KM-Umschau 2004/2 - Kirchenmusik in Westfalen

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KM-Umschau 2004/2 - Kirchenmusik in Westfalen
Nr. 2/2004
April bis September 2004
Programmheft
Inhalt
2
Vorwort ...................................................................................................................................... 3
Grußworte ................................................................................................................................. 4
Grußwort Präses Alfred Buß ....................................................................................................................... 4
Grußwort Kreisdirektor Michael Makiolla .................................................................................................... 5
Grußwort Superintendentin Annette Muhr-Nelson ...................................................................................... 6
Einführung Westfälische Landeskirchenmusiktage ............................................................. 7
„. . . wenn Freude klingt. Musik zwischen Himmel und Erde“. ................................................................... 7
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004 ........................................................................ 9
Veranstaltungsprogramm ........................................................................................................................... 9
FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN ................................................................................................. 36
Aus den Verbänden ............................................................................................................... 45
Frischer Wind in alten Räumen ................................................................................................................ 45
Aus der Arbeit ........................................................................................................................ 48
Verborgenes Gold aus Männerkehlen bergen .......................................................................................... 48
Umschau ................................................................................................................................. 49
Bach in der Verbotenen Stadt ................................................................................................................... 49
Aus den Hochschulen ........................................................................................................... 49
Chorleitung, Improvisation, Literaturspiel ................................................................................................. 49
Hochschule für Kirchenmusik .............................................................................................. 50
Glanzvoller Höhepunkt der Max-Reger-Wochen ...................................................................................... 50
Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung ........................................................... 52
Kindergottesdiensttag ............................................................................................................................... 52
Fortbildungen ......................................................................................................................... 53
Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut ................................................................... 54
Viele Chöre – Alles singt!“ ........................................................................................................................ 54
WORKSHOP FÜR ORGANISTEN ........................................................................................................ 55
Kindermusicalworkshop: Echt coole Kindermusicals zum Selbermachen ............................................... 56
Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen ................................................................ 57
Infos für kirchliche Mitarbeiter ............................................................................................. 61
Berufsunfähigkeitsvorsorge ...................................................................................................................... 61
Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen .......................................................................... 61
Die letzte Seite ........................................................................................................................ 65
Für die Praxis ......................................................................................................................... 67
Orgelbegleitbuch „Neue Töne“ ................................................................................................................. 67
Herausgeber:
Landesverband der Evangelischen Kirchenchöre Westfalens
Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der Evangelische Kirche von Westfalen
Geschäftsstelle:
Haus Villigst
Postfach 50 20
58225 Schwerte
Hausanschrift:
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Geschäftszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 - 12.00 Uhr
Vorsitzende:
Sabine Horstmann (Kirchenchorverband)
Ingomar Kury (Kirchenmusikerverband)
privat: Tel. 02336 / 51 87, Fax 02336 / 52 52
privat: Tel. 0231 / 46 48 73, Fax 0231 / 46 39 16
e-mail: [email protected]
e-mail: [email protected]
Redaktionsschluss
KM-Umschau 3/04
6. August 2004
Redaktionsteam:
Ingomar Kury
Gerhardt Marquardt
Hans Wilfried Richter
Homepage:
www.Kirchenmusik-Westfalen.de
Vorwort
3
Liebe Leserinnen und Leser der KM-Umschau und liebe Besucherinnen und Besucher der Landeskirchenmusiktage,
mit dieser Sonderausgabe der KM-Umschau, der Zeitschrift der Kirchenmusikverbände in Westfalen, wollen wir uns ausführlich den vom 19.06.-27.06. 2004
im Kirchenkreis Unna stattfindenden Landeskirchenmusiktagen widmen.
Die Landeskirchenmusiktage finden im Fünfjahresrhythmus statt und werden von
einem gastgebenden Kirchenkreis, der Landeskirche und den kirchenmusikalischen Verbänden getragen.
2004 ist es der Kirchenkreis Unna, bei dem wir uns für die Gastfreundschaft und
tatkräftige Unterstützung bedanken dürfen.
„…wenn Freude klingt… Musik zwischen Himmel und Erde“ lautet das Motto der
diesjährigen Landeskirchenmusiktage. Sie zeigen die vielfältigen Gesichter, die
die Musik in unserer Kirche hat, und bieten ein Programm, das für jede Altersund Interessensgruppe und für sehr verschiedene Situationen des Musizierens
und Musikhörens etwas bereithält.
Besondere Bedeutung haben seit jeher auch die Fortbildungsveranstaltungen,
hier wird Samstag, der 26.06.2004, der Schwerpunkttag sein. (Siehe Seite 36)
Mit einer herzlicher Einladung zum Besuch der Veranstaltungen,
Ihr
KMD Ingomar Kury, Landesvorsitzender
4
Grußworte
Grußwort Präses Alfred Buß
Evangelische Kirche von Westfalen
Zu den Westfälischen Landeskirchenmusiktagen 2004 im
Kirchenkreis Unna grüße ich alle Teilnehmer und Besucher sehr herzlich.
Das Motto für diese Tage „...wenn Freude klingt. Musik
zwischen Himmel und Erde“ verspricht eine interessante
und spannende Auseinandersetzung der unterschiedlichen Musikstile, wie sie auch in unseren westfälischen
Gemeinden praktiziert wird. Schon Martin Luther weist
auf die besondere Bedeutung der Musik für die Kirche hin, wenn er von der Musik
als „Schwester der Theologie“ spricht. Henning Schröer, der im letzten Jahr verstorbene Professor für praktische Theologie sprach in diesem Zusammenhang
gar von einer „Theo-phonie“ und wollte damit die enge Verbindung von Gottes
Wort und seiner musikalischen Umsetzung zum Ausdruck bringen.
In Gottesdiensten, Seminaren und Konzerten – in vielen Formen und unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten - soll innerhalb der einwöchigen Landeskirchenmusiktage dieses umfangreiche Angebot für Interessierte und Passionierte gebündelt und dargestellt werden.
Ich möchte an dieser Stelle den kirchenmusikalischen Verbänden mit den hauptamtlich Verantwortlichen unserer Landeskirche herzlich für die Vorbereitungen
danken. Der Dank gilt vor allem aber auch den ehrenamtlich Mitwirkenden, den
Musikanten der kleinen und großen Chöre, den engagierten Instrumentalisten.
Ich freue mich, dass das umfangreiche Programm versucht, alle Ausformungen
der Kirchenmusik für Jung und Alt, für Liebhaber alter Musik wie für neue Popularmusik, für Kenner und Könner, zusammenzufassen und zu einem großen Musikfest werden zu lassen, das bei der Schlussversammlung am Sonntag seinen
Höhepunkt feiert.
Meine Wünsche für die Landeskirchenmusiktage drückt die Jahreslosung 2004
mit den Worten aus: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte
werden nicht vergehen“.
(Alfred Buß)
Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen
Grußworte
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Grußwort Kreisdirektor Michael Makiolla
Als Kulturdezernent des Kreises Unna freue ich mich, dass
die diesjährigen Landeskirchenmusiktage in den Städten und
Gemeinden des Kreises Unna stattfinden. Diese hochkarätige Musikveranstaltung von überregionaler Bedeutung bereichert das Kulturangebot für die Menschen in unserer
Region. Dafür bedanke ich mich bei der Evangelischen Kirche von Westfalen ganz herzlich.
Alle Musiker, die zum Erfolg der Veranstaltungen beitragen
und dabei etwas Zeit in unserer Region verbringen werden, heiße ich herzlich
willkommen. Sie werden auf ein interessiertes und aufgeschlossenes Publikum
treffen, das musikalische Leistungen zu schätzen weiß. Ebenso begrüße ich die
auswärtigen Zuhörer, die die Konzerte der Landeskirchenmusiktage besuchen.
Sie werden anspruchsvolle Musik in einer interessanten und lebendigen Region
hören und genießen können.
In diesem Sinne wünsche ich den Landeskirchenmusiktagen 2004 im Kreis Unna
viele musikalische Höhepunkte und viele begeisterte Zuhörer.
Glück auf!
(Michael Makiolla)
Kreisdirektor
Grußworte
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Grußwort Superintendentin Annette Muhr-Nelson
Kirchenkreis Unna
„Singet dem Herrn ein neues Lied,
singet dem Herrn, alle Welt!
Denn Gott hat unser Herz und Mut
fröhlich gemacht durch seinen lieben Sohn,
welchen er für uns gegeben hat
zur Erlösung von Sünden, Tod und Teufel.
Wer solchs mit Ernst gläubet,
der kanns nicht lassen,
er muss fröhlich und mit Lust davon singen und sagen,
dass es andere auch hören und herzukommen.“
Dieses Grußwort Martin Luthers in seiner Vorrede zum Babstschen Gesangbuch
möchte ich übernehmen, um Sie, die Mitwirkenden und Teilnehmenden der „Westfälischen Landeskirchenmusiktage 2004“, im Kirchenkreis Unna herzlich willkommen zu heißen. Was wäre das Leben ohne Klang? Was wären unsere Gottesdienste und Kirchen ohne Musik? Es würden nicht nur Klang und Farbe fehlen,
die Verkündigung des Evangeliums ist ohne Musik überhaupt nicht vorstellbar.
Sie bliebe bruchstückhaft. Zum Glauben gehört die Freude dazu, die das Herz
erfüllt und sich in Tönen und Bewegung Bahn bricht. Aber auch andere Gefühlsregungen wie Trauer und Schmerz, Nachdenklichkeit und Sehnsucht nach Ruhe
lassen sich musikalisch besser ausdrücken als mit dem Wort allein.
Die Landeskirchenmusiktage werden eine ganze Woche lang Kirchen und Gemeindehäuser unseres Kirchenkreises mit vielstimmigem Klang erfüllen. Darauf
freuen wir uns und sagen Ihnen ein herzliches Willkommen in Unna! Möge die
Musik zwischen Himmel und Erde Ihnen und allen Besucherinnen und Besuchern eine besonders intensive und nachhaltige Freude bereiten – zum Wohl der
Menschen und zur Ehre Gottes!
(Annette Muhr-Nelson)
Superintendentin
Einführung Westfälische Landeskirchenmusiktage
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„. . . wenn Freude klingt. Musik zwischen
Himmel und Erde“.
Fünf Jahre ist es her, dass die drei Ruhrgebiets-Kirchenkreise GelsenkirchenWattenscheid, Herne und Recklinghausen zu Landeskirchenmusiktagen eingeladen hatten. Nun ist es wieder soweit: Wir laden ein zu den Landeskirchenmusiktagen 2004 und freuen uns auf die Gastfreundschaft des Kirchenkreises Unna.
In langer und von vieler intensiver Arbeit geprägter Vorbereitungszeit haben wir
im Organisationskomitee ein reiches und vielfältiges Programm zusammengestellt, von dem wir hoffen, dass es Zustimmung und Interesse findet.
Über 30 Programmpunkte innerhalb von 9 Tagen, da fällt die Auswahl sicher
schwer:
8 Gottesdienste (dazu liturgisch geprägte Musiken zur Marktzeit) wollen die vielfältigen Möglichkeiten deutlich machen, über die Theologie und Kirchenmusik im
gemeinsamen Gestalten verfügen, um lebendige, die Menschen ansprechende
Gottesdienste zu feiern.
12 hochkarätige Konzerte - darunter als besondere Highlights das des RIASKammerchores Berlin und am Eröffnungstag die Aufführung des selten zu hörenden Oratoriums „A child of our time“ von Sir Michael Tippett – werden das breite
Spektrum kirchenmusikalischer Werke dokumentieren. Das Organisationskomitee freut sich, dass auch die Creative Kirche Witten mit einem Gospelkonzert
(und einem Workshop) sich in die Landeskirchenmusiktage mit einbringt.
Schließlich möchten eine Reihe von Workshops und Seminaren für haupt- und
nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker Hilfen anbieten beim
kreativen und stilistisch angemessenen Umgang mit den unterschiedlichen Liedern unseres Gesangbuches.
Eine prominent besetzte Podiumsdiskussion stellt sich unter dem Titel „Soli
Deo Gloria – Praise the Lord - Kirchenmusik zwischen den Welten“ aktuellen
Fragen der Kirchenmusik.
Den festlichen Abschluss in der Ev. Stadtkirche Unna bildet die Schlussversammlung, zu der wir alle in den Chören Aktiven und alle, denen die Kirchenmusik am
Herzen liegt, einladen. Im gemeinsamen Musizieren und Hören möchten wir erfahrbar machen, welche Kraft Kirchenmusik hat, Gemeinschaft zu stiften, Freude
zu wecken und Herzen und Sinne hier auf Erden für den Himmel zu öffnen.
Dank gilt an dieser Stelle allen, die mit ihrem Engagement und finanziellen Hilfen
dazu beigetragen haben, dass diese Tage so möglich wurden: der Evangelischen
8
Einführung
Kirche von Westfalen, dem Kirchenkreis Unna als Gastgeber, dem Kirchenmusikerverband, dem Chorverband und dem Posaunenwerk.
Besonderer Dank gebührt nicht zuletzt den Kolleginnen und Kollegen im Organisationskomitee: Christina v. Eynern, Hannelore Höft, KMD Sabine Horstmann,
Annette Knop, KMD Ingomar Kury, KMD Matthias Nagel, Andreas Rinke, Prof.
Dr. Rolf Schönstedt und KMD Karl-Heinz Saretzki.
v. l.: Matthias Nagel, Karl-Heinz Saretzki, Hannelore Höft, Christina von Eynern, Gerolf Jacobi,
Annegret Knop, Ingomar Kury, Andreas Rinke.
So wünsche ich den Landeskirchenmusiktagen 2004 in Unna viel Erfolg, gut besuchte Veranstaltungen und rege Beteiligung über die Grenzen des Kirchenkreises Unna hinaus.
(Gerolf Jacobi)
Landeskirchenmusikdirektor
Vorsitzender des Organisationskomitees.
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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„...wenn Freude klingt: Musik zwischen
Himmel und Erde“
WESTFÄLISCHE LANDESKIRCHENMUSIKTAGE 2004
IM KIRCHENKREIS UNNA
Schirmherr: Alfred Buß, Präses
Allgemeine Informationen
Die Veranstaltungen finden, wenn nicht anders vermerkt, bei freiem Eintritt statt.
Karten an der Abendkasse.
Vorverkauf für Konzerte am 19. und 26. Juni in der Ev. Stadtkirche Unna:
ab 7.6.04 im Martin-Luther-Haus, Kirchplatz 5, 59423 Unna,
Tel.: 02303 – 238 651 montags – freitags 10 – 12 Uhr
Veranstalter:
Evangelische Kirche von Westfalen
in Zusammenarbeit mit:
Kirchenkreis Unna
Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW
Landesverband der ev. Kirchenchöre Westfalens
Posaunenwerk in der EKvW
Geschäftsstelle:
Iserlohner Str. 25, 58239 Schwerte
Fon 02304-755 149 / Fax 02304-755 157
eMail: [email protected]
Informationen auch unter:
www.kirchenmusik-westfalen.de
Veranstaltungsprogramm
Sonnabend, 19.6.2004, 16.30 _________________________________________
Pauluskirche Kamen
ERÖFFNUNGS-GOTTESDIENST
Predigt: Präses Alfred Buß
Liturg: Pfr. Klaus-Dieter Suk
Kantorei der Ev. Kirchengemeinde Kamen
Kantorei Methler
Kammerchor Kamen
Leitung: Eckhard Manz
Saxophon: Kerstin Fabry
Orgel: Matthias Nagel
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Ablauf des Gottesdienstes:
Musik zum Beginn: Saxophon und Orgel
Chöre: Singet dem Herrn ein neues Lied (Heinrich Schütz)
Eingangslieder:
Lob Gott getrost mit Singen
Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren
Eingangsvotum
Psalm 19 und 36
Gloria Patri
3 Kyrietexte mit Kyrie nach EG 178.14
Gnadenzusage
Gloria in excelsis
Tagesgebet
Halleluja von W.A.Mozart - einstimmig Schriftlesung
Halleluja von W.A.Mozart - im Kanon Glaubensbekenntnis
Lied: Du, meine Seele, singe
Predigt
Kammerchor: Psalm 31 „Herr, auf dich traue ich“ (O. Nicolai)
Fürbitten
Lied: Gott, des Himmels und der Erden
Vater unser
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Chor: „Zum Abendsegen“ von F. Mendelssohn-Bartholdy
Einladung, Sendung und Segen
Musik zum Beschluss: Saxophon und Orgel
anschließend: Empfang der Evangelischen Kirche von Westfalen
im Neuen Gemeindehaus, Schwesterngang 1
Samstag, 19.06.04, 20.30 Uhr _________________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
ERÖFFNUNGSKONZERT
Sir Michael Tippett
A Child of our Time
Ein Kind unserer Zeit
Anja Eichhorn (Dortmund), Sopran
Melanie Frenzel (Hannover), Alt
Gary Bennett (Köln), Tenor
Gerrit Miehlke (Dortmund), Bass
Philipp-Nicolai Kantorei Unna
Höchberger Kammerorchester
Leitung: Hannelore Höft
Kostenbeitrag: Euro 10.-/15.-/20.- (Schüler und Studenten Euro 8,-/13,-/18,-),
Vorverkauf und Abendkasse
Zum Werk
Michael Tippett schrieb das Oratorium unter dem Eindruck der Jahre nach dem
Ersten Weltkrieg. Sein während der beiden ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs
komponiertes Werk wollte Tippett trotz des darin ausgedrückten leidenschaftlichen Protestes gegen Unrecht und Unterdrückung ausdrücklich als Versöhnungswerk verstanden wissen.
Tippett selbst hat auf die Parallelen seines Werkes zu den Bachschen Passionen
hingewiesen. Statt des Evangelisten gibt es bei Tippett einen „Narrator“, der den
Gang der Geschichte berichtet. An der Stelle der die Passionen gliedernden Choräle setzt Tippett an fünf Stellen Negro-Spirituals ein, ein weiterer Hinweis auf
eine Minderheit, die jahrhunderte lang versklavt worden ist.
Das Werk gliedert sich in drei Teile, die jeweils mit einem Einleitungschor beginnen und mit einem Spiritual schließen. Der erste Teil ist eine allgemeine Situations-
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
beschreibung: „Progroms in the east, lynching in the west, Europe brooding on a
war of starvations. And a great cry went up from the peoples“.
Den dramatischen Kern des Werkes bildet der zweite Teil. Hier erfüllt sich das
Schicksal des „Kinds unserer Zeit“, das als Außenseiter vom Fanatismus seiner
Peiniger verfolgt, in Schuld gerät und eingekerkert wird.
Der dritte Teil trägt in seiner Aussage wieder allgemeinen Charakter. Begann das
Werk mit der Dunkelheit des Winters, so schließt es mit der Hoffnung auf den
Frühling. Im Verein von Solisten und Chor klingt das Oratorium mit dem breit
ausgeführten Spiritual „Deep river“ aus.
