Jetzt erst recht - FONDS professionell

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Jetzt erst recht - FONDS professionell
gen Situation nicht gerne äußern. Auch nicht
die Union Investment, obwohl deren Primus
UniGlobal mit knapp 20 Prozent Wertverlust
noch vergleichsweise glimpflich davon kam –
glimpflich heißt in einer solchen Marktphase
aber, dass die Anleger ein Fünftel Wertverlust
binnen Jahresfrist aushalten mussten.
Dramatische Rückschläge
Jetzt erst recht
Das dritte Vermögensbeteiligungsgesetz schafft optimale Voraussetzungen für das VL-Investmentsparen – trotz der Börsenbaisse.
G
roßmutter meinte jedenfalls immer,
wenn einem so gar nichts Positives
einfällt, was man sagen könnte, dann
sollte man besser seinen Mund halten. Ein Ratschlag, den angesichts der insgesamt eher unerfreulichen Marktsituation derzeit viele Fondsgesellschaften beherzigen. Vor allem dann,
wenn man sie auf ihre VL-Fonds anspricht:
Defätismus macht sich in der Branche breit. Bei
einigen Gesellschaften jedoch kann von einer
„Flaute“ scheinbar keine Rede sein: „Die momentane Börsenschwäche hat nur wenig Einfluss auf die Entwicklung des VL-Neugeschäfts“, gibt sich Dirk Bednarz, Leiter des Vertriebs der Zürich Investment, selbstsicher. „Generell lässt sich sogar eine Zunahme des VLNeugeschäfts feststellen.“
Für Alexander Lehmann, Leiter Partnervertrieb der ADIG Investment, besteht ebenfalls
noch wenig Anlass zur Sorge: Negative Auswirkungen auf das Neugeschäft bei VL-Investmentdepots könne auch die ADIG aufgrund der aktuellen Börsensituation nicht verzeichnen. Laut Lehmann sei die Anzahl der
Neueröffnungen in etwa vergleichbar mit der
Entwicklung des gleichen Vorjahreszeitraums.
Einen wesentlichen Grund dafür sieht er in der
Reform des 5. VermBG, die sich positiv auf
die Entwicklung der VL-Verträge ausgewirkt
haben soll: „Viele Anleger haben sich dadurch
zum ersten Mal mit der Geldanlage ‚Fonds’
auseinander gesetzt und die langfristig überdurchschnittliche Entwicklung dieser Sparform für sich erkannt und genutzt.“
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Zürich Invest und Adig wären damit in einer
beneidenswerten Position, die allerdings nicht
als exemplarisch für das gesamte derzeitige
VL-Fonds-Neugeschäft in der Branche angesehen werden kann. Fragt man nämlich bei
Maklern und Vertrieben nach, dann stellt sich
die Situation ganz anders dar: Neuabschlüsse
sind derzeit eher die Ausnahme, Bestandskunden kündigen oft „panikartig“ ihre Verträge.
Nicht wenige Vermittler klagen über bis zu 80
Prozent Umsatzrückgang im Fondsneugeschäft.
Stefan Blömeling vom Kölner Fondsshop:
„Bei meinen Kunden steht die Bundesliga wieder höher im Kurs als das Börsengeschehen.“
Auch für Vermittler hat somit die Suche nach
Alternativen und die Zeit des Umdenkens
längst begonnen – Zielrichtung Allfinanz.
Ideale Voraussetzungen
Dabei schienen die Voraussetzungen ideal:
Nach Jahren der Stagnation schaffte das dritte
Vermögensbeteiligungsgesetz endlich optimale Bedingungen für das Fondssparen im
Rahmen Vermögenswirksamer Leistungen.
Die langjährige Hausse an den Börsen und
das allgemein niedrige Zinsniveau taten ihr
Übriges, um auch unerfahrene wie konservative Anleger von den Vorteilen des Fondssparens schnell zu überzeugen. Dann zogen
tiefschwarze Wolken am strahlenden Börsenhimmel auf – und viele Aktienfonds verloren
binnen eines Jahres fast die Hälfte ihres Wertes. Da verwundert es wenig, wenn viele
Investmentgesellschaften sich zu der derzeiti-
FONDS
professionell
Das erscheint auf den ersten Blick recht deftig, doch relativieren sich diese Verluste
schnell, wirft man einen Blick auf die Mitbewerber: Nicht wenige der zum Vertrieb im
Rahmen des fünften Vermögensbildungsgesetzes zugelassenen Fonds haben weit dramatischere Rückschläge ihren Kunden gegenüber
zu vertreten; 50 oder gar 60 Prozent Wertverlust sind zurzeit nicht unbedingt eine Seltenheit (Stichtag 4. 4. 2001).
Ein schlechtes Gewissen müssen die Fondsgesellschaften deshalb jedoch nicht haben,
denn natürlich muss jeder Anleger wissen,
dass Aktienkurse auch fallen können. In der
Praxis dürften dies aber viele Kleinaktionäre
und Fondssparer in den Jahren der Hausse
vergessen haben. Darüber hinaus ist es der
Gesetzgeber, der bestimmt, dass VL-Fonds
nun einmal risikobehaftete „Beteiligungsfonds“ sein müssen. Eine überwiegende Anlage in „sicheren“ Renten oder am Geldmarkt
verbietet sich daher für die Fondsmanager.
Richtige Gesetzesinitiative
Dabei hätte alles so schön sein können:
Durch die erfolgten Änderungen des fünften
Vermögensbildungsgesetzes im Zuge des
dritten Vermögensbeteiligungsgesetzes wurden eindeutige Signale zugunsten einer Fondsanlage gesetzt. Nach wie vor nämlich gilt die
Verteilung des Produktivvermögens als höchst
unbefriedigend. Die Novellierung sollte nun
zu einer gleichmäßigeren Verteilung führen,
ohne gleichzeitig andere Sparformen, insbesondere das Bausparen, zu benachteiligen.
Dieses Ziel wollte man im Wesentlichen durch
drastische Änderungen des Vermögensbildungsgesetzes erreichen:
n Anhebung der für die Sparzulage maßgeblichen Einkommensgrenzen
n Anhebung der Arbeitnehmer-Sparzulage
n Erweiterung des Katalogs der geförderten
Anlageformen um neue Formen der
Produktivkapitalbeteiligung (gemischte
Wertpapier- und Grundstücks-Sondervermögen sowie Investmentfondsanteil-Sondervermögen)
n besondere Beteiligungsförderung
für Arbeitnehmer in den neuen
Bundesländern
n Förderung auch dann, wenn ein Tarif-
vertrag die Wahlfreiheit auf das Bausparen
und alle Beteiligungsformen des Vermögensbildungsgesetzes beschränkt
Ein Handicap für den gewillten Fondssparer
ist sicher, dass er bei der Auswahl des richtigen VL-Fonds nicht aus dem Vollen schöpfen
kann; von den knapp 5000 derzeit in Deutschland erhältlichen Publikumsfonds werden
gerade einmal rund 120 Fonds im Rahmen
Vermögenswirksamer Leistungen von deutschen Fondsgesellschaften offeriert.
Renditeaspekt im Vordergrund
Wenn aber die Börsen weiterhin kränkeln,
so werden noch viele VL-Anleger ihre Entscheidung für einen Investmentfonds bald bereuen. Potenzielle Neukunden machen sich
schon jetzt verstärkt auf die Suche nach einer
„sichereren“ Anlageform. Die Bausparkassen
jedenfalls haben derzeit relativ wenig Grund
zur Klage. Aber ist ein Bausparvertrag wirklich eine lohnende Alternative zum Fondssparen? Viele zögern noch, Bausparverträge gelten gemeinhin als unflexibel, als konservativ –
und sie lassen mit ihren 2,5 bis vier Prozent
Rendite dem Anleger wohl kaum Spielraum
für Ertragsfantasien. Entscheidend ist jedoch,
dass von den rund 27 Millionen Arbeitnehmern, die das fünfte Vermögensbildungsgesetz nutzen könnten, nur knapp ein Drittel aufgrund ihres geringen Einkommens überhaupt
Anspruch auf staatliche Förderung haben. Für
die Mehrheit der VL-Sparer steht damit
zwangsläufig der Renditeaspekt im Vordergrund – und da haben Investmentfonds nun
einmal deutlich mehr zu bieten als etwa ein
Bausparvertrag.
Trotzdem scheuen derzeit viele Anleger das
„Risiko“ des Fondssparens. Für vorsichtige
VL-Sparer mit Anspruch auf Sparförderung
eröffnet sich hier die Möglichkeit einer besonderen Vertragsgestaltung, die den Erhalt maximaler Prämien und Zulagen sichert, ohne
gleichzeitig Renditeaspekt und Sicherheit zu
vernachlässigen: Wer nämlich Anspruch auf
Arbeitnehmer-Sparzulage hat, kann sich für
eine Kombination aus Vermögensbeteiligung
und Sparförderung entscheiden. 800 D-Mark
des Arbeitgeberanteils von maximal 936 DMark fließen dabei in einen Investmentfonds,
worauf nun 20 Prozent (25 Prozent in den
Neuen Bundesländern) Arbeitnehmer-Sparzulage gewährt werden. Der Differenzbetrag von
136 D-Mark kann dann freiwillig aus eigener
Tasche auf bis zu 1000 D-Mark aufgestockt
und in einen bestehenden oder neu abzuschließenden Bausparvertrag eingezahlt werden.
Hierauf gewährt das Finanzamt zehn Prozent
Wohnungsbauprämie, also immerhin bis zu
100 D-Mark im Jahr.
Top VL-Fonds von 1. 1. 96 bis 31. 12. 2000 (Bruttoentwicklung)
Fonds
FONDAMERIKA
WPKN
847 118
Fondsgesellschaft
ADIG
Segment
Aktien, speziell USA
Kontakt
Alexander Lehmann, Tel.: 089/46 26 84 22
Anlagestrategie : Der auf Nordamerika spezialisierte Aktienfonds setzt überwiegend auf wachstumsstarke US-Unternehmen. Dabei versucht der Fonds längerfristig besser abzuschneiden als der
Aktienindex Standard & Poor’s 500. Mit Erfolg: Seit Jahren zählt der Fonds zu den Highflyern unter den VL-Fonds und legte in den Jahren 1996 bis 2001 eine Performance von 406 Prozent hin.
Absolute Spitze! Größte Posten im Portfolio sind Aktien von General Electric, Johnson & Johnson, Wal-Mart, Citigroup und Cisco.
ADITEC
847 110
ADIG
Internationale Technologie-Aktien
Alexander Lehmann, Tel.: 089/46 26 84 22
Anlagestrategie : Das Fondsmanagement investiert vorrangig in US-amerikanische Hightech-Werte. Den Schwerpunkt bilden dabei Werte der Informationstechnologie. Im Portfolio finden sich
beispielsweise Siemens, Intel, Nokia, Sun Microsystems und Oracle. Dass das Konzept aufgeht, beweist auch hier die 5-Jahres-Performance von knapp 397 Prozent.
Sun Life European Growth
971 795
Sun Life
Aktien Europa
Bernhard Steinmetz, Tel.: 069/70 76 76 81
Anlagestrategie : Der Fonds investiert hauptsächlich in Werte von Unternehmen aus der Europäischen Union bzw. Unternehmen aus Mitgliedstaaten der EFTA. Seit Jahren gehören die Fonds von Sun
Life zu den Top-Fonds der jeweiligen Anlagesegmente. Auch der European Growth macht hier keine Ausnahme: Immerhin 337 Prozent Zuwachs im 5-Jahres-Zeitraum. Im Portfolio finden sich außer
SAP vor allem Werte, die hierzulande eher unbekannt sind: Istit.Naz. Delass Spa (ein italienisches Versicherungsunternehmen), ST Microelectronics, ENI sowie Endesa (spanischer Versorger)
UniGlobal
849 105
Union Investment
Aktien International
Helge Thomsen, Tel.: 069/25 67-0
Anlagestrategie : Einen „bequemen und kostengünstigen Einstieg in die Welt internationaler Aktien“ will die Union den Anlegern mit dem UniGlobal bieten. Und einen erfolgreichen noch dazu: Mit
seinen 268 Prozent Performance im 5-Jahres-Zeitraum muss sich der Fonds nicht verstecken. Neben Standardwerten investiert der Fonds auch in viel versprechende Nebenwerte, in erster Linie
Internet-Aktien. Die größten Posten im Portfolio bilden Philip Morris, Nokia, SAP, Oracle und Citigroup.
Investa
847 400
DWS
Aktien Deutschland
Markus Drews, Tel.: 069/719 09 157
Anlagestrategie : Dieser Fonds ist fast schon eine Institution, wenn es um deutsche Aktienfonds geht. Das Fondsmanagement investiert breit gestreut in die großen, international ausgerichteten
deutschen Qualitätstitel. Mit 261 Prozent im 5-Jahres-Ergebnis liegt der Investa damit gut im Rennen. Die größten Posten im Portfolio: Deutsche Telekom, SAP, Siemens, Deutsche Bank und
Münchner Rück.
Industria
847 502
DIT
Aktien International
Peter Vogel, Tel.: 069/263 13 323
Anlagestrategie : Industria ist das beste Argument des DIT, einer Investmentgesellschaft der Dresdner Bank, für VL-Anleger: 236 Prozent Performance in 5 Jahren sind immer noch weit überdurchschnittlich. Das solide Fondskonzept konzentriert sich auf internationale Spitzenunternehmen bei möglichst geringem Währungsrisiko. Wer Industria-Anteile hat, bei dem liegen Werte wie Telecom
Italia, Vodafone, Nokia und Ericsson im Depot.
MK Alfakapital
847 770
Münchner KAG
Aktien Deutschland
Oliver Gersten, Tel.: 089/514 92 202
Anlagestrategie : Der Fonds schaffte immerhin noch eine Performance von knapp über 232 Prozent. Erreicht wurde dies vor allem mit deutschen Standardtiteln wie Allianz, Siemens, Deutsche
Telekom, DaimlerChrysler, Bayer und Veba.
VERI-Valeur
976 320
Veritas SG Investment
Aktien International
Tel.: 069/97 57 430
Anlagestrategie : Auf satte 230 Prozent Wertzuwachs brachte es der thesaurierende VERI-Valeur in unserem 5-Jahres-Vergleich. Seit Auflage des Fonds 1992 erzielte der VERI-Valeur eine
durchschnittliche jährliche Rendite von 15,8 Prozent. Veritas zielt mit diesem Fonds nach eigener Aussage auf einen konstanten und risikoreduzierten Wertzuwachs ab. Das dürfte nicht schwer fallen
mit Titeln wie der Allianz, DaimlerChrysler, SAP, Münchner Rück und SKW Trostberg.
AC Deutschland
847 136
AXA Investment
Aktien Deutschland
Tel.: 0611/7951
Anlagestrategie : Der Fonds investiert ausschließlich in deutsche Aktien. Der Schwerpunkt liegt auf Werten des DAX-100. Ausgewählte Spezialwerte und Werte des Neuen Marktes ergänzen das
Portfolio, was dem AC-Fonds eine Performance von gut 230 Prozent bescherte. Hauptanteil daran haben Titel wie Siemens, Deutsche Telekom, Bayer, DaimlerChrysler und Rhein Biotech.
Zürich Invest Aktien Euroland
870 737
Zürich Invest
Aktien Euroland
Dirk Bednarz, Tel.: 069/71 15 28 58
Anlagestrategie : Mit seinen 224 Prozent Performance schaffte auch der Zürich-Fonds den Sprung in die Spitzengruppe. Das Fondsmanagement konzentriert sich auf Blue-Chip-Unternehmen aus
Euroland und setzt auf konstantes Wachstum. Im Portfolio finden sich somit Werte wie Nokia, Deutsche Telekom, Allianz, Aventis, Royal Dutch und France Telecom.
FONDS
professionell
Das sind zwar zwei vollkommen unterschiedliche Gesetze, jedoch schließt die Nutzung der einen Anlageform nicht zwangsläufig die Nutzung der anderen aus.
Fraglich indes ist nur, ob derjenige, der so
wenig verdient, dass er Anspruch auf Sparförderung hat, sich zwei Verträge überhaupt
leisten kann. Wenn sich jedoch der Arbeitgeber großzügig zeigt, steht dieser Kombination
eigentlich nichts im Wege. Der Staat jedenfalls lässt sich das Prämiengeschenk für Bausparer und Aktionäre einiges kosten: Die Zuschussleistungen betragen rund zwei Milliarden D-Mark, wobei der Aufwand zwischen
Bund (42,5 Prozent), Ländern (42,5 Prozent)
und Gemeinden (15 Prozent) aufgeteilt ist.
Der Vergleich macht sicher
Langfristige Performance
Zeitraum
1962–1968
1963–1969
1964–1970
1965–1971
Ablaufleistung
in DEM
7.861,40
8.201,99
6.221.24
6.654,98
ohne
8,40
9,47
2,54
4,22
Perf. in % p. a.
mit Sparz.
11,32
12,28
6,13
7,60
1)
1966–1972
1967–1973
1968–1974
1969–1975
1970–1976
1971–1977
7.161,67
5.520,70
5.134,24
6.904,38
6.491,81
6.822,36
6,06
-0,42
-2,21
5,14
3,60
4,84
9,23
3,56
2,03
8,41
7,39
8,15
1972–1978
1973–1979
1974–1980
1975–1981
1976–1982
1977–1983
6.961,83
6.430,50
6.417,35
6.222,16
6.879,71
8.717,32
5,35
3,36
3,31
2,54
5,05
11,02
8,60
6,85
6,80
6,13
8,33
13,68
1978–1984
1979–1985
1980–1986
1981–1987
1982–1988
1983–1989
9.094,22
13.705,21
13.471,55
8.187,40
8.967,63
10.252,90
12,10
22,70
22,25
9,43
11,74
15,16
14,66
24,48
24,06
12,24
14,34
17,47
1984–1990
1985–1991
1986–1992
1987–1993
1988–1994
1989–1995
7.615,05
6.552,28
5.760,87
7.851,43
7.033,88
6.647,11
7,60
3,83
0,63
8,37
5,60
4,19
10,60
7,26
4,47
11,29
8,82
7,57
1990–1996
1991–1997
1992–1998
1993–1999
Durchschnitt
7.921,40
10.619,54
9.966,17
13.077,55
7.978,99
8,59
16,06
14,44
21,47
8,78
11,49
18,30
16,80
23,33
11,66 3)
1) Im Durchschnitt aller Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt
Deutschland. Berechnungsgrundlage: monatliche Einzahlung
78 DM, Einzahlungsdauer 6 Jahre, Gesamteinzahlung 5616
DM, Wartefrist 1 Jahr. Berechnungsmethode: Erwerb zum Aus gabepreis, Bewertung zum Rücknahmepreis, Wiederanlage der
Erträge zum Anteilswert.
2) Jährlich 20 Prozent auf maximal 800 DM (6 Jahre lang; 6 x
160 DM = 960 DM) werden am Ende der Vertragsdauer
(7 Jahre) dem Anlageergebnis hinzugerechnet. Die jährliche
Wertentwicklung bezieht sich auf den so errechneten Betrag. In
den Neuen Bundesländern gilt eine höhere Förderung bis 2004:
jährlich 25 Prozent auf maximal 800 DM.
3) Errechnet sich aus dem zur Verfügung stehenden Betrag von
7.978,99 DM bzw. 7.978,99 DM + 960 DM = 8.938,99 DM
Quelle: BVI
60
Paketlösung
Viele Bausparkassen folgen bereits dem
Trend und bieten ihren Kunden fertige Pakete
an, die eine solche Kombination zwischen
Fonds- und Bausparvertrag beinhalten. Diese
Angebote sind maßgeschneidert, um höchstmögliche staatliche Zuschüsse zu kassieren. Sie
sind jedoch selten maßgeschneidert, wenn es
um die bestmögliche Rendite geht. Hier ist
nach wie vor Eigeninitiative gefordert – und im
Fokus stehen dabei die Aktienfonds. Doch geht
die Rechnung ohne eine positive Kursentwicklung an den Börsen nicht auf. Auch wenn der
Sicherheitsgedanke an erster Stelle steht, sollte
man sich trotzdem die Frage stellen, ob es gerade jetzt richtig ist, voll auf Bausparen zu setzen. „Antizyklisches Verhalten“ ist schließlich
ein wesentlicher Faktor erfolgreicher Börsianer.
jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 10,5
Prozent. Von solchen Renditen sind Bausparverträge weit entfernt. Das liegt weniger an strengen Auflagen, die diese Fonds zu erfüllen hättten, als vielmehr daran, dass das Geschäft mit
den Vermögenswirksamen Leistungen bei den
meisten Fondsgesellschaften nicht sonderlich
populär ist. Zu gering die Sparvolumen, zu intensiv der Beratungsaufwand, zu kurzfristig das
Engagement der Anleger. Kurzum: VL-Fonds
sind für die Fondsgesellschaften ein verhältnismäßig teures Geschäft bei minimalen Margen.
VL-Fonds dienen daher in erster Linie als „Einstiegsangebot“, um auch diejenigen von den
Vorteilen des Investmentsparens zu überzeugen,
die bislang ihr Geld lieber unterm Kopfkissen
gehortet haben oder allenfalls einem Sparbuch
oder Bausparvertrag anvertraut haben.
Wenn es um das Thema Fonds geht, dann haben es fast alle VL-Fonds in der Vergangenheit
mit Bravour gemeistert, Berührungsängste der
Anleger abzubauen. Daran sollten auch die vergangenen zwölf Monate nicht viel geändert haben. Bleiben jedoch die Börsen auf Jahre
hinaus volatil, so könnte der Schuss auch nach
hinten losgehen – schließlich sind praktisch alle
VL-Fonds reine Aktienfonds. (Daneben sind
auch einige Dachfonds zum Vertrieb im Rahmen des 5. VermBG zugelassen, sofern der
Wert der Aktien und Stillen Beteiligungen dieser Fonds den Anteil von 60 Prozent nicht
unterschreitet.)
Gut beraten ist sicherlich derjenige, der sich
von der momentanen Situation nicht beirren
lässt und weiterhin auf VL-Fonds als die einträglichste VL-Anlageform setzt. Schlecht beraten ist jedoch, wer blind auf hochspekulative
Fonds setzt. Sicherheit ist die aktuelle Devise –
auch für Fondssparer. Deshalb stellen wir Ihnen
an dieser Stelle einmal die VL-Fonds vor, die in
der Vergangenheit mit der besten Performance
und durch kontinuierliche Entwicklung überzeugten. Auch wenn das Börsenumfeld eher
Anlass zur Sorge gibt: Wer Anteile an diesen
Fonds besitzt, kann trotzdem gut schlafen. FP
Wer ernsthaft in einem Bausparvertrag eine
Alternative zum Fondssparen sieht, der sollte
beide Anlageformen unter mittel- bis langfristigen Aspekten vergleichen – das bietet sich ja gerade beim VL-Sparen ideal für Zeiträume von
sieben bzw. zehn Jahren an. Lässt man sich auf
diesen Vergleich ein, wird man nur noch wenig
Gefallen an einem Bausparvertrag finden: Viele
Anleger sparen in mehreren, zeitlich gestaffelten Verträgen ihre Vermögenswirksamen Leistungen.
Ein Blick in die Vergangenheit belegt dabei
sehr deutlich die Ertragsstärke von Aktienfonds
– auch für VL-Sparer: Wer seine Beiträge beispielsweise in den vergangenen 31 Jahren (entspricht fünf zeitlich gestaffelten VL-Verträgen
plus dem Jahr Wartezeit) in deutschen Aktienfonds anlegte, der hat sein Vermögen etwa verzehnfacht.
Auch bei wesentlich kürzeren Ansparzeiträumen lohnte sich das Fondsinvestment: Wer nach
der sechsjährigen Einzahlungsdauer die VLLeistungen weitere vier Jahre auf einem neuen
Vertrag ansparte, der freute nach insgesamt zehn
Jahren bereits über eine Verdoppelung seines
Depotwerts. Nach insgesamt 15 Jahren vervierfEinkommensgrenzen
achte sich das Vermögen
Ledige
Verheiratete
gar auf knapp 33.000 D- Anspruch auf AN-Zulage
Zu versteuerndes Jahres-EK maximal
35.000 DM
70.000 DM
Mark (das ergibt der Entspricht einem Bruttolohn mind.
40.996 DM
80.046 DM
Durchschnitt aller 15-Jah- Entspricht einem Bruttolohn bei mindestens 1 Kind
50.068 DM
86.958 DM
53.542 DM
93.870 DM
res-Perioden seit 1962), Entspricht einem Bruttolohn bei mindestens 2 Kindern
was einer Rendite von etHöhe der jährlichen Sparförderung
wa 10,6 Prozent pro Jahr
entspricht. Dauerte der Anlageform
Beitrag max.1/1 Sparförderung in %
Sparförderung in Geld
936 DM
0
0,00 DM
Sparprozess insgesamt 20 Prämiensparvertrag
Lebensversicherung
936 DM
0
0,00 DM
Jahre, so betrug der De- Bausparvertrag
936 DM
10
93,60 DM
potwert rund 60.000 D- Beteiligung
800 DM
20/25 *)
160,00 DM / 200,00 DM *)
Mark (alle entsprechenden Investmentfonds
800 DM
20/25 *)
160,00 DM / 200,00 DM *)
*)
Gilt
nur
für
Arbeitnehmer
in
den
Neuen
Bundesländern
–
befristet
bis
2004
Perioden seit 1962), ein
FONDS
professionell