Drehkreuze der Zukunft

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Drehkreuze der Zukunft
siemens.com/mobility
Drehkreuze der Zukunft:
Ein integriertes Mobilitätsnetzwerk für Menschen und Güter
Nahtlose Mobilität für
Menschen und Güter
Drehkreuze der Zukunft06
Flughäfen08
Personenbahnhöfe10
Güterbahnhöfe 12
Häfen14
Logistikzentren16
Antworten von Siemens20
Unsere Welt verändert sich rasant. Wir wachsen zusammen. Und wir werden mehr: 2050 werden 9,2
Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die Bevölkerung in Städten wächst aktuell um zwei Bürger pro
Sekunde. Bis 2030 werden über 60 % aller Menschen
in Städten leben. Gleichzeitig steigen die Lebensstandards, mit ihnen die Mobilität der Menschen und
die Konsumgüter-Nachfrage. Und diese will gedeckt
werden: Weltweite Gütertransporte wuchsen 2010
um 10 %. Entwicklungen, die sich in Städten und Ballungszentren fokussieren. Denn hier steigt das Verkehrsaufkommen besonders stark.
Als kompetenter Gesamtlösungsanbieter nutzen wir technologische Synergien über die verschiedenen Verkehrsdrehkreuze und
leisten unseren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz. Wir
zeigen Ihnen unsere Vision, wie Herausforderungen von morgen
mit Spitzentechnologie gemeistert werden können.
Als Pionier ist Siemens immer einen
Schritt voraus – entdecken Sie mit uns
die Zukunft der Mobilität.
Wachsende Personen- und Warenströme müssen verteilt und gelenkt werden – in und zwischen Ballungsräumen. Verkehrsdrehkreuze gewinnen deshalb an Bedeutung. Als Knotenpunkte müssen
sie verschiedene Verkehrssysteme intelligent vernetzen, um Menschen und Güter effizienter, sicher und umweltgerecht zu transportieren. Siemens hat es sich zur Aufgabe gemacht, konkrete Antworten auf genau diese Herausforderungen zu geben.
Dr. Sami Atiya
Huschke Diekmann
CEO Mobility and Logistics
Technology and Innovation
5
Siemens geht neue Wege.
Mit Antworten für die Drehkreuze
der Zukunft.
3
1
Flughäfen
Die Passagierzahlen wachsen jährlich um 5–6 %. Das Luftfrachtaufkommen steigt
in vergleichbarem Maße. Das Sicherheits-, Effizienz- und Dienstleistungsangebot
von Siemens kann dabei helfen, alle Flughafen-Prozesse so zu optimieren,
dass Mensch und Umwelt gleichermaßen profitieren.
2
Personenbahnhöfe
Die Integration multimodaler Verkehrsangebote, das Schaffen kurzer Wege, das
Angebot zusätzlichen Komforts für den Reisenden durch einen in die urbane
Umgebung integrierten Raum, in dem Handel und Gewerbe ebenso eingebunden
sind wie die Möglichkeit für Arbeit, Wohnen und Erholung, prägen den Bahnhof
der Zukunft. Daneben gewinnen Sicherheit und Energieeffizienz an Bedeutung.
Herausforderungen, die sich mit den integrierten Lösungen von Siemens lösen
lassen.
3
Güterbahnhöfe
Im Güterverkehr nimmt die Containerisierung immer weiter zu. Im Zuge dessen
steigt der Grad der Automatisierung in Terminals. Das schnelle und effektive
Umladen der Fracht wird zur wesentlichen Aufgabe im intermodalen Verkehr.
Siemens-Lösungen für die Terminal- und Bahnautomatisierung können einen
reibungslosen und termingerechten Ablauf sicherstellen.
4
Häfen
Häfen sind Drehkreuze für den Im- und Export. Sie bilden die Verbindung vom
Seeweg ins Hinterland. Mit Siemens-Technologien können See- und Binnenhäfen
Wege finden, das wachsende Passagier- und Frachtaufkommen mit bestehenden
Kapazitäten zu bewältigen und im Zusammenspiel mit Hinterland-Terminals noch
effizienter zu werden.
5
Logistikzentren
Entlastung für Verkehrsnetze und Bürger: Werden Warenströme gebündelt verteilt, kann das weitere Sinken der Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtverkehr
verhindert werden. Siemens verfügt über Erfahrungen mit allen Schlüsseltechnologien für die Ausrüstung und den Betrieb von Konsolidierungszentren.
Mobilität erhalten, Netzwerke gestalten:
Bewegende Herausforderungen
6
Index of global transport activity, 2000–2050
Quelle: International Transport Forum calculations using
MoMo version 2011
Index of world passenger mobility
Index of world freight mobility
[tkm]
414
400
400
350
350
300
100
50
50
[Jahr]
2050
100
2040
150
260
2030
150
2050
200
2040
200
2030
250
2020
250
2020
306
2010
300
348
2000
[pkm]
2010
Laut Prognosen europäischer Verkehrsunternehmen wird der öffentliche Personenverkehr
in einigen Ländern bis 2030 um bis zu 45 %
zunehmen. Wachstum ist notwendig. Doch die
Passagierzahlen werden in den westlichen
Industrieländern weitgehend in einer bestehenden Infrastruktur zu bewältigen sein. Denn
die Einnahmen im öffentlichen Personenverkehr stagnieren oder sinken sogar. In den sich
entwickelnden Volkswirtschaften muss die
notwendige Infrastruktur vielfach erst geschaffen werden.
Mit dem Mobilitätsbedürfnis steigen auch die
Anforderungen an die Sicherheit von Menschen
und Gütern. Gefährdungen der öffentlichen
Sicherheit haben in der letzten Dekade zugenommen und erfordern nachhaltige Lösungen.
2000
Personenverkehr:
Mehr Mobilität braucht mehr Kapazität
Demografischer und sozialer Wandel verändern
die Anforderungen an den Personenverkehr
von heute. Zunehmende Urbanisierung wird
dazu führen, dass 2030 voraussichtlich 60 %
der Weltbevölkerung in Städten leben. Stetig
steigende Beförderungszahlen im öffentlichen
Verkehr und der kontinuierliche weltweite Aufund Ausbau von Schienenverkehrslösungen
weisen zudem auf wachsende Mobilitätsbedürfnisse hin. Die Folge: zunehmende Umweltund Klimabelastungen.
[Jahr]
Güterverkehr:
Wachsende Wirtschaft, wachsende Volumen
In der globalisierten Weltwirtschaft werden
Waren ausgetauscht, Produktionsketten zerlegt und Zwischenprodukte über Ländergrenzen hinweg transportiert. Asiatische Länder
werden dabei auch in den kommenden Jahren
das größte Wachstum aufweisen.
Der Effekt: Das weltweit transportierte Gütervolumen wird sich in den nächsten zwanzig
Jahren mehr als verdoppeln. Rund 80 % dieses
weltweit gehandelten Volumens werden auf
dem Seeweg transportiert werden. Allein für
Indiens Seehäfen ist mit einem jährlichen
Güterumschlag-Wachstum von über 10 % zu
rechnen.
Erhöhte Kapazitätsnachfrage in Häfen und
Güterbahnhöfen sowie weiter zunehmende
Belastung der Güterverkehrs-Trassen im Schienenverkehr sind die Konsequenzen. Geleistete
Tonnenkilometer im deutschen Güterverkehr
werden von 2009 bis 2025 um 50 % steigen.
Der Luftfrachtmarkt wächst stark:
Prognosen zufolge bis 2030 jährlich
um etwa 6 %.
Der weltweite Personenverkehr wird
bis 2030 über alle Verkehrsmittel
eine jährliche Zuwachsrate von
1,6 % verzeichnen.
Die Nachfrage im Gütertransport
wird bis 2030 voraussichtlich um
2,5 % jährlich steigen.
Zunehmender Containereinsatz
und größere Schiffe lassen den
Containerumschlag in Häfen bis
2015 jährlich im Durchschnitt um
9 % ansteigen.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit in
Großstädten liegt bereits heute vielfach unter 20 km/h und wird voraussichtlich weiter sinken.
7
Beflügelnde Kapazität:
Flughäfen der Zukunft
Zunehmende Mobilität und Wachstum der Weltbevölkerung sorgen
für steigende Passagierzahlen. Das Flugzeug wird mehr und mehr
zum Massentransportmittel. Flughäfen müssen ihre Kapazitäten
daran anpassen. Kunden werden noch öfter als heute die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Flughäfen zu wählen. Dabei
sind Effizienz, Kundenservice, Verkehrsanbindung und Sicherheit
die entscheidenden Faktoren.
“Passenger delight has been
one single goal for us at DIAL
(Delhi International Airport
Limited) [...]. The same will
chart a course for us in the
future as well. We wish to
take some of the best ideas in
the airport business and make
it a reality for passengers at
the New Delhi International
Airport.”
Die Zufriedenheit unserer Passagiere war
immer das wichtigste Ziel für uns bei DIAL
[...]. Dasselbe gilt für unseren zukünftigen
Kurs. Wir möchten die besten Ideen des
Flughafengeschäfts übernehmen und sie für
die Passagiere des New Delhi International
Airport Realität werden lassen.
Webseite Indira Gandhi International Airport,
New Delhi, 2011
8
Wachsende Effizienz
Umweltthemen und Prozessoptimierung gewinnen an Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit.
Flughafengebäude, Vorfeld und Peripherie: Viele
Prozesse können effektiver gestaltet werden.
Integrierte IT-Systeme optimieren Abläufe im
Terminal, in der Luft und am Boden. Sparsame
Technologien verbessern die Energieeffizienz.
So können Flughäfen auch innerhalb der bestehenden Infrastrukturgrenzen weiter wachsen.
Erweiterter Komfort und Sicherheit
Die Sicherheitsanforderungen werden weiter
ansteigen. Gleichzeitig rückt auch der Passagierkomfort vermehrt in den Fokus. Deshalb
muss das erforderliche Sicherheitsniveau
zukünftig fast unmerklich gewährleistet werden.
Das Umsteigen zwischen verschiedenen Transportmitteln wird vereinfacht, Reiseinformationen können über das Smartphone abgerufen
werden. Am und um den Flughafen herum
erweitert sich das Dienstleistungsangebot. So
entstehen vermehrt nachhaltig geplante und
betriebene „Airport Cities“.
Spielend zu den Spielen:
Neue Kapazität für Neu Delhi
Großveranstaltungen wirken als Katalysator für
den Aufbau der Infrastruktur. Dies zeigt sich auch
am hochmodernen integrierten Terminal 3 des
Indira Gandhi International Airports (IGIA) in Neu
Delhi, der im Juli 2010 fertiggestellt wurde. Im
Vorfeld der XIX. Commonwealth Spiele wurden
die Kapazitäten für die Passagierabfertigung auf
34 Millionen Passagiere jährlich erweitert. Damit
ist der Flughafen der größte in Indien.
2010 stieg das weltweite
Passagieraufkommen auf
Flughäfen laut dem Airports
Council International um
6,6 %. Damit wurden erstmals mehr als fünf Milliarden Fluggäste pro Jahr
gezählt.
Umweltthemen und Energieeffizienz spielen für
Flughafenbetreiber eine
immer größere Rolle. In
Chicago fand 2011 dazu
die vierte „Airports Going
Green Conference“ statt.
Laut dem „Airbus Global
Market Forecast 2011“
werden bis 2030 weltweit
ca. 27.000 Passagierflugzeuge mit mehr als 100
Sitzen sowie 900 neue
Frachtflugzeuge benötigt.
Über 30 % dieser Nachfrage
kommen aus der Region
Asien-Pazifik.
Terminal 3 verfügt über 168 Check-in-Schalter.
28 Röntgenprüfgeräte durchleuchten das
gesamte hier eingecheckte Gepäck. Siemens
lieferte das 13 km lange Gepäckfördersystem mit
Kippschalen- und Vertikalsortierern sowie Hochgeschwindigkeits-Ausschleusweichen.
12 Rundläufe für die Gepäckausgabe stehen im
Ankunftsbereich zur Verfügung.
Auch die Airport Metro Express Line wurde von
Siemens elektrifiziert und mit modernster Signaltechnik ausgerüstet. Unter anderem wurden das
Zugbeeinflussungssystem LZB und das Betriebsleitsystem Vicos OC installiert. Die Hochgeschwindigkeitsverbindung ermöglicht eine sichere und
komfortable Reise zum und vom Flughafen.
Flugtickets kaufen und Gepäck einchecken – das
können Passagiere jetzt auch in den Metrostationen New Delhi und Shivaji Stadium. Vor dem
automatischen Verladen in die Züge über das
Gepäckbeförderungssystem Sibag Train durchläuft das eingecheckte Gepäck ein integriertes
Röntgenprüfsystem. Hier können stündlich mehr
als 12.400 Gepäckstücke durchleuchtet werden.
Am Flughafen wird das Gepäck automatisch
entladen und in das Gepäckfördersystem
übernommen.
9
Elektrisierende Verknüpfung:
Plug and Ride für Belgien
Belgien hat seinen Eisenbahnpersonenverkehr
einer radikalen Modernisierung unterzogen.
Neben neuen Fahrzeugen stehen die Bahnhöfe
im Mittelpunkt der umfangreichen Aktivitäten.
Die Bahnhöfe der Zukunft bilden multimodale
Plattformen unter effektiver Integration aller
Verkehrsträger. Der belgische Eisenbahnbe­
treiber SNCB-Holding fördert diese „vernetzte
Mobilität“: Reisende sollten zu jeder Zeit auf
das Transportmittel ihrer Wahl umsteigen
können.
In Gent, Liège und Brüssel sowie 31 weiteren
Bahnhöfen wird die SNCB-Holding zusammen
mit Siemens und dem belgischen Wirtschaftsministerium das „Park and Ride“-System mit
„Plug and Ride“ ergänzen. Um die Nutzung von
Elektromobilen zu ermöglichen, werden seit
2011 die dortigen Bahnhofsparkplätze mit
exklusiven Parkbuchten und E-Zapfstellen
ausgerüstet.
10
Mehr als 50 % aller Zug­
reisen sind mit weiteren
Transportarten an Beginn
und Ende der Reise
verknüpft.
Die Generation 65+ wird
ihren Anteil an der Gesamtbevölkerung bis 2030 von
7 % auf 12 % nahezu verdoppeln. Eine Tendenz, die
nach Lösungen für vereinfachtes Reisen verlangt.
Weltweit werden Bahnhöfe ausgebaut und zu
integrierten Bestandteilen der urbanen Lebenswelt umgestaltet. Aktuell
arbeiten u. a. Brüssel,
Bern, Wien, San Francisco
und Riad an der Modernisierung ihrer Bahnhöfe.
Urbane Lebendigkeit:
Personenbahnhöfe der Zukunft
Der Personenverkehr wächst stark – besonders in und zwischen Städten.
Damit steigen die Anforderungen an die Kapazität, Energieeffizienz und
Sicherheit von Bahnhöfen. Öffentliche Verkehrsangebote werden vor
allem dann akzeptiert, wenn sie komfortabel, sicher und zuverlässig sind.
Zukünftige Bahnhöfe werden diese Erfordernisse verstärkt berücksichtigen.
Urbane Integration
Bahnhöfe von morgen werden von multimodalen Verkehrsangeboten und kurzen Wegen
geprägt. Zusätzlicher Komfort für den Reisenden entsteht durch die Einbindung in die
urbane Umgebung mit Handel und Gewerbe
sowie Arbeits-, Wohn- und Erholungsmöglichkeiten. Öffentlicher Verkehr und MobilitySharing-Angebote unter anderem für Fahrrad
und elektrische PKW werden nebeneinander
existieren und durch intelligent verknüpfte
Informationsangebote sowie innovativen
Service ergänzt.
Reiseunterstützende Systeme
Durchgängige Informations- und mobile Bezahlsysteme unterstützen den Reisenden bei der
Wahl des Verkehrsmittels, des optimalen Tarifs
und der Nutzung alternativer Verkehrsangebote
im Fall von Verspätungen. Betreiber können
durch gezielte Informationsverbreitung und
Werbung mehr Fahrgäste erreichen.
Sicheres Infrastruktur-Management
Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr
steigen. Für die Bewältigung der Verkehrsströme in der vorhandenen Infrastruktur sind
innovative Ansätze gefragt. Simulationen
sowie intelligente Informations- und Leitsysteme können Infrastrukturbetreiber dabei
unterstützen. Integrierte Sicherheitskonzepte
helfen bei der Prävention, Erkennung und
Reaktion auf Bedrohungen zum Schutz von
Menschen, Werten und Geschäftsprozessen.
« [...] Notre objectif est d‘être
un acteur important de la
mobilité durable. Le train et
la voiture électrique sont
complémentaires et, en les
combinant, on peut donner
un coup de fouet à cette mobilité durable. »
[...] Unser Ziel ist es, ein wichtiger Ak­teur
nachhaltiger Mobilität zu sein. Züge und
elektrische Autos ergänzen sich und können gemeinsam dieser nachhaltigen Mobilität einen Schub geben.
