Erinnerungen an August Hobl (Teil 3, Seiten 122 bis 178)

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Erinnerungen an August Hobl (Teil 3, Seiten 122 bis 178)
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VIII. Kapitel
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Die Rennsaison 1956
Trotz der guten Rennerfolge im Rennjahr 1955 wurde der Himmel über Ingolstadt von
dunklen Wolken überschattet. Auto Union erzielte gute Verkaufserfolge mit ihren Autos,
aber der Verkauf von Motorrädern ging drastisch zurück. Es war die Zeit, in der die Leute
vom Zweirad auf Personenwagen umstiegen. Gustl Hobl erinnert sich noch sehr gut an
diese Zeit: “Unser Werk wollte sich angesichts nicht mehr guter Verkaufsergebnisse im
Zweiradgeschäft weder an nationalen noch an internationalen Renngeschehen beteiligen. Als Karl
Hofmann und ich nach Schweden zu einem Rennen in Kristianstat fuhren, erzählte uns der dortige
schwedische Importeur, dass er 300 unverkaufte Motorräder noch vorrätig hätte. Ein Sieg, so meinte
er, würde wohl helfen, das Geschäft wieder zu beleben. Wir waren erfolgreich in den Rennen und
erfuhren später, dass der Importeur alle seine Maschinen verkauft hatte. Das Auftreten mit unseren
DKW-Rennmaschinen hatte sich doch letztlich gelohnt und war eine Werbung für unsere Marke.
Professor Eberan von Eberhorst, unser technischer Direktor und verantwortlich für die
Rennabteilung, konnte schließlich auch seine Vorstandkollegen für ein erneutes Rennsportengagement
positiv beeinflussen, als er sagte: DKW befindet sich im Motorradsport auf dem Weg zur
Weltspitze…Allerdings musste er sich mit einem erheblich verkleinerten Budget zufrieden geben. Dass
wir nun tatsächlich auf dem Weg zur Weltspitze waren, beweist das damalige Vorhaben des MotoGuzzi-Rennleiters und zweimaligen Weltmeisters Fergus Anderson, der die 350er DKW probeweise
fahren wollte und sich sogar an einer Zusammenarbeit, ebenso wie Cecil Sandford, mit DKW
interessiert zeigte. Sein tödlicher Unfall mit einer BMW in Belgien machte jedoch dies zunichte und
durchkreuzte auch die Pläne von Professor Eberan. Cecil Sandford aber kam ins Team unserer
Rennmannschaft.“
Da nun feststand, dass sich Auto Union weiter am Renngeschehen beteiligte, bereiteten ca.
20 Techniker, Meister und Ingenieure der Rennabteilung die stehfesten und als weiter
entwicklungsfähig
erkannten
DKW-Rennmaschinen-Konstruktionen
für
die
neue
Rennsaison 1956 vor. Hatte die 1955er Version der 350er DKW immerhin 40 PS erbracht,
so schoben die erfolgshungrigen und auf die Konkurrenz begierigen Werksfahrer Gustl
Hobl und Karl Hofmann sowie der englische Exweltmeister Cecil C. Sandford zu
Saisonbeginn Maschinen mit einer Spitzenleistung von 42 bis maximal 45 PS an den Start.
Eine derartige Leistung aus einem kompressorlosen, im Flachkolbenprinzip mit
Umkehrspülung gebauten Zweitaktmotor herauszuholen, wäre wenige Jahre vorher als
unmöglich und phantastisch abgetan worden. Mit einer Betriebsdrehzahl zwischen 6800 bis
124
11000 U/min. hatten die Fahrer einen breiten Drehzahlbereich zur Verfügung, innerhalb
dessen eine einsetzbare Leistung vorhanden war und durch den sie das Fünfganggetriebe für
alle vorkommenden Streckenverhältnisse vollwertig ausnützen konnten. Die gekoppelten
hydraulischen Vorder- und Hinterradbremsen erwiesen sich als Stopper von bisher
unbekannter Wirkung. Und das Fahrwerk war dem der berühmtesten Federbett-Renner
Englands zumindest ebenbürtig.
Eine Versuchsfahrt mit Gustl Hobl im Sattel der „singenden Säge“ auf der Autobahn
bei Ingolstadt 1955/56.
Die Genehmigung dazu erteilte die Bayerische Staatsregierung
Natürlich hatten auch die Gegner der kommenden Saison 1956 nicht versäumt, alle nur
möglichen technischen Finessen ihren Maschinen anzuvertrauen, um den deutschen DKWRennern das Bestmögliche entgegenzusetzen. Er erbarmungsloser Kampf zwischen der
„singenden Säge“, also der Dreizylinder DKW, und der vierfachen Weltmeistermaschine
von Moto-Guzzi, sowie der MV Agusta und schließlich gegen Ende der Saison noch gegen
die Gilera, alles Vierzylinder Rennmaschinen, war schon vorprogrammiert.
Auch an der 125er Einzylinder DKW wurde weitergearbeitet, so dass in dieser Klasse
Maschinen von ca. 80 kg Gewicht und 12 bis 15 PS Leistung zur Verfügung standen. Der
125
Einzylindermotor hatte schon in 300stündigen Probeläufen auf der Bremse, dabei klaglos
überstandene 15 Stunden-Vollgasdreschereien inbegriffen, sein Stehvermögen und eine
verheißungsvolle Leistungsfähigkeit gezeigt. Mit nicht gerade geringen Erwartungen ging
man damit in die Rennen. Bei den 125ern standen die DKW-Einzylinder einer
zahlenmäßigen Übermacht von MV Agustas, Mondials, Gileras und auch Ducatis
gegenüber.
Mit offensichtlicher Spannung sahen die motorsportbegeisterten Menschen in ganz
Deutschland dem erneuten Engagement von Auto Union DKW im nationalen und
internationalen Renngeschehen entgegen. Das aufmerksam gewordene Ausland blickte teils
bewundernd, teils besorgt auf die ihm so fremde Zweitakt-Phalanx der DKW´s. Man wusste
ja schließlich, dass schon viele Jahre lang der Name DKW in der Welt als motorsportlicher
Begriff in aller Munde war.
Die Mannschaft der Rennabteilung der Auto Union 1956
von links: Karl Hofmann, Gustl Hobl, Hans Bartl, der später zum Team kam
126
Die 350er DKW „singende Säge“ mit dem technischen Rennleiter Helmut Görg sowie
die neue 125ccm DKW RM mit Gustl Hobl im Sattel
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Cecil C. Sandford aus England 1956 im Rennteam der Auto Union Ingolstadt
Rechts Meister Karl Wagner von der Auto Union
In der 125er Klasse fuhr Sandford eine Mondial – Rennmaschine
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Internationales Motorradrennen in Imola/Italien am 2. April
1956
COPPA D`ORO SHELL – Ray Amm Gedächtnisrennen
Das Rennen war dem im Jahre 1955 tödlich verunglückten Motorradrennfahrer Ray Amm
gewidmet. Es wurde als Auftakt der Rennsaison 1956 in Europa bezeichnet und war mit den
Marken Moto-Guzzi, Norton, NSU, Horex, Parilla und mit DKW stark besetzt. Für DKW
fuhren Gustl Hobl und Cecil Sandford, wobei Sandford erstmalig mit einer DKWRennmaschine an einem Rennen teilnahm.
Gustl Hobl auf einer 350er DKW während des Rennens in Imola
Vom Start weg im Rennen der 350er Klasse übernahmen Hobl und Sandford die Spitze bis
zur ersten Kurve. Dann musste Hobl die Führung an Baltisberger auf einer 305ccm NSU
abgeben, so dass dieser nach der 1. Runde vor Lomas, Hobl, Lorenzetti und Sandford führte.
Gustl Hobl konnte bis zur 8. Runde den 5. Platz halten, bis ihn der Guzzi-Fahrer Rocci auf
den 6. Platz verwies. Nach dem Ausfall von Lorenzetti rückte Hobl dann wieder auf Platz
fünf vor. Schon in seinem 1. Rennen für DKW musste Sandford wegen eines Kolbenbruchs
das Rennen beenden.
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Ergebnis:
Klasse bis 350ccm: 30 Runden = 150,51 km
1. Bill Lomas, England, Moto-Guzzi, Durchschnitt: 127,165 km/h
2. Hans Baltisberger, Deutschland, NSU,
3. 3. Ken Kavanagh, Australien, Moto-Guzzi
5. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, 1 Runde zurück
Schnellste Runde: Bill Lomas 129,165 km/h
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Internationales Motorradrennen in Salzburg am 1. Mai 1956
Ruppert Hollaus Gedächtnisrennen
Die Autobahn wurde für dieses Rennen zur Rennstrecke umfunktioniert, für DKW
beteiligten sich die Fahrer Gustl Hobl, Karl Hofmann, Cecil Sandford und Karl Lottes.
Während des Trainings herrschte typischer Salzburger Schnürlregen, dementsprechend
niedrig waren auch die Traininszeiten.
Gustl Hobl auf der 125ccm Einzylinder DKW RM
Im Rennen der Klasse bis 125ccm waren 15 Fahrer am Start, von denen nur sieben das
Rennen beendeten. Vom Start kamen alle drei DKW-Maschinen gut weg und schon in der 1.
Runde lag Gustl Hobl mit großem Vorsprung vor seinem Markengefährten Hofmann und
Lottes an der Spitze. Sein Verfolger Montanari lag schon rund eine halbe Minute zurück.
Hofmann konnte wegen technischer Probleme die dritte Runde nicht mehr beenden und
auch Lottes fiel wegen ähnlicher Probleme auf den fünften Platz zurück. Zwar hatte er sich
bald wieder bis auf den zweiten Platz vorgearbeitet, aber dann gab er in der 8. Runde wegen
thermischer Schwierigkeiten das Rennen auf.
In der 350er Klasse stellten sich dem Starter 24 Fahrer, Doppelweltmeister Fergus
Anderson, als Gast vom Veranstalter und Publikum herzlich begrüßt, startete dieses
Rennen. Es wurde das Spannenste des Tages. Während Sandford einen großartigen Start
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hinlegte, klappte es bei Gustl Hobl nicht besonders gut. In den ersten drei Runden
beherrschte Sandford klar das Feld, aber bereits in der 3. Runde erscheint Hobl an dritter
Stelle vor Frantisek Stastny, dem schnellsten Tschechen auf der neuen 2-Zylinder WerkJawa. Der Rennen wurde immer dramatischer. In der 5. Runde führt immer noch Sandford,
doch bereits knapp hinter ihm liegt der phantastisch fahrende Gustl Hobl, in der 7. Runde
konnte er seinen Markengefährten und Teamkameraden Sandford überholen. Ein prächtiger
Dreikampf entwickelte sich um den dritten und vierten Platz, den schließlich Baltisberger
vor Hofmann gewinnen konnte.
Die Rennabteilung war sich darin einig, dass die Fahrer Hobl, Sandford und Hofmann ein
sehr sauberes und faires, jedoch bis zum Ende ein hartes Rennen gefahren haben.
Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 10 Runden = 49 km
1. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 81,7 km/h
2. Rudolf Grimas, Österreich, Mondial,
3. Alonso Montanari, Italien, Dukati,
Schnellste Runde: Gustl Hobl, 83,07 km/h
Klasse bis 350ccm: 10 Runden = 49 km
1. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 94,10 km/h
2. Cecil Sandford, England, DKW,
3. Hans Baltisberger, Deutschland, NSU
4. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt,DKW
Schnellste Runde: Gustl Hobl, 96,8 km/h

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Internationales Rheinpokal-Rennen am 13. Mai 1956 in
Hockenheim
1. Lauf zur deutschen Motorradmeisterschaft
50000 Zuschauer erlebten bei der deutschen Motorradmeisterschaft auf dem sehr schnellen
Hockenheimring ausgezeichneten Sport. Mit zwei prachtvollen Siegen verhalf der
Ingolstädter Werksfahrer Gustl Hobl auf DKW dem deutschen Motorrad-Rennsport zu
einem glänzenden Auftakt. Für die Rennen in der 125ccm und 350ccm Klasse meldete das
Ingolstädter Werk die beiden Werksfahrer Gustl Hobl und Karl Hofmann sowie die
Privatfahrer Karl Lottes in der 125er und Cecil Sandford in der 350er Klasse. Das Training
in beiden Klassen verlief ohne Zwischenfälle und den Trainingszeiten nach recht
vielversprechend.
So schlug Gustl Hobl in der 125er Klasse erstmals zu. Seine neue DKW-Werksmaschine
schnurrte zuverlässig wie eine Uhr über den schnellen Hockenheimring und ließ den
anderen 15 Fahrern keine Chance. Er übernahm vom Start weg sofort die Spitze und auch
Hofmann lag bereits nach der 1. Runde an zweiter Position. Mit ständig steigendem
Durchschnitt beendete Hobl ganz ohne Positionskämpfe das Rennen als überlegener Sieger.
Außer Hofmann und Krumpholz wurde das übrige Feld von Hobl ein- bis dreimal
überrundet.
Gustl Hobl (66) mit der „singenden Säge“ auf dem Weg zum Ziel.
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Im Rennen der 350er Klasse waren 26 Fahrer am Start, wovon 13 ausgeschieden sind.
Hofmann und Sandford hatten einen guten Start, während Hobl unfreiwillig für
Verzögerung sorgte. Nach der 1. Runde führten die drei DKW-Werksmaschinen mit
Sandord, Hobl und Hofmann. Dahinter kamen die Moto-Guzzis, Horex mit so bekannten
Spitzenfahrern wie Lomas, Dale, Kavanagh, Bartl, Agostini und Rocchi. Nach der 2. Runde
war Hobl an der Spitze, während Sandford langsam zurückfiel und in der 5. Runde wegen
Motorschadens aufgeben musste. Eine Sensation lag in der Luft, als die „singende Säge“ mit
Gustl Hobl im Sattel die italienischen Weltmeister-Maschinen im weiteren Verlauf des
Rennens auf und davon fuhr. Er selber und sein Werkskamerad Karl Hofmann schlugen
somit den kompletten Werksrennstall der italienischen Moto-Guzzi-Werke und damit die
gesamte Weltelite dieser Klasse.
Die Sieger von Hockenheim 1956
links: Gustl Hobl, Sieger in der 125er und 350er Klasse
Karl Hofmann, 2. Platz in der 125er und 350er Klasse
beide fuhren die 350er „singende Säge“
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Ergebnisse:
Klasse bis 125 ccm: 15 Runden = 115,875 km
1. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 151,9 km/h
Neuer Klassenrekord (bisher Werner Haas 150,2 km/h)
2. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW, 146,8 km/h
3. Bernhard Krumpholz, DDR/Zschopau, MZ, 142,4 km/h
8. Karl Lottes, Marburg, DKW, 3 Runden zurück
Schnellste Runde: Gustl Hobl, 154,8 km/h
Klasse bis 350ccm: 20 Runden = 154,5 km
1. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 182,1 km/h
2. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW, 180,0 km/h
3. Rocchi, Italien, Moto-Guzzi, 176,8 km/h
Schnellste Runde: Gustl Hobl 185,4 km/h
Dieses Ergebnis war vor allem für die Fachpresse eine sensationelle Überraschung, die auch
in der Tagespresse sowie in Fachzeitschriften diskutiert wurde.
 Der Stuttgarter Sportbericht: Die Sensation von Hockenheim: DKW schlägt WerksGuzzis !
 AvD Automobil Revue Nr. 6/1956: So vernichtend sind die grünen Moto-Guzzis
selten distanziert worden wie diesmal von DKW.
 Sport und Spiel Fachzeitung: Zwei Doppelsiege für Auto Union – junger August
Hobl schlug die gesamte Weltelite.
 AvD Automobil Revue Nr. 6/1956: Die Auto Union hat mit ihrer 350ccm
Dreizylinder-Maschine, die endlich das nötige Stehvermögen besitzt, eine reelle
Chance für die Weltmeisterschaft.
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Großer Preis der Niederlande am 3. Juni
1956 in Assen
2. Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft
Zum großen Preis der Niederlande meldete die Rennabteilung der Auto Union Ingolstadt
sowohl für das 125er als auch für das 350er Rennen die Fahrer Gustl Hobl und Karl
Hofmann sowie Cecil Sandford als Privatfahrer für das Rennen der 350er Klasse. Hobl und
Hofmann erreichten im Training die fünft- bzw. sechsbeste Zeit in der 125er und in der
350er Klasse fuhren sie die viert- bzw. sechsbeste Zeit.
Im Rennen der Achtelliterklasse waren 25 Maschinen am Start, das Ziel erreichten aber
nur 14 Fahrer. Hofmann und Hobl lagen nach der 1. Runde gut im Rennen, aber die
italienischen Viertakt-Maschinen erwiesen sich doch als etwas schneller. Hobl konnte sich
mittlerweile an die vierte Stelle vorarbeiten, und als er Sandford auf Mondial überholte, lag
er hinter den MV Agusta-Fahrern Ubbiali und Taveri an dritter Stelle, die er bis zum Ende
halten konnte.
Ein Bild voller dramatischer Spannung, Grazie und Ästhetik im Rennen der 350er
Klasse
Gustl Hobl (57) kämpfte mit den Weltklassefahrern Bill Lomas (50) und
Ken Kavanagh (51) um die Spitze
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An diesem Rennen der 350er Maschinen beteiligten sich 26 Fahrer, von denen nur 19 das
Ziel erreichten. Hobl und Hofmann hatten sich mit so bekannten Fahrern wie Surtees und
Masetti auf MV Agusta, Lomas, Kavanagh und Dale von Moto-Guzzi auseinanderzusetzten.
Alles deutete darauf hin, dass es wohl wieder ein Dreikampf zwischen MV Agusta, MotoGuzzi und DKW werden wird. Hobl, Hofmann und Sandford – der hier eine 350er DKW
fuhr – rasten gleich nach dem Start allen auf und davon. Letzterer war acht Runden lang an
der Spitze, gefolgt von Hobl. Die Holländer staunten nicht schlecht über die schnellen
Zweitakter, die es wagten, in die Phalanx der Guzzis und MV Agustas einzudringen. In der
5. Runde eroberte Hobl den dritten Platz vor seinen großen Konkurrenten Lomas,
Kavanagh, Dale und Agostini. Lomas, der nach den Berichten von Fachleuten ein
unglaublich riskantes Rennen fuhr, kämpfte sich immer weiter nach vorn und konnte so in
der 9. Runde die Spitze erreichen, während der bisherige Spitzenreiter Sandford nach
hartem Kampf mit Surtees auf den dritten Platz zurückfiel. Gustl Hobl in Lauerstellung
konnte schließlich noch seinen Markengefährten Sandford überholen und so als Dritter das
Rennen beenden.
Dieses Rennen hat wieder gezeigt, dass die Dreizylinder DKW gegen die MV Agustas sowie
auch gegen die Moto-Guzzis bestehen konnten.
Ein wenig Spaß muss sein !
Gustl Hobl und Karl Hofmann proben
eine neue Form der Gespannklasse.
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Faire Gegner im Rennen,
gute Kameraden nachher.
Karl Hofmann (links) und
Gustl Hobl präsentieren
den vorderen Teil der 350er
DKW der „singenden Säge“.
Ergebnisse:
Klasse bis 125 ccm: 14 Runden = 107,86 km
1. Ubbiali, Italien, MV Agusta, Durchschnitt: 120,59o km/h
2. Taveri, Schweiz, MVAgusta, 120,013 km/h
3. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, 118,579 km/h
5. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 115,758 km/h
Schnellste Runde: Ubbiali, 122,942 km/h
138
Klasse bis 350ccm: 20 Runden = 154,09 km
1.
