Jahresbericht | 2015

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Jahresbericht | 2015
Jahresbericht | 2015
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsen-Anhalt e. V.
Zwischen Empathie und Effizienz,
zwischen Mensch und Richtlinie.
Jahresbericht 2015
Kennzahlen
Zusammenfassende Bilanz des MDK Sachsen-Anhalt e. V. über 2 Jahre.
Geschäftsjahr
Mitarbeiter (Durchschnitt an Vollzeitkräften)
Mitglieder
2015
2014
274
272
1.577.497*
1.579.063
Einnahmen
T EUR
23.078
21.445
Ausgaben
T EUR
22.155
21.635
*ohne Mitglieder der Bahn-BKK
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Gesundheitswesen kennt keinen
Stillstand. Veränderungen gehören zum
Alltag. Mal sind sie mehr, mal weniger
weitreichend. Als MDK Sachsen-Anhalt ist
es unser Ziel, entsprechend in Bewegung zu
bleiben, Prozesse gestalterisch zu begleiten,
um frühzeitig gerüstet zu sein für neue oder
veränderte Aufgaben.
15
Gravierenden Veränderungen unterworfen
ist beispielsweise der Pflegebereich.
Wie kann unnötige Bürokratie abgebaut
werden? Wie wird die Qualität der Begutachtungen sichergestellt? Wie wird
der Wechsel von Pflegestufen zu Pflegegraden vollzogen?
Dank engagierter und kompetenter Mitarbeiter ist es uns auch im Jahr 2015
gelungen, im Verbund mit unseren Partnern im Gesundheitswesen eine Reihe
anspruchsvoller Weichenstellungen zu meistern.
— Volker Rehboldt
Geschäftsführer MDK Sachsen-Anhalt
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Hauptverwaltung
Verantwortung übernehmen für die
Interessen der Versicherten
8
Perspektiven und Neuerungen in der Pflege
16
Pflegeforum 2015
Wirken des Verwaltungsrates in der
4. Legislaturperiode und in Zukunft
NBA – Weichen gestellt
17
Das NBA Prüfsystem
"Kommunikation ist das, was ankommt!"
12
Kommunikationskonzept des
MDK Sachsen-Anhalt
Damit die Gutachten stimmen
17
MDK Aktiv
14
Firmenstaffellauf 2015
Kontinuierliche Qualitätsprüfung
Versichertenbefragung
18
zeigt auch in 2015 positive Ergebnisse
Sportlich und spendabel beim BenefizFußballturnier
Prüfungen auf Augenhöhe
19
Qualitätssicherung der Qualitätsprüfung
Entbürokratisierung
19
der Pflege in Sachsen-Anhalt auf gutem Weg
Zahlen, Daten, Fakten
21
Pflege
Inhaltsverzeichnis
15
Medizin
Personalentwicklung
Gemeinsam für mehr Unabhängigkeit von
der Hilfe Anderer
24
Personalentwicklungskonzept
34
2015 – 2018
Rehabilitation vor Pflege bleibt
weiterhin wichtiger Schwerpunkt
Kompetenz, Qualität, Miteinander,
in der Begutachtung
Zukunft
37
Mit medizinischem Wissen der
Betriebsversammlung und Fortbildungsveranstaltung 2015
DRG-Abrechnung auf der Spur
25
Schulungen unterstützen Mitarbeiter der
BARMER GEK nach der Zentralisierung
27
Studieren geht über Probieren
38
Neue Studenten im MDK
Es bleibt ein bunter Schmetterling
Die Sinne weiten und den Blick über den
Sachsen-Anhalts erstes Kinderhospiz
Tellerrand schärfen
39
Zertifizierte Pflegekräfte
Zahlen, Daten, Fakten
31
Medizin
Zahlen, Daten, Fakten
42
Personalentwicklung
Jahresrechnung
44
Einnahmen und Ausgaben
45
Zahlenentwicklungen
Legende
Hauptverwaltung
Pflege
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
7
15
Jahresbericht 2015
Hauptverwaltung
Übersicht
Verantwortung übernehmen für die
Interessen der Versicherten
08
Wirken des Verwaltungsrates der
4. Legislaturperiode und in Zukunft
"Kommunikation ist das, was ankommt!"
12
Kommunikationskonzept des
MDK Sachsen-Anhalt
MDK Aktiv
14
Firmenstaffellauf 2015
Sportlich und spendabel beim
Benefiz-Fußballturnier
8
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Verantwortung übernehmen für die Interessen
der Versicherten
Wirken des Verwaltungsrates in der 4. Legislaturperiode und in Zukunft
Alle sechs Jahre werden die Vertreter und Stellvertreter im Verwaltungsrat
von den Verwaltungsräten bzw. den Vertreterversammlungen der Mitglieder des Medizinischen Dienstes neu gewählt. Damit ging die Arbeit der 14
stimmberechtigten Vertreter der 4. Legislaturperiode im Jahr 2015 zu Ende.
Zeit für einen Rückblick.
Wünsche der beiden Vorsitzenden der 4. Legislaturperiode Hans-Jürgen
Müller und Hansjörg Schürer an den künftigen Verwaltungsrat.
“
Uns als Mitgliedern des Verwal-
tungsrates wird die Verantwortung zuteil,
auf die zweckentsprechende Verwendung
“
Es bleibt zu hoffen, dass die politi-
schen Entscheidungen noch realitätsnäher
werden und ihre versichertenorientierte
der Mittel aus der Solidargemeinschaft Acht
Umsetzung in Sachsen-Anhalt finden. In
zu geben. Der Verwaltungsrat als Organ
der folgenden Legislaturperiode steht dem
des MDK Sachsen-Anhalt sorgt somit dafür,
MDK Sachsen-Anhalt im Zuge des GKV-
dass die Interessen der Versicherten und
Versorgungsstärkungsgesetzes erstmals ein
Patienten in dessen täglicher Arbeit gewahrt
Pflegebeirat zur Seite. Unser Wunsch ist es,
bleiben. Die Politik gibt gewissermaßen
dass die Zusammenarbeit innerhalb des
einen Handlungsrahmen vor, welchen es
Verwaltungsrates konstruktiv und vertrau-
unsererseits gewissenhaft auszufüllen und
ensvoll bleibt und der entstehende Beirat
in die Praxis umzusetzen gilt.
diesen Prozess unterstützt.
Ralf Dralle, Klaus Jürries, Axel
Wiedemann, Uwe Schröder,
Dr. Marion Rittierodt, Gunnar
Helm, Peter Treibmann,
Hans-Jürgen Müller, Albrecht
Freiherr von Bodenhausen,
Jens Hennicke, Hansjörg
Schürer, Matthias Werger,
Traudel Gemmer, Thomas
Rudloff, Björn Schönberg, Dr.
Klaus Holst, Volker Rehboldt,
Totila Wolfgang Pauli
(von links nach rechts)
9
15
Jahresbericht 2015
Konstituierung des Verwaltungsrates der
5. Legislaturperiode am 11.12.2015
Thomas Rudloff, Björn Schönberg, Steffi Suchant, André Beier, Norbert Kurzel, Dr. Marion Rittierodt, Dr. Wolfgang Hoffmann,
Malte Husemann, Hans-Jürgen Müller, Albrecht Freiherr von Bodenhausen, Klaus Jürries, Monika Scheibe, Dr. Klaus Holst, Manfred Grätz,
Daphne Bongardt, Volker Rehboldt (von links nach rechts)
Die beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrates der 5. Legislaturperiode
Traudel Gemmer und Hans-Jürgen Müller
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Wirken des Verwaltungsrates im Zeitraum
2010 bis 2015
Wahl der Vorsitzenden
Im Dezember 2009 konstituierte sich der Verwaltungsrat der 4. Legislaturperiode.
2010
2011
20 Jahre MDK Sachsen-Anhalt e. V
Auf Einladung der Vorsitzenden des Verwaltungsrates und der Geschäftsführung fand anlässlich des 20-jährigen Bestehens am 1. Dezember 2011 eine Feierstunde in Wernigerode statt.
Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG)
Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 sind die Regelungen des PNG in Kraft getreten.
Die dem Gesetz folgende Dienstleistungsrichtlinie (Die-RiLi) hatte das Ziel, die
Dienstleistungsorientierung für die Versicherten im Begutachtungsverfahren
zu stärken. Dem Verwaltungsrat des MDK Sachsen-Anhalt war es ein besonderes
2013
Anliegen, die Dienstleistungsrichtlinie im Sinne der Versicherten umzusetzen.
Patientenrechtegesetz (PRG)
An der Wahrung der Versicherteninteressen hinsichtlich der Umsetzung des Patientenrechtegesetzes im MDK Sachsen-Anhalt beteiligte sich der Verwaltungsrat maßgeblich. Seit dessen Inkrafttreten am 26.02.2013 stärkt das Gesetz die Rechtspositionen der Versicherten.
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15
Jahresbericht 2015
Wechsel der Geschäftsführung und der Ärztlichen Leitung
Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung im April 2012 beschlossen, Herrn Volker Rehboldt zur
Wahl als Geschäftsführer des MDK Sachsen-Anhalt aufzustellen.
Parallel zum Wechsel der Geschäftsführung nahm mit Beginn des 13.08.2012 auch Frau Dr.
med. Marion Rittierodt ihre Tätigkeit als Leitende Ärztin im MDK Sachsen-Anhalt auf.
2012
Pflegeforum
Unter dem Motto „Mehr Pflege – weniger Bürokratie“
startete eng begleitet durch den Verwaltungsrat am 21.
Juni 2012 das 1. Pflegeforum des MDK Sachsen-Anhalt.
Qualitätsprüfungs-Richtlinien
Besonderes Augenmerk im Jahr 2014 legte der
Verwaltungsrat auf die Umsetzung der Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes über die Prüfung
der in der Pflegeeinrichtung erbrachten Leistungen und deren Qualität nach § 114 SGB XI
(Qualitätsprüfungs-Richtlinien – QPR).
2014
Konstituierung des Verwaltungsrates der 5. Legislaturperiode
2015
GKV-Versorgungsstärkungsgesetz
In der folgenden Legislaturperiode steht dem Verwaltungsrat des MDK Sachsen-Anhalt im Zuge des
GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes erstmals ein Beirat zur Seite. In der Sitzung im Oktober 2015 hat
der Verwaltungsrat über die Ausrichtung der zukünftigen Arbeit mit dem Beirat beraten und den
Grundstein für die Anpassung der Satzung des MDK Sachsen-Anhalt gelegt.
