Spielzeitheft 2015.2016

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Spielzeitheft 2015.2016
Spielzeit 2015. 2016
Weiter im Spielplan: Bernarda Albas Haus
Weiter im Spielplan: Amerika
Weiter im Spielplan: Wie es euch gefällt
Weiter im Spielplan: Faust 1
15.16
Wir danken den Förderern und Partnern der Spielzeit 2015 / 2016 für die Zusammenarbeit und für
die freundliche Unterstützung unserer Produktionen und Projekte.
Förderer und Projektpartner
Medien- und Kooperationspartner
deutsche städte medien
Koproduzenten
Theater
Kopenhagen
Stockholm
10
Prag
Vorwort
Liebes Publikum!
Zwei diskrete, aber dennoch vieles deutlich markierende
gelbe Streifen haben in den letzten Jahren unsere Arbeit
begleitet, ein Signet, das mit der Farbe (und dem Wappen)
dieser Stadt spielt, selbstbewusst, aber nicht aufdringlich
oder bedrängend sein will. Auf diesem Heft verschwinden
die gelben Streifen in einer bunten Vielfalt – oder behaupten sie sich doch?
Wir haben einen sehr grauen und kalten Winter hinter uns,
und die montäglichen Märsche und Reden, die in der
Dresdner Innenstadt nicht aufhören wollen, zeugen nicht
von Empathie oder Nächstenliebe, von Mitleid oder Offenheit. Übrigens auch nicht von diffuser Angst, sondern eher
von Trotz und Rechthaberei, von Egozentrik und Aggressivität. Nein, man muss nicht alles verstehen, und ja, bestimmte Werte sind in unserer Demokratie nicht verhandelbar. So deprimierend es sich manchmal anfühlt, wenn
in der stolzen und traditionsreichen Hochkulturstadt Dresden der Stein des Sisyphos wieder rückwärts zu rollen
scheint, umso hoffnungsfroher stimmt die Beobachtung,
dass sich viele bunte und nicht nur junge Lebenshaltungen
mittlerweile vielfältig verbünden zu einer nicht mehr schweigenden Mehrheit. Vielleicht ist jetzt die Kultur – gerade in
ihrer Diversität – in einer anderen Verantwortung und vor
neue Fragen gestellt.
In diesem Jahr hat sich der Spielplan fast von selbst erdacht.
Jeder Regisseur, die Schauspieler, auch viele Mitarbeiter
hinter den Kulissen äußerten das Bedürfnis, sich zu verhalten, Stellung zu beziehen und sich mit unabdingbaren
Grundwerten unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Auch die Wirksamkeit unseres Mediums, des Thea­ters,
wurde hinterfragt.
So entstand für uns in der Dramaturgie und der Theaterleitung ein seltsames Phänomen. In den letzten Spielzeiten
waren wir eher bemüht, nachdem wir die Linien eines
Spielplans gefunden hatten, diese wieder zu verdecken und
noch einmal durcheinanderzubringen, dem Überraschenden und der gedanklichen Unkalkulierbarkeit von Kunst
Raum zu geben. Keine Angst, auch die kommende Spielzeit wird nicht monochrom werden, aber vielleicht drängender im gemeinsamen Anliegen von vielen Menschen,
die für dieses Haus arbeiten und versuchen, in dieser Stadt,
in dieser Zeit einen Weg zu finden. Das muss der Spiel­plan abbilden.
Übrigens bin ich auch auf der Straße gefragt worden, wann
wir den „Nathan“ spielen, ob der Regisseur Volker Lösch
nicht gerade jetzt in Dresden etwas zu sagen hat und ob – bei
aller Skepsis gegenüber Romandramatisierungen – nicht
unbedingt der neue Text von Michel Houellebecq nach
Dresden gehört. Und muss die Bürgerbühne nicht die Asylsuchenden auf die Bühne bitten, unsere Mitbürger, und
sie von ihrer fremden Lebenswelt und ihrem Schicksal
erzählen lassen? Viele denken derzeit mit und suchen nach
einem Punkt positiver Identifikation im Theater. Oder stellen
offensiv die Frage: „Wie wollen wir leben?“ Ein Beginn?
Nicht nur Zeichen, sondern auch Bilder sprechen. Jedes
Jahr macht unser Fotograf Matthias Horn den Schauspielern für die Porträtfotos eine Vorgabe. Gerade weil er so ein
hervorragender Theaterfotograf ist, versucht er zumeist,
die Momente des Theatralischen zu vermeiden. Diesmal
geschah jedoch das Gegenteil. Das Stichwort hieß „Selbst­
inszenierung“ – mit aller Unverschämtheit, Indiskretion
und Geschmacklosigkeit, die dazugehören und die die
Schauspieler, entgegen jedem Vorurteil, viel weniger ausleben dürfen und wollen als jeder Mensch in seinem Alltag.
Vielleicht erzählen die Fotos von einem aufgezwungenen
Blick, oder sie machen Mut, das Schrille, das Extreme, das
Abweichende, auch das Versteckte in sich selbst aufzufinden. Die Pose stellt aus, sie lässt Falschheit ahnen, aber sie
definiert und befreit auch, lässt einen Haltung zu sich
selbst beziehen. Wie das Spiel ist sie ein Mittel gegen
schlechte Laune und Verbitterung, gegen den „deutschen
Hausmeister“ in sich selbst. Und vor einem heftig farbigen
Hintergrund relativiert sich vieles.
Unser Theater ist ein Staatstheater, das heißt auch, dass es
die Aufgabe hat, sich um die Verfassung des Gefüges, in dem
wir leben, zu kümmern, um den Zustand der Demo­­krat­ie.
Mit unseren Mitteln wollen wir auch von den Ängsten der
anderen erzählen, die Angst vor denen haben, die Angst
zu haben vorgeben. Vom schwierigen Gleichgewicht in einem in jeder Hinsicht reichen Land mit einer oftmals armseligen und fürchterlichen Historie.
Unser Theater ist aber auch ein Stadttheater, das sich mitten
in Dresden anbietet als ein Ort, an dem die Gesellschaft sich
treffen und finden kann, wo kontrovers gedacht und erlebt
werden kann – ohne Hass, mit Offenheit und Neugier auf
die Meinung des anderen.
Und es ist nicht zuletzt ein Bürgertheater, das der Aufklärung, dem Fortschritt und der Hoffnung verpflichtet ist, das
auf der Bühne und im Zuschauerraum auf die Menschen
blickt und sich sicher ist, dass wir einander von uns erzählen
müssen, dass wir daraus lernen können und uns bereichern
können und dass daraus eine gesellschaftliche Wärme entsteht, die wir brauchen.
Mit Ihnen gemeinsam, liebes Publikum, blicken wir gerne
nach vorn und freuen uns auf eine bunte Spielzeit.
Ihr
Wilfried Schulz
Intendant Staatsschauspiel Dresden
11
Eröffnungsfest
Der lange Sommer ganz ohne Theater hat ein Ende, wenn wir am 5. September die neue Saison mit
dem großen Eröffnungsfest für die gesamte Familie beginnen! Den ganzen Tag über präsentieren
die Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles gemeinsam mit Freunden des Hauses ein vielfältiges Programm. Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und das Theater vom Postplatz bis zur
Probebühne unterm Dach zu erforschen!
Um 15 Uhr starten wir mit einem bunten Programm für die Kleinen: In der Kinderleseecke gibt es
spannende Geschichten zu hören, die in märchenhafte Welten entführen, zeichnerisch wie von Zauberhand vor den Augen der kleinen Zuschauer aufs Papier gebracht. Im Kinderschminksalon kann man
sich in schaurige Gespenster, Monster oder bezaubernde Prinzessinnen verwandeln. Die Gewerke geben
Tricks und Kniffe aus ihrem Arbeitsalltag preis und laden in den Foyers kleine Künstler zum Mitmachen
ein. Die Theaterrallye führt durch abgelegene Gänge bis ins Herz des Theaters. In der großen moderierten Bühnentechnikshow nutzen die Spezialisten hinter den Kulissen ihr technisches Know-how, um
das Publikum mit Spezialeffekten und spektakulärem Bühnenzauber zu verblüffen. Schauspieler lesen
aus Cornelia Funkes jüngstem Bestseller als Vorgeschmack auf Das goldene Garn (Reckless III).
Die Bürgerbühne und die Theaterpädagogik informieren über die Theaterclubs, die Neuinszenierungen
sowie Angebote für Schüler und Lehrer und stellen in der Minitrailershow ihre nächsten Projekte vor.
Darüber hinaus präsentieren Ensemblemitglieder überall im Haus bis spät in die Nacht Überraschungen
szenischer, literarischer und musikalischer Art. Die neuen Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios Dresden stellen sich in einer ersten Ausgabe ihres Studentenfutters vor. Im Wunschkonzert können Sie himmelhoch jauchzenden oder zu Tode betrübten Songs lauschen oder beim DynamoTorwandschießen Ihre Treffsicherheit beweisen. Auf dem Postplatz sorgen verschiedene Livebands
mit einem abwechslungsreichen Programm für gute Stimmung. Um 20 Uhr öffnet sich der Vorhang
natürlich wieder für die große Saisonvorschau auf der Bühne: Das gesamte Ensemble stellt in kurzen
Szenen und moderierten Gesprächen mit Regisseuren, Autoren und weiteren Gästen die Inszenierungen der neuen Spielzeit vor. Und danach heißt es tanzen bis in die frühen Morgenstunden unter
dem ewig leuchtenden Sternenhimmel auf der Schauspielhausbühne.
Für das leibliche Wohl sorgt das Team des Theaterrestaurants william im ganzen Haus und draußen
mit einem vielfältigen kulinarischen Angebot für jeden Geschmack.
Sie sind herzlich eingeladen!
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Inhalt
Die Spielzeit 2015 / 2016
14 p Die Saison in der Übersicht
Essays, Porträts, Interviews und Gedanken
42 p Vom Pöbel und von Herrschern, von
Wölfen und Füchsen
Hans Vorländer über Shakespearesche
Die Premieren im Schauspielhaus
Herrscherbilder und heutige Demokratie
44 p Publikumsgespräche
20 p Maß für Maß
von William Shakespeare
Aus Martin Heckmanns’ neuem Stück
20 p Die Zuschauer
48 p Statuen, Eckpfosten, Schicksals­
von Martin Heckmanns
silhouetten
21 p Die Nibelungen
Bühnenbildner Hartmut Meyer über die
Frauen im Nibelungen-Mythos
Deutsches Trauerspiel von Friedrich Hebbel
50 p Die Welt hinter dem Spiegel
21 p Das goldene Garn (Reckless III)
Kinder- und Familienstück von
Zeichnungen der Figuren aus „Das goldene
Cornelia Funke
Garn (Reckless III)“
22 p Graf Öderland / Wir sind das Volk
54 p Schmachddschbladd!
von Max Frisch / mit Texten von
Cornelius Pollmer analysiert die Wut und
Dresdnerinnen und Dresdnern
die Angst in seiner Heimat Dresden
22 p Der Idiot
56 p Erhöhtes Risiko
von Fjodor Dostojewskij
Matthias Hartmann im Gespräch über
23 p Terror
Dostojewskij und Gefährdungen
Gerichtsdrama von Ferdinand von Schirach 60 p Recht – Befehl – Gewissen
23 p Der Raub der Sabinerinnen
Oberst Matthias Rogg zur Moral des Soldaten
im Gerichtsdrama „Terror“
Schwank von Franz und Paul von Schönthan
61 p Ist weinen ehrlicher als lachen?
24 p Das Schiff der Träume (E la nave va)
Susanne Lietzow über die Gattung der
von Federico Fellini
Komödie und den Spaß beim Inszenieren
62 p Von der Kunst, ein Huhn zu hypnotisieren
Die Premieren im Kleinen Haus
Tobi Müller zu Fellinis Traumschiff
68 p Ewiger Wechselgesang
28 p DYNAMO – Leben, lieben, leiden
Ein Theaterprojekt von und für Dresdner
Ein Interview über Dynamo Dresden
Fußballfans
70 p Gefühlte Spiele
28 p Rabenliebe
„Rabenliebe“-Autor Warwerzinek findet
Theater im Leben
von Peter Wawerzinek
72 p Religion und Identität
29 p Nathan der Weise
Ein dramatisches Gedicht von Gotthold
Khaldun Al Saadi über „Nathan“ und den
Ephraim Lessing
Stand des interreligiösen Dialogs
29 p Die lebenden Toten
77 p Massen von Zombies
von Christian Lollike
Arbeitsnotizen des Dramatikers Christian
30 p ‫ بالداملرشق‬Morgenland
Lollike zu seinem neuen Stück
78 p Die Lüge als anerkannte Kulturtechnik
Ein Abend mit Dresdnern aus dem Orient
30 p Bekenntnisse des Hochstaplers
Helene Hegemann sieht in „Felix Krull“
den modernen Menschen
Felix Krull
82 p Das Recht ist ein kein leichtes Geschäft
von Thomas Mann
31 p Herr der Fliegen
Christian Avenarius über „Michael Kohlhaas“
von William Golding
als Archetypus des Wütenden
31 p Michael Kohlhaas
84 p Die Logik der Gleichgültigkeit
von Heinrich von Kleist
Marcus Krämer entdeckt die „Unter­werfung“
34 p Unterwerfung
in Dresden
von Michel Houellebecq
34 p Wind.Mühlen.Flügel.
Die Bürgerbühne
Ein Projekt nach Cervantes’ „Don Quijote“
35 p Ich war einmal
91 p Die Inszenierungen und Clubs s­owie die
Ein großes Spiel mit Dresdnern und ihren
Angebote für Schüler und Lehrer
Geschichten von Lissa Lehmenkühler
Informationen
Und außerdem …
104 p Ensemble und Mitarbeiter
36 p Gastspiele, Festivals, Veranstaltungen
106 p Anrechte
111 p Ermäßigungen und Geschenke
und Kooperationen
112 p Saalplan und Preise
114 p Freunde und Förderer sowie Adressen
115 p Öffnungszeiten, Kartenkauf, Gastronomie, Behindertenservice, Impressum
Das Dresdner Ensemble
Die Schauspielerinnen und Schauspieler
fotografiert von Matthias Horn
58 p Cathleen Baumann
47 p Sonja Beißwenger
81 p Thomas Braungardt
45 p Christian Clauß
38 p Thomas Eisen
41 p Rosa Enskat
40 p Christian Erdmann
46 p Christian Friedel
53 p Albrecht Goette
18 p Sascha Göpel
75 p Christine Hoppe
33 p Holger Hübner
16 p Ben Daniel Jöhnk
80 p Lars Jung
25 p André Kaczmarczyk
52 p Hannelore Koch
27 p Kilian Land
32 p Jonas Friedrich Leonhardi
51 p Matthias Luckey
64 p Philipp Lux
59 p Jan Maak
74 p Ahmad Mesgarha
87 p Anna-Katharina Muck
66 p Benjamin Pauquet
65 p Ina Piontek
17 p Karina Plachetka
88 p Tom Quaas
67 p Torsten Ranft
73 p Matthias Reichwald
89 p Nele Rosetz
19 p Lea Ruckpaul
86 p Thomas Schumacher
26 p Yohanna Schwertfeger
90 p Antje Trautmann
39 p Ines Marie Westernströer
Die Studentinnen und Studenten des
­Schauspielstudios Dresden
76 p Marius Ahrendt
Christian Freund
Jannik Hinsch
Henriette Hölzel
Lieke Hoppe
Valentin Kleinschmidt
Alexandra Sinelnikova
Alexandra Weis
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Schauspielhaus
Kleines Haus
Maß für Maß
von William Shakespeare
Regie: Tilmann Köhler
Premiere 11.9.2015
Der Idiot
von Fjodor Dostojewskij
Regie: Matthias Hartmann
Premiere Januar 2016
Die Zuschauer
von Martin Heckmanns
mit Musik von Christian Friedel
und Woods Of Birnam
Regie: Roger Vontobel
Uraufführung 19.9.2015
Terror
Gerichtsdrama
von Ferdinand von Schirach
Regie: Burghart Klaußner
Premiere Januar 2016
DYNAMO – Leben, lieben,
leiden
Ein Theaterprojekt von und
für Fußballfans
Regie: Jan Gehler
Uraufführung 13.9.2015
Die Bürgerbühne
In Kooperation mit der
SG Dynamo Dresden
Kleines Haus 1
Der Raub der Sabinerinnen
Schwank von Franz und Paul
von Schönthan
Regie: Susanne Lietzow
Premiere Februar 2016
Rabenliebe
von Peter Wawerzinek
Regie: Armin Petras
Uraufführung 3.10.2015
Kleines Haus 1
Das Schiff der Träume
(E la nave va)
von Federico Fellini
Regie: Jan Gehler
Premiere März 2016
Nathan der Weise
Ein dramatisches Gedicht
von Gotthold Ephraim Lessing
Regie: Wolfgang Engel
Premiere 7.11.2015
Kleines Haus 1
Die Nibelungen
Deutsches Trauerspiel
von Friedrich Hebbel
Regie: Sebastian Baumgarten
Premiere 10.10.2015
Das goldene Garn
(Reckless III)
Kinder- und Familienstück
von Cornelia Funke
Für die Bühne eingerichtet
von Robert Koall
Regie: Sandra Strunz
Uraufführung 1.11.2015
Graf Öderland / Wir sind das Volk
von Max Frisch / mit Texten von Dresdnerinnen
und Dresdnern
Regie: Volker Lösch
Premiere 28.11.2015
Die lebenden Toten
von Christian Lollike
Regie: Nora Otte
Uraufführung November 2015
Kleines Haus 3
Weiterhin im Schauspielhaus: Amerika nach dem Roman von Franz Kafka Bernada Albas Haus von Federico García Lorca Blütenträume von Lutz
Hübner Dantons Tod von Georg Büchner Das Gespenst von Canterville Kinder- und Familienstück nach einer Erzählung von Oscar Wilde Der geteilte
Himmel nach der Erzählung von Christa Wolf Der Kaufmann von Venedig von William Shakespeare Der Parasit oder Die Kunst sein Glück zu
machen Lustspiel von Friedrich Schiller Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht. Musik Kurt Weill Die Verschwörung des Fiesko zu Genua Ein
Republikanisches Trauerspiel von Friedrich Schiller Don Carlos Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller Drei Schwestern von Anton Tschechow
Faust 1 von Johann Wolfgang von Goethe Hamlet von William Shakespeare Lehmann Brothers. Aufstieg und Fall einer Dynastie von Stefano Massini
Schöne neue Welt nach dem Roman von Aldous Huxley Wie es euch gefällt Komödie von William Shakespeare Palais im Großen Garten: A Christmas
Carol – Ein Weihnachtslied von Gerold Theobalt nach Charles Dickens Unterwegs: Ich will Zeugnis ablegen Aus den Tage­büchern Victor Klemperers
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Anderswo
‫ بالداملرشق‬Morgenland
Ein Abend mit Dresdnerinnen
und Dresdnern aus dem Orient
Regie: Miriam Tscholl
Uraufführung 29.11.2015
Die Bürgerbühne
Kleines Haus 3
Bekenntnisse des
Hochstaplers Felix Krull
von Thomas Mann
Regie: Barbara Bürk
Premiere 5.12.2015
Kleines Haus 1
Herr der Fliegen
von William Golding
Regie: Kristo Šagor
Premiere Februar 2016
Die Bürgerbühne
Kleines Haus
Michael Kohlhaas
von Heinrich von Kleist
Regie: Fabian Gerhardt
Premiere Februar 2016
Eine Produktion des
Schauspielstudios Dresden
Kleines Haus
Unterwerfung
von Michel Houellebecq
Regie: Malte C. Lachmann
Premiere März 2016
Kleines Haus
Wind.Mühlen.Flügel.
Ein Rechercheprojekt
nach Miguel de Cervantes’
„Don Quijote“
Regie: Tobias Rausch
Uraufführung April 2016
Die Bürgerbühne
Kleines Haus 3
Ich war einmal
Ein großes Spiel mit Dresdnern
und ihren Geschichten
von Lissa Lehmenkühler
Regie: Miriam Tscholl
Uraufführung Mai 2016
Die Bürgerbühne
Kleines Haus
…
Regie: Tilmann Köhler
Premiere Mai 2016
Kleines Haus
Der Provocateur
Eine Passantenbeschimpfung
von Christian Lollike
am 24., 25. und 26.
September 2015
in der Dresdner Innenstadt
Außerdem
Theater zu Gast in Dresden
Wir zeigen Inszenierungen
renommierter Bühnen
u. a. aus Hamburg, Berlin und
München. Eingeladen sind
Arbeiten von Christoph
Marthaler, Nicolas Stemann,
Johan Simons und Thomas
Ostermeier.
25 Jahre Demokratie
und Einheit
Thementage mit Inszenierungen, Gesprächs­runden, Gastspielen, Filmen, Hörspielen,
Lesungen und Workshops
anlässlich des 25. Jahrestages
der Deutschen Einheit
im Oktober und November
2015
Weiterhin im Kleinen Haus: Alle meine Söhne von Arthur Miller Bilder deiner großen Liebe nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Der
abenteurliche Simplicissimus Teutsch nach H. J. C. Grimmelshausen Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Bertolt Brecht Der Diener zweier
Herren Lustspiel von Carlo Goldoni Die Panne Komödie von Friedrich Dürrenmatt Ein Exempel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz Frau Müller muss
weg Komödie von Lutz Hübner und Sarah Nemitz mein deutsches deutsches Land von Thomas Freyer Nipple Jesus von Nick Hornby Supergute Tage
oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone von Mark Haddon / Simon Stephens Superhirn oder Wie ich die Photonenklarinette erfand von
Clemens Sienknecht Tschick nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Und die Inszenierungen der Bürgerbühne: Alles im Fluss Ein Projekt über
die Elbe und den Wandel der Zeit Katzelmacher von Rainer Werner Fassbinder Meine Akte und ich von Clemens Bechtel Mischpoke Eine jüdische
Chronik von damals bis heute Soldaten Ein Dokumentar­theater über Helden, Heimkehrer und die Zukunft des Krieges Weiße Flecken von Tobias Rausch
15
Ben Daniel Jöhnk
16
Karina Plachetka
17
Sascha Göpel
18
Lea Ruckpaul
19
Die Premieren im Schauspielhaus
Maß für Maß
von William Shakespeare
Premiere am 11. September 2015 im Schauspielhaus
Regie: Tilmann Köhler p Bühne: Karoly Risz p Kostüm:
Susanne Uhl p Musik: Jörg-Martin Wagner
Die Zuschauer
von Martin Heckmanns
Uraufführung am 19. September 2015 im Schauspielhaus
Regie: Roger Vontobel p Musik: Christian Friedel und
Woods Of Birnam p Bühne: Claudia Rohner p Kostüm:
Ellen Hofmann
Seit 14 Jahren regiert Herzog Vincentio in Wien mit verzeihen­
dem Verständnis. Die Folgen: Korruption und Prostitution
blühen nicht nur im Verborgenen. Kriegsgeschäfte allerorten.
Die Sitten verrohen, die Moral liegt am Boden. Statt dem
Treiben Einhalt zu gebieten, macht sich der Herzog aus dem
Staub. Sein Amt überträgt er dem strengen Angelo. Soll der
sich doch damit abplagen, die Stadt aus dem Dreck zu ziehen
und die Missgunst aller auf sich zu lenken, die nun Strafe
fürchten müssen. Tatsächlich scheint Angelo der richtige
Mann für den Job. Die alten Gesetze werden hervorgeholt,
die Politik wird wieder moralisch angegangen, kein Bordell
darf offen bleiben. Doch schon sein erster Richtspruch gerät
Angelo zum Fallstrick: Er verurteilt den Edelmann Claudio,
weil dieser seine Verlobte vor der Hochzeit geschwängert
hat. Darauf steht die Todesstrafe, so will es das Gesetz, und
so will es Angelo. Claudios letzte Hoffnung ruht auf der Fürsprache seiner Schwester Isabella. Die junge Novizin bittet
um Gnade für den Bruder – mit unvorhergesehenen Folgen.
Angesichts von Isabellas Schönheit, ihrer feurigen Unschuld
und ihrer konsequenten Denkungsart verliert Angelo glatt
den Verstand. Der Statthalter fordert eine Liebesnacht mit
Isabella als Preis für das Leben ihres Bruders. Entrüstet weist
die Novizin das unmoralische Angebot zurück. Sie möchte
ihren Bruder lieber sterben sehen, als ihre Unschuld in dieser
verdorbenen Welt zu verlieren. Da mischt sich überraschend
Herzog Vincentio ein. Als Mönch verkleidet hat er heimlich
Angelos Politik verfolgt. Dem ganzen Dilemma, glaubt er,
wird man mit einer List schon beikommen können.
Shakespeares „Maß für Maß“ ist eine Komödie über die ernsten Dinge des Lebens. Rechtschaffenheit und Regel­be­wusst­
sein ringen mit der Lust am Verbrechen und Grenzüberschreitungen aller Art. Doch welche Macht weist den Weg
aus dem Sündenpfuhl: Gesetz oder Gnade?
Einen Essay von Hans Vorländer über den Wert der Tugend in der
Politik und beim Volk finden Sie auf p Seite 42
Der Dramatiker Martin Heckmanns gehört mit seinen leisen
und sprachverliebten Stücken zu den prägenden Theaterautoren seiner Generation. Dem Staatsschauspiel Dresden
war er zwei Jahre lang als Autor und Dramaturg verbunden,
in dieser Zeit entstanden seine Stücke „Zukunft für immer“
und „Vater Mutter Geisterbahn“.
Für die letzte Spielzeit der Intendanz von Wilfried Schulz
hat er nun den Blick von der Bühne in den Zuschauerraum
gerichtet. Von diesem Blick erzählen Dialoge und Szenen,
die er unter dem Titel „Die Zuschauer“ dem Regisseur Roger
Vontobel und dem Schauspieler und Musiker Christian Friedel
zur Inszenierung und Musikalisierung anvertraut hat. Es
sind Texte, die vom Zauber des Zuschauens handeln, von der
Überwältigung, von Liebe, Unverständnis und von Wut auf
das Theater. Von der Hoffnung, die man als Zuschauer hat,
und von ihrer Enttäuschung oder Erfüllung. Von der Vergeblichkeit der Kunst und von ihrer Allmacht. Vom Leiden
des Zuschauers, von der Qual des Zusehens und vom Glück
des Augenblicks.
Lesen Sie erste Auszüge aus dem neuen Stück auf p Seite 44
Tilmann Köhler, geboren 1979 in Weimar, studierte Schauspielregie
an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.
2005 wurde er als Hausregisseur an das Deutsche Nationaltheater
Weimar engagiert. Hier inszenierte er u. a. Bruckners „Krankheit
der Jugend“, das 2007 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war.
Seit 2009 ist Köhler Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden,
wo er u. a. Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“, die Uraufführung von „Der geteilte Himmel“ nach dem Roman von Christa
Wolf, Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ sowie zuletzt
Tschechows „Drei Schwestern“ und die Uraufführung von Thomas
Freyers „mein deutsches deutsches land“ inszenierte. Weitere
Ar­­beiten führten ihn an das Maxim Gorki Theater Berlin, das Schauspiel Hannover, das Schauspiel Stuttgart, das Deutsche Schau­­spiel­­haus
Hamburg, die Oper Frankfurt und das Deutsche Theater Berlin.
Roger Vontobel wurde 1977 in Zürich geboren. Er studierte Schau­spiel in New York und Pasadena sowie Schauspielregie am Institut
für Theater, Musiktheater und Film itmf in Hamburg. Nach In­­szenierungen in Essen und München wurde Vontobel 2006 in der
Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt. Er arbeitete in den letzten Jahren
am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, an den Münchner
Kammerspielen, an Theatern in Paris und Kopenhagen und konti­
nuierlich am Schauspiel Bochum. Für seine Inszenierung von
Schillers „Don Carlos“ am Staatsschauspiel Dresden wurde Vontobel
in der Hauptkategorie „Beste Regie“ mit dem wichtigsten deut­schen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet. Außerdem wurde „Don
Carlos“ zum Berliner Theatertreffen 2011, zu den Schillertagen
in Mannheim und zu zahlreichen Gastspielen im In- und Ausland
eingeladen. In Dresden inszenierte Roger Vontobel auch Kleists „Der
zer­brochne Krug“, Shakespeares „Hamlet“, Huxleys „Schöne
neue Welt“ und zuletzt Dürrenmatts „Die Panne“.
20
Die Nibelungen
Deutsches Trauerspiel von Friedrich Hebbel
Premiere am 10. Oktober 2015 im Schauspielhaus
Regie: Sebastian Baumgarten p Bühne: Hartmut Meyer
p Kostüm: Christina Schmitt
Das goldene Garn (Reckless III)
Kinder- und Familienstück für alle ab 8 Jahren
nach dem Roman von Cornelia Funke
Für die Bühne eingerichtet von Robert Koall
Uraufführung am 1. November 2015 im Schauspielhaus
Regie: Sandra Strunz p Bühne und Kostüm: Sabine
Kohlstedt
„Die Nibelungen“, das ist der gespenstische Nationalmythos
der Deutschen: Der heimtückische Meuchelmord an Drachen­
töter Siegfried sichert König Gunther von Burgund und seinem Onkel Hagen von Tronje den Nibelungenhort. Auch gilt
es zu vertuschen, dass Siegfried – unter der Tarnkappe verborgen – einst für Gunther die Isenkönigin Brunhild im
Kampf und im Bett unterwarf. Doch die Burgunden haben
die Rechnung ohne Kriemhild, Gunthers Schwester und
Siegfrieds Frau, gemacht. 14 Jahre arbeitet die Witwe auf ihre
Rache hin, bis die Burgunden schließlich am Hof des Hunnen­
königs Etzel, des zweiten Mannes Kriemhilds, in einem heillosen Gemetzel untergehen.
Vergeben und vergessen ist die Sache der Burgunden nicht.
Sehenden Auges gehen Gunther und Hagen in den Tod,
Kriemhilds Rache löscht sie selbst und Hunderte von Unschuldigen mit aus. Nibelungentreue heißt, die Konsequenz
wichtiger zu nehmen als eine Sache zu Ende zu denken. Was
einmal Recht ist, muss Recht bleiben, und koste es die ganze
Welt. Ist es nicht skandalös, dass diese Nibelungen, diese Ge­
sinnungsethiker der übelsten Sorte, die Messlatte dessen
sind, was als deutsch zu gelten hat? Oder ist die nibelungen­
hafte Art, freiwillig und mit Begeisterung ins Verderben zu
gehen, die letzte Bastion der Selbstbestimmung? Ket­ten­hemd
an und hinabgestiegen in den Kohlenkeller der Gefühle.
Der Bühnenbildner Hartmut Meyer denkt über die Frauenfiguren
der Nibelungensage nach p Seite 48
Wieder schenkt die Autorin Cornelia Funke dem Staatsschau­
spiel Dresden ihr Vertrauen und lässt auch den dritten Teil
ihrer „Reckless“-Romanserie im Schauspielhaus zur Uraufführung kommen.
Vielen Figuren aus den beiden ersten „Reckless“-Büchern
werden wir erneut begegnen, allen voran natürlich Jacob
und seiner Weggefährtin, dem Mädchen Fuchs. Hinter den
Spiegeln führt ihr Weg die beiden diesmal weit nach Osten.
Dorthin, wo goldene Türme, düstere Wälder, Baba Jagas,
Kosaken, Spio­ne und ein Zar in Begleitung eines Bären zu
Hause sind.
Auch Jacobs Bruder Will, der der Spiegelwelt nur mit knapper Not entkommen ist, kehrt dorthin zurück – ausgerechnet er ist auf der Suche nach der dunklen Fee, die ihn einst zu
Stein verwandelt hat. Doch er hat keine Wahl. Er wird dazu
gezwungen. Denn der Spielführer ist diesmal jemand anders.
Jemand, den ein alter Pakt an die Gebrüder Reckless bindet.
Jemand aus einem uralten Geschlecht, das nach acht Jahrhunderten zurück an die Macht drängt. Ein Erlelf, der im Besitz der mächtigsten magischen Waffe der Spiegelwelt ist …
Eine illustrierte Wiederbegegnung mit den Helden aus „Reckless“
p Seite 50
Sebastian Baumgarten wurde 1969 in Ostberlin geboren. Er studierte Opernregie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“
in Berlin und arbeitet seit 1992 als Schauspiel- und Opernregisseur
u. a. in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf, Zürich
sowie an der Semperoper Dresden. Von 1999 bis 2002 war er Oberspiel­
leiter für Musiktheater am Staatstheater Kassel und von 2003 bis
2005 Chefregisseur am Meininger Theater. Für seine „Orest“-Insze­nie­
rung 2006 an der Komischen Oper Berlin wählten ihn die Kritiker
der Zeitschrift „Opernwelt“ zum Regisseur des Jahres. 2011 eröffnete
er mit Wagners „Tannhäuser“ die 100. Bayreuther Festspiele. Er
war mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2013
mit seiner Zürcher Inszenierung von Brechts „Die heilige Johanna
der Schlachthöfe“. Am Staatsschauspiel Dresden brachte Sebastian
Baumgarten bereits Sophokles’ „Antigone“, „Die Räuber“ von
Friedrich Schiller und davor „Der goldne Topf“ von E. T. A. Hoffmann
auf die Bühne.
Sandra Strunz wurde 1968 in Hamburg geboren und studierte Regie
an der Hochschule der Künste in Hamburg. Bereits 2000 erhielt sie
mit ihrer Produktion „Parzival“ eine Einladung zum Festival Impulse.
Ihre ersten Arbeiten entstanden in der Kampnagelfabrik Hamburg
und in der Kaserne Basel. Später arbeitete sie am Luzerner Theater,
am Schauspiel Stuttgart, am Schauspiel Frankfurt, am Schauspiel
Hannover, am Schauspiel Freiburg sowie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Am Staatsschauspiel Dresden inszenierte sie
bereits die Uraufführung von Dirk Lauckes „Für alle reicht es nicht“,
Tom Waits’ musikalische Version von Büchners „Woyzeck“, die
Uraufführung „Reckless II – Lebendige Schatten“ nach dem Roman
von Cornelia Funke, die Bürgerbühnen-Inszenierung „Die Zärtlich­keit der Russen“ von Dagrun Hintze sowie Lessings „Emilia Galotti“.
Seit 2012 gehört sie zur Leitung des Studiengangs für Theaterregie
der Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg.
Mit freundlicher Unterstützung unseres Projektpartners
Ostsächsische Sparkasse Dresden
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Graf Öderland / Wir sind das Volk
von Max Frisch / mit Texten von Dresdnerinnen und
Dresdnern
Premiere am 28. November 2015 im Schauspielhaus
Regie: Volker Lösch p Bühne: Cary Gayler p Kostüm:
Carola Reuther
Der Idiot
nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij
Premiere im Januar 2016 im Schauspielhaus
Regie: Matthias Hartmann p Bühne: Johannes Schütz
Die Inszenierungen von Volker Lösch orientieren sich oft an In seinem im Jahr 1867 begonnenen Roman „Der Idiot“ entden großen Themen der Städte, in denen sie gezeigt werden – wirft Dostojewskij ein überbordendes Panoramabild der
sie politisieren, sie polemisieren, sie fordern heraus zur Aus­- russischen Gesellschaft, die sich zwischen Feudalismus und
einandersetzung. Am Staatsschauspiel waren dies z. B. seine Kapitalismus häuslich einrichtet: Hochzeiten dienen der
„Dresdner Weber“ nach Gerhart Hauptmann oder „Die Wunde Absicherung prekärer Verhältnisse, mit Erbschaften wird
Dresden“. Der „Bürgerchor“ wurde ebenfalls hier als stilbil- noch vor dem Tod des zu Beerbenden spekuliert, und Liebdendes Element von Volker Löschs Arbeit erfunden.
schaften sind eine Frage des Geldes. In diese Welt platzt Fürst
„Herrlich sind wir und frei!“, sagt mit der Axt in der Hand Myschkin, Dostojewskijs Entwurf eines „wahrhaft voll­kom­
Graf Öderland. Der gar kein Graf ist. Max Frisch erzählt in menen und schönen Menschen“. Nach mehrjährigem Sanaseinem Drama die Geschichte des Staatsanwalts Martin, der toriumsaufenthalt kehrt er aus der Schweiz zurück, wo seine
sich unfähig sieht, einen Mörder anzuklagen. Denn der Mord Epilepsie behandelt worden war. Mit den Spielregeln der
an einem Hauswart geschah ohne Motiv, er wurde einzig aus russischen Gesellschaft ist der Fürst nicht vertraut, deshalb –
dem Grund begangen, der dem Staatsanwalt nur zu gut ein- und weil er unfähig ist zu Intrige und Misstrauen – fliegen
leuchtet: Weltekel. Der Staatsanwalt teilt dieses Gefühl mit ihm alle Herzen zu.
dem Mörder: „In dieser Welt der Papiere, in diesem Dschun- „Mitleid ist das wichtigste, vielleicht das einzige Gesetz des
gel von Grenzen und Gesetzen, in diesem Irrenhaus der Ord- menschlichen Seins“ – Myschkins so konsequent wie mögnung. Ich kenne eure Ordnung. Ich bin in Öderland geboren. lich gelebte Devise stellt die scheinbar rationalen EntscheiWo der Mensch nicht hingehört, wo er nie gedeiht. Wo man dungen seiner Mitmenschen infrage. Unter der Oberfläche
die Schöpfung bekämpfen muss, damit man nicht erfriert brodelt es gewaltig, und mit Myschkin als Katalysator ist es
oder verhungert.“ Und so lässt er sein bürgerliches Leben plötzlich möglich, das Glück mit Füßen zu treten und sich
hinter sich, zieht in die Wälder, wird mehr aus Versehen An- zu wahrhaft zweckbefreitem Handeln aufzuschwingen: Ein
führer einer Rebellion und sieht sich schließlich vor die Frage Paket mit 100 000 Rubel landet im Feuer, ein Schwindsüchgestellt, ob er den letzten Schritt gehen und die Macht im tiger will die ihm verbleibende Lebenszeit durch Selbstmord
Land ergreifen soll.
verkürzen, eine bevorstehende Erbschaft entwertet einen
In „Graf Öderland“, das für den Autor selbst eine zentrale Rolle Heiratsantrag, und zweimal bestraft eine Frau die Untreue
in seinem Werk einnahm, bringt Frisch einen Kessel zum ihres Geliebten durch Selbstkasteiung.