2.
3.
4.
Bill Lomas, England, Moto-Guzzi, Durchschnitt: 129,601 km/h
John Surtees, England, MV Agusta, 129,180 km/h
Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, 128,998 km/h
Cecil Sandford, England, DKW, 128,821 km/h
8. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 126,072 km/h
Schnellste Runde: Bill Lomas, 131,762 km/h
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Großer Preis von Belgien in Spa/Francorchamps am 8. Juli 1956
3. Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft
Als Fahrer für die 125er und 350er Klasse wurden Gustl Hobl und Karl Hofmann sowie
Cecil Sandford und Hans Bartl als Privatfahrer für die 350er Klasse gemeldet. Die
Witterung an den Trainingstagen ließ sehr zu wünschen übrig, so dass nur zeitweilig
schnelle Runden gedreht werden konnten.
In der 125er Klasse waren 17 Maschinen am Start, von denen nur neun das Ziel erreichten.
Im Rennen erwiesen sich die italienischen MV Agustas sowie die Gileras als etwas schneller,
während die DKW-Maschinen denen von Mondial ebenbürtig waren. Hobl, der schon im
Training unter Motorschwierigkeiten zu leiden hatte, fiel nach der 3. Runde durch
Motorschaden aus, während Hofmann das Rennen durchstand.
Start der 350ccm Klasse
Nr. 4 Karl Hofmann, Nr. 16 Gustl Hobl, Nr. 6 Hans Bartl, Nr. 14 John Surtees
140
In der 350er Klasse standen vier DKW-Maschinen allein fünf Guzzis und zwei MV Agustas
gegenüber. Allein deshalb schon war es in taktischer Hinsicht ein kluger Schachzug, das
DKW-Rennteam durch Cecil Sandford und Hans Bartl – beide im Status als Privatfahrer –
zu verstärken, um dann bei einer guten Plazierung innerhalb der Punktewertung anderen
Konkurrenten mögliche Punkte für die Weltmeisterschaftswertung wegzunehmen.
Nach dem Start übernahm Hobl sofort die Spitze, musste aber diese Position dem ungeheuer
verwegen fahrenden John Surtees auf MV Agusta überlassen. Nach der vierten Runde
schlich sich aus dem Hinterfeld „heimlich, still und leise“ Bill Lomas an die Spitze, der aber
dann in der 7. Runde wegen Maschinenschadens aufgeben musste, so dass Surtees das
Rennen als Sieger beendete. Mit nur 17,8 Sekunden Rückstand wurde Hobl Zweiter.
Sandford, Hofmann und Bartl kämpften mit ihren Rennern während des gesamten
Rennverlaufs immer in der Spitzengruppe und konnten nicht zuletzt durch die großartige
Leistung der DKW-Maschinen nach und nach bis auf Masetti (Vierzylinder-Gilera) die
gesamte Konkurrenz der Werksmaschinen schlagen. Der Erfolg der DKW-Zweitakter, die
gegen acht italienische Werksmaschinen vier der ersten Plätze belegten, fand bei den
Zuschauern ungeteilte Anerkennung.
John Surtess auf MV-Agusta (14) wird von Gustl Hobl hart bedrängt.
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Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 8 Runden = 112,96 km
1. Ubbiali, Italien, MV Agusta, Durchschnitt: 160,790 km/h
2. Libanori, Italien, MV Agusta, 158,311 km/h
3. Monneret, Frankreich, Gilera, 157,557 km/h
5. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 150,557
Schnellste Runde: Ferri, Gilera, 162,298
Klasse bis 350ccm: 11 Runden = 155,32 km
1.
2.
3.
4.
5.
John Surtees, England, MV Agusta, Durchschnitt: 176,466 km/h
Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, 175,539 km/h
Cecil Sandford, England, DKW, 173,827 km/h
Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 172,120 km/h
Hans Bartl, Deutschland/München, DKW, 171,940 km/h
Schnellste Runde: Bill Lomas, 180,575 km/h
142
Großer Preis von Deutschland auf der Solitude am 22. Juli 1956
in Stuttgart
4. Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft und 2. Lauf zur deutschen
Motorradmeisterschaft
Auf der 11,5 km langen, idealen Fahrerstrecke kämpften neben den DKW-Rennmaschinen
acht verschiedene Werksmaschinen mit ihren Spitzenfahrern um Weltmeisterschaftspunkte.
Für die Ingolstädter Werksmannschaft verlief das Training fast ohne Zwischenfälle, nur
Gustl Hobl hatte bei seiner 125er DKW am 1. Trainingstag einen Kolbenklemmer, so dass
sein Motorrad plötzlich zum Blockieren kam und er mit seiner Maschine aus der Fahrbahn
rutschte, weil er nicht schnell genug die Kupplung ziehen konnte.
Im Rennen der 125er Klasse hatten
Hobl, Hofmann und Karl Lottes (im
Bild links) als Privatfahrer, einen
harten
Stand.
Die
Italiener
beherrschten von Anfang bis zum Ende
die
Spitze.
Während
DKW
den
italienischen Viertaktern noch nicht
ganz gewachsen war, zeigte sich DKW
jedoch
gegenüber
den
Werksmaschinen von Montesa und
MZ aus Zschopau als das schnellere
Motorrad.
143
Der Kampf um die Spitze ist voll entbrannt. Hier bedrängt Bill Lomas auf MotoGuzzi (88) die „singende Säge“ von Gustl Hobl.
In der 350er Klasse starteten für DKW Hobl, Hofmann, Sandford und Bartl. Beim Start
stand Hobl zwischen vier Weltmeistern, wie Lomas, Sandford, Masetti und Lorenzetti. Der
Einsatz von Bartl war wiederum ein geschickter Schachzug im Hinblick auf die Wertung in
der Weltmeisterschaft. Von der Fahrkunst Bartls rechnete sich die Rennabteilung von
DKW eine gute Plazierung innerhalb der Punktewertung aus, die ausreichte, ggf. anderen
Fahrern Punkte wegzunehmen bzw. die gleich schnellen Fahrer zu schärferem Fahren zu
veranlassen. Von den 38 gestarteten Fahrern erreichten nur 19 das Ziel. Die übrigen waren
teils durch Maschinenschaden, teils durch verhältnismäßig gut verlaufene Stürze der Fahrer
ausgeschieden. So auch Karl Hofmann, der nach der 4. Runde wegen eines Kolbenbruchs
aufgeben musste. Es fiel auf, dass selbst Spitzenfahrer wie Kavanagh und Surtees durch
Sturz ausgefallen waren. Es war dies wohl ein Zeichen dafür, dass alle Fahrer durch das
starke Eingreifen von DKW allmählich alles auf eine Karte setzen mussten um sich gut zu
plazieren, aber dann auf Grund riskanten Fahrens doch wesentlich mehr sturzgefährdet
waren. Durch den Sturz von Surtees in der 7. Runde war einer der beiden Hauptgegner für
Gustl Hobl aus der Wertung. So verblieb es allein Bill Lomas, dem ausgezeichnet fahrenden
Hobl den Zugriff zum Sieg zu verwehren. Nach dem Start bildeten Surtees, Sandford,
Kavanagh, Bartl, Lorenzetti, Hofmann und Grant die Spitzengruppe. In der 3. Runde ging
Lomas in Führung, im weiteren Verlauf des Rennens gab es harte Positionskämpfe und
Gustl Hobl konnte sich bereits in der 6. Runde den dritten Platz erobern, durch den Sturz
von Surtees kam er auf den 2. Platz, vor Dale.
144
Wenn es auch diesmal zum Sieg nicht ganz reichte, so hatten die Zuschauer ganz klar
mitbekommen, wie sehr der Guzzi-Sieg durch Lomas an einem seidenen Faden hing. Es
stellte sich heraus, dass die Dreizylinder DKW mit ihren 45 PS der jahrelang erfolgreichen
Einzylinder Moto-Guzzi nahezu ebenbürtig war. Erfolglos blieben die vielen NortonPrivatfahrer.
Siegerehrung in der 350er Klasse:
Von links: Atomminister Franz Josef Strauß, Bill Lomas, Sieger, Gustl Hobl, 2. Platz
Rechts neben Gustl Hobl: ADAC Sportpräsident Julius Köther
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Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 9 Runden = 102,573 km
1. Ferri, Italien, Gilera, Durchschnitt: 136,787 km/h
2. Ubbiali, Italien, MV Agusta, 136,34 km/h
3. Provini, Italien, Mondial, 135,94 km/h
5. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, 131,88 km/h
7. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW, 130,5 km/h
Schnellste Runde: Ferri, 138,9 km/h zugleich Klassenrekord
Klasse bis 350ccm: 13 Runden = 148,421 km
1.
2.
3.
4.
5.
Bill Lomas, England, Moto-Guzzi, Durschnitt: 146,2 km/h
Gustl Hobl,Ingolstadt, DKW, 145,0 km/h
Diki Dale, England, Moto-Guzzi, 143,9 km/h
Cecil Sandford, England, DKW, 143,5 km/h
Hans Bartl, München, DKW, 140,2 km/h
Schnellste Runde: Bill Lomas, 149,0 km/h
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Internationales Noris-Ring-Rennen am 5. August 1956 in
Nürnberg
3. Lauf zur deutschen Motorradmeisterschaft
Vor 80000 Zuschauern schuf sich Gustl Hobl die Voraussetzungen für den Titel eines
deutschen Meisters in der 125ccm Klasse. Zum Einsatz am Norisring kamen Gustl Hobl und
Karl Hofmann, sowohl in der Achtelliterklasse als auch in der 350ccm Klasse, dazu kam als
Privatfahrer Karl Lottes in der 125er und Hans Bartl in der 350er Klasse.
In der 125er Klasse schien es in Anbetracht der überlegenen DKW´s mit ihren Favoriten
Hobl und Hofmann eine einseitige Sache zu werden. Es sollte aber anders kommen. Schon
beim Anschieben musste Hobl ein paar Meter laufen, bevor sein Renner ansprang. Hobl
hatte sich bereits in der 1. Runde die Führung gesichert. Dann aber entfernte er sich dank
seiner hervorragenden Fahrkunst 100 m von Hofmann, der wiederum Lottes weit hinter
sich wusste, während sich Krumpholz aus der DDR an die Verfolgung machte. Inzwischen
aber ereilte Hobl das Missgeschick eines nicht mehr rund laufenden Motors, so dass er auf
den 17. Platz zurückfiel. Der Kolben seiner Maschine hatte sich heiß gelaufen, jedoch nach
einem Kerzenwechsel und „gutem Zureden“ lief der Motor wieder normal. Jetzt aber setzte
Hobl zu einer großartigen Verfolgungsjagd an, die ihn den Rundenrekord von Ruppert
Hollaus (113,1) brechen lassen und noch wider Erwarten auf den dritten Platz bringen
sollte. Vorher aber zog Hobl die Aufmerksamkeit der Zuschauer wieder auf sich, nachdem er
sich binnen 10 Runden vom 17. Auf den 9. Platz vorgekämpft hatte. Mit atemloser
Spannung verfolgten die Zuschauer die Hetze des Ingolstädters. In der 19. Runde lag er auf
Platz sechs, in der 21. Runde hatte er sich auf den 5. Platz vorgearbeitet, allerdings hatte er
auf den Spitzenreiter Bartos immer noch 58 Sekunden Rückstand, obwohl er je Runde sechs
Sekunden aufholte. Zwei Runden vor Schluss gelang Hobl jetzt der große Schlag, der ihm
die Meisterschaft 1956 sicherte. Er überholte sowohl Musiol auf MZ als auch Lottes. Die
Position von Bartos und Krumpholz konnte er jedoch nicht mehr erschüttern, dazu fehlten
noch ein paar Runden. Hofmann fiel in der 16. Runde wegen einer defekten
Vorderradbremse aus.
Nach dem 3. deutschen Meisterschaftslauf führte Gustl Hobl mit 16 Punkten in der
Meisterschaftswertung, obwohl der 4. Lauf auf der Avus in Berlin noch ausstand.
Im Rennen der 350ccm Klasse starteten 27 Fahrer, von denen fünf das Ziel nicht erreichten.
In der 1. Runde führte Hobl vor Bartl, Hofmann und Baltisberger, der eine NSU-Maschine
147
fuhr. In der 12. Runde führte Hofmann vor Hobl und Bartl. Etwas später hatte sich Hobl an
einer Kurve versehen, musste geradeaus fahren, stark bremsen und wieder wenden. Das
Rennen endete mit einem Dreifachsieg von DKW.
Gustl Hobl hatte damit 16 Punkte im Kampf um die deutsche Meisterschaft erreicht, vor
Karl Hofmann und Hans Bartl mit je 10 Punkten.
Die Sieger in der 350er Klasse: Links Gustl Hobl, Mitte Hans Bartl und Karl Hofmann
Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 25 Runden = 92,5 km
1.
2.
3.
4.
Bartos, Tschechoslowakei, CZ-OHC, Durchschnitt: 105,3 km/h
Krumpholz, DDR, MZ, 104,4 km/h
Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, 104,0 km/h
Karl Lottes, DKW, 103,9 km/h
Schnellste Runde: Gustl Hobl, 114,2 km/h
Klasse bis 350ccm: 25 Runden = 92,5 km
1. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW, 124,0 km/h
148
2. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, 123,5 km/h
3. Hans Bartl, München, DKW, 112,4 km/h
Schnellste Runde: Karl Hofmann, 126,5 km/h
149
Ulster Grand Prix –Rennen auf der Dundrod – Strecke in
Belfast/Nordirland am 9./11. August 1956
5. Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft
Die Auto Union beteiligte sich nach dem .2. Weltkrieg erstmalig an diesem Rennen. Ein
Grund für diese Beteiligung war, dass Hobl in der Weltmeisterschaftswertung nach seinem
2. Platz beim großen Preis von Deutschland auf der Solitude punktgleich mit Bill Lomas
gleichauf lag. Hobls Handicap bei diesem Rennen war seine schlechte Streckenkenntnis.
Freundlicherweise stellt ihm der frühere englische Rennfahrer Bell – seit 1951 infolge eines
Rennunfalls nicht mehr einsatzfähig – eine Serienmaschine zur Erprobung der Rennstrecke
außerhalb der Trainingszeiten zur Verfügung. Für DKW starteten der Engländer Cecil
Sandford und Gustl Hobl.
In der 350er Klasse starteten 43 Fahrer, von denen 17 das zweistündige Rennen wegen
verschiedener Gründe nicht beenden konnten. Die Dundrod-Strecke lag Hobl nicht, er
kannte sie ganz einfach zu wenig, eine gute Streckenkenntnis wäre für ihn ein wesentlicher
Erfolgsfaktor gewesen. Sandford – nach der 1. Runde noch an der Spitze – und Hobl
starteten gut. In der 2. Runde lagen Sandford an 3. Und Hobl an 7. Stelle. In der 13. Runde
ereignete sich ein tödlicher Rennunfall, der das ganze Rennen überschattet hatte. Der
Moto-Guzzi Fahrer Ennet startete in der 16. Runde einen scharfen Angriff gegen Hobl und
den Norton-Fahrer Brett. In der 18. Runde wurde Ennet in einer Kurve wegen zu schnellen
Fahrens zu weit nach außen gedrängt, fuhr dabei gegen eine Böschung und kam kurz vor
Gustl Hobl zum Sturz, wobei sich Ennet überschlug und über 100 Meter weit fortrutschte
und dabei tödliche Verletzungen erlitt. Als Hobl um diese Kurve kam, sah er die Maschine
mit dem Fahrer noch wegrutschen, konnte aber der Unfallstelle glücklicherweise
ausweichen. Hobl fuhr im weiteren Verlauf des Rennens noch gute Rundenzeiten, es war
ihm aber nicht mehr vergönnt, in die Punktewertung zu fahren. Dennoch behielt er seinen
zweiten Platz in der Weltmeisterschaftswertung.
Ergebnis:
Klasse bis 350ccm: 25 Runden = 297,5 km/h
1. Bill Lomas, England, Moto-Guzzi, Durchschnitt: 145,32 km/h
2. Diki Dale, England, Moto-Guzzi, 144,27
3. Hartle, Norton, 143,92
7. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, 142,18 km/h
Schnellste Runde: Bill Lomas, 147,70 km/h
150
Internationales Sachsenringrennen bei Hohenstein-Ernstthal am
19. August 1956
In einer Motorrad-Sportzeitung war zu lesen, dass die Jahre 1955 und 1956 als die „Hobl
und Zeller7- Jahre“ eingingen. Gustl Hobl trumpfte 1955 mit der kleinen DKW in der
Achtelliterklasse ebenso auf wie ein Jahr später mit der „singenden Säge“, der Dreizylinder
DKW. Der Wunsch der beiden Werksfahrer Hobl und Hofmann, auch an diesem Rennen
teilnehmen zu dürfen, wurde von der Werksleitung genehmigt, da beide nun als
Privatfahrer die Kosten für Transport und Betreuung selbst übernahmen. Einem Start in der
125er wie auch in der 350er Klasse stand so nichts mehr im Wege, wobei ihnen Karl Lottes,
ebenfalls auf einer DKW (allerdings nur mit 116ccm) zur Seite stand.
Natürlich wollte Gustl Hobl die 125er Klasse als Sieger beenden, aber leider war dieser
Traum schon in der 3. Runde ausgeträumt, denn er musste infolge eines Defekts an die Boxe
und nahm danach mit großem Rückstand das Rennen wieder auf. Sein Teamkamerad
Hofmann ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass der Sieger ein DKW-Mann sein würde.
Hobls „Schatten“ fuhr einen überlegenen Sieg heraus und verwies Karl Lottes auf der dritten
DKW mit gut 12 Sekunden Rückstand auf den 2.Platz.
Start der 350ccm Klasse: Nr. 90 Gustl Hobl, Nr. 73 Hans Baltisberger, Nr. 74 Erich
Hinton, Nr. 66 Benno Bohrer
Walter Zeller startete in der 500er Klasse mit einer BMW. Er gewann 1955 und 1956 souverän in
dieser Klasse.
7
151
Gustl Hobl, der in der Weltmeisterschaft an 2. Stelle lag, war unangefochtener Favorit in
der 350er Klasse in Hohenstein-Ernstthal am Sachsenring. Die Zuschauer sahen einen
souveränen Start- und Ziel-Sieg von Gustl Hobl.
Siegerehrung am Sachsenring 1956: links: Hans Baltisberger,8 2. Platz, Mitte: Gustl
Hobl, Sieger, rechts: Helmut Hallmeier, 3. Platz
Ergebnis:
Klasse bis 125ccm: 12 Runden = 104,772 km
1. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW, Durchschnitt: 122,88 km/h
2. Karl Lottes, DKW, 121,03 km/h
3. Scheidhauer, Dukati, 120,55 km/h
Schnellste Runde: Karl Hofmann, 126,78 km/h
8
Hans Baltisberger verunglückte acht Tage später bei einem Motorradrennen in Brünn tödlich.
152
Klasse bis 350ccm: 15 Runden = 130,965 km
1. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 141,32 km/h
2. Hans Baltisberger, NSU-Sportmax, 138,85 km/h
3. Helmut Hallmeier, Nürnberg, NSU, 134,82 km/h
Schnellste Runde: Gustl Hobl, 144,65
153
Großer Preis der Nationen in Monza/Italien am 9. September
1956
6. Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft
Teilgenommen an dieser Rennveranstaltung in Monza haben die Ingolstädter Werksfahrer
Gustl Hobl und Karl Hofmann sowohl in der 125er als auch in der 350er Klasse, in der auch
ihre Teamkameraden Cecil Sandford und Hans Bartl für DKW starteten.