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Geschäftsbericht
Jahresbericht
2015
2014
Medizin
Weiterbildung
Personalentwicklung
Jahresrechnung
„Kommunikation ist das, was ankommt!”
Die Kranken- und Pflegekassen sind gesetzlich verpflichtet, den MDK
bei wichtigen Leistungsentscheidungen mit Begutachtungen zu beauftragen. Diese Form der „aufgezwungenen“ Dienstleistung ruft bei den
Versicherten jedoch nur mangelnde Beliebtheit hervor. Häufig steht der
MDK in der Kritik der Öffentlichkeit. Hinzu kommt, dass sich die Krankenkassen infolge der Wiedereinführung des individuellen Beitragssatzes in einer sich mehr und mehr zuspitzenden Wettbewerbssituation
befinden. Was sich auch auf die Arbeit des MDK auswirkt.
Diesen Herausforderungen gilt es, kommunikativ entgegenzutreten.
Ziel einer externen wie internen Befragung in 2015 war es, folgendes herauszufinden:
· Welche Wirkung entfaltet der MDK nach außen?
· Wie ist die Selbstwahrnehmung innerhalb des MDK?
· Wie ergiebig funktioniert die Kommunikation nach außen und innen?
· Wo sehen die Mitarbeiter Optimierungsbedarf?
· Wie ist die Mitarbeitersicht auf die Zukunft des MDK und damit ihre eigene Zukunft?
Hauptverwaltung | Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsen-Anhalt e. V.
Pflege
Medizin
Weiterbildung
Jahresrechnung
Drei Themenschwerpunkte für eine Neu-Orientierung haben sich herauskristallisiert:
· Die Kommunikation insgesamt muss besser werden.
· In der Außenwirkung muss die Rolle des MDK inhaltlich besser erklärt werden.
· In der internen Kommunikation sehen die Mitarbeiter/-innen den größten Veränderungsbedarf.
Grundsätzliche Vorgaben zum Kommunikationskonzept:
· „Wir kommunizieren offen – ehrlich – emphatisch – proaktiv (intern) – reaktiv (extern)“
· Unternehmenssprache überarbeiten mit dem Ziel, Inhalte für ein leichteres, schnelleres Verständnis zu
vereinfachen
Klassische
Mitarbeiterrekrutierung
Externe Hauptziele:
· positive Außenwirkung des
MDK intensivieren
· Arbeitgebermarke
MDK Sachsen-Anhalt durch
Teilnahme an
Audits zur
Zertifizierung
Kommunikationskonzept
Arbeitgebermarke
Kooperation mit
Einrichtungen
des Gesundheitswesens
gezielte Kommunikation
unserer Vorteile stärken
Spezielle Ausund Weiterbildungsangebote
Sachsen-Anhalt
Kooperation mit
Universitäten &
Fachhochschulen
Teilnahme an
Messen, Foren,
Veranstaltungen
Unternehmenseigener
Internetauftritt
und
Social Media
Präsenz
Neben den klassischen Kommunikationskanälen
gilt es, die Social Media Präsenz weiter auszubauen.
Interne Ziele:
· Optimierung interner Informationskanäle wie das Intranet:
Hauptinformationsplattform für alle
· Optimierung interner Informationskanäle, bei denen man sich persönlich trifft:
Teamberatungen, direkte Führungskraft, Betriebsversammlungen, Pflegeforum,
Mitarbeiter-Veranstaltungen
· Überarbeitung der „Unternehmens-Sprache“
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15
Geschäftsbericht
Jahresbericht 2014
2015
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
MDK-Aktiv – Firmenstaffellauf 2015
5000 Läuferinnen und Läufer trafen sich am Donnerstag,
den 9. Juli 2015 zum sportlichsten Meeting Magdeburgs.
Mit dabei natürlich auch wieder der MDK Sachsen-Anhalt. Mit einem
Mixed-Team gingen Viola Woska, Karolin Schulze, Steven Völke,
Benjamin Klöppel und Volker Rehboldt an den Start. Mit einer
Gesamtzeit von 1:23:53 h legten unsere Läufer die 5x3 km zurück.
Nach dem Wettkampf luden fünf After-Run-Partys zum Netzwerken,
Verweilen und Tanzen ein. 12 000 Gäste zählte die Firmenstaffel
Magdeburg in diesem Jahr, womit ein neuer Rekord geknackt wurde.
Viola Woska, Karolin Schulze, Steven Völke
und Benjamin Klöppel (v.l.n.r.)
MDK-Aktiv – Sportlich und spendabel beim
Benefiz-Fußballturnier
Am Mittwoch, den 13. Mai 2015, rollte das runde Leder ab 17:00 Uhr
in der Sporthalle Lostau. Dort fand der 4. BSV Lostau Cup statt.
Auch in 2015 standen sich wieder Mannschaf-
Sachsen-Anhalt, der im Übrigen mit Karolin
ten des Ministeriums für Inneres und Sport,
Schulze die einzige Dame des Turniers zu
der AOK Sachsen-Anhalt, der Pfeifferschen
verzeichnen hatte, errang den fünften Platz
Stiftungen des BSV Lostau und natürlich
noch vor den Pfeifferschen Stiftungen. Als
des MDK Sachsen-Anhalt gegenüber. Der
Sieger aus dem Turnier hervor ging die Mann-
sportliche Wettstreit kam nicht zu kurz.
schaft der AOK Sachsen-Anhalt. Die Ehre des
Jeder wollte gewinnen. Ein Gewinner stand
besten Torhüters des Tages allerdings wurde
schon vor dem Anstoß fest: Das Kinderhos-
MDK-Pflegegutachter Stefan Grimbach zuteil.
piz der Pfeifferschen Stiftungen durfte sich
Herzlichen Glückwunsch!
über 330,-€ Spenden vom MDK freuen! Ein
großer Dank allen edlen Spendern. Ein ganz
besonderer Dank sei dem Osternienburger
Hockey Club (OHC) ausgesprochen. Stefanie
Walter übermittelte im Namen der Damenmannschaft 150,-€ aus der Mannschaftskasse.
Zu den sportlichen Ergebnissen: Der MDK
BSV Lostau Cup
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15
Jahresbericht 2015
Pflege
Übersicht
Perspektiven und Neuerungen in der Pflege
16
Pflegeforum 2015
NBA - Weichen gestellt
17
Das NBA-Prüfsystem
Damit die Gutachten stimmen
17
Kontinuierliche Qualitätsprüfung
Versichertenbefragung
18
zeigt auch in 2015 positive Ergebnisse
Prüfungen auf Augenhöhe
19
Qualitätsprüfung der Qualitätssicherung
Entbürokratisierung
19
der Pflege in
Sachsen-Anhalt
auf gutem Weg
Zahlen, Daten, Fakten -
21
Pflege
16
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Perspektiven und Neuerungen in der Pflege
Pflegeforum 2015
Das Pflegeforum des MDK Sachsen-Anhalt widmete sich im Jahr
2015 neben dem Neuen Begutachtungsassessment in der Pflege (NBA)
erneut dem Thema Pflegedokumentation
„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Mit diesen
Worten leitet Ellen Fährmann, Koordinatorin
im Projekt „Einführung des Strukturmodells
zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation" ihr Referat auf dem 4. Pflegeforum des
MDK Sachsen-Anhalt ein.
Die Pflegeversicherung befände sich erstmals
seit ihrer Einführung 1995 in einem wirklichen
Umbruch. Entbürokratisierung, die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes
und die geplante Reformierung des Pflege-
Ellen Fährmann, Dr. Andrea Kimmel, Volker Rehboldt, Simone
Borris (v. l. n. r.)
TÜVs können das Gesundheitswesen aktuell
Begutachtung von Pflegebedürftigkeit. Die
maßgeblich beeinflussen. Diesen Prozess
Kritik am Vorgehen bei der Ermittlung des
wohlwollend betrachtend und aktiv mitge-
Pflegebedarfs reißt seit jeher nicht ab. Mittler-
staltend widmete der MDK Sachsen-Anhalt
weile hat jedoch ein Umdenken stattgefunden.
sein Pflegeforum am 26. Juni 2015 daher den
Ein Bericht zur konkreten Ausgestaltung eines
Perspektiven und Neuerungen in der Pflege.
neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs liegt seit
Etwa 100 Akteure der Pflege aus Sachsen-
2013 vor. Damit einher geht das neue Begut-
Anhalt folgten der Einladung des MDK, um
achtungsassessment (NBA), mit welchem der
sich zu den aktuellen Themen auszutauschen
MDK bei der Beurteilung der Pflegestufe künf-
und Anregungen aus Fachvorträgen mitzu-
tig bewertet, was ein Pflegebedürftiger noch
nehmen. Begrüßt wurden die Teilnehmer
selbstständig durchführen kann. Dr. Andrea
von der Beigeordneten für Soziales, Jugend
Kimmel, Projektleiterin der NBA-Praktikabi-
und Gesundheit der Stadt Magdeburg, Frau
litätsstudie beim Medizinischen Dienst des
Simone Borris. Für sie sei wichtig, die Rolle
Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen
der Kommunen weiterhin zu stärken, damit
(MDS) stellte das neue Verfahren vor.
diese bei der Umsetzung aller Neuerungen
„Insgesamt befinden wir uns in einer positi-
ihren individuellen Situationen bedarfsgerecht
ven Stoßrichtung“, fasst MDK-Geschäftsführer
entgegentreten können.
Volker Rehboldt zusammen. „ Es gilt nun
Ein weiterer Fachvortrag widmete sich der
jedoch am Ball zu bleiben."
17
15
Jahresbericht 2015
NBA-Weichen gestellt
Das NBA-Prüfsystem
Der Countdown läuft. Zum Beginn des Jahres
2017 wird die Begutachtung pflegebedürftiger
Menschen reformiert. Die Weichen für das
neue Begutachtungsassessment (NBA) sind
in Sachsen-Anhalt schon gestellt.
Basierend auch auf gutachterlichen Tätigkeiten des MDK Sachsen-Anhalt ist 2015 die
Evaluation des NBA abgeschlossen worden.
