Kein Folientitel - foesta consulting gmbh

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Kein Folientitel - foesta consulting gmbh
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
1. EINLEITUNG
1.1.
Dorferneuerung
3. GESTALTUNGSHINWEISE FÜR BEBAUUNG UND FREIRÄUME
1.2.
Dorfentwicklungsplanung
3.1.
1.3.
Geltungsbereich der Planung
Natur und Landschaftsraum
3.1.1. Hinweise zur Pflanzung standortgerechter Laubgehölze und Stauden
3.2.1. Obstbäume
2. BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE
3.1.3. Fassadenbegrünung
2.1.
3.1.4. Versiegelung
Lage im Raum
Karte – Luftbild der Gemeinde Bernterode
Karte – Lage in der Verwaltungsgemeinschaft „Eichsfeld-Wipperaue“
Karte – Lage im Landkreis Eichsfeld
2.2.
Geschichte des Dorfes
2.3.
Bauliche Gesamtstruktur
2.4.
Verkehr
2.5.
Technische Infrastruktur
2.6.
Freiräume
2.6.1. Freiflächen
2.6.2. Garten und Gartennutzung
2.6.3. Gewässer
2.6.4. Naturnahe Bereiche
2.6.5. Biotopstruktur
2.6.6. Landwirtschaftliche Flächen
2.7.
Dörfliche Gemeinschaft
2.7.1. Bevölkerungsstruktur
2.7.2. Sozialstruktur
2.7.3. Wirtschaftsstruktur
3.2.
Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung von Gebäuden
3.2.1. Dacheindeckungen
3.2.2. Fassaden
3.2.2.1. Sichtmauerwerk
3.2.2.2. Putz
3.2.2.3. Fachwerk
3.2.2.4. Verkleidungen
3.2.2.5. Sockel
3.2.2.6. Fenster
3.2.2.7. Türen
3.2.2.8. Eingangsüberdachungen
3.2.2.9. Tore
3.2.3. Anbauten
3.2.4. Balkone
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4. GESAMTENTWICKLUNG
9.
4.1. Siedlungsentwicklung
10.
4.1.1. Das Dorfgebiet
Neugestaltung der Dammstraße
Eingrünung
des
Ortseinganges
aus
Richtung
Niederorschel
4.1.2. Umnutzung historischer Bausubstanz
11.
4.1.3. Baulücken
Wegbegleitendes Grüpn entlang der Straße zum
Schelmengrund
4.1.4. Wohnbauflächen
12.
Neugestaltung der einzelnen Straßenzüge, sowie der
Verbindungstraße Poststraße – Kleine Linde (14)
4.2. Landwirtschaft
4.3. Wirtschaftsentwicklung
12. Kleine Linde
4.3.1. Industrie- und Gewerbeflächen
15. Lindenstraße
4.4. Freizeit- und Erholung
13. Poststraße
16.
Wegbegrünung Wipperbrücke/ Stationsweg
17.
Sanierung des Mühlgraben
5.1.
Kostenermittung
für
die
möglichen
kommunalen
Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung
5. MÖGLICHE KOMMUNALE MAßNAHMEN IM RAHMEN DER
DORFERNEUERUNG BERNTERODE
6. PRIVATE MAßNAHMEN ALS BEITRAG ZUR DORFENTWICKLUNG
1.
Neugestaltung der Bildstockanlage an der L 2048
2.
Gestaltung des Ortseinganges – Friedenseiche
3.
Neugestaltung der Außenanlagen am Festzelt und der Buswartehalle
4.
Gestaltung des Kirchplatzes „Am Plan“ sowie das gesamte Umfeld der Kirche
5.
Neugestaltung des Schulplatzes
6.
Neugestaltung der Parkanlage des Friedhofes
7.
Neugestaltung der Freifläche am Wipper-Wehr
8.
Neugestaltung
Mühlgrabens
des
Weges
Dammstraße/
Wipper-Wehr
entlang
7. PLÄNE
des
Plan 1
-
Bestand Bauliche Gesamtstruktur
Plan 2
-
Bestand Verkehrsstruktur
Plan 3
-
Bestand Freiflächen, land-/ forstwirtschaftliche Struktur
Plan 4
-
Bestand Sozialstruktur / Wirtschaftsstruktur
Plan 5
-
Kommunale Maßnahmen
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
1. EINLEITUNG
1.1.
Dorferneuerung
Im Freistaat Thüringen ist die Dorferneuerung wichtiger Bestandteil der Strukturpolitik
Die Ortskernentwicklung bildet den Schwerpunkt der Dorfentwicklungsplanung. Für den
im ländlichen Raum. So soll die Dorferneuerung dazu beitragen, daß funktionale,
historischen Ortskern sind Grundstücksbezogen Vorschläge zur zukünftigen Nutzung
bauliche und gestalterische Mißstände in den Gemeinden beseitigt werden. Dabei ist
und Gestaltung zu geben. Außerdem ist auf Entwicklungsfaktoren wie Verkehr, bauliche
der eigenständige Charakter eines Ortes zu erhalten.
Entwicklung, Grünordnung und Freiflächen einzugehen.
Im Rahmen der Dorferneuerung
sollen Ortskerne
attraktiver gestaltet und
ortsbildprägende Gebäude saniert werden. Aber auch andere Bestandteile eines
In den Teilbereichsplanungen werden bestimmte Bereiche genauer betrachtet und
Planungsvorschläge in Skizzen bzw. Studien dargestellt.
Ortes, wie z.B. Dorfplätze oder sonstige Freiflächen können im Zuge der
Dorferneuerung neu gestaltet werden bzw. neu entstehen.
1.3.
1.2.
Der vorliegende Bericht zur Dorfentwicklungsplanung Bernterode bezieht sich in seinen
Dorfentwicklungsplanung
Geltungsbereich der Planung
wesentlichen Inhalten auf den Kernbereich des Dorfes. Übergreifend wurden
Die Dorfentwicklungsplanung ist eine umfassende Planung für das Dorf, bei der nicht
Entwicklungsaussagen
nur Aussagen über die Verbesserung oder Erneuerung des Bestehenden getroffen
Fremdenverkehr erarbeitet.
wird, sondern auch über eine Weiterentwicklung des Vorhandenen.
Im
Rahmen
der
Dorfentwicklungsplanung
erfolgt
die
Erarbeitung
einer
Gesamtkonzeption und deren anschauliche Darstellung in Plänen, Zeichnungen etc..
In der Entwicklungsplanung wird auf die Gesamtentwicklung, die Ortskernentwicklung
und auf Teilbereichsplanungen eingegangen. In der Gesamtentwicklung, die der
Planungsebene des Flächennutzungsplanes zugeordnet werden kann, werden
kommunale Entwicklungsschwerpunkte
benannt.
Vorschläge
Infrastruktureinrichtungen
zu
oder
Gesamtentwicklung beinhaltet sein.
neuen
und
räumlich-strukturelle
Siedlungsflächen,
Verkehrskonzeptionen
Auswirkungen
Standorte
sollen
in
von
der
für
Siedlungsentwicklung,
Siedlungsökologie
und
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.
BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE
Angrenzende Gemarkungen sind:
2.1. Lage des Dorfes
im Südosten die Gemarkung der Gemeinde Gerterode,
im Südwesten die Gemarkung der Gemeinde Niederorschel,
im Westen die Gemarkung der Gemeinde Gernrode
Die Gemeinde Bernterode mit dem Ortsteil Bernterode-Schacht liegt im Nordosten
Thüringens im Landkreis Eichsfeld. Die Begrenzung der Gemarkung Bernterode bildet
im Norden der Galgenberge, im Süden der Dachsberg, im Westen das Lindei und der
im Nordwesten die Gemarkung der Gemeinde Breitenworbis
im Norden durch die Gemarkung der Gemeinde Ascherode
Rosenberg. Der Grüngürtel, den diese bewaldete Hügellandschaft bildet, wird durch den
Flußlauf der Wipper, von Südwest nach Nordost verlaufend, durchbrochen. Im Zentrum
der Gemarkung, unterhalb der Wipper liegt Bernterode.
Bernterode gehört seit 01.08.91 zur Verwaltungsgemeinschaft „Eichsfeld-Wipperaue“
mit Sitz in Breitenworbis. Zu dieser Gemeinschaft gehören die Gemeinden:
Kirchworbis
Gernrode
Haynrode
Buhla/Ascherode
Breitenworbis und
Bernterode
Vertreten wird die Gemeinde durch den Bürgermeister Herr Lillpopp.
Anschrift:
Gemeinde Bernterode
Blick auf die Ortslage Bernterode
Bürgermeister:
Hans-Joachim Lillpopp
Am Anger 1
Straße des Friedens 4
37355 Bernterode
37355 Bernterode
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Die Kirche liegt in der Mitte des Dorfes und besteht aus einem Turm von 1605 und
einem im Jahre 1869 neu erbauten Schiff. Der Kirchenturm der einst in der Achse der
Kirche gestanden hat, steht jetzt einseitig am Ostende und dient als Sakristei. Über dem
Unterbau des Turmes setzt sich die Haube aus verschiedenen geschieferten Gliedern
zusammen.
2.2. Geschichte des Dorfes
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamen Bernterode ist auf den 31. Januar
1174 zurückzuführen. In einer in Braunschweig ausgefertigten Urkunde ist von einem
Rechtakt zu lesen, der besagt, daß Herzog Heinrich von Bayern und Sachsen, vom
Kloster Volkenroda im Tausch gegen das Dorf Bernterode Güter zu Westhausen,
Ockenthal, Günterode, Rieth und Wingerode erhielt. Bemerkenswert an dieser Urkunde
ist ein Rückvermerk „(Saec XII) Henrici ducis Saxonie super Bermesroth“, der auf das
12. Jahrhundert sowie die Herrschaft Heinrichs des Löwen über Bernterode hinweist.
Im inneren der Kirche ist von der früheren Ausstattung nur noch ein gut geschnitztes
Martinsbild erhalten, das vom Maler Goldkuhle in Wiedenbrück wiederhergerichtet
wurde. Die Turmglocken stammen aus dem Jahr 1893 und wurden von Otto in
Gemelingen umgegossen.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Im 18. Jahrhundert bringt die Leinweberrei einen großen Aufschwung. Zu dieser Zeit ist
Im Jahre 1827 hat Bernterode 1045 Einwohner – 1015 katholischen Glaubens, 30
fast jeder der Bernteröder als Leinweber tätig.
evangelischen Glaubens. Zu dieser Zeit gibt es im Ort 131 Wohnhäuser, 228 Ställe und
Durch diese wirtschaftliche Entwicklung kann ein Schulgebäude gebaut und 3 Lehrer
Scheunen, 4 Gemeindehäuser und 4 Mühlen. Zahlreiche Gewerbe sind inzwischen
eingestellt werden.
angesiedelt und es existierten: eine Unterförsterei, eine Schäferei, 67 Leineweber, 4
Gastwirte, 3 Händler, 1 Krämer, 4 Schuhmacher, 2 Schneider, 3 Tischler, 2 Wagner, 2
Drechsler, 2 Grobschmiede, 1 Babier, 2 Hausschlachter, 3 Fleischer, 6 Knechte, 13
Mägde, 1 Köchin und 1 Lehrer.
1846/48 bringen Mißernten Hungersnot, und auch die Revolution 1848 bringt keine
Besserung für die Eichsfelder Bevölkerung.
1867 entschließt man sich, das durch Erbteilung zerstückelte Ackerland zu größeren
zusammenhängenden Flächen zusammenzuschließen, um höhere Erträge zu erziehlen.
Von den Webern finden einige nach 1870 in der Webefabrik/Dachsmühle Arbeit. 1882
werden dort bereits 60 Personen beschäftigt. Im Dorf selbst stehen bis zum Jahr 1895
noch 145 Webstühle mit 165 Arbeitskräften.
Altes Schulgebäude
1897 erhält Bernterode einen Eisenbahnhaltepunkt an der Strecke NordhausenAhrenshausen. Im Februar 1905 unterbreitet die Königliche Eisenbahndirektion Kassel
1675 gibt es im Ort eine kurfürstliche Schäferei mit 600 Schafen und 1821 zählt man
der Gemeinde das Angebot, den bisherigen Haltepunkt in eine Haltestelle umzwandeln.
erstmals Schafe einer Kreuzung aus dem eichsfeldischen Landschaft mit dem
Dabei sind von der Gemeinde die Kosten von 43.000 Mark zu übernehmen. Die
Merinoschaf.
Gemeinde lehnt ab und der Bahnhof wird später, beim Bau der Bahnverbindung zum
Kalischacht errichtet.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
1905 wird das Kalibergwerk Bernterode in Betrieb genommen und der Ort nimmt einen
Nach 1930 arbeiten viele Bernteröder in der Wirk- und Strickwarenindustrie um ihren
gewaltigen Aufschwung. Achthundert Bergleute arbeiten im Kalischacht. 1930
Lebensunterhalt zu verdienen. Nachdem der Berntröder Schacht während des Krieges
beschließt das Kalisyndikat, den Betrieb in Bernterode stillzulegen, um die Kalipreise zu
als Munitionsfabrik diente wurde er nach dem 2. Weltkrieg als Materialschacht für
halten – 800 Bergleute werden auf einen Schlag arbeitslos.
Großraumgeräte und Sprengstoff zur untertägigen Belieferung der angrenzenden
Kalischächte genutzt.
1991 werden die Arbeiten im Bernteröder Schacht eingestellt und der Betrieb wird
geschlossen.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.3. Bauliche Gesamtstruktur
Die Größe der Gemarkung Bernterode beträgt ca. 1.022 ha.
Die Gemarkung der Gemeinde Bernterode liegt im Nordosten von Thüringen zwischen dem Oberharz, dem Hessischen Bergland und dem Thüringer
Wald.
Bernterode entwickelte sich entlang des Flusslaufes der Wipper. Später dehnte sich der Ort, unter Ausnutzung der besseren Baugrundverhältnisse
aus und erschloß dabei den südlichen Hang der Dünausläufer. An der nördlichen Gemarkungsgrenze befindet sich durch räumliche Trennung und
Struktur, der relativ eigenständige Ortsteil Bernterode Schacht.
Bernterode
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Bernterode kann in Ober- und Unterdorf unterschieden werden. In der Ortslage sind
Eine Besonderheit bildet die alte Wassermühle von 1591. Die Auskragungsglieder
landwirtschaftliche Höfe, alte Handwerkerhäuser, Bürgerhäuser und Wohnhäuser
zeigen hier neben dem Zahnschnitt gewundene Stäbe. Auch an den Eckstücken sind
neueren Datums zu finden.
säulenartige Stäbe angebracht. Im Bereich der Fenster neben dem Eingang findet sich
Das Ortsbild des Oberdorfes ist durch eine lockere Bebauung mit Wohngebäuden
reiche Holzarchitektur und im Bogenfeld ist ein buntgemalter Kopf eingeschnitzt, der
entlang der Straße des Friedens gekennzeichnet. Die Bebauung der hier abzweigenden
eine grüne Mütze mit roter Feder trägt. Links davon ist ein Wappen mit Zepter und
Anliegerstraßen weist ebenfalls eine lockere Bebauung auf.
Schwert, rechts ein Rad zu sehen. Letzteres kann sich sowohl auf die Wassermühle als
Die Gebäude entlang der Straße des Friedens sind überwiegend giebelständig und erst
