Hemmungsloser Sex auf Drogen

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Hemmungsloser Sex auf Drogen
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Chemsex 09. November 2015 08:08; Akt: 09.11.2015 08:11
Mediziner warnen vor Sex-Partys auf Drogen
Sie werfen sich harte Drogen ein und vergnügen sich an Partys. Experten warnen jetzt vor den Folgen des
Chemsex. Nicht nur sexuell übertragbare Krankheiten sind dabei ein Problem.
Aufputschende Drogen wie Kokain gepaart mit hemmungslosem Sex: Das macht die sogenannten ChemsexPartys so gefährlich (Symbolbild). (Bild: Keystone/Martin Ruetschi)
Es sei ein alarmierender Trend, berichten britische Mediziner. In Grossbritannien würden immer mehr
Menschen an Chemsex-Partys teilnehmen. Die Leute nehmen dafür bewusst oftmals harte Drogen wie
Crystal Meth oder GHB und haben dann während bis zu drei Tagen mit verschiedenen Partnern Sex.
Sex mit verschiedenen Partnern: Das ist das Ziel der Chemsex-Partys. (Bild: Colourbox.com)
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Aufgrund des Drogeneinflusses haben die Teilnehmer häufig ungeschützten Geschlechtsverkehr, weshalb sie
sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV oder Hepatitis anstecken können. Der rege
Partnerwechsel an den Partys verschlimmert dieses Risiko zusätzlich. Die Behörden warnen deshalb vor
einer Zunahme von Infizierten.
Weil die Partys teilweise mehrere Tage dauerten, ist es schliesslich oft zu spät für antivirale Medizin oder
Verhütungsmassnahmen. Obwohl das Phänomen hauptsächlich in der Homosexuellen-Szene verbreitet ist,
habe die Vergangenheit gezeigt, dass diese Gruppe oft Vorreiter eines neuen Trends seien, zitiert der «
Telegraph» Experten.
Bis zur Bewusstlosigkeit
In der Schweiz gibt es Chemsex-Partys ebenfalls. «Solche gab es eigentlich schon immer. Die Substanzen,
die dabei genommen werden, ändern sich aber mit der Zeit», sagt Lars Stark, ärztlicher Leiter bei den Zentren
für Suchtmedizin «Arud» in Zürich. Üblicherweise würden Amphetamine, Kokain und andere bekannte
Substanzen eingenommen – am häufigsten Alkohol und Cannabis. «An den speziellen Sextreffs nehmen die
Leute vereinzelt auch GHB, Ketamin und Poppers, welche in der Partyszene sonst eher selten konsumiert
werden.» Auch Viagra sei ein gerne genommenes Mittel für Sexpartys.
Laut Stark ist besonders der Mischkonsum gefährlich. «Die Drogen wirken toxisch und belasten den
Herzkreislauf.» GHB und Ketamin können zudem narkotisch wirken und zur Bewusstlosigkeit führen. Weitere
Folgen des Drogenkonsums seien Psychosen, Angstzustände und die Übertragung von sexuellen
Krankheiten wie etwa Syphilis, Tripper, HIV oder Hepatitis – eine Folge des hemmungslosen Verhaltens unter
Drogeneinfluss.
Danach folgen Depressionen und Stimmungsschwankungen
Stark hat bereits selbst Patienten betreut, die an Sexpartys teilgenommen hatten. Von mehrtätigen Sexpartys
habe er bisher keine Kenntnis. «Ich habe aber gehört, dass sie eine ganze Nacht lang dauern.» Ziel solcher
Partys sei es, anonym mit möglichst vielen Partnern Sex zu haben. Auch Praktiken, die die Leute sonst nicht
ausüben können, seien beliebt.
«Die meisten dieser Leute haben eigentlich ein geregeltes Leben. Nach den Partys werden sie häufig
depressiv und haben Stimmungsschwankungen – eine Folge des Nachlassens der Drogenwirkung», sagt
Stark.
Nimmt der Trend alte Formen an?
Bereits in den 80er Jahren gab es ähnliche Partys. Viagra gab es damals jedoch noch nicht. Stattdessen
wurden andere Drogen mit ähnlicher Absicht genommen, sagt Rainer Kamber von Sexuelle Gesundheit
Schweiz. Die Teilnehmer seien altersmässig gestreut. Der Grossteil sei jedoch eher über 30 Jahre alt.
Jene, die regelmässig an solchen Partys teilnehmen, hätten vermutlich auch andere Probleme. «Wer ein
solches Risikoverhalten an den Tag legt, hat oft auch psychische Probleme, zum Beispiel Depressionen»,
sagt Kamber. «Das ist auch in anderen Gesundheitsbereichen so.» Statistiken zu Chemsex-Partys gibt es
keine. Während der Aids-Welle in den 80er und 90er Jahren nahmen sie jedoch massiv ab. Laut Kamber
könne es sein, dass das Phänomen mittlerweile wieder alte Formen annehme. Die Präventionsorganisation
rät jedoch von den Partys klar ab. «Das sind ungesunde Praktiken in jeder Hinsicht. Gerade auch das HIVInfektionsrisiko ist dabei gross.»
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