FEMgSimuIation optimiert Absaugung
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FEMgSimuIation optimiert Absaugung
TITE LTH EM A g+/7.#6+10126+/+'46$5#7)70) VON IVO K ARR A SCH eim Schneiden mit dem Laser entstehen Stäube und Gase. Daher werden Absaugungen vorgesehen, die die Luft aus dem Arbeitsraum absaugen und reinigen. Die Leistungsfähigkeit der Absaugung wird durch die Dimensionierung der Anlage beeinflusst, jedoch auch durch die Gestaltung der Luftkanäle. Im Auftrag von TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH, Ditzingen, hat die NICO GmbH Maschinen & Anlagen Konstruktion, Berlin, die Optimierung der Absaugung an der 3D-Laserbearbeitungsmaschine TruLaser Cell 7000 übernommen. Die Strömungsgeschwindigkeit sollte über die gesamte Breite der Absaugöffnung gleich sein, um über den gesamten Arbeitsbereich die gleiche Wirkung zu erzielen. Im ersten Schritt wurde die Strömung in der vorhandenen Absaugung mittels der Finite-Elemente-Methode (FEM) simuliert. Zum Einsatz kam als CFD-Software (Computational Fluid Dynamics) das Modul CFX von ANSYS. Die an der Maschine gemessenen deutlichen Unterschiede der Strömungsgeschwindigkeit über die Breite der Absaugöffnung ließen sich auch im Ergebnis der Simulation erkennen. Die Visualisierung der Strömung zeigte zudem eine Verwirbelung im Absaugkanal – und den Ansatz, auch die Effizienz des Systems zu verbessern. Mit diesen Ergebnissen wurde ein neuer Absaugkanal konstruiert, wobei gleich F O TO : T RU M P F Die Entwicklungszeiten für neue Produkte sollen verkürzt werden – bei wachsenden Anforderungen an die Qualität und die Leistungsparameter. Die Kosten für Entwicklung und Herstellung sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Hinzu kommen verstärkt die Material- und Energieeffizienz als Entwicklungsziele. Und schließlich sollen die Produkte sicher funktionieren. Die Simulation im Prozess der Entwicklung und Konstruktion leistet dazu einen wirksamen Beitrag. Die Serie der 3D-Laserbearbeitungsmaschinen TruLaser Cell hat mit virtueller Unterstützung einen verbesserten Absaugkanal erhalten. auf die Reduzierung der Teileanzahl und der Masse geachtet wurde. Mit dem neuen Modell erfolgten weitere Rechnungen, die weitere Verbesserungsschritte ergaben. In weniger als zwei Wochen war ein neuer Absaugkanal konstruiert, bei dem die Strömungsgeschwindigkeit praktisch über die gesamte Öffnungsbreite gleich ist. Gleichzeitig wurden die Herstellkosten sowie die Masse des – hochdynamisch bewegten – Teils halbiert. Messungen an der realen Absaugung bestätigten die Berechnungsergebnisse. In einem Hochspannungsprüflabor sollten ein Transformator und eine Drosselspule übereinander, jedoch voneinander isoliert angeordnet werden. Beide Komponenten wiegen mehrere Tonnen. Das IPH Institut Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik GmbH, Berlin, beauftragte NICO, die Standfestigkeit des vorgesehenen Aufbaus nachzuweisen. Da keramische Stützisolatoren zwar eine hohe axiale Belastbarkeit aufweisen, jedoch eine relativ geringe Biegefestigkeit, könnte sowohl ein Verkippen der Befesti- Der Absaugkanal zeigt sich im Strömungsbild vor der Überarbeitung (links) und nach der Verbesserung deutlich effektiver. 