Überkochen, in dem ein Gebräu aus diffuser Angst, unklarer Auf den Rausch folgt der Kater. Dostojewskij lässt seinen BilSehnsucht und Ignoranz brodelt – er lässt eine ganze Gesell- derbuchhumanisten gnadenlos am nicht totzukriegenden
schaft das Gleichgewicht verlieren.
Konkurrenzverhalten der anderen scheitern. Stück für Stück
Der Regisseur Volker Lösch wird Max Frischs Drama mit wird die Hoffnung auf eine bessere Welt, die mit Myschkin
Texten anreichern, die er Dresdner Bürgern ablauscht, und Einzug gehalten hatte, zerstört. „Man hörte Lachen“ ist eine
dadurch die Ängste dieser Stadt hörbar machen.
häufig wiederkehrende Reaktion auf das Verhalten des
Cornelius Pollmer beschreibt die politische Atmosphäre des vergan­ Fürsten. Am Ende braucht es nicht mehr als eine ehrbare
Mätresse und einen Rivalen in Liebesdingen, um den Idiogenen Dresdner Winters auf p Seite 54
ten zurück ins Exil zu treiben.
Ein Gespräch mit dem Regisseur Matthias Hartmann finden Sie auf
p Seite 56
Volker Lösch wurde 1963 in Worms geboren und wuchs in Uruguay
auf. Arbeiten führten ihn an Theater in Berlin, Essen, Düsseldorf,
Freiburg, Hamburg und Zürich. Seine politisch offensiven Inszenierungen sind stets durch einen starken Bezug zum Aufführungsort
gekennzeichnet. Am Staatsschauspiel Dresden arbeitete Lösch 2003
in seiner Inszenierung der „Orestie“ erstmals mit einem Sprechchor,
der die „außertheatrale Wirklichkeit“ unmittelbar in das Bühnen­
geschehen integrierte. Es folgten 2004 „Die Dresdner Weber“ nach
Gerhart Hauptmann, die vom Fachmagazin „Die Deutsche Bühne“
zur Inszenierung des Jahres 2005 gewählt wurden. Von 2005 bis 2013
war Volker Lösch unter der Intendanz von Hasko Weber Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Schauspiel Stuttgart.
Mit seiner Inszenierung „Marat, was ist aus unserer Revolution
geworden?“ nach Peter Weiss 2009 am Deutschen Schauspielhaus
Hamburg wurde er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zuletzt
entstand unter seiner Regie im Januar 2015 am Nationaltheater
Weimar die Oper „Die Räuber“ von Giuseppe Verdi.
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Matthias Hartmann wurde 1963 in Osnabrück geboren. Von 1990
bis 1993 war er Hausregisseur und künstlerischer Leiter am Schauspiel Hannover, wo er 1993 Lessings „Emilia Galotti“ inszenierte und
damit erstmalig zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde.
Im selben Jahr wechselte er als Hausregisseur ans Residenztheater
München. Am Zürcher Schauspielhaus entstand unter seiner Regie
1998 die Uraufführung von Botho Strauß’ „Der Kuss des Vergessens“,
wofür er seine zweite Einladung zum Berliner Theatertreffen erhielt
und von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum „Regisseur des Jahres“
gewählt wurde. Von 2000 bis 2005 war Matthias Hartmann Intendant
des Schauspielhauses Bochum, im Anschluss übernahm er die
Intendanz des Zürcher Schauspielhauses. Bis 2014 war er Direktor
des Wiener Burgtheaters. Hier inszenierte er u. a. „Krieg und
Frieden“ nach dem Roman von Leo Tolstoi (ausgezeichnet mit dem
Nes­troy-Spezialpreis 2010) sowie 2013 die Zeitzeugenproduktion
„Die letzten Zeugen“ mit der er erneut zum Berliner Theatertreffen
eingeladen war.
Terror
Gerichtsdrama von Ferdinand von Schirach
Premiere im Januar 2016 im Schauspielhaus
Regie: Burghart Klaußner p Bühne: Bernhard Siegl
p Kostüm: Marion Münch
Der Raub der Sabinerinnen
Schwank von Franz und Paul von Schönthan
Premiere im Februar 2016 im Schauspielhaus
Regie: Susanne Lietzow p Bühne: Aurel Lenfert p Kostüm:
Marie Luise Lichtenthal
Die „New York Times“ nennt ihn einen „außergewöhnlichen
Stilisten“, der britische „Independent“ vergleicht ihn mit
Kafka und Kleist. Ferdinand von Schirachs Erzählungsbände
„Verbrechen“ und „Schuld“ sowie sein Roman „Der Fall Collini“
sind millionenfach verkaufte internationale Bestseller, in
über 35 Sprachen erschienen und mehrfach verfilmt. Nun
legt von Schirach, der als Schriftsteller und Strafverteidiger in Berlin lebt und arbeitet, erstmals ein Theaterstück
vor – eine Gerichtsverhandlung, bei der die Zuschauer dazu
aufgerufen sind, als Schöffen über Schuld oder Unschuld
des Angeklagten zu urteilen. Der verhandelte Fall ist mehr
als brisant.
Major Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Bundeswehr, Typ
Eurofighter, erhält den Befehl, einen von islamistischen
Terroristen gekaperten Lufthansa-Airbus vom Kurs abzudrängen und zur Landung zu zwingen. An Bord von Flug
LH 2047 von Berlin-Tegel nach München sind 164 Menschen.
Unbeirrt von den Interventionen der Kampfjets nimmt die
Maschine Kurs auf die Allianz-Arena. Dort findet an diesem
Abend vor 70 000 Zuschauern das ausverkaufte Länderspiel
Deutschland gegen England statt. Im letzten Moment trifft
Lars Koch eine Entscheidung. Er handelt gegen den ausdrücklichen Befehl seiner Vorgesetzten und schießt die Maschine ab.
Ferdinand von Schirach stellt die Frage nach der Würde des
Menschen, in Zeiten des Terrors und darüber hinaus. Dürfen Leben, gleich in welcher Zahl, gegeneinander abgewogen werden? Welche Gründe kann es geben, ein Unheil
durch ein anderes, vermeintlich kleineres abzuwenden?
Und wer sind die Verantwortlichen? Oder ist es Lars Koch
allein, der hier vor Gericht steht? Die Schöffen haben zu
entscheiden.
Oberst Matthias Rogg über ein militärisches Dilemma p Seite 60
Es ist nicht zum Aushalten! Professor Gollwitz hat den Schirm
im Gymnasium vergessen, müsste einen Haufen Aufsätze
über den Punischen Krieg korrigieren, und gerade jetzt, wo
seine Frau samt Tochter zur Kur ist und er einmal Ruhe
hätte, klingelt es dauernd an der Tür. Lauter merkwürdige
Besucher stören den Professorenfrieden. Erst klagt ein komplett vergessener Berliner Bekannter ausufernd und langatmig über seinen missratenen und verschwundenen Sohn,
und dann wirbt der Theaterdirektor Striese um Publi­kum
für seine Vorstellung. Nein, ins Theater geht man nie. Doch
halt! Hat Professor Gollwitz nicht in seiner Jugend selbst
ein Stück geschrieben? Und hat er diese Jugendsünde mit
dem tragischen Titel „Der Raub der Sabinerinnen“ in seiner
Einsamkeit nicht gerade gestern dem Dienstmädchen vorgelesen, das ganz nasse Augen davon bekam? Das Werk einer
stadtbekannten Persönlichkeit – das ist genau, was Direktor
Striese braucht! Er ist wild entschlossen, es aufzuführen, und
sei es noch so schlecht. Gollwitz stimmt zu, unter der Bedingung, dass sein Name nicht genannt wird und seine Frau
nichts davon erfährt. Die allerdings kommt überraschend
und genau in dem Moment zurück, als der Professor seine
heimliche Liaison mit dem Theater beginnt. Es folgen Intrigen, Allianzen, Verstellungen, die Figuren stürzen von einer
Verlegenheit in die nächste Ehekrise, bis am Ende durch die
Geistesgegenwart der Intendantengattin „Der Raub der Sabinerinnen“ gerettet, die Premiere ein Erfolg und Versöhnung mitsamt Verlobung gefeiert wird.
Der Schwank der Brüder Schönthan entstand 1884 in der
Hochphase der Gattung und spielt in klassischer Manier mit
Schein und Sein sowie der heimlichen Neigung des Bürgertums zum Anrüchigen.
Susanne Lietzow macht sich Gedanken zur ernsten und zur un­
ernsten Kunst auf p Seite 61
Burghart Klaußner studierte zunächst Germanistik und Theaterwissenschaft, bevor er eine Schauspielausbildung an der MaxReinhardt-Schule für Schauspiel (die spätere „Ernst Busch“-Hochschule) absolvierte. Es folgten Engagements u. a. an Theatern
in Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Hamburg und Zürich. Darüber
hinaus ist er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu
sehen. Für seine Arbeit als Schauspieler wurde Klaußner vielfach aus­gezeichnet. Er erhielt bereits zweimal den Deutschen Filmpreis,
u. a. für seine Rolle in Michael Hanekes Film „Das weiße Band“, der
2010 für den Oscar nominiert war. 2012 wurde Klaußner mit dem
wichtigsten deutschen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet. Er
ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und
im Vorstand der Deutschen Filmakademie. Am Staatsschauspiel
Dresden war er bereits als Philipp II. in Schillers „Don Carlos“
sowie als Dorfrichter Adam in Kleists „Der zerbrochne Krug“ zu
sehen. Seine eigenen Regiearbeiten führten ihn an die Hamburger
Kammerspiele, ans Schauspielhaus Bochum und nach Dresden,
wo er Ibsens „Baumeister Solness“ auf die Bühne brachte.
Susanne Lietzow, geboren 1968 in Innsbruck, studierte Mode, Bildhauerei sowie Schauspiel. Engagements als Schauspielerin führten
sie ans Theater Phönix in Linz und dnt Weimar. Eigene Regiearbeiten
entstanden u. a. am Schauspielhaus Wien, Schauspiel Hannover
und am dnt Weimar. 2006 erhielt sie für „How much, Schatzi?“ nach
H. C. Artmann zusammen mit dem Projekttheater Wien / Vorarlberg
den Nestroy-Preis für die beste Off-Produktion. 2014 wurde sie
erneut mit dem Nes­troy-Preis für die beste Bundesländer-Aufführung
für ihre Inszenierung „Höllenangst“ am Theater Phönix Linz aus­gezeichnet. Am Staatsschauspiel Dresden inszenierte Susanne Lietzow
u. a. Gerhart Hauptmanns „Die Ratten“, die Uraufführung von
Erich Kästners „Klaus im Schrank“, „Corpus Delicti“ von Juli Zeh
sowie zuletzt das Kinder- und Familienstück „Das Gespenst von
Canterville“.
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Das Schiff der Träume
(E la nave va)
nach dem Film von Federico Fellini
Premiere im März 2016 im Schauspielhaus
Regie: Jan Gehler p Bühne: Sabrina Rox
Es ist das Jahr 1914, der Vorabend des Ersten Weltkriegs. Eine
erlesene Gesellschaft aus Sängerinnen und Sängern, Dirigenten und Intendanten begibt sich an Bord des Ozeandampfers
„Gloria N.“, und sogar ein junger Großherzog hat sich mit
seiner blinden Schwester und Entourage zur Totenfeier eingefunden. Ja, sie alle geben der größten Sängerin aller Zeiten,
Edmea Tetua, deren Asche im Meer verstreut werden soll,
das letzte Geleit. Man singt, man speist, man hält sogar eine
Séance ab, und während man auf die Insel Erimo zusteuert,
vor der die Zeremonie stattfinden soll, nimmt der Kapitän
eine Gruppe in Seenot geratener serbischer Flüchtlinge auf.
Eine Weile werden die Serben von der Gesellschaft geduldet,
als aber ein österreichisches Kriegsschiff deren Herausgabe
verlangt, werden sie übergeben. Wie genau es zur Katastrophe kommt, kann nachher niemand sagen. Ob ein serbischer
Terrorist eine Bombe geworfen hat, ob das Kanonenfeuer
auto­matisch ausgelöst wurde oder ob der österreichische
Panzer­kreuzer vorsätzlich einen Konflikt provozieren wollte –
sicher ist nur, dass der Panzerkreuzer und die „Gloria N.“, die
Flüchtlinge ebenso wie der Großherzog im Meer versinken,
dem kurz davor die Asche der Tetua übergeben wurde. Viele
Pa­ssa­giere aber werden glücklicherweise gerettet, u. a. ein
Rhino­zeros, das während der Reise see- oder liebeskrank im
Unter­deck lag und jetzt in einem kleinen Rettungsboot übers
Meer gerudert wird.
Fellinis bildgewaltiger und musikalisch opulenter Film aus
dem Jahr 1983 stellt im Konflikt zwischen dem österreichischen Kriegsschiff und dem Passagierdampfer „Gloria N.“
gleichnishaft und wunderbar selbstironisch den Ausbruch
des Ersten Weltkriegs dar. „Das Schiff der Träume“ ist ein
grotesk-liebevoller Abgesang auf die europäische Gesellschaft des vergangenen Jahrhunderts, die selbstverliebt und
mit verstelltem Realitätssinn weder Gefahr noch ihren eigenen Untergang kommen sieht.
Der Journalist Tobi Müller über Genussfreaks und das Fremde p
Seite 62
Jan Gehler wurde 1983 in Gera geboren und studierte Szenische
Künste an der Universität Hildesheim. Von 2009 bis 2011 war
er Regieassistent am Staatsschauspiel Dresden. In der Spielzeit
2011 / 2012 inszenierte er die Uraufführung von Wolfgang Herrndorfs
Roman „Tschick“, die 2012 zum Theaterfestival „Radikal jung“
nach München sowie zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen
wurde. Außerdem erhielt er dafür eine Nominierung für den
renommierten Theaterpreis „Der Faust“. Weitere Arbeiten führten
ihn ans Volks­theater München, ans Maxim Gorki Theater Berlin,
ans Schauspiel Stuttgart und ans Thalia Theater Hamburg.
Seit der Spielzeit 2013 / 2014 ist Jan Gehler Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden. Unter seiner Regie entstanden in Dresden
u. a. die deutsche Erstaufführung von Mark Haddons Roman „Super­
gute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“,
„Wie es euch gefällt“ von William Shakespeare sowie die Urauffüh­rung von „Bilder deiner großen Liebe“ von Wolfgang Herrndorf.
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André Kaczmarczyk
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Yohanna Schwertfeger
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Kilian Land
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Die Premieren im Kleinen Haus
DYNAMO – Leben, lieben, leiden
Ein Theaterprojekt von und für Dresdner Fußballfans
Uraufführung am 13. September 2015 im Kleinen Haus 1
Eine Produktion der Bürgerbühne
In Kooperation mit der SG Dynamo Dresden
Regie: Jan Gehler p Text: Thomas Freyer p Bühne: Sabrina
Rox p Musik: Sven Kaiser
Rabenliebe
nach dem Roman von Peter Wawerzinek
Uraufführung am 3. Oktober 2015 im Kleinen Haus 1
Regie: Armin Petras p Bühne: Olaf Altmann p Kostüm:
Katja Strohschneider p Musik: Miles Perkin
Die Geschichte des achtmaligen ddr-Meisters, siebenfachen In den 1950er-Jahren wird ein zweijähriges Kind von seiner
fdgb-Pokalsiegers und mitgliederstärksten Fußballvereins Mutter, die sich in den Westen absetzt, in einer verwahrder neuen Bundesländer Dynamo Dresden gleicht einem losten Rostocker Wohnung zurückgelassen. Die Nachbarn
Heldenepos. Es ist die Geschichte von klangvollen Namen finden den Jungen und seine Schwester, von deren Existenz
wie Kreische, Dörner, Minge, Sammer und Kirsten und legen- er erst zwölf Jahre später erfahren wird, und liefern beide in
dären Orten wie Liverpool, München, Rom und Amsterdam. einem Kinderheim ab. Der Junge ist zurückgeblieben, spricht
Die Geschichte von ruhmreichen Zeiten, von knapp hundert nicht bis weit ins vierte Lebensjahr, nur zu den Vögeln am
Auftritten auf der europäischen Bühne, von Triumph, Nieder­ Fenster fasst er Vertrauen: „Wir reden in einer geheimen
lage und Exzess. Eine Geschichte voller Glück, Dramatik, Sprache. Wir stummen und tauschen uns lebhaft aus. Ich
Schweiß und Tränen.
hätte mich mit den Vögeln besprechen können, wenn es mir
„DYNAMO – Leben, lieben, leiden“ handelt aber nicht nur nur vergönnt gewesen wäre, die Lippen zu öffnen und zu
von Vergangenheit und Gegenwart eines Vereins, im Zen­ tschilpen. Muttersprache, Mutterlaut, wie so wonnesam, so
trum des Rechercheprojekts stehen vor allem die persönli- traut …“ Mit zehn Jahren wird er von einer Lehrerfamilie
chen Geschichten seiner Anhänger. Wann warst du zum ers- adoptiert, die parteitreue Adoptivmutter ist beseelt von der
ten Mal im Stadion? Warum hat Dynamo Dresden die besten Idee, den Waisenjungen zu einem nützlichen Mitglied der
Fans? Was gibt dir dein Verein? Auf unserer Bühne steht eine Gesellschaft zu erziehen. Doch Denken und Handeln des HeMehrgenerationen-Fanfamilie, deren Erfahrungen in Form ranwachsenden werden mehr und mehr bestimmt von der
von individuellen Erzählungen sowie kollektiven Schlacht- Suche nach der leiblichen Mutter. Nach dem Mauerfall spürt
rufen und Fangesängen erlebbar werden. Dabei geht es immer er sie auf und tritt der alten Frau schließlich gegenüber.
wieder um die großen gesellschaftlichen Themen, von denen „Rabenliebe“ ist ein autobiografischer Roman. Peter Wawersowohl der Fußball als auch das Theater leben: Freundschaft zinek verarbeitet sein Lebensthema zum Oratorium einer
und Rivalität. Identifikation und Zugehörigkeit. Der Einzelne Muttersuche, komponiert aus sprachlich intensiven Erinund sein Platz in der Gruppe. Es geht um bedingungslose nerungsströmen, Kinderversen, Liedern, neutralem Bericht,
Liebe und enttäuschte Hoffnungen. Und um den Punkt, an Traumbildern und wütender Anklage. 2010 wurde Peter
dem Begeisterung in Fanatismus und Gewalt umschlägt.
Wawerzinek für sein bis dahin noch unveröffentlichtes
Drei SGDler über ihr Leben, Lieben und Leiden auf p Seite 68
Prosafragment „Ich finde dich / Rabenliebe“ im Rahmen des
renommierten Festivals „Tage der deutschsprachigen LiteMit freundlicher Unterstützung durch den Förderverein des ratur“ in Klagenfurt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und
Staatsschauspiels Dresden.
dem Publikumspreis ausgezeichnet. Der Roman „Rabenliebe“ erschien im August 2010.
Die Ostsächsische Sparkasse Dresden ermöglicht den Vereinsmit­ Peter Wawerzinek entdeckt, dass das Leben aus Theaterspielen
gliedern der SG Dynamo Dresden gegen Vorlage des Mitgliedsaus­ besteht p Seite 70
weises Eintritts­karten zum Sonderpreis von 10,00 €.
Jan Gehler ist Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden und
inszeniert in dieser Spielzeit auch im Schauspielhaus. Dort ist
im März 2016 seine Version von „Das Schiff der Träume“ zu sehen.
Ausführliche biografische Informationen finden Sie auf p Seite 24
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Armin Petras wurde 1964 in Meschede / Sauerland geboren und wuchs
in Ostberlin auf. Er studierte Regie an der Hochschule für Schau­spiel­kunst „Ernst Busch“ in Berlin. 1988 übersiedelte er in die Bundes­
republik und arbeitete als Regieassistent. Ab 1992 inszenierte er in
Frankfurt an der Oder, ab 1994 in Chemnitz. Von 1996 bis 1999 war er
fester Regisseur am Schauspiel Leipzig und Oberspielleiter am
Theater Nordhausen, von 1999 bis 2002 Schauspieldirektor am Staats­theater Kassel. Anschließend war er bis 2006 Hausregisseur am
Schauspiel Frankfurt. Von 2006 bis 2013 war er Intendant am Maxim
Gorki Theater Berlin. Seit 2013 ist er Intendant des Staatsschau­spiels Stuttgart. Als Bearbeiter von Film- und Romanstoffen gehört
Armin Petras zu den gefragtesten zeitgenössischen Autoren, mit
den unter seinem Pseudonym Fritz Kater erschienenen Stücken war
er zweimal in Folge zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Fritz
Kater erhielt 2008 den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis für sein
Gesamtwerk. Das Staatsschauspiel Dresden und das Maxim Gorki
Theater brachten unter Petras’ Regie drei Koproduktionen heraus:
Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“, Kleists „Das Erdbeben
in Chili“ und zuletzt Brechts „Leben des Galilei“.
Nathan der Weise
Ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing
Premiere am 7. November 2015 im Kleinen Haus 1
Regie: Wolfgang Engel
Die lebenden Toten
von Christian Lollike
Uraufführung im November 2015 im Kleinen Haus 3
Regie: Nora Otte
Gotthold Ephraim Lessings Drama aus dem Jahr 1779 spielt Alle lieben Zombies und Vampire, sie sind – Achtung, Wortin der Zeit des Dritten Kreuzzugs während eines Waffen­ spiel – nicht totzukriegen. Ob im Kino, im Buchladen oder
still­standes in Jerusalem und handelt vom jüdischen Kauf- in den Qualitätsserien des amerikanischen Fernsehens, der
mann Nathan, der wegen seiner toleranten Weltanschauung Trend geht hin zum Untoten. Sexy, aristokratische Vampire
„Nathan der Weise“ genannt wird.
und toughe Zombie-Schlächter sind die Helden der JetztAls Nathan von einer Geschäftsreise zurückkehrt, erfährt er, zeit. Auch Christian Lollike, dessen neues Stück den Titel
dass seine Tochter Recha nur knapp dem Flammentod ent- „Die lebenden Toten“ trägt, ist ein Fan von „The Walking
gangen ist: Ein junger Tempelherr hat sie gerettet. Seitdem Dead“ und „True Blood“. Aber ganz in eine Fantasy-Welt abist die Jüdin dem Christen verfallen.
tauchen ist des Autors Sache nicht. Vor Lampedusa sterben
In der Zwischenzeit sucht der Sultan Saladin einen Kredit- die Flüchtlinge, und die Europäer sehen ihnen dabei zu. Sich
geber, um seinen Friedensplan zwischen Christen und Mus- damit zu beschäftigen ist vielleicht weniger spektakulär, als
limen umsetzen zu können. Weil seine Kassen leer sind, be- Zombies gegen Vampire antreten zu lassen, aber es brennt
stellt er Nathan zu sich und fragt diesen nach der „wahren“ mehr auf den Nägeln.
Religion, worauf Nathan mit der berühmten „Ringparabel“ In „Die lebenden Toten“ bringt Lollike die beiden denkbar
antwortet. Jener „Ringparabel“ genau in der Mitte des Dra- fern stehenden Welten in einer riskanten Synthese zusammas, mit der Lessing den Absolutheitsanspruch jeder Reli- men: Eine Zombie-Armee bewegt sich auf Europa zu. Den
gion gleichnishaft ad absurdum führt.
Untoten macht das kalte Wasser nichts aus, und so treiben
Der Tempelherr verliebt sich unterdessen heftig in Nathans sie tagelang im Mittelmeer. Fische fressen ihren Teil der
Tochter; als er sie zur Frau nehmen will, muss er erfahren, Beute, um wenig später auf den Tellern der sogenannten
Ersten Welt zu landen. Die „Europäische Agentur für die
dass Recha gar nicht Nathans Kind ist …
Lessing hatte nicht mit einer Bühnenkarriere des explizit operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Euro­
als Argumentationsdrama konzipierten Stücks gerechnet, pä­ischen Union“, kurz frontex, rückt den Zombies mit
es mehr als Lesedrama betrachtet. Als solches ist es huma- Science-Fiction-artigen Waffen und Drohnen zu Leibe.
nistische Pflicht- und Schullektüre geworden. Uraufgeführt Während der Kampf über dem Wasser tobt, dreht ein eurowurde „Nathan der Weise“ erst 1783, da war Lessing bereits päisches Team einen Vampirfilm. Doch wer will hier eigentzwei Jahre tot.
lich wem das Blut aussaugen?
Islam, Christentum, Judentum – welche Religion ist die rich- Lollikes Stück ist aus zahlreichen Gesprächen mit Betroftige? Der Kampf im Namen der Religionen hat sich fatal ver- fenen entstanden. Hier kommen alle zu Wort – vom Flüchschärft; so ist die Wiederbegegnung mit Lessings Toleranz- tenden über den kleinen Grenzbeamten bis hin zum eu-Präparabel eine hochaktuelle.
sidenten. Die Angst derjenigen, die in der „Festung Europa“
Ein Interview mit Khaldun Al Saadi über den aktuellen Stand des sitzen, wird dabei ebenso ernst genommen wie die Angst
Dialogs der Religionen lesen Sie auf p Seite 72
derjenigen, die aus ihrem Land fliehen und sich in Todesgefahr begeben müssen. Trotzdem ist es auch ein verdammt
gutes „Zombies versus Vampires“-Theaterstück.
Der Dramatiker Christian Lollike skizziert Themen und Arbeits­
schritte für sein neues Stück auf p Seite 77
Wolfgang Engel, geboren 1943 in Schwerin, legte 1965 in Berlin die
staatliche Bühnenprüfung ab und begann 1968 mit ersten Regie­
arbeiten in seiner Heimatstadt Schwerin. In den 1970er-Jahren arbeitete er als Regisseur an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul
und am Jugendtheater in Berlin. Ab 1978 lehrte er an der Hochschule
für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. 1980 ging er als fester
Regisseur an das Staatsschauspiel Dresden, wo ihn seine viel beachteten Inszenierungen zu einem der wichtigsten Regisseure der ddr
machten. Ab 1983 reiste Engel auch zu Regiearbeiten in den Westen,
u. a. an das Wiener Burgtheater, das Zürcher Schauspielhaus,
das Berliner Schillertheater und das Münchner Residenztheater.
1991 wurde er fester Regisseur am Schauspiel Frankfurt, von 1995
bis 2008 war er Intendant des Schauspiels Leipzig. Am Staats­
schauspiel Dresden inszenierte er u. a. die Uraufführung von Uwe
Tellkamps „Der Turm“, Bulgakows „Der Meister und Margarita“,
„Der Drache“ von Jewgeni Schwarz, Karl Kraus’ „Die letzten Tage der
Menschheit“ sowie zuletzt Franz Kafkas „Amerika“. 2011 wurde
Wolfgang Engel mit dem Theaterpreis „Der Faust“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Nora Otte wurde 1981 in Görlitz geboren. Nach Regieassistenzen
an Theatern in Dresden und Berlin studierte sie Szenische Künste
an der Universität Hildesheim. Sie absolvierte einen Studien­
aufenthalt in Moskau, wo sie u. a. mit dem Regisseur Petr Fomenko
zusammenarbeitete. 2009 inszenierte sie in Hannover „Nudisten
Barbecue“ von Marianna Salzmann sowie 2011 am Lofft-Leipzig Jean
Genets „Der Seiltänzer“, wofür sie mit dem Jurypreis der 14.
Heidelberger Theatertage ausgezeichnet wurde. Von 2012 bis 2015
war Nora Otte Regieassistentin am Staatsschauspiel Dresden.
Hier arbeitete sie u. a. mit den Regisseuren Wolfgang Engel, Tilmann
Köhler, Sebastian Baumgarten und Andreas Kriegenburg zusam­men. In dieser Zeit richtete sie u. a. Thomas Bernhards Erzählung
„Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?“ für die Bühne ein.
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‫ بالداملرشق‬Morgenland
Ein Abend mit Dresdnerinnen und Dresdnern aus
dem Orient
Uraufführung am 29. November 2015 im Kleinen Haus 3
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Miriam Tscholl
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
nach dem Roman von Thomas Mann
Premiere am 5. Dezember 2015 im Kleinen Haus 1
Regie: Barbara Bürk p Bühne: Anke Grot p Kostüm: Irène
Favre de Lucascaz
Aus dem arabischen Raum kennen die meisten Europäer nur
„Tausendundeine Nacht“. Doch Arabisch ist eine Weltsprache, die von mehr als 400 Millionen Menschen gesprochen
wird. Die Liebe zur Literatur ist allgegenwärtig, so gilt beispielsweise die Buchmesse in Kairo als die größte und älteste
in der arabischsprachigen Welt, die vor dem Arabischen
Frühling bis zu 1,8 Millionen Besucher anzog. Beginnen wir
bescheiden mit ein paar ersten neugierigen Schritten: Dresdner, die in einem arabischsprachigen Land geboren sind, gewähren einen Blick auf ihre Lieblingsliteratur und darauf,
warum sie ihnen wichtig ist. Welches Gedicht musste man
in Damaskus als Schüler auswendig lernen, während im Tal
der Ahnungslosen Schillers „Glocke“ gepaukt wurde? Welches Buch hat ihnen ihre erste Liebe geliehen, für welches
Drama mussten sie erst erwachsen werden, um es zu verstehen, und welches ihrer Lieblingsbücher ist derzeit in Syrien
verboten?
Wir laden Dresdner, deren Mutter- oder Zweitsprache Arabisch ist, auf die Bühne ein und sind gespannt auf kulturelle
Highlights aus dem Morgenland und darauf, welche Rolle
diese im Leben der Darsteller spielen.
Alle Termine und Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf
p Seite 92
Wenn je ein Mensch dazu ausersehen war, andere zu betrügen, dann Felix Krull. Ausgestattet mit einem angenehmen
Äußeren und einem gewinnenden Wesen fällt es ihm schon
als Kind leicht, glaubhaft den Kaiser zu verkörpern. In zahllosen Verkleidungen reüssiert er als Modell für seinen Vetter,
den Maler Schimmelpreester. Sein Kindermädchen unterrichtet ihn in der Kunst des Liebens. Und im Theater lernt
er, wie selbst die ab­stoßendsten Persönlichkeiten das Publikum mittels des schönen Scheins verführen können.
Seine Talente setzt Krull jedoch erst dann gewinnbringend
ein, als der Tod des Vaters, eines windigen Schaumweinfabrikanten und Lebemannes, ihn dazu zwingt, eine Stellung anzunehmen. In einem Pariser Grand­hotel arbeitet
Krull als Liftboy und Kellner. In seiner Freizeit pflegt er einen
dandyhaften Lebensstil, den er durch Juwelendiebstähle
finanziert. Die Reichen und Schönen indessen überhäufen
Krull mit ihren Gunstbezeugungen. Frauen begehren ihn
als Liebhaber, Männer schätzen seine zurückhaltende Höflichkeit und seine Weltgewandtheit, die er durch hier und
da aufgeschnapptes Wissen vortäuscht. Krulls größter Coup
steht bevor, als sich ihm die Gelegenheit bietet, die Rolle eines Marquis anzunehmen und eine Weltreise anzutreten.
Thomas Mann begann als junger Autor mit der Arbeit an
seinem virtuosen Schelmenroman, der jedoch über 40 Jahre
unvollendet blieb. 75-jährig nahm Mann das Manuskript erneut zur Hand und vollendete den ersten Teil der Hochstapler-Memoiren. Dass auf diesen nie ein zweiter folgte, bedauerte er nicht. Über seinen Protagonisten notierte Mann: „Von
Natur fühlt er sich als bevorteilt und vornehm, ist es aber
nicht seinem gesellschaftlichen Range nach und korrigiert
diesen ungerechten Zufall durch eine seiner Anmut sehr
leicht fallende Täuschung, durch Illusion.“ Zweifellos ist
Felix Krull einer der charmantesten Hochstapler der Literaturgeschichte, denn nie sind ihm seine Opfer dauerhaft
böse – hat er sie doch glänzend unterhalten.
Einen Essay von Helene Hegemann zum Krull in uns allen finden
Sie auf p Seite 78
! ‫ليلة مبشاركة دريزدينيني من املرشق‬
‫وميخائيل هولبك من فرنسا وكذلك شكسبري من‬٬ ‫نحن نقدر دستويفسيك من روسيا‬
٬‫ أما من الوطن العريب فيعرف الكثري من االوربيني ألف ليلة وليلة فقط‬.‫بريطانيا‬
‫ يحب‬.‫) مليون إنسان‬400( ‫ولكن اللغة العربية لغة عاملية يتكلمها أكرث من‬
‫ الذي جذب‬٬ ‫العرب األدب ومعرض الكتاب يف القاهرة أكرب معرض يف العامل العريب‬
.‫اليه قبل الربيع العريب قرابة املليون و مثان مئة شخص‬
‫إن الدريزدينيني الذين عاشوا يف بلد عريب يفسحون‬: ‫لنبدأ بتواضع بخطوات فضولية‬
‫ ما أهميته لهم؟ ما هو الشعر الذي كان‬٬ ‫املجال إللقاء نظرة عىل أدبهم املفضل‬
‫إلزاميا لهم يف دمشق يف حني كان حفظ شعر الجرس يف دريزدن إلزامي؟ ما الكتاب‬
‫االول الذي احبوه؟ ألي دراما احتاجوا اىل وعي خاص ليك يفهموه؟ وأي كتاب‬
‫مفضل عندهم ممنوع اآلن يف سوريا؟‬
‫ندعوهم إىل‬٬ ‫نحن ندعوا الدريزدنيني الذين لغتهم األم أو الثانية هي العربية‬
‫املرسح ويشدنا الفضول للتعرف عىل عنارص ثقافية من املرشق العريب ودورها يف‬
92 :‫ معلومات تفصيلية حول املرسحية تجدوها عىل الصفحة التالية‬.‫حياة املشاركني‬
Miriam Tscholl studierte Kulturwissenschaften und ästhetische
Praxis an der Universität Hildesheim. Am dortigen Institut für
Medien und Theater war sie nach ihrem Diplom von 2004 bis 2008
als künstlerische Mitarbeiterin tätig. Mit ihrer freien Theater­­gruppe Werkgruppe 1 inszenierte sie u. a. in Hildesheim, Leipzig
und Hannover. Ihre Inszenierungen wurden auf zahlreichen
europäischen Festivals gezeigt. Seit der Spielzeit 2009 / 2010 leitet
Miriam Tscholl die Bürgerbühne und den Bereich Theater und
Schule am Staatsschauspiel Dresden, wo sie u. a. „Ich armer Tor“
nach Goethes „Faust“ mit Männern in der Midlife-Crisis inszenierte.
Zuletzt brachte sie mit Jugendlichen am Jungen dt Berlin „Die
Verwandlung“ nach Franz Kafka und an der Bürgerbühne des Nationaltheaters Mannheim „Kriegerinnen“ mit Texten von ehemaligen
Soldatinnen zur Aufführung.
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Barbara Bürk studierte Regie an der Theaterakademie in Ulm.
Arbeiten führten sie u. a. an das Theater Basel, das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, das Schauspiel Hannover, das Theater
Freiburg, das Hans Otto Theater Potsdam und das Staatsschauspiel
Dresden. Hier inszenierte sie die Lutz-Hübner-Uraufführungen
„Frau Müller muss weg“ und „Was tun“ sowie Falladas „Kleiner Mann,
was nun?“, Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, Horváths
„Geschichten aus dem Wiener Wald“ und zuletzt Philipp Löhles
„Wir sind keine Barbaren!“. 2012 wurde sie für ihre Inszenierung von
Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ in eigener Bearbeitung am
Deutschen Schauspielhaus in Hamburg mit dem Theaterpreis „Der
Faust“ ausgezeichnet.
Herr der Fliegen
nach dem Roman von William Golding
Premiere im Februar 2016 im Kleinen Haus
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Kristo Šagor p Bühne: Alexandre Corazzola p
Kostüm: Justina Klimczyk p Musik: Sebastian Katzer
Michael Kohlhaas
nach der Erzählung von Heinrich von Kleist
Premiere im Februar 2016 im Kleinen Haus
Mit den Studentinnen und Studenten des
Schauspielstudios Dresden
Regie: Fabian Gerhardt
Bei einem Flugzeugabsturz über einer unbewohnten Pazifik­ Kleist nennt Michael Kohlhaas den „rechtschaffensten zuinsel kommen alle erwachsenen Passagiere ums Leben, nur gleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“. Er hätte
eine Schülergruppe kann sich retten. Auf sich allein gestellt „als Muster eines guten Staatsbürgers“ gelten können, „wenn
müssen die Jugendlichen ihr Überleben organisieren, sich er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das RechtgeEssen beschaffen, Hütten bauen und Signalfeuer für vorbei- fühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.“
fahrende Schiffe entfachen. Einige von ihnen kennen sich Mit einem herrschaftlichen Willkürspaß fängt es an. Als
aus dem Internat, andere wiederum sind sich fremd. Kon­ nämlich der Rosshändler Michael Kohlhaas aus Kohlhaasenstruktive Zusammenarbeit will ihnen nicht gelingen. Die brück an der Havel mit einigen Pferden die Tronkenburg
Gruppe zerfällt in zwei Lager, deren Anführer unterschied- passieren will, soll er dem sächsischen Junker einen Passlicher nicht sein könnten: Während Ralph versucht, die schein vorweisen – neues Gesetz. Weil er dies nicht kann,
ihm anerzogene Zivilisation aufrechtzuerhalten, um die muss er zwei Rappen als Pfand zurücklassen. Natürlich war
erforderlichen Aufgaben gemeinschaftlich zu meistern, der Passschein ein Märchen, wie Kohlhaas in Dresden erfährt,
interessiert sich Jack für Abenteuer und die Jagd. Mit seinem die Rappen aber sind auf der Tronkenburg zu dürren Mähaggressiven Verhalten schikaniert er Schwächere, versam- ren geworden. Kohlhaas fordert Schadenersatz. Umsonst. Er
melt jedoch immer mehr Anhänger um sich und errichtet gelangt von Instanz zu Instanz, der Prozess wird verschleppt,
schließlich auf der anderen Seite der Insel sein Reich. Die die korrupten Gegner werden protegiert, und in seinem erRituale werden immer blutrünstiger und wilder, die Rivali- bitterten Bemühen, Recht und Gerechtigkeit zu erhalten,
täten zwischen beiden Gruppen steigern sich. Die letzten verliert Kohlhaas alles: Frau, Familie, Hof, Wohlstand. Als
Anhänger von Ralphs Gruppe werden zwangsrekrutiert oder einer, den die Gesetze nicht schützen, stellt sich Kohlhaas
ermordet, Ralph bleibt als Einziger zurück.
schließlich außerhalb des Gesetzes und greift das GemeinWilliam Golding schildert in seinem 1954 veröffentlichten wesen an: Er wird zum Mordbrenner und legt für seine GeRoman das Ringen um eine demokratische Gesellschafts- rechtigkeit Dörfer und Städte in Schutt und Asche.
form fernab der Zivilisation. Was passiert, wenn Regeln und Heinrich von Kleists Erzählung entstand in den Jahren 1805
Gesetz unbeachtet bleiben? Ohne Aufsicht von Erwachse- bis 1810 und beruht auf einer wahren Begebenheit: Im 16. Jahr­
nen geben die meisten Jugendlichen ihre individuelle Verant- hundert zog tatsächlich ein ungerecht behandelter Pferde­
wortung auf. Parabelhaft verwandelt sich die Südseeinsel in händler Hans Kohlhase fünf Jahre lang plündernd durch
einen Ort des Schreckens, an dem Gewalt und Rache vor- Sachsen. Michael Kohlhaas wird schließlich für seine Verherrschen. Die Lust am Exzess wirkt durch die vermeintli- brechen zum Tode verurteilt, erhält aber gleichzeitig endche Naivität und Unschuld der Kinder und Jugendlichen lich auch den Schadenersatz für seine beiden Rappen – und
umso erschreckender.
damit Gerechtigkeit.
Alle Termine und Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf Kleists Text stellt Fragen nach Macht und Ohnmacht, Rache
p Seite 92
und Großmut genauso wie nach Recht und Gerechtigkeit
und nach dem Maß von zivilem Ungehorsam, er beschreibt
die Ursprünge des Terrors aus dem Gefühl von Ohnmacht
und Sturheit und benennt damit die Dialektik von Spießbürgertum und Rebellion.
Oberstaatsanwalt Christian Avenarius schreibt über Kleists Er­
zählung und zivilen Ungehorsam p Seite 82
Kristo Šagor, geboren 1976, ist Dramatiker und Regisseur. Šagor
studierte Linguistik, Literatur- und Theaterwissenschaft an der
fu Berlin und am Trinity College Dublin. Von 2002 bis 2004 war er
Hausautor am Theater Bremen. Er führte Regie u. a. am Schau­
spielhaus Hamburg, am Schauspielhaus Bochum, am Staatstheater
Hannover, am Staatsschauspiel Dresden und am Schnawwl des
Nationaltheaters Mannheim. 2007 inszenierte er die Uraufführung
von Philipp Löhles „Genannt Gospodin“ und wurde damit zu den
Mülheimer Theatertagen eingeladen. Für „Törleß“ wurde er 2008 in
der Kategorie Beste Regie im Kinder- und Jugendtheater mit dem
„Faust“ ausgezeichnet. Auch für seine Stücke erhielt Šagor zahl­reiche Preise, u. a. den Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis 2014.
Fabian Gerhardt ist Schauspieler und Regisseur. Als Schauspieler
gehörte er in Leipzig, Bremen, Hannover und zuletzt Dresden
zum festen Ensemble und arbeitete mit Regisseuren wie Sebastian
Baumgarten, Johann Kresnik oder Tilmann Köhler. In Dresden legte
er mit Athol Fugards „Die Insel“ sein Regiedebüt ab, Shakespeares
„Ein Sommernachtstraum“ folgte. Seither hat Fabian Gerhardt
zahlreiche Inszenierungen erarbeitet, u. a. mit den Schauspielstudenten in Frankfurt am Main, an der hff Potsdam oder am Deutschen
Theater Berlin. Zuletzt brachte er die Adaption des Films „Die Kunst
des negativen Denkens“ am Hans Otto Theater Potsdam auf die Bühne.
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Jonas Friedrich Leonhardi
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Holger Hübner
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Unterwerfung
nach dem Roman von Michel Houellebecq
Premiere im März 2016 im Kleinen Haus
Regie: Malte C. Lachmann
Wind.Mühlen.Flügel.
Ein Rechercheprojekt über den Triumph der Fantasie
nach Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“
Uraufführung im April 2016 im Kleinen Haus 3
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Tobias Rausch
Die Islamisierung des Abendlandes beginnt in Frankreich
im Jahr 2022: Literaturwissenschaftler und Décadence-Forscher François pflegt lose Beziehungen zu seinen Studentinnen und verfolgt nebenher die Präsidentschaftswahlen.
Als der charismatische Kandidat der „Bruderschaft der Muslime“, Mohamed Ben Abbès, immer mehr Stimmen auf sich
vereinigt, kommt es zu Unruhen. François flieht aufs Land.
Noch vor seiner Rückkehr nach Paris hat sich der politische
Wechsel vollzogen. Mit Mitte vierzig findet sich der Akademiker plötzlich bei voller Rente pensioniert. Rasant verändert die „Bruderschaft“ das Gesicht der Grande Nation. Ben
Abbès führt die Theokratie, die Scharia, das Patriarchat und
die Polygamie ein. Frauen bleiben zu Hause und kümmern
sich um die Familie, was das Problem der Arbeitslosigkeit
löst. Ausbildungswege werden verkürzt, Kleinunternehmer
gestärkt. Erstaunt muss François feststellen, dass er als Mitglied der geistigen Elite Frankreichs durchaus noch gefragt
ist. Von allen Seiten versucht man, ihm den Islam und damit
verbunden eine Rückkehr an die Universität schmackhaft
zu machen. Verlockende Forschungsprojekte, mehr Gehalt
und drei bis vier wunderschöne, devote Ehefrauen – ist das
die Lösung seiner Lebenskrise oder eine Unterwerfung?
Michel Houellebecq liefert denjenigen, die gegen die Islamisierung des Abendlandes protestieren, keine Argumente.
Mit messerscharfem Verstand erkennt der Autor die schwelenden Konflikte unserer Zeit und gießt sie in eine Utopie,
die literarische Möglichkeit einer Welt. So zuckersüß-verführerisch kommt der Islam daher, dass man sich ihm unterwerfen möchte. Ausgerechnet die Muslime scheinen die
Einzigen in Houellebecqs Spekulation zu sein, die auf wundersame Weise die Ängste und Sorgen aufzulösen verstehen, welche die Gegner des Islam in Dresden und anderswo
umtreiben. Für schwarze Satiren wie diese ist Literatur erfunden, sind Theater gebaut worden.
Einen Essay zum Roman und seine Bedeutung für Dresden finden
Sie auf p Seite 84
Don Quijote beschließt, ein Ritter zu sein. Er will Abenteuer
bestehen, Heldentaten vollbringen und eine Minnedame erobern. Dabei ist er nur ein verarmter Edelmann; die Zeit der
großen Ritterlegenden ist längst vorbei. Don Quijote ist ein
Spinner, ein Träumer, ein Fantast. Sein Blick auf die Welt ist
eine Feier der menschlichen Fantasie. Ein Gaul wird zum edlen Ross, ein Bauer zum Stallmeister, eine Herde Schafe zu einem mächtigen Heer. Doch alle Abenteuer enden damit, dass
Don Quijote Prügel bezieht und nach Hause geschickt wird.
Manchmal ist die Wirklichkeit eben stärker als die Fantasie.
Inspiriert von Miguel de Cervantes’ Roman versammelt das
Rechercheprojekt Fantasten und Träumer unserer Zeit. Wo
gibt es sie heute noch, die Menschen, die sich von der schnöden Wirklichkeit nicht abschrecken lassen? Die das Fantastische wagen und sich über all die langweiligen Realisten
hinwegsetzen? Die ein Perpetuum mobile erfinden wollen?
Die in Fantasiewelten leben oder die Grenzen des Wirklichen
verschieben?
Die Inszenierung untersucht, was passiert, wenn Fantasien
Wirklichkeit werden. Sie fragt, wie gefährlich Fantasien sein
können, wenn man sich in ihnen verliert. Und wie wichtig sie
dennoch für unser Leben sind.
Alle Termine und Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf
p Seite 92
Malte C. Lachmann wurde 1989 in Marburg geboren. Er studierte
von 2008 bis 2012 an der Hochschule für Musik und Theater München
und an der Bayerischen Theaterakademie August Everding Regie
für Sprech- und Musiktheater. Assistenzen führten ihn an das Prinzregententheater in München und zu den Salzburger Festspielen.
Mit seiner Inszenierung „Schwarze Jungfrauen“ von Feridun Zaimoglu
und Günter Senkel gewann er 2012 den Preis für junge Regie des
„Körber Studios“ in Hamburg. Er arbeitet u. a. am Schauspiel Hannover,
am Stadttheater Gießen, am Theater Osnabrück, am Schauspiel­haus Bochum und am Thalia Theater Hamburg, wo er 2013 die Uraufführung von „Die Protokolle von Toulouse“ inszenierte, die zum
Festival „Radikal jung“ nach München eingeladen wurde. Am Staatsschauspiel Dresden inszenierte er zuletzt 2014 die deutschsprachige
Erstaufführung von Christian Lollikes „Träume werden Wirklichkeit!
Ein Disneydrama“.
Tobias Rausch arbeitet als freier Regisseur und Autor. Nach dem
Studium der Philosophie, Biologie und Literaturwissenschaft
gründete er das Berliner Theater- und Performancekollektiv lunatiks
produktion. Bekannt wurde er mit ungewöhnlichen Theater­aktionen, etwa der Versteigerung einer Theaterinszenierung bei eBay
(„living-rooms“, 2004) oder einem botanischen Langzeittheater
(„Die Welt ohne uns“, 2009 – 2014). An der Dresdner Bürgerbühne
brachte er in der Spielzeit 2013 / 2014 „Weiße Flecken“, einen Theaterabend über Demenz, auf die Bühne. Tobias Rausch wurde mit dem
Dr.-Otto-Kasten-Preis der Intendantengruppe im Deutschen
Bühnenverein 2012, dem Bremer Autoren- und Produzentenpreis
2007, dem Humboldt-Preis 2001 und mehreren Stipendien ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden u. a. zu den Autorentheatertagen
2010 und 2011, zum Prager Theaterfestival deutscher Sprache
2007 und zu den Internationalen Schillertagen 2006 eingeladen.
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Ich war einmal
Ein großes Spiel mit Dresdnern und ihren Geschichten
von Lissa Lehmenkühler
Uraufführung im Mai 2016 im Kleinen Haus
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Miriam Tscholl p Musik: Michael Emanuel Bauer
…
Premiere im Mai 2016 im Kleinen Haus
Regie: Tilmann Köhler
Erzählen und Zuhören sind die Grundpfeiler des menschlichen Beisammenseins. Ob am Lagerfeuer, in der Familie
oder in der Politik: Wir müssen reden und zuhören, damit
wir einander verstehen und zusammen leben können. Schon
Wolfgang Thierse regte bei der Wende an, dass Bürger aus
Ost und West ihre Annäherung beginnen mögen, indem sie
einander ihre Geschichten erzählen.
Auch der Kern von Literatur und Theater ist nichts anderes
als Erzählen und Zuhören. In einer Bürgerbühne bekommt
das Erzählen von Geschichten eine besondere Dimension, da
die Protagonisten der Geschichten selbst auf der Bühne stehen. Dabei erzählen die Menschen aus unterschiedlichen Zeiten, Kulturkreisen und Perspektiven – lustvoller und demokratischer kann eine Annäherung an Geschichte nicht sein.
Nach sieben Jahren Bürgerbühne sind wir längst noch nicht
fertig mit dem Erzählen. Im Gegenteil! Zum Abschluss der
Spielzeit verwandeln wir Bühne, Flure und Dächer des Kleinen Hauses in lebendige Orte und erzählen in einem Großprojekt gemeinsam mit fünfzig Dresdnern Geschichten von
heute und früher, von Dresden und anderswo.
Alle Termine und Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf
p Seite 92
Miriam Tscholl leitet die Bürgerbühne am Staatsschauspiel Dresden,
wo sie u. a. „Ich armer Tor“ nach Goethes „Faust“ mit Männern in
der Midlife-Crisis inszenierte. Ausführliche biografische Informationen finden Sie auf p Seite 30
35
Und außerdem …
Der Provocateur ist verrückt geworden. Er hält das Ganze
einfach nicht mehr aus und hat sich deswegen vorgenommen, den Leuten die Wahrheit ins Gesicht zu rufen. Er brüllt
seine Frustration heraus, er ergießt sie über die Leute, um
überhaupt mit ihnen ins Gespräch zu kommen – anstatt
schweigsam an ihnen vorbeizugehen.
„Schaut euch die Einkaufstüten an! Danke, dass ihr den Arbeitsmarkt in der Dritten Welt unterstützt. Ihr kauft, weil
ihr Angst habt! Die Angst pflanzt sich fort – man darf ja
nicht einmal mehr Zwerg sagen, ohne dass man verhaftet
wird. So geht das nicht länger weiter, und das wisst ihr.
Wacht auf !“
So mahnt der Provocateur zur Tat. Wie einen persönlichen
Weckrufer lässt der dänische Regisseur und Dramatiker
Christian Lollike seinen Provocateur in mehreren Städten
Europas auftauchen, um die Bürger des Kontinents wachzurütteln. Jetzt kommt er nach Dresden und fordert auf:
„Bleibt doch mal stehen und spürt den schlechten Geschmack
im Mund!“ p Eine Produktion am Staatsschauspiel Dresden
der dänischen Künstlergruppe Sort / Hvid in Koproduktion
mit Bergen Festspillen, Dramaten& und Aarhus Festuge p
Am 24., 25. und 26. September 2015 in der Dresdner
Innenstadt
Theater zu Gast in Dresden Seit der Jubiläumsspielzeit des
Schauspielhauses ist es bereits eine kleine Tradition. Jährlich laden wir einige der wichtigsten und traditionsreichsten
Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit
ihren Produktionen ans Staatsschauspiel Dresden ein: ein
spannendes Theatertreffen eigens für das Dresdner Publikum.
In der Spielzeit 2014 / 2015 haben das Deutsche Thea­ter Berlin,
die Münchner Kammerspiele, das Residenztheater München
und das Schau­spielhaus Zürich ihre Inszenierungen in Dresden gezeigt. Auch in der Spielzeit 2015 / 2016 werden wir diese
Reihe mit hochkarätigen Gastspielen renommierter Bühnen
fort­setzen. Eingeladen sind Arbeiten von Christoph Marthaler,
Nicolas Stemann, Johan Simons und Thomas Ostermeier.
25 Jahre Demokratie und Einheit 3. Oktober 1990 – die
Stunde null der deutschen Einheit. Ein Jahr zuvor hatte die
friedliche Revolution unter den Rufen „Wir sind das Volk“,
„Presse- und Demonstrationsfreiheit!“ und „Für ein offenes
Land mit freien Menschen!“ schließlich die Autoritäten und
das sed-Regime in die Knie gezwungen. Es folgten Grenzöffnung, Bürgerbeteiligung, freie Wahlen. Doch aus West
wie Ost wurde schnell der Ruf nach einer deutschen Wiedervereinigung laut. Auf das Versprechen von „blühenden Landschaften“ folgte in wenigen Monaten die Währungsunion,
und im Eiltempo wurden vornehmlich von westdeutscher
Seite mit den Supermächten Sowjetunion und usa die Grund­
lagen für eine deutsche Einheit zementiert. 25 Jahre später
ist die sozial-marktwirtschaftliche freiheitliche Demokratie
Alltag, Deutschland außenpolitisch und militärisch ein Global Player. Und in Dresden gehen wieder Menschen auf die
Straße, um mit demselben Ruf ihre Skepsis gegenüber dem
System auszudrücken. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung
muss man fragen: Welche Vorstellungen gibt es heute in Ost
und West von Demokratie, Freiheit, Einheit, Brüderlichkeit,
Solidarität? Ist Deutschland gespalten durch sein Erbe? In
welcher Demokratie leben wir? Und in welcher Demokratie
wollen wir leben?
Das Staatsschauspiel Dresden widmet dem Phänomen Wiedervereinigung im Herbst 2015 verschiedene Thementage.
Unter den Überschriften „Einheit“, „Demokratie“, „Solidarität“, „Geld“ oder „Wahrheit“ sollen Gesprächsrunden, Theaterinszenierungen, Performances, Filmvorführungen, Konzerte etc. stattfinden. Den Auftakt macht der „Tag der Einheit“
am 3. Oktober mit der Uraufführung von Peter Wawerzineks
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Roman „Rabenliebe“ in der Regie von Armin Petras. Den
Schluss­­punkt bildet der „Tag der Solidarität“ am 28. November mit Volker Löschs Premiere von „Graf Öderland / Wir
sind das Volk“.
Die vom Staatsschauspiel Dresden mit der „Sächsischen Zeitung“ veranstaltete Reihe Dresdner Reden besteht seit 1992,
und bisher haben sich über neunzig Künstler, Politiker,
Schriftsteller, Architekten, Journalisten und Historiker auf
der Bühne des Schauspielhauses zu aktuellen Themen der
Zeit- und Kulturgeschichte geäußert. Wir setzen die Reihe
im Februar / März 2016 fort.
Wichtige gesellschaftliche Themen entwickeln sich in
öf­fentlichen Debatten weiter. Aus dieser Überzeugung
heraus bringen die Wochenzeitung „die zeit“ und das
Staatsschauspiel Dresden regelmäßig Persönlichkeiten aus
Politik, Kultur und Gesellschaft im ZEIT Forum Politik zur
Diskussion auf der Bühne zusammen.
Weiterdenken ist eine Einrichtung der politischen Bildung
der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen e.V. für Erwachsene in
Sachsen und präsentiert gemeinsam mit dem Lehrstuhl für
Internationale Politik an der tu Dresden eine Vortragsreihe
im Kleinen Haus zu aktuellen gesellschaftlichen Themen.
Die Theater- und Konzertagentur Andreas Grosse lädt internationale Musiker aus den verschiedensten Ländern und
Kulturen in das Kleine Haus ein. Zwischen Tradition und
Moderne, Ost und West sind die Konzerte der Reihe Musik
zwischen den Welten angesiedelt. Das Programm ist so
vielfältig wie die Weltmusik selbst, mit Einflüssen aus Folk,
Jazz, Rock, Pop und Klassik. Die Konzerte finden jeweils
sonntags statt.
Der Kulturpalast wird umgebaut. Daher freuen wir uns, auch
in der Spielzeit 2015 / 2016 die Dresdner Philharmonie mit
Konzerten unter der Leitung von Chefdirigent Michael
Sanderling im Schauspielhaus zu Gast zu haben.
Möchten Sie auch mal wieder so richtig Tango Argentino tan­
zen? Ob Sie tanzunkundig sind oder parkettsicher, allein
oder zu zweit: Jeder ist willkommen! Das Staatsschauspiel
Dresden lädt an den Adventssonntagen Anfänger und Könner zum Tangotanztee ins Kleine Haus ein.
Am 23. April 2016 findet zum fünften Mal die Lange Nacht
der Dresdner Theater statt: Von 16 bis 24 Uhr zeigen die
Dresdner Theater und Ensembles auf über dreißig Bühnen
Kostproben ihres Schaffens. Theater, Tanz, Oper, Operette,
szenische Lesung, Figurentheater, Kabarett und Konzert. Die
dreißigminütigen Vorstellungen beginnen im Stunden­takt.
Und außerdem …
Unsere Kooperationspartner
Gastronomie
#WOD – Initiative weltoffenes Dresden ist ein Zusammenschluss der Dresdner Kulturinstitutionen. Unter diesem
Namen bieten wir eine Vielzahl von Veranstaltungen und
Formaten in unseren jeweiligen Häusern an. Wir wollen
damit ein Zeichen setzen für eine offene Gesellschaft, für
Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und
Populismus. U. a. bieten wir ausgewählte Vorstellungen mit
Übertiteln für fremdsprachige Dresdnerinnen und Dresdner
an, und Asylsuchende erhalten freien Eintritt bei Re­per­toire­veran­staltungen.
william, das Restaurant im Schauspielhaus, ist weit mehr
als nur Theatergastronomie. Von Sauerbraten bis Coq au Vin,
von Kaltem Hund bis Mousse au Chocolat – im william erwartet Sie klassische Küche modern interpretiert. Ob schnelles
Frühstück oder ausgelassener Brunch, Sonntagsbraten oder
Business-Lunch, Pasta oder mehrgängiges Menü – Küchenchef Marcel Kube und sein Team laden an sieben Tagen in
der Woche zum Genießen ein.
Theaterbesucher empfängt das william mit einem speziellen Theatermenü sowie dem william-Kennenlernteller in der
Lounge. Hier und an der Bar können Theatergäste ihren
Abend entspannt beginnen und ausklingen lassen oder während der Pause aus der Snackkarte wählen.
Das Staatsschauspiel Dresden praktiziert in Partnerschaft mit
der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendels­sohn
Bartholdy“ Leipzig eine besondere Ausbildungsform: Nach
dem Grundstudium an der Hochschule werden die Studierenden im dritten und vierten Studienjahr im Schauspielstudio Dresden weiter unterrichtet. Die Studentinnen und
Studenten wirken neben ihrer Ausbildung an Produktionen
des Staatsschauspiels mit und er­arbeiten eine eigene Studio­
inszenierung. In dieser Spielzeit führt Fabian Gerhardt Regie
bei „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist.
Jährlich kommen ein bis zwei Inszenierungen der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden im
Kleinen Haus zur Aufführung. Im April 2016 wird Benjamin
Brittens „Ein Sommernachtstraum“ Premiere haben.
Die Hochschule für Bildende Künste Dresden ist eine
langjährige Kooperationspartnerin in der Ausbildung. Studen­
ten der Studiengänge Bühnen- und Kostümbild sowie Theaterausstattung können praktische Erfahrungen am Staatsschauspiel Dresden sammeln.
Die Kooperation der Dresden School of Culture mit dem
Staatsschauspiel Dresden ermöglicht Studentinnen und Studenten des Masterstudiengangs Kultur + Management, akademische Lehre und Praxiserfahrung miteinander zu ver­binden.
william – Restaurant · Bar · Lounge im Schauspielhaus
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11 bis 23 Uhr, Sa, So und Feiertag
10 bis 23 Uhr
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0351 . 44 00 88 00
Im Zuschauerbereich verwöhnt Sie die Theatergastronomie
mit Speisen und Getränken an verschiedenen Tresen. Reservierungen für individuelle Pausenarrangements nimmt das
Team jederzeit gerne entgegen.
Theatergastronomie im Schauspielhaus
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0351 . 65 29 82 20
Im Kleinen Haus bietet das Bistro Klara mit dem Team um
René Kuhnt ein umfangreiches Angebot von Getränken über
Snacks bis zu gehobenen Speisen. Und nicht nur im Sommer
lädt der Lounge-Bereich auf der Terrasse zum Verweilen ein.
Klara – Bistro und Kantine
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9 bis 24 Uhr, an Sonnund Feier-tagen zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0351 . 49 13 – 615
Das Kultur Quartier Dresden ist ein Verbund aus Dresdner
Kultureinrichtungen mit überregionaler Ausstrahlung sowie
gehobener Hotellerie. Ziel ist die Förderung Dresdens als
Kulturstadt. Mitglieder sind: Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste, Staatliche Kunstsammlungen, Semper­oper,
Staatsschauspiel, Frauenkirche, Kreuzkirche, Deutsches
Hygiene-Museum, Militärhistorisches Museum, Musikfestspiele, Philharmonie, Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, Städtische Museen, Gläserne Manu­faktur,
Dresden Marketing GmbH, Hilton Hotel, Hotel Taschenbergpalais Kempinski, The Westin Bellevue, Steigenberger – Hotel
de Saxe, Maritim Hotel Dresden & icc.
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Thomas Eisen
38
Ines Marie Westernströer
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Christian Erdmann
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Rosa Enskat
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Maß für Maß von William Shakespeare Premiere am 11. September 2015 im Schauspielhaus
Regie: Tilmann Köhler
Nicht tot war
das Gesetz,
Vom Pöbel und von Herrschern, von Wölfen und Füchsen
oder: Gibt es Tugend in der Politik?
Hans Vorländer über einige Grundkonstanten im Verhältnis zwischen
Volk und Politikern
Es wäre ja schön: Das Volk äußert seinen Willen, die Politiker
setzen ihn um. Und: Die Politiker erklären dem Volk, warum
etwas so und nicht anders geschehen muss, und das Volk
akzeptiert. Man hört aufeinander, man versteht sich. Das
Regieren fällt leicht, die Bürger sind zufrieden. Jeder
­bekommt, was er will; von allem ist genug da. Friedlich wie
eine Herde von Lämmern lassen sich die Bürger vom guten
Hirten führen – oder sie führen selbst. Ein schönes Bild, vielleicht auch ein bisschen langweilig.
Ein anderes Bild: Das Volk ruft, die Politiker hören nicht.
Die „hier unten“ stehen gegen die „da oben“. Wir sind das
Volk, die Politiker sind Verräter. Wir sind gut, die anderen
sind korrupt. Emotionen wallen auf, Wut und Frust marschieren, der Furor kennt kein Maß. Politiker schimpfen,
Medien verstehen nicht. Ein hässliches Bild, bestimmt ein
dramatisches.
Bilder einer Ordnung des Politischen – einer guten, einer
schlechten? Hier das wohlgeordnete Gemeinwesen, wo
Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit und Eintracht herrschen,
dort die aus den Fugen geratene Stadt, das Land, in dem
­Em­pörung, Misstrauen, Unfrieden und Zwietracht regieren.
Kein Zweifel, das sind die Alternativen – und sie bestimmen
die Politik.
Das Volk kommt immer zweimal vor: als Bürger, der aufopferungsvoll handelt, sich um die Belange des Gemeinwesens
kümmert, Kompromisse mit seinen Mitbürgern schließt.
Und als Pöbel, der sich seinen Stimmungen hingibt, seine
42
eigenen Interessen verfolgt, sich von Demagogen verführen
lässt. Ebenso die Herrschenden: Sie treten als mildtätige
­Landesherren auf, zeigen sich um Wohlfahrt und Sicher­heit
der ihnen anvertrauten Schutzbefohlenen besorgt – oder
­gerieren sich als Tyrannen, Despoten und Diktatoren, herrschen mit eiserner Hand und kalkulierten Wohltaten.
Die zyklische Wiederkehr von guten und schlechten Formen
des Regierens hat in den zweieinhalbtausend Jahren, seitdem
die Griechen die Politik „erfunden“ haben, die politischen,
auch die philosophischen Gemüter bewegt. Aristoteles sah
in Mitte und Maß, in der Selbstbeherrschung der Regierenden und der Regierten, das Mittel, eine gute Ordnung, auch
und gerade die der Selbstregierung der Bürger, auf Dauer zu
garantieren. Viele folgten ihm darin und stellten Ethiken
und Tugendkataloge, für Bürger und Herrscher gleicher­
maßen, auf. Geduld, Uneigennützigkeit, Mut, Nachsicht,
­Beherrschtheit, Gerechtigkeitssinn und Urteilsvermögen –
das waren die Leitideen. Da, wo das Gegenteil, das Laster, die
Politik bestimmte, wo Ehrgeiz, Neid, Furcht und Machtstreben
herrsch­ten, lag das Gemeinwesen danieder. Die Bürger von
Siena in der Toskana ließen zu Beginn des 14. Jahrhunderts
das Schreckbild des schlechten, aber auch eine Allegorie des
guten Regierens an die Wände eines Rathaussaales malen,
­damit jeder sehen konnte, wie schwierig, aber auch wie
­erstrebenswert es ist, eine Republik sich selbst regierender
Bürger zu erhalten. Bis heute kann man sich der Wirkung des
Freskos von Ambrogio Lorenzetti nicht entziehen.
Hans Vorländer hat seit 1993
den Lehrstuhl für Politische
Theorie und Ideengeschichte an
der tu Dresden inne. In Dresden
initiierte er um den Jahreswechsel 2014 / 2015 eine Eilstudie
über die Teil­nehmer der PegidaDe­mons­tra­tionen.
Tugend – das richtete sich als Forderung immer an Herrscher und Bürger zugleich. Die Fürstenspiegel, die Berater
für ihre Herren abfassten, waren Verhaltensbreviere für
einen vorbildlichen Regenten. King James I. schrieb 1599
selber eine solche Handreichung für seine Söhne, und
Shakespeare ließ sich vermutlich für „Measure for Measure“
davon inspirieren. Es ging um das richtige Maß von Gerechtigkeit und Gnade, Strenge und Nachsicht, das ein Herrscher
gegenüber seinen Untertanen walten lassen sollte. Aber
auch die Demokratie kann ohne die Tugend ihrer Bürger
nicht bestehen. Das war in der Antike so, das gilt für die
Gegenwart. Sie ist das Lebenselixier eines freiheitlichen
­Ge­mein­wesens. Tugend verweist auf einen bürgerschaftlichen
Verpflichtungszusammenhang wechselseitiger Anerkennung
und Loyalität, eine Voraussetzung, damit Bürger ihre eigenen
Angelegenheiten regeln können. Das kann in politischer
­Bildung gelernt, in politischer Praxis eingeübt werden.
Doch Tugend ist ein flüchtiges Element; sie geht, wie sie
­gekommen ist. Auch davon und von der steten Gefährdung
freiheitlicher Ordnungen berichtet die Geschichte des
­politischen Denkens. Ein unerbittlicher Realist – und
Chronist des Verfalls der italienischen Stadtrepubliken –
wie Niccolò Machiavelli beobachtete an der Wende zum
16. Jahrhundert, dass Menschen im Allgemeinen „undankbar,
wankelmütig, unaufrichtig, heuchlerisch, furchtsam und
habgierig sind“ und dass der „Pöbel“ sich „immer von dem
Schein und dem Erfolg mitreißen“ lasse. Ähnlich hatte auch
schon Platon in der Antike die Pathologien der athenischen
Demokratie beschrieben. Beide zogen daraus die Konsequenz,
dass es auch in der Politik der Führung bedarf, genauso wie
es zum Steuern eines Schiffes auf die Fähigkeiten eines
­Kapitäns ankomme, so Platon. Machiavelli ging noch einen
Schritt weiter und riet einem Fürsten, der die Staatsgeschäfte
klug und effizient leiten wollte, sich neben der Waffe des
Gesetzes der tierischen Kampfweisen von Löwen und Füchsen
zu versichern: „Da also ein Fürst gezwungen ist, von der
­ atur der Tiere den rechten Gebrauch machen zu können,
N
muss er sich unter ihnen den Fuchs und den Löwen aus­
wählen; denn der Löwe ist wehrlos gegen Schlingen und der
Fuchs gegen Wölfe. Man muss also ein Fuchs sein, um die
Schlingen zu erkennen, und ein Löwe, um die Wölfe zu
schrecken.“
Wo keine Tugend der Bürger, da der Zynismus der Herrschenden? Noch einmal Machiavelli: „Ein Fürst muss gnädig,
rechtschaffen, leutselig, aufrichtig und gottesfürchtig
scheinen und es sein und gleichwohl so ganz Herr über sich
sein, dass er im Notfall gerade das Gegenteil von allem tun
kann.“ Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma? Moderne
Demokratien setzen auf das Engagement, die Beteiligung der
Bürger, aber auch auf ihren Respekt, die Empathie, die Bereitschaft, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, sie ernst
zu nehmen – kurzum auf Kooperation und Gemeinsinn. Und
sie setzen auf die Fähigkeit der Amts- und Mandatsträger,
verantwortungsvoll mit dem Wählerauftrag umzugehen.
Die Ausübung der Herrschaft wird zeitlich begrenzt und
rechtlich beschränkt, Verfassungen und Menschenrechte
legen der Macht Zügel an. Das sind gute Vo­raussetzungen,
aber keine Garantien für eine gelingende Demokratie.
geschlafen
hat es nur.
43
Die Zuschauer von Martin Heckmanns Uraufführung am 19. September 2015 im Schauspielhaus
Regie: Roger Vontobel p Musik: Christian Friedel und Woods Of Birnam
Publikumsgespräche
Der Dramatiker Martin Heckmanns hat für den Regisseur Roger Vontobel und ein
kleines Spielensemble ein Stück geschrieben. Die darin enthaltenen musikalischen
Passagen vertraute er dem Schauspieler und Sänger Christian Friedel an.
„Die Zuschauer“ dreht den Blick auf die Bühne um in einen Blick auf das Publikum.
Wer sitzt dort unten, im Dunkel eines Saales, und warum? Wozu geht man ins
Theater? Was sucht man dort? Was findet man?
Der falsche Hut
– Was ist denn mit dir passiert?
– Was soll denn passiert sein?
– Du siehst verändert aus.
– Wirklich?
– Ich finde schon. Aber schön.
– Nämlich?
– Entspannt, scheint mir,
als kämst du grad aus der Dusche.
– Ich war im Theater.
Ich bin mit sehr schlechten Gefühlen reingegangen,
wirklich, mein Tag war ein Desaster,
ich hatte so einen Hass auf alles,
aber dann hab ich auf der Bühne einen gesehen,
der so hassenswert war in seinen Hassausbrüchen,
und mit ihm und an ihm habe ich meinen ganzen
Hass rausgelassen und fühl mich wie gereinigt jetzt.
– Jetzt hab ichs. Es liegt am Hut, das ist der falsche
Hut. Du hast einen falschen Hut auf.
– Passt wie angegossen.
Muss verwechselt worden sein an der Garderobe.
– Vielleicht ein Zeichen.
– Was für ein Zeichen?
– Dass wir uns verwandeln können.
Schon mit einem falschen Hut. Werden wir anders
gesehen und sehen schon deshalb anders zurück.
– Echt?
– Auf jeden Fall hast du dich verändert.
44
Vater und Sohn
– Und? Wie hats dir gefallen?
War noch ein bisschen schwierig, nicht?
In der Ankündigung stand Familienstück,
tut mir leid, beim nächsten Mal
gehen wir wieder ins Märchen.
Aber der Narr war doch lustig, oder,
wie der uns seinen Popo gezeigt hat,
das war kein echter Popo,
das war doch lustig, oder?
– Ja.
– Oder was hat dir gefallen?
– Der Fuchs.
– Der Fuchs?
– Ja. Der Fuchs war schön.
– Da war ein Fuchs?
– Glaubst du, der war echt?
– Hab ich gar nicht gesehen.
– Der hat mir am besten gefallen.
Das Allerschönste
Das Allerallerschönste aber war es
Als der Vorhang geöffnet wurde
Ganz am Anfang
Wie von einer Mutter
Die den Raum freigibt zum Spiel
Und von der Bühne wehte
Ein kühler Wind
Ein kalter Hauch
Mir entgegen.
Das war das Allerschönste.
Martin Heckmanns zählt
zu den wichtigsten zeitge­­n­ös­sischen deutschen Drama­
tikern. Seine Theaterstücke
wurden international gespielt
und vielfach ausgezeichnet.
Sein Theater­prolog „Zukunft
für immer“ eröffnete die
­Spielzeit 2009 / 2010, „Vater
Mutter Geisterbahn“ insze­­nierte Christoph Frick in der
Saison 2011 / 2012.
Christian Clauß
45
Christian Friedel
46
Sonja Beißwenger
47
Die Nibelungen Deutsches Trauerspiel von Friedrich Hebbel Premiere am 10. Oktober 2015 im Schauspielhaus
Regie: Sebastian Baumgarten
Statuen, Eckpfosten, Schicksalssilhouetten
Der Bühnenbildner Hartmut Meyer über die Frauen in Hebbels „Reckenrudel“
Es gibt zwei junge und zwei ratgebende alte Frauen. Die einen,
oben in der Wormser Burg, huschen im Halbdunkeln zwischen den Gardinen, die anderen, verbarrikadiert in Island,
hauen Werber reihenweise im Nahkampf um.
Schmonzetten-Action-Horror-Boulevard?
Was sollen denn die Damen nun tun oder doch eigentlich
nicht tun? Hebbel, der Dichter aus der Mitte des 19. Eisenbahnjahrhunderts, steckt die Nibelungen-Heldinnen in
­Kettenhemden, stopft sie in Keuschheitsgürtel unter düsteren
Gewändern und lässt sie hinter Mauern nervös auf und ab
trippeln. Sie scheinen in sperriges altertümliches Geschirr
verpackt zu sein, sind in Hausarreste eingeschlossen, in
­Gebäuden ohne Ausgang und Fenster festgesetzt und in
­Fallen gelockt, die längst zugeschnappt sind. Sie starren
­erschrocken daraus hervor, hinunter auf einen mit Grenzen
durchzogenen Dschungel von Sportplätzen voll mit trainierenden männlichen Rudeln. Die wetten, toben, intrigieren
und schlagen und die, weil sie es können, umarmen, erstechen,
lieben und küssen. Von diesen Recken, Königen, Sklaven,
Kriegern und Mördern werden die Frauen zwischendurch
belagert und angesungen, von ihnen werden sie vergewaltigt
und geheiratet, nachdem und bevor sie wieder jagen,
schlachten und saufen gehen.
Es ist klar, das Gebilde hat keinen langen Bestand, es ist
pappig, verschwitzt und provisorisch, und die Frauen stehen
wie festgebundene Eckpfosten in seiner Konstruktion.
­Irgendwo am Rand des Undings sitzen sie fest, als tragende
Staffage hingebaut.
48
Füllen sie die Tapeten aus? Scheinen sie wie falsch gedeutete
Ausgrabungen an verkehrten Plätzen zu warten, nachlässig
oder doch gezielt in ein ethnoromantisches Museum
­gepflanzt? Sind sie verkleidet und zusammengebastelt und
in ein Panoptikum geschoben, zur Bewunderung durch
Männer, Stalker und Spanner, und trotzdem gut platziert und
dabei unfreiwillig ins energetische Zentrum gerutscht?
Starrt man mal nicht benommen auf den blödsinnigen
­Tumult, auf Politik, Totschlägerei und Treuegekitsch der
Männer, wundert man sich nicht schlecht über die Statuen
der Frauen, die plötzlich direkt am Schaltpult der Absturzmaschine stehen. Trotz der Zeitverschwendung in der Dichtung kommt es bei ihnen zur schnellen, mörderischen
­Begegnung. Brun- und Kriemhild beißen zu, sofort nach
dem ersten Gruß, und der weitere Ablauf ist klar. Eben noch
in zwei Hochzeiten hineingestolpert und somit in Haftung
und Verwertung des Reckenrudels geraten, schlagen sie
blitzartig wie Giftschlangen ihre Zähne ineinander und stellen
ohne Verzug und ohne Rückkehrmöglichkeit alle Weichen
in Richtung Katastrophe.