Kerstin Steinke, Leiterin Geschäftsbereich
Pflege, sieht ihr Haus gerüstet für die Änderungen: „Wichtig ist, dass Pflegebedürftige und
Angehörige frühzeitig und umfassend über
die Umstellung von drei Pflegestufen auf fünf
Pflegegrade und das Begutachtungssystem
informiert werden.“
Kerstin Steinke - Pflegeleitung des MDK Sachsen-Anhalt
Damit die Gutachten stimmen
Kontinuierliche Qualitätsprüfung
Fast 90 Prozent der Pflegebedürftigen sind mit
„Mit Hilfe eines modifizerten Erhebungsbogens
der Begutachtung des Medizinischen Dienstes
prüfen wir, ob der Gutachter die Prüfinstrumente
der Krankenversicherung Sachsen-Anhalt
richtig angewendet hat. Dabei geht es nicht mehr
zufrieden. Grundlage dafür sind qualifizierte
nur um formale, sondern auch um inhaltliche
Gutachten. Für die kontinuierliche Quali-
Kriterien.“ 0,5 Prozent dieser geprüften Pflege-
tätsprüfung in diesem Bereich wurden 2015
gutachten werden einer Länderübergreifenden
bundesweit neue Prüfverfahren eingeführt.
Prüfung unterzogen.
Rund 58.000 Pflegegutachten im Hausbesuch
Bundesweit organisiert ist auch das Auditverfah-
gibt es jährlich beim MDK Sachsen-Anhalt.
ren. Hier begleitet ein Prüfer aus einem anderen
Per Zufallsprinzip werden 0,5 Prozent davon
MDK einen Gutachter in Sachsen-Anhalt. Ziel des
entsprechend qualifizierten Mitarbeitern zur
Audits: „Stimmt das Gutachten mit der Pflegesi-
Überprüfung vorgelegt. Eine davon ist Kerstin
tuation überein?“ Es erfolgen im Anschluss ein
Steinke, Leiterin des Geschäftsbereichs Pflege:
Feedbackgespräch und ein Auditbericht.
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Versichertenbefragung zeigt auch in 2015
positive Ergebnisse
Rund 75.000 Pflegebegutachtungen führt
für unsere engagierten Pflegefachkräfte ver-
der MDK Sachsen-Anhalt jährlich durch. Im
öffentlichen konnten.
letzten Jahr wurden erstmals bundesweit bei
den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen
Die im Vergleich mit anderen Befragungen
Befragungen zur Zufriedenheit mit der Pflege-
im Allgemeinen und im Gesundheitswesen
begutachtung durch den MDK durchgeführt,
im Besonderen überdurchschnittliche Rück-
mit insgesamt sehr guten Ergebnissen für den
laufquote von 37,6 % belegt das erhebliche In-
MDK Sachsen-Anhalt.
teresse der Beteiligten, ihre Erfahrungen mit
Wir freuen uns, dass wir den Ergebnisbericht
der Pflegebegutachtung mitzuteilen und ihre
auch in 2015 mit einem positiven Feedback
Zufriedenheit dem MDK zurück zu spiegeln.
Die wichtigsten Ergebnisse
auf einen Blick
89 %
Informationen über
die Pflegebegutachtung
In diesem Bereich wurde nach der Zufriedenheit
des Versicherten mit den allgemeinen Informationen
über die Pflegebegutachtung des MDK Sachsen-Anhalt
gefragt. Fragen zum Anmeldeschreiben sowie
zur Erreichbarkeit und zur Freundlichkeit bei
Rückfragen wurden hier bewertet. Mit einer
durchschnittlichen Zufriedenheit von 89
Prozent sind die Versicherten mit
diesem Bereich sehr
zufrieden.
86 %
Persönliches
Auftreten des Gutachters
In diesem Bereich wurde nach dem direkten
Auftreten des Gutachters des MDK SachsenAnhalt vor dem Versicherten gefragt. Fragen zum
Einfühlungsvermögen des Gutachters und seine
Kompetenz wurden hier bewertet. Mit einer
durchschnittlichen Zufriedenheit von
86 Prozent sind die Versicherten mit
diesem Bereich ebenfalls sehr
zufrieden.
88 %
Der persönliche Kontakt
In diesem Bereich wurde nach dem direkten
und persönlichen Kontakt des Versicherten
mit dem Gutachter des MDK Sachsen-Anhalt gefragt.
Fragen zum Verhalten des Gutachters und
dessen Eingehen auf die persönliche Situation
wurden hier bewertet. Mit einer durchschnittlichen
Zufriedenheit von 88 Prozent
sind die Versicherten auch mit diesem
Bereich sehr zufrieden.
85 %
Gesamtzufriedenheit
Mit der Begutachtung durch den Medizinischen
Dienst der Krankenversicherung Sachsen-Anhalt
(MDK Sachsen-Anhalt) sind 85 Prozent der
pflegebedürftigen Menschen zufrieden.
Das ist das Ergebnis der zweiten bundesweit durchgeführten Versichertenbefragung, die ein
neutrales Unternehmen im
Auftrag der Medizinischen Dienste
durchgeführt hat.
19
15
Jahresbericht 2015
Prüfungen auf Augenhöhe
Qualitätssicherung der Qualitätsprüfung
Die Qualität der Pflegeeinrichtungen ist ein hohes Gut, Prüfungen durch
den MDK sind selbstverständlich. Die Qualität dieser Prüfungen wird
nach einem standardisierten Konzept gesichert.
Ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssi-
Feedbackbogen, können sich seit August
cherung sind MDK-übergreifende Audits. In-
2015 alle geprüften Einrichtungen ano-
nerhalb von fünf Jahren wird so jeder Prüfer
nym online äußern. Das gilt für die Qua-
des MDK Sachsen-Anhalt durch Prüfer aus
lität der Prüfungsdurchführung sowie
anderen Medizinischen Diensten bzw. des
des Prüfberichtes. 2015 gab es zurzeit 112
PKV-Prüfdienstes begleitet. Hinzu kommt
Rückmeldungen zur Durchführung der
ein jährliches Audit durch einen externen
Qualitätsprüfung. „In neun von zehn Fäl-
Sachverständigen.
len wurde sich zufrieden geäußert“, so Ina
Ebenso wichtig sind der Rücklauf aus der
Schulze, Leiterin Fachbereich Qualitäts-
Befragung der Landesverbände der Pflege-
prüfungen beim MDK Sachsen-Anhalt. Ziel
kassen zur Qualität der Prüfberichte und
sei es, „dass Prüfungen auf Augenhöhe“
der entsprechenden Befragungen der Pfle-
stattfinden, um gemeinsam die Qualität in
geeinrichtungen selbst. Erhielten zuvor
den Einrichtungen zu sichern oder weiter
nur zehn Prozent der Einrichtungen einen
zu verbessern.
Entbürokratisierung der Pflege in
Sachsen-Anhalt auf gutem Weg
Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht. Eine Pflegeplanung umfasst deshalb leicht mehr als 30 Seiten. Schließlich handeln Pflegekräfte
im Sinne des internationalen Ethikkodex für Pflegende, der ihnen abverlangt, verantwortungsvoll mit der Informationsweitergabe umzugehen.
Im Kodex heißt es aber auch: Die grundlegende berufliche Verantwortung der Pflegenden gilt dem pflegebedürftigen Menschen.
„Eine Verschlankung der Pflegedokumenta-
in Sachsen-Anhalt. In enger Kooperation mit
tion soll Erleichterung für unsere Kollegen
dem MDK Sachsen-Anhalt realisierte die Le-
bringen und helfen, sich wieder mehr ihrer
wida GmbH von 2010 bis 2014 ein Projekt
Fachlichkeit zu widmen.“, so Carola Lau, Ge-
zur Entbürokratisierung. Die Lewida GmbH
schäftsführerin mehrerer stationärer und
hat ihre bestehende Pflegeplanung exemp-
ambulanter Einrichtungen der Lewida GmbH
larisch von 31 auf 11 Seiten reduziert. Sie ist
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
nun transparenter und einfacher zu lesen. So
denn per 17.11.2015 haben sich in Sachsen-
wurde etwa der Name eines Bewohners in der
Anhalt bereits 34,8 Prozent der stationären
Urfassung 106 Mal ausgeschrieben oder wur-
Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pfle-
den Grundsätze einer professionellen Pflege
gedienste beim Projektbüro angemeldet.
wie „Die Wünsche des Bewohners werden be-
Damit liegt Sachsen-Anhalt auf einem guten
rücksichtigt“ floskelartig genannt. Prägnan-
Mittelfeldplatz – der Bundesschnitt liegt mit
te, stichwortartige Beschreibungen rücken in
7.823 Einrichtungen bei 31,7 Prozent (Stand
den Fokus, Doppeldokumentationen werden
2015).
vermieden. Dies deckt sich mit den Zielen des
Besinnt man sich auf den Wortursprung von
Modellprojekts des Bundesministeriums für
Dokumentation (lat. docere = lehren), so soll
Gesundheit zur „Effizienzsteigerung der Pfle-
etwas gelehrt werden. Sie dient der Nutzbar-
gedokumentation“, Nun gilt es, das »Struktur-
machung von Informationen. „Die Pflegedo-
modell zur Effizienzsteigerung in der Pflege«
kumentation im Besonderen ist daher nicht
auf Initiative des Pflegebevollmächtigten der
notwendiges Übel. Sie stellt die Grundlage
Bundesregierung Karl-Joseph Laumann seit
der individuellen Versorgung dar.“, erklärt
Anfang des Jahres 2015 in die Fläche tragen.
Volker Rehboldt, Geschäftsführer des MDK
Im November wurde in Sachsen-Anhalt ein
Sachsen-Anhalt. „Nur durch eine aussage-
Kooperationsgremium mit Vertretern der
fähige Dokumentation erfahren alle am Pfle-
Leistungserbringerverbände,
Krankenkas-
geprozess Beteiligten, was für den Pflegebe-
sen und Heimaufsichten des Landes sowie
dürftigen getan werden muss. Gemeinsames
des Ministeriums für Arbeit und Soziales
Ziel muss sein, die Pflegedokumentation ef-
gebildet. Unter Vorsitz des MDK Sachsen-
fektiver und effizienter zu gestalten.“
Anhalt soll das Entbürokratisierungspro-
Das Beispiel der Lewida GmbH zeigt, dass
jekt gemeinsam vorangebracht werden. Der
Sachsen-Anhalt auf einem guten Weg ist,
Erfahrungsaustausch soll helfen, etwaige
die Anregungen der Bundesregierung ziel-
Probleme auf kurzem Wege zu lösen. Im
bringend umzusetzen. Ina Schulze, Leiterin
Mai vereinbarten die Mitglieder, eine Unter-
des Fachbereichs Qualitätsprüfung im MDK
arbeitsgruppe aus Leistungserbringerver-
Sachsen-Anhalt, fasst den Veränderungs-
bänden und MDK einzurichten, um anhand
prozess treffend zusammen: „Die Verschlan-
aktueller Fallbeispiele aus den Qualitäts-
kung der Pflegedokumentation ist in jedem
prüfungen den Einrichtungen Lösungswege
Falle richtig und wichtig. Gespannt sehen
unter Beachtung des pflegefachlichen Hin-
wir dem Umsetzungsprozess durch die Ein-
tergrundes aufzuzeigen.
richtungen entgegen. Die Pflegenden haben
Die Einführung des Strukturmodells zur Ent-
die Chance, sich ihrer Fachlichkeit zu besin-
bürokratisierung der Pflegedokumentation
nen, sie rückt wieder in den Vordergrund.
wird vom Landesgremium nach Kräften un-
Wünschenswert wäre, die gewonnene Zeit
terstützt. Und das mit beachtlichem Erfolg,
käme den Pflegebedürftigen zugute.“
21
15
Jahresbericht 2015
Zahlen, Daten und Fakten - Pflege
Leistungsumfang Einzelfallbegutachtungen
Im Jahre 2015 wurden insgesamt 73.161 Begutachtungen durchgeführt
(Pflegebegutachtungen nach § 18 SGB XI)
73.161
Diese teilen sich auf in folgende Erledigungsarten:
4.337 Stellungnahmen, 10.581 Gutachten nach Aktenlage,
58.243 Gutachten nach Besuch
Begutachtungen
2015
Einzelfallbegutachtungen 2015 im Jahresvergleich
Jahr 2015 %
Jahr 2014 %
Jahr 2013 %
Begutachtungen nach
Aktenlage
20,4
21,6
23,5
Begutachtungen mit
Versichertenkontakt
79,6
78,4
76,5
Begutachtungen gemäß § 18 SGB XI mit 5–Wochenfrist
34.000
Fast
5-Wochenfristfälle im Jahr 2015
davon 99,6 % innerhalb von 28 Tagen begutachtet.
fast
34.000
Begutachtungen
2015
99,6 % innerhalb
von 28 Tagen
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Leistungsumfang Qualitätsprüfungen
Im Jahre 2015 wurden insgesamt 1.113 Prüfungen durchgeführt.
(Prüfungen nach § 114 ff. SGB XI)
Qualitätsprüfungen 2013 - 2015
2015
Ambulant
Stationär
Gesamt
Anlassprüfungen
18
37
55
Regelprüfungen
509
522
1.031
7
20
27
Gesamt
534
579
1.113
Davon Erstprüfungen
528
553
1.081
Ambulant
Stationär
Gesamt
Anlassprüfungen
16
42
58
Regelprüfungen
468
451
919
11
10
21
Gesamt
495
503
998
Davon Erstprüfungen
485
483
968
Ambulant
Stationär
Gesamt
Anlassprüfungen
15
34
49
Regelprüfungen
486
490
976
Kostenpflichtige
Wiederholungsprüfungen
14
3
17
Gesamt
515
527
1.042
Davon Erstprüfungen
499
517
1.016
Kostenpflichtige
Wiederholungsprüfungen
2014
Kostenpflichtige
Wiederholungsprüfungen
2013
23
15
Jahresbericht 2015
Medizin
Übersicht
Gemeinsam für mehr Unabhängigkeit
von der Hilfe Anderer
24
Rehabilitation vor Pflege bleibt weiterhin
wichtiger Schwerpunkt in der Begutachtung
Mit medizinischem Wissen der
DRG-Abrechnung auf der Spur
25
Schulungen unterstützen Mitarbeiter der
BARMER GEK nach der Zentralisierung
Es bleibt ein bunter Schmetterling
27
Sachsen-Anhalts erstes Kinderhospiz
Zahlen, Daten, Fakten
31
Medizin
24
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Dr. med. Marion Rittierodt,
Leitende Ärztin des MDK Sachsen-Anhalt
Gemeinsam für mehr Unabhängigkeit
von der Hilfe Anderer
Rehabilitation vor Pflege bleibt weiterhin wichtiger Schwerpunkt in der
Begutachtung
Rehabilitation ist ein Baustein in der ge-
bei älteren Menschen in den Vordergrund:
sundheitlichen Versorgung in Deutschland.
allein vom Teller essen können, allein die
Neben der ambulanten und stationären Ver-
Knöpfe wieder schließen können, mithelfen
sorgung, die vorrangig der Behandlung und
können beim Waschen, Anziehen.
Beseitigung einer Krankheit dienen, hat die
Je mehr Hilfe und Unterstützung im Alltag
Rehabilitation zum Ziel, dem Menschen durch
notwendig sind, desto schwieriger gestaltet
das Wiedererlangen und den Erhalt von Fähig-
sich die Pflege in der Häuslichkeit. Pflegen-
keiten und Fertigkeiten so lange wie möglich
de Angehörige gelangen an ihre Grenzen, der
Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in der
Schwerpflegebedürftige ist zu Hause nicht
Lebensführung zu ermöglichen.Rehabilitati-
mehr abgesichert“, erläutert Claudia Schind-
on vor Pflege ist eines der Schlagworte unse-
ler, Leiterin des Referates Vorsorge/Reha/
res Sozialsystems.
Heilmittel im MDK Sachsen-Anhalt. Daher ist
Neben "Reha vor Rente", "Ambulant vor Sta-
es für Viele ein einfach zu benennendes Ziel,
tionär" soll Rehabilitation vor (und bei) Pfle-
das zählt: "Nicht ins Heim".
gebedürftigkeit insbesondere dafür sorgen,
Ein Schritt in diese Richtung ist Rehabilita-
hilfebedürftige Menschen nicht in die Pflege
tion, denn auch Pflegebedürftige profitieren
abzuschieben. Mit dem Projekt Opti-Reha XI
von Rehabilitationsleistungen. Mehr Selbst-
wurde im Juli 2014 bundesweit ein einheit-
ständigkeit und damit mehr Unabhängigkeit
licher Begutachtungsstandard in allen MDK
von der Hilfe anderer sind auch noch Jahre
etabliert. Alle Pflegegutachter sowie alle mit
nach einer Rehabilitationsmaßnahme bei
der Reha-Begutachtung beauftragten ärztli-
vielen Versicherten nachweisbar. Rehabilita-
chen Kollegen wurden geschult, Rehabilitati-
tion ist anders als Heilmittel im ambulanten
onsbedarf besser zu erkennen.
Bereich, nicht ein Nebeneinander von The-
„Das Augenmerk der Rehabilitation ist nicht
rapien. Alle Therapeuten gemeinsam wir-
die Leistungsfähigkeit, sondern Krankheits-
ken auf das festgelegte Ziel hin. Denn zum
und noch viel mehr die Lebensbewältigung
selbstständigen Essen gehört nicht allein, den
des einzelnen Menschen. Kleine Ziele treten
Arm bewegen zu können. Die Hand muss ge-
25
15
Jahresbericht 2015
beugt werden, die Finger müssen zufassen und
Reha-Bedürftigkeit oder die Frage der Vorfristig-
den Löffel halten können, und alle Bewegungen
keit wurden erneut geschult. In Fallbeispielen
müssen miteinander verbunden und zueinander
hieß es, die Formulierung von alltagsrelevanten,
passend erfolgen, damit das Essen in den Mund
individuellen Reha-Zielen in den Bereichen Mo-
gelangt. Dies erfordert Absprachen zwischen
bilität, Nahrungsaufnahme, Körperpflege, Kom-
Physio- und Ergotherapeuten und ggf. Logopä-
munikation, Krankheitsbewältigung und Teilha-
den, der auf das Schlucken und Kauen einwirkt.
be zu üben. Auch Dank der intensiven Mitarbeit
Im MDK Sachsen-Anhalt fanden im Oktober 2015
der eingeladenen Gutachterinnen und Gutachter
drei Auffrischungsschulungen mit insgesamt
erfolgte ein reger Informations- und Erfahrungs-
106 teilnehmenden Pflegegutachtern und im
austausch.“, sagt die Leitende Ärztin des MDK
Bereich Rehabilitation tätigen ärztlichen Gut-
Sachsen-Anhalt, Dr. med. Marion Rittierodt.
achtern statt. „Themen wie die Einschätzung der
Mit medizinischem Wissen der DRG-Abrechnung
auf der Spur
Schulungen unterstützen Mitarbeiter der BARMER GEK
nach der Zentralisierung
Nichts ist so beständig wie der Wandel. So können
der in Berlin-Brandenburg. Im Rahmen der Um-
stetige Fusionen, Umorganisationen und Zent-
strukturierungen wird die Fallauswahl zum Teil
ralisierungen in der Krankenkassenlandschaft
durch Krankenkassenmitarbeiter bearbeitet, die
auch erhebliche Veränderungen in der Arbeit der
zuvor andere Geschäftsfelder betreuten. In der
Medizinischen Dienste bedingen. Beispielsweise
Vergangenheit schulte Dr. Stephan Padler, Anäs-
werden Fallberatungen dann nicht mehr vor Ort
thesiologe und Krankenhausgutachter im MDK
im MDK sondern dezentral in den Niederlassun-
Sachsen-Anhalt, die Mitarbeiter der BARMER GEK
gen der Krankenkassen durchgeführt. Ziel der
Sachsen-Anhalt regelmäßig zu Fallanalysetrai-
Zusammenschlüsse von Kassen auf Länderebene
nings in der DRG-Begutachtung. Naheliegend da-
ist es üblicherweise, Synergien zu bilden. Im Fal-
her der Gedanke der Kasse, auch im Rahmen der
le der Barmer GEK schlossen sich im Mai 2015
die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Berlin-Brandenburg zusammen.
