Abendprogramm 2010 - Deutscher Berufsverband für Tanzpädagogik

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Abendprogramm 2010 - Deutscher Berufsverband für Tanzpädagogik
Eine Hommage an die internationalen Tanzschriften
Benesh-Movement-Notation und Labanotation
Deutscher Tanzpreis 2010
Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« 2010
Iana Salenko
Georgette
Tsinguirides
1983 2010
Deutscher Tanzpreis 2010
verliehen durch den Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V.
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik e.V.
TANZ
braucht
FREUNDE
Für die großzügige Unterstützung, welche die Verleihung des
DEUTSCHEN TANZPREISES 2010 an GEORGETTE TSINGUIRIDES
sowie das anspruchsvolle Programm dieser Gala-Aufführung
erst ermöglichte, danken wir unseren Sponsoren.
Norbert-Lammert-Stiftung
Anneliese Brost
Marianne Kaimer
Stadt Essen
Der »Deutsche Tanzpreis«
Von Ulrich Roehm
Der »Deutsche Tanzpreis« wurde 1983 vom Vorstand des
»Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik e. V.« gegründet mit dem Ziel, herausragende, verdiente Persönlichkeiten des Künstlerischen Bühnentanzes für ihr Lebenswerk zu ehren und ihr Schaffen und ihre Bedeutung
für den Künstlerischen Bühnentanz erneut ins Bewusstsein von Politik, Kulturpolitik, aber auch der Allgemeinheit
zu bringen.
Diese Ehrung sollte jedoch nicht auf den ­aktiven Tanz
beschränkt sein, sondern alle Sparten des breiten Spektrums des Künstlerischen Bühnentanzes umfassen, sei es
Choreographie, Tanzpädagogik, Tanz-Journalismus, TanzNotation, Tanz-Management oder -Organisation, Tanzwissenschaft – kurz alles, was unter die oben genannten Begriffe fällt.
Der »Deutsche Tanzpreis« ist nicht dotiert sondern ausschließlich als EHRENPREIS konzipiert.
Die »Dotierung« wird realisiert durch die Verleihung im
Rahmen einer repräsentativen, das umfangreiche Schaffen des Preisträgers dokumentierenden, repräsentativen
Gala-Aufführungen sowie einer ebenfalls unter diesem
Gesichtspunkt herausgegebenen Festschrift über den
Preisträger. Ebenfalls wird ein ansprechendes SouvenirAbendprogrammheft erstellt.
Der initiale »Deutsche Tanzpreis« wurde im Jahre 1983
den beiden großen Repräsentanten des modernen Tanzes
Gret Palucca und des klassischen Tanzes Tatjana Gsovsky
verliehen als Zeichen der übergeordneten Idee des
Preises künstlerisch wie seinerzeit auch politisch zwischen
Ost und West! Dem folgte 1984 der Preis an den »Allround-Aktivisten« des Tanzes Kurt Peters: Tänzer, Ballettmeister, Tanzpädagoge, Tanzinstitut-Leiter, Tanz-Journalist, Herausgeber der Zeitschrift »DasTanzarchiv«, Gründer
des »Deutschen Tanzarchivs Köln« und der »Deutschen
Akademie des Tanzes«.
Lassen Sie mich noch einige, zum Teil weltbekannte
Preisträger und deren Laudatoren erwähnen: 1988 John
Neumeier – Laudatio Maurice Béjart; 1989 Marcia Haydée – Laudatio Ministerpräsident des Landes BadenWürttemberg Lothar Späth; 1991 Konstanze Vernon – Laudatio August Everding; 1993 Hans van Manen – Laudatio
Heinz Spoerli; 1994 Maurice Béjart – Laudatio Klaus Geitel; zum 20-jährigen Jubiläum des Verbandes Pina Bausch;
1997 Philippe Braunschweig zum 25-jährigen Bestehen
des von ihm gegründeten »Prix de Lausanne«; 1998 Birgit
Keil – Laudatio Lothar Späth; 1999 Uwe Scholz – Laudatio
Marcia Haydèe und Ministerpräsident Kurt Biedenkopf;
2001 Hans Werner Henze – Laudatio Richard von Weizsäcker; 2005 Hans Herdlein anlässlich seiner 35-jahrigen
Präsidentschaft bei der »Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger« – Laudatio Prof. Dr. Norbert Lammert,
Präsident des Deutschen Bundestages; 2006 Reid Anderson, Ballettintendant des Stuttgarter Balletts – Laudatio
Marcia Haydée; 2008 zum 25. Jubiläum des Deutschen
Tanzpreises ging der »Deutsche Jubiläums-Tanzpreis« für
sein umfangreiches Lebenswerk an John Neumeier –
Laudatio Marcia Haydée.
Im Jahre 2004 übernahm der neu gegründete, gemeinnützige »Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e. V.« aus steuerlichen Gründen die Verleihung des
»Deutschen Tanzpreises« – Prof. Dr. Norbert Lammert
übernahm die Schirmherrschaft über diesen Verein und
ist traditionell seit mehr als 20 Jahren Ehrengast der Gala
zur Preisverleihung.
Im Jahre 2005 wurde zusätzlich der »Deutsche Tanzpreis
›ZUKUNFT‹« zur Förderung herausragender jugendlicher
Talente auf dem Gebiet des Tanzes und der Choreographie initiiert. Dieser Preis konnte mit Unterstützung der
»Tanzstiftung Birgit Keil« und dem Kuratorium unter dem
Präsidenten Lothar Späth mit 3.000 Euro je Preisträger
dotiert werden und wurde bis heute an elf Nachwuchstalente verliehen.
Im Jahre 2005 konnte für die initiierende Laudatio Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert gewonnen
werden, 2006 Lothar Späth, 2007 Dr. Iris-Jana Magdowski, Kulturbürgermeisterin der Stadt Stuttgart und Vizepräsidentin der »Kulturpolitischen Gesellschaft«, 2009
Christian Spuck und 2010 Klaus Geitel.
Ermöglicht wurde die Verleihung des »Deutschen Tanzpreises« über die bisherigen 27 Jahre durch großzügige
Sponsoren wie dreizehn Jahre IBM-Deutschland, ­initiiert
durch Hans-Olaf Henkel, die »Alfried-Krupp-von-Bohlenund-Halbach-Stiftung« (Bertold Beitz, der auch rund
20 Jahre unser Ehrengast war), der Sparkasse Essen, dem
Freundeskreis »Theater & Philharmonie Essen« sowie
­Anneliese Brost (Mitinhaberin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung – WAZ), Marianne Kaimer, Kulturstiftung
Essen u.a.
Die Verleihung des »Deutschen Tanzpreises« sowie des
»Deutschen Tanzpreises ›ZUKUNFT‹« steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der
Stadt Essen. Die jährliche Verleihung des »Deutschen
Tanzpreises« wird sicher zu recht auch von der internatio­
nalen Presse als wichtigste und bedeutendste Ehrung auf
dem Gebiet des Künstlerischen Bühnentanzes in Europa
(inzwischen weltweit) kommentiert und ist ein jährliches
Treffen der großen Persönlichkeiten der internationalen
Tanzwelt, aus Politik und Kulturpolitik.