auch auf die Mainzer Herrschaft beziehen.
im Verlaufe der vergangenen Jahre errichtet wurden.
Im Unterdorf überwiegt eine sehr dichte, zweigeschossige Bebauung. Hier stehen zum
größten Teil alte Bauerngehöfte, aber auch Wohnhäuser und Gesellschaftsbauten. Die
Gehöfte sind in Form von Vierseitenhöfen angelegt worden und verfügen über
sogenannte Torhäuser.
Weiterhin wechseln entlang der Ortsdurchfahrt, der
Anliegerstraßen und Gassen des Unterdorfes Trauf- und Giebelhäuser ab.
Die Hauptdächer weisen eine Neigung von ca. 40 – 50° auf. Es handelt sich meisten um
Sattel-, Walm- und Krüppelwalmdächer. Die typischen Dachform der Gehöfte ist das
Mansarddach.
Wesentlich für die bäuerliche Siedlungsanlage des Dorfkerns von Bernterode sind die
Hoftore, die den Straßenzug mitgestalten.
Am Anger 8
Bernterode besitzt eine große Anzahl älterer, teils reichgegliederter Fachwerkhäuser,
bei denen das Obergeschoß erheblich über dem Erdgeschoß vorkragt und welche zum
größten Teil in ihrer Art erhalten geblieben sind.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Zu den Denkmalgeschützten Objekten des Ortes gehört auch ein Ensemble, welchens
den historischen Ortskern umfaßt. Dazu gehört die Pfarrkirche und die sich
anschließenden Straßenzüge.
Sachbegriff:
Ensemble (historisches Dorfbild mit Pfarrkirche und
anschließenden Straßenzügen)
Straße:
Am Plan
Hausnummer:
5, 7
Straße:
Anger
Hausnummer:
4, 5, 8, 13
Straße:
Lindenstraße
Hausnummer:
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14
Straße:
Ringstraße
Hausnummer:
1, 2, 14, 16, 17, 18, 20, 21, 24, 26, 29, 31, 33, 38, 40, 46, 48, 50, 52
Straße.
Straße des Friedens
Hausnummer:
6, 8, 10, 12, 13, 14, 16, 17, 19
Ringstraße
Flur/Flurstück:
5 - 50/2, 150/1, 155, 28, 108/1, 91/1, 142/2, 31, 42/1, 92/1, 79/1,
75/1, 120/1, 121, 209/131, 67/1, 64, 65
Flur/Flurstück:
6 - 126/1, 120/1, 113/1, 109/1, 108/1, 105/1, 158/4, 158/5
Flur/Flurstück:
7 - 161/3, 158/1, 151/1, 148/1, 145/1, 142/1, 139/1, 1/1
Flur/Flurstück:
8 - 49/1, 54/1, 56/1, 59/3, 61/1, 163, 158/1
Lindenstraße
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.4. Verkehr
Da die Dorfstruktur durch eine sehr dichte Bebauung gekennzeichnet ist, gibt es im
Bereich der öffentlichen Einrichtungen nur wenige bzw. keine Stellplätze. Diesem
Der Anschluß der Gemeinde Bernterode an das Straßennetz ist als ausreichend zu
Problem soll durch den Bau eines öffentlichen Parkplatzes mit ca. 14 Stellplätzen nahe
bezeichnen. Durch die Ortslage von Bernterode führt die L 2048, die in südwestlicher
dem Friedhof entgegengewirkt werden.
Richtung nach Niederoschel bzw. nach Gerterode führt und in nördlicher Richtung in die
B 80 mündet.
Im Dorfgebiet gibt es aufgrund der dichten Bebauung keine Radwege. Allerdings ist ein
überörtlicher Rad-/Gehweg zur Gemeinde Breitenworbis geplant. Dieser führt von
Die anderen innerörtlichen Verbindungen sind Dorfstraßen, Wirtschaftswege, Fuß- oder
Breitenworbis bis zum Ortsteil Bernterode/Schacht entlang an der B 80. Im weiteren
Feldwege, die die Organisation der Gemeinde gewährleisten.
verläuft der Weg auf dem alten Bahndamm des ehemaligen Anschlußgleises (von
Die B 80 verbindet die Oberzentren Halle - Kassel. Zum Mittelzentrum Worbis –
Bernterode Bhf bis Bernterode/Schacht) bis hin zur L 2048 nach Bernterode.
Leinefelde besteht durch die B 80 ebenfalls eine günstige Verkehrsanbindung. Die
Ortsverbindungsstraße L 2048 ist auf der Strecke von Niederorschel nach Bernterode
mit einer bituminösen Decke versehen, deren Zustand als ausreichend zu bezeichnen
ist. Die Ortsdurchfahrt ist mit Basalt gepflastert und stark sanierungsbedürftig. Es wurde
inzwischen mit der grundhaften Sanierung der Durchfahrtsstraße begonnen. Ebenfalls
plant das Thüringer Straßenbauamt die Einmündung der L 2048 auf die B 80 in den
nächsten Jahren auszubauen.
Die Gehwegbereiche entlang der Ortsdurchfahrt sind nur im Bereich des Ortseinganges
und des Ortsausganges im guten Zustand und werden im Zuge der Sanierung der
Ortsdurchfahrt erneuert. In den Nebenstraßen und Gassen sind zum größten Teil
Gehwegbereiche vorhanden, die sich jedoch nicht überall in einem guten Zustand
befinden. Es wird angestrebt in der Ortlage alle wichtigen innerörtlichen Straßen und
Gehwege zu erneuern.
Nördlich von Bernterode ist die Autobahn A 38 (Halle – Nordhausen – Göttingen)
geplant. Für die Region ist diese in Bezug auf Wirtschaft und Tourismus ein großer
Zugewinn. Nach dem derzeitigen Planungsstand ist im Kleinzentrum Breitenworbis ein
geplante A 38
Zubringer der Autobahntrasse A 38 vorgesehen.
B 80
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Die Gemeinde ist durch eine Buslinie mit der Stadt Worbis und den umliegenden
Gemeinden verbunden. Derzeit gibt es folgende Verbindungen:
5.53
Deuna, Zementwerk
6.25
Leinefelde, KOM-Bhf.
7.15
Kirchworbis Schule
7.20
Breitenworbis B 80
8.35
Leinefelde, KOM-Bhf.
13.00
Worbis, KOM-Bhf.
14.10
Bernterode Schacht
14.10
Worbis, KOM-Bhf.
15.00
Bernterode Schacht
15.50
Bernterode Schacht
15.50
Leinefelde, KOM-Bhf.
16.05
Kirchworbis
16.40
Leinefelde, KOM-Bhf.
19.10
Gerterode
Eine verkehrstechnisch günstige Anbindung ist durch den Bahnhof im nördlichen
Gemeindegebiet an der Bahnstrecke Halle- Kassel gegeben.
In den vergangenen Jahren wurde der Streckenabschnitt Deuna – Arenshausen –
Eichenberg zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert.
Bahnhof
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.5. Technische Infrastruktur
Elektroenergieversorgung
Telekom:
Die Gemeinde Bernterode ist an das Mittelspannungsnetz des Landkreises Eichsfeld
Für den Kommunikationsbereich steht das Fernsprechnetz der Deutschen Telekom zur
angebunden. Drei größere Mittelspannungs-Freileitungstrassen queren die Gemarkung
Verfügung. Über das Ortsnetz Niederorschel ist die Gemeinde Bernterode zu
Bernterode. Die Ortslage wird über mehrere Trafostationen und ein KV-Freileitungsnetz
erreichen. Eine öffentliche Fernsprechstelle ist im Ort eingerichtet.
mit Elektro-Energie versorgt.
In den meisten Bereichen des Ortes erfolgt die Energieversorgung schon über die
Die postalische Versorgung erfolgt durch die direkte Haushaltsbelieferung. Die
Erdverkabelung. In der Straße des Friedens sowie der Lindenstraße erfolgt die
Verteilung der Post erfolgt über die zentrale Verteilungstelle in Worbis bzw. Beuren. Im
Energieversorgung noch über Freileitungen.
Ort selber gibt es kein Postamt mehr. Das nächste Postamt befindet sich in
Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt ist die Erdverkabelung in der Starße des
Breitenworbis bzw. Niederorschel
Friedens vorgesehen.
Gasversorgung
Am 07.09.1990 gründete der Landkreis Worbis und die SN-Gas Kassel eine
gemeinsame Gesellschaft zur Erschließung des Landkreises mit Erdgas. Bisher wurde
Bernterode durch das Stadtgasnetz versorgt. Die Umstellung Stadt- auf Erdgas und ein
weiterer Ausbau des vorhandenen Netzes erfolgte im Herbst 1991.
Das ca. 10 Jahre alte Ortsnetz ist in gutem Zustand, für die Umstellung auf Erdgas sind
die Dimensionen der Rohrleitung ausreichend. Erweiterungen für den Anschluß neuer
Bebauungsstandorte sind problemlos möglich. Über das Ortsnetz Bernterode wird
zukünftig auch die Gemeinde Gerterode versorgt. Der Versorgungsdruck des Ortsnetzes
wird dann entsprechend den Erfordernissen von Niedrig- und Mitteldruck aufgehoben.
Die Zubringerleitung DN 300 wird mit Hochdruck gefahren. Am nördlichen Ortsrand
befindet sich die Druckminderstation. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen ist zu
beachten, daß Gasleitungen nach technischen Regeln nicht überbaut werden dürfen,
außerdem ist bei Bepflanzungen ein Abstand von 2,50 m zu den Versorgungsleitungen
einzuhalten.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Wasser:
Die Trinkwasserversorgung des Ortes Bernterode erfolgte bis 1996 über den
Bohrbrunnen 19.1 (4528) mit einer Wasserkapazität von 240 m3/d.
Der
gegenüber
der
Brunnenanlage
befindliche
Wasserturm
mit
einem
Fassungsvermögen von 100 m3 diente als Speicher. Da es in Zeiten erhöhter
Wasserabnahme trotzdem zu Versorgungsschwierigkeiten höher gelegener Standorte
kam, wurde zur Stabilisierung der Wasserversorgung ein weiterer Bohrbrunnen (19.4)
Im Zuge des Baus der Ortsdurchfahrt wird die Trinkwasserversorgung in diesem Bereich
mit ausgebauter Pumpstufe abgeteuft und an das Trinkwassernetz angeschlossen. Der
mit erneuert.
Brunnen hat eine Kapazität von 200 m3/d.
Der Ortsteil Bernterode/Schacht wurde durch den Bohrbrunnen 19.3 mit einer Kapazität
Seit 1996 wird der gesamte Ort über die Zubringerleitung aus Sollstedt versorgt. Das
von 600 m3/d versorgt. In diesem Versorgungssystem war ein Hochbehälter mit einem
Trinkwasserleitungssystem ist als Verästelungsnetz ausgebaut.
Fassungsvermögen von 600 m3 integriert.
Da im Bereich von Bernterode/ Schacht im Jahre 1996 die Trinkwasserschutzzone I und
II aufgehoben und in die Trinkwasserschutzzone III geändert wurde, ist es notwendig
geworden den Ortsteil durch den Bau der Trinkwassertransportleitung von Breitenworbis
mit Trinkwasser zu versorgen Nach dem der Anschluß von Bernterode/Schacht an
dieses Leitungssystem erfolgt, soll der Brunnen 19.3 in Bernterode/Schacht der
Brauchwassergewinnung dienen.
Das geplante Trinkwasserverbundsystem soll perspektivisch die Entwicklung, der dem
Trinkwasserzweckverband angehörenden Gemeinden, hinsichtlich des Wasserbedarfs
und den erhöhten Anforderungen an die Wasserqualität absichern.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Abwasser:
Derzeit werden die häuslichen und
gewerblichen
Abwässer nach
vorheriger
mechanischer bzw. teilbiologischer Reinigung in Kleinkläranlagen über mehrere
Mischkanalisationsstränge den örtlichen Vorflutern zugeführt oder direkt eingeleitet.
Einleitungen erfolgen derzeit in den Mühlgraben, Flutgraben, den Rhin und die Wipper.
Der Zustand, der vorhandenen Mischwasserleitung ist stark sanierungsbedürftig.
Der zentralen Abwasserbehandlung für ländliche Einzugsgebiete kommt in der heutigen
Zeit große Bedeutung, hinsichtlich dem Schutz der natürlichen Wasserressourcen, zu.
Für die Koordinierung und Realisierung dieser bedeutenden Aufgabe wurden
Abwasserzweckverbände gegründet. Für die Gemeinden des Landkreises Eichsfeld ist
der schrittweise Aufbau von zentralen Kläranlagen vorgesehen, in denen die Abwässer
Verbandskläranlage in Bernterode
Abfallbeseitigung:
mehrerer Orte geklärt werden. Eine dieser zentralen Kläranlagen wurde in der
Gemarkung Bernterode, nördlich des Hagenberges und südlich der Wipper in der Flur 2,
Für die Abfallbeseitigung ist laut Kreistagsbeschluß vom 06.09.1990 der Landkreis
im Mai 1997, in Betrieb genommen.
Eichsfeld gesetzlich verpflichtet. Mit der wöchentlichen Abfuhr des Siedlungsmülls
Parallel
zur
Erarbeitung
Zustandsanalyse die
des
Abwassergeneralplanes
Planungen
für die
werden
Ortsentwässerung
nach
vorheriger
ausgearbeitet.
Die
wurde die Firma Dehler und Co - Umweltdienst GmbH Worbis, beauftragt. Zu den
weiteren Aufgaben dieser Firma zählt die Fäkalienabfuhr und in größeren zeitlichen
Ortsentwässerung Bernterode wird im Zusammenhang mit dem Bau der Ortsdurchfahrt
Abständen die Sperrmüllabfuhr.
erneuert und an das Klärwerk angeschlossen.
Die gesonderte Erfassung von Glas und Papier wird durch das Unternehmen Thüringen
Die Trassenführung der geplanten Hauptmischwasserleitung im Ort erfolgt in den
Recycling GmbH Leinefelde abgesichert. Zu diesem Zweck werden Sammelbehälter
Verkehrsflächen. Der Anschluß der geplanten Gewerbe-, Industrie- und Wohngebiete
aufgestellt und regelmäßig entsorgt.
wurde bei den Planungen weitestgehend berücksichtigt.
Bauschutt, Straßenaufbruch und Erdaushub werden zur Zeit noch der Baustoffdeponie
Der Ortsteil Bernterode /Schacht (Gewerbepark „Schmalenbach“) ist über den
Breitenworbis zugeführt. Zukünftig wird eine Wiederverwertung dieser Stoffe durch
Verbindungssammler M3 an die Verbandskläranlage in Bernterode angeschlossen.
spezielle Aufbereitungsverfahren angestrebt.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.6. Naturraum und Landschaft
Die Fluren der Gemarkung Bernterode weisen eine große
Anzahl von Wald- und
Grünflächen auf.
Das Umland von Bernterode ist durch die ausgesprochene Tallage der Gemeinde
überwiegend so gestaltet, daß die unmittelbar an den Ort angrenzenden Flächen
weitgehend landwirtschaftlich genutzt werden bzw. Wiesen und Weiden sind.