Vincent Bourlard, Directeur Général
« Stations » der belgischen Staatsbahn
SNCB/NMBS
11
Reibungslose Verfügbarkeit:
Güterbahnhöfe der Zukunft
Güter werden dann auf der Schiene transportiert, wenn dies verlässlicher, sicherer und wirtschaftlicher ist als der Transport auf der
Straße. Heute bestehen noch Brüche in den Informationsketten, die
zu Qualitätseinbußen im Prozess führen. Die komplexen Abläufe
in Güterbahnhöfen können jedoch mit modernster Technik wirkungsvoll verbessert werden.
„Die zunehmende Vernetzung
von Schienenverkehren, aber
auch die nachfragegerechte
Versorgung von Zustellverkehren im Straßenvor- und
-nachlauf stellen an die Betriebsführung der Terminals
hohe Anforderungen. Damit
die vielen Räder erfolgreich
ineinander greifen können,
setzt die DUSS in ihren Terminals auf eine zielgerichtete
Steuerung und Verarbeitung
der transportbegleitenden Informationen, aus denen sich
die Auftragsmanagementsysteme der verschiedenen
Transportketten-Beteiligten
speisen.“
Dipl.-Ing. Wolfgang Müller, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Deutschen
Umschlaggesellschaft Schiene – Straße
DUSS mbH
12
Optimierter Warenfluss
Auf dem Güterbahnhof der Zukunft unterstützen
integrierte Dispositionssysteme den Warenfluss
in der Logistik während des gesamten Transports. Während Automatisierungssysteme für
effizienten Ressourcen-Einsatz sorgen, werden
automatische Güterzugüberwachungssysteme
den Transport mit der Bahn noch zuverlässiger
machen. Elektronische Siegel und Identifizierungssysteme verbessern zudem die Sicherheit
gemäß den gestiegenen Anforderungen.
Maximierte Kontinuität
Vom Schienen- und Straßentransport bis hin
zur Lagerung: In naher Zukunft werden sich
automatisierte Mega-Hubs formieren, die verkehrsmittelübergreifend viele Dienstleistungen
gebündelt anbieten. Kontinuität in den Transportketten und Informationsflüssen sowie die
lückenlose Nachverfolgung von Gütertransporten müssen über neue Technologien gesichert
werden.
Containerisierung, Ausbau
intermodaler Angebote
und der Umgang mit Infrastrukturgrenzen prägen die
Entwicklung von Güterbahnhöfen in den nächsten
Jahren.
Intermodale Terminals der
30 größten europäischen
Inlands-Cargoanlagen und
Seehäfen müssen ihre
Kapazitäten bis 2015 um
40 % erhöhen.
Die EU will Anreize schaffen,
bis 2030 30 % des Güterverkehrs auf Schiene oder
Schiff zu verlagern.
Alles im Blick:
Erhöhte Effizienz für Villach, Österreich
Der Großverschiebebahnhof Villach Süd ist der
zweitgrößte Rangierbahnhof Österreichs. Das
Abrollsystem am Hauptabrollberg besteht aus
12 Einfahrgleisen, zwei Berg- und 40 Richtungsgleisen. 2009 erneuerte Siemens für die ÖBB
Infrastruktur Betrieb AG das Operations- und
Dispositionssystem.
Installiert wurden das Automatisierungssystem
für Zugbildungsanlagen MSR32, das Dispositionssystem Vicos CM und das neue Reihungskontrollsystem Arkos. Zusammen mit Vicos CM
ermöglicht MSR32, Betriebsabläufe bereits vor
Ankunft der Züge zu prognostizieren und Konfliktsituationen kenntlich zu machen. So kann
der Bediener bereits vor Auftreten eines Konflikts Gegenmaßnahmen einleiten und auf
betriebliche Abläufe einwirken. Arkos sichert
die richtige Wagenreihenfolge bei der Ein- und
Ausfahrt.
Mit dem Einsatz der neuen Systeme können in
Villach nun im 24-h-Betrieb täglich bis zu 4.000
Wagen zu neuen Zügen zusammengestellt
werden.