Deutscher Tanzpreis
»ZUKUNFT« 2010
Iana
Salenko
Laudatio
Klaus Geitel
Ballettkritiker und
Journalist
Schirmherrschaft
Reinhard Paß
Oberbürgermeister
der Stadt Essen
Aalto-Theater Essen
Samstag, 27. Februar 2010
18:00 Uhr
Deutscher Tanzpreis 2010
Georgette
Tsinguirides
Laudatio
Marcia Haydée
Ballettdirektorin des
Ballet de Santiago de Chile
Schirmherrschaft
Reinhard Paß
Oberbürgermeister
der Stadt Essen
Aalto-Theater Essen
Samstag, 27. Februar 2010
18:00 Uhr
»Poème de l’extase«
Grußwort
zur Verleihung des Deutschen Tanzpreises 2010
Als Telegramm an die Erde mit der »Bitte um Aufhebung der Schwerkraft« hat Fred Astaire den Tanz
einmal definiert, und wir dürfen heute Abend erleben, wie eindrucksvoll dieser Wunsch erfüllt werden kann. Zugleich macht uns die Verleihung des
Deutschen Tanzpreises in jedem Jahr aber immer
wieder deutlich, dass Bitten und Wunschdenken allein gewiss nicht ausreichen, um Tanz zu großer
Kunst werden zu lassen. Dazu bedarf es natürlich
vor allem des Talents und der Disziplin von Tänzer­
innen und Tänzern sowie der Kreativität der Cho­
reo­graphen. Es bedarf aber auch der gleicher­
maßen sorgfältigen wie einfühlsamen Notation
von Choreo­graphien – ein Beitrag, der nicht im
Rampenlicht geleistet wird, gleichwohl aber von
großer Bedeutung für die Tanzkunst ist. Denn erst
die Verschriftlichung vermag es, die dem Tanz immanente Flüchtigkeit zuverlässig zu überwinden.
Ich freue mich daher ganz besonders, dass der
Deutsche Tanzpreis 2010 – zumal an ihrem Geburtstag – an die große Choreologin Georgette Tsingui­
rides verliehen wird, der wir den Erhalt und die
Überlieferung so vieler wunderbarer Choreographien verdanken, und dass die Anerkennungspreise für Christine Eckerle und Susanne Menck
das Gewicht der Tanzschrift ebenfalls würdigen.
Und ich bin davon überzeugt, dass die in diesem
Jahr mit dem Tanzpreis »Zukunft« ausgezeichnete Iana Salenko gemeinsam mit dem Zukunftspreisträger 2009, Marjin Rademaker, ebenfalls einen Beleg nicht nur für die Schönheit der Tanzkunst,
sondern auch für die Bedeutung der Tanzschrift liefern werden.
Ich wünsche der Gala einen guten Verlauf und
uns allen einen wunderschönen, unvergesslichen
Abend!
Prof. Dr. Norbert Lammert
Präsident des Deutschen Bundestages
Schirmherr
des Vereins zur Förderung
der Tanzkunst in Deutschland e.V.
Tschaikowsky-Pas de Deux
Choreographie: George Balanchine
Iana Salenko
(Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« 2010)
(Staatsballett Berlin)
Breno Bittencourt
(Aalto Ballett Theater Essen)
Begrüßung
Ulrich Roehm
1. Vorsitzender des Vereins zur Förderung
der Tanzkunst in Deutschland e.V.
1. Vorsitzender des Deutschen Berufsverbandes
für Tanzpädagogik e.V.
Peter Dingle tanzt aus der Choreographie
»Matthäus-Passion« von John Neumeier
das Solo des Petrus’ »Erbarme Dich«
»Erbarme Dich« – Solo des Petrus aus Matthäus-Passion
Choreographie: John Neumeier
Peter Dingle (Hamburg Ballett)
Grußwort
des Oberbürgermeisters der Stadt Essen, Reinhard Paß
»Goldener Sklave« aus Nijinsky
Otto Bubeníček als Goldener Sklave
in »Nijinksy« von John Neumeier
Choreographie: John Neumeier
Otto Bubeníček (Hamburg Ballett)
Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e. V.
in Zusammenarbeit mit dem
BERUF
TSCHEN FÜR SVERBAND
DEU
TANZPÄDAGOGIK e. V.
Als Auszeichnung für ihr Lebenswerk, die Fortführung und den
Erhalt des Erbes von Rudolf von Laban und Albrecht Knust – der
»Kinetographie Laban / Labanotation« – an der Folkwang-Hochschule Essen,
sowie dessen internationale Ausstrahlung,
sprechen wir
Christine Eckerle
in großer Dankbarkeit
unsere höchste Anerkennung aus!
Aalto-Theater Essen
Samstag, der 27. Februar 2010
Verleihung der Anerkennungspreise
an
Christine Eckerle – Labanotation
(Folkwang Hochschule Essen)
Susanne Menck – Benesh-Movement-Notation
(Hamburg Ballett)
Ulrich Roehm
Martin Puttke
Egbert Strolka
Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e. V.
in Zusammenarbeit mit dem
BERUF
TSCHEN FÜR SVERBAND
U
E
D
TANZPÄDAGOGIK e. V.
Als Auszeichnung für ihre Arbeit als Choreologin, einem
auf der Basis der »Benesh-Movement-Notation« gewidmeten
Lebenswerk, dem die Tanzwelt den exakten Erhalt des
umfangreichen Schaffens John Neumeiers verdankt,
sprechen wir
Susanne Menck
in großer Dankbarkeit
unsere höchste Anerkennung aus!
Aalto-Theater Essen
Samstag, der 27. Februar 2010
Ulrich Roehm
Martin Puttke
Egbert Strolka
Iana Salenko
Grußwort
Der Deutsche Tanzpreis ist
der
wichtigste Tanzpreis
Deutschlands, seit nunmehr
27 Jahren wird er vom Deutschen Berufsverband für
Tanzpädagogik e. V. und dem
Verein zur Förderung der
Tanzkunst in Deutschland e. V.
verliehen. Dieser Preis bedeutet nicht nur die Wertschätzung und ­Anerkennung
der heraus­ragenden Leistung
der Preisträger, er ermöglicht dem Tanz zugleich eine
Steigerung der so wichtigen öffentlichen Präsenz.
Legendäre Künstlerpersönlichkeiten wurden bereits ausgezeichnet, unter ihnen viele meiner Freunde, Kollegen
und Vorbilder wie Marcia Haydée, Maurice Béjart, Uwe
Scholz, William Forsythe, Pina Bausch und Tom Schilling.
Dass in diesem Jahr mit Iana Salenko erneut eine Solistin
des Staatsballetts Berlin den Deutschen Tanzpreis »ZUKUNFT« entgegennehmen wird, ist die Ehrung und die
Anerkennung einer hoch begabten Tänzerin und erfüllt
mich und alle Ensemblemitglieder mit außerordentlicher
Freude. Damit ist sie neben Polina Semionova und
­Marian Walter das dritte Mitglied aus dem Staatsballett
Berlin, das mit dem Deutschen Tanzpreis »ZUKUNFT«
ausgezeichnet wird.
Ich wünsche allen Preisträgern, dass sie aus der Ehrung
weitere Motivation und Kraft schöpfen und freue mich
auf viele weitere unvergessliche Momente mit all‘ diesen
wunderbaren Künstlern.
Zu Iana Salenko, Erste Solotänzerin des Staatsballetts
Berlin: Mit ihrer herausragenden Technik, ihrem eleganten und zugleich unbekümmerten Tanzstil und ihrer
Spielfreude bahnt sich Iana Salenko den Weg auf die
Bühne und erweitert kontinuierlich ihr klassisches wie
modernes Repertoire, mit dem sie das Publikum souverän zu erobern versteht. Ich bin von Iana Salenkos Talent
und ihrem Potenzial überzeugt und wünsche ihr von Herzen weiterhin viel Erfolg!
Vladimir Malakhov,
Intendant und Erster Solotänzer des Staatsballetts Berlin
Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e. V.
in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik e. V.
Ehrenurkunde
Deutscher Tanzpreis
»ZUKUNFT« 2010
Iana Salenko
Der Deutsche Tanzpreis »ZUKUNFT« 2010 wird der Tänzerin
Iana Salenko verliehen für eine überzeugende »Traum«-Karriere,
die in der fernen Ukraine begann und sie zu einer der ersten
Solistinnen des Staatsballetts Berlin machte.
Mit einer brillanten Technik und ihrem außergewöhlichen Charme
ist sie auf dem Wege, mit ihrer Interpretation der großen Rollen
des klassischen Tanzes souverän die Bühnen der internationalen
Ballettwelt zu erobern.