Man wird mit Hebbels Stück, das eine historistische, zerklüftete Kunstruine ist, auf eine Reise in Untergangsvisionen geschickt. In Begleitung von halb göttlichen Chimären
und irrlichternden Bluthunden, von einer von Projektionen
und Deutungen besessenen Epoche in die nächste und
­immer von düster nach schrecklich.
Hebbel schnippelt die Figuren auf Schicksalssilhouetten
­zurecht, er packt sie in Heldenschablonen, verwandelt sie
Hartmut Meyer arbeitete an
den renommiertesten Schauspiel- und Opernhäusern
Deutschlands mit Regisseuren
wie Ruth Berghaus, Peter
Konwitschny, Frank Castorf,
Andreas Homoki und Sebastian
Baumgarten zusammen. Seit
2002 ist Meyer Professor der
Bühnenbildklasse an der
Universität der Künste in Berlin.
Am Staatsschauspiel Dresden
schuf er das Bühnenbild für
Sebastian Baumgartens Inszenierung von Sophokles’ „Antigone“.​
Gleiches
wird von
Gleichem
nur
vergolten.
in flache Bilder von Amazonen, Moralprinzessinnen, treuen
oder schurkischen Rittern und schiebt sie dann zu krassen
Posen von Krieg, Verrat und Rache zusammen.
Bei den Frauen setzt er im Spiel um Macht, Besitz und Verlust
aber besonders schnell auf Mythos und wiederholt in ihren
Figuren nur ein bekanntes Prinzip, welches Frauen kontrastierend zur Schlägerwelt der Männer in kostümierter Ikonisierung verfestigen lässt. Da die Kerle außer Schulterschluss
und Waffentricks nichts auf der Pfanne haben (mit Ausnahme
von Siegfried in lichten Momenten) und nichts von Gehalt
in die Waagschale werfen können, bauscht er ein für seine
Zeit ungewöhnlich nichtmenschlich-göttliches Bild von
Frauen auf. Die eine kommt schon aus dem germanischen
Olymp, die andere schickt er dorthin.
Hofft er, mithilfe ihrer Mystifizierung die pubertierende
Schlächtergemeinschaft und damit das gesellschaftliche
System in Balance halten und es darüber hinaus in die Nähe
höherer humanitärer Weihen bringen zu können? Glaubt er,
den Horror legitimierend einen Zutritt an den Tisch der
­Zivilisation und sogar ein Treppchen höher zur mensch-göttlichen Welt, in den Hort des Übermenschen, zu verschaffen?
Baut er deshalb Kriem-Brunhild zu Märchenbildern von
Licht-, Trauer- und Rachegestalten auf ?
Vielleicht ja. Denn es gibt ein Foulspiel, durch welches sich
der Plot verstärkt. Während Brunhild schnell in Schmach
verdunstet und Kriemhild die Vergeltung plant, tappt die
Nibelungen-Bande entweder durch kollektive Umnachtung
oder „Reueschwäche“ oder Religion oder ein anderes ­Unding
plötzlich und ganz bewusst in die Schicksalsfalle und wird
in einem „heldenhaften“ Blutbad, Reckenschulter an Reckenschulter, komplett vernichtet.
Und das „Monster“ Kriemhild – weil aus demselben Fleisch –
gleich mit?!?
Nicht die Kohlhaas-Vision von Gerechtigkeit, der Anspruch
auf irdischen Rechtsspruch, sondern mythische Ver­klärung,
Heldenhaftigkeit, Sühne und Todessehnsucht treiben den
Autor ins Finale, und unter der Hand kehrt er alle Verhältnisse
um. Meuchler werden Märtyrer, Opfer Schuldige. Der Verrat
an Siegfried ist gesühnt, der an Kriemhild nicht. Damit ist das
Reckenrudel-Mysterium perfekt. Schätzte man deshalb das
Stück im Dritten Reich und fügte es auf den NibelungenFestspielen der Nazi-Leitkultur hinzu?
49
Das goldene Garn (Reckless III) Kinder- und Familienstück für alle ab 8 Jahren nach dem Roman von Cornelia Funke
Für die Bühne eingerichtet von Robert Koall Uraufführung am 1. November 2015 im Schauspielhaus
Regie: Sandra Strunz
Patrick Klose, geboren 1982
in Ostberlin, arbeitet als freier
Grafiker und Illustrator u. a.
für die „Süddeutsche Zeitung“,
die „Einstürzenden Neubauten“
und „Spex – Magazin für
Pop­kultur“. Seit 2009 begleitet
er den Spielplan des Staatsschauspiels Dresden mit seinen
Illustra­tio­nen.
Wir freuen uns, folgende
Vorstellungstermine zu
Das goldene Garn (Reckless III)
bereits zum 1. Mai 2015 in den
Vorverkauf geben zu können:
01.11.2015
07.11.2015
08.11.2015
06.12.2015
07.12.2015
08.12.2015
20.12.2015
21.12.2015
22.12.2015
27.12.2015
17 Uhr Premiere
19 Uhr
10: 30 Uhr
15 und 19 Uhr
10: 30 Uhr
10: 30 Uhr
16 Uhr
10: 30 Uhr
10: 30 Uhr
15 Uhr
Wir spielen das Kinder- und
Familienstück Das Gespenst
von Canterville von Oscar
Wilde für alle ab 10 auch in
der Spielzeit 2015 / 2016 weiter.
Folgende Termine sind ab
1. Mai 2015 im Vorverkauf.
26.09.2015
18.11.2015
29.11.2015
30.11.2015
01.12.2015
13.12.2015
25.12.2015
26.12.2015
18 Uhr
19 Uhr
15 und 19 Uhr
10: 30 Uhr
10: 30 Uhr
15 und 19 Uhr
17 Uhr
10: 30 Uhr
Die Ostsächsische Sparkasse
Dresden unterstützt unsere
Kinder- und Familienstücke.
50
Matthias Luckey
51
Hannelore Koch
52
Albrecht Goette
53
Graf Öderland / Wir sind das Volk von Max Frisch / mit Texten von Dresdnerinnen und Dresdnern Premiere am 28. November 2015 im Schauspielhaus
Regie: Volker Lösch
Wir sind
Schmachddschbladd!
In Max Frischs „Graf Öderland“ wird ein Brodeln und Gären in der Gesellschaft zur
Rebellion. Aber es ist ein Aufstand der Bürger „ohne Programm, ohne Vokabeln des
Heils“. Es ist der Aufstand als Ventil für eine diffuse Angst, für Verunsicherung und
Überforderung. Diese Stimmung hat auch den Dresdner Winter 2014 / 2015 geprägt.
Wir baten den Journalisten Cornelius Pollmer, dieser Atmosphäre nachzuspüren.
Gibt es in Dresden einen Widerspruchsgeist? Aus der jüngeren
Vergangenheit sind mir diesbezüglich zwei kleine Begebenheiten besonders in Erinnerung: Jahre ist es her, dass der
Lampionumzug einer Kindertagesstätte nicht genehmigt
worden war. Die Kita reagierte souverän und meldete stattdessen eine Demonstration an, um auf diese Weise und
­natürlich mit Lampions gegen die Nichtgenehmigung des
Umzugs zu protestieren. Wie schön das klang, als jeder sang.
Erinnerung zwei geht zurück auf den Februar dieses Jahres.
Wie an praktisch jedem Montag der Gegenwart hatte das
Zentralkomitee der Pegida eine Demonstration angemeldet,
also kamen die Leute, und sie kamen mit Laserpointern,
leuchtenden Displays und diesen klobigen Handscheinwerfern aus dem Baumarkt. Ein derart bewaffneter älterer Mann
stand an besagtem Montag mit seinem Sohn vor mir in der
Menge. Bis zum Vortrag von Lutz Bachmann blieb noch
­etwas Zeit, also knipste der Vater den Scheinwerfer an und
bestrahlte die Frauenkirche in wildkurvigen Bahnen. In
­seinen Augen glitzerte der bescheidene Stolz, sich an der
großen Frauenkirche einmal sichtbar zu machen, den trägen
Stein zu ärgern und dabei so etwas wie Macht zu spüren,
und sei es auch eine denkbar sinnlose. All das meinte er
­gewiss, als er schließlich zu seinem Sohn sagte: „Geil, oder?“
Rabimmel, Rabammel, Raboom!
54
Der Widerspruchsgeist dieser Stadt liegt im arithmetischen
Mittel vermutlich irgendwo zwischen diesen beiden Anekdoten. Denn, so banal das ist: Das Dresden gibt es genauso
wenig wie die Dresdner. So wie es auch die Medien nicht gibt
oder die Politiker.
Wie fühlt sich eine Stadt an, wie wirkt sie auf ihre Urbewohner und Gäste? Das bleibt ein fast tägliches Tauziehen. Und seit
ein paar Monaten ist es schlicht so, dass Pegida viele kräftige
Männer mehr ans Tau bringt als alle anderen zusammen.
Warum das so ist, haben vom Ortsbeirat bis zur Bundeskanzlerin nun fast alle zu deuten und auszuleuchten versucht.
Manche nutzten dafür die feine Klinge des Laserpointers,
andere versuchten es mit dem Handscheinwerfer als größtmöglicher Wumme. Viel Licht also. Und was haben wir da
gesehen?
Wir haben gesehen, dass es eben doch ein verdammtes Problem ist, wenn es keinen Diskurs mehr gibt. Wir haben
­gesehen, dass Vereinzelung auch eine gefährliche Orientierungslosigkeit des Einzelnen bedeuten kann. Wir haben
gesehen, dass bei vielen der grundsätzliche Glaube an das
Gelingen der Dinge verloren gegangen ist, so er denn je fest
und vorhanden gewesen war.
Wir haben Gräben gesehen, deren Ausmaße wir bislang nur
geahnt hatten.
das Volk!
Nun ist das viele Licht wieder ein wenig gedimmt worden. Botschaft aussendet als: Ich-mach-dich-platt. Weil du nicht Cornelius Pollmer studierte
Dresden wird vorerst trotzdem bleiben, was es geworden ist: von hier kommst. Weil du Politiker bist. Weil du Lohnschreiber in Dresden Volkswirtschaft
und ist nach verschiedenen
eine nervöse und verängstigte Stadt. Weil Unversöhnlichkeit bist. Letztlich: Weil du anders bist als ich. Ich-mach-dichjournalistischen Stationen
auf der Seite von Pegida eine Existenzbedingung ist – ohne platt. Auf Sächsisch: Schmachddschbladd! Wir haben, seit 2013 Korrespondent der
Dissens keine Wut, und ohne Wut kein Widerstand. Weil auf ­abgesehen von beschämend wenigen Ausnahmen, nie über- „Süddeutschen Zeitung“ für
der anderen Seite das Engagement sich auf einen nanosko- blicken können: Wer sind die anderen, und wenn ja, wie viele? Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen.
pisch kleinen und damit überlasteten Teil der Bevölkerung Wenn es Angst gibt in dieser Stadt, dann kommt sie auch aus
bezieht – ausgestattet mit dem stillen Mandat einer sattsa- diesem Licht-Schatten-Spiel von Gewissheit und Ungemen Mehrheit, die dann aber doch lieber am Wochenende wissheit. Von der Gewissheit einerseits, wie groß und
wandern geht oder das samtene Polster im Staatsschauspiel ­gewaltig das Potenzial von Pegida ist. Und von der Ungebesetzt als am nasskalten Montag danach den Platz davor.
wissheit andererseits, wer und wie viele dem eigentlich
Wenn Dresden irgendwie Residenzstadt geblieben ist, dann entgegenstehen.
auch in dem Sinne, dass viele hier noch immer zu selbstbe- So gesehen ist natürlich dieser Text schon wieder Teil des
zogen und sich zu fein sind, auch mal für etwas einzustehen, Problems. Wenn wir die Angst loswerden wollen, die Verundas größer ist als sie selbst. Dass sie sich, ohne größeres sicherung und die Furcht, dann hilft das ganze – Verzeihung
Unbehagen, einrichten in ihrer Unbeteiligtheit. Montags- – salonlinke Gedöns nicht weiter. Wer einer so großen Kleindemos? Hab ich nichts mit zu tun. Gegenprotest? Sollen gruppe wie Pegida nicht die Macht über die Öffentlichkeit
mal schön die anderen machen.
überlassen will, der muss das Wort Macht auch als einen an
Wir haben in den vergangenen Monaten immer wieder ­gesehen, sich gerichteten Imperativ verstehen: Macht! Und zwar
wer Pegida ist und wer Pegida folgt. Wir haben einerseits ­etwas. Macht Konzerte, macht Bürger­foren, macht (Platz
gesehen, welche nachvollziehbaren Ängste und Sorgen viele für Ihre Gedanken).
dieser Follower bewegen, und andererseits, zu welch kalter Und wenn es hilft, dann treffen wir uns nächste Woche alle
Gewalt und Hartherzigkeit ein Teil von ihnen in der Lage ist. zum Lampionumzug, in Ordnung? Ich trag mein Licht, ich
Echte Teilmengen von Pegida, deren Grölen keine andere fürcht mich nicht. Rabimmel, rabammel, rabumm.
55
Der Idiot nach dem Roman von Fjodor Dostojewskij Premiere im Januar 2016 im Schauspielhaus
Regie: Matthias Hartmann
Erhöhtes Risiko
Ein Gespräch mit dem Regisseur Matthias Hartmann über das Inszenieren
von Romanen und die Gefährdung in der Kunst
Matthias Hartmann, auf dem Dresdner Spielplan stehen
immer wieder Inszenierungen, die auf Romanvorlagen basieren. Auch Sie haben sich in den letzten Jahren großer
epischer Stoffe angenommen, also Texte inszeniert, die
nicht originär dramatisch sind. Zum Beispiel „Das Trojanische Pferd“ oder „Krieg und Frieden“, eine Inszenierung
der Wiener Burg, die als Gastspiel in Dresden gefeiert wurde.
Beim Publikum und beim Feuilleton ist das nicht unumstritten. Was antworten Sie auf die Frage, ob es denn wirklich nötig sei, Romane nun auch noch fürs Theater zu
inszenieren?
Es gibt doch kein Regelwerk, welches erlaubt oder verbietet,
was auf der Bühne zu sehen sein soll. Entscheidend ist, ob
der Abend gut ist. Wenn einer auf dem Kopf stehend das
­Telefonbuch aufsagt und mir dabei den Eindruck vermittelt,
dass das „zwingend“ ist und ich beim Zusehen meine Zeit
nicht verschwende, dann reicht mir das schon. Man soll
Stoffe wie die von Dostojewskij der Bühne vorenthalten,
weil sie nicht als Dramen geschrieben wurden? Also bitte.
Was bietet Ihnen der Roman denn mehr als das Stück?
­Anders gefragt: Welches ist der Schlüsselreiz?
Jede Inszenierung ist zunächst einmal eine Fahrt ins Ungewisse. Bei der Arbeit an Texten, die im Ursprung nicht für das
Theater geschrieben wurden, erhöht sich das Risiko noch.
Das ist wie der Reiz, den Sex mit einer schönen Unbekannten
ausstrahlt. Auf der Fahrt ins Ungewisse lernen wir vieles
kennen, das wir vorher nicht wussten. Es ist aufregend,
wenn Kunst diesen Grad von Gefährdung erreicht. Und ich
glaube fest daran, dass es Gefährdung notwendig braucht,
um ein gültiges Kunstwerk entstehen zu lassen.
In welches Verhältnis setzen Sie dabei Form und Fabel? Ist
das eine wichtiger als das andere?
Form entwickelt sich immer eigendynamisch. Sie zeigt sich
erst, wenn das Kunstwerk es im Prozess der Arbeit fordert.
Da muss man hellhörig und gehorsam sein. Inszenieren Sie anders, wenn Sie einen Roman als Vorlage
haben?
Schon, ja. Weil man dabei noch mehr Angst hat als so schon.
Der erprobte und starke Partner, der geübte Dramatiker, der
sonst rettet und hilft, der fehlt jetzt. Man ist allein. Man
kann sich nur noch auf sich selbst verlassen und auf seine
Spieler. Das ist eine Mutprobe. Gibt es Spezifika eines Romans, die Sie auch auf der Bühne
für bewahrenswert halten? Oder ändert sich bei der Transponierung vom Buch auf die Bühne der Text?
In einem Roman klingen Töne, weht Licht herein. Das sind
Wasserzeichen, die immer wieder aufscheinen und sichtbar
werden. Diese Töne hört man während der Arbeit immer
mal wieder. Ah, da ist ja wieder dieses Licht, das so parallel
einfällt und alles kalt macht oder alles auflöst! Ah, da ist ja
wieder dieser Groove, den man schon beim Lesen des
­Romans gehört hat. Dann bin ich ja vielleicht auf dem
­richtigen Weg. Dann stimmt anscheinend die Richtung.
Weitergehen! Mitleid ist das wichti
vielleicht das einzige
des menschlichen Se
56
Was ist dabei Ihre Rolle als Regisseur? Sind Sie Spielleiter?
Ermöglicher? Interpret? Teil eines Kollektivs? Primus inter pares?
In den existenziellen Momenten des Inszenierens bekomme
ich plötzlich Zugang zu einer Sphäre, die mir sonst verschlossen ist. Da stimmt’s dann auf einmal. Als ob eine künstlerische Wahrheit zwei bis drei Zentimeter über meinem­
Kopf schwebt, und ich kann sie in die Wirklichkeit
hinunterahnen.
Sie inszenieren zum ersten Mal in Dresden. Welche Rolle
spielt für Sie die Stadt, in der Sie arbeiten?
Alles, was durch einen hindurchgeht, nimmt Einfluss auf
die Arbeit. Theaterleute leben im Resonanzraum des Publikums und der Kritik. Sonst würden sie sich einer anderen
Kunstform widmen und Bildhauer oder Schriftsteller werden.
Man nimmt also mit der Arbeit Kontakt auf, man will die
Menschen erreichen und verführen. Dafür muss man auch
wissen, wer die sind und wie die so ticken. Ist das der Punkt, an dem Sie mit Ihrer Kunst „zufrieden“
sind? Gibt es diesen Punkt überhaupt? Und liegt er vor
oder nach der Premiere?
Am schönsten ist es doch immer, wenn sich etwas fügt und
man beschenkt wird dadurch, dass man den richtigen Weg
findet. Und natürlich auch dann, wenn es hinterher Anerkennung gibt. Da muss man ehrlich sein. Das tritt während
der Arbeit aber in den Hintergrund. Gilt das auch für die Spieler?
Natürlich. Man begibt sich schließlich zusammen auf diese
Reise ins Ungewisse. Da steht man Schulter an Schulter und
braucht Mut und Unterstützung. In so einer furchterregenden Zeit mag man jeden mutigen Mitstreiter immer nur
­beschützen und bewundern. Da liebt man seine Spieler. Und
manchmal möchte man an ihnen verzweifeln: wenn sie
­immer nur diskutieren wollen und nicht probieren. Warum ist eine Inszenierung eigentlich immer erst fertig,
wenn Publikum sie anschaut? Oder ist sie das gar nicht?
Wann ist sie fertig?
Eine Inszenierung ist am Tag der Premiere so unfertig, wie
man sie sich anschauen kann. Manchmal noch unfertiger.
Das ist das große Dilemma. Ein kreuznaive Abschlussfrage: Ist Theater schwer?
Manchmal scheint es zwar vom Himmel zu fallen. Aber dann
geht die Arbeit eigentlich erst richtig los. Dann muss man
durchs Dickicht. Nehmen Sie „Der Idiot“: Das ist ein Text,
der gültig ist. Der oszilliert und der vor dem Hintergrund
gesellschaftlicher Entwicklungen immer wieder andere
­Facetten ausspielt. Aber uns direkt angeht. Und uns Fragen
stellt. Ökonomie als leitendes Denkmodell funktioniert z. B.
im „Idioten“ nicht, auch wenn noch so viele Zweckehen
­angestrebt werden. Stattdessen wird das Geld ins Feuer
­geworfen, ein Schwindsüchtiger will seine Lebenszeit durch
Selbstmord verkürzen, eine bevorstehende Erbschaft entwertet einen Heiratsantrag, zweimal bestraft eine Frau die
Untreue ihres Geliebten durch Selbstkasteiung … Ist das
jetzt eine Anleitung fürs echte Leben? Oder kann man so
was nur im Theater ausleben? Das ist so eine Kernfrage,
finde ich: ob das Theater vom Leben abschaut oder das
­Leben vom Theater. Die großen Fragen und das Dilemma
unserer Existenz werden auf der Bühne stellvertretend
durchgespielt. Und dann? Was folgt daraus? Macht mich
das schlauer, glücklicher? Oder wiederhole ich in der Kunst
nur die Nöte des Lebens?
Sie haben aber eigentlich eine kurze Frage gestellt und
­sollen eine kurze Antwort bekommen.
Also: Ist Theater schwer?
Ja.
gste,
Gesetz
ins.
Matthias Hartmann war von
2000 bis 2005 Intendant des
Schauspielhauses Bochum, im
Anschluss übernahm er die
Intendanz des Zürcher Schauspielhauses. Bis 2014 war er
Direktor des Wiener Burgtheaters, wo er u. a. „Krieg und
Frieden“ nach dem Roman von
Leo Tolstoi (ausgezeichnet
mit ­dem Nestroy-Spezialpreis
2010) sowie 2013 „Die letzten
Zeugen“ inszenierte, eine
Produktion, die zum Berliner
Theatertreffen eingeladen
wurde. Beide Arbeiten waren
als Gastspiele auch am Staatsschauspiel Dresden zu sehen.
Eine ausführliche Biografie
finden Sie auf p Seite 22.
57
Cathleen Baumann
58
Jan Maak
59
Terror Gerichtsdrama von Ferdinand von Schirach Premiere im Januar 2016 im Schauspielhaus
Regie: Burghart Klaußner
Recht – Befehl – Gewissen
Museumsdirektor Oberst Matthias Rogg beschreibt militärische Dilemmata
Soldat ist ein besonderer Beruf. Mit ihrem Eid verpflichten Militärgeschichte einzigartig – und sie hat gegenüber vielen
sich alle Soldatinnen und Soldaten, „der Bundesrepublik anderen Nationen immer noch ein Alleinstellungsmerkmal.
Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit „Right or wrong? My country!“ oder den berühmt-berüchdes deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Das hört sich tigten „Kadavergehorsam“ gibt es bei der Bundeswehr nicht.
einfach und leicht an, kann in der Praxis aber sehr kompliziert Der Rückgriff auf Artikel 1 des Grundgesetzes, der die Unansein, und die damit verbundenen Entscheidungen können tastbarkeit der Würde des Menschen festschreibt, ist die
schwer wiegen. „Treue“ und „Tapferkeit“, das sind Begriffe, Exit-Strategie für jeden Soldaten. Diese Letztentscheidung
die man auch mit anderen Berufen in Verbindung bringen bleibt am Ende immer eine Gewissensentscheidung. Das ist
kann, z. B. mit der Diensttreue eines Finanzbeamten, der alles andere als selbstverständlich, vor allem wenn man es aus
Tapferkeit eines Feuerwehrmannes oder eines Polizisten. historischer Perspektive betrachtet. Schon in der jüngeren
Das Besondere beim Soldaten liegt in der weitreichend Geschichte gibt es zahlreiche Beispiele für die Not von
­definierten Treuepflicht gegenüber Staat und Gesellschaft, ­Soldaten, die zwischen Befehl und Gewissen stehen wie
die in letzter Konsequenz das Äußerste von ihm verlangen ­zwischen Skylla und Charybdis. Beispielhaft ist die Entscheikönnen, nämlich zur Erfüllung des militärischen Auftrags dung des Kommandeurs einer niederländischen un-Blaudie eigene Gesundheit und das eigene Leben zu riskieren. helmeinheit 1995 bei Srebrenica, der durch die Passivität
Soldaten sind aber nicht nur Opfer, sie sind auch Gewaltak- seiner Soldaten die dortige bosnische Zivilbevölkerung
teure, die Gewaltmittel einsetzen, um politisch gewollte und schutzlos der serbischen Armee in die Hände spielte. Der
vor allem legitimierte Ziele zu erreichen. Diese zwei Seiten verantwortliche Kommandeur hatte sich strikt an die „rules
der Medaille gehören untrennbar zusammen, denn der Soldat of engagement“ gehalten, wonach er sich nicht in die Kampfkann durch sein gewalttätiges Handeln selbst zum Opfer handlungen einmischen durfte, und damit einem der
werden: durch physische Verletzungen, Schuldgefühle und schlimmsten Kriegsverbrechen der jüngeren europäischen
posttraumatische Belastungsstörungen, die im schlimmsten Geschichte den Weg bereitet. Niemand weiß, ob ein entschieFall dauerhaft die Seele beschädigen. In letzter Konsequenz denes Eingreifen den Geschehnissen einen anderen Lauf
gilt das auch für die existenziellste Frage, mit der ein ­gegeben hätte, und bis heute wird das Verhalten der BlauMensch konfrontiert werden kann: die Entscheidung über helmsoldaten kontrovers diskutiert. Aber das Beispiel steht
Leben und Tod.
auch zwanzig Jahre danach stellvertretend für die hohe
Diese grundlegende Entscheidung müssen Soldaten im Ein- ­Verantwortung und die Konsequenzen einer militärischen
satz immer wieder fällen. Ist es gerechtfertigt zu schießen? Entscheidung sowie für die Grundfrage, ob und wann das
Ist das Gewaltmittel angemessen? Handelt es sich um eine geltende Recht gebeugt werden darf.
wirkliche Bedrohung? Was passiert mit den Kameraden, In „Terror“ treibt Ferdinand von Schirach das Problem,
wenn die falsche Entscheidung getroffen wird? Am Ende ist zwischen gesetztem Recht und persönlichem Gewissen
der Soldat mit seinem Entschluss fast immer allein.
entscheiden zu müssen, auf die Spitze: Darf ein BundeswehrMit Blick auf dieses Dilemma verweisen manche darauf, dass Pilot ein von Terroristen entführtes voll besetztes Flugzeug
die Betroffenen sich ja aus freien Stücken entschieden hätten, abschießen, das sich im Anflug auf ein voll besetztes ­Stadion
Soldat zu werden, und nun die Konsequenzen tragen müssten. befindet? Darf man 165 Menschen opfern, um 70 000 zu
Diese Argumentation ist nicht nur wenig hilfreich, sie ist ­retten? Und darf ein Einzelner die Entscheidung des Bundes­
auch zynisch. Denn die Verantwortung von Staat und verfassungsgerichts, die eine Aufrechnung von Menschen­Gesellschaft für den Einsatz von Soldaten wird damit nur leben ausdrücklich zurückwies, einfach ignorieren? Wie
weitergeschoben, nach dem Motto „selber schuld“.
würden Sie, wie würde ich entscheiden, würde meine Familie
Besonders schwierig wird es, wenn der rechtliche Rahmen in dem Flugzeug sitzen? Von Schirachs Stück fordert heraus,
unklar oder umstritten ist. Eigentlich dürfte dieser Zustand und es fordert auf, Stellung zu beziehen: zur Rolle des übergar nicht existieren. Das „Gesetz über die Rechtsstellung des gesetzlichen Notstandsrechts in einer freiheitlich verfassten
Soldaten“, im allgemeinen Sprachgebrauch „Soldatengesetz“ Grundordnung, zur Grundfrage nach der Würde des
genannt, sagt klipp und klar, was mit der Verpflichtung Menschen, die in unserer Verfassung als „Ewigkeitsrecht“
­jedes Soldaten gemeint ist, das Recht und die Freiheit des über allem steht, und schließlich zum Verhältnis von Recht
deutschen Volkes zu verteidigen. Befehle müssen sich nicht und Moral.
nur im rechtlichen Rahmen bewegen. Mehr noch: Wenn ein
Befehl Recht und Gesetz, insbesondere auch das Völkerrecht,
bricht oder gegen die Menschenwürde verstößt, dann muss
der Soldat dessen Umsetzung verweigern. Diese kompromisslose Bindung des Befehls an das Gesetz ist in der deutschen
60
Matthias Rogg, geboren in
Wittmund / Ostfriesland, ist als
aktiver Berufssoldat, Historiker
und Hochschullehrer ein Grenzgänger zwischen Militär und
Wissenschaft. Seit 2010 ist er
Direktor des Militärhisto­rischen
Museums der Bundeswehr. In
seinen Forschungen beschäftigt
er sich mit der Frühen Neuzeit
und der ddr-Geschichte sowie
vor allem mit Fragen der
Kulturge­schichte der Gewalt.
Der Raub der Sabinerinnen Schwank von Franz und Paul von Schönthan Premiere im Februar 2016 im Schauspielhaus
Regie: Susanne Lietzow
Ist weinen ehrlicher als lachen?
Sieben Bemerkungen zum „Raub der Sabinerinnen“, zu den Unterschieden
zwischen den Gattungen und zum Spaß beim Inszenieren von Komödien
von Susanne Lietzow
1. Das Stück basiert auf dem Nimbus des Anrüchigen, der
die Theaterwelt umgibt und sie für das Bürgertum zu einem
Tabu macht. Obwohl der Graben in den vergangenen Jahrhunderten bestimmt tiefer war, kann man auch heute
­konstatieren: Nicht viele Eltern wünschen sich für ihre
­Kinder einen künstlerischen Beruf. Ein künstlerischer ­Beruf
bedeutet Ungewissheit, Unvorhersehbares, und das erzeugt
bei bürgerlich sozialisierten Menschen nach wie vor Befremden. Das „fahrende Volk“ ist und bleibt „fremd“.
2. Die Welt der Professorenfamilie im Stück, die sich zwischen
Kur, ehelicher Eifersucht und Zerstreutheit bewegt, steht als
Gegenentwurf zur Welt des Theaters mit einem schlitzohrigen Direktor, seiner Chuzpe und dem Talent zur Improvisation. Beide Welten enthalten für sich genommen schon
viel Stoff für eine Komödie. Aber ihr Aufeinanderprallen ist
das Futter für die Farce.
3. Die Professorenfamilie befindet sich im absoluten Stillstand. Erotisch, beruflich, privat. Hier würde sich nichts
mehr bewegen, nie wieder. Sehr im Verborgenen haben die
Figuren aber natürlich alle eine große, heimliche und tragischerweise völlig hilflose Sehnsucht nach Abenteuern.
4. Eine Komödie sollte nicht als Komödie gespielt werden.
Die Verteidigung der Figuren ist gerade in schrägen Situationen extrem wichtig. Aber pralle Figuren und gekippte
­Situationen sind für Schauspieler natürlich ein Fressen. Bei
der Arbeit an einer Komödie ist die erste Probenphase
­immer zum Totlachen. Aber dann gibt es im Probenprozess
die Tage, an denen keiner mehr lacht. Dann wird das Timing
in den Abend geprügelt, mit endlosen Wiederholungen. Bis
das erste Publikum kommt. Da muss man durch.
Die Flöte
war
zu blass!
5. In einer Komödie muss man das Überraschende, das
Entgrenzende, das Absonderliche suchen.
6. Im Original der Brüder Schönthan kommt die titelgebende
Theateraufführung nicht vor, es wird nur darüber berichtet.
Von späteren Bearbeitern wurde sie allerdings dazuerfunden,
und ja, auch bei uns wird es Theater im Theater geben.
­Eigentlich macht man nur deshalb dieses Stück, um zu
­sehen, wie es denn nun ist, „Der Raub der Sabinerinnen“ dieses
­Professors. Theater im Theater ist so etwas wie die Königs­
disziplin. Es erfordert ein großes Maß an Selbstironie. Und
eine Selbstbespiegelung, die sich nicht in internen Gags
verliert. Spannend.
Susanne Lietzow, geboren 1968
in Innsbruck, ist Regisseurin,
Übersetzerin und Bearbeiterin
und hat 2014 bereits zum zweiten Mal den österreichischen
Nestroy-Preis gewonnen. In
Dresden hat sie in den letzten
Jahren regelmäßig inszeniert, u. a.
die Komödie „Die Firma dankt“
und „Corpus Delicti“ sowie ihre
eigenen Adaptionen von „Reineke
Fuchs“, „Klaus im Schrank“ und
„Das Gespenst von Canterville“.
7. Im deutschen Sprachraum ist oftmals eine starke Trennung ­zwischen u- und e-Literatur zu bemerken, die es z. B.
im Englischen so nicht gibt. Das intellektuelle deutsche
­Publikum hat Vorbehalte gegenüber der leichten Kost. Für
mich existiert in der Arbeit keine Trennung zwischen
­Tragödie und Komödie, zwischen e und u. Und im Leben
eigentlich auch nicht. Vielleicht gibt es hierzulande so ­etwas
wie ein schlechtes Gewissen, wenn man sich amüsiert. „Die
holde Kunst muss ernsthaft sein.“ Als gebürtige Österreicherin wurde ich in Deutschland einmal gefragt, warum ich
so viel lache, das wirke unehrlich. Das fand ich schockierend,
aber auch interessant. Ist denn weinen ehrlicher als lachen?
Ernst ehrlicher als Spaß? Beides liegt doch so nahe beieinander, dass es nicht zu trennen ist.
61
Das Schiff der Träume (E la nave va) nach dem Film von Federico Fellini Premiere im März 2016 im Schauspielhaus
Regie: Jan Gehler
Von der Kunst, ein Huhn zu hypnotisieren
Der Journalist Tobi Müller zieht Parallelen von Fellinis Film aus den 1980er-Jahren
zur Gegenwart
Federico Fellini schuf 1983 mit „Das Schiff der Träume“ einen („Das Frühlingsopfer“) die Musik zu einem Ballett geschrieben,
Film, der die Moderne zugleich fürchtet und feiert. Der ita- die mit dem 19. Jahrhundert brach. Dissonanzen und ungelienische Filmemacher fürchtet sie, wenn er eine bourgeoise rade Metren treffen auf Volksmusik, Neue Musik trifft auf
Schiffsgesellschaft am Beginn des Ersten Weltkriegs zeigt, Pop, würde man heute sagen. Im „Schiff der Träume“ hat
die ihrem Ende entgegensieht. Um die Asche einer Opern- die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts ihren endzeitlichen
sängerin vor der Küste ihrer Heimatinsel zu verstreuen, reisen Auftritt, aber Fellini zeigt viele soziale Berührungspunkte.
­Dirigenten, Tenöre, Sopranistinnen, Musiker, melancholische Alles Highlights. Weil sie starke Bilder finden und weil sie
Adelige und ein erzählender Reporter auf einem Luxus- verdeutlichen, dass der Film mehr kann als Parodie.
dampfer, den ein österreichisch-ungarisches Kriegsschiff Wenn die Sängerinnen und Sänger im Heizraum am Geländer
kurz vor Schluss versenkt. Das ist die Furcht vor jener Moderne, stehen und für die rußverschmierten Arbeiter einen Wettdie den Massenmord industrialisiert hat. Keinen Trost zieht streit der Arien aufführen, ist das zum einen lächerlich, weil
der Zuschauer aus dem Umstand, dass der feindliche Zerstörer eitel. Zum anderen zeigt es die Kraft einer populären Musik,
aus Pappe ist und kein Kapitän ihn zu lenken scheint. Im selbst jene zu begeistern, die von ihr ausgeschlossen scheinen.
Gegenteil, das beginnende 20. Jahrhundert wirkt dadurch Und wenn der russische Sänger in der Küche ein Huhn
­verlangt, um es mit seinem Bass in den Schlaf zu singen,
wie ein führerloses Geisterschiff.
Zur Furcht kommt die Freude, denn Fellini feiert die künstle- bleibt von der Kunst nur ein Kunststücklein übrig. Und doch
rischen Errungenschaften der Moderne und ihrer Avantgarden, erinnert diese Szene daran, dass Dünkel ein Zeichen von
die er für ein breites Publikum so sinnlich gestaltete. Manche Zerfall ist, von Angst, das Territorium mit anderen teilen
seiner Mittel findet man bereits im 18. oder auch noch im zu müssen. Dieser Sänger hat keine Berührungsängste mit
19. Jahrhundert auf den Theaterbühnen, in den Tableaux dem Koch. Die Möglichkeit zum Quatsch, etwa ein Huhn zu
­vivants oder Lebenden Bildern, wenn Schauspieler ein hypnotisieren, ist zentral für die Freiheit der Kunst. Wer die
­berühmtes Gemälde nachstellten. Auch Fellinis Bildsprache potenzielle Zweckfreiheit der Kunst negiert, läuft Gefahr,
schimmert manchmal wie Öl auf Leinwand, obwohl er sie ganz in den Dienst einer Idee zu stellen und erst damit
­damit nichts imitieren will. Doch die Schauspieler sind bei zu banalisieren.
ihm Abbilder oder Typen, nicht psychologische Seelendar- Spätestens da sind wir in der Gegenwart: Wie geht die Kunst
steller, wie es das bürgerliche Theater vorsah.
mit sozialen Verwerfungen um? Ist es ihre erste Aufgabe,
Im „Schiff der Träume“ sind die meisten Schauspieler keine ­einer politischen Agenda zu folgen? Die Kippfigur in Fellinis
italienischen Muttersprachler, sie wurden für die Original- Film ist der Flüchtling, die serbische Gruppe in Seenot, die
version synchronisiert. Nicht die Sprache als Fenster zur der Kapitän des Luxusliners aufnimmt. Die Serben sind als
­Innerlichkeit ist wichtig, sondern der Körper, das Gesicht, „Zigeuner“ markiert. Die dunklen Haare, die Kleidung und
der Ausdruck. Fellinis Typen spielen in einem szenischen die Tänze weisen darauf hin und das Klischee, dass sie selbst
Reigen, der dem Tanz näher steht als der Dramaturgie des die erste Klasse besetzen. Fellini zeigt ein Zerrbild, um das
bürgerlichen Theaters. Es sind Episoden, Nummern, Arien, Aufeinandertreffen der Kulturen und Klassen deutlich zu
Wimmelbilder. Und Tänze eben. Ein Weltstar des Tanzes machen. Manche bringen den Flüchtlingen vom Buffet
wirkt übrigens als Schauspielerin mit: die Choreografin Pina ­etwas zu essen, andere bewirken beim Kapitän, dass man
Bausch aus Wuppertal. Der Originaltitel des Films sowie die sie ins Unterdeck verbannt. Zur Begegnung kommt es aber
englische Übersetzung treffen die Form gut: „E la nave va“, nur in der Kunst, bei nächtlicher Musik und Tanz. Es knistert
„And the ship sails on“. „Und das Schiff fährt weiter“ verweist erotisch, exotische Vorstellungen über die Fremden werden
auch auf den Fluss der Filmerzählung, während „Das Schiff als Kitsch vorgeführt, oder: Sie wirken heute so.
der Träume“ auf der Tiefenpsychologie beharrt (und unfrei- Viele Parallelen sind möglich zwischen 1914 und 2014, als die
willig an die Fernsehserie „Das Traumschiff“ erinnert, mit Pegida-Demonstrationen in Dresden losgingen. Die Vorstelder das zdf ab 1981 Kreuzfahrtromantik produzierte).
lung, dass etwas zu Ende geht, der Umgang mit Flüchtlingen,
Aber Fellini macht es uns nicht leicht. Er spielt nicht einfach der entscheidend sein wird für die Zukunft einer europäidie alte gegen die neue Welt aus. Er ist Modernist, klar inte- schen Idee, die Operettenhaftigkeit nationalistischer Ideen,
ressiert ihn die Zeit seines Films auch aus kunsthistorischen die trotz ihrer Erbärmlichkeit geschichtsmächtig werden
Gründen. Strawinski hatte 1913 mit „Le sacre du printemps“ können. Aber „Das Schiff der Träume“ zeigt auch einen
62
Tobi Müller ist Kulturjournalist
und Moderator. Er schreibt über
Pop- und Theaterthemen und
leitet Gesprächsrunden. Zurzeit
arbeitet er an einem Theaterstück für das Schauspielhaus
Zürich.
Jawohl,
meine
Damen und
Herren,
diese Reise
ist eine
Totenfeier.
­großen Unterschied: Die Menschen sind genussfähig. Das „Das Schiff der Träume“ zeigt trotz der historischen Tragik
hat mehr mit 1983 zu tun als mit 1914, mit Fellini und den eine Utopie. Es ist eine Welt der Freaks, der Sonderlinge, der
1980er-Jahren. Mit dem letzten Jahrzehnt also bevor die Empfindsamen, der Untauglichen, der Spezialisten. Es ist eine
­Zeitenwende von 1989 / 90 nebst der Freiheit auch den Durch- Welt, die Differenz hervorbringt, während wir ständig über
marsch des Neoliberalismus ermöglicht hat. Wir sind zwar Differenz sprechen, aber immer gleicher aussehen. Matchentheute umgeben von Appellen des konsumistischen Genie- scheidend in Fellinis Spiel der Farben, Gesichter, Lüste und
ßens, aber das sind Befehle. Genuss als Arbeit, als Arbeit am Künste ist am Ende die Gattung: Es ist eine Komödie, und die
Selbst. Philosophen wie Robert Pfaller oder Slavoj Žižek handelt immer vom Gelingen. Sie führt das Verhalten der
­nennen das gleich Selbstbestrafung. Wir optimieren uns zu Leute vor, lacht darüber und sagt: Es geht, trotzdem, wir
Tode, reduzieren dabei auch den anderen auf seinen Wert. kommen da durch. Nur die Tragödie redet vom Schicksal und
Das führt dazu, dass wir uns immer stärker ähneln. Und handelt einzig vom Scheitern. Nicht nur Dresden braucht
dass wir die sogenannten Fremden ablehnen.
mehr Komödien. Mehr Kunst. Vielleicht auch: mehr Quatsch.
63
Philipp Lux
64
Ina Piontek
65
Benjamin Pauquet
66
Torsten Ranft
67
Die Inszenierungen der Bürgerbühne 2015 / 2016
DYNAMO – Leben, lieben, leiden Ein Projekt mit Fußballfans Uraufführung am 13. September 2015 im Kleinen Haus 1 Regie: Jan Gehler
‫ بالداملرشق‬Morgenland mit Dresdnerinnen und Dresdnern aus dem Orient Uraufführung am 29. November 2015 im Kleinen Haus 3 Regie: Miriam Tscholl
Herr der Fliegen von William Golding Premiere im Februar 2016 im Kleinen Haus Regie: Kristo Šagor
Wind.Mühlen.Flügel. Ein Projekt nach Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“ Uraufführung im April 2016 im Kleinen Haus 3 Regie: Tobias Rausch
Ich war einmal Ein großes Spiel mit Dresdnern und ihren Geschichten Uraufführung im Mai 2016 im Kleinen Haus Regie: Miriam Tscholl
Ewiger Wechselgesang
Die Bürgerbühne eröffnet ihre Spielzeit mit einem großen Theaterprojekt von und
für Fußballfans in Kooperation mit der SG Dynamo Dresden. Der Dramaturg David
Brückel sprach mit drei Menschen, die eng mit dem Verein verbunden sind.
David Brückel: Mit mehr als 15 000 Anhängerinnen und
Anhängern ist Dynamo Dresden der mitgliederstärkste
Verein der neuen Bundesländer. Worin besteht das „Phänomen Dynamo“? Was ist das Besondere am Verein und
an seinen Fans?
Veit Pätzug: Unter vielen gebürtigen Dresdnern gibt es das
weitverbreitete Gefühl, etwas verteidigen zu müssen, ein
Empfinden jahrzehntelanger Benachteiligung. Das sitzt ganz
tief. Sie sagen: „Im Krieg wurde die Stadt zerstört, dann ging
die ganze Wirtschaft in den Westen und auch teilweise die
Kultur – unser Reichtum.“ Trotzdem war Dresden für die
Menschen hier immer noch die schönste Stadt der Welt. Dann
kam die Wiedervereinigung, die das Gefühl des Benachteiligtseins bei vielen noch verstärkte, obwohl so viele Vorteile
damit verbunden waren. Die weitverbreitete Meinung lautet:
„Selbst unsere Wohnungen gehören jetzt den Wessis. Jetzt
müssen wir denen Miete zahlen. Aber Dynamo gehört noch
uns!“ Dynamo wird verteidigt, mit Inbrunst, Liebe und Zorn.
Robert Schäfer: Wir sind ein Verein, der seit dem Abstieg
in die dritte Liga sogar noch Mitglieder dazugewonnen hat.
Das sagt schon viel aus, finde ich. Trotz sportlichen Misserfolgs, trotz Missmanagement und was man sonst noch alles
anführen will, ist hier die Bereitschaft zusammenzustehen
ungebrochen. Als wir in die Saison 2014 / 2015 gegangen sind,
haben wir gesagt: „Das ist ein Umbruch. Es gibt viele neue
Spieler, es gibt große Risiken. Unser Anspruch muss erst mal
ein gesicherter Mittelfeldplatz sein.“ Für einen ZweitligaAbsteiger ist das natürlich nicht normal, aber es wird von
den Fans akzeptiert, solange wir bescheiden, fleißig und ehrgeizig sind. Das ist es, was Dynamo Dresden auszeichnet,
diese Solidarität.
Die namensgebende Sportgemeinschaft ist zentral. Gemeinschaft ist das, was im Herzen vereint.
68
Birgit Kaltenhäuser: Mich fasziniert immer wieder, dass
ich mit fünfzig Prozent der Leute aus meiner Stadionreihe
im wahren Leben nichts zu tun hätte. Und die mit mir auch
nicht. Aber im Stadion sitzen wir nebeneinander. Im Stadion
sitzen so viele Bekloppte und Verrückte und dazwischen auch
ich. Das macht wahnsinnig viel Spaß.
Veit Pätzug: Dynamo macht die Leute glücklich, manchmal
sogar bei Niederlagen, das fasziniert mich. Zuletzt, beim
dfb-Pokal gegen Dortmund, war das Spiel ab einem
­bestimmten Punkt verloren, aber die Fans sangen trotzdem,
der ganze Kessel: „Ich liebe dich, Dynamo …“ Mit einer
­Hingabe! Auch nach dem Schlusspfiff war der Wechsel­
gesang noch ewig zu hören …
Das Theater ist ein Ort der Reflexion und der Auseinandersetzung, ein Ort der Bespiegelung von Wirklichkeit,
eine politisch-moralische Anstalt. Welche Funktion hat
Fußball für die Gesellschaft? Was für ein Ort ist ein
Fußballstadion?
Birgit Kaltenhäuser: Wenn ich zum Spiel gehe, blende ich
den Alltag komplett aus. Für mich ist das wirklich eine Auszeit, und ich glaube, vielen anderen geht es auch so. Im
Stadion kann ich abschalten. Theater, Arbeit, Familie sind
ganz woanders. Und ich bin neunzig Minuten einfach da.
Robert Schäfer: Bei mir ist das auch so. Für mich ist jeder
Stadionbesuch etwas Besonderes. Eine Katharsis gibt es eben
nicht nur im Theater. Auch im Stadion findet eine seelische
Reinigung statt, indem ich mich auslebe, austobe, leide,
weine und mich danach irgendwie besser fühle. Ich denke,
ein Fußballstadion ist einer der wenigen Orte in der Gesellschaft, wo man unabhängig von Status oder Rolle gewisse
Verhaltensformen entfalten kann. Im Stadion sind alle gleich.
Auf der vip-Tribüne, im k-Block, im Familienblock, überall
gibt es mal unflätige Bemerkungen. Im Stadion dürfen sich
alle ausleben. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass der
Fußball den Menschen Halt gibt, dass er Heimat sein kann
und ein Ort der Identifikation.
Veit Pätzug: Für mich ist ein Fußballstadion auch ein politischer Ort. Fußball ist Volkssport, da kann man seinen
­niederen Instinkten freien Lauf lassen. Das Rudolf-HarbigStadion ist, wie jedes große Fußballstadion, ein Abbild der
Gesellschaft. Alles, was auf der Straße passiert, spiegelt sich
auch auf den Rängen wider – wie aktuell die Diskussion um
Pegida, die unsere Stadt im Griff hat … Ich denke, das ist
eine sehr schwierige Situation, in der die Verantwortlichen
stecken. Wie positioniert man sich als Verein? Soll man sich
da einmischen oder lieber nicht?
Birgit Kaltenhäuser ist Mutter
eines fußballverrückten Sohnes
und einer tätowierenden Tochter,
was zwangsläufig zu einer
ausgeprägten Leidenschaft für
Dynamo Dresden und zum
entsprechenden Emblem auf der
Haut führte. Sie studierte Angewandte Kulturwissenschaften
und arbeitet seit 18 Jahren am
Staatsschauspiel Dresden. An
freien Wochenenden geht sie ins
Stadion.
Veit Peter Pätzug studierte
Kommunikationsdesign in Halle
an der Saale und lebt seit 2005
wieder in seiner Heimatstadt
Dresden. Er arbeitet in den
Werkstätten des Deutschen
Hygiene-Museums und freiberuflich als Grafikdesigner
und Schriftsteller. Viel beachtet
sind seine Bücher über die
ostdeutsche Fußball-Subkultur.
Robert Schäfer ist kaufmännischer Geschäftsführer der SG
Dynamo Dresden und widmet
sich seit Mai 2014 den wirtschaftlichen Herausforderungen
des Vereins. Der studierte Voll­
jurist war zuvor Geschäftsführer
des tsv 1860 München und
strukturierte den damals finan­
ziell stark angeschlagenen
Traditionsverein erfolgreich um.
gut Betuchten bis zu den ärmsten Schweinen, gibt sich hin,
gibt Geld aus. Das wird nicht als Konsum empfunden, weil
Dynamo ja ihnen gehört. Das ist auch eine Form der Teilhabe.
Sie alle sind Dynamo! Sensationell, gleichzeitig irrational –
da kriege ich eine Gänsehaut.
Birgit Kaltenhäuser: Dabei ist es ziemlich teuer, wenn man
zweimal im Monat zu zweit zum Fußball geht. Das ist ­immer
mindestens ein Fünfzig-Euro-Schein. Es ist wirklich faszinierend: Die Leute geben das Wenige, was sie haben, für DynamoTickets aus.
Veit Pätzug: Und Leute, die viel haben, geben auch viel aus.
Es gibt bei Dynamo Dresden diesen Sponsorenpool, den
überblicke ich natürlich nicht. Da geht es um große Summen,
zumindest stelle ich mir das so vor. Je mehr man gibt, desto
mehr erwartet man vielleicht auch. Aber in erster Linie ist es
allen eine Herzensangelegenheit, etwas für den Verein zu tun.
Robert Schäfer: Für uns ist das Stadion kein politischer Ort.
Bei uns sind Menschen aller Klassen, aller Gruppen, aller
­politischen Gesinnungen, aller Religionen und aller sexuellen
Ausrichtungen vertreten. Wir bilden die Gesamtgesellschaft
ab. Gleichzeitig haben wir in den letzten Jahren auch betont,
dass das Stadion keine Plattform für Politik ist. Wir haben
von Vereinsseite klar beschrieben, wie wir dazu stehen. Es
gibt eine Satzung, in der steht: „Wir sind nicht politisch.“
Wir geben keine politischen Empfehlungen ab, aber natürlich
haben wir Werte. Wir sind gegen Rassismus und Diskriminierung und für Toleranz, Akzeptanz und Weltoffenheit.
Das sind die Werte unserer Satzung, die wir sehr offen und
intensiv vertreten. Unsere Hauptsponsoren verzichten
beispielsweise einmal im Jahr darauf, sich auf den Spielertrikots zu präsentieren. Stattdessen steht dann da „Love
­Dynamo Hate Racism“. Das ist ein klares Statement.
Die Bürgerbühne ist der Versuch, einen Ort zu etablieren,
an dem Partizipation möglich ist, eine Diskussion über
persönlich und gesellschaftlich relevante Themen. Wie
verbinden sich bei Dynamo Dresden der Sport, das Vereinsleben und die Möglichkeit bürgerschaftlicher
Partizipation?
Robert Schäfer: Dynamo Dresden ist ein demokratischer
Traditionsverein. Bei einer Mitgliederversammlung kann
­jedes Vereinsmitglied an Entscheidungen teilhaben. Aber
auch das Stadion ist ein Ort der Teilhabe. Ich kann mir eine
Karte kaufen und meine Meinung über den Schiedsrichter
kundtun. Ich kann meine Freude über Tore rausbrüllen. Und
ich bin als zwölfter Mann, als Publikum, wichtig, weil ich
Motivation übertragen kann, weil ich anspornen oder strafen
kann. Auf diese Art und Weise kann ich als Fan Einfluss
nehmen.
Veit Pätzug: Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Entweder
verfällt man ihr oder man verweigert sich und sucht sich
seine Nische. Beim Fußball – und das ist sicher nicht nur bei
Dynamo Dresden so, aber dort besonders extrem – wird freiwillig gegeben, fast unkritisch. Eine sehr heterogene Gruppe,
vom Akademiker bis zu den ganz einfachen Leuten, von sehr
Zum Schluss noch eine sportliche Frage: Wo steht Dynamo
Dresden in zehn Jahren?
Birgit Kaltenhäuser: In der ersten Bundesliga! Das möchte
ich noch erleben.
Robert Schäfer: Innerhalb von zehn Jahren muss es das Ziel
sein, in die erste Liga zu kommen, und zwar als demokratischer Traditionsverein. Dann haben wir alle einen richtig
guten Job gemacht.
Veit Pätzug: Also ich will Europacup (lacht), aber ganz realis­
tisch ist das nicht, glaube ich. Es blutet mir das Herz, aber
ich kann es mir nicht vorstellen.
Robert Schäfer: Europacup? Na ja …
Veit Pätzug: Aber über den dfb-Pokal könnte es klappen …
Robert Schäfer: Das ist der schnellste Weg.
„DYNAMO – Leben, lieben, leiden“
wird unterstützt durch den
Förder­verein des Staatsschauspiels
Dresden.
Die Ostsächsische Sparkasse Dresden
ermöglicht den Vereins­mitgliedern
der SG Dynamo Dresden gegen Vorlage
des Mitgliedsausweises Eintritts­
karten zum Sonderpreis von 10,00 €.
ausleben,
austoben,
leiden
und
weinen
69
Ma-ma
Mama-lade
Mama-rine
Mama
Mambo
Mambas
Mamelucken
Mammut
70
Rabenliebe nach dem Roman von Peter Wawerzinek Uraufführung am 3. Oktober 2015 im Kleinen Haus 1
Regie: Armin Petras
Gefühlte Spiele
Der Autor Peter Wawerzinek entdeckt das Spiel im Leben
Ich war schon immer Schauspiel und Theater. Im Kinderheim,
so wird berichtet, trommelte ich einst alle Erzieherinnen,
die Köchin, die Hortnerin zusammen, ihnen ein selbst
­erdachtes, auswendig gelerntes Gedicht vorzutragen. Anlass
war der Internationale Frauentag. Ich weiß, dass ich oft und
gern auf dem Tisch stand und etwas vortrug, eine Rolle
spielte. In der Schule wurde ich so etwas wie ein Klassensprecher. Ich reimte gern und äffte gerne Leute nach. Und
ich hatte einen wirklich tollen Auftritt als das ums Feuer
­herumspringende Rumpelstilzchen. Ich spielte neben
­Bianca und nur für Bianca, in die ich damals verschossen
war. Das Bühnenstück fand im großen Essensaal statt. Ich
übte privat vor der Köchin Text und Gesten ein. Die Bretter,
die die Welt bedeuten, waren in meinem Fall große Küchenkacheln. Kinder, Erzieherinnen, Personal und Besucher des
Kinderheimes waren unser Publikum. Ich vollführte meinen
Ach-wie-gut-dass-niemand-weiß-Feuertanz neben der Klappe
der Essensausgabe. Das kleine Feuer war ein technisches
Meisterwerk. Von Ventilatoren getrieben flatterten weiß-rotorange Stofffetzen und züngelten scheinbar schlangenhaft
um eine rote Glühbirne hinter zur Pyramide aufgestellten
Holzscheiten. Ich steckte in einem Lumpensack mit aufgenähten Flicken. Mein künstlicher Bart bestand aus gefärbter
Watte und war mit einem Gummiband befestigt, das mich
während des Spiels mehr und mehr schmerzte. Die schöne
Bianca saß im Turm gefangen und sollte Stroh zu Gold spinnen. Ohne meine Hilfe ging das gar nicht. Sie spielte eine
wundervolle Königstochter, ich ihren rettenden Gnom. Ich
wandelte ihr Stroh in Gold um. Das Spinnrad blinkte, blitzte,
und Funken leuchteten zu meinem Gesang: Spinne, spinne
leuchtend froh, mach zu Gold den Ballen Stroh. Ich sprang
ums Lagerfeuer. Ich klatschte in die Hände, diebisch darauf
erpicht, niemandem meinen richtigen Namen zu sagen.
Und dann bekam Bianca ihn doch heraus, ich geriet in Wut,
riss mich mitten auseinander, versank im Boden. Ein echt
guter Abgang. Bianca fasste meine Hand, wir verbeugten
uns. Ich war von Liebe erfüllt, überglücklich.
Und dann wurde ich adoptiert. Ich spielte den braven Sohn.
Ich spielte das neue Stadtkind. Ich traf mich heimlich mit
Heimkindern. Ich spielte den guten Schüler. Ich spielte das
Bandenmitglied in der Dorfgang. Ich spielte in einer Band
den Frontmann. Und dann war ich ein Schallplattenalleinunterhalter. Heute sagt man DJ. Um öffentlich auftreten zu
dürfen, musste ich die sogennante Einstufung absolvieren,
dort führte ich Sketche auf wie Ilja Richter im Fernsehen,
spielte mit Handpuppen, las eigene Übersetzungen zu
Titeln vor und erhielt dadurch die höchste Einstufung.
Wenn mir Feten zu langweilig wurden, sprang ich auf und
fasste die Langeweile zu einem Lied zusammen. Und alle
behielten sie das Lied und wie ich es aufführte in Erinnerung, und die langweilige Party war vergessen.
Ich mimte den Kunststudenten. Ich wurde rausgeschmissen.
Ich spielte dann auf dem Friedhof für die Leute Stücke über
den Tod. Und dann fiel die Mauer, und ich war bei einer Talkshow. Es ging um die Stasi. Ich trug eine rosa John-LennonBrille und spielte den Aufklärer, indem ich den Moderator
Rott gezielt fragte, was er zu Weihnachten 1982 im Palasthotel zu suchen hatte. Der sagte, er wisse schon, was ich
­damit sagen wolle. Jeder kann verdächtigt werden. Stephan
Krawczyk fand die Aktion albern und nannte mich einen
Schauspieler. Ich nahm es als Lob. Dann fuhr ich nach
­Klagenfurt. Ich spielte mit meinem Verleger Autor und
Verleger. Wir trugen rumänisch aussehende Anzüge und
­benahmen uns auffällig. Ich wurde Vierter. Was wollte man
mehr. Ich wurde dann ein Schreiberling, Autor, wie man es
nennen will. Und Frank Castorf ließ mich Stücke schreiben
und aufführen. Und ich zwängte fünf Schauspieler in eine
Telefonzelle. Sie mussten einen Text von Daniil Charms
sprechen, bis die Scheiben von innen beschlugen. Man hörte
sie noch über die Sprechanlage. Man sah sie nur noch im
Dunst agieren. Drei Jahre machte ich im Prater Theater.
Dann kam Schlingensief, und es war aus mit den großen
Spektakelstücken. Ich schrieb wieder Bücher. Ich las viel
und parodierte die Schreiberlinge, kopierte ihre Schreibstile. Ich rezitierte, mimte, sang, las und spielte eine schöne
Weile auf der literarischen Bühne in unbedeutenden kleinen
Nebenrollen, bis ich dann im Jahre 2010 den BachmannPreis gewann. Seither spiele ich im Literarischen ganz
­ordentlich mit. Ich spiele mich nicht auf. Ich will mich auch
nicht auf eine Rolle festlegen oder in eine Schublade pressen
lassen. Schriftsteller als Wort kann ich z. B. immer noch
nicht zu mir sagen. Den Traum, ein Rockstar zu werden,
­einmal im „Tatort“ mitzuspielen, auf irgendeiner Bühne den
großen Bösewicht zu geben, trage ich immer noch mit mir
herum. Es spielt keine Geige, ob ich es je im Leben erleben
werde. Ihn zu haben, mir jeden Tag sagen zu können, man
weiß ja nie, vielleicht wird es ja etwas mit nur einem von
den vielen klitzekleinen Wünschen, motiviert mich weiter.
Und wenn es die letzte Aufführung bleiben sollte, ich gäbe
alles dafür.
Peter Wawerzinek wurde 1954
unter dem Namen Peter Runkel
geboren. Er wuchs in verschiedenen Heimen und bei Pflege­
eltern auf. Seit 1988 ist er freier
Schriftsteller, Regisseur und
Hörspielautor. Für seine Werke
wurde er mehrfach ausge­
zeichnet, u. a. 2010 mit dem
Ingeborg-Bachmann-Preis.
71
Nathan der Weise Ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing Premiere am 7. November 2015 im Kleinen Haus 1
Regie: Wolfgang Engel
Religion und Identität
Wir haben Khaldun Al Saadi, Sprecher des Islamischen Zentrums Dresden, zum
Stand des Verständnisses zwischen den Religionen in unserer Gesellschaft einige
Fragen gestellt
Herr Al Saadi, in diesen Tagen, Mitte März 2015, fand in
Berlin zum fünften Mal die Junge Islam Konferenz statt,
die Sie mitorganisieren und die sich mit Ideen zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland beschäftigt. Waren Sie erfolgreich? Gibt es neue Ideen?
Die Junge Islam Konferenz ist ein wunderbares Dialog­forum,
das Menschen mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund ermutigt, gemeinsam ihre Gesellschaft zu gestalten
und sich kritisch mit Islam- und Muslimbildern in Deutschland auseinanderzusetzen. Das ist immer wieder aufs Neue
erfolgreich. Auch auf der diesjährigen Konferenz wurden
viele spannende Ideen für den Empfehlungskatalog gesammelt,
der an politische Entscheidungsträger übergeben werden
soll. Was genau drinstehen wird, darf ich allerdings an dieser
Stelle noch nicht verraten.
Wie bestimmend ist Religion für Identität?
Das kommt darauf an, wo man Religion für sich persönlich
verortet. Mir ist Religion wichtig, und sie ist ein bestimmendes Motiv meiner Identität – allerdings nicht das einzige.
Manchmal nehme ich wahr, dass Menschen glauben, dass man
als Muslim nur diese eine Identität hat: die „Muslimidentität“.
Ein Bild, das nicht einmal auf der tatsächlichen Religiosität
des Einzelnen aufbaut, sondern auf der Vorstellung davon,
was es wohl heißen könnte, Muslim zu sein. Diese Vorstellung wird dann auf das Individuum übertragen und führt
nicht selten zu einer Fehleinschätzung.
Was können Christen von Moslems lernen? Was können
Moslems von Christen lernen?
Ich glaube zunächst einmal, dass Menschen generell immer
voneinander lernen können, unabhängig von ihrer religiösen
Zugehörigkeit. Grundlagen dafür sind Erfahrung, Perspektiven und Wissen. Religion kann bei der Beeinflussung
­dieser Faktoren definitiv eine Rolle spielen. Was ich wesentlicher finde, ist die Frage, welche gemeinsamen Botschaften
die unterschiedlichen Religionen in die Gesellschaft senden
können. Judentum, Christentum und Islam vereint beispielsweise die Geschichte von der Gastfreundschaft Abra­hams
­gegenüber zwei Fremden, die sich später als Engel entpuppen
und Abraham die frohe Botschaft der Geburt eines Sohnes
überbringen. Besonders in einer Zeit, in der Flüchtlinge
Schutz suchend zu uns kommen, kann uns diese Geschichte
verbinden und Gesellschaft positiv gestalten lassen.
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Bei einem Gespräch über Pegida hat mir eine Dresdnerin
gesagt: „Ich würde gern einen Moslem kennenlernen und
ihn fragen können: Ist Demokratie mit euch möglich?“
Was würden Sie ihr antworten?
Diese Frage ist äußerst spannend, und zwar aus zweierlei
Gesichtspunkten. Zum einen hat der Religionsmonitor der
Bertelsmann Stiftung gezeigt, dass neun von zehn der hochreligiösen Muslime in Deutschland die Demokratie für eine
gute Staatsform halten, außerdem sehen wir, dass die
­muslimischen Verbände sehr gut in die demokratischen
Strukturen integriert sind. Nicht umsonst besteht seit 2007
die von Innenminister Schäuble initiierte Deutsche Islam
Konferenz. Muslime sind sehr wohl auch Demokraten – die
Frage ist vielmehr: Warum wissen davon scheinbar so wenige?
Zum anderen waren es zahlreiche arabische Muslime, die
während des Arabischen Frühlings auf die Straßen gegangen sind und für Demokratie und Freiheit ihr Leben riskiert
und teilweise verloren haben. Diesen Menschen den Willen
zur Demokratie abzusprechen halte ich für sehr bedenklich.
Gibt es für Sie in Lessings Stück eine Botschaft für die
heutige Zeit?
Die Botschaft der „Ringparabel“ hat auch heute noch höchste
Aktualität. Mittlerweile scheint es ja beliebt geworden zu
sein, sich gegenseitig die vermeintlich schlimmsten Verse der
heiligen Schriften vorzuwerfen. Derart stupide Streitereien
lassen den eigentlichen Auftrag von Religionen völlig vergessen: Sie sollen als Friedensstifter in einer Gesellschaft
dienen. Die „Ringparabel“ mahnt dazu, den Segen göttlicher
Liebe unabhängig von der Existenz der anderen Religionen
weiterzutragen. Es ist das Streben nach dem Guten für den
Menschen, das eine Religion und deren Anhänger mit Leben
füllt. Dafür sollten wir sensibel sein.
Khaldun Al Saadi, 24, ist
ge­bürtiger Chemnitzer, dessen
Vater aus dem Jemen in die
ddr einwanderte. Er studiert
Arabistik und Kommuni­ka­
tionswissenschaft in Leipzig,
ist Pressesprecher des Isla­
mischen Zentrums Dresden
und Mitglied der Jungen Islam
Konferenz (jik). Als Schüler
hat Khaldun Al Saadi selbst den
Saladin in Lessings „Nathan
der Weise“ gespielt.
Matthias Reichwald
73
Ahmad Mesgarha
74
Christine Hoppe
75
Alexandra Sinelnikova, Christian Freund, Alexandra Weis, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel,
Marius Ahrendt, Lieke Hoppe, Valentin Kleinschmidt
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Die lebenden Toten von Christian Lollike Uraufführung im November 2015 im Kleinen Haus 3
Regie: Nora Otte
Xenophobia business!
Massen von Zombies
Der dänische Dramatiker Christian Lollike über sein neues Stück
Mein neues Stück handelt von Afrikanern, die Zombies
­geworden sind. Sie sind eine hungernde, alles verschlingende
Zombie-Armee, die Kurs auf die Küsten Europas nimmt.
Und sie lassen sich von nichts aufhalten! Nicht von Seenot,
nicht von Meerestieren, herzlosen Menschenschmugglern
oder eu-Grenzbehörden. Sie versuchen verzweifelt, Europäer
zu werden, und sind bereit, dafür Blut zu trinken und
Fleisch zu essen.
Das Stück handelt von Bootsflüchtlingen. Es handelt von
der eu. Es handelt von Grenzen.
Es handelt davon, dass Massen von Zombies kommen werden,
die wochenlang verloren im Meer umhertreiben, ehe sie
­untergehen. Es handelt von Kapitänen, die sich der Gesetzgebung verpflichtet fühlen, Notleidenden Hilfe zu leisten, die
aber als abschreckendes Beispiel verklagt werden. Es handelt
von der eu-Politik: Ahoi Schiffer, fang sie nicht auf!
if they knew they’d die in the water they might
not try.
Es handelt von einer Frau, die Fanus heißt, im kalten Mittelmeer schwimmt und versucht, sich am Leben zu halten,
­indem sie sich an Leichen festklammert, die im Meer treiben.
Sie hört Menschen schreien, jammern, sie hört Stimmen,
stundenlang.
Es handelt von drei Menschen, die einen Horrorfilm drehen
wollen oder einen Zombiefilm oder einen Film über Vampire,
sie wissen aber nicht, wie.
Es handelt vom Stress, vom Ausgebranntsein über kurz
oder lang.
Es handelt vom Verstehen, warum es Schwierigkeiten bereitet,
Gefühle für Ertrunkene zu entwickeln.
Es handelt von Körpern, die von Fischen gefressen werden.
Es handelt von frontex, wer sie sind und was das bedeutet.
Um mich inspirieren zu lassen führe ich Interviews mit den
Geflüchteten. Ich fahre in die Grenzländer Südeuropas und
unterhalte mich mit den Küstenwächtern. Ich führe Gespräche mit Menschen vom Roten Kreuz und versuche, Kontakt
mit eu-Politikern aufzunehmen. Aber das Stück ist nicht
dokumentarisch, denn ich versuche, eine Fiktion zu finden,
die meine Recherche vitalisiert.
Das Stück entstand aus dem Bedürfnis, die Angst zu beschreiben, so wie ich sie erlebe und wie sie die europäische Bevölkerung durchtränkt. Zugleich wollte ich untersuchen, wie
wir uns zu den Tragödien im Mittelmeer verhalten, bei denen
Tausende Monat für Monat sterben.
Christian Lollike zählt zu den
wichtigsten Gegenwartsdrama­
tikern Skandinaviens. Er wurde
mehrfach ausgezeichnet, u. a.
2013 als Dänischer Dramatiker
des Jahres. Lollike lebt als Autor
und Regisseur in Kopenhagen,
wo er auch Künstlerischer
Leiter des Theaters Sort / Hvid ­
ist. Am Staatsschauspiel Dresden
kamen bereits seine Stücke
„Das normale Leben oder Körper
und Kampfplatz“ und „Träume
werden Wirklichkeit! Ein
Disneydrama“ zur Aufführung.
77
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull nach dem Roman von Thomas Mann Premiere am 5. Dezember 2015 im Kleinen Haus 1
Regie: Barbara Bürk
Liebe die Wel
und die Welt w
dich lieben!
Die Lüge als anerkannte Kulturtechnik
Die Autorin Helene Hegemann entdeckt den Hochstapler als Siegertypen
der Gegenwart
Erstaunlicherweise begann Thomas Mann die „Bekenntnisse
des Hochstaplers Felix Krull“ ganz am Anfang seines Schriftstellerlebens als fragmentarische Kurznovelle zu schreiben,
darauf folgte das disziplinierte Abarbeiten an dem, was ein
rechtschaffener, talentierter Autor halt so erreichen kann,
das ganze Nobelpreiswerk, die „Buddenbrooks“, „Faustus“
usw. usf., und kurz vor seinem Tod, fast vierzig Jahre später,
widmete er sich dem zweiten Teil der Memoiren Krulls. Liest
man diese Information auf Wikipedia, drängt sich die Vermutung auf, dass Mann den in seiner Jugend in Betracht
­gezogenen betrügerisch-kriminellen Lebenslauf am Ende
seines Lebens dann doch irgendwie für die bessere Existenz
gehalten hat – zumindest schien es ihm wichtig gewesen zu
sein, sich schriftstellerisch noch mal an dem zu versuchen,
was er in seiner Biografie versäumt hat: dem Erreichen s­ einer
Ziele nicht durch harte Arbeit und Aufrichtigkeit, sondern
durch Charme, Lügen, eigensinnige Prinzipien und die Fähigkeit, zu dem werden zu können, was andere in einem sehen.
Felix Krull ist ein Charismatiker, der die Leute gleichzeitig
78
verarscht und begeistert. Seine Haupteinnahmequelle ist die
Gunst naiver, ihm verfallener Mitmenschen, die ihn dafür
bezahlen, dass sie auf ihn ihre Idealvorstellungen projizieren können. Er hört gut zu, lässt sich verführen, verführt
selber, weckt das Interesse an sich selbst durch geschickte
Halbwahrheiten und stilisiert sich tagesformabhängig zu
allem, was er in den Augen anderer gerne wäre. Das ist sein
Talent, gewissermaßen sogar sein Beruf – und wahrscheinlich
anstrengender und der Gesellschaft als Unterhaltungs­
modul zuträglicher, als wenn er die Schaumweinfabrik und
somit die tägliche Routine seines Vaters übernommen hätte.
Wenn wir Hochstapelei unvoreingenommen als Beruf betrachten, stellen wir fest, dass sie eine sehr moderne Tätigkeit ist.
Man muss keine psychologische Ursachenforschung betreiben, weshalb jemand zum Betrüger wird – das bloße
­Vorhandensein der Möglichkeit einer Karriere als Hochstapler
macht dies überflüssig. Wo man eine Karriere machen kann,
wird sie gemacht, fertig. Und in einer Zeit, in der hinter
­allem und jedem konkurrenzwirtschaftliche Strategien
t,
wird
s­ tecken, ist klar, dass Menschen flexible Persönlichkeitsstrukturen haben, die eher auf ihr persönliches Fortkommen
als auf Integrität und Rechtschaffenheit ausgerichtet sind.
Felix Krull galt nach Erscheinen des Romans Mitte der
1950er-Jahre als Held – er war das Gegenbeispiel zum Großteil
der Gesellschaft und erreichte durch seine geistige und
­visuelle Schönheit etwas Besseres, als ihm eigentlich zustand.
Eine hochunterhaltsame Geschichte, schließlich hatte sie
die Bedeutung, dass jeder unabhängig von seinem sozialen
Status so weit in der gesellschaftlichen Hierarchie aufsteigen
kann, wie er will – nicht durch harte Disziplin, sondern
schlicht durch sich selbst und weil er ein so toller Typ ist.
Das Grundmodell der kapitalistischen Weltordnung: Jeder
kann alles schaffen. Dafür kann aber auch jeder innerhalb
kürzester Zeit alles verlieren. Inzwischen nehmen wir in Kauf,
dass nur ein winziger Teil der Menschheit das erreicht, was
alle gerne hätten, Geld, Anerkennung, Ruhm, ein „erfülltes
Leben“ – aber die Hoffnung darauf, irgendwann zu diesem
Teil zu gehören, scheint stärker zu sein als die durchaus
­berechtigte Angst, unterhalb des mittelständischen Durchschnitts zu vergammeln.
Wenn man das auf die Spitze treiben will, sind wir heute alle
irgendwie Felix Krull – er ist keine Ausnahmeerscheinung
mehr, kein zu bewundernder Einzelgänger. Die Begeisterung
für ihn und generell für hübsche junge Männer mit kriminellen Energien hat abgenommen, weil wir alle in unserem
permanenten Streben nach Selbstverwirklichung zu Hochstaplern geworden sind und Hochstapler dementsprechend
nicht mehr als unterhaltsame Abwechslung betrachten,
sondern nur als niederträchtige Verräter, die uns gefährlich
werden und deren Verhaltensstrukturen wir verstehen, weil
wir sie selber in uns tragen.
Um nicht in die Armee eingezogen zu werden, täuscht Felix
dem Militärarzt zuerst fulminanten Eifer vor, für sein
­Vaterland kämpfen zu wollen und zu können; und darauf
folgt ein detailliert aus dem Lehrbuch übernommener
­epileptischer Anfall, der den Arzt am Ende stolz darauf sein
lässt, Felix’ Zustand angemessen diagnostiziert, den jungen
Mann ausgemustert und so dessen vermeintlichen Traum
zerstört zu haben.
Als Felix in einem Pariser Hotel als Liftboy arbeitet, wird er
von der Ehefrau eines Klosettschüsselfabrikanten zum
­Rendezvous auf ihr Zimmer geladen; er gesteht ihr, dass er
sie bei einer früheren Begegnung bestohlen hat, doch
­anstatt durchzudrehen ist sie geradezu entzückt davon: Sie
hat schriftstellerische Ambitionen und ist froh, dass überhaupt mal irgendwas Verwegenes in ihrem Leben passiert,
deshalb fordert sie Felix auf, auch noch den Rest ihrer Wertgegenstände mitgehen zu lassen. Er bedient die Begeisterung für Rebellion gegen die Sittenstrenge; und kann damit
vielleicht einen größeren Beitrag zum Wohlergehen der
­Gesellschaft leisten, als wenn er einem vernünftigen Beruf
nachgehen würde.
Egal ob er gerade vom Verlobten seiner Geliebten erschossen
werden soll oder in einer Gefängniszelle in Lissabon sitzt
(nur im Film): Sowohl die Leser als auch er selbst brauchen
schlichtweg keine Angst zu haben, dass ihn sein Verhalten
irgendwann teuer zu stehen kommen könnte. Man vertraut
auf seine Fähigkeiten: Manipulation, Verführung, ungeheure
Smartheit. Und man vertraut auf die generelle Milde seines
Umfelds, das ihm als Wertschätzung seiner Intelligenz
­immer eine letzte Chance lässt.
Der Soziologe Norbert Elias hat Ende der 1930er-Jahre
­versucht, Parameter für den Wandel der Sozialstrukturen
Westeuropas zu erstellen. Er ging davon aus, dass man den
Unterschied zwischen Barbarei und Zivilisation davon
­abhängig machen könne, wie viel Zeit zwischen einem strafbaren Vergehen und dem Urteil, das über den Täter verhängt
wird, liegt. Je länger das dauert, desto fortschrittlicher ist die
Bevölkerung, zu der der Täter gehört – und genau diese Vergesellschaftung ist Felix Krulls Fluchtfenster aus jeder Misere.
Für seinen Charme wird er mit Chancen bezahlt, und die
­Betrogenen nehmen das mit Würde hin. Das wird interessant,
wenn man den extremen Kontrast zu unserer Shitstorm-­
Gegenwart bedenkt, in der es mehr und mehr um radikale
Enthüllungen und Urteilssprüche geht, die Konkurrenten
innerhalb kürzester Zeit für immer ausschalten können.
Wenn wir selber Hochstapler sind, wollen wir andere Hochstapler als potenzielle Konkurrenten unbedingt aus dem
Weg räumen, so schnell wie möglich, und das führt zu einem
barbarischen Comeback der öffentlichen Anprangerung.
Hochstapelei ist eine Anforderung an den modernen Menschen.
Wir leben in einer Welt der Hochstapler, wir alle müssen
zwangsläufig zu Hochstaplern werden, um voranzukommen. In jedem Frauenmagazin steht, dass man, um zu werden,
was man sein will, erst mal so tun muss, als wäre man es
schon. Im Smalltalk zu brillieren, also seine Außenwirkung
gut genug im Griff zu haben, um sein Gegenüber hinter der
Fassade eine authentische und weltgewandte Persönlichkeit
vermuten zu lassen, ist wichtiger, als tatsächlich irgendeine
Persönlichkeit zu entwickeln. Fotos werden nicht einer
­abgedrifteten Stilisierung wegen bearbeitet, sondern um
sie durch die Beseitigung von Störfaktoren natürlicher
­aussehen zu lassen. Authentizität ist der größte Fake überhaupt, die Herstellung von Glaubwürdigkeit die schwierigste
schauspielerische Leistung, der Satz „Sei einfach du selbst“
der mörderische Leitfaden einer neuen Weltordnung, und
die Religion ist nicht der Wissenschaft gewichen, sondern
dem Glauben an sich selbst und daran, bis aufs Äußerste
­etwas anderes tun zu können, als sich Gott oder höheren
­Gewalten hinzugeben.
Die nächste Stufe der Zivilisation könnte also darin bestehen,
keine Authentizität mehr zu faken, sondern uns würdevoll
einzugestehen, dass wir alle nicht immer das meinen, was wir
sagen. Die Lüge als anerkannte Kulturtechnik. Ein Abarbeiten
am Vorläufer dieser Tendenz, nämlich Felix Krull, kann
­dadurch seinen Wert zurückerlangen – weil man die Mechanismen durchleuchten, verstehen und wieder spitzenmäßig
finden kann.
Helene Hegemann, 1992 geboren, lebt in Berlin und arbeitet als
Autorin und Regisseurin. 2008
wurde ihr erster Film „Torpedo“
mit dem Max-Ophüls-Preis aus­­
gezeichnet. Ihr 2010 erschienener
Debütroman „Axolotl Roadkill“
sorgte für großes Aufsehen und
wurde in zwanzig Sprachen
übersetzt. 2013 folgte „Jage zwei
Tiger“. Hegemann inszeniert
auch Theater und Oper, zuletzt
wurde ihre Adaption von Frank
Wedekinds „Musik“ an der Oper
Köln uraufgeführt.
79
Lars Jung
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Thomas Braungardt
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Michael Kohlhaas nach der Erzählung von Heinrich von Kleist Premiere im Februar 2016 im Kleinen Haus
Eine Produktion des Schauspielstudios Dresden
Regie: Fabian Gerhardt
Das Recht ist kein leichtes Geschäft
Oberstaatsanwalt Christian Avenarius liest Kleists Erzählung
Dem Pferdehändler Michael Kohlhaas ist wiederholt Unrecht
getan worden. Erst durch den Zollbetrug am Schlagbaum
der sächsischen Landesgrenze, dann durch die Misshandlung
seiner Rappen auf der Tronkenburg. Das größte Unrecht
widerfährt ihm jedoch vor Gericht.
Natürlich können die Bürger auch heute noch an Justizangehörige geraten, die entweder korrumpiert sind oder aus
anderen Gründen die ihnen anvertraute Macht missbrauchen.
Auch das ist eine Gefahr, die in der Zeit eines Hans Kohlhase
(des mittelalterlichen Vorbilds für Kleists Protagonisten)
­sicher viel größer war. Aber auch in einem demokratischen
Gemeinwesen gibt es vorsätzlichen Machtmissbrauch.
Alle Institutionen der Justiz, aber auch Institutionen der
Verwaltung, die Herrschaft ausüben, sind ausgesprochen
fehleranfällig. Wenn man von Berufs wegen Teil einer solchen Die Geschichte des Michael Kohlhaas spricht eine deutliche
Institution ist, hat man die Pflicht, sich immer wieder selbst Warnung aus: Machtmissbrauch kann jederzeit geschehen,
kritisch zu hinterfragen. In der Routine des Betriebs ist es wenn individuelle Interessen verfolgt und dabei keinerlei
nicht leicht, sich die notwendige Grundsensibilität zu Rücksicht gezeigt, sondern Kollateralschäden in Kauf genom­bewahren, auch deswegen, weil die Möglichkeit, Macht aus- men werden.
zuüben, die Menschen in vielfacher Weise gefährdet. Nicht
jeder ist dieser Herausforderung gewachsen.
Und doch ist Kohlhaas’ Reaktion auf die Ereignisse vollkomDie Arbeit in derartigen Institutionen ist kein leichtes men überzogen. Er mordet und brandschatzt, wird zum
­Geschäft. Wer etwas anderes behauptet, kennt sich nicht „Landplager und Menschenquäler“, man fürchtet ihn als
„das Verderben von Sachsen“, das zuerst Wittenberg und
aus oder macht sich etwas vor.
Die Kehrseite ist, dass diese Apparate bei Außenstehenden dann Leipzig ergreift. Kohlhaas ist aus dem gesellschaftlihäufig Ohnmachtsgefühle auslösen. Dass ein Individuum chen Vertrag ausgetreten, „in welchem man mich in meinen
sich in einem Machtapparat verstrickt und dort unter die Rechten nicht schützen will“. Er greift das Gesetz an, das ihn
Räder gerät, geschieht heutzutage in Deutschland glückli- nicht geschützt hat, und setzt sich damit selbst ins Unrecht.
cherweise selten. Trotzdem gibt es diese „Kohlhaas“-Fälle,
und es wird sie auch immer wieder geben. Nicht weil das Ein staatliches Gewaltmonopol ist an sich etwas Positives.
System per se böse ist, sondern weil es menschengemacht Wird es missbraucht, stellt sich natürlich die Frage nach der
ist. Das war zu jeder Zeit so und wird wohl leider auch Berechtigung zur Selbstjustiz, wie Kohlhaas sie ausübt. Die
immer so sein.
meisten Fälle von Selbstjustiz enden mehr oder minder
­katastrophal. Insbesondere weil diejenigen, die Selbstjustiz
üben, die Situation meist nicht überschauen. Die Selbstjustiz
weist eine noch größere Fehleranfälligkeit auf als die staatliche Justiz. Nur in extremen Ausnahmesituationen, etwa
wenn das Gewaltmonopol systematisch missbraucht wird –
dies ist in unserer Demokratie gar nicht möglich, sondern
nur in einer Diktatur –, ist man berechtigt, Selbstjustiz zu
üben. Derartige Ausnahmesituationen sind in einigen
Ländern des Nahen Ostens gerade bittere Realität.
Verstoßen nenne
Schutz der Gesetz
82
Kohlhaas wehrt sich gegen die Ungerechtigkeit. Die Lauterkeit
seines Ursprungsmotivs kann nicht einmal ansatzweise
­infrage gestellt werden. Die Begegnung mit Martin Luther,
der dem Outlaw Kohlhaas zunächst deutlich reserviert
gegenübertritt, bestätigt: Kohlhaas ist eigentlich ein rechts­
treuer Bürger, der nun in eine Situation geraten ist, in der
man sein Verhalten zwar nicht gutheißen, aber immerhin
noch bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen kann.
„Weiche fern hinweg, heilloser und entsetzlicher Mann!“,
ruft Luther dem Eindringling zunächst entgegen. Doch
Kohlhaas erwidert: „Verstoßen nenne ich den, dem der
Schutz der Gesetze versagt ist! Denn dieses Schutzes bedarf
ich, in diese Gemeinschaft flüchte ich; und wer ihn mir versagt, der stößt mich zu den Wilden der Einöde hinaus; er
gibt mir die Keule, die mich selbst schützt, in die Hand.“
Kleist nennt seinen Michael Kohlhaas den „rechtschaffensten
zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“. Der
Pferdehändler findet sich zu Recht nicht mit dem Unrecht
ab. Sein Handeln nach der Maxime „Fiat iustitia, et pereat
mundus“ (Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt
darüber zugrunde) ist aber unglaublich anmaßend.
Allerdings eignet sich Kohlhaas genauso wenig als Urvater
der Terroristen. Er hat sich zwar für seine Sache geopfert
und sich darin verheddert, er ist aber weder Protestler noch
Systemgegner. Er will lediglich, dass das individuelle
­Unrecht, das ihm geschehen ist, wiedergutgemacht wird.
Dafür geht er mit dem Kopf durch die Wand.
Dieser Mann hat eigentlich überhaupt nichts Systemfeindliches an sich. Er will den Staat nicht verändern, sondern
glaubt an das Rechtssystem und fordert ein, dass es sich
auch ihm gegenüber gerecht verhält. Letztlich ist er sogar
bereit, für dieses Anliegen zu sterben. Kohlhaas ist kein
­umstürzlerischer Geist, er hat in seinem Beharren auf
­Gerechtigkeit sogar sehr viel Konservatives an sich. Als er
geschädigt wird, verliert er den Glauben an das System und
greift zu extremen Mitteln – und wirkt am Ende fast erleichtert, als er die Gerechtigkeit wiederhergestellt sieht. Seinen
Tod nimmt er dabei in Kauf.
Den Rachefeldzug des Kohlhaas kann man allerdings (bei
aller gebotenen Vorsicht im Hinblick auf die zur Zeit des
historischen Kohlhase immer noch vielfach praktizierte
„Fehde“) durchaus auch als eine frühe Form des Terrorismus
betrachten. Der Terrorist stellt keine VerhältnismäßigkeitsBei genauem Hinsehen eignet sich Kohlhaas nur mäßig als prüfung an, um abzuwägen, ob die Mittel gerechtfertigt
Urvater der Querulanten, als der er oft bezeichnet wird. Die sind, die zum Ziel führen sollen. Der Terrorist nimmt vielBiografie des Querulanten weist häufig einen Punkt auf, an dem mehr in Kauf zu töten, weil er bedingungslos für seine ­Sache
ihm ein Unrecht widerfahren ist. Der Betroffene steigert eintritt. Ihm stellt sich die Frage nicht mehr, ob seine Übersich daraufhin so sehr in seine Sache hinein, dass er irgend- zeugung dieses Opfer überhaupt wert ist.
wann nicht mehr mit rationalen Argumenten erreichbar ist. In der täglichen juristischen Praxis kommt die Frage nach
Der gesamte Prozess verselbstständigt sich.
der Verhältnismäßigkeit sehr häufig auf. Ist es nicht doch
Der klassische Querulant wehrt sich, im Gegensatz zu Kohlhaas, besser, einen Nachteil in Kauf zu nehmen und dann eine
niemals richtig und wendet auch meistens keine Gewalt an. ­Sache geklärt zu wissen? Oder soll man weiterkämpfen?
Er schlägt nicht zurück, sondern macht nur alles verrückt Niemand ist vor Unrecht im Leben gefeit. Und immer wieder
und schadet dabei am meisten sich selbst.
muss man sich fragen, ob es nicht einfacher ist – vielleicht
auch bescheidener–, mit dem Unrecht zu leben. Michael
Kohlhaas hatte, so bitter sein Verlust auch war, anfangs die
Möglichkeit zu sagen: Ich füge mich und akzeptiere das mir
widerfahrene Unrecht.
Das heißt keineswegs, dass man sich in jedes Unrecht fügen
soll. Natürlich gibt es auch Situationen, in denen man sich
unangepasst verhalten muss und sich nicht arrangieren darf,
weil man sonst den Blick in den Spiegel nicht mehr ertragen kann.
Diese Grenze definiert jeder für sich selbst. Sie findet sich
an dem Punkt, an dem man sagt (und da sind wir wieder bei
Martin Luther): „Hier stehe ich und kann nicht anders.“
Oberstaatsanwalt Christian
Avenarius ist seit 1991 in der
sächsischen Justiz tätig. Acht
Jahre davon war er Richter.
Derzeit leitet er in der Staatsanwaltschaft Dresden die Abteilung für Kapitaldelikte und
allgemeine Strafsachen.
ich den, dem der
ze versagt ist!
83
Unterwerfung nach dem Roman von Michel Houellebecq Premiere im März 2016 im Kleinen Haus
Regie: Malte C. Lachmann
Die Logik der Gleichgültigkeit
Dresdner Islamhass und der falsch verstandene Pluralismus
von Marcus Krämer
Oft war die Rede vom Ernstnehmen in diesen bizarren Wochen in Dresden antreten. Sie redet sich in Rage: „Wir wollen auch
in Dresden, und vielleicht war gerade dies von Beginn an das nicht den Terror der schwul-lesbisch-queeren intersexuellen
Problem: dass es so unendlich schwerfällt, der ganzen S
­ ache Minderheit, die unsere Kinder mit ihrem überzogenen
mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zu begegnen. Montag für ­Sexualscheiß schon in der Grundschule traumatisiert!“ ­Die
Montag haben wir uns an das absurde Theater gewöhnt, bis Menge grölt. Dann fällt der Satz, der in all seinem Aberwitz
selbst die hanebüchensten Sprüche bei den „Abendspazier- das Demokratieverständnis der Pegida-Anhänger entlarvt:
gängen“ nur noch Schulterzucken bewirken. Spätestens „Wir wollen keine Kopftücher in Schulen, ja wir wollen nicht
dann aber wird es tragisch: wenn im Zentrum Dresdens, auf mal die nervige Diskussion darüber!“ Tausende Wutmendem Altmarkt, Tausende Menschen einer reaktionären, natio­ schen, denen Woche für Woche das Demonstrationsrecht
nalistischen, fremdenfeindlichen Rede zujubeln, immer mitten in der Stadt gewährt wird, fordern auf Plakaten
wieder „Volksverräter!“ brüllen, Deutschlandfahnen schwen- ­„Meinungsfreiheit“, verweigern aber jede Diskussion über
ken – und kaum noch jemand sich darüber aufregen kann. Grundrechte, die ihnen nicht passen. Wir sind das Volk, also
Es sind solche Momente, die auf gespenstische Weise an haltet die Fresse!
­Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ erinnern. Denn Nur noch knapp 150 Gegendemonstranten kommen an
auch in dessen Frankreichvision ist es vor allem die Gleich- diesem Montag auf den Postplatz. Die Zeitungen berichten
gültigkeit, an der die offene Gesellschaft zugrunde geht.
mit einer nüchternen Unaufgeregtheit, die nach all der
Jawohl, reaktionär, nationalistisch, fremdenfeindlich. Das „Lügenpresse“-Hysterie als Ausweis einer neu gewonnenen
wird man wohl noch sagen dürfen. „Wir wollen hier keine Objektivität gelten mag. Wo bleibt unsere Empörung? Hätte
dauerbeleidigten, dauerfordernden, unverschämten Min- diese Großdemonstration vor einem Jahr stattgefunden,
derheiten aus islamischen Ländern, die uns mit ihrem Ko- wäre sie ein Skandal gewesen. Immerhin noch 2 900 Pegidaran und ihren Sonderrechten auf die Nerven gehen!“, ruft Teilnehmer zählt die Polizei an jenem 30. März. In Dresden
die Pegida-Hauptrednerin Tatjana Festerling am 30. März hat man sich längst an höhere Zahlen gewöhnt. In anderen
2015 über den Altmarkt. Die Frau aus Hamburg wird eine Städten würde man sich für so einen hasserfüllten Haufen
Woche später als Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl immer noch schämen.
84
Marcus Krämer studierte
­Politikwissenschaft und
­Germanistik in Heidelberg. ­
Er ist Leitender Redakteur
der „Sächsischen Zeitung“
im Ressort Kultur / Gesellschaft / Reportage.
Es ist die Unterwerfung.
Der nie zuvor mit dieser
Kraft zum Ausdruck
gebrachte grandiose und
zugleich einfache Ge­
danke, dass der Gipfel des
menschlichen Glücks
in der absoluten Unter­
werfung besteht.
Ist es verwegen, diese Dresdner Apathie zu vergleichen
mit dem Nihilismus der französischen Gesellschaft, wie
Houellebecq sie in seinem Roman zeichnet? Nahezu ohne
Widerstand fügen sich die Protagonisten in „Unterwerfung“
der islamischen Machtübernahme. Kaum jemand muckt auf
gegen die Einführung der Scharia und des Patriarchats.
Hauptsache, die sozialen Verwerfungen im Land haben ein
Ende. Dies ist die Sehnsucht, die alle Feinde der offenen
­Gesellschaft eint, ob sie Islamisten sind oder Rechtsreaktionäre oder unverbesserliche ddr-Kleinbürger. Freiheit,
­Pluralismus, Globalisierung – das alles ist in einer Welt, die
immer irrer wird, für viele zu einer unerträglichen Zumutung geworden. Und weil das selbst jene insgeheim nachempfinden, die noch an die offene Gesellschaft glauben,
schrumpft deren Kampfgeist zu einem verständnisheischenden Tätscheln der zeternden Angstbürger.
Am erschreckendsten ist, dass sogar gutmeinende Intellektuelle – Hochschulprofessoren, Journalisten, Schriftsteller –
Pluralismus und Meinungsfreiheit mit einem totalen
Werterelativismus verwechseln. Wenn man diese Haltung
zu Ende denkt, dann haben Wutmenschen nicht nur das
Recht zu demonstrieren, sondern man sollte sie tunlichst
auch nicht kritisieren. Artikel 5 des Grundgesetzes muss
wohl um einen Halbsatz ergänzt werden: Jeder hat das Recht,
seine Meinung frei zu äußern – und zwar unwidersprochen.
In der Konsequenz bedeutet diese Logik der Gleichgültigkeit auch, dass eine absurde Forderung umso weniger absurd
wird, je mehr Tausend Teilnehmer ihr hinterherlaufen. Ob
ich einen Gedanken gelten lasse, hinge also nicht mehr von
dessen Inhalt ab, sondern von der Zahl der Menschen, die
ihn teilen. Fällt eigentlich noch jemandem auf, dass dies der
wahre Untergang des abendländischen Denkens wäre?
Nicht zufällig konvertiert eine Hauptfigur in Houellebecqs
Roman, der Universitätspräsident Rediger, mit besonderem
Eifer zum Islam: Er sympathisiert zunächst mit der rechtsextremen Identitären Bewegung, erkennt dann jedoch in der
islamischen Machtübernahme die Chance zur Überwindung
des liberalen Humanismus, den er so sehr verachtet. Gegen
Ende des Buchs bekennt Rediger sein Credo, wonach „der
Gipfel des menschlichen Glücks in der absoluten Unterwerfung besteht“. Houellebecqs Roman ist kein islamfeindliches
Werk. Er zeichnet den Niedergang einer offenen Gesellschaft,
die zu bequem geworden ist, um sich gegen die Anfechtungen
ihrer Feinde intellektuell zur Wehr zu setzen. Wenn es das
ist, was in Dresden geschieht, dann hätten wir wirklich ­allen
Grund, die Sache verdammt ernst zu nehmen.
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Thomas Schumacher
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Anna-Katharina Muck
87
Tom Quaas
88
Nele Rosetz
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Antje Trautmann
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Die Bürgerbühne
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
der vergangene Winter in Dresden war bestimmt vom Ringen um Positionen und
Gegenpositionen, von Nabelschau und Abgrenzungsdrang, von Populismus und
Diskriminierung, aber auch von Weltoffenheit und Menschenfreundlichkeit. Im
Wesentlichen waren die Auseinandersetzungen auf unseren Straßen, in unseren
Betrieben und Wohnzimmern Ausdruck eines Identitätsdiskurses, des Bemühens
um individuelle und kollektive Selbstbestimmung. Wie wollen wir leben? Wer bin
ich, wer bist du? Wer sind wir, wer sind die anderen?
Diese Fragen aus der Wirklichkeit des Lebens sind seit jeher auch Kernfragen des
Theaters und spielen vor allem dann eine Rolle, wenn Menschen sich mit ihren
­persönlichen Erfahrungen ins Spiel bringen.
Sie beziehen sich aber nicht nur auf die Bürgerbühne im Allgemeinen, sie sind für
alle Inszenierungen in dieser Spielzeit auch inhaltlich von Bedeutung: Von der
Sehnsucht nach Zugehörigkeit, von Solidarität und Identifikation, von Rivalität
und Abgrenzung erzählt das große Rechercheprojekt mit Fans von Dynamo
­Dresden. Fußballstadien bilden die gesamte Gesellschaft ab, deshalb soll auch auf
der Bühne eine bunte Mehrgenerationen-Fanfamilie zusammenkommen. In
„Morgenland“ entführen arabischsprachige Dresdner die Zuschauer auf eine
­Entdeckungsreise zu ihren eigenen literarischen Highlights und in eine Hochkultur,
in der wir Fremde sind. Wie eine Gruppe Menschen sich unter extremen Bedingungen
neu konstituiert und welche Gesellschaftsform sie sich gibt, wird parabelhaft in
„Herr der Fliegen“ verhandelt. Das Theater fragt aber auch: Wer könnte ich sein?
„Wind.Mühlen.Flügel.“ erforscht das Leben in der Möglichkeitsform und die Kraft
der Fantasie auf den Spuren des Träumers und Fantasten Don Quijote aus Miguel
de Cervantes’ gleichnamigem Abenteuerroman. Mit der letzten Inszenierung der
Saison steht ein Großprojekt auf dem Programm. In „Ich war einmal“ erzählen
Dresdner ihre Geschichten und lassen dabei Geschichte Revue passieren. Wer
waren wir? Was haben wir aus unserem Leben gemacht? Was hat das Leben aus
uns gemacht? Und vor allem und immer wieder: Wer ist „wir“?
Unsere moderne Stadtgesellschaft ist vielfältig, offen und bunt, auch wenn das
einigen nicht passt. Sie ist komplex, vielgestaltig und vielsprachig. Sie lebt vom steten
Wandel und ist immer in Bewegung. All dies lässt sich auch über die Bürgerbühne
sagen. Sie ist ein Ort für die gesamte Gesellschaft.
Wir freuen uns auf Sie!
Miriam Tscholl, David Benjamin Brückel, Christiane Lehmann, Bettina Seiler
Das Team der Bürgerbühne
Informationen zu allen hier vorgestellten Produktionen der Bürgerbühne erhalten Sie im Internet unter:
www.staatsschauspiel-dresden.de p Telefon: 0351 . 49 13 – 740 p E-Mail: [email protected]
Wenn Sie den Newsletter der Bürgerbühne erhalten möchten, können Sie ihn per E-Mail bestellen: Einmal im Monat
bekommen Sie alle aktuellen Informationen zu Aufführungen, Veranstaltungen und Ausschreibungen der Bürgerbühne
zugeschickt.
91
Die Inszenierungen der Bürgerbühne
DYNAMO – Leben, lieben, leiden
Ein Theaterprojekt von und für Fußballfans
Uraufführung am 13. September 2015 im Kleinen Haus 1
Eine Produktion der Bürgerbühne
in Kooperation mit
der SG Dynamo Dresden p Mit freundlicher Unterstützung
unseres Projektpartners Ostsächsische Sparkasse Dresden
und des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden
Regie: Jan Gehler
Fußballstadien und Theater sind Orte für die gesamte Gesellschaft. Hier kann jeder dem Alltag für ein paar Stunden entkommen. Im großen Theaterprojekt mit Fans von Dynamo
Dresden steht eine bunte, vielstimmige MehrgenerationenFanfamilie auf der Bühne und erzählt voller Leidenschaft von
guten wie von schlechten Zeiten mit ihrem Heimatverein.
Für die Dauer eines Abends verwandelt sich das Theater in
eine Fußballarena mit allem, was dazugehört: Emotionen,
Fangesänge, Gänsehaut.
Wir suchen leidenschaftliche Anhängerinnen und Anhänger
der SG Dynamo Dresden zwischen 14 und 84 Jahren, die auf
der Bühne von der Liebe zu ihrem Verein erzählen möchten,
gerne auch mit Gesangserfahrung. Ein Infotreffen findet
am 12. Mai 2015 um 18 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt.
­Geprobt wird zwischen Mai und September 2015. Es sind
keine Theatervorkenntnisse erforderlich.
Ausführliche Informationen zum Stück p Seite 28
‫ بالداملرشق‬Morgenland
Ein Abend mit Dresdnerinnen und Dresdnern aus dem Orient
Uraufführung am 29. November 2015 im Kleinen Haus 3
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Miriam Tscholl
Arabisch wird von über 400 Millionen Menschen gesprochen,
doch literarische Werke jenseits von „Tausendundeine Nacht“
kennen wir kaum. Das möchten wir in diesem Rechercheprojekt mit arabischsprachigen Dresdnern ändern. Wer war
der Romanheld deiner Jugend? Welches Buch hat dich
­politisch aufgerüttelt? Und welcher Vers begleitet dich
durch unsichere Zeiten oder an glücklichen Tagen?
Wir suchen Menschen, die in Dresden leben, deren Mutteroder Zweitsprache Arabisch ist und die von ihren literarischen Highlights auf der Bühne erzählen möchten. Ein
­Infotreffen findet am 25. Juni 2015 um 18 Uhr im Kleinen
Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen August und
­Nove­mber 2015. Es sind keine Theatervorkenntnisse
erforderlich.
Ausführliche Informationen zum Stück p Seite 30
‫نحن نبحث عن اشخاص يعيشون يف دريزدن ولغتهم االم أو الثانية هي العربية‬
‫والذين يرغبون أن يحدثونا عن لقاءاتهم باألدب العريب وذلك عىل خشبة‬
.‫ ستتعرفون عىل موضوع املرسحية‬٢٠١٥ / ٦ / ٢٥ ‫ يف اللقاء األول بتاريخ‬.‫املرسح‬
‫ من غري الرضوري أن تكون‬.‫التدريبات ستكون من آب حتى ترشين الثاين‬
‫ معلومات تفصيلية حول املرسحية‬.‫عندكم تجربة أو معرفة سابقة باملرسح‬
30 :‫تجدوها عىل الصفحة التالية‬
Herr der Fliegen
nach dem Roman von William Golding
Premiere im Februar 2016 im Kleinen Haus
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Kristo Šagor
Nach einem Flugzeugabsturz muss eine Gruppe Jugendlicher
ohne die Hilfe von Erwachsenen auf einer unbewohnten Insel
zurechtkommen. Schnell bilden sich zwei rivalisierende Lager.
92
Nicht der Wille um das gemeinsame Überleben, sondern
Gewalt, Machtbesessenheit und Habgier bestimmen zunehmend die Handlungen der jungen Menschen.
Wir suchen junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren, die
Lust haben, Theater zu spielen. Ein Infotreffen findet am
7. September 2015 um 18 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt.
Geprobt wird zwischen September 2015 und Februar 2016.
Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.
Ausführliche Informationen zum Stück p Seite 31
Wind.Mühlen.Flügel.
Ein Rechercheprojekt über den Triumph der Fantasie nach
Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“
Uraufführung im April 2016 im Kleinen Haus 3
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Tobias Rausch
Im Alltag ist die Wirklichkeit oft stärker als die Fantasie. Im
Theater ist es glücklicherweise umgekehrt. Auf den Spuren
des unbeirrbaren Träumers und Fantasten Don Quijote
­berichten Dresdnerinnen und Dresdner auf der Bühne
­von ihren ganz persönlichen Utopien, Luftschlössern und
Illusio­nen. Die Inszenierung untersucht, was passiert, wenn
Fantasien Wirklichkeit werden. Sie fragt, wie gefährlich
Fantasien sein können, wenn man sich in ihnen verliert. Und
wie wichtig sie dennoch für unser Leben sind.
Wir suchen Erfinder, Schriftsteller, politische Utopisten,
Rollenspieler, Wissenschaftler, Zukunftsforscher, Menschen
aus der Showbranche und alle anderen, die an die Macht der
Fantasie glauben und die Grenzen der Wirklichkeit neu
­vermessen wollen. Ein Infotreffen findet am 5. Januar 2016
um 18 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen
Januar und April 2016. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.
Ausführliche Informationen zum Stück p Seite 34
Ich war einmal
Ein großes Spiel mit Dresdnern und ihren Geschichten
von Lissa Lehmenkühler
Uraufführung im Mai 2016 im Kleinen Haus
Eine Produktion der Bürgerbühne
Regie: Miriam Tscholl
Wir erzählen Ihre persönlichen Geschichten und lassen
damit gleichzeitig Geschichte Revue passieren. Sie ist vielstimmig und widersprüchlich. Damit wir einander verstehen,
müssen wir reden und zuhören – das geht im Theater
­besonders eindrücklich und lustvoll. In diesem Großprojekt
verwandeln wir Bühnen, Flure und Dächer in lebendige Orte
der Geschichte.
Wir suchen fünfzig Dresdner im Alter von 10 bis 80 Jahren,
die aus ihrem Leben erzählen: Nachkriegsgeschichten, Wirtschaftswundergeschichten, Reisegeschichten, Fluchtgeschichten, Wendegeschichten, Liebesgeschichten, Alltagsgeschichten. Und glauben Sie ja nicht, Ihre Geschichte sei
nicht interessant genug. Es kommt darauf an, wie wir sie
erzählen! Ehemalige Spieler der Bürgerbühne sind ebenfalls
eingeladen, bei diesem Projekt mitzuwirken. Ein Infotreffen
findet am 10. Dezember 2015 um 18 Uhr im Kleinen Haus
Mitte statt. Geprobt wird zwischen Januar und Mai 2016.
­Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.
Ausführliche Informationen zum Stück p Seite 35
Die Clubs der Bürgerbühne
Auch in dieser Spielzeit laden wir Menschen aller Altersstufen
aus Dresden und Umgebung ein, an unseren Clubs teil­zu­
nehmen. Im Rahmen der einmal pro Woche stattfindenden
Proben wollen wir gemeinsam mit euch Theater spielen. Die
Ergebnisse werden in Werkstattaufführungen präsentiert.
Ein Infotreffen für alle Clubs findet am 16. September 2015
um 18 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Anmeldungen für
die Clubs sind bis 17. September möglich.
E-Mail: [email protected]
p Telefon: 0351 . 49 13 – 740
Club der informierten Bürger von 16 bis 30 Jahren
We are living in a social network media world. Informationen
sind von jedem jederzeit überall abrufbar. Immerzu werden
wir mit neuen Nachrichten bombardiert. Spiegel online.
­Facebook. Twitter. Live-Ticker. Freundschaftsanfragen. Wie
gehen wir mit dieser Datenmenge um? Nach welchen
­Kriterien trennen wir Relevantes von Überflüssigem? Und
in welcher Realität leben wir eigentlich?
Leitung: Katja Heiser (Theaterpädagogin) p Oktober bis April,
montags 18 – 21 Uhr
Club der egoistischen Bürger von 14 bis 44 Jahren
Welche Auswirkungen haben die Prinzipien des Marktes auf
unser Berufs- und Privatleben? Im Club der egoistischen
Bürger treffen Karrierefrauen, alleinerziehende Väter, Langzeitsingles, Vollblutökonomen und frisch Geschiedene
­aufeinander. Ist man zusammen weniger allein oder bleiben
Solisten auch in der Gruppe Einzelgänger? Ist es für alle das
Beste, wenn es jedem Einzelnen gut geht? Wir machen die
Probe aufs Exempel und polieren unser Ego. Denn wer die
Welt retten will, muss bei sich selbst anfangen!
Leitung: Christiane Lehmann (Theaterpädagogin), Johanna
Roggan (Choreografin) p Oktober bis März, mittwochs
18 – 21 Uhr + 3 Wochenenden
Club der geflüchteten und nicht geflüchteten Bürger
von 14 bis 99 Jahren
Wer bin ich und wer bist du? Was macht mich zu dem, der
ich bin? Bin ich so, wie die anderen mich sehen? Und wie
sehe ich die anderen? Gemeinsam mit geflüchteten und
nicht geflüchteten Dresdnern untersuchen wir in unserem
Club diese und weitere Fragen aus unterschiedlichen
Perspektiven.
Leitung: Jan Gehler (Regisseur), Olga Feger (Schauspielerin)
p Oktober bis Mai, donnerstags 16 – 18 Uhr
Club der dramatischen Bürger von 14 bis 24 Jahren
In diesem Jahr beschäftigt sich der Club der dramatischen
Bürger mit Peter Wawerzineks autobiografischem Roman
„Rabenliebe“. Darin wird der Protagonist von seiner Mutter
als Waise in der ddr zurückgelassen und wächst in verschiedenen Kinderheimen auf. Zeitlebens kämpft er mit seiner
Mutterlosigkeit. Was ist Heimat? Wo sind meine Wurzeln?
Und wo gehöre ich hin? Ausgehend von den Fragen des
­Romans beschäftigen sich die dramatischen Bürger im
Rahmen des Clubs mit ihrer eigenen Identität.
Leitung: Karina Plachetka (Schauspielerin), Lea Ruckpaul
(Schauspielerin) p Oktober bis Februar, mittwochs 16 – 18 Uhr
Club der altersstarken Bürger von 60 bis 90 Jahren
Erinnerst du dich an deine erste Liebe? An deinen ersten
Kuss? Deine erste Ehe? Wie hast du dich seitdem verändert?
Was ist aus der Welt und aus der Liebe geworden? Im Club
der altersstarken Bürger schwelgen wir nicht nur in Erinnerungen, sondern genießen die Gegenwart und träumen von
der Zukunft. Denn wir wissen, das kann noch nicht alles
­gewesen sein!
Leitung: Antje Trautmann (Schauspielerin), Holger Hübner
(Schauspieler) p Oktober bis April, dienstags 16 – 18 Uhr
Club der erzählenden Bürger von 19 bis 99 Jahren
2015 feiern wir Hans Christian Andersens 210. Geburtstag.
Im Club der erzählenden Bürger fragen wir, wann wir uns als
„hässliches Entlein“ fühlen, welche „Schneekönigin“ unser
Herz zu einem Eisklumpen gefrieren lässt und welche
„neuen Kleider“ Politiker heute tragen.
Leitung: Norman Schaefer (Theaterpädagoge) p Oktober bis
Februar, dienstags 18 – 21 Uhr + 2 Wochenenden
Club der zählenden Bürger von 19 bis 99 Jahren
Keine andere Wissenschaft begleitet uns so sehr wie die
­Mathematik. Ständig kalkulieren, spekulieren und rechnen wir:
mit Geld, Zeit und Erwartungen. Im Club der zählenden Bürger vermessen wir unsere Körper, übersetzen Alltagsabläufe
in Logarithmen und entdecken nebenbei die Weltformel.
Leitung: Norman Schaefer (Theaterpädagoge) p Januar bis
Mai, freitags 18 – 21 Uhr + 2 Wochenenden
Club der euphorisierten Bürger von 16 bis 66 Jahren
Theater kann eine euphorisierende und kathartische Wirkung haben und Darsteller sowie Zuschauer in rauschhafte
Zustände versetzen. Aber welche Rauschzustände kennen
wir überhaupt? Und wie verhält sich der Rausch zur Sehnsucht, zur Revolution, zum Unterbewussten oder zur Gemein­
schaftsbildung? Diese Fragen wollen wir mit spielerischen
Experimenten und anhand von Texten u. a. von ­Einar Schleef,
Jacques Derrida, Walter Benjamin und W
­ illiam S. Burroughs
untersuchen und diskutieren.
Leitung: Nele Cleo Liekenbrock (Regieassistentin), Laina
Schwarz (Schauspielerin) p Oktober bis Mai, freitags 16 – 18 Uhr
Club der lehrenden Bürger für Pädagogen und Referendare
In Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur,
Regio­nalstelle Dresden
Lehrende Spieler oder spielende Lehrer? Lehrstück für
Lernende oder Lernstück für Lehrende? Wir begeben uns auf
eine ästhetische Forschungsreise, auf der Theater.Sprache
(so das Thema des Festivals Schultheater der Länder 2016 in
Erfurt) erfunden, ausgelotet, beobachtet, reflektiert, verschlüsselt und spielerisch verdichtet wird.
Leitung: Bettina Seiler (Theaterpädagogin), Benjamin Graul
(Theaterpädagoge) p für Lehrkräfte und Referendare aller
Schularten p Oktober bis April, donnerstags 18 – 20 Uhr
+ 2 Wochenenden
Club der anders begabten Bürger von 14 bis 99 Jahren
Im neuesten Projekt des Clubs der anders begabten Bürger
gehen wir auf die Suche nach dem großen und dem kleinen
Glück. Warum sehnen sich alle danach, und wieso lässt es
sich nicht festhalten? Anhand von literarischen Texten und
persönlichen Erfahrungen erzählen wir Geschichten vom
Glück, die glücklich machen.
Der Club wird vom Sächsischen Ministerium für Soziales
­gefördert und durch Spenden unterstützt.
Leitung: Jacqueline Hamann, Silke Schmidt (Theaterpäda­
goginnen) p Januar bis Juni, montags 16 – 19 Uhr
93
Theater und Schule
Theater kann uns vergnügliche, herausfordernde, schockierende, bereichernde und spannende Geschichten schenken.
Es kann Empathie fordern und die Auseinandersetzung mit
allen Seiten des Lebens fördern. Es kann beobachten und
abbilden, was viele suchen. Es kann in den Fokus rücken, was
manchmal übersehen wird. Es kann verblüffend beschreiben
und dafür eine ganz eigene Sprache finden. Es kann erzählen
von erlebten Welten und gelebten Strukturen und dazu einladen, sich selbst immer wieder neu zu entdecken.
Manchmal spricht Theater durch seine Komplexität, Symbolik
und Vielschichtigkeit mehr an, als ein Zuschauer allein
­erfassen kann. Die theaterpädagogischen Angebote der
Spielzeit 2015 / 2016 laden Schüler und Pädagogen dazu ein,
im Austausch von Gedanken, im Beschreiben von Wahrnehmungen und im gemeinsamen Aufwerfen von Fragen das
Spektrum des Theaters spielerisch zu erforschen.
Die Theaterpädagoginnen Bettina Seiler und Christiane
Lehmann freuen sich auf Sie!
Bitte richten Sie Ihre Anfragen an Bettina Seiler
Telefon: 0351 . 49 13 – 742 p E-Mail: theaterpaedagogik@
staatsschauspiel-dresden.de
Angebote für Schulklassen und Kurse
Theaterworkshops
Davor p Welche Fragen und Erfahrungen interessieren
junge Menschen in Bezug auf spezifische Themen der Inszenierung? In vorbereitenden Workshops ermöglichen wir
Schulklassen einen spielpraktischen Zugang zu Figuren und
Situationen der Handlung. Durch eine praktische Auseinandersetzung mit Themen, Inhalten, aber auch Spielweisen
und Ästhetiken der jeweiligen Produktion möchten wir
­Brücken zwischen der Aufführung und den Lebenswelten
der Schüler schlagen, ihre Wahrnehmung schärfen und die
Neugier auf das Theater wecken.
Zu ausgewählten Inszenierungen p Dauer: max. 90 Minuten
p Ort: Schule oder Theater
Danach p Welche Fragen wirft die Inszenierung auf? Was
haben diese mit der Erfahrungswelt der Zuschauer zu tun?
Was war besonders spannend? Was hat irritiert? Gab es einen
­magischen Moment in der Aufführung? Welche Figur hat den
Zuschauer in ihrer Entwicklung, Widersprüchlichkeit oder
Zartheit besonders berührt? Welche ästhetischen ­Mittel
waren überzeugend? Spielerisch reflektieren wir Eindrücke,
Meinungen, Gedanken und Wünsche, die die Aufführung
bei den Zuschauern hinterlassen hat.
Zu ausgewählten Inszenierungen p Dauer: max. 90 Minuten
p Ort: Schule oder Theater
Theaterführungen Wo befindet sich die Königsloge? Wie
lange dauert die Fahrt eines Hubpodiums? Seit wann gibt
es den Eisernen Vorhang? Was macht eigentlich ein Inspizient im Theater? Wie viele Scheinwerfer gibt es im Schauspielhaus? Wie wird eine Perücke geknüpft? Warum soll im
Theater nicht gepfiffen werden?
Im Rahmen von Führungen durch unser Haus können Schulklassen das Theater einmal nicht „nur“ vom Zuschauerraum
aus erleben. Wir entführen hinter die Kulissen, stellen Theater­
berufe vor und öffnen Türen, die für das Publikum normalerweise verschlossen sind.
Kosten: 1,50 € pro Person p Termine: wochentags 8:30 Uhr
oder 14 Uhr p Dauer: 90 Minuten p Ort: Schauspielhaus­
p Treffpunkt: Bühneneingang
Was für ein Drama? Episches Theater oder aristotelisches
Drama? Postdramatik oder dokumentarisches Theater?
­Warum ist das Wissen um die Besonderheiten von Theaterkonzepten im zeitgenössischen Theater von Bedeutung? In
diesem Workshop reflektieren wir Theater unter dramentheoretischen Schwerpunkten und untersuchen Theaterkonzepte spielerisch.
Angebot für Grund- und Leistungskurse Deutsch, die bereits
eine Inszenierung im Staatsschauspiel Dresden gesehen
­haben p Termine: nach Absprache p Dauer: 90 Minuten­
p Ort: Schule oder Theater
Das erste Mal Theater! Sie waren mit Ihrer Schulklasse
noch nie in unserem Theater und benötigen Unterstützung
bei der Wahl einer geeigneten Inszenierung? Für Theatereinsteiger haben wir auch in dieser Spielzeit ein vielfältiges
Programm zusammengestellt. Der Theaterbesuch wird nach
Absprache theaterpädagogisch begleitet.
Kosten: 3,00 € pro Schüler, pro Klasse eine Begleitperson
gratis p Spieltermine und Informationen erhalten Sie an
unseren Vorverkaufskassen, im Internet und über die
Theaterpädagogik.
94
Theater und Schule
Angebote für Pädagogen
Fortbildungen für Pädagogen
Informationen, Termine und Anmeldung unter: [email protected]
Theatertag für Pädagogen Sie planen einen Fortbildungstag für das Lehrerkollegium oder einen Fachthementag für
Referendare? In Anlehnung an den Besuch einer unserer
Repertoire-Inszenierungen erkunden wir gemeinsam Möglichkeiten der theaterpädagogischen Auseinandersetzung
mit der jeweiligen Aufführung und erproben spielpraktische
Übungen.
Termin und Ort: nach Absprache p Dauer: max. 270 Minuten
Newsletter Sie wollen bestimmte Aufführungstermine für
Ihre Planung rechtzeitig wissen? Sie möchten über Premieren,
Fortbildungen, schulrelevante Sonderveranstaltungen oder
Gastspiele informiert werden? Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter für Lehrpersonen per Post oder E-Mail.
Theaterpädagogische Materialmappen Wie können
­ hemen und Inhalte der Inszenierung vertiefend in den
T
Fachunterricht einfließen? Welche Fragen waren für das
­jeweilige künstlerische Team wichtig? Zu ausgewählten
­Produktionen bieten wir Materialmappen mit theoretischen
Impulsen, wichtigen Hintergrundinformationen sowie spielpraktischen Anregungen für die Vor- und Nachbereitung
des Theaterbesuchs an. Bitte fragen Sie nach! Wir schicken
Ihnen unsere Mappen gerne zu.
Lehrervorschau Welche thematischen Schwerpunkte der
Produktion eignen sich zur Behandlung im Fachunterricht?
Welche Angebote der Theaterpädagogik kann ich zur jeweiligen Inszenierung in Anspruch nehmen? Testen Sie unsere
neuen Inszenierungen gemeinsam mit einer Begleitperson
zum Preis von 8,00 €. Sie benötigen dafür unseren Lehrervorschaupass (s. unten). Wir halten ein Programmheft zur
jeweiligen Inszenierung und weitere Zusatzinformationen
der Theaterpädagogik für Sie bereit. Die Termine entnehmen
Sie bitte unserem Newsletter oder erfragen Sie diese in der
Theaterpädagogik. Inhaber des Lehrervorschau­passes
­bekommen alle Lehrervorschau-Termine rechtzeitig per
­E-Mail zugeschickt.
Lehrervorschaupass Der Lehrervorschaupass berechtigt
Sie, Karten für das Format „Lehrervorschau“ – ohne Reservierung über die Theaterpädagogik – direkt an unseren
­Vorverkaufskassen zu erwerben. Bitte beachten Sie die entsprechenden Abholfristen, die wir Ihnen im Newsletter
­mitteilen. Bestellen Sie den Lehrervorschaupass telefonisch
oder per E-Mail in der Theaterpädagogik. Er kostet nichts,
ist personengebunden und gilt für die gesamte Spielzeit.
Workshop zu „Das goldene Garn (Reckless III)“
von Cornelia Funke
Wie geht es mit Jacob und Fuchs in der Welt hinter dem
Spiegel weiter? Übersteht wahre Liebe jedes Abenteuer?
Und werden die beiden Brüder Jacob und Will wieder
­zueinanderfinden? Im dritten Teil der „Reckless“-Saga von
Cornelia Funke stehen russische Märchen im Mittelpunkt.
Wir bieten interessierten Lehrkräften einen vierstündigen
Workshop an, in dem wir gemeinsam zahlreiche Anregungen
für eine spielpraktische Vor- oder Nachbereitung im Hinblick auf einen Vorstellungsbesuch mit Schülern erproben.
Leitung: Christiane Lehmann p für Lehrkräfte an Mittelschulen und Gymnasien p Termin: November 2015 (14 – 18 Uhr
Workshop mit anschließendem Vorstellungsbesuch)
Workshop zu „Nathan der Weise“
von Gotthold Ephraim Lessing
Geplant in Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur,
Regionalstelle Dresden
Woran glauben wir? Welcher Glaube ist der wahre? Welche
Antworten haben wir auf Religionskonflikte? Und wie tolerant und glaubwürdig sind wir? In Anlehnung an die Inszenierung von Wolfgang Engel und das Buch „Nathan und
seine Kinder“ von Mirjam Pressler werfen wir in einem vierstündigen Workshop verschiedene Glaubensfragen auf und
bearbeiten diese spielerisch.
Leitung: Bettina Seiler p für Lehrkräfte an Oberschulen­
p Termin: Januar 2016 (14 – 18 Uhr Workshop mit anschließendem Vorstellungsbesuch)
Lehrerclub
In Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur,
Regio­nalstelle Dresden
Dramaturgische Einführung Welche Fragen haben den
Sie brauchen Impulse für die Theaterarbeit mit SchülerRegisseur und den Dramaturgen bei der Bearbeitung der gruppen? Sie haben Lust, sich ein Jahr lang auf eine ästheStückfassung beschäftigt? Was sollte der Zuschauer über tische Forschungsreise zu begeben und den Weg von der
Idee zur Präsentation als Darsteller selbst zu erleben? Im
den Autor, das Inszenierungskonzept oder das Bühnenbild
erfahren? Vor Vorstellungen führen Dramaturgen in die
Lehrerclub können Lehrkräfte praxisorientierte Einsichten
Thematik der Stücke und ihre Bearbeitung durch die künst- und Anstöße sammeln und vielfältige Anregungen für die
lerischen Teams ein.
Umsetzung der Thematik des Festivals Schultheater der
Termine und Orte entnehmen Sie bitte dem Spielplan oder Länder 2016 erhalten. Das Festival steht unter dem Motto
dem Newsletter. p Dauer: 30 Minuten
„Theater.Sprache“.
Leitung: Bettina Seiler, Benjamin Graul p für Lehrkräfte
Publikumsgespräch An der Produktion beteiligte Künst- und Referendare aller Schularten p Termine: September
ler stellen sich den Fragen und der Kritik des Publikums.­ 2015 bis April 2016, wöchentlich donnerstags 18 – 20 Uhr
p Termine und Orte entnehmen Sie bitte dem Spielplan + 2 Probenwochenenden
oder dem Newsletter.
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Extras
unart – Wettbewerb für multimediale Performances
SANDSTEINSPIELE e.V.
Was bewegt euch? Was stört euch an dieser Gesellschaft? Vereinsgründung zur Initiierung kultureller Projekte in der
Was wollt ihr aus eurer Welt zeigen? Wo sind die kreativen
Sächsischen Schweiz
Köpfe, die künstlerisch experimentieren und arbeiten
Bereits zweimal hat die Bürgerbühne Dresden in Kooperation
möchten? Bei „unart“ habt ihr die Möglichkeit, mit eurer mit dem Theater aspik und der Gemeinde Reinhardts­dorf15-minütigen Performance auf der Bühne zu stehen. Hier Schöna zwei große Landschaftstheaterprojekte in der Sächkönnt ihr eure Ideen mit jeder Menge Fantasie und Lust am
sischen Schweiz realisiert. Regisseur Uli Jäckle hat beide
Ausprobieren realisieren. Wer mitmachen möchte, muss
Projekte, „Der Fall aus dem All“ und „Wildnis“, inszeniert,
nur den Bewerbungsbogen unter www.unart.net ausfüllen. an denen jeweils über sechzig Bewohner aus der Sächsischen
Wenn ihr ausgewählt werdet, unterstützt euch ein profes- Schweiz als Darstellerinnen und Darsteller mitwirkten. Eine
sioneller Künstler bei der Entwicklung und Umsetzung
Gruppe engagierter Spielerinnen und Spieler gründete
­eurer Performance.
­im Frühjahr 2015 den Verein sandsteinspiele e.V., um
auch in Zukunft theatrale Projekte in der Sächsischen
Ein Infotreffen findet am 30. Juni 2015 um 18 Uhr im
­Kleinen Haus statt. Bewerben können sich Gruppen von
Schweiz zu initiieren und durchzuführen. Für den Sommer
­drei bis zwölf Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren. 2016 ist ein neues Landschaftstheater für die ganze Familie
Bewerbungsschluss ist der 18. September 2015. Für die
in Reinhardtsdorf-Schöna geplant.
­sieben ausgewählten Gruppen beginnt die Probenphase „Der Fall aus dem All“ und „Wildnis“ wurden im Fonds
nach den Herbstferien.
­Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes sowie durch das
Der unart-Wettbewerb ist eine Initiative zur Förderung Lokale Handlungsprogramm Toleranz der Landeshauptstadt
kultureller Jugendbildung der bhf-bank-Stiftung in
Dresden gefördert.
­Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt, dem Deutschen
Thea­ter Berlin, dem Thalia Theater Hamburg und dem #forschfuffzn: Schultheater der Länder
Staatsschauspiel Dresden.
vom 20. bis 26. September 2015 in Dresden
Das Schultheater der Länder ist europaweit eines der größten
Fremde Freunde
Festivals im Bereich des Schultheaters. Das Arbeitstreffen
Ein Projekt der Bürgerbühne Dresden und des Archa Thea- für und mit Schultheatergruppen aus ganz Deutschland
­findet im jährlichen Wechsel in einem anderen Bundesland
ters Prag
Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Mauer statt. Dieses Jahr ist es in Sachsen zu Gast und wird in
verlieren Ländergrenzen innerhalb der eu zunehmend
­Dresden ausgerichtet.
­an Bedeutung. Dennoch erscheinen uns unsere direkten Veranstalter des Festivals sind der Bundesverband Theater
Nachbarn trotz der räumlichen Nähe manchmal fremder in Schulen und das Sächsische Staatsministerium für
als Kulturen und Umgangsweisen weit entfernter Länder. Kultus.
Theatermacher aus Deutschland und Tschechien unter­ Der thematische Fokus liegt in diesem Jahr auf dem forschennehmen eine gemeinsame theatrale Recherche in das Land
den Theater. Gezeigt werden Inszenierungen, die sich mit
zwischen beiden Städten, das uns verbindet. Zusammen mit der Wirklichkeit fragend und suchend, neugierig und offen,
Bürgern untersuchen sie, wo das Eigene aufhört und das
auch provozierend auseinandersetzen.
Fremde beginnt.
Spielstätten für die 16 Schultheatergruppen und eine
Das Projekt der Bürgerbühne Dresden entsteht in Koope­ Gruppe aus St. Petersburg werden in der Festivalwoche das
ration mit dem Archa Theater Prag im Rahmen des Prager Schauspielhaus und das Kleine Haus des Staatsschauspiels
Dresden sowie das tjg. theater junge generation sein.
Festivals Akcent 2015. Anschließend wird es abwechselnd
in beiden Städten zu sehen sein.
Für Theaterlehrer, Theaterpädagogen,Theaterwissenschaftler
Mit Unterstützung des europäischen Theaternetzwerks
und Studierende dieser Fachrichtungen wird eine begleiTheatron
tende Fachtagung angeboten.
Anmeldung und Informationen unter: www.sdl2015.de
Culture Clash – das Bürger Dinner An der großen Dinnertafel im Kleinen Haus treffen sich regelmäßig Dresdner
­Bürger, von denen wir denken, dass sie mal miteinander
­essen sollten. Und das Publikum kann mitreden und mitessen,
wenn sich z. B. Priester mit Prostituierten oder Heimatlose
mit Heimatverbundenen treffen. Das Bürger Dinner ist ein
„Gesellschaftsspiel“, eine Plattform für ernste und unernste
Begegnungen zwischen Dresdner Bürgern. Essen ist lecker,
macht Spaß und zwingt zu ungezwungenen Gesprächen!
96
dynamo-dresden.de
1953international.de
97
Unsere Kulturförderung:
Gut für die Sinne.
Gut für die Region.
Seit über 100 Jahren bringt das Staatsschauspiel Dresden Geschichten auf die Bühne und verbindet
Menschen aller Generationen. Die Ostsächsische Sparkasse Dresden ist Projektpartner für die Kinder- und
Jugendstücke. Denn junge Menschen für Theater zu begeistern, ist Theater mit Zukunft mitten in unserer Stadt!
98
SEMPEROPER
2015 / 2016
Albert Lortzing
Viktor Ullmann
DER wilDSchütz
DER KAiSER
VON AtlANtiS
Asher Fisch, Jens-Daniel Herzog
10. Oktober 2015
Johannes Wulff-Woesten,
Christiane Lutz
19. Februar 2016
RichARD-StRAUSS-tAGE
16. – 25. Oktober 2015
Alexander Ekman
3 BY EKMAN
Kenneth MacMillan
MANON
7. November 2015
Uraufführung
12. März 2016
BAROcK-tAGE
18. – 27. März 2016
John Harbison
thE GREAt GAtSBY
Europäische Erstaufführung
Wayne Marshall, Keith Warner
Paul Hindemith
6. Dezember 2015
MAthiS DER MAlER
Simone Young, Jochen Biganzoli
1. Mai 2016
Friedrich Goldmann
R. hOt Bzw. DiE hitzE
Max Renne, Manfred Weiß
Wolfgang Amadeus Mozart
11. Dezember 2015
DON GiOVANNi
Omer Meir Wellber,
Andreas Kriegenburg
Pietro Mascagni /
Ruggero Leoncavallo
12. Juni 2016
cAVAllERiA RUSticANA /
PAGliAcci
Peter I. Tschaikowsky
EUGEN ONEGiN
Koproduktion mit den
Osterfestspielen Salzburg
Stefano Ranzani, Philipp Stölzl
Pietari Inkinen,
Markus Bothe
16. Januar 2016
30. Juni 2016
PA R T N E R D E R S E M P E R O P E R
Informationen & Karten
T 0351 4911 705
semperoper.de
SO_A_Staatsschauspiel_RZ.indd 1
11.03.15 17:38
99
+ grafik + druck + verteilung + plakatierung
Flyerverteilung
A1 im Indoorbereich
A3 im Sanitärbereich
Außenplakatierung
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KonzertSaison 2015/16
Chefdirigent
Michael Sanderling Erster Gastdirigent
Bertrand de Billy
Sol Gabetta
Vadim Gluzman
Fazil Say
Albrecht Mayer
Jan Vogler
Louis Lortie
Igor Levit
Vilde Frang
Antje Weithaas
Johanna Wokalek
Thomas Quasthoff
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Trevor Pinnock
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103
Ensemble und Mitarbeiter 2015 / 2016
Schauspieler p Ensemble: Cathleen Baumann, Sonja Beißwenger, Thomas
Braungardt, Christian Clauß, Thomas Eisen, Rosa Enskat, Christian Erdmann,
Albrecht Goette, Sascha Göpel, Christine Hoppe, Holger Hübner, Ben Daniel
Jöhnk, Lars Jung, André Kaczmarczyk, Hannelore Koch, Kilian Land, Jonas
Friedrich Leonhardi, Matthias Luckey, Philipp Lux, Jan Maak, Ahmad Mesgarha,
Anna-Katharina Muck, Benjamin Pauquet, Ina Piontek, Karina Plachetka,
Tom Quaas, Torsten Ranft, Matthias Reichwald, Nele Rosetz, Lea Ruckpaul,
Yohanna Schwertfeger, Antje Trautmann, Ines Marie Westernströer p Stu­
dentinnen und Studenten des Schauspielstudios: Marius Ahrendt, Christian
Freund, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, Lieke Hoppe, Valentin Kleinschmidt,
Alexandra Sinelnikova, Alexandra Weis p Gastschauspieler: Annedore Bauer,
Christian Friedel, Nina Gummich, Christine-Marie Günther, Jürgen Haase,
Gerhard Hähndel, Pauline Kästner, Benedikt Kauff, Simon Kirsch, Thomas
Kitsche, Burghart Klaußner, Jochen Kretschmer, Günter Kurze, Jacqueline
Macaulay, Thomas Müller, Peter Pagel, Julia Kathinka Philippi, Oda Pretzschner,
Jörg Ratjen, Cornelia Schmaus, Maike Schroeter, Thomas Schumacher, Lore
Stefanek, Barbara Teuber, Brigitte Wähner, Hanns-Jörn Weber, Sebastian
Wendelin, Helga Werner
Regie Stefan Bachmann, Sebastian Baumgarten, Clemens Bechtel, Thomas
Birkmeir, David Benjamin Brückel, Bettina Bruinier, Barbara Bürk, Wolfgang
Engel, Holk Freytag, Jan Gehler (Hausregisseur), Fabian Gerhardt, Jan Philipp
Gloger, Matthias Hartmann, Friederike Heller, Uli Jäckle, Tilmann Köhler (Haus­
regisseur), Burghart Klaußner, Andreas Kriegenburg, Malte C. Lachmann,
Robert Lehniger, David Lenard, Susanne Lietzow, Christian Lollike, Volker
Lösch, Nora Otte, Armin Petras, Tobias Rausch, Stephan Reher, Matthias
Reichwald, Kristo Šagor, Malte Schiller, Clemens Sienknecht, Simon Solberg,
Sandra Strunz, Miriam Tscholl, Linus Tunström, Roger Vontobel
Bühnenbildner und Kostümbildner Olaf Altmann, Elena Anatolevna,
Nele Balkhausen, Marc Bausback, Tine Becker, Julia-Elisabeth Beyer, Esther
Bialas, Jeremias Böttcher, Alexandre Corazzola, Barbara Drosihn, Dagmar
Fabisch, Irène Favre de Lucascaz, Cary Gayler, Anke Grot, Ulrike Gutbrod,
Ellen Hofmann, Irene Ip, Cornelia Kahlert, Irmgard Kersting, Johannes Köhler,
Sabine Kohlstedt, Andreas Kriegenburg, Till Kuhnert, Aurel Lenfert, Marie
Luise Lichtenthal, Eva Martin, Simeon Meier, Hartmut Meyer, Marion Münch,
Wolf Münzner, Jelena Nagorni, Philipp Nicolai, Ansgar Prüwer, Carola Reuther,
Karoly Risz, Claudia Rohner, Sabrina Rox, Matthias Schaller, Christina Schmitt,
Andrea Schraad, Christoph Schubiger, Johannes Schütz, Bernhard Siegl,
Maike Storf, Katja Strohschneider, Susanne Uhl, Teresa Vergho, Magda Willi
p Video: Sami Bill, Stefan Bischoff, Immanuel Heidrich, Joscha Sliwinski,
Clemens Walter, Petra Zöpnek
Musik Musikalische Leitung: Vredeber Albrecht, Michael Emanuel Bauer,
Vivan Bhatti, Christian Friedel, Gilbert Handler, Thomas Hertel, Knut Jensen,
Sven Kaiser, Kriton Klingler-Ionnaides, Thomas Mahn, Jan Maihorn, Keith
O’ Brien, Miles Perkin, Kostia Rapoport, Peter Thiessen, Jörg-Martin Wagner
p Bühnenmusiker: Vredeber Albrecht, Marc Dennewitz, Tom Götze, Christoph
Hermann, Philine Jobst, Heiko Jung, Sven Kaiser, Florian Lauer, Thomas Mahn
(Ensemble), Florian Mayer, Keith O’ Brien, Miles Perkin, Christian Patzer, Tobias
Peschanel, Lars Precht, Christian Rien, Benjamin Rietz, Thomas Seibig,
Friedemann Seidlitz, Marie Stosiek, Peter Thiessen, Sebastian Vogel, Georg
Wieland Wagner, Woods Of Birnam, Dietrich Zöllner p Leitung Sprechchor:
Bernd Freytag p Sprecherziehung: Sabine Haupt p Choreografie: Claus Großer
104
Intendanz Intendant: Wilfried Schulz p Mitarbeit und Sekretariat:
Jeanette Seeger p Künstlerische Produktionsleiterin (Koproduktionen, Gast­
spiele, Sonderveranstaltungen): Mary Aniella Petersen p Kaufmännischer
Geschäftsführer Sächsische Staatstheater: Wolfgang Rothe p Stellvertretender
Kaufmännischer Geschäftsführer Schauspiel: Pierre-Yves Bazin p Sekretariat
und Mitarbeit: Felicitas Brendel, Jaquelin Grumbt
Dramaturgie Chefdramaturg: Robert Koall p Dramaturgie: Beret Evensen,
Janine Ortiz, Julia Weinreich, Felicitas Zürcher, Stefan Schnabel (Gast), Arved
Schultze (Gast)
Die Bürgerbühne und Theaterpädagogik Leitung: Miriam Tscholl p
Stellvertretende Leitung, Dramaturgie und Produktion: David Benjamin
Brückel p Theaterpädagoginnen: Christiane Lehmann, Bettina Seiler
Schauspielstudio Dresden der Hochschule für Musik und Theater
„Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig Leitung: Philipp Lux, Felicitas
Zürcher p Mitarbeit: Simone Wiemer
Künstlerisches Betriebsbüro Künstlerischer Betriebsdirektor: Jürgen
Reitzler p Leitung Künstlerisches Betriebsbüro: Ralf Schindler p Mitarbeit:
Simone Wiemer p Regieassistenz: Teresa Kolbe, Nele Cleo Liekenbrock,
René Rothe p Inspizienz: Michael Fleischer, Andreas Lötzsch (Leitung
Statisterie), Detlef Müller, Matthias Tetzlaff p Soufflage: Viola Barkleit,
Uta Erler, Christina Loose p Fahrer: Jürgen Hamann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leiterin: Martina Aschmies p Mitarbeit
und Sekretariat: Birgit Bräuer, Angela Rümmler p Grafik und Konzept: Johannes
Erler, Henning Skibbe, Melanie Opad (ErlerSkibbeTönsmann) p Grafikerin:
Andrea Dextor p Gestalterin für visuelles Marketing: Monika Brock p Mit­
arbeiterin visuelles Marketing: Kerstin Theurich p Mitarbeiterin Video:
Martina Andrä p Fotografen: Matthias Horn (Konzept), David Baltzer, Daniel
Koch p Illustrationen: Patrick Klose
Archiv der Sächsischen Staatstheater Leiterin: Janine Schütz p Mit­ar­
beiterinnen und Mitarbeiter: Katrin Böhnisch, Gerd Lohse, Elisabeth Telle
Technische Direktion Technischer Direktor: Christian Voß p Technischer
Leiter Schauspielhaus und Stellvertretender Technischer Direktor: Franz
Dextor p Technischer Leiter Kleines Haus und Stellvertretender Technischer
Direktor: Bodo Garske p Technisches Betriebsbüro: Simone Krause, Antje
Lindner p Technischer Produktionsleiter: Magnus Freudling p Technischer
Assistent: Daniel Wolski p Konstruktionsabteilung: Hansi Borchers, Jörg
Kittel, Michael Rethberg, André Thomas p Bühnenbildassistenz: Manuel
Kolip, Anne-Alma Quastenberg, Annika Juliane Tritschler p Künstlerische
Produktionsleitung Kostüm: Irène Favre de Lucascaz p Kostümbildassistenz:
Janine Haschke, Steffi Rehberg
Ankleider Leitung: Ulrike Huste p Kostüm-, Änderungsschneiderin,
An­­klei­derin: Katrin Gehler p Ankleiderinnen: Carmen Adamski, Heike
Burmester, Daniela Kral, Beatrice Kubis, Yvonne Leupold, Antonia Lindenthal,
Susanne Steffens
Die Bühnenbilder und Kostüme werden in den Werkstätten der Sächsischen
Staatstheater gefertigt.
Zentrale Dienste der Sächsischen Staatstheater / Staatsoper Dresden
und Staatsschauspiel Dresden Kaufmännischer Geschäftsführer: Wolfgang
Rothe p Referentin: Christin Otto p Assistentin: Kirstin Tittel p Stell­ver­­tre­tender Kaufmännischer Geschäftsführer: Pierre-Yves Bazin p Mitarbeit:
Felicitas Brendel, Jaquelin Grumbt p Leiter Controlling: Sven Peschel p
Mitarbeit Controlling: Cathleen Hofmann p Interne Revision und Orga­ni­
sation: Sylvia Bittner p Leiterin Personal: Solveig Eckert p Stell­ver­tre­tender
Leiter Personal: Uwe Behnisch p Mitarbeit Personalabteilung: Ulrike Bauer,
Ilka Dietze, Doreen Fritzsche, Cornelia Kamprath, Anja Merkwirth, Claudia
Rüthrich p Leiterin Rechnungswesen: Heike Sobkowiak p Mitarbeit Rech­
nungs­­wesen: Hannelore Adam, Claudia Domine, Viola Kucher, Annett Jeschke,
Bärbel Müller, Martina Oehme, Edelgard Proksch, Anja Schliemann, Carola
Schubert p Leiterin Recht: Theda Kokenge p Mitarbeit Recht: Manuela Münzer
p Leiter Datenverarbeitung-Organisation: Sven Born p Mit­arbeit Daten­ver­
arbeitung-Organisation: Peter Gerstenberger, Marcel Hein, Jörg Lehmann,
Maik Strohbach p Post-, Boten- und Kopierzentrale: Gabriele Hatzmannsberger,
Carmen Socka, Jana Walter p Betriebsärztin: Dr. med. Kathrin Rüllich, Fach­
ärztin für Allgemein- und Betriebs­medizin / Psychotherapie
Technischer Dienst und Gebäudemanagement Leitung: Roland Oertel p
Haus- und Betriebstechnik (Leitung): Frank Ruder p Mitarbeiter Hausbetriebstechnik (Vorarbeiter): Olaf Teller p Mitarbeiter Hausbetriebstechnik:
Nico Baumgart, Andreas Beyer, Thomas Hirche p Maschinentechniker:
Hendrik Schletter p Hausinspektion: Wolf Richter p Haus- und Betriebshandwerker: Thomas Giersemehl p Bühnen- und Hausarbeiter: Peter Mende,
Manfred Nixdorf, Detlef Richter, Daniel Weise p Pforte: Frank Schmidt,
Mitarbeiter der Firma Kötter p Auszubildender Anlagenmechanik: Sebastian
Mittag
Bühnentechnik Theaterobermeister: Klaus-Peter Klunker p Theatermeister:
André Dietze / Dirk Heymann, Jens Kelm, Bernd Mahnert, Frank Scheibner,
Helge Wittig p Vorarbeiter Maschinentechnik: Frank Beate p Seiten- bzw.
Schnürmeister: Volker Blümel, Steffen Büttner, Pan Langhammer, Ronald
Matthes, Gerd Müller, Udo Nitzsche, Jens Ørsted, Daniel Oertel, Michael Pohle,
Steffen Riegel, Thomas Schubert, Georg Weber p Maschinisten: Frank Adam,
Mario Dietrich, Lutz Ebert, Valentin Klunker, Christoph Lößner, Bernd Schulz
p Bühnentechniker: Andreas Arnold, Heiko Barth, Uwe Becker, Torsten Bruhn,
Andreas Dähner, Frank Domel, Gerd Eichhorn, Martin Eulitz, Lutz Feilotter,
André Felsner, Ralf Gaitzsch, Thomas Glaß, Matthias Glauche, Jürgen Hage,
Lutz Hänsel, Herbert Herzmann, Johannes Holzmann, Andreas Kallenbach,
Matthias Kannenberg, Stefan Küchler, Axel Ladwig, Ingo Lenk, Rüdiger
Liebthal, Ralph Löwe, Jens Lüttich, Daniel Meinl, Manuel Meinl, Mario Niese,
Wilfried Richter, Frank Ruhland, Ronald Sämann, Rolf Socka, Henry Sorms,
Sebastian Stefek, Michaela Thiel, Andreas Weiß, Jörg Zeidler
Veranstaltungstechnik Veranstaltungstechniker: Matthias Hübner, Felix
Langner, Daniel Reppe p Auszubildende: William Sonntag, Julian Schuppe
Beleuchtung und Video Leitung: Michael Gööck p Stellvertretende Leitung
Schauspielhaus: Andreas Barkleit p Stellvertretende Leitung Kleines Haus:
Björn Gerum p Beleuchtungsmeister: Jürgen Borsdorf, Rolf Pazek, Arndt
Riemeier, Olaf Rumberg p Stellwerksbeleuchter: Jens Clausnitzer, Carola
Dregely, Henry Hillig, Robert Irrgang, Henryck Wecker, Thomas Wildenhain
p Beleuchter: Achim Frank, Eric Frederich, Oliver Goy, Bruno Grotsch, Andreas
Hanisch, Peter Köhler, Andreas Kunert, Jens Leopold, Petra Pazek, Christian
Pöge, Elke Radtke, Andreas Rösler, Sven Schade, Olivia Walter p Videotechniker: Thomas Schenkel
Ton Leitung: Manja Schreyer p Stellvertretende Leitung und Tonmeister:
Torsten Staub p Tonmeister: Torsten Heider, Martin Schmitz p Tontechniker:
Ulrich Berg, Hernán Ferrari, Peter Franke, Philipp Friesel, Uwe Lahmann,
Marion Reiz
Maske Chefmaskenbildnerin: Gabriele Recknagel p Stellvertretende Chefmaskenbildnerin: Silvia Siegert p Erste Maskenbildnerin: Marika Hinkel p
Maskenbildnerinnen: Jana Dittrich, Barbi Mederacke, Ines Pfitzner, Tatjana
Richter, Cornelia Ulrich, Kerstin Weise, Ulrike Weise, Ellen Wittich
Requisite Leitung: Heike Jordan p Requisiteure: Heike Böhme, Steffi
Engelmann, Christiane Findeisen, Kathrin Friedrich, Susanne Glauche-Ørsted,
Heike Lieberum, Matthias Schulz, Ines Taggesell, Mareile Weller p Spezialeffekte Bühne, Waffenkammer: Tilo Ebert, Ramon Stage
Besucherservice und Vertrieb Leitung Schauspiel: Angelika Heine p Stellvertretende Leitung: Susann Boisly p Mitarbeit: Daniel Bau, Angela Bauer,
Birgit Kaltenhäuser, Ulrike Ladwig, Birgit Mehlig, Silke Rehwald p Leitung
Vorderhauspersonal: Anja Linhart, Jaqueline Rau (Vertretung) p Besucherservice und Vorderhauspersonal: Personal der Firma Power GmbH
Örtlicher Personalrat Staatsschauspiel Dresden Vorsitzender: Georg Weber
p Stellvertreter: Tilo Ebert p Mitglieder: Holger Hübner, Andreas Lötzsch,
Jens Ørsted, Benjamin Pauquet, Ellen Wittich p Frauen- und Gleich­stellungs­
beauftragte: Angela Rümmler p Suchtbeauftragter: Thomas Giersemehl p
Schwerbehindertenvertretung: Christian Clauß p Sekretariat: Gisela Merbitz
Gesamtpersonalrat Sächsische Staatstheater Vorsitzender: Gerald Hupach
p Stellvertreter: Tilo Ebert p weiterer Vorstand: Karin Eisold, Lars Zobel p Mit­
glieder: Katharina Bergmann, Steffen Bursian, Jana Hohlfeld, Holger Hübner,
Oleg Klymyuk, Helge Krause, Angela Liebold, Georg Weber, Ellen Wittich
Verwaltungsrat Vorsitzender: Uwe Gaul (Staatssekretär im Sächsischen
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst) p Stellvertretender Vorsitzender: Hansjörg König (Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der
Finanzen) p Mitglieder: Petra von Crailsheim (Verhinderungsvertreterin des
Vorstandes der Ostsächsischen Sparkasse Dresden), Prof. Dr. phil. habil.
Wolfgang Donsbach (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft der tu Dresden), Prof. Dr. Siegfried Fiebig (Sprecher
der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH), Anne Frank (Geschäftsführerin tms Messen-Kongresse-Ausstellungen GmbH), Thomas Früh
(Abteilungsleiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft
und Kunst), Alexandra Gerlach (Journalistin), Prof. Jürgen Hubbert, Frank
Ruder (Leitung Haus- und Betriebstechnik am Staatsschauspiel Dresden),
Prof. Markus Schächter (zdf-Intendant a. D.), Prof. Dr. Brigitte Voit (Wissenschaftliche Direktorin Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V.),
Dr. Wilhelm Zörgiebel (Geschäftsführender Gesellschafter der Grundbesitz
Hellerau GmbH)
Ehrenmitglieder Karl von Appen, Charlotte Basté, Reinhold Bauer, Erich
Baumgart, Marie Bayer-Bürck, Emil Devrient, Antonia Dietrich, Wolfgang
Engel, Charlotte Friedrich, Dieter Görne, Friedrich Haase, Martin Hellberg,
Peter Herden, Georg Kiesau, Klaus Dieter Kirst, Friedrich Lindner, Franz
Lommatzsch, Frank Ostwald, Paul Paulsen, Erich Ponto, Alfred Reucker,
Traute Richter, Max Rothenberger, Clara Salbach, Hermann Stövesand,
Pauline Ulrich, Paul Wiecke, Johannes Wieke, Albert Willi, Gerhard Wolfram
Das Staatsschauspiel Dresden und die Sächsische Staatsoper Dresden
bilden gemeinsam die „Sächsischen Staatstheater“.
105
Liebes Publikum, verehrte Gäste,
auch in der zurückliegenden Spielzeit waren wir eines der bestbesuchten Theater des Landes – über
Ihr großes Interesse an unserer Theaterarbeit freuen wir uns sehr! In der Spielzeit 2015 / 2016 laden wir
Sie ebenfalls wieder sehr herzlich zum Besuch ein und halten einen spannenden Spielplan und ein
vielfältiges Kartenangebot bereit. Die Palette reicht dabei von den klassischen Anrechtsformen bis
zum Angebot für Kurzentschlossene.
Erleben Sie neue Inszenierungen und wählen Sie dazu ein individuelles Schauspielanrecht! Sind Sie z. B.
an zeitgenössischer Dramatik interessiert, empfehlen wir Ihnen das Anrecht „Neue Blicke / Neue Stücke“.
