Erfahrungsbericht Auslandsstudium

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Erfahrungsbericht Auslandsstudium
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Erfahrungsbericht Auslandsstudium
Persönliche Angaben
Studiengang an der FAU:
WiWi
E-Mail:
Gastuniversität:
[email protected]
Gastland:
Studiengang
an
der
Gastuniversität:
Aufenthaltszeitraum
(WS, SS oder Jahr):
Darf
der
Bericht
veröffentlicht werden?
Wenn JA, dürfen Name
und E-Mail veröffentlicht
werden?
Spanien
UC Santander
GADE
WS2015/16
JA
Nur E-Mail
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Wie bei den anderen Lehrstühlen auch wird ein Motivationsschreiben verlangt,
was ich ich auf Spanisch verfasst habe, da ich mich auch auf andere Städte
für die Spanischkenntnisse erforderlich waren beworben habe und es
wahrscheinlich generell keine schlechte Idee ist. Anschließend wurde ich noch
zu einem netten Gespräch mit Frau Kuka eingeladen. Nachdem ich die
Zusage erhalten hatte, musste ich mich noch ein paar Formulare zur
Kursauswahl bei der UC selbst ausfüllen.
2. Anreise: Am einfachsten gestaltet sich die Anreise wohl per Flugzeug. Im
Somersemester fliegt RyanAir Santander direkt an, im Winter muss man über
Madrid/Mallorca/Barcelona fliegen. Generell kann von Bilbao/Madrid auch ein
preiswerter ALSA Bus genommen werden. Auch die Anreise per Auto ist
empfehlenswert, da man so die entlegeneren Teile Kantabriens erkunden
kann. Eurolines bietet auch eine direkte Busverbindung Karlsruhe-Bilbao an.
3. Unterkunft: Wohnheime gibt es nicht! Jedoch empfiehlt es sich den Service
von ,,Emancipia“ zu nutzen. E. ist sozusagen eine Agentur, die mit der Uni
zusammenarbeitet. Sie holen euch nach Bedarf auch vom Flughafen ab, oder
lassen euch die ersten Tage in einer WG mit anderen Internationalen
Studenten schlafen solange ihr noch aus Appartments auswählt, was ich auch
empfehlen kann, da man so schon erste potentielle WG-Partner kennenlernen
kann. Ihr könnt natürlich auch schon von Deutschland aus ,,blind“ buchen,
aber es ist ratsam die Option zu nutzen mit einem Mitarbeiter verschiedene
Wohnungen vorher anzusehen z.B. wurde bei meiner im Internet der
Meerblick nicht erwähnt. Achtung! Kalter Wind und schlecht abgedichtete
Fenster
im
Winter.
.
Auch bieten sie einen Hausmeisterservice (bei Anfragen am besten Uhrzeiten
1
vorgeben, wann man in den nächsten Tagen zu Hause ist), sprechen notfalls
Englisch, hat einen seriösen Mietvertrag und muss sich nicht um Nachmieter
kümmern bzw. wird um seine Kaution geprellt. Lage: Die Universität befindet
sich an der Avenida de los Castros, wobei die Wiwi-Fakultät die westlichste
ist. Mein persönliches Optimum stellt PASEO! General Davila Nummern 100230 dar, da man dort 5-7 Fußminuten zur Uni hat. 5 Minuten in das Zentrum.
1-3 Minuten bis zum ,,Funicular“, was ein kostenloser Aufzug ist, der von 6-24
Uhr
direkt
in
die
Kneippengasse/Plaza
Cañadio
(=Platz
mit
Tapasbars/allgemeiner Treffpunkt) Zentrum/ Fähre nach ,,Somo“(=Surfstrand)
führt. Lediglich der Badestrand (Sardinero 1&2, Playa de los Peligros) ist weit
entfernt, kann aber mit dem Bus innerhalb von 10 Minuten erreicht werden.
Dort habe ich selbst auch in einer 3-er WG mit großem Wohnzimmer/Küche
gewohnt und 230€ (zzgl. NK) gezahlt.
4. Studium: Eine Besonderheit ist das eher verschulte System. So ist man pro
Kurs in einer Klasse. Um diese zu wechseln muss man in der ersten Woche in
das Sekretariat, dass sich im Dereco/Economia-Gebäude befindet und ein
Formular auszufüllen. Consumer Behavior war die letztendlich die einzige auf
Englisch im WS angebotene Veranstaltung, die sich (für mich) als Vertiefung
eignete. Hier gibt es 2 Klausuren à 10 zu begründende Wahr/Falsch
Aufgaben, von denen, schonmal als Tipp, die meisten/alle falsch sind ;-)
Sprachkurse gibt es sowohl 2 Wochen vor Semesterbeginn zur Auffrischung,
als auch während dem Semester. Angemerkt sei hier, dass diese
kostenpflichtig sind (bis zu 300€, evtl. aber ersetzbar!) und nur bis Niveau B2
angeboten wurden.
5. Betreuung an der Gastuniversität: Das internationale Büro ist äußerst
freundlich und man sollte nicht scheuen nach Hilfe zu fragen. Jedoch sind die
Englischkenntnisse eher mäßig, was schnell zu Missverständnissen führt.
Falls ihr Unterschriften der Fachbereichsleiter/Professoren braucht nehmt die
Sprechstundenzeiten nicht zu ernst, sondern schaut einfach auf gut Glück
vorbei. Lediglich für längere Gespräche würde ich vorher per Email oder
persönlich einen Termin ausmachen.
6. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.): Die
Ausstattung ist durchaus mit der WISO vergleichbar, in manchen Bereichen
(z.B. Sitzplatzverfügbarkeit Bib.) besser. Zum Drucken großer Texte empfiehlt
es sich in den Laden der anderen Straßenseite (etwas weiter westlich) zu
gehen, da es dort erheblich günstiger ist.
7. Alltag & Freizeit (Sehenswertes, Kulinarisches, Geld-Abheben, Handy, Jobs):
Dass im Sportangebot Höhlenforschung, Bergwandern, Surfen und Reiten
angeboten wird, dürfte eigentlich schon alles sagen(Ja, auch ein akzeptables
Fitnessstudio für die Proteinshakefans unter euch) . Darüber hinaus auch
Yoga, Tanzen, Zumba etc. Eine Sportkarte ist erwerbbar (ca.30€), mit der man
Tennis/Squash-plätze kostenlos reservieren kann.
Surfen: Surfen ist unter besten Voraussetzungen möglich, macht extrem viel
Spaß und ist auch ohne Vorkenntnisse in der Zeit erlernbar. Ein guter
Neoprenanzug ist wichtiger, als ein gutes Brett, für beides existiert ein
gebrauchtmarkt. Gewarnt sei hier vor dem Secondhand-store ,,masusos“, der
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einem anbietet ein Brett zu verkaufen, mit der Option es nach dem Aufenthalt
wieder zurückzunehmen mit einem Abschlag von 10% pro Monat. Was er
wirklich meint: Nach einem Monat bezahlt er noch 30%, nach 2 20% etc.
Jedoch kann man es ja auch einfach selbst wieder verkaufen. Gutes
Anfänger-Brett gibt’s ab 150, Neopren neu, ab 200€ (natürlich nicht in
Somo/am Strand kaufen, sondern in anderen Surfshops).
Stadt: Cabo Mayor, Parque/Playa de Matalenas. Unbedingt von Sardinero 2
die Treppen am Hotel nehmen und den Wanderweg entlang Cabo Menor und
Cabo Mayor zum Leuchtturm laufen! Es gibt auch kleine Pfade auf der Insel
Magdalena, die in kleine Buchten führen (Achtung!!!: Wellen, Strömungen,
Piraten) Empfehlenswert ist auch die kleineren Dörfer aus den
Einführungstagen nocheinmal mit dem Auto zu besuchen (Freunde aus
Frankreich, die damit angereist sind bieten sich da an), genauso wie die
kantabrische Küste/Gebirge. Unglaublich grün und beeindruckend. Anderst als
der Süden Spaniens. San Sebastian (demnächst Kulturhauptstadt), Bilbao hat
auch mehr zu bieten als das Guggenheimmuseum(Stichwort: Art After Dark),
mal über die Grenze nach Biarritz/Hossegor. Es wird zudem zahlreiche
Austauschstudenten aus Lateinamerika geben, die es reisetechnisch natürlich
ausnutzen schon in Europa zu sein. Hier kann man sich dann auch an Trips in
die Metropolen Europas/Marokko anhängen. RyanAir bietet ab und zu auch
Schnäppchen an (17€ London;10 nach Barcelona). In Spanien selbst
empfiehlt sich auch Reisebusse von ALSA zu nehmen (5h nach madrid, 10
nach Valencia, manchmal aber teurer als fliegen). Zug kann man
preistechnisch vergessen. Mittwoch gibt’s im ,,Cañadio“ Tapas für 1€, am
besten schmeckts bei ,,Casalita“. Für Köche: Hinter dem Ayuntamiento gibt es
einen Markt(Fisch/Fleisch/Gemüse, überwiegend frisch), außer sonntags!
Als Lieblingsbar hat sich im laufe der Zeit das ,,La Cala“ herauskristallisiert mit
der bezaubernden Paloma und dem netten Damien hinterm Tresen, die auch
für Kooperationen (Deutscher-/Brasilianischer Abend, Beerpongturnier offen
sind. Ein französischer Freund und ich hatten Instrumente dabei und haben
ein Konzert dort gegeben, wofür die Bar Equipment angemietet hat. Eigentlich
sind sie für alles offen, was ihnen unter der Woche etwas mehr Gäste bringt)
Donnerstags ist im ,,El Rubicon“ englischer Abend. Hier trifft man viele
lernbegierige Spanier, englischsprachige Auxilairies/Lehrer an und es dürfte
als Deutscher dort auch nicht lange dauern einen deutsch/spanisch
Tandempartner zu finden. Mittwochs gobts es des öfteren dort auch Konzerte.
Salsa/Bachataunterricht gibt es mittwochs für 5€ im ,,Sala Blackbird“ , wobei
einen die Eintrittskarte auch zum Verzehr eines Getränkes berechtigt.
Geld: Visakarte der dkb. Gute Sache!
Handy: einfach in den zahlreichen Orange/Vodafoneshops schauen, was
einem behagt. Nicht empfehlenswert: ,,Phonehouse“, da nur ein brauchbarer
Prepaidtarif.
Jobs: Durch die relativ hohe Jugendarbeitslosigkeit gibt es eine hohe
Konkurrenz um Jobs, jedoch ist es kein Ding der Unmöglichkeit einen zu
finden. Einfach mal spanische Freunde fragen ist öfters die Handelsmaxime.
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8. Finanzielles: Die Lebenshaltungskosten sind etwas günstiger als in
Deutschland. Besonders bei Schinken und Wein kriegt man für das gleiche
Geld bedeutend höhere Qualität.
9. Fazit: Durch die kleinere Stadt kennt man nach einer Weile mehr oder weniger
alle der ca. 150-200 Mitglieder starken Eramusfamilie und trifft diese auch
überall, was in den größeren Städten wie Madrid nicht der Fall ist und sich dort
eher kleinere Gruppen herauskristallisieren. Eine einzige beste Erfahrung gab
es so gesehen für mich nicht, dafür bewerte ich die Gesamterfahrung als
durchaus positiv. Hervorzuheben sind die extrem vielfältigen Landschaften
und damit verbundenen Aktivitäten.
Negativ, jedoch in der Gesamtbetrachtung als verschwindend anzusehen,
sindder laxe Umgang mit Öffnungszeiten und die teilweise! erschreckend
geringen Englisch-/Fachkenntnisse der spanischen Administration und auch
mancher Professoren. Das sollte aber niemanden mit wenig/keinen
Spanischkenntnissen abschrecken, da einem erstens immer geholfen wird,
und zweitens wird man so gezwungen die Sprache zu lernen und wird
überrascht über die schnelle Fortschritte sein.
10. Wichtige Ansprechpartner und Links: Generell bei Fragen an das internat.
Büro wenden. Bei Fragen an Studierende könnt ihre euch auch an das örtliche
AEGEE-Komitee wenden, die sozusagen die Rolle einer Fachschaft
innehalten. Den Link zur Emancipia Website findet ihr einfach über Google
oder die UC-Website unter der Rubrik Unterkunft.
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