Verliehen zu Essen
am Samstag, dem 27. Februar 2010
Ulrich Roehm
Martin Puttke
Egbert Strolka
Olga-Lenski-Pas de Deux
Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« 2010
Iana Salenko
Choreographie: John Cranko
Iana Salenko
(Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« 2010)
(Staatsballett Berlin)
Marijn Rademaker
(Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« 2009)
(Stuttgarter Ballett)
Laudatio: Klaus Geitel
Überreichung der Ehrenurkunde
sowie der Dotierung durch Ulrich Roehm
an
Iana Salenko
Iana Salenko und
Marian Walter
(Deutscher Tanzpreis
»ZUKUNFT« 2007)
Pause
2005
2010
Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT«
2005Polina Semionova
(Tänzerin)
Flavio Salamanka
(Tänzer)
Thiago Bordin
(Choreograph)
Laudatio: Norbert Lammert
2006 A
licia Amatriain
(Tänzerin)
Jason Reilly
(Tänzer)
Christian Spuck
(Choreograph)
Laudatio: Lothar Späth
2007Katja Wünsche
Marian Walter
(Tänzer)
Terence Kohler
(Choreograph)
Laudatio: Iris Jana Magdowski
2009 M
arijn Rademaker
2010 Iana Salenko
(Tänzer)
Laudatio: Christian Spuck
(Tänzerin)
(Tänzerin)
Laudatio: Klaus Geitel
Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e. V.
in Zusammenarbeit mit dem
EN BERUFSVERBA
H
C
S
T
ND
FÜR
DEU
TANZPÄDAGOGIK e. V.
EHRENURKUNDE
DEUTSCHER TANZPREIS 2010
Georgette Tsinguirides
In Anerkennung ihrer Verdienste um den Tanz in internationalem Maßstab
zeichnet der Deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik e.V. gemeinsam
mit dem Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V.
Georgette Tsinguirides mit dem Deutschen Tanzpreis 2010 aus.
Nach einer herausragenden Karriere als Tänzerin und Solistin des „Stuttgarter
Balletts“ in den Nachkriegsjahren des vergangenen Jahrhunderts, erwählte
John Cranko sie zur Tanz-Notatorin seiner Werke.
Basierend auf der internationalen Tanzschrift der »Benesh-Movement-Notation«
verdanken wir ihr als Choreologin den Erhalt des choreographischen Schaffens
des genialen John Cranko sowie vieler Werke bedeutender Choreographen
wie Maurice Béjart, Marcia Haydée, Jiří Kylián und Kenneth McMillan.
Verliehen zu Essen
am Samstag, dem 27. Februar 2010
Ulrich Roehm
Martin Puttke
Egbert Strolka
Georgette Tsinguirides mit John Cranko
Liebe Georgette,
wir gratulieren Dir von ganzem Herzen zum Deutschen Tanzpreis 2010.
Dein Reid
und alle Mitglieder des Stuttgarter Balletts
Legende
Choreographie: John Cranko
Sue Jin Kang
Jason Reilly
(Deutscher Tanzpreis
»ZUKUNFT« 2006)
(Stuttgarter Ballett)
Deutscher Tanzpreis 2010
Georgette Tsinguirides
Laudatio
Marcia Haydée
(Deutscher Tanzpreis 1989)
Überreichung der Ehrenurkunde
durch Ulrich Roehm
an
Georgette Tsinguirides
Foto: Gundel und Hannes Kilian: Georgette Tsinguirides mit Rudolf Benesh, dem Erfinder und Entwickler der Benesh-Movement-Notation
WIR GRATULIEReN
GEORGETTE TSINGUIRIDES
ZUM DEUTSCHEN TANZPREIS 2010
RAINER WOIHSYK UND FRITZ HÖVER
Stuttgart
Romeo und Julia – Pas de Deux
Choreographie: John Cranko
Zhang Jian / Hao Bin
(National Ballet of China Beijing)
The Lady and the Fool
Choreographie: John Cranko
Eric Gauthier / Egon Madsen
(Theaterhaus Stuttgart)
Isabelle Ciaravola
(Ballett der Pariser Oper)
Onegin, 3. Akt – Pas de Deux
Choreographie: John Cranko
Isabelle Ciaravola
(Ballett der Pariser Oper)
Filip Barankiewicz
(Stuttgarter Ballett)
— LICHTPAUSE —
Poème de l`extase
Choreographie: John Cranko
Stuttgarter Ballett
Finale
– Änderungen vorbehalten –
Poème de l’extase
Marcia Haydée
Direktorin des Ballet de Santiago de Chile
ehem. Primaballerina und Direktorin des Stuttgarter Balletts
Marcia Haydée zählt zu den bedeutendsten Ballerinen des 20. Jahrhunderts. In Niterói bei Rio de Janeiro geboren, studierte sie an der Sadler’s Wells
School in London. Bereits als Elevin trat
sie am Teatro Municipial in Rio de Janeiro
auf und trat 1957 ein Engagement beim
Grand Ballet du Marquis de Cuevas an.
1961 wurde Marcia Haydée von John
Cranko ans Stuttgarter Ballett engagiert
und entwickelte sich in dieser Compagnie rasch zu einer großen Tänzerin, die
insbesondere durch ihre dramatische GeMarcia Haydée
staltungskraft weltweite Triumphe feiern
konnte. Cranko kreierte für sie zahlreiche
Rollen, unter anderem in »Romeo und Julia« (1962), »Onegin«
(1965), »Der Widerspenstigen Zähmung« (1969), »Initialen
R.M.B.E.« (1971). Auch andere bedeutende Choreographen schufen
große Partien für sie, etwa Kenneth MacMillan in »Las hermanas«
(1963) und »Das Lied von der Erde« (1965), Maurice Béjart in »Wien,
Wien, nur du allein« (1982) sowie John Neumeier in »Die Kameliendame« (1978).
Nach Crankos Tod 1973 und nach dem Ende von Glen Tetleys Zeit als
Direktor des Stuttgarter Balletts (1974–1976) übernahm Marcia Haydée die Leitung der Compagnie. Sie amtierte 20 Jahre bis 1996 als
Direktorin des Stuttgarter Balletts. Eine vielbeachtete Produktion erstellte sie mit ihrer Inszenierung von »Dornröschen« (1987).
Nach ihrem Abschied vom Stuttgarter Ballett widmete sie sich unterschiedlichen tänzerischen Formen, beispielsweise mit Ismael Ivo
und dem Klarinettisten Giora Feidman. Seit Anfang 2004 leitet Marcia Haydée wieder das Ballet de Santiago in der Hauptstadt Chiles;
Direktorin der Compagnie war sie bereits zwischen 1992 und 1995
gewesen.
Klaus Geitel
Der Ausgangspunkt ist Berlin. Als Zwölfjähriger besucht Klaus Geitel das erste
Mal die Staatsoper Unter den Linden.
Kurzerhand wird sie das Zen­trum seines
noch jungen Lebens. Nach dem Krieg verschlägt es ihn nach Paris. Hier entdeckt er
das Ballett. Er lernt Alberto Giacometti,
Hans Werner Henze und Jean-Pierre
­Ponnelle kennen. Dann ruft ihn der
Familienbe­trieb nach Deutschland zurück. Nach der Arbeit frönt er seinem
Klaus Geitel
Kunstfieber. Während der Berliner Festwochen lernt er den Musikkritiker der
welt kennen und unversehens wird Geitel 1958 Journalist. Er begleitet Musiker, Ensembles und Orchester aus aller Welt rund um
den Erdball, um ihren Aufführungen beizuwohnen und sie den Lesern daheim nahe zu bringen. Stets geistreich und mit leichter Feder
skizziert Klaus Geitel ein Leben mit, über und für die Kunst. Die
vielen Lebensstationen sind reich an Begeg­nungen mit allen großen
Persönlich­keiten des Kulturbetriebes. Mit vielen verband und verbindet Geitel eine lebenslange Freundschaft.
Klaus Geitel ist 1924 in Berlin geboren. Noch als Schüler trat er in
der Kroll-Oper unter der Leitung von Richard Strauss als Statist in
»Arabella« auf. Seit 1958 schreibt er für die WELT, seit 1976 für die
»berliner morgenpost«. Er veröffentlichte Bücher über Hans Werner
Henze, Friedrich Gulda, Marcia Haydée, Rudolf Nurejew, John Cranko, Maurice Béjart. Auch als Autor von Fernsehfilmen und -porträts,
u.a. über Dietrich Fischer-Dieskau, ist er hervorgetreten.
bitte vornotieren:
Deutscher Tanzpreis 2011
Samstag, den 26. Februar 2011
Aalto-Theater Essen – 18:00 Uhr
Egon Madsen
Egon Madsen wurde in Dänemark geboren. Nach Engagements in seiner Heimat kam er 1961 zum Stuttgarter Ballett unter der Leitung von
John Cranko. In Stuttgart schrieb Madsen Ballettgeschichte als eine
der legendären Persönlichkeiten, mit denen das Stuttgarter Ballett die
Bühnen der Welt eroberte. Seine ­herausragenden tänzerischen und
schauspielerischen Talente inspirierten eine Vielzahl von Choreographen, allen voran John Cranko, aber auch Kenneth MacMillan, Peter
Wright, Glen Tetley und John Neumeier, die alle Rollen für ihn in Werken ­kreierten, die bis heute zum Repertoire der bedeutendsten Ballettcompagnien der Welt gehören. 1981 wurde Madsen Direktor des Balletts in Frankfurt. Es folgten Berufungen zum Ballettdirektor des
Königlich-Schwedischen Balletts und anschließend an das Teatro Communale in Florenz. 1990 kam er zum Stuttgarter Ballett als stellvertretender Ballettdirektor unter Marcia Haydée zurück.
Egon Madsen als Lenski im 1. Akt von »Onegin«
(Choreographie: John Cranko)
1999 folgte er einer Einladung Jiři Kyliáns
zum Nederlands Dans Thea­ter III. Diese
einmalige Truppe von T­änzern über 40 Jahre wurde mit einem auf die starke Bühnenpräsenz seiner Mitglieder maßgeschneiderten Repertoires weltberühmt:
Madsen tanzte mit der Truppe bis 2006,
darunter viele Gastspiele weltweit. Von
2000 bis 2006 war er auch Leiter des
­Nederlands Danstheater III.
Im September 2007 feierte Egon Madsen
an der Seite von Eric Gauthier einen
»Sensationserfolg«
(ballettanz)
am
­Theaterhaus Stuttgart in Christian Spucks
Egon Madsen
»›Don Q.‹, eine nicht immer getanzte Revue über den Verlust der Wirklichkeit«, das
2008 und 2009 auf Gastspielen in Europa und Asien zu sehen war.
2009 kreierte Eric Gauthier das Stück »M.M.« für Madsen, eine
Hommage an den berühmten Pantomimen Marcel Marceau. Seit
Januar 2009 ist Egon Madsen Company Coach von Gauthier Dance.
Eric Gauthier
Eric Gauthier wurde in Montreal geboren, erhielt seine
Ballettausbildung an der National Ballet School of Canada in Toronto und kam 1996 mit Reid Anderson zum
Stuttgarter Ballett, als dieser dort Intendant wurde. Von
1996 bis 2007 tanzte Gauthier in Stuttgart in einer Vielzahl klassischer und zeitgenössischer Stücke und inspirierte Choreographen wie Christian Spuck (Deutscher
Tanzpreis »ZUKUNFT« 2006), Kevin O’Day, Mauro Bigonzetti, Itzik Galili, Dominique Dumais, Marguerite
Donlon, Daniela Kurz und Nicolo Fonte, die alle Rollen
für ihn kreierten. 2000 wurde er zum Halb-Solisten er-
nannt, 2002 zum Solisten des Stuttgarter Balletts.
2005 gab Gauthier sein Debut als Choreograph bei den
»Jungen Choreographen« der Stuttgarter Noverre Gesellschaft; 2006 und 2007 folgten weitere, erfolgreiche
Stücke. 2001 gründete Gauthier eine Band, für die er
bis heute Musik und Texte schreibt, Gitarre spielt und
singt. Seit Oktober 2007 leitet Eric Gauthier das erste,
feste zeitgenössische Tanzensemble in Stuttgart: Gauthier Dance, Dance Company des Theaterhauses Stuttgart. Neben Vorstellungen im Theaterhaus tritt Gauthier
Dance mit einem umfangreichen soziokulturellen Programm u.a. für Kinder und Jugendliche sowie für Menschen mit Behinderungen, Demenzkranke und Menschen in Rehabilitation auf.
Eric Gauthier
Kurt-Jooss-Preis
2010
Im Sommer 2010 wird
der Kurt-Jooss-Preis
zum vierten Mal verliehen
Der Förderpreis
wurde gemeinsam von der Stiftung
Anna & Hermann Markard
Amsterdam
und der Stadt Essen
ausgeschrieben
Die Choreographen
Chikako Kaido Japan/Deutschland
Helen Simoneau Kanada
Jordi Vilaseca Spanien
Arkadi Zaides Israel
wurden nominiert
Die Nominierten
werden ihre Arbeiten
im PACT Zollverein Essen
am 5. Juni 2010
in einer öffentlichen Vorstellung
zeigen
www.pact-zollverein.de
mit freundlicher Unterstützung
der Sparkasse Essen
Isabelle Ciaravola
Sue Jin Kang
1988:Eintritt in die Ballettschule der
Opéra de Paris
1990:mit 18 Jahren Aufnahme in
das Corps de Ballet
1993:
Coryphée
2000: Sujét
2003: Première Danseuse
2009:Nach der Aufführung von
»Onegin« (John Cranko) am
16. April 2009 zur Danseuse
Étoile ernannt.
Sue Jin Kang wurde in Seoul, Südkorea,
geboren. Ihre tänzerische Ausbildung erhielt sie an der Académie de Danse classique Princess Grace, Monte Carlo. 1985
gewann sie den Prix de Lausanne. Zum
1. September 1986 wurde Sue Jin Kang
Mitglied des Corps de ballet beim Stuttgarter Ballett. 1994 wurde sie von Marcia
Haydée zur Solistin, 1997 von Reid Anderson zur Ersten Solistin berufen.
Neben technischer Brillanz ist es vor
allem ihre darstellerische Präsenz und
dramatische Ausdruckskraft, die Sue Jin
Sue Jin Kang
Kang zu einer der profiliertesten Interpretinnen der großen Frauenrollen in berühmten Handlungsballetten
macht. Das Publikum begeistert sie unter anderem als Tatjana in Onegin, als Julia in Romeo und Julia (beide: John Cranko), als Giselle ebenso wie Pamina in Die Zauberflöte (Maurice Béjart), Königin Isabella in
Edward II. (David Bintley), Aurora in Dornröschen (Marcia Haydée nach
Marius Petipa) und natürlich als Marguerite Gautier in John Neumeiers
Die Kameliendame. Für diese Rolle erhielt sie 1999 den Prix Benois de
la Danse. Mit ihrer Interpretation der Katharina in John Crankos Der
Widerspenstigen Zähmung stellt Sue Jin Kang zudem ein herausragendes Talent für Komik unter Beweis. In der Stuttgarter Erstaufführung von John Neumeiers Othello tanzte sie die Rolle der Emilia.
Zu ihrem Repertoire zählen darüber hinaus Solorollen in Balletten
des neoklassischen und modernen Repertoires, u. a. von Kenneth
MacMillan, George Balanchine, Nacho Duato, William Forsythe, Jiří
Kylián, Hans van Manen, Uwe Scholz, John Neumeier, Jerome Robbins und Glen Tetley. Mehrere renommierte Choreographen haben
Rollen für Sue Jin Kang kreiert: Jiří Kylián in Stepping Stones, Roberto de Oliveira in Orfeas, Christian Spuck in Songs, Stephan Thoss in
Les Noces und Renato Zanella in Black Angel sowie Wayne McGregor in Nautilus und Matjash Mrozewski in Avatar. Mauro Bigonzetti
schuf Rollen für sie in seinen Balletten Kazimir‘s Colours, Orma und
Quattro Danze per Nino, ebenso wie Kevin O‘Day in Delta Inserts,
dreamdeepdown und in Igor Poems.
Sue Jin Kang tritt weltweit auf Tourneen mit dem Stuttgarter Ballett
auf und erhält zahlreiche Einladungen zu internationalen Gastspielen
und Ballettgalas. Sie gastierte u.a. erfolgreich beim National Ballet of
Korea, beim Universal Ballet in Seoul, Korea, beim Kunstfestival in
Istanbul sowie in der Rolle der Lise in La fille mal gardée (Heinz
Spoerli) in Hannover. Darüber hinaus war sie auch Gast des Bayerischen Staatsballetts München, des Dresdner Balletts, des Hamburg Ballett, des Balletts des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, des Balletts des Königlich Tschechischen Nationaltheaters, des
Leipziger Balletts sowie des Ballet du Capitole, Toulouse, Frankreich.
2007 tanzte sie die Rolle der Marguerite in John Neumeiers Die
Kameliendame auf dessen Einladung beim Hamburg Ballett mit Marijn Rademaker in der Rolle des Armand.
2006 war Sue Jin Kang erstmals Mitglied der Jury beim Prix de
Lausanne. 2007 wurde ihr der Titel einer Kammertänzerin am
Staatstheater Stuttgart verliehen. Im selben Jahr wurde sie zudem
mit dem John Cranko-Preis der John Cranko-Gesellschaft geehrt. In
ihrer Heimat Korea erhielt Sue Jin Kang darüber hinaus zahlreiche
weitere Preise und Ehrungen.
Preise und Auszeichnungen
Erster Preis des CNSM de Paris (Hochschule für Musik und Tanz, 1988)
Isabelle Ciaravola
Repertoire
• George Balanchine: »Juwelen« – ›Emeraudes‹; »Sérénade«,
»Liebeslieder – Walzer« (Aufnahme ins Repertoire – 2003)
• Patrice Bart: »La Petite danseuse de Degas«
• Davide Bombana: »La Septième lune« (Uraufführung – 2004)
• William Forsythe: »Approximate Sonata« (Aufnahme ins Repertoire – 2006)
• Jiří Kylián: »Bella Figura«; »Stepping Stones« (Aufnahme ins Repertoire – 2001)
• Pierre Lacotte: »Paquita« – ›Doña Serafina‹; »La Sylphide« – Titelrolle
• Serge Lifar: »Suite en blanc«, »Les Mirages« – ›La Femme‹
• Wayne McGregor: »Genus« (Uraufführung – 2007)
• José Martinez: »Les Enfants du paradis« – ›Garance‹ (Uraufführung – 2008)
• John Neumeier: »La Dame aux camélias« – ›Manon‹ und ›Marguerite‹ (Aufnahme ins Repertoire – 2006)
• Rudolf Nurejew: »Casse-Noisette« – ›Les deux
flacons‹ und ›danse arabe‹, »La Bayadère« – ›première variation‹ und ›Nikiya‹, »Le Lac des cygnes«
– ›Les quatre Grands Cygnes«, »Cendrillon« – ›Le
Printemps‹
und
›Les
Sœurs‹; »Don Quichotte«
– ›La Reine des Dryades‹,
»Raymonda« – ›Henriette‹
• Roland Petit: »Clavigo« –
›L’Etrangère‹. »Passacaille«, »L’Arlésienne« – ›Vivette‹, »Proust ou les
intermittences du cœur«
– ›Albertine‹ (Aufnahme
ins Repertoire – 2007)
• Jerome Robbins: »Glass
Pieces«
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Professional Dancer’s Teaching Diploma
Certificate in Ballet Teaching Studies
Photos clockwise 1, 3 & 4: Cleon Daniel, 2: F.A.
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Royal Academy of Dance® is a Charity Registered in England No. 312826
Zhang Jian
Marijn Rademaker
ist »Principal Dancer« des National Ballet
of ­China/Beijing. Seit 1996 ist sie Mitglied
dieser Compagnie mit einem kaum aufzuzählenden,
tänzerischen
Repertoire:
»Schwanensee«, »Dorn­­rös­chen«, »Giselle«, »La Sylphide«, »Der Nussknacker«, »Sylvia«, »Le Corsaire«, »La Bayadère«, »The Red Detachment of
Women«, »Raise the Red Lantern«, »The
Fountain of Tears« sowie mehrere zeitgenössische Werke wie »The Butterfly Lovers«, »Études«, »The Four Last Songs«,
»The Yellow River«, »Le Sacre du PrinZhang Jian
temps«, Roland Petits »Carmen«, »Le Jeune Homme et la Mort«, »Pink Floyd Ballet«. Ebenso tanzt sie im Balanchine Repertoire der Compagnie die
entsprechenden Hauptrollen. 2006 bereicherte sie ihr Repertoire mit
der Hauptrolle in John Crankos Choreographie »Romeo und Julia«
und 2008 als Tatjana in »Onegin«. 1997 gewann sie die Goldmedaille
beim 8. Internationalen Ballett-Wettbewerb in Moskau. Als Gast-Solistin tanzte sie 2000 die Hauptrollen in »Romeo und Julia«, »Études«,
»Three Preludes« mit dem Houston Ballet (USA), 2001 »Schwanensee« mit dem Hongkong Ballet sowie 2002 mit dem Royal New Zealand Ballet, 2006 mit dem Texas Ballet »Le Corsaire« sowie mit dem
Royal Danish Ballet »Études«.
Marijn Rademaker wurde in Nijmegen
in Holland geboren. Er erhielt seine Ballettausbildung an der Nationalen Ballettakademie in Amsterdam, an der Hochschule der Künste in Arnheim und am
Königlichen Konservatorium in Den
Haag. Mit Beginn der Spielzeit 2000/01
wurde Marijn Rademaker Mitglied beim
Stuttgarter Ballett. Hier tanzte er im
Corps de ballet, bis er zu Beginn der
Spielzeit 2004/05 zum Halbsolisten befördert wurde. Zu Beginn der Spielzeit
2006/07 war seine Ernennung zum SoMarijn Rademaker
listen geplant. Nach seinem spektakulären Debüt als Armand in Die Kameliendame entschied sich Ballettintendant Reid Anderson jedoch, ihn
direkt zum Ersten Solisten zu befördern.
Weitere Hauptrollen, die Marijn Rademaker bislang beim Stuttgarter
Ballett tanzte, sind Prinz Desiré in Dornröschen (Marcia Haydée
nach Marius Petipa), Romeo in Romeo und Julia, Prinz Siegfried in
Schwanensee (beide: John Cranko), Don José in Carmen (John
Cranko, Neuinszenierung: Reid Anderson und Georgette Tsinguirides), James in La Sylphide (Peter Schaufuss, nach August Bournonville), Allan Gray in Endstation Sehnsucht und Jago in Othello (beide:
John Neumeier), Pierrot in Pierrot lunaire (Glen Tetley) sowie Nathanael in Der Sandmann (Christian Spuck). In den großen CrankoHandlungsballetten war er außerdem als Lenski in Onegin zu sehen,
als Benvolio in Romeo und Julia, Benno in Schwanensee sowie als
Lucentio in Der Widerspenstigen Zähmung.
Zu seinem Repertoire gehören außerdem zahlreiche Solorollen in
Werken von unter anderem William Forsythe, Kenneth MacMillan,
George Balanchine, Maurice Béjart, Jiří Kylián, Jerome Robbins,
Uwe Scholz, Glen Tetley, Hans van Manen, Jean Christophe Blavier
und Marc Spradling.
Marijn Rademaker arbeitete mit zahlreichen Choreographen zusammen, darunter Christian Spuck, der die Rolle des Alwa in Lulu. Eine
Monstretragödie, die Rolle des Siegmund in Der Sandmann sowie
Rollen in Sleepers Chamber und Songs für ihn schuf. Mauro Bigonzetti choreographierte für ihn die Hauptrolle des Rocco in I fratelli –
Die Brüder. Weitere für ihn choreographierte Rollen stammen von
Nicolo Fonte in Gambling, x 5, von Wayne McGregor in Nautilus sowie in EDEN / EDEN, von Marc Spradling in The Shaking Tent, von
Bridget Breiner in Sirs und von Demis Volpi in palpable leers. Marco
Goecke schuf das Solo Äffi für Marijn Rademaker, das er in Arnheim
uraufführte. Für dieses Solo wurde er in der Kritikerumfrage der Zeitschrift ballettanz 2005 in der Kategorie »Beachtlicher Nachwuchs­
tänzer« genannt. Im Jahr 2008 wurde er in der Umfrage in der Kategorie »Profilierter Tänzer« unter anderem für seine Darstellung des
Jago in John Neumeiers Othello mehrmals genannt. Nur ein Jahr
später erhielt er in der Kategorie »Bester Tänzer« aufgrund seiner
Wandlungsfähigkeit Mehrfachnennungen.
Im November 2006 erhielt Marijn Rademaker den erstmals vergebenen Deutschen Theaterpreis »Der Faust« in der Kategorie »Bester Darsteller Tanz«. Ein Jahr später erhielt Marijn Rademaker den
Deutschen Tanzpreis »ZUKUNFT« 2009. Im Juli 2009 wurde ihm der
internationale Tanzpreis »Premio ApuliArte« verliehen.
Hao Bin
ist »Principal Dancer« des National Ballet
of China/Beijing. Als Absolvent der
»Beijing Dance Academy« im Jahre 2002
folgte sein anschließendes Engagement
beim
Chinesischen
Nationalballett
Beijing. 2004 gewann er den »Special
Committee Price« beim 3. Internationalen Ballett-Wettbewerb Shanghai. Sehr
schnell wurde er in den männlichen
Hauptrollen der großen Ballette des internationalen klassischen Repertoires
wie auch des speziellen chinesischen ReHao Bin
pertoires eingesetzt: »Schwanensee«,
»Sylvia«, »Le Corsaire«, »The Fountain of
Tears«, »The Peony Pavillion«, »Five Poems«, »The Red Detachment
of Women«, Balanchines »Serenade« und »The Four Temperaments« sowie »Rainbow of the Night«, »Piercing the Heart«. Zahlreiche Tourneen führten ihn mit der Compagnie durch Europa und
Asien. 2006 folgte die männliche Hauptrolle in John Crankos Choreographie »Romeo und Julia« und 2008 in »Onegin«.
Filip Barankiewicz
Jason Reilly
Filip Barankiewicz wurde in Warschau,
Polen, geboren. Seine Ausbildung erhielt er in seinem Heimatland sowie bei
Marika Besobrasova in Monte Carlo, wo
er ein Stipendium der Nurejew Stiftung
erhielt und 1996 ein weiteres Diplom
ablegte. Im selben Jahr wurde er Mitglied beim Stuttgarter Ballett, wo er
2000 zum Halbsolisten, 2001 zum Solisten und 2002 zum Ersten Solisten ernannt wurde.
Filip Barankiewicz verkörperte mit technischer und darstellerischer Brillanz unFilip Barankiewicz
ter anderem die Titelrollen in Onegin
und in Romeo und Julia, Prinz Siegfried in Schwanensee und Petrucchio in Der Widerspenstigen Zähmung (alle: John Cranko), Albrecht
in Giselle (Inszenierung: Reid Anderson, Valentina Savina), Colas in
Sir Frederick Ashtons La Fille mal gardée, Carabosse und Prinz Desiré in Dornröschen (Marcia Haydée nach Marius Petipa) und James in
La Sylphide (Peter Schaufuss, nach August Bournonville). Zu seinem
umfangreichen Repertoire gehören außerdem Lenski in Onegin,
Mercutio und Benvolio in Romeo und Julia, Benno in Schwanensee
und Hortensio in Der Widerspenstigen Zähmung (alle: John Cranko),
Allan Gray in Endstation Sehnsucht, Des Grieux und Gaston in Die
Kameliendame (beide John Neumeier), Basilio in Don Quijote (Maximiliano Guerra), die Witwe Simone in La fille mal gardée (Sir Frederick Ashton) und Gaveston und Warwick in Edward II. (David Bintley).
Darüber hinaus tanzte Filip Barankiewicz Solorollen in neoklassischen und modernen Werken von unter anderem Kenneth MacMillan, George Balanchine, Maurice Béjart, Mauro Bigonzetti, Jerome Robbins, Uwe Scholz, Glen Tetley, Hans van Manen, John
Neumeier und Jiří Kylián.
Zahlreiche Choreographen kreierten Rollen speziell für Filip Barankiewicz, darunter Christian Spuck in nocturne, Wayne McGregor in
Nautilus, Kevin O‘Day in Igor Poems, James Sutherland in (Im)
paired Ground und Marc Spradling in The Shaking Tent.
Filip Barankiewicz erhält zahlreiche Einladungen zu Gastauftritten in
der ganzen Welt. Seit 2003 ist er ständiger Gast des Tschechischen
Nationaltheaters Prag und war unter anderem als Gast beim Ballet
do Theatro Municipal in Rio de Janeiro, bei der Companhia Nacional
de Bailado in Lissabon, beim Norwegischen Nationalballett in Oslo
und beim Leipziger Ballett zu sehen. Außerdem ist er gern gesehener Gast bei internationalen Galas, wo er unter anderem mit bekannten Tänzerinnen wie Alessandra Ferri, Alina Cojocaru und Polina
Semionova auftrat.
Jason Reilly wurde in Toronto, Kanada,
geboren. Seine Ausbildung erhielt er an
der National Ballet School of Canada in
Toronto. 1997 wurde er Mitglied beim
Stuttgarter Ballett. Seit der Spielzeit
2003/04 ist Jason Reilly Erster Solist.
Beim Stuttgarter Ballett hat sich Jason
Reilly in kurzer Zeit ein beachtliches Repertoire an Hauptrollen in großen Handlungsballetten bedeutender Choreographen erarbeitet. Er tanzte unter
anderem die Titelrollen in Onegin und
Romeo und Julia (beide: John Cranko)
Jason Reilly
und verkörperte Prinz Siegfried in
Schwanensee, Petrucchio in Der Widerspenstigen Zähmung (beide:
John Cranko), Herzog Albrecht in Giselle (Inszenierung: Reid Anderson, Valentina Savina), Colas in La Fille mal gardée (Sir Frederick
Ashton) sowie Prinz Desiré und Carabosse in Dornröschen (Márcia
Haydée nach Marius Petipa). Des weiteren war Jason Reilly in der Titelrolle von Othello zu sehen, als Stanley Kowalski in Endstation
Sehnsucht, Gaston Rieux und Des Grieux in Die Kameliendame (alle:
John Neumeier), als Gaveston in Edward II (David Bintley) sowie als
Basilio in Don Quijote (Maximiliano Guerra).
Zu Jason Reillys breitgefächertem Repertoire an neoklassischen und
modernen Werken gehören unter anderem Haupt- und Solorollen in Le
sacre du printemps und Pierrot Lunaire (beide: Glen Tetley), Das Lied
von der Erde (Kenneth MacMillan), Vergessenes Land (Jiří Kylián), Siebte Sinfonie (Uwe Scholz) sowie in Werken von George Balanchine, Jerome Robbins, Hans van Manen, Maurice Béjart, Jean-Christophe Blavier, Itzik Galili, William Forsythe, Kevin O‘Day und Jean Christophe
Maillot. John Crankos technisch höchst anspruchsvollen Pas de deux
Legende tanzte Jason Reilly bereits mehrfach in Stuttgart und auf
großen Bühnen weltweit. Zahlreiche Choreographen haben tragende
Rollen für ihn choreographiert, darunter Itzik Galili, Mauro Bigonzetti,
Wayne McGregor, Daniela Kurz, Marco Goecke, Christian Spuck und
Douglas Lee. Zu Beginn der Spielzeit 2008/09 schuf Kevin O‘Day die
Titelrolle in seinem ersten abendfüllenden Ballett Hamlet für ihn.