Tippetts „A Child of Our Time“ ist eine Mahnung zu Toleranz, Humanität und
Gerechtigkeit, die in dieser Allgemeinverständlichkeit in der neueren Musik nur
wenige Gegenstücke hat. Es verwundert nicht, dass das Werk bald über England
hinaus drang und auch den europäischen Kontinent eroberte. Es wurde zu Tippetts
meistaufgeführter Komposition.
Anja Eichhorn erhielt seit ihrer Kindheit Unterricht in Cello, Orgel und Klavier und spielte
als Cellistin in verschiedenen Orchestern und Streichquartetten. Schon früh entdeckte sie
ihre Liebe zum Gesang und nahm den ersten Gesangsunterricht bei der Opernsängerin
Anke Henseler. Es schloss sich ein Gesangsstudium bei Prof. Bertold Schmid (Musikhochschule Dortmund) an. Interpretationskurse, u. a. bei Michael Volle ergänzten das Studium. Anja Eichhorn ist Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes.
Als Solistin arbeitet sie mit verschiedenen Orchestern wie z. B. den Bochumer Symphonikern, den Bergischen Symphonikern und der Neuen Philharmonie Westfalen zusammen.
Regelmäßige Opernabende mit der Pianistin Kerstin Sieben runden ihre Tätigkeit ab. Darüber hinaus gibt sie ihr Wissen als Gesangslehrerin weiter.
Außergewöhnlich ist, dass sie in ihrem Alter schon das jugendlich-dramatische Fach singt
Frau Eichhorn hat in ihrem Repertoire die Requien von Brahms, Verdi und Dvoraks, außerdem noch dessen Stabat Mater und Te Deum.
Ihr zukünftiger künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Oper, wo sie in Kürze die Partien
ihres Fachs an verschiedenen Opernhäusern singen wird.
Melanie Frenzel, geboren in Marl (Westfalen), erhielt schon früh Klavier- und Cellounterricht und begann mit 17 Jahren mit der Ausbildung ihrer Stimme bei Maria Friesenhausen in Bochum. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in
Hannover bei Carol Richardson und Gabriele von Glasow Operngesang und Musikpädagogik. Im Anschluss vertiefte sie ihre stimmliche Ausbildung bei Helmut Kretschmer in
Detmold und besuchte Meisterkurse bei Judith Beckmann, Kurt Widmer und Anna Reynolds.
Sie ist zweifache Preisträgerin beim VDMK Landeswettbewerb Gesang und hatte neben
zahlreichen Konzerten bereits während ihrer Studienzeit ein Engagement am Staatstheater
Oldenburg. Den Hauptschwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit legt sie auf den Oratorien- und Liedbereich. Ihr Repertoire reicht vom Barock bis zur Moderne. Eine rege Konzerttätigkeit führte sie neben dem deutschsprachigen Raum auch ins europäische Ausland.
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Diese Engagements sind vielfach durch CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentiert. Daneben ist Frau Frenzel seit einigen Jahren an der Musikhochschule Hannover und an der
Hochschule in Vechta als Dozentin für Gesang und Stimmbildung tätig.
Gary Bennett wurde in Tasmanien (Australien) geboren. Nach dem Schulbesuch und einem kurzen Universitätsstudium in Mathematik und Physik nahm er ein privates Gesangsstudium auf. Schon nach kurzer Zeit gewann er in London ein Stipendium für das National
Opera Studio. Anschließend wurde er für zwei Jahre Mitglied im Kölner Opernstudio,
bevor er seine Karriere als freischaffender Künstler fortsetzte.
Seine umfangreiche Tätigkeit als Operntenor führte ihn in die USA (Washington Opera,
Greater Miami Opera), Kanada (Canadian Opera), England (Glyndebourne, Edinburgh
Festival und BBC), zu den Salzburger Festspielen, nach Israel (Tel Aviv Opera), sowie an
deutsche Bühnen wie Köln, Düsseldorf, Hannover, Bremen, Wiesbaden, Saarbrücken u. a.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt im Oratorienbereich und im
Liedgesang.
Gerrit Miehlke wurde 1958 in Dortmund geboren. Im Hauptberuf ist er Lehrer für Mathematik und Musik am Gymnasium. Sein zweites Wirkungsfeld ist die recht umfangreiche Konzerttätigkeit als gefragter Bassist. In Dortmund bei Barbara Wendt, später bei
Gertrud Dietrich-Maaß und schließlich in Köln bei Prof. Dietger Jacob erhielt er seine
Gesangsausbildung.
Konzertreisen führten ihn u. a. nach Frankreich, Polen und Italien. Er wirkte als Solist bei
CD-Produktionen des Kammerchores der Uni Dortmund sowie des Christlichen Sängerbundes mit. In seinem Repertoire sind alle bekannten Oratorien-, Kantaten- und Messkompositionen vertreten.
Hannelore Höft, geboren in Ochsenfurt am Main, genoss schon in jungen Jahren eine
umfangreiche Ausbildung in Klavier, Orgel, Violine und Gesang. Nach dem Abitur folgte
ein Kirchenmusikstudium (Hauptfach Orgel bei Prof. Günter Kaunzinger) mit Abschluss
A-Examen an der Musikhochschule Würzburg. Daran schloss sich ein Aufbaustudium im
Fach Orgel und ein Gesangstudium bei Prof. Adalbert Kraus und Prof. Horst R. Laubenthal an.
Sie war Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe und Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes.
Schon während des Studiums arbeitete sie als Assistentin beim Bachchor Würzburg, dem
Cäcilienverein Frankfurt und dem Heidelberger Bachverein. Von 1988 – 1996 war sie
Kantorin in Hildesheim und übt diese Tätigkeit seit 1997 an der Ev. Stadtkirche Unna aus.
Seit 2002 hat sie im Kirchenkreis Unna auch das Amt der Kreiskantorin inne.
Ihre Konzerttätigkeit als Dirigentin (u.a. bei der Kammeroper Veitshöchheim), Organistin,
Cembalistin und Liedbegleiterin führte sie u. a. mit Künstlern wie Edith Mathis, Helen
Donath, Günther Jena, John Neumaier, den Münchner Bachsolisten, dem Windsbacher
Knabenchor und dem Hilliard Ensemble zusammen.
Die Philipp-Nicolai-Kantorei Unna wurde 1949 vom damaligen Kantor der Ev. Stadtkirche Unna Uwe Röhl gegründet. Nach dessen Wechsel an den Dom zu Schleswig wurde
Karl Helmut Herrmann für elf Jahre Leiter des Chores.
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Nach Reinhart Weiß folgte 1970 Martin Weimann der Berufung zum Kantor und Organisten an die Stadtkirche nach Unna. In dieser Zeit etablierte sich das Grundkonzept der
Kantorei, das in der Singschule mit Musikalischer Früherziehung, Flötenunterricht und
Gesang beginnt und im Kinderchor und in der Jugendkantorei den Sängernachwuchs für
die Philipp-Nicolai-Kantorei vorbereitet.
Neben der intensiv gepflegten a-cappella-Musik kommen die großen oratorischen Werke
der Kirchenmusik von Bach bis zur Moderne zur Aufführung. Zuletzt erarbeitete die Kantorei sich eine weitere Dimension, indem sie das Händelsche Oratorium „Samson“ auswendig singend szenisch zum Jahr der Bibel 2003 auf der Bühne umsetzte.
In der Gestaltung der Gottesdienste liegt ein weiterer Schwerpunkt, dem sich Kantorei,
Jugendkantorei, Kinder- und Posaunenchor abwechselnd annehmen. Auch in der weltlichen Chormusik spannt sich der Bogen vom Volkslied über das Madrigal bis zum Musical.
Das Höchberger Kammerorchester gründete sich 1982 unter der Leitung von Hannelore
Höft. Die rund 25 ständigen Mitglieder setzen sich zusammen aus Musikern der verschiedensten deutschen Opern- und Sinfonieorchester sowie aus Studenten und Absolventen
der Musikhochschule Würzburg.
Das Repertoire umfasst alle großen Oratorien, u. a. von Bach, Mozart, Händel, Brahms,
Elgar, Mendelssohn-Bartholdy, für die das Kammerorchester je nach Bedarf bis auf Sinfonieorchesterstärke vergrößert wird.
Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Erarbeitung der Kammermusikliteratur vom Barock bis in die Gegenwart. Seit Jahren konzertiert das Ensemble mit den
verschiedensten Dirigenten in ganz Deutschland. In Unna ist das Höchberger Kammerorchester durch gemeinsame Konzerte mit der Philipp-Nicolai-Kantorei bereits zu einem
Begriff geworden.
Sonntag, 20.06.04, 10.00 Uhr _________________________________________
Pauluskirche Kamen
BLÄSER-GOTTESDIENST MIT LIEDPREDIGT
Posaunenchor Kamen-Mitte
Liturgin und Liedpredigt Pfarrerin Gunhild Krumme
Leitung: Friedhelm Schmidt
Programm
Praeludium: Sinfonie für Bläser F-Dur
Johann Christina Bach
Bearbeitet von: H.-U. Nonnenmann
Lieder EG 169,272,325,171
Postludium: Lörracher Ouvertüre, Jürgen Pfister
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Sonntag, 20. Juni 2004, 10 Uhr _______________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
KANTATENGOTTESDIENST
Johann Sebastian Bach
Kantate 39: Brich dem Hungrigen dein Brot
Pfr. Johannes Doering, Liturg
Irene Düsberg, Sopran
Melanie Frenzel, Alt
Gerrit Miehlke, Bass
Philipp-Nicolai-Kantorei Unna
Höchberger Kammerorchester
Leitung und Orgel: Hannelore Höft
Ablauf des Gottesdienstes
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Präludium c-moll BWV 546
Begrüßung – Abkündigungen
Gemeindelied EG 140
„Brunn alles Heils, dich ehren wir“
Psalm 36
Gloria Patri
Gebet
Kyrie EG 178, 2
Gloria EG 179,1
„Allein Gott in der Höh sei Ehr“
Lesung – Halleluja
Credo EG 184
„Wir glauben Gott im höchsten Thron“
Predigt mit Bachkantate 39 „Brich dem Hungrigen dein Brot“
Gebet – Vater unser
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Segenslied EG 171
„Bewahre uns, Gott“
Segen
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Fuge c-moll BWV 546
Irene Düsberg wurde in Nordhorn geboren. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Pädagogik in Dortmund und Berlin. Gleichzeitig nahm sie das Gesangsstudium auf und vollendete ihre Ausbildung zur Konzertsängerin bei Professor Peter Witsch in Köln.
Ihr Repertoire umfasst Konzert- und Oratorienliteratur vom Frühbarock bis zur Moderne.
Einen besonderen Schwerpunkt legt sie auf die Gestaltung von Liedprogrammen, die sie
auch selbst moderiert. Konzerte im In- und Ausland, Rundfunk und CD-Aufnahmen gaben ihr Gelegenheit, auch unbekannte Kunstlieder sowie solche von vergessenen Komponistinnen zu Gehör zu bringen.
Die Sopranistin lebt seit 1983 in Unna. Sie hat in den letzten Jahren ihr Tätigungsfeld stark
auf die pädagogische Arbeit verlegt. Seit 1990 unterrichtete sie an der Musikhochschule
Detmold, Abteilung Dortmund bis zur Schließung des Instituts im Frühjahr 2004. Daneben arbeitet sie als Dozentin für Stimmbildung im Projekt „Musikerziehung“ der Bertelsmannstiftung.
Sonntag, 20. Juni 2004, 10 Uhr _______________________________________
Paul-Gerhardt-Kirche, Unna/Königsborn
GOTTESDIENST ZU LIEDERN VON PAUL GERHARDT
„Geh aus mein Herz und suche Freud“ – Trost und Ermutigung in schweren
Zeiten
Pfrn. Hannelore Hollstein, Liturgin
Pfr. Rüdiger Pagenstecher, Liturg
Paul-Gerhardt-Chor
Günter Kohlmay, Leitung
****************************************************
Sonntag, 20.06.04, 9.30 – 17.00 Uhr ___________________________________
KINDERGOTTESDIENSTTAG FÜR MITARBEITENDE
Erich-Göpfert-Stadthalle Unna
„Erzähl mir deine Träume“ – Gott auf der Spur
Eine Veranstaltung des Westf. Verbandes für Kindergottesdienst
mit Arbeitsgruppen, Kreativmarkt und Gottesdienst - und viel Musik
****************************************************
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Sonntag, 20. Juni 2004 20.00 Uhr _____________________________________
Kamen, Pauluskirche
ORGELKONZERT
Wolfgang Zerer
Kostenbeitrag Euro 8 (Schüler und Studenten Euro 5), Abendkasse
Programm
Dietrich B u x t e h u d e (1837 - 1707)
Toccata in F, BuxWV 156
Hieronymus P r a e t o r i u s (1560 - 1629):
„Wenn mein Stündlein vorhanden ist“
Johann Sebastian B a c h (1685 – 1750):
Sonate in d-moll, BWV 527
Andante - Adagio e dolce - Vivace
Sarabande aus der Französischen Suite Nr. 1, BWV 812
Johan B e e f t i n k :
Suite für Orgel über ein Thema von J. S. Bach
Introductie - Sarabande - Air - Intermezzo - Toccata
Johann Christian Heinrich R i n c k (1770 - 1846) :
„Flöten-Concert“ (aus der Orgelschule op. 55)
Allegro maestoso - Adagio - Rondo / Allegretto
Johann Ludwig K r e b s (J. S. Bach?) (1713 - 1780):
„Wir glauben all an einen Gott“
J. S. B a c h
Toccata und Fuge in F-Dur, BWV 540
Wolfgang Zerer (Hamburg) geboren 1961 in Passau, studierte Orgel in Wien bei Michael Radulescu und dort auch Dirigieren, Cembalo und Kirchenmusik. Seine Ausbildung
ergänzte er in Amsterdam bei Ton Koopmann und in Stuttgart bei Ludger Lohmann. Er
gewann Preise bei mehreren Orgelwettbewerben und ist weltweit gefragt für Meisterkurse, Konzerte und Jurytätigkeit. Seit 1989 hat er eine Professur für Orgel an der Hochschule
für Musik und Theater Hamburg.
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Montag, 21. Juni 2004, 20.00 Uhr _____________________________________
Ev. Kirche am Markt Holzwickede
KONZERT FÜR BLÄSER
Bläserkreis Bochum
Trompeten: Jörg Segtrop, Dominik Schugk, Brunhilde Buhl, Hannah Fricke
Posaunen: Andreas Wagener, Stefan Külpmann, Jörg Holtkötter, Hajo Nast
Tuba: Dietrich Biederbeck
Leitung: Karl-Heinz Saretzki
Kostenbeitrag Euro 10 (Schüler und Studenten Euro 7), Abendkasse
Programm
Samuel Scheidt (1587-1654)
SUITE aus g
Paduana - Galliarda
für 4-5 Stimmen
aus „Concentus sacri / Ludi musici 1621”
Volker Bräutigam (*1939)
HERR CHRIST, DER EINIG GOTTS SOHN (EG 67)
WACHET AUF, RUFT UNS DIE STIMME (EG 147)
Choral-Meditationen
für 5 und 6 Stimmen
Samuel Scheidt (1587-1654)
CANZONA a 5
super Cantionem Gallicam
aus “Concentus sacri / Ludi musici 1621”
SINFONIA
für 4 Posaunen
aus: „Geistliche Kraftblümlein 1631“
Burghard Schloemann (*1935)
HEUT TRIUMPHIERET GOTTES SOHN (EG 109)
Choral-Meditation
für 6 Stimmen
Samuel Scheidt (1587-1654)
PADUANA
für 3 Posaunen
aus „Geistliche Kraftblümlein 1631“
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
19
Claudio Monteverdi (1567-1643)
O ROSSIGNUOL
Madrigal für 5 Stimmen
aus: „Quatro libro di madrigali 1603“
Heinrich Schütz (1585-1672
O PRIMA VERA
Madrigal für 5 Stimmen
aus: “Opus 1, Madrigale 1611”
Carlo Gesualdo di Venosa (1561-1613)
TENEBRAE FACTA SUNT
Responsorium für 6-8 Stimmen
aus: „Responsorien 1611“
Samuel Scheidt (1587-1654)
MISERERE MEI DEUS (Psalm 51.3)
Geistliches Konzert für 6 Stimmen
aus „Geistliche Konzerte auf alle Festtage, 1634“
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
CONCERTO
„Jauchzet dem Herrn alle Welt“ (Psalm 100)
für 2 vierstimmige Chöre
aus: BWV Anhang 160
Samuel Scheidt, dessen 350. Todestag in diesem Jahr Anlass seines Gedenkens
gibt, stellt mit einer Auswahl von unterschiedlichen Kompositionen einen Schwerpunkt des Konzertes dar. Der am 03.11.1587 in Halle getaufte Samuel Scheidt ist
auch in Halle am 24.03.1654 gestorben und dort beerdigt. Anders als seine berühmten gleichaltrigen Musikerkollegen und „directores musices“ Johann Hermann Schein (Leipzig) und Heinrich Schütz (Dresden), in der damaligen musikalischen Welt und Zeit bekannt geworden als die „drey berühmten S“ (nach Wolfgang Caspar Printz 1690), ist Scheidt nur zum Studium beim „deutschen
„Organistenmacher“ Jan Peterzoon Sweelinck für ein Jahr nach Amsterdam aus
Halle herausgekommen. Von Sweelinck hat Scheidt die aus Italien kommende
Kunst der Reihen-Variationen übernommen und weitergeführt. Die weiteren musikalischen Einflüsse und Neuerungen hat er dann jeweils nur aus zweiter Hand
erfahren und sie in seine Kompositionen einfließen lassen.
Er komponierte und musizierte „für die Kirche“ und „für die Tafel“, schuf damit
geistliche und weltliche Musik gleichermaßen, herausgegeben in sechs großen
mehrbändigen Sammelwerken.
20
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Aus „Concentus sacri / Ludi musici“ einer Sammlung mit 3-8-stimmigen Instrumentalsätzen erklingt eine Suite und die berühmte Canzona Gallicam; aus den
„Geistlichen Konzerten – den Liebliche Kraftblümlein“ musizieren die Bläser
ein 6-stimmiges chromatisch angelegtes Konzert über Verse aus dem Bußpsalm
51.
Zwei exponierte Motetten aus der Zeit des angehenden 17. Jahrhunderts von
Heinrich Schütz und Carlo Gesualdo di Venosa machen die von Claudio
Monteverdi aus Italien kommende Kunst musikalischer Dramaturgie deutlich.
