32 SCHLESIEN HEUTE 6/2015

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32 SCHLESIEN HEUTE 6/2015
▼ Auch eine gemütliche Sitzecke mit Kamin darf im Foyer nicht fehlen. 32 SCHLESIEN HEUTE 6/2015
Fotos: C. Junghanß
Carsten Hartig, Hotelchef, schlüpft ab und zu in die Rolle von Marschall Duroc. Die Uniform wurde extra für ihn geschneidert.
Hotel Marschall Duroc lädt ein
Noch mehr Komfort im Top-Hotel zwischen den Toren von
Görlitz und dem kleinsten deutschen Gebirge
Constanze Junghanß
D
ie rosafarbenen Blütenwolken der Japanischen Zierkirsche
verströmen ihren zarten Duft. Sie zieht von den großen
Panoramafenstern vom Restaurant aus die Blicke der Gäste
sofort auf sich. Das Auge schweift weiter ab ins grüne naturnahe Gelände mit dem Teich und seinen Seerosen, den sanft geschwungenen Wiesenhügeln bis hin zur Holzbogenbrücke. Über
die laufen gern frisch vermählte Paare. „Hochzeitsbrücke“ heißt die
kleine Wasserüberführung. „Denn bei uns im Hotel wird auch gerne Hochzeit gefeiert“, sagt Evelyn Rau. Die Hotelmanagerin vom
„Hotel Marschall Duroc“ hat die Zahlen parat: Um die 200 Paare
feierten hier bereits nach dem Ja-Wort ihr großes Fest. Auch für
2015 liegen dafür zahlreiche Anmeldungen auf dem Tisch.
Das besondere Ambiente des Hotels hat sich herumgesprochen.
Ebenso der exzellente Service. Und in dieser Saison erleben die
Gäste zudem ein Hotel im neuen Gewand. 1995 wurde das Haus
mit seinen 52 Zimmern vor den Toren der Stadt Görlitz auf einer
Anhöhe errichtet. Ein Hotelflügel wurde nun saniert. Das Unternehmen, privat geführt von Hotelchef Carsten Hartig, nahm dafür
eine Menge Geld in die Hand. Für einen sechsstelligen Betrag wurden alle Bäder und sanitären Anlagen erneuert. Die Sanierungsarbeiten sind nun abgeschlossen. Nun können Besucher unter den
„Regenwaldduschen“ entspannen und dabei sogar Musik hören.
Die Technik macht das Dank eingebauter Badradios möglich.
Eines der Zimmer wurde zudem extra für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ausgebaut. Bad und Zimmer sind rollstuhlgerecht. Durch die Ebenerdigkeit in der unteren Etage können
Rezeption und Restaurant gut erreicht werden. Auch das Restaurant bekam ein neues Gewand. Neue Lampen und eine neue
Farbgebung runden das Bild ab. Im Restaurant werden die Gäste
kulinarisch verwöhnt. Regionale und schlesische Spezialitäten
stehen im Fokus der Speisekarte. Warme Küche wird durchgehend
von 11 bis 23 Uhr angeboten.
Auf der weiträumigen Terrasse kann man bei frisch gemixten
Cocktails und dem in Görlitz gebrauten Landskron-Bier den Sonnenuntergang genießen. Vielleicht entdecken die Besucher dabei
auch den Namensgeber des Hotels. In die Rolle von Marschall
Duroc schlüpft manchmal der Chef des Hauses. Carsten Hartig hat
sich dafür die Uniform des Marschalls nachschneidern lassen. Der
Bezug zum französischen General und Diplomaten liegt auf der
Hand: Géraud Christophe Michel Duroc, duc de Frioul, geboren
1772 im französischen Pont-á-Mousson, fiel 1813 in Markersdorf.
Duroc war Napoleons Adjutant und Stellvertreter und gilt als einer
seiner engsten Vertrauten. Markersdorf selbst wird im Volksmund
auch als „Napoleonsdorf“ bezeichnet. Seine Geschichte ist eng
mit der des französischen Kaisers verbunden. Napoleon rückte
nach seiner gewonnenen Schlacht gegen die Preußen und Russen
bei Bautzen bis nach Markersdorf vor. Sein Freund und Adjutant
wurde hier von einer Kanonenkugel so schwer verletzt, dass er
seinen Verletzungen erlag.
Das ist nun über 200 Jahre Geschichte. Der Zukunft blickt das
Hotel mit großen Erwartungen entgegen. Einerseits stehen im
kommenden Jahr Sanierungsarbeiten des zweiten Hotelflügels
auf dem Plan. Im Winter 2016 wird es daher eine kurze Schließzeit
geben. Andererseits freuen sich die 20 Mitarbeiter im Hotel wieder auf ihre Gäste aus nah und fern. Franzosen kommen ebenso
gern zu Besuch, wie Belgier, Holländer und Gäste aus dem Dreiländereck. Sie wohnen nur einen Katzensprung entfernt von der
Neißestadt Görlitz mit ihrer einmaligen Gründerzeitkulisse. Diese
zieht jedes Jahr internationale Produzenten von Kinoproduktionen
und Filmen an. „Der Vorleser“, „Inglourious Basterds“ oder auch
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„Grand Budapest Hotel“ wurden hier schon gedreht. Vielleicht
erleben die Gäste des Hotels bei ihren Ausflügen in die Stadt
auch Drehtermine live mit.
Ebenfalls nur etwa zehn Autominuten entfernt vom Hotel befindet sich das kleinste Gebirge Deutschlands in Königshain
mit seinen Wasser gefüllten Steinbrüchen, herrlicher Natur und
Wäldern zum Wandern, dem Granitabbaumuseum unter freiem
Himmel und dem Barockschloss. Die besondere und zentrale
Lage des „Duroc“ in absoluter Ruhe genau zwischen Görlitz und
fast unberührter Natur und dem Blick bis zum Riesengebirge
gilt mittlerweile nicht mehr als Geheimtipp, sondern hat sich
bis weit über die Grenzen der Region in ganz Deutschland herumgesprochen und wird auch gerne für Feiern, Tagungen und
spezielle Arrangements gebucht. Vor geschlossenen Pforten
stehen Gäste übrigens nie. Einchecken ist zu jeder Tages- und
Nachtzeit möglich, rund um die Uhr.
*** SUPERIOR HOTEL Marschall DuRoc
Girbigsdorfer Straße 3 • 02829 Holtendorf/Görlitz
Tel. (0 35 81) 73 44 / 7 84 44 • Fax (0 35 81) 73 42 22
[email protected] • www.hotelmarschallduroc.de
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