Jason Reilly war mit dem Stuttgarter Ballett auf Tourneen und bei
unzähligen Gastauftritten auf der ganzen Welt zu sehen. Mit der
männlichen Titelrolle in John Crankos Romeo und Julia macht er auf
der USA-Tournee des Stuttgarter Balletts im Jahr 2003 international
auf sich aufmerksam. Er tanzte außerdem mit international bedeutenden Tanzpartnerinnen wie Greta Hodgkinson, Alessandra Ferri und
Evelyn Hart. In der Neueinstudierung des Stückes Endstation Sehnsucht von John Neumeier beim Stuttgarter Ballett verkörperte er erstmals im Januar 2004 die Rolle des Stanley Kowalski an der Seite von
Alessandra Ferri. Als die kanadische Starballerina Evelyn Hart im April
2004 beschloss, nach 30-jähriger Bühnenkarriere letztmals die Julia
zu tanzen, lud sie Jason Reilly ein, den Part des Romeo zu übernehmen. Außerdem war er ihr Tanzpartner bei ihrem Abschied von der
Bühne im Jahr 2006. Im Oktober 2006 tanzte er mehrere Vorstellungen von Glen Tetleys Voluntaries als Gast des Royal Ballet London;
2007 tanzte er beim National Ballet of Canada an der Seite von Greta
Hodgkinson die Rolle des Petrucchio in John Crankos Der Widerspenstigen Zähmung. – Im Februar 2006 erhielt Jason Reilly den Deutschen Tanzpreis »ZUKUNFT« 2006.
Peter Dingle
Breno Bittencourt
Peter Dingle kommt aus Lindsay/Ontario
in Kanada und wurde zunächst an der
National Ballet School of Canada ausgebildet, bevor er an die Schule des HAMBURG BALLETT kam. 1997 wurde er in
die Compagnie des HAMBURG BALLETT übernommen und 2001 zum Solisten ernannt. Als Gasttänzer trat Peter
Dingle beim Iwamizawa Art Festival in
Sappora auf. John Neumeier kreierte für
ihn unter anderem Soli in »Stimme der
Nacht« und »Yondering«. Außerdem arPeter Dingle
beitete Peter Dingle gemeinsam mit
Marco Goecke, der für ihn ein Solo in
»Beautiful Freak« kreierte, und inspirierte Yukichi Hattori zu einem
Solo in »Wege«. In der Spielzeit 2009/2010 ist Peter Dingle unter
anderem als Gurn in »La Sylphide« und als Thomas Nijinsky in
»Nijinsky« auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper zu sehen.
begann seine Ballettausbildung in seiner
Heimat Brasilien und ergänzte sie ab
1996 an der Ballettschule der Staatsoper
Wien. Anschließend wurde er zunächst
Mitglied im »Jeune Ballet de France«,
dann in der Ballettcompagnie am Staatstheater Wiesbaden, wo er zum Solotänzer avancierte. 2001 wechselte er als
Solist zum »Ballet du Capitole« nach Toulouse und wurde dort 2006 zum Ersten
Solisten befördert. Er tanzte in zahlreichen Stücken von weltweit renomBreno Bittencourt
mierten Choreographen wie George Balanchine, Jiří Kylián, Nacho Duato, Hans
van Manen, Mauro Bigonzetti, Nils Christe und Uwe Scholz. Sein
Repertoire beinhaltet ferner die Hauptrollen in Balletten wie »Don
Quixote«, »Coppélia«, »Giselle«, »Der Nussknacker«, »Romeo und
Julia«, »Carmen«, »Der Widerspenstigen Zähmung« und »Der Feuervogel«. Zu den Gastengagements des international gefragten Tänzers gehören Auftritte in der Arena di Verona, im Teatro Massimo di
Palermo, in der Opéra de Nice sowie in Spanien, Südamerika, in der
Ukraine und in den USA. 2008 erhielt er den Kritiker Preis ȃtoiles de
Ballet 2000« in Cannes. Seit dieser Saison ist der mehrfache Preisträger (u. a. bei Ballett-Wettbewerben in Brasilien, Luxemburg und
Frankreich) als Solotänzer im Aalto Ballett Theater Essen engagiert.
Otto Bubeníček
Otto Bubeníček ist Tscheche, wurde in
Polen geboren und erhielt seine Ballettausbildung am Prager Konservatorium. 1992 wurde Otto Bubeníček beim
Prix de Lausanne mit dem Prix d’Espèces
ausgezeichnet. Zum HAMBURG BALLETT kam Otto Bubeníček 1993. Er wurde 1995 zum Solisten und 1997 zum Ersten Solisten ernannt. Als Gasttänzer trat
er international auf, unter anderem in
Stuttgart, London, Lausanne und Japan.
Durch seine Vielseitigkeit beeindruckte
Otto Bubeníček in zahlreichen Rollen
Otto Bubeníček
und Soli in Balletten von John Neumeier.
Dieser choreographierte für ihn unter anderem den Part des Goldenen Sklaven und des Fauns in »Nijinsky« und den Mann in »Le
Pavillon d’Armide«. Seit 2005 komponiert Otto Bubeníček auch Musik für Ballette seines Zwillingsbruder Jiři Bubeníček und entwirft
Bühnen- sowie Kostümbilder. In der Spielzeit 2009/2010 tanzt Otto
Bubeníček unter anderem den Orpheus in »Orpheus«, Vaslaw
Nijinsky in »Nijinsky« und den König in »­Illusionen – wie Schwanensee« in der Hamburgischen Staats­oper (Choreographie John Neumeier).
Breno Bittencourt
als »Apollo«
(Choreograpie
Georges Balanchines)
Teilnehmer des Stuttgarter Balletts an der Ballettgala
zu Ehren Georgette Tsinguirides (Deutscher Tanzpreis 2010)
Attila Bako
Alexander Jones
David Moore
Filip Barankiewicz
Matthew Crockard-Villa
Nathalie Guth
Catherine Hamer
Sue Jin Kang
Daniela Lanzetti
Daisy Long
Evan McKie
Brent Parolin
Damiano Pettenella
Marijn Rademaker
Jason Reilly
Mikhail Soloviev
Demis Volpi
Elizabeth Wisenberg
Renée Wright
Vom Festhalten des Flüchtigen
Von Ulrich Roehm
Der »Deutsche Tanzpreis 2010« ist einer nicht im öffentlichen Rampenlicht stehenden, aber international für den
Tanz wirkenden Persönlichkeit gewidmet: GEORGETTE
TSINGUIRIDES – Choreologin des Stuttgarter Balletts.
Doch ist dieser Tanzpreis stellvertretend auch den internationalen Tanzschriften oder Dance-Notations, der »Benesh-Movement Notation« und »Kinetographie Laban«,
auch Labanotation genannt, gewidmet, um diese sehr
wichtige Grundlage zur Erhaltung von Choreographien
ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, jedoch auch in die
»Kollegen-Welt« zu rufen, um einmal darzulegen, wie bedeutsam die exakte Niederschrift einer Choreo­graphie für
deren Original-Erhalt ist.
Da ist die Musik ein gutes Beispiel: Eine Mozart-, eine
Schnittke-, eine Henze-Partitur ist die »objektive« Grundlage für die »subjektive« Arbeit des Dirigenten – was die
unterschiedlichen Dirigenten schließlich zum Hören bringen, ist dann eine individuelle Interpretation!
Selbstverständlich brauchen wir im Tanz die optische
Aufzeichnung, auf Video oder DVD – sie ist wichtig. Aber
sie zeigt doch immer (und dies spiegelbildlich) die individuelle Interpretation des Darstellers. Und bei großen
Gruppen-Szenen ist eine Einstudierung auf ausschließlich
optischer Basis eben auch recht problematisch.
Wo wären also die wunderbaren Choreographien John
Crankos, ohne seine – man muss sagen – geniale Idee,
seine Solistin Georgette Tsinguirides – fast gegen ihren
Willen – zum Studium der neuen »Benesh-MovementNotation« nach London zu senden, wo sie als dritte Absolventin das Studium mit Auszeichnung beendete. Und seit
dem Jahr ihrer Rückkehr 1966 wurden alle in Stuttgart
kreierten Ballette (seien sie von Maurice Béjart, John
Cranko, Marcia Haydée, Jiří Kylián, Kenneth MacMillan
oder anderen) von ihr aufgezeichnet, der Nachwelt erhalten zu weiteren Einstudierungen weltweit.