Das auf starke Gegensätzlichkeit angelegte Madrigal über einen weltlichen Text
„O primavera – O schöner Frühling“ ist die erste gedruckte Komposition (Opus
1) von Schütz nach seinem Besuch bei seinem Lehrer Claudio Monteverdi in
Venedig. Sein Madrigal über einen Text von Giovanni Boccaccio „Nachtigall,
wie klagst du so süß“ stammt aus dem vierten Madrigalbuch des berühmten Italieners, der mit seinen Ideen der Musik seiner Zeit neue Möglichkeiten des effektvollen Musizierens eröffnet hat.
Von dem exaltierten Grafen Gesualdo aus Venosa erklingt aus seinen berühmten
Karfreitags-Responsorien eine klanglich höchst ausdrucksstarke Musik, die nicht
nur damals, sondern bis heute richtungweisend für kühne und gewagte harmonische Akkordfolgen darstellt.
Bläser-Choralvorspiele der Kirchenmusiker und Komponisten Volker Bräutigam und Burghard Schloemann stellen eindrucksvolle Musikinterpretationen
der Choralmelodien und Auslegungen der bekannten Liedstrophen dar, die neben
der Funktion als Vorspiel auch als selbstständige konzertante Meditationen eingesetzt werden können.
Die doppelchörige Motette „Jauchzet dem Herren“ gehört bis heute zu den Motetten von Johann Sebastian Bach mit „zweifelhafter Echtheit“. Wahrscheinlich
handelt es sich um eine von Bach bearbeitete Komposition von Georg Philipp
Telemann, der Bach zwei eigene Sätze hinzugefügt hat. In der instrumentalen
Fassung als „Concerto“ ist sie für Bläser eine willkommene Möglichkeit konzertanter doppelchöriger Darstellung.
Dienstag, 22. Juni 2004, 12 Uhr _______________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
MUSIK & WORT ZUR MARKTZEIT
Pfr. Jörg-Uwe Pehle, Liturg
Barbara Röss, Sopran
Hannelore Höft, Orgel
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Ablauf
Frantisek Xaver Brixi (1732-1771)
Präludium D-Dur
Begrüßung
Peter Spangenberg
„Als bekäme ich Flügel“ (Ps. 23)
Antonin Dvorak (1841-1904)
„Gott ist mein Hirte“ (Aus den Biblischen Liedern)
Peter Spangenberg
„Wie ein großer Freund“ (Ps. 25)
Antonin Dvorak
„Hör, o Vater, wie ich dich bitte“ (Aus den Biblischen Liedern)
Peter Spangenberg
„Vergesst mir den Blues nicht“ (Ps. 150)
Antonin Dvorak
„Herr, o mein Gott, lass ein neues Lied mich dir singen“ (Aus den Biblischen
Liedern)
Segen
Gemeindelied EG 321
„Nun danket alle Gott“
Barbara Röss, geboren 1979 in Unna, begann im Alter von fünf Jahren mit der musikalischen Früherziehung in der Ev. Singschule Unna e.V. unter der Leitung von Martin Weimann. Vom Kinderchor über den Mädchenchor bis hin zur Kantorei hat sie alle Möglichkeiten der musikalischen Fortbildung an der Ev. Stadtkirche Unna genutzt und durch Klavierunterricht ergänzt.
1997 begann sie in den USA ihre gesangssolistische Ausbildung, die sie seit 1998 bei
Guntram und Hannelore Höft hier in Unna fortsetzt. Den Schwerpunkt ihres Gesangs bildet das Lied und Oratorium. Trotzdem darf ihre Vorliebe für das Musical nicht zu kurz
kommen.
Neben dem Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (Politikwissenschaft, öffentliches Recht und Soziologie) ist sie begeisterte Mitarbeiterin der Lokalen
Medien (1994-1997 Hellweger Anzeiger, seit 1998 Antenne Unna).
22
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Dienstag, 22. Juni 2004, 20.00 Uhr ____________________________________
Pauluskirche Kamen
ALL OVER THE WORLD
Bläsermusik von Klassik bis Pop
Kostenbeitrag: Euro 10,- (Schüler / Studenten Euro 7,-); Abendkasse
Programm
Georg Friedrich Händel (1685 - 1756)
Ouvertüre & Allegro aus der Feuerwerksmusik
Begrüßung
Arcangelo Corelli (1653 - 1713)
Sonata B-Dur
Allemanda – Grave - Corrente
Johann Pachelbel (1653 - 1706)
Kanon
Alexandre Guilmant (1837 - 1911)
Élévation (Erhebung)
Rolf Schweizer (1978)
Doppelchörige Festmusik in B
Gemeinsames Lied:
Let´s sing and praise God for his grace
M.W. Smith (Melodie) / Robert Batdorf (Satz)
How majestic is your name
Solo-Vortrag Band
Traditional / Dieter Wemdel (Satz)
He´s got the whole world in his hands
Traditional / Ansgar Sailer (Satz)
Go tell it on the mountains
Traditional / Dieter Wendel (Satz)
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Swing low, sweet chariot
Traditional / Helmut Lammel (Satz)
O when the saints go marching in
Solo-Vortrag Band
Ben Bernie, Kenneth Casey, Maceo Pinkard / Ansgar Sailer (Satz)
Sweet Georgia Brown
Dick & Melodie Tunney (Text + Melodie) / Dieter Wendel (Satz)
Let there be praise
Schlusswort
Traditional / Jochen Rieger (Satz)
Amen
Brass Connection and Band
Leitung: Matthias Schnabel
Brass Connection ist eine Bläsergruppe aus dem Gebiet des CVJM-Westbund unter Leitung von Bundesposaunenwart Matthias Schnabel. Diese Gruppe hat schon mehrere CD´s
zu der gleichnamigen Notenheftreihe „Majesty“ eingespielt. Sie finden großen Anklang
bei Bläsern und Zuhörern und haben sich dadurch in den Posaunenchören etabliert. Brass
Connection setzt sich aus Bläsern verschiedener Posaunenchöre des CVJM-Westbundes
zusammen. Durch ihr breit gefächertes Programm wollen Sie möglichst viele Menschen
ansprechen.
Der englische Name Brass Connection ergab sich aus der Übersetzung des Anliegens, das
sie zum Ausdruck bringen wollen: Brass Connection bedeutet soviel wie „Blech(bläser)Verbindung“. Dies wird in 3 Punkten spürbar:
Musikalisch: Die Verbindung zwischen unserer reichen Musiktradition, der sogenannten
„klassischen“ Musik und den Musikstilen unserer Zeit, den vom Pop und Jazz inspirierten
Arrangements.
Menschlich: Musik kann Brücken bauen und Grenzen überwinden, sie ist universell und
international. Musik ist eine der schönsten Gaben die uns Gott gegeben hat, und fast jeder
Mensch ist durch Musik ansprechbar.
Geistlich: Gott loben ist das zentrale Anliegen. Die Musik soll nicht Selbstzweck, sondern
Mittel zum Zweck sein, nämlich um Gott zu loben und die von ihm gegebenen Gaben zu
seiner Ehre einzusetzen. Die Musik soll auf den aufmerksam machen, der unsere Verbindung zu Gott selbst ist: Jesus. Wenn wir mit Jesus in Verbindung kommen, dann finden wir
dahin zurück, wofür uns Gott eigentlich geschaffen hat: nämlich in Gemeinschaft bzw.
Verbindung mit ihm zu leben.
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Mittwoch, 23.06.04, 20.00 Uhr ________________________________________
Ev. Stadtkirche Unna, Kirchplatz
CHORKONZERT
Mass of Joy
Gospelmesse von Ralf Grössler (1998)
Joanne Bell, Sopran (Hamburg/USA)
Kantorei Wellinghofen
Projektchor Wellinghofen 2004
erweiterter Kammermusikkreis Wellinghofen
ein Bläserensemble
ein Schlagzeugensemble
Leitung: Ingomar Kury
Kostenbeitrag Euro 8 / 12 (Schüler und Studenten Euro 6 / 10), Abendkasse
Aufbau der Mass of Joy
Psalm (Psalm 30)
Kyrie (Psalm 30, 126)
Gloria
Credo
Choralmeditation (EG 179; Psalm 143, 10)
Sanctus (Jesaja 6, 3; Psalm 118, 24-26)
The Lord’s Prayer (Das Vater Unser)
Agnus Dei
Finale (Jesaja 35, 10)
Zum Werk
Eine Masse Freude, so übersetzte ein Kritiker nach dem Erlebnis der Uraufführung im Oktober 1998 sehr frei den Titel dieser Gospelmesse. Freude nehmen
und geben ist in der Tat Inhalt und Programm dieser Musik. Freude nehmen aus
der Jahrhunderte alten Musikgeschichte und von Menschen unterschiedlichster
sozialer Herkunft, Freude geben mit neuer Musik von Menschen für Menschen
der Gegenwart und Zukunft.
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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1. Psalm
Wie durch den Nebel der Jahrhunderte klingen die Gebete der Mönche zu uns.
“Cantate Domino” (Singt dem Herrn): Ein uralter Aufruf in einer uralten Sprache, ein Motto, seit Generationen liturgische Prämisse zum Gotteslob und hier
Einstieg in die Gospelmesse Mass of Joy. Es erinnert in seiner Programmatik an
das “Soli Deo Gloria” (Allein Gott sei Ehre), das Johann Sebastian Bach unter
jedes seiner Musikstücke schrieb.
Dieser Zuruf wird wie eine Aufforderung von der Solistin - in moderne Rhythmen und die englische Weltsprache transferiert - übernommen: “Sing to the Lord”,
und mit dem Zusatz “all your Saints” erweitert. Dieser Texterweiterung umfasst
alle Menschen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, verbindet sie und spricht
ihnen die Möglichkeit zu, gemeinsam und füreinander Musik zu machen.
Ralf Grössler geht in der “Mass of Joy” eine Reise durch die Musik an, die sich
durch alle uns vorstellbaren Dimensionen erstreckt. Vielfalt des Menschen, Breite des Raumes und Tiefe der Zeit - all diese Komponenten finden sich immer
wieder in der ganzen Messe.
Z.B. das Thema Zeit im Psalm: Der Moment des Ärgers währt gering gegenüber
Gottes Ewiger Güte. Tränen fließen in der Nacht, doch der Morgen bringt die
Freude. Übertragen auf die Zeitgeschichte umfassen diese Texte alle vergangenen und zukünftigen irdischen Zeitepochen. Die Nacht kann auch das dunkle
Mittelalter sein, der Morgen die strahlende Zukunft des Reiches Gottes.
Musikalisch ausgedrückt wird die Freude übrigens durch die mittelalterlich wirkenden Fanfaren, die das Erscheinen der Freude wie einen König begrüßen. Freude
bringt hier auch das Singen, der Chor wiederholt den Aufruf: “Sing to the Lord!”
2. Kyrie
Auch hier hören wir zu Beginn wieder die Mönche, nicht zufällig mit dem Jahrtausende alten griechischen Ruf “Kyrie eleison”. Die Chöre übernehmen den gewaltigen und vielstimmigen Ruf, von Pauken unterstützt, und erinnern uns in
Harmonik und Opulenz stellenweise an große romantische Chorwerke. Kurz aufeinander folgen die drei Weltsprachen Lateinisch, Griechisch und Englisch, damit die Texte für alle Generationen verständlich sind. Die Solistin erfleht in einem bewegenden Solo Gottes Gnade. Besonders beachtenswert ist die Lautmalerei des Wortes “mercy” (Gnade). Schließt man die Augen, könnte man sich in
eine verräucherte Bar versetzen, wo Pianist und Sängerin gerade eine etwas melancholische Phase haben. Die Begleitung des Solos wird hauptsächlich vom Klavier bestimmt, wobei jedoch die “Chöre der Jahrhunderte” im Hintergrund immer
wieder durchklingen. Die Klage mündet übergangslos, wie es in der Tradition der
Messe üblich ist, in das Gotteslob, hier in einen freudigen Swing, - Klagelied
wird zu Freudentanz. Doch noch ist das Gloria nicht endgültig erreicht, noch
einmal flehen die Chöre um die Gnade Gottes. Fast ausweglos scheint die Klage,
tief ergreifend der vielstimmige A-Capella-Satz: “Die mit Tränen sähen....” doch
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
der Übergang zum Gloria ist nun mit dem Satzende “...werden mit Freuden ernten” tatsächlich möglich. Auch hier wieder ein Hinweis auf die Zeit.
3. Gloria
Das Gloria wird von einem gewaltigen barocken Gloria-Ruf eröffnet, um dann in
einen modernen Swing und auch von der lateinischen in die englische Sprache
überzuwechseln. Hier rufen sich die Chöre die Lobpreisungen gegenseitig zu.
Richtig barock wird es in der Fugenexposition über das Thema ”You alone are the
holy one”, das sich aber nicht lange als Gospelfuge verleugnen lässt. Die Sängerin paraphrasiert über das Thema, die Bläser spielen eine Autohupenfanfare, wie
man sie sich aus Amerikas Großstadtschluchten vorstellt - Musik von der Straße!
4. Credo
Im Credo weist der Komponist auf die räumliche Dimension der Musik hin. Es ist
mit “Blues” überschrieben. Ein Blues, schwärzeste Musik von der Straße, ist noch
heute in den USA nicht salonfähig. Indem Ralf Grössler gerade das Credo, das
Bekenntnis, das alle Menschen christlichen Glaubens in der Welt miteinander
verbindet - zeitlich und räumlich! - in diesen Rhythmus setzt und auch hier wieder besonders mit dem Hammondorgelsound stellenweise verräucherte Baratmosphäre aufkommen lässt, hebt er zugleich jede Musikform und jeden Menschen auf eine gemeinsame Stufe. Alle Musikformen sind gleichwertig, alle können dem Lobe Gottes dienen. Fuge oder Blues, Psalm oder Swing, Arie oder
Soul, Choral oder Techno. Sogar die auskomponierten Autohupen werden zu Fanfaren des Gotteslobs, wenn es heißt: “Von dort wird ER kommen zu richten die
Lebenden und die Toten.”
Und letztendlich sind auch alle Menschen jeglicher Herkunft und Anschauung
gleich viel wert vor Gott, ob Gospelchor oder Kantorei, schwarz oder weiß, arm
oder reich, in Villen oder auf der Straße lebend. Die Musik und das gemeinsame
Erleben von Musik soll sie vereinen und nicht trennen.
Musikalisch interessant ist die Wanderung durch die Tonarten - auch hier ist musikalische Breite möglich -, die eine steigernde Wirkung bis zur “Auferstehung”
erzeugt.
5. Meditation
Die Überleitung wird von den “Autohupen” übernommen: Als Fanfaren stellen
sie das Thema in den Raum: “Allein Gott in der Höh´ sei Ehr”. Es ändert sich
gewissermaßen der Blickwinkel: War er in den bisherigen Teilen der Messe auf
die menschliche Zeit und die Lebensräume der Menschen gerichtet, folgt jetzt
quasi ein betrachtender Blick nach oben. Beinahe fassungslos ob der Größe Gottes können wir in den sich einer breiten Bekanntheit erfreuenden mittelalterlichen
Choral einstimmen.
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Die musikalische Form der Meditation ist die einer Choralbearbeitung der Barockzeit, wobei die rhythmischen und harmonischen Elemente auch diese Musikform
sich anstandslos in der Gegenwart ansiedeln lassen.
Der ruhige Mittelteil lässt echte meditative Stimmung aufkommen, das Solo bittet um Wohlgefallen und Führung: An der Stelle: “Ein Wohlgefallen Gott an uns
hat” hat der Komponist regelrecht innegehalten. Er war sich dieser Aussage sehr
unsicher, bei allem was der moderne Mensch so alles tut. Daher fand er es angebrachter, erst einmal um Wohlgefallen und Führung zu bitten. Was das für jeden
einzelnen Menschen speziell bedeutet, bleibt als Raum für Meditation offen.
6. Sanctus
Die Komposition des Sanctus wird zu Beginn dem Anspruch einer klassischen
Kantorei durchaus gerecht. Imposant intonieren die Bläser das Thema, strahlend
setzt der Chor den lateinischen Text in Szene - man glaubt sich in eine ältere
Messe zurückversetzt.
Dann jedoch vollzieht sich unmerklich der Rhythmus- und Tempowechsel und
mit einemmal, ohne, dass der Übergang als abrupt oder unmotiviert erscheint, ist
der Stil gospelig-swingend. Diese Musik macht einfach Spaß! Sowohl den Musizierenden - Sänger, Solistin wie Instrumentalisten haben ihren Auftritt, ihre Möglichkeit, die Freude an dieser Musik auszudrücken - als auch den Zuhörenden.
Ein besonderes Vergnügen bereitet die nun völlig dem klassischen Klang beraubte Gospelfugenexposition. Die anschließende Steigerung und fast unendliche Wiederholung eines Themenkerns bietet die Möglichkeit, völlig aus den Noten und
damit aus sich selbst herauszukommen und nur noch Freude beim Singen und
Hören zu empfinden.
7. The Lord´s Prayer
Mit dieser Vaterunser-Vertonung wird nach dem vorläufigen Ausbruch der Freude zunächst wieder besinnliche Atmosphäre hergestellt. Wie Seifenblasen steigen
die Töne des Vibraphons zum Himmel, still beginnt das Gebet mit dem Solo der
Sängerin. Bewusst hat Ralf Grössler diesen Anfang des Gebets im Himmel gelassen. Der fundamentale Bass fehlt völlig. Erst bei der Bitte um das tägliche Brot
wird das Vaterunser zu einem existenziell irdischen Gebet. Der Chor und das
Orchester verstärken und rhythmisieren zusätzlich an dieser Stelle. Dann folgt
eine Steigerung durch die Bitte “Save us” (Errette uns) bis hin zum Lobpreis am
Schluss “Denn Dein ist das Reich...”, der dann als strahlender Part für die gesamte Besetzung wieder quasi ins Himmlische zurückkehrt Es ist eigentlich die gesamte Breite des Lebens vor der Geburt, die Geburt als den Beginn irdischer
Bedürfnisse und das Leben nach dem Tod zusammengefasst.
Das Vaterunser, einer der ältesten Texte des Neuen Testaments, ist für die modernen Menschen so aktuell wie für die Betenden in den vergangenen Jahrhunderten. Es kann allein und in der Stille gesprochen werden, betrifft also den Men-
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
schen als Individuum mit seinen persönlichen Problemen, und, wie es in Gottesdiensten üblich ist, im Kollektiv, um für die Gemeinschaft und die Menschheit zu
beten. Das wird in dieser Messe durch die Musikform und die wechselnde Besetzung ausgedrückt.
8. Agnus Dei
In starker musikalischer Anlehnung an das Kyrie beginnt das Agnus Dei. Doch
schon in den ersten Takten taucht im Saxophon das melodische Agnus-Thema
auf, das dann nach dem “klassischen” Teil in Orchester, Solo und Chor besonders
ausgeführt wird. Die Aussage “you take away” (du trägst hinweg) wird in der
Melodie hoffnungsvoll strahlend betont, dem gegenüber die “sins of the world”
(Sünden der Welt) sehr nachdenklich auskomponiert sind.
Wie schon im Kyrie ist selbst im tiefsten Leid bereits die Zuversicht enthalten,
dass sich alles zum Guten, zur Ewigen Freude wenden kann. Dabei ist die wachgehaltene Erinnerung an das Lamm Gottes, Jesus Christus, quasi die Brücke zwischen der Welt und der Ewigkeit, zwischen Mensch und Gott, zwischen Leid und
Freude. Das Agnus Dei der Mass of Joy bildet so das Bindeglied zwischen dem
sehr menschlichen Gebet “Vaterunser” und dem Segen Gottes, wie er im Finale
dargestellt wird, zwischen dem irdischen Jubel im Sanctus und der Ewigen Freude des Finales.
9. Finale
Der Beginn erinnert an eine Melodie der Messe: Das “Cantate Domino” des Anfangs lässt noch einmal einen kurzen Blick in die Vergangenheit werfen. Anklänge an die Musik Gershwins sind hier nicht zu überhören.
Dann jedoch ist nur noch Zukunft angesagt: Die zunächst von der Solistin und
später vom Chor übernommene Heilszusage für alle Menschen, wird in drei Abschnitte oder Strophen geteilt. Vom allgemeinen “they” (sie - alle Menschen),
wird der Bogen über das “We” (wir - die Ausführenden) bis zum eindrucksvollen
und das Publikum und die Ausführenden auf besondere Weise verbindende “you”
(Du) geschlagen. Sehr viel Gewicht wird auf das gemeinsame Singen gelegt!
“We will sing together” - Vorschlag und Versprechen.
Der Komponist versteht es immer wieder, die Spannungssteigerung von Strophe
zu Strophe durch ruhigere aber nicht minder faszinierende Instrumentalmomente
vorübergehend zu unterbrechen, z. B. durch einige Takte, die durch beliebige
Wiederholung der Solistin absolut freies Improvisieren ermöglichen. Besonderer
Schwerpunkt liegt hier in dem Text “everlasting Joy” (ewige Freude), der Blick
in die Zukunft.
Und wie es so ist mit der Ewigkeit, nimmt es auch nicht Wunder, dass nach dem
Ende des Finales die Messe doch noch nicht zu Ende ist, sondern die “ewige
Freude” der letzten Takte noch einmal wiederholt wird. Dieser überraschende
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Effekt bewirkt tatsächlich eine nochmalige Steigerung der Freude an dieser Komposition!
© Kirsten Michaelis-Braun, Marburg 2000
Joanne Bell wurde in Riverside California geboren. Ihre Eltern erkannten früh die spezielle Begabung ihres Kindes, die sie dann entsprechend förderten. In der kleinen Gemeinde, in der sie aufwuchs, erhielt sie die Gelegenheit, während Radio Shows, Liederabenden,
Klavierwettbewerben, in Kirchen und Synagogen aufzutreten. Später in der großstädtischen Atmosphäre von San Francisco Bay sang sie als Solistin in Kirchen, Gemeinden und
im College Chor.
Schließlich trat Joanne Bell in die Welt der Oper ein und spielte führende Rollen, ohne
jemals eine Oper vorher gesehen zu haben. Während des Studiums wurde sie von dem
Avantgarde-Komponisten Gerhard Samuel eingeladen, sein Werk The Relativity of Icarus
zu singen. Die erste Vorstellung machte Joanne Bell über Nacht berühmt. Während dieser
Zeit erhielt sie mehrere Auszeichnungen, Stipendien und absolvierte ihren Bacheolor of
Arts of Music an der California State University, Hayward mit Zusatzstudien an den Konservatorien von San Francisco, Oberlin und Cincinnati.
1972 erhielt Joanne Bell einen Lehrauftrag an der Appalachian State University in North
Carolina, wo sie nach einem Jahr Lehrzeit für den „Outstanding Teacher of the Year award“
nominiert wurde. Nach dem zweiten Jahr wurde sie in die Pi Kappa Lamda National Music Honor Society aufgenommen. Während sie unterrichtete sang sie in Opernhäusern der
USA und Kanada.
Weitere Studien brachten Joanne Bell nach Österreich. In Graz war sie die erste Frau, die
ein Stipendium an dem Summer American Institute of Musical Studies erhielt.
Joanne Bell entwickelte eine große Bandbreite zwischen Klassik und Jazz und ist in ihrem
Gesang und ihrer Sprachtechnik sowohl in der englischen als in der deutschen Sprache zu
hause. Seit 1984 arbeitet sie mit Ralf Grössler zusammen. In Hamburg wohnhaft hat sie
sich dort durch verschieden Auftritte einen Namen gemacht.
Ralf Grössler, der Komponist zahlreicher Gospelkompositionen, wurde 1958 geboren.
Erste Kompositionen entstanden im Alter von 12 Jahren. Erste Veröffentlichungen im StrubeVerlag lagen bereits während seines Studiums der evangelischen Kirchenmusik an der
Musikhochschule München vor. Seit 1984 arbeitet Grössler eng mit der Gospelsängerin
Joanne Bell zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden drei Gospelmessen, eine
Gospelsinfonie und das Musical „Living Dreams“. Dazu sind mittlerweile drei Gospelhefte mit traditionellen Spirituals und neuen Gospelsongs im Strube-Verlag erschienen. CDs
zu den Messen „Missa parvulorum dei“ und „Mass of Joy“ sind ebenfalls im Strube-Verlag, München, erhältlich.
Seit 1989 ist Ralf Grössler Kirchenmusiker an der Alexanderkirche Wildeshausen.
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Donnerstag, 24. Juni 2004, 20.00 Uhr __________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
CHORKONZERT
Englische Chor- und Orgelmusik
Helmut Fleinghaus – Orgel
Chor der Hochschule für Kirchenmusik Herford
Leitung: Hildebrand Haake
Programm
William Byrd (1543-1623)
„Venite comedite“
„Senex puerum“
Zwei Motetten für 4-stg. Chor
Thomas Weelkes (1576 – 1623)
„Hosanna to the Son“
Motette für 6stg. Chor
Maurice Greene (1695 – 1755)
Aus „Twelve Voluntaries for the Organ or Harpsichord“
Nr. 5: G-Dur – Nr. 8: c-moll
Edward Elgar (1857 – 1934)
“Ave maris stella“
„Intende voci orationis meae“
Zwei Motetten für Chor und Orgel
Ralph Vaughan-Williams (1872 – 1958)
Aus „Three Preludes founded on Welsh Hymn Tunes“
Nr. 2: Rhosymedre (Andantino) –
Nr. 3: Hyfrydol (Moderato maestoso)
Benjamin Britten (1913 – 1976)
„Hymn to the virgin“
für Doppelchor
Edward Elgar
Sonate G-Dur für Orgel op. 28
Allegro maestoso – Allegretto – Andante espressivo – Presto (comodo)
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
„Kyrie eleison“
„Ehre sei Gott in der Höhe“
für Doppelchor
Samuel Wesley (1766 – 1837)
Voluntary and Fugue D-Dur für Orgel
Very Slow – Allegro
Charles Villiers Stanford (1852 – 1924)
„Justorum animae“
„Coelos ascendit hodie“
„Beati quorum via integra est“
Drei Motetten op. 38 für 6-8stg. Chor
Hildebrand Haake studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, wo er
1985 seine Diplomprüfung im Fach Chor-und Ensembleleitung ablegte (Prof. Wolfram
Wehnert). 1987 beendete er mit demselben Abschluss das Studium zum Gesanglehrer
(Prof. Gerhard Faulstich).
Von 1983-87 hatte H. Haake zahlreiche Aufgaben als Stimmbildner, u.a. für den Landesjugendchor Niedersachsen und die Camerata Vocale Hannover. 1986-93 leitete er den Heinrich-Schütz-Kreis Hannover, seit 1980 ist Haake auch als Konzertsänger tätig.
1987 wurde er Dozent, 1991 Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik Herford. In dieser Funktion leitet er den Hochschulchor sowie die Westfälische Kantorei.
Mit diesen Ensembles gestaltete H. Haake Uraufführungen, (J.H.E. Koch: Lukas-Passion,
B. Schloemann: Kantaten) sowie Aufnahmen für WDR und SFB. Haake ist Initiator und
Leiter der Herforder Chorfesttage.
Helmut Fleinghaus, geboren 1958, stammt aus Wuppertal. Seine Studien an Musikhochschule und Universität Köln schloss er in den Jahren 1981 bis 1983 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt in Musik und Philosophie, dem A-Examen für evangelische Kirchenmusiker, der Künstlerischen Reifeprüfung im Fach Orgel und der Promotion in Musikwissenschaft – mit einer Dissertation über Die Musikanschauung des Erasmus von Rotterdam – ab. Seine Lehrer waren in den Fächern Orgel und Improvisation Prof. Clemens
Ganz und Prof. Dr. Henning Frederichs und als Doktorvater Prof. Dr. Heinrich Hüschen.
Nach dem Referendariat in Hagen und Schwelm folgte 1986 das Zweite Staatsexamen für
das Lehramt an der Sekundarstufe II. Seit 1985 unterrichtet Fleinghaus die Fächer Orgel
und Musikgeschichte an der Hochschule für Kirchenmusik Herford.
Seine Konzerttätigkeit führte ihn durch verschiedene Länder Europas und in die USA.
Daneben trat er durch Veröffentlichungen, Platten-, CD-, Funk- und Fernsehaufnahmen
hervor. Seit 1987 nimmt er neben seiner Lehrtätigkeit in Herford Aufgaben als Orgelsachverständiger der Evangelischen Kirche von Westfalen wahr. 1991 wurde er zum Professor
ernannt, 1995 zum stellvertretenden Rektor der Hochschule für Kirchenmusik in Herford
gewählt.
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Freitag, 25. Juni 2004, 12 Uhr ________________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
MUSK & WORT ZUR MARKTZEIT
Pfr. Jörg-Uwe Pehle, Liturg
Tobias Wittig, Orgel
Ablauf
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Fantasie g-moll BWV
Begrüßung
Gemeindelied EG 611
„Der Himmel geht über allen auf“
Hanns Dieter Hüsch
„Kirche ist zu“
Leon Boellmann (1862-1897)
Priere a Notre Dame (Aus der Suite gotique)
Hanns Dieter Hüsch
„Der liebe Gott und das Himmelszelt“
Gemeindelied EG 499
„Erd und Himmel sollen singen“
Hanns Dieter Hüsch
„In der Nähe deines Himmels
Tobias Wittig (*1984)
Improvisation
Tobias Wittig, geboren 1993 in Unna, erhielt im Alter von sieben Jahren seinen ersten
Klavierunterricht bei Paula Overbeck in Unna. Mit elf Jahren begann sein Orgelunterricht
KMD Martin Weimann, den er nach dessen Pensionierung bei Kantorin Hannelore Höft
fortsetzte. Seit seinem 14. Lebensjahr versieht er den Orgeldienst an St. Katharina in Unna.
1999 begann er eine Ausbildung zum C-Examen für nebenamtliche Kirchenmusiker in
Dortmund, welche er 2001 mit Auszeichnung abschloss. Erste Erfolge als Konzertorganist, u. a. bei den UNNAER ABENDMUSIKEN und Liedbegleiter weisen in eine viel
versprechende Zukunft.
Nach dem Abitur 2002 am Pestalozzi Gymnasium Unna nahm er das Studium der Physik
an der Universität Dortmund auf.
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Freitag, 25.06.04, 12.00 Uhr __________________________________________
Lutherkirche Kamen
ORGELMUSIK ZUR MARKTZEIT
Werke von Mendelssohn Bartholdy
Sebastian Söder, Orgel
Freitag, 25.06.04, 16.00 Uhr __________________________________________
St. Katharina-Kirche Unna
LEARNING GOSPEL
Kurzworkshop zum „Reinschnuppern“
für alle Musikbegeisterten ab 13 Jahren
Leitung: Helmut Jost
Martin Bartelworth
zeigt wie es geht: Helmut Jost
Wer kennt sie nicht die hüftschwingenden Nonnen von „Sister Act“. Doch wie
singt man Gospel? Im Rahmen der Landeskirchenmusiktage wird ein Kurzworkshop angeboten der bereits nach zwei Stunden erste verblüffende Ergebnisse erzielt.
Helmut Jost, Musiker, Produzent und Arrangeur hat in den vergangenen Jahren sich mehr
und mehr der Gospelmusik verschrieben. Zahlreiche Gospelproduktionen gehen auf den
begnadeten Musiker zurück und auch so manches Festival trägt seine Handschrift. In inzwischen über 200 Workshops vermittelt Jost bundesweit die Freude an der Gospelmusik.
Den größten Gospelchor aller Zeiten wird er auf dem nächsten Gospelkirchentag in Bochum mit über 3.000 Sängerinnen und Sängern formieren.
Für die Landeskirchenmusiktage ist Jost einmal hautnah zu erleben.
Mit der Kurzschulung „Learning Gospel“ möchte er allen Gospel-interessierten
einen Einblick in die zauberhafte Welt des Gospels ermöglichen. Notenkenntnisse
sind nicht erforderlich. Ebenso wenig braucht man Angst vor einem Vorsingen
haben. „Hier geht es nicht vor wie bei einem strengen Lehrer“ so Jost. „Vielmehr
werden wir gemeinsam eine Menge Spaß haben“ ist sich Jost sicher.
Eingeladen zu diesem besonderen Kurzworkshop sind alle, die einmal Gospel
nicht nur hören, sondern unter fachmännischer Leitung auch singen wollen.
Der Teilnehmerbeitrag beträgt aufgrund von Zuschüssen nur 10.00 Euro inkl.
Notenheft.
Anmeldung: Tel.: 02302-28222-0 (Creative Kirche Witten) oder www.gospel.de
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Freitag, 25.06.04, 17.00 Uhr __________________________________________
Neues Gemeindehaus Kamen
Schwesterngang 1
KINDERMUSICAL ZUM MITSINGEN
„Ritter Rost macht Urlaub“
Kinder der Diesterweg-Grundschule Kamen
Kinderchöre der Ev. Kirchengemeinde Kamen
Leitung: Elke Kappen
(Für Kinder, die sich dem Projekt anschließen möchten, gibt es
2 vorbereitende Proben am 22. + 24. Juni, 15 - 17h)
Anmeldung an: Ev. Gemeindebüro, Schwesterngang 1, Kamen (Tel.: 02307-10049)
Freitag, 25.06.04, 18.00 Uhr __________________________________________
Pauluskirche Kamen
TURMBLASEN
Posaunenchöre Kamen-Mitte und Methler
Leitung: Friedhelm Schmidt
Freitag, 25.06.04, 20.00 Uhr __________________________________________
St. Katharina-Kirche Unna
“NIGHT OF GOSPEL”
ein emotionales “Gospelfeuerwerk“
Mit David Thomas, Ruthild Wilson, Helmut Jost
Witten Community Choir, Gospel Generation Freudenberg
Leitung: Helmut Jost, Andreas Rinke
Kostenbeitrag Euro 10 (Schüler und Studenten Euro 7), Abendkasse
“Black & White Gospel in Perfektion” – mit dieser griffigen Formel lässt sich am
besten das beschreiben, was in St. Katharina (Unna) am Fr. 25.06. um 20.00 Uhr
die Besucherinnen und Besucher erwartet. Im Rahmen der Landeskirchenmusiktage wird die „Nigth of Gospel“ mit nationalen und internationalen Gospelstars
und einem über 100-köpfigen „Masschoir“ präsentiert.
David Thomas, Helmut Jost und Ruthild Wilson zählen zu den kreativsten und
nachhaltigsten Inputgebern der Gospelbewegung in Deutschland. So wurde z.B.
David Thomas lange Jahre im legendären „Starlight Express“ zum Musicalstar.
Entsprechend lang ist die Referenzliste der Musiker. Dort finden sich Namen wie
Phil Collins, Xavier Naidoo, Curt Cress Jessy Dixon, oder Edwin Hawkins (Oh
happy day)
Gospel steckt an: „Wir sind uns sicher, dass es das Publikum nicht lange auf den
Bänken hält“, schwärmt Andreas Rinke einer der Organisatoren. „Ich habe be-
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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reits mehre Male die besondere Atmosphäre mit Gänsehaut die durch die Tiefe
der Gospelmusik entsteht erlebt“. Auf das, was jetzt durch die Landeskirchenmusiktage zustande gekommen ist, freut sich Rinke mit großer Begeisterung. „Das
wird ein großes Fest was man lange nicht vergessen wird“.
Erstmalig formieren sich zwei der renommiertesten Gospelchöre in Westfalen zu
einem großen Gospelchor. Gemeinsam bilden der Witten Community Choir und
die Gospel Generation aus Freudenberg den für die Gospelkonzerte typischen
„Masschoir“. Über 100 Stimmen wollen St. Katharina in die Atmosphäre einer
Baptistenkirche in Harlem tauchen und die Herzen der Zuhörer mit ihrem Gesang
erobern.
Samstag, 26. Juni 2004, 10.30 Uhr ____________________________________
Martin Luther Haus Unna, Kirchplatz 5
PODIUMSDISKUSSION
„Soli Deo Gloria – Praise the Lord“ - Kirchenmusik zwischen den Welten
Gesprächsteilnehmer:
Winfried Fechner (Redakteur, WDR Köln) – Moderation
Martin Bartelworth (Creative Kirche Witten)
Prof. Dr. Helmut Fleinghaus (Hochschule für Kirchenmusik Herford)
Prof. Zsolt Gárdonyi (Komponist, Professor an der Musikhochschule Würzburg)
Landeskirchenrätin Karin Moskon-Raschick (Dezernentin für Kirchenmusik in der
Evang. Kirche von Westfalen)
KMD Matthias Nagel (Kirchenmusiker im Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW)
Friedemann Strube (Musikverleger, München)
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN
Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________
Gemeindehaus Holzwickede-Mitte
SEMINAR FÜR BLÄSER UND CHORLEITER
Seminar für Bläserinnen und Bläser
Stilgerechte Begleitsätze zu Neuen Geistlichen Liedern
Leitung: KMD Matthias Nagel
KMD Karl-Heinz Saretzki
LPW Ulrich Dieckmann
Die Begleitung Neuer Geistlicher Lieder und die Aufführung populärer Musik
stellen für unsere Posaunenchöre eine neue Herausforderung dar: Populäre
(Groove-)Stilistiken müssen adaptiert werden. Im Bläserseminar werden diese
Stile vorgestellt und erläutert. In praktischen Übungen soll dann ein populärer
Bläser-Sound erarbeitet werden.
Matthias Nagel
Kirchenmusikdirektor, 1958 in Löhne/Westfalen geboren, bis zum Wechsel in die Arbeitsstelle Gottesdienst und Kirchenmusik am IAFW (Juli 2003) im aktiven Kantorendienst
tätig gewesen, zuletzt fast 20 Jahre in der Ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Garath. Komponist neuer Geistlicher Lieder und weiterer kirchenmusikalischer Werke, darunter ein
Liedoratorium über Dietrich Bonhoeffer. Referent auf Fortbildungen zum Thema „Liedbegleitung in populären Stilen“ sowie zu weiteren Themen aus der populären Kirchenmusik. Musikalische Fachberatung bei kirchlichen Großveranstaltungen.
Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________
Martin-Luther-Haus Unna
SEMINAR FÜR SÄNGERINNEN UND SÄNGER /
CHORLEITERINNEN UND CHORLEITER
Ein Blick über die Grenzen:
Chorliteratur unserer (europäischen) Nachbarn zum kennen lernen und
ausprobieren
Leitung: KMD Sabine Horstmann
Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________
Margaretenkirche Methler
NEUE HARMONIEN FÜR NEUE LIEDER
Liturgisches Orgelspiel – auch für Nebenamtler
Kompaktseminar zur Einbeziehung jazz-geprägter Harmonik in die Begleitpraxis
Leitung: Prof. Dr. h.c. Zsolt Gárdonyi (Musikhochschule Würzburg)
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Prof. Dr. h.c. Zsolt Gárdonyi
wurde am 21. März 1946 in Budapest als Sohn des einstigen Kodály- und HindemithSchülers Zoltán Gárdonyi (1906 - 1986) geboren. Sein Vater wirkte als langjähriger Professor an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Budapest und gilt heute als eine der
herausragenden Gestalten in der protestantischen Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts.
Der Lebensweg von Zsolt Gárdonyi trägt die Impulse seines Elternhauses weiter: Studium
von Komposition, Orgel, Musiktheorie und Kirchenmusik, mit neunzehn Jahren Preisträger des Hochschulwettbewerbes Budapest sowohl im Fach Orgel als auch im Fach Komposition. 1968 Übersiedlung nach Deutschland, seither rege internationale Konzerttätigkeit als Organist. 1979 Kompositionspreis des Freistaates Bayern; seit 1980 Professor für
Musiktheorie an der Hochschule für Musik in Würzburg.
Gastvorlesungen und Leitung von Meisterkursen an zahlreichen europäischen und amerikanischen Hochschulen. Kompositionsaufträge sowie Rundfunk- und CD-Produktionen
im In- und Ausland, vielfältige musiktheoretische Veröffentlichungen. Forschungsschwerpunkte: Harmonik des 19. und 20. Jahrhunderts (u.a. Debussy, Scriabin, Messiaen) sowie
die Zusammenhänge zwischen Komposition, Interpretation, Analyse und Improvisation.
Im Juni 2000 wurde Zsolt Gárdonyi für sein kirchenmusikalisches Schaffen die Ehrendoktorwürde der Reformierten Theologischen Universität Debrecen (Ungarn) verliehen.
Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________
Nicolaihaus Unna, Nicolaistraße
EG-BEGLEITUNG MIT GITARRE
Wie können Gesangbuchlieder unterschiedlicher Stile auf der Gitarre begleitet werden?
Leitung: Dozent Matthias Schlothfeldt
(Hochschule für Kirchenmusik Herford)
Matthias Schlothfeldt ist Lehrbeauftragter für Tonsatz, Analyse und Gitarre.
Er ist 1968 in Eutin (Holstein) geboren. An der Musikhochschule Lübeck war er zwischen
1985 und 1989 Jungstudent mit den Fächern Komposition, Musiktheorie und Gitarre. Anschließend studierte er an der Folkwang Hochschule Essen instrumentale Komposition
und Musiktheorie bei Wolfgang Hufschmidt, elektronische Komposition bei Dirk Reith
und Gitarre bei Hans Gräf. Heute lebt Matthias Schlothfeldt als freischaffender Komponist, Gitarrist und selbständiger Musikerzieher in Köln. In seinen Kompositionen setzt er
sich meist mit Literatur auseinander und reagiert kompositorisch auf (Musik-)Geschichte.
Für seine Komposition „Wanderers Nachtlied“ erhielt er 1995 den 1. Preis im Kompositionswettbewerb „Weimar 1945“, der anlässlich der 50-jährigen Befreiung des KZ Buchenwald ausgeschrieben wurde. Im „Gustav Mahler Kompositionspreis 1999“ der Stadt Klagenfurt erhielt er den 1. Preis für die Komposition „Lieder am Rand“. Gemeinsam mit Ben
Süverkrüp und Wolfgang Hufschmidt schrieb er die Kinderoper „Vom Teufel mit den drei
goldenen Haaren“, die 1996 von Schülerinnen und Schülern der Folkwang Musikschule in
der Gruga in Essen aufgeführt wurde. Ebenfalls zusammen mit Ben Süverkrüp hat er in
diesem Jahr eine Kindertheatermusik mit dem Titel „Die Königin, die ihre Musik verlor“
für das Theater Kontrapunkt, die Bochumer Musikschule und die Bochumer Symphoniker
komponiert. 2001 hat er mit befreundeten Komponisten den Klangform-Verlag gegründet.
Zu viert geben sie die vierteljährlich erscheinenden Klangform-Briefe heraus
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Samstag, 26.06.04, 14.30 - 18.00 Uhr __________________________________
Gemeindehaus-Stift Fröndenberg
STYLE IT! - MODERNE SOUNDS UND GROOVES IM GOTTESDIENST
Liedbegleitung mit Keyboard (PSR-Workstation von Yamaha)
Leitung: Kantor Andreas Rinke (Fröndenberg)
Die Kosten für die Seminare betragen:
Erwachsene:
Mitglied LV
Nicht Mitglied LV
11,—EUR
16,—EUR
Schüler/Studenten:
Mitglied LV
Nicht Mitglied LV
7,—EUR
11,—EUR
Anmeldungen für alle Seminare bis zum 12. Juni 2004 an:
Geschäftsstelle der kirchenmusikalischen Verbände (Frau Otto)
Postfach 1247, 58207 Schwerte
Fon 02304/755 255, Fax 02304/755 251,
EMAIL: [email protected]
Samstag, 26.06.04, 14.30 _____________________________________________
Neues Gemeindehaus Kamen Schwesterngang 1
BACHKANTATE ZUM MITSINGEN
geprobt wird „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ BWV 76.
Chorerfahrene Sängerinnen und Sänger sind zur Teilnahme herzlich eingeladen.
Anmeldung erbeten unter 02307-10049
Leitung: Sebastian Söder
Samstag, 26. Juni 2004, 20.00 Uhr ____________________________________
Stadtkirche Unna
KONZERT DES RIAS KAMMERCHORES BERLIN
RIAS Kammerchor Berlin
Leitung: Peter Dijkstra
Kostenbeitrag: Euro 10.-/15.-/20.- (Schüler und Studenten Euro 8,-/13,-/18,-),
Vorverkauf und Abendkasse
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Programm
Johannes Brahms (1833 – 1897)
„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“
Motette op. 29/2
für 5stimmigen Chor
Johannes Brahms
„Ich aber bin elend, und mir ist wehe“
„Ach, arme Welt, du trügst mich“
„Wenn wir in höchsten Nöten sein“
Drei Motetten op. 110
für 4-8stimmigen Chor a cappella
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
„Warum toben die Heiden“
Psalm 2 für 8stimmigen Doppelchor
Arvo Pärt (*1935)
Magnificat
Frank Martin (1890 – 1974)
Messe für Doppelchor
Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus - Agnus Die
Der RIAS Kammerchor wurde 1948 als Chor des >Rundfunks im amerikanischen Sektor< (RIAS Berlin) gegründet und gilt heute weltweit als eines der renommiertesten Ensembles seiner Art. Als Konzertchor, der weiterhin dem Rundfunk durch Studioproduktionen und Konzertübertragungen eng verbunden ist, gehört er seit 1994 der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin an.
Nach Günther Arndt hat der RIAS Kammerchor vor allem unter der Leitung von Uwe
Gronostay sein spezifisches künstlerisches Profil aus der eigenständigen Existenz als Kammerensemble entwickelt. Es basiert auf A-cappella-Arbeit und ermöglicht den Sängerinnen und Sängern die Flexibilität, in jeder Konstellation - vom Solisten über das kleine
bis zum Gesamtensemble - stilsicher zu musizieren. Damit erschloss sich dem Kammerchor in den vierzehn Jahren bis 2001 mit Marcus Creed ein breites Aufführungsspektrum.
Daniel Reuss führt diese Arbeit fort und setzt als Chefdirigent ab der Saison 2003/2004
neue künstlerische Akzente.
Das Repertoire ist heute vor allem geprägt durch die Arbeitsschwerpunkte historische
Aufführungspraxis und die Erarbeitung von ausgewählten Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Namhafte Komponisten wie Schönberg, Krenek, Henze und später Boulez, Kagel und Pärt haben dem RIAS Kammerchor die Erstaufführung ihrer Werke anvertraut.
Uraufführungen von Tan Dun, Mark Osborn und Karsten Gundermann standen in jüngster
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Zeit auf dem Programm. Für seine Projekte im Bereich historischer Aufführungspraxis
arbeitet der Kammerchor seit 1988 regelmäßig mit führenden Spezialensembles wie der
Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester und Concerto Köln
zusammen. Neben seinen Produktionen mit Marcus Creed hat der Chor mit vielen Stars
der Alten-Musik-Szene zusammengearbeitet, vor allem mit René Jacobs, Philippe Herreweghe und Nikolaus Harnoncourt.
Der RIAS Kammerchor veranstaltet seit 15 Jahren eine eigene Konzertreihe in der Berliner Philharmonie und gastiert mit seinen Programmen im In- und Ausland. Er ist für zahlreiche CD-Veröffentlichungen, die vor allem bei harmonia mundi france veröffentlicht
wurden, vielfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Grand
Prix du Disque de l’Académie Charles Cros, dem Edison Award, dem Preis der deutschen
Schallplattenkritik sowie dem Cannes Classical Award.
Sonntag, 27.06.04, 9.30 Uhr __________________________________________
Ev. Kirche, Billmerich
GOSPEL-GOTTESDIENST
Jochen Müller, Liturg
Gospel-Chor Ardey
Leitung: Peter Riesenberg
Instrumentalkreis Billmerich
Leitung: Ilona Aschhoff
Posaunenchor Billmerich
Leitung: Wolfgang Crämer
Sonntag, 27. Juni 2004, 10 Uhr _______________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
BLÄSERGOTTESDIENST
zum 125 jährigen Bestehen des Posaunenchor Unna
Pfr. Helmut Schwalbe, Liturg
Posaunenchor Unna
Leitung: Hannelore Höft
Ablauf des Gottesdienstes
Gottfried August Homilius (1714-1785)
Domine, ad adjuvandum me
für sechsstimmigen Bläserchor
Begrüßung – Abkündigungen
Gemeindelied EG 449
„Die güldne Sonne voll Freud und Wonne“
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Christoph Emanuel Seitz (*1963)
Vorspiel für zwei vierstimmige Bläserchöre
Johann Georg Ebeling (1637-1676)
Begleitsatz für sechsstimmigen Bläserchor
Psalm
Dobri Christov (1875-1941)
„Tebe poem/Dir singen wir“
für vierstimmigen Bläserchor
Gebet
Kyrie EG 178, 12
Gloria EG 179, 1
„Allein Gott in der Höh sei Ehr“
Lesung – Halleluja
Glaubensbekenntnis
Gemeindelied EG 317
„Lobe den Herren“
Michael Junker (*1959)
Vorspiel – Choralvariation – Fanfare und Walzer – Begleitsatz
für fünf bis zehnstimmigen Bläserchor
Predigt
Gemeindelied EG 432
„Gott gab uns Atem, damit wir leben“
Michael Schütz (*1963)
Vorspiel und Begleitsatz
für fünfstimmigen Bläserchor
Gebet
Christian Heinrich Rinck ( 1770-1846)
„Vater unser“
für vierstimmigen Bläserchor
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
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Gemeindelied EG 608
„Herr, wir bitten, komm und segne uns“
Wilhelm Schmidt (*1941)
Vorspiel
für vierstimmigen Bläserchor
Segen
Traugott Fünfgeld (*1971)
Preludio I
für vierstimmigen Bläserchor
Der Posaunenchor Unna gründete sich 1879 aus dem damaligen „Rheinisch-Westfälischen Jünglingsbund“ und es begann der Aufbau einer systematischen Posaunenchorarbeit unter verschiedenen Chorleitern. Die beiden Weltkriege bedeuteten beschwerliche
Einschnitte in die Chorarbeit, hatten aber die Anbindung des Posaunenchores an die Kirche zur Folge. Im Jahr 1949 übernahm der Kantor der Ev. Stadtkirche, Uwe Röhl, die
Leitung des Posaunenchores; ihm folgten die Kantoren Karl Helmut Herrmann, Reinhart
Weiß und Martin Weimann. In den Jahren 1987 – 1997 führten Horst Baudihs und Josef
Kurek für jeweils fünf Jahre die erfolgreiche Arbeit weiter.
Seit dem Amtsantritt von Hannelore Höft liegt die Leitung der Bläsergruppe wieder in den
Händen der zuständigen Kantorin. Der Schwerpunkt der Arbeit des Chores liegt in der
Gestaltung der Hauptgottesdienste an der Ev. Stadtkirche, abwechselnd und auch gemeinsam mit Kantorei, Jugendkantorei und Kinderchor. Durch Konzerte im Rahmen der Unnaer Abendmusiken sowie bei Veranstaltungen der Stadt Unna und Auftritten in Krankenhäusern und Altenheimen konnte der Posaunenchor Unna wiederholt erfolgreich auf sich
aufmerksam machen und ist heute wie früher ein wichtiger Bestandteil des Kulturlebens
der Stadt Unna.
Sonntag, 27.06.04, 10.00 Uhr _________________________________________
Pauluskirche Kamen
KANTATEN-GOTTESDIENST
Johann Sebastian Bach
„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ BWV 76
Solisten
Projektchor (s. Sa, 26.6., 14.30h)
Kammermusikkreis 69 Unna
Leitung: Sebastian Söder
Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
43
Sonntag, 27.06.04, 11.00 Uhr _________________________________________
Stiftskirche Fröndenberg
SING AND DANCE
Gottesdienst mit dem Jugendchor „ Out of the BLUE “, Fröndenberg
Liturg: Pfarrer Hartmut Görler
Licht- und Tontechnik: Stefan Cordes (scmusic)
Keyboard und Leitung: Kantor Andreas Rinke
Der Jugendchor „Out of the BLUE“ Fröndenberg gestaltet den Gottesdienst in
der alten Klosterkirche (ehem. Zisterzienserinnen-Stift) mit einem Modern-Gospel-Programm.
Unter dem Thema „Aus heiterem Himmel - Begegnungen mit Gott“ erwartet den
Besucher Gospel-Power zum Mitsingen und mitmachen. Die Stilistik reicht vom
Swing über Rhythm & Blues und Pop bis zum Latin-Pop sowie feurigem
Dancefloor-Groove. Die choreigene DanceGroup präsentiert dazu eine vielseitige Cheerleading-Performance.
Kantor Andreas Rinke spielt im Gottesdienst auf der „Workstation PSR-9000“
von YAMAHA und setzt damit die Inhalte des Keyboard-Seminars vom Vortag
gemeindepraktisch um.
Kantor Andreas Rinke
1965 in Unna geboren
Studium der Kirchenmusik in Herford (B-Examen 1990) und Dortmund
seit 1987 Kantor und Organist in der Ev. Kirchengemeinde Fröndenberg/Ruhr mit dem
Schwerpunkt Chor- und Bläserarbeit
seit 1985 Konzerte als Solotrompeter und Organist im In- und Ausland
Absolvent des 1. Lehrgangs für Popularmusik an der Bundesakademie Trossingen (2002)
seit 1999 Keyboardspiel im Gottesdienst und Konzert (Modern Gospel Music)
Sonntag 27.6.2004, 13.30 ____________________________________________
Stadtkirche Unna
PROBE FÜR SÄNGER UND BLÄSER
für die Schlussversammlung der Westfälischen Landeskirchenmusiktage 2004
Leitung: Sabine Horstmann, Karl-Heinz Saretzki, Ulrich Diekmann, Matthias
Nagel, Andreas Rinke
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Westfälische Landeskirchenmusiktage 2004
Sonntag, 27.06.04, 15.30 Uhr _________________________________________
Ev. Stadtkirche Unna
SCHLUSSVERANSTALTUNG DER LKMT 2004
„STADT OHNE TRÄNEN“
Orgel: Ingomar Kury
Bläserkreis Bochum (Karl-Heinz Saretzki)
Großer Bläserchor (Ulrich Diekmann und Karl-Heinz Saretzki)
Großer Vokalchor (Sabine Horstmann)
Leitung Liedkantate: Matthias Nagel, Andreas Rinke,
Moderator: Guntram Höft
Ablauf
Vorspiel: Rigaudon (Doppelchor für Bläser und Orgel) von André Campra
Lied 1: Nun jauchzt dem Herren, alle Welt (EG 288)
Begrüßung und Moderation
Ricercar „Cantate Domino“ von G. Frescobaldi
Lied 2: In dir ist Freude EG 398
Moderation
Lied 3: Nun danket alle Gott (EG 321)
Grußwort
Chöre: Psalm 98 von Felix Mendelssohn – Bartholdy
Grußwort
Moderation
Chöre, Bläser und Gemeinde:
Liedkantate „Stadt ohne Tränen“ -Uraufführung Arrangement: Matthias Nagel, Andreas Rinke
Verabschiedung und Segen
Musik zum Ausgang
Aus den Verbänden
45
Frischer Wind in alten Räumen
Jahrestagung 5. bis 7. Februar 2004
Das direkt an der Ruhr gelegene Haus Villigst war auch in diesem Jahr Treffpunkt
für (eigentlich immer noch zu wenige) Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker
aus ganz Westfalen.
Der Fortbildungsausschuss hatte wieder einmal ein spannendes Programm für
drei Tage vorbereitet, das für viele Facetten des kirchenmusikalischen Arbeitens
interessante Anregungen bot.
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen neuer Vokalmusik. Mit Professor Manfred Schreier konnte ein Referent gewonnen werden, der es mit kleinen Hinweisen verstand, auch schwierige Passagen in Strawinsky’s Messe von 1948 oder
im Gloria aus dem Magnificat von Luciano Berio zu vermitteln.
Auch an Beispielen von G. Ligeti, J. Cage und D. Schnebel konnte Schreier Impulse für das Erarbeiten von komplexer Literatur geben.
„Wie kann ich meinen Berufsalltag besser oder effizienter organisieren?“ fragt
sich sicher so manche Kollegin und mancher Kollege. Hilfreiche ‚Tipps und Tricks
im Kantorat’ vermittelte Thomas Schmidt (Neuwied) in seinem Referat am Frei-
46
Aus den Verbänden
tagvormittag. Schwarz auf weiß konnten die Anwesenden
seine Hilfestellungen dann auch mit nach Hause nehmen.
Zweiter Schwerpunkt des Tages war am Mittag die Debatte
über die „einheitlich geförderte offene Ganztagsschule im
Primarbereich“. Um weiter kirchenmusikalische Kinder- und
Jugendarbeit gestalten zu können, ist eine enge Abstimmung
und Absprache mit den Grundschulen nötig. Für Angebote
der Kirchen/Gemeinden/Kirchenmusikerschaft im Rahmen
der Offenen Ganztagsschule sind die Grundschulen oft dankbar. Im Vorfeld sind rechtliche Fragen u.a. nach Trägerschaft,
Thomas Schmidt
nach Versicherungsschutz usw. zu klären.
„Wie arbeite ich mit einer Band?“ hieß dann am Nachmittag
die Fragestellung. Hierzu wollte ursprünglich der leider erkrankte Matthias Nagel
praktische Hinweise geben. Guter Gesundheit erfreuten sich jedoch die Musiker
der eingeladenen Band. Jürgen Milgereit, Jugendreferent im Kirchenkreis Bochum, hatte kurzfristig die Moderation übernommen. Schlagzeug und Saxophon
waren mit zwei weiteren Gästen besetzt, für Keyboard und E-Bass fanden sich
schnell einige Kollegen. Instrumententypische Spielweisen (vor allem bei den
Drums) und die Wichtigkeit der rhythmischen Abstimmung zwischen Schlagzeug
und Bass (Stichwort Patterns) wurden an vielen Beispielen deutlich.
Bei den Mitgliederversammlungen der beiden kirchenmusikalischen Verbände
am Freitagabend waren die angespannte finanzielle Lage des Chorverbandes
Aus den Verbänden
47
und der Entwurf einer neuen Ordnung für hauptamtliche Kirchenmusiker-innen
die Hauptthemen. Die Mitgliederversammlung des Chorverbandes beschloss nach
ausführlicher Diskussion die Erhöhung der Beiträge ab 2004. (Die Mitgliedschöre
wurden zwischenzeitlich darüber informiert.)
Der Samstagvormittag
stand dann ganz im Zeichen der Technik. Was
beim Umgang mit einer
„P.A.“, mit Mikrofonen, Kabeln, Verstärkern, Mischpulten, Boxen zu beachten
ist, welche Auswirkungen
der Raum, die Zusammensetzung einer Musikgruppe, die Eigenschaften
von Instrumenten, die Aussprache eines Redners,
das Gehör usw. haben
können, erläuterte Jens
Friedrich Meyer aus dem
Tonstudio der Landesmusikakademie. Nach spannender Theorie („Jede Beschallung ist schlechter als
das Original“) kam auch
die Praxis nicht zu kurz.
Für drei abwechslungsreiche Tage soll an dieser Stelle den Planern und Machern
und den Mitarbeiterinnen von Haus Villigst herzlich DANKE gesagt werden.
Fotos und Text: Hans Wilfried Richter
Die nächste Jahrestagung
findet statt vom 10. - 12. Februar 2005 in Haus Villigst.
Für den 11. Februar hat Präses Buß sein Kommen
zugesagt
48
Aus der Arbeit
Verborgenes Gold aus Männerkehlen
bergen
Seit drei Jahren veranstalten KMD
Martin Ufermann (Westerkappeln) und
Kantor Christian Schauerte (Ibbenbüren) im Kirchenkreis Tecklenburg Männersingtage mit regem Zulauf. Etwa 50
bis 60% der Teilnehmer singen erst
kurze Zeit in einem Chor oder haben
gar keine Chorerfahrung und nutzen
hier auch gern die in diesem Seminar
angebotenen Einzelberatungen. Die
spannenden Erfahrungen und wunderbaren Entdeckungen aus diesen Kontakten bringt KMD Martin Ufermann in
einem Gastkommentar in der „westfälischen Tagespost“ vom 13. Januar
2004 zum Ausdruck:
Man(n) singt nicht! – Stimmt!
Drei Männerzitate: „Wenn ich den
Mund aufmache und singe, verlangt
meine Frau Schmerzensgeld“, „Zum
letzten Mal habe ich in der 5. Klasse
vorsingen müssen, dann meinte mein
Musiklehrer, ich sei wohl eher ein sportlicher Typ“, und „wenn ich anfangen soll
zu singen, muss entweder der VfL 3:0
vorn liegen oder der Kegelabend lang
und feucht-fröhlich sein.“
Man(n) singt nicht? – Von wegen!
Stolz erzählt mir der junge Vater, bislang bekennender Nichtsänger, dass
ihm seine Frau die kleine, weinende
Tochter in die Arme legen weil nur er
es schaffe, sie mit seinen sonoren
Bassschwingungen in den Schlaf zu
singen. Ich denke an den jungen Mann
im Gospelchor, der gelernt hat, durch
Singen sein Stottern zu überwinden. Mir
fallen die eher stillen, schüchternen
oder introvertierten Männer ein, die in
einen meiner Chöre geraten sind. Nach
und nach gaben sie das Singen als eine
ihrer Möglichkeiten entdeckt, sich auszudrücken und ihre Gefühle zu zeigen.
Spätestens seit Deutschland den
Superstar sucht, ist Singen auch bei
jungen Menschen wieder „in“. Die, die
es schon länger selber tun, können erzählen, was es ihnen bedeutet. Singen
löst und befreit, kann für vieles Ventil
sein, gibt Gefühlen Ausdruck, macht
Harmonie spürbar und erlebbar, lässt
die Seele schwingen. Der ganze Körper wird zum tönenden Instrument. Als
Sänger im Chor fühle ich mich in den
vielfältigen Wohlklang der Stimmen eingebunden. Das stärkt das Individuum
und fördert zugleich die Achtsamkeit für
die Menschen neben mir. Viele Studien belegen mittlerweile eindrücklich,
wie positiv dieser Effekt des gemeinsamen Musizierens gerade auch für
Kinder und Jugendliche ist. Ja, es
stimmt: „“Wo man singt, da lass dich
ruhig nieder, böse Menschen haben
keine Lieder.“
Singende Männer – in Italien, in
Russland und Skandinavien, in Lateinamerika und vielen anderen Regionen
unserer Welt sind sie selbstverständlich – mit folkloristischem Touch erfreuen auch wir uns an ihnen im Urlaub, in
TV-Shows oder auf CD. Aber bei uns
in old Germany?
Nicht singen zu können steht für viele Männer außer Frage. Zu tief verschüttet sind die Talente durch unachtsame, ironische oder auch böswillige
Bemerkungen aus Eltern-, Lehrer-,
Freundinnen- oder Ehefrauenmund.
Aus der Arbeit
Dabei trainieren Männer oftmals nach
dem Stimmbruch mangels Gelegenheit
einfach das Singen nicht mehr. Die
Koppelung zwischen Ohr und länger
gewachsenen Stimmbändern wird nicht
neu justiert.
Mann – hast du Töne? Na klar! Falsche gibt es ohnehin nicht, allenfalls
andere. Möglichkeiten bieten sich viele, verschüttetes Gold in Männerkehlen behutsam ans Tageslicht zu fördern:
in Einzelberatung, etwa bei Männersingtagen, bei Gospelworkshops und
vor allem in den vielen Chören, die es
glücklicherweise in vielen Regionen
49
noch gibt. Männer, traut euch zu singen (und nicht nur allein unter der Dusche und im Auto!)! Überhört die dummen Sprüche, von wem sie auch kommen! Ihr werdet staunen was passiert!
Ach ja – wollten Frauen nicht immer
Männer, die Gefühle zeigen können?
(Nicht) singende Männer…. Ein Thema, dass sicher nicht nur Kirchenmusiker und Chorleiter im Kirchenkreis
Tecklenburg beschäftigt. Darum möchten wir in einer unserer nächsten Ausgaben hierzu noch ausführlicher berichten.
Umschau
Bach in der Verbotenen Stadt
Johann Sebastian Bachs Musik umspannt die Welt und dringt immer weiter in Länder vor, in der sie bisher nicht
erklang. Am 22. Mai 2004 wird die
„Matthäus-Passion“ erstmals in China
aufgeführt, an einem denkwürdigen Ort:
der Konzerthalle in der „Verbotenen
Stadt“ inmitten der chinesischen Hauptstadt Peking. Veranstaltet wird das au-
ßergewöhnliche Konzert vom „International Festival Chorus“, einem seit 2002
bestehenden Chor aus Sängern unterschiedlicher Herkunft unter Leitung seines Gründers, des Engländers Nicholas Smith. Für die Partien des Evangelisten und des Christus werden Solisten aus dem Ausland hinzukommen.
Aus den Hochschulen
Chorleitung, Improvisation, Literaturspiel
Drei neue Aufbaustudiengänge an der Musikhochschule Köln
Erstmalig ab diesjährigem Sommersemester bietet die Hochschule für Musik Köln neben dem grundständigen
Kirchenmusikstudium auch spezifizierte
Aufbaustudiengänge an.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Aufbaustudiengängen findet hier kein
komprimiertes Gesamtangebot aller re-
levanten Fächer statt; vielmehr soll den
Studierenden ganz im Sinne des novellierten Hochschulrahmengesetzesnach einem alle Teilbereiche umfassenden Grundstudium – die Möglichkeit zur
neigungsspezifischen Zusatzqualifizierung ermöglicht werden.
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Aus den Hochschulen
Die Studierenden können zwischen
drei Schwerpunkten wählen: Aufbaustudiengang Chorleitung, Orgel-Literaturspiel oder (auch ein Novum) OrgelImprovisation.
Neben den jeweiligen zeitlich intensiv zu belegenden Schwerpunkt-Hauptfächern ist ein minimaler Anteil an Nebenfächern zu absolvieren (etwa beim
Aufbaustudium Chorleitung: Partiturspiel, Chorsingen etc.)
Der Studiengang richtet sich an Kirchenmusik-Studierende, die ihre Qualifikation im Blick auf ein angestrebtes
Stellenprofil optimieren wollen, oder an
bereits im Dienst befindliche Kirchenmusiker, die sich zusätzlich qualifizieren wollen (soweit das Höchstalter nicht
überschritten ist).
Voraussetzungen für die Studiengänge sind ein Diplom oder A-Examen
in Kirchenmusik (oder vergleichbares
Examen).
Auskünfte erteilen die Abteilungsleiter für Ev./Kath. Kirchenmusik der Musikhochschule Köln: Prof. Johannes
Geffert (02655/3426), Prof. Dr. Winfried
Böing (0221/250 9 800)
Hochschule für Kirchenmusik
Glanzvoller Höhepunkt der Max-RegerWochen
Festliche Aufführung des 100. Psalms im Herforder Münster
HERFORD. Die Aufführung wurde
zum großen, festlichen Schlussakkord.
Der klar gegliederte 100. Psalm mit den
Themen Lob und Dank ist in Regers
Vertonung ein monumentales Werk, in
dem musikalische Schönheit und
höchste Schwierigkeiten eng mit-einander verbunden sind. Im Herforder Münster bildeten knapp 200 Mitwirkende in
Chören und Orchester eine Einheit, die
die dynamische Wucht und auch die
komplizierten und subtilen Zwischentöne des Werks vermitteln konnte.
Drei Wochen lang hatten die MaxReger-Wochen zwischen Bonn und
Herford ein anspruchsvolles Programm
präsentiert. In Westfalen waren die drei
Aufführungen des 100. Psalms - in
Hamm, Dortmund und Herford - höchst
eindrucksvolle Schlusspunkte, bei de-
nen der Münsterchor Herford, der Städtische Musikverein Hamm und der Chor
der Hochschule für Kirchenmusik Herford mit Ovationen gefeiert wurden.
Die Chorleiter (Stefan Kagl, Lothar
Mayer, Prof. Hildebrand Haake) hatten
ihre Sänger auf das Penibelste vorbereitet - schon 1910 hatte sich Reger
„Extraproben bis zur Bewusstlosigkeit“
gewünscht. Ähnlich groß waren die Anforderungen an die Nordwestdeutsche
Philharmonie Herford, denn das Orchester sollte - nach einem Brief Regers - „mindestens gleichberechtigt“
neben den Chören sein. So kam der
Philharmonie die Aufgabe zu, sich mit
kühnen Modulationen, schwierigen
Kontrapunkten, Doppelfuge, Ferntrompeten und Fernposaunen auseinander
zu setzen. Ein schönes Andante bot
Hochschule für Kirchenmusik
Klangfülle und geheimnisvolle Akkorde.
Prof. Erwin Ortner, Leiter des Wiener
Schönberg-Chors, führte Musiker und
Sänger mit ruhiger Übersicht zu glanzvoller, abgerundeter Leistung, wie sie
in naher Zukunft wohl kaum mehr organisiert werden kann.
Ebenfalls unter Ortners Leitung
spielte die Philharmonie die 4. Sinfonie e-Moll von Johannes Brahms, nur
25 Jahre vor Regers 100. Psalm komponiert, ein Werk aus geistiger Verwandtschaft, riesig und schwer, mit
Nutzung aller technischen Möglichkeiten. Und noch eine Verbindung zu Reger: die Uraufführung der „4.“ von
Brahms fand in Meiningen statt, wo im
Schloss noch heute Regers Arbeitszimmer besichtigt werden kann.
Drei Open-Air-Nächte in Dortmund,
Hamm und Herford informierten über
Regers Leben. Gespielte Szenen, Projektion, Film und natürlich Orgelmusik
formten ein anschauliches und lebendiges Bild, wurden humorvoll umgesetzt. Da sitzt Reger in der Eisenbahn,
komponiert, schreibt Briefe, reklamiert
bei seinem Verleger und verpflegt sich
dort auch selbst, natürlich mit gesundem Appetit. Und auf der großen Leinwand sieht man, wie am Abteilfenster
die Landschaft vorbeizieht.
„Wohnhaft in der Eisenbahn“ - so
schrieb Reger ironisch über sich selbst.
Das Zitat ist genau 100 Jahre alt und
erinnert an den ruhelosen Reger, der
51
von Konzert zu Konzert eilte, auch auf
der Achse Bielefeld - Hagen - Köln Bonn.
Der Initiator der Reger-Wochen,
Prof. Dr. Rolf Schönstedt, hatte die Moderation selbst übernommen, seine
Studenten - aus vieler Herren Länder waren beachtliche Interpreten an der
Freiluft-Orgel (der einzigen dieser Art),
und Matthias Hecht, der Schauspieler,
vermittelte einen ungeduldigen, fleißigen und manchmal grummelnden Menschen Max Reger.
Mit den Open-Air-Nächten, den Orchesterwerken, mit Kammermusik, Lied
und Orgelmusik ergab sich eine Gesamtzahl von 53 Veranstaltungen, eine
unglaubliche Leistung der Organisatoren und der veranstaltenden Städte,
zudem ein finanzieller Kraftakt für die
Kultursekretariate des Landes Nordrhein-Westfalen in Wuppertal und Gütersloh. Dennoch: Der scheidende Bundespräsident Johannes Rau hält die
Kulturförderung weiterhin für eine
Pflichtaufgabe des Staates.
Federführend war die Internationale
Max-Reger-Gesellschaft; die Hauptlast
bei Planung und Durchführung hatten
Professor Schönstedt und seine Mitarbeiter von der Hochschule für Kirchenmusik in Herford zu tragen. Allen ist zu
danken für die bislang einmalige Idee
und die fantasievolle, erfolgreiche Umsetzung.
Joachim Gradewald
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Aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung
Der Westfälische Verband für Kindergottesdienst lädt alle ein, die an einer bereichernden und kreativen Kirche mit Kindern interessiert sind. Musik wird groß geschrieben, Tanz und Bewegung, Move und Groove, Erzähllieder u.v.a.m. machen das Programm für Musikerinnen und Musiker interessant und die unmittelbare Nähe zu den Landeskirchenmusiktagen inhaltlich deutlich.
Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pfarrer Buß die Superintendentin des Kirchenkreises Unna, Pfarrerin Muhr-Nelson und der Bürgermeister der Stadt Unna werden Grußworte sprechen.
In der Veranstaltung gibt es weiter einen gottesdienstlichen Rahmen mit Abendmahl, vielfältige Arbeitsgruppen mit provokanten und informativen, lehrreichen
und unterstützenden Themen, einen kunterbunter Markt mit Praxisprojekten aus
unterschiedlichen Gemeinden, Ideen zum Ausprobieren, Bücher, Infos und Material.
Die gottesdienstlichen Rahmenveranstaltungen werden durch ihre musikalische
Prägung von besonderer, spiritueller Qualität sein.
Platz ist für etwa 1000 im Kindergottesdienst engagierte und an der Arbeit mit
Kindern in allen Gemeindebereichen interessierte Leute. Infos zur Anmeldung
gibt es bei den Beauftragten für den Kindergottesdienst in den Kirchenkreisen,
online unter www.kindergottesdienst-westfalen.de oder telefonisch bei Vera Hosemann Tel. 02304/755-142 vom Westfälischen Verband für Kindergottesdienst.
Fortbildungen
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Samstag, 10.07.2004
Gospelworkshop
Evangelisches Gemeindezentrum Stadtmitte, Gronau
Zielgruppe
KirchenmusikerInnen, ChorleiterInnen, ChorsängerInnen
Leitung
KMD Ulrich Hirtzbruch
unter Mitwirkung des Gospelchores Soulful Swinging Singers in Gronau.
Info
www.treffpunkt-kirchenmusik.de
Tel.: 02562-26022
Fax: 02562-991303
Anmeldung
[email protected]
Tel.: 02562-26022
Fax: 02562-991303
22. bis 24. Juli 2004
Orgelimprovisationsworkshop „Das ist ein köstlich Swing“
Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren
Inhalt
Jazz-orientierte Improvisation und Liedbegleitung
Zielgruppe
Haupt- und nebenamtliche Kirchenmusiker/innen, Studenten/innen und SchülerInnen
Unterrichtsangebote sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.
Leitung
Liselotte Kunkel (Würzburg), Christian Schauerte (Ibbenbüren)
Information
Christian Schauerte (Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren, Kanalstraße 11, 49477
Ibbenbüren Tel 05451/745868, [email protected])
Anmeldeschluss
05. Juli 2004
Anmeldung
Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in der EKvW
Postfach 1247
58207 Schwerte
Fon 02304/755 255, Fax 02304/755 251,
Email: Kirchenmusikverbä[email protected]
Fortbildungen
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Samstag, 18.09.2004
Das Neue Geistliche Lied an der Orgel
Christuskirche in Dülmen
Inhalt
Vorstellung von Begleitsätzen; Hilfen zur Gestaltung
Zielgruppe
insbesondere nebenberufliche Kirchenmusiker/innen
Referent
KMD Matthias Nagel
Info
www.treffpunkt-kirchenmusik.de
Anmeldeschluss
4. September 2004
Anmeldung
[email protected]
Tel.: 02562-26022
Fax: 02562-991303
Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut
Heinrich-Schütz-Tage Greifswald – 9. bis 12. September 2004
Viele Chöre – Alles singt!“
Unter diesem Thema steht die Arbeitstagung für Chorsänger und Chorleiter in der
Hansestadt Greifswald, die von der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V.
gemeinsam mit der Pommerschen Evangelischen Kirche veranstaltet wird.
In einem aufführungspraktischen Seminar wird anhand ausgewählter Beispiele gezeigt, wie Musik von Heinrich Schütz auch mit Laiensängern sachgerecht und historisch verantwortbar dargestellt werden kann. Dazu eignen sich besonders großbesetzte
Werke, in denen Capellchöre zur klanglichen Verstärkung zum Einsatz kommen. Im
Abschlussgottesdienst im Greifswalder Dom werden die einstudierten Kompositionen
erklingen.
Auf dem Programm der Heinrich-Schütz-Tage stehen außerdem zwei Vorträge sowie
Konzerte: eines mit „Vespermusik um 1640“ und eines mit oratorischen Werken des
späten 18. Jahrhunderts, u. a. von Carl Philipp Emanuel Bach. Die historisch bedeutenden Orgeln Vorpommerns werden im Rahmen einer Exkursion erklingen.
Gefördert werden die Heinrich –Schütz-Tage Greifswald von der Hansestadt Greifswald, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Stiftung der Sparkasse Vorpommern.
Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut
Ein ausführlicher Prospekt mit näheren Angaben zum Programm ist erhältlich bei:
Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V.
Heinrich-Schütz-Allee 35
34131 Kassel
Telefon: 0561-3105 0
Telefax: 0561 3105-240
[email protected]
www.schuetzgesellschaft.de
Im Rahmen der „ORGELTAGE 2004“ in der St. Martinikirche Minden:
Samstag, den 13. November 2004, 10 - 19 Uhr
WORKSHOP FÜR ORGANISTEN
mit Prof. Jon Laukvik (Stuttgart/Oslo)
Thema: Die klassische französische Orgelmusik
Ihr Einfluss auf Johann Sebastian Bach
Repertoire: Nicolas de Grigny
Hymnus „Veni creator spiritus“
Hymnus „Pange lingua“
Messe
Louis - Nicolas Clérambault
Livre d’orgue
François Couperin
Messe solemnelle à l’usage des paroisses
Messe à l’usage des couvents
Johann Sebastian Bach
Praeludium und Fuge D - Dur, BWV 532
Fantasie c - Moll, BWV 562
Fantasie G - Dur, BWV 572
An Wasserflüssen Babylon, BWV 653
Allein Gott in der Höh’ sei Ehr, BWV 663
oder andere Werke nach eigener Wahl
Aktive und passive Teilnahme möglich
(Teilnahmegebühr: Aktiv Euro 30,- / Passiv Euro 20,-)
Auskünfte und Anmeldung: Wolfgang Lüschen, Ulmenweg 18,
32457 Porta Westfalica, Tel.: 0571 – 911 90 264 - Fax: 0571 - 798 99 86
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Fortbildung … über unsere Grenzen geschaut
Kindermusicalworkshop: Echt coole
Kindermusicals zum Selbermachen
Wieder Musicalfieber mit „Mose - dem echt coolen Retter“
Zusammen mit der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge bieten wir
Workshops für die Aufführung dieses Kindermusicals an!
Nach David und Joseph ist jetzt Mose der neue Musicalheld der
Creativen Kirche: Alle Gemeinden, Schulen, Kinder- und Jugendgruppen können nun das neue biblische Abenteuer zur Aufführung bringen, bei dem Mose sein Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens heraus führt. „Mose, ein echt cooler Retter“
eben... Das Musical-Projekt richtet sich vor allem an die 7- bis
13jährigen. Zur Einstudierung des 80-Minuten-Stücks werden
25 Kinder, ein Organisator, ein Chorleiter und etwa weitere zehn Personen für verschiedene Aufgaben benötigt.
„Mose“ ist ein grooviges Musical in zwölf Szenen mit Blueselementen, Pop, Rock und
Rap. Elf Lieder sind alle für den Chor geschrieben. Hinzu kommen drei Tänze. Als
Material zum Einstudieren stehen ein ausführliches Werkbuch mit Anregungen und
Tipps für die Inszenierung, eine CD, Playback, ein Liederheft, die Klavierausgabe sowie ein Video mit gespielten Szenen zur Verfügung. Reinschauen, reinhören, reinlesen
unter www.mose-kindermusical.de.
Zusammen mit der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge bieten wir Workshops für die Aufführung dieses Kindermusicals an!
Interessierte lernen, wie Sie in ihrer Gemeinde, Schule oder Kindergarten das Kindermusical „Mose, ein echt cooler Retter“ einstudieren, inszenieren und schließlich aufführen können.
Die Workshops werden durch die Bruderhilfe PAX Familienfürsorge gesponsert. Statt
der normalen Seminargebühr von EUR[D] 49,- zahlen Sie nur EUR[D] 22,50 pro Teilnehmer/in (inkl. Mittagessen und Getränken).
Die Seminare finden an folgenden Orten statt:
• 05.06.2004 in Stuttgart
• 18.09.2004 in Leipzig
• 02.10.2004 in Witten
Die Veranstaltungen in München und Gorschendorf fallen aus!
Zusammen mit der Bruderhilfe PAX Familienfürsorge bieten wir Workshops für die
Aufführung dieses Kindermusicals an!
Die Bruderhilfe PAX Familienfürsorge unterstützt die Aufführung mit Plakaten, Handzetteln und Übernahme der Aufführungs- und Nutzungsrechte. Weitere Informationen
hierzu erhalten Sie auf dem Seminar.
Weitere Infos und die Anmeldung gibt es unter www.mose-kindermusical.de oder bei
der Creativen Kirche, Sylvia Mansel, Sandstr. 12, 58455 Witten, E-Mail:
[email protected], Tel. (02302) 2 82 22-0.
Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen
Noch immer Standard zur frühen „Claviermusik“
Willi Apel: Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700.
Hrsg. Und mit einem Nachwort versehen von
Siegbert Rampe.
Mit einer Bibliographie
XVI + 817 Seiten
ISBN 3-7618-1668-5
Bärenreiter –Verlag 2004. EUR 39,95
Willi Apels Buch, das 1967 erstmal erschien,
ist das Standardwerk zur alten Claviermusik
schlechthin und gilt noch immer als Pioniertat.
Es gibt in Form von Einzel- und Sammelbesprechungen Auskunft über nahezu sämtliche
Komponisten von Claviermusik aus jener Zeit.
Auch wichtige anonyme Kompositionen bzw.
Manuskripte werden berücksichtigt, ebenso die
Entwicklung der Tasteninstrumente seit der
Antike.
Ein Buch mit einer solchen Materialfülle zum
Thema Tastenmusik bis 1700 ist seither nicht
wieder geschrieben worden. Insofern schließt
die Neuausgabe, versehen mit einer umfangreichen Bibliografie und notwendigen Berichtigungen des als Cembalist und Herausgeber
renommierten Siegbert Rampe, eine große
Lücke.
Dvoráks „Stabat Mater“
Antonin Dvorák; Stabat mater op. 58
Klavierauszug Dvoráks ursprünglicher Klavierfassung
hrsg. von Jan Kachlik und Miroslav Srnka
Edition Bärenreiter Praha/Bärenreiter-Verlag
2004. H 7920 EUR 19,95
Als Antonin Dvorák im Frühjahr 1876 eine fast
vollständige Klavierfassung von sieben Sätzen
der geistlichen Kantate „Stabat Mater“ niederschrieb, reagierte der nachträglich auf den Tod
seiner kleinen Tochter Josefa (21. September
1875). Beschäftigt mit anderen Aufträgen konnte der Komponist das Werk jedoch nicht vervollständigen. Erst als 1877 unmittelbar nacheinander seine zwei weiteren Kinder Rú_ena
und Otokar starben, kehrte der plötzlich wieder kinderlose Dvorák zur Kantate zurück.
Komponierte in Klavierskizzen die übrigen der
57
Nummern (heute 5-7) und instrumentierte dieses berühmte große Werk.
Die noch nie herausgegebene und sich bis
heute in privaten Händen befindliche Klavierfassung wurde nicht vom Komponisten zu einer aufführbaren Gestalt geführt. Sie stimmt
jedoch im Wesentlichen mit der endgültigen
und heute bekannten Orchesterfassung überein und konnte dadurch von den Herausgebern zu einem neuen Klavierauszug umgestaltet werden. Sie wurde nach der endgültigen
Orchesterpartitur korrigiert und ergänzt sowie
mit Vokalstimmen nach der Gesamtausgabe
und mit einem kurzen Bericht versehen.
Mehr als die Eurovisionsmelodie
Marc-Antoine Charpentier: Te Deum H 146
Hrsg. von Helga Schauerte-Maubouet
Bärenreiter-Urtext.
Bärenreiter-Verlag 2004. BA 7593
Partitur EUR 24,95, Klavierauszug EUR 12,95
Cembalo EUR 12,50, Trompete EUR 3,50,
Streicher/B. c. je EUR 4,50
Ohne Zweifel ist das „Te Deum“ H 146 durch
das als Eurovisionsmelodie bekannt gewordene „Prélude en Rondeau“ die bekannteste
Komposition Marc-Antoine Charpentiers
(1643-1704). Insgesamt vertonte Charpentier
den liturgischen Text „Te Deum“ vier Mal, wobei diese Fassung die einzige ist, die Militärmusik, also Pauken und Trompeten, einbezieht. Das glanzvolle, prächtige Werk wurde
im 17. Jahrhundert häufig zu Siegesfeiern und
anderen öffentlichen Jubelanlässen aufgeführt
und eignet sich auch heute noch ausgezeichnet für die feierliche Ausgestaltung von Gottesdiensten oder Konzerten.
Diese Ausgabe gibt den aktuellen Stand der
wissenschaftlichen Forschung wieder und bietet einen durchgehend neu edierten Urtext von
Charpentiers Meisterwerk.
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Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen
C. Ph. E. Bachs „Magnificat“
Carl Philipp Emanuel Bach: Magnificat Wq 215.
Bearbeitet für Soli, Chor und Orgel von Andreas Köhs.
Reihe „Chor & Orgel“.
Bärenreiter-Verlag 2004. BA 7517. Partitur
EUR 15,95
eine Erinnerung an früher Veröffentlichtes dar,
denn mit den Orgelchorälen über „O Haupt voll
Blut und Wunden“ (Erst- und Zweitfassung)
und „Lobet den Herren alle, die ihn ehren“ erscheinen hier drei kleinere Werke SchwarzSchillings zum ersten Mal.
Orgelmusik aus Estland
Carl Philipp Emanuel Bachs „Magnificat“ entstand im Jahre 1749 und trägt deutlich die Züge
einer „Probemusik“, wie sie Organisten und
Kantoren bei der Bewerbung um ein neues Amt
vorlegen mussten. Diese Eigenart findet ihren
Ausdruck vor allem in der stilistischen Vielfalt
der Musik, die dieses erste große Vokalwerk
des damals 35-jährigen auch heute noch zu
einer anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgabe für jede Kantorei macht. Besonders reizvoll sind hierbei die polyphonen Teile
der Komposition, die klanglich und strukturell
eng an die h-Moll-Messe Johann Sebastian
Bachs anschließen. Die Bearbeitung für Soli,
Chor und Orgel versteht sich dabei als eine
gleichwertige Fassung, welche das Werk einer Vielzahl von Chören auch bei beschränkten finanziellen Mitteln zugänglich macht.
Tonalität aus ethischen Gründen
Reinhard Schwarz-Schilling: Ausgewählte Orgelwerke
Jubiläumsedition zum 100. Geburtstag
BA 8478. Bärenreiter-Verlag 2004 EUR 14,95
Reinhard Schwarz-Schilling (1904-1985),
Schüler von Heinrich Kaminski und Lehrer für
Kompositionen an der Berliner Musikschule,
war einer der wichtigsten Repräsentanten der
kirchenmusikalischen Orgelbewegung in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zeit seines Lebens stand er fest zur Tonalität und begründet dies auch ethisch. Grundlage seines
stark kontrapunktisch geprägten Schaffens war
immer ein Bekenntnis zur abendländischen
Musiktradition. Die Jubiläumsedition anlässlich
seines 100. Geburtstages, die Werke wie „Praeludium und Fuge“ für Orgel der die Kanonische Choralbearbeitung „Da Jesus an dem
Kreuze stand“ ins Gedächtnis ruft, würdigt das
herausragende Orgelwerk des Komponisten
und Organisten. Die Auswahl stellt nicht allein
Orgelmusik in den Baltischen Staaten. Band
2: Estland
Hrsg. Von Alexander Fiseisky.
BA 8422. Bärenreiter-Verlag 2004. EUR 29,95
Die dreibändige kritisch-praktische Edition bietet eine repräsentative Auswahl der Orgelmusik baltischer Komponisten bis in die Gegenwart. Jeder Band der zweisprachigen Edition
(dt./engl.) ist chronologisch geordnet und enthält einen Kritischen Bericht mit Quellennachweisen und Angaben zur Editionstechnik. Das
Vorwort gibt einen ausführlichen historischen
Abriss und aufführungspraktische Hinweise
wie Registriervorschläge des Herausgebers.
Kurzbiographien der einzelnen Komponisten
runden den Textteil ab.
Nach Lettland wird nun Estland, der nördlichste
der drei baltische Staaten, vorgestellt: Bereits
im 16. Jahrhundert konnte dort die kirchliche
Orgeltradition Fuß fassen, indem deutsche
protestantische Choräle Eingang in der Kirche
fanden und prägend blieben. Ein weiterer Einfluss ging von der für die Musikgeschichte Estland bedeutsamen Volksmusik aus, die in entsprechenden Bearbeitungen für Orgel ihren
Niederschlag fand. Ein Ende des 19. Jahrhunderts einsetzender orgelmusikalischer Schaffensprozess schließlich weist viele Werke für
Orgel und Ensemble auf. Inspirierend wirkte
zunächst vor allem die Musik Johann Sebastian Bachs, die den Stil der baltischen Orgelmusik nachhaltig beeinflusste. Die Ausgabe
enthält u. a. Werke von Rudolf Tobias (18731918), Artur Kapp (1878-1920), Alfred Karindi
(1901-1969) und Edgar Arro (1911-1978)
Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen
Barocke Claviermusik
Jan Pieterszoon Sweelinck: Sämtliche Orgelund Clavierwerke
Band I: Toccaten. Bärenreiter Urtext
Hrsg. Von Siegbert Rampe
Bärenreiter-Verlag 2004. BA 8473. EUR 34,95
Die zentrale Bedeutung Jan Pieterszoon
Sweelincks (1562-1621) für die Entfaltung der
„Claviermusik“ des Barock ist kaum zu überschätzen. Dennoch liegen zurzeit nur veraltete Werkausgaben des Niederländers vor. Hier
schließt die wissenschaftlich-praktische Ausgabe des erfahrenen Herausgebers Siegbert
Rampe eine Lücke, ist sie doch die erste Ausgabe sämtlicher Tastenwerke Sweelincks, die
zwischen „Werken gesicherter Authentizität“
und „Werken zweifelhafter Authentizität“ unterscheidet. Auch werden in der neuen UrtextEdition erstmals Lesartenunterschiede synoptisch dargestellt und Varianten gesondert abgedruckt.
Die voraussichtlich vier Bände umfassende
zweisprachig angelegte (dt./engl.) angelegte
Neuedition entspricht dem neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisstand und enthält pro
Band neben dem Kritischen Bericht und Quellenverzeichnis ein ausführliches Vorwert zu
Umfang und Gliederung sowie zur Editionstechnik und Aufführungspraxis. Ebenso werden Hinweise zur Ornamentik und zur Biographie Sweelincks gegeben.
Ein „Magnificat“ von Vivaldi
Antonio Vivaldi: Magnificat RV 610/611
Bearbeitet für Soli, Chor und Orgel von Andreas Köhs
Reihe „Chor und Orgel“ BA 7516 Partitur EUR
7,95
Antonio Vivaldis „Magnificat“ in g-Moll ist in
zwei unterschiedlichen Fassungen überliefert.
In der früheren, wahrscheinlich ursprünglichen
Fassung (RV 610) dominieren die eindrucksvollen, aber zum größten Teil recht unkompliziert angelegten Chorpassagen gegenüber
wenigen kleineren Solistenensembles, die
durchaus mit Chorsolisten besetzt werden
konnten. Die spätere Fassung (RV 611) ersetzt
die solistischen Partien sowie einen der Chors-
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ätze durch anspruchsvolle, virtuose solistische
Arien. Andreas Köhs Bearbeitung für Soli, Chor
und Orgel überlässt den Ausführenden die
Wahl zwischen den beiden Versionen und bietet dabei ein Arrangement an, das sowohl im
Konzert als auch im gottesdienstlichen Rahmen aufgeführt werden kann.
Bärenreiter Gesamtausgaben
Johann Sebastian Bach
Freie Orgelwerke und Choralpartiten aus unterschiedlicher Überlieferung
Hrsg. Von Ulrich Bartels und Peter Wollny
Neue Bach-Ausgabe IV/11
Bärenreiter Verlag 2003 BA 5100 EUR 65,—
Hector Berlioz
Grand traité d’ instrumentation et d’orchestra–
tion modernes
Edited by Peter Bloom
New Edition of the Complete Works, vol. 24
Bärenreiter-Verlag 2003 LVII+564 Seiten EUR
298,—
The Portraits of Hector Berlioz
By Gunther Braam. New Edition of the Completet Works, vol 26
Bärenreiter-Verlag 2003 XXVIII+ 401 Seiten,
Beiband mit frz. und engl. Übersetzung der
Texte: 205 Seiten
EUR 239,—
Leos Janácek
Das ewige Evangelium.
Kantate für Solim Chor und Orchester (1914).
Tschechisch/deutsch/englisch.
Hrsg. Von Leos Faltus und Milos Stedron.
Kritische Gesamtausgabe, Reihe B, Band 4
Edition Bärenreiter Praha. EUR 97,—
Georg Philipp Telemann
Frühe Kirchenmusiken
Hrsg. Von Wolfram Steude
Musikalische Werke, Band XXXVI.
Bärenreiter-Verlag 2003 BA 5859 EUR 208,—
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Hinweise auf Noten, Literatur, CD-Produktionen
Jesus Christ Superstar
Hits from Jesus Christ Superstar
Words by Tim Rice – Music by Andrew LloydWebber
Hrsg. von Stefan Kalmer
Gustav Bosse Verlag 2004
BE 429 EUR 11,95
Jesus Christ Superstar ist das erfolgreichste
geistliche Musical und Grundstein für den unvergleichlichen Erfolg seines Komponisten
Andrew Lloyd-Webber. Die Songauswahl dieser Sammlung spiegelt die ganze Dramatik und
emotionale Qualität der „Rock Opera“ wieder,
genauso wie deren Groove und Musizierfreude. Die vier Songs lassen sich beliebig kombinieren, eignen sich aber vor allem für die Aufführung als eigenständiger Programmblock in
der vorliegenden Reihenfolge oder auch mit
„Everything’s alright“ zum Schluss.
Stefan Kalmer (*1955) ist Schulmusiker, Hochschuldozent und Geiger in verschiedenen
Jazz- und Rockbands. Er ist Gründer und Leiter des Rock- und Jazzchors „VoicesInTime“.
Feldenkrais-Methode für Sänger
Samuel H. Nelson/ Elisabeth Blades-Zeller:
Feldenkrais für Sänger
Übersetzt aus dem Amerikanischen von Dirk
Steinkamp.
Gustav Bosse Verlag 2004 BE 2685 EUR
19,95
Die Feldenkrais-Methode, benannt nach ihrem
Erfinder Moshe Feldenkrais (1904-1984), ist
ein Verfahren zur Gestaltung von Lernprozessen: Menschen sollen befähigt werden, über
bewusst wahrgenommene Bewegungsabläufe das eigene Lernen zu lenken. Nach einer
Einführung in die Feldenkrais-Methode wird der
Bogen zum Singen geschlagen. In genau beschriebenen Übungen lernen Sängerinnen und
Sänger Fehlhaltungen wahrzunehmen und zu
korrigieren. Die Übungen leiten dazu an, die
zum Singen notwendigen Bewegungen und die
Atmung effizienten auszuführen, indem unnötige oder störende Bewegungen vermieden
werden. Abbildungen illustrieren die beschriebenen Lernschritte. Die Übungen sind ohne
große Änderungen auch von Instrumentalisten nutzbar
Kindern durch Rhythmik helfen
Renate Klöppel/Sabine Vliex: Helfen durch
Rhythmik
Verhaltensauffällige Kinder erkennen, verstehen, richtig behandeln
203 Seiten. Gustav Bosse Verlag 2004 BE
2446 EUR 19,95
Aggressivität bei Kindern, provokativer Störverhalten und Geltungssucht sind für jeden
Pädagogen eine große Herausforderung, während Ängstlichkeit, Unsicherheit und fehlendes
Selbstbewusstsein oft nicht erkannt und ihre
Auswirkungen unterschätzt werden. Der Klassiker der beiden Autorinnen Renate Klöppel
und Sabine Vliex versetzt Erzieher und Erzieherinnen schnell und kompetent in die Lage,
verhaltensauffällige Kinder besser zu verstehen und mehr über die Ursachen ihrer Störungen zu erfahren. Das Buch zeigt auf, wie durch
den Einsatz der Rhythmik geholfen werden
kann, und gibt allgemein gültige zu Teil verhaltenstherapeutisch orientierte Empfehlungen für
den Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern.
Weit mehr als 100 Übungen, Spiele und Lieder, geordnet nach Übungsschwerpunkten,
erlauben eine Praxisbezogene Umsetzung.
Eine informative und ideenreiche Praxishilfe für
die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern.
Infos für kirchliche Mitarbeiter
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Berufsunfähigkeitsvorsorge
für alle Mitglieder im „Landesverband der Kirchenmusikerinnen und
Kirchenmusiker in der EKvW“
Durch die letzte Rentenreform ist die Altersvorsorge verstärkt zur Privatsache
geworden.
Das gilt auch - aufgrund starker Leistungseinschränkungen - für die Absicherung
Ihrer Arbeitskraft. So haben Sie nach der Reform der Erwerbsminderungs-Renten wenn Sie nach dem 02.01.1961 geboren sind, seit dem 01. Januar 2001
keinen Anspruch mehr auf gesetzliche Berufsunfähigkeits-Rente.
Für interessierte Mitglieder unseres Verbandes gibt es einen Rahmenvertrag mit
Sonderkonditionen.
Ihr Ansprechpartner:
Versicherungsfachmann
Olaf Henrich
Königsberger Str. 29 B
59348 Lüdinghausen
Tel. 02591-6784
Fax. 02591-980585
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Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen
Freitag, 18. Juni 2004
18.00 Uhr
Gemeindehaus der Heilig-Geist-Kirche,
Menden
Die Hexe Backa Racka &
Der falsche Ritter
s. 19. Juni
Samstag, 19. Juni 2004
18.00 Uhr
Varnhagenhaus Iserlohn
Die Hexe Backa Racka &
Der falsche Ritter
2 Kindermusicals
Evangelische Kinder- und Jugendkantorei
Instrumentalensemble
Leitung: Ute Springer
Samstag, 26. Juni 2004
20.00-23.30 Uhr
Oberste Stadtkirche, Iserlohn
Die Nacht der Chöre
Ein Geburtstagsfest für die Ev. Kantorei Iserlohn,
mit Pause und Buffet
Kantoreien des Kirchenkreises Iserlohn
Streichensemble, Band
Sonntag, 27. Juni 2004
17.00 Uhr
Ev. Kirche Westhofen
Pfingsten
J.G. Walther, Joh.Seb. Bach,
C.Ph.E. Bach, Max Reger
Freie Improvisationen über sommerliche Volkslieder
Anngrit Gerber, Flöte
Gotthard Gerber, Orgel
Freitag, 9. Juli 2004
20.00 Uhr
Johanneskirche Iserlohn-Nußberg
Sonderkonzert Pro Musica
Trompete und Orgel
Prof. Peter Lohse, Trompete
Philipp Lohse, Trompete
Matthias Eisenberg Orgel
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Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen
Samstag, 10. Juli 2004
20.00 Uhr
Varnhagenhaus, Iserlohn
Liederliches - Kantorei einmal anders
Evangelische Kantorei Iserlohn
Ute Springer, Klavier
Hanns-Peter Springer, Leitung
Samstag, 17. Juli. 2004
20.00 Uhr
Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen
Gospelkonzert
Gospelchor „voices of joy“
Leitung: Dr. Siegbert Gatawis
Samstag, 17. Juli 2004
20.00 Uhr
Klosterkirche der Karmeliter, Münster
Geistliches Chorkonzert
Chorwerke von:
Gallus, Zielinski, Schütz, Bach, Haydn,
Mendelssohn-Bartholdy, Lewandowski,
Swider, Pärt, Sandström
Orgel: Nina Sandmeier, Berlin
Kontrabass: Michelett Mendez, Münster
Kammerchor Münster
Leitung: Hermann Kreutz
Sonntag, 18. Juli 2004
17.00 Uhr
Stiftskirche St. Laurenzius, Clarholz
Geistliches Chorkonzert
Siehe oben
Dienstag, 21. Juli 2004
20.00 Uhr
Klosterkirche der Karmeliter, Münster
Geistliches Chorkonzert
Siehe oben
Freitag, 23. Juli 2004
19.30 Uhr
Oberste Stadtkirche, Iserlohn
Orgelkonzert mit
« Maître Jean Guillou »
Titularorganist von St. Eustache / Paris
In Zusammenarbeit mit www.westfaleninitiative.de
Sonntag, 5. September 2004
18.00 Uhr
Johanneskirche, Iserlohn-Nußberg
17. Iserlohner Orgelsommer
im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals
Westfalen-Lippe 2004
Konzert I
Orgelkonzert Felix Hell
Samstag, 11. September. 2004
Herner Orgel-Rally:
Kurioses, Faszinierendes und Interessantes –
die „Königin der Instrumente“ von allen Seiten
17 Uhr
Ev. Kreuzkirche Herne-Mitte
Die Königin und die Prinzessin – große und
kleine Orgel im Dialog
18 Uhr
Ev. Johanneskirche Herne-Sodingen
Französische Élégance meets Avantgarde
19 Uhr
Ev. Emmaus-Kirche Herne-Börnig
Orgel pfeifenlos mit Fernbedienung
20 Uhr
Ev. Matthäuskirche Herne-Baukau
Aus dem Innenleben eines Orgelmonuments
21 Uhr
Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen
Orgel mit vier Händen und zwanzig Zehen
Sina Borutta, Joachim Fritsch, Dr. Siegbert
Gatawis, Björn Pfadenhauer, Kantor Detlef
Renneberg, Wolfram Wittekind
Sonntag, 12. September 2004
18.00 Uhr
17. Iserlohner Orgelsommer
im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals
Westfalen-Lippe 2004
Konzert II
Bach und Kommentare
Prof. Hans-Günther Wauer, Orgel
Warnfried Altmann, Saxophon
Hermann Naehring, Schlagwerk
Sonntag, 12. September 2004
20.00 Uhr
Apostelkirche, Münster
Chor- und Orgelkonzert
Im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals
Westfalen-Lippe 2004
Künstlerische Leitung:
KMD Prof. Dr. Martin Blindow
Synagogale Orgel- und Chormusik
von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Louis
Lewandowski u.a.
Orgel: Georg Dieterich, Potsdam
Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen
Kammerchor Münster
Leitung: Hermann Kreutz
Sonntag, 19. September 2004
18.00 Uhr
Johanneskirche, Iserlohn-Nußberg
17. Iserlohner Orgelsommer
im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals
Westfalen-Lippe 2004
Konzert III
Konzert für Orgel und Saxophon-Quintett
Iris Besler-Broszeit, Orgel
Quintessenz (Saxophon-Quintett)
Samstag, 25. September 2004
20.00 Uhr
Stadtkirche Westerkappeln
Sonntag, 26. September 2004
17.00 Uhr
Christuskirche Ibbenbüren
Dienstag, 28. September 2004
Lutherkirche Osnabrück
Donnerstag, 30. September 2004
St. Agatha, Mettingen
Ralf Grössler
MASS OF JOY
Schwelm-Gevelsberger Orgel-Herbst 2004
Eine Veranstaltungsreihe der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Schwelm und
Gevelsberg
Schirmherren: Bürgermeister der Stadt Schwelm, Herr Dr. Jürgen Steinrücke; Bürgermeister der Stadt
Gevelsberg, Herr Dr. Klaus Solmecke
Sonntag, 26. September 2004, 18:00 Uhr
Christuskirche Schwelm
Eröffnungskonzert
Karl Josef Nüschen - Orgel
Wuppertaler Kurrende
Mittwoch, 29. September 2004, 8:30 Uhr
und 10:15 Uhr
Christuskirche Schwelm
Orgelkonzert nicht nur für Kinder
Willibald und das Geheimnis der
großen Orgel
Anne-Katrin und Manuel Gera (Hamburg)
Donnerstag, 30. September 2004, 8:30
Uhr und 10:15 Uhr
Erlöserkirche Gevelsberg
Orgelkonzert nicht nur für Kinder
Willibald und das Geheimnis der
großen Orgel
Anne-Katrin und Manuel Gera (Hamburg)
Sonntag, 3. Oktober 2004, 18:00 Uhr
Erlöserkirche Gevelsberg
Konzert für Chor und Orgel
Ludger Janning - Orgel
Camerata Vocale Gevelsberg
Leitung: Gerhardt Marquardt
Dienstag, 5. Oktober 2004, 20:00 Uhr
Christuskirche Schwelm
Chorkonzert
Litauischer Chor aus Klaipeda
Mittwoch, 6. Oktober 2004, 20:00 Uhr
Christuskirche Schwelm
Heitere Orgelmusik
Gerhardt Marquardt - Orgel
Donnerstag, 7. Oktober 2004, 20:00 Uhr
Liebfrauenkirche Gevelsberg
Konzert für Panflöte und Orgel
Matthias Schlubeck - Panflöte
Ludger Janning - Orgel
Sonntag, 10. Oktober 2004, 18:00 Uhr
St. Marienkirche Schwelm
Abschlusskonzert
Trompete und Orgel
Rüdiger Schemm - Trompete
Ulrich Isfort - Orgel
Orgelführungen:
Sonntag, 26. September 2004
11:45 Uhr Christuskirche Schwelm
Sonntag, 3. Oktober 2004
11:45 Uhr Erlöserkirche Gevelsberg
12:00 Uhr St. Marienkirche Schwelm
Sonntag, 10. Oktober 2004
11:45 Liebfrauenkirche Gevelsberg
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Konzerte, Gottesdienste, Veranstaltungen
Joanne Bell, Sopran
Denis Gäbel, Saxophon
Kantorei und Junger Chor Westerkappeln
Ki-Pop-Chor Mettingen
Leitung: Martin Ufermann
Freitag, 01.10.2004
20 Uhr
Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen
Musikkabarett mit dem „Duo Camillo“
Samstag, 02.10.2004
19 Uhr
Ev. Stephanuskirche Herne-Holsterhausen
„Evensong“ mit englischer Chormusik
Stephanus-Chor Holsterhausen
Orgel: Martina Schlak
Leitung: Dr. Siegbert Gatawis
Samstag, 2. Oktober 2004
20.00 Uhr
Reformierte Kirche, Iserlohn
„5nach5“ in concert
Der Junge Chor stellt sich vor
Leitung: Ute Springer
Sonntag, 7. November 2004
18.00 Uhr
Oberste Stadtkirche, Iserlohn
Johann Sebastian Bach
Messe h-moll
Vokalsolisten
Evangelische Kantorei Iserlohn
Leitung: Hanns-Peter Springer
Sonntag, 7. November 2004
17.00 Uhr
Ev. Kirche Westhofen
Tod und Ewigkeit
Rudolf Mauersberger
Lukas Passion
Passionsmusik nach dem Lukasevangelium
Für zwei getrennt aufgestellte Chöre a capella
Musica vocalis nederland
und conventus musicus westfalicus
Leitung: Gotthard Gerber
Samstag, 13. November 2004,
20:00 Uhr
Erlöserkirche Gevelsberg
Konzert mit den Maxim Kowalew Don Kosaken
Sonntag, 14. November 2004
17 Uhr
St. Martinikirche Minden
ORGELKONZERT
mit Werken von Louis Marchand, Jean-Philippe
Rameau,
Johann Sebastian Bach, Jon Laukvik u.a.
An der historischen Orgel: Prof. Jon Laukvik
Sonntag, 12. Dezember 2004
17.00 Uhr
Ev. Kirche Westhofen
Weihnachten
Weihnachtliche Orgelmusik bei Kerzenschein
Buxtehude, Bach, Walcha, Wiemer
Freie Improvisationen
Gotthard Gerber, Orgel
Samstag, 11. Dezember 2004
19:00 Uhr
Johanniskirche Witten
Der Stern von Bethlehem
Romantische Weihnachtskantate für Soli, Chor
und großes Orchester
von Josef Gabriel Rheinberger
Felix Mendelssohn-Bartholdy
Kantate „Vom Himmel hoch“
Christiane Zywietz-Godland - Sopran
Tobias Scharfenberger - Bass
Philharmonisches Orchester Ennepe-Ruhr
Kantatenchor Gevelsberg
Wittener Bach-Chor
Ev. Jakobus-Chor Breckerfeld
Leitung: Heike und Gerhardt Marquardt
Sonntag, 12. Dezember 2004,
18:00 Uhr
Erlöserkirche Gevelsberg
Der Stern von Bethlehem
(s. 11. Dezember 2004)
Samstag, 18. Dezember 2004
19:00 Uhr
Ev. Jakobuskirche Breckerfeld
Der Stern von Bethlehem
(s. 11. Dezember 2004)
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Wer spielt denn nun?
Sagt der Pfarrer zum Küster:
„Kein einziger Mensch ist in der Kirche, nicht mal der Organist. Wer spielt denn
nun?"
Antwortet der Küster: „Deutschland gegen Brasilien!"
Zur freundlichen Beachtung!
Die Choristen sollen fleißig und züchtig zur Kirchen gehen, darinnen mit Andacht
die geistlichen Lieder singen, unter der Predigt keine Leichtfertigkeit treiben, sich
nicht hinter die Pfeiler und andere Schlupfecken verstecken oder unter dem Singen und Predigen lesen oder aus der Kirche schleichen, noch weniger unter der
Predigt auf den Gassen und Plätzen umlaufen oder vor den Thoren spazieren
und anderen unbilligen Sachen nachgehen.
Aus "Gesetz und Ordnung für die Chorsänger, vom Ehrbaren Rathe zu Nürnberg
Anno 1588" *
Blitzeinschlag
An einem Pfingstsonnabend probt der Chor für das Pfingstfest. Draußen zieht ein
Gewitter auf und entlädt sich. Ein Blitz schlägt ganz in der Nähe ein - das Licht ist
aus. Eine schnelle Prüfung ergibt lediglich durchgeschlagene Sicherungen, Gott
sei Dank keinen Brand. Es ist alles in Ordnung.
Am Sonntag steht der Chor auf der Empore bereit, der Kantor sitzt an der Orgel.
Der Gottesdienst soll beginnen, der Kantor fasst auf die Klaviatur - nichts! Kein
Ton! Die Thermosicherung der Orgel ist durchgeschlagen.
Ein Chorsänger flüstert dem Kantor zu: "Dann singen wir eben ohne Orgel, wir
sind ja Chorsänger genug. Sagen Sie es nur der Gemeinde an."
Der Kantor tritt an die Emporenbrüstung, und die Anwesenden vernehmen erstaunt: "Liebe Gemeinde! Der Blitz hat in die Kirchenleitung eingeschlagen . . ." Weiter kam er mit seiner Rede nicht; es dauerte einige Zeit, bis der Chor wieder
fähig war zu singen.
Volker Ochs *
Gefährliche Musik
Ein Kantor muss zum Friedhofsdienst. Zwischen ihm und seinem kleinen Sohn
entsteht folgendes Gespräch:
"Vati, wo gehst du hin?" - "Zur Beerdigung."
"Warum?" -"lch helfe bei der Beerdigung mit."
"Was machst du denn da?" -"lch mache Musik."
"Vati, wieso können die Leute von Musik sterben?"
Helmut Krüger *
* Entnommen aus: „Frau Musicas große Kinder“ - Geschichten und Anekdoten aus dem
Kirchenmusikerstand, gesammelt von Manfred Schlenker
©Strube-Verlag 1993
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Notizen
Für die Praxis
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Orgelbegleitbuch „Neue Töne“
Für Mitglieder des Landesverbandes der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker gilt noch bis zum 31.12.2004 der ermäßigte Preis von 49 Euro, danach gilt für
Mitglieder der Preis von 69 Euro. (Ladenpreis ab 01.01.2005: 89 Euro).
Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker
in der Evangelischen Kirche von Westfalen, 58225 Schwerte
Pressesendung, Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt”, G 14579