Neben den MDK Sachsen und Berlin-Brandenburg ist der MDK Sachsen-Anhalt Teil eines Pilotprojektes zur Zentralisierung der Auftragsbearbeitung der BARMER GEK.
Die Vorberatungen für die Krankenhausbegutachtung erfolgen nun für alle drei Bundeslän-
Ulrike Willkomm, FÄ f. Innere Medizin
26
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Geschäftsbericht
Jahresbericht
2015
2014
Medizin
Weiterbildung
Personalentwicklung
Jahresrechnung
veränderten Struktur das Fachwissen des MDK
lysetrainings hinaus zu Themen wie Herz-
Sachsen-Anhalt anzufragen. Mit Unterstüt-
Kreislauferkrankungen,
zung zahlreicher Dozenten aus den ärztlichen
Krankheitsbildern oder Beatmungstherapi-
Reihen des MDK Sachsen-Anhalt konnte unter
en. „Im Nachgang an die herausfordernden
Federführung Dr. Padlers ein umfangreiches
und interessanten Schulungstage bleibt mir
Schulungsprogramm angeboten werden. Eine
nur, mich für das persönliche Engagement
wesentliche Veränderung zu den bisherigen
jedes Referenten zu bedanken. Die Veranstal-
Schulungen lag insbesondere darin, dass der
tungen liefen sowohl inhaltlich als auch or-
Fokus verstärkt auf medizinischen Themen lag.
ganisatorisch reibungslos ab.“, so Dr. Padler.
neurologischen
So referierten die Mediziner über DRG-Fallana-
Schulungsprogramm
Ambulantes Operieren
Hr. Dr. med. W. Strake, FA f. Chirurgie
Zuordnung einer Behandlungsepisode zu einer Fallpauschale
Hr. Dr. med. St. Padler, FA f. Anästhesiologie
4 Kur
se mi
t
je 14
Teiln
ehme
rn
an jew
e
i
l
s
8 Sch
ulung
stage
n
Endoskopische Untersuchungen gastrointestinaler Erkrankungen
Fr. T. Bakum-Lünemann, FÄ f. Innere Medizin
Krankheitsbilder der Gynäkologie
Fr. Dr. med. G. Pfeifer, FÄ f. Frauenheilkunde
Neurologische Krankheitsbilder – Neurologische Komplexbehandlung
Fr. Dr. med. M. Mühlenberg-Jank, FÄ f. Neurologie
Neurochirurgie – Wirbelsäulenchirurgie
Fr. Dr. med. M. Malorny-Hilke, FÄ f. Neurologie
Orthopädische Krankheitsbilder
Fr. Dipl.-Med. B. Schade, FÄ f. Orthopädie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz
Fr. U. Willkomm, FÄ f. Innere Medizin
Pulmonale Erkrankungen
Fr. Dr. med. Chr. Schreiber, FÄ f. Innere Medizin (Schlafmedizin)
Beatmungstherapie
Komplizierende Konstellationen
Hr. N. Pozimski, FA f. Anästhesiologie
Verletzungen und operative Versorgung
Abdominelle Erkrankungen und die operative Versorgung
Fr. Dipl.-Med. Abelmann, FÄ f. Chirurgie
Hauptverwaltung | Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsen-Anhalt e. V.
27
15
Pflege
Geschäftsbericht
Jahresbericht 2014
2015
Medizin
Weiterbildung
Jahresrechnung
Es bleibt ein bunter
Schmetterling ​​​​​​
Sachsen-Anhalts erstes
Kinderhospiz
Eine lebensbedrohliche Krankheit verändert für jeden Menschen die
Welt. Doch wenn ein Kind daran erkrankt, wird das Ausmaß oft unvorstellbar. Für die Familien ist es dann ganz wichtig, dass sie Halt und
Unterstützung finden. Wie im Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen in Sachsen-Anhalt, zu welchem der MDK Sachsen-Anhalt nicht nur
hinsichtlich der Begutachtung von Hospizanträgen eine Verbindung
hat. Mit Hilfe unsere Mitarbeiter konnten wir das Hospiz in den letzten
Jahren immer wieder mit Spenden unterstützen.
Wer sagt, dass ein Auto immer vier und ein
Kinderhospiz wurde zum neuen Zuhause
Motorrad zwei Räder haben muss? Der ist
Simon leidet an Muskeldystrophie. Der ver-
auf jeden Fall noch nie einen Trike gefah-
erbte Muskelschwund schreitet bereits seit
ren. Das Ding hat drei Räder, einen kraft-
dem Kleinkindalter rasch voran, so dass
vollen Motor, aber weder Dach noch Türen.
er längst auf den Rollstuhl angewiesen ist.
Sieht aus wie ein Motorrad, fährt eher wie
Genauso wie auf die komplette Versorgung
ein Auto. Ein Wahnsinnsfahrgefühl, darin
und Pflege, rund um die Uhr. Seit Juni
unterwegs zu sein. Simon Körnig* kann es
2013 lebt er im Kinderhospiz der Pfeiffer-
spüren, wenn er die Augen schließt und
schen Stiftungen in Magdeburg - seit er für
an seine Fahrt denkt. Sein großer Bruder
sechs Tage und Nächte ins Koma gefallen
Paul hatte ihm davon geschwärmt und für
war. „Niemand wusste, ob mein Junge die
seinen 18. Geburtstag einen gemietet: Raus
Augen wieder öffnet“, erinnert sich seine
aus dem Rollstuhl, rein in den Trike. Ja,
Mutter Gabriele Körnig*. Ein Arzt erzählte
das wollte Simon.
ihr damals von einem Kinderhospiz ganz
28
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
in der Nähe. Dort rief sie an. Dann ging
so gut wie durchgängig voll belegt.“
sie hin. „Ich habe sofort gespürt, dass wir
Einrichtungen wie in Magdeburg bieten
hier gut aufgehoben sind“, so die 55-jäh-
neben der palliativmedizinisch und –pfle-
rige Magdeburgerin. Hartz IV kriege sie,
gerischen Versorgung sterbender Kinder
sagt sie. Das Geld reiche nicht für Extras.
im Rahmen der Entlastungspflege auch
Aber hier zähle der Moment. Freude in dem
die Möglichkeit, die Pflege eines unheilbar
suchen, was ist. „Mama, schön, dass du da
kranken Kindes ganz oder teilweise an
bist“, sagt ihr Sohn bei den täglichen Besu-
Pflegekräfte abzugeben. Für bis zu 28 Tage
chen. Ein Satz, der ihr durch den Tag hilft.
im Jahr können sie im Kinderhospiz aufgenommen werden.
Kinderhospize sind auf die „besonderen
Die Nachfrage steigt
Bedürfnisse und Wünsche von Kindern mit
lebenslimitierenden Erkrankungen und
Mehr als 22.000 Kinder in Deutschland
ihren Familien bereits ab Diagnosestellung
leben mit Diagnosen wie Krebs, Muskel-
ausgerichtet“ – so heißt es im Sozialge-
schwund, unheilbaren Herz- und Stoff-
setzbuch. „ Es kann also durchaus sein,
wechselerkrankungen. Oft werden sie zu
dass Kinder über einen längeren Zeitraum
Hause unter unvorstellbarer Belastung
bei uns sind. Simon zum Beispiel lebt seit
gepflegt.
zwei Jahren hier. Aufgenommen haben
Im März 2013 haben die Pfeifferschen
wir ihn in einem akuten Zustand, der sich
Stiftungen in Magdeburg das bisher einzige
stabilisierte. Allerdings nehmen die Kom-
Kinderhospiz Sachsen-Anhalts eröffnet
plikationen mit der Atmung nun zu und es
- zur Palliativbetreuung. Das Wort „pallia-
geht ihm zunehmend schlechter,“ erklärt
tiv" stammt aus dem Lateinischen, „pallia-
Höppner.
re“, mit dem Mantel umhüllen. Ein Hospiz
Familien wie die Körnigs sind unendlich
bietet diese schützende Begleitung nicht
dankbar für die Unterstützung, auch fi-
nur im medizinischen Sinn. 15 solcher Ein-
nanziell. Die Kassen übernehmen 95% der
richtungen gibt es derzeit in Deutschland.
Kosten für die palliativ-medizinische und
„Die Nachfrage nach Palliativversorgung
-pflegerische Versorgung lebensverkürzt
hat in den letzten Jahren stark zuge-
erkrankter Kinder. 5% des Tagessatzes so-
nommen“, berichtet Franziska Höppner,
wie die Kosten für die Unterbringung und
Leiterin der Magdeburger Einrichtung. „Zu
Verpflegung der Geschwisterkinder und
Beginn unserer Arbeit haben wir Akquise
die Begleitung der Eltern müssen über
betrieben und Aufklärungsarbeit geleistet.
Spenden finanziert werden. Das gilt auch
Oft schien nicht klar zu sein, ab wann ein
für die abwechslungsreiche Gestaltung
Kind krank genug für die Aufnahme in ein
des Alltags und die Erfüllung kleinerer
Hospiz sei. Heute sind unsere acht Plätze
Wünsche.
29
15
Jahresbericht 2015
sen-Anhalt. Anträge auf Hospizpflege sind
dem MDK laut Gesetzbuch nicht zwingend
vorlagepflichtig. Auffällig ist aber der Anstieg der Begutachtungen über die Jahre.
So begutachtete der MDK Sachsen-Anhalt
beispielsweise im Jahr 2012 lediglich vier
Anträge auf Kinderhospizpflege, im Jahr
2014 in 15 Fällen der etwa 45 betreuten
Kinder in Sachsen-Anhalt.
Dipl.-med. Verena Fiedler – ärztliche Gutachterin im MDK
Sachsen-Anhalt
Die Begutachtungen im Bereich der
gesamten stationären Hospizversorgung
haben sich bundesweit seit 2012 mit etwa
Die Zahl der Anträge und Begutachtungen
27.000 Begutachtungen im letzten Jahr
durch den MDK steigt
fast verdoppelt. „Das spricht für die vertrauensvolle Arbeit der Einrichtungen und
„Jeder Mensch möchte am Lebensende
die Erfahrung aller Beteiligten mit diesem
ohne Schmerzen oder anderes Leiden mög-
speziellen Versorgungsbereich.“, so Verena
lichst im Kreise seiner nächsten Angehöri-
Fiedler. „ Ärzte, Kassen und vor allem die
gen in Würde Abschied vom Leben nehmen
Hospize sind mittlerweile erfahren und
können. Schwerstkranke und sterbende
wissen um die Aufnahmeindikationen.
Menschen können glücklicherweise in der
Sollte doch mal etwas unklar sein, haben
speziell darauf eingerichteten Umgebung
die Kollegen aus dem Magdeburger Kinder-
eines stationären Hospizes umfassend
hospiz im Vorfeld einen direkten Draht zu
versorgt werden. Eine Aufgabe des Medizi-
uns.“
nischen Dienstes der Krankenversicherung
„Als Medizinischer Dienst des Landes
(MDK) ist die sozialmedizinische Begut-
Sachsen-Anhalt agieren wir zwischen
achtung von Anträgen auf Leistungen der
Empathie und Effizienz, zwischen Mensch
stationären Hospizversorgung“, erläutert
und Richtlinie. Die Arbeit des Kinderhospi-
Dr. Marion Rittierodt, Leitende Ärztin des
zes der Pfeifferschen Stiftungen verstehen
MDK Sachsen-Anhalt.
wir als eine Herzenssache aus der Region
Die Genehmigung von Anträgen auf
für das gesamte Land Sachsen-Anhalt.
Hospizversorgung erfolgt in vielen Fällen
Wir freuen uns, das Hospiz nunmehr im
direkt durch die Krankenkassen. „Kinder-
dritten Jahr mit Spenden unserer Mitarbei-
hospiz-Begutachtungen sind eher selten
ter ein wenig unterstützen zu können,“
und werden meist nach Aktenlage bearbei-
so der Geschäftsführer des MDK Sachsen-
tet“, sagt die ärztliche Gutachterin Dipl.
Anhalt, Volker Rehboldt. Im Rahmen eines
med. Verena Fiedler aus dem MDK Sach-
jährlichen Benefiz-Fußballturnieres des
30
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
BSV Lostau, zu welchem die Mannschaft
Für das Team des Kinderhospizes war es
des MDK mittlerweile traditionell antritt,
wichtig Annas Eltern darin zu ermutigen,
konnten über die Jahre mehrere hundert
kostbare gemeinsame Momente zu erleben.
Euro aus den Reihen der Mitarbeiter an
Nur mit Erinnerungen ist es uns möglich,
das Kinderhospiz überreicht werden. „In
einen gesunden Trauerweg zu gehen. Ge-
Zukunft wollen wir die Einrichtung nicht
meinsam mit ihrer Mama wurde überlegt,
nur punktuell sondern über das ganze Jahr
wie Anna Teil ihres Lebens bleiben und
hinweg unterstützen“, ergänzt Rehboldt.
auch für Freunde und Verwandte erlebbar
„Unsere Dienststellen als auch die Büros
werden kann. Da kam die Idee der Schmet-
der Geschäftsführung und ärztlichen Leiter
terlinge auf. Das Schmetterlingsbild aus
werden mit Spendenboxen ausgestattet,
Annas Fußabdrücken und die vielen Fotos
die für Kooperationspartner, Versicherte
und Videos, die in der kurzen Zeit entstan-
und Mitarbeiter zugänglich sind.“
den sind, zeigen auch den Angehörigen
und Freunden, die Anna nicht kennen
lernen konnten, dass sie wirklich da war.
Die Länge des Weges ist nicht absehbar
Nach nur 10 Wochen gemeinsamer Lebenszeit mussten ihre Eltern Anna wieder los-
Seit zweieinhalb Jahren begleitet das
lassen. Aber noch heute kommen sie gerne
Hospiz in Sachsen-Anhalt die Lebenswege
das Kinderhospiz und Annas Schmetterling
lebensverkürzt erkrankter Kinder und ih-
besuchen.
ren Familien. Mal sind diese Wege länger,
manchmal sehr kurz - wie bei Anna*. Be-
Nun erhält jedes Kind, dass in die Einrich-
reits kurz nach der Geburt zeigten sich die
tung der Pfeifferschen Stiftungen kommt,
Symptome des Zellweger-Syndroms, einer
sein eigenes Schmetterlingsbild. Eines
seltenen Gen-Erkrankung. Das Atmen fiel
bleibt am Lebensbaum des Kinderhospizes,
Anna schwer, die kleinen Nieren wollten
um nach dem Versterben des Kindes in
nicht arbeiten und eine Sonde musste über
dessen Schmetterlingshimmel zu fliegen.
die angeborene Trinkschwäche hinweghelfen.
* Name geändert
31
15
Jahresbericht 2015
Zahlen, Daten und Fakten - Medizin
GKV-Leistungen 2015 im Überblick
Erledigungsart
Anzahl
Anteil %
75.161
42,6
10,0
sozialmedizinische Fallberatungen
(SFB)
Begutachtungen mit Patientenkontakt
11.687
6,6
Begutachtungen ohne Patientenkontakt
89.726
50,8
Gesamt
176.574
100,0
Anlass
Anzahl
Anteil %
Arbeitsunfähigkeit
30.433
17,2
17.700
Reha und
Vorsorge
Krankenhausbegutachtung
91.872
52,0
Hilfsmittel
17.383
9,8
Häusliche
Krankenpflege
1.819
1,0
Arzneimittel
+ NUB
4.748
2,7
Heilmittel
6.331
3,6
MedJur
1.505
0,9
Sonstige
4.783
2,7
Gesamt
176.574
100,0
17,2 %
GKV-Leistungsumfang
Der Schwerpunkt der Begutachtungen des MDK SachsenAnhalt liegt im Anlassbereich ”Krankenhausbegutach-
10 %
52 %
tung”. Dieser Bereich deckt 52 Prozent der MDK-Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung ab, gefolgt
von den Begutachtungen in den Bereichen ”Arbeitsunfähigkeit” 17,2 % und ”Rehabilitation und Vorsorge” 10 %.
32
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
GKV-Leistungen 2015 im Jahresvergleich
Erledigungsart
Jahr 2015 %
Jahr 2014 %
Jahr 2013 %
42,6
44,8
47,8
6,6
6,5
6,3
50,8
48,7
46,0
Arbeitsunfähigkeit
17,2
16,4
16,3
Rehabilitation
10,0
10,5
10,3
Krankenhaus
52,0
54,5
56,1
Hilfsmittel
9,8
8,6
8,6
Häusliche
Krankenpflege
1,0
1,4
1,5
NUB / Arzneimittel
2,7
2,6
2,6
Heilmittel
3,6
2,9
2,5
MedJur
0,9
0,7
0,6
Sonstige
2,7
2,3
1,6
sozialmedizinische
Fallberatung (SFB)
Begutachtung mit
Patientenkontakt
Begutachtung ohne
Patientenkontakt
nach Anlässen:
knapp
11.000
PRG-Begutachtungen 2015
Im Februar 2013 trat das Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten (PRG) in Kraft. Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes haben die
Versicherten das Recht auf die Leistungsentscheidung der Krankenkassen
PRG-Fälle 2015
in Sachsen-Anhalt
innerhalb von fünf Wochen nach Antragstellung. In diesem Zusammenhang
98 % in drei
Wochen erledigt
hen. 2015 wurden durch den MDK Sachsen-Anhalt knapp 11.000 PRG-Fälle
sind für den MDK maximal drei Wochen Zeit für die Begutachtung vorgesebegutachtet, davon wurden rund 98 % innerhalb der drei Wochen erledigt.
33
15
Jahresbericht 2015
Personalentwicklung
Übersicht
Personalentwicklungskonzept
34
2015 – 2018
Kompetenz, Qualität, Miteinander,
Zukunft
37
Betriebsversammlung und Fortbildungsveranstaltung 2015
38
Studieren geht über Probieren
Neue Studenten im MDK
Die Sinne weiten und den Blick über den
39
Tellerrand schärfen
Zertifizierte Pflegekräfte
42
Zahlen, Daten, Fakten Personalentwicklung
34
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Personalentwicklungskonzept 2015 – 2018
Leiterin des Fachbereichs Personal/Recht/Kommunikation Angelika
Kleine zum Personalentwicklungskonzept des MDK Sachsen-Anhalt
angepasst. Unsere fast 300 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter stehen immer wieder neuen
Anforderungen gegenüber.
Auch wenn die Gesundheitspolitik einem
ständigen Wandel unterliegt: Der MDK
Sachsen-Anhalt und seine Mitarbeiter werden
stets fester Bestandteil sein.
Der Medizinische Dienst steht mehr denn je
im Fokus öffentlicher Diskussionen. Wir wollen und müssen uns nicht zuletzt deswegen
auch weiterhin gegenüber unseren Kunden
und in der Außenwirkung über Kompetenz
und Qualität definieren. Erreichbar ist dies
nur, wenn wir miteinander als Team arbeiten
Angelika Kleine
und die Herausforderungen der Zukunft jetzt
schon erkennen.
Als DER kompetente Dienst für sozialmedizi-
Im Jahr 2015 haben wir daher unser Personal-
nische Beratung im Bereich der gesetzlichen
entwicklungskonzept überarbeitet. Wir folgen
Kranken- und Pflegeversicherung versteht
nun praxisorientierten Ansätzen, unsere
sich der MDK Sachsen-Anhalt als ein moder-
Ziele gemeinsam mit fundiertem Fachwis-
nes und innovatives Dienstleistungsunter-
sen zu verfolgen und uns dabei fortwährend
nehmen. Von der Fachkompetenz des MDK
weiterzuentwickeln. Der Mensch steht bei
Sachsen-Anhalt gehen wichtige Impulse zur
uns im Mittelpunkt. Personalentwicklung
Verbesserung der Gesundheitsversorgung
im MDK Sachsen-Anhalt ist ein Prozess der
und der Pflege und zur Sicherung der Wirt-
systematischen Qualifizierung von Mitarbei-
schaftlichkeit aus. Seit nunmehr fast 25
tern und Gruppen mit dem Ziel der stetigen
Jahren haben wir die Aufgabe, medizinische
Weiterentwicklung eines jeden Einzelnen und
und pflegerische Leistungen zu beurteilen.
des Unternehmens im Ganzen.
Unsere Aufgaben sind dabei an die fortwäh-
Die wahren Personalentwickler des MDK
renden Veränderungen der Gesetzeslage
Sachsen-Anhalt sind nicht im Fachbereich
35
15
Jahresbericht 2015
Klassische
Mitarbeiterrekrutierung
Teilnahme an
Audits zur
Zertifizierung
Kommunikationskonzept
Arbeitgebermarke
Kooperation mit
Einrichtungen
des Gesundheitswesens
Spezielle Ausund Weiterbildungsangebote
Sachsen-Anhalt
Kooperation mit
Universitäten &
Fachhochschulen
Teilnahme an
Messen, Foren,
Veranstaltungen
Unternehmenseigener
Internetauftritt
und
Social Media
Präsenz
Personal/Recht/Kommunikation zu finden.
sind alle Personalentwicklungsinstrumente
Jeder einzelne Mitarbeiter ist an seiner ei-
zusammengefasst, welche sich auf die Mit-
genen als auch an der Entwicklung des MDK
arbeiterauswahl, Mitarbeiterförderung sowie
Sachsen-Anhalt als lernende Organisation
das Nachfolgemanagement beziehen.
beteiligt. Eine große Verantwortung liegt in
Anliegen der Personalentwicklung ist es,
den Händen der Führungskräfte.
gemeinsam mit den Geschäfts-, Stabs- und
Den Rahmen des Personalentwicklungskon-
Fachbereichen flexibel zielgruppenorientierte
zeptes bilden die Handlungsfelder Organisa-
Qualifizierungsprogramme aufzubereiten und
tions- und Mitarbeiterentwicklung.
Weiterbildungsangebote darauf aufbauend zu
erarbeiten. Die Weiterentwicklung der Qua-
Hierzu gehören:
lifizierung und Weiterbildung konzentriert
· Unternehmensleitbild
sich stark auf die Implementierung berufs-
· Führungsgrundsätze
begleitender Studiengänge. In Kooperation
· Personalcontrolling
mit der Hochschule Magdeburg-Stendal ist
· Personalbedarfsplanung
eine optimal auf den Arbeitsalltag abge-
· Personalgewinnung
stimmte Zertifizierung für Mitarbeiter aus der
· Markenbildung MDK
Pflegebegutachtung entwickelt worden. Seit
· Kooperationspartner Management
einigen Jahren werden darüber kontinuierlich
· Projektarbeit
Mitarbeiter des MDK Sachsen-Anhalt und
Im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung
anderer Medizinischer Dienste zertifiziert.
36
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Darüber hinaus gilt es, das vielfältige Angebot
Medizinischen Dienstes geben.
von Hochschulzertifizierungen, Bachelor-
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben
und Masterstudiengängen bedarfsgerecht
und erfolgreich am Markt agieren zu können,
zu fördern. Ein Fokus soll ab Jahresbeginn
bedarf es einer proaktiven Personalauswahl.
2016 außerdem auf der Kooperation mit der
Externe Mitarbeiterrekrutierung und die
Akademie für Sozialmedizin (AfS) Schwerin
Bildung der Arbeitgebermarke MDK Sachsen-
liegen. Kurse zum Update Sozialmedizin sowie
Anhalt (das Employer Branding) stellen dabei
der Grundkurs A Sozialmedizin finden dann
einen ebenso wichtigen Aspekt des Nachfolge-
erstmals in Magdeburg statt. Darüber hinaus
managements wie die Förderung interner Mit-
befinden sich der MDK Sachsen-Anhalt und
arbeiter dar. Ein besonderer Fokus liegt hier
die AfS auf der Suche nach Kooperations-
auf der Rekrutierung ärztlicher Mitarbeiter.
partnern hinsichtlich der Implementierung
Die Bildung der Arbeitgebermarke MDK
einer Hochschulzertifizierung zum Thema
Sachsen-Anhalt ist ein neuer Ansatz, unseren
Sozialmedizin für Mitarbeiter aus dem Pfle-
Medizinischen Dienst als modernes Dienstleis-
gebereich.
tungsunternehmen öffentlichkeitswirksam zu
Ein weiteres Modul macht den MDK Sach-
präsentieren. Sie umfasst die identitätsbasier-
sen-Anhalt auch für externe Hochschulab-
te, intern wie extern wirksame Entwicklung
solventen attraktiv. Das 2014 eingeführte
und Positionierung des MDK Sachsen-Anhalt
Traineeprogramm soll jungen Akademikern
als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber.
erste Einblicke in die praktische Arbeit des
Sichere Arbeitsplätze und
soziale
Verantwortung
Eigenverantwortliches Arbeiten
innerhalb und
außerhalb des
Teams
eine
hervorragende
Vereinbarung von
Beruf und Familie
Maßnahmen zur
Bildung einer
Arbeitgebermarke
MDK SachsenAnhalt
Zahlreiche berufliche und persönliche
Weiterentwicklungsmöglichkeiten
Attraktive Vergütung
nach Tarifvertrag –
BAV und VWL
flexible
Arbeitszeit
Modern ausgestattete Arbeitsplätze
und flexible
Möglichkeit der
Ausgestaltung
37
15
Jahresbericht 2015
Kompetenz, Qualität, Miteinander,
Zukunft: Betriebsversammlung und Fortbildungsveranstaltung 2015
In alljährlicher Tradition fand auch im Jahr 2015 die Betriebsver-
sammlung in Verbindung mit der ärztlichen Gutachtertagung und
verschiedenen Fortbildungen statt. 220 Mitarbeiter reisten am
23. und 24. April 2015 in das Harzer Kultur- und Kongresshotel
Wernigerode, um den Veranstaltungen beizuwohnen.
Betriebsratsvorsitzender Roland Hantscher legt den Rechenschaftsbericht 2015 ab.
Geschäftsführung und Betriebsrat sind sich einig: ”Rückblickend sind wir in der Zusammenarbeit weiter voran
gekommen.”
Die Referenten im Bereich Pflege: Oberärztin Dr. med. Carola
Hanisch vom Harzklinikum, die gemeinsam mit ihrem Team
über geriatrische Assessmentverfahren referierte gemeinsam
mit der Leiterin des Fachbereichs Qualitätsprüfungen im
MDK Sachsen-Anhalt, Ina Schulze und den Pflegeteamleitern
Sina Dickner und Susan Klingler, die das Neue Begutachtungsassessment in der Pflege vorstellten.
Dr. med. Marion Rittierodt, Leitende Ärztin im MDK SachsenAnhalt, mit Referentin Doris Rohde vom Junker Institut
Hamburg und Dipl.-med. Sibylla Merian vom MDK SachsenAnhalt, die ein AU-Refresher-Seminar für die GKV-Gutachter
abhielt gemeinsam mit Geschäftsführer Volker Rehboldt,
der zur Erstellung rechtssicherer Pflegegutachten referierte
(v.l.n.r.)
Abendveranstaltung am 23. April 2015.
Ärztliche Gutachter und Kodierassistenten zu ihrem gemeinsamen Fortbildungstag am 24. April 2015.
38
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Studieren geht über probieren:
Neue Studenten im MDK Sachsen-Anhalt
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass motivierte Mitarbeiter keine Scheu vor einer Doppelbelastung haben. Die Bereitschaft,
sich ‚on the job‘ weiterzubilden, steigt. Der MDK Sachsen-Anhalt entwickelt sich stets weiter und sieht der Unterstützung von Mitarbeitern
bei der Ausführung berufsbegleitender Studiengänge mit Freude und
Respekt entgegen. In diesem Jahr haben gleich drei Mitarbeiterinnen
des MDK Sachsen-Anhalt ein Fernstudium begonnen.
Verschiedene Hochschulen und Fern-Universitäten bieten Bachelor- und Masterstudiengänge
im Bereich des Managements im Gesundheitswesen sowie in weiterführenden und ergänzenden Fachbereichen an. Diese ermöglichen es den Teilnehmern, ein praxisbezogenes Fernstudium ohne Einschränkungen im Berufsleben zu absolvieren.
Eine enge Kooperation besteht nach wie vor mit der Hochschule Magdeburg-Stendal.
2015 studieren mit Unterstützung
des MDK Sachsen-Anhalt berufsbegleitend:
Karolin Schulze im 1. Semester
Angewandte Gesundheitswissenschaften (Bachelor)
Hochschule Magdeburg-Stendal
Stefanie Walter und Sina Dickner im 1. Semester
Management im Gesundheitswesen (Master)
Hochschule Magdeburg-Stendal
Mandy Paraskewopulos im 4. Semester
Innovatives Management/Gesundheitsökonomik (Master)
Hochschule Magdeburg-Stendal
Denis Eckler im 6. Semester
Wirtschaftsinformatik (Bachelor)
FernUni Hagen
39
15
Jahresbericht 2015
Die Sinne weiten und den Blick über
den Tellerrand schärfen:
Zertifikatsverleihung und neue Matrikel der Weiterbildung zum
Zertifizierten Pflegesachverständigen im Gesundheitswesen
Die Absolventen der zweiten Matrikel des Zertifizierten Pflegesachverständigen im Gesundheitswesen (ZPG) mit den Verantwortlichen der PiA e. V, der Hochschule sowie der MDK Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
In festlicher Stimmung erhielten die Absol-
sche aus. Besondere Hochachtung habe er
venten des zweiten Durchgangs der Wei-
vor der Zusatzleistung, welche die Teilneh-
terbildung zum Zertifizierten Pflegesach-
mer neben dem Beruf erbrachten. Dies lobte
verständigen im Gesundheitswesen am
auch der Geschäftsführer des MDK Sachsen-
Mittwoch, den 30. September 2015, ihre
Anhalt, Volker Rehboldt. „Sie können mit
Zertifikate. „Es galt über den gesamten Kurs
Stolz darauf blicken, dass Ihre Noten zwar
hinweg, die Sinne zu weiten und den Blick
denen des Pflege TÜVs ähneln, dies in Ihrem
über den Tellerrand zu schärfen.“ So die
Falle allerdings ein Ausdruck ganz hervorra-
einleitenden Worte einer Dozentin, die ihre
gender Leistungen ist.“ Die Zertifizierung sei
Glückwünsche übermitteln ließ.
ein erster Schritt, dem vor dem Hintergrund
der Wichtigkeit des Themas Pflege in der Ge-
Prof. Dr. Andreas Geiger, Vorstandsvorsit-
sellschaft weitere Qualifizierungen folgen
zender der Gesellschaft für Prävention im Al-
werden, sagt Rehboldt.
ter (PiA), die als An-Institut der Hochschule
Das gemeinsame Ziel aller Absolventen,
Magdeburg-Stendal die Weiterbildung zum
zukünftigen Teilnehmer, Dozenten und Ko-
ZPG koordiniert sprach den Absolventen
ordinatoren der beteiligten Organisationen
der MDK aus Niedersachsen, Thüringen und
soll es weiterhin sein, eine gute Versorgung
Sachsen-Anhalt einleitend seine Glückwün-
der Pflegebedürftigen sicherzustellen und
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Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
10 Pflegefachkräften in diesem Jahr der MDK
Niedersachsen. Ein Zeichen dafür, dass die
Qualität der Zertifizierung auch über Sachsen-Anhalts Landesgrenzen hinaus geschätzt
wird. Mit der Fachbereichsleiterin der Pflegebegutachtung aus dem MDK Sachsen ist ein
neuer Nachbar-MDK vertreten.
Vor den Teilnehmern liegt nun eine spannende Zeit voller Austausch und Wissensvermittlung, die sie am Ende mit einem neuen Fokus
auf ihre Fachlichkeit aus der Weiterbildung
Die Teilnehmer der dritten Matrikel des Zertifizierten
Pflegesachverständigen im Gesundheitswesen (ZPG) mit den
Verantwortlichen der PiA e. V, der Hochschule sowie der MDK
Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
hervorgehen lässt. „ Die Pflegeversicherung
auch den Pflegenden einen Rahmen zu ge-
Pflegebedürftigkeitsbegriffs und das daraus
ben, in dem sie nicht überlastet sind. Die
hervorgehende Neue Begutachtungsassess-
Weiterbildung zum Pflegesachverständigen
ment stellen unsere Pflegefachkräfte vor neue
hilft den Fachkräften des MDK dabei ihre
Herausforderungen. Der Pflegesachverständi-
Rolle im Gesundheitswesen in diesem Sin-
ge im Gesundheitswesen ist daher ein wich-
ne zu festigen. „Es gilt dabei, Strategien zu
tiger Entwicklungsschritt hinsichtlich des
erlernen, die Persönlichkeit zu entwickeln
stetigen Wandels im Gesundheitswesen. In
und Anregungen auch über die Arbeit hin-
Kooperation mit der Hochschule Magdeburg-
aus mitzunehmen.“, so Studiengangsleiterin
Stendal und anderen MDK wollen wir die Qua-
Prof. Dr. Josephine Heusinger.
lifizierung im Pflegebereich auch in Zukunft
In diesem Sinne startete im Oktober 2015
weiter voranbringen.“, so Volker Rehboldt,
die Weiterbildung in die dritte Runde. Den
Geschäftsführer des MDK Sachsen-Anhalt auf
Löwenanteil an Teilnehmerinnen stellt mit
der Veranstaltung.
befindet sich in jeglicher Hinsicht in einer
Zäsur. Vor allem die Einführung des neuen
41
15
Jahresbericht 2015
Mitarbeiterzahlen
Durchschnittliches IST an Vollzeitkräften
Jahr 2015
Jahr 2014
GF, Geschäftsbereich Service
und die Stabsbereiche
23,26
23,45
Ärztliche Gutachter
77,72
77,62
Pflegefachkräfte
90,85
86,40
Verwaltungsmitarbeiter
63,77
67,03
Kodierassistentinnen /
Kodierfachkräfte
10,60
10,15
Auszubildende / Trainee
5,00
4,75
3,42
Sonstige Mitarbeiter
1,00
1,00
1,00
Betriebsrat
1,15
1,15
1,15
273,55
271,55
267,183
Vollzeitkräfte
Jahr 2013
24,73
73,17
87,17
65,46
11,08
Zu- und Abgänge Personal
+
Jahr 2015
–
+
Jahr 2014
–
+
Jahr 2013
Ärtzte
4
4
9
2
4
5
Pflegefachkräfte
5
3
5
3
16
7
Kodierassistentinnen /
Kodierfachkräfte
0
0
0
0
3
3
Verwaltungsmitarbeiter
0
1
0
2
4
2
Auszubildende / Umschüler
0
0
2
0
2
0
GF, Geschäftsbereiches
Service und die Stabsbereiche
0
0
0
0
1
0
Vollzeitkräfte
9
8
16
7
30
17
–
42
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Zahlen, Daten und Fakten Personalentwicklung
Qualifizierung und Weiterbildung 2015
MDS-Seminare
Zusatzbezeichnungen Sozialmedizin
72 Mitarbeiter an insgesamt 241 Fortbildungstagen
6 ärztliche Mitarbeiter mit 107 Fortbildungstagen
in der Weiterbildung; 41 Ärzte verfügen bereits
über die Zusatzbezeichnung Sozialmedizin
27 ärztliche Gutachter + 7 Kodierfachkräfte an
2 Fortbildungstagen
Gutachtertagung und Fortbildungen
zur Betriebsversammlung
34 ärztliche Gutachter an 1 Fortbildungstag
171 Verwaltungsmitarbeiter und Pflegekräfte an
1 Fortbildungstag
Diverse Fortbildung inkl. DRG-Udate u.
Case-Analyst-Update
209 Fortbildungstage
Zertifizierter Pflegesachverständiger im
Gesundheitswesen
5 Pflegefachkräfte in der Weiterbildung,
insgesamt bereits 21 Abschlüsse
Interner TQM-Auditor
Optimierte Reha-Bedarfsfeststellung in
der Pflegebegutachtung der MDK
1 Qualitätsprüfer legte die Prüfung ab,
19 Auditoren insgesamt im MDK SAN
106 Teilnehmer in 159 Fortbildungsstunden
43
Jahresbericht 2015
Jahresrechnung
Übersicht
44
Einnahmen und Ausgaben
45
Zahlenentwicklungen
44
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Sachsens-Anhalt e. V. | Hauptverwaltung
Pflege
Jahresbericht 2015
Medizin
Personalentwicklung
Jahresrechnung
Jahresrechnung 2015
Einnahmen
Haushaltsplan Jahresrechnung
2015 einschl.
2015
überplanmäßige
Ausgaben
(in T EUR)
(in T EUR)
Umlagen der Mitglieder
22.786
Vermögenserträge und
sonstige Einnahmen
40
22.826
Einnahmen gesamt
23.031*
47
23.078
Jahresrechnung
2014
Veränderung
Jahresrechnung
2015 zu 2014
(in T EUR)
(in %)
21.390
7,67
55
-14,55
21.445
7,61
*Umbuchung anteilige Einnahmen Bahn-BKK
Ausgaben
Haushaltsplan Jahresrechnung
2015 einschl.
2015
überplanmäßige Ausgaben
(in T EUR)
(in T EURO)
Vermögensaufwendungen
Personalaufwand
0
0
Jahresrechnung
2014
Veränderung
Jahresrechnung
2015 zu 2014
(in T EUR)
(in %)
0
0,00
19.601
18.710
18.124
3,23
Sachaufwand
2.604
2.549
2.405
5,99
Beiträge und Vergütungen
1.204
1.296
1.645
-21,22
Sonstige Kosten und
Aufwendungen
Erstattungen
Ausgaben gesamt
Überschuss der Einnahmen
(+) / Ausgaben (-) in T EUR
97
89
119
-25,21
618
489
658
-25,68
21.635
2,40
-190
1.113
22.888
-62
22.155
923
45
15
Jahresbericht 2015
Zahlenentwicklungen
Umlageentwicklung (Haushaltsplan und Jahresrechnung)
1.618.341
18.627 T€
11,62 €
11,51 €
2011
1.602.785
1.595.610
1.585.611
21.493 T€
21.390 T€
19.810 T€
12,42 €
12,36 €
2012
1.579.063
22.786 T€
14,45 €
13,55 €
13,55 €
14,43 €
13,47 €
2013
Mitgliederzahl Stand Zu zahlende Umlage lt.
01.07. des Vorjahres Haushaltsplan in T EUR
13,49 €
2014
IST Umlagesatz
in EUR / Mitglied
2015
Plan-Umlagesatz
in EUR / Mitglied
MDK-Standorte
Sachsen-Anhalt
Hauptverwaltung
Magdeburg
Medizinischer Dienst der
Krankenversicherung
Sachsen-Anhalt e. V.
Breiter Weg 19c
39104 Magdeburg
Tel 0391 5661-3200
Fax 0391 5661-53200
Dienststelle Magdeburg
Schleinufer 16
39104 Magdeburg
Tel 0391 5661-1800
Fax 0391 5661-51800
KrankenhausCentrum
Schleinufer 18
39104 Magdeburg
Tel 0391 5661-1700
Fax 0391 5661-51700
Dienststelle Stendal
Altmark-Forum 2. Etage
Dr.-Kurt-SchumacherStraße 1-5
39576 Stendal
Tel 0391 5661-3500
Fax 0391 5661-53500
Dienststelle Halberstadt
Fischmarkt 5
38820 Halberstadt
Tel 0391 5661-2300
Fax 0391 5661-52300
Dienststelle Dessau
Am Alten Theater 9
06844 Dessau-Roßlau
Tel 0391 5661-2100
Fax 0391 5661-52100
Dienststelle Eisleben
Helbraer Str. 12
06295 Eisleben
Tel 0391 5661-2500
Fax 0391 5661-52500
Dienststelle Halle
Magdeburger Straße 38
06112 Halle
Tel 0391 5661-3400
Fax 0391 5661-53400
Dienststelle Weißenfels
Markt 27
06667 Weißenfels
Tel 0391 5661-2400
Fax 0391 5661-52400
HERAUSGEBER
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Krankenversicherung Sachsen-Anhalt e. V.
Geschäftsführer: Volker Rehboldt
Breiter Weg 19c
39104 Magdeburg
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DRUCK
www.mdk-san.de
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wenn nicht herausgestellt,
www.mdk-san.de
REDAKTION
Mandy Paraskewopulos
FOTOS
MDK Sachsen-Anhalt e. V., Dirk Mahler
jeweils in weiblicher und
in männlicher Form.