In den Vereinigten Staaten sind z. B. durch die LabanNotation die Werke George Balanchines, Martha Grahams, José Limons und Anthony Tudors der Nachwelt
erhalten.
Ohne die »Kinetographie Laban« gäbe es die »erhaltenen« Choreographien z. B. von Kurt Jooss nicht mehr –
die als Eröffnungs-Programm des »Folkwang-Festivals
1985« in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten
Richard von Weizsäcker mit den »Ballets Jooss ‘32« von
Anna Markard Jooss einstudiert wurden, und selbstverständlich auch alle weiteren Aufführungen weltweit.
Rudolf von Labans Nachfolger auf diesem Gebiet, sein
Schüler Albrecht Knust, wurde von Kurt Jooss in den
1950er Jahren zur Weiterentwicklung der Kinetographie
Laban an die Folkwangschule geholt – dessen Nachfolgerin Christine Eckerle wiederum wird heute geehrt mit
einem »Anerkennungspreis«, ebenso wie ihre Kollegin
Susanne Menck, langjährige Choreologin des »Hamburg
Ballett«, die dabei half, das umfangreiche choreographische Schaffen John Neumeiers auf Basis der »BeneshMovement-Notation« der Nachwelt zu erhalten.
Im Rahmen dieser »Hommage an dieTanzschrift« möchten wir dementsprechend das »Hamburg Ballett« mit einer Choreographie von John Neumeier einbinden.
Da Georgette Tsinguirides Choreographien, die sie alle
selbst notiert hat, mit Hilfe der »Benesh-Movement-Notation« seit etwa 45 Jahren weltweit einstudiert – am
­heutigen Tage der Preisverleihung wird sie ihren 82. Geburtstag mit uns begehen können – haben wir uns verständlicherweise bemüht, diese Internationalität auch im
Rahmen des Gala-Programms zu spiegeln. So wurden die
heutigen Auftritte von den Ersten Solisten des Chinesischen Nationalballetts Beijing, des Aalto Ballett Theaters
Essen, des Staatsballetts Berlin, des Stuttgarter Balletts
sowie den Solisten des Balletts der Pariser Oper zu dieser
festlichen Demonstra­tion als »Hommage« an die Tanzschriften einstudiert.
Auch die Preisträgerin des »Deutschen Tanzpreises ›ZUKUNFT‹« 2010, Iana Salenko vom Staatsballett Berlin, wird
mit dem Tanzpreisträger »ZUKUNFT« aus dem Jahr 2009,
Marijn Rademaker, ein von Georgette Tsinguirides einstudiertes Duett zeigen.
Als eine ganz besondere »Hommage« an die »Doyenne« der internationalen Tanzschrift heute, sehen
wir die großartige Bereitschaft ihres großen Kollegen
Egon Madsen, zusammen mit Eric Gauthier eine zauberhafte Choreographie von John Cranko auf die Bühne
zu bringen: Ein Duett aus »The Lady and the Fool«. Und
dass Marcia Haydée bereit war, für ihre langjährige Kollegin die Laudatio zu übernehmen, spricht ebenfalls für
sich.
Danksagung
Wir danken
Reid Anderson (Intendant des Stuttgarter Balletts)
Feng Jian (Direktorin des Chinesischen Nationalballetts)
Brigitte Lefévre (Direktorin des Balletts der Pariser Oper)
Vladimir Malakhov (Intendant des Staatsballetts Berlin)
John Neumeier (Intendant des Hamburg Ballett)
den Laudatoren
Marcia Haydée und Klaus Geitel
für das »Tschaikowsky-Pas de deux«
Choreography George Balanchine
© George Balanchine Trust
sowie für die Cranko-Choreographien
Dieter Graefe (Stuttgart)
der Geschäftsführung des
Aalto-Theaters Essen, Berger Bergmann,
dem Ballettintendanten des
Aalto Ballett Theater Essen, Ben van Cauwenbergh,
dem Technischen Direktor des Aalto-Theaters Essen,
Daniel Kaiser, und seiner Mannschaft
sowie unseren Sponsoren
Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen e.V.
Norbert-Lammert-Stiftung
Anneliese Brost, Marian Kaimer
Sparkasse Essen
Stadt Essen
und den Inserenten in diesem Abendprogramm
für die großzügige Unterstützung
der Verleihung des Deutschen Tanzpreises 2010.
Abendprogramm und Beilage zu den Festschriften
»Deutscher Tanzpreis 2010 – Georgette Tsinguirides«
»Deutscher Tanzpreis ›ZUKUNFT‹ 2010 – Iana Salenko«
Herausgegeben vom
Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V.
in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik e.V.
anlässlich der Verleihung des Deutschen Tanzpreises 2010
am 27. Februar 2010 im Aalto-Theater Essen
Redaktion: Ulrich Roehm, Dagmar Ellen Fischer,
Gestaltung: Ulrich Roehm, Frank Münschke dwb
Satz: Klartext Medienwerkstatt GmbH, Essen
Druck: Druckerei Rasch, Bramsche
Abbildungsnachweis
Aalto-Ballett-Theater-Essen: 27 re.
Holger Badekow: Seite 8, 9 u., 27 li.,
Regine Brocke, Seite 21
die arge lola: Titelseite oben, Seite 5
Andrej Glusgold: Seite 10 u.,
Michael Lidvac: Seite 23 li.
Nationalballet of China: Seite 17 li., 25 li
Enrico Nawrath: Seite 4, 10 o.,
Iana Salenki (Archiv): Seite 12,
Stuttgarter Ballett: Seite 6, 15, 17 re., 18, 20, 23 re., 25 re., 26, 28
Sabrina Theisen: Titelseite unten
1983 — 27 Jahre — 2010
DEUTSCHER
TANZPREIS
1983 Tatjana Gsovsky (Laudator: Kurt Peters)
1983 Gret Palucca (Laudator: Kurt Peters)
1984 Kurt Peters (Laudator: Klaus Geitel)
1986 Gustav Blank (Laudator: Horst Koegler)
1986 Heinz Laurenzen (Laudator: Helmut Scheier)
1987 José de Udaeta (Laudator: Kurt Peters)
1988 John Neumeier (Laudator: Maurice Béjart)
1989 Marcia Haydée (Laudator: Lothar Späth)
1990 Karl Heinz Taubert (Laudatorin: Sibylle Dahms)
1991 Konstanze Vernon (Laudator: August Everding)
1992 Horst Koegler (Laudator: Gerhard Brunner)
1993 Hans van Manen (Laudator: Heinz Spoerli)
1994 Maurice Béjart (Laudator: Klaus Geitel)
1995 Pina Bausch (Laudator: Marc Jonkers)
1996 Tom Schilling (Laudatorin: Marion Kant)
1997 Philippe Braunschweig (Laudator: Frank Andersen)
1998 Birgit Keil (Laudator: Lothar Späth)
1999 Uwe Scholz (Laudatoren: Marcia Haydée und Kurt Biedenkopf, vertr. durch Eckhard Noack)
2000 Fritz Höver (Laudator: Wolfgang Gönnenwein)
2001 Hans Werner Henze (Laudator: Richard von Weizsäcker)
2003 Gregor Seyffert (Laudator: Gregor Gysi)
2004 William Forsythe (Laudator: Klaus Zehelein)
2005 Hans Herdlein (Laudator: Norbert Lammert)
2006 Reid Anderson (Laudatorin: Marcia Haydée)
2007 Susanne Linke (Laudator: Lutz Förster)
2008 Jubiläums-Tanzpreis: John Neumeier (Laudatorin: Marcia Haydée) – 1983– 2008
2009 Heinz Spoerli (Laudator: Martin Schläpfer)
2010 Georgette Tsinguirides (Laudatorin: Marcia Haydée)
Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland e.V.
Deutscher Berufsverband für Tanzpädagogik e.V.
Kulturell.
Wir engagieren uns aktiv für die Essener Kultur-Szene: Mit eigenen
Ausstellungen, Konzerten und als Sponsor verschiedenster Kunstund Kulturveranstaltungen.
Gut für uns. Gut für Essen.
www.sparkasse-essen.de