13
Erhöhte Entlastung und Produktivität:
Verkehrsmanagement und Krantechnologie
für Häfen weltweit
Hafenbetreiber von Long Beach und Los Angeles setzen auf ein Verkehrsinformationssystem
von Siemens für das Hafenumland. Das System
verbessert das Verkehrsmanagement im Einzugsgebiet des Hafens. Alle Beteiligten des
Hafenverkehrs erhalten in Echtzeit Informationen über die Verkehrslage auf den Schnellstraßen. Verkehrsflusssensoren und Systeme
für die Registrierung von Nummernschildern
erfassen dabei Reisezeiten und -routen, Videokameras überwachen die Zufahrtsstraßen.
Die Fahrer der Lieferfahrzeuge können sich vor
Fahrtantritt online über die aktuelle Verkehrslage informieren. Displays am Fahrbahnrand versorgen sie weiter mit neuesten Informationen.
Transparenz, die sich bemerkbar macht: Seit der
Installation 2010 hat sich die Verkehrsdichte im
Einzugsgebiet der Häfen spürbar verringert.
Auch die Frachttransport-Geschwindigkeit innerhalb des Hafens kann erhöht werden. Dafür setzen viele Hafenbetreiber auf modernste Krantechnologie von Siemens. Rotterdam ist einer
der ersten automatisierten Terminals der Welt,
Dubai der größte Containerhafen außerhalb
Asiens. Beide nutzen Siemens-Krantechnologie
und profitieren von kontinuierlich hoher
Produktivität.
Im britischen Hafen Felixstowe kommen gummibereifte Portalkrane (RTG, Rubber Tired Gantry
Cranes) zum Einsatz. Diese sind mit Kraftstoff
sparenden dieselelektrischen Hybridantrieben
ausgestattet. Die neue Generation der SiemensECO-RTG steigert hier die Energieeffizienz der
Antriebe weiter. Zusätzlich erhöht SIMOCRANE
TPS, ein System zur automatischen Positionierung von LKWs, seit 2010 in Felixstowe die Präzision des Containerumschlags.
14
Die neuen Giganten der
Weltmeere laden 18.000 TEU
(Twenty-foot Equivalent
Unit). Der Marktführer
Maersk hat bereits zehn
dieser Schiffe geordert –
weitere Unternehmen
werden sich der Tendenz
anschließen.
Umweltverträgliches Verhalten zahlt sich aus: Der
„Green Award“ von Rotterdam gewährt Schiffen mit
besonders hohem Sicherheits- und Umweltschutzstandard einen Rabatt auf
die Hafengebühr.
Fünfzehn der zwanzig
weltweit führenden Containerhäfen befinden sich in
den Wachstumsmärkten
Asiens.
Fließende Vernetzung:
Häfen der Zukunft
Seehäfen sind wesentliche Logistikzentren der globalen Wirtschaft. Über
sie laufen die Hauptströme des internationalen Handels. Eine effiziente
Verbindung zu Terminals im Hinterland wird hier immer wichtiger. Für
die Bewältigung des weiter ansteigenden Frachtaufkommens im weltweiten Seeverkehr ist ihr Ausbau von grundlegender Bedeutung.
Herausfordernde Volumen
Mit über 4.500 täglich abgefertigten Waggons
ist Hamburg schon heute der größte Eisenbahnhafen Europas. Und der Anteil des Containerfrachtvolumens wird weiter zunehmen. Das
­Containeraufkommen besonders in aufstrebenden Märkten wird stetig wachsen. Dies stellt den
Hafen der Zukunft vor große Herausforderungen:
Hafen- und Hinterlandbetrieb müssen integriert,
Ressourcen effizient genutzt und steigende
Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.
Nachhaltige Lösungsansätze
Effizienz und Umweltfreundlichkeit: Das erreichen Häfen und Güterbahnhöfe von morgen
mit verbesserten Umschlaganlagen, CO2-freien
Transportsystemen und durchgängigen Terminal-Management-Lösungen. Zudem können mit
Siemens-Technologie für die Landstromversorgung von Schiffen CO2-Emissionen von Häfen
um bis zu 35 % gesenkt und NO2-Emissionen
nahezu vollständig eliminiert werden.
„Der Hamburger Hafen liegt
mitten in der Stadt. Insofern
können wir nicht einfach
Küstenflächen aufschütten,
um neue Terminalflächen zu
schaffen. Wir arbeiten also
weiter daran, noch effizienter zu werden und nach innen zu wachsen.“
Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer
Hamburg Port Authority
15
Konzentrierte Agilität:
Logistikzentren der Zukunft
Die Regulierung des Stadtverkehrs war bereits im alten Rom ein Thema –
zukünftig kämpfen Städte noch mehr mit wachsender Verkehrsbelastung.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Stadtverkehrs wird unter 20 km/h
fallen. Pünktliche Lieferungen werden dadurch fast unmöglich. Zudem
steigen die gesetzlichen Anforderungen an CO2 und NO2-Ausstoß. Hier
setzen Logistikzentren für den Warenverkehr an.