Vor allem im Osten und Südosten grenzen die landwirtschaftlichen Flächen nahtlos an
den Waldbestand an. Ein Saum aus Heckenstrukturen ist nicht vorhanden.
2.6.1.Freiflächen
Saniertes Kriegerdenkmal Am Anger
Im Dorfgebiet von Bernterode gibt es kaum öffentliche Grünflächen bzw. Freiräume.
Das flächenmäßig größte Potential stellt der Friedhof an der Straße des Friedens dar.
Platzartige Erweiterungen und größere Freiräume mit Begrünungen befinden sich
Durch die Ahornallee, die den Weg säumt und den alten Bestand an Kastanien, Birken
innerhalb des Dorfes nur "Am Plan", Am Anger, auf dem Friedhofsgelände und den
und Eschen bekommt der untere Teil einen parkähnlichen Charakter.
Sportstätten.
Freifläche „Am Plan
Friedhof
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Neben dem Friedhof sind noch die beiden Sportplätze erwähnenswert. Der größere, an
der Wipper gelegene, ist nach Norden und Osten von einem zweireihigen
Pappelbestand gesäumt. Um den kleineren, neben dem Schulgebäude, befindet sich
eine große Anzahl von Sträuchern und Bäumen.
Gemeindesportplatz
Schulsportplatz
Straßenbegleitendes Grün ist im gesamten Ort nicht vorhanden, da die Baubauung dies
nicht zuläßt.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.6.2.Garten und Gartennutzung
Die Art der Gartennutzung bestimmt zu einem erheblichen Teil das äußere
Erscheinungsbild der Dörfer. Vielfach finden sich in den Neubaugebieten der Dörfer
reine Ziergärten, oft mit einem hohen Koniferenanteil und einer Palette an buntlaubigen
Gehölzen, die eher städtisch wirken. Dorftypisch sind hingegen Bauerngärten,
Nutzgärten und naturnahe Bereiche. In Bernterode lassen sich einige dieser
dortypischen Gärten finden.
Bauerngärten
Die Grundstücke im Oberdorf sind meist so angelegt, das sie sich in Vorgarten,
Leider sind die einstigen typischen Bauerngärten heute kaum noch zu finden. Zu
erkennen sind sie an einer strengen, meist geometrischen Unterteilung der
Gartenfläche. Die einzelnen Beete sind durch Buchsbaumhecken unterteilt, die nicht nur
eine gestalterische Funktion haben. Die Duftstoffe des Buchsbaumes sollen vor allem
Schnecken vertreiben. Die Beete sind mit Stauden, Sommerblumen, Gemüse, Heil- oder
Gebäude und Nutzgarten gliedern lassen. Die Vorgärten werden vorrangig von
Koniferen geprägt und sind dabei arten- und strukturarm.
Die vor allem im Oberdorf sehr großen Nutzgärten weisen einen hohen Anteil an
Obstbäumen und Wiese auf. Diese Gärten, wie auch die dort vorhandenen
Streuobstwiesen sollten in ihrer Form erhalten werden.
Gewürzkräutern bepflanzt. Die Wege sind typischerweise mit Mulch, Kies, oft auch mit
Klinker oder Naturstein befestigt.
Weiterhin sind in der Gemarkung Bernterode mehrere Kleingartenanlagen zu finden:
1. entlang der L 2048 in Richung Gerterode/ Niederoschel rechts vom Ortsausgang und
Nutzgarten
links unterhalb des Dachsberges in Höhe der Dachsmühle
Diese Gartenform dient der Selbstversorgung und ist die häufigste Erscheinungsform in
Bernterode.
Es
werden
unterschiedliche
Gemüsesorten,
Gewürzkräuter,
Sommerblumen und Stauden gepflanzt. Zusätzlich finden sind meist in diesen Gärten
unterschiedliche Obstbäume.
2. an der Bahnstrecke Halle – Kassel
3. unterhalb des Hagenberges östlich des Dorfes gelegen
4. im nordöstlichen Teil der Gemarkung Bernterode direkt an der Bundesstraße
B 80
5. im Ortsteil Bernterode/ Schacht
(Hinweis: Die kursiv gekennzeichneten Kleingartenanlagen sind im PLAN Freiflächen, land- und
forstwirtschaftliche Struktur gekennzeichnet!)
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.6.3.Gewässer
Die Wipper – aus Südost kommend und nach Nordost fließend – bildet die natürliche
Grenze des Dorfes. Auffallen ist die Neubepflanzung des Uferrandstreifens vorwiegend
auf der dorfabgewannten Seite mit Weiden, Erlen und Eichen.
Der Mühlgraben ist entlang der Dammstraße mit Beton eingefaßt. Die Uferbefestigung
auf der anderen Seite erfolgte mit Naturstein. Diese sind zum Teil stark unterspült.
Aufgrund der linksseitigen unmittelbaren Straßenführung am Gewässer, ist die
Ufermauer in einem bedenklichen baulichen Zustand und neigt sich dem Gewässer zu.
Auf der rechten Seite (in Fließrichtung) setzt sich der Vegetationsstreifen vorwiegend
aus Schneebeere, Holunder, Efeu und Knöterich zusammen. Im Graben selbst sind
einige Wasserpflanzen zu finden.
Mühlgraben
Wipper
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.6.4.Naturnahe Bereiche
Diese Bereiche zeichnen sich dadurch aus, daß entweder die Nutzung auf ein Minimum
reduziert ist, oder ganz ausbleibt. Es finden sich dort viele Pflanzen und Tiere, die auf
stärker genutzten Flächen nicht vorkommen (Ruderalstandorte). In den Dörfern sind
diese Standorte durch eine zunehmende Verdichtung und Nutzungsintensivierung,
sowie oft auch ein übertriebenes „Sauberkeitsbedürfnis“ der Bevölkerung selten
geworden. In Bernterode lassen sich vor allem in Seitengassen solche Ruderalstandorte
finden.
2.6.5.Biotopstruktur
Viele wildlebenden Tiere und Pflanzen profitieren von der Vielfalt der Lebensräume
(Biotope) in den Dörfern. Diese in früheren Zeiten durch kleinflächigere Nutzungen und
Bewirtschaftungsweisen entstandenen Strukturen sind heute vielfach in ihrem Bestand
gefährdet. Über Jahrzehnte gewachsen, sind sie kurz- bis mittelfristig nicht ersetzbar.
Gerade in intensiv genutzten, ausgeräumten Agrarlandschaften kommt den Dörfern eine
große Bedeutung für den Schutz von typischen Tier- und Pflanzenarten der bäuerlichen
Kulturlandschaft zu. Viele dieser charakteristischen Arten sind in den letzten
Jahrzehnten so stark zurückgegangen, daß sie zunehmend auf den „Roten Listen“ der
vom aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten vertreten sind. Vorreiter sind die
Bewohner der Feuchtzonen, aber auch die wegbegleitenden Ackerwildkrautfloren.
Gründe für den Rückgang sind unter anderem intensive Bewirtschaftungen von
„störendem Grün“ und Trockenlegungen.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
In Bernterode gibt es vor allem in den Randbereichen des Ortes solche
In der Ortslage verhindert stellenweise eine monotone Gestaltung, Materialverwendung,
schützenswerten Lebensräume. Einen hohen Stellenwert haben dabei z.B. alte
Versiegelung und Pflanzenauswahl die Ansiedlung dorftypischer Tiere und Pflanzen –
Streuobstwiesen. Aber auch kleinteilige Brachflächen, Holzstapel oder Steinhaufen
z.B. Fledermäuse, Schleiereulen,u.a..
bilden einen wichtigen Bestandteil im Mosaik der Lebensräume.
Viele dieser dorftypischen Elemente, die einer großen Anzahl von Tieren Lebensraum
bieten, sind durch Eingriffe in Form von Umnutzung landwirtschaftlicher Bausubstanz
und daraus resultierenden Nutzungsänderungen gefährdet. So sind z.B. Obstwiesen auf
eine Mahd oder eine Beweidung und einen gelegentlichen Verjüngungsschnitt der
Bäume angewiesen. Ein weiterer Rückgang der o.g. Biotope ist auch durch eine
Verdichtung der Bebauung zu erwarten.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Die folgenden Biotope sind laut Biotopkataster Stand August 1997 in der Gemarkung Bernterode
vorhanden
Nr. nach Dr. Weise
229
Biotoptyp
Naturnaher Bach
49, 50, 51
56, 57
58
Biotopkomplex
(Halbtrockenrasen,
Strauchhecken
Naturnaher Bach
(Abschnitte)
Streuobstwiese
Halbtrockenrasen
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Sumpf
Naturnaher
Bachabschnitt
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Streuobstwiese
53
45- 48
52, 54
55
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Streuobstwiese
59
61
187
62
186
185
184
Streuobstwiese
Streuobstwiese
Bemerkungen
„Schmalenbach“, leicht gewundener Bach
durch Grünland und Wald
FND „Schamlenbach“
„Rhin“
FND „Hellberg“
(Sandtrockenrasen)
Eingezäunte Streuobstwiese
Reihiger, alter Bestand
Eingezäunte, lückige Obstwiese
FND „Wolfenthal“, nasser Standort
2-3m breit, etwas mäandrierend, Baumreihe
(Wipper)
3 Obstflächen
2 Obstflächen
Verbuschte Fläche auf Magerrasen, viele
abgestorbene Bäume
Verwilderte Obstwiesen auf Terrassen
4 Obstflächen
2 Obstflächen
Auf einer Erhöhung zwischen Wiesentälern
(verbuscht)
Streuobstwiese im „Wittgental“
wurde von der UNB nachträglich
aufgenommen
Hinweis: Die in der Tabelle kursiv gekennzeichneten Biotope sind in der Karte Freiflächen/ land- und
forstwirtschaftliche Struktur dargestellt!
Rhin
Schelmensgrund
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.6.6.Landwirtschaftliche Flächen
Die unmittelbar an den Ortsrand angrenzenden Flächen werden überwiegend als Ackerund Weideland genutzt.
Die Bewirtschaftung dieser Flächen erfolgt durch die Agrarproduktion Breitenworbis
GmbH & CoKG, die bäuerliche Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ sowie einen
Haupterwerbsbetrieb, einen Nebenerwerbsbetriebe und 2 Kleinstbetriebe.
Der private landwirtschaftliche Haupterwerbsbetrieb bewirtschaftet eine Fläche von ca.
22 ha und ist ein Wiedereinrichter.
Der private landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetrieb bewirtschaftet eine Fläche von
ca.2 ha.
Die Fläche, die von der Agrarproduktion Breitenworbis GmbH & CoKG sowie von der
bäuerlichen Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ genutzt wird, besteht zu 95% aus
gepachteten Flächen.
Die Erweiterung des Produktionsprofils ist nicht vorgesehen, durch die Ausgliederung
der Gemüseproduktion erfolgt eine Reduzierung der Anbaustruktur. Hauptsächlich
werden alle Arten von Getreide und Raps angebaut.
Folgende Flächen werden in die Flächenstillegung einbezogen:
Dauerbrache: Lohgrund
8,41 ha
Schmalenbach
9,45 ha
Rotationsbrache: Grauer Hagen, oben 18,87 ha.
Die Gebäude der Tierproduktion nördlich des Gemeindegebietes werden derzeit als
Verkaufshallen bzw. Lagerhallen genutzt.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.7. Dörfliche Gemeinschaft
Einwohnerentwicklung nach 1989
2.7.1.Bevölkerungsstruktur
2000
Einwohner 1000
1656 324 Einwohner
0
1782 696 Einwohner
1808 769 Einwohner
1989
1991
In den darauffolgenden Jahren wurden viele Männer in die
1995
1997
Jahr
Armee Napoleons eingezogen und auch nach den
Befreiungskriegen herrschten Krankheit und Hunger, die
1993
Summe
0 - 14 Jahre
15 - 64 Jahre
65 und mehr Jahre
Einwohnerzahl sank auf 730.
1821 847 Einwohner
Dieser sprunghafte Anstieg war ausschließlich durch den
Geburtenzuwachs zu verzeichnen.
1827 1045 Einwohner
1854 1318 Einwohner
Im September 1998 zählt die Gemeinde Bernterode 1509 Einwohner, davon leben im
1870 1431 Einwohner
Ortsteil Bernterode/ Schacht 126 Personen.
1925 1803 Einwohner
Bedingt durch die in Betriebnahme des Kaliwerkes und
den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung
Es sollte versucht werden auch jungen Menschen und jungen Familien das Dorfleben
sowie der Arbeitsmarktsituation.
wieder attraktiv
zu gestalten. Dies sollte zum Einen durch die Erhöhung des
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Angebotes der Gemeinde geschehen und zum
Das Thüringer Landesamt für Statistik bzw. die Verwaltungsgemeinschaft „Eichsfeld-
Anderen sollte für junge Familien eine wesentliche Rolle die Schaffung von
Wipperaue“ stellen uns die folgenden Einwohnerzahlen zum Stand 31.12. des
Neubaugebieten und Baulückenschließungen bzw. die Nachnutzung von Gebäuden
jeweiligen Jahres zur Verügung.
spielen. Gebäude die unbewohnt sind, könnten durch Modernisierung eine neue
Nutzung erhalten.
Durch diese o.g. Maßnahmen könnte ein leichter Anstieg bzw. eine gleichbleibende
Entwicklung der Bevölkerungsstruktur erreicht werden.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Ärztliche Versorgung:
2.7.2.Sozialstruktur
Im Gebäude der Gemeindeverwaltung befindet sich die Sozialstation der Gemeinde, die
Die intakte Sozialstruktur eines Ortes trägt entscheidend zur Qualität des Dorflebens
der Caritas in Worbis angegliedert ist.
bei.
Die
Für Gemeinsamkeiten und Gemeinschaftseinrichtungen
gibt es viele Möglichkeiten.
Gemeinde
hat
keinen
niedergelassenen
Arzt.
Arztsprechstunden werden dreimal wöchentlich in der Sozialstation von einem
Dazu gehören Einrichtungen wie Kirchen, Kindergärten, Schulen, Dorf- und Spielplätze,
allgemeinpraktischen Arzt aus Breitenworbis durchgeführt.
Sportanlagen, ein Dorfgemeinschaftshaus bzw. öffentliche Plätze mit Sitzmöglichkeiten.
In der Poststraße befindet sich eine Zahnarztpraxis.
Kindergrippe/Kindergarten:
allgemeinpraktischen
Sportplatz:
Die Kindergrippe befand sich im Oberdorf in der Straße des Friedens. Als eigenständige
Einrichtung war die Kindergrippe für die Gemeinde nicht haltbar und wurde in den
kommunalen Kindergarten mit integriert. 1991 wurde der Bau des katholischen
Kindergartens mit angrenzender Freifläche fertiggestellt. Der Bedarf der Gemeinde wird
durch den katholischen Kindergarten abgedeckt. Der kommunale Kindergarten wurde
Den verschiedenen Vereinen, darunter dem Fußball- und Batmintonverein, steht am
nördlichen Ortsrand ein großer Sportplatz mit Umkleidekabinen zur Verfügung. Größere
Sportveranstaltungen und Wettkämpfe können ausgetragen werden.
Weiterhin stehen die Turnhalle als auch der ehemalige Schulsportplatz sportlichen
Zwecken zur Verfügung.
geschlossen, da kein Bedarf an zwei Kindereinrichtungen bestand.
Kindergarten
Sportplatz
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Schule:
Das Hauptgebäude der Schule , welches im Jahre 1913 erbaut wurde, und mehreren
Anbauten, welche in jüngerer Zeit errichtet wurden, sind stark sanierungsbedürftig bzw.
sind architektionisch nicht dem Altbau angepasst.
Dringenst durchzuführen wären Dachdecker-, Bauwerksabdichtungs-, Bauklempnerund Tischlerarbeiten, die Erneuerung der Sanitärinstallation, die Heizungsumstellung
und eine malermäßige Instandsetzung.
Auf Grund der geringen Schülerzahlen für die nächsten Jahre wurde die Grundschule im
Sommer 1998 geschlossen. Der Grundschulunterricht wird zukünftig von der
Grundschule Kirchworbis übernommen.
Die Realschüler der Klassen 5 - 10 gehen in die Realschule in Breitenworbis.
Die Schüler können ab der 5. Klasse auch die Gymnasien in Worbis bzw. Leinefelde
besuchen
Gemeindeverwaltung:
Die Gemeinde Bernterode wird durch den Bürgermeister, Herrn Lillpopp, und durch die
Mitglieder der Gemeindevertretung geleitet. Das Gebäude befindet sich Am Anger. Der
Altbau
ist
durchgeführt.
in
gutem
Bauzustand.
1991
wurden
Modernisierungs-maßnahmen
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Spielplatz:
Freiwillige Feuerwehr:
1994 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in der Brückenstraße in Bernterode
fertiggestellt. Das Gebäude wird auch für Veranstaltungen der Gemeinde Bernterode
genutzt. Die Freiwillige Feuerwehr in Bernterode zählt ca. 70 Mitglieder und hat eine
aktive Jugend- und Frauenfeuerwehr. Die FFW ist mit einem B 1000 mit Motorspritze,
einem Tanklöschfahrzeug und Schaumlöscher modern ausgerüstet.
Die Löschwasserversorgung wird über Ober- und Unterflurhydranten des öffentlichen
Netzes und über zusätzliche Löschwasserentnahmestellen an der Wipper abgesichert.
Dieser stellt ebenfalls einen wichtigen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft dar, denn er
kann durch eine sinnvolle Gestaltung ein Anziehungspunkt für alle Altersgruppen sein.
Der Spielplatz sollte für die älteren Kinder bzw. Jugendliche erweitert werden. Eine
Möglichkeit bietet zum Beispiel der in unmittelbarer Nähe gelegene alte Schulhof sowie
das alte Schulgebäude. Hier könnte ein Jugendtreff eingerichtet werden. Räumlichkeiten
der Schule könnten umgestaltet werden, der Schulplatz könnte mit Sitzgelegenheiten
(eventuellen Überdachungen), Pergolen und einem Grillplatz ausgestattet werden.
(siehe auch Maßnahmenplan)
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Eine große Bedeutung für die dörfliche Gemeinschaft sind die Vereine, welche das
Kirchen:
Die katholische Kirche befindet sich "Am Plan". Die unter Denkmalschutz stehende
Kirche ist restaurierungsbedürftig. (siehe auch denkmalgeschütze Objekte)
gesellschaftliche Leben in der Gemeinde gestalten und für viele Gemeinsamkeiten
sorgen können.
Das Festzelt auf dem Sportplatz dient als Räumlichkeit für kulturelle Veranstaltungen,
wie z.B. der Kirmes, dem Karneval. Es ist jedoch stark sanierungsbedürftig.
sanierungsbedürftiges
Festzelt am Sportplatz
Im Ortsteil Bernterode/Schacht befindet sich
die denkmalgeschützte evangelische Kirche.
In den letzten Jahren wurde ein neues Schützenhaus unterhalb des Hagenberges
errichtet.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Vereine – heute:
Vereine – früher:
Mandolinenverein
Gründung 1920
Fußballverein
Männerchor
Gründung 1889
Schützenverein
Mütterverein
Gründung 1882
Freiwillige Feuerwehr
Fußballverein
Gründung 1920
Kirchenchor
Schützenverein
Gründung 1926
Katholischer-Frauenbund-Deutschlands (KFD)
Freiwillige Feuerwehr
Gründung 1929
Kirmes- und Karnevalverein
Arbeiterturnverein
Gründung 1900
Sportverein/Wandergruppe
Radverein
Gründung 1912
Sportverein/Tischtennis
Gründung 1948
Sportverein/Frauengym.
Gründung 1965
Sportverein/Federball
Gründung 1969
Sportverein/Schach
Gründung 1964
Taubenzüchterverein
Gründung 1950
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2.7.3.Wirtschaftsstruktur
Simon, Robert
Brückenweg
Vertrieb von Möbeln aller Art
Am Anger 6
Verkaufsstelle
SB Möbelkauf Robert
Mit der Einführung der Marktwirtschaft kam es im Eichsfeld zum Zusammenbruch der
Textil- und Bekleidungsindustrie, des Kalibergbaues sowie zu Veränderungen in der
Simon GmbH
Born, Angelika
Landwirtschaft. Diese führten zu vielen Problemen, ein Hauptproblem war die hohe
Arbeitslosigkeit.
In der Wirtschaft wurden nach 1989 viele kleinere Unternehmen, insbesonders im
Handwerks- und Dienstleistungsgewerbe gegründet.
mit
vollem
Sortiment
Müller, Herman-Franz
Straße d. Friedens 85
Fleischerei, Servicleistunge
Gödecke, Heidemarie
Straße d. Friedens 10
Quelle - Agentur
Wachtel, Manfred
Poststraße 23
Handel
mit
Baustoffen,
Fuhrbetrieb
Die folgenden Gewerbetreibenden gibt es in Bernterode:
Raabe, Elisabeth
Handelsgewerbe
Poststraße
Baur, Otto-Bestellannahme
Poststraße 21
Einzelhandel
mit
Blumen,
floristischen Erzeugnisse
Hardegen, Ludwig
Straße d. Friedens 30
Trinkhalle
Hagelstange, Albert
Ringstraße 1
Wurst- und Fleischwarenverkaufsstelle
Fütterer, Tittmar
Straße d. Friedens 3
Fütterer, Angelika
Martin, Fridolin
Bäckerei
Verkauf von Backwaren
Straße d. Friedens 55
Vertrieb
von
Computern,
Büromöbeln, Schreibwaren usw.
Höch, Dieter
Bergstraße 1
Bäckerei
Watterodt, Harri
Lindenstraße 22
Verkauf
Gemüse,
v.
Blumen,
Obst,
Geschenkartikeln,
Haushaltwaren,
Lebensmittel
verpackt usw., Postargentur
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Dienstleistungsgewerbe
Gaststätten- und Hotelgewerbe
Fricke, Carola
Am Plan 9
Friseursalon
Ludwig, Volker
Lindenstraße 11
Fahrschule
Hagelstange, Maria
Ringstraße 1
Gaststätte „Zur Schänke“
Schmalz, Oliver
Poststraße 17
Spedition und Transportbetrieb
Hagelstange, Albert
Ringstraße 43
Beherberungsbetrieb
Kohl, Brigitta
Bergstraße 18
Schöheitspflege
Höch, Maria Agnes
Straße d. Friedens 34
Schank-
und
Kosmet.
Fußpflege
Wank, Helena
Gartenstraße 10
Vermittlung
Speisewirtschaft-Eiscafe
v.
Versicherungen
und Bausparverträgen
Schönekäs
Straße d. Friedens 47
Friseursalon/ Solarium
Grimm, Birgit
Straße d. Friedens 39
Tätigkeit gem. § 34 C GEWO
(Makler)
Seeland, Walter
Poststraße 41
und
Gespannfuhrbetrieb
mit Straßenverkauf
Goße, Rosa
Straße d. Friedens 6
„Deutsches Haus“ Schankund Speisewirtschaft
Seeland, Christa
Posttraße 41
Eisdiele, Sommergaststätte
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Handwerksbetriebe
Folgende Gewerbe sind in dem Ortteil Bernterode/ Schacht vertreten
Pfeifenbring, Herman
Kleine Linde 17
Tischlerei
Kohl, Leo
Straße d. Friedens 51
Maschinenbauer (Rep. von
Bäckereimaschinen)
Schneppe, Karl
Brückenweg 6
Schlosserei
Senke, Werner
Lindenstraße 36
Elektro-Service
Tressel, Werner
Straße d. Friedens 8
Dachdeckermeister
Versicherungen,
Heddergott, Dietmar
Kleine Linde 31
Maler und Lackierer
34C der GEWO
Schlichting
Ringstraße 22
Uhrmachermeister
Barthel, Wolfgang
Neumann, Bärbel
Schachtsiedlung 7
Schachtsiedlung
Vermittung von Bausparverträge
Schank-
Markler
und
gem.§
Speisewirtschaft
„Bauernstübchen“
Baubetriebe
Fricke, Wolfgang
Bergstraße 18
Bagger-
und
Abbrucharbeiten,
Conrady, Maria
Schacht
Getränkehandel
Nolte, Ingrid
Schachtsiedlung 9
Verkauf
Lebensmitteln
Fuhrunternehmen, Baustoffhandel
Winter, Dieter
Kleine Linde 13
Bauwerkssanierung, Bautenschutz
Riesmeier, Heinrich
Straße d. Friedens 76
Einbau
von
genormten
Baufertigteilen
Fiege. Karl-Martin
An der B 80
Fiege-Bau – Bitumenmischanlage,
Brecheranlage
von
aller
verpackten
Art,
auch
Tiefkühlkost
Lutter,
Dagmar Weiße Mühle
Elisabeth
Pension,
Schank-
und
Speisewirtschaft
Duwe, Michalel
Halle- Kassler-Str.
GmbH – Stahl- und Maschinenbau
Kolle, Bruno
Halle-Kassler-Str.
GmbH – Projektierung, Planung
Montageanteiltung
Stahlbau,
Maschinen, Anlagen, Vertrieb von
Förderaggregaten, Förder-anlagen
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Landwirtschaft:
Seit dem 19. Jahrhundert war der Flachsanbau im Eichsfeld typisch. Im 18. Jahrhundert
traten viele Neuerungen in der Landwirtschaft ein:
-
der Übergang von der Dreifelderwirtschaft auf Besömmerung
-
Einführung des Ersparsetteklee – Anbaus; dadurch Beseitigung des
Futtermangels, Erhöhung der Rinderbestände
Im 18. Jahrhundert bringt die Leineweberei einen großen Aufschwung, Fast jeder
-
Versuch mit Mergeldünger
Bernteröder ist ein Leineweber. Aus diesem Grund wurden in der Gemeinde große
-
Tabakanbau
Schafherden gehalten.
-
Anbau von Kartoffeln
-
1867 wird das durch Erbteilung zerstückelte Ackerland zu größeren
Nach der Wende übernahmen die Agrarproduktion Breitenworbis GmbH & CoKG und
zusammenhängenden Flächen zusammengeschlossen, um höhere Erträge zu
die bäuerliche Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ die Bewirtschaftung der Flächen der
erzielen
ehemaligen LPG.
Die Agrarproduktion bewirtschaftet in der Gemarkung Bernterode 105,51 ha Ackerfläche
- Produkte sind Mais , Getreide und Ölfrüchte.
Weiterhin werden auf 64,13 ha Weideflächen in der Zeit von Mai bis Oktober im
Jahresdurchschnitt 80 Kühe und Fersen gehalten.
Die bäuerliche Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ bewirtschaftet insgesamt eine Fläche von
315,15 ha, angebaut werden die folgenden Produkte: Winterweizen, Erbsen, Feldgras,
Grünland, Wintergerste, Roggen und Raps.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Außerdem gibt es einen Wiedereinrichter welcher die Landwirtschaft im Haupterwerb
betreibt und einen privaten Landwirt im Nebenerwerb.
Die Gebäude der ehemaligen LPG werden teilweise als Verkaufsstellen der Firma SB
Möbelkauf Robert Simon GmbH genutzt. Vor einigen Jahren wurde ein Gebäude durch
einen Brand fast vollkommen zerstört. Dieses Gebäude sollte abgerissen werden, da die
Kosten für eine Instandsetzung sehr hoch ausfallen würden bzw. eine Instandsetzung
kaum noch möglich ist.
Auch ein Grüngürtel als Sichtschutz könnte einen besseren Übergang in
Landschaft bringen.
die freie
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3. GESTALTUNGSHINWEISE FÜR BEBAUUNG UND FREIRÄUME
3.1.
Natur und Landschaftsraum
3.1.1. Hinweise zur Pflanzung standortgerechter Laubgehölze und Stauden
3.2.1. Obstbäume
3.1.3. Fassadenbegrünung
3.1.4. Versiegelung
3.2.
Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung von Gebäuden
3.2.1. Dacheindeckungen
3.2.2. Fassaden
3.2.2.1. Sichtmauerwerk
3.2.2.2. Putz
3.2.2.3. Fachwerk
3.2.2.4. Verkleidungen
3.2.2.5. Sockel
3.2.2.6. Fenster
3.2.2.7. Türen
3.2.2.8. Eingangsüberdachungen
3.2.2.9. Tore
3.2.3. Anbauten
3.2.4. Balkone
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.
GESTALTUNGSHINWEISE FÜR BEBAUUNG UND FREIRÄUME
3.1. Natur und Landschaftsraum
3.1.1 Hinweise zur Pflanzung standortgerechter Laubgehölze und Stauden
Neben dem Erhalt alter Laubbäume, die den Charakter des Dorfes nachhaltig prägen, sind wo möglich, standortgerechte Nachpflanzungen vorzunehmen. Der Mangel an
großkronigen Laubbäumen in Bernterode sollte im Rahmen der Pflanzmöglichkeiten innerhalb der Dorferneuerung behoben werden.
Sträucher/ Hecken/ Feldgehölze:
Acer campestre
-
Feldahorn
Buxus sempervirens
-
Buchsbaum
Stauden des Bauerngartens:
Crataegus monogyna
-
Weißdorn
Achillea spec.
-
Schafgarbe
Cornus mas
-
Kornelkirsche
Althaea ficifolia
-
Stockrose
Cornus sanguinea
-
Roter Hartriegel
Aster spec.
-
Herbstastern
Corylus avellana
-
Gemeine Haselnuß
Aquilegia vulgaris
-
Akelei
Euonymus europaeus
-
Pfaffenhut
Delphinium spec.
-
Rittersporn
Ligustrum vulgare
-
Liguster
Helleborus niger
-
Christrose
Prunus spinosa
-
Schlehe
Hosta spec.
-
Funkie
Rubus fruticosus
-
Gemeine Brombeere
Iris germanica
-
Schwertlilie
Ribes nigrum
-
Schwarze Johannisbeere
Papaver orientale
-
Türkischer Mohn
Ribes uva-crispa
-
Stachelbeere
Paeonia officinalis
-
Pfingstrose
Rosa canina
-
Hundsrose
Phlox paniculata
-
Flammenblume
Rosa rubiginosa
-
Weinrose
Polemonium caerul.
-
Jakobsleiter
Sambucus nigra
-
Schwarzer Holunder
Rudbeckia spec.
-
Sonnenhut
Sambucus racemosa
-
Trauben-Holunder
Sorbus aucuparia
-
Eberesche
Syringa vulgaris
-
Gemeiner Flieder
Viburnum opulus
-
Gemeiner Schneeball
Außerdem bieten sich diverse Sommerblumen, Tee-, Gewürz- und Heilkräuter an. Einrahmungen aus geschnittenen Buchsbaumreihen oder auch Beet-, Strauch- und Kletterrosen gehören zu einem
Bauerngarten.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.1.2 Obstbäume
Obstbaumpflanzungen
Neben dem landschaftsästhetischen Aspekt erfüllen alte Obstbäume eine wichtige Rolle als Lebensraum für mittlerweile seltene oder vom Aussterben bedrohte Kleintierarten. Bei der Pflanzung sind
besonders alte, regionaltypische Sorten zu berücksichtigen. Grundsätzlich sollten nur Hochstämme gepflanzt werden. Hochstämmige Obstbäume wachsen nur langsam. Es dauert lange, bis sie zum
ersten mal Früche tragen, und auch das Pflücken ist beschwerlicher, als bei kleinwüchsigeren Sorten. Diese Bäume werden jedoch sehr alt, spielen eine bedeutende kulturhistorische Rolle, sind
ökologisch wertvoll und wirken am Ortsrand als besonders schöner Übergang in die Landschaft. Sie beanspruchen im Garten viel weniger Raum als ihre kleinen, buschigen Artgenossen. In ihren
Kronen unternehmen Kinder ihre ersten Kletterversuche. Es findet sich vielleicht sogar ein Platz für ein Baumhaus oder ein starker Ast zum Aufhängen einer Schaukel. Obstbäume und Spalierobst
sind charakteristische Elemente des ländlichen Gartens und binden auch ein modernes Haus gut in die dörfliche Umgebung ein. Zu Pflegemaßnahmen sollten geeignete Fachleute hinzugezogen
werden
Äpfel:
Birnen:
Blumenbachs Butterbirne
Adelslebener Kalvill
Landsberger Renette
Ananasrenette
Luxemburger Renette
Boscs Flaschenbirne
Boikenapfel
Krügers Dickstiefel
Clapps Liebling
Bohnapfel
Königlicher Kurzstiefel
Frühe aus Trevoux
Coulous Renette
Ontarioapfel
Gellerts Butterbirne
Geflammter Cardinal
Prinzenapfel
Gute Luise
Goldparmäne
Schöner aus Boskopp
Großer Katzenkopf
Charlamowsky
Weißer Klarapfel
Köstliche von Charneux
Gravensteiner
Winterstettiner
Neue Poiteau
Grahms Jubiläum
Sauerkirschen:
Jakob Lebel
Schattenmorelle
James Grieve
Quitte:
Morellenfeuer
Süßkirschen:
Portugisische Quitte
Zwetsche:
Hauszwetsche
Nancy Mirabelle
Ontariopflaume
Große Schwarze Knorpelkirsche
Kronprinz von Hannover
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.1.3 Fassadenbegrünung
In Bernterode gibt es nur sehr wenige begrünte Gebäude. Fassadenbegrünungen können neben ihrem hohen ästhetischen Wert auch wichtige bauphysikalische Funktionen besitzen, eine
Bereicherung der Natur in direkter Hausnähe darstellen und andere nützliche Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise die Produktion von Früchten.
Die Begrünung einer Fassade ist in der Regel mit einem relativ geringen Aufwand an Arbeit und Geld zu verwirklichen. So können nicht nur
historische Gebäude weiter aufgewertet werden, in vielen Fällen lassen sich auch gestalterisch unbefridigende Fassaden problemlos mit
einer Begrünung verbessern, bei denen eine Aufwertung durch bauliche Maßnahmen aus finanziellen Gründen nicht in Betracht kommt.
Ein immergrüner Bewuchs erhöht die Wärmedämmfähigkeit der Außenwände im Winter. Die Blätter erzeugen ein dämmendes Luftpolster
und weisen kalte Luftströme oder Winde ab.
Sonnenbeschienene Außenwände können sich im Sommer stark aufheizen und damit die Innenraumtemperatur ins Unerträgliche steigen
lassen. Ein grüner Pelz fängt nicht nur Sonnenstrahlen vor der Fassade ab, sondern erzeug gleichzeitig auch Kühle durch die
Wasserverdunstung der Blätter. Im Sommer an den Fassaden aufsteigende Warmluftströme werden durch Fassadengrün
vermindert. Es wird weniger Staub vor dem Gebäude aufgewirbelt, der sonst mit Warmluftströmen über geöffnete Fenster ins Hausinnere
getragen wird. Der objektive Lärmschutz durch Fassadengrün ist zwar gering, jedoch wird das Rascheln der Blätter im Wind meist als
angenehm empfunden. Es läßt andere, störende Geräusche in den Hintergrund treten.
Die äußerst günstigen Klimaverhältnisse direkt vor Südfassaden lassen sich durch Anpflanzung von Spalierobst, Weinstöcken und anderen
sonnenhungrigen Fruchtsorten gut nutzen.
Alle Blattpflanzen erzeugen Sauerstoff, filtern Schadstoffe aus der Luft, erhöhen die Luftfeuchte bei Trockenheit oder entfeuchten die Luft
bei sehr hoher Luftfeuchte. Entsprechend sorgt Fassadengrün für eine deutliche Luftverbesserung in direkter Hausnähe.
Begrünte Fassaden können Lebensraum insbesondere für viele gerngesehene aber vielerorts verdrängte Vogelarten sein. Sie verhindern
somit auch den Anstieg von Ungeziefer infolge einer Fassadenbegrünung.
Die Haltbarkeit begrünter Außenwände ist sehr groß, da Regen, Schnee und Hagel von den Bauteilen ferngehalten werden. Schäden durch Materialienausdehnung bei
starker Sonneneinstrahlung treten nicht auf. Jahrhunderte alte Häuser mit Begrünung widerlegen das weitverbreitete Vorurteil, Fassadenpflanzen würden in die
Außenwände eindringen und diese langfristig zerstören. Eine Schädigung der Bausubstanz durch Pflanzen tritt nur dann auf, wenn die Fassadenoberfläche bereits vor
der Begrünung deutliche Schäden aufwies.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Bei einer sinnvollen Begrünung von Fassaden sollte an der Südseite eines Hauses und an anderen gechützten sonnenbeschienenen Außenwänden ein im Winter blattwerfender Bewuchs gewählt
werden. So wird die gewünschte, ungehinderte Erwärmung der Wände durch die einstrahlende Wintersonnne ermöglicht. An nicht sonnenbeschienenen Außenwänden sowie an stark
witterungsbelasteten Fassadenteilen ist die Pflanzung eines immergrünen Bewuchses ratsam, da hier das Blattwerk im Winter für einen wirksamen Witterungsschutz und die Bildung eines zusätzlich
wärmenden Luftpolsters von großer Bedeutung ist. Besondere Bereiche der Häuser (Eingänge, Hausecken, straßenzugewandte Fassaden, etc.) können mit blühenden Pflanzen besonders markiert
und reizvoll gestaltet werden.
Rankgerüste sollten als Hilfsmittel zur Berankung ausschließlich aus waagerechten und senkrechten Elementen bestehen. Auffällige und schiefwinklige Gerüste können das Bild der Gebäude
empfindlich stören.
empfehlenswerte Pflanzen mit Angabe über geeignete Himmelsrichtung:
Pflanzenart
Deutscher Name
Botanischer Name
bev. Standort
Efeu
Hedera helix
N/O
Kletterhortensie
Hydrangea petiolaris
N/O
Wilder Wein
Parthenocissus
S/W
Selbstklimmer
tricuspidata
Spalierobst
Aprikose
Prunus armerica
S/W
Birne
Pyrus communis
S/W
Blauregen
Wisteria sinensis
S/W
Jelängerjelieber
Lonicera caprifolium
alle
Kletterrosen
Rosa spec.
S/W
Echter Wein
Vitis vinifera
S/W
Waldreben
Clematis in Sorten
S/W
mit Rankhilfe
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.1.4 Versiegelung
Wasser, das wichtigste Element für alles Leben auf der Erde, wird in vielen Dörfern und
Städten heute eher als lästiges Übel der Natur betrachtet. In Form von Niederschlägen,
als Fließ- oder Grundwasser anfallend, trachtet der Mench danach, das kostbare Gut
schnellstmöglich zu fassen und zu entsorgen. Damit einher geht eine material- und
energieaufwendige Versiegelung des Bodens. Diese erfolgt in unterschiedlicher
Intensität vom offenen Boden und Kies über breitfugig verlegte Pflasterungen und
Platten
bis
zu
vollständig
versiegelten
Flächen
mit
Beton
und
Asphalt.
Begleiterscheinungen sind hohe Abflußgeschwindigkeiten, schnellere Austrocknung und
Grundwasserabsenkungen in der direkten Umgebung größerer Versiegelungen und
Überschwemmungen in bach- bzw- flußabwärts gelegenen Siedlungen. Weitere Folgen
sind
das
Ersticken
Speicherfähigkeit
der
der
Bodenlebewesen,
Steine
und
damit
höhere
völlig
Temperaturen
veränderte
durch
die
mikroklimatischer
Bedingungen.
Stark versiegelte Bereich in Bernterode sind die asphaltierten Straßen und Hofflächen.
Auf diesen Flächen ist keine Regenwasserversickerung möglich. Einige Hofflächen sind
gepflastert. Dort versickern bis zu 20% des Regenwassers. Daneben gibt es auch
Hofflächen, die durch einen wassergebundenen Belag befestigt sind. Je nach Material
und Versickerungsgrad versickern hier etwa 50-60% des Regenwassers.
Auch in Bernterode sind unnötig viele Flächen versiegelt. Als Garagenzufahrt eignen
sich beispielsweise einfache Schotterrasen oder wassergebundene Decken. Letztere
sind auch für Wege und Höfe geeignet, die mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen
befahren werden.
Nachfolgend ein Vergleich verschiedener Belagarten. Geschlossene Beton- und
Asphaltdecken (nicht aufgeführt) gelten als 100 % versiegelt. (Quelle: Bayrisches
Staatsministerium für Landentwicklung und Umweltfragen, „Freiflächen an öffentlichen
Gebäuden naturnah gestalten und pflegen“, München, 1989)
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
agart
Schichtaufbau
Vers.Grad
einfache
15-25cm Oberboden
0-10 %
6cm Rinde
0-10 %
Grasnarbe
Rindenhäcksel
10-15cm Kies oder Schotter
Schotterrasen
3cm Splitt
15-20 %
10-15cm Schotter u. Oberb.
10-15cm Kies oder
Schotter
evtl. Frostschutzschicht
Wassergebundene
5-10cm Natursand, Splitt und
Deckschicht
Schotter
40-50 %
10-15cm Kies oder Schotter
evtl. Frostschutzschicht
Mosaik-und Kleinsteinpflaster
6-10cm Pflastersteine,
50-60 %
sandverfugt
5-8cm Sand oder Splitt
10-12cm Kies o. Schotter
Frostschutzschicht
Mittel-und Großstradtpflaster
16-22cm Pflastersteine,
60-70 %
sandverfugt
5-8cm Sand oder Splitt
10-12cm Kies oder Schotter
Frostschutzschicht
Klinkerplatten
5-8 cm Platten
3-5cm Sand
10-15cm Kies oder Schotter
Frostschutzschicht
80-90 %
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2. Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung von Gebäuden
3.2.1.Dacheindeckungen
Die charakteristische Dachform in den Dörfern des Eichsfeldes ist das steile Satteldach
ohne Dachaufbauten. Vereinzelt sind auch Mansard- oder Krüppelwalmdächer
anzutreffen. In einigen Orten ist das Satteldach mit straßenseitigem Zwerchgiebel
ortsbildprägend. Pfettendächer mit großen giebelseitigen Dachüberständen sind für
diese Region nicht typisch. Dachaufbauten in Form von Erkern oder Gauben sind meist
erst nachträglich entstanden, um unter dem Dach zusätzlich Wohnraum zu gewinnen.
Dächer sollten mit roten Ziegelpfannen eingedeckt werden, weil diese im Laufe der
Jahre Patina ansetzen und so viel lebendiger altern als Betondachsteine. Wenn
dennoch Betondachpfannen verwendet werden, sollten sie in der Umgebung
rotgedeckter Häuser ebenfalls rotbraun sein; in der Nachbarschaft dunkler Dächer ist die
braune Pfanne der schwarzen vorzuziehen; Schwarz wirkt besonders im Vergleich mit
der lebendigen Harmonie von Rot, Rotbraun und Pflanzengrün immer sehr traurig. Bei
großen Dachflächen von z.B. landwirtschaftlich genutzten Gebäuden ist eine
Eindeckung mit roten Ziegeln aufgrund der Kosten nicht immer möglich. Bei großen
Dachflächen können auch rote Wellpappen schön aussehen.
Bei der Gestaltung der Dächer der einzelnen Gebäude ist die Stellung, die Form und die
Größe des Daches zu beachten, denn das Dach ist besonders in der ländlichen
Siedlung ein wesentliches Merkmal zur Charakterisierung des einzelnen Hauses als
auch des gesamten Ortes.
Dachrinnen
Dachrinnen sollten aus Materialien bestehen, die Patina ansetzen können (Zinkblech,
Kupfer). Bei Anstrichen sind matte, elastische Farben zu verwenden.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Flachdachziegel
Pfannenziegel
Reformpfanne
Falzziegel
Biberschwanzziegel
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.
Fassaden
Die Gliederung und Gestaltung der Außenwände bestimmen in entscheidendem Maße
den individuellen Charakter eines Hauses. Durch die gleiche oder ähnliche Aufteilung
der Fassaden in Öffnungen und geschlossenen Flächen, die gleichen verwendeten
Materialien und Farben und nicht zu letzt durch immer wiederkehrende architektonische
Details ist die Verwandtschaft von Gebäuden in einem Ort oder einer Region
zu
erkennen. Diese ortbildprägenden Elemente sind bei baulichen Veränderungen
unbedingt zu erhalten.
3.2.2.1.
Sichtmauerwerk
Alte Ziegelwände bestechen durch kunstvolle Mauerwerksverbände, reiche Ornamentik
