Zum deutschen Ethnowitz - Wydawnictwo Biblioteka Łódź

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Zum deutschen Ethnowitz - Wydawnictwo Biblioteka Łódź
Katarzyna Sikorska-Bujnowicz
Zum deutschen Ethnowitz
Eine korpusgestützte Analyse
Łódź
2016
Katarzyna Sikorska-Bujnowicz
Zum deutschen Ethnowitz
Eine korpusgestützte Analyse
Łódź
2016
Recenzent
Prof. dr hab. Marek Ostrowski
Projekt okładki i projekt typograficzny
Mateusz Poradecki
Korekta
Barbara Jaworska
Copyright © by Katarzyna Sikorska-Bujnowicz
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inny sposób reprodukowana czy powielana mechanicznie, fotooptycznie,
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publicznego przekazu bez pisemnej zgody wydawcy.
Wydawca
Wydawnictwo Biblioteka
www.wydawnictwo‑biblioteka.pl
ISBN 978–83–62378–57–9
Skład i łamanie
Wydawnictwo Biblioteka
www.wydawnictwo‑biblioteka.pl
Przemkowi
1
2
3
4
5
6
7
8
Inhaltsverzeichnis
Einleitung / 9
1.1. Zielsetzung / 11
1.2. „Was guckst du?!“ / 11
1.3. Arbeitsmethoden und Korpus / 13
1.4. Zur Struktur der Witze / 14
1.5. Zum Stereotyp / 15
1.6. Ethnowitz als Sachwitz und Sprachwitz
Einblick in die Forschungen über Humor
Sprache der Ethnowitze
/
35
/
/
21
16
Wortspiel im Witz / 41
4.1. Wortspiel und Absicht / 44
4.2. Wortspiel im engeren und im weiteren Sinne / 45
4.3. Textimmanente und kontextuelle Wortspiele / 45
4.4. Vertikale und horizontale Wortspiele / 46
Polysemie im Witz / 51
5.1. Bezeichnungsübertragung / 56
5.2. Polysemie und Homonymie / 59
5.3. Homophonie und Homographie / 61
Wortbildung im Witz
Fremdwort im Witz
/
/
67
73
Intertextuelle Elemente im Witz
/
79
7
9
Empirischer Teil / 93
9.1. Witzmotive und Zielscheiben / 96
9.2. Witze aus „Was guckst du?!“ / 102
9.3. Internetwitze / 116
9.4. Ergebnisse der Analyse / 165
10 Fazit
/
179
11 Abkürzungen
/
185
12 Bibliographie
und Quellenverzeichnis
/
189
1
Einleitung
1.1. Zielsetzung
Die vorliegende Monographie versteht sich als Fortsetzung meines früheren Buches (Sikorska‑Bujnowicz, 2013, Sprachliche Mittel des Humo­
ristischen im Deutschen und im Polnischen) und hat zum Ziel, eine besondere Art Witz — den deutschen Ethnowitz, verstanden als Witz über
Nationen, unter dem Aspekt der von den Autoren eingesetzten sprachlichen Mittel darzustellen. Es betrifft alles mit dem genannten Problem
zusammenhängende Verbale, was zur Bildung von witzigen Texten über
Nationen ausgenutzt werden kann.
Theoretische Ansätze werden mit den im empirischen Teil zusammengestellten, analysierten und besprochenen zahlreichen Beispielen
der verschiedenen deutschsprachigen Internetseiten entstammenden
kurzen Witze und den ausgewählten Sketchtexten aus der deutschen
Comedy‑Show „Was guckst du?!“ belegt. Im theoretischen Teil werden
auch andere, die besprochenen Fragen illustrierende Witzbeispiele angeführt und unter dem Aspekt der dort eingesetzten sprachlichen Einheiten analysiert.
Als Wahlkriterium für den empirischen Teil gilt die von den Inhabern
der jeweiligen Internetseite unternommene Einteilung in bestimmte
Witzgruppen, unter denen es auch Witze über konkrete Nationen gibt.
Da diese Texte mit den aus „Was guckst du?!“ zusammengestellt werden,
wird die Gruppe auf Türken‑, Italiener‑, Polen‑, Araber‑ und Inderwitze
beschränkt, die auch in der Sendung den Hauptanteil der präsentierten
Witze bilden.
1.2. „Was guckst du?!“
Die als Bestandteil der unternommenen Fallstudie gewählte Comedy‑Show „Was guckst du?!“ lief im deutschen Fernsehen in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts und galt wegen des angebotenen Humors als
eine Ethnocomedy. Der Moderator — Kaya Yanar — wurde zur Fern11
Einleitung
sehpersönlichkeit erklärt, was vor allem auf sein Talent, heikle, in Verbindung mit der Ausländerproblematik stehende Sachen mit viel Humor anzugehen, zurückzuführen ist. Seine Arbeit wurde anerkannt und
er bekam für die Sendung viele Preise, unter denen folgende zu nennen
sind: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie Beste Comedy (2001),
Deutscher Comedypreis in der Kategorie Beste Comedysendung (2001),
Goldene Romy in der Kategorie Beste Programmidee (2001) und CIVIS
Medienpreis (2001). Auch in den späteren Jahren bekam er Auszeichnungen für seine Programme, wie Deutscher Comedypreis für das beste
Live‑Programm 2013 und wurde Bester Komiker 2014.
An dieser Stelle kann man ein Zitat von Wilhelm Deutschmichel1 anführen, in dem ganz deutlich auf den Charakter der Sendung und auf ihre
Botschaft gezeigt wird:
„Was guckst du?“ scheint wahrhaftig ein Beitrag zur Verständigung in Deutschland zu sein, der mit umwerfendem Humor den
Menschen und Nationen Charakteristika lässt und sie zugleich zu
einer (TV) Völkerfamilie eint frei nach dem Motto: Gemeinsam
lacht sich‘s besser.
Unabhängig von der Struktur des Witzes können gleiche, von den
Autoren oft und gern eingesetzte Phänomene erkannt werden: Polysemie, Homonymie, Fremdwörter und damit verbundene fehlende Sprachkenntnisse und daraus resultierende Missverständnisse, nicht selten
nicht nur mit einem versteckten Inhalt. Die Autoren berufen sich auch
auf die Vorkenntnisse der Rezipienten, indem sie in ihren Witzen auch
intertextuelle Elemente erscheinen lassen.
Zur Quelle der Missverständnisse wird nicht selten auch die in den Witzen meisterhaft zur Geltung kommende Gegenüberstellung Deutsch vs.
Türkisch bzw. Arabisch, wobei die als broken German aufzufassende
Sprache als Mischung aus den Elementen der genannten Sprachen voll
von fehlerhaften Formen der einzelnen Wörter und der ganzen Sätze ist
und im Mittelpunkt der Sendung steht.
1 Vgl. Deutschmichel W.: „Was guckst Du?“, von: http://www.mi.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=14791&article_id=60594&_psmand=33 (Zugriff: 2015).
12
1.3. Arbeitsmethoden und Korpus
Einleitung
Die für die Zwecke dieser Analyse zusammengestellte Gruppe von 200
ausgewählten Witzen umfasst die den deutschen Internestseiten entstammenden Witztexte über Türken, Italiener, Polen, Araber und Inder
und die aus der Sendung „Was guckst du?!“ exzerpierten verschrifteten
Sketchtexte über die genannten Nationen.
Das sprachliche Material wurde unter zwei Aspekten untersucht:
1. Form des Witzes
1.1. Dialog
1.2. Monolog
1.3. Erzählung
1.4. Frage‑Antwort
1.5. gemischte Formen — Dialog
2. Sprache des Witzes, d.h. Einsatz folgender Mittel
2.1. Polysemie
2.2. Homonymie
2.3. Homophonie
2.4. Wortbildung
2.5. Fremdwort
2.6. Intertextuelle Elemente
2.7. Fehlerhafte Formen
2.8. Sonstige Mittel
2.8.1. Stilistische Mittel
2.8.2. Sprachvarietäten im Spiel (broken German, Umgangssprache, Amtssprache)
Die von Kaya Yanar angebotenen Witze über Türken, Italiener, Inder,
Polen und Araber werden mit den von den Internetseiten stammenden
Texten über diese Nationen konfrontiert.
In Anlehnung an die Allgemeine Theorie des Verbalen Humors (Gene­
ral Theory of Verbal Humour) von Raskin und Attardo (1991) wird hier
angenommen, dass alles in dem jeweiligen Skript Versteckte durch das
Nonverbale, dem Rezipienten früher Bekannte und Bewusste erweitert
wird, sodass beide Kontexte — der sprachliche und der außersprachliche einander ergänzen. Da vor allem in „Was guckst du?!“ mit den fehler13
Einleitung
haften Wort‑ und Satzformen gespielt wird, wurden die Beispiele in ihrer Originalform gelassen.
Das Vorhandensein bzw. Fehlen des kulturellen Vorwissens hängt
eng mit dem Verstehen der mit der jeweiligen Nation, ihrer Mentalität
und Kultur verbundenen Erscheinungen, die zum Thema, zum Motiv und
zur Zielscheibe der Witze werden können. Nicht nur das kulturelle Vorwissen, sondern auch das Wissen über eine bestimmte soziale Gruppe
ermöglichen dem Rezipienten eine richtige Interpretation der angebotenen Witze. Dem Humor innerhalb einer sozialen Gruppe wird eine zusätzliche Funktion zugeteilt — sie wird als Spiegel aller sich in der Gesellschaft abspielenden Situationen verstanden, was vor allem auf ihre
gesellschaftskritische Funktion zurückgeht.
1.4. Zur Struktur der Witze
Die Zuordnung eines Textes zur Gruppe der Witze wird einerseits von
seiner Semantik und andererseits von seiner Struktur determiniert.
Die Ansätze der Skripttheorie wurden Anfang der 90er Jahre um weitere, den Text als Witz definierende Faktoren erweitert. Bei Attardo und
Raskin (1991)2 ist in ihrer General Theory of Verbal Humour die Rede von
logischen Regeln, die das Umschalten der Skripts ermöglichen, vom situativen Kontext, unter dem die dargestellte Witzszene verstanden wird,
von der Zielscheibe, als die eine Person, ein Gegenstand bzw. ein Sachverhalt aufzufassen sind, von der Narration, also von der Witzgattung
und letztendlich von der Struktur der witzigen Texte. Nicht weniger
wichtig bleibt dabei das für die richtige, das heißt erwartete, angenommene und angestrebte Interpretation notwendige Kulturwissen.
Die in den Ethnowitzen angesprochenen Themen, wie Religion, Kultur und das Zugehörigkeitsgefühl, sollen für den Rezipienten doch eindeutig klar sein, wobei für die Zwecke des Humoristischen u.a. mit der
Sprache so gespielt werden kann, dass doppeldeutige sprachliche Kontexte gebildet werden, deren Verständnis das richtige Interpretieren voraussetzt.
2 Attardo S./Raskin V. (1991), Script theory revis(it)ed: Joke similarity and joke rep­
resentation model, In: Humor — International Journal of Humor Research, Volume 4,
Issue 3–4, S. 293–349.
14
1.5. Zum Stereotyp
Einleitung
Die für das richtige Humorverstehen implizierten Bereiche — Sprachwissen, Kulturwissen und Kontextwissen — hängen im Falle der Ausländerwitze mit einem weiteren Element zusammen — der Kenntnis
der Stereotype und Vorurteile verschiedener Art.
Die von den Autoren als Ausgangspunkt für alles Humoristische verstandenen Stereotype werden somit zum Hauptfaden des Witzes, lassen
nur eine Interpretation zu und werden universell — zeit‑ und raumunabhängig3. Sie können auch als Witze über bzw. von Nationen definiert
werden, wobei man viel häufiger mit der ersteren Bestimmung zu tun
hat. Zwecks der durchzuführenden Analyse stütze ich mich auf die Auffassung der Ethnowitze als Witze über Nationen.
Für Frahm (2008)4 sind Ethnowitze eine Art internationales, sprachlich nicht zu isolierendes Kulturgut, das raumunabhängig ist und dank
den geltenden Stereotypen überall verständlich ist. Frahm spricht auch
über ein anderes Phänomen — jeder neu gebildete Witz beginnt ein neues Leben und steht als unser eigener da5.
Zur Rolle der Stereotype hat sich u.a. Rösch (2000) geäußert, die einerseits auf ihre individualisierende und andererseits auf ihre generalisierende Funktion hinweist. Das geht auf die übertrieben dargestellten,
bestimmten Nationen und ihren Mentalitäten zugeschriebenen Eigenschaften zurück.
Die generalisierende Funktion bewirkt eine besondere Wirkung der
auf den Stereotypen basierenden Witze. Nicht ein Individuum steht im
Mittelpunkt, sondern eine ganze Gruppe von Menschen, deren Mitglied
er ist.
3 Mit der Problematik habe ich mich in meinen früheren Artikeln auseinandergesetzt,
u.a. Sikorska-Bujnowicz K. (2012), Ethnowitz als Wiedererkennungszeichen der deut­
schen Comedy‑Sendung „Was guckst du?“, In: Sadziński W./Gołaszewski M. (Hrsg.),
Wechselbeziehungen zwischen Sprache, Literatur und Kultur (=Acta Universitatis Lo­
dziensis. Folia Germanica 8), Łódź, S. 17–24; Sikorska‑Bujnowicz K. (2011a), Sprach­
liche und außersprachliche Mittel des Humoristischen am Beispiel von „Was guckst
du?“, In: Kaczmarek D./Makowski J./Michoń M./Weigt Z. (Hrsg.), Felder der Spra­
che — Felder der Forschung, Łódź, S. 134–141.
4 Frahm T. (2008), Verneigung vor dem Säbel. Gibt es einen bulgarischen Humor?, In:
Hoffmann T./Lercher M. Ch./Middeke A./Tittel K. (Hrsg.), Humor, Göttingen, S. 21–34.
5 Ebenda, S. 24.
15
Einleitung
Die in den Witzen über Nationen ausgelachten Nachteile des jeweiligen Volkes beeinflussen den Charakter der ganzen witzigen Aussage so,
dass ein Witz destruktiv zu wirken beginnen kann.
Die Darstellung einer Nation in einem Zerrspiegel und das Auslachen
ihrer Schwächen und Nachteile kann aber auch konstruktiv wirken, was
auf die Möglichkeit zurückgeht, alles Wichtige über die Fremden zusammenzustellen. Die Verbreitung von Informationen dieser Art bewirkt das
Entstehen der Verbindungen zwischen den weitergeleiteten Beschreibungen einer Nation und der mit ihr zusammenhängenden Kultur, was
im Lernprozess zur Erweiterung des Kulturwissens der Rezipienten beiträgt, womit die kognitive Funktion der Stereotype gemeint ist.
Mit dem Verbreiten von Informationen über fremde Nationen hängt
auch die Einstellung der Rezipientengruppe zu einer anderen Nation.
Dabei soll auch auf die als eine andere ethnische Gruppe aufzufassende
Minderheit hingewiesen werden, die im Rahmen einer multikulturellen
Gesellschaft lebt.
Der mit der Multikulturalität verbundene, unmittelbare Kontakt mit
allem Fremden und Neuen gewinnt dank der affektiven Funktion der
Stereotype an Bedeutung, weil dadurch die Gefühle der Zusammengehörigkeit entwickelt und aufrechterhalten werden, was auch zum Schluss
zur Anerkennung einer anderen Nation beiträgt.
Die als Mittel der Kritik empfundenen Witze über Nationen dienen
doch auch dem Integrationsprozess. Das Kennenlernen und das Akzeptieren von allem Fremden und Neuen ist das Resultat der interkulturellen Relationen, die auch dank dem zeit‑ und raumunabhängigen Humor
eingegangen werden können. Somit sind auch soziale Funktionen der
Stereotype mit im Spiel, weil kein Individuum völlig isoliert in der Gesellschaft existiert.
Die als Widerspiegelung von allem sich im Alltag Abspielenden dienenden Witze werden auf diese Weise sogar zum Mittel der Völkerverständigung.
1.6. Ethnowitz als Sachwitz und Sprachwitz
Neben den für den richtigen Umgang mit allem Witzigen notwendigen,
mit dem Sinn für Humor verbundenen Humorkompetenzen spielt auch
16
Einleitung
die Sprachkompetenz eine äußerst wichtige Rolle. Diese geht auf das Unterstützen bzw. Stören des Verstehens und Interpretierens der humoristischen Inhalte zurück.
Laut Raskin (1985) stehen die Elemente des Witzes unter dem Einfluss der Sprache der jeweiligen sozialen Gruppe, sodass die erzeugten witzigen Texte voll von lexikalischen Einheiten der Gruppensprache sind.
Die mit dem Humor zu verbindende informative Funktion geht auf
die kulturspezifischen Züge zurück, die vor allem an den für die jeweilige Nation charakteristischen Eigenschaften zu erkennen sind. Die damit zusammenhängenden Tabugrenzen bewirken den Einsatz und somit
auch den Verbot der bestimmten, in einem Witz als Thema, Motiv oder
Zielscheibe auftretenden Inhalte.
Mit den Witzen über Nationen hängt die Rolle des Humors als Botschafter zusammen. Wegen der für die Ethnowitze charakteristischen
Widerspiegelung der Kulturen wird dieser Gruppe von witzigen Texten
eine besondere Rolle zugeteilt, die auf die angestrebte Völkerverständigung zurückgeht.
Neben allem mit dem Ä� ußerungsbild der Nationen verbundenen Nonverbalen ist auch die Sprache von Bedeutung, dank der die witzigen Inhalte zwischen den Zeilen zu finden sind, im Hintergrund erscheinen,
sodass die fehlende Sprachkenntnis zu Missverständnissen verschiedener Art führen kann, die auch einen witzigen Charakter haben.
Die erhoffte Kenntnis der Sprache der Witzautoren wird u.a. von Driessen
(1999) betont, was darauf zurückgeht, dass auf diese Weise der Einblick
in die jeweilige Kulturwelt einerseits ermöglicht und andererseits garantiert wird. Das für den Rezipienten charakteristische Wissen über
die Sprache der Autoren bedeutet zugleich die Möglichkeit, alles im Witz
Versteckte und Verschlüsselte zu entschlüsseln.
Die Polysemie der eingesetzten Ausdrücke, die übertragene Bedeutung oder aber auch die mit Absicht gebrauchten fehlerhaften Formen
verlangen von dem Rezipienten, über ein relativ breites Wissen über die
Sprache der Witzautoren zu verfügen, damit die angebotenen Inhalte
ihre Aufgabe erfüllen und als Humor einzustufen sind.
Die heute so häufig entstehenden Ethnowitze, anders auch Ausländerwitze genannt, werden nicht selten mit einem negativen Bild der jeweiligen Nation assoziiert. Das steht dann im engen Zusammenhang mit
17
Einleitung
der � berlegenheitstheorie6, in der die Rede von der Bestrafung und der
Erniedrigung asozialer Menschen mithilfe des Humors ist. Man betont
vor allem die Funktion des Humors als Mittel zum Ausdruck der negativen Gefühle.
Im Falle der Ethnowitze kann vor allem die Rede von der Ventilfunktion der Witze sein, die in den Entlastungstheorien im Mittelpunkt
steht.
Die als Ethnowitze aufzufassenden kurzen Texte können als eine Mischung aus Sachwitz und Sprachwitz eingestuft werden. Als Sachwitze spielen sie mit dem übertriebenen Darstellen von den Situationen, in
denen gegen Tabus, Regeln und verbindliche soziale Normen gekämpft
wird. Der so ausgedachte situative Kontext wird mit einem passenden
sprachlichen Kontext ergänzt, sodass es zur Verbindung des Nonverbalem mit dem Verbalen kommt. Das als Resultat dieser Kombination zu
verstehende überraschende Ende ist als Pointe aufzufassen, die dank
den beiden Kontexten zweierlei dekodiert werden kann — in Bezug auf
das Sprachliche und auf das Außersprachliche.
In einem nach dem genannten Verfahren arbeitenden Witz werden
die fehlenden Sprachkenntnisse nicht als Störfaktor betrachtet. Der situative Kontext kann, in Bezug auf das vorhandene Vorwissen des Rezipienten, richtig interpretiert werden. Damit trotz der fehlenden Sprachkenntnisse auch Witze über Nationen verstanden werden, muss der
Rezipient über politisches, soziales, kulturelles und auch religiöses Wissen verfügen.
Die vor allem mit der Sprache als Mittel des Humoristischen arbeitenden Witze implizieren bei einem Rezipienten das Vorhandensein des
Wissens über dieses Sprachsystem. Das als eine geordnete Menge von
den auch für die Zwecke des Witzigen einsetzbaren sprachlichen Einheiten mit ihren Nuancen und ihrer stilistischen Färbung aufzufassende
Zeicheninventar wird somit zum wichtigen Element der Scherzkommunikation.
Mit dem richtigen Verstehen der angebotenen witzigen Inhalte hängen sowohl der situative als auch der sprachliche Kontext zusammen,
über deren Interpretation der Rezipient entscheidet und dank der so oft
6 Die Humortheorien wurden von mir schon in der ersten Monographie (Sikorska‑Buj­nowicz:
2013b) detailliert besprochen.
18
Einleitung
im Witz ausgenutzten Polysemie können mehrere Kontexte gebildet werden und die damit verbundenen einigen Interpretationen entstehen.
Das vorliegende Buch kann als eine Fallstudie über den gegenwärtigen deutschen Ethnowitz verstanden werden, in dem an ausgewählten
200 repräsentativsten Witzen alles Sprachliche gezeigt werden kann,
womit der deutsche Humor von heute arbeitet.
19
2
Einblick
in die Forschungen
über Humor
Die Forschungen der Gelotologie können in verschiedene, sich nach konkreten Kriterien unterscheiden lassende Bereiche eingeteilt werden,
wobei in erster Linie auf die Grundbegriffe der Humorforschung eingegangen wird. Es würde jetzt aber eher schwerfallen, eine ausführliche
Liste der Publikationen über die Humorforschungen aufzustellen, was
auf die sich ständig erweiternde Menge von Abhandlungen zu den das
genannte Problem betreffenden Themen zurückzuführen ist.
Die den Humor als Forschungsthema betreffenden Arbeiten können
wegen seines interdisziplinären Charakters je nach Disziplin eingeteilt
werden.
Alle Forschungen in diesem Bereich gehen auf die Arbeiten von
Bergson (1900/2011)7 und von Freud (1905/1985)8 zurück. Die Autoren gehören zu der Gruppe der aus psychologischer Sicht über Humor
schreibenden Humorforscher.
Bei Bergson wird das Lachen als rein menschliche Haltung mit einer regulierenden Funktion verstanden. Es ist nicht nur das als etwas
Positives anzusehende Lächeln bzw. Lachen, sondern auch die für die
Menschen als Mitglieder verschiedener Gruppen typische Schadenfreude. Dem Lachen wird somit auch eine erzieherische Funktion zugeschrieben.
Freud weist auf die Zusammenhänge zwischen dem Witz, der Komik
und den menschlichen Trieben. Er schreibt dem Humor eine Entspannungsfunktion zu und weist auf das dabei zu brechende Tabu hin. Freud
setzt eine scharfe Grenze zwischen die Witz‑ und Humortheorie, denn
er betrachtet sie als zwei separat zu behandelnde Theorien. Dem Humor
schreibt er eine positive Rolle zu, wobei er den Witz als Mittel zur Befriedigung der menschlichen Triebe sieht. Das Tabubrechen spielt dabei
eine sehr wichtige Rolle, weil mit ihm alles Störende überwunden werden kann.
7 Bergson H. (1900/2011), Das Lachen. Ein Essay über die Bedeutung des Komischen,
Hamburg.
8 Freud S. (1905/1985), Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten, Frankfurt a.M.
23
Einblick in die Forschungen über Humor
Die psycho‑sozialen Aspekte des Humors erscheinen u.a. bei Plessner
(1941/1982)9. Er bespricht das Lachen‑Phänomen als Reaktion auf etwas sprachlich nicht zu Beantwortendes und betont die Subjektivität
der Wahrnehmung des Witzigen und die damit verbundene nicht nur
eine zugelassene Interpretation.
Zu den psychologischen Abhandlungen gehören u.a. die Arbeiten von
Goldstein/Mc Ghee (1972)10 und Chapman/Foot (1976)11. Der in der
Psychologie formulierte Humorbegriff wird auch in Bezug auf den Sinn
für Humor dargestellt. Die sich auf Freud berufenden Psychologen als
Humorforscher weisen auch auf den Sinn für Humor als menschliche Eigenschaft hin.
In den Arbeiten von Titze (2009a, 2009b)12 stößt man auf den Begriff
der Resilienz, unter der menschliche psychische Widerstandsfähigkeit
verstanden wird. Mit der Resilienz hängt ein weiteres Persönlichkeitsmerkmal des Menschen zusammen — die Fähigkeit, alle belastenden
Situationen mit der notwendigen Distanz einzuschätzen und zu überwinden. Titze definiert auch den Menschen mit Sinn für Humor als [+optimistisch], [+mit Abstand betrachtend], [+mit viel Humor], [+sozial
kompetent], [+kommunikativ] und [+mit dem Lachen eigene Kräfte aktivierend].
Die soziale Funktion des Lachens hängt nach Titze auch mit einer weiteren Erscheinung zusammen — mit der Kohäsion, also mit dem Gefühl
der Verbundenheit mit der Gruppe, und mit der Exklusion, also mit dem
Ausschließen aus der Gruppe.
9 Plessner H. (1941/1982), Lachen und Weinen. Eine Untersuchung nach den Grenzen
menschlichen Verhaltens, In: Plessner H., Gesammelte Schriften VII, Frankfurt a.M.,
S. 201–387.
10 Goldstein J.H./Mc Ghee P.E. (1972), The Psychology of Humor, New York/London.
11 Chapman A. J./Foot H.C. (1976), It´s a Funny Thing, Humour, Oxford/NewYork/Toron­
to/Sydney/Paris/Frankfurt.
12 Titze M. (2009a), Wie komisch ist der Humor? Über Erheiterung, Lachen, Schaden­
freude, Inkongruenz und Ironie, In: TPS — Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, 6,
S. 20–25, von http://www.michael‑titze.de/, Stand vom Mai 2012; Titze M. (2009b),
Die disziplinarische Funktion der Schadenfreude — oder: Die Ambivalenz des Lachens,
In: Wahl P./Sasse H./Lehmkuhl U. (Hrsg.), Freude — Jenseits von Ach und Weh? (=Bei­
träge zur Individualpsychologie, Band 37), Göttingen, S. 11–39 (gekürzt), von http://
www.michael‑titze.de/, Stand vom Mai 2012.
24
Einblick in die Forschungen über Humor
Eine eher neutrale Auffassung des Humors ist bei Bremmer/
Roodenburg (1999)13 zu finden. Die Autoren stellen den Humor als ein
Phänomen dar, mit dem das Sprechen an sich, die Bilder und die Musik zusammenhängen. Die von ihnen formulierte Theorie weist auf den
ontologischen Charakter des Humors hin und betont seine zeit‑ und
raumunabhängige Gültigkeit.
Driessen (1999)14 schreibt über eine der Sprache als Kommunikationsmittel zuzuschreibende Funktion beim Schaffen, Erzählen und Interpretieren der Witze.
Das Problem der Textkomik steht im Mittelpunkt des Interesses von
Wawrzyniak (1999)15 und die mit dem � bersetzen der humoristischen
Texte zusammenhängenden Probleme werden u.a. von Dimova (2008)16
angesprochen. Das Spezifische an jedem Sprachsystem wird somit zur
Quelle der beim � bersetzen auftretenden Schwierigkeiten.
Die ersten polnischen Forschungen des Humors gehen auf das Jahr
1938, als „Komizm“ von Bystroń erschienen ist, das dann in den 60er
Jahren des 20. Jahrhunderts wieder veröffentlicht wurde und neben den
Untersuchungen von Dziemidok (1967) und Buttler (1968/2001) als
Quelle des Wissens über Humor und Humortheorien galt17.
Die genannten Autoren befassen sich in ihren Büchern vor allem mit
der Besprechung der zu damaligen Zeiten aktuellen Problemen der Humorforschung, d.h. sie skizieren die Geschichte der Humorforschungen
der früheren Jahre bis Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Bystroń
und Buttler werden für Gründer der polnischen Humorforschung gehalten, die sich für das Phänomen der sprachlichen Witze interessiert ha13 Bremmer J./Roodenburg H. (1999), Kulturgeschichte des Humors. Von der Antike bis
heute, Darmstadt.
14 Driessen H. (1999), Lachen und Feldforschung: Betrachtungen aus dem Blickwinkel
der Ethnologie, In: Bremmer J./Roodenburg H. (Hrsg.), Kulturgeschichte des Humors,
Darmstadt, S. 167–185.
15 Wawrzyniak Z. (1999), Humor muß sein. Zur Textkomik aus linguistischer Sicht, In:
Bilut‑Homplewicz Z. (Hrsg.), Zur Mehrdimensionalität das Textes. Repräsentations­
formen, Kommunikationsbereiche, Handlungsfunktionen, Rzeszów, S. 237–245.
16 Dimova A. (2008), Humor und Witz als Übersetzungsproblem, In: Hoffmann T./
Lercher M.‑Ch./Middeke A./Tittel K. (Hrsg.), Humor — Grenzüberschreitende Spiel­
arten eines kulturellen Phänomens, Göttingen, S. 7–20.
17 Bystroń J. S. (1938/1960), Komizm, Wrocław; Dziemidok B. (1967), O komizmie, War­
szawa; Buttler D. (1968/2001), Polski dowcip językowy, Warszawa.
25
Einblick in die Forschungen über Humor
ben und auf die man sich bis heute in den Abhandlungen über das polnische Sprachsystem als Quelle des Humoristischen beruft. Sie haben den
Grundstein zur Humorforschung im Polnischen gelegt.
Die Monographie von Buttler dient bis heute als Quelle des Wissens
über den polnischen Sprachwitz. Das aus dem Jahre 1968 stammende
Buch „Polski dowcip językowy“ wurde 2001 von Chlebda ergänzt. Es betrifft das lexikalische Material aus den Jahren 1900 bis Anfang der 60er
Jahre des 20. Jahrhunderts. Das sprachliche Material ist demzufolge für
den heutigen Rezipienten zwar veraltet, jedoch die als Grundstein der
polnischen Humorforschung zu verstehende Theorie von Buttler dient
bis heute als Ausgangspunkt bei den Forschungen aus diesem Bereich,
was auf die von der Autorin berücksichtigten Punkte zurückgeht. Sie
stellt die Grundbegriffe der Humortheorie vor, wobei sie sich auch auf
alle bekannten Namen auf diesem Gebiet beruft und sich auf den Sprachwitz konzentriert. Den Hauptgedanken von Buttler bilden die mit dem
polnischen sprachlichen Witz zusammenhängenden, sich auf die Mechanismen der Bildung der witzigen Texte, auf die Rolle der Neubildungen
und auf die dem einheimischen Wortschatz als Quelle des Humoristischen zugeschriebene Rolle beziehenden � berlegungen.
Buttler schreibt über die Rolle der auf der morphologischen, graphischen und auf der Ebene der Wortbildung zu verzeichnenden Modifizierung der Wortgestalt und der phraseologischen Wendungen, betont die
Neologismen als Quelle des Humoristischen und letztendlich äußert sich
auch dazu, wie der Witz auf der lexikalischen Ebene zustande gebracht
werden kann, indem konkrete sprachliche Erscheinungen mit im Spiel
sind — die Homophonie, die Bedeutungsübertragung, die Polysemie
und die Homonymie, wobei sie auch dem Reim eine Funktion im Witz
zuschreibt.
Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts erscheint die die semantischen Aspekte des Humors untersuchende Arbeit von Raskin (1985)18.
In seinem Buch stellt Raskin das Skript als Grundbegriff der Semantischen Skripttheorie des Humors (Semantic Script Theory of Humour)
dar, worunter die um das Verbale im Witz gruppierten, mit den Assoziationen verbundenen semantischen Informationen zu verstehen sind.
Raskin weist dabei darauf hin, dass das Skript einen kognitiven Charak18 Raskin V. (1985), Semantic Mechanism of Humour, Dordrecht.
26
Einblick in die Forschungen über Humor
ter hat und sich im Zusammenhang mit der jedem Sprachträger bekannten Muttersprache auf eine dem Sprecher bekannte Struktur und die damit verbundene Assoziation bezieht.
Raskin nennt außerdem noch konkrete Skripts, die in einer Opposition
zueinander stehen, d.h. [+gut] vs. [+schlecht], [+Leben] vs. [+Tod], [+obszön] vs. [‑obszön], [+Geld] vs. [‑Geld] und [+groß] vs. [+klein].
Die von Raskin formulierte Skripttheorie umfasst auch den Begriff der
als einen Doppelsinn mit einer besonderen Funktion im Witz verstandenen, zahlreiche Interpretationen eines angebotenen humoristischen
Inhalts zulassenden Ambiguität. Entscheidend bei der richtigen Interpretation ist die von den Rezipienten verlangte Sprachkenntnis. Die genannte Ambiguität umfasst weitere Untertypen, d.h. Polysemie und Homonymie als reguläre Ambiguität, figurative Ambiguität, syntaktische
Ambiguität, situative Ambiguität und auf Grund phonetischer Mehrdeutigkeit zustande kommende quasi Ambiguität.
Die im Jahre 1985 von Raskin formulierte Skripttheorie wird
von Attardo und Raskin (1991)19 erweitert und auf diese Weise entsteht
die Allgemeine Theorie des Verbalen Humors (General Theory of Verbal Hu­
mour), die neben den semantischen Eigenschaften des Witzes noch weitere Faktoren umfasst, wie logischer Mechanismus, Witzszenerie, Zielscheibe, Gattung, Form und Struktur des Witzes. Die Autoren betonen
dabei die Rolle des Vorwissens beim richtigen (d.h. erwarteten) Interpretieren der angebotenen witzigen Texte.
Zu den sich seit Jahren mit den Fragen der Humorforschung auseinandersetzenden deutschen Sprachwissenschaftlern gehört Kotthoff, deren
Arbeiten anfangs die Gendersprachen (1986, 1992, 1988/1996a, 2002,
2006c)20 betrafen und des Weiteren das Problem des konversationellen
19 Attardo S./Raskin V. (1991), Script theory revis(it)ed: Joke similarity and joke rep­
resentation model, In: Humor — International Journal of Humor Research, Volume 4,
Issue 3–4, S. 293–349.
20 Kotthoff H. (1986), Scherzen und Lachen in Gesprächen von Frauen und Männern,
In: Der Deutschunterricht 3, S. 16–29; Kotthoff H. (1992), Von gackernden Hüh­
nern und röhrenden Hirschen. Konversationelles Scherzen zwischen Männern und
Frauen, In: Vogel T. (Hrsg.), Vom Lachen, Tübingen, S. 192–209; Kotthoff H. (Hrsg.)
(1988/1996a), Das Gelächter der Geschlechter. Humor und Macht in Gesprächen von
Frauen und Männern, Konstanz; Kotthoff H. (2002), Über die Zähmung des weiblichen
Gelächters, In: Chauré E./Gutknecht O./Schmidt C. (Hrsg.), Zur Konstruktion von Ge­
schlecht in Sprache, Gesellschaft und Kultur. Gedächtnisschrift für Gisela Schoenthal,
27
Einblick in die Forschungen über Humor
Humors (1994, 1996, 1997, 1998, 1999, 2003)21 ansprachen. Die späteren Arbeiten von Kotthoff betreffen die Intertextualität22 (u.a. 2000),
die Komik der Medien23 (u.a. 2002, 2004a, 2004b) und den Ethnowitz24
(u.a. 2002, 2009, 2013).
Die Humorforschungen werden auch im Bereich der ethnischen Besonderheiten geführt, sodass u.a. von Quasthoff (1989) auf die Rolle der
Stereotype im Humor25 gezeigt wird, genauso wie von Rösch (2000)26.
Freiburg, S. 103–113; Kotthoff H. (2006c), Gender and humour. The state of the art,
Volume 38, Issue 1, S. 4–25.
21 Kotthoff H. (1994), Worte und ihre Werte. Konversationelle Stildifferenzen und Asym­
metrie, In: Huber J./Müller A. (Hrsg.), Kultur und Gemeinsinn, Basel, S. 73–99; Kotthoff
H. (1996), Scherzkommunikation. Beiträge aus der empirischen Gesprächsforschung,
Opladen; Kotthoff H. (1997), Erzählstile von mündlichen Witzen. Zur Erzielung von
Komikeffekten durch Dialoginszenierungen und die Stilisierung sozialer Typen im
Witz, In: Selting M./Sandig B. (Hrsg.), Sprech‑und Gesprächsstile, Berlin/New York,
S. 123–170; Kotthoff H. (1998), Spaß Verstehen. Zur Pragmatik von konversationel­
lem Humor, Tübingen; Kotthoff H. (1999), Coherent Keying in Conversational Humour:
Contextualising Joint Fictionalisation, In: Bublitz W./Lenk U./Ventola E. (Hrsg.), Cohe­
rence in Spoken and Written Discourse, Amsterdam, S. 125–150; Kotthoff H. (2003),
Lachkulturen heute: Humor in Gesprächen, In: Roters G./Klingler W. (Hrsg.), Forum
Medienrezeption, Baden‑Baden, S. 45–75.
22 Kotthoff H. (2000), Konversationelle Parodie. Über komische Intertextualität in der
Alltags­kommunikation, In: Germanistische Linguistik 153, S. 159–186.
23 Kotthoff H. (2002), Ironie in Privatgesprächen und Fernsehdiskussionen. Zum Zu­
sammenhang von Konversation, Kognition und Ethnographie, In: Keim I./Schütte W.
(Hrsg.), Soziale Welten und kommunikative Stile. Festschrift für Werner Kallmeyer, Tübingen, S. 445–473; Kotthoff H. (2004a), Geschlechterverhältnisse in der Scherzkom­
munikation: Althergebrachtes und neue Trends in der Alltags‑ und Fernsehkomik, In:
Epp H. (Hrsg.), Gender studies — Interdisziplinäre Ansichten 1., Freiburg, S. 15–53;
Kotthoff H. (2004b), Overdoing culture. Sketch‑Komik, Typeninstilisierung und Identi­
tätskonstruktion bei Kaya Yanar, In: Hörning K./Reuter J. (Hrsg.), Doing culture. Neue
Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld, S. 184–201.
24 Kotthoff H. (2009), Ethno‑Comedy zwischen Unterlaufung und Bestätigung von Stereo­
typen. Potentiale für den Deutschunterricht, In: Nauwerck P. (Hrsg.), Kultur der Mehr­
sprachigkeit in Schule und Kindergarten, Freiburg, S. 37–55; Kotthoff H./Jashari S./
Klingenberg D. (2013), Humor (in) der Migrationsgesellschaft, Konstanz. Die Autorin
stellt alle ihre Publikationen auf der Seite https://portal.unifreiburg.de/sdd/personen/kotthoff/index.html/publikationen vor.
25 Quasthoff U. M. (1989), Ethnozentrische Verarbeitung von Informationen: Zur Ambiva­
lenz der Funktion von Stereotypen in der interkulturellen Kommunikation, München.
26 Rösch O. (2000), Stereotypisierung des Fremden. Auswirkungen in der Kommunikation,
Berlin.
28
Einblick in die Forschungen über Humor
Die Rolle der Wortbildung bei der Entstehung der humoristischen
Texte wird u.a. von Ulrich betont (1976, 2007)27. Die zur Verfügung stehende Lexik der jeweiligen Sprache kann somit zur Quelle des Humoristischen werden, indem mithilfe der bestehenden Wortbildungsmodelle
neue lexikalische Elemente entstehen können, die zusätzlich das Merkmal [+witzig] haben.
Unter den von den neuesten polnischen Humorforschern geschriebenen Werken, sei es Büchern, sei es kurzen Abhandlungen, sollten vor allem die Arbeiten von Brzozowska genannt werden, die den polnischen
Humor untersucht. Sie beschäftigt sich einerseits mit den ihren Ausdruck im Witz wiederfindenden Emotionen (2000, 2005)28 und andererseits mit dem polnischen Ethnowitz, dem der englische und der amerikanische Witz entgegengestellt werden (2000, 2004, 2008)29.
Chłopicki30 widmet seine Forschungen verschiedenen Aspekten des
Humors. Es sind interdisziplinäre Arbeiten (1995, 1997, 2001, 2012,
2014). Er beschäftigt sich mit den Fragen der humoristischen Geschichten, zeigt auf die Funktion des Humors in der Kulturkunde, der kognitiven Linguistik und im Diskurs.
Unter den polnischen Humorforschern soll auch Dynel genannt werden, die sich vor allem mit den pragmalinguistischen Aspekten der Hu27 Ulrich W. (1976), Wortbildungsspiele. Semantik des komplexen Wortes, In: Diskussi­
on Deutsch 31, S. 424–437; Ulrich W. (2007), „Wie vermehren sich Mönche und Non­
nen? — Durch Zellteilung.“ Wie und mit welcher Absicht spielt man mit der Sprache?, In:
Der Sprachdienst, 51, Wiesbaden, S. 189–200.
28 Brzozowska D. (2000), Uczucia w dowcipach, In: Nowakowska‑Kempna I. (Hrsg.)
(2000), Uczucia w języku i tekście (=Język a Kultura 14), Wrocław, S. 285–294;
Brzozowska D. (2005), Agresja w dowcipach, In: Dąbrowska A./Nowakowska
A. (Hrsg.) (2005), Agresja i życzliwość w języku i kulturze (=Język a Kultura 17),
Wrocław, S. 231–236.
29 Brzozowska D. (2000), O dowcipach polskich i angielskich. Aspekty językowo‑kulturo­
we, Opole; Brzozowska D. (2004), Wpływ dowcipów amerykańskich na dowcipy pol­
skie, Stil 3, Belgrad, S. 429–435; Brzozowska D. (2008), Polski dowcip etniczny. Ste­
reotyp a tożsamość, Opole.
30 Chłopicki W. (1995), O humorze poważnie, Kraków; Chłopicki W. (1997), An appro­
ach to the analysis of verbal humor in short stories, In: Humor — International Jour­
nal of Humor Research, Volume 10, Issue 3, S. 333–347; Chłopicki W. (2001), Humoro­
us and non‑humorous stories: Are there differences in frame‑based reception?, In: Sty­
listyka 10: Style and humour, S. 59–78; Brzozowska D./Chłopicki W. (Hrsg.) (2012),
Humour and Culture 2: Polish Humour, Kraków; Brzozowska D./Chłopicki W. (Hrsg.)
(2014), Humour and Culture 4: Humor polski, Kraków.
29
Einblick in die Forschungen über Humor
morforschung31 (u.a. 2009a, 2011, 2012), mit dem konversationellen Humor32 (u.a. 2009b) und mit den Metaphern und ihrer Funktion im Witz33
(u.a. 2009c) beschäftigt.
� ber den Polenwitz schreibt u.a. Grochala34 (u.a. 2007, 2009, 2012).
Sie beschäftigt sich auch mit dem Kabarett35 (2008a, 2008b, 2014)
und mit dem politischen Witz36 (2009). Nicht weniger wichtig sind für
Grochala auch alle mit der Intertextualität zusammenhängenden Fragen
(2010)37.
Die Fragen der Wortbildung und der Phraseologie und der damit
verbundenen Wort‑ und Sprachspiele erscheinen u.a. bei Hausmann
31 Dynel M. (2009a), Humorous Garden‑Paths: A Pragmatic‑Cognitive Study, Newcastle; Dynel M. (2011), Pragmatics and linguistics research into humour, In: Dynel M.
(Hrsg.) The Pragmatics of Humour across Discourse Domains, Pragmatics and Beyond
New Series, Amsterdam/Philadelphia, S. 1–15; Dynel M. (2012), Garden‑paths, red
lights and crossroads: On finding our way to understanding the cognitive mechanis­
ms underlying jokes, In: Israeli Journal of Humor Research: An International Journal,
Volume 1, S. 6–28.
32 Dynel M. (2009b), Beyond a joke: Types of conversational humour, In: Language and
Linguistics Compass, Volume 3, Issue 5, S. 1284–1299.
33 Dynel M. (2009c), Metaphor is a birthday cake: Metaphor as the source of humour, In:
Metaphoric.de 17/2009, S. 27–48 (=http://www.metaphorik.de/17/dynel.pdf).
34 Grochala B. (2007), Językowe przejawy stereotypów w dowcipach, In: W dialogu języ­
ków i kultur, Warszawa, S. 417–425; Grochala B. (2009), Z kogo śmieją się Polacy — te­
matyka dowcipów na przestrzeni dziejów, In: Bieńkowska D./Lenartowicz A. (Hrsg.)
(2009), Tajemnice rozwoju, Łódź, S. 147–156; Grochala B./Wojenka‑Karasek M.
(2012), Śmieszą, straszą, uczą…? — dowcipy etniczne w nauczaniu obcokrajowców
a stereotypy, In: Garncarek P./Kajak P. (Hrsg.) (2010), Kultura popularna w naucza­
niu języka polskiego jako obcego, S. 133–137.
35 Grochala B. (2008a), Kraj się śmieje, czyli z czego śmieją się dziś Polacy? Analiza ko­
mizmu językowego współczesnych tekstów kabaretowych, In: Cygal‑Krupa Z. (Hrsg.)
(2008), Współczesna polszczyzna — stan, perspektywy, zagrożenia, Kraków/Tarnów,
S. 343–351; Grochala B. (2008b), Od Zielonego Balonika do Ani Mru Mru — kabareto­
wa tradycja i nowoczesność (aspekty językowe), In: Woźniak E. (Hrsg.) (2008), Trady­
cja a nowoczesność, Łódź, S. 469–478; Grochala B. (2014), Dowcip na żywo czyli o spo­
sobach konstruowania humoru w improwizowanym serialu kabaretowym „Spadko­
biercy”, In: Kwiatkowska A./Stanecka A. (Hrsg.) (2014), Strategie humoru, S. 35–46.
36 Grochala B. (2009), Inne oblicze dowcipu politycznego, In: Dżereń‑Głowacka S./
Kwiatkowska A. (Hrsg.) (2009b), Zrozumieć humor, Piotrków Trybunalski, S. 49–57.
37 Grochala B. (2010), Intertekstualność jako element budujący teksty o zabarwieniu
humorystycznym, In: Mazur J./Matyska A./Sobstel K. (Hrsg.), Intertekstualność we
współczesnej komunikacji językowej, Lublin, S. 135–142.
30
Einblick in die Forschungen über Humor
(1974)38, Heibert (1993)39, Tęcza (1997)40 und Janicka (2011)41.
Interessant ist jedoch die Herausbildung von zwei einander beinhaltenden Begriffen (Wortspiel und Sprachspiel). Die letztere Bezeichnung ist
vor allem bei Grassegger (1985)42, Ulrich (2007)43 und Garski (2008)44
zu finden. Die Kontamination als eine Art Wortbildungsspielquelle wird
u.a. von Ostromęcka‑Frączak (2008)45 besprochen.
Die seit 2008 jeweils in zwei Bänden erscheinende Reihe „Humor.
Theories‑Applications‑Practices/Humor. Teorie — praktyka — zastosowania”46 von Kwiatkowska/Dżereń‑Głowacka (2008a, 2008b, 2009a,
38 Hausmann F. J. (1974), Studien zu einer Linguistik des Wortspiels. Das Wortspiel im
„Canard Enchaine“, Tübingen.
39 Heibert F. (1993), Das Wortspiel als Stilmittel und seine Übersetzung. Am Beispiel von
sieben Übersetzungen des „Ulysses“ von James Joyce“, Tübingen.
40 Tęcza Z. (1997), Das Wortspiel in der Übersetzung: Stanisław Lems Spiele mit dem
Wort als Gegenstand interlingualen Transfers, Tübingen.
41 Janicka J. (2011), Sprachspiel — Wortspiel — Wortbildungsspiel, In: Kaczmarek D./
Makowski J./Michoń M./Weigt Z. (Hrsg.), Felder der Sprache — Felder der Forschung.
Lodzer Germanistikbeiträge, Łódź, S. 69–76.
42 Grassegger H. (1985), Sprachspiel und Übersetzung. Eine Studie anhand der Comic‑Se­
rie Asterix, Tübingen.
43 Ulrich W. (2007), „Wie vermehren sich Mönche und Nonnen? — Durch Zellteilung.“ Wie
und mit welcher Absicht spielt man mit der Sprache?, In: Der Sprachdienst, 51, Wiesbaden, S. 189–200.
44 Garski R. (2008), „Der mit dem Wort tanzt“. Kreativer Gebrauch von Phraseologismen
in Zeitungsüberschriften, In: Der Sprachdienst 3/08 J. 52, S. 105–116.
45 Ostromęcka‑Frączak B. (2008), Kontaminacja jako źródło gier słownych, In:
Dżereń‑Głowacka S./Kwiatkowska A. (Hrsg.) (2008b), Humor. Teorie — prakty­
ka — zastosowania. Odcienie humoru, Piotrków Trybunalski, S. 11–19.
46 Die Serie erscheint bisher immer in zwei Bänden — Band a jeweils auf Englisch und Band b auf Polnisch. Kwiatkowska A./Dżereń‑Głowacka S. (2008a), Hu­
mor. Theories — Applications — Practices. Shades of humour, Piotrków Trybunalski und Kwiatkowska A./Dżereń‑Głowacka S. (2008b), Humor. Teorie — prakty­
ka — zastosowania. Odcienie humoru, Piotrków Trybunalski; Kwiatkowska A./
Dżereń‑Głowacka S. (Hrsg.) (2009a), Humour. Theories — Applications —
Practices. Making sense of humour, Piotrków Trybunalski; Kwiatkowska A./
Dżereń‑Głowacka S. (Hrsg.) (2009b), Humor. Teo­rie — praktyka — zastosowania.
Zrozumieć humor, Piotr­ków Trybunalski; Kwiatkowska A./Stanecka A. (2012a), Hu­
mour. Theories — Applications — Practices. Codes of Humour, Piotrków Trybunalski;
Kwiatkowska A./Stanecka A. (2012b), Humor. Teorie — praktyka — zastosowania.
Kody humoru, Piotr­ków Trybunalski; Kwiatkowska A./Stanecka A. (2014a), Humour.
Theories — Applications — Practices. Strategies of humor, Piotrków Trybunalski;
31
Einblick in die Forschungen über Humor
2009b) und Kwiat­kowska/Stanecka (2012a, 2012b, 2014a, 2014b)
umfasst zahlreiche Arbeiten über den Humor und seine Aspekte im Englischen, Französischen, Polnischen und Deutschen.
Das im Jahre 2014 veröffentlichte Buch „Encyclopedia of Humor Studies“ von Attardo ist das bisher umfangreichste Werk über Humor und
versteht sich als Sammlung von Antworten auf alle mit dem Humoristischen zusammenhängenden Fragen und zeigt, welche Aspekte des Witzigen untersucht werden können. Die in der Enzyklopädie zu findenden Begriffe wurden von Attardo nach den meist auftretenden Themen
gewählt.
Attardo berücksichtigt in seiner Enzyklopädie alle wichtigen Fragen der ethnischen und kulturellen Zugehörigkeit, spricht den altertümlichen Humor an, weist auf Elemente des Witzigen hin, zeigt auch
die Rolle der Unterhaltungsindustrie bei der Verbreitung von allem
Witzigen, wobei von ihm auch die Bedeutung des Internets besprochen wird.
Das sich als das umfangreichste Buch über Humor und alle mit ihm
zusammenhängenden Erscheinungen verstehende Werk stellt auch die
an den Humortheorien arbeitenden wissenschaftlichen Disziplinen wie
Psychologie und Soziologie dar, wobei der ersteren die meiste Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Attardo berücksichtigt in seinem Werk auch den Ethnowitz (Ethnic
Joke), indem er u.a. über die zwischen der Nationalität und dem ethnischen Witz bestehenden Zusammenhänge berichtet (Ethnicity and Hu­
mor). Nicht weniger wichtig sind dabei für Attardo auch die Merkmale des jeweiligen ethnischen Humors und demzufolge werden von ihm
solche Aspekte, wie die Fragen des europäischen, asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Humors genannt.
Ein weiteres, mit der Humorforschung zusammenhängendes Thema
ist die Intertextualität. Zu den sich mit diesem Begriff auseinandersetzenden Forschern gehört in erster Linie Kristeva (1972)47, die versucht
hat, die zwischen den Texten bestehenden Relationen zu definieren, inKwiatkowska A./Stanecka A. (2014b), Humor. Teorie — praktyka — zastosowania.
Strategie humoru, Piotrków Trybunalski.
47 Kristeva J. (1972), Bachtin, das Wort, der Dialog und der Roman, In: Ihwe J. (Hrsg.),
Literaturwissenschaft und Linguistik. Ergebnisse und Perspektiven. Bd. 3. Zur linguis­
tischen Basis der Literaturwissenschaft II, Frankfurt a.M., S. 345–375.
32
Einblick in die Forschungen über Humor
dem sie sich auf die Arbeit von Bachtin und sein Modell der Dialogizität48 bezogen hat. Kristeva vergleicht einen Text mit einem Mosaik, das
sich aus den aus anderen Texten stammenden Zitaten zusammensetzt.
Die Bedeutung wird erst während der Interpretation sichtbar. Die Untersuchungen in diesem Bereich betreffen auch u.a. die Arbeiten von
Janich (2008)49, die den Begriff der Referenztexte einführt. Sie betont
die Rolle der Interpretation beim Erkennen der zwischen verschiedenen Texten bestehenden Relationen. Das Problem der Intertextualität als Phänomen wird auch bei Pfister (1985)50 und bei Vater (1994)51
angesprochen. Zu nennen sind auch die Arbeiten von Wilske/Krause
(1987)52 und von Holthuis (1993)53. Die Mediensprache und die in den
Medien eingesetzten Texte werden unter dem Aspekt der Intertextualität u.a. von Burger (2005)54 und von Opiłowski (2013)55 untersucht. Mit
dem Humor als Element des Textes beschäftigte sich auch Wawrzy­niak
(1999)56.
Das zeit‑ und raumunabhängig zur Verfügung stehende Internet ermöglicht einen Blick in die zur Zeit zugängliche Literatur aus dem Bereich der Humorforschung, die jeden Tag um neue Publikationen erweitert wird, sodass es praktisch unmöglich ist, eine vollständige Liste
48 Bachtin sprach in seinem Dialogizitätsmodell über das monologische und das dialogische Prinzip.
49 Janich N. (2008) (Hrsg.), Textlinguistik. 15 Ausführungen, Tübingen.
50 Pfister M. (1985), Intertextualität, In: Broich U./Pfister M. (Hrsg.), Intertextualität.
Formen, Funktionen, anglistische Fallstudien (=Konzepte der Sprach‑ und Literatur­
wissenschaft 35), Tübingen, S. 1–30.
51 Vater H. (1994), Einführung in die Sprachwissenschaft, München.
52 Wilske L./Krause W.‑D. (1987), Intertextualität als allgemeine und spezielle Textei­
genschaft, In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule „Karl
Liebknecht“, Potsdam — Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 31 (5), S. 890–895.
53 Holthuis S. (1993), Intertextualität. Aspekte einer rezeptionsorientierten Konzeption,
Tübingen.
54 Burger H. (2005), Mediensprache. Eine Einführung in Sprache und Kommunikations­
formen der Massenmedien, Berlin/New York.
55 Opiłowski R. (2013), Von der Textlinguistik zur Bildlinguistik. Sprache‑Bild‑Texte im
neuen Forschungsparadigma, In: Zeitschrift des Verbandes Polnischer Germanisten 2,
S. 217–225.
56 Wawrzyniak Z. (1999), Humor muß sein. Zur Textkomik aus linguistischer Sicht, In:
Bilut‑Homplewicz Z. (Hrsg.) Zur Mehrdimensionalität das Textes. Repräsentationsfor­
men, Kommunikationsbereiche, Handlungsfunktionen, Rzeszów, S. 237–245.
33
Einblick in die Forschungen über Humor
anzufertigen, ohne dass sie wegen der genannten Neuerscheinungen
nicht mehr aktuell wird.
Die von der Organisation ISHS (International Society for Humor Stu­
dies) gegründete Webseite http://www.humorstudies.org gibt einen tiefen Einblick in alle mit der Humorforschung verbundenen neuesten Publikationen und kann demzufolge als Quelle der aktuellsten Literatur
genutzt werden.
34
3
Sprache
der Ethnowitze
Wie schon früher erwähnt wurde, können die Ethnowitze, anders Ausländerwitze genannt, zweierlei gebildet werden. Einerseits sind es kurze,
mit den Stereotypen zusammenhängende, vor allem negative Merkmale einer Nation auslachende Texte, andererseits können an dieser Stelle
auch die das Verbale mit dem Nonverbalen meisterhaft vermischenden
Sketchtexte genannt werden, bei denen der Rezipient gleich die Möglichkeit hat, trotz der fehlenden Sprachkenntnisse das Angebotene richtig
zu verstehen, was auf die der Körpersprache und dem dargestellten situativen Kontext zuzuschreibende Aussagekraft der Sketche zurückzuführen ist.
Die für die Zwecke der durchgeführten Analyse gewählten Sketche
aus „Was guckst du?!“ sind ein gutes Beispiel dafür, wie die beiden genannten Ebenen des Humoristischen — die verbale und die nonverbale — einander ergänzen können. Die von Kaya Yanar gespielten stilisierten Ausländerfiguren von Hakan, Tarek ab del Kalek, Francesco, Roman
Olschewski oder Ranjid als Vertreter verschiedener Nationen werden einerseits mit der für sie charakteristischen Sprache, dem broken German,
präsentiert und andererseits gewinnen die vorzutragenden Rollen an
Biss, indem die Autoren meisterhaft mit allem Nonverbalen das Gesagte ergänzen, sodass die im Endeffekt entstehende Mischung die von einem humoristischen Text erwarteten Merkmale [+witzig], [+mit Biss]
und [+keine Gefühle verletzend] trägt. Jede Gestalt wird sprachlich anders vorgetragen, sodass sich der Rezipient ein verallgemeinertes, obwohl wie in einem Zerrspiegel präsentiertes Bild von einer konkreten
Nation schaffen kann.
Zum Markenzeichen der Show wurde das eine Unmenge Fehler verschiedener Art aufweisende Ausländerdeutsch. Die Autoren legen einen besonderen Wert auf die sprachliche Seite, indem sie auf die den
Einwanderern immer Schwierigkeiten verschiedener Art bereitende,
komplizierte deutsche Sprache mit vielen versteckten, auf die vorhandenen Bedeutungsvarianten zurückzuführenden Inhalten, anspielen.
Für die Textautoren ist die Sprache an sich schon die Quelle von Miss37
Sprache der Ethnowitze
verständnissen, was in einem Interview von Yanar (2008)57 behauptet wird:
Das Wort „Merde“ heißt auf Deutsch „Scheiße“, aber wie hört sich
das an: Scheiße! (…) Aber Merde könnte auch, wenn man kein
Französisch kann, eine Vorspeise sein.
Die in den präsentierten Sketchen eingesetzte, nur selten korrekte
Sprache wird von den Autoren mit dem situativen Kontext — der deutschen Szenerie — kombiniert. Die Körpersprache, das Ä� ußerungsbild,
die die vorgetragene Szene begleitenden Bilder und Musik vervollständigen das angebotene Humoristische. Der sprachliche und der situative
Kontext arbeiten parallel und ergänzen einander.
Die oft festzustellenden fehlerhaften Formen verschiedener Art, sei
es Konjugations‑, Deklinations‑, Wortfolge‑, Satz‑ bzw. lexikalische Fehler oder aber die aus der Polysemie, Homonymie bzw. Homophonie resultierenden Missverständnisse werden mit den situativen Kontexten so
ergänzt, dass im Endeffekt ein lustiges Programm gezeigt werden kann,
das alle in der Skripttheorie von Raskin und Attardo58 gestellten Aufgaben erfüllt, weil der Zuschauer zum Lachen provoziert wird. Nicht nur
mehrdeutige Wörter werden hier für die Zwecke des Humoristischen
eingesetzt, sondern man spielt auch mit den als Quelle des Witzigen zu
verstehenden Sprachkenntnissen an sich bzw. mit ihrem Fehlen.
Die Analyse des sprachlichen Materials hat ergeben, dass man unabhängig von der Struktur des Witzes gleiche Phänomene erkennen kann,
die von den Autoren oft und gern in die Texte miteinbezogen werden: die
bereits erwähnten fehlenden Sprachkenntnisse und die daraus resultierenden Missverständnisse, nicht selten mit mehr als nur mit einem versteckten Inhalt.
57 Vgl. mehr dazu: Wittner J. (2008), Interview Kaya Yanar. Merde in Germany (=http://
www.stern.de/kultur/tv/interview‑kaya‑yanar‑merde‑in‑germany‑3090962.html,
Zugriff: 2015). In der Comedy‑Show „Was guckst du?!“ hat Yanar einmal an seine
Herkunft erinnert: „Ich bin halb Türke, halb Araber und habe trotzdem meine eigene Show!“, was noch deutlicher denn je darauf zeigen sollte, wie schwer es einem
Ausländer fallen kann, in Deutschland erfolgreich und anerkannt zu werden.
58 Attardo S./Raskin V. (1991), Script theory revis(it)ed: Joke similarity and joke repre­
sentation model, In: Humor — International Journal of Humor Research, Volume 4,
Issue 3–4, S. 293–349.
38
Sprache der Ethnowitze
Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass für „Was guckst du?!“
nicht nur die Frage nach den Deutschkenntnissen von Bedeutung ist,
sondern auch die des Englischen, des Arabischen bzw. des Türkischen.
Die Gegenüberstellung Deutsch vs. Sprachen aus dem arabischen Kulturkreis ist die nicht selten festzustellende Quelle der von den Autoren
meisterhaft als Mittel des Witzigen eingesetzten Missverständnisse.
Den mit Absicht gebildeten fehlerhaften Formen der einzelnen Wörter und der ganzen Sätze wird eine so große Bedeutung zugeschrieben,
dass die sogar im Mittelpunkt der Sendung stehen.
Die auf zahlreichen Internetseiten zu findenden witzigen Texte sind
anonym. Wegen dieser Anonymität erlauben sich viele, Tabugrenzen
und Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten. Es erhebe sich an
dieser Stelle die Frage nach dem Sinn der zu setzenden Grenzen, wenn
die im Internet angebotenen Witze die zeit‑ und raumunabhängigen und
demzufolge auch keinen sozialen Normen unterliegenden humoristischen Texte sind.
Im Falle dieser Art Humor wird dem Rezipienten die kontrollierende Rolle zugeschrieben, die dann in den Abrufzahlen eines bestimmten
Textes zu sehen ist. Der Leser kann einen im Internet angebotenen Witz
bewerten und das ist alles, was er als Rezipient tun kann. Es gibt keine
Zensur, deshalb kann man im Falle dieser Witze nicht über die nicht zu
überschreitenden Grenzen sprechen. Auf unzähligen Internetseiten, die
als Witzsammlungen fungieren, wimmelt es von geschmacklosen, primitiven Witzen, was natürlich nur das zur Folge haben kann, dass solche Texte nicht abberufen werden. Diese Entscheidung trifft aber nur
der Rezipient.
39
4
Wortspiel im Witz
Zahlreiche Definitionen des Wortspiels (Buttler 1968/2001, Ulrich 1976,
Ulrich 2007, Detering 1983, Heibert 1993, Tęcza 1997, Fiedler 2003) weisen in erster Linie darauf hin, dass man zu den polysemen, homonymen
bzw. homophonen Ausdrücken greift. Die Voraussetzung für das richtige
Einsetzen dieser Lexeme einerseits und ihr richtiges Entschlüsseln, Verstehen und Interpretieren andererseits ist die Sprachkenntnis.
Die Witzautoren bedienen sich der Sprache mit allen ihren Nuancen
und versteckten Inhalten, mit der Annahme, diese sollten doch jedem
Sprecher bekannt sein. Beim Witz ist nämlich von größter Bedeutung,
dass die zu sehenden und die versteckten Inhalte doch korrekt identifiziert werden.
Das Wortspiel59 hängt mit weiteren Begriffen zusammen: dem
Sprachscherz, dem Sprachspiel, der Sprachspielerei und dem Sprachwitz. Alle angebotenen Definitionen zeigen auf den absichtlichen witzigen Umgang mit der Sprache als Mittel zum Ausdruck der humoristischen Inhalte. Sie betonen auch den Einsatz der polysemen Elemente.
Aus den Definitionen gehen folgende Merkmale hervor: [+witzig],
[+sprachliches Handeln], [+Polysemie] und [+Umgang mit der Sprache],
was darauf hindeutet, dass das Spielen mit der Sprache nichts Zufäl­
liges sein soll, sondern als ein kreativer Prozess zu verstehen ist. Dem59 Vgl. Buttler D. (1968/2001), Polski dowcip językowy, Warszawa; Ulrich W. (1976),
Wortbildungsspiele. Semantik des komplexen Wortes, In: Diskussion Deutsch 31,
S. 424–437; Ulrich W. (2007), „Wie vermehren sich Mönche und Nonnen? — Durch
Zellteilung...“ Wie und mit welcher Absicht spielt man mit der Sprache?, In: Der Sprach­
dienst, 51, Wiesbaden, S. 189–200; Detering K. (1983), Zur linguistischen Typolo­
gie des Wortspiels, Tübingen; Heibert F. (1993), Das Wortspiel als Stilmittel und sei­
ne Übersetzung. Am Beispiel von sieben Übersetzungen des „Ulysses“ von James Joyce,
Tübingen; Tęcza Z. (1997), Das Wortspiel in der Übersetzung: Stanisław Lems Spiele
mit dem Wort als Gegenstand interlingualen Transfers, Tübingen; Fiedler S. (2003),
Sprachspiele im Comic. Das Profil der deutschen Comic‑Zeitschrift Mosaik, Leipzig;
Laut DUDEN ist das Sprachspiel „Verwendung von Sprache, sprachliche Tätigkeit als
Teil einer Tätigkeit od. Lebensform od. im Zusammenhang mit einer anderen beliebigen Handlung“, die Sprachspielerei betrifft „Spielen mit der Sprache unter Nutzung von Mehrdeutigkeiten, lautmalenden Klängen, Wortspielen o.Ä.“ Dudenverlag;
Vgl. www.duden.de (Zugriff: 2015).
43
Wortspiel im Witz
zufolge wird die Sprache zur Quelle der Mittel des Humoristischen, mit
deren Hilfe von dem Erzähler oder Textautor witzige Texte gebildet
werden können. Der Autor entscheidet über die Sprache seiner Witzfiguren — über die Wortwahl, die Stilebene und über ihre Idio‑ und Soziolekte. Schon zum Zeitpunkt des Ausdenkens eines Witzes sind seine
Sprachkenntnisse mit im Spiel. Er muss dieses notwendige Wissen über
die Sprache haben, um mit ihren Nuancen spielen zu können.
Der von Wittgenstein60 eingeführte Begriff des Sprachspiels betrifft nicht nur den Witz an sich, sondern auch sein auf die Wirkung zurückgehendes Erzählen. Erst im mit der Verbindung von Sprachlichem
und Außersprachlichem zusammenhängenden Gebrauch wird die dem
Sprachspiel zugeschriebene Funktion sichtbar. Wittgenstein weist auf
die entscheidende Rolle des Wortspiels bei der Bestimmung der Bedeutung eines Wortes bzw. einer ganzen Ä� ußerung hin. Die im Rahmen des
Nonverbalen eine besondere Rolle spielende Körpersprache betont zusätzlich die ganze witzige Aussage.
Die Sprache der als Witzfiguren gedachten und stilisierten Ausländer
ist nicht immer hundertprozentig fehlerfrei. Die Autoren greifen auch zu
den fehlerhaften grammatischen, phonetischen bzw. graphischen Formen, die als zusätzliches Mittel des Humoristischen eingesetzt werden.
Die begangenen Fehler betreffen nicht nur die sog. fachbezogene Lexik,
sondern auch die Alltagslexik, die für die Einwanderer in einem konkreten Land voll von sprachlichen Fallen ist, in die sie jeden Tag geraten.
4.1. Wortspiel und Absicht
Nach der Wortspieldefinition hat beim Erzählen der Witze die Absicht
die entscheidende Rolle zu spielen. Demzufolge können die dem Witzerzählenden zufällig, durch einfaches Versprechen unterlaufenden fehlerhaften Formen nicht als Wortspiele klassifiziert werden. Bei Heibert
(1993, S. 19) werden zwei Begriffe abwechselnd gebraucht — Sprachspiel und Wortspiel und des Weiteren wird erklärt, dass es auch sog. absichtlich zustande kommende Missverständnisse gebe, die dann in ei60 Vgl. dazu mehr bei Savigny E. (2011), Sprachspiele und Lebensformen: Woher kommt
die Bedeutung?, In: Savigny E. (Hrsg.), (2011), Ludwig Wittgenstein. Philosophische
Untersuchungen, Berlin, S. 7–32.
44
Wortspiel im Witz
nem Witz auszunutzen seien. Diese aber gehen auf homonyme Lexeme
zurück, die in einem Witz nebeneinander erscheinen.
Die Sprachspiele umfassen nicht nur das Spiel mit Wörtern, sondern
auch das mit den ganzen Aussagen, die dank der Polysemie, Homonymie
bzw. Homophonie oder Homographie ihrer Elemente entstanden sind.
Es können verschiedene Gruppen der Wortspiele genannt werden. Es
wird in erster Linie zwischen den Wortspielen im engeren und im weiteren Sinne61 unterschieden.
4.2. Wortspiel im engeren und im weiteren Sinne
Die Wortspiele i.e.S. entstehen dank der Relation zwischen dem Wort
und dem Inhalt, woraus resultiert, dass ein Lexem mindestens zwei Bedeutungsvarianten haben kann. Diese Lesarten können zu den auch im
Witz auszunutzenden Missverständnissen führen.
Die zweite Gruppe der Wortspiele i.w.S. dagegen bezieht sich auf alle
als Neologismen aufzufassenden Bezeichnungen, alle falschen, weil gegen sprachliche Normen verstoßenden Formen bzw. auf alle in einem falschen Kontext gebrauchten Entlehnungen. Die Missverständnisse dieser
Art werden auch als absichtlich eingestuft und können für die humoristischen Zwecke eingesetzt werden62.
4.3. Textimmanente und kontextuelle Wortspiele
Die Funktion der eingesetzten sprachlichen Mittel in einem konkreten Text gilt als Kriterium der Zuordnung zu einem anderen Typ der
Wortspiele — zu den textimmanenten Wortspielen63. Die im Kontext
61 Vgl. Tęcza Z. (1997), Das Wortspiel in der Übersetzung: Stanisław Lems Spiele mit dem
Wort als Gegenstand interlingualen Transfers, Tübingen.
62 Vgl. dazu noch Janicka J. (2011), Sprachspiel — Wortspiel — Wortbildungsspiel, In:
Kaczmarek D./Makowski J./Michoń M./Weigt Z. (Hrsg), Felder der Sprache — Felder
der Forschung. Lodzer Germanistikbeiträge, Łódź, S. 69–76.
63 Textimmanente Wortspiele werden vor allem in der Werbung genutzt. Vgl. Sauer N.
(1998), Werbung — wenn Worte wirken. Ein Konzept der Perlokution, entwickelt an
Werbeanzeigen, Münster.
45
Wortspiel im Witz
festzustellende Relation zwischen den Lexemen ergibt die kontextuellen Spiele. Aus dem sprachlichen und dem situativen Kontext kann der
versteckte, als humoristisch gedachte Inhalt entschlüsselt werden. Das
Skript von Raskin wird demzufolge um ein zahlreiche Interpretationen
zulassendes Assoziationsfeld ergänzt.
4.4. Vertikale und horizontale Wortspiele
Das Spiel mit den Bedeutungsvarianten ermöglicht noch eine weitere Klassifikation des Wortspiels, wenn ein gewähltes Lexem neben der
Grundbedeutung auch eine übertragene hat (Tęcza 1997). Es kann dann
zwischen den vertikalen und horizontalen Wortspielen unterschieden
werden.
Die vertikalen Spiele beziehen sich auf Lexeme mit mindestens zwei verschiedenen Bedeutungsvarianten — einer Grundbedeutung und einer
übertragenen Bedeutung, was die Doppeldeutigkeit als Folge hat.
Das Erscheinen von zwei gleichen oder ähnlichen, sich auf denselben
Sachverhalt beziehenden Lexemen in einem Satz ergibt ein horizontales
Wortspiel. Als Beispiel für einen das horizontale Wortspiel ausnutzenden witzigen Text kann „Immer diese Fremdwörter“64 genannt werden,
wo die aus dem fehlenden Wissen der Sketchfigur resultierenden Fehler
den richtigen Bezeichnungen entgegengestellt werden, sodass der Rezipient gleich im Text damit konfrontiert wird, was als Quelle des Humoristischen zu verstehen ist. Man kann ein paar mit der erwähnten Erscheinung zusammenhängende Ausschnitte aus diesem Text anführen.
Der ganze Text hat eine Dialogform. Das zwischen den Eheleuten durchgeführte Gespräch zielt vor allem auf das fehlende Allgemeinwissen der
Frau, die gleichzeitig zur Zielscheibe und zum Motiv des Witzes wird. In
der Originalfassung wurden die fehlerhaft gebrauchten bzw. falsch verstandenen Elemente von dem Autor schriftlich hervorgehoben. Der Rezipient hat demzufolge schon einen Hinweis auf die richtige Interpretation des Textes bekommen.
64 Der Sketch entstammt der deutschen Internetseite, die neben dem genannten
Sketch noch weitere, sich durch das Spiel mit der Sprache auszeichnende witzige
Texte anbietet. Vgl. https://www.festgestaltung.de.
46
[I]
Wortspiel im Witz
Frau: (…) Du hast aber auch keine Allgemeinbildung; KALAHARI ist, wenn man sich selbst ein Schwert in den Bauch pikt. Früher hat das in Indien jeder echte SAMOWAR gemacht. (…)
Mann: Das war nicht in Indien, sondern in Japan und das waren
keine SAMOWARS sondern Samurais, auch war das nicht KALAHARI sondern Harakiri.
►►Gebrauch von zwei verschiedenen Lexemen — Kalahari
und Harakiri — in Bezug auf denselben Sachverhalt, hier ist es
die Bezeichnung für einen japanischen ritualen Selbstmord
►►Gebrauch von zwei verschiedenen Lexemen — Samurai
und Samowar — in Bezug auf denselben Sachverhalt, hier
als Bezeichnung für einen Angehörigen der japanischen
Adelsklasse
►►Verwechslung des Herkunftslandes — Indien anstelle
von Japan
►►Erklärung und Hinweis auf das richtige Element als zusätzliches Mittel des Humoristischen
►►Anspielung auf das fehlende Wissen der Frau
Im zitierten Sketch erscheinen praktisch in jedem Satz neben den fehlerhaft gebrauchten Bezeichnungen die von dem Mann genannten richtigen
Wörter, z.B.
[II]
Frau: (…) Ist Kastor nicht ein Mann, der in der Kirche auf dem
HORMONIUM spielt?
Mann: Nein! Das ist ein Kantor, und der spielt nicht auf einem
Hormonium, denn mit Hormonen hat das nichts zu tun. Der
spielt auf einem Harmonium.
Frau: JAAAAA, jetzt fällt es mir wieder ein, die Hormonen sind
eine Sekte in Amerika, bei denen darf jeder Mann drei Frauen haben.
Mann: Nein , die heißen Mormonen (…)
►►Gebrauch von zwei verschiedenen Lexemen — Kastor und
Kantor — in Bezug auf denselben Sachverhalt, hier ist es die Bezeichnung für einen Organisten und Leiter des Kirchenchors
47
Wortspiel im Witz
►►Gebrauch von zwei verschiedenen Lexemen — Hormonium
und Harmonium — in Bezug auf denselben Sachverhalt, hier
als Bezeichnung für ein Instrument
►►Homophonie zwischen einem bestehenden Harmoni­
um und einem gar nicht existierenden lexikalischen Element
* Hormonium
►►Gebrauch von zwei verschiedenen Lexemen — Hormonen
und Mormonen — in Bezug auf denselben Sachverhalt, hier als
Bezeichnung für eine aus Nordamerika stammende chiliastische Religionsgemeinschaft
►►Spiel mit der Polysemie, Verwechslung der Bedeutung von
Mormonen — Verwendung einer pejorativen Bedeutungsvariante von Sekte als ’kleinere Gemeinschaft, die in meist radikaler, einseitiger Weise bestimmte Ideologien oder religionsähnliche Grundsätze vertritt, die nicht den ethischen
Grundwerten der Gesellschaft entsprechen’65
►►Erklärung und Hinweis auf das richtige Element als zusätzliches Mittel des Humoristischen
►►Anspielung auf das fehlende Wissen der Frau
Aus der für die Zwecke dieser Monographie durchgeführten und im weiteren Teil präsentierten Analyse der witzigen Texte aus „Was guckst
du?!“ und der von den deutschen Internetseiten geht hervor, dass in den
Witzen eher mit den horizontalen Wortspielen umgegangen wird, weil
diese schnell zu den erwarteten Missverständnissen führen und somit
ihr Ziel erreichen.
Die Bildhaftigkeit der mehrdeutigen Elemente ist der Grund dafür,
warum für die Zwecke des Humoristischen polyseme Ausdrücke eingesetzt werden. Die scherzhafte Kommunikation als ein zwischenmenschlicher, verschieden strukturierter und manchmal auch von unterschiedlichen Faktoren gestörter Prozess ist ein guter Schauplatz für alles den
65 Vgl. DUDEN Sekte: „1. (veraltend) kleinere Glaubensgemeinschaft, die sich von einer größeren Religionsgemeinschaft, einer Kirche abgespalten hat, weil sie andere
Positionen als die ursprüngliche Gemeinschaft betont, hervorhebt (…), 2. (meist abwertend) kleinere Gemeinschaft, die in meist radikaler, einseitiger Weise bestimmte Ideologien od. religionsähnliche Grundsätze vertritt, die nicht den ethischen
Grundwerten der Gesellschaft entsprechen (…)“ © 2000 Dudenverlag.
48
Wortspiel im Witz
Rahmen sprengende Neue, unter dem auch die Herausbildung neuer Lexik zu verstehen wäre, was sich vor allem in Neologismen ausdrückt.
Neben der Polysemie, der Homophonie und dem Wortspiel, in dem die
beiden sprachlichen Erscheinungen absichtlich eingesetzt werden, spielt
auch die Wortbildung mit ihrer Vielfalt von Modellen eine nicht zu übersehende Rolle. Die Autoren der als humoristisch gedachten Texte entscheiden sich für den Einsatz der genannten Mittel wegen ihrer Bildhaftigkeit. Dieses Merkmal bzw. sein Fehlen entscheidet über den Gebrauch
bestimmter Lexik auch für die Zwecke des Humoristischen. Somit werden die Regeln der Sprachökonomie eingehalten und die Autoren kommen mit relativ wenig Wortschatz aus, möglichst viel Inhalt dabei zum
Ausdruck bringend. Nicht ohne Bedeutung bleibt dabei das Nonverbale
des Witzes, worunter der situative Kontext und die Körpersprache der
die Sketche präsentierenden Komiker zu verstehen sind.
49
5
Polysemie im Witz
Kein Wort steht in der Sprache isoliert, ohne irgendwelche Relationen
mit anderen lexikalischen Einheiten einzugehen. Aus dem Gesamtkontext eines großen Feldes66 erfährt es seine Bedeutung und die zwischen
den Elementen der Felder bestehende Bedeutungsrelation ist die Synonymie im weiteren Sinne. Von den „wesenhaften Bedeutungsbeziehungen“ innerhalb eines Bedeutungsfeldes sprach Porzig (1934).
Die Feldauffassung von Trier wurde von Weisgerber erweitert und er
sprach über die mehrschichtigen Felder. Demzufolge kann ein und dasselbe Wort nicht nur in einem Feld (das anfangs bei Trier als ein aus
scharf voneinander abgegrenzten Steinen bestehendes Mosaik verstanden wird67), sondern in mehreren stehen, die gewisse Relationen untereinander eingehen können und zusammen ein lexikalisches Paradigma
bilden (Coseriu 1967/1978, S. 241).
Der Feldbegriff wird des Weiteren von Porzig unter dem Aspekt der
syntagmatischen und paradigmatischen Bedeutungsrelationen besprochen, die er „wesenhafte Bedeutungsbeziehungen“ nennt, mit denen er
auch den Begriff der elementaren Bedeutungsfelder verbindet (Porzig
1934/1973, S. 78 –103). Coseriu (1967/1978a, S. 239–253) definiert sie
als „lexikalische Solidaritäten“ oder „kombinatorische Strukturen“.
Die Kognitive Linguistik setzt den Begriff des Feldes fort (Lutzeier
1993, Dörschner 1996, S. 34–40), ergänzt ihn in Bezug auf Kommunikation, Kontext und Prototyp68. Das Feld wird dann als ein lexikalisch‑semantisches, unter dem Aspekt der Kommunikation zu gliederndes Gebilde (Wotjak 1993, S. 121–137) mit einer gewissen Struktur (Lutzeier
1993, S. 211) und den untereinander paradigmatische Relationen eingehenden (Busch 1993, S. 55–65), von dem sozialen, kulturellen und
66 Das Konzept des lexikalischen Gebildes wurde von Ipsen G. (1924) formuliert und
ging auf die Theorie von de Saussure F. (1916/1972, S. 160) zurück.
67 1968 revidierte Trier J. seinen klassischen Feldbegriff als Mosaik und sah das Feld
als ein Kraftfeld. Vgl. mehr dazu: Sikorska K. (2004), Sprachwandel und Wortfeld, In:
Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 4, Łódź, S. 51–62.
68 Vgl. mehr dazu bei: Schwarz M. (1992), Einführung in die kognitive Linguistik, Tübingen.
53
Polysemie im Witz
situativen Kontext (Schmid 1993, S. 107–120) abhängigen Elementen,
definiert.
Die Bedeutung des Wortes resultiert demzufolge aus der Beziehung
zu seinen Nachbarn69 im Wortfeld70 und hängt mit dem Gesamtkontext der es umfassenden konkreten Wortfelder zusammen. Die Mehrschichtigkeit der Felder hat zur Folge, dass ein und dasselbe Wort in verschiedenen kleineren bzw. größeren Feldern stehen kann, ohne dass es
die Verbindung zu seinem Archilexem verliert und sodass in jedem der
kleineren Felder ein anderes Bedeutungsmerkmal mit im Spiel ist, z.B.
Durchschlag71 kann wegen seiner zahlreichen Bedeutungsvarianten, die
dieselbe Herkunft aufweisen, d.h. auf das Verb durchschlagen zurückgehen, in verschiedenen Wortfeldern erscheinen, wie Büro (1. ’mit Kohlepapier hergestellte, meist maschinenschriftliche Kopie eines Schriftstücks’), Gebrauchsgegenstände (2. ’schüsselförmiges Küchengerät aus
Blech, Plastik o.Ä� . mit durchlöchertem Boden zum Durchpassieren von
etw.’), Technik/Handwerk (3. ’vorn zugespitztes Werkzeug aus Stahl
o.Ä� . zum Lochen; Durchschläger’), Elektrotechnik (4. ’schlagartiger
Durchgang von elektrischem Strom durch einen Isolator bei hoher Spannung’), Bergbau (5. ’durch eine durchgeschlagene Wand entstandene
Verbindung zwischen zwei Grubenbauen’) und Auto (6. ’Stelle, wo etw.
den Reifen durchschlagen hat’), was auf die im Wörterbuch verzeichnete Mehrdeutigkeit zurückgeht. Das richtige Verstehen der jeweils eingesetzten Bezeichnung hängt mit der Kenntnis nicht nur aller mit dem genannten Wort zusammenhängenden Bedeutungsvarianten zusammen,
69 Bei de Saussure F. (1916/1972) wird die Wertigkeit des Wortes hervorgehoben
(„valeur linguistique“).
70 Als Bezeichnung für ein zusammenhängendes, in sich strukturiertes lexikalisches
Gebilde funktionierten verschiedene Termini: Wortfeld, Wortdecke, Wortmantel,
Zeichenfeld, Zeichenmantel, Begriffsfeld, Begriffskomplex, Begriffsblock, Begriffsbe­
zirk, Bezeichnungsfeld.
71 Vgl. DUDEN: Durchschlag: „1. mit Kohlepapier hergestellte, meist maschinenschriftliche Kopie eines Schriftstücks (…), 2. schüsselförmiges Küchengerät aus Blech, Plastik o.Ä. mit durchlöchertem Boden zum Durchpassieren von etw. (…), 3. vorn zugespitztes Werkzeug aus Stahl o.Ä. zum Lochen; Durchschläger, 4. (Elektrot.) schlagartiger Durchgang von elektrischem Strom durch einen Isolator bei hoher Spannung (…), 5. (Bergbau) durch eine durchgeschlagene Wand entstandene Verbindung
zwischen zwei Grubenbauen (…), 6. (Kfz‑W.) Stelle, wo etw. den Reifen durchschlagen hat (…)“.
54
Polysemie im Witz
sondern auch mit der der Bedeutungsrelation, in der die Wörter zueinander im Kontext stehen.
Als ihre besondere Art gilt die Hyponymie/Hyperonymie, wo das Element mit dem größten Umfang als Oberbegriff funktioniert und als Synonym für alle weiteren Feldelemente gilt, wobei die untergeordneten
Begriffe als Hyponyme zu verstehen sind, die untereinander auch die
Relation der Kohyponymie eingehen können.
Das Auftreten von mehr als einer Bedeutung impliziert alternative Interpretationen eines und desselben Wortes und somit auch die der ganzen Aussage.
In der im Wörterbuch der Synonyme von Duden genannten Reihe von
synonymen Ausdrücken für Polysemie (Mehrdeutigkeit, Vieldeutigkeit,
Zweideutigkeit, Doppeldeutigkeit, Doppelsinn, Doppelsinnigkeit, Ambigui­
tät, Doppelwertigkeit, Ambivalenz, Amphibolie, Äquivokation, Homonymie)
wird auch eine besondere Art Synonymie genannt — die Homonymie.
Es ist jedoch zu betonen, dass sich die Homonymie auf mindestens zwei,
keine gemeinsame Herkunft aufweisende Wörter mit der gleichen graphischen und phonetischen Form bezieht, wie dt. der Tor vs. das Tor, der
Leiter vs. die Leiter, der Kiefer vs. die Kiefer usw., wobei die Polysemie für
ein Wort mit mehreren Bedeutungsvarianten charakteristisch ist, wie
beim genannten Beispiel dt. Durchschlag.
Die zwischen der Polysemie und der Homonymie festzustellende
Grenze hängt mit dem etymologischen, semantischen, orthographischen
und morpho‑syntaktischen Kriterium (Schippan 1972) zusammen. Es
wird zusätzlich auch u.a. von Sadziński (1986) und Lutzeier (2002) auf
die zwischen den Bedeutungsvarianten bestehenden Relationen hingewiesen.
Die Sprachökonomie entscheidet über den Gebrauch von möglichst
wenig Mitteln beim gleichzeitigen Auftreten der zahlreichen, in bestimmten Kontexten einzusetzenden Bedeutungsvarianten eines und
desselben Wortes.
Auf der etymologischen Ebene gehen mehrdeutige Elemente auf dieselbe Wurzel zurück (alle Varianten von dt. Schloss gehen auf schließen
zurück72), wobei homonyme Wörter keine Relationen zwischen den
72 Dazu hat sich auch Sadziński R. (1986) geäußert. Vgl. DUDEN Schloss „1. a) (an Türen
u. bestimmten Behältern angebrachte) Vorrichtung zum Verschließen, Zuschließen
55
Polysemie im Witz
Bedeutungsvarianten eines und desselben Wortes betreffen (Bondzio
1980, S. 109):
Alle Bedeutungsvarianten eines polysemen Wortes hängen zusammen, weil sie durch gemeinsame semantische Merkmale miteinander verbunden sind.
Das polyseme Wort wird dank dem Kontext korrekt, also in einer seiner Bedeutungsvarianten, verstanden und somit monosemiert. Erst der
aktuelle Gebrauch des Wortes in einem einer konkreten Variante zugeschriebenen Kontext bewirkt dessen Monosemierung und die damit
zusammenhängende Auflösung einer ganzen Reihe von Bedeutungsvarianten (Disambiguierung). Der sprachliche Kontext determiniert den
Gebrauch nur einer Bedeutungsvariante, es sei denn, ein polysemer Ausdruck wird absichtlich eingesetzt, vor allem wegen der zahlreichen zugelassenen Interpretationen.
5.1. Bezeichnungsübertragung
Der metaphorische Gebrauch eines polysemen Ausdrucks hängt mit
der Gleichheit bzw. � hnlichkeit der Bedeutungselemente zusammen
(Bußmann 1990, S. 593). In erster Linie kann hier von der Bezeichnungsübertragung die Rede sein. Es können Relationen verschiedener
Art genannt werden, u.a. Tierbezeichnung vs. Körperteil des Tieres, wie
im Falle von dt. Löwenmaul als Determinativkompositum mit der Bedeutung ’Maul eines Löwen’ und das auf der Bezeichnungsübertragung basierende Possessivkompositum dt. Löwenmaul als ’eine blühende Gartenpflanze mit löwenmaulähnlichen Blüten’, Körperteil vs. Teil eines
Gegenstands (dt. Bein als Körperteil und Bein als Grundwort im Determinativkompositum dt. Tischbein), Mensch vs. Tier (dt. Ameise als ein
tüchtiges Tier und ein wie eine Ameise arbeitender fleißiger Mensch)
mithilfe eines Schlüssels (…), b) kurz für Vorhängeschloss (…), 2. Schnappverschluss
(…), 3. beweglicher Teil an Handfeuerwaffen, in dem die Patronen eingeführt werden, das Abfeuern u. Auswerfen der Hülse erfolgt (…), 4. a) meist mehrflügeliges
(den Baustil seiner Zeit u. den Prunk seiner Bewohner repräsentierendes) Wohngebäude des Adels (…), b) <o.Pl.> Bewohner des Schlosses (…)“.
56
Polysemie im Witz
und Mensch vs. Mensch (dt. Xanthippe vs. poln. Ksantypa als Bezeichnung für eine streitsüchtige Frau).
Die Ü� bertragung der Begriffe aus einem Sinnbereich auf einen anderen heißt Synesthäsie73, anders Mitempfindung genannt (Bußmann 1990,
S. 760), z.B. kalter Blick als Blick ohne Emotionen, eiserner Blick als harter Blick, schreiendes Gelb als grelles Gelb oder warme Stimme als angenehme Stimme.
Als eine weitere Art Relation innerhalb der polysemen Ausdrücke ist
die Metonymie zu nennen. Die metonymischen Beziehungen resultieren aus den objektiv festzustellenden, vorhandenen Zusammenhängen,
wie das Ganze vs. Teil des Ganzen (Brot vs. Butterbrot), Teil des Ganzen vs. das Ganze (Kopf vs. ein Dummkopf sein), der Gegenstand vs. das
mit dem Gegenstand Gemachte (Stempel als Gegenstand vs. Stempel in
den Unterlagen), das Gefäß und sein Inhalt (Flasche vs. eine Flasche Wein
trinken).
Für die Zwecke des Humoristischen wird vor allem mit der auf die
phonetischen Ä� hnlichkeiten zurückgehenden Mehrdeutigkeit gespielt.
Der zu erzählende Witz stützt sich dabei darauf, dass der Rezipient keinen Text sieht, in dem er die versteckten Botschaften aus dem sprachlichen Kontext zuerst finden, dann entschlüsseln, verstehen und letztendlich richtig interpretieren kann. In solchem Falle reicht das Wortpaar
der phonetisch mehrdeutigen Ausdrücke nicht aus, damit von dem Zuschauer bzw. Zuhörer die Bedeutungsunterschiede erkannt werden. Die
angestrebte Monosemierung wird erst dank den zusätzlichen Informationen gelöst. Von dem Rezipienten wird demzufolge erwartet und sogar
verlangt, dass er sich auf das Wissen über die Sprache beruft und gehörte Polyseme monosemiert.
In der Scherzkommunikation wird der Rezipient als Mitproduzent
der weiteren, mehrdeutigen, sowohl der sprachlichen als auch der außersprachlichen Kontexte gesehen. Das in dem sich um jeden Witz herum als Text befindenden Assoziationsfeld stehende polyseme Element
bewirkt das Entstehen von nicht nur einem solchen Feld, sondern von
vielen Feldern dieser Art.
73 Vgl. dazu mehr: https://www.synaesthesie.net/publicFiles/2006‑02‑22_Jacqueline‑Eggers_Facharbeit.pdf; http://www.joachimschmid.ch/docs/DMtStilmitt.pdf.
57
Polysemie im Witz
An dieser Stelle können ein paar Witze als die die besprochene Theorie
belegenden Beispiele74 angeführt werden.
[III]
[IV]
Reisender zum Schaffner: „Wie lange hält der Zug?“ — „Bei guter Pflege 25 Jahre.“
►►halten als ’in seinem augenblicklichen [guten] Zustand
bleiben; in der gleichen Weise, Form bestehen bleiben’ vs.
►►halten als ’stehenbleiben’
►►Polysemie
„Was haben Beamte und Frösche gemeinsam?“ „Sie sitzen den
ganzen Tag rum, quaken dummes Zeug und warten auf die
Mücken.“
►►rumsitzen als 1. ’(ugs.) müßig dasitzen; 2. im [Halb]kreis
(um etw.) sitzen’
►►quaken als ’a) (bes. von Frosch od. Ente) den Laut quak von
sich geben; b) (salopp abwertend) in unangenehmer, als lästig
empfundener Weise reden’
►►Mücke als ’<Pl.> (salopp) Geld’
►►Bedeutungsvarianten werden abwechselnd gebraucht — die mit den Tieren zusammenhängenden werden
auf die Menschen übertragen.
[V]
„Herr Direktor, ich erwarte eine Gehaltserhöhung von Ihnen“,
sagt die Sekretärin. „So, so... Und was erwarten Sie noch von
mir?“ „Ein Kind...“
►►von jemandem etwas erwarten als ’hoffen auf etwas, rechnen mit etwas’ vs.
►►ein Kind von jemandem erwarten als ’von jemandem
schwanger sein’
►►Polysemie
74 Von: http://witze‑ueber‑witze.de (Zugriff: 2015), http://witze.net (Zugriff: 2015).
58
[VI]
[VII]
Polysemie im Witz
„Was ist der Unterschied zwischen einem Mann und einem
Tumor?“
„Der Tumor kann auch gutartig sein!“
►►gutartig als ’1. von gutem, anständigem Wesen’ vs.
►►gutartig als ’keine Metastasen bildend u. das Leben des
Patienten nicht gefährdend’
►►Polysemie
„Was macht eine Blondine, wenn der Computer brennt?“
„Sie drückt die Löschtaste.“
►►Das Verb brennen impliziert löschen als ’ein Feuer, einen
Brand bekämpfen u. zum Erlöschen bringen’, wobei hier mit
einer anderen Variante des Verbs gespielt wird, d.h. löschen
als ’ausschalten’, womit das Wort Löschtaste (auf der Computertastatur) verbunden ist .
►►Polysemie
An den angeführten Beispielen konnte gezeigt werden, wie produktiv die Polysemie sein kann, wenn es um ihren Einsatz in den Witzen
geht. Im empirischen Teil der Arbeit werden die aus der deutschen Comedy‑Show „Was guckst du?!“ und die den deutschen Internetseiten
entstammenden Witze analysiert, damit gezeigt werden kann, welche sprachlichen Mittel für die Zwecke des Humoristischen eingesetzt
werden können.
5.2. Polysemie und Homonymie
Die Unterscheidung zwischen der Polysemie und der Homonymie nach
dem semantischen Kriterium kann im Falle der Homonyme mit denselben grammatischen Merkmalen vollzogen werden, z.B. dt. der Kater als
’männliche Katze’ und als ’Zustand nach Alkoholgenuss’ oder die Bank
als ’Sitzgelegenheit’ und als ’Geldinstitution’.
Nach dem orthographischen Kriterium werden unterschiedliche
Wörter signalisiert, wobei auf ihre Herkunft, Semantik und ihre gram59
Polysemie im Witz
matischen Merkmale nicht hingewiesen wird, z.B. die Seite vs. die Saite
oder die Weise vs. die Waise.
Das Miteinbeziehen der grammatischen Kategorien, wie die der Genera und Numeri bei den Substantiven und die der Grundformen beim Verb
betrifft die morpho‑syntaktische Ebene. Als gutes Beispiel kann das Paar
der Band vs. das Band genannt werden, die etymologisch verwandt sind
und auf binden zurückgehen, dem ein anderes Wortpaar entgegengesetzt
werden kann, das die keine gemeinsame Herkunft aufweisenden homonymen Ausdrücke umfasst, z.B. der Kiefer als ’Schädelknochen’ vs. die Kiefer
als ’Nadelbaumart’, der Tau als ’Niederschlag’ vs. das Tau als ’Seil’ usw. Die
grammatische Kategorie des Numerus entscheidet auch über die Zuordnung eines Wortes zu der Gruppe der Homonyme, z.B. das Wort ’Vokabel’
(die Wörter) und das Wort ’jemandes Aussage’ (die Worte).
Die grammatische Homonymie kann auch an Verben gezeigt werden,
indem ihre Infinitivform der Präsensform ähnlich ist und die Präteritum‑Form und die von Partizip II anders sind, was zusätzlich mit den Bedeutungsunterschieden verbunden ist, z.B. hängen — hing — gehangen
vs. hängen — hängte — gehängt, quellen — quoll — gequollen vs. quel­
len — quellte — gequellt usw.
Die Rolle der grammatischen Eigenschaften bei der Zuordnung eines
homonymen Wortes zu einer bestimmten Wortart wird von Schippan
(1972, S. 91) folgendermaßen betont:
Damit ist mit der Wortart auch die Einheit in eine semantische
Kategorie eingeordnet, so daß wir berechtigt sind, davon zu
sprechen, daß wir es mit zwei Wörtern und nicht mit einem polysemen Wort zu tun haben.
Als Beispiele kann man folgende Witze anführen:
[VIII]
Zwei Polizisten unterhalten sich. „Hat der Angeklagte gestanden? fragt der „eine“
„Nein, er saß auf dem Stuhl.“
►►gestanden haben als Vergangenheitsform von gestehen vs.
►►gestanden haben als Vergangenheitsform von stehen
►►grammatische Homonymie und homophones Paar zugleich
60
[IX]
[X]
Polysemie im Witz
„Warum steht eine Blondine am Hamburger Hafen und wirft
Steine ins Wasser?“
„Weil da ein Schild steht Deutsche Werft.“
►►Imperativform des Verbs werfen vs.
►►das Substantiv Werft
►►grammatische Homonymie und homophones Paar zugleich
„Was ist der Unterschied zwischen einem Mann und einem Joghurt?“ „Der Joghurt hat Kultur!“
►►Kultur haben als ’kultiviert sein’ vs.
►►Kultur haben als ’mit Bakterienkultur versehen sein’
►►Homonymie
Es kann aber auch vorkommen, dass das Merkmal der Homonymie auf
der phonetischen Ebene auch Paare von zwei verschiedenen Wortarten
aufweisen, z.B. morgen vs. der Morgen, weiß vs. (ich) weiß vs. (er) weiß vs.
(das) Weiß.
5.3. Homophonie und Homographie
Unter der Homonymie werden auch diese auf der phonetischen Ebene
genannt — die Homophonie — und die auf der graphischen Ebene — die
Homographie.
Deutsche Wörterbücher75 definieren die Homophonie als Wortgleichheit auf der phonetischen Ebene (lehren vs. leeren, mehr vs. Meer). Wegen
der daraus resultierenden möglichen falschen Interpretationen wird
von den Sketchautoren relativ oft und gern zur Homophonie gegriffen.
Gleichlautende Elemente mit ganz unterschiedlichen Bedeutungen werden verwechselt und erst die Pointe nennt die gemeinte Bedeutung. Man
kann im Witz auch mit den Eigennamen spielen, wie z.B.
75 Vgl. DUDEN. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, DUDEN Fremdwörter neu,
DUDEN Synonyme neu und DUDEN Herkunft (=Software Office‑Bibliothek. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG: Mannheim 2013).
61
Polysemie im Witz
[XI]
„Was haben Robinson Crusoe und Beamte gemeinsam?“
„Beide warten auf Freitag.“
►►Freitag im Sinne von ’fünfter Tag der mit Montag beginnenden Woche’
►►Freitag als Eigenname eines Protagonisten aus dem Roman von Dafoe „Robinson Crusoe“
►►Homophonie
Die Homonymie auf der graphischen Ebene, anders Homographie genannt, betrifft ein in den Wörterbüchern als ein sich von einem anderen, gleich geschriebenen Wort in der Aussprache unterscheidendes
Wort, wie z.B. modern als ’in Moder übergehen’ vs. modern als ’den neuesten Modetrends entsprechend’, der Roman als ’literarische Gattung erzählender Prosa’ vs. Roman als männlicher Eigenname. Die dieses Phänomen ausnutzenden witzigen Texte kommen leider nur selten vor. Sie
werden Akzenträtsel bzw. Betonungsrätsel genannt.
Buttler (1968/2001) weist darauf hin, was bei der Analyse der auf der
Polysemie basierenden Witze beachtet werden soll. Nicht weniger wichtig sind in diesem Falle auch die beim � bersetzungsversuch eines Witzes auftretenden Schwierigkeiten, die auf die Struktur der jeweiligen
Sprache als System zurückgehen und an der Bedeutungsstruktur sichtbar sind, z.B. im kommenden Witz spielt der mit dem im Sterben liegenden Menschen verbundene situative Kontext die entscheidende Rolle.
[XII]
Ein Mann besucht seinen sterbenden Freund.
„Ich leide Höllenqualen“, ächzt der und wirft sich auf seinem
Lager herum.
„Jetzt schon?“ fragt der Freund.
►►Höllenqualen leiden als ’sehr starke Schmerzen empfinden’ und
►►wortwörtliche Bedeutung von Hölle als ’Ort der ewigen
Verdammnis für die Sünder; Reich des Teufels’
►►Vermischung der Bedeutungen, was mit dem Gebrauch
von zwei, nicht nur eine Interpretation zulassenden Bedeutungen zusammenhängt.
62
[XIII]
[XIV]
Polysemie im Witz
„Vor einem Mann stehen ein Jaguar und ein Löwe. Der Mann
hat ein Gewehr mit aber nur einem Schuss. Was macht er?“ „Er
erschießt den Löwen und fährt mit dem Jaguar weg!“
►►Jaguar als ’ein dem Leoparden sehr ähnliches Raubtier’
►►Jaguar als ’Automarke’
►►Homophones Paar
„Wie nennt man höfliche Autofahrer?“
„Geisterfahrer — sie sind immer so entgegenkommend!“
[XV]
►►Geisterfahrer als ’Falschfahrer, jemand, der in die entgegengesetzte Richtung fährt’
►►entgegenkommend als ’hilfreich, gefällig’
►►Homophones Paar
[XVI]
►►die grobe, fette als Attribute zu Leberwurst vs.
►►die Grobe, Fette als eine freche Bezeichnung für eine in der
Metzgerei arbeitende Frau
►►Homophonie, Bezeichnungsübertragung
[XVII]
Geht ein Mann in eine Metzgerei und sagt: „Ich hätte gerne
500 g Leberwurst. Aber bitte von der groben, fetten!“
Darauf der Metzger: „Tut mir Leid, die hat heute Berufsschule!“
„Warum können Blondinen nicht boxen?“ „Weil sie keine Rechte haben.“
►►Rechte als ’mit der rechten Faust ausgeführter Schlag’ vs.
►►Rechte haben als ’berechtigt sein’, Pluralform von Recht
►►Homophonie
Die Beamten sind die Träger der Nation. Einer träger als der andere.
►►Träger als ’jmd., der etw. stützt, der die treibende Kraft
von etw. ist’ vs.
63
Polysemie im Witz
►►träge ’lustlos u. ohne Schwung; nur widerstrebend sich
bewegend, aktiv werdend’
►►Homophones Paar
[XVIII] „Angeklagter, hatten Sie einen Genossen, als sie den Einbruch
ausführten?“
„Nein, Herr Richter, ich war vollkommen nüchtern!“
►►einen genossen haben im Sinne einen genießen als ’Alkohol
trinken’ vs.
►►einen Genossen haben als ’einen Begleiter haben’
►►Homophonie: Verbform und Substantiv
Neben dem absichtlich zustande gebrachten Komischen gibt es auch ein
zufälliges, was auf die fehlenden Kenntnisse des Witzerzählers zurückgehen kann, wenn dieser nicht alle Bedeutungsvarianten der in seinem
Witz eingesetzten Lexik kennt bzw. diese nicht korrekt einsetzt. Wegen
der fehlenden Absicht des Sprechers, das Humoristische zu erzeugen,
liegt in einem solchen Fall nur ein Versprechen vor, was natürlich nur
auf die mündlich weitergegebenen witzigen Texte zurückgeht.
Mit der nicht selten auftretenden Polysemie sind die Schwierigkeiten
beim Ü� bersetzen der Witze verbunden, was auf die Spezifik der jeweiligen Sprache zurückzuführen ist.
Buttler betont dabei die Rolle der sprachlichen Analyse der polysemen
Witze und der mit der Sprache verbundenen Witzmechanismen76. Die Autorin schlägt zwei Analyseverfahren vor: einerseits sollen humoristische polyseme Texte mithilfe derselben Mittel und Methoden wie alles außer dem
Witz zu findende Polyseme untersucht werden. Die von Buttler besprochene
Methode der Analyse hängt mit der Darstellung der die polysemen Elemente neutralisierenden Mittel zusammen. Das alles hat zum Ziel, die Störung
des Kommunikationsprozesses zu verhindern, indem auf den Gebrauch von
zwei Bedeutungsvarianten in einer Aussage verzichtet werden soll.
Buttler betont ausdrücklich die der morphologischen Struktur des
Wortes und den zwischen den Elementen der Sprache bestehenden Relationen zugeschriebene Rolle. Die genannten Phänomene beeinflussen
76 Vgl. Buttler D. (1968/2001), Polski dowcip językowy, Warszawa, S. 263–267.
64
Polysemie im Witz
die ganze Struktur der polysemen Witze, sodass diese Texte wegen der
nur für das konkrete Sprachsystem charakteristischen Merkmale nicht
übersetzbar sind. Als Beispiel nennt sie einen kurzen deutschen Witz
(Buttler 1968/2001, S. 267–268):
[XIX]
Er ist ein Gesandter, aber kein Geschickter.
►►ein von dem adjektivisch gebrauchten Partizip II von sen­
den abgeleitetes Substantiv Gesandter vs.
►►ein von dem adjektivisch gebrauchten Partizip II von schi­
cken abgeleitetes Substantiv Geschickter
►►Gegenüberstellung von einem deadjektivischen Substantiv von geschickt als ’1. a) [körperlich] wendig, gewandt; bestimmte praktische Fertigkeiten beherrschend; b) gewandt
im Umgang mit Menschen, im Erfassen u. Beherrschen komplizierter Situationen; klug; diplomatisch’ und dem genannten
Substantiv Geschickter als ’Bote, Diplomat’.
Diese sprachliche Konfrontation ist nur im Deutschen möglich, in dem
die erwähnten, sich in andere Sprachen nicht übersetzen lassenden Konstruktionen gebildet werden können. Buttler betont somit die mit jedem
Sprachsystem zusammenhängende Spezifik, die auch Einfluss darauf hat,
wie schnell ein polysemer Witz dekodiert und richtig interpretiert werden
kann, was von dem für den Rezipienten charakteristischen gespeicherten
Vorwissen über die Sprache und über alles Außersprachliche abhängt.
Auf die polysemen Ausdrücke beziehen sich die direkt mit der Wirklichkeit zusammenhängenden Bedeutungen — diese werden nominative/primäre oder sekundäre Bedeutungen genannt, wobei die sich auf sie
nur indirekt beziehenden mithilfe verschiedener Signale erkennbar gemacht werden. Zu solchen Signalen gehört u.a. die übertragene Bedeutung, mit der auch in den Witzen gespielt wird, z.B.
[XX]
In jedem Mann steckt etwas Gutes. Und wenn es nur das Küchenmesser ist!
►►in jemandem stecken als ’für jemanden charakteristisch
sein’ (übertragende Bedeutung) vs.
65
Polysemie im Witz
►►stecken als ’sich an einer bestimmten Stelle befinden’
►►übertragene Bedeutung vs. wortwörtliche Bedeutung
Buttler zeigt auf folgende Typen der Motivierung der Bedeutung
(1968/2001, S. 269): die durch die Ausgangsbedeutung motivierte sekundäre Bedeutung, die durch die grammatischen Eigenschaften motivierte Bedeutung (darunter versteht sie die einer bestimmten Wortart
zugeschriebenen semantischen Eigenschaften), die aus den Merkmalen des Wortes auf der Wortbildungsebene resultierende Bedeutung
und letztendlich die von den lexikalischen Nachbarn abhängige Bedeutung.
Die Zusammenhänge zwischen dem jeweiligen Wort und seiner lexikalischen Umgebung spielen demzufolge in den polysemen Witzen eine
besondere Rolle.
Polyseme Ausdrücke verfügen über das größte Potenzial, bestimmte
Inhalte so verstecken zu können, dass das Spiel mit der Sprache der Suche nach den zu entschlüsselnden Botschaften gleichgestellt wird, was
zur Folge hat, dass die Mehrdeutigkeit das typischste und das am meisten eingesetzte Mittel des Humoristischen ist.
Des Weiteren wird auf die mit der Wortbildung als Mittel des Humoristischen zusammenhängenden Fragen eingegangen.
66
6
Wortbildung
im Witz
Dank den Wortbildungsmechanismen können neue lexikalische Einheiten gebildet werden, auch ad hoc, was die Entstehung der Neologismen
bewirkt. Das kann wiederum zur Entstehung von witzigen, unerwarteten Aussagen führen und letztendlich auch mit Absicht als eines der zur
Bildung von Humoristischem gebrauchten Mittel eingesetzt werden.
Bei Buttler (1968/2001, S. 108–139) wird auch darauf hingewiesen,
wie wichtig alles mit den Mitteln der Wortbildung und nach den Wortbildungsmodellen gebildete Neue im Rahmen des Humoristischen sein
kann. Es geht natürlich um die gegen die sprachlichen Normen verstoßenden Bildungen, denen das Merkmal [+witzig] automatisch zugeschrieben wird, was auf die dabei entstehende zusätzliche Bedeutung
des jeweiligen Wortes zurückgeht.
Nach den als Ausgangspunkt für die Kontaminationen dienenden Ebenen werden drei Typen der Kontamination unterschieden: lexikalische,
phraseologische und graphische (Ostromęcka‑Frączak 2008, S. 13).
Lexikalische Kontamination betrifft die aus zwei Lexemen entstehende Wortkreuzung, phraseologische kommt bei der Vermischung der
Phraseologismen vor und graphische beruht auf der absichtlichen Verwendung bestimmter Zeichen innerhalb der graphischen Form.
Buttler nennt dabei zwei Typen von den bei der Entstehung von Witzen genutzten Wortbildungsmechanismen. Einerseits geht es um die aus
den bestehenden lexikalischen Elementen gebildete Komposition, vor allem nach dem Modell der Kontamination, was sie mit der Kontamination
aus dem Wortpaar dyletant und talent als dyletalent77 bzw. mit dem Wort
afrykasy78 als ’Früchte aus Afrika’ (aus zwei Lexemen gebildet — Afryka
und frykasy ’besonders schmackhafte Produkte, Speisen’ illustriert und
andererseits sind es die aus den bereits bestehenden Konstruktionen
exzerpierten Elemente, die als Ganzes in der Aussage funktionieren, wobei die Dekomposition mit im Spiel ist. Als Beispiele aus der Gruppe der
analysierten Witze können Gürkin (Witz 60) und Spagyeti (Witz 166) ge77 Vgl. Buttler D. (1968/2001), S. 116.
78 Ebenda, S. 115.
69
Wortbildung im Witz
nannt werden, das als Kreuzungen aus Gurke und Türkin und Spaghetti
und Yeti zu verstehen sind.
Auf die mögliche Funktion der Wortbildung als Mittel zum Schaffen
der humoristischen Texte weist Ulrich (1976, 2007, 2014) hin, der vor allem auf das Determinativkompositum als das am häufigsten bei der Bildung der Witze einzusetzende Wortbildungsmodell zeigt.
Die durchgeführte Analyse hat gezeigt, dass die Autoren vor allem zum
Determinativkompositum greifen. Es ist eine besondere, vor allem auf
die Emotionen der in den Sketchen präsentierten Gestalten zurückgehende sichtbare Tendenz zur Bildung von überlangen und stark emotional geladenen Determinativkomposita, wie Scheiß‑dreck‑arsch‑scheiß­
job (Witz 2), Hand‑Kopf‑Fußweh (Witz 45) und Scheißname (Witz 16)
oder aber kompakte Bezeichnungen für neu ausgedachte Geräte
wie Turk‑Deutsch‑Simulator (Witz 6), deren Aufgabe es ist, Wort ins
Asi‑Turk‑Deutsch (Witz 6) zu übersetzen. Die Autoren der Witze nutzen
auch das Determinativkompositum so aus, dass u.a. das Bestimmungswort eine für den Rezipienten überraschende Funktion übernimmt, indem es die ganze Pointe zustande bringt, wie das aus dem Determinativkompositum Führerschein für die Zwecke des Humoristischen
herausgerissene Element Führer (Witz 7) oder bei der Genitivform
Ganges, die als Grundwort des Determinativkompositums Durchgang
(Witz 187, 188) zusammen mit dem Flussnamen Ganges ein homophones Paar ergibt.
Eine andere Möglichkeit, Witziges zu schaffen, ist die Anwendung des
Wortbildungsmodells Determinativkompositum zur Bildung von Neologismen, zu denen u.a. die sich auf die jeweilige Nation beziehenden Bezeichnungen gehören, wie Güllehüllefüller (Witz 125), Güllerhülle (Witz 126)
oder die des Possessivkompositums Kümmelgetümmel (Witz 63).
Das Determinativkompositum wird wegen seiner Produktivität oft
und gern zur Bildung der sich auf die mit der jeweiligen Nation assoziierten Sachverhalte, Gegenstände oder Erscheinungen beziehenden Bezeichnungen, wie Lederkopftuch (Witz 68), Türkendisco (Witz 77) bzw.
Türkenwohnheim (Witz 84).
In den Witzen wird auch aufgrund der phonetischen � hnlichkeiten
mit den Lexemen so gespielt, dass ganz neue Wörter entstehen, wie Determinativkomposita Muhrat (Witz 131) oder Muhbarack (Witz 192).
70
Wortbildung im Witz
Es sollen auch die als Zusammenrückungen aufzufassenden Neubildungen genannt werden, wie die einem Aussagesatz ähnlichen Strukturen, wie warmahaarda oder hattemahaar (Witz 196) bzw. die einem
Imperativsatz ähnlichen Neubildungen, wie Kanack‑und‑Back! (Witz
90), Döner Hebab (Witz 120), machmallala (Witz 197), Allemalachen
(Witz 198) oder Machema Hallebad (Witz 199).
Als Ausgangsformen für diese witzigen Neubildungen sind auch die als
scheinbare Imperativkonstruktionen verstandenen Wortspiele, wenn
Eigennamen auf die Imperativformen zurückgehen, wie Klaudia und
Klaus (Witz 175) oder eine Berufsbezeichnung Machmet (Witz 46).
Für die Zwecke des Humoristischen wird auch die Suffixbildung eingesetzt, wenn mit einer Reihenbildung der türkischen Vornamen wegen
der phonetischen � hnlichkeit nach dem deutschen Vorbild gespielt wird
(Truthan vs. Hakan, Erkan, Nitan, Götschan, Görkan (Witz 128).
71
7
Fremdwort
im Witz
Die in der Nehmersprache bestehenden Wortfelder79 werden mit dem
aus einem anderen Sprachsystem übernommenen Wortschatz erweitert, sodass ihre Strukturen unter dem Einfluss der fremdsprachigen
Elemente verschiedenen Veränderungen unterliegen und an die Ansprüche der zur bestimmten Zeit als Kommunikationsmittel geltenden Sprache angepasst werden.
Die aus anderen Sprachsystemen übernommene Lexik kommt demzufolge in eine ganz neue, fest strukturierte Umgebung mit einer gewissen Hierarchie und muss sich an das Neue anpassen80.
79 Dank den von Kandler G. (1959/1973, S. 351–370) dem Wortfeld zugeschriebenen
Wesenszügen werden die in jedem Feld festzustellenden Lücken mit neuen Elementen so ergänzt, dass sich im Endeffekt ein lückenloses Gebilde ergibt, in dem neben den einheimischen lexikalischen Nachbarn auch fremdsprachige Einheiten erscheinen. Vgl. mehr dazu Sikorska K. (2004), Sprachwandel und Wortfeld, In: Acta
Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 4, Łódź, S. 51–62. Das Problem aller möglichen Veränderungen innerhalb des Wortschatzes der jeweiligen Sprache, die sich
u.a. unter dem Einfluss anderer Sprachen vollziehen, stand im Mittelpunkt meiner
früheren, dem Wandel der Sprache und den damit zusammenhängenden Veränderungen im Wortfeld gewidmeten Abhandlungen, z.B. Sikorska K. (2002), Zum Pro­
blem des Bedeutungswandels deutscher Substantive im Polnischen, In: Acta Univer­
sitatis Lodziensis. Folia Germanica 3, Łódź, S. 251–261; Sikorska K. (2003), Zum Ge­
brauch und zur Frequenz deutscher Entlehnungen im Gegenwartspolnischen. Ergeb­
nisse einer Umfrage, In: Germanische Filologie, Nr 1, Zeszyty Wyższej Szkoły Huma­
nistyczno‑Ekonomicznej w Łodzi, Łódź, S. 49–60 (Mitautor: Michoń M.); Sikorska K.
(2004), Sprachwandel und Wortfeld, In: Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germani­
ca 4, Łódź, S. 51–62; Sikorska K. (2007), Paradigmatische Bedeutungsrelationen im
Wortfeld am Beispiel der Entlehnungen aus der Sachgruppe Gefäße im Gegenwarts­
polnischen, In: Sadziński W./Żytyńska M. (Hrsg.), Varietäten in deutscher Sprache
und Literatur. Professor Sadziński zu seinem 60.Geburtstag gewidmet, Łódź, S. 67–81;
Sikorska K. (2008), Neue Feldelemente deutscher Herkunft im Gegenwartspolnischen
am Beispiel der Handwerkersprache, In: Michoń M./Sadziński W. (Hrsg.), Texte und
Kontexte. Festschrift für Professor Zenon Weigt zum 60. Geburtstag, Łódź, S. 53–64;
Sikorska‑Bujnowicz K. (2013b), Altes und Neues im Wortschatz. Einige Bemerkungen
zu den deutschen Entlehnungen im Polnischen, In: Sadziński W. (Hrsg.), Gegenwart
und Geschichte in komplementärer Relation (= Acta Universitatis Lodziensis. Folia Ger­
manica 9), Łódź, S. 39–51.
80 Der Assimilationsprozess der fremdsprachigen lexikalischen Elemente betrifft drei
Ebenen: phonetisch‑phonologische, graphische und morpho‑syntaktische. Nicht
75
Fremdwort im Witz
Das alles verlangt von dem Sprachträger, dass dieser über bestimmte
Sprachkenntnisse verfügt, wenn er einen mit solchen Elementen fremder Herkunft gefüllten Witz richtig, d.h. wie von den Autoren erwartet,
interpretieren will.
Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass nicht die Tatsache,
dass ein fremdes Element in einem witzigen Text erscheint, hier eine Rolle spielt, sondern, wie und ob es von den Witzfiguren verstanden wird.
Den Sprachträgern sind nämlich die sich vollziehenden Veränderungen
innerhalb der Sprache nicht bewusst. Daraus resultieren dann zahlreiche Missverständnisse und Versprechungen, die von den Witzautoren
auch zum Zwecke des Humoristischen eingesetzt werden können
Die Interpretation des Humoristischen verlangt von den Rezipienten, dass diese nicht nur viel Sinn für Humor haben, sondern dass sie
eben auch ihre eigene Sprache mit allen Nuancen und Doppeldeutigkeiten können. Jedoch selbst die Kenntnisse sind noch keine Garantie dafür,
dass ein als ein witziger konzipierter Text als lustig eingestuft wird.
Den Sprachkenntnissen wird eine besondere zusätzliche Rolle zugeschrieben, das Verstehen der angebotenen Inhalte zu erleichtern, wobei
betont werden soll, dass sie nicht ausreichend sind, wenn man die Fragen nach ihrer Beurteilung stellt. Da sind außersprachliche Erscheinungen mit im Spiel, weil die Interpretation immer einen subjektiven Charakter hat. Rein objektiv kann nur eine sprachliche Analyse sein, in der
nach bestimmten sprachlichen Elementen des Humoristischen gesucht
werden kann. Demzufolge fällt es beim Interpretieren des Witzigen äußerst schwer, das Sprachliche von dem Außersprachlichen zu trennen
und diese separat zu behandeln.
Im Falle eines in einer Comedy‑Show angebotenen Sketches sind
das Erscheinungsbild und die Körpersprache der in eine konkrete Rolle schlüpfenden Darsteller, die alles räumlich kennzeichnende Situation
und Musik und Bilder als die das alles begleitenden Elemente zu verstehen. Als eine vollständige Interpretation gilt demzufolge die des Ganzen,
also die der erwähnten Elemente.
weniger wichtig ist dabei natürlich auch die Frage nach der semantischen Anpassung, d.h. in wie weit die in der Nehmersprache bestehende Lexik die Bedeutung der
entlehnten Elemente beeinflussen kann und zu welchen Veränderungen in ihrem
Bedeutungsbereich es kommen kann.
76
Fremdwort im Witz
Das ein Vorwissen aus einem bestimmten Bereich implizierende Entschlüsseln der in den witzigen Texten versteckten Inhalte ist eng mit
den Sprachkenntnissen verbunden. Es wird davon ausgegangen, dass
der Rezipient über ein ihm das Gelesene bzw. Gehörte richtig zu verstehen erlaubendes Allgemeinwissen verfügt, ohne dass er dazu gezwungen wird, auch die die Bedeutung der angebotenen witzigen Inhalte
verstärkenden Elemente der Körpersprache, Bilder bzw. Musik zu interpretieren.
Das ist der entscheidende Unterschied zwischen den für die Zwecke
der Analyse gewählten Beispielen der Ethnowitze. Die aus dem Internet
stammenden kurzen Witze zeichnen sich eher durch die dort eingesetzten, zum Ausdruck gebrachten Vorurteile aus, wobei bei den Sketchen
aus „Was guckst du?!“ die Rede von dem geplanten Einsatz der fremdsprachigen Elemente sein kann, die den jeweils auftretenden Figuren
entweder gar nicht oder nur teilweise bekannt sind.
Die Frage nach den Kenntnissen, sowohl seiner eigenen als auch nach
den einer fremden Sprache ist in den meisten Fällen der Ausgangspunkt
für Sketche aus „Was guckst du?!“, wobei in den im Internet zu findenden
Witzen in den meisten Fällen mit den Stereotypen gespielt wird. Diese
Erscheinung geht darauf zurück, dass bei einem im Fernsehen präsentierten Sketch gesprochene Sprache zusammen mit dem von den Autoren ausgedachten außersprachlichen Kontext eine Rolle zu spielen hat.
Situative Kontexte, die die angebotenen Witze begleiten, verstärken alles Sprachliche, was von den Autoren zum Ausdruck des Humoristischen
ausgewählt wurde.
Für die analysierten Witze ist das Spiel mit der Polysemie, der Homonymie, der Wortbildung und dem Fremdwort charakteristisch.
Nicht weniger wichtig ist dabei die den fehlerhaften Formen verschiedener Art zugeschriebene Funktion der als Mittel des Humoristischen
einzusetzenden Einheiten.
Die genannten sprachlichen Mittel des Witzigen hängen eng entweder mit den meist fehlenden Deutschkenntnissen der Witzfiguren zusammen oder betreffen ihre mit den Englischkenntnissen verbundenen
Probleme (Witz 24). Sie spielen nämlich die entscheidende Rolle als Motiv, das in zahlreichen Witzen platziert wird.
77
8
Intertextuelle
Elemente im Witz
Neben den in den früheren Punkten der Arbeit besprochenen, eine äußerst wichtige Rolle bei der Entstehung des Humoristischen spielenden
Erscheinungen, wie Polysemie, Homonymie, Homophonie und Fremdwort, soll auch die Intertextualität genannt werden, vor allem wegen
ihrer mit dem richtigen Verstehen und Interpretieren der witzigen Inhalte verbundenen Bezüge auf das dem Rezipienten schon vom Hörensagen Bekannte, sei es Filme, Musik, Firmennamen oder sogar die mit gewissen Assoziationen zusammenhängenden Länder‑ und Städtenamen.
Man stützt sich dabei auf die von Kristeva eingeführte Intertextualität
als das mit jedem neu entstehenden Text zusammenhängende Merkmal,
das praktisch in anderen Texten wiederholt werden kann, was auf die
zwischen den Texten als Einheiten des Kommunikationsprozesses bestehenden Relationen zurückgeht.
Der von Kristeva im Jahre 1967 eingeführte Begriff der Intertextualität bezieht sich auf die von Bachtin präsentierte Theorie der Dialogizität der Texte81. Sie betont den nicht ein für alle Male bestimmten, nur
mit einem Anwendungsbereich verbundenen semantischen Charakter
der sprachlichen Elemente. Nach Kristeva gehen alle Sprachelemente
verschiedene Relationen ein, sodass jedes Mal unterschiedliche Bedeutungen zustande gebracht werden. Auf diese Weise ist der intertextuelle
Charakter der Sprache mit im Spiel. „So ist Intertextualität mit Textualität
immer schon gegeben und jeder Text ist zugleich ein Intertext.“ (Fix 2000,
S. 450).
Mit der Interpretation der angebotenen witzigen Texte hängt das
ganze, dem Sprecher zur Verfügung stehende Netz von Assoziationen,
die auf sein Vorwissen zurückgehen. Man bezieht sich demzufolge auf
die von Fix (2000, S. 449) geäußerte These: „Der Gedanke, dass Texte sich
immer auf Texte beziehen (müssen), liegt allen Auffassungen zugrunde.“,
81 Vgl. Schweikle G./Schweikle I. (1990), Metzler‑Literatur‑Lexikon: Begriffe und Defi­
nitionen, Stuttgart, S. 223; Kristeva J. (1972), Bachtin, das Wort, der Dialog und der
Roman, In: Ihwe J. (Hrsg.), Literaturwissenschaft und Linguistik. Ergebnisse und Per­
spektiven. Bd. 3 Zur linguistischen Basis der Literaturwissenschaft II, Frankfurt a.M.,
S. 345–375.
81
Intertextuelle Elemente im Witz
weil sie dabei auch auf die dem Rezipienten und zugleich dem Textproduzenten zugeschriebene, mit seiner Erfahrung als die jedes Sprachträgers82 zusammenhängende Rolle hinweist:
Ein konkreter Text, ein Textexemplar kann sich auch — formal
oder inhaltlich — auf andere Textexemplare beziehen, indem er
Inhalts‑ oder Formelemente von Vortexten oder auch beides aufgreift bzw. auf Folgetexte verweist.
(Fix 2000, S. 449)
Der Rezipient wird demzufolge dazu aufgefordert, sich auf das von früher Bekannte zu erinnern, um das Gelesene, Gesehene bzw. Gehörte
richtig zu verstehen und zu interpretieren. Darauf beziehen sich dann
die Autoren der Witze, denn im Rahmen des Humoristischen wird in
erster Linie mit Elementen der Intertextualität gearbeitet — der Parodie, dem Zitat, der Paraphrase oder auch der Anspielung. Alle erwähnten
Elemente gehören zum Inventar der Mittel des Witzigen. Die zwischen
den schon bestehenden und den erst entstehenden Texten festzustellenden Relationen werden mit ihrer Hilfe erweitert.
Man kann an dieser Stelle einige Witzbeispiele anführen, die das Auftreten der intertextuellen Elemente und ihre Rolle im Witz bestätigen.
Nicht selten werden die Motive im Witz vermischt, sodass zum Beispiel in einem Blondinen‑Witz83 auch ein intertextuelles Element Aldi erscheint.
[XXI]
Eine Blondine steht im Aldi an der Kasse, als Ihr Handy
klingelt.
Sie geht ran, hört die Stimme und fragt ganz erstaunt:
„Hallo Mama, woher weisst du, dass ich im Aldi bin?!“
►►eine dumme Blondine als Motiv und Zielscheibe
►►Aldi als intertextuelles Element
82 Vgl. Fix U. (2000), Aspekte der Intertextualität, In: Brinker K./Antos G./Heinemann W./
Sager S. (Hrsg.), Text‑ und Gesprächslinguistik. Ein internationales Handbuch zeitge­
nössischer Forschung, Berlin/New York, S. 449–457.
83 Von www.witze‑chef.de (Zugriff: 2015).
82
oder
[XXII]
Intertextuelle Elemente im Witz
Warum klaut eine Blondine bei Aldi?
Ist billiger!
►►eine dumme Blondine als Motiv und Zielscheibe
►►Aldi als intertextuelles Element
Es können auch kurze Witze zitiert werden, in denen nicht nur mit einem intertextuellen Element McDonald‘s, sondern auch mit dem Fremdwort chicken, der sich aus der Zusammenstellung von einem deutschen
schicken und einem englischen Wort chicken herausgebenden Homophonie und letztendlich auch mit einem aus dem Dialekt kommenden Wort
Hendl gespielt wird, sodass in einem kurzen Text relativ viele Mittel des
Humoristischen gefunden werden können.
[XXIII] Ein Ö� sterreicher bei McDonald‘s: „I hätte gern ein Hendl!“
Der Angestellte: „Sie meinen Chicken?“
Der Ö� sterreicher: „Nein nicht schicken, ich ess‘ es
gleich hier.“
►►McDonald‘s als intertextuelles Element
►►Fremdwort chicken
►►Homophones Paar chicken vs. schicken
►►Element des Bayrischen Hendl
Unter den im Internet zu findenden Witzen84 gibt es auch solche, in denen die Eigennamen von verschiedenen Fastfood‑Restaurants verwechselt werden, was auch mit den für ein bestimmtes Restaurant typischen
Speisenamen verbunden ist. Der Autor beruft sich somit auf die Kenntnis der beiden und die Witzfiguren verwechseln die Namen, was als ein
überraschendes Ende zu verstehen ist.
[XXIV] Martin und Philipp gehen zu Burger King.
Martin zur Bedienung: „Einen Big Mac, bitte.“
84 http://witze.net/mcdonald‑s‑witze (Zugriff: 2016).
83
Intertextuelle Elemente im Witz
Bedienung: „Den gibt’s nur bei McDonald’s!“
Martin: „Ich will aber einen Big Mac!“
Bedienung: „Hier gibt’s aber keinen!“
Das geht so weiter bis Martin vom Sicherheitspersonal rausgeschmissen wird.
Darauf fragt ihn Philipp: „Und was jetzt?“
Martin: „Jetzt geh ich zu McDonald’s und verlange einen
Whopper!“
►►Burger King und McDonald‘s als intertextuelle Elemente
►►Speisennamen Big Mac und Whopper als intertextuelle
Elemente
►►Speisenamen Big Mac und Whopper als Fremdwörter
►►Verwechslung als Spiel mit den intertextuellen
Elementen
Interessant zu sein scheinen auch solche Witze, in denen mit den als intertextuelle Elemente zu verstehenden Automarken so gespielt wird,
dass sie als Initialwörter betrachtet werden und eine mit Ironie und Biss
erklärte Bedeutung haben85, z.B. die Automarke Opel wird folgendermaßen ausgelacht:
[XXV]
Opel: Ordinärer Pfusch eines Lehrlings
►►wertende Funktion der gebrauchten Lexeme ordi­
när, Pfusch
►►Spiel mit den hinter dem Wort Lehrling versteckten Informationen [+ohne Erfahrung] und [+Fehler begehend]
[XXVI] Opel: Ohne Plan einfach losgebaut
►►wertende Funktion der gebrauchten Wortgruppe
ohne Plan
85 Vgl. „Von Audi bis VW Gemeine Witze über Automarken“ (=http://www.berliner‑zeitung.de/ratgeber/auto/‑gemeine‑witze‑ueber‑automarken‑6233788 (Zugriff: März
2016).
84
[XXVII] Opel: Ohne Power ewig Letzter
Intertextuelle Elemente im Witz
►►wertende Funktion der gebrauchten Lexeme ohne Power,
ewig, Letzter
Die Qualität der Marke BMW wird so präsentiert:
[XXVIII] BWM: Bayrischer Müllwagen
►►Spiel mit der gebildeten Wortgruppe: Adjektiv Bayrischer
und Determinativkompositum Müllwagen
►►wertende Funktion der gebildeten Wortgruppe
[XXIX] BMW: Bring mir Werkzeug
►►hinter dem Imperativsatz versteckte Information über die
in Frage gestellte Qualität des Autos
Dem Fiat wird schlechte Qualität vorgeworfen,
[XXX]
Fiat: Fehler in allen Teilen
sodass die Information darüber sogar als versteckte Botschaft in einem
makabren Text erscheint
[XXXI] Fiat: Fahrt im Auftrag des Todes
oder aber auch in Bezug auf die potenziellen Fahrer entschlüsselt werden kann:
[XXXII] Fiat: Für Idioten allgemein tauglich.
Nicht selten wird diese Art Erklärung mit emotional geladenen Attributen versehen, wie es im Falle von der Automarke VW ist:
[XXXIII] VW: Vergammelter Wagen
85
Intertextuelle Elemente im Witz
[XXXIV] VW: Verrottetes Wrack
Die gebrauchten intertextuellen Elemente werden demzufolge aufs Neue
semantisch definiert, indem zum Zwecke des Humoristischen wertende
Elemente als Erklärungen der in der Marke stehenden Anfangsbuchstaben genannt werden.
Der von Kristeva eingeführte Begriff der Intertextualität wird oft
und viel diskutiert. Man kann sich u.a. auf Prayer Elmo Raj berufen
(2015, S. 78), der auf die aktive Teilnahme der schon bestehenden Texte am Erzeugen der neuen hinweist, indem er sagt: „Text is a practice and
productivity“86. Demzufolge kann jeder entstehende Text als Anfang für
andere Texte verstanden werden, wenn er nachgeahmt, zitiert oder parodiert wird.
Der Begriff der Intertextualität in Bezug auf das Textverstehen wird
u.a. von Blühdorn (2006, S. 285) detailliert besprochen und folgendermaßen erklärt:
Intertextualität im Sinne Genettes umfasst alle Formen des ausdrücklichen oder versteckten Zitierens, des Wiederaufgreifens
vorgeprägter Sprachmittel und Formulierungen aus einem Text
durch einen anderen.
Die so formulierte Definition kann bei der Analyse des Witzigen mitberücksichtigt werden, denn der Humor arbeitet in erster Linie mit allen dem Rezipienten vor allem dank den Medien bekannten Motiven. Die
Autoren berufen sich auf das Vorwissen der Zuschauer bzw. Zuhörer, sodass sich diese an bestimmte, von früher bekannte Texte erinnern können und ihre Bedeutung in dem Witztext dekodieren.
Die Analyse der von „Was guckst du?!“ angebotenen Sketche und der
den deutschen Internetseiten entstammenden kurzen Witze zeigt, dass
die Parodie als Mittel des Humoristischen in erster Linie in den Sketch86 Vgl. mehr dazu: Raj P. E. (2015), Text/Texts Interrogating Julia Kristeva‘s Concept
of Intertextuality, In: Ars Artium: An International Peer Reviewed‑cum‑Refereed Re­
search Journal of Humanities and Social Sciences, Vol. 3, S. 77–80 (= http://www.docfoc.com/texttexts‑interrogating‑julia‑kristevas‑concept‑of‑intertextuality‑by, Zugriff: 9.02.2016).
86
Intertextuelle Elemente im Witz
texten eingesetzt wird, was auf das zwischen dem Verbalen und dem
Nonverbalen verlaufende Spiel zurückzuführen ist.
Die Dialoge werden mit dem situativen Kontext so erweitert, dass
eben nicht nur das Sprachliche nachgeahmt werden kann, sondern auch
alles Situative, die Körpersprache und das Erscheinungsbild der stilisierten Gestalten, was zusammen zur Entstehung des Witzigen einen
bedeutenden Beitrag leistet.
Die im Rahmen der Fernsehshow gezeigten Szenen beziehen sich
nicht selten auf die aus dem Fernsehen bekannten Sendungen und Filme. Die Autoren nutzen die Motive auch in ihren Sketchen aus und der
Rezipient hat demzufolge die Möglichkeit, alles Versteckte zu erkennen
und es korrekt zu interpretieren, indem er auf das Bekannte auch Bezug
nehmen kann.
Die Wörterbuchdefinitionen87 der Parodie beinhalten solche Merkmale, wie [+komisch‑satirisch], [+nachahmend], [+vertauschend], wobei auch von der Eigenschaft [+lächerlich] und [+unpassend] die Rede
ist. Als Synonyme für Parodie erscheinen Bezeichnungen wie Nachah­
mung, Nachbildung, Replik, Replikation, Abklatsch, Klischee, Kopie, Imitati­
on, Schablone, Attrappe ernster Dichtung, die das Merkmal [+abwertend]
hervorheben, sodass eben wegen dieser Eigenschaft sowohl der Inhalt
als auch die Form als Parodie gelten können.
Die schon bestehenden Kunstwerke werden somit zur Quelle von allem Neuen, das durch das komisch‑satirische Nachahmen des Alten zustande gebracht wird. Die Travestie zeichnet sich durch ihre unpassende und lächerliche Form aus und die Parodie — durch den unpassenden
Inhalt.
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Parodie auch
als etwas Zufälliges betrachtet werden kann, wenn die Nachahmung
nicht mit Absicht zustande kommt.
Das Merkmal [+lächerlich] entscheidet über den Einsatz der Parodie
in der Unterhaltungskunst. Die von Yanar und seinem Team präsentierte
Unterhaltung kann als Paradebeispiel für das mit Absicht durchgeführte
Spiel mit den sich auf das Vorwissen der Rezipienten berufenden Assoziationen mit den vom Fernsehen als Unterhaltungsmedium angebotenen
Inhalten gelten.
87 Vgl. Software Office‑Bibliothek (2013), Mannheim.
87
Intertextuelle Elemente im Witz
„Was guckst du?!“ beruft sich vor allem auf die Fernsehwerbung, wie
die für „Miracoli“, wenn im Programm anstelle von „Miracoli — die beste
Nudel der Welt“ der Werbetext „Irakoli, die beste Nudel der Welt“ erscheint.
Mit dieser Werbung wird auf den Irak und auf Hussain angespielt, wobei die erstere Anspielung mit dem in der Werbung auftretenden Namen des Staates selbst zusammenhängt und die letztere — das Resultat des außersprachlichen Kontextes ist, weil im Bild irakische Soldaten
und Hussain parodiert werden.
Wegen ihres internationalen Charakters treten auch im Bereich des
Witzigen die Eigennamen der von der amerikanischen Schnellrestaurantkette McDonald’s angebotenen Speise Big Mac (Witz 69). Eine andere Fastfood‑Bezeichnung Hot Dog (Witz 163) wird auch als Element des
Witzigen genutzt.
Ein weiteres Beispiel für ein mit der Werbung zusammenhängendes
Motiv ist der Sketch „Dreier‑Fahrt“, in dem auf die bekannte Werbung für
die Kosmetikreihe „drei Wetter Taft“ angespielt wird. Beide Werbungen
haben das Frisur‑Motiv gemeinsam, was auf die immer haltende Frisur
zurückgeht.
In den analysierten Internetwitzen konnten Bezüge auf die aus der
deutschen Werbung bekannten Lebensmittel festgestellt werden —
„5 Minuten Terrine“ (Witz 106) und „Knoppers“ (Witz 183), Putzmittel,
wie „Meister Proper“ und „General“ (Witz 22), oder der Name der Hundenahrung „Chappi“ (Witz 57).
Der Ausgangspunkt für die weiteren Parodien in der Comedy‑Show
„Was guckst du?!“ ist auch ein bekannter amerikanischer Film „Nicht
ohne meine Tochter“, in dem die Geschichte einer mit einem Iraner verheirateten und im Iran lebenden Amerikanerin dargestellt wird. Im Programm heißt die Serie „Nicht mit meiner Tochter“ und erzählt die Geschichte einer komplizierten Liebe zwischen dem Deutschen Manfred
Winter und der Türkin Aische Yildirim. Die Autoren spielen somit mit
dem Titel und dem Inhalt des Filmes selbst, indem sie sich auf dessen
Kenntnis berufen.
Ein deutscher Serienkrimi „Der Bulle von Tölz“ ist die Vorlage für die
in der Show ausgedachten Serie „Der Türke von Tölz“, in der einerseits
die Kenntnis der deutschen Serie und andererseits auch der in ihr erscheinenden Gestalten die Voraussetzung für das richtige Verstehen der
ausgedachten Szenen ist.
88
Intertextuelle Elemente im Witz
Die kurzen Internetwitze zeichnen sich durch den Einsatz des Titels einer deutschen Fernsehserie aus — „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“
(Witz 118) und des eines bekannten amerikanischen Films „Schweigen
der Lämmer“ (Witz 66, 116). Dabei greifen die Autoren auch zu den Namen der Filmgestalten, wie Dr. Stefan Frank (Witz 10) oder Winnetou
(Witz 162).
Nicht nur amerikanische Motive werden von den „Was guckst du?!“ —
Autoren parodiert. Auch deutsche Nachrichtensendung „Tagesschau“
wird hier zu „Tagesguck“ und selbst im Titel wird mit dem sich in der
Sendung wiederholenden Element gucken gespielt.
Die in der Show gezeigten Sketche sind ein gutes Beispiel für die
Stilisierung der dort auftretenden Figuren auch mithilfe der für deutsches Fernsehen charakteristischen Shows und deren Szenerie, wie
z.B. „Ausländer‑Jeopardy“ (in Anlehnung an „Jeopardy“) und „Wer wird
Millionär?“.
Im empirischen Teil wird der Witz (1) über den deutschen Integra­
tionstest präsentiert, in dem nach dem Schema der Fernsehshow
„Wer wird Millionär?“ um die von dem deutschen Pass abhängende Zukunft eines Türken gespielt wird. Das ganze „Verfahren“ ähnelt eher einem Verhör mit den vorauszusehenden Folgen, wobei es doch ein überraschendes Ende gibt und die richtig formulierten Antworten geben
dem Türken die Chance, in Deutschland zu bleiben. Ausgelacht wird hier
praktisch alles — von dem Format dieses einer Fernsehshow ähnlichen
Tests, über die begleitende, mit der Steigerung der Spannung verbundene Musik bis zum letzten Motiv — dem gewonnenen Preis in Form des
erträumten deutschen Passes.
Das besprochene Beispiel zeigt deutlich, dass nicht nur mit dem Inhalt selbst, sondern auch mit der Sprache an sich gespielt werden kann,
indem die im genannten Sketch auftauchenden sprachlichen Motive in
Form der überlangen, zusammengesetzten Sätze dem sich um den Pass
bewerbenden Türken nur Schwierigkeiten bereiten sollen.
Der Titel der Quizshow „Wer wird Millionär?“ erscheint auch in einem
anderen Sketch (Witz 22), in dem Ranjid im Fernsehstudio seine Teilnahme am Programm vorspielt.
Die Figur des sympathischen Inders Ranjid wird zur Hauptgestalt der
Aktion „Sorgenrind“, mit der auf die in Deutschland seit Jahren laufende
Aktion „Sorgenkind“ angespielt wird. Der sich von seiner heiligen Kuh
89
Intertextuelle Elemente im Witz
Benita nicht trennende Ranjid wird somit zum Vertreter der ganzen,
ständig für ihre Kühe wie für ihre eigenen Kinder sorgenden Nation.
Der Frauenschwarm Francesco erscheint u.a. in der Flirtshow
„Herzblatt“, in der er nach seiner Liebe sucht. Die Autoren haben somit
das Motiv dieses Programms ausgenutzt, um den nach den geltenden
Stereotypen der Machos und Angeber beurteilten Italiener in einem etwas anderen Licht darzustellen — als einen sich nach der Liebe sehnenden Mann.
Als Grundlage einer weiteren in „Was guckst du?!“ platzierten Fernsehshow — diesmal einer Gerichtsshow „Richterin Ü� nal“ — dient das
Programm „Richterin Barbara Salesch“.
Als intertextuelle Elemente können auch die aus dem Fernsehen bekannten Namen der Komiker herangezogen werden, deren Kenntnis die
Garantie für die richtige Interpretation des gezeigten Sketches ist, wie
Harald Schmidt, Anke Engelke, Ingolf Lück (Witz 22). In den Witzen erscheinen auch die bekannten Namen aus der Sportwelt (Witz 1, 144) und
aus dem Showbusiness (Witz 172). Der Einsatz der bekannten Namen
verlangt von den Rezipienten die Kenntnis der Personen, damit der jeweilige Witz richtig verstanden werden kann.
Das zum Vergleich herangezogene Material in Form von den ausgewählten Internetwitzen bietet vorwiegend kurze Texte, in denen in erster Linie mit den bekannten Eigennamen der deutschen Discounterkette
Aldi gespielt wird bzw. mit den Eigennamen der Schnellrestaurants wie
McDonald’s oder Ützel‑Gebrützel (in Stuttgart) bzw. mit den geographischen Namen oder aber auch mit den Namen der Sehenswürdigkeiten,
die auch als intertextuelle Elemente zu verstehen sind.
Mit dem richtigen, also von den Autoren vorausgesetzten und erwarteten Verstehen und Interpretieren der angebotenen witzigen Texte hängt die Kenntnis der in den Sketchen ausgenutzten Motive zusammen, nicht nur der aus dem Fernsehen, deren Fehlen eventuelle
Missverständnisse hinter sich zieht. In den Witzen können auch historische Bezüge hergestellt werden, sodass der Rezipient mit den Fakten und den Namen aus der deutschen Geschichte (Witz 1, 54, 177)
bzw. aus der Geschichte anderer Länder (Mubarak, Witz 192) konfrontiert wird.
Neben den in den Witzen auftauchenden Fernseh‑ oder Filmmotiven
können auch die mit der Literatur zusammenhängenden Elemente ge90
Intertextuelle Elemente im Witz
nannt werden, wie die Buchtitel („Alice im Wunderland“, Witz 67, 72, 75,
119) oder Märchenmotive fliegender Teppich (Witz 132).
Nicht weniger wichtig für das Witzige scheinen die Automarken als intertextuelle Einheiten zu sein, die zusammen mit den aus den Werbungen für konkrete Marken ausgerissenen Schlagworten eine gewisse
Ladung an Humor herüberbringen sollen (u.a. Witz 9, 26, 50, 53), die Namen der Autofabriken (Daewoo, Witz 178) oder die der Fluggesellschaften (Alitalia, Witz 136).
Die Autoren greifen zu verschiedenen Motiven, Figuren und Themen,
denen sie eine dem witzigen Inhalt entsprechende sprachliche Seite hinzufügen, die zusammen mit den außersprachlichen Mitteln eine fiktive,
trotzdem aber gar nicht auszuschließende, mit dem Leben der Ausländer in Deutschland verbundene Realität schafft.
91
9
Empirischer Teil
Für die Zwecke der Analyse wurden aus einer Unmenge der im Internet
zu findenden Witze und aus der deutschen Comedy‑Show „Was guckst
du?!“ insgesamt die 200 repräsentativsten Ethnowitze gewählt. Das
Wahlkriterium war die am häufigsten im Zerrspiegel dargestellte Nation. Kaya Yanar bietet seinen Zuschauern vor allem Witze über Türken,
Italiener und Araber, des Weiteren sind es u.a. Inder‑ und Polenwitze. Infolgedessen haben sich 5 Subgruppen ergeben, die einerseits aus den in
der Show präsentierten Sketchtexten bestehen (25 Texte) und andererseits aus den verschiedenen deutschen Internetseiten entstammenden
Witzen (175 Texte) gebildet werden konnten. Insgesamt entstand auf
diese Weise eine Gruppe von den repräsentativsten Ethnowitzen über
Türken (124), Italiener (39), Polen (18), Araber (12) und Inder (7).
Die genannten Gruppen wurden unter dem Aspekt der Form und der
Sprache analysiert. Unter das Kriterium Sprache fallen alle sprachlichen
Mittel des Humoristischen, d.h. es sollte festgestellt werden, welche Rolle der Polysemie, der Homophonie, der Wortbildung, den fremdsprachigen Elementen und der übertragenen Bedeutung der eingesetzten Lexik
zugeschrieben werden kann. Die Witze wurden auch unter dem Aspekt
der Syntax und der eingesetzten stilistischen Mittel analysiert.
Nicht weniger wichtig für die Sprache der witzigen Texte und ihre
Wirkung sind die von den Autoren absichtlich benutzten fehlerhaften
Formen verschiedener Art, d.h. Fehler auf der morphologischen Ebene
(falsche Konjugationsformen, falscher bzw. fehlender Artikel, falsche
Adjektivform, falsches bzw. fehlendes Pronomen, falsches Negationswort), auf der Ebene der Syntax (Fehler in der Wortfolge, fehlende Satzglieder) und auf der Ebene der Lexik (falsch eingesetzte Wörter). Es hat
sich herausgestellt, dass in den geschriebenen Witzen auch phonetische
Varianten stehen, was der Kategorie der Fehler zugeordnet wurde.
In diesem Kapitel werden die genannten Gruppen detailliert präsentiert (Spalte 1), ihre Form bestimmt (Spalte 2) und alle sprachlichen Mittel des Humoristischen genannt (Spalte 3). In der Spalte 3 wird auch darauf gezeigt, welche Stereotype in dem jeweiligen Witz auftreten, ob ein
die Geschmacksgrenzen überschreitender Text dem sog. schwarzen Hu95
Empirischer Teil
mor, also den makabren Witzen zugeordnet werden kann. Die auf diese Weise entstandenen Tabellen geben eine genaue Ü� bersicht über die
Sprache der für die Zwecke dieser Abhandlung gewählten witzigen deutschen Texte und die bereits erwähnten außersprachlichen Eigenschaften. Nicht die Witzmotive sind von der größten Bedeutung gewesen, sondern alles Sprachliche, was einen situativen Witz auch zugleich zu einem
Sprachwitz ausmacht.
Die ganze Gruppe von 200 Witzen wurde in 2 große, sich in Bezug
auf ihre Herkunft ergebende Subgruppen (Witze aus „Was guckst du?!“
und Internetwitze) eingeteilt, die wiederum nach dem Kriterium der
auszulachenden Nation in weitere Untergruppen einzuteilen waren.
Das Kapitel endet mit den aus der durchgeführten Analyse gezogenen
Schlussfolgerungen und den über den Einsatz konkreter Mittel des Humoristischen berichtenden Prozentzahlen.
9.1. Witzmotive und Zielscheiben
Unabhängig von der Quelle — sei es die Comedy‑Show, seien es Internetseiten, wird von den Autoren zum Stereotyp gegriffen, was als Ausgangspunkt für alles Witzige verstanden wird. Um die Stereotype herum werden bestimmte Skripts gebildet, sodass der sie füllende Inhalt
und die zu seinem Ausdruck gebrauchte Lexik ein verallgemeinertes
Bild von der ganzen Nation herstellen sollen. Den Ausländern werden
die für eine konkrete Nation charakteristischen Nachteile vorgeworfen,
die gleichzeitig zu einem zeit‑ und raumunabhängigen Stereotyp geworden sind.
Bei der Besprechung der Internetwitze soll vor allem auf ihre Anonymität gezeigt werden, was zur Folge hat, dass die Autoren nicht selten
die Grenzen verschiedener Art überschreiten, sodass es zu den Verstößen gegen soziale Normen kommt. Es wird relativ oft mit der Beleidigung so gespielt, als ob sie ein neutrales Element wäre, wobei es ganz
offensichtlich über die Grenzen des guten Geschmacks hinausragt. Man
vergleicht z.B. die Türken mit dem Müll, den man loswerden will, indem
man solches Motiv wie Mülltonne nicht in einem, sondern in zahlreichen
Witzen erscheinen lässt (Witz 54, 67, 77, 84, 85, 94, 106, 111, 112, 113,
117). Nicht weniger wichtig ist dabei die Tatsache, dass dieser Wille, Tür96
Witzmotive und Zielscheiben
ken aus Deutschland loszuwerden, ziemlich oft als Element der makabren Witze erscheint, indem Witze über Bestattungsunternehmen entstehen, die lieber 1000 Türken als einen Deutschen bedienen (Witz 34)
bzw. wenn in dieser Hinsicht die Rede von den Müllverbrennungsanlagen ist (Witz 54) oder wenn sogar historische Hintergründe in einem
Witz sichtbar werden, wenn die Judenvernichtung angesprochen wird
als Warnung davor, was mit den Türken passieren kann (Witz 42). Von
den Rezipienten wird auf diese Weise ein ziemlich breites Wissen verlangt — von den historischen Gegebenheiten der früheren Jahrhunderte
über das Heutige jeder konkreten Nation bis zu den mit ihren Traditionen verbundenen Kleinigkeiten, die für die richtige Interpretation doch
auch eine sehr wichtige Rolle spielen.
Die Autoren der in diesem Buch dargestellten Witze über Türken arbeiten nicht nur mit einem Vorurteil, sondern zeigen auf mehrere hin.
Neben dem Motiv eines faulen, auf Kosten des Staates lebenden, sich von
der Arbeit drückenden und klauenden Türken erscheint ein überall nur
eine Gelegenheit zum Geldmachen sehender Türke, der an seiner traditionellen Küche hängt und dank ihr auch zum großen Geld kommen
will, indem er überall seine Dönerbuden aufmacht. Ausgelacht wird auch
das Problem der fehlenden Deutschkenntnisse, wobei auch als Motiv
eine des Amtsdeutschen mächtige Figur eines Dolmetschers erscheint
(Witz 2).
Die Italiener treten in den meisten Witzen als mit allem protzenden
Machos auf, die zugleich aber sehr gern in die Rolle eines Muttersöhnchens schlüpfen, sich als beste Liebhaber der Welt ausgeben und nicht
selten auch als eine klauende Nation gezeigt werden. Ausgelacht werden auch die Relation Schwiegersohn — Schwiegermutter (Witz 164)
und die Liebe zur nationalen Küche (Witz 167) und zum Alkohol
(Witz 165).
Die in den analysierten Witzen auftauchenden Polen werden als eine
klauende Nation präsentiert. Dieses Motiv wird auch in den makabren
Witzen versteckt, die als Frage‑Antwort‑Witz fungieren (Witz 176). Es
wurde nur ein Witz gefunden, wo Polen als eine fleißige Nation dargestellt werden (Witz 170), wobei die Autoren auch mit dem Bild eines alles für das Geld machenden Polen spielen. Ein böses Spiel erscheint in
zwei Witzen, wenn bissig über die sich zur Arbeit meldenden Polen gesprochen wird (Witz 184, 185).
97
Empirischer Teil
In der Gruppe der Araberwitze wird vor allem mit dem stereotypen
Bild eines steinreichen arabischen Prinzen (Witz 191, 195), mit dem versteckten Bild eines arabischen Terroristen (Witz 194) und mit dem Stereotyp eines faulen, auf die Unterstützung Deutschlands angewiesenen
Menschen gespielt (Witz 200).
Die auf den Internetseiten gefundenen Inderwitze bilden eine relativ
kleine Gruppe, wobei dort nur mit einer Assoziation gespielt wird — mit
dem traditionellen Flötespiel vor den Kobras.
9.1.1. Witzmotive und Zielscheiben. Überblick
1. Faulheit
Während der Analyse konnte festgestellt werden, dass es nicht selten
vorkommt, dass die in den Witzen auftretenden Motive und Zielscheiben wiederholt, aber zugleich auch etwas modifiziert werden, was nur
auf die die Deutschen besonders störenden Eigenschaften der jeweiligen Nation hindeutet. Als Beispiele können hier die Witze über die Gründe der Migration in ein anderes Land genannt werden. Es sind dann die
als Witzmotiv zu verstehenden in Deutschland fehlenden Arbeitsstellen
und die damit verbundene versteckte Botschaft über die soziale Unterstützung vom Staat (Witz 78, 87, 200). Es gibt dabei auch kurze witzige
Texte über die das deutsche Discountergeschäft Aldi für ein Wunderland
haltenden (Witz 72, 75, 100, 119) oder die Einkaufszeiten dort als gute
Zeiten betrachtenden Türken (Witz 118).
2. Faulheit und Veranlagung zur Kriminalität
Besonders stark werden in den deutschen Witzen 3 Nationen kritisiert
‒ Türken, Italiener und Polen, denen neben der Faulheit die kriminelle
Veranlagung vorgeworfen wird (Witz 2, 14, 23, 32, 58, 86, 97, 98, 101,
102, 127, 141, 169, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181,
182, 183). Dieses Stereotyp kann nicht selten erst zwischen den Zeilen gefunden werden, wenn mit versteckten Botschaften gespielt wird
(Witz 179, 182, 183, 184, 185).
3. Gewalttätigkeit
Mit den von den anonymen Autoren angebotenen Witzen werden sehr
schnell die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, die mit dem Ver98
Witzmotive und Zielscheiben
stoß gegen soziale Normen, gegen Tabus zusammenhängen. Wegen der Ano­
nymität fällt es den Textautoren leichter, Witze über die den Türken zugeschriebene Gewalttätigkeit (Witz 27, 29, 52, 56, 61, 91, 124) zu schaffen.
4. Arbeit
Das dem geltenden Stereotyp eines faulen und sich nur vom Staat bzw. von
der Familie (Italienerwitz 134, 168) unterstützen lassenden Ausländers
gleiche Motiv erscheint in allen Subgruppen, unabhängig von der auszulachenden Nation (Witz 2, 65, 71, 88, 129, 138). Es entstehen aber auch Witze, die das Gegenteil zum Ausdruck bringen und die Deutschen als diese
darstellen, die an den arbeitswilligen Ausländern zweifeln (Witz 30, 50,
103) oder die Türken als eine sich nur zum Putzen (Witz 99, 109) bzw. zur
Arbeit bei McDonald’s (Witz 69, 109) eignende Gruppe betrachten.
Das Motiv eines beim Arbeitsamt erscheinenden Türken wird auch
mit dem Stereotyp eines klauenden Türken vermischt (Witz 58).
5. Sexuelle Motive
Als weiteres Motiv erscheinen sexuelle Inhalte, die in Verbindung mit
dem in den Witzen auftauchenden Stereotyp eines frechen italienischen
(Witz 17, 18, 19, 20, 135, 146, 147, 152, 162) oder türkischen Machos
(Witz 10, 27, 45, 63, 68, 91, 93, 177) stehen.
6. Angeber
Türken und Italiener werden auch nicht selten als große Angeber ausgelacht (Witz 70, 146, 147, 148, 150, 151, 158, 160). Dabei soll auf einen
Witz (162) hingewiesen werden, in dem in einem Text über die in einem
Restaurant sich über die Liebhaberqualitäten unterhaltenden Frauen
neben einem Italiener noch ein Pole und ein Indianer erscheinen.
7. Vorliebe zum Alkohol
Das Motiv der Vorliebe zum Alkohol taucht in dieser Gruppe nur in einem Witz (165) auf und es betrifft 4 Nationen (Russen, Schotten, Italiener und Deutsche).
8. Ausländerfeindlichkeit
Es entstehen Witze über die Ausländerfeindlichkeit, in denen den Deutschen die Veranlagung zur Gewalt den Ausländern gegenüber (Witz 28,
99
Empirischer Teil
29, 34, 35, 37, 42, 48, 52, 54, 81, 83, 90, 89, 95) und sogar der Hass (Witz
42, 54, 55, 105, 106, 108, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 117, 131, 193) oder
aber auch die Angst vor ihnen (Witz 80) vorgeworfen werden. Zu dieser
Gruppe gehören auch Texte, in denen die Einstellung der Lehrer zu den
ausländischen Kindern gezeigt wird (Witz 31, 38, 39, 40, 41, 51).
9. Weitere Motive
Die für die Zwecke dieser Abhandlung analysierten Witze weisen noch
weitere Merkmale auf, die auch als Motive eingestuft werden können, d.h.
9.1. Bild der gar nicht an ihre Hygiene denkenden Türken (Witz
62, 64, 96, 114, 115, 133)
9.2. Kopftuch als Zeichen der kulturellen und nationalen Zugehörigkeit (Witz 60, 68, 79) und die Übertragung dieser Eigenschaft auf homosexuelle Männer (Witz 123)
9.3. ein auf das Alltagsleben übertragenes arabisches Märchenmotiv
(Witz 132)
9.4. Bild eines sich in Deutschland ganz gut fühlenden Türken
(Witz 8, 12)
9.5. Hängen an der eigenen nationalen türkischen (Witz 44, 47)
bzw. italienischen Küche (Witz 159, 167)
9.6. Streben nach Geld (Türkenwitz 92, 130)
9.7. Armut (Türkenwitz 73, 76)
9.8. Motiv der in Frage gestellten Schönheit der Türkinnen
(Witz 79)
9.9. Vorliebe zum Fußball (Italienerwitz 137, 144)
9.10. Bild eines viel, laut, schnell und ohne gebeten zu werden
redenden Italieners (Italienerwitz 140, 153, 170)
9.11. Bild eines italienischen Muttersöhnchens (Witz 148)
9.12. Bild eines dummen und naiven Italieners (Italienerwitz 145,
161, 163)
9.13. Bild eines seine Schwiegermutter hassenden Italieners (Witz 164)
9.14. Bild eines keine Ahnung von Technik und Autos habenden
Italieners (Witz 157)
9.15. Bild eines ängstlichen Italieners (Witz 154)
9.16. Bild eines italienischen Optimisten (Witz 155)
9.17. Bild eines sehr reichen Arabers (Witz 191, 195)
100
Witzmotive und Zielscheiben
9.18. Bild eines des ihn betreffenden Stereotypes eines Terroristen
bewussten Arabers (Witz 194).
10. Sonstiges
Nur die Gruppe der Inderwitze weist keine negativen Merkmale auf, denn
es wird dort vor allem ein Bild eines sympathischen (Witz 21, 22), klugen
und dabei auch schlauen Inders (Witz 186) gezeigt. Ansonsten erscheinen
in den Inderwitzen vor allem sprachliche (Witz 187, 188) und kulturspezifische Motive (Witz 189). In dieser kleinsten Gruppe gibt es auch einen
makabren Witz (190), in dem das Lepra‑Motiv gebraucht wird.
Was die Motive und Zielscheiben der analysierten witzigen Texte anbetrifft, soll auf Folgendes hingewiesen werden: es fällt auf, dass die Ethnowitze, unabhängig von der auszulachenden Nation, nicht selten mit
demselben Motiv erscheinen — mit dem Bild eines faulen, nur auf Kosten des Staates lebenden Menschen (Türken‑, Polen‑, Italiener‑ und Araberwitze), wobei Inder eher im positiven Licht dargestellt werden — als
sympathische und fleißige Personen.
Das sich dabei erhebende Problem ist einer anderen Natur. Neben den
auszulachenden und im Zerrspiegel dargestellten Ausländergruppen erscheint die Frage der Einstellung der Deutschen zu den Einwanderern
allgemein, was eben in den Witzen seinen Ausdruck findet. An dieser
Stelle soll auf den ersten aus der Comedy‑Show „Was guckst du?!“ stammenden Witz (Witz 1) hingewiesen werden, in dem der deutsche Inte­
grationstest als Motiv und als Zielscheibe erscheint. Der von einem sich
um den deutschen Pass bewerbenden Türken zu bestehende Test wird
mit der deutschen Quizshow „Wer wird Millionär?“ verglichen und die
erfragten Probleme sind gleichzeitig historische Gegebenheiten aus der
deutschen Geschichte, an die sich der prüfende deutsche Beamte nicht
mehr erinnern will. Nur die von dem Türken richtig formulierten Antworten garantieren ihm den als Preis zu verstehenden deutschen Pass
und den damit zusammenhängenden Aufenthalt in Deutschland.
In dieser 200 witzige Texte umfassenden Gruppe wurden vor allem
solche gefunden, in denen von den Autoren mit den Stereotypen gespielt wird, die zusätzlich mithilfe der fehlerhaften, mit Absicht, als Mittel des Humoristischen eingesetzten sprachlichen Elemente verstärkt
werden.
101
Empirischer Teil
Die Stilisierung ermöglicht das Spiel mit den im Zerrspiegel dargestellten Figuren. Alles soll übertrieben gezeigt und auch so verstanden
werden. Das Fernsehprogramm verbindet das Verbale mit dem Nonverbalen, was zusammen eine meisterhafte Mischung ausmacht. Die
Sketchtexte aus „Was guckst du?!“ sind im Vergleich zu den Internetwitzen länger, haben vor allem die Form eines Dialogs, in dem auch andere Formen erscheinen, wie Frage‑Antwort. Die den Sketchen aus „Was
guckst du?!“ gegenübergestellten kurzen, verschiedenen Internetseiten
entstammenden Witze erscheinen vor allem als Frage‑Antwort‑Strukturen und als Dialoge.
9.2. Witze aus „Was guckst du?!“
Form
(1) Deutscher Integrationstest
Dialog
Türkenwitz
Sprache
Beamter: Ja, Herr Egötürk, nur noch drei Fragen und Sie
haben den deutschen Integrationstest bestanden. Welche
Unterhose trug Helmut Schön bei der WM 1954 in der
Schweiz beim Endspiel Deutschland — Ungarn, das wir mit
3:2 gewonnen haben?
Kandidat: Das ist eine Fangfrage. Erstens Trainer war (1.1.)
nichts Helmut Schön, sondern Sepp Herberger und zweitens
(1.2.) Unterhosenfarbe war blau.
B: Gut, gut, richtig. Aber wir haben noch zwei Fragen. Was
sagte August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der uns
unsere Nationalhymne schenkte, am 26. August 1841 auf
Helgoland um genau 19.45?
K: Das kann ich Ihnen genau sagen. Genau um 19.45 sagte
er: „Wo habe ich diesen Liedtext hingetan?“
B: Gut, gut, schöööön… Aber jetzt zur entscheidenden
Frage. Dann können Sie Ihren deutschen Pass mit nach Hause
nehmen. Was geschah in Deutschland von 1933 bis 1945?
K: Zwischen ´33 und ´45?
B: Ja.
102
1.1. falsches Negationswort
*nichts
1.2. fehlender Artikel
*Unterhosenfarbe
K: A, ich weiß, ich weiß. Doch, doch, ich weiß!
Witze aus „Was guckst du?!“
B: Ja???????
K: Ich kann mich einfach nicht erinnern…
B: Bravo!!!!!!! Ich auch nicht! Herzlich willkommen
in Deutschland!
(2) Türkischer Dolmetscher beim Bewerbungsgespräch
Dialog
B: Herein! A, Herr Elgül… und wer sind Sie?
T1: Sein Bekannter. Ich übersetze.
B: Ah, ja. Es soll diesmal besser gehen. Nehmen Sie Platz.
T1: Danke schön.
B: Ok, dann übersetzen Sie mal, bitte. Guten Tag, Herr Elgül!
T1: (2.1.) Hey, Alde!
B: Sie arbeiten seit 14 Jahren als Schlosser.
T1: (2.2.) Ey, bist du Schlosser oder was?
2.1. Türkisch‑Deutsch
als Imperativ
2.2. Türkisch‑Deutsch in einem
Fragesatz
T2: Das weißt du doch!
T1: Ja.
B: und plötzlich hat Ihnen Ihr Arbeitgeber gekündigt
T1: (2.3.) und dann haben sie dich die Schweine den
Arschtritt vor die Tür gejagt.
2.3. Türkisch‑Deutsch, fehler‑
hafte Form:
2.3.1. gebildet anstelle von:
jemandem einen Arschtritt
verpassen
2.3.2. falsches Personalpro‑
nomen *dich
T2: (2.4.) Dann sag doch, die Arschlöcher, ja!
2.4. fehlerhafte Formen:
2.4.1. fehlendes Personalpro‑
nomen als Subjekt *Dann sag
doch…
2.4.2. gekürzte Aussage,
umgangssprachlich
T1: Ja.
B: Aus welchem Grunde ist das passiert?
T1: Wieso?
103
Empirischer Teil
T2: (2.5.) Ich habe Bohrmaschine geklaut.
2.5. fehlender Artikel
*habe Bohrmaschine geklaut
T1: (2.6.) Herr Elgül und seine Arbeitgeber hatten gewisse
Differenzen bezüglich seines Gehaltes und da seine
Arbeitgeber auf wiederholte freundliche Schreiben von Herrn
Elgül verständnislos, um nicht zu sagen, schroff reagierten,
hat Herr Elgül, obwohl er eine sehr große Stütze für seinen
Betrieb ist, …war, ein weinig zu viel Eigeninitiative
entwickelt. Das gefiel seinen Arbeitgebern überhaupt nicht
und sie haben ihm deswegen gekündigt.
2.6. Stilbruch.
Türkisch‑deutsche Um‑
gangssprache vs. Amtsdeutsch
B: Hmm, verstehe.
T1‑T2: (2.7.) Korrekt!
2.7. typische türkisch‑deutsche
Floskel Korrekt
B: Ja…, leider habe ich im Moment keine Angebote
für Schlosser, aber können
Sie sich vorstellen, als Packer zu arbeiten?
T1: (2.8.) Ey, willst du Scheißjob als Packer oder was?
2.8. Determinativkompositum
Scheißjob
T2: Wie viel?
T1: Wie sind dann die Verdienstmöglichkeiten?
B: O, da vertut man sich. Moment… Ja… Wenn Sie
die Zulagen, Weihnachtsgeld und Wochenendausgleich
berücksichtigen, dann kommen Sie auf 4500 brutto.
T1: (2.9.) Sie wollen dich verarschen. (2.10) Das ist
Scheiß‑dreck‑arsch‑scheißjob, keine Kohle, Dreckkohle,
Scheiße.
2.9. Umgangssprache
2.10. überlanges Determina‑
tivkompositum
Das ist
Scheiß‑dreck‑arsch‑scheißjob
T2: …
B: Was ist denn jetzt passiert? Was haben Sie gesagt?
T1: Ich habe natürlich nur das übersetzt, was Sie gesagt
haben. Aber meine andere Frage: kann ich den Job haben?
B: Ja, natürlich.
(3) Umfrage auf der Straße
D: Entschuldigung, wir machen eine Unterschriftenaktion
zum Thema „Ausländer“. Was sagen Sie zu den Ausländern?
104
Dialog
T: Bitte, (3.1.) müsse nach Hause gehen!
Witze aus „Was guckst du?!“
3.1. falsche Form des Modal‑
verbs *müsse, verstanden als
müssen
D: Genau, müssen nach Hause gehen. Bitte unterschreiben
Sie! Danke schön! Günther…
(4) Ein Ausländer befragt die Passanten
Dialog
Kaya: (4.1.) Entschuldigen, ich habe eine Frage…
4.1. falsche Form, fehlendes
Pronomen in der Höflichkeits‑
form *Entschuldigen
K: (4.2.a) Wo… kann man… hier gut…
4.2. falsches Wort im Gebrauch
Popel
P1: Langsam...
K: …(4.2.b) Popel essen?
K: (4.3.) Wo ist hier… die Toilette… machen?
4.3. fehlerhafte Form:
4.3.1. anstelle von auf die
Toilette gehen erscheint
*Toilette machen
4.3.2. falsches Verb ist
P2: (4.4.) Machen nichts. Machen nichts.
4.4. Wiederholung der falsch
gebrauchten Konstruktion:
4.4.1. falsches Negationswort
nichts anstelle von nicht
K: Doch, doch!
P2: Sie müssen zur Toilette.
K: Hose
P2: (4.5.) Wenn Sie nicht rechtzeitig auf die Toilette,
dann geht es in die Hose.
4.5. fehlendes Prädikat im
Nebensatz
K: (4.6.) Entschuldigen. (4.7.) Wo… kann man hier
in den Rhein schiffen?
4.6. falsche Form *Entschul‑
digen, fehlendes Pronomen in
der Höflichkeitsform
4.7. Gebrauch eines veralteten
Verbs schiffen
P1: Da kommt unten aus, aus eine Säule
P1: Ja, Hohe Straße, ja..
K: Säule??, essen, (4.8.) nichts Säule
4.8. falsches Negationswort
nichts anstelle von nicht
105
Empirischer Teil
P2: Da ist die Toilette.
K: (4.9.) Dort Hose
4.9. Wiederholung von zwei
Wörtern, ohne Sinn
P2: Da ist die Toilette.
K: Ok, danke schön!!
(5) Passantenbefragung
K: Entschuldigen Sie, der Herr, die Dame da, haben Sie
vielleicht eine Minute Zeit für die Umfrage für eine türkische
Zeitschrift? Eine Frage: warum, glauben Sie, vertragen
die Deutschen mehr Bier als Ausländer?
P1: Das ist regelmäßig, trinken!
K: Was gefällt Ihnen bei Deutschen am wenigsten? Mit drei
Worten müssen Sie sagen. Also, eine…, ja?
P2: Sie sind pingelig
P3: Pingelig. Aber auch penibel, manchmal
P2: Ja, penibel, ja… und…
K: Was heißt penibel eigentlich? Weil ich kenne… Also…
großzügig
P2. Nein, nein, penibel ist, …ist…, ist… der Gegenteil
von…
P3: Penibel ist pingelig
K: Ergänzen Sie: was für den Türken sein Schnurrbart ist,
ist für den Deutschen sein…
P1: Was würde ich sagen? Die Deutschen… typisch
deutsch…kein Schnurrbart.
K: Kein Schnurrbart. Was heißt pingelig? Wenn man oft aufs
Klo gehen muss und…?
P2: Nein, nein… Doch, penibel ist Sauberkeit.
K: Aha, pingelig ist, wenn es nicht so sauber ist! Warum,
glauben Sie, haben die deutschen Männer bei ausländischen
Frauen so viel Erfolg? Also, bei uns, in der Türkei sind deut‑
sche Männer sehr beliebt.
106
Dialog
↦ Stereotype in den Fragen
nach einem typisch deutschen
Mann
↦ Erfragen der Bedeutung
der nicht oft gebrauchten
Wörter penibel und pingelig
P1: Ehrlich?
K: Ja, glauben Sie mir.
P2: Das glaube ich nicht.
K: Glauben Sie nicht?
P2: Was ist denn mit verheirateten und… und… und…
das weiß ich nicht
K: Also, pingelig hat nichts zu tun mit aufs Klo gehen?
P1: Nein, nein, nein
P2: Nein.
P4: Wissen Sie, wem Sie ähnlich aussehen?
K: Nein.
P4: Dem Komiker, der sagt „Was guckst du?“.
K: Ja, da gibt’s einen…
P4: Sie sind ihm ähnlich.
K: Momentan, wir sind vom türkischen Schlag alle gleich!
P4: Ja, aber gut!
K: O, finden Sie ihn gut?
P4: Ja!
(6) Werbung für „Turk‑Deutsch‑Simulator“
Witze aus „Was guckst du?!“
Werbetext
Kennen Sie das? Niemand versteht Sie, keiner weiß, was
Sie wollen… und das alles, weil Sie die Sprache Ihres
Heimatlandes nicht beherrschen.
(6.1.) Mit dem Turk‑Deutsch‑Simulator versteht man Sie auch
in Deutschland wieder. Richtig angewendet, verwandelt
der Turk‑Deutsch‑Simulator Ihr (6.3.) verstaubtes
Hochdeutsch in lupenreines (6.2.) Asi‑Turk‑Deutsch.
(7) Türken und Polizei 1
6.1., 6.2. Determinativkomposi‑
tum Turk‑Deutsch‑Simulator
6.3. ironisches Spiel mit dem
adjektivisch gebrauchten
Partizip II als Attribut in der
Wortgruppe verstaubtes
Hochdeutsch
Dialog
P: Ihre Dokumente bitte.
T: E?
P: (7.1.a) Na, Sie wissen schon…
T: (7.1.b) Nazis? Nazis?
7.1a‑7.1.b Homophonie Na,
Sie wissen verstanden als Nazis
107
Empirischer Teil
P: Dokumente: Ausweis, (7.2.a) Führerschein…
7.2.a‑7.2.b Homophonie Füh‑
rerschein verstanden als Führer
T: (7.2.b) Führer, Führer, Adolf Hitler! Hilfe!
P: Schon gut, schon gut, fahren Sie weiter!
(8) Polizeikontrolle 1
Dialog
P: Können Sie (8.1.) sich bitte ausweisen?
8.1. sich ausweisen verstanden
als jemanden ausweisen
T: Wieso sollte ich? Ich lebe gerne in Deutschland.
(9) Hakan 1
Werbetext
Werbung für Dreier‑Fahrt
20:00 Szeneladen, Hakan: (9.1.) Ey du, du kommst hier nicht
rein! Die Frisur hält.
9.1.‑9.3. türkisch‑deutsche
Losung eines Türstehers
Ey du, du kommst hier nicht
rein!, Markenzeichen dieser
Witzfigur
23:00 Discoeinlass, Hakan: (9.2.) Ey du, du kommst hier nicht
rein! Die Frisur hält.
1:00 Coctail Bar, Hakan: (9.3.) Ey du, du kommst hier nicht rein!
Perfekter Halt dank Dreier — Fahrt, denn nur
die Dreier — Fahrt gibt Ihrer Frisur den perfekten Halt
für den ganzen Tag.
(10) Hakan 2
Dialog
Hakan und Geburtsvorbereitung
A: Hakan, gehst du jetzt zu der Geburtsvorbereitung
oder ne, he?
H: (10.1.) Hast du Baby in den Ohren? Ich habe gesagt,
ich muss Kayas Mütze finden.
10.1. lexikalischer Fehler,
anstelle Watte in den Ohren
haben wird *Baby in den Ohren
haben gebraucht
A: Aaa!!!
H: (10.2.) Mach dir Knack am Arsch oder was?
10.2. Umgangssprache, fehler‑
hafte Form *mach dir Knack
am Arsch
A: Du Idiot, es ist das Baby, das Baby kommt. Könntest du mir
helfen?
H: (10.3.) A, ruf mal an den Doktor Stefan Frank oder was!
Scheiße!
108
10.3. intertextuelles
Element — Gestalt
eines Frauenarztes aus einer
deutschen Fernsehserie
Doktor Stefan Frank
A: Der Stuhl, der Stuhl, der Stuhl!!!
Witze aus „Was guckst du?!“
H: Ja, ja, ja, der Stuhl, eine gute Idee mit dem Stuhl!
A: Ja, ja, der Stuhl!
H: Und du?
A: Ey, (10.4.) wie schon die Wehen, doch muss ich entspan‑
nen, o.k.? Du musst mich jetzt massieren. Tu dies für Baby!
10.4. fehlerhafte Form,
fehlendes Prädikat im
Nebensatz *wie schon Wehen
H: Da komm ich, komm jetzt dran…
A: Muss ich jetzt versuchen, das wegzuatmen.
H: Was? Das Baby?
A: (10.5.) Den Schmerzen, du Idiot! Machst du mit?
10.5. fehlerhafte Form
*den Schmerzen
H: Ah, so…
A: Eee, mach du richtig!
H: Korrekt?
A: (10.6.) Gehst du mal runte auf den Boden?
(10.7.) Haltest du Hände auf den Knien
10.6. fehlerhafte Form
*runte statt runter
10.7. fehlerhafte Form
*haltest statt hältst
H: Scheiße!
A: Genau, jetzt mach mich den Becken locker…
H: Das soll gut sein für das Baby?
A: Keine Ahnung, aber Mama macht Spaß!
H: Kommt das Baby jetzt raus oder nicht?
A: Neee, (10.8.) aber hast du wenigstens gemacht
Geburtsvorbereitung!
10.8. Fehler in der Wortfolge,
fehlender Artikel
*aber hast du wenigstens
gemacht Geburtsvorbereitung
H: E! Pass du auf! Dich verarsche ich auch, wenn ich
schwanger bin oder so!
(11) Fahrschule Kelal Yildirim
Yildirim: Winter, wenn du willst Auto fahren lernen
wie ein Türke, du musst anfangen türkisch zu denken.
Sonst (11.1.) kriegst du Durchfall.
Dialog
11.1. falscher Gebrauch
von Durchfall kriegen anstelle
von durchfallen
109
Empirischer Teil
(12) Weihnachten 1
Monolog
↦ Kommentar zu den deut‑
schen Lichterketten‑Aktionen
zugunsten der Ausländer
Wir Ausländer finden den Advent immer toll. Zumindest
anfangs. Endlich wieder Lichterketten. Ach so, wegen
Weihnachten und nicht wegen uns…
(13) Weihnachten 2
Monolog
Der Advent ist natürlich auch die Zeit der Wunschzettel. Dabei
geht es natürlich um die richtige Anrede. (13.1.) „Lieber
Weihnachtsmann!..“, nee, „Lieber Herr Weihnachtsmann!“
nee, „Lieber sehr geehrter Herr Weihnachtsmann!“ Scheiße!!!
Oder… oder…die türkische Anrede (13.2.) „Alde!” oder
„Sehr geehrter Herr Alde!“
(14) Süleyman
13.1. typisch deutscher
Schreibstil wird ausgelacht
13.2. typisch türkische Variante
wird mit der typisch deutschen
Anredeform vermischt
Monolog
Mein Kumpel Süleyman freut sich auf die Adventszeit.
(14.1.) Der macht jede Nacht ein Türchen auf. (14.2.) „Oh, ein
Rembrandt. Danke, Christkind!“
(15) Radio Süleyman 1
14.1. Anspielung auf den
mit Süßigkeiten gefüllten
Adventskalender
14.2. Motiv eines türkischen
Einbrechers
Monolog
Süleyman: Hallo, Leute! Ich bin es wieder, Süleyman. Heute
(15.1.) aus provisorische Studio, (15.2.) naturlich mit meine
beste Freund Süleyhund. Süleyhund, (15.3.) kommst du! So,
erster Anrufer. (15.4.) Was gibt’s oder gibt’s nix?
(16) Radio Süleyman 2
S: Hallo, Leute! Hier ist wieder Sprechradio Süleyman.
Natürlich (16.1.) mit meine beste Freund Süleyhund.
Scheiße! Muss mal wieder Gassi gehen. Braucht Auslauf.
Also mach schnell. Erster Anrufer
110
15.1. fehlerhafte Form
*aus provisorische Studio
15.2. fehlerhafte Formen
*naturlich, *mit meine beste
Freund Süleyhund
15.3. falsch gebildete Impera­
tivform *Süleyhund, kommst du!
15.4. Markenzeichen
der Witzfigur
Dialog
16.1. *mit meine beste Freund
Süleyhund
A1: Hallo. Süleymann! Ich bin traurig.
S: Traurig? Es ist ein Scheißname! (16.2.) Aber was geht,
Traurig?
Witze aus „Was guckst du?!“
16.2. *Aber was geht, Traurig?
anstelle von Aber was geht ab?
A1: Nein, du verstehst mich nicht! Ich heiße Thomas und bin
traurig. Ich lerne einfach keine Frau kennen, weil ich immer
Angst habe, dass sie nur mein Geld wollen, ich bin nämlich
sehr reich.
S: Keine Angst, wenn du erst eine Frau hast, bist du bald
nicht mehr reich…!
A1: Ich will keine Frau, die nur auf Materielles aus ist. Ich
habe sogar schon einmal überlegt, mein Geld einfach
wegzuschmeißen.
S: Was??? Mach keine Dummheiten, helfe ich dir, bist du alles
los — Probleme und Geld. Scheiße!!!
A3: Guten Tag, hier spricht die Wachtmeisterin Hümmer.
Uns liegt eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung vor.
S: Umweltverschmutzung? Ich bin doch kein
Umweltverschmutzer. (16.3.) Umweltverschmutzer ist Mann,
der Sache wegwirft oder… Moment!
S: Traurig? Ich hab eine gute Idee für dich. Wirfst du doch
Geld weg, packst du alles in großen Sack, wirfst du (16.4.)
rückwärts von Rheinbrücke..
16.3. fehlerhafte Formen:
16.3.1. fehlender Artikel
*ist Mann
16.3.2. fehlender Artikel
*Sache wirft
16.4. fehlender Artikel
*von Rheinbrücke
A1: Was??? Von mir aus… Und dann lerne ich eine Frau
kennen?
S: Ja, (16.5.) vertraust du mir! Wachtmeisterin. (16.6.) Habe
ich gehört, steht Mann am Rheinbrücke und wirft Müllsack
in Fluss. Das ist ein Umweltverschmutzer, darfst du ihn
festnehmen, mich nicht!
16.5. falsch gebildete Impera‑
tivform *vertraust du mir!
16.6. fehlerhafter Satz:
16.6.1. Fehler in der Wortfolge
*Habe ich gehört
16.6.2. fehlender Artikel
*steht Mann
16.6.3. falscher Artikel
*am Rheinbrücke
16.6.4. fehlender Artikel
*wirft Müllsack
16.6.5. fehlender Artikel
*in Fluss
111
Empirischer Teil
S: Thomas, (16.7.) verspreche ich dich, wenn du den Sack
geworfen hast, kommt nette Frau auf dich zu und nimmt
dich mit, auch ohne Geld!
16.7. fehlerhafte Formen:
16.7.1. falsche Form
des Personalpronomens
*verspreche ich dich
16.7.2. fehlender Artikel
*kommt nette Frau
A1: Ohne? Danke, Süleyman! (…)
Italienerwitz
(17) Francesco im Restaurant 1
Form
Sprache
Dialog
↦ Stereotyp eines Machos
Dialog
↦ Stereotyp eines Machos
Dialog
↦ Stereotyp eines Machos
Dialog
↦ Stereotyp eines Machos
F: O, Bella, ich habe noch nie so eine Frau gesehen…
B: Ja?
F: …die so schnell essen kann… und… so viel…
und so teuer
(18) Francesco im Restaurant 2
F: O, Bella, kannst du mir sagen? Was ist das Parfüm,
das du benutzt?
B: Wieso? Gefällt es dir?
F: No, no, no! Es überdeckt deinen Mundgeruch! Zahlen!
(19) Francesco im Restaurant 3
B: Zu dir oder zu mir?
F: Lieber zu mir…
B: Wieso?
F: Wegen meines Rasierapparates!
(20) Francesco im Restaurant 4
F: O, Bella! Ich suche eine Frau, die nicht nur kochen kann…
B: Ja?
F: Sondern auch… backen! Zahlen! Zahlen!
Inderwitz
(21) Ranjid und Kayas Mütze
R: Na, Kaya, jetzt kriegst du ein Geschenk.
K: Ey! Was hast du in der Hand?
112
Form
Dialog
Sprache
R: (21.1.) Meine neue Putzlappe, habe ich es (21.2.)
in der Dusche gefunden, sehr (21.3.) strapaziert. Wirklich!
Der geht einfach nicht kaputt, der hat mehr Leben
und wir haben schon 100! Gleich nur mal 99.
Witze aus „Was guckst du?!“
21.1. falscher Artikel
*meine neue Putzlappe
21.2. lexikalischer Fehler:
anstelle von unter der Dusche
erscheint *in der Dusche
21.3. lexikalischer Fehler:
anstelle von strapazierfähig
erscheint strapaziert
K: O, toll! Meine Mütze, gib her!
R: (21.4.) Du willst lieber nicht aufziehen…
21.4. fehlendes Personalpro‑
nomen *Du willst lieber nicht
aufziehen.
K: Findest du? Ich wollte schon immer mal ohne Mütze…
R: Setz die auf!
K: Schon gut, schon gut!
(22) Ranjid im SAT.1‑Studio
R: Hallo!
Dialog
↦ Motiv der Quizshow
„Wer wird Millionär?“
P: Hallo!
R: Kurz bevor wir anfangen — wer von euch ist (22.1.)
Meister Proper und wer ist hier der (22.2.) General?
22.1., 22.2., 22.3., 22.4., 22.5.
intertextuelle Elemente
P: Ich bin General und jetzt geht´s los!
R: Das ist (22.3.) Harald Schmidt, das ist (22.4.) Anke Angelke
und der (22.5.) Ingolf Lück und die Benita.
R: Eins, zwei, drei und so… eins, zwei… ich habe es gleich
benutzt und ein bisschen geputzt. Soooo… habe ich jetzt
die Mattscheibe geputzt, jetzt ist es sauber.
P: Gut!
R: Es ist jetzt Klarscheibe!
P: Und jetzt die Meisterfrage — es geht um 16 000 Mark.
Passen Sie gut auf! Womit reinigt man am schnellsten?
Erstens: mit Glasreiniger, zweitens — mit Spiritus, drit‑
tens — mit Spucke.
R: Mit Spucke?
P: Richtig! 16 000 Mark!
113
Empirischer Teil
Polen
(23) Pole auf dem Polizeirevier
Polizist 1: Ihr Name?
Form
Dialog
Sprache
↦ Stereotyp eines klauenden
Polens
Pole: Olszewski
Polizist 1: Nationalität?
Pole: Pole
Polizist 1: Und? Warum möchten Sie die Anzeige erstatten?
Pole: (23.1.) Hat man mir geklaut meine Auto.
23.1. falscher Artikel *Hat man
mir geklaut meine Auto
Polizist 1: Hehe
Pole: (23.2.) Was los?
23.2. fehlendes Verb als
Prädikatsteil *Was los?
Polizist 1: Entschuldigung, es ist nur, ein Pole, dem man
das Auto geklaut hat. Egal. Haben Sie schon irgendwelche
Hinweise auf den Täter?
Pole: Nein.
Polizist 1: Haben Sie schon bei mal bei Ihren Bekannten in
Polen nachgefragt? Vielleicht haben die ja, naja. Waren denn
im Wagen noch irgendwelche persönlichen Besitztümer?
Pole: Persönliche was??
Polizist 1: Naja, Sachen, die Ihnen gehören. Tasche, Hut,
…ein Brecheisen
Pole: Jetzt habe ich aber genug. Willst du damit sagen, dass
(23.3.) jede Pole ist eine Dieb?
Polizist 1: Schon gut, tut mir leid. Die dummen Vorurteile, Sie
wissen schon. Hier. Sie müssen noch einmal unterschreiben
Pole: Also…
Polizist 1: Nehmen Sie meinen.
Polizist 2: Was?!
Polizist 1: Ah, nichts. Bin noch mal kurz weg. Mir n neuen Kuli
kaufen. Wo ist mein Portemonnaie? Und meine Schreibma‑
schine? Heinz, hast du?
Polizist 2: Nee.
114
23.3. falscher Artikel,
fehlerhafte Wortfolge
*dass jede Pole ist eine Dieb
Araber
(24) Tarek ab del Kalek auf der Modemesse
in Düsseldorf 1.
Witze aus „Was guckst du?!“
Form
Sprache
Dialog
T: (24.1.) You speak Deutsch? (24.2.) Allemange, anything
you come, Spanish? How is it to play in (24.3.) Germania,
to make the fashion‑show in the…, here?
24.1, 24.2., 24.3., 24.4. fehlen‑
de Englischkenntnisse
M: It’s good!
T: Is good?
M: Jeah!
T: Is it different from Spain?
M: I´ve never modeled in Spain.
T: Are you from Spain?
M: (24.4.) No, Kolumbien.
T: Oh, Kolumbien! How is it to model in Kolumbien?
M: I’ve never modeled in Kolumbien.
T: Are you model?
M: Yes
(25) Tarek ab del Kalek auf der Modemesse
in Düsseldorf 2.
Dialog
Tarek: Auf dieser Messe sind Firmen aus der ganzen Welt
vertreten. Dahinten Frankreich, hier Italien. Nur Dubai ist
nicht (25.1.) dubei, dabei, duba, duba, du, dabei.
25.1. Paronomasie
Tarek: (25.2.) Ist das hier alles Quark/Kwark?
25.2. Homophonie
Vertreter: Ja, das ist..
Tarek: (25.3.) Alles Quark. Also Frauen ziehen gern (25.4.)
Quark/Kwark an. (25.5.) Und für Männer ist es wahrschein‑
lich Quark, oder?
25.3., 25.4., 25.5. Homophonie
und die sich daraus ergebende
Mehrdeutigkeit Quark sein
als ‘nicht wichtig sein’, Kwark
als Firmenname und Quark
als ‘Frischkäse’
115
Empirischer Teil
9.3. Internetwitze
Für die Zwecke der Analyse wurden auch die verschiedenen Internetseiten entstammenden Witze zusammengestellt. Als Quellen dienten folgende Internetseiten:
——http://www.grocceni.com/witze/witz0859.html,
——http://www.witze1000.de/italienerwitze,
——http://www.lachmeister.de/lustige‑witze/italiener/index.html,
——http://www.bfriends.brigitte.de/foren/pavillon/44669‑kurze‑witze‑69.html,
——http://www.witze.woxikon.de/ witze‑uni‑und‑schule/320,
——http://www.witzdestages.net/witze/laender‑witze/,
——http://www.witze.net/araber‑witze,
——http://www.witze‑ueber‑witze.de/nationalitaetenwitze.html,
——http://www.aberwitzig.com/araberwitze.htm#ixzz40bxcgdnJ,
——http://www.witze‑fun.de/witze/witz/4709,
——http://www.spruche‑zitate.com/inder‑witze/ und https://www.indienaktuell.de/forum/thema/altester‑witz‑indiens.
Auch die Analyse dieser Witze wird tabellarisch dargestellt.
Türkenwitze
(26)
Form
Sprache
Erzählung
+
Frage‑An‑
twort
↦ der im Zusammenhang
mit dem Willen, Türken
in Deutschland loszuwerden,
zusammenhängende versteckte
Inhalt
Fünf Türken stehen an der Bushaltestelle und warten
auf den Bus. Nach einer Weile kommt ein Auto vorbeigedüst
und überfährt zwei der Türken. Was für ein Auto war das?
(26.1.) Ford — Die tun was. Die drei Türken, die noch übrig
sind warten weiter. Und nach einer weiteren Weile werden
wieder zwei überfahren. Was für ein Auto war das?
26.1. intertextuelles
Element — Werbetext für Ford
(26.2.) Opel — Wir haben verstanden. Der letzte Türke,
der noch übrig ist denkt sich: „Ich bin ja nicht so doof, wie
die anderen vier und lass mich überfahren” Und klettert
auf die Bushaltestelle. Nach zwei weiteren Weilen wird er
trotzdem irgendwie überfahren. Was für ein Auto war das?
26.2. intertextuelles
Element — Werbetext für Opel
116
(26.3.) Toyota — Nichts ist unmöglich.
(27)
Internetwitze
26.3. intertextuelles
Element — Werbetext
für Toyota
Erzählung ↦ Darstellung von zwei
+ Dialog Nationalitäten
↦ Stereotyp eines zu
neugierigen, zu aggressiven
und dabei auch dummen Türken
Ein Türke kommt auf ihn zu und fragt:
(27.1.) „Ey, was is das für’n Scheiß?”
Der Sizilianer antwortet: „Siehst Du, das ist euer erstes
Problem, ihr seid viel zu neugierig.”
Der Türke geht wieder und kommt nach ein paar Minuten
mit einem Kollegen wieder und die beiden schubsen den
Sizilianer herum.
Der Sizilianer antwortet: „Siehst Du, das ist euer zweites
Problem, ihr seid viel zu aggressiv.”
Die Türken ziehen ab und der Sizilianer trinkt sein Bier aus,
tanzt noch eine Stunde und geht dann aus der Disco raus.
Draußen warten die Türken mit fünf Mann, alle ziehen
Messer.
Er: „Seht ihr, das ist euer drittes Problem, ihr kommt mit
Messern zu einer Schießerei!”
(28)
27.1. Türkisch‑Deutsch im Spiel,
Umgangssprache
Erzählung ↦ Darstellung von vier
+ Dialog Nationalitäten
↦ Anspielung aus Hass
der Deutschen den Türken
gegenüber
In einem Zugabteil sitzen ein Chinese, ein Amerikaner,
ein Türke und ein Deutscher. Plötzlich steht der Chinese auf,
öffnet das Fenster und wirft eine Handvoll Reis hinaus.
Auf die Frage, was dies soll, entgegnet der Chinese:
(28.1.) „Wil habben sovill Leis in China, da machen das bissel
Leis nix aus.“ Dann wirft der Amerikaner ein Bündel Dollar‑
noten hinaus und sagt:
28.1. fehlerhafte Formen:
28.1.1. Gebrauch von l anstelle
von r
28.1.2. verschriftete phoneti‑
sche Variante
117
Empirischer Teil
(28.2.) „Wir aben sou vail Dollar in USA, sou that’s Peanuts.”
Da schaut der Türke den Deutschen ängstlich an und sagt:
28.2. fehlerhafte Formen:
28.2.1. Mischung des Deut‑
schen und des Englischen
28.2.2. falsche Formen
*aben, *vail
(28.3.) „Du jetz nix kommen auf krasse Idee?!”
28.3. fehlerhafte Formen:
28.3.1. Fehler in der Wortfolge
28.3.2. Fehler in der Konjuga­
tion *Du kommen
28.3.3. umgangssprachliches
Pronomen nix im Spiel
28.3.4. falsche Form jetz
(29)
Erzählung
+ Dialog
Ein Türke wird von den E‑Werken angestellt, um die Zähler
abzulesen. Er kommt an die erste Adresse auf seiner Liste,
eine Frau öffnet die Tür. Der Türke fragt sie:
(29.1.) „Wieviel Nummern du haben gemacht bei Licht?”
Die Frau empört: „Egon, komm mal schnell, hier steht
ein Türke und beleidigt mich!”
29.1. fehlerhafte Formen:
29.1.1. Fehler in der Wortfolge
29.1.2. falsche Konjugations‑
form *du haben gemacht
29.1.3. Spiel mit der Grundbe‑
deutung des Wortes Nummer
als Zahl und seiner saloppen
Bedeutungsvariante, d.h. Num‑
mer als Geschlechtsverkehr
Egon kommt, breit wie ein Schrank: „Was willst du?”
Der Türke:
(29.2.) „Wieviel Nummern du haben gemacht bei Licht?”
Egon brüllt laut:
29.2. Wiederholung der Frage
mit fehlerhaften Formen
(29.3.) „Willst du ‚n paar auf die Fresse?”
29.3. Fragesatz mit der
umgangssprachlichen Lexik
ein paar auf die Fresse
(bekommen)
118
Internetwitze
Der Türke: (29.4.) „Wenn du mir nicht sagen, wieviel Num‑
mern du haben gemacht bei Licht, ich dir schneiden
29.4. Konditionalsatz
mit fehlerhaften Formen:
29.4.1. falsche Konjugations‑
form *du nicht sagen, *du
haben gemacht,
*ich dir schneiden…ab
29.4.2. Fehler in der Wortfolge
*Wenn du mir nicht sagen,
*wie viel du.. haben gemacht bei
Licht, *ich dir schneiden…ab,
*deine Frau muss nehmen Kerze
29.4.3. fehlender Artikel
*ich dir schneiden Strippe ab,
*deine Frau muss nehmen Kerze
(29.5.) Strippe ab, und deine Frau muss nehmen Kerze…”
29.5. im Kontext versteckte
Information als Übertragung
der Bedeutung von Strippe
als Schnur auf Penis
(30)
Ein junger Türke kommt ins Sozialamt, geht zum Schalter
und sagt zu dem Beamten:
(30.1.) „Hallo, isch wolle nix lebe mehr von die Stütze isch
wolle gehe arbeite.”
Erzählung ↦ Stereotyp eines faulen
+ Dialog und auf Kosten des Staates
lebenden Türken
↦ Spiel mit dem situativen
Kontext
30.1. fehlerhafte Formen:
30.1.1. falsche Personalprono‑
menform *isch,
30.1.2. fehlerhafte Konjugati‑
onsformen *isch woll nix lebe
mehr, *isch wolle gehe arbeite
30.1.3. falsches Negationswort
in Verbindung mit einem Verb
*nix mehr lebe
30.1.4. falsche Deklinations‑
form *von die Stütze
119
Empirischer Teil
Der Beamte des Sozialamtes strahlt den Mann an: „Sie haben
irrsinniges Glück. Wir haben hier eine Offerte eines reichen
Herrn, der einen Chauffeur und Leibwächter für seine nym‑
phomanische Tochter sucht. Sie müssen mit einem riesigen
schwarzen Mercedes fahren und ein bis zweimal täglich Sex
mit dem Mädchen haben. Ihnen werden Anzüge, Hemden,
Krawatten und Freizeitkleidung gestellt. Weil Sie viele
Überstunden leisten, werden Ihnen sämtliche Mahlzeiten
bezahlt. Da die junge Dame oft verreist, werden Sie diese auf
Ihren Reisen begleiten müssen. Das Grundgehalt liegt bei
100.000 Euro jährlich.”
Darauf der junge Türke zum Beamten:
(30.2.) „Du Idiot, willsu mich verarschen?!”
30.2.1. fehlerhafte Form *willsu
30.2.2. umgangssprachliches
Element verarschen
Antwortet der Beamte: „Wer hat denn damit angefangen?”
(31)
Erzählung
+ Dialog
Achmed wird eingeschult. Er ist in der Klasse der einzige
Türke. Damit Achmed sich nicht ausgegrenzt fühlt nennt
die Lehrerin ihn Achim.
(31.1.) „Und wir tun jetzt so als wärst du einer von uns.”
Achmed ist einverstanden.
31.1. Komparativsatz
als Element im Spiel
mit dem situativen Kontext
Zuhause erzählt Achmed der Mutter, dass er nun Deutscher
sei und Achim heißt. Die Mutter ist empört und streicht
Achmed das Abendessen.
Anschließend geht er zum Vater in der Hoffnung auf mehr
Verständnis. Aber der reagiert ebenso wütend und schickt
Achmed zur Strafe ins Bett.
Da kommt der Bruder kommt ins Zimmer und will wissen
was los sei.
„Ach“, sagt Achmed,
(31.2) „jetzt bin ich gerade mal 3 Stunden Deutscher und
habe nur Ärger mit den Türken!“
120
31.2. Spiel mit dem situativen
und dem sprachlichen Kontext
(32)
Eine türkische Frau erwartet Zwillinge. Als es soweit ist
und die Wehen einsetzen, ruft sie im Krankenhaus an.
Die Zentrale erklärt ihr aber, dass sie zur Zeit keinen freien
Krankenwagen hätten, ihnen aber die Polizei vorbei schicken
würden, die in solchen Fällen geübt wäre. Gesagt, getan. We‑
nige Stunden später, kurz vor der Geburt, ruft der angekom‑
mene Polizist: „Pressen, pressen…” Auf einmal sieht man
einen kleinen Kopf hervorschauen, der aber schnell wieder
zurückweicht und sagt:
(32.1.) „Ey, Murat, wir müssen hinten raus, vorne stehen
die Bullen!”
(33)
Internetwitze
Erzählung ↦ Stereotyp eines kriminellen
+ Dialog Türken
↦ Veranlagung zur
Kriminalität
32.1. Element des Türkisch‑
Deutschen Ey, Gebrauch einer
umgangssprachlichen abwer‑
tenden Bezeichnung
für einen Polizisten Bulle
Erzählung ↦ Anspielung auf drei
+ Dialog Nationalitäten
↦ Stereotyp eines alles
ausstehenden und gegen alles
„immunen“ Chinesen
Ein Amerikaner, ein Türke und ein Chinese wetten, dass sie
am längsten in einer Sauna voller Fliegen bleiben. Geht
der Amerikaner hinein. Nach 5 Minuten kommt er wieder
raus und sagt: „Ich gehe nie wieder in diese Sauna!” Geht
der Türke hinein. Kommt nach 10 Minuten raus und sagt das‑
selbe. Geht der Chinese rein kommt erst nach 5 Stunden raus.
Fragen die anderen: „Wie hast du das geschafft?” Antwortete
der Chinese:
(33.1.) „Tsching, tschang, tschung, Chinesen sind nicht
dumm, Chinesen in die Ecke scheißen,
Fliegen um die Scheiße kreisen!“
33.1. Spiel mit dem einem
Kinderreim ähnlichen Reim
33.1.1. lautnachahmende
Elemente tsching, tschang,
tschung
33.1.2. die aus dem Reim
resultierenden Fehler
in der Wortfolge * Chinesen
in die Ecke scheißen und
*Fliegen um die Scheiße kreisen
121
Empirischer Teil
(34)
Erzählung ↦ Anspielung auf die Auslän‑
derfeindlichkeit in Deutschland
↦ Anspielung auf das fehlende
Vertrauen der Türken
zu den Deutschen
↦ Anspielung auf die Fähigkeit
der Türken, den Deutschen nur
böse Absichten zuzuschreiben
In Berlin hat man gerade ein Geschäft geschlossen,
auf dem stand: „Wir bedienen lieber 1000 Türken
als einen Deutschen“. Es war ein Bestattungsunternehmen.
(35)
Ein Mann kommt mit defekten Stoßdämpfern in eine
Werkstatt. Der Meister wechselt ihm die Stoßdämpfer aus,
und alles ist wunderbar… Prompt 2 Wochen später kommt
er wieder, und es sind schon wieder die Stoßdämpfer,
die kaputt sind. Da nimmt der Meister ihn beiseite:
Erzählung ↦ Anspielung auf die Auslän‑
derfeindlichkeit in Deutschland
↦ schwarzer Humor
↦ Spiel mit dem situativen
Kontext
„Sagen Sie mal, nicht das ich mich beschwere, ich verdiene
ja schließlich dran, aber wie haben Sie das eigentlich hin
bekommen, dass die schon wieder kaputt sind?’“ „Naja, ich
habe einen Türken überfahren.“ „Na, hören Sie mal, von so
einem Türken wird doch wohl der Stoßdämpfer nicht kaputt
gehen!“ „Doch schon, er wollte übers Feld flüchten!“
(36)
Erzählung ↦ Gegenüberstellung von
zwei Varianten des Deutschen:
Hochdeutschen und des
Türkisch‑Deutschen
Hier der Feuerwehr‑Alarmplan auf Deutsch und Türkisch:
(36.1.) DEUTSCH: VERHALTEN IM BRANDFALL:
1. Ruhe bewahren.
2. Gefährdete Personen evakuieren
3. Feuerwehr alarmieren.
4. Wenn möglich, Brand bekämpfen.
5. Fluchtwege benützen.
6. Feuerwehr einweisen.
7. Notruf: Feuerwehr: 115. Polizei: 112. Rettung: 118.
122
(36.1.) hochdeutsche Variante
im Spiel, Infinitivgruppen
Internetwitze
(36.2.) TÜRKISCH: WAS, WENN KRASS VIEL HEIß DA:
1. Du nix laufen in Kreis, verstehst du.
2. Du tragen Özgür aus Barracka, wo is nix gut.
3. Du konkret schreien nach Mann in rote Auto.
4. Wenn du können, du mit Wassa korrekt spritz machen.
5. Du schicken andere Mann aus Barracka.
6. Du sagen Mann in rote Auto, wo is konkret heiß.
7. Telefon wo hilft gleich: Mann in rote Auto: 115. Mann in
grüne Auto: 112. Mann in weiße Auto: 118.
(37)
Wird ein toter Türke in einem Waldstück mit 23 Schusswun‑
den aufgefunden. Sagt der eine Polizist: „Mensch,
hast Du schon mal so einen brutalen Selbstmord gesehen?”
(38)
Die Versetzung in die 2. Klasse ist fraglich. Die letzte Chance
ist die Prüfung beim Direktor.
36.2. türkisch‑deutsche
Variante der Informationstafel,
fehlerhafte Formen:
36.2.1. *krass viel heiß
36.2.2. falsche Konjugationsfor‑
men *du nix laufen,
*du tragen, *is nix gut,
*du schreien, *du können,
*du schicken, *du spritz machen,
*du schicken, *du sagen,
*is konkret heiß
36.2.3. falsche Deklinationsfor‑
men des Adjektivs, 3 x * in rote
Auto, *andere Mann, *in grüne
Auto, *in weiße Auto
36.2.4. fehlende Artikel
*in Kreis, * aus Barracka,
*nach Mann, *mit Wassa
36.2.5. Gebrauch der phoneti‑
schen Variante *Wassa
36.2.6. falsches Wort *Barracka
anstelle von Barracke
36.2.7. fehlerhafter Satz
*wo hilft gleich
36.2.8. falsche Lexik *mit Wassa
korrekt spritz machen anstelle
von mit Wasser begießen
36.2.9. falsches Negationswort
nix anstelle von nicht
Erzählung ↦ Anspielung auf die Auslän‑
+ Dialog derfeindlichkeit der Deutschen
↦ schwarzer Humor
Dialog
↦ Anspielung auf die Auslän‑
derfeindlichkeit der Deutschen
↦ schwarzer Humor
123
Empirischer Teil
Direktor: „Na Peter, buchstabier’ doch mal „Papa”.
Peter: „P A P A.“
Direktor: „Gut, bestanden. Susi, buchstabiere mal „Mama“.
Susi: „M A M A.“
Direktor: „Gut, bestanden. Ali, buchstabiere mal Ausländer‑
diskriminierung.“
(39)
Dialog
↦ Anspielung auf die immer
steigende Zahl der Ausländer‑
kinder in den Schulen
Erster Schultag in Berlin. Der Direktor ruft die Schüler auf:
„Mustapha El Ekhzeri?“
„Anwesend!“
„Achmed El Cabul?“
„Anwesend!“
„Kadir Sel Ohlmi?“
„Anwesend!“
„Mohammed Endahrha“
„Anwesend!“
„Mel Ani El Sner?“
— Stille im Klassenzimmer.
„Mel Ani El Sner?“
— Stille im Klassenzimmer.
Ein letztes Mal:
(39.1.) „Mel Ani El Sner?“
Jetzt steht ein Mädchen in der letzten Reihe auf und sagt:
„Das bin wahrscheinlich ich. Aber mein Name wird MELANIE
ELSNER ausgesprochen.”
(40)
Im Deutschunterricht. Die Lehrerin fragt einen Türken: „Bilde
bitte einen Aussagesatz!“
Türke: „Mein Vater hat eine Dönerbude“
Lehrerin: „Gut, bitte bilde jetzt einen Fragesatz!“
Türke: (40.1.) „Mein Vater hat eine Dönerbude, weißt du?“
124
39.1. Spiel mit der Aussprache
Melanie Elsner: Mel Ani El Sner
wegen der fremdsprachigen
Nachnamen anderer
Witzfiguren
Dialog
40.1. türkisch‑deutsche
Struktur, Hinzufügen einer
Frage weißt du? als Floskel
(41)
Fritzchen und Ali sitzen in der Schule.
Lehrerin: „Bitte alle die Hand heben, die Deutsche sind.“ Alle
außer Ali heben die Hand.
Fritzchen: „Ali, du bist doch hier in Deutschland geboren
und aufgewachsen, also bist du Deutscher. Melde dich.“ Ali
meldet sich. Als Ali dann nach der Schule nach Hause kommt
und dem Vater davon erzählt, holt dieser aus und haut dem
kleinen Ali eine runter. Ali dreht sich um und sagt: „Oh man,
kaum ist man Deutscher schon hat man Stress mit den
Türken.”
(42)
Ein paar Türken sitzen im Bus und feiern, dass es jetzt schon
4 Millionen Türken in Deutschland gäbe. Da dreht sich eine
alte Frau um und sagt: „Es gab auch mal 6 Millionen Juden
in Deutschland!”
(43)
Ein Bayer hat sich verirrt und fragt einen Türken, der des We‑
ges kommt: „Entschuldigung, wo geht's denn do noch Aldi?”
Internetwitze
Erzählung ↦ Spiel mit dem situativen
+Dialog Kontext
Erzählung ↦ schwarzer Humor,
+Dialog makabrer Witz
↦ Spiel mit den historischen
Assoziationen — hier: Juden‑
vernichtung
↦ Anspielung auf die Auslän‑
derfeindlichkeit der Deutschen
Dialog
↦ Kampf gegen den Stereotyp
eines des Deutschen nicht
mächtigen Türken
↦ Anspielung auf die Deutsch­
kenntnisse der Bayern
Der Türke verbessert: „Zu Aldi.”
Darauf der Bayer: „Ach, Aldi hot scho zua?”
125
Empirischer Teil
(44)
Dialog
↦ Anspielung auf die türkische
Küche
↦ Vermischung von zwei
Witztypen — über Türken und
über Blondinen
Dialog
↦ derber Witz mit sexuellen
Motiven
↦ sprachlich bedingtes Miss‑
verständnis mit dem sexuellen
Hintergrund
Treffen sich zwei Haie. Sagt der eine: „Ich habe letztens einen
Türken verschluckt. Ich habe noch nach drei Tagen nach
Knoblauch gestunken!“ Sagt der andere: „Ich habe letztens
eine Blondine verschluckt. Die war so hohl, dass ich fünf Tage
nicht tauchen konnte!”
(45)
Erkan telefoniert mit seinem Chef:
(45.1.) „Du Chef,
45.1. türkisch‑deutsche
Anredeform
(45.2.) ich Hand- Kopf- Fußweh haben, ich nicht arbeiten
kommen können!“ Sagt der Chef: „Na gut, aber ich gebe dir
einen Tipp, wenn mir mal was weh tut, gehe ich zu meiner
Frau und lass mir einen blasen! Danach bin ich eigentlich
immer gleich wieder fit!” Erkan sagt „Okay” und legt auf.
Nach einer Weile ruft Erkan wieder seinen Chef an und sagt:
„Du Chef, du recht haben, mir nix mehr weh tut,
… und eines noch, du schönes Haus haben!”
45.2. fehlerhafte Formen:
45.2.1. Fehler in der Wortfolge
*ich Hand- Kopf- Fußweh haben,
*ich nicht arbeiten kommen
können, *du recht haben,
*mir nix mehr weh tut,
*du schönes Haus haben
45.2.2. falsche Konjugations‑
formen *du haben, *ich nicht
arbeiten kommen können,
*du recht haben, *du schönes
Haus haben
45.2.3. falsches Negationswort
*nix mehr anstelle von
nichts mehr
45.2.4. falsche Lexik Hand‑
Kopf‑ Fußweh
(46)
Was heißt Fleischer auf Türkisch?
126
Frage‑
Antwort
Internetwitze
(46.1.) Machmett.
(47)
46.1. Wortbildung im Spiel
— Neubildung einer Berufsbe‑
zeichnung in Anlehnung
an die Imperativform des Verbs
machen und das Wort Mett;
der Imperativsatz Mach Mett!
wird zu einem Lexem
Dialog
Türke geht in einen Dönerladen und sagt „Ein Döner bitte”.
Verkäufer: „Mit Zaziki?“ Türke:
↦ Anspielung auf die türkische
Küche
(47.1.) „Ohne, Mann,
47.1. türkisch‑deutsches
Element Mann
(47.2.) isch will heut nisch schtinken.“
47.2. fehlerhafte Formen:
47.2.1. phonetische Formen im
Spiel *isch, *nisch, *schtinken
(48)
Ein Nazi trifft auf einen Türken.
Nazi: (48.1.) „Ey, ich mache dich platt!“
Türke: „Ach, Gewalt ist mir zu primitiv, ich messe mich lieber
geistig.“
(49)
Dialog
↦ Anspielung auf die dem
Stereotyp nach für die Türken
typische Gewalttätigkeit
↦ das In‑Frage‑Stellen des
genannten Stereotyps
48.1. türkisch‑deutsche Anrede
Ey!
Erzählung ↦ Anspielung auf die an ihre
+ Monolog Hygiene gar nicht denkenden
Türken
Die türkische Nationalmannschaft hat ein Länderspiel ge‑
wonnen. Der Trainer in der Kabine: „So Jungs, jetzt haben wir
uns eine Erfrischung verdient. Ercan, mach das Fenster auf!“
127
Empirischer Teil
(50)
Dialog
Kommt ein Türke aufs Arbeitsamt. Sagt: „Ich will Arbeit”. Sagt
der Mann hinter dem Schalter: „Du kannst eine Villa haben,
einen Ferrari und eine geile Blondine noch dazu”. Der Türke:
„Willst du mich verarschen?”„Wer hat denn angefangen mit
verarschen?!?“
(51)
↦ Stereotyp eines faulen
und auf Kosten des Staates
lebenden Türken
↦ Spiel mit dem situativen
Kontext
Erzählung ↦ Spiel mit dem situativen
+ Dialog Kontext
↦ schwarzer Humor —
Gewalttätigkeit der Türken
ihren Kindern gegenüber
In der Sonderschule sagt der Lehrer zu Hakan: „Ich kann deinen
Namen nicht aussprechen! Du bist hier geboren, ausgewach‑
sen, gehst hier zur Schule — also gebe ich dir einen deutschen
Namen: Hans!” Stolz geht Hakan nach Hause. Der Vater tobt
und schlägt ihm ins Gesicht. Genauso die Mutter. Am nächsten
Morgen: „Hans, wieso hast Du 2 blaue Augen?”„Ich bin von 2
(51.1.) Kanacken verprügelt worden!”
(52)
51.1. türkisch‑deutsches
Element Kanacken
Dialog
↦ Spiel mit dem situativen
Kontext
↦ schwarzer Humor —
Gewalttätigkeit der Türken
↦ Anspielung auf die Auslän‑
derfeindlichkeit der Deutschen
den Türken gegenüber
Kommt ein Türke in einen Waffenladen. Fragt er:
(52.1.) „Haben Messer?”„Nee.”„Haben Pistolen?”„Nee.”
„Haben Handgranate?”„Nee.” Geht der Türke wieder raus,
und sieht alle möglichen Waffen im Schaufenster.
Da überlegt er, geht wieder rein und fragt: „Haben was gegen
Türken?”„Ja, Messer, Pistolen, Handgranaten...“
128
52.1. fehlende Personalpro‑
nomina als Subjekte *Haben
Messer/Pistolen/Handgranate?,
*Haben was gegen Türken?
(53)
Dialog
Ein Türke in einem Beerdigungsinstitut:
(53.1.) „Gut Tag! Brauchen Grabstein. Drauf schreiben: Ali tot.”
„Guter Mann, bei uns ist es üblich, dass man ein paar Worte
mehr auf den Grabstein schreibt!”„Is gut: Ali tot, verkaufen
Ford Transit!“
(54)
Sitzen zwei Nazis im Knast, fragt der eine: „Wieso haben
(54.1.) die Bullen dich eingelocht?” Sagt der andere:
„Ich habe auf (54.2.) ne Mauer ‚ Türken raus ‚ geschrieben.
Und was hast du getan?”„Ich habe auf (54.2.) ne Mauer ‚
Türken rein’ geschrieben.” „Und wieso haben dich die Bullen
eingelocht?”„Ach, war die Mauer einer Müllverbrennungs‑
anlage.”
(55)
Warum sind Türken so aggressiv? Weil sie morgens
in den Spiegel schauen!
↦ Anspielung auf einen aus
jeder Situation ein lukratives
Geschäft zu machen versuchen‑
den Türken
↦ schwarzer Humor
53.1. fehlerhafte Formen:
53.1.1. falsche Begrüßungsfor‑
mel *Gut Tag!
53.1.2. Infinitivgruppe statt
eines Satzes *drauf schreiben,
*brauchen Grabstein
53.1.3. fehlender Prädikatsteil
*Ali tot
53.1.4. falsche Verbformen
*is, *verkaufen
Erzählung ↦ schwarzer Humor,
+ Dialog makabrer Witz
54.1. Gebrauch einer umgangs‑
sprachlichen abwertenden Be‑
zeichnung für einen Polizisten
54.2. 2 x gekürzte Form
der gesprochenen Umgangs‑
sprache ne
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
Was ist der Unterschied zwischen aus einem toten Türken
und einer zerquetschten Raupe? Aus der Raupe hätte noch
mal was werden können...
(56)
Internetwitze
129
Empirischer Teil
(57)
Frage‑
Antwort
Was ist der Unterschied zwischen
(57.1.) Chappi und einem Türken? Chappi gibt es jetzt mit
(57.2.) Hirn!
(58)
57.1. intertextuelles
Element — Chappi —
Hundefuttermarke
57.2. Spiel mit der Wortgruppe
mit Hirn als 1. menschliches
Gehirn als Zentrum der Assozia­
tionen, Instinkte, Gefühle und
Bewusstsein und 2. Bestandteil
der Hundenahrung — Anspie‑
lung auf die dummen Türken
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Stereotyp eines klauenden
Türken
Frage‑
Antwort
↦ Wann‑Fragen
↦ geschmackloser Witz
↦ Beleidigung der türkischen
Frauen
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Was macht ein Türke beim Arbeitsamt? Einbrechen!
(59)
Ab wann sind Türken erwachsen? Wenn der Bart länger ist als
bei der Mutter
(60)
Was ist grün und trägt ein Kopftuch?
(60.1.) ne Gürkin
(61)
Wer sind die freundlichsten Menschen? Die Türken.
Sie kommen zu zehnt und fragen
130
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
60.1. Kontaminationsform
aus Gurke und Türkin
Frage‑
Antwort
↦ Wer‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Anspielung auf die
Gewalttätigkeit der Türken
Internetwitze
(61.1.) „Has du Problem?”
(62)
61.1. fehlerhafte Formen:
*Has du Problem?
61.1.1. falsche Konjugations‑
form *has du
61.1.2. fehlender Artikel
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ geschmackloser Witz
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Was ist ein Türke, der neben einem Kanalisationsschacht
sitzt? Bademeister!
(63)
Was heißt Gruppensex auf Türkisch?
(63.1.) Kümmelgetümmel!
(64)
63.1. Spiel mit der Wortbildung
in Anlehnung an das von
Türken in der Küche gebrauchte
Gewürz — Bezeichnungsüber‑
tragung
Frage‑
Antwort
↦ Warum/Wieso‑Frage
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Stereotyp eines faulen
Türken
↦ Stereotyp eines in der
Gastronomie arbeitenden
Türken
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Wieso fliegen Tauben über eine Türkenwohnung immer im
Kreis? Weil sie mit einem Flügel die Nase zuhalten müssen!
(65)
Was sagt ein Türke ohne Arbeit zu einem Türken mit Arbeit?
Einmal Currywurst mit Pommes!
(66)
Was hört man, wenn man sich einen Kebab ans Ohr hält?
131
Empirischer Teil
(66.1.) Das Schweigen der Lämmer!
(67)
66.1.1. intertextuelles
Element — Filmtitel
66.1.2. versteckte Anspielung
auf das Leiden der Tiere
Frage‑
Antwort
Was ist eine Türkin auf dem Müllplatz?
(67.1.) Alice im Wunderland
(68)
67.1. intertextuelles
Element — Buchtitel
Frage‑
Antwort
Woran erkennt man eine türkische Domina?
Am (68.1.) Lederkopftuch!
(69)
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Anspielung auf faule Türken
↦ Anspielung auf die Arbeits‑
möglichkeiten der Türken
↦ Anspielung auf die an das
Äußere nicht denkenden Türken
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines gewalttäti‑
gen Türken
↦ schwarzer Humor
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Stereotyp einer faulen,
auf die Hilfe des Staates
angewiesenen Nation
Was ist ein Türke mit einem Messer im Rücken? Guter Türke.
Und mit zwei Messern? Angeber!
(71)
Warum taucht auf der Enterprise nie ein Türke auf?
Die arbeiten in der Zukunft auch nicht.
132
↦ Woran‑Frage
68.1. Spiel mit der Wortbildung
in Anlehnung an die mit einer
Domina zusammenhängenden
Assoziationen
Was sagt man zu einem Türken mit Krawatte?
Einen Big Mac bitte!
(70)
↦ Was‑Frage
(72)
Frage‑
Antwort
Wie heißt (72.1) Alice im Wunderland auf Türkisch?
Fatima im (72.2) Aldi.
(73)
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
↦ Anspielung auf die Armut
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Wann‑Fragen
↦ derber Witz
↦ Beleidigung
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Wann darf man eine Türkin anspucken? Wenn der Bart
brennt.
(75)
Was heißt auf Türkisch
(75.1.) „Alice im Wunderland?“
Ibrahim im (75.2.) Aldi
(76)
Was sind die zwei Feiertage der Türken?
(76.1.) Ramadan und Sperrmüll
↦ Wie‑Frage
72.1. intertextuelles
Element — Buchtitel
72.2. intertextuelles
Element — Name der
deutschen Discounterkette
Was ist das? Eine Kakerlake in einer Zündholzschachtel???
Ein Tamagotchi für Türkenkinder!!
(74)
Internetwitze
75.1. intertextuelles
Element — Buchtitel
75.2. intertextuelles
Element — Name der
deutschen Discounterkette
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
76.1. Ramadan als Fastenmonat
der Muslime, Sperrmüll als
Fundgrube für „neue“ Sachen
133
Empirischer Teil
(77)
Frage‑
Antwort
Was ist eine Mülltonne vor einer Ampel?
(77.1.)Türkendisco
(78)
↦ Was‑Frage
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
77.1. Determinativkompositum
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Stereotyp einer faulen,
auf die Hilfe des Staates
angewiesenen Nation
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ derber Witz
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines als Nachbar
nicht gern gesehenen Türken
↦ derber Witz
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Wie lange‑Frage
↦ schwarzer Humor,
makabrer Witz
↦ Anspielung auf die Auslän‑
derfeindlichkeit in Deutschland
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ derber Witz
↦ Beleidigung
Warum gibt es so viele Türken in Deutschland?
Weil die in der Türkei gehört haben, dass es in Deutschland
nicht so viel Arbeit geben soll.
(79)
Warum tragen Türkinnen Kopftücher? Damit man sie von
ihren Männern unterscheiden kann.
(80)
Vor welchen Worten haben Deutsche am meisten Angst?
„Hey, Mann, wir sind deine neuen Nachbarn!”
(81)
Wie lange darf man Türken mit einem Auge ansehen?
Bis das Magazin leer ist.
(82)
Warum haben alle Türken Bärte? Sie wollen ihrer Mutter
ähnlich sein.
134
(83)
Frage‑
Antwort
Wie hört es sich an, wenn man einem Türken das Genick
bricht?
(83.1.) Kanack
(84)
Frage‑
Antwort
(84.1.) Ein Türkenwohnheim.
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Stereotyp eines kriminellen
Türken
↦ Stereotyp eines nicht an
sein Äußeres denkenden Türken
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Stereotyp einer faulen, auf
die Hilfe des Staates angewie‑
senen Nation
Was sagt man zu einem Türken im Anzug? „Der Angeklagte
möge sich bitte erheben.“
(87)
↦ Was‑Frage
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
84.1. Determinativkompositum
Warum sind am Strand einige Mülltonnen mit einem roten
Halbmond gekennzeichnet? Damit die Türken ihre Strandkör‑
be erkennen.
(86)
↦ Wie‑Frage
83.1. Kanack als eine belei‑
digende Bezeichnung eines
Ausländers
Was ist eine Mülltonne in der Gosse?
(85)
Internetwitze
Warum ziehen so viele Türken nach Deutschland? Weil es dort
keine Arbeit geben soll.
135
Empirischer Teil
(88)
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
↦ Stereotyp einer faulen,
auf die Hilfe des Staates
angewiesenen Nation
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Wie lässt du einen Türken hungern? Versteck den Sozialhil‑
fe‑Scheck unter seine Arbeitsschuhe!
(89)
Was ist ein Türke in einer Fritteuse?
(89.1.) Ützel‑Gebrützel
(90)
89.1.1. intertextuelles
Element — Name von einem
Schnellrestaurant in Stuttgart
Ützel‑Brützel Stuttgart
89.1.2. Spiel mit der Bedeutung
von brutzeln als ‘in heißem Fett
zubereiten‘
Frage‑
Antwort
Was ist ein Türke im Backofen?
(90.1.) Kanack‑und‑Back!
(91)
90.1. Kanack als eine belei‑
digende Bezeichnung eines
Ausländers
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Anspielung auf die
Gewalttätigkeit der Türken
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
↦ Anspielung auf die reichen,
trotzdem aber immer noch bei
Aldi kaufenden Türken
Warum hat ein Türke nach dem Sex mit einer Deutschen rote
Augen? Vom Pfefferspray!
(92)
Wie erkennt man einen türkischen Börsenmakler?
Am Zahlenschloss an (92.1.) der Aldi‑Tüte!
136
↦ Was‑Frage
92.1. intertextuelles
Element — Bezeichnung der
deutschen Discounterkette
(93)
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Anspielung auf eine nicht
aufgeklärte Türkin
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
↦ schwarzer Humor
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
↦ Beleidigung
↦ schwarzer Humor
↦ geschmackloser Witz
Was heißt Schwangerschaft auf Türkisch? Achmed, lach net,
ich hab mein Sach net!
(94)
Was ist eine Mülltonne auf Rädern? Türkischer
Karnevalswagen...
(95)
Wie hört es sich an, wenn ein Türke überfahren wird?
(95.1.) Kanack — Kanack!
(96)
95.1. Kanack als eine
beleidigende Bezeichnung
eines Ausländers
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Stereotyp einer kriminellen
Nation
Wie nennt man 5 Türken in einem VW? Stinkkäfer.
(97)
Was ist der Unterschied zwischen guten und schlechten
Türken? Gute Türken sind in mittelbewachten Gefängnissen.
Internetwitze
137
Empirischer Teil
(98)
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Stereotyp einer kriminellen
Nation
Frage‑
ntwort
↦ Was‑Frage
↦ Stereotyp einer nur putzen
könnenden Türkin
↦ Beleidigung
↦ schwarzer Humor
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Anspielung auf die Vorliebe
der Türken, bei Aldi einzukaufen
Warum solltest du einen Türken, wenn er vor dir auf einem
Fahrrad fährt, nicht überfahren? Es könnte dein Fahrrad sein!
(99)
Was kommt raus, wenn man eine Türkin mit einer Spinne
kreuzt? Eine achtarmige Putzfrau!
(100)
Warum feiern Türken kein Erntedankfest?
(100.1.) Aldi hat am Sonntag geschlossen.
(101)
100.1. intertextuelles
Element — Name der
deutschen Discounterkette
Frage‑
Antwort
↦ Wohin‑Frage
↦ Stereotyp einer kriminellen
Nation
↦ schwarzer Humor
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ derber, vulgärer Witz
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
↦ Stereotyp einer kriminellen
Nation
Wo geht es hin, wenn ein Deutscher einen Türken fährt?
Ins Gefängnis!
(102)
Was passiert, wenn eine Türkin abtreibt? Die Kriminalpolizei
schickt ihr einen Scheck.
138
(103)
Frage‑
Antwort
↦ Woran‑Frage
↦ Stereotyp einer faulen
Nation
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Woran erkennt man einen türkischen Masochisten?
Er arbeitet.
(104)
Was steht auf dem Rollstuhl eines Türkenopas?
(104.1.) Is‑lam!
(105)
104.1. Spiel mit der Homopho‑
nie von Islam und Iss Lamm!
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ derber, vulgärer Witz
↦ schwarzer Humor
↦ geschmackloser Witz
↦ Beleidigung
↦ Stereotyp einer faulen
Nation
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
Was haben Sperma und Türken gemeinsam? Nur einer von
2 Millionen arbeitet!
(106)
Was singen Türken, wenn sie heißes Wasser
in eine Mülltonne gießen?
(106.1.) Die „5‑Minuten‑Terrine“!
(107)
Warum lachen Türken nie?
(107.1.) Würdest du lachen, wenn du ein Türke wärst?
Internetwitze
106.1. intertextuelles Ele‑
ment — Werbespruch aus der
Werbung für eine Instantspeise
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Beleidigung
107.1. Konditionaler Satz
eher als rhetorische Frage
verstanden
139
Empirischer Teil
(108)
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
↦ Anspielung auf die immer
größere Zahl der Türken
in Deutschland
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Stereotyp eines nur putzen
könnenden Türken
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor,
makabrer Witz
↦ geschmackloser Witz
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ geschmackloser Witz
Wie zählt man Türken in Düsseldorf? Alle Keller zählen,
mit 14 multiplizieren.
(109)
Was macht ein Türke in der Uni? Er putzt!
(110)
Was ist der Unterschied zwischen einem überfahrenen
Türken und einer überfahrenen Ratte? Vor der Ratte
ist eine Bremsspur!
(111)
Was ist (111.1.) ein Türke mit zwei Mülltonnen?
111.1. Anspielung auf einen
nicht an seine Hygiene denken‑
den Türken
(111.2.) Immobilienmakler.
(112)
Was ist ein Türke in einer Mülltonne?
(112.1.) Ein Eigenheimbesitzer.
140
111.2. Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ geschmackloser Witz
↦ Anspielung auf einen nicht
an seine Hygiene denkenden
Türken
↦ Beleidigung
112.1. Determinativkompo‑
situm
(113)
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ makabrer Witz,
schwarzer Humor
↦ Beleidigung
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
Warum sind bei türkischen Begräbnissen nur zwei Sargträ‑
ger? Weil eine Mülltonne nur zwei Griffe hat.
(114)
Warum tragen Türken Kapuzen‑Pullover?
(114.1.) Um die Floh‑Halsbänder zu verbergen!
(115)
Internetwitze
114.1. Anspielung auf einen
nicht an seine Hygiene denken‑
den Türken
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ geschmackloser Witz
↦ Anspielung auf die Proble‑
me beim Beseitigungsversuch
von diesem Pest, hier — beim
Loswerden der Türken
Was passiert, wenn ein Türke seinen Kopf im Meer hält?
(115.1.) Ölpest!
(116)
Was hört man, wenn man an einer Muschel lauscht?
115.1. Anspielung auf einen
nicht an seine Hygiene denken‑
den Türken
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
Meeresrauschen. Und was hört man, wenn man an einem
Döner lauscht?
(116.1.) Das Schweigen der Lämmer.
116.1.1. intertextuelles
Element — Filmtitel „Schwei‑
gen der Lämmer“
116.1.2. Anspielung auf das sich
hinter jedem Döner verstecken‑
de Leiden der Tiere
141
Empirischer Teil
(117)
Frage‑
Antwort
↦ Wie lange‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ geschmackloser, derber Witz
↦ Beleidigung
↦ Vergleich eines türkischen
Neugeborenen mit dem Müll
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
Wie lange braucht eine Türkin um den Müll rauszubringen?
9 Monate.
(118)
Wie heißen (118.1.) „Gute Zeiten, schlechte Zeiten” auf
Türkisch?
(118.2.) Aldi auf, Aldi zu!
(119)
118.1. intertextuelles
Element — Titel der deutsche
Fernsehserie
118.2. intertextuelles
Element — Name einer
deutschen Discounterkette
Frage‑
Antwort
Was heißt (119.1.) „Alice im Wunderland” auf Türkisch?
Aische im (119.2.) Aldi!
(120)
Wie heißt die türkische Fluggesellschaft?
(120.1.) Döner Hebab.
142
↦ Was‑Frage
119.1. intertextuelles
Element — Buchtitel
119.2. intertextuelles
Element — Name einer
deutschen Discounterkette
Frage‑
Antwort
↦ Wie‑Frage
120.1.1. Spiel aufgrund phone‑
tischer Ähnlichkeiten —
Hebab anstelle von Kebab
120.1.2. Spiel mit der Wortbil‑
dung — neuer Eigenname als
Wortgruppe aus Döner und der
als ein Einzellexem verstande‑
nen Imperativform des Verbs
abheben
(121)
Frage‑
Antwort
Wie heißt der türkische Gesundheitsminister?
(121.1.) Izmir Übel!
(122)
Internetwitze
↦ Wie‑Frage
121.1. Spiel mit der Sprache
aufgrund phonetischer
Ähnlichkeiten Izmir Übel
und (Es) ist mir übel.
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Gegenüberstellung
aufgrund der Deutschkenntnis‑
se — Auslachen des nur sein
Dialekt sprechenden Bayern
Frage‑
Antwort
↦ Woran‑Frage
↦ Anspielung auf die ein
Kopftuch tragenden türkischen
Frauen
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
↦ Anspielung auf die Gewalt‑
tätigkeit der Türken
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Spiel mit dem Wort Gülle
im Determinativkompositum
Güllehüllefüller in Bezug
auf Babys
↦ geschmackloser Witz
Was ist der Unterschied zwischen einem Türken und einem
Bayern? Der Türke kann besser Deutsch.
(123)
Woran erkennt man einen schwulen Türken? Am Kopftuch!
(124)
Warum sind Türken die nettesten Leute auf der Welt?
Sie kommen immer mit 10 Leuten und fragen dich:
„Hast du ein Problem?”
(125)
Was heißt Baby auf Türkisch? Güllehüllefüller.
143
Empirischer Teil
(126)
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Spiel mit dem Wort Gülle
im Determinativkompositum
Güllehülle in Bezug auf Babys
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Wer‑Frage
↦ Stereotype der klauenden
Polen, Türken und Italiener
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung
Frage‑
Antwort
↦ Warum‑Frage
Was heißt Windel auf Türkisch? Güllehülle.
(127)
Wer fährt, wenn ein Türke, ein Italiener und ein Pole
zusammen in einem Auto sitzen?
Die Polizei.
(128)
Warum gehören Türken zu der Gruppe der Vögel. Warum?
Erkennt man am Name:
(128.1.) Hakan, Görkan, Nitan, Götschan, Erkan, Truthahn!
(129)
In einem Miethaus leben ein Deutscher, ein Türke, ein Alba‑
ner und ein Italiener. Durch einen Unfall brennt die ganze
Bude ab. Nur der Deutsche überlebt die Katastrophe. Wes‑
halb? Ganz einfach, er ist als einziger zur Arbeit gegangen.
144
128.1. Spiel mit der Wortbil‑
dung: Reihenbildung in An‑
lehnung an das deutsche Wort
Truthan aufgrund phonetischer
Ähnlichkeiten
Erzählung ↦ Warum/Weshalb‑Frage
+ Frage‑ ↦ Mischung verschiedener
Antwort Stereotype
↦ Stereotyp der faulen Türken,
Italiener und Albaner
↦ Stereotyp eines fleißigen
Deutschen
(130)
Frage‑
Antwort
↦ Warum/Weshalb‑Frage
↦ Stereotyp eines an seinen
nationalen Gerichten besonders
stark hängenden und diese
verkaufenden Türken
↦ Stereotyp eines nur an
Geschäfte denkenden Türken
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ schwarzer Humor
↦ Beleidigung wegen der
Anspielung auf einen häufigen
türkischen Vornamen
Warum soll den Türken demnächst verboten werden,
an der WM teilzunehmen? Weil sie bei jeder Ecke
eine Dönerbude aufmachen.
(131)
Internetwitze
Was kommt raus, wenn man eine Ratte mit einer Kuh kreuzt?
Antwort:
(131.1.) (131.2) Muhrat
(132)
131.1. Spiel mit der Onomat‑
opöie als Bestimmungswort
131.2. Wortbildung
Determinativkompositum
Erzählung ↦ Entscheidungsfrage
+ Frage ↦ böse Anspielung
auf ein Märchenmotiv,
d.h. den fliegenden Teppich
Herr Meier sieht, wie sein türkischer Nachbar einen Teppich
aus dem Fenster ausschüttelt. Daraufhin ruft er nach oben:
„Na, Ali, springt er nicht an?”
(133)
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ saloppe Anspielung auf
einen nicht an die Hygiene
denkenden Türken
Was ist ein Türke, der neben einem Kanalisationsschacht
sitzt? Bademeister!
145
Empirischer Teil
Italiener
(134)
Form
Frage‑
Antwort
↦ Warum/Weshalb‑Frage
↦ Anspielung auf die faulen
Italiener
Frage‑
Antwort
↦ Warum/Weshalb‑Frage
↦ Anspielung auf Italiener als
Machos
Frage‑
Antwort
↦ Warum/Weshalb‑Frage
↦ Anspielung auf die italieni‑
sche Fluggesellschaft und deren
Sicherheit
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
↦ Anspielung auf die Fähigkei‑
ten der italienischen Fußballer
Weshalb sind Italiener so klein? Ihre Väter haben gesagt
„Wenn ihr mal groß seid, müsst ihr arbeiten!”
(135)
Sprache
Warum hat Gott den Orgasmus erfunden?
Damit auch Italiener wissen, wann endlich Schluss ist.
(136)
Warum gibt der Papst, nach einem Flugzeugflug, dem Boden
einen Kuss? Das kann man nur verstehen, wenn man auch
schon mal mit Alitalia geflogen ist.
(137)
Was ist der Unterschied zwischen dem deutschen Bier
und dem italienischen Elfmeter? Das deutsche Bier geht
immer rein.
(138)
In einem Mehrfamilienhaus leben ein Deutscher, ein Pole
und ein Italiener. Durch Brandstiftung wird das Haus abgefa‑
ckelt. Nur der Deutsche überlebt. Und warum? Antwort: Er ist
als einziger zur Arbeit gegangen.
146
Erzählung ↦ Warum/Weshalb‑Frage
+ Frage‑ ↦ Mischung von drei
Antwort Stereotypen der faulen Polen
und Italiener und des ihnen
entgegengesetzten fleißigen
Deutschen
(139)
Deutscher und italienischer Bauarbeiter auf der Baustelle;
Italiener: „Come Stai?” Deutscher: „Danke, ausgezeichnet!”
Bähm, auf einmal trifft den Deutschen ein Ziegelstein auf
den Schädel. Er: „Warum hast du mich nicht gewarnt.“
Italiener: (139.1.) „Hab ich dok gesage: Comme Stai”
(140)
Die bekannten Niagarafälle werden von einer italienischen
Reisegruppe besichtigt.
Internetwitze
Erzählung ↦ fehlende Deutschkenntnisse
+ Dialog im Mittelpunkt
139.1. fehlerhafte Formen:
139.1.1. *hab ich dok gesage
139.1.2. eine anstelle vom
deutschen Satz Es kommt ein
Stein! gebrauchte phonetisch
ähnliche Form der italienischen
Begrüßung Come stai! 'Wie geht
es dir?‘
Erzählung ↦ Stereotyp eines viel
+ Dialog redenden Italieners
Touristenführer: „Hallo, Hallo, Hallo — Einen kurzen
Augenblick für Ihre Aufmerksamkeit, wenn Sie bitte für einen
Moment Ihre Unterhaltung einstellen würden, so könnten man
auch das gewaltige Tosen und Brausen des Wasserfalls hören.”
(141)
Der Amerikaner: „Ich gucke aus dem Fenster und versuche die
Freiheitsstatue zu finden — New York!” Der Franzose: „Ich
schaue aus dem Fenster, suche den Eiffelturm — Paris!” Der
Italiener: „Arm raus, Arm rein, Armbanduhr weg — Napoli!“
(142)
Erzählung ↦ Bild der Stadt Neapel
+ Monolog als Stadt der Diebe
Frage‑An‑
twort
Was sagt ein italienischer Schädlingsbekämpfer,
wenn er seinen Job erledigt hat?
(142.1.) Isch habe fertig!
142.1. fehlerhafte Form des
Personalpronomens *isch,
falsches Verb *isch habe fertig
anstelle von ich bin fertig
147
Empirischer Teil
(143)
Frage‑
Antwort
↦ Anspielung auf Italien als
sonniges Land und auf Italiener
als nette Leute
↦ Anspielung auf die auszula‑
chenden Österreicher
Dialog +
Frage‑
Antwort
↦ Anspielung auf italienische
Fußballer, die verschiedene,
manchmal auch nicht ganz
saubere Tricks versuchen,
um ein Spiel zu gewinnen
Was ist der Unterschied zwischen Italien und Österreich?
Über Italien lacht nur die Sonne.
(144)
Francesco Totti kommt in den Himmel. „Warum hängen hier
so viele Uhren und alle gehen anders?“ Petrus: „Jede Fußball‑
nation hat seine eigene Uhr, und für jede (144.1.) Schwalbe
geht sie eine Sekunde weiter.“ Totti: „Und wo ist die von
Italien?“ Petrus: „Die dient uns in der Küche als Ventilator.“
(145)
Fünf Schweizer kommen in einem (145.1.) Audi Quattro an
die italienische Grenze. Der italienische Zöllner sagt: „Es ist
illegal, fünf Leute in einem Quattro mitzunehmen. Quattro
bedeutet vier.“ „Aber Quattro ist doch nur der Name des
Autos. Das Auto ist für fünf Personen zugelassen. Holen Sie
Ihren Vorgesetzten!“ „Das geht nicht“, sagt der Zöllner, „der
ist mit zwei Typen in einem
(145.2.) Fiat Uno beschäftigt.“
148
144.1. Spiel mit der Bedeutung
des Wortes Schwalbe, das im
Fußballjargon ’geschicktes
Sich‑fallen‑Lassen im Kampf
um den Ball in der Absicht,
einen Frei— oder Strafstoß
zugesprochen zu bekommen’
bedeutet (nach: DUDEN
Wörterbuch)
Erzählung ↦ Stereotyp eines nicht von
+ Dialog Technik verstehenden Italieners
145.1. falsch verstandene
Bezeichnung des Modells
Quattro also ’vier’ der Auto‑
marke Audi — Anspielung auf
das dem italienischen Zöllner
fehlende Wissen aus diesem
Bereich
145.2. falsch verstandene
Bezeichnung des Modells
Uno also ’eins’ der Automarke
Fiat — Anspielung auf das
dem italienischen Zöllner
fehlende Wissen aus diesem
Bereich
(146)
Dialog
↦ Anspielung auf einen
protzenden Italiener
Dialog
↦ Anspielung auf besonders
heiße Italienerinnen
↦ Anspielung auf den Stereo‑
typ eines Italieners
als Liebhaber
Sagt ein deutscher Ingenieur zu seinem italienischen
Kollegen: „Gib mir Eisen und Stahl — und ich baue dir einen
Flugzeugträger!“ Meint der Italiener: „Gib mir deine Schwes‑
ter — und ich mache dir die Besatzung dazu!“
(147)
Internetwitze
Eine Italienerin steht wegen Bigamie vor Gericht.
„Warum haben Sie gleich zwei Männer geheiratet?“, fragt
der Richter.
„Einer von beiden streikt doch immer!“
(148)
Drei Gründe dafür, dass Jesus Italiener war: 1. Nur ein Italie‑
ner wohnt bis 30 bei seiner Mutter. 2. Nur ein Italiener kann
seine Mutter für eine Jungfrau halten. 3. Nur eine italienische
Mutter meint, dass ihr Sohn Gott sei.
(149)
Erzählung ↦ Verschiedene Stereotype
mit im Spiel
↦ Stereotyp eines italieni‑
schen Muttersöhnchens
↦ Stereotyp einer italienischen
Mutter
Dialog +
Frage‑
Antwort
↦ Anspielung auf fehlende
Italienischkenntnisse eines
beim Italiener eingestellten
Deutschen
Frau beim Italiener: „Wie spricht man diese Speise aus?”
Kellner: „Das ist die 33.”
149
Empirischer Teil
(150)
Erzählung ↦ Stereotyp eines viel
+ Dialog + redenden und charakteristisch
Frage‑ angezogenen Italieners
Antwort
Ein Küken sitzt tief traurig auf einem Stein im Sumpf. Da
schwimmt ein Krokodil zu dem Küken rüber und fragt:
„Sag mal, warum bist du denn so traurig?”„Ach”, antwor‑
tet das Küken. „Ich weiß einfach nicht was für ein Tier ich
bin. Kannst du mir nicht helfen?”„Na klar”, antwortet das
Krokodil. „Du bist klein, gelb, flauschig. Du bist ein Küken!”
Das Küken steht auf und hopst voller Freude auf dem Stein
rum und ruft: „Juhu, ich weiß endlich was für ein Tier ich bin!”
Da fragt das Krokodil mit gefräßiger, rauer Stimme: „Hmm,
weißt du denn eigentlich was ich bin?”„Ja klar”, antwortet
das Küken. „Du bist klein, hast eine große Klappe, trägst eine
Lederjacke... Du bist Italiener!”
(151)
Wer ist patriotischer: Die Italiener oder die Franzosen?
Die Italiener natürlich, die trinken ihren Wein aus (151.1.)
Römern. Oder hast du schon mal einen Franzosen gesehen,
der Wein aus (151.2.) Parisern trinkt?
(152)
Frage‑
Antwort
↦ Wortspiel mit den Elemen‑
ten Römer und Pariser
151.1. Römer als Bezeichnung
eines Trinkgefäßes
151.2. Pariser im Sinne von
Verhüttungsmittel aus Paris,
salopp für Präservative
Erzählung ↦ Bild eines naiven, von seiner
+ Dialog untreuen Frau betrogenen
Ehemannes
Der Ehemann kommt unerwarteter früher als geplant von
einer Geschäftsreise nach Hause zurück. Als er aus dem Auto
aussteigt, sieht er vor seinem Haus zwei Italiener herumstehen.
Also geht er auf die beiden zu und fragt misstrauisch: „Was geht
hier vor?” Daraufhin dreht sich der eine Italiener um und sagt:
(152.1.) „Nix vor. Erst Luigi, dann ich und dann du!”
150
152.1. aus Mangel an Deutsch‑
kenntnissen resultierendes
Missverständnis — Spiel mit
dem polysemen Verb vorgehen
als 1. ’sich abspielen’ und
2. ’früher als eine andere Person
gehen’; falsches Negationswort
*nix anstelle von nicht
(153)
Internetwitze
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines heftig
diskutierenden und dabei seine
Körpersprache besonders stark
einsetzenden Italieners
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines ängstlichen
Italieners
Monolog
↦ Gegenüberstellung von
zwei Stereotypen — des eines
deutschen Pessimisten und des
eines italienischen Optimisten
Was wäre ein Italiener ohne Arme und Beine? Taubstumm!
(154)
Woran erkennt man einen Italienischen Panzer?
1 Vorwärts— und 4 Rückwärtsgänge!
(155)
Der Urlauber schwärmt: „In Italien leben ist herrlich. Wenn
wir Deutschen sagen, die Lage ist ernst, aber nicht hoff‑
nungslos, sagen die Italiener, die Lage ist hoffnungslos, aber
nicht ernst.”
(156)
Frage‑
Antwort
Wie nennt man einen Italiener mit einem Fladenbrot? —
(156.1.) (156.2.) Römer Kebab
(157)
Wofür steht FIAT? — Für Italiener Allemal Genug Technik!
156.1. von Rezipienten verlang‑
tes Vorwissen über türkische
Küche
156.2. Neubildung aus einer
Bezeichnung einer türkischen
Fleischspeise und dem von der
Stadtbezeichnung abgeleiteten
Adjektiv, Suffixbildung
Frage‑
Antwort
↦ Spiel mit der Erklärung
des Initialwortes FIAT
↦ Stereotyp eines nicht von
Technik verstehenden Italieners
151
Empirischer Teil
(158)
Ein Deutscher und ein Italiener marschieren durch die Wüste.
Kommt ein Löwe angerannt. Der Italiener zieht schnell seine
Turnschuhe an. Sagt der Deutsche: „Auch mit Turnschuhen
bist du nicht schneller als der Löwe.“ Antwortet der Italiener:
„Ist auch nicht nötig, ich muss nur schneller sein als du!“
(159)
Erzählung ↦ Bild eines schlauen
+ Dialog Italieners
Erzählung ↦ Stereotyp eines an seine
nationale Küche gebundenen
Italieners
Statt „Bin gleich zurück” oder „Heute geschlossen”,
steht auf dem Schild beim Italiener
(159.1.) „Penne in Waldpilzen”.
(160)
Ein Italiener fährt mit seinem FIAT mit 70 km/h durch eine Ort‑
schaft vor Neapel, wo maximal 70 km/h erlaubt ist. Einige an‑
dere Autos überholen ihn. Die Polizei hält den Mann an. Er will
sich beschweren, da erklärt ihm die Polizei, er solle eine Prämie
von 500 EURO bekommen, weil er als einziger richtig gefahren
sei. Da freut sich der Mann und sagt zum Polizisten: „Super,
dann kann ich ja endlich meinen Führerschein machen.“
(161)
Ein Italiener, ein Österreicher und ein Deutscher rauben eine
Bank aus. Am Ende teilt dann der Deutsche das Geld auf. „So,
1000 Mark für mich, 1000 Schillinge für dich und 1000 Lire
für dich!“ So geht es weiter, bis das Geld alle ist. Meint der
Italiener zum Österreicher: „Eins muss man den Deutschen ja
lassen — korrekt sind Sie ja!“
152
159.1. von Rezipienten
verlangtes Vorwissen über
italienische Küche
Erzählung ↦ Bild eines leichtsinnigen
Italieners
Erzählung ↦ Stereotyp eines geizigen
+ Dialog und hinterhältigen Deutschen
↦ Stereotyp eines dummen
Italieners
(162)
Internetwitze
Erzählung ↦ Spiel mit den Stereotypen
+ Dialog des besten Liebhabers
↦ überraschendes Ende bildet
ein als Summe der genannten
Stereotype auftretender Mann
Drei Frauen unterhalten sich im Restaurant:
Sagt die Erste: „Italiener sind einfach die besten Liebhaber.“
Drauf die Zweite: „Also da muss ich Dir aber widerspre‑
chen, ich habe festgestellt das Indianer viel besser sind als
Italiener.“
Drauf die Dritte: „Ich weiß nicht, ob Ihr schon mal einen Polen
ausprobiert habt, aber ich halte die für die besten Liebhaber
der Welt.“
Am Nachbartisch steht ein Mann auf, geht zu den Damen
und sagt:
„Guten Tag meine Damen, darf ich mich vorstellen,
mein Name ist Luigi Winnetou Koslovski.“
(163)
Erzählung
+ Dialog
Zwei italienische Nonnen sind zu einer Konferenz in New
York. Als sie eines Nachmittags spazieren gehen und überall
die Hotdog‑Stände sehen, wollen sie diese amerikanische
Spezialität ausprobieren. Als die erste Nonne ihr eingewi‑
ckeltes Hotdog auspackt, sieht sie es nur kurz an und wirft es
sofort in die nächste Mülltonne. Danach fragt sie die andere
Nonne:
(163.1.) „Welchen Teil vom Hund hast du denn abgekriegt?“
163.1. fehlendes Vorwissen
und fehlende Kenntnis
der Bezeichnung der
Fastfood‑speise Hotdog
163.1.1. Assoziationen an die
wortwörtliche Bedeutung des
ganzen Possessivkompositums,
die als Summe der
Einzelbedeutungen verstanden
wird, Anspielung auf Penis des
Hundes
153
Empirischer Teil
(164)
Erzählung ↦ Spiel mit dem Stereotyp
eines seine Schwiegermutter
hassenden Schwiegersohns
Steht ein Mann mit seiner Schwiegermutter in Rom am Tre‑
vi‑Brunnen. Der Mann wirft 50 Cent rein, wünscht sich was.
Dann ist die Frau dran, rutscht aber am Beckenrand ab und
fällt rein. Murmelt der Mann: „Unglaublich, das funktioniert
ja tatsächlich.“
(165)
Frage‑
Antwort
Warum trinkt der Russe Wodka, der Schotte Whisky, der Ita‑
liener Wein und der Deutsche Bier? Damit man die einzelnen
Völker an (165.1.) der Fahne erkennen kann!
(166)
165.1. Doppelsinn des Wortes
Fahne als 1. ’Zeichen des
Landes’ und in der übertrage‑
nen Bedeutung (nach: DUDEN
Herkunftswörterbuch) als
2. ’unangenehmer Geruch des
Atems nach Alkohol’ (scherz‑
haft)
Frage‑
Antwort
Was ist weiß, lang, lebt im Himalaya und spricht Italienisch?
(166.1.) Ein Spagyeti.
(167)
166.1. Kontaminationsform
als Mittel des Humoristischen,
Bildung eines neuen Wortes aus
Spaghetti und Yeti
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines an seinen
nationalen Gerichten besonders
stark hängenden Italieners
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines faulen
italienischen Müttersöhnchens
Warum grillen Italiener so selten?
Weil die Spaghetti immer durch den Grillrost fallen.
(168)
Was ist der Grund dafür, dass Italiener etwas kleiner sind?
Ihre Mütter sagen immer, dass sie arbeiten müssen, wenn sie
mal größer sind.
154
Polenwitze
(169)
Drei Menschen sind gleichzeitig gestorben: Ein Türke,
ein Russe und ein Pole. Gott ruft alle einzeln zu sich.
Form
Internetwitze
Sprache
Erzählung ↦ Verschiedene Stereotype
+ Dialog mit im Spiel
↦ Stereotyp eines an seinen
nationalen Gerichten besonders
stark hängenden Türken
↦ Stereotyp eines immer
besoffenen Russen
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
Zuerst den Türken: „Ich lasse dich wieder auf die Erde,
aber du darfst nie wieder Döner essen, sonst drücke ich auf
den roten Knopf und du fährst in die Hölle!“ Der Türke geht
weinend aus dem Raum.
Dann den Russen: „Ok, Russe. Ich lasse dich wieder auf die
Erde, aber du darfst nie wieder trinken, sonst drücke ich auf
den roten Knopf und du fährst augenblicklich in die Hölle!“
Der Russe geht ebenfalls weinend aus dem Raum.
Dann kommt der Pole zu Gott.
Gott sagt zu ihm: „Ich lasse dich wieder auf die Erde, aber
du darfst nie wieder etwas klauen, sonst drücke ich auf den
roten Knopf und du fährst augenblicklich in die Hölle!“ Der
Pole geht lachend aus dem Raum. Draußen stehen der Türke
und der Russe und wundern sich über den immer noch laut
lachenden Polen: „Hey, wir sind beide weinend aus diesem
Raum gekommen, warum lachst du?“
Pole: „Haha, ich habe den roten Knopf geklaut!“
155
Empirischer Teil
(170)
Stehen drei Schlosser vor der Himmelstür: Ein Pole,
ein Italiener und ein Deutscher.
Erzählung ↦ Verschiedene Stereotype
+ Dialog im Spiel
↦ Stereotyp eines gut arbei‑
tenden Polen
↦ Stereotyp eines geizigen
und hinterhältigen Deutschen
↦ Stereotyp eines zu viel
redenden Italieners
Kommt Petrus raus: „Hey, Jungs, ich würde mir ganz gerne
ein neues Portal machen lassen. Könnt Ihr mir ein paar
Angebote machen?“
„Naja“, sagt der Pole und schaut sich das große Tor an,
„mit 600 Euro bist du dabei!“
Petrus: „600 Euro? Wie kommst du auf DEN Preis?“ Der Pole:
„Tja, ganz einfach: 200 für mich, 200 für die Steuer
und 200 für’s Material.“
Der Italiener: „Also, ich würd’s für 900 Euro machen“.
Petrus: „900? Wie kommst du denn darauf?”„Naja, also,
300 für mich, 300 für die Steuer und 300 Material...“Schließ‑
lich der Deutsche: „Tja, Petrus, 3000 und ich mache es...“
Petrus: „3000??? Wie willst du denn DEN hohen Preis recht‑
fertigen?“
Der Deutsche: „Pssst, Petrus, komm mal her...“. Petrus tritt
heran, der Deutsche flüstert: „Mann, ist doch ganz einfach:
1000 für mich, 1000 für Dich, 400 für den Italiener, dass er
die Klappe hält und 600 für den Polen, dass er ‚s macht!“
(171)
Zwei Kannibalen haben einen Polen auf dem Grillspieß.
Sagt der eine: „Dreh doch mal ein bisschen langsamer, sonst
wird er doch gar nicht knusprig!“
„Geht nicht“ — erwidert der andere — „wenn ich ihn zu
langsam drehe, klaut er mir die Kohlen!“.
156
Dialog
↦ Stereotyp einer klauenden
Nation
↦ geschmackloser Witz
↦ schwarzer Humor, makabrer
Witz
(172)
(172.1.) David Copperfield musste seine Polen‑Tournee
abbrechen, weil er die Eintrittskarten nicht mal zur Hälfte
verkaufen konnte!
Erklärung: Na ja, die Polen sind halt daran gewöhnt, dass
Sachen verschwinden.
(173)
Internetwitze
Erzählung ↦ Stereotyp einer klauenden
Nation
172.1. intertextuelles
Element — ein weltberühm‑
ter Zauberkünstler David
Copperfield
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
Warum klauen die Russen immer zwei Autos?
Weil sie durch Polen müssen.
(174)
Warum soll man nicht lachen wenn ein Pole mit einem
Fahrrad gegen die Wand fährt?
Es könnte deins sein.
(175)
Was sind die beliebtesten Namen in Polen?
(175.1.) Klaudia und Klaus!
(176)
Was ist ein Pole mit abgehackten Fingern? Eine Vertrauens‑
person.
175.1. Zusammenrückun‑
gen, Spiel mit der Wortbil‑
dung — quasi Imperativfor‑
men Klau da! Klau‘s!
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ schwarzer Humor, makabrer
Witz
↦ geschmackloser Witz
157
Empirischer Teil
(177)
Ein Ossi, ein Wessi, ein Pole und ein Türke retten eine Fee und
jeder hat nun einen Wunsch frei.
Erzählung ↦ Vermischung von vier
+ Frage‑ Stereotypen
Antwort ↦ geschmackloser Witz
Der Pole: „In Polen wir haben nicht alle Auto. Ich
(177.1.1.) wollen, das alle Polen haben
(177.1.2.) eine Mercedes.“ Die Fee schnippt mit den Fingern
und alle Polen haben einen Mercedes.
(177.2.) Der Ossi: „Seid dor Wende geht‘s uns immer schlech‑
ter. Viele hoben kene Abeit, alles wird deurer und de Wessis
gebn uns nür 84sch Prozend. Früher wor alles besser! Ich will,
dass de heilische Mauer widder jebaut wird und der Erisch
widder leben tut.“
Die Fee schnippt mit den Fingern und die Mauer steht wieder
und im Osten ist wieder Sozialismus.
177.1. fehlerhafte Formen:
177.1.1. falsche Verbform
*ich wollen
177.1.2. falscher Artikel
*eine Mercedes
177.2. Gebrauch der phone‑
tischen Variante der Aussage,
Gebrauch des Sächsischen
177.2.1. intertextuelles
Element in Form des Eigenna‑
mens — als Erich wird Erich
Honecker gemeint
177.2.2. Vorwissen über die
deutsche Geschichte wird ver‑
langt — es ist die Rede von der
Berliner Mauer und der Teilung
Deutschlands
(177.3.) Der Türke: „Ey, isch bin de krasse Mehmet.
Isch wünsch mir für jede Türken oberkrasse Harem
mit 1.000 korrekt geile Frauen mit rischtig dicke Dinger.
Ey… und solln koche könne!“
177.3. Gebrauch des Tür‑
kisch‑Deutschen
177.3.1. Wiedererkennungs‑
zeichen: ey. krass, oberkrasse,
korrekt geile
177.3.2. fehlerhafte Formen:
*isch, *de, *wünsch,
*jede Türken, *oberkrasse Ha‑
rem, *mit korrekt geile Frauen,
*mit rischtig dicke Dinger,
*solln koche könne
Die Fee schnippt und alle Türken sind stolze Besitzer eines
Harems.
Dann ist der Wessi an der Reihe. Er grübelt einen Augenblick
und meint dann:
„Also, die Polen klauen unsere Autos nicht mehr, die Türken
lassen unsere Frauen in Frieden, die Mauer steht wieder…
Ach, dann nehme ich einen Cappuccino!“
158
(178)
Daewoo baut jetzt die Autos in Polen, weil dort die Produkti‑
onskosten geringer sind…
Internetwitze
Erzählung ↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
…nur Nummern abschleifen, umspritzen und Papiere
fälschen.
(179)
Frage‑
Antwort
— Was (179.1.) hast du eigentlich gegen die Polen?
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
179.1. Spiel mit der Wendung
etwas gegen jemanden/
etwas haben im Sinne von
1. ’jemanden nicht ertragen
können, gegen jemanden sein’
und 2. ’Mittel zur Verfügung
haben, das gegen klauende
Polen wirkt’
— Eine gute Autoversicherung!
(180)
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines klauenden
Polen
↦ geschmackloser Witz
Wie wurde der Break Dance erfunden?
— Von Polen, die fahrenden Autos die Radkappen klauten!
(181)
— Was ist die erste Fahrstunde in Polen?
Lernen, ein Auto mit einem Kleiderbügel zu öffnen.
(182)
Was macht ein Pole auf dem Eis?
159
Empirischer Teil
(182.1.) Einbrechen!
182.1. Spiel mit zwei Bedeu‑
tungsvarianten des Verbs:
einbrechen als 1. ’hindurch‑
brechend nach unten fallen,
stürzen’ und 2. ’gewaltsam
in ein Gebäude, in einen Raum
eindringen’
(183)
Monolog
(183.1.) Morgens halb zehn in Polen: Wo ist mein Knop‑
pers???
(184)
183.1. intertextuelles Element
aus der deutschen Werbung für
Knoppers‑Waffeln
Anzeige
↦ Stereotyp eines nicht gern
arbeitenden und klauenden
Polens
↦ geschmackloser Witz
Frage‑
Antwort
↦ Stereotyp eines nicht gern
arbeitenden Polens
↦ geschmackloser Witz
Neulich in der Zeitung: Ehrlicher Pole, mit eigenem Auto,
sucht Arbeit.
(185)
Der kürzeste Polenwitz? Treffen sich zwei Polen bei der
Arbeit...
Inderwitze
(186)
Vier Inder bewerben sich bei der besten Uni Indiens um einen
Studienplatz. Sie sitzen im Büro des Prof. Der Prof fragt:
„Was ist das Schnellste auf der ganzen Welt?” Der Inder aus
Bangalore: „Licht!! Licht ist das Schnellste. Es gibt nichts was
schneller ist als Licht!” Der Inder aus Mumbai: „Der Gedanke!!
Ein Gedanke kommt so schnell, dass Du gar nicht weißt wo
der so schnell hergekommen ist.” Der Inder aus Puna: „Das
Blinzeln. Das geht super schnell. Man muss gar nicht drüber
nachdenken.” Der Inder aus Delhi: „Durchfall!!”
160
↦ Stereotyp einer klauenden
Nation
↦ geschmackloser Witz
Form
Sprache
Erzählung ↦ das von dem Rezipienten
+ Frage‑ verlangte Vorwissen über die
Antwort Verdauungsstörung und alle
damit zusammenhängenden
Unannehmlichkeiten
Internetwitze
Der Prof schaut ganz entsetzt und fragt böse: „Durchfall??”
Inder aus Delhi: „Ja, Durchfall. Letzte Nacht lag ich im Bett
und bekam ganz schlimme Bauchschmerzen und bevor ich
blinzeln, denken oder das Licht anmachen konnte, war es
schon zu spät.”
(187)
Frage‑
Antwort
Warum fliegt eine Blondine, immer wenn sie im Kranken‑
haus pinkeln muss, nach Indien? Weil, wenn sie fragt,
wo die Toilette ist, ihr gesagt wird „am Ende
(187.1.) des Ganges.“
(188)
187.1. Homophones Paar der
Ganges als Name eines indi‑
schen Flusses und der Gang als
Grundwort des Kompositums
Durchgang
Erzählung
+ Dialog +
Frage‑
Antwort
Zwei Freunde schlafen in einer fremden Stadt in einem
fremden Land in einem fremden Hotel. Plötzlich weckt der
eine den anderen und sagt: „Wach auf, wir sind in Indien.”
— „Wieso in Indien?”, fragt der andere. Sagt der erste:
„Da draußen steht: Toilette am Ende (188.1.) des Ganges.”
(189)
Was ist die indische Version des „Russischen Roulettes”?
Ein Mann spielt Flöte vor sechs Kobras. Eine davon ist taub.
188.1. Homophones Paar der
Ganges als Name eines indi‑
schen Flusses und der Gang als
Grundwort des Kompositums
Durchgang
Frage‑
Antwort
↦ das vom Rezipienten ver‑
langte Vorwissen über Indien
↦ schwarzer Humor, makabrer
Witz
161
Empirischer Teil
(190)
Frage‑
Antwort
Was macht ein Lepra‑Kranker, wenn er eine schöne Frau
sieht? (190.1) Er wirft ein Auge auf sie.
Araberwitze
(191)
Ein arabischer Prinz beginnt Studium an einer Hamburger
Uni. Nach kurzer Zeit schickt er eine E‑Mail‑Nachricht an
seinen Vater in Arabien: „Hamburg ist wirklich schön. Ich mag
die Uni und alle sind so nett. Ich schäme mich aber manch‑
mal, wenn ich mit meinem vergoldeten Lexus auftauchte.
Das sind die hier nicht gewohnt. Die meisten fahren U‑Bahn.”
Nach einer Woche erhält er Nachricht von seinem Vater
Scheich Abdul dem Vierten von Großarabien: „Sohn, ich kann
dich gut verstehen. Anbei ein Scheck. Kauf dir eine U‑Bahn.“
(192)
↦ das vom Rezipienten
verlangte Vorwissen über die
Infektionskrankheit Lepra
↦ schwarzer Humor, makabrer
Witz
190.1. wortwörtliche Bedeu‑
tung von ein Auge werfen
Form
Sprache
Erzählung ↦ Stereotyp eines reichen
+ Dialog arabischen Prinzen
Frage‑
Antwort
Wie heißt ein Kuhstall auf Arabisch?
(192.1.) (192.2.) Muhbarack!
(193)
Ein Deutscher zieht aus beruflichen Gründen nach Saudi‑Ara‑
bien. Dort findet er die Liebe seines Lebens und heiratet. Auf
der Hochzeit stellt er seiner deutschen Familie die Gäste vor:
„Das hier ist meine Saudi‑Arabische Tochter, das meine Sau‑
di‑Arabische Frau und das hier ist meine Schwiegermutter,
162
192.1. Spiel mit der Onomat‑
opöie als Bestimmungswort
192.2. Spiel mit dem neu gebil‑
deten Determinativkompositum
Muhbarack und dem Namen
eines ägyptischen Politikers
Hosni Mubarak aufgrund der
phonetischen Ähnlichkeiten
Erzählung
+ Dialog
(193.1.) die Sau di Arabische.
(194)
Internetwitze
193.1. Wortspiel, basierend auf
der Homophonie saudi‑arabi‑
sche als ’aus Saudi‑Arabien’ vs.
Sau die arabische als ’arabische
Sau’, bezogen auf die Schwie‑
germutter
Erzählung ↦ Stereotyp eines arabischen
+ Dialog Terroristen
↦ Auslachen der
Überwachung der
E‑Mail‑Korrespondenz
Ein alter Araber lebt seit mehr als 40 Jahren in Chicago.
Er würde gerne in seinem Garten Kartoffeln pflanzen,
aber er ist allein, alt und schwach. Deshalb schreibt er
eine E‑Mail an seinen Sohn, der in Paris studiert.
„Lieber Achmed, ich bin sehr traurig weil ich in meinem
Garten keine Kartoffeln pflanzen kann. Ich bin sicher, wenn
du hier wärst, könntest Du mir helfen und den Garten
umgraben. Dein Vater.”
Prompt erhält der alte Mann eine E‑Mail.
„Lieber Vater, bitte rühre auf keinen Fall irgendetwas
im Garten an. Dort habe ich nämlich ‚die Sache’ versteckt.
Dein Sohn Achmed.”
Keine sechs Stunden später umstellen die US Army,
die Marines, das FBI und die CIA das Haus des alten Mannes.
Sie nehmen den Garten Scholle für Scholle auseinander,
suchen jeden Millimeter ab, finden aber nichts. Enttäuscht
ziehen sie wieder ab.
Am selben Tag erhält der alte Mann wieder eine E‑Mail
von seinem Sohn.
„Lieber Vater, ich nehme an, dass der Garten jetzt komplett
umgegraben ist und du Kartoffeln pflanzen kannst.
Mehr konnte ich nicht für dich tun. In Liebe, Achmed”
163
Empirischer Teil
(195)
Ein arabischer Prinz fängt sein Studium in Berlin an. Nach ei‑
nigen Wochen schreibt er nach Hause: „Berlin ist toll. Die Uni
ist großartig und alle Kommilitonen sind nett. Nur manch‑
mal, wenn ich mit dem vergoldeten Porsche zur Uni fahre
und meine Profs aus der U‑Bahn kommen sehe, schäme ich
mich.” Nach ein paar Tagen erhält der Prinz einen Scheck über
1 Million Euro und eine E‑Mail seines Vaters: „Sohn, bringe
uns nicht in Verlegenheit und kaufe eine U‑Bahn!“
(196)
Erzählung ↦ Stereotyp eines sehr reichen
+ Dialog arabischen Prinzen
Frage‑
Antwort
Was heißt denn Glatze auf Arabisch??
(196.1.) „warmahaarda“ oder auch (196.2.) „hattemahaar“
(197)
196.1. Zusammenrückungen,
Spiel mit der dem Satz (Es) war
mal Haar da. bzw. dem
196.2. (Ich) hatte mal Haar.
ähnlichen Neubildung
Frage‑
Antwort
..oder...was heißt disc‑jockey auf Arabisch/
(197.1.) „machmalala“
(198)
Was heißt „Architekt” auf Arabisch?
(199.1.) Machema Hallebad
164
↦ Was‑Frage
197.1. Zusammenrückung,
Spiel mit der einem Imperativ‑
satz Mach mal la‑la! ähnlichen
Neubildung
Frage‑
Antwort
Was sagt der arabische Fotograf? (198.1.) „Allemalachen!”
(199)
↦ Was‑Frage
↦ Was‑Frage
198.1. Zusammenrückung,
Spiel mit der einem Imperativ‑
satz Alle mal lachen! ähnlichen
Neubildung
Frage‑
Antwort
↦ Was‑Frage
199.1. Zusammenrückung,
Spiel mit der dem Imperativ‑
satz Mach mal ein Hallenbad!
ähnlichen Wortgruppe
(200)
Frage‑
Antwort
Ergebnisse der Analyse
↦ Was‑Frage
↦ Stereotyp eines faulen und
nur auf die Hilfe des Staates
angewiesenen Arabers
Warum ziehen so viele Araber nach Deutschland?
Weil es dort keine Arbeit geben soll.
9.4. Ergebnisse der Analyse
Die für die Zwecke dieser Abhandlung durchgeführte Analyse von
200 Ethnowitzen hat ergeben, dass die vorgenommene Einteilung der
witzigen Texte nach zwei Kriterien — der Form und den sprachlichen
Mitteln — zwei verschiedene Klassifikationen zur Folge hat. Einerseits
haben sich 12 nach der Form unterschiedene Subgruppen bilden lassen
und andererseits konnten unter den 200 Witzen solche gefunden werden, in denen konkrete sprachliche Mittel des Humoristischen eingesetzt wurden.
9.4.1. Einteilung nach der Form
Unter den 200 Witzen konnten die mit einer Form, d.h. Frage‑Antwort
(55%), Dialog (17%), Erzählung (4,5%), Monolog (3%), Werbetext (1%)
und Anzeige (0,5%) und mit den gemischten Formen, d.h. Erzählung
und Dialog (13%), Erzählung und Frage‑Antwort (2,5%), Erzählung und
Monolog (1%), Erzählung, Dialog und Frage‑Antwort (1%), Dialog und
Frage‑Antwort (1%) und Erzählung und Frage (0,5%) unterschieden
werden.
Die Frage‑Antwort‑Form betrifft die größte Gruppe aus 110 Ethnowitzen, was insgesamt 55% der Gesamtzahl ausmacht. Was dabei auffällt, ist die Art der Fragesätze, die als Einführung in den jeweiligen Witz
gelten. In dieser Funktion erscheinen vor allem Subjekt‑ und Objektfragesätze (Was‑Fragen), des Weiteren sind es Prädikativfragesätze (Was
ist der Unterschied…?, Wie ist der Unterschied…?), Kausalfragen (War­
um…? Wieso..?). Man kann wagen festzustellen, dass es eine besondere
Art Spiel mit dem Rezipienten ist — der Autor erwartet eine konkrete
165
Empirischer Teil
Antwort, wobei der Zuhörer bzw. der Leser sich auf sein bisheriges Wissen, sei es Kulturwissen, sei es Allgemeinwissen bzw. das Wissen über
eine in dem Witz ausgelachte Nation berufen soll. Die gestellten Fragen
hängen mit den geläufigen Stereotypen zusammen, die bekannt sein
sollten.
Die zweithäufigste, unter den analysierten 200 Ethnowitzen festgestellte Form ist der Dialog. Diese Gruppe besteht aus 34 Witzen, was
17% ausmacht. In den meisten Fällen sind es Dialoge zwischen den Vertretern verschiedener Nationen, denn nicht selten kommt es zur Vermischung der im Witz eingesetzten Stereotype, wenn nicht nur eine, sondern mehrere Nationen gleichzeitig zur Zielscheibe werden.
9.4.2. Nationen als Zielscheiben
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
Türken und Deutsche (Witze 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 16, 30, 31, 32, 35, 38,
39, 40, 41, 42, 43, 45, 48, 50, 51, 52, 53, 132)
Türke, Amerikaner, und Chinese (Witz 33)
Türke, Chinese, Amerikaner, und Deutscher (Witz 28)
Türke, Deutscher, Albaner und Italiener (Witz 129)
Türke, Ossi, Wessi und Pole (Witz 177)
Italiener, Deutscher und Pole (Witz 138)
Italiener und Deutscher (Witz 139, Witz 158)
Italiener, Amerikaner und Franzose (Witz 141)
Italiener und Deutscher (Witz 146)
Italiener und Franzose (Witz 151)
Italiener, Österreicher und Deutscher (Witz 161)
Italiener, Pole, und Indianer (Witz 162)
Italiener, Russe, Schotte und Deutscher (Witz 165)
Italiener, Pole und Deutscher (Witz 170)
Pole und Deutscher (Witz 23)
Pole, Türke und Russe (Witz 169)
Araber und Deutsche (Witz 25, Witz 193)
Araber und Amerikaner (Witz 194)
Inder und Deutsche (Witz 21, Witz 22)
Die drittgrößte Gruppe (26/200, also 13%) bilden witzige Texte, in denen die Erzählung und der Dialog vermischt wurden. An den weiteren
166
Ergebnisse der Analyse
Stellen stehen: Erzählung (9/200, also 4,5%), Monolog (6/200, also 3%)
und Erzählung und Frage‑Antwort (5/200, also 2,5%). An die siebte
Stelle wurden gemischte Formen platziert, die jeweils 1% der ganzen
Gruppe ausmachten: Erzählung und Monolog (2/200), Erzählung, Dialog und Frage‑Antwort (2/200), Dialog und Frage‑Antwort (2/200) und
Werbetext (2/200). Den letzten Platz in dieser Klassifikation besetzen
mit 0,5% Erzählung und Frage (1/200) und Anzeige (1/200).
9.4.3. Sprachliche Mittel
Die Sprache der analysierten Witze kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden. Einerseits geht es darum, welche sprachlichen Mittel
des Humoristischen eingesetzt wurden, andererseits aber ist es auch
von Bedeutung, welche Rolle die mit Absicht fehlerhaft gebildeten Formen spielen.
Aus der Analyse geht hervor, dass in den meisten Fällen (59 Witze/200, also 29,5%) intertextuelle Mittel zu finden sind.
1. Intertextuelle Mittel
1.1. Titel der Filme
1.1.1. „Schweigen der Lämmer“ (Witz 66, 116)
1.1.2. „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (Witz 118)
1.2. Namen der Buch‑ oder Filmprotagonisten
1.2.1. Dr. Stefan Frank (Witz 10)
1.2.2. Winnetou (Witz 162)
1.3. Name der deutschen Discounterkette Aldi (Witz 23, 72, 75, 92,
100, 118, 119)
1.4. Buchtitel „Alice im Wunderland“ (Witz 67, 72, 75, 119)
1.5. deutsche Quizshow „Wer wird Millionär?“
1.5.1. Motiv der Sendung (Witz 1)
1.5.2. Titel der Sendung (Witz 22)
1.6. Namen der deutschen Fernsehmoderatoren und Komiker Ha­
rald Schmidt, Anke Engelke, und Ingolf Lück (Witz 22)
1.7. Automarken BMW 3 (Witz 9), Ford, Opel, Toyota (Witz 26),
Ferrari (Witz 50), Ford Transit (Witz 53), VW (Witz 96), Audi
Quattro, Fiat Uno (Witz 145), Fiat (Witz 157, 160), Mercedes
(Witz 30, 177), Porsche (Witz 195)
167
Empirischer Teil
1.8.
1.9.
1.10.
1.11.
1.12.
1.13.
1.14.
1.15.
1.16.
1.17.
1.18.
1.19.
1.20.
1.21.
168
Marke der Hundenahrung Chappi (Witz 57)
Name eines Schnellrestaurants in Stuttgart Ützel‑Brützel
(Witz 89)
Namen der aus der Werbung bekannten Lebensmittel
„5 Minuten Terrine“ (Witz 106), „Knoppers“ (Witz 183)
Namen der aus der Werbung bekannten Putzmittel Meister
Proper, General (Witz 22)
Name einer Speise der Fastfoodkette McDonald’s Big Mac
(Witz 69)
Name einer Speise amerikanischer Herkunft Hot Dog
(Witz 163)
Name eines Spielzeugs Tamagotchi (Witz 73)
Märchenmotiv fliegender Teppich (Witz 132)
Name der italienischen Fluggesellschaft Alitalia (Witz 136)
Firmennamen Kwark (Witz 25), Daewoo (Witz 178)
Name der bekannten Personen aus der Sportwelt Sepp
Herberger, Helmut Schön (Witz 1), Francesco Totti (Witz 144)
und aus dem Showbusiness David Copperfield (Witz 172)
Namen aus der deutschen Geschichte August Heinrich
Hoffmann von Fallerleben (Witz 1), Nazis (Witz 54), Erich
Honecker, die Mauer (Witz 177)
Namen der Weltpolitiker Mubarak (Witz 192)
geographische Namen, darunter Ländernamen die Schweiz
(Witz 1), Deutschland (Witz 1, 200), China (Witz 28),
die USA (Witz 28) Ungarn (Witz 1), Italien, Österreich
(Witz 143, 144, 155), Polen (Witz 178, 181, 183), Großa­
rabien (Witz 191), Saudi‑Arabien (Witz 193), Inselnamen
Helgoland (Witz 1), Städtenamen Berlin (Witz 34), Düssel­
dorf (Witz 108), Izmir (Witz 121), New York, Paris, Napo­
li (Witz 141), Neapel (Witz 160), New York (Witz 163),
Rom (Witz 164), Bangalore, Puna, Mumbai und Delhi
(Witz 186), Hamburg (Witz 191), Chicago (Witz 194), Ber­
lin (Witz 195), Fluss‑ und Wasserfallnamen der Rhein
(Witz 4), Niagarafälle (Witz 140), der Ganges (Witz 187,
188), Bezeichnungen des Gebirges Himalaya (Witz 166)
und Namen der weltbekannten Sehenswürdigkeiten der
Trevi‑Brunnen (Witz 164)
Ergebnisse der Analyse
Die zweitgrößte Gruppe der eingesetzten sprachlichen Elemente bilden
die Wortbildungsmodelle (Determinativkompositum, Possessivkompositum, Zusammenrückung, Suffixbildung und Kontamination), die in
den 22 Witzen gebraucht wurden, was 11% aller analysierten witzigen
Texte ausmacht.
2. Wortbildung
2.1. Determinativkompositum
2.1.1. Scheißjob, Scheiß‑dreck‑arsch‑scheißjob (Witz 2)
2.1.2. Turk‑Deutsch‑Simulator, Asi‑Turk‑Deutsch (Witz 6)
2.1.3. Hand‑Kopf‑Fußweh (Witz 45)
2.1.4. Lederkopftuch (Witz 68)
2.1.5. Güllehüllefüller (Witz 125)
2.1.6. Güllehülle (Witz 126)
2.1.7. Muhrat (Witz 131)
2.1.8. Muhbarack (Witz 192)
2.2. Possessivkompositum
2.2.1. Kümmelgetümmel (Witz 63)
2.3. Zusammenrückung
2.3.1. Machmett (Witz 46)
2.3.2. Döner Hebab (Witz 120) in Anlehnung an die bestehende Bezeichnung einer türkischen Speise Döner Kebab
2.3.3. Klaudia und Klau‘s (Witz 175)
2.3.4. warmahaarda, hattemahaar (Witz 196)
2.3.5. machmalala (Witz 197)
2.3.6. Allemalachen (Witz 198)
2.3.7. Machema Hallebad (Witz 199)
2.4. Kontaminationsformen
2.4.1. Gürkin (Witz 60)
2.4.2. Spagyeti (Witz 166)
2.5. Grundwort des Determinativkompositums Ganges (Witz 187,
188)
2.6. Suffixbildung mit ‑er als Herkunftsadjektiv Römer in der Wortgruppe Römer Kebab (Witz 156) in Anlehnung an die schon
bestehende Bezeichnung einer türkischen Speise Döner Kebab
2.7. Suffixbildung mit -kan Hakan, Görkan, Nitan, Götschan, Erkan
(Witz 128)
169
Empirischer Teil
Die drittgrößte Gruppe bilden diese analysierten Witze, in denen fehlerhafte Aussagen in Bezug auf die Wortfolge und den Satzbau als sprachliche Mittel verstanden werden (18/200, also 9%).
3. Fehler in der Wortfolge und im Satzbau
3.1. Fehler in der Wortfolge
3.1.1. *aber hast du wenigstens gemacht Geburtsvorbereitung
(Witz 10)
3.1.2. *Habe ich gehört…(Witz 16)
3.1.3. *Hat man mir geklaut meine Auto, *dass jede Pole ist eine
Dieb (Witz 23)
3.1.4. *You speak Deutsch? (Witz 24)
3.1.5. *Du jetz nix kommen auf krasse Idee?! (Witz 28)
3.1.6. *Wie viel Nummern du haben gemacht bei Licht?, *Wenn
du mir nicht sagen, wie viel Nummern du haben gemacht
bei Licht, ich dir schneiden Strippe ab und deine Frau
muss nehmen Kerze (Witz 29)
3.1.7. *Chinesen in die Ecke scheißen, Fliegen um die Scheiße
kreisen (Witz 33)
3.1.8. *wo hilft gleich, *du mit Wassa korrekt spritz machen
(Witz 36)
3.1.9. *hab ich doch gesage (Witz 139)
3.2. Fehlende Satzglieder
3.2.1. fehlendes Prädikat: *Entschuldigen, *Wenn Sie nicht
rechtzeitig auf die Toilette, *Dort Hose (Witz 4), *Wie
schon Wehen? (Witz 10)
3.2.2. fehlender Prädikatsteil: *Was los? (Witz 23), *Ali tot
(Witz 53)
3.2.3. fehlendes Subjekt: *Haben Messer/Pistolen/Handgrana­
te? (Witz 52)
3.3. Fehler bei der Bildung der Imperativsätze: *Süleyhund, kommst
du! (Witz 15), *Vertraust du mir! (Witz 16)
3.4. Fehler bei der Bildung der Fragesätze: *Mein Vater hat eine Dö­
nerbude, weißt du? (Witz 40)
3.5. Als eine rhetorische Frage zu verstehender Konditionalsatz:
Würdest du lachen, wenn du ein Türke wärst? (Witz 107)
170
Ergebnisse der Analyse
Auf dem vierten Platz stehen Witze mit den homophonen Elementen
(17/200, also 8,5%).
4. Homophonie (17/200)
4.1. Als ein Einzellexem verstandener Teil des Satzes Na, Sie wissen
schon… vs. Nazis (Witz 7)
4.2. Im Sinne des Bestimmungswortes verstandenes Determinativkompositum: Führerschein vs. Führer (Witz 7)
4.3. Aus einem Einzellexem als Eigenname gebildeter mehrgliedriger Eigenname Melanie Elsner vs. Mel Ani El Sner (Witz 39)
4.4. Zu einem Einzellexem gewordener Imperativsatz: Machmett
vs. Mach Mett! (Witz 46), Islam vs. Iss Lamm! (Witz 104)
4.5. Zu einem Eigennamen gewordener Aussagesatz: Ist mir übel.
vs. Izmir Übel (Witz 121)
4.6. Reihenbildung aufgrund phonetischer Ähnlichkeiten: Hakan,
Görkan, Nitan, Götschan, Erkan (Witz 128)
4.7. Homophones Paar
4.7.1. fehlerhafte Verbform *müsse vs. müssen (Witz 3)
4.7.2. Firmenname Kwark und Element einer Redewendung
Quark, d.h. Quark sein (Witz 25)
4.7.3. Come stai verstanden als Kommt ein Stein (Witz 139)
4.7.4. des Ganges als Genitiv von Gang vs. des Ganges als Genitiv von Ganges (Witz 187, 188)
4.7.5. Homophone Formen Kebab vs. Hebab (Witz 120), sau­
di‑arabische Schwiegermutter vs. Sau, die arabische
Schwiegermutter (Witz 193), warmahaarda, hatte­
mahaar (Witz 196), machmalala (Witz 197), Allemala­
chen (Witz 198), Machema Hallebad (Witz 199)
Aus der Analyse geht hervor, dass an der nächsten Stelle diese Witze genannt werden sollen, in denen fehlerhafte Formen als Mittel des Humoristischen zu sehen sind. Diese große Gruppe von den in den Witzen gebrauchten fehlerhaften Formen lässt sich weiter in kleinere Subgruppen
unterteilen, d.h. falsche Konjugationsformen (15 Witze, also 7,5%), falscher bzw. fehlender Artikel (Witze 12, also 6%), falsche Lexik (11 Witze, also 5,5%), falsches bzw. fehlendes Pronomen (7 Witze, also 3,5%),
falsches Negationswort (6 Witze, also 3%), falsche Adjektivform (5 Wit171
Empirischer Teil
ze, also 2,5%) und phonetische Variante im geschriebenen Text (4 Witze, also 2%).
Es ist zu betonen, dass in einem Witz nur selten eine Art fehlerhafte
Form auftritt.
5. Fehlerhafte Formen
5.1. falsche Konjugationsformen (15/200, also 7,5%)
5.1.1. *müsse (Witz 3),
5.1.2. *Entschuldigen! (Witz 4)
5.1.3. *haltest (Witz 10)
5.1.4. *Süleyhund, kommst du!(Witz 15)
5.1.5. *Vertraust du mir! (Witz 16)
5.1.6. *Was los? (Witz 23)
5.1.7. *da machen das bissel Leis nix aus, *du kommen
(Witz 28)
5.1.8. *wenn du nicht sagen, *du haben gemacht, *ich dir
schneiden…ab (Witz 29)
5.1.9. *isch woll nix lebe mehr, *isch wolle gehe arbeite, *willsu
(Witz 30)
5.1.10. *du nix laufen, *du tragen, *is nix gut, *du schreien, *du
können, *du schicken, *du spritz machen, *du sagen, *is
konkret heiß (Witz 36),
5.1.11. *ich Hand‑Kopf‑Fußweh haben, *ich nicht arbeiten kom­
men können, *du recht haben, *mir nix mehr weh tut, *du
schönes Haus haben (Witz 45)
5.1.12. *is, *verkaufen (Witz 53)
5.1.13. *has du (Witz 61)
5.1.14. *hab ich doch gesage (Witz 139)
5.1.15. *ich wollen, *isch wünsch, *solln koche könne (Witz 177)
5.2. falscher bzw. fehlender Artikel (12/200, also 6%)
5.2.1. *Unterhosenfarbe (Witz 1)
5.2.2. *habe Bohrmaschine geklaut (Witz 2)
5.2.3. *Aber hast du wenigstens gemacht Geburtsvorbereitung
(Witz 10)
5.2.4. *ist Mann, *Sache wirft, *von Rheinbrücke, *steht Mann,
*am Rheinbrücke, *in Fluss, *kommt nette Frau (Witz 16)
5.2.5. *mit meine beste Freund (Witz 15)
172
Ergebnisse der Analyse
5.3.
5.4.
5.5.
5.2.6. *meine neue Putzlappe (Witz 21)
5.2.7. *meine Auto, *eine Dieb (Witz 23)
5.2.8. *ich dir schneiden Strippe ab, *deine Frau muss nehmen
Kerze (Witz 29)
5.2.9. *von die Stütze (Witz 30)
5.2.10. *in Kreis, *aus Barracka, *nach Mann, *mit Wassa
(Witz 36)
5.2.11. *Has du Problem? (Witz 61)
5.2.12. *eine Mercedes, *de (Witz 177)
falsche Lexik (11/200, also 5,5%)
5.3.1. *dann haben sie dich die Schweine den Arschtritt vor die
Tür gejagt (Witz 2)
5.3.2. *Popel essen, *in den Rhein schiffen, *Wo ist Toilette ma­
chen? (Witz 4)
5.3.3. sich ausweisen verstanden als jmdn. des Landes verweisen (Witz 8)
5.3.4. *Hast du Baby in den Ohren?, *Mach dir Knack am Arsch?
(Witz 10)
5.3.5. *kriegst du Durchfall (Witz 11)
5.3.6. *Aber was geht, Traurig? (Witz 16)
5.3.7. *in der Dusche anstelle von unter der Dusche, strapaziert
anstelle von strapazierfähig (Witz 21)
5.3.8. *mit Wasser korrekt spritz machen, *krass viel heiß
(Witz 36)
5.3.9. *Hand‑ Kopf‑ Fußweh (Witz 45)
5.3.10. *Gut Tag! (Witz 53)
5.3.11. *isch habe fertig (Witz 142)
falsches bzw. fehlendes Pronomen (7/200, also 3,5%)
5.4.1. *dich anstelle von dir (Witz 2)
5.4.2. *Entschuldigen (Witz 4)
5.4.3. *verspreche ich dich (Witz 16)
5.4.4. *Du willst lieber nicht aufziehen (Witz 21)
5.4.5. *isch (Witz 30)
5.4.6. *Haben Messer/Pistolen/Handgranate? (Witz 52)
5.4.7. *isch (Witz 177)
falsches Negationswort (6/200, also 3%)
5.5.1. *nichts Heltmut Schön (Witz 1)
173
Empirischer Teil
5.6.
5.7.
5.5.2. *Machen nichts, machen nichts!, *nichts Säule (Witz 4)
5.5.3. *du jetz nix kommen auf krasse Idee?! (Witz 28)
5.5.4. *nix mehr lebe (Witz 30)
5.5.5. *nix gut (Witz 36)
5.5.6. *nix vor (Witz 152)
falsche Adjektivform (5/200, also 2,5%)
5.6.1. *mit meine beste Freund, *aus provisorische Studio
(Witz 15)
5.6.2. *mit meine beste Freund (Witz 16)
5.6.3. *in rote Auto, *andere Mann, *in grüne Auto, *in weiße
Auto (Witz 36)
5.6.4. *Gut Tag! (Witz 53)
5.6.5. *jede Türke, *oberkrasse Harem, *mit korrekt geile Frau­
en, *mit rischtig dicke Dinger (Witz 177)
phonetische Varianten im geschriebenen Witz (4/200,
also 2%)
5.7.1. *Will habben sovill Leis in China, da machen das bissel
Leis nix aus, *sou vail Dollar (Witz 28)
5.7.2. *Wassa (Witz 36)
5.7.3. *isch, *nisch, *schtinken (Witz 47)
5.7.4. verschriftete Form der auf Sächsisch formulierten Aussage — Aussage von einem Ossi (Witz 177)
In 12 von 200 Witzen (6%) wurden türkisch‑deutsche Elemente gefunden. Dazu gehören die Anrede‑ und Begrüßungsformeln, lexikalische
Elemente des Türkisch‑Deutschen und bestimmte Satzstrukturen. In einem Sketch aus der Show „Was guckst du?!“ liegt ein Stilbruch vor, denn
die Autoren mischen das Türkisch‑Deutsche mit dem Amtsdeutschen.
6. Türkisch‑deutsche Elemente
6.1. Begrüßungsformen, Anredeformen: Hey, Alde!, Ey, (Witze 2, 9,
10, 13, 27, 32, 48)
6.2. Lexikalische Elemente: Korrekt! (Witz 2), krasse Idee
(Witz 28), konkret heiß, krass viel (Witz 36)
6.3. Satzstrukturen: Ey, willst du Scheißjob als Packer oder was?
(Witz 2), als Imperativ geltender Satz *Vertraust du mir!
(Witz 16), als ein Fragesatz verstandener Aussagesatz Mein
174
Ergebnisse der Analyse
6.4.
Vater hat eine Dönerbude, weißt du? (Witz 40), Fragesatz *Hast
du Problem? (Witz 61)
Stilwechsel vom Türkisch‑Deutschen zum Amtsdeutschen
(Witz 2; die auf Türkisch‑Deutsch verfasste Informationstafel
im Witz 36)
Die Autoren der Witze verzichten nicht auf die Elemente der Umgangssprache und in 16 von den 200 (8%) analysierten Texten liegen die umgangssprachlichen Elemente vor, darunter salopp bzw. vulgär gefärbte,
abwertende und umgangssprachliche und neutral gefärbte Wörter.
7. Umgangssprachliche Elemente
7.1. Salopp bzw. vulgär gefärbte lexikalische Elemente
7.1.1. verarschen, Arschlöcher, Scheißjob,
Scheiß‑dreck‑arsch‑scheißjob (Witz 2)
7.1.2. Kohle (Witz 2)
7.1.3. verarschen (Witz 10, 30, 50)
7.1.4. Scheiße (Witz 10, 13, 16)
7.1.5. Was ist das für ein Scheiß? (Witz 27)
7.1.6. ein paar auf die Fresse wollen (Witz 29)
7.1.7. einlochen (Witz 54)
7.2. Abwertende lexikalische Elemente
7.2.1. Bulle (Witz 32, 54,)
7.2.2. Kanake (Witz 51)und verschiedene phonetisch ähnliche Bezeichnungen, z.B. KaNack (Witz 83), Ka­
nack‑und‑Back (Witz 90), Kanack‑Kanack (Witz 95)
7.3. Neutral gefärbte lexikalische Elemente
7.3.1. wegschmeißen (Witz 16)
7.3.2. nix (Witz 15, 28)
In der großen Gruppe von 200 Witzen konnte auch die Polysemie als
sprachliches Mittel des Humoristischen identifiziert werden. In 6 Witzen (6/200, also 3%) liegt die Mehrdeutigkeit vor. Die Kenntnis aller
Bedeutungsvarianten ermöglicht dem Rezipienten die richtige Interpretation.
175
Empirischer Teil
8. Polysemie
8.1. Römer hier: als Bezeichnung eines Trinkgefäßes und nicht als
Bezeichnung eines Einwohners der Stadt Rom, Pariser als Bezeichnung eines Verhütungsmittels aus Paris und nicht als Bezeichnung eines Einwohners von Paris (Witz 85)
8.2. vorgehen als 1. sich abspielen und 2. früher als eine andere
Person gehen (Witz 86)
8.3. Fahne hier: nicht als 1. Zeichen des Landes, sondern als 2. unangenehmer Geruch des Atems nach Alkohol (Witz 165)
8.4. etwas gegen jemanden haben hier nicht: als 1. jemanden nicht
ertragen können, sondern als 2. Mittel gegen etwas/jemanden
(Witz 179)
8.5. einbrechen, beide Bedeutungsvarianten im Spiel, d.h. 1. hindurchbrechend nach unten fallen, stürzen und 2. gewaltsam in
ein Gebäude, in einen Raum eindringen (Witz 182)
8.6. ein Auge auf jemanden werfen wortwörtlich verstanden
(Witz 190)
Als sprachliche Mittel erscheinen im Witz auch fremdsprachige Elemente, wobei es in erster Linie um Wörter englischer Herkunft geht (4/200,
also 2%).
9. Fremdsprachige Elemente
9.1. aus dem Englischen
9.1.1. gebrochenes Englisch (Witz 24)
9.1.2. umgangssprachliche Elemente Sou that‘s Peanuts (Witz 28)
9.1.3. offizielle Sprache: die US Army, die Marines, das FBI, die
CIA (Witz 194)
9.2. aus dem Italienischen Come Stai! (Witz 139)
Zu den für die Zwecke des Humoristischen eingesetzten Mitteln gehören
auch solche stilistischen Mittel wie Onomatopöie (3/200, also 1,5%), Paronomasie (1/200, also 0,5%) und Ironie (1/200, also 0,5%). Die Autoren spielen auch mit der Bedeutungsübertragung (1/200, also 0,5%)
176
Ergebnisse der Analyse
10. Sonstiges
10.1. Onomatopöie tsching, tschang, tschung (Witz 33), Muhrat
(Witz 131) und Muhbarack (Witz 192)
10.2. Paronomasie Nur Dubai ist nicht dubei, dabei, duba, duba, du,
dabei (Witz 25)
10.3. Ironie verstaubtes Hochdeutsch (Witz 6)
10.4. Bedeutungsübertragung des Wortes Strippe auf Penis (Witz 29)
177
10 Fazit
Die durchgeführte Analyse hat eindeutig gezeigt, dass dank der von
den Autoren im Witz gebrauchten Dialogform gleichzeitig verschiedene, bereits erwähnte sprachliche Mittel eingesetzt werden konnten, was
neben den Motiven und Zielscheiben auch das Problem der fehlenden
Sprachkenntnisse der jeweils auszulachenden Nation noch stärker betont hat. Das mit Absicht geführte Spiel mit den fehlerhaften Formen soll
die in den Witzen skizzierte Szenerie um weitere, den Rezipienten zum
Lachen veranlassende Elemente ergänzen, sodass im Endeffekt die Aufgabe jedes witzigen Textes erfüllt werden kann.
Die an der ersten Stelle stehende, nach der Form des Witzes zusammengestellte Gruppe, d.h. Frage‑Antwort‑Witz arbeitet vor allem mit den
Stereotypen der jeweiligen Nation, die hinter den genannten Antworten
versteckt bleiben, jedoch ganz eindeutig aus dem Kontext erschließbar
sind, sodass der Rezipient ein Zerrbild von den als Vertreter anderer Nationalität geltenden Figuren bekommt. Nicht ohne Bedeutung ist dabei
das von dem Leser bzw. Zuschauer oder Zuhörer verlangte Vorwissen,
das die erwartete Interpretation ermöglicht.
Das Vorwissen spielt bei der Dekodierung versteckter Inhalte die entscheidende Rolle, was auf das richtige Verstehen der eingesetzten intertextuellen Elemente zurückgeht, unter denen verschiedene Kulturmotive
(Buchtitel, Protagonisten der weltbekannten Bücher, Märchenmotive),
bekannte Namen der Sport‑, Politik‑, Geschichte‑, Showbusinesswelt, die
geläufigen, aus den USA stammenden Speisebezeichnungen, Namen der
Restaurants oder aber auch Motive aus den Fernsehsendungen und Werbungen genannt werden können.
Der Rezipient hat es demzufolge nicht nur mit einem witzigen Text zu
tun, der ihn unterhalten soll. Die von den Autoren angebotenen Witze
können auch als eine Art Aufgabe für den Zuschauer bzw. Zuhörer verstanden werden, der sich auf alles bisher Gelernte und Gehörte berufen
soll, die zwischen den Zeilen versteckten Botschaften findet, diese richtig entschlüsselt und aus dieser Konfrontation richtige Schlussfolgerungen zieht, womit eine von dem jeweiligen Autor erwartete Interpretation und die damit zusammenhängenden Reaktionen gemeint werden.
181
Fazit
Die 200 analysierten Witze umfassen auch eine relativ große Gruppe, wo auf die Wortbildung als Mittel des Humoristischen eingegangen wird. Die Autoren haben einerseits die Möglichkeit, das produktivste Modell der deutschen Wortbildung — das Kompositum und
seine Unterarten — für die Zwecke des Humoristischen einzusetzen,
u.a. wegen der möglichen Bildung von überlangen Kompositionen, wie
Scheiß‑dreck‑arsch‑scheißjob oder zur Bildung von Possessivkomposita,
die wegen ihrer übertragenen Bedeutung eine besondere Rolle spielen
können, wie Kümmelgetümmel oder aber zur Bildung von Zusammenrückungen, wie Machmett, Klaudia, Klaus oder Allemalachen. Manchmal wird fälschlicherweise das ganze Determinativkompositum auf
das Bestimmungswort reduziert, was mit den gleichzeitigen Assoziationen und Bezügen auf historische Gegebenheiten eher dem schwarzen
Humor zuzuschreiben ist, wie bei dem Wort Führerschein, das von einem Türken als Führer verstanden wird. Nicht weniger wichtig ist dabei
auch die als Mittel des Sprachspiels ausgenutzte Kontamination (Gürkin,
Spagyeti).
Die jedem Ausländer nicht wenig Probleme bereitende deutsche Sprache wird zum Element des Witzes, indem die Autoren mit Absicht fehlerhafte Formen benutzen. Die Wortfolge scheint demzufolge am schwierigsten zu sein, vor allem in Bezug auf die Satzgefüge, die oft in den
Dialog‑Witzen erscheinen. Das verzeichnete Fehlen von einzelnen Satzgliedern ‒ vor allem sind es Subjekte und Prädikate ‒ fällt auch unter
diese Kategorie. Ansonsten wird auf die mit dem Bilden der Frage‑ und
Imperativsätze verbundenen Schwierigkeiten angespielt, wobei einerseits der Imperativ mit dem Indikativ gleichgesetzt wird, z.B. Süleyhund,
kommst du! und andererseits als Fragezeichen ganze Strukturen des
Türkisch‑Deutschen erscheinen, die als Floskel zu verstehen sind, d.h.
Mein Vater hat eine Dönerbude, weißt du?
Das Gehörte wird nicht selten zur Quelle des Witzigen, was sich in
den homophonen Formen wiederfinden lässt, wie Izmir Übel vs. (Es) ist
mir übel. Es kann sogar ein ganzer Satz fremder Herkunft als ein deutscher verstanden werden, wie Come stai! vs. (Es) kommt ein Stein! Der in
einem Witz gefundene Konditionalsatz dient als eine rhetorische Frage
mit der versteckten Botschaft, d.h. Würdest du lachen, wenn du ein Tür­
ke wärst?
182
Fazit
Die durchgeführte Analyse hat gezeigt, dass in einem Witz eher selten
nur ein Mittel des Humoristischen zu finden ist. Eine Anhäufung von den
sprachlichen, zur Bildung der witzigen Inhalte dienenden Elementen
verstärkt noch die Wirkung der in den angebotenen Witzen versteckten Vorurteile verschiedener Art, sodass einerseits das kulturelle und
nicht selten auch sich nach den geltenden Stereotypen richtende Wissen
über eine Nation mit dem Zeigen auf ihre Sprachprobleme oder sogar auf
fehlende Sprachkenntnise verbunden ist. Der Rezipient muss demzufolge mit zwei verschiedenen Kontexten arbeiten ‒ dem sprachlichen und
dem außersprachlichen, wobei mit dem letzteren politische, kulturelle
oder soziale Gegebenheiten zusammenhängen. Es wird auch auf fehlende Fremdsprachenkenntnisse angespielt.
Zur Bildung der witzigen Inhalte in den Ethnowitzen wird eher selten
zu den stilistischen Mitteln gegriffen, was die durchgeführte Analyse
auch zeigte. In einem Sketch aus „Was guckst du?!“ fällt die Paronomasie
(Nur Dubai ist nicht dubei, dabei, duba, duba, du, dabei.) auf und dreimal
wird mit der Onomatopöie gespielt (tsching, tschang, tschung; Muhrat;
Muhbarack). Das Attribut verstaubtes steht in der Wortgruppe verstaub­
tes Deutsch als Element einer Werbung für einen Turk‑Deutsch‑Simulator als Ironie. Einmal spielen die Autoren auch mit der Bedeutungsübertragung (Strippe).
Die Ethnowitze bilden eine besondere Gruppe unter den Witzen, denn
sie verlangen von den Rezipienten das Vorwissen aus verschiedenen Bereichen gleichzeitig, wobei das Stereotype mit dem Sprachlichen so kombiniert wird, dass das Verbale und das Nonverbale in einem witzigen
Text einander so ergänzen, dass die versteckte Botschaft ganz einfach
und schnell gefunden, entschlüsselt und interpretiert werden kann.
183
11 Abkürzungen
A
abw. — abwertend
Adj. — Adjektiv
B
Bd. — Band
Bdt. — Bedeutung
bes. — besonders
Biol. — Biologie
D
dt. — deutsch
d.h. — das heißt
dialekt. — dialektal
E
engl. — englisch
etw. — etwas
Elektrot. — Elektrotechnik
F
f. — Femininum
Fachspr. — Fachsprache
franz. — französisch
G
geh. — gehoben
H
H. — Heft
Hrsg. — Herausgeber
hist. — historisch
I
i.e.S. — im engeren Sinne
i.w.S. — im weiteren Sinne
ital. — italienisch
J
J. — Jahrgang
Jh. — Jahrhundert
jd — jemand
jdm — jemandem
jdn — jemanden
K
Kap. — Kapitel
Kfz-W. — Kfz-Werkstatt
L
landsch. — landschaftlich
lat. — lateinisch
M
m. — Maskulinum
187
Abkürzungen
N
n. — Neutrum
norddt. — norddeutsch
O
o. — ohne
o. Ä� . — oder Ä� hnliches
o. Pl. — ohne Plural
österr. — österreichisch
P
Pl. — Plural
poln. — polnisch
Präp. — Präposition
S
S. — Seite
scherzh. — scherzhaft
schweiz. — schweizerisch
Sing. — Singular
sprachwiss. — sprachwissenschaftlich
Subst. — Substantiv
T
techn. — technisch
Techn. — Technik
U
u. — und
u.a. — unter anderem
ugs. — umgangssprachlich
usw. — und so weiter
188
Ü
übertr. — übertragen
V
veralt. — veraltet
verhüll. — verhüllend
Vgl. — Vergleiche!
vs. — versus
Z
z.B. — zum Beispiel
zit. — zitiert
zool. — zoologisch
Sonstige Zeichen
*........................ — fehlerhafte Form
+ — und
= — das ist
’..........................’ — Bedeutung
12 Bibliographie
und
Quellenverzeichnis
1. Apte M. L. (1985), Humor and Laugher. An Anthropological Approach,
Ithaca/London.
2. Arnu T. (1997), Da lacht der Autor, In: Süddeutsche Zeitung, Kulturmarkt,
Nr. 84, 12.4.1997, S. 7–8.
3. Attardo S./Raskin V. (1991), Script theory revis(it)ed: Joke similarity and
joke representation model, In: Humor — International Journal of Humor
Research, Volume 4, Issue 3–4, S. 293–349.
4. Attardo S. (1994), Linguistic Theories of Humour, Berlin/New York.
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