„Quae viae in urbem Romam
sunt erunt intra ea loca, ubi
continenti habitabitur, ne quis
in ieis vieis post kalendas Ianuarias primas plostrum interdiu post solem ortum, neve
ante horam decimam diei ducito agito, ...“
Auf den Straßen, die in der Stadt Rom innerhalb der geschlossenen Bebauung
­angelegt sind oder werden, soll niemand
nach den Kalenden des Januar bei Tage
nach Sonnenaufgang noch vor der zehnten
Tagesstunde einen Lastwagen führen noch
fahren lassen.
Gaius Iulius Caesar,
Lex Iulia Municipalis, 45 v. Chr.
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Gebündelte Verteilung
Logistikzentren können die effiziente und
umweltschonende Warenverteilung in großen
Ballungsräumen und Megacities unterstützen.
In sogenannten Konsolidierungszentren laufen
die Warenströme einer kompletten Stadt oder
eines Bezirks zusammen. Anschließend werden
sie konsolidiert, sprich gebündelt, auf der „letzten Meile“ in der Stadt verteilt. Automatisierte
Be- und Entladung sowie flexible IT-Systeme
ermöglichen einen schnellen und kundenspezifischen Warenumschlag.
Gebündelte Entlastung
Verschiedene Lieferanten, die teilweise miteinander im Wettbewerb stehen, müssen kooperieren und ihre Produkte gemeinsam durch
einen einzigen Transporteur zustellen lassen.
Das vermeidet Transporte und spart Kosten.
Die sinnvolle Bündelung reduziert zudem die
Zahl der Lieferfahrzeuge in der Stadt und
damit auch die zurückzulegenden Kilometer.
Das Ergebnis: Ein entlastetes innerstädtisches
Verkehrsnetz und Bürger, die von gesenkten
Emissionen profitieren.
Im Londoner Heathrow
Consolidation Centre werden 700 eingehende Liefe­
rungen pro Woche in 300
ausgehende konsolidiert.
Das entlastet den Flughafenverkehr signifikant.
Lieferungen in Großstädten
werden auf der „letzten
Meile“ mit einem durchschnittlichen Ladefaktor von
lediglich 50 % ausgeführt.
Die EU-Kommission zielt
darauf ab, verkehrsbedingte CO2-Emissionen bis
2030 um rund 20 % unter
den Stand von 2008 zu
senken.
Vision 2020:
Die Citiport AG beliefert Berlin
15.01.2020. Die Berliner können aufatmen – die
Berliner Luft wird zukünftig mit wesentlich weniger Lieferverkehr belastet. Der Berliner Senat
hatte 2019 das „Gesetz zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrsnetzes“ beschlossen. Ab
Januar dieses Jahres sind innerhalb des S-BahnRings nur noch 5.000 Lieferfahrzeuge täglich
erlaubt. Die lokalen Transportunternehmen gründeten daraufhin die Citiport AG. Deren vier Konsolidierungszentren am Rande des regulierten
Gebiets beliefern seit einer Woche die Innenstadt.
Innerhalb des belieferten Bereichs gibt es sogenannte Micro-Depots, um Waren kurzfristig zwischenzulagern. Dort können Kunden auch rund
um die Uhr Sendungen abholen und abgeben.
Die sogenannten Berlin Consolidation Centers
(BCC) liegen nahe der Autobahn. Alle haben
einen Schienenanschluss, eines liegt sogar direkt
am Hafen. Jedes der Zentren bedient zwei bis
drei Bezirke – jeweils um sechs, um zehn, um 15
und 18 Uhr. Dabei fährt in jede Straße jeweils nur
ein Fahrzeug. Für die Citiport AG fahren kombinierte LKWs mit gekühltem und ungekühltem
Laderaum, E-Tricycles, Elektro-Vans und sogar
Boote. Die Routenplanung der BCC-Flotte wird
dynamisch mit Hilfe von Daten aus der Verkehrsmanagementzentrale optimiert.
Zeitkritische Lieferungen werden direkt durch
den Citi-Express ausgeliefert, der nur mit Elektrofahrzeugen fährt. Auch die Flotte der Citiport AG
besteht schon jetzt zu 25 % aus Elektrofahrzeugen. Das Ziel des Senats für 2030 ist, dass alle
Fahrzeuge unter 7,5 t elektrisch und schwerere
LKWs mit Biogas betrieben werden. So sinkt die
Verkehrsbelastung der Innenstadt und Lärm plus
Abgase gehören bald der Vergangenheit an.
17
Die Zeit für neu
18
ue Wege ist jetzt.
19
Lösungen für Flughäfen
Know-how für Häfen
·Flughafen-Managementsysteme
· Passagierabfertigung und -information
·Gepäckabfertigung
·Hafen-Managementsysteme
· Terminal- und Gateautomatisierung
·Kranautomatisierung
· Gepäcktransport und -sortierung
· Externe Stromversorgung für Schiffe
· Frachttransport und -lagerung
· Identifikation von Gepäck und Fracht
· Tankterminals und Betankungssysteme
·Containersicherheit
·Tankterminals
· Passagier- und Gepäckabfertigung
Expertise für Logistikzentren
·Automatisierungslösungen für die
Anlieferung und Abfertigung von Waren
·Identifikation von Gütern und
Transportbehältern
Antworten für Güterbahnhöfe
·Sortieranlagen
· Operations- und Dispositionssysteme
· Lagerhaltung und Auftragsbearbeitung
·Containerabfertigung
·IT-Lösungen für die letzte Meile
·Identifikation von Gütern und
Transportbehältern
· Terminal- und Gateautomatisierung
·Kranautomatisierung
·Automatische Nummernschilderkennung
Lösungen für Personenbahnhöfe
·Passagierinformationssysteme
· Intermodale Lösungen für Bahnhöfe
· City Check-In
·Gepäckabfertigung
20
· Buchungssysteme für elektronische
Fahrscheine
·Lösungen für den intermodalen
Güterverkehr
Denn die Welt von morgen braucht
unsere Antworten schon heute.*
Intermodaler Personenund Güterverkehr
·Hochgeschwindigkeits- und
Regionalzüge
·Bahninfrastruktur
·Straßenbahnen, Metros, Zubringerbahnen (z. B. für Flughäfen)
·Elektromobilität
· Bahnautomatisierung mit Lösungen für
Effizienz und optimale Sicherheit
Gebäude und
Beleuchtung
Versorgungsinfrastruktur
Sicherheitslösungen
Dienstleistungen
·Straßenverkehrsmanagement
·Parken
·Gebäudemanagement
· Lampen und Leuchten
·Gebäudeautomatisierung
·Lichtmanagement
·Niedrigspannungslösungen
·Energiespar-Contracting
·Energieerzeugung
· Smart Grid
· Energieverteilung und -management
· Wasser und Abwasser
·Brandschutzsysteme
· Zutrittskontrolle und Videomanagement
·Evakuierungssysteme
·Gefahrenmanagement
·Einsatzleitsysteme
·Sicherheitsintegration
· Nachhaltigkeits- und Effizienzberatung
· Betrieb und Wartung
· Intermodale Beratungsdienstleistungen ·Turnkey-Projekte
· Planung und Simulation
IT und Kommunikation
· Inventar- und Vermögensmanagement
· Betriebsführung und Ablaufoptimierung ·Kontrollzentren
·IT-Infrastruktur
·Netzwerkmanagement
·Kommunikationsinfrastruktur
·Fernüberwachung
·Bahnkommunikation
* Die hier aufgeführten Produkte und Dienstleistungen bilden lediglich einen Teil aus dem umfassenden Siemens-Portfolio ab.
Bildnachweis: S. 11 Copyright SNCB-Holding
Alle anderen Fotos: Siemens AG
Vicos®, Arkos®, MSR32®, Sibag®, ECO-RTG® und SIMOCRANE®
sind eingetragene Markenzeichen der Siemens AG.
Die Informationen in diesem Dokument enthalten allgemeine
Beschreibungen der technischen Möglichkeiten, welche im
Einzelfall nicht immer vorliegen müssen. Die gewünschten
Leistungsmerkmale sind daher im Einzelfall bei Vertragsschluss
festzulegen.
Siemens AG
Sektor Infrastructure & Cities
Division Mobility and Logistics
80200 München
Deutschland
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