und handwerkliches Können ihrer Erbauer. Durch das lebendige Farbenspiel der alten
Steine haben vor allem
große Giebel eine besondere Wirkung und erscheinen durch ihre Feingliedrigkeit längst
nicht so massig und unmaßstäblich wie eine neu vorgemauerte Klinkerwand.
Beschädigte alte Ziegelfassaden
sollten deshalb ausgebessert werden und als besondere Werte im Ortsbild erkennbar
bleiben.
Ziegelwände
können
mit
Hochdruckwasserstrahler gereinigt werden
Wasser
und
Bürste
oder
einem
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.2.
Putz
Verputzte Mauerwerksflächen sollten nicht absolut planeben sein, um bei Streiflicht die
Fassade lebendig wirken zu lassen. Strukturputzflächen neigen dagegen leicht dazu,
durch Staubansiedlung in kurzer Zeit zu verdrecken. Generell sollten große verputzte
Wandflächen
wegen
ihrer
öden
Wirkung
vermieden
werden.
Spaliere
und
Kletterpflanzen können diese negative Wirkung aufheben und das Haus freundlich
wirken lassen.
Als Materialien sind offenporige und elastische Mischungen vorzuziehen (z.B.
Traßkalkmörtel). Ungeeignet sind starre Putze mit hohem Zementanteil die bei
Bewegung der Konstruktion abplatzen. Als Putzträger empfiehlt sich Rabitzgewebe,
Ziegeldrahtgefecht u.a.m..
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.3.
Sichtfachwerk mit Innendämmung und
Erhalt der Ausfachungen
Historische Strohlehmausfachung und
innenseitige
Lehmschale mit wärmedämmenden
Zuschlägen.
Um Fäulnis zu verhindern, muß
ausreichend Zeit zum Trocknen
vorgesehen werden.
Fachwerk
Ausfachung / Putz
Neben dem Holz ist der Putz das wichtigste Material zur Fassadengestaltung. Farblich
unbehandelte „Edel“ – Putze , die in jüngster Zeit von vielen Bauherren bevorzugt
wurden, sind nicht charakteristisch für unsere Dörfer und wirken monoton und leblos.
Glatt abgezogene Putzflächen und scharfe Kanten entsprechen nicht dem ländlichen
Stil und sollten an alten Gebäuden vermieden werden. Der Putz sollte freihändig
aufgetragen, die Oberfläche gebürstet oder rundverrieben werden.
Übertriebene Putzmuster wie Netzerputz, Patschputz sollten nicht zur Anwendung
kommen.
Mögliche Putzarten :
-
Kellerputz, geglättet oder grob abgezogen
-
Kieselwurfputz
-
Grobputz
Anstrich und Farbgebung:
Der Anstrich soll das Gebäude schützen und gestalten. Wasserdampfdurchlässige
Anstrichstoffe sind zu empfehlen.
Für Putzflächen:
-Kalkanstriche
-Silikatanstriche
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Für Holzteile:
-offenporige Anstriche oder Imprägnierungen
Fachwerkhölzer können im Eichsfeld rotbraun bis dunkelbraun, aber
auch graugrün gestrichen werden.
Sichtfachwerk mit Innendämmung und neuer
Ausfachung
Neuausfachung mit porosierten Leichtziegeln
und innenseitigem mineralischen Dämmputz.
Ausfachungen
und
sonstige
Putzflächen
in
hellen,
gedeckten
Erdfarben mit oder ohne Beistrich.
Kräftige Farben für besondere Bauteile wie Dachrinnen, Fallrohre,
Verzierungen, Türen, Fensterläden.
Vor- und Rücksprünge im Putz sind farblich abzusetzen.
Natursteinsockel werden nicht farblich behandelt.
Bei Renovierung und Umbau alter Fachwerkhäuser sollte die außen
sichtbare
Fachwerkstruktur
erhalten
bleiben.
Renovierung
der
Ausfachung sollte unter Beachtung des bereits verwendeten Materials
geschehen. Das Fachwerkgerüst läßt sich mit einer Drahtbürste oder
einem Hochdruckreiniger problemlos reinigen. Zur Verbesserung des
Wärmeschutzes ist ein bauphysikalisch günstiger Wandaufbau mit
innenliegender
Wärmedämmung
empfehlenswert.
Für
technisch
notwendige Verkleidungen, z.B. an der Wetterseite, sind kräftige
Holzschalungen zu verwenden. Auf Hinterlüftung der Verkleidung ist zu
achten.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.4.
Verkleidungen
In Bernterode sind viele Gebäude mit alter Bausubstanz mit Asbestplatten verkleidet.
Giebeldreiecke und manchmal auch ganze Wettergiebel wurden ortsüblich früher mit roten Pfannen behängt. Dies
ist aufgrund der Farbe und Lebendigkeit der Verkleidung in jedem Fall ein Gewinn für das Ortsbild. In den Jahren
nach
1955
wurden
zahlreiche
Fachwerkbauten,
ganze
Fachwerklandschaften
mit
Kunststoffplatten,
Kunststoffpaneelen, Asbestzementplatten verhüllt. Diese Verkleidungsmaterialien sind meistens nicht in Form einer
hinterlüfteten Fassade angeordnet, dadurch entsteht die Gefahr der Fäulnis für das eingeschlossene Holz und
vorhandene Schäden können gefördert werden. Die Platten und die Paneele sind höchst empfindlich und können
leicht beschädigt werden (z.B. durch Ballspiel). Deshalb sind Kunststoffpaneele, Blechverkleidungen oder bedruckte
Dachpappen bzw. kunststoffgeprägte Tafeln mit Steinimitation zu vermeiden. Wenn man keine Dachpfannen oder
Bieberschwänze aus gebrannten Ton verwenden will, können auch solche bzw. kleinteilige Schindeln aus rotem
Zementschiefer verwendet werden. Eine weitere ortstypische Möglichkeit zum Verkleiden liegt in der Verwendung
von Holzbohlen. Diese sind mit einem holzschützendem Anstrich zu versehen und müssen in bestimmten zeitlichen
Abständen nachgestrichen werden. Alternativ kann auch kesseldruckimprägniertes Holz (Aber kein Tropenholz)
verwendet werden. Es sollten jedoch immer Verarbeitungstechniken bevorzugt werden, die über profiliertes
Anbringen der Schalung eine hohe Lebhaftigkeit durch Licht und Schatten gewährleisten.
Landschaftstypisch sind die vielfältigen Verkleidungsmaterialien wie Biberschwänze , Kurzschindeln , Langschindeln
, senkrechte/waagerechte Verbretterungen , Schiefer oder Ziegel. Diese Materialien sind bei geringster Pflege über
lange Zeit haltbar und reparaturfreundlich.
Historische Verkleidungen als Schutzschirme sollten erhalten bleiben.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.5
Sockel
Klinker- oder Kunsteinplatten sowie Fliesen und Betonwerksteinplatten dienen nicht der
Sockelgestaltung und verändern den Charakter des Hauses.
Kalksteinsockel als Bossen für Neubauten und Anpassungen sind eine vorteilhafte
Variante.
Früher wurden Sockel aus Mischsteinen verputz. Ein reiner Natursteinsockel sollte nicht
verputzt, gestrichem oder verblendet werden.
Im Eichsfeld wird seit alters her Naturstein abgebaut und verarbeitet. Dies spiegelt sich
an Fassaden vieler Häuser wieder. Auch bei Neubauten sollte heute darauf geachtet
werden, ortstypische Materialien zu verwenden.
Ein Natursteinsockel verträgt Feuchtigkeit und sollte daher nicht verputzt werden.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.6.
Fenster
Neue Fensteröffnungen in alten Bauernhäusern sollten sich in die Maßstäblichkeit den ursprünglichen Fenstern
anpassen. Vor allem bei charaktervollen Ziegel- und Fachwerkwänden ist das stehende Fensterformat der alten
Fenster beizubehalten und darauf zu achten, daß die Dominanz der geschlossenen Wandflächen gegenüber dem
geringen Fensterflächenanteil gewährt bleibt. Bei Putzbauten übernehmen die Fenster die Gliederung der Fassade.
Ungesprosste Fenster wirken hier lochartig und vereinzelt. Mit sogenannten Putzfaschen von 10-15 cm Breite kann
man diese unproportionierten Fenster behebiger in Erscheinung treten lassen. Sprossenfenster sollten nach
Möglichkeit erhalten werden. Sie können zur besseren Wärmedämmung nach innen großflächige Einsatzfenster
bekommen (Kastenfensterkonstruktion). Sprossenfenster gliedern eine Fassade besonders angenehm. Desshalb
sollte bei der Erneuerung der Fenster zumindest eine symmetrische Zwei- oder Dreiteilung des Fensters angestrebt
werden (nach Außen schwenkbare Flügel), falls die alte Feingliedrigkeit der Sprossenteilung bei einer Renovierung
nicht erhalten werden kann. Wenn möglich sollten bei den neu eingesetzten Fenstern die Profile aus Holz sein. Der
verhältnismäßig hohe Pflegeaufwand von Holzfenstern im Vergleich zu den in der Regel dünneren und auch teilweise
innerhalb der Isolierverglasung liegenden Kunststoffprofilen, wird durch die schöne Fernwirkung von Sprossen und
deren Schattenwürfen wettgemacht.
Kunststoff in einer Fachwerkkonstruktion führt bei Feuchtigkeitsstau zwangsläufig zum Bauschaden !
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.7.
Türen
Die Haustür und der Eingang haben für Gebäude einen
besonders
zeichenhaften
Charakter.
Hier
präsentiert
sich
gewissermaßen das Wesen des Besitzers. Der Schmuckwert
einer
Haustür
muß
daher
im
Verhältnis
zur
Umgebung
angemessen sein. Nach Möglichkeit sollten für die Haustür gut
gearbeitete und handwerklich hergestellte Türen aus Holz
verwendet werden. Bei serienmäßig hergestellten Haustüren
empfielt es sich, diese durch das Anbringen eigener, individueller
Details oder besonderer Namensschilder, zu verändern und
umzugestalten. Bei historischer Bausubstanz sollten die alten
Türen solange wie möglich erhalten werden. Alte Türen sind
häufig sehr stabil und können in der Regel mit handwerklichen
Mitteln instand gesetzt werden.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.8.
Eingangsüberdachungen
Sie markieren den Übergang von der Öffentlichkeit in die Privatheit. Neben der Funktion
des Witterungsschutzes können sie auch Platz für eine Sitzgelegenheit vor der Haustür
bieten, die für ländliche Situationen besonders angemessen erscheint, weil sie Kontakte
mit den Vorübergehenden ermöglicht.
Gut geeignet für die Ausbildung von Vordächern sind einfache, mit Pfannen eingedeckte
Abschleppungen oder kleine Vorbauten mit einem Satteldach. Leichte Stahl- und
Drahtglaskonstruktionen sind möglich und geben dem Dorf zusätzlich ein neues
Gestaltungselement. Auch Rankgerüste mit einem farbigen Bewuchs können Eingänge
betonen.
Folgende Punkte sollten dennoch beachtet werden:
-
Form des Anbaus aus der Gestaltung des Gebäudes heraus entwickeln
-
Dachneigung gleich oder ähnlich wie das Hauptdach gestalten
-
Farblich in die Fassade einbinden
-
Besonders bei Fachwerkbauten ist auf Vordächer aus Metall oder Kunststoff
zu verzichten, diese würden wie Fremdkörper wirken
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.2.9.
Alte
Tore
Tore
oder
landwirtschaftlicher
Torhäuser
Gebäude
und
prägen
haben
den
Charakter
eine
besondere
Ausstrahlung.
Die Änderung der Tore bei Renovierung oder Umnutzung von
Gebäuden verändert auch den gesamten Eindruck der Fassade.
Sie sollten deshalb auf jeden Fall erhalten bleiben und auch dann
nicht zugemauert werden, wenn sie nicht mehr erforderlich sind.
Farblich sollte eine Abstimmung zur Hausfassade erfolgen.
Bei Neuanfertigungen sind Haustür und Hoftor in einheitlicher
Ausführung und Gestaltung herzustellen, dabei sollte als Material
Holz verwendet werden.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.3 Anbauten
Hauptgebäude und Nebengebäude erscheinen als harmonische Einheit, wenn
sie maßstäblich konstruktiv und farblich aufeinander abgestimmt sind.
Zu oft wurde und wird von dieser Regel abgewichen:
-
Garagen werden als rechteckige „Autoschubladen“ vorgefertigt
-
Anbauten werden flach gegen den Giebel altehrwürdiger Häuser
gestellt,
-
Kleinere Haupthäuser werden durch unproportioniert große Anbauten
erschlagen
-
Dachneigungen werden unsymmetrisch gegeneinandergestellt
-
Konstruktionen, die von vernünftigen Handwerksregeln abweichen,
wie zum Beispiel das Flachdach, führen zu Dauerproblemen
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3.2.4.Balkone
Balkone und Loggien sind dorfuntypisch und sollten bei Neubauten an der
Straßenseite vermieden werden. Bestehende Balkone und Terassen müssen mit
Geländern abgesichert werden. Dafür sollten kräftige Bohlen, die in den Farben des
Holzwerkes der Umgebung gehalten sind, verwendet werden. Holzimitationen in
Form von Kunststoffpaneelen wirken demgegenüber dürftig und unglaubwürdig. Bei
der Anordnung des Holzgeländers ist auf eine senkrechte Gliederung ähnlich der
ortstypischen Staketenzäune zu achten.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4. GESAMTENTWICKLUNG
4.1. Siedlungsentwicklung
4.1.1. Das Dorfgebiet
4.1.2. Umnutzung historischer Bausubstanz
4.1.3. Baulücken
4.1.4. Wohnbauflächen
4.2. Landwirtschaft
4.3. Wirtschaftsentwicklung
4.3.1. Industrie- und Gewerbeflächen
4.4. Freizeit- und Erholung
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4.Gesamtentwicklung
Bei der Zusammenstellung der möglichen kommunalen Maßnahmen wurden die
folgenden Ziele der Gemeinde für die Dorfentwicklung berücksichtigt:
1. Erhaltung des gewachsenen historischen Erscheinungsbildes des Dorfkerns
2. Behutsame Erneuerung des Dorfkerns, um einen erhöhten Funktionsverluß des
4.1.1. Das Dorfgebiet
Dorfes zu vermeiden
3. Erhaltung des dörflichen Charakters des Ortes
4. Erhaltung ortsbildprägender Gebäude
5. Gestaltung der öffentlichen Freiflächen, um sie besser nutzbar zu machen
6. Schaffung zusätzlicher Freiflächen
7. Grünordnungs- und Landschaftsplanungen im öffentlichen Bereich und entlang
des Dorfrandes
8. Erhaltung/ Herstellung des traditionellen Straßenraumcharakters unter
Dorfgebiete nach § 5 BauNVO dienen der Unterbringung der Wirtschaftsstellen landund forstwirtschaflicher Betriebe, dem Wohnen und der Unterbringung von nicht
wesentlich störenden Gewerbebetrieben sowie der Versorgung der Bewohner des
Gebietes dienenden Handwerksbetrieben. Auf die Belange der land- und
forstwirtschaftlichen Betriebe einschließlich ihrer Entwicklungsmöglichkeiten ist
vorrangig Rücksicht zu nehmen.
Die Fläche des Dorfgebietes beträgt ca. 44 ha.
Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Bedürfnisse.
Die gewachsene Dorfstruktur soll erhalten bleiben.
Vorrangiges Ziel der Dorfentwicklung ist es, durch diese Maßnahmen langfristig die
Lebens- und Arbeitsverhältnisse der dörflichen Bevölkerung zu verbessern.
4.1. Siedlungsentwicklung
Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Widerherstellung können die Freilegung ursprünglichen
Fachwerkes, die Baulückenschließung und die gezielte Sanierung von Gebäuden sein.
Die Sanierungsmaßnahmen an der Altbausubstanz sollten entsprechend der
Gestaltungshinweise, einer Bauzustandsanalyse und der zukünftigen Nutzung des
Der steigende Stellenwert des ländlichen Raumes als Wohnstandort hat in den
Gebäudes erfolgen. Die Instandsetzung und Modernisierung wie auch die
letzten Jahren an noch größerer Bedeutung gewonnen.
Rekonstruktion, z.B. denkmalgeschützter Gebäude sollte ein weiterer Punkt bei den
Das Wohnen im ländlichen Raum – in gesunder Umgebung, die Möglichkeiten der
Sanierungsmaßnahmen sein.
Freiflächennutzung, zur Eigentumsbildung und zur Entfaltung individueller
Wohnwünsche machen das Leben auf dem Lande heute attraktiver. Trotz dieser
Erhöhung der Wohnfunktion der Dörfer, sollte die Landwirtschaft und die Ansiedlung
von kleineren Gewerbebetrieben nicht in den Hintergund gestellt werden. Man sollte
versuchen auch dieses zu fördern und zu ermöglichen.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4.1.2. Umnutzung historischer Bausubstanz
Wohnbereich – Wohnhaus Straße des Friedens 56, Lindenstraße 38, 40 usw.
*
Im Ort Bernterode gibt es derzeit 22 leerstehende und sanierungsbedürftige
Wohngebäude/ Gehöfte. Diese sollten unbedingt umgenutzt beziehungsweise saniert
werden. Folgende Möglichkeiten der Umnutzung gibt es:
Landwirtschaftlicher Bereich (Haupt- und Nebenerwerb), Wiedereinrichter
*
Vermarkungseinrichtungen für die Direktvermarkung
*
Umbau zu modernen Ställen für Betriebsgründungen
*
Lagerräume für Getreide, Dünger, Futtermittel für Nachbarbetriebe
*
Gästezimmer für „Ferien auf dem Bauernhof“
*
Ferienwohnungen
*
Bauernhauscafes
Umbau zu Wohnungen für Wohnungssuchende aus dem Ort oder von
außerhalb
*
alte Grundschule am Schulberg (unterhalb der Turnhalle) – z.B. als
Altenwohnanlage umnutzen
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4.1.3. Baulücken
Im Ort Bernterode gibt es 21 Baulücken, man sollte als erstes bestrebt sein, diese zu
Gewerblicher Bereich – Gehöft in der Ringstraße 50 oder die ehemalige
Verkaufsstelle Ringstraße
*
Lagerräume für Gewerbegüter
*
Maschinenhallen (nur in großen Scheunen)
*
KFZ-Werstätte
*
Umweltfreundliche Gewerbebetriebe
schließen und somit auch ein einheitliches Straßenbild zu erhalten.
Die Neubauten sollten in Geschoßzahl, Baukörperform, Firstrichtung und
Straßenbaufluchten der vorhandenen, alten Bebauung angepaßt werden.
4.1.4. Wohnbauflächen
Die Gemeinde Bernterode strebt durch die Ausweisung des Allgemeinen (WA) und der
Reinen Wohngebiete (WR), gestuft in die in sich zu schließende Bebauungsstandorte,
Freizeit, Erholung und öffentlicher Bereich – Schulgebäude am Schulberg
(oberhalb der Turnhalle)
*
Naturfreundehaus
*
Dorfgemeinschaftshaus
*
Eltern-Kind-Gruppe, Jugendtreff usw.
eine Abrundung des Dorfbildes am südöstlichen Ortsrand an.
Der WA-Standort und die WR-Standorte werden schrittweise, je nach Bedarf, bebaut.
Reine und Allgemeine Wohngebiete dienen dem Wohnen.
Zulässig sind im Allgemeinen Wohngebiet:
1.
Wohngebäude
2.
die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- und
Speisewirtschaften, sowie nicht störende Handwerksbetriebe.
Selbst wenn ein Besitzer umnutzbarer Bausubstanz den Willen gefaßt hat, seine
leerstehenden Gebäude einem neuen Zweck zuzuführen, ist damit die Realisierung
3.
Anlagen für kirchliche, kulturelle, sportliche, gesundheitliche und soziale Zwecke.
dieses Wunsches noch nicht gewährleistet, da häufig die finanziellen Mittel fehlen und
eine Sanierung mit sehr hohe Kosten verbunden ist.
Im Reinen Wohngebiet können die zwei letztgenannten Nutzungen nur ausnahmsweise
zugelassen werden.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4.2. Landwirtschaft
Die im Ort ansässigen landwirtschaftlichen Haup- und Nebenerwerbsbetriebe sollten im
Dorf erhalten bleiben. So ist es auch wichtig, daß der Landwirtschaft ein Nebeneinander
Die offene Bauweise in Form von einzeln stehenden Einfamilien- und Doppelhäusern,
wie sie bereits in diesen Bereichen zu finden sind, sollte fortgeführt werden.
mit anderen Funktionen (Wohnen, Gewerbe usw.) gewährt wird, d.h. daß auch Abstriche
als ortsübliche Beeinträchtigungen des Wohnens in Teilbereichen von den
„Nichtlandwirten“ in Kauf zu nehmen sind.
Größe der ausgewiesenen Wohnbauflächen:
WA
ca. 4,30 ha
WR 1 ca. 2,70 ha
Weiterhin hat die Agrarfunktion mindestens den Grad der Gleichrangigkeit gegenüber
anderen Funktionen, wenn in den landwirtschaftlichen Betrieben ein wesentlicher
Beitrag zur Einkommenssicherung der Dorfbewohner erwirtschaftet wird.
WR 2 ca. 4,20 ha
4.3. Wirtschaftsentwicklung
Mit der Ausweisung von 11,2 ha Wohnbauland ist der perspektivische Bedarf
gesichert.
Außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze in Handwerk, Kleingewerbe und Dienstleistung
sind zumindest in geringem Umfang in Bernterode vorhanden. Man sollte versuchen die
Wirtschaftsfunktion zu erhalten und zu stützen, so daß das Erwerbsrisiko der Bewohner
des ländlichen Raumes durch ein wohnstättennahes Arbeitsplatzangebot vermindert
wird. Deshalb ist es auch notwendig die außeragraische Wirtschaftsfunktion der Dörfer
Das als Allgemeines Wohngebiet „Vor der Linde“ ausgewiesene Bauland umfaßt eine
zu fördern und zu sichern.
Fläche von 4,30 ha und liegt in der Flur 2 und Flur 7. Der Bebauungsplan für dieses
Gebiet wurde im Februar 1997 vom Landesverwaltungsamt Weimar genehmigt, mit
4.3.1. Industrie- und Gewerbeflächen
der Erschließung des 1. Bauabsschnittes wird noch 1998 begonnen, alle weitern
Bauabschnitte werden im Anschluß erschlossen.
In der Gemarkung befinden sich 2 Industriealtstandorte. Aus diesem Grund wurden für
diese Gebiete von der Gemeinde Bebauungspläne aufgestellt, um so eine städtebaulich
geordnete Entwicklung und eine Reindustriealisierung der Indusrtiealtstandorte zu
ermöglichen.
Industriegebiet § 9 BauNVO
Industriegebiete dienen ausschließlich der Unterbringung von Gewerbebetrieben,
und zwar vorwiegend solcher Betrieb, die in anderen Baugebieten unzulässig sind.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
* Gewerbegebiet „Unterm Hellberg“
Mit der Ausweisung von einer Gewerbe- und fünf Industrieflächen im Bebauungsplan
„Unterm Hellberg“, soll die Erweiterung des vorhandenen Industriestandortes sowie die
Voraussetzung für die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben im Bereich
Bernterode verfolgt werden. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfaßt ca. 12,8
ha der Flur 2 und wird wie folgt begrenzt :
- im Norden durch die B 80
- im Osten durch Teilung des Flurstückes 173/6
- im Süden durch die Bahnlinie Halle-Kassel
- im Westen durch die L 2048
Verkehrstechnisch ist die Fläche durch die direkte Anbindung an die B 80 (Betriebszu- und -ausfahrt), sowie den Anschluß an die L 2048 im westlichen Teil des
Bebauungsgebietes und die Bahn angeschlossen.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Gewerbegebiete § 8 BauNVO
* Gewerbepark „Schmalenbach“ Bernterode/Schacht
Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich
Durch die Ausweisung des größten Teils der Flächen in Bernterode/Schacht als
belästigenden Gewerbebetrieben.
Industriegebiet soll die Reindustrialisierung des Industriealtstandortes
Bernterode/Schacht ermöglicht werden.
Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfaßt ca. 45,5 ha. Im räumlichen
Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind ca. 3,7 ha der Flur 3, Gemarkung
Breitenworbis und ca. 41,8 ha der Flur 1, Gemarkung Bernterode einbezogen. Von
diesen Flächen sind ca.14,9 ha als Industrieflächen gemäß § 9 BauNVO und ca.3,8
ha als „eingeschränkte“ Gewerbeflächen ausgewiesen. Zulässig sind in den
„eingeschränkten“ Gewerbeflächen alle Arten von Nutzungen, die im § 8 BauNVO
aufgeführt sind. Hinsichtlich des Störungsgrades (Lärmrichtpegel) entspricht das
„eingeschränkte“ Gewerbegebiet einem Mischgebiet, ohne daß das Wohnen
allgemein zulässig ist. Die vorhandene Wohnbebauung in diesen Gebieten
unterliegt dem Bestandsschutz.
In Bernterode/Schacht befinden sich mehrere stillgelegte Industrie- und
Erschließungsanlagen, zum einen aus der Zeit des Kalibergbaues, zum anderen
aus der Zeit der Textilindustrie (nach 1945 - 1990), die nachgenutzt werden
können.
Durch die B 80 und die Nähe des Zubringers auf die A 38 ist eine gute
verkehrstechnische Anbindung der Industrieflächen gegeben.
Der Bebauungsplan für den Gewerbepark „Schmalenbach“ Bernterode/Schacht ist
mit Bekanntmachung vom 17.10.97 in Kraft getreten.
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4.4. Freizeit- und Erholung
Sondergebiet - Wochenendhaussiedlung
Die Gemeinde plant, das zum Teil schon mit Wochenendhäusern bebaute Gelände
* Gewerbegebiet „Am Bahnhof“
am Schelmengrund nördlich des Dachsberges als ca. 6,14 ha großes Sondergebiet,
Dieses Gebiet liegt südlich der Bahnstrecke Halle – Kassel und wird im Süden begrenzt
welches ausschließlich der Erholung dienen soll, auszuweisen.
durch die Wipper, im Norden durch das Bahnhofgelände, im Westen durch den Rhin
und die Flurstücke 2165/150; 2107/155; 1742/155 der Flur
2 und im Osten durch das Flurstück 1887/174 begrenzt. Das Gebiet unfaßt eine Fläche
von ca. 3,0 ha.
Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Bahnhof“ werden folgende Planungsziele
angestrebt:
Ausweisung der gewerblich genutzten Fläche mit einer Größe von 0,72 ha als
vorhandenes Gewerbegebiet.
Schaffung der Voraussetzung zur Erweiterung dieses Gebietes in östlicher Richtung
um ca. 2,0 ha .
sowie Errichtung von Vergnügungsstätten bis 500 qm im Sinne des § 9 Abs.3
BauNVO
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
5. Mögliche kommunale Maßnahmen im Rahmen der
Dorferneuerung Bernterode
1.
Neugestaltung der Bildstockanlage an der L 2048
2.
Gestaltung des Ortseinganges – Friedenseiche
3.
Neugestaltung der Außenanlagen am Festzelt und der
Buswartehalle
4.
Gestaltung des Kirchplatzes „Am Plan“ sowie das gesamte
Umfeld der Kirche
5.
Neugestaltung des Schulplatzes
6.
Neugestaltung der Parkanlage des Friedhofes
7.
Neugestaltung der Freifläche am Wipper-Wehr
8.
Neugestaltung des Weges Dammstraße/ Wipper-Wehr
entlang des Mühlgrabens
9.
10.
Neugestaltung der Dammstraße
Eingrünung
des
Ortseinganges
aus
Richtung
Niederorschel
11.
Wegbegleitendes Grüpn entlang der Straße zum
Schelmengrund
12.
Neugestaltung der einzelnen Straßenzüge, sowie der
Verbindungstraße Poststraße – Kleine Linde (14)
12. Kleine Linde
15. Lindenstraße
13. Poststraße
16.
Wegbegrünung Wipperbrücke/ Stationsweg
17.
Sanierung des Mühlgraben
5.1.
Kostenermittung
für
die
möglichen
kommunalen
Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
5. Mögliche kommunale Maßnahmen im Rahmen der
Dorferneuerung Bernterode
1. Neugestaltung der Bildstockanlage an der L 2048
dieser Platz soll als Grünfläche gestaltet werden, um den Ortsausgang
aufzuwerten – eine Blickbeziehung auf den Bildstock soll beim Verlassen des
Ortes entstehen
vorgesehen ist die folgendende Gestaltung
L 2048

die Abgrenzung zum landwirtschaftlichen
Weg soll durch Bordsteine erfolgen, da die
landwirtschaftlicher Weg
Fläche sonst durch Befahrung zerstört wird

um die Bildstockanlage ist eine Rasenfläche
vorgesehen, auf welcher eine Bank zum
Verweilen aufgestellt wird neben dem
Bildstock werden 2 Linden angepflanzt

um eine Abgrenzung zum vorhandenen
Kleingarten herzustellen wird entlang des
Zaunes eine Strauchpflanzung
vorgenommen
Kosten gesamt :
19.211,92 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
2. Gestaltung des Ortseinganges – Friedenseiche
derzeitiger Zustand
durch den jetzigen Zustand der Fläche entsteht für den Besucher gleich am
Ortseingang ein schlechter Eindruck. Dem soll durch die Neugestaltung
entgegengewirkt werden
Brückenweg
vorgesehen ist die folgende Gestaltung:

Abgrenzung zum landwirtschaflichen Weg durch Bordsteine, damit
eine Befahrung der Fläche verhindert wird

Strauchpflanzungen entlang der Böschungsoberkante der Wipper,
Wipper
sowie dem Zaun der angrenzenden Kleingartenanlage

Neuanpflanzung der Friedenseiche und aufstellen von Bänken

Aufstellen eines Begrüßungsschildes

Befestigung der Fläche mit einer sandgeschlemmten Schotterdecke
Kleingärten
Kosten gesamt :
34.432,28 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
3. Neugestaltung der Außenanlagen am Festzelt und
der Buswartehalle
folgende Neugestaltung ist vorgesehen:
 aufstellen eines Buswartehauses aus Holz (Fachwerk) mit zwei Bänken
 auf der Fläche zwischen Gehweg Brückenweg und Festzelt erfolgt eine
Rasenansaat, in diesem Bereich werden weiterhin Strauch- und Baumpflanzungen
vorgenommen
 um eine Abgrenzung zum Gehweg zu erhalten, wird entlang des Weges eine
Strauchpflanzung vorgesehen
 ein Containerstellplatz ist vorzusehen, dieser ist entsprechend der
die Außenanlagen befinden sich
in einem schlechten Zustand und
sind dringend zu sanieren
Gehwegpflasterung zu befestigen
Sportplatz
Feuerwehrgerätehaus
Festzelt
Kosten gesamt :
41.933,42 DM
Brückenweg
Containerstellplatz
Buswartehaus
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
4. Gestaltung des Kirchplatzes „ Am Plan“ sowie
das gesamte Umfeld der Kirche
der gesamte Platz „Am Plan“ ist bis auf eine geringe Grünfläche stark versiegelt
die Versiegelung erfolgte mit verschiedensten Materialien, z.B. rotes
Betonsteinpflaster, graues Betonsteinpflaster mit einer anderen Formgebung,
Basaltpflaster, Asphaltierung usw., dies vermittelt einen fragmentarischen Eindruck
solche Bereiche findet man auch an vielen anderen Stellen des Ortes
die Grünfläche hat keinen besonders hohen Stellenwert und sollte deshalb neu
gestaltet werden
folgende Maßnahmen zur Platzgestaltung sind vorgesehen:
 die Grünfläche sollte nicht in Rechteckform angelegt werden, eher aufgelockert, es sollte
eine Bepflanzung mit Sträuchern und kleineren ortstypischen Bäumen erfolgen, die
Aufstellung von Bänken im Bereich der Grünfläche ist geplant
 die Gehwegbereiche sollen gepflastert werden – das Pflaster sollte zur Umgebung
passen
 der restliche Bereich soll mit einer sandgeschlemmten Schotterdecke versehen werden,
um den Versiegelungsgrad zu verringern und den Anwohnern die Zufahrt zu Ihren
Wohnhäusern trotzdem zu ermöglichen
 die Grünfläche auf der nördlichen Seite der Kirche (zum Anger hin) sollte ähnlich wie die
Kosten gesamt :
189.727,28 DM
Grünfläche „Am Plan“ gestaltet werden
 im Bereich der Hecke sollten kleine Bäume geplanzt werden um die Monotonie
aufzulösen
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
5. Neugestaltung des Schulplatzes
der Platz ist derzeit nicht befestigt, außer im Bereich
vor der Turnhalle ist eine Fläche mit Platten
gepflastert, diese ist jedoch in einem schlechten
Zustand
Schulgasse
die vorhandenen Linden sind stark angegriffen und
müssen zurückgeschnitten werden
die folgenden Gestaltungsmaßnahmen sollen vorgesehen werden, um das
Angebot an Freizeitflächen für Jugendliche zu verbessen:
 um die Linden entlang der Straße Schulberg werden Grünflächen mit
Strauchbepflanzungen vorgesehen, um die derzeitige Versiegelung und sehr starke
Befahrung zu vermeiden
 der befestigte Bereich vor der Turnhalle soll neu gepflastert werden, um eventuell bei
Sportplatz
Spielplatz
Klausberg
Veranstaltungen ein Festzelt aufstellen zu können, ebenso soll ein Weg die
Schulgasse und die Klausgasse miteinander verbinden
 entlang der vorhandenen Einfriedungen der angrenzenden Grundstücke sowie der
Schulgasse ist eine Strauchbepflanzung vorzunehmen, um die Befahrung der Fläche
zu vermeiden
 einige Parkplätze sind neben dem Eingang der Schule vorzusehen, diese sind zu
pflastern
Kosten gesamt :
213.757,26 DM
Schulberg
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
6. Neugestaltung der Parkanlage des Friedhofes
dieser Bereich stellt das größte Freiflächenpotential der
Gemeinde dar
der Weg hat ein starkes Gefälle und ist mit
Backsteinpflaster befestigt, dies bürgt vor allem bei Regen
und Schnee eine große Gefahr, da es glatt und rutschig
wird
folgende Gestaltungsmaßnahmen sollen durchgeführt werden
 der Weg wird gepflastert, durch Treppenelemente soll der große Höhenunterschied
überwunden werden
 die Grünflächen sind mit Strauchpflanzungen aufzuwerten besonders die
Begrenzung zur Wohnbebauung bzw. Straße sollte mit Sträuchern erfolgen
 im Parkbereich sind Auflockerungen durch Staudenrabatten, Bankbereiche und eine
Wasserstehle aus Naturstein vorgesehen
 im Bereich der Straße des Friedens ist eine Parkfläche mit ca. 14 Stellplätzen
Parkplätze
vorgesehen
Kosten gesamt :
284.604,84 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
7. Neugestaltung der Freifläche am Wipper- Wehr
der Bereich wird bereits als Freifläche genutzt, hat aber
keinen einladenden Charakter
der Weg von der Straße des Friedens ist nicht befestigt,
daher ist eine Nutzung der Freifläche nur bei trockenen
Wetter möglich
folgende Gestaltungsmaßnahmen
sollen durchgeführt werden:
 der Weg zum Wehr von der Straße des
Friedens aus, soll mit einer
sandgeschlämmten Schotterdecke
befestigt werden, ebenso die
Sitzelementbereiche der Freiterrasse
am Wipperwehr
 auf der anderen Fläche soll eine
Rasenansaat sowie die Bepflanzung
mit Sträuchern erfolgen
 die Brücke über den Mühlgraben ist in
einer Holzkonstruktion auszuführen
Kosten gesamt :
64.201,48 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
8. Neugestaltung des Weges Dammstraße /
Wipperwehr entlang des Mühlgrabens
momentan kann der Weg nicht bis zum Wipperwehr geführt werden, da Zäune
der Anwohner dieses nicht ermöglichen
die Begrünung des Uferrandstreifens besteht derzeit vorwiegend aus Rasen
die folgenden Maßnahmen sollen durchgeführt werden, um den
Dorfbewohnern vom Wehr bis zur Dammstraße die Möglichkeit zu
geben, dieses Stück Natur bewußt zu erleben:
 der Weg wird in sandgeschlemmter Schotterdecke ausgeführt
 entlang des Weges sind Bänke aufzustellen
 auf der uferabgewandten Seite sind Bäume zu pflanzen
Kosten gesamt :
40.229,96 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
9. Neugestaltung der Dammstraße
die Straße ist nicht befestigt und in einem
sehr schlechten Zustand
es ist kein Gehwegbereich vorhanden
folgende Gestaltung soll vorgenommen werden
 die gesamte Straße soll in einer Breite von ca. 4,00m mit grauen
Betonsteinplaster befestigt werden, die Randbereiche bis zum
Mühlgraben bzw. den Grundstücksgrenzen sollen in rotem
Betonstein gepflastert werden – spätere Straßenführung als
Einbahnstraße
 da es kaum eine Möglichkeit für Bepflanzungen gibt sollen
Pflanzkübel aufgestellt werden, diese sollen gleichzeitig eine
Verkehrsberuhigung erreichen
 die Brücken vom Anger und der Straße des Friedens, sowie die
Fußgängerbrücke zur Kirche sollen in Stahlbeton erneuert
werden, das Geländer ist dem Geländer des Mühlgrabens
anzupassen
Kosten gesamt :
444.441,24 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
10. Eingrünung des Ortseinganges aus Richtung
Niederorschel
der Ortseingang bietet einen unschönen Anblick, die Grünflächen sind nicht gepflegt,
die Bepflanzung des Kreuzes ist in einem schlechten Zustand
die Kleingartenanlage ist weder eingezäunt noch ist eine Grenze zur Umgebung
festzustellen
folgende Gestaltungsmaßnahmen sollen durchgeführt werden:
 die Fläche soll mit einer Rasenansaat begrünt werden
 die Einfriedung der Kleingartenanlage soll in Form einer Hecke gestaltet werden
 die Bepflanzung um das Kreuz, sowie der gesamten Fläche soll mit Sträuchern
und Bäumen erfolgen
Kosten gesamt :
26.912,00 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
11. Wegbegleitendes Grün entlang der Straße zum
Schelmengrund
der Weg ist in einem schlechten Zustand und nur wenig befestigt
entlang des Weges ist keine Begrünung vorhanden, eine Abgrenzung zu den
angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen ist nicht gegeben
durch die folgende Maßnahme soll dies erreicht werden:
 entlang des Weges sind beidseitig Baumanpflanzungen durchzuführen
 der Weg ist mit einer sandgeschlämmten Schotterdecke zu befestigen
Kosten gesamt :
36.050,48 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
Neugestaltung der einzelnen Straßenzüge, sowie der Verbindungsstraße Poststraße –Kleine Linde (14)
die Straßen sind im guten Zustand, die Gehwegbereiche
fehlen teilweise bzw. sind in einem schlechten Zustand, sie
sind sanierungsbedürftig
das Wechseln der Verlegematerialien sowie die Verlegeart,
wie es an vielen Stellen zu finden ist, vermittelt einen
Poststraße
fragmentarischen Eindruck
12. Kleine Linde
weiterhin ist ein sehr hoher Versiegelungsgrad festzustellen
folgende Maßnahmen sollen in den o.g. Straßen
durchgeführt werden
 die Straßen werden in einer Breite von 4,75m ausgebaut und
erhalten eine Asphalttragschicht
 daran schließt sich eine 3-reihige Pflasterrinne sowie
beidseitig einen Gehweg in einer Breite von ca. 1,70m aus
15. Lindenstraße
Altstadtpflaster an
 um eine Verkehrsberuhigung zu erhalten werden
Pflanzbuchten (ca 4) zur Straßeneinengung angelegt, diese
sind mit niedrigem Bewuchs aus Sträuchern zu bepflanzen
 die noch verbleibenden Flächen bis zur Grundstücksgrenze
werden mit Strauchpflanzungen bzw. Einsaat von Rasen
begrünt (trifft nur auf die Lindenstraße zu)
13. Poststraße
Kosten gesamt :
Neugestaltung der „Poststraße“
443.710,49 DM
Neugestaltung der Straße „Kleine Linde“
554.480,92 DM
Neugestaltung der Verbindungsstraße „Poststraße“ – „Kleine Linde“
122.799,33 DM
Neugestaltung der „Lindenstraße“
328.306,49 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
16. Wegbegrünung Wipperbrücke/ Stationsweg
die Gestaltung der Ortsrandwege ist in dem gesamten Gemeindegebiet als schlecht
zu bezeichnen – keine Begrünung, keine Abgrenzung zu angerenzenden
landwirtschaftlichen Flächen usw.
folgende Maßnahme soll durchgeführt werden:
 entlang des genannten Weges sind beidseitig im Wechsel Bäume anzupflanzen
Kosten gesamt :
60.146,00 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
17. Sanierung des Mühlgaben
bautechnisch weist die Betonböschung entlang der Dammstraße
einige Mängel auf – die Ufermauer neigt sich dem Gewässer zu
und ist teilweise stark unterspült
auf der gegenüberliegenden Seite wird der Mühlgraben durch eine
Natursteinmauer bzw. Fundamente angrenzender Gebäude
begrenzt
das den Graben begleitende Geländer entlang der Dammstraße ist
aufgrund seiner Farbe und Gestalt völlig unansehnlich und paßt
nicht in das Ortsbild, das Gleiche gilt für die Brücken (Am Anger,
zur Kirche, zur Str. des Friedens und die einzelnen
Garagenzufahrten)
im Bereich von der Dammstraße bis zum Wipperwehr weist der
Mühlgraben keine künstliche Uferrandbefestigung auf
durch die Sanierung sollen folgende Ziele erreicht
werden
 der Gewässerlauf wird ausgebaut, so daß das
Gleichgewicht des Wasserlaufes und die
Lebensgemeinschaften in und um das Wasser
lebender Tiere und Pflanzen erhalten bleibt
 mit Hilfe von Betonfertigteilen mit
Natursteinverkleidung, soll die einstürzende
Ufermauer erneuert werden
Kosten gesamt :
864.873,26 DM
Dorfentwicklungsplanung Bernterode
6. Private Maßnahmen als Beitrag zur Dorfentwicklung
In Bernterode gibt es viele Defizite, d.h. funktionale, bauliche und gestalterische
Mißstände an Gebäuden. Diese gilt es im Rahmen der Dorfentwicklung zu beheben.
Dazu gehören nicht nur kommunale Maßnahmen, sondern auch private Maßnahmen
müssen durchgeführt werden, um den eigenständigen Charakter der Gemeinde und
die regioanltypische Bausubstanz zu erhalten.
Gestaltungsvorschläge und -hinweise zur Sanierung von Gebäuden sind unter Punkt
1. Wie viel Geld gibt es?

3.2. zu finden.
Sollte die Gemeinde Bernterode als Förderschwerpunkt anerkannt werden, dann
Maßnahmen

besteht für private Maßnahmen die Möglichkeit Fördermittel zu beantragen.
1. Was kann gefördert werden?
Beispielsweise können folgende Maßnahmen gefördert werden:

Beratung der Antragsteller durch ein Planungsbüro

Erneuerung der Dächer, Fassaden, Fenster

Umnutzung von Scheunen zu Wohnzwecken, für Kleingewerbe,
dorftypisches Handwerk oder Dienstleistungen

Abriß nicht mehr nutzbarer landwirtschaftlicher Anlagen

Erhaltung und Gestaltung ländlicher Bausubstanz

Mehraufwendungen für die ortstypische Gestaltung von Gebäuden

gestalterischer Mehraufwand für die Schließung von Baulücken in dörflicher
Architektur
Zuschüsse bis 30% der Ausgaben , jedoch höchstens 25.000,00 DM pro
Maßnahmen unter 4.000,00 DM Investitionsvolumen werden nicht
bezuschußt
2. Wo ist der Förderantrag zu stellen?

der Antrag für private Maßnahmen ist über die Gemeinde bis zum 31.08
für das Folgejahr beim zuständigen Flurneuordnungsamt zu stellen