Aber richten Sie Ihr Augenmerk auch auf die gemischten Anrechte – neu im Angebot ist hier das
­gemeinsame Frauenkirchen-Schauspiel-Anrecht. Näheres dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die im Monatsplan regelmäßig als „Blaue Tage“ ausgewiesenen
Vorstellungen, die wir nach wie vor zum besonders günstigen Preis von 10,00 € auf allen Plätzen
­anbieten. Die begehrten Feiertagsangebote, zur Weihnachtszeit mit „Tannenbäumen“ und zur Osterzeit
mit „Ostereiern“ im Spielplan gekennzeichnet, behalten wir ebenso bei. Schüler und Studenten z­ ahlen
weiterhin in allen Spielstätten und zu allen Repertoirevorstellungen 7,00 €, Studierende im ersten
Semester sogar nur 3,50 €. Hartz-IV-Empfänger erhalten Karten zum Preis von 1,00 € an der Abendkasse, Asylsuchende erhalten für Repertoirevorstellungen freien Eintritt.
Erfreulich ist, dass wir trotz der allgemeinen Preissteigerungen und Lohnerhöhungen in allen Bereichen
die Preise stabil halten können, sodass auch in dieser Spielzeit für jedes Alter und jeden Geldbeutel
ein passendes Angebot dabei ist.
Neu eingeführt haben wir die Online-Funktion ticket@home, mit der Sie Ihre Karten bequem von zu Hause
aus buchen und nun auch ausdrucken können. Alle Zuschauer mit eingeschränktem Hörvermögen
möchten wir an dieser Stelle auf die mit neuer Technik ausgestattete barrierefreie Sende- / Empfangsanlage im Schauspielhaus aufmerksam machen, die auf allen Plätzen im Zuschauerraum ein Mithören
in bester Qualität ermöglicht. Die Empfänger für verbessertes Mithören, die wahlweise mit Kopfhörer
oder Umhängeschleife für Hörgeräte betrieben werden, können am Infostand im Eingangsfoyer
­ausgeliehen werden. Unser Vorderhauspersonal wird Ihnen bei der Einrichtung der Geräte gern
­behilflich sein. Für fremdsprachige Gäste bieten wir im Schauspielhaus ausgewählte Aufführungen
mit englischen Übertiteln an, ein Service, der bereits großen Anklang gefunden hat.
Die nun bereits seit einigen Jahren im Kleinen Haus sehr gut etablierten „Schnullertage“ werden ebenfalls weitergeführt. Familien mit Kindern ermöglichen wir damit einen ungestörten Theaterbesuch,
während die Kleinen liebevoll betreut werden.
Liebe Dresdnerinnen und Dresdner, liebes Publikum von nah und fern – seien Sie mit dabei, wenn es
wieder heißt „Vorhang auf !“ zu einer spannenden Theatersaison, und besuchen Sie gemeinsam mit
Ihrer Familie und Ihren Freunden unsere Vorstellungen im Schauspielhaus und im Kleinen Haus – wir
freuen uns sehr auf Sie!
Ihr Staatsschauspiel Dresden
Prämienaktion: Empfehlen Sie uns weiter!
Die Anrechtsinhaber, die bis zum 31. Oktober 2015 einen neuen Anrechtsinhaber für das Staatsschauspiel werben, können zwischen vielen schönen
­Prämien wählen, z. B.:
p eine Jahreskarte für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden p Business-Lunch und Begrüßungssekt im william – Restaurant im Schauspielhaus
p ein Büchergutschein für Richters Buchhandlung p weitere Infos im Anrechtsbüro unter 0351 . 49 13 – 567
Bitte beachten Sie:
p Bedingt durch Inszenierung und Bühnenbild kann es vorkommen, dass die von Ihnen reservierten Anrechtsplätze nicht zur Verfügung stehen oder die
Sicht auf die Bühne eingeschränkt ist. In diesen Fällen bieten wir Ihnen selbstverständlich vergleichbare Ersatzkarten an. p Natürlich bemühen wir
uns stets um Zuverlässigkeit und Termingenauigkeit. Gegen Erkrankungen und technische Pannen sind aber auch wir nicht gefeit. Sollte es deshalb
ausnahmsweise zu Verschiebungen kommen, bitten wir Sie um Nachsicht.
106
Die Schauspielanrechte
Gönnen Sie sich die Vorteile eines Schauspielanrechts! Sie bestimmen den Wochentag, an dem Sie
ins Theater gehen möchten, und die Preisgruppe. p Wenn Ihnen ein Termin Ihres Anrechts nicht
zusagt, können Sie diesen bis zwei Tage vor der Vorstellung kostenfrei gegen eine andere Vorstellung
eintauschen. p Nutzen Sie den Preisvorteil von bis zu 60 % gegenüber dem Normalpreis. p Darüber
­hinaus erhalten Sie 10 % Ermäßigung beim Kauf von weiteren Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen.
p Auf Wunsch senden wir Ihnen unsere Monatsspielpläne zu, sodass Sie frühzeitig über anstehende
Premi­eren, Zusatzveranstaltungen und die Vorstellungstermine informiert sind. p Sie erhalten druckfrisch das Spielzeitheft mit ausführlichen Informationen über das Programm der kommenden Saison.
p Schauen Sie doch einmal hinter die Kulissen. Führungen durch das Schauspielhaus mit spannenden
Informationen über das Staatsschauspiel, Einblicken in die Bühnentechnik und die Architektur des
Hauses und vielem mehr sind für die Anrechtsinhaber kostenfrei. Die Termine entnehmen Sie bitte den
Monatsspielplänen.
Die Premierenanrechte
Erleben Sie die besondere Atmosphäre eines Premierenabends! Wir freuen uns darauf, im Anschluss an
die Vorstellung mit Ihnen anzustoßen, uns mit Ihnen auszutauschen und mit Ihnen zu feiern. Das
Premierenanrecht bietet gegenüber dem Kassenpreis bis zu 15 % Ermäßigung. Das Programmheft erhalten
Sie am Abend kostenfrei! Sie sehen vom Saisonstart an wahlweise acht Premieren im Schauspielhaus,
fünf Premieren im Kleinen Haus oder insgesamt sechs Premieren in beiden Spielstätten.
Premierenanrecht 8 x Schauspielhaus
Fr 11.09.2015Maß für Maß
Sa 10.10.2015
Die Nibelungen
So 01.11.2015
Das goldene Garn (Reckless III) *
Sa 28.11.2015
Graf Öderland / Wir sind das Volk
Sa 16.01.2016
Der Idiot
Fr29.01.2016
Terror
Sa20.02.2016Der Raub der Sabinerinnen
Sa 19.03.2016
Das Schiff der Träume Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Premierenanrecht 5 x Kleines Haus/1 x Gastspiel*
So 13.09.2015
DYNAMO – Leben, lieben, leiden
Sa03.10.2015
Rabenliebe Sa 07.11.2015
Nathan der Weise
Sa05.12.2015
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull Sa27.02.2016
Michael Kohlhaas
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Kleines Haus
Premierenanrecht 4 x Schauspielhaus, 2 x Kleines Haus
Sa 19.09.2015
Die Zuschauer
Sa 07.11.2015
Nathan der Weise
Sa05.12.2015
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull Sa 16.01.2016
Der Idiot
Sa20.02.2016Der Raub der Sabinerinnen
Sa 19.03.2016
Das Schiff der Träume
Schauspielhaus
Kleines Haus
Kleines Haus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 184,00 ¤
Preisgruppe 2: 160,00 ¤
Preisgruppe 3: 140,00 ¤
* Sie besuchen die Premiere des Kinder- und Familienstücks
oder erhalten einen Gutschein für ein Gastspiel Ihrer Wahl
in der Reihe „Theater zu Gast“
Preise
Einheitspreis: 102,00 ¤
* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für ein Gastspiel Ihrer Wahl in der Reihe „Theater zu Gast“
Preise
Preisgruppe 1: 126,00 ¤
Preisgruppe 2: 114,00 ¤
Preisgruppe 3: 104,00 ¤
107
Die Tagesanrechte
Der Klassiker unter den Anrechten: Wählen Sie Ihren Lieblingswochentag, suchen Sie sich eine feste
Preisgruppe aus und erleben Sie fünf Inszenierungen der neuen Spielzeit im Schauspielhaus. Sie
sparen bis zu 60 % auf den regulären Kassenpreis. Zusätzlich dürfen Sie sich eine Vorstellung im
Kleinen Haus aussuchen, hierfür erhalten Sie einen Gutschein. Entscheiden Sie – und begeben Sie sich
mit uns auf eine spannende Reise durch den Spielplan!
Montag I
Mo19.10.2015
Mo30.11.2015
Mo01.02.2016
Mo28.03.2016
Mo30.05.2016
Die Nibelungen
Graf Öderland / Wir sind das Volk
Schöne neue Welt
Der Raub der Sabinerinnen Faust 1 Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Montag II
Mo12.10.2015
Mo21.12.2015
Mo29.02.2016
Mo21.03.2016
Mo16.05.2016
Dantons Tod Maß für Maß
Der Raub der Sabinerinnen
Das Schiff der Träume
Der Idiot
Schauspielhaus
Schauspielhaus
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Preise
auf allen Plätzen 61,00 ¤
p zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
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auf allen Plätzen 61,00 ¤
p zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
Dienstag
Di 15.09.2015Maß für Maß Di 27.10.2015
Die Verschwörung des Fiesko zu Genua Di 08.12.2015
Die Nibelungen
Di 09.02.2016
Der Idiot
Di05.04.2016
Terror
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
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Preise
Preisgruppe 1: 91,00 ¤
Preisgruppe 2: 78,50 ¤
Preisgruppe 3: 71,00 ¤
p in jeder Preisgruppe erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
Mittwoch
Mi 30.09.2015
Mi 18.11.2015
Mi 13.01.2016
Mi 17.02.2016
Mi 13.04.2016
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
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Preise
Preisgruppe 1: 91,00 ¤
Preisgruppe 2: 78,50 ¤
Preisgruppe 3: 71,00 ¤
p in jeder Preisgruppe erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
Donnerstag
Do 24.09.2015
Die Verschwörung des Fiesko zu Genua
Do 22.10.2015
Maß für Maß Do 26.11.2015Die Nibelungen
Do 07.01.2016
Graf Öderland / Wir sind das Volk
Do 07.04.2016
Das Schiff der Träume
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 86,00 ¤
Preisgruppe 2: 73,50 ¤
Preisgruppe 3: 66,00 ¤
p in jeder Preisgruppe erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
Freitag
Fr02.10.2015
Fr 06.11.2015
Fr 08.01.2016
Fr25.03.2016
Fr 20.05.2016
Amerika
Maß für Maß
Die Nibelungen
Der Idiot Das Schiff der Träume
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 101,00 ¤
Preisgruppe 2: 88,50 ¤
Preisgruppe 3: 81,00 ¤
p in jeder Preisgruppe erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
Samstag
Sa 03.10.2015
Sa 07.11.2015
Sa05.12.2015
Sa06.02.2016
Sa 02.04.2016
Maß für Maß
Das goldene Garn (Reckless III)
Graf Öderland / Wir sind das Volk
Terror
Das Schiff der Träume
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 101,00 ¤
Preisgruppe 2: 88,50 ¤
Preisgruppe 3: 81,00 ¤
p in jeder Preisgruppe erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
Sonntag (Beginn 19 Uhr)
So13.09.2015
Amerika
So 11.10.2015
Maß für Maß
So 15.11.2015
Die Nibelungen
So 17.01.2016
Graf Öderland / Wir sind das Volk
So03.04.2016
Der Idiot
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 91,00 ¤
Preisgruppe 2: 78,50 ¤
Preisgruppe 3: 71,00 ¤
p in jeder Preisgruppe erhalten Sie zusätzlich einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Kleinen Haus
108
Bernarda Albas Haus
Das Gespenst von Canterville
Die Nibelungen
Maß für Maß
Der Idiot Die Sonntagnachmittags-Anrechte
Das Sonntagnachmittags-Anrecht ist ein Angebot für Jung und Alt! Es ist besonders geeignet für
Familien, die gerne gemeinsam Sonntagnachmittage im Theater verbringen wollen, oder für ältere
Menschen, denen der Vorstellungsbesuch am Abend oft zu spät ist. Beginn ist jeweils 16 Uhr – abends
sind Sie wieder zu Hause. Die Sonntagnachmittags-Anrechte sind außerdem besonders günstig: Sie
sparen bis zu 55 % auf den regulären Kassenpreis!
Sonntagnachmittags-Anrecht 5 x Schauspielhaus, 1 x Kleines Haus (Beginn 16 Uhr)
So18.10.2015
Die Zuschauer Schauspielhaus
So 22.11.2015
Die Panne
Kleines Haus
So 20.12.2015
Das goldene Garn (Reckless III)
Schauspielhaus
So 24.01.2016
Der Idiot Schauspielhaus
So 20.03.2016Maß für Maß
Schauspielhaus
So 01.05.2016
Der Raub der Sabinerinnen
Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 81,00 ¤
Preisgruppe 2: 68,50 ¤
Preisgruppe 3: 61,00 ¤
Sonntagnachmittags-Anrecht 4 x Schauspielhaus (Beginn 16 Uhr)
So 20.12.2015
Das goldene Garn (Reckless III) Schauspielhaus So 24.01.2016
Der Idiot
Schauspielhaus
So20.03.2016
Maß für Maß Schauspielhaus
So 01.05.2016
Der Raub der Sabinerinnen Schauspielhaus
Preise
Preisgruppe 1: 56,00 ¤
Preisgruppe 2: 46,50 ¤
Preisgruppe 3: 40,00 ¤
Neue Blicke / Neue Stücke – 5 x gegenwärtiges Theater!
Dieses Angebot wendet sich an alle, die Lust haben, sich mit neuer Dramatik und zeitgenössischen
Stoffen auseinanderzusetzen. Zugleich beinhaltet es Inszenierungen von Regisseuren, die eine neue,
heutige, oft ungewöhnliche und überraschende Art finden, sich einem klassischen Text zu nähern.
Neue Blicke / Neue Stücke-Anrecht 2 x Schauspielhaus, 3 x Kleines Haus
Sa 17.10.2015
Die Zuschauer Schauspielhaus
Do 26.11.2015
Rabenliebe
Kleines Haus
So 17.01.2016
Graf Öderland / Wir sind das Volk
Schauspielhaus
Fr 19.02.2016
Die lebenden Toten
Kleines Haus
So 03.04.2016
Unterwerfung
Kleines Haus
Preise
Preisgruppe 1: 65,00 ¤
Preisgruppe 2: 60,00 ¤
Preisgruppe 3: 57,00 ¤
6 Richtige: Das Wahlanrecht 6 x haben Sie die Wahl p 6 x Theater an Ihren Wunschterminen­­
p 6 x allein, 3 x zu zweit oder mit Freunden. Einfacher geht es nicht. Hier haben Sie alles selbst in der
Hand. Sie erwerben sechs Gutscheine (für eine Preisgruppe) für das Schauspielhaus, sechs Gutscheine für
das Kleine Haus oder wählen vier und zwei Gutscheine für beide Häuser. Sie wählen die Inszenierungen
aus, die Sie am meisten interessieren. Sie wählen auch die Termine. Jetzt müssen Sie die Gutscheine nur
noch im Vorverkauf oder an der Abendkasse in Eintrittskarten für die Vorstellungen aus dem Schauspielrepertoire tauschen. Sie erhalten die besten noch verfügbaren Plätze! Seien Sie spontan! Sie können bereits
für 19,00 ¤ im Schauspielhaus in der ersten Reihe sitzen. Eine der günstigsten Möglichkeiten, ins Theater
zu kommen! Achten Sie auch auf unser Jugendwahlanrecht für junge Zuschauer bis 26 Jahre.
Sie können wählen
6 Gutscheine für das Schauspielhaus
114,00 ¤ (Preisgruppe 1) 6 Gutscheine für das Kleine Haus 66,00 ¤(Einheitspreis)
4 Gutscheine für das Schauspielhaus und
2 Gutscheine für das Kleine Haus
98,00 ¤(Preisgruppe 1) Unser Jugendwahlanrecht
6 Gutscheine für Schauspielhaus / Kleines Haus für alle bis 26 Jahre
39,00 ¤ (Einheitspreis)
93,00 ¤ (Preisgruppe 2) 84,00 ¤ (Preisgruppe 3)
84,00 ¤(Preisgruppe 2) 78,00 ¤ (Preisgruppe 3)
p Gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Für Premieren steht ein Kontingent zur Verfügung.
109
Gemischte Anrechte
Das Schauspiel-Operetten-Anrecht 3 x Schauspielhaus und 3 x Operette
Kombinieren Sie drei Vorstellungen aus dem Schauspielrepertoire mit drei Vorstellungen der Staatsoperette (Operette, Spieloper und Musical). Termine und Stückinfos entnehmen Sie bitte dem Internet.
Preise
Preisgruppe 1:
Preisgruppe 2:
Preisgruppe 3:
Fr, Sa, So abends
114,75 ¤
101,25 ¤
88,50 ¤
So nachmittags
108,75 ¤
95,25 ¤
79,50 ¤
Mo – Do
105,00 ¤
90,75 ¤
75,75 ¤
Das Dreieranrecht 3 x Staatsschauspiel (2 x Schauspielhaus, 1 x Kleines Haus), 2 x Herkuleskeule und
2 x Theaterkahn. Die Kombination von Staatsschauspiel, Herkuleskeule und Theaterkahn ist eine gute
Gelegenheit, hochkarätiges Kabarett und Schauspiel preiswert zu erleben. Die Termine werden Ihnen
ca. sechs Wochen vor den jeweiligen Vorstellungen mitgeteilt.
Preise
Preisgruppe 1: 99,00 ¤
Preisgruppe 2: 94,00 ¤
Preisgruppe 3: 91,00 ¤
Dresdner Anrecht Staatsschauspiel Dresden, Sächsische Staatsoper Dresden, Staatsoperette Dresden.
Die drei traditionsreichsten Dresdner Theater in einem Anrecht. Das einzigartige Dresdner Anrecht
bietet vielfältige Möglichkeiten und Kombinationen für unterhaltsame Theaterabende. Die genauen
Termine und Vorstellungen erfahren Sie im Anrechtsbüro oder unter www.staatsschauspiel-dresden.de.
110
Ermäßigungen und Geschenke
Blaue Tage Mindestens einmal im Monat können Sie zu einem Sonderpreis von 10,00 ¤ ausgewählte
Vorstellungen besuchen. Die Termine entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen.
Schüler, Studenten, Auszubildende zahlen nur 7,00 ¤ Junge Menschen in der Ausbildung – Schüler,
Studenten, Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes u. a. – zahlen
gegen Vorlage eines Ausweises 7,00 ¤ auch im Vorverkauf (im Schauspielhaus in der Regel ab Preisgruppe
2, Reihe 12). An der Abendkasse gibt es 7,00 ¤-Karten eine Stunde vor Beginn der Vorstellung je nach
­Verfügbarkeit in allen Preiskategorien. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
Schulklassen zahlen pro Schüler 5,50 ¤ für alle Vorstellungen im Schauspielhaus sowie im Kleinen Haus
auf allen Plätzen. Dies gilt bereits für den Vorverkauf. Wir behalten uns vor, die Kontingente zu begrenzen.
Reservieren Sie rechtzeitig!
Studentinnen und Studenten im ersten Semester zahlen nur 3,50 ¤ Bitte als Nachweis die Immatri­
kul­ations­bescheinigung vorlegen.
Das erste Mal … im Theater! Lehrerinnen und Lehrer, die mit ihren Schulklassen noch nie im Theater
waren, erhalten beim ersten Besuch Eintrittskarten für 3,00 ¤ pro Person. Zusätzlich erhalten die Schüler
vor der jeweiligen Aufführung eine Stückeinführung im Theater und nach Absprache eine theaterpädagogische Vor- und Nachbereitung.
Inhaber des Dresdner Sozialpasses und Arbeitslose zahlen ebenfalls nur 7,00 ¤, auch im Vorverkauf. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
Karten für Hartz-IV-Empfänger Berechtigte erhalten gegen entsprechende Nachweise Karten für 1,00 ¤
an der Abendkasse. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
Asylsuchende erhalten gegen entsprechende Nachweise freien Eintritt. Ausgenommen sind Gastspiele
und Sonderveranstaltungen.
Senioren und Schwerbehinderte (ab 70 %) erhalten nach Vorlage eines entsprechenden Ausweises eine
Ermäßigung von bis zu 35 % im Schauspielhaus und bis zu 20 % im Kleinen Haus. Schwerbehinderte, die
auf eine Begleitung angewiesen sind (das ist im Schwerbehindertenausweis mit einem B vermerkt), ­erhalten
für sich und ihre Begleitperson eine Eintrittskarte mit je 50 % Ermäßigung.
Die Theatercard Das Angebot für Stammgäste: Sie erhalten die Theatercard kostenlos an den Vorverkaufskassen im Schauspielhaus. Unsere Kassenmitarbeiter tragen jeden Theaterbesuch auf der Karte ein.
Ab dem fünften Besuch erhalten Sie für jede weitere Eintrittskarte ca. 30 % Ermäßigung. Ab dem neunten
Besuch steigert sich diese Ermäßigung auf ca. 50 %. Die Theatercard gilt nur für den Einzelverkauf von
Repertoirevorstellungen und für die Dauer eines Jahres ab dem ersten Vorstellungsbesuch.
Anrechtsinhaber Alle Inhaber eines Dresdner Anrechts oder eines Schauspielanrechts erhalten ca. 10 %
Ermäßigung auf jede weitere Eintrittskarte bei Repertoirevorstellungen.
Gruppenermäßigungen für Gruppen ab zwanzig Personen auf Anfrage.
Theatergutscheine Verschenken Sie Theater mit Theatergutscheinen im Wert von 10, 20, 30, 40, 50
oder 100 ¤. Die Beschenkten lösen den Gutschein dann im Laufe eines Jahres in Eintrittskarten für eine
Repertoirevorstellung nach eigener Wahl ein. Der Kauf der Gutscheine ist auch im Internet möglich.
Schnullertag! – Kostenlose Kinderbetreuung im Theater Im Kleinen Haus bieten wir ausgewählte
Vorstellungen sonntagnachmittags an. Sie geben Ihre Kinder im Theater in die Obhut ausgebildeter
­Pädagoginnen, die die Kleinen liebevoll beaufsichtigen und mit ihnen spielen, während Sie zwei
ungestörte Theaterstunden erleben. Die Kinderbetreuung kostet nichts extra, Sie bezahlen lediglich
Ihre Theaterkarten. Die Termine der Schnullertage entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Wir
bitten um vorherige Anmeldung.
p Grundsätzlich ist eine Addition von Ermäßigungen nicht möglich. Wir behalten uns vor, die Ausweise, die zu einer Ermäßigung berechtigen,
beim Kauf der Karten zu kontrollieren.
111
Bühne
1
2
1
3
2
5
3
2
1
3
2
1
4
2
1
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3
4
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5
5
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6
6
6
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7
7
7
7
8
8
8
20 21
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
20 21 22
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
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9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
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9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
8
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9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
6
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21 22 23 24
5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
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11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
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5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
9
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2
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9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
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25 26 27 28
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10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
11
1 2 3 4
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5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
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5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
17
1
3
7
5
4
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8
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9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
28
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8 9 10 11
18 19 20 21 22 23
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18 19 20 21 22
9 10
Parkett
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4
2. Rang
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28
25
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15 16 17 18 19 20 21 22 2
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L
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3
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Loge 2
Loge 1
Loge 4
3
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Loge 1
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Loge 2
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Loge 3
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2
0 21
18 19 2
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4
1. Rang
15
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2
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12
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Loge 4
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36 37 38 3
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7
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8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
34
2
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8
32
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7
R
Rollstuhlplätze
Stehplätze
112
Preise
Schauspielhaus
Fr – Sa / Premiere
27,00 ¤
23,00 ¤
20,00 ¤
15,00 ¤
So – Do
25,00 ¤
21,00 ¤
18,00 ¤
11,00 ¤
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Kleines Haus
Kleines Haus 1 p großer Saal, bis maximal 400 Plätze
Kleines Haus 2 p hinter dem Eisernen, bis maximal 150 Plätze
Kleines Haus 3 p unter dem Dach, bis maximal 99 Plätze
So – Do
18,00 ¤
16,00 ¤
10,00 ¤
Fr, Sa / Premiere 20,00 ¤
18,00 ¤
12,00 ¤
Schüler, Studenten und andere Ermäßigungsberechtigte zahlen in allen Spielstätten und für alle
Vorstellungen nur 7,00 ¤. p Senioren erhalten eine Ermäßigung von bis zu 35 % auf den Kartenpreis
im Schauspielhaus und bis zu 20 % im Kleinen Haus. p Schwerbehinderte, die auf eine Begleitung
angewiesen sind, erhalten für sich und ihre Begleitperson eine Eintrittskarte mit je 50 % Ermäßigung.­
p Abweichende Preise bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. p Bei ausgewählten Vorstellungen bieten wir zusätzlich Stehplätze an.
Schauspielanrechte
Die Premierenanrechte
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
8 x Schauspielhaus
184,00 ¤
160,00 ¤
140,00 ¤
6 x gemischt
126,00 ¤
114,00 ¤
104,00 ¤
5 x Kleines Haus / 1 x Gastspiel
102,00 ¤ (Einheitspreis)
p zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für ein
Gastspiel Ihrer Wahl in der Reihe „Theater zu Gast“
Die Tagesanrechte Schauspielhaus
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
5 x Schauspielhaus und ein Gutschein für das Kleine Haus
Di, Mi, So
Fr, Sa
Do
91,00 ¤
101,00 ¤
86,00 ¤
78,50 ¤
88,50 ¤
73,50 ¤
71,00 ¤
81,00 ¤
66,00 ¤
Mo
61,00 ¤ auf allen Plätzen
Die Sonntagnachmittags-Anrechte
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
5 x Schauspielhaus
1 x Kleines Haus
81,00 ¤
68,50 ¤
61,00 ¤
4 x Schauspielhaus
56,00 ¤
46,00 ¤
40,00 ¤
Das Wahlanrecht
6 x Schauspielhaus
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
114,00 ¤
93,00 ¤
84,00 ¤
4 x Schauspielhaus
2 x Kleines Haus
98,00 ¤
84,00 ¤
78,00 ¤
6 x Kleines Haus
6 x Schauspielhaus / Kleines Haus
66,00 ¤ (Einheitspreis)
39,00 ¤ (für alle bis 26 Jahre)
113
Freunde und Förderer des Staatsschauspiels Dresden
Förderverein Staatsschauspiel Dresden und Junger IG Schauspiel – Interessengemeinschaft Schauspiel
Freundeskreis
Dresden e. V. Mit der Gründung des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden Liebe Dresdner! Liebe Gäste der Stadt! Liebe Theaterfreunde!
e.V. entstand 1995 eine Gemeinschaft von Freunden und Seien Sie neugierig und gewinnen Sie mit der ig Schauspiel
Förderern unseres The­aters, die sich als eine kommunikative
dem Theater noch mehr ab! Wie das geht? Mit uns erhalten
Brücke zwischen Theater und Publikum versteht. Der Förder- Sie tiefere Einblicke in das Theatergeschehen. Wir bieten
verein fühlt sich dem Staatsschauspiel nicht nur ideell nahe ­regelmäßig kommunikative Foren mit Gesprächen über das
und verfolgt dessen Arbeit mit aktivem Interesse, sondern er Geschehen auf und hinter der Bühne an oder den Besuch
leistet mit den Mitgliedsbeiträgen und zusätzlich eingewor- einer der ersten Vorstellungen einer Neuinszenierung mit
benen Spenden auch finanzielle Unterstützung. Die Bandbreite
anschließender Diskussion in Anwesenheit von Mitgliedern
der Aktivitäten erstreckt sich dabei von der Realisierung des künstlerischen Produktionsteams und des Ensembles.
ungewöhnlicher Projekte über die Mitfinanzierung von Gast- Für diese Vorstellungen erhalten ig-Mitglieder ein vergünsspielen und Sonderveranstaltungen bis hin zur Förderung des tigtes Theateranrecht mit ca. 30 bis 50 % Ermäßigung auf den
Engagements namhafter Künstler. Alle zwei Jahre vergibt der regulären Kassenpreis.
Förderverein den mittlerweile weit über die Landesgrenzen p Die Reihe „Vorgestellt“ präsentiert Mitarbeiterinnen und
hin­aus bekannten und in erster Linie der Nachwuchsför­ Mitarbeiter des Theaters, deren Tätigkeiten und Arbeitsplätze
nicht im Rampenlicht stehen (von a wie Ankleider bis z wie
derung dienenden Erich-Ponto-Preis für he­rausragende
Zentrale Haustechnik). p In den Podiumsgesprächen der Reihe
­darstellerische Leistungen an ein Mitglied des Ensembles.
Der Förderverein hat einen „Jungen Freundeskreis“ gegründet. „Das Porträt“ geben Mitglieder des Ensembles Einblicke in
Alle Theaterbegeisterten von 16 bis 28 Jahren sind herzlich künstlerische Arbeitsprozesse. p Der ig Schauspiel angeeingeladen. Der Freundeskreis bietet ein umfangreiches
schlossen ist die literarische Reihe „Dichterwort – Sprache der
­Programm mit Workshops, Gesprächen, Probenbesuchen Welt“. Prof. Dr. Stefan Welz (Universität Leipzig), Wolfgang E.
u.v.m. Unter dem Motto „Wir verdoppeln euren Einsatz“ Heinold (Hamburg) und Dr. Elisabeth Leeker (tu Dresden)
­erhält jedes Mitglied für den Jahresbeitrag von 12,00 € zwei stellen Literatur und Literaten der Welt vor und führen durch
sechs Doppelveranstaltungen. Helga Werner und Lars Jung
Theaterkarten. Die Mitglieder des Fördervereins werden
­regelmäßig über das Geschehen vor, auf und hinter der Bühne vom Staatsschauspiel Dresden werden wieder lesen, ebenso
informiert und erhalten bevorzugt Kaufkarten für Premieren, Anna-Katharina Muck, Thomas Stecher, Nicole Haase aus
Gastspiele oder Sonderveranstaltungen. Exklusiv können sie ­Berlin und Gäste. Der Plan für den 60. Jahrgang des „Dichterdas Staatsschauspiel Dresden bei verschiedenen Veranstal- worts“ ist ab dem Sommer als Faltblatt erhältlich und im
tungen auch „hinter den Kulissen“ erleben: p Treffpunkt Internet abrufbar.
premiere – Der Premierenempfang mit dem Intendanten! Die Veranstaltungen können einzeln und im Abonnement
p Treffpunkt probe – Als Beobachter bei Arbeitsproben dabei­ ­besucht werden. Sie finden jeweils sonntags 17 Uhr und 20 ­­Uhr
sein! p Treffpunkt spielzeitvorschau – Wissen, was die im Gemeindesaal der Christuskirche Dresden-Strehlen,
neue Spielzeit bringt! p Treffpunkt zur person – Theater- ­Elsa-Brändström-Straße 1, statt.
leute hautnah erleben! p Treffpunkt theaterfahrt – Kontakt: Gundula Voigt, Telefon: 0351 . 84 84 344
Andere Theater kennenlernen!
Die Interessengemeinschaft Schauspiel ist dem StaatsschauPräsident des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden ist der spiel Dresden als unmittelbare Begleiterin und kritische
ehemalige Geschäftsführer des Geschäftsbereiches Bildung Partnerin eng verbunden. Sie pflegt darüber hinaus Kontakte
der ihk Dresden und jetzige Präsident des Europäischen zu anderen Bühnen im Großraum Dresden und organisiert
­Instituts für postgraduale Bildung an der Technischen Uni- für ihre Mitglieder Fahrten zu Aufführungen in andere
versität Dresden Dr.-Ing. Werner Mankel. Der Mitgliedsbeitrag Städte. Der jährlich zu entrichtende Mitgliedsbeitrag ist
pro Jahr beträgt für Mitglieder 50,00 ¤, für fördernde Mit- nach Einkommen gestaffelt. Schon ab 10,00 € im Jahr ist es
glieder 255,00 ¤, für Firmenmitglieder 800,00 ¤. Der Verein möglich, das vielseitige Angebot der ig Schauspiel zu nutzen.
dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Mitgliedsbei- Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke.
träge sind steuerlich absetzbar.
Kontakt: Karin und Horst Mattern, Döbelner Straße 112, 01129
Kontakt: Geschäftsstelle des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden p Telefon und Fax: 0351 . 85 80 447 p E-Mail:
Dresden e.V., c / 0 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Staats- ­[email protected]
schauspiels Dres­den, Theaterstraße 2, 01067 Dresden p
­­ Telefon:
0351 . 49 13 – 755 p Fax: 0351 . 49 13 – 760 p E-Mail: foerderverein@
staatsschauspiel -dresden.de und
[email protected]
Adressen
p Schauspielhaus Theaterstraße 2, 01067 Dresden (Zuschauereingang Postplatz) p Kleines Haus Glacis­straße 28, 01099
Dresden p Telefon Zentrale: 0351 . 49 13 – 50 p Intendanz: 0351 . 49 13 – 912 p Kaufmännische Geschäfts­führung: 0351 . 49 13 – 927
p Dramaturgie: 0351 . 49 13 – 963 p Künstlerisches Be­triebs­büro: 0351 . 49 13 – 922 p Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
0351 . 49 13 – 755 p Theaterpädagogik: 0351 . 49 13 – 742 / – 740 p Die Bürgerbühne: 0351 . 49 13 – 849
p E-Mail Kartenreservierung: [email protected] p Anrechtsservice: [email protected] p Allgemein: [email protected] p Intendanz: [email protected]
p Kaufmännische Geschäftsführung: [email protected] p Dramaturgie: [email protected] p Künstlerisches Betriebsbüro: [email protected] p Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: presse@
staatsschauspiel-dresden.de p Theaterpädagogik: [email protected] p Die Bürgerbühne:
[email protected] p Internet www.staatsschauspiel-dresden.de p Facebook www.facebook.
com / staatsschauspieldd
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Öffnungszeiten
Anrechtsbüro im Kassen- und Servicezentrum im Schauspielhaus
Das Anrechtsbüro ist montags bis freitags von 10 bis 18:30 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet.
p Während der Theaterferien hat das Anrechtsbüro in der Zeit vom 13. 7. bis 31. 7. 2015 montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Vom 3. 8. bis 16. 8. 2015 ist das Kassen- und Servicezentrum geschlossen.
Ab dem 17. 8. 2015 gelten die regulären Öffnungszeiten. p Grundsätzlich können Sie im Anrechtsbüro
immer – also auch während der Öffnungszeiten in den Theaterferien – Karten für das Staatsschauspiel
kaufen. p Telefon: 0351 . 49 13 – 567, Fax: 0351 . 49 13 – 967, E-Mail: [email protected]
Vorverkaufskassen p Das Kassen- und Servicezentrum im Schauspielhaus ist montags bis freitags
von 10 bis 18:30 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. p Die Vorverkaufskasse im Kleinen Haus ist
montags bis freitags von 14 bis 18:30 Uhr geöffnet. p Auch hier können Karten für alle Veranstaltungen
des Staatsschauspiels gekauft werden. p In den Theaterferien läuft der Kartenvorverkauf für die neue
Saison zu den angegebenen Öffnungszeiten. p Zusätzlich sind an vielen Dresdner Vorverkaufskassen
Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen des Staatsschauspiels erhältlich. p Die Abendkassen öffnen
eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir ab diesem Zeitpunkt den
Vorverkauf nur noch eingeschränkt leisten können und die Abendkasse Vorrang hat.
Kartenkauf und Kartenreservierungen
Gebührenfreier Kartenservice Telefon: 0800 . 49 13 – 500 (Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr)
Telefonischer Kartenverkauf Telefon: 0351 . 49 13 – 555 Gruppenreservierungen Telefon: 0351 . 49 13 – 567
Schriftliche Reservierungen per E-Mail: [email protected] p per Fax: 0351 . 49 13 – 967
Kartenkauf im Internet www.staatsschauspiel-dresden.de
Spielplanauskunft Telefon: 0351 . 49 13 – 570 Weitere Informationen Wenn Sie kontinuierlich an unserem Spielplan interessiert sind, schicken wir Ihnen auch gerne den Monatsleporello per Post oder den
digitalen Newsletter zu, für den Sie sich unter www.staatsschauspiel-dresden.de anmelden können.
Gastronomie
william – Restaurant · Bar · Lounge im Schauspielhaus geöffnet Mo bis Fr von 11 bis 23 Uhr, Sa und So
von 10 bis 23 Uhr p Telefon: 0351 . 65 29 82 20, E-Mail: [email protected] p www.
bean-and-beluga.de, www.facebook.com / restaurant.william
Klara – Bistro und Kantine im Kleinen Haus geöffnet an Vorstellungstagen von 9 bis 24 Uhr, an Sonn- und
Feiertagen ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn p Telefon: 0351 . 49 13 – 615, E-Mail: [email protected]
Behindertenservice
Sowohl das Schauspielhaus als auch das Kleine Haus verfügen über Aufzüge, Rollstuhlplätze in den
Sälen und Toiletten für Rollstuhlfahrer. p Kopfhörer für eingeschränkt hörende Besucher sowie Hörschleifen für dafür geeignete Hörgeräte sind ebenfalls vorhanden. Funkempfänger sind beim Abendpersonal
erhältlich. Besucher sollten ihre diesbezüglichen Wünsche bereits bei der Kartenreservierung angeben, da
in beiden Häusern nur eine begrenzte Zahl von Rollstuhlplätzen und Funkempfängern zur Verfügung steht.
Impressum p Herausgeber: Staatsschauspiel Dresden, Intendant: Wilfried Schulz, Redaktion: Dramaturgie / Öffentlichkeitsarbeit p Redaktionsschluss: April 2015
p Gestaltung: ErlerSkibbeTönsmann p Ensemblefotos: Matthias Horn p Wir danken Optik Schorcht, Kleine Brüdergasse 1 in Dresden, für die freundliche
Unterstützung p Inszenierungsfotos: David Baltzer, Matthias Horn p Illustration: Patrick Klose p Druck: Neue Druckhaus Dresden GmbH p Alle Autorenbeiträge im Auftrag des Staatsschauspiels Dresden.
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Die Botschaft ist Liebe.
Glaube ich.
aus Die Zuschauer von Martin Heckmanns