„Rote Sau“ und Steve Mc Queens Porsche

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„Rote Sau“ und Steve Mc Queens Porsche
Seite 10
JÜCHEN AKTUELL
Mittwoch, 17. Juli 2013
TKJ10
Drei Neumann Neander Fahrmaschinen existieren heute noch weltweit, eine kommt zu den Classic Days. Hoffentlich werden die Mitglieder des Vereins nicht so
anpacken müssen wie auf dem Foto rechts.
Fotos: Verein Classic Days
Die Highlights der Classic Days: „Rote
Sau“ und Steve Mc Queens Porsche
Aber noch weitere Rennfahrzeuge sind zu sehen, die alle
ihren Ursprung in der S-Klasse
haben – so auch eine Heckflosse, mit der schon die Rallye
Monte Carlo in der Klasse gewonnen werden konnte. Ewy
Rosqvist, Fahrerin auf einem
Mercedes Heckflosse in der damaligen Zeit und Roland Asch,
erfolgreichen TourenwagenJüchen. Mercedes-Benz Classic meister ergänzen das Merce– Hauptpartner und Hauptdes-Benz Fahrertrio.
sponsor der Classic Days bringt Mefistofele FIAT
im Jahr 2013 eine ganze PhaAus dem Werksmuseum in Tulanx besonderer S-Klassen mit
rin mit Unterstützung von FIzum Schloss Dyck. Die Wagen
AT Deutschland und den Clasaus Stuttgart Untertürkheim,
sic Days kommt eine „höllisch“
die sonst für Reisekomfort, Lu- gute Fahrmaschine: Der FIAT“
xus und Eleganz stehen, hatten Mefistofele“ aus dem Jahr
aber auch immer schon ein Le- 1923, Sechszylinder-Motor, saben im Rennsport. Viele der
genhaften Hubraum von 21,7
S-Klassen wurden für Langstre- Liter, ein Rekordwagen. Der
cken- und Rundstrecken-RenWagen hält den Landgeschwinnen modifiziert.
digkeitsrekord von 234,98
Eines der bekanntesten Fahrkm/h in seiner Zeit (12. Juli
zeuge ist die sogenannte „rote
1924).
Sau“ – ein Mercedes-S Klasse
Pacey Bentley
aus dem Jahr 1971 – ein 300
Im Jahr 1936 lieht sich Bill PaSEL – eigentlich als Limousine cey den außergewöhnlichen
geboren, wurde von AMG um- Automobil-Ingenieur und Kongebaut und noch im gleichen
strukteur Walter ‘Wally’ HasJahr „ins Rennen“ geschickt.
san vom Bentley Rennfahrer
Der Wagen sicherte sich den
Wolf Barnato aus, damit er ihm
zweiten Platz beim 24-Stuneinen sehr schnellen 4. Bentley
den-Rennen in SPA. Damals
mit aktuellster Rennspezifikatihatte der Mercedes-Benz 300
on baute.
SEL AMG einen speziellen
Hassan schuf einen flachen,
6,8-Liter-V8 mit zwei Drosselschmalen und sehr schnellen
klappen, schärferen NockenSportwagen, der im Oster-Renwellen, modifizierten Kipphenen in Brookslands an Engbeln und Kolben.
lands legendärster alter RennDie Leistung lag bei 428 PS,
strecke im Jahr 1936 sein Dedas Drehmoment betrug 620
büt feierte und mit einer RunNewtonmeter und die Höchst- dengeschwindigkeit von 117
geschwindigkeit 265 km/h.
Meilen, fast 190 Km/h, sein
Dieter Glemser wird diesen
Rennen gegen die anderen
Wagen durch die BergahornStarter überlegen gewann. In
Allee und auf der Rundstrecke verschiedenen anderen Rebei den Classic Days pilotieren. kordversuchen erreichte der
Die Classic Days rund um das
Schloss Dyck locken Jahr für
Jahr etliche Oldtimer-Fans
aus aller Welt nach Jüchen.
Auch in diesem Jahr gibt es einige Highlights. Vom 2. bis
zum 4. August erwarten die
Veranstalter tausende Besucher und auch wieder einige
prominente Gäste.
Aus dem Fiat-Werksmuseum in Turin kommt der Fiat Mefistofele ins Dycker Ländchen, eine höllische gute Fahrmaschine.
Wagen in der Folge bis zu
205 Stundenkilometer. Der
Wagen gilt als einer der wichtigsten Bentleys der Motorsport-Geschichte und als legendärer Stellvertreter der goldenen Zeiten auf dem Rennoval
in Brooklands östlich von London in den Dreißiger Jahren.
Neumann Neander
Fahrmaschine
Die Konstruktionen des Zeichners und Malers Ernst Neumann Neander aus Kassel wurden in den Dreißiger Jahren in
Düren gebaut. In einer Kleinserie baut er fantastische Fahrmaschinen, experimentiert mit
neuen Verbundstoffen, arbeitet
mit Aluminium. Nur weniger
als 20 Fahrmaschinen verlassen seine kleine Manufaktur in
Düren Rölsdorf. Heute existieren noch drei Neumann Neander Fahrmaschinen
weltweit. Ein Exemplar aus
dem Jahr 1939 kommt nach
Dyck.
Porsche 917 Le Mans
GULF RACING
Es gibt kaum eine Farbkombination im Rennsport, die die
Menschen mehr elektrisiert, als
das hellblau-orange des Rennstalls und Hauptsponsors der
Siebziger GULF-ORANGE.
Gulf Racing dominierte mit
Fahrzeugen wