Design 2015/16

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Design 2015/16
HAW Hamburg, Fakultät DMI
HAW goes USA –
CSULB 2015
Ein Bericht über ein Auslandssemester an der Universität CSULB in Long
Beach, Kalifornien
Gesche Permien
29.02.2016
Inhalt
Einleitung ................................................................................................................................................. 2
California State University Long Beach ................................................................................................... 3
Consumer and Family Science ................................................................................................................. 5
Fashion Forecasting ................................................................................................................................. 6
Fashion Industry Ethics and Social Responsibility ................................................................................... 7
Sonstige Kurse ......................................................................................................................................... 8
Leben in Long Beach ................................................................................................................................ 8
Kosten .................................................................................................................................................... 10
Anhang mit Fotos .................................................................................................................................. 11
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Einleitung
Die Entscheidung mich für ein Auslandssemester an der CSULB zu bewerben, habe ich im
Winter 2014 getroffen. Damals erzählte mir eine Kommilitonin von der Möglichkeit an der
CSULB fashion merchandising zu studieren. Normalerweise studiere ich Bekleidung, Technik
und Management an der HAW. Dieser Studiengang ist sehr technisch ausgelegt und da in der
Bekleidungsbranche das Kerngeschäft im Handel stattfindet, habe ich ein Auslandssemester
an der CSULB dafür gesehen meinen Horizont in diesem speziellen Feld zu erweitern. Das
Bewerbungsverfahren fand im Februar 2015 statt. Dankenswerterweise, war die Bereitschaft
meiner Dozenten mir ein Empfehlungsschreiben und ein Englischzertifikat auszustellen sehr
unkompliziert. Für das Interview habe ich eine kleine Power-Point Präsentation vorbereitet,
um ein wenig von meinem Studiengang in Hamburg und meinen Chancen an der CSULB zu
berichten. Die Zusage für das Auslandssemester habe ich noch innerhalb derselben Woche
erhalten. Die anschließende Einschreibungsprozedur, Visa etc. war etwas mühsam. Hilfreich
war hier der PDF - Leitfaden „Leaving Guide USA“, der uns vom International Office
Finkenau zugeschickt wurde.
Auch wenn grundsätzlich empfohlen wird einen Flug erst mit Erhalt des Visums zu buchen,
ist es wesentlich kostengünstiger diesen vorab zu buchen. Denn das J1 Zertifikat wird von der
CSULB erst sehr spät zugeschickt. Bis man dann einen Termin bei der USA Botschaft erhält,
ist es nicht mehr lang zur Abreise. Norwegian Airlines bietet derzeit sehr günstige Flüge von
Kopenhagen nach Los Angeles (LAX) an. Ich bin also mit dem Flixbus nach Kopenhagen
gefahren und habe von dort das Flugzeug in Richtung Los Angeles genommen. Vom
Flughafen wurde ich von einem privaten Fahrservice abgeholt, den ich in einer CSULB
Facebook Gruppe gefunden hatte. Für 40$ hat er mich zur Unterkunft gebracht. Im Gegensatz
zu einem Taxi, das circa 80$ kostet, war das noch verhältnismäßig günstig. Aus der
Retrospektive kann ich nun aber empfehlen sich vorab die App Uber auf dem Handy zu
installieren und sich ab der Metrostation Aviation ein Uber zu bestellen. Freies Wifi gibt es
dafür in jedem Starbucks. Der Shuttlebus fährt vom LAX direkt dorthin. Ansonsten startet
dort auch die grüne Metrolinie, die man nehmen muss um nach Long Beach zu kommen.
Für die ersten zwei Wochen habe ich über homestay eine Unterkunft gefunden. Danach bin
ich in eine private Wohnung gezogen, aber dazu mehr in Kapitel „Leben in Long Beach“.
Eines bleibt einleitend noch zu Erwähnen. Was man als Deutscher vorab völlig unterschätzt
sind die Distanzen in Amerika. Auch wenn man sich vorab Metropläne oder Stadtpläne
anguckt, sind die Größenverhältnisse völlig andere. Gerade wenn man vorab nach
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Unterkünften guckt und sich bei google maps orientiert, ist Long Beach sehr weitläufig und
mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann die Strecke je nach Wohnort bis zur Uni gut eine
dreiviertel Stunde bis einer Stunde dauern.
California State University Long Beach
Die CSULB ist mit rund 37.500 Studenten eine der größten Universitäten in Kalifornien. Sie
liegt im östlichen Teil von Long Beach und ist mit vielen Busverbindungen leicht zu
erreichen. Der Campus ist mit seinen unterschiedlichen Fakultäten auf einer großen Fläche
zusammengefasst. Das bedeutet als Student, dass man sich komplett auf dem Campusgelände
zu Fuß bewegen kann um Kurse, Sportcenter oder Offices zu erreichen.
Anders als in deutschen Universitäten besitzt die CSULB keine Mensa mit vergünstigen
Essen für Studenten, sondern einen Food Court mit Subways, Carl‘s Jr., Pollo, Panda Express
etc. Darüber hinaus hat der Campus verschiedene Schnellrestaurants und Cafés wie Starbucks
und Coffee Bean. Wie bereits erwähnt, gibt es keine Vergünstigungen, das heißt, die
Verpflegung auf dem Campusgelände ist nicht günstig. Der Campus hat in seinem Herzen die
sogenannte „Student Union“ mit Ballsälen, Lernräumen aber auch einer Bowlingbahn,
Kicker- und Billiardtischen sowie Spieleautomaten. Eine fünf stöckige Bibliothek bietet Platz
für Lernräume und auch eine große Computerecke mit Druckern. Unter dem Semester und
gerade in der Final Phase ist die Bibliothek sehr voll und es ist kaum möglich einen Lernplatz
zu bekommen. Wer sich persönlich keinen Drucker anschafft, muss mit recht hohen
Druckkosten mit 0,20Cent (in schwarz/weiß) pro Druck rechnen. Farbdrucke sind deutlich
teurer. Es macht daher Sinn mit einem Laptop oder Tablet sich in die Vorlesungen zu setzen.
Des Weiteren gibt es auf dem Campusgelände ein sogenanntes Recreation Center, was nichts
anderes ist, als ein riesiges Fitnessstudio. Hier gibt es alles was das Sportlerherz begehrt. Von
Fitnessgeräten über einer Laufbahn, Basketball-, Badminton- und Squashplätzen, Pool, Tanzund Fitnessräumen und sogar einer Kletterwand. Dazu gehören auch noch Tennisplätze und
eine Beachvolleyballfeld. Für alle exchange Studenten ist das Recs Center kostenlos nutzbar.
Ich persönlich kann nur empfehlen das Sportangebot zu nutzen. Die Ausstattung ist kaum
vergleichbar mit deutschen Fitnessstudios und bietet eine Menge an Kursen und
Freizeitaktivitäten an. Zum Beispiel kann man im Kletterclub sich für unterschiedliche
Wander- und Klettertouren eintragen, die dann für wenig Geld organisiert werden und mit
Verpflegung sind. Natürlich hat die Uni auch viele Clubs, die sich rund um Wassersport wie
Segeln und Surfen drehen. Ich war beispielsweise im Surfclub, der jedes Wochenende
Surfevents organisiert. Mit 40$ hat man den Semesterbeitrag beglichen und kann an allen
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Events teilnehmen. Das beinhaltet auch das Nutzen sämtlicher Ausrüstung und Verpflegung.
Der Club organisiert darüber hinaus auch Ausfahrten, z.B. nach San Diego und
Veranstaltungen wie Lagerfeuer, Partys etc. Diese Aktivitäten deckt der Semesterbeitrat
allerdings nicht ab und muss extra bezahlt werden. Als internationaler Student macht es
definitiv Sinn, in einen der Clubs beizutreten um in Kontakt mit amerikanischen Studenten zu
kommen.
Die CSULB hat eine App CSULB Mobile, die man sich auf sein Handy downloaden kann.
Diese beinhaltet eine Karte über das Unigelände, aber auch einen Zugang zu dem
sogenannten BeachBoard. Dieses BeachBoard ist essentiell für viele Kurse. Denn diese
Plattform wird genutzt um Hausarbeiten hochzuladen, Quizzes und Exams zu schreiben und
Online Diskussionen zu halten. Als deutscher Student ist es anfangs etwas ungewohnt diese
Plattform in seinen Unialltag zu integrieren, bietet aber schnell viele Vorteile. Besonders
wenn man auf seinem Handy schnell auf diese Plattform zugreifen kann, sieht man
Announcements über ausfallende Kurse, zusätzliche Hausaufgaben oder Noten nach
Klausuren.
Für exchange Studenten findet eine Woche vor offiziellem Semesterbeginn eine
Einführungswoche statt. Schnell stellt sich dabei heraus, dass der größte Teil an
internationalen Studenten aus Deutschland kommt. Es werden Rundgänge, Fragerunden und
Spiele und auch eine Poolparty veranstaltet. Alle administratorischen Anliegen, wie
Busfahrkarten oder Einschreibungen werden erklärt und können direkt erledigt werden.
Zudem hat jeder Student einen Termin im Internationalen Office, um Kontaktdaten zu
überprüfen und über Unterkünfte, Kurse und aktuelle Anliegen zu sprechen. Alle exchange
Studenten können noch im Heimatland ihre Kurse wählen und erfahren dann vor Ort, ob sie
die Kurse bekommen haben. Innerhalb der ersten 2 Wochen steht den Studenten dann frei
Kurse zu wechseln. Aber es gilt immer: 12 Units müssen belegt werden. Die höchste UnitAnzahl für einen Kurs beträgt 3 Units, dementsprechend müssen mindestens 4 Kurse belegt
werden. Diese sind dem Kursverzeichnis auf der CSULB Internetseite zu entnehmen. Nicht
klar ist allerdings, dass es Kurse mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgraden gibt. Man
unterscheidet zwischen lower/middle/higher Division. Kurse aus der higher Division haben
beispielsweise einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand und sind für Studenten aus dem
Seniorjahr gedacht. In Deutschland stellen 4 Kurse pro Semester in der Regel keinen großen
Arbeitsaufwand dar. Ein Seniorstudent in Amerika wählt aber nicht mehr als 1-2 Kurse aus
der higher Division und füllt die restlichen Units mit anderen Kursen (Meistens aus seinem
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Minor-Programm, Nebenfach). Ich persönlich war mir dieser Aufteilung vorab nicht bewusst
und hatte mir dementsprechend 4 Kurse aus der higher Division gewählt und auch
bekommen. Während der ersten Woche stellte sich dann aber schnell heraus, dass meine
Kurswahl einen „24/7 Job“ darstellt. Denn was anders zum deutschen Bildungssystem ist,
dass jeder einzelne Kurs sehr viele verschiedene Leistungsprüfungen beinhaltet. Kurse aus der
higher
Division
beinhalten
qualitativ
und
quantitativ
einen
wesentlich
höheren
Leistungsanspruch. Während der ersten Woche geht der Dozent das sogenannte Syllabus
(Vorlesungsverzeichnis) durch und stellt seine Prüfungsübersicht vor. In der Regel umfasst
dieser Prüfungsumfang 3-4 Exams (Multiple Choice Tests), 2 Präsentationen, 6 Hausarbeiten
(mit 2-4 Seiten), 2 Online Diskussionen (Hier wird vom Dozenten eine Aufgabenstellung im
BeachBoard gepostet und der Student hat Zeit diese Aufgaben von zu Hause aus zu
bearbeiten. Die Ausarbeitung postet der Student im BeachBoard und muss anschließend auf
Posts der Kommilitonen antworten), 1 Projektarbeit und kleinen Quizzes, die in der Regel
direkt im Unterricht stattfinden. Kurzerhand entschied ich also 2 Kurse zu behalten und 2
Kurse abzuwählen und durch andere Kurse mit weniger Units zu ersetzen.
Für die Kurse gibt es Pflichtlektüren, die zum Teil mit zur Vorlesung mitgebracht und in Voroder Nachbereitung gelesen werden müssen. Die meisten Skripte beruhen auf diesen
sogenannten Textbooks. Diese können zum Anfang des Semesters im Textbook Store auf dem
Campus erworben werden. Aufgrund dessen, das diese sehr teuer in ihrer Anschaffung sind,
gibt es ebenfalls die Möglichkeit sich diese zu leihen. Das reduziert den Preis zumindest um
50-60%. Es gibt auch die Möglichkeit die Textbooks bei amazon zu bestellen, allerdings muss
sich dann nach dem Semester auch im den Verkauf gekümmert werden. Sofern man diese
aber zu einem guten Preis wieder verkauft bekommt, ist das die weitaus günstigere Lösung.
Consumer and Family Science
Untergebracht war mein Studiengang in dem Department „Family and Consumer Science“
Dieses Department beinhaltet auch Studiengänge, wie Gesundheits- und Ernährungslehre,
Pädagogik und Pflege. Das Gebäude auf dem Campusgelände ist relativ klein und beinhaltet
ebenfalls eine Kita, Labore und Werkstätten. Es ist sehr zentral auf dem Campusgelände
gelegen. Die Professoren haben einzelne Büros in einem abgelegen Trakt des Gebäudes und
bieten wöchentliche Sprechzeiten an.
Mein Studiengang Fashion Merchandising ist ein sehr kleiner Studiengang, wird also von
wenigen Studenten als Major-Programm gewählt, allerdings von vielen Designern als Minor5
Programm. Das bedeutet, dass man sich die Kurse häufig mit Design-Studenten teilt. Wie
auch in Deutschland sind diese Kurse eher mit Studentinnen gefüllt und auch die Dozenten
sind überwiegend weiblich. Beide meiner Professorinnen kamen aus Südkorea.
Fashion Forecasting
Der Kurs fashion forecasting beschäftigt sich mit dem prognostizieren zukünftiger Trends in
der Modewelt. Unsere Professorin, Dr. Kim, hat bereits als Designerin für bekannte
Modelabels gearbeitet. Sie hat den Unterricht immer sehr lebhaft gestalten, nicht nur durch
ihre lebendige Art, sondern auch durch viele Videos, aktuelle Catwalks, Commercials, You
Tube Videos oder Blogger Internetseiten. Im Unterricht behandelten wir folgende Themen:
-
The Fashion Forecasting Process
-
Evolution of a Trend
-
Fashion Movement
-
Cultural Indicators
-
Color Forecasting
-
Textile Development
-
Design Concepts and Style Directions
-
Competive Analysis
-
Sales Forecasting
-
Consumer Research
-
Presenting the Forecast
Den Unterricht verfolgten wir anhand ihrer Skipte. In diese hatte sie Lücken eingebaut, die
dann in der Vorlesung von den Studenten gefüllt werden mussten. In den drei Exams wurden
alle Inhalte behandelt und mussten eins zu eins aus den Skripten wiedergegeben werden
können. Eine kleine Präsentation fand während des Semesters im Rahmen einer Partnerarbeit
statt. Dafür musste ein Kapitel des Textbooks behandelt und eine passende Präsentation zu
einem Thema ausgearbeitet und vorgetragen werden. Mein Thema hieß „Mapping the
Zeitgeist of your own generation cohort groups”. Das Abschlussprojekt bestand darin in einer
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Gruppe von fünf Studenten ein Forecast für ein Unternehmen auszuarbeiten. Unsere Gruppe
einigte sich auf das Tochterunternehmen von Urban Outfitters, „free people“. Dieses
Gruppenprojekt war sehr zeitaufwendig und benötigte viel Organisation innerhalb der
Gruppe.
Fashion Industry Ethics and Social Responsibility
Der Kurs Fashion Industry Ethics and Social Responsibility wurde unterrichtet von der
Professorin Dr. Mun. Eine sehr junge Dozentin, die ihr erstes Semester an der CSULB
verbracht hat. Ihr Anspruch an das Fach war sehr hoch. Trotzdem war ihr Unterricht sehr
lehrreich und vielfältig. Auch sie vermittelte die Inhalte sehr lebhaft mit vielen Videos,
Filmen und Artikeln. Bei ihr musste neben dem eigentlichen Textbook noch ein zusätzliches
Buch bestellt werden, was Inhalt der Abschlusspräsentation war. Folgende Inhalte
behandelten wir während des Semesters:
-
Ethics in Everyday life
-
Corporate Culture
-
Management, Supervision and Workplace Issues
-
Process and Pitfalls in Fashion Design and Product Development
-
Ethics in Manufacturing and Sourcing Fashion Products
-
Responsibilities and Liabilities in a complex Society
-
Advertising and Promotion
-
Selling: Decisions, Practices and professional Ethics
-
Ethical Consumer Decisions
-
Self Promotion and Career Search
Für eine kleine Präsentation während des Semesters sollten wir uns ein x-beliebiges Thema
aussuchen, das mit Ethik in der Modebranche zu tun hat. Für dieses Fach waren 4
Hausarbeiten zu schreiben, und 2 Online Diskussionen. Jede Stunde hatten wir kleine Quizzes
oder online discussions. In diesem Unterricht zu folgen viel mir am Anfang sehr schwer, weil
manche Dinge parallel abliefen, wie beispielsweise eine online discussion und die eigentliche
Vorlesung. Daher war es am Anfang hilfreich die behandelten Kapitel vorab schon einmal
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gelesen zu haben. Dieser Kurs wird mir in meinem Wahlpflichtblock mit 5 Creditpoints
angerechnet.
Sonstige Kurse
Um, wie bereits erwähnt, auf die insgesamt 12 Units zu gelangen, belegte ich, zusätzlich zu
den bereits genannten Kursen, die Kurse: hiphop für Anfänger, Ballett für Anfänger, Yoga
und Schwimmen. Mit diesen Kursen gestaltete sich mein Unialltag mit Sport- und Tanzkursen
am Vormittag und meinen Fashion Merchandising Kursen am Nachmittag. Diese
Kombination hat mir sehr gut gefallen und ich bin froh mich kurzerhand dafür so entschieden
zu haben. Denn auch wenn die zusätzlichen Kurse im ersten Blick als vielleicht nicht sinnvoll
erschienen, so sind sie mir jetzt sehr hilfreich wenn ich im Produktmanagement für Sport- und
Outdoorbekleidung arbeiten möchte. Zudem ist, was Sport- und Tanzkurse angeht, die
CSULB perfekt ausgestattet, was auch daran liegt, dass Sport in den USA einen sehr hohen
Stellenwert hat. Somit ist es durchaus normal, dass Studenten ihre Units mit Sportkursen
füllen. Aber auch hier mussten Hausarbeiten, Quizzes und Projekte geschrieben werden.
Leben in Long Beach
Long Beach liegt südlich von Los Angeles und ist im öffentlichen Verkehrsnetz mit
angebunden. Die Fahrt vom LAX mit der Metro beträgt ungefähr 1h 20min. Long Beach hat
circa 500.000 Einwohner. Die Hafenstadt ist bekannt für seinen langen Strand, der parallel zur
Stadt liegt. Aufgeteilt ist Long Beach in 2 Teile. Downtown, indem sich viele Bürogebäude,
Restaurants, Geschäfte und Bars befinden. Der restliche Teil von Long Beach ist mehr
Wohngebiet, was an die typische amerikanische Kulisse, nämlich mit breiten Straßen, Häuser
mit Garage und gepflegtem Vorgarten, erinnert. Aus der Vogelperspektive sind die Straßen in
Long Beach gitterartig angeordnet, wodurch es sich schnell zu Recht zu finden lässt.
Miete: Long Beach ist ein teures Pflaster. Sowohl die Apartmentanlagen, als auch das
Wohnen auf dem Campus ist nicht unter 500-1000$ Miete pro Monat möglich. Ich hatte das
Glück mir eine 1-Zimmer Wohnung in Downtown teilen zu können. Insgesamt haben wir zu
zweit 900$ Warmmiete bezahlt. Die Wohnung war sehr schön an der Ecke zu Second Street
gelegen, also nur wenige Gehminuten bis zum Strand. Die Wohnung haben wir unmöbliert
bekommen, weshalb wir über yard sales und Freunde uns Möbel zusammengesucht haben.
Einkaufen: Frische Lebensmittel sind in Kalifornien sehr teuer. Supermärkte, wie „Vons“ sind
vergleichbar oder teurer als der deutsche Supermarkt Edeka. Es gibt aber auch die
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Möglichkeit bei kleineren mexikanischen Supermärkten einzukaufen, die wesentlich günstiger
sind. Wer gerne Bio-Produkte kauft, findet bei Trader Joes alles zu verhältnismäßig günstigen
Preisen. Alle Supermärkte bieten sogenannte Clubcards an, mit denen man viele Produkte
günstiger bekommt. Generell sind die Supermärkte wesentlich schwieriger zu erreichen, als in
Deutschland. Ohne Auto bedarf es etwas Organisation. Und wer bei Walmart oder BigLots
einkaufen möchte, erhält seine Produkte in XXL Verpackungen, was für einen alleine etwas
schwierig zu verbrauchen ist. Zweimal die Woche findet in Long Beach ein Wochenmarkt
statt, auf dem man neben frischen Obst und Gemüse auch etwas zu Essen, aber auch Schmuck
und Bekleidung bekommt. Am Wochenende wird dort Livemusik gespielt- sehr nett und
empfehlenswert!
Wetter: In den 5 Monaten, die ich in Long Beach verbracht habe, hat es zweimal geregnet.
Die erste Zeit im August und September war es sehr, sehr heiß. Erst Ende September pendelte
sich das Thermometer auf Temperaturen um rund 25°C ein. Ab Mitte November wurde es
dann deutlich kühler auf rund 10-15°C. Und was auch zu bedenken ist: mit der
Zeitumstellung auf die Winterzeit wird es auch in Kalifornien bereits gegen 16/17 Uhr
dunkel. Das ist wichtig für Reisen zu bedenken.
Verkehrsmittel: Long Beach hat ein gutes Busnetz. Allerdings sind die Busfahrzeiten nicht
wie in Deutschland, sondern deutlich seltener. Google maps zeigt immer zuverlässig
Busfahrzeiten an. Spät abends und nachts fahren keine Busse mehr. Long Beach hat einen
eigenen Flughafen, von dem kurze Ziele, wie z.B. Las Vegas, angeflogen werden können. Mit
der Metro aus Downtown kann man relativ schnell nach Los Angeles fahren. Allerdings sollte
man besonders als Frau die Metro nicht alleine nutzen, weil die Metro nicht der sicherste Ort
ist. Nach wie vor ist Amerika ein Land, das auf Autofahren ausgelegt ist. Deswegen ist es mit
einem Auto vor Ort wesentlich entspannter. Abgesehen von hohen Parkgebühren und Stau in
rush hour Zeiten.
Freizeit: Long Beach hat mehrere kleine Einkaufsstraßen, Malls, ein Kino und Outlet –
Center. Darüber hinaus bietet Long Beach viele Wassersportmöglichkeiten am Strand an. In
den Sommermonaten findet jeden Donnerstagabend ein Open Air Kino statt. Long Beach hat
einige Ecken mit Bars und Kneipen, allerdings ist der abendliche Spaß immer um 2Uhr nachts
mit der Sperrstunde vorbei. Daher wird unter den „Internationals“ viel auf Hauspartys
gefeiert. Nicht selten werden aber auch diese Feiern rechtzeitig von der Polizei unterbunden.
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Kosten
Wie bereits öfters erwähnt, ist das Auslandssemester sehr kostspielig. Der aktuelle
Wechselkurs zum Dollar spielt einem dabei nicht gerade in die Karten. Besonders kostspielig
sind die Mietpreise und die tägliche Verpflegung. Kostenermäßigungen für Studenten gibt es
so gut wie nie. Darüber hinaus setzt die CSULB viele Dinge, wie Textbooks, Sport- und
Tanzutensilien voraus, die ebenfalls teuer erstanden werden müssen. Insgesamt habe ich für
Bücher und andere Utensilien rund 300$ bezahlt.
Die Flugkosten belaufen sich auf ca. 600€, dank der günstigen Airline Norwegian Airlines.
Generell sind die Städte in Kalifornien alle sehr teuer, also auch auf Reisen muss mit hohen
Hotel- und Verpflegungskosten gerechnet werden. National Parks fordern Eintrittsgelder.
Autos können am Flughafen Long Beach gemietet werden, der Sprit ist nach wie vor sehr
günstig in Amerika. Eine Alternative zur herkömmlichen Autovermietung bietet“ relayrides“.
Mit diesem Anbieter kann man von Privatpersonen ein Auto mieten. Hier ist allerdings darauf
zu achten das Versicherung-Premium-Paket abzuschließen. Das hat im Falle eines Unfalls
einen Selbstkostenanteil von 500$ und nicht wie das Basis-Paket von 3000$. Für alle Fahrten
innerhalb von Long Beach sollte man Uber oder Lyft nutzen.
Monatliche Kosten fallen für einen Handyvertrag an. T-Mobile bietet Gruppentarife an mit
denen man einen 10GB Allnet Flat Tarif für 30$ bekommt.
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Anhang mit Fotos
Abbildung 1 Long Beach City Beach
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Abbildung 2 Yard sale
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Abbildung 3 Department FCS
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Abbildung 4 Textbooks Prices
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Abbildung 5 Food Court auf dem Campus
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Abbildung 6 Campus
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Abbildung 7 Campus
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Abbildung 8 Farmers Market
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