24 I N T EL L I G EN T ER P R O D U Z I E R E N · 2010/2 B I L D ER : T RU M P F B I L D ER : N I CO TITE LTH EM A Vergleichende Analyse zwischen Standard- und Sonder-SheetMaster: Die Simulation (links) zeigt, dass die Steifigkeit des Sonder-SheetMasters (rechts: Transport zum Kunden) deutlich höher ist. gungspunkte der Isolatoren als auch ein Aufschwingen fatale Folgen haben. Daher wurden neben den Gestellverformungen und der Knickfestigkeit der Stützen auch die Eigenfrequenzen des Aufbaus berechnet. Eigenfrequenzen um die Netzfrequenz von 50 Hertz hätten zum Versagen führen können. Die Berechnung ergab eine ausreichende Knickfestigkeit der Stützisolatoren sowie unkritische Eigenfrequenzen. Einschließlich Klärung der Materialkennwerte betrug der Aufwand weniger als eine Woche. Ein zertifiziertes Prüfbüro hat den Berechnungsreport geprüft und genehmigt. KNOW-HOW FEM-Berechnungen Zur Optimierung der Kosten, der Materialauslegung und Gewährleistung erwünschter Steifigkeiten sowie Eigenfrequenzen führt die NICO GmbH Maschinen & Anlagen Konstruktion, Berlin, Berechnungen der Finite-ElementeMethode (FEM) mit ANSYS sowie thermale Analysen und Strömungssimulationen durch. Neben der Konstruktion ist die Produktion von Funktionsmustern und Prototypen möglich. Betreut werden Fertigung, Montage und Inbetriebnahme. Mittels Kostensenkungsprogramm werden Möglichkeiten der Kostenoptimierung bei verbesserter Funktion der Maschine erarbeitet. www.nico-berlin.de I N T EL L I G EN T ER P R O D U Z I E R E N · 2010/2 TRUMPF bietet als Option zu seinen Stanz- und Stanz-Laser-Maschinen für die Blechbearbeitung die Automatisierung der Materialzuführung und des Entladens an. Kernkomponente ist der SheetMaster, der die Blechtafeln zuführt und größere Teile aus der Maschine entnimmt, um sie auf Stapel zu legen. In der Standardausführung bietet der SheetMaster bereits viele Kombinationen mit weiteren Komponenten wie Wagen zur Anbindung an Regallagersysteme. Spezielle Bearbeitungsaufgaben oder Aufstellbedingungen erfordern jedoch spezielle Lösungen. Die TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG beauftragte NICO mit der Konstruktion eines Sonder-SheetMasters. Dieser sollte größer sein (Länge 15 statt etwa neun Meter, Höhe 2,5 statt zwei Meter) und die gleiche Tragfähigkeit sowie Dynamik ermöglichen. Dazu ist eine vergleichbare Steifigkeit erforderlich. Daher wurde für die Standardvariante des Gestells die Verformung unter typischer Last mittels statischer FEM-Analyse berechnet. Unter gleichen Lastannahmen erfolgte eine Vergleichsrechnung mit dem ersten Entwurf der Sonder-Lösung. Der erste Entwurf entsprach jedoch den Anforderungen noch nicht. Die animierte Darstellung der Verformungen half, Verbesserungen vorzunehmen. Nach der Modifikation des Entwurfs ergab sich die angestrebte Steifigkeit. Der Aufwand betrug etwa eine Woche. Von Neuentwicklungen – beginnend mit einer Aufgabenstellung und einem weißen Blatt Papier – über Konstruktions- aufträge an Weiterentwicklungen bis zu komplexen oder auch kleinen Sonderkonstruktionen reicht das Spektrum der Projekte. Und immer wieder hilft die Simulation, den Aufwand für Versuche zu vermeiden beziehungsweise zu verringern und damit die Entwicklungszeiten und -kosten zu reduzieren. Bei Neuentwicklungen kann die Simulation das Verständnis komplexer Zusammenhänge unterstützen. Bei Weiterentwicklungen und Neukonstruktionen ist meist die Optimierung der Nutzen. Sonderkonstruktionen erfordern schnelle und dabei sichere sowie wirtschaftliche Lösungen. Auch dabei hat sich der Einsatz der FEM-Berechnungen bewährt. Die Berechnungen werden durch speziell ausgebildete Konstrukteure ausgeführt. Dies ermöglicht buchstäblich konstruktive Berechnungsreports. Zudem kann sich durch die intensive Beschäftigung der FEM-Spezialisten die Erfahrung herausbilden, die für verlässliche Ergebnisse erforderlich ist. Und schließlich lassen sich die Aufwendungen für erforderliche Schulungen besser fokussieren. Wurden FEM-Berechnungen zunächst im Rahmen von Konstruktionsaufträgen ausgeführt, sind sie nun oft als eigenständige Leistung gefragt. Ivo Karrasch Geschäftsführer NICO GmbH Maschinen & Anlagen Konstruktion Telefon +49 30 936688-11 [email protected] 25