In der 125ccm Klasse hatte es sich gezeigt, dass die italienischen Maschinen von MV
Agusta unter Ubbiali und Mondial mit ihren Fahrern Provini und Sartori zumindest in
diesem Rennen schneller waren als die DKW aus Ingolstadt. In der 17. Runde hatte die
DKW von Hobl zudem einen Kolbenklemmer, so dass er sehr vorsichtig fahren musste, um
sicher ins Ziel zu kommen.
Der „blonde Hans“, Filmgröße Hans
Albers,
wünscht Gustl Hobl eine gutes,
unfallfreies
Rennen
Das Rennen der 350er Klasse entwickelte sich zu einem Prestigekampf zwischen drei
italienischer Fabrikate, nämlich der neuen Gilera, der MV-Agusta und der Moto-Guzzi.
Nach der dritten Runde lagen Sandford an vierter, Hofmann an siebter, Hobl an achter und
Bartl an neunter Stelle, während die achte Runde das Vorrücken der DKW´s aufzeigte.
154
Hofmann stand jetzt an fünfter Stelle, Hobl, Sandford und Bartl folgten. Diese Reihenfolge
blieb bis zur 14. Runde. In der 18. Runde ging dann Hofmann entgegen der strikten
Anweisung der Rennleitung, die in der Weltmeisterschaftswertung günstig liegenden Hobl
und Sandford nach vorne zu lassen, an Hobl vorbei und kam so auf den vierten Platz. Und
als dann Hobl in der 24 Runde auch noch von Sandford überholt wurde, war er auf den 6.
Platz zurückgefallen. Die Gilera erwies sich in diesem Rennen als die schnellere
Rennmaschiene. Wer dies nicht wahrhaben wollte, war Bill Lomas, der verzweifelt um einen
Guzzi-Sieg fuhr und wahrscheinlich deswegen auch schon in der achten Runde schwer
stürzte.
Die „singenden Sägen“ einträchtig hintereinander
Nr.24 Gustl Hobl, Nr. 22 Karl Hofmann, Nr. 42 Cecil Sandford
Es war ein erhebendes Bild und wird unvergessen bleiben – schrieb eine Fachzeitschrift –
wie die vier Dreizylinder DKW`s Rad an Rad über viele Runden lang das riesige Areal
uhrwerksgenau umrundeten und in der Reihenfolge Hofmann, Sandford, Hobl und Bartl auf
dem vierten bis siebten Platz einliefen.
Durch das disziplinlose Verhalten Hofmanns in der 18. Runde wurde Hobl auf den 6. Platz
zurückgedrängt und büßte somit einen Punkt in der Weltmeisterschaftswertung ein. Damit
155
hatte Dicki Dale, der Zweiter wurde, zusammen mit Hobl 17 Punkte erreicht. Nur die
besseren Plazierungen von Gustl Hobl in vorangegangenen Rennen bescherten ihm
schließlich die Würde eines Vizeweltmeisters.
Vizeweltmeister in der 350ccm Klasse: Gustl Hobl auf DKW
Wirkliche Titelaussichten auf die Weltmeisterschaft in der 350er Klasse hatten nach dem
Missgeschick im Juni auf der Isle of Man bei der Tourist Trophy, bei der Gustl Hobl zu spät
gemeldet wurde und daher nicht daran teilnehmen konnte, und dem siebten Platz in Belfast
ohnehin kaum bestanden. Gustl Hobl war jedoch über das Erreichte restlos glücklich.
Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 18 Runden = 103,5 km
1. Carlo Ubbiali, Italien, MV-Agusta, Durchschnitt: 160,728 km/h
2. Provini, Italien, Mondial, 160,720 km/h
3. Sartori, Italien, Mondial, 157,0 km/
6. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 150,2 km/h
8. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW 147,5 km/h
Schnellste Runde: Provini, 164,025 km/h
156
Klasse bis 350ccm: 27 Runden = 155,25 km/h
1. Liberati, Italien, Gilera, Durchschnitt: 178,396 km/h
2. Dicki Dale, England, Moto-Guzzi, 174,0 km/h
3. Colombo, Italien, MV-Agusta, 172,2 km/h
4. Karl Hofmann, Deutchland/Frankfurt, DKW, 172,0 km/h
5. Cecil Sandford, England, DKW, 172,0 km/h
6. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, 171,4 km/h
7. Hans Bartl, Deutschland/München, 167,9 km/h
Schnellste Runde: Liberati, 184,821 km/h
157
Internationales Avus – Rennen am 16. September 1956 in Berlin
4. Lauf zur deutschen Motorradmeisterschaft
Nach dreijähriger Pause wurde das Rennen in Berlin wieder als deutscher Meisterschaftslauf
gewertet. Die Rennstrecke wurde im Norden durch die Steilwand der Nordschleife begrenzt,
im Süden durch die übliche Motorrad-Südkurve. Die Länge der Strecke betrug 8,3 km.
In der 125ccm Klasse starteten Karl Hofmann und Gustl Hobl sowie Karl Lottes als
Privatfahrer. Von 19 Fahrern erreichten nur 12 das Ziel. In den ersten beiden Runden führte
Hofmann, verfolgt von dem Schweizer MV Agusta Fahrer Taverie , der in der 3. Runde die
Spitze übernahm und sie bis zum Ende des Rennens behielt.
In der 350er Klasse erreichten die DKW-Fahrer bereits im Training die besten Zeiten. Im
Rennen selbst waren 19 Maschinen am Start, von denen drei ausfielen. Sämtliche Fahrer
wurden mit Ausnahme von Helmut Hallmeier auf NSU, der den vierten Platz belegte, von
den verhalten fahrenden Piloten des Ingolstädter Rennstalls überrundet, wobei Bartl die
schnellste Runde fuhr und dadurch für einen neuen Rundenrekord sorgte. Die DKW-Fahrer
zeigten sich nochmals von ihrer besten Seite, zumal sie schon ahnten, dass die Zeit der
DKW-Rennmaschinen im Jahr darauf abgelaufen sein dürfte.
158
Das Bild zeigt Gustl Hobl zusammen mit dem besten Privatfahrer
Helmut Hallmeier (NSU) aus Nürnberg, der den 4. Platz belegte.
Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 12 Runden = 99,6 km
1. Taverie, Schweiz, MAgusta, Durchschnitt: 161,1 km/h
2. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW, 158,1 km/h
3. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW 157,0 km/h
5. Karl Lottes, DKW, 146,9
Schnellste Runde: Taverie, 163,9 km/h
Klasse bis 350ccm: 12 Runden = 99,6 km
1. Gustl Hobl, Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 187,5 km/h
2. Karl Hofmann, Frankfurt, DKW 187,4 km/h
3. Hans Bartl, München, DKW, 187,3
Schnellste Runde: Hans Bartl 191,1 = Rundenrekord
159
Internationales Skaneloppet – Rennen am 23. September 1956 in
Kristianstat/Schweden
In Schwedens Kristianstat wurde schließlich für die Ingolstädter Rennabteilung zum letzten
„Tanz“ aufgefordert; nicht nur für die Rennsaison 1956, auch für die wundervollen DKWRennmaschinen. Zum Rennen in der 125ccm und 350ccm Klasse wurden Gustl Hobl und
Karl Hofmann sowie zusätzlich Hans Bartl als Privatfahrer in der 350er Klasse gemeldet.
Die übrigen Fahrer kamen aus England, Irland, Italien und Schweden. Die besten
Rundenzeiten im Training fuhren Hobl und Hofmann.
Die Klasse bis 125ccm wurde erstmalig als internationales Rennen in das Programm
aufgenommen. Als Konkurrenz für DKW waren die Firmen Gilera, Ducati sowie die MV
Agustas nicht zu unterschätzen. Bereits in der 1. Runde hatte Ferri auf Gilera die Spitze
übernommen, ihm folgten bis ins Ziel Hofmann vor Hobl und dem MV-Agusta-Fahrer
Genevini.
Im Training für die 350er Klasse fuhren Hobl und Hofmann die besten Rundenzeiten.
Campbell auf seiner Guzzi fuhr die drittbeste Zeit und war somit der schnellste Gegner für
Hobl und Hofmann. Am Start waren 23 Maschinen, davon fielen neun aus. Vom Start weg
bis zur Beendigung der 2. Runde führte Gustl Hobl, gefolgt von Campbell auf Moto-Guzzi,
danach Bartl und Hofmann sowie Murphy auf AJS. In der 3. Runde übernahm Campbell die
Führung, wurde aber in seinem Tempo von Hobl so stark bedrängt, dass er in der 8. Runde
wegen Maschinenschaden aufgeben musste. Damit übernahm Hobl wieder die Führung,
Hofmann setzte sich in der 11. Runde vor Bartl. Murphy verlor in jeder Runde gegenüber
Hofmann drei bis fünf Sekunden, so dass er in der 12. Runde bereits einen Rückstand von 63
Sekunden hatte. Das große Rennjahr 1956 schloss somit mit der siegreichen Zieldurchfahrt
Gustl Hobl, Karl Hofmann und Hans Bartl.
Die Aufnahme der deutschen Fahrer in Kristianstat war ausgezeichnet. Von der dortigen
Presse wurde besonders erwähnt, dass Auto Union als einziges Werk ihr Fabrikteam zum
Rennen gemeldet hatte. Die Presse hatte sowohl vor dem Rennen als auch besonders danach
große und ausführliche Artikel und Bilder über DKW mit großen Schlagzeilen
veröffentlicht.
160
Gustl Hobls letztes Straßenrennen
Als Sieger in der 350er Klasse wird er von einer schwedischen Schönheit
heftig umgarnt.
Als Gratulanten waren Helmut Görg und August Jakob gekommen.
Ergebnisse:
Klasse bis 125ccm: 10 Runden = 65,37 km
1. Ferri, Gilera, Durchschnitt: 130,6
2. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 128,9 km/h
3. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, 128,9 km/
Schnellste Runde: Ferri 132,9 km/h
Klasse bis 350ccm: 20 Runden = 130,74 km
1. Gustl Hobl, Deutschland/Ingolstadt, DKW, Durchschnitt: 147,2 km/h
2. Karl Hofmann, Deutschland/Frankfurt, DKW, 146,2 km/h
3. Hans Bartl, Deutschland/München, DKW 145,1 km/h
Schnellste Runde: Gustl Hobl, 149,8 km/h
161
Fazit für das Rennjahr 1956
Das Rennjahr 1956 war das Jahr des jungen August Hobl. Innerhalb von fünf Jahren hatte
er sich kontinuierlich vom Ausweisfahrer in die absolute Weltspitze emporgearbeitet. Seine
Siege in der 125er Klasse in Hockenheim, in Stuttgart sowie seine beiden zweiten Plätze in
Nürnberg
und
Berlin
bescherten
ihm
fast
unangefochten
die
deutsche
Motorradmeisterschaft vor seinem Teamkollegen Karl Hofmann.
Gustl Hobl zusammen mit seiner Dreizylinder DKW, der „singenden Säge“, sind von
Rennen zu Rennen immer mehr zusammengewachsen. Sie konnten sich aufeinander
verlassen. Und durch das gegenseitige Vertrauen kamen auch die Erfolge zustande. Ihre
gemeinsamen Siege in Hockenheim, Stuttgart und Berlin sowie ihr gemeinsam errungener
zweiter Platz in Nürnberg genügten Hobl, um die deutsche Motorradmeisterschaft auch in
der 350er Klasse wieder souverän vor Karl Hofmann zu verteidigen.
Auch auf dem Plateau der Weltmeisterschaft konnte Hobl – zwar weniger in der 125er
Klasse, hier genügte ihm ein dritter und ein fünfter Platz, um immerhin noch sechster in der
Weltmeisterschaftswertung zu werden – ein gewichtiges Wort im Kreise seiner
Weltklassekollegen bei der Vergabe der Weltmeisterschaft in der 350ccm Klasse mitreden.
Seine beiden zweite Plätze in Holland und Belgien, sein dritter in Stuttgart sowie sein
sechster in Monza brachten ihm hinter seinem schärfsten Widersacher Bill Lomas die
Vizeweltmeisterschaft. Dabei konnte Gustl Hobl in der Weltspitze etablierte Rennfahrer wie
D. Dale (3.), J. Surtees (4.), C. Sandford (5.), K. Kavanagh (6.) sowie seine langjährigen
Teamkameraden K. Hofmann (10.) und H. Bartl (12.) auf die Plätze verweisen.
In diesem Zusammenhang – ich darf es nochmals wiederholen – sollte aber keinesfalls auf
die Vision von Professor Eberan von Eberhorst aus dem Vorjahr vergessen werden, als er
sagte: „DKW befindet sich im Motorsport auf dem Weg zur Weltspitze…“ Wie recht er hatte.
Die Auto Union DKW hatte an den Erfolgen ihrer Werksfahrer Hobl und Hofmann gut
profitiert. Zwar konnte in der Markenwertung der 125er Klasse der dritte Platz aus dem
Vorjahr nicht gehalten werden, aber immerhin belegte Deutschland im Rennjahr 1956 den
vierten und in der Markenwertung des gleichen Jahres in der 350er Klasse den zweiten
Platz gegenüber einem dritten aus dem Jahre 1955.
Das große Rennjahr 1956 schloss in Schweden nicht nur mit einer siegreichen
Zieldurchfahrt durch Gustl Hobl, Karl Hofmann und Hans Bartl, auch der Name DKW
162
Ingolstadt blieb, wie in den Jahren vorher, europaweit ein Begriff für viele
Motorsportfreunde. Dieses Rennjahr hätte nicht besser enden können.
163
IX. Kapitel
164
Die Rennabteilung wird aufgelöst
Das Ende der in Ingolstadt bis Mitte der fünfziger Jahre so erfolgreichen
Motorradfertigung bedeutete auch das Ende der Ingolstädter Rennabteilung der Auto
Union. Als NSU und BMW ihre Rennsportabteilungen Mitte der 50er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts aufgaben und als bekannt wurde, dass sich auch Auto Union
Ingolstadt mit ihren Zweitakter
DKW-Rennmaschinen vom Rennsport verabschieden
würde, stand mit hundertprozentiger Sicherheit fest, dass es im Jahre 1957 keinen offiziellen
deutschen Werksrennport mehr geben wird. Eine deutsche Motorradzeitschrift titulierte
diese Vorhaben mit „Deutsche Konkurserklärung im Rennsport“.
Schon am 20. Juli 1956 äußerte der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der
Auto Union in einem Brief an Dr. Werner im Hinblick auf die Liquidierung der
Rennabteilung u. a. folgendes: „…um zu siegen – und das kann allein der Sinn unserer
Rennabteilung sein – bedarf es meines Erachtens neben mehr Gehirnschmalz noch viel größerer
Mittel wie in der Vergangenheit; und das können wir uns nicht leisten. Je später wir die
Konsequenzen ziehen, umso mehr Geld kostet es. Ich schlage nicht vor, dass wir schlagartig unsere
Rennerei stoppen, aber ich bin dafür, dass wir intern schon jetzt Beschlüsse fassen, dass wir aus der
Rennerei aussteigen, damit die Liquidierung der Rennabteilung aus Kostenersparnisgründen sobald
als möglich eingeleitet wird. Was halten Sie davon ? Ihr Dr. Hahn.
Wie hier unschwer zu erkennen ist, waren fehlende Mittel, d. h. in erster Linie knappes
Geld, für die Schließung der Rennabteilung verantwortlich. Schließlich wurde sie zum
31.12.1956 aufgelöst, obwohl in den Jahren zuvor viele hunderttausend Mark in die
Entwicklung von Rennmotorrädern und damit auch in die Rennabteilung investiert wurden.
Siege und gute Plazierungen bei Motorradrennen waren für DKW als Werbeträger nicht
mehr angesagt.
Mit der Außerdienststellung der Werksrennmaschinen und mit der Auflösung der
Rennabteilung ließ DKW eine Zweitakt-Rennmaschine aus der Welt verschwinden, die
zumindest in der 350ccm-Klasse soeben dabei war, sich einen ständigen Platz an der Sonne
zu erobern, um dadurch auch der Firma neues Ansehen einzubringen. Man muß dazu aber
auch bedenken, dass das für die vergangenen Rennjahre von der Auto Union erbrachte
Budget immer umfangreicher wurde und die Kosten für den Unterhalt einer Rennabteilung
sowie die Weiterentwicklung modernster Rennmaschinen zu groß geworden waren und
damit nicht mehr in einem tragbaren Verhältnis zu einem erzielbaren Werbeerfolg standen.
165
Die Abkehr vom Zweiradfahrzeug war nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in
anderen Ländern feststellbar. Der Bundesbürger bevorzugte jetzt das Automobil und auch
in Ingolstadt konnte dieser Trend leicht beobachtet werden. Selbst eingefleischte
Motorradfans der damaligen Zeit gaben dem Auto den Vorzug. Und die drückten sich vor
allen Dingen in den ständig rückläufigen Verkaufszahlen von Motorrädern aus. So wurden
1952: 61781, 1953: 65866, 1954: 66041, 1955: 48001, 1956: 29571 und 1957 nur noch 10372
und 1958 als absoluter Tiefpunkt 6000 Motorräder produziert. Diese Talfahrt in der
Motorradproduktion war für die Geschäftsführung der Auto Union GmbH wohl das Signal
zur Aufgabe dieser Abteilung, zumal ja auch schon die Kleinsten, der DKW Motorroller
Hobby und das DKW Moped Hummel - für viele junge Ingolstädter der Einstieg in die
Motorisierung – rückläufige Verkaufszahlen bescherten.
Die Ära von DKW-Motorrädern ging damit endgültig zu Ende. Die Viktoria-Werke in
Nürnberg – dann Zweirad Union – erhielten 1958 vertraglich das Recht, zur Fabrikation für
die DKW-Motorräder RT 125 und RT 200 und für das DKW-Moped Hummel sowie das
ausschließliche Recht zur Fertigung von Ersatzteilen für die Typen RT 125, RT 250 und
RT 350. Auch Konstruktionspläne, Arbeitspläne, wurden Viktoria zur Verfügung gestellt.
Rationelle Überlegungen zwangen zur Aufgabe des Motorradbaus in Ingolstadt, der
Prozess der Umstrukturierung des Werks Auto Union wurde eingeleitet. Die im
Motorradbau tätigen 1600 Mitarbeiter sowie jene in der Rennabteilung wurden von nun an
im Automobilbau eingesetzt, soziale Härten konnten vermieden werden.
Das seit vielen Jahrzehnten erfolgreiche DKW-Motorrad, die Rennmaschinen mit dem
stolzen Emblem von DKW, all jene Rennfahrer der Auto Union, die ihrer Marke immer treu
geblieben sind, gingen ein in die Geschichte der Ingolstädter Rennfahrerei.
Auch diese Bild darf nicht
in Vergessenheit geraten.
Es zeigt Gustl Hobl
inmitten seiner Techniker
mit einer 350er DKW RM.
Das Bild entstand in
Monza 1956.
So ein Bild wird es nicht
mehr geben
166
Gustl Hobl beendet seine aktive Rennfahrerlaufbahn
Hobl hatte zwischen den großen Rennpausen u.a. auch bei zahlreichen DKW-Fanclubs
für seine Firma wertvolle Marketing-Arbeit geleistet.
Nach der Auflösung der Rennabteilung musste sich Gustl Hobl jetzt seiner beruflichen
Fortbildung widmen. Er erinnert sich: „Eigentlich war es schade, dass unser Rennteam aufgelöst
wurde. Die Realisierung neuer technischer Erkenntnisse in Bezug auf Kraftstoffeinspritzung hätte bei
unseren Dreizylinder Rennmaschinen nach Berechnungen unserer Ingenieure bestimmt noch 15
Prozent mehr Leistung gebracht. Es sollte nicht sein. Meine Firma bot mir zu einem wirklich
günstigen Preis die 125er und 350er Rennmaschinen an, die ich dann als Privatfahrer bei
Straßenrennen hätte benutzen können. Dieses Angebot habe ich mir lange überlegt und nach vielen
Kalkulationen lehnte ich es aus finanziellen Erwägungen heraus ab. Es wäre ganz einfach zu teuer
gekommen, wenn man bedenkt, dass mir damals eine Kurbelwelle für eine 350er Maschine 1000 DM
gekostet hätte, immerhin wären das sechs Wochenlöhne gewesen. Ich entschied mich leichten Herzens
für eine gediegene, berufliche Fortbildung bei meiner Firma, obwohl ich meine Rennfahrerkarriere bei
einem italienischen Rennstall hätte fortsetzen können. Andererseits musste ich aber auch doch recht
167
froh sein, ohne große Unfälle, im wahrsten Sinne des Wortes, „über die Runden gekommen zu sein.“
Ich blieb bei Auto Union und ich habe immer schon gesagt, ich habe bei DKW angefangen und höre
bei DKW auf. Diesen Grundsatz habe ich bis heute nicht bereut.“
Für soviel Treue zur Firma und für seine überaus großen Verdienste im Motorradrennsport
ehrte ihn die Auto Union am 30.11.1955 mit der „Goldenen Auto Union Ehrennadel mit
Brillanten.“
Dr. Karl Hahn überreicht Gustl
Hobl 1955 die Ehrennadel
Gustl Hobl wurde aber auch von seiner Firma bei der Verwirklichung seiner beruflichen
Pläne unterstützt. Für den Besuch der Meisterschule in Heide wurde er freigestellt und
dann anschließend in der Vertriebsabteilung als Kraftfahrzeugmeister im Kundendienst
eingesetzt. Endlich hatte er eine berufliche Zukunft und so konnte er letztendlich auch
einmal an seine privaten Wünsche denken. Gustl Hobl:“ Ich war zwar schon seit 1953 mit
meiner Hannelore befreundet, aber geheiratet habe ich sie erst 1960. Meine Rennfahrerei und das
immer allgegenwärtige Risiko, im Rennen sich schwer zu verletzten, erschien mir als nicht vereinbar
mit einer Familie. Umso größer war dann unsere Freude, als 1961 unser Sohn Ralf zur Welt kam
168
und der mir dann als junger Mann zwischen 1983 und 1991 als Motorradrennfahrer nacheiferte
und in der deutschen und europäischen Meisterschaft aktiv war. Neun Jahre später wurde unser
zweiter Sohn Udo geboren, der zum Rennfahrerdasein keine Ambitionen hegte. Aber Motorradfahren
tut er doch, aber nur zu seiner privaten Freude. Die Liebe zum Motorrad liegt ganz offensichtlich
doch in meiner Familie, zumal auch meine 12jährige Enkelin Lisa 2006 im Kart-Sport deutsche
Jugend-Meisterin wurde.“
Gustl Hobl machte nie einen Hehl daraus, dass ihm während seiner „schnellen Zeit“ immer
das Glück zur Seite stand und er meist unbeschadet – von kleineren, nicht
lebensgefährlichen Verletzungen abgesehen – seine Rennen beenden konnte. Und dabei
spricht er gerne von seinem großen Vorbild und Freund Ewald Kluge, dem er, als dieser am
Nürburgring schwer stürzte und deshalb seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, als
junger Werksfahrer nachfolgen durfte. Seine sprichwörtliche ruhige Art, die er schon in
seinen Rennen pflegte, machte ihn als langjährigen technischen Kundendienstreisenden
zunächst für DKW und dann für Audi überall beliebt.
Bis 1975 war er zum Bezirksleiter aufgestiegen, der auch für Organisations- und Baufragen
bei Händlerbetrieben zuständig war. Nach der Übernahme des Audi-Vertriebs durch die
Konzernmutter Volkswagen arbeitete Gustl Hobl noch bis 1992 in der Technischen
Entwicklung. Er war wieder in den Versuchsbetrieb zurückgekehrt, nur hatte er es jetzt mit
Abgastechnologien an Viertaktmotoren anstelle von Zweitakt-Motorrädern zu tun.
Gustl Hobl war in seinem beruflichen Leben immer seinem Werk, zunächst als DKWler und
später als Audianer, verbunden. Dies zeigte sich auch noch in seinem Ruhestand. Am Aufbau
der Audi Tradition – ein bewundernswertes, reichhaltiges Archiv und Museum von
historisch gesehen unschätzbarem Wert – war Gustl Hobl an vorderster Stelle beteiligt. Er
sammelte Material an allen Ecken im und um das Unternehmen, sortierte und beschriftete
Unterlagen und Fotos. Da freute es ihn ganz besonders, als zu Papier und zur Literatur auch
noch eine ganze Reihe von Motorrädern dazu kamen. Heute ist ein Großteil seiner
Rennmotorräder wieder im Besitz der Audi AG, die Betreuung und die Instandhaltung wird
von Audi Tradition vorgenommen. Aber über den Verlust einer Maschine, seiner
„singenden Säge“, mit der er viele Siege errungen hat, ist er heute noch traurig. Seine
Dreizylinder wurde im Jahre 1957 aus dem Cavalier Spreti entwendet, aus einem Raum, der
nicht gerade großartig gesichert war. Auch die Ingolstädter Kriminalpolizei konnte diesen
Diebstahl nicht klären. Vielleicht wird sie irgendwann oder irgendwo im Keller eines
Sammlers aufgefunden. Schön wär´s.
169
Gustl Hobl hat in seinem Rennfahrerleben seine zahlreichen Gegner auf der Rennbahn nie
unterschätzt. Seinen italienischen Kollegen und ehemaligen Gegner Carlo Ubbiali nennt er
„den besten Fahrer, den er je traf“ und bezeichnet ihn „als äußerst clever und überraschend ruhig
für einen Italiener. Luigi Taverie“, so meinte Hobl weiter, „war ein sehr guter und ruhiger,
sicherer Fahrer und Tarquino Provini andererseits überraschte mich als italienisches Warmblut. Ich
habe auch eine sehr hohe Meinung von Bill Lomas, Dickie Dale, Ken Kavanagh und John Surtees.
Mit ihrer Sicherheit und Beständigkeit waren sie immer die gefährlichsten Gegner.“
170
Gustl Hobl als Gelände-, Zuverlässigkeits- und Moto-CrossFahrer
Oh Gott, schon wieder keine Asphaltstraße.
Eine sichere Beherrschung der Maschine, Mut und fahrerisches Können waren
für Gustl Hobl die Voraussetzungen für ein gutes Abschneiden als Geländefahrer
bei den 27. Internationalen „six days“ vom 18. bis 23.9.1952 in BadAussee in
Österreich.
Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrten sowie Moto-Cross-Rennen sind im Motorsport die
wohl härtesten und gnadenlosesten Prüfungen für Fahrer und Maschine. Die in diesen
Prüfungen gewonnenen technischen Erkenntnisse – ebenso wie bei Straßenrennen – waren
für die Weiterentwicklung der Motorräder eminent wichtig, um die zigtausend AlltagsMotorradfahrer in punkto Zuverlässigkeit ihrer Maschinen nicht zu enttäuschen. Franz
Ischinger, seit 1949 Produktionsleiter der DKW-Fertigung und sein Mitstreiter Herbert
Kirchberg, Versuchsleiter im gleichen Betrieb, waren „alte Hasen“ und Spezialisten im
Metier des Motorrad-Geländesports. Mit ihren Erfahrungen standen beide den Technikern,
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Monteuren und Mechanikern bei der Weiterentwicklung der DKW-Maschinen mit Rat und
Tat zur Seite.
Gustl Hobl hat im Laufe seiner Rennfahrerzeit neben seinen absolvierten Straßenrennen an
15 Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrten sowie an einer Moto-Cross-Veranstaltung in
Ingolstadt am Auwaldsee teilgenommen. Es war offensichtlich kein Zufall, dass er bereits
1951 als Geländefahrer in die Werksmannschaft der Auto Union berufen wurde, hatten doch
seine beiden Vorgesetzten Ischinger und Kirchberg Hobls Talent für den Rennsport
erkannt. In der Ingolstädter Werksmannschaft waren damals so bekannte Fahrer wie
Gerhard Bodmer, Josef Reiter, Udo Feser, Heinz Klingenschmidt, Richard Thalmeier,
Albert Seitz, Karl Finkenzeller und Emil Wartenfelser.
Hobl hat bei Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrten insgesamt 9 Gold- und 4
Bronzemedaillen gewonnen. Sie dürfen im einzelnen aufgeführt werden.
Goldmedaillen:
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27. Mai 1951: „8 Stundenfahrt“, Solitude-Stuttgart
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5. Oktober 1952: „Nordbayerische Zuverlässigkeitsfahrt, Nürnberg
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12. April 1953: „DMV 2 Tage Fahrt“
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3. Mai 1953: „Nordbayerische Zuverlässigkeitsfahrt“, Nürnberg
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22. Mai 1953: „ADAC-Deutschland-Fahrt“
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7. Juni 1953: „Oberpfälzer-Zuverlässigkeitsfahrt“, Sulzbach-Rosenberg
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11. Oktober 1953: „3. Bruder-Straubinger-Fahrt“, Straubing
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31. Oktober 1954: „Harz-Heide-Zuverlässigkeitsfahrt“
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30. Oktober 1955: „4. Bruder-Straubinger-Fahrt“, Straubing
Bronzemedaillen:
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19. August 1951: „Fahrt durch Bayerns Berge“
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23. September 1952: „Internationale 6-Tagefahrt“, Österreich9
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11. Januar 1953: „Internationale ADAC-Winterfahrt“
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18. August 1957: „5. Bayerwald-Zuverlässigkeitsfahrt“, Passau
Als Gustl Hobl bei der Internationalen 6-Tage-Fahrt 1952 in Österreich mit seiner 125er DKW RT die
gewaltigen Anforderungen dieser schwersten europäischen Zuverlässigkeitsfahrt bis zum letzten
Tage überlegen gemeistert hatte, musste er nur wenige Meter vor Schluss der bedeutenden Prüfung
durch einen unverschuldeten Kettenriss seiner Maschine ausscheiden. Es gab daher „nur“ eine
Bronzemedaille.
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Moto-Cross-Rennen:
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27. Juli 1952: Sieger beim „Moto-Cross-Rennen, Ingolstadt, Auwaldsee
in der Klasse bis 125ccm und
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2. Platz in der Klasse bis 250ccm
Gustl Hobl als Teilnehmer bei der internationalen
„6 Tage-Fahrt“ in Bad Aussee in Österreich
vom 18. bis 23. September 1952
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Eine motorradbegeisterte Familie:
Gustl Hobl (Mitte) zusammen mit seinen Söhnen Ralf (links) und Udo auf einer
Motorrad-Tour zum Sachsenring im Jahre 2006
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Erinnerung an den zweifachen Sieger Gustl Hobl beim
internationalen Sachsenring-Rennen in Hohenstein-Ernstthal
1955 und 1956
Gustl Hobl im Jahre 1996 neben seiner „August Hobl-Linde“
Text der Tafel:
„Gestiftet anlässlich des Motorrennsportmeetings am 4. 11.1995. Gestiftet von der
Baumschule Hohenstein-Ernstthal.
FAN – Club Sachsenring
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Ralf Hobl war zwischen 1983 und 1991 A-Lizenzfahrer im
deutschen und internationalen Renngeschehen.
Wie der Vater, so auch der Sohn.
Das Bild zeigt Ralf Hobl (* 1961) auf seiner Yamaha – Rennmaschine.
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Die Motorradleidenschaft ist in der Familie Hobl zu Hause.
Das Bild zeigt Lisa Hobl im Alter von 12 Jahren in ihrem Kart. Sie hat offensichtlich die
Rennsportleidenschaft ihres Vaters Ralf und ihres Opas Gustl vererbt bekommen. Sie wurde
im Jahre 2006 deutsche Meisterin im Jugendkart. In 25 Rennen bei 23 Wettkämpfen war sie
immer unter den 10 besten Piloten und fuhr bei fünf Wettkämpfen als Siegerin durchs Ziel.
Lisa: „Das war einfach toll und unvergesslich“ sagte die am 12. November 2006 frisch gekürte
deutsche Meisterin, die inzwischen innerhalb von drei Jahren auf den verschiedensten
Slalompisten 60 Pokale erkämpfte. Und sie freut sich schon wieder „auf den April 2007 – da
ist nämlich Saisonstart.10“
Der Text wurde aus dem Zeitungsbericht „Ein Vater unser auf den Titelgewinn“ von Xaver
Habermeier entnommen.
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Anmerkungen:
Die Chronik des früheren Rennfahrers August Hobl wurde unter Zuhilfenahme nachfolgender Literatur
geschrieben. Leider sind ca. 10 bis 15 Fundstellen, darunter einige aus dem Buch der Wiedergründung der
Auto Union nach 1945, durch eine fehlerhafte Behandlung meines PC verloren gegangen. Sämtliche
Fachzeitschriften, Rennberichte von Straßenrennen, an denen Gustl Hobl teilgenommen hat, Rundschreiben
und Pressemitteilungen der Auto Union Ingolstadt sowie alle in der Chronik gezeigten Bilder befinden sich,
mit Ausnahme der angeführten Zeitungsberichte, im Archiv von Audi Tradition.
Es darf somit angeführt werden:
Rennsaison 1951:
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Motorrad Classic 3/2001: Stefan Knittel, August Hobl – Glück und Können
Donau – Kurier Ingolstadt vom 6. Bis 8. Juli 1951
Programmheft für Donau-Ring-Rennen vom 6. Bis 8. Juli 1951 in Ingolstadt
Erinnerungen von Gustl Hobl bezüglich des Luisenburg Dreieck-Rennen am 16.9.195
ebenso Dreieck-Rennen in Übersee-Feldwies am 7.10.1951
Rennsaison 1952:
 Motorrad Classic 3/2001: Stefan Knittel, August Hobl – Glück und Können
 Bericht der Rennabteilung über Rennjahr 1952
 Rennberichte von 1952
 „Südost Kurier“ Trostberg vom 2.5.1952
 „Der Sport-Sonntag“, Nürnberg vom 18.8.1952 i. S. Noris-Ring-Rennen
Rennsaison 1953:
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Motorrad Classic 3/2001: Stefan Knittel, August Hobl – Glück und Können
Bericht der Rennabteilung über den Rennetat 1953
Rennberichte von 1953
„Südost Kurier“ Trostberg vom 5. 5.1953
Pressemitteilung der Auto Union Nr. 5 vom 14.6.1953 i.S. Feldberg – Rennen
Fachzeitschrift „Auto und Motorrad“ 13/1953 i. S. Feldberg – Rennen
Rundschreiben der Auto Union WA 28/1953
ebenso, aber WA 30
Eugen Schwarz, Auto-Welt 15/1953 i.S. „Der Fall Schotten“ u.a.
Donau-Kurier Ingolstadt vom 20.7.1953 i. S. Schotten-Ring-Rennen
Rundschreiben der Auto Union WA 41/1953 i.S. Tubbergen
Donau – Kurier Ingolstadt vom August 1953 i.S. Tubbergen
Ebenso, aber September 1953 i. S. Monza
Ebenso, aber 4.10.1953 i. S. Barcelona
„Auto-Welt“ 15/1953 i. S. Schotten
Rennsaison 1954:
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Motorrad Classic 3/2001: Stefan Knittel, August Hobl – Glück und Können
Rennberichte von 1954
Presseabteilung der Auto Union „Das Sportjahr 1954“
„Das Motorrad“ 11/1954 i. S. Eifelrennen
Auto Union: Was schreibt man über uns im Jahre 1955 i.S. Dieburg 1954
Donau-Kurier vom 24.5.1954 i. S. Nürburg Ring - Rennen
Donau – Kurier Ingolstadt vom August 1954 i. S. Schottenring-Rennen
„Das Sport Echo“, Nürnberg, vom 2.8.1954 i. S. Norisring-Rennen
Donau-Kurier Ingolstadt vom 19.7.1954 i. S. Feldberg-Rennen
ebenso, aber vom 2.8.1954 in S. Norisring- Rennen
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Sport-Kurier vom 18./19.7.1954 i. S. Feldberg-Rennen 1954
Donau-Kurier Ingolstadt vom September 1954 i. S. Eilenriede-Rennen
Rennsaison 1955:
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Motorrad Classic 3/2001: Stefan Knittel, August Hobl – Glück und Können
Rennberichte von 1955
„Darmstädter Echo“ vom April 1955 i.S. Dieburger Rennen
„Das Motorrad“ 12/1955 i. S. Nürburg-Ring –Rennen
Auto Union: Was schreibt man über uns im Jahre 1995 i.S. Eifelrennen
„Sportrundschau“ vom 4.7.1955 i. S. Franchorchamp- Rennen
Auto Union: Was schreibt man über uns im Jahre 1955 i.S. Franchorchamp-Rennen
„Motorwelt“ vom August 1955 i. S. Solitude-Rennen
Auto Union: Was schreibt man über uns im Jahre 1955 i.S. Solitude-Rennen
ebenso aber i. S. Monza- Rennen
ebenso, aber i.S. Eilenriede-Rennen
Rundschreiben der Auto Union PA 8/1955
Internet: Automobilclub - München .de. i. S. DKW 350 RM
Auto Union: Was schreibt man über uns i.S. Sachsenring-Rennen
„Sport-Echo“ vom 1.8.1955 i. S. Norisring-Rennen
„ADAC-Motorwelt“ vom September 1955; Unser Meisterportrait August Hobl
Rennsaison 1956:
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Motorrad Classics 3/2001: Stefan Knittel, August Hobl – Glück und Können
Classic Legends: Werner Lief: August Hobl – DKW immer treu
Rennberichte von 1956
Kleine Zeitschrift: „Männer in Leder“ – Herausgeber vermutlich Auto Union
Pressemitteilung der Auto Union Nr. 1 und 3 des Jahres 1956
AvD Revue „Das Motorrad“ 6/1956 i. S. Rennen in Salzburg
Donau Kurier vom 8.8.1956 i. S. August Hobl
„Sport Echo“ vom 6.8.1956 i. S. Noris-Ring-Rennen
„Straßenverkehr“ 9/1956 i. S. Sachsenring-Rennen
Ansonsten wurde benötigt:
 Das Rennjahr in Zahlen: Deutsche Motorradmeisterschaften und Weltmeisterschaften
 „Motorrad“ 23/1956 – Deutsche Konkurserklärung im Rennsport
 Brief von Dr. Hahn an Dr. Werner vom 20.7.1956 – Einstellung der Rennsportabteilung der Auto
Union Ingolstadt
 Erinnerungen von Gustl Hobl nach Beendigung seiner aktiven Rennfahrerzeit
 Zusammenfassung der Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrten