Was ist Astrologie

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Was ist Astrologie
Was ist Astrologie ?
Jürg Kindle 2009
Was ist Astrologie ?
Was ist Astrologie ?
Der Kosmos
Betrachten wir die beiden Bilder, das Bild mit dem Fötus in der Fruchtblase und das
Bild mit der Galaxie inmitten des Universums, so sehen wir uns zuerst der
Unendlichkeit von Zeit und Raum gegenüber. Wenn wir die Frage stellen: „Woher“
komme ich und „Wohin“ gehe ich, so fragen wir nach unserer räumlichen Existenz.
Wenn wir fragen nach: Was war „vorher“ und was wird „nachher“ sein, so fragen wir
nach unserer zeitlichen Existenz. Einerseits erkennen wir unsere jetzige Existenz auf
der Raum - Zeitachse als scheinbar winzigen und vernachlässigbaren Punkt.
Andererseits staunen wir aber auch demütig über das Wunderwerk Mensch, der
Krone der Schöpfung. Vom materiellen Standpunkt her gesehen sind wir tatsächlich
nur unwichtige kleine Punkte. Vom spirituellen Standpunkt her sind wir Teil der
Schöpfung und damit All –verbunden. Materiell gesehen sind wir kleine isolierte
Wassertropfen, spirituell gesehen sind wir eins mit dem Meer und werden damit zum
Meer selbst. In der Einsamkeit fühlen wir uns klein. Einsamkeit ist ein Gefühl von
abgekoppelt sein von der Ganzheit. Auf spiritueller Ebene können wir uns jedoch mit
der Ganzheit verbinden und Einheit in der Schöpfung erfahren. Hier bin ich nicht ein
abgetrennter Teil eines Ganzen sondern verschmolzen damit wie der Wassertropfen
mit dem Meer.
Aus Sicht der Galaxie erscheint uns der Fötus nichtig und klein. Aus Sicht eines
Atoms hingegen wiederum gross. Galaxie, Fötus und Atom sind ein jeweils in sich
geschlossenes System, ein Kosmos. Jeder Kosmos als in sich geschlossenes
System ist wiederum Teil eines noch grösseren Kosmos und ist damit einer
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Hierarchie unterworfen. Der übergeordnete Kosmos des Fötus ist der Mutterleib,
diesem
übergeordnet
die
Familie,
die
Gesellschaft,
die
Menschheit,
die
Gemeinschaft aller Lebewesen u.s.w. Ein Mann wurde von seinem spirituellen Lehrer
gefragt: „Wer bist Du?“ worauf der Mann seinen Namen nannte. „Woher kommst
Du?“ war die nächste Frage. Der Mann nannte seine Geburtsstadt. Die nächste
Frage war: „Wo ist diese Stadt“? „In Kalifornien“, so die weitere Antwort. „Wo ist
Kalifornien?“ – „ In Amerika“. „Wo ist Amerika – „Auf dem amerikanischen
Kontinenten“. „ Wo ist der amerikanische Kontinent?“ „Auf der Erde“. „Wo ist die
Erde?“ „Im Sonnensystem“. „Wo ist das Sonnensystem?“ – „In der Galaxie der
Milchstrasse“. – „Wo ist die Milchstrasse?“. „Im Universum“. „Ja und wo ist das
Universum?“ Hier wusste der Mann nicht mehr weiter. Der Lehrer erwiderte: „Woher
willst du wissen wer du bist, wenn Du nicht einmal weißt wo Du wohnst.
Wenn wir diesen Ausflug in den Makrokosmos vom Universum aus betrachten und
die Reise rückwärts antreten, dann muss der Mensch aus Sternenstaub geschaffen
sein. Die Sonne als Zentrum unseres Planetensystems nimmt 99% der Masse
unseres Sonnensystems ein. Die Erde ist ausgeschleuderte Sonnenmaterie. Die
Sonne wiederum war aus einer Supernova in der Milchstrasse entstanden.
Wenn wir also das Produkt von Sternenstaub sind, so müssen für uns auch
dieselben Gesetzmässigkeiten gelten wie in der Galaxie. Hermes Trismegistos, der
grosse Gelehrte und Mystiker des Altertums prägte den Satz „Wie oben so unten“.
Wer ein Sandkorn versteht, versteht das Universum, wer das Universum versteht,
versteht ein Sandkorn. In der Bibel finden wir später dieselbe Entsprechung im Gebet
des „Vaterunser“: „Wie im Himmel, so auf Erden“.
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Der kausale Ansatz
Die heutige Wissenschaft spaltet die Materie auf in immer kleinere Teile. Hier gilt das
Gesetz der Kauslität von Ursache und Wirkung. Kausalität ist ein lineares Verketten
von Erkenntnissen und Beweisführungen ( aus a folgt b u.s.w.). Für uns bildet das
Prinzip der Kausalität die Grundlage unserer Gesellschaftsform. Dazu gehört
beispielsweise das Strafen. „Weil du das getan hast, erhältst du eine Strafe“. Aber
auch das Belohnungssystem basiert auf Kausalität: „ Wenn Du dies tust, dann darfst
du das“. Die indische Karmaphilosophie fusst ebenfalls auf dem Prinzip der
Kausalität. Das aufgebürdete resp. abgetragene Karma ist entscheidend für die
wiedergeburtliche Existenz. Der Ablass in der katholischen Kirche im Mittelalter baute
auf dem Schuld und Sühne- Gedanken auf. Die Interpretation liess viele
Wohlhabende, ohne sich um die Folgen zu kümmern, weitersündigen um dann
gegen Bezahlung unbekümmert und ohne Konsequenzen den Himmel zu erreichen
und dem Fegefeuer zu entgehen.
Das Gesetz von Ursache und Wirkung, das Kausalitätsgesetz spielt also auf der
horizontalen Zeitachse. Es vollzieht sich linear in der Zeit als Ereigniskette. Während
die Wissenschaft die Materie in immer kleinere Betandteile teilt, verliert sie immer
mehr den Bezug zur Ganzheit. Ein gnadenloses Beispiel ist die Erforschung des
Klimawandels. Als wäre Wissenschaftlichkeit alleine schon die Lösung des Problems,
werden Satelliten in den Raum geschossen und Forscher in die Arktis geschickt um
der Tagespresse regelmässig Sensationen über den kollektiven Untergang
aufzutischen. Rein materielle Methoden können nie zur Ganzheit führen. Bestenfalls
dienen Sie zur Symptombekämpfung.
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Der analoge / synchrone Ansatz
Wenn wir nun die kulturellen Leistungen der antiken Hochkulturen betrachten, muss
uns auffallen, dass es dem gegenüber eine andere Form von Wissen, also andere
nicht kausale wissenschaftliche Systeme oder Methoden gegeben haben muss.
Denn im Wesentlichen wurden alle mathematischen, astronomischen, physikalischen
und medizinischen Phänomene in der Antike bereits in ihrer Vollkommenheit erkannt
und dies ohne die technischen Werkzeuge von heute. Wie aber war die
Wahrnehmung der Menschen in der Antike und wie konnten sich die Hochkulturen
entwickeln? Vergleichsweise klein und voller Staunen steht der moderne Mensch vor
diesem Wunder.
Die archäologischen Funde von Knochenplatten, die aus dem
Jahre 32’000 vor Christus stammen, enthielten eingeritzte Kerben und Symbole die
eindeutig als die Mondzyklen entschlüsselt wurden. Das war zur Zeit des Cro
Magnon-
Menschen,
noch
vor
dem
Auftreten
des
Homo
Sapiens.
Mesopotamien, das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris entspricht in etwa
dem heutige Irak . Es gilt als die Wiege der Zivilisation. Um ca. 4000 vor Chr. gibt es
bereits Anzeichen einer städtischen Siedlung. Hier wurde auch die Keilschrift von
den Sumerern erfunden. Es scheint erwiesen, dass bereits die Sumerer
astronomische Studien unternommen haben. Die „Venustafeln von Amizzaduga“ um
2300 v.Chr. belegen die Beobachtungen der Venusphasen im Jahresverlauf. Zu
dieser Zeit entstand auch die berühmte Cheopspyramide, deren Bauweise uns heute
noch ein Rätsel aufgibt. In den nächsten Jahrhunderten beobachteten die
Mesopotamier, insbesondere die Babylonier, kontinuierlich weiter und stellten Listen
von Phänomenen zusammen. Schließlich gelangten sie soweit, daß auf der
Grundlage der beobachteten Wiederkehr von Planetenzyklen recht genaue
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Schätzungen von Planetenpositionen für jeden Zeitpunkt in der Zukunft möglich
waren. Sie liefern damit den Beleg, dass das zivilisatorische Leben und die
Naturphänomene in Bezug auf astrologische Konstellationen untersucht und
wissenschaftlich verankert wurden. In diesem Zusammenhang sei z.B. auch auf den
Appenzeller Bauernkalender verwiesen, welcher ebenfalls Mondphase, Witterung
und Pflanzenwachstum in Beziehung setzt.
In einem Auszug aus den Venustafeln von Amizzaduga aus dem Jahr 2300 v.Chr
liest man: „Wenn Venus im Osten im Monat Airu erscheint und die Großen und die
Kleinen Zwillinge sie umgeben, alle viere, und sie ist dunkel, dann wird das
Königreich von Elam krank werden und nicht am Leben bleiben.“
Es heisst
nicht: „Weil“ die Venus im Osten im Monat Airu erscheint, sondern
„Wenn“ die Venus im Osten im Monat Airu erscheint. Dies ist ein grundlegender
Unterschied, denn das „Weil“ bezieht sich auf ein zeitlich nachfolgendes Ereignis in
der Kausalität. Demgegenüber ist das Wenn nicht an die Zeit gebunden. Es zeigt auf
ein paralleles Ereignis hin, welches in direkter analoger Beziehung zum
beobachteten Phänomen steht. „Wie oben so unten“ ist räumlich zu verstehen, der
Mensch setzt sich in Beziehung zu seiner Umgebung. Damit versteht er sich als Teil
des Weltenrades. Die Wissenschaften des Altertums waren also bestrebt, in der
Schöpfung selbst den Schlüssel zum Geheimnis des Menschen zu finden.
Astrologie und die Kirche
Im griechischen bedeutet denn auch das Wort „Theorie“ Gottesschau oder auch die
Betrachtung des Schönen, der Wahrheit durch reines Denken. Spiritualität und
Wissenschaft und Staat sind deshalb im Altertum immer untrennbar miteinander
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verbunden. Die Trennung von Staat und Kirche gibt es nur in unserer Zivilisation
nicht aber beispielsweise in islamischen Ländern oder im jüdischen Staat.
Die zentrale Wissenschaft im Altertum war die Astrologie, sie galt als „die heilige
Wissenschaft“. Durch die moderne Wissenschaft wurde der Theoriebegriff entwertet
und entstellt. Anstelle einer Gottesschau wird „Theorie“
heute verstanden als
notwendiges Übel um sich eine Lizenz auf einem bestimmten Gebiet zu erwerben.
Studentinnen und Studenten würden bestimmte Theorien wohl eher in den
Abgründen der Hölle platzieren als darin eine Gottesschau zu sehen. Wie sollte man
auch, bei der Erstellung von seelenleeren Statistiken die einzig allein dem Kriterium
der Wissenschaftlichkeit dienen.
Statistik ist unpersönlich und reduziert den
Menschen auf ein einfaches Balkendiagramm. Heutzutage geht von Zahlen, Kurven
und Diagrammen eine regelrechte Magie, eine hypnotisch-suggestive Wirkung aus.
Suggeriert wird Wissenschaftlichkeit, Objektivität. Die moderne Gesellschaft hat dann
auch die Astrologie auf ein paar wenige Klischees reduziert. „Typisch Fische, typisch
Steinbock“ und so weiter. Was übrig bleibt ist eine Primitivastrologie, welche über
das Niveau der Illustriertenpresse, d.h. einen Unterhaltungs- und Belustigungswert,
nicht hinausgeht. Dahinter steht das Unvermögen, sich auf eine Symbol – und
Bildersprache einzulassen, welche der Seele des Menschen entspringt. Diese Bilder
und Symbole sind nicht mit den modernen wissenschaftlichen Methoden messbar
und beweisbar. Und gerade deshalb wird die Astrologie von der Wissenschaft
belächelt oder als Humbug abgetan. Gleichzeitig wurde Astrologie zu einer
Glaubenssache stilisiert. Glauben nennt man ein Verhalten des Erkennens und
Bekennens eines allmächtigen Wesens, welches wir Gott nennen. Astrologie ist so
wenig eine Religion wie das Periodensystem der Elemente oder der Satz des
Pythagoras, und ich kann an sie genau so wenig glauben, wie an die Luft die ich
einatme. Im astrologischen System, wie auch im Symbolismus der Zahlen oder der
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Musik liegt ein Schlüssel, die Geheimnisse der Schöpfung zu ergründen. Die
Systeme dürfen aber nicht mit dem Schöpfer selbst verwechselt werden. Astrologie
ist keine Religion und sie ersetzt auch keine spirituelle Arbeit. Im antiken Sinne ist
Astrologie ein wissenschaftliches System um zur Ganzheit, zur Wahrheit zu
gelangen. Astronomie und Astrologie waren bis ins 16.Jahrhundert eine Einheit.
Kopernikus begründet 1514 durch seine astronomischen Forschungen das
"heliozentrische Weltbild" und bereitet damit erst die Trennung von Astrologie und
Astronomie vor.
Die moderne Wissenschaft, welche die Astrologie ins Reich des Aberglaubens
abschiebt bringt damit die Kirche, die das ungeliebte Kind nicht in ihren Reihen
duldet, tief in Bedrängnis. Es steht außer Frage, daß zur Mitte des 16. Jahrhunderts
die Kunde der Sterne einen enormen Einfluß auf die Menschen hatte. Astrologische
Berechnungen, Ratschläge und Symbole waren allgemein präsent und wirkten sich
in allen Bevölkerungsschichten, vom Bauern bis zum König, aus. Vom einfachen
Hauskalender bis zu komplexen, mathematischen Berechnungen gab die Astrologie
Rat und wirkte tief in das gesellschaftliche, politische und religiöse Leben hinein.
Aufgrund von astrologischen Vorhersagen veröffentlicht Nostradamus im Jahre 1555
seine astrologischen Prophezeiungen und sagt das endgültige Ende der katholischen
Kirche voraus. Im Spannungsverhältnis von Scholastik und Humanismus, Papsttum
und
Reformation,
Religion
und
Aberglaube
mußte
die
Astrologie
für
unterschiedlichste, oft auch unseriöse Interessen herhalten. Von einfacher
Volksunterhaltung über propagandistische Hetze bis hin zu gewissenhafter,
wissenschaftlicher Arbeit reichte ihr Wirkungsspektrum, das in zunehmendem Maße
Anhänger und Gegner spaltete. Die ersten Renaissance- Päpste, die sich noch
intensiv mit der Astrologie beschäftigten zogen gar ganze Schwärme von Astrologen
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an. Der erste Papst der Gegenreformation, Paul III. (1468 bis 1549), holte sich den
Rat der Astrologen ein, um die Stunden seiner Kirchengerichte zu datieren. Es wird
davon ausgegangen, dass Martin Luther auf protestantischer Seite nicht zuletzt
deshalb so entschieden gegen die Astrologie war, weil sie im Vatikan so beliebt war.
"Es ist ein Dreck mit ihrer Kunst", meint er in gewohnt deftiger Sprache. Mit dem
Aufkommen des Buchdruckes gelangten die astrologischen Schriften, darunter der
volkstümliche „Kalender and Compost of Shepherds“ unter das Volk. Ein Almanach
besonders für das bäuerliche Publikum. Ähnlich dem heute noch populären
Bauernkalender wurden darin Zeiten für Aussaat und Ernte, Hochzeiten und Reisen
anhand der Beobachtung von Himmelskörpern bestimmt. Die Astrologie wurde bis
ins 17.Jh. hinein immer populärer und war als Wissenschaft anerkannt. Es ist die
Aufklärung
mit
ihrer
zunehmenden
Einsicht
in
naturwissenschaftliche
Zusammenhänge, die die Astrologie in den Hintergrund drängt. Der Mensch fühlt sich
dem
Wirken
von
Naturmächten
immer
weniger
hilflos
ausgeliefert,
der
Schicksalsglaube verliert an Boden, und mit ihm die Astrologie. Bald werden
Astrologie und Aberglaube Wechselbegriffe, die Sterndeutung erhält sich nur noch im
Bereich der Jahrmarktswahrsagung, wo sie neben andere Wahrsagemethoden wie
den Tarot tritt. Für die Wissenschaft ist die Astrologie nicht beweisbar und deshalb
unbrauchbar.
Die Macht der Symbole
Jede Nacht steigen wir in die Tiefen der Seele hinab, wo im Traum Zeit und Raum
überwunden werden, und wo Rationalität jeden Wert verliert. Diese machtvollen
archaischen Bilder sprechen seit Jahrtausenden zu uns wenn wir träumen. Symbole
sind kollektive Bilder die aus unserer Seele aufsteigen und die sich an emotional
erlernten Muster anklinken. Eine Spinne zum Beispiel löst ein ganz bestimmtes
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Gefühl in uns aus, ein rotes Herz ein ganz anderes. Wir
assoziieren sofort mit
Gruseln oder Liebe. Die Bibel spricht zu uns in Gleichnissen und Metaphern. Auch
Märchen vermitteln die tiefen Weisheiten durch Symbole. Die Hexe steht für die
magische, böse und negative Seite des Unbewussten, sie ist die Schöpfung unserer
Wünsche und Ängste. Die Hexe symbolisiert die Tiefenkräfte der Seele, die dunkle
Seite im Menschen, die uns oft fasziniert. Schlüssel sind Instrumente der Macht, weil
sie ihrem Besitzer ermöglichen zu verschliessen, wie auch Zugang zu erlangen. Sie
sind ein Mittel, Unbekanntes zu erschliessen. Das Kopfhaar ist in Märchen, Traum
und Mythos ein beliebtes Symbol für die Kraft der Gedanken, Vorstellungen und
Phantasien, die genau wie das Haar aus dem Haupte hervorspriessen. Auch die
Buchstaben, die Träger der Kommunikation sind Symbole, welche wir täglich
encodieren und so nutzen. Selbst Gegenstände sind Symbole: Eine Schale
symbolisiert Leere, Aufnahmebereitschaft und ist damit ein Symbol des weiblichen.
Ein Auto steht für Kraft und Unabhängigkeit. Die Werbebranche hat schon lange die
Kraft der Symbole erkannt. Werbespots benutzen Symbole oft missbräuchlich und
bewusst für ihre Zwecke. In Autowerbungen wird bewusst mit wunderbaren und
unberührten Landschaftsbildern geworben um vom Image des Hauptverursachers
der Klimaerwärmung abzulenken und uns zu sagen, „ das ist eine saubere Sache“.
Ein Symbol ist ein Sinn-Bild, also ein Bild welches eine verschlüsselte Botschaft
transportiert, die es aufzuschlüsseln gilt. Welche Kraft Symbole haben sehen wir
beim hissen der Siegerflagge und der Nationalhymne bei Sportwettkämpfen. Ein
Kopftuch lässt ganze Gesellschaften spalten und ein Hakenkreuz steht für eines der
dunkelsten
Kapitel
der
Menschheit
überhaupt. Symbole
geben
Raum
für
Interpretationen, welche wiederum mit dem jeweiligen soziokulturellen Hintergrund
zusammenhängen.
So
werden
Symbole
mitunter
kulturell
unterschiedlich
interpretiert. Das ist ein Grund, weshalb beispielsweise der westliche Mensch den
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Orientalen nicht versteht und umgekehrt. Aus diesem Grunde darf sich auch keine
Nation der Erde anmassen, sein System über eine andere Kultur zu stülpen. Wie
verheerend sich dies auswirkt sehen und lesen wir tagtäglich in den Nachrichten.
Astrologische Symbolik in den heiligen Schriften
In der Astrologie begegnen uns die Symbole in den Planeten, Sternzeichen und
Häusern. In den letzten hundert Jahren vor der Geburt Christi war das heute
gebräuchliche Horoskopsystem vollendet. Verschiedene in Keilschrift verfaßte
Horoskope sind aufgefunden worden. Die meisten stammen aus hellenistischer Zeit,
doch das älteste ist auf den 29. April 410 v. Chr. zu datieren.
Das war in der
ägyptisch – griechischen Übergangszeit. Im Altertum glaubte man, dass Planeten
und Sterne mit den Göttern zusammenhingen. Die gesamte griechische Mythologie
ist an den Sternenhimmel gezeichnet. Astrologie war neben Medizin, Musik und
Geometrie die wichtigste Wissenschaft.
Die heilige Schrift des Christentums, welche aus den kabbalistischen Schriften der
Juden entstanden ist und deren Weisheit wiederum von den eingeweihten Ägyptern
überliefert wurde ist voll mit astrologischen Texten und Hinweisen. Der Prophet
Daniel war wohl Astrologe: "Daniel verstand sich auf Visionen und Träume aller Art",
Dan 1,17. König Belschazzar ließ zur Schriftdeutung die Wahrsager, Chaldäer und
Astrologen holen. Dan 5,7. König Nebukadnezzar, Belschazzars Vater, hatte Daniel
zum Obersten der Zeichendeuter, Wahrsager, Chaldäer und Astrologen ernannt. Dan
5,11. Die sogenannten Heiligen Drei Könige waren Weisen aus dem Morgenland und
Sterndeuter (Mt 2,1-12). Die vier Evangelisten werden als die vier fixen
astrologischen Zeichen dargestellt. Matthäus als Engel, der dem Luftzeichen
Wassermann entspricht, Markus als Feuerzeichen Löwe, Lukas wird als das
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Erdzeichen Stier dargestellt und Johannes als Adler. Der Adler ist der erlöste
Skorpion und ein Wasserzeichen. Die 12 Jünger entsprechen den 12 Sternzeichen.
Das astrologische System hat sich im Westen parallel zum Christentum ausgeweitet.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Moses um 1300 v. Chr. am ägyptischen
Königshof aufgewachsen ist und in allen Wissenschaften und spirituellen Lehren
unterwiesen und eingeweiht wurde. Dabei spielte die Astrologie eine tragende Rolle.
Moses war der mündliche Übermittler der Tora, der hebräischen Bibel. Diese fünf
Bücher Moses wurden als Pentateuch zum alten Testament in der Bibel der Christen.
Auch der Tarot entstammt der jüdischen Mystik, der Kabbala. Die Tarotkarten sind
mehr als nur Wahrsagerkarten. Sie sind ein Gesamtwerk der Symbolik und Mystik.
Islam, Judentum und Christentum sind unmittelbar aus derselben spirituellen
Tradition entstanden. Moses wird im Islam mit Noah, Abraham, Jesus und
Muhammad zu den fünf Propheten gezählt, die eine besondere Stellung durch ihr
Leiden und Wirken erreicht haben. Er wird im Koran 136-mal erwähnt. In der
jüdischen Schrift wird Jesus als Prophet verehrt. Moses ist in allen drei Religionen
eine zentrale Figur.
Astrologie und Mythologie
Die Römer übernahmen das griechische astrologische System und wechselten die
griechischen Götternamen aus. Aus dem Göttervater Zeus wurde Jupiter, er ist der
grösste Planet unseres Sonnensystemes. So zeigt uns die Stellung Jupiters auch, wo
wir zu Übertreibungen neigen aber auch wo wir wachsen können. Aus dem
griechischen Kriegsgott Ares wurde Mars. Mars steht als Symbol für ungezügelte
Energie, Durchsetzungskraft, Männlichkeit und Sexualität. Aphrodite war die Göttin
der Liebe und mit grossem Abstand die schönste Göttin. Sie spendete außerdem
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Fruchbarkeit und Schönheit. Als Venus steht Sie am Himmel und leuchtet dort als
Morgen- und Abendstern. Poseidon, der Gott der Meere mit dem Dreizack wurde bei
den Römern zu Neptun. Das Herabtauchen ist ein Symbol für seelische Prozesse.
Mit Neptun verbindet die Astrologie Phantasie, Instinktsicherheit und Spiritualität.
Hermes war der Götterbote, speziell der Bote von Zeus. Er war auch der Beschützer
der Reisenden, Glücksbringer und Schutzgottheit der Diebe und Kaufleute. Die
römische Entsprechung war Merkur, und die Stellung dieses Planeten im Horoskop
sagt
uns
denn
auch
etwas
über
Kommunikation
und
das
Denken
des
Horoskopeigners aus. Hades war der Herrscher der Unterwelt und herrschte dort
über die Seelen der Verstorbenen. Aus ihm wurde Pluto und die Stellung dieses
Planeten sagt uns etwas über die unbewussten Kräfte, das Stirb- und Werde, sowie
über Macht und die Sexualität aus. Pluto wird oft zum Bösewicht im Horoskop
gestempelt und verteufelt. Kein Wunder, dass gerade dieser Planet von der
Wissenschaft aus dem Sonnensystem geworfen wurde, denn er symbolisiert das
Unberechenbare. Uranus ist nach der griechischen Götterlehre der Himmel, von Gaia
ohne männliches Zutun gezeugt. Gaia war die Erde und damit das Urweibliche. Mit
Uranos kam das männliche Element auf die Erde. Durch die Vereinigung von Himmel
und Erde (Uranos und seiner Mutter Gaia) wurde die Schöpfung vollendet. Weil
Uranos seine Kinder, die Titanen und Zyklope haßte, verbarg er sie in der Erde
(Gaia). Gaia veranlaßte deshalb einen ihrer Söhne,
Kronos (röm.Saturnus), den
Uranos mit einer Sichel zu entmannen. Als Uranos das nächste Mal zu Gaia stieg
und bei ihr lag, entmannte ihn Kronos mit einer Sichel. Da Kronos-Saturn wiederum
geweissagt worden war, dass er durch eines seiner Kinder der Herrschaft beraubt
werde, verschlang er sie alle gleich nach der Geburt. Der Urgott Kronos-Saturn frisst
sechs seiner Kinder. Statt des siebten gibt ihm die Mutter einen Stein zu fressen. Das
siebte Kind, Zeus, wächst versteckt heran und zwingt dann seinen Vater, die sechs
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älteren Geschwister wieder von sich zu geben. In der Astrologie wird der
Wassermann, welcher unter der Herrschaft des Uranus steht, dargestellt als weiser
alter Mann, der aus seinem Wasserkrug vom Himmel auf die Erde leert und diese mit
seinem geistigen Samen befruchtet. Als einer der geistigen Planeten versinnbildlicht
Uranus Prinzipien jenseits der Materie und individueller persönlicher Grenzen.
Uranus steht für die Intuition, die blitzhafte Eingebung, aber auch für Zerstörung und
Revolution. Interessanterweise wurde Uranus 1781 entdeckt, also kurz vor der
französischen Revolution 1789. Die revolutionäre Umgestaltung, die Losungsworte,
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind Uranus auf den Leib geschrieben. Saturn
hingegen verschlingt seine eigenen Kinder, er verweigert sich damit der Zukunft.
Dieselbe Thematik treffen wir im Neuen Testament an, wo Herodes alle Kinder töten
liess um selbst nicht entmachtet zu werden. Auch er verschloss sich dem neuen
Geiste des Christentums. Auch im Märchen vom Wolf und den sieben Geisslein
begegnet uns dieselbe Geschichte. Der Jäger holt Großmutter und Rotkäppchen aus
dem Bauch und füllt ihn mit Steinen. Der Wolf fällt in einen Brunnen und ertrinkt.
Saturn ist die verschlingende Zeitmaschine. Wenn wir sagen „Ich habe keine Zeit“
sind wir im Banne Saturns und verschlingen gewissermassen unsere Kinder. Keine
Zeit haben heisst, etwas nicht ernst nehmen, nicht bereit sein, Verantwortung zu
übernehmen. Saturn ist der Hüter der Schwelle, und steht für die Traditionen und
Einschränkungen aber auch für Arbeit, Ordnung und Mass.
Das Horoskop
Das Horoskop ist eine Zeichnung, eine Momentaufnahme der kosmischen
Konstellation zur exakten Geburtszeit über dem Geburtsort. Die Sterne sind nicht die
Ursache für die Geburt. Die Geburt erfolgt analog des energetischen kosmischen
Musters. Wie müssen wir uns das vorstellen? Auf der Ebene unserer Galaxie, der
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Milchstrasse gibt es 88 Sternbilder. Das sind Himmelsbilder die durch Fixsterne
gebildet wurden. Wir kennen den Drachen, den grossen und kleinen Wagen, den
grossen Bären u.s.w.
Die 12 Sternbilder, welche auf der Äquatorebene unseres Sonnensystemes liegen
wurden zu den 12 Sternzeichen oder dem sogenannten Tierkreis. Er beinhaltet die
Idee, den Plan des Menschen. So wie ein Prisma das weisse Licht in die
Spektralfarben aufteilt transformiert die Sonne die galaktische Energie hinunter auf
die Planetenebene unseres Sonnensystems. Wir können uns das Universum auch
als Sphärenharmonie oder als die kosmische Oktave vorstellen die sich auf der
Planetenebene als Teiltöne der Tonleiter offenbart. Der Mensch wird unter einem
bestimmten
Schwingungsfeld
geboren
und
reflektiert
diese
Teiltöne
als
Konsonanzen und Dissonanzen. Jeder Mensch ist ein eigenes Musikstück. Wenn die
Galaxie die Ganzheit, das weisse Licht verkörpert oder die kosmische Oktave,
verkörpern die Planeten die einzelnen Farbspektren oder Teiltöne.
Die Planeten sind die Schauspieler, welche die Energie wiederum auf die Ebene der
Erde vermitteln. Auf unserer Erde erleben wir die Veränderungen im Sonnensystem
andauernd als wechselnde Energiefelder. Hier verdichtet sich die feinstoffliche
Energie zur Materie, hier ist Handlung angesagt. Unser Sternzeichen zeigt uns,
durch welches Tor (Sternzeichen ) wir aus dem Kosmos herausgefallen sind. Durch
Geburtsort und Geburtszeit und der Eigenrotation der Erde ergibt sich das
sogenannte astrologische Häusersystem, dessen Ausgangspunkt der Aszendent
bildet. Er wiederum zeigt uns, durch welches Tor wir in die Welt eingetreten sind. für
jeden
Menschen
ergibt
sich
so
eine
einzigartige
Konstellation,
ein
einzigartiger„kosmischer Fingerabdruck“.
Mit dem ersten Atemzug klinkt sich das Geschöpf ein in die kosmische Struktur. Die
Geburt erfolgt exakt zu dem Zeitpunkt, wo sich das kosmische Muster mit dem
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menschlichen Energiemuster deckt. Den Planeten ist es natürlich egal, wie es uns
geht und was wir von ihren Energien haben. Der Mensch liest an den Konstellationen
wie in einem Spiegel etwas ab, was mit uns hier zu tun hat. In diesem Spiegel kann
ich individuelle, kollektive oder historische Tendenzen ablesen. Die Energiemuster
von Körper, Seele und Geist sind in der Geburtskonstellation abgebildet. Wie oben
so unten. So wie die Uhr nicht die Zeit bewirkt, so "beeinflussen" die Gestirne nicht
unser Geschehen. Die Sterne zwingen nicht, sie machen nur geneigt. Sie nehmen
uns nicht die Verantwortung für unsere Entscheidungen und Taten ab, der Mensch
selbst entscheidet und formt sein Leben.
Allzu oft wird Astrologie dazu missbraucht, etwas im Nachhinein zu rechtfertigen. „Ja
klar, der Saturn stand in Konjunktion zu Mars, darum war ich so energielos die letzte
Zeit. „ Es bringt auch keinen Nutzen, wenn der astrologische Berater dem Klienten
Sensationen auftischt und ihm erklärt, warum er in nächster Zeit mit heftigen
Schwierigkeiten rechnen muss. Die Verantwortung des Beraters in einem
vertraulichen Gespräch ist gross und darf unter keinen Umständen zu Machtzwecken
missbraucht werden. Im Zentrum des Gespräches steht der Mensch und nicht das
Horoskop, dies ist vielleicht der wichtigste Grundsatz. Das Horoskop ist dabei die
Inspirationquelle um die richtige Frage im richtigen Moment zu stellen. Es ist nicht
das Ziel Antworten zu geben, diese muss der Klient selbst finden. Die Aufgabe des
Beraters ist es, die richtigen Fragen aufzuwerfen und damit einen Prozess in Gang
zu setzen.
astrologische Prognose und Karmaastrologie
Ein Grund für den Zerfall der seriösen Astrologie sind Jahresvorhersagen z.B. in
illustrierten Zeitschriften und prognostizierte Sensationen. Ein absurdes Beispiel war
der Sohn von Nostradamus im späten 16. Jahrhundert, der einen Brand gelegt
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haben soll, um die eigene Voraussage zu bewahrheitet. Er wurde hingerichtet. Zum
Jahreswechsel feiern moderne „Hofastrologen“ Hochkonjunktur. Einen grossen Anteil
am schlechten Image haben aber auch die falschen Astrologie- Propheten und
Stimmungsmacher und die Esoterik-Softiewelle trägt das ihre dazu bei.
Mit der Astrologie lässt sich zwar voraussagen, welche Lebensbereiche und
Lebensthemen aktiviert werden und welchen Grundenergien sie ausgesetzt sind. Wie
diese Energien aber umgesetzt werden, kann nur reine Spekulation sein, denn der
Mensch bestimmt selbst den Weg. Angenommen ich sehe bei einem Promi eine
starke disharmonische Pluto - oder Skorpionqualität für das nächste Jahr voraus.
Nun kann ich dem Horoskopeigner eine Todesvoraussage machen, da Plutoenergie
und Skorpion mit Wandlungsprozessen einhergeht und der körperliche Tod die
krasseste Form davon ist. Alle Gegner der Astrologie werden wie Geier warten auf
meine Fehlvoraussage und sie werden in den meisten Fällen ihre Nahrung erhalten,
wenn der Promi überlebt. Als Astrologe bin ich bei nicht eintreffenden Sensationen
geliefert und der Astrologie wurde einmal mehr Schaden zugefügt. Der Promi hat
aber vielleicht eine Scheidung durchgemacht oder ein burnout und musste den Beruf
wechseln. Vielleicht ist er ein Tierfreund und seine Katze ist gestorben. All dies sind
Formen von Wandlungsenergien und damit
Pluto/Skorpion unterworfen, sie
manifestieren sich aber auf einer anderen Ebene.
Die Astrologie muss aufhören, sich der „anerkannten“ Wissenschaft und der von ihr
durchdrungenen Gesellschaft beweisen zu wollen. Die Wissenschaft hat immer die
besseren Argumente. Es ist gerade die Qualität der Astrologie, dass es keine
Ursache-Wirkung –Erklärungen für analoge Phänomene gibt. Genau so gut könnte
man
einem
gläubigen
Wissenschaftler
vorwerfen,
er
habe
noch
keinen
wissenschaftlichen Beweis für Gott gefunden und trotzdem geht er in die Kirche.
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Wie soll man denn überhaupt von Ursache und Wirkung sprechen, wenn
nicht
einmal eine Ahnung vorhanden ist, woher Zeit und Raum kommen.
Kein Mensch kann beweisen, was aus ihm geworden wäre, wenn er fünf Minuten
früher geboren worden wäre und sein Horoskop eine andere Häusereinteilung
erfahren hätte. Es ist auch Tatsache, dass ein Huhn, welches zeitgleich mit der
Geburt des Kindes auf demselben Bauernhof aus dem Ei schlüpft genau dasselbe
Horoskop hat. Diese Tatsache schmälert weder das Huhn noch das Kind. Die
Analogie würde vielleicht zeigen, dass das Kind zu einem berühmten Autoren
heranwächst, während das Huhn vielleicht eine unglaubliche Produktivität im
Eierlegen an den Tag legen wird. Eierlegen und Musik sind lediglich verschiedene
Ausdrucksformen desselben Energiemusters, nämlich der Kreativität. Dieses
Energiemuster erfüllt sich bei jedem Lebewesen seinen Möglichkeiten und seines
Entwicklungsstandes gemäss. Deshalb kann ein Haselstrauch keine Fichte werden,
auch wenn Sie dies noch so wünscht. Die Aufgabe des Haselstrauches ist es, Das
Wesen (die Sonne) eines Haselstrauches zu verwirklichen. Gerade diese Einsicht,
nicht ein Imitat eines Idols, eines Stars
zu werden, sondern die ureigensten
wesentlichen Qualitäten zur Blüte zu bringen, ist die wohl schwierigste und auch
schmerzhafteste Lektion auf dem inneren Weg.
Die Karmaastrologie beschäftigt sich mit der Deutung von vergangenen Leben. Für
viele Menschen kann dies hilfreich sein. Gerade die Achse zwischen nördlichem und
südlichem Mondknoten gibt wertvolle Anhaltspunkte über
das individuelle
Lebensbuch. Die grosse Gefahr für den unbewussten Menschen, und mitunter auch
den unbewussten Astrologen liegt darin, dass man dazu neigt, vergangene Leben als
Alibi und Entschuldigung für Probleme in der jetzigen Existenz zu benutzen.
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Was ist Astrologie ?
Während man negative Energien aus früheren Existenzen benutzen kann, um der
Verantwortung im Hier und Jetzt auszuweichen werden andererseits grossartige
Aspekte in Bezug auf frühere Existenzen gerne präsentiert um die Einzigartigkeit des
Horoskopeigners herauszustreichen. All dies dient letztlich nur zur Aufblähung des
Egos und ist wertlos für eine persönliche Entwicklung. Als spirituelles Wesen glaube
ich an den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Die analogen Erscheinungen des
ewigen Kreislaufes in der sichtbaren materiellen Welt sind eindeutig: Denken wir an
Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Ein -und
Ausatmen, die Jahreszeiten,
Planetenzyklen, Geburt und Tod von Galaxien u. s. w. Meine persönliche Meinung
aber zur Praxis der Horoskopinterpretation ist: „ Genügt ein Leben denn nicht, gibt es
uns nicht schon genug Arbeit auf? Meine Hausaufgaben kann ich nur im Hier und
Jetzt lösen, die Vergangenheit nehme ich demütig an und die Zukunft lege ich
vertrauensvoll in die Hände des Schöpfers.
Die Zukunft beginnt jetzt !
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