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Graudenz | Geographie - Deutschland - Provinz Westpreußen
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Seite 7.638
Graudenz 252 Wörter, 1'870 Zeichen
?Graudenz, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder, auf dem rechten, hohen Ufer der Weichsel, über welche eine
Eisenbahnbrücke führt, Knotenpunkt der Linien Laskowitz-Jablonowo und Thorn-Marienburg der Preußischen Staatsbahn, erstere mit
fester Weichselbrücke, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, eine Garnisonkirche und 2 Synagogen. Die Zahl der
Einwohner beträgt (1885) mit Garnison (1 Infanterieregiment Nr. 44 und 1 Abteilung Feldartillerie Nr. 16) 17,336 Seelen, darunter
10,935 Evangelische, 5196 Katholiken und 930 Juden.
Als Industriezweige sind zu nennen: Eisengießerei und Maschinenfabrikation, Fabrikation von Tapisseriewaren, Zigarren u.
Tabak, Bürsten, Schuhwaren, Wagen, der Betrieb von Mahl- u. Schneidemühlen etc. Der Handel in Getreide, Wolle u. Vieh ist
bedeutend. Graudenz ist Sitz eines Landgerichts (für die fünf Amtsgerichte zu Graudenz, Marienwerder, Mewe, Neuenburg und
Schwetz) und einer Reichsbanknebenstelle, hat ein Gymnasium, ein katholisches Lehrer- und ein Lehrerinnen-Seminar, eine
Taubstummenanstalt, ein städtisches Museum, 3 Waisenhäuser, 3 Hospitäler, ein Zuchthaus, ferner Gas- und Wasserleitung. In
Graudenz erscheint »Der Gesellige«, die verbreitetste Zeitung von Westpreußen.
Dicht an der Weichsel liegt der Schloßberg mit den Resten einer alten Ritterburg, schönen Anlagen und hübscher Rundsicht.
Graudenz, das alte Grodeck, erhielt 1291 Stadtrechte. Die Festung Graudenz, 2 km nördlich von der Stadt, an der Weichsel auf
einem 86 m hohen Hügel, als Festung 1874 aufgegeben, bildet einen besondern Gutsbezirk mit (1885) 2072 Einw., meist
Militärpersonen. Sie wurde von Friedrich II. 1772-76 angelegt und ward berühmt durch die ruhmvolle Verteidigung unter Courbière
gegen die Franzosen vom 22. Jan. bis 9. Juli 1807.
Vgl. Frölich, Geschichte des Graudenzer Kreises (Graud. 1884).
^[Abb.: Wappen von Graudenz.]
Ende Graudenz
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;7. Band, Seite 638 im Internet seit 2005; Text geprüft am 1.2.2008; publiziert von Peter Hug; Abruf am 16.1.2017
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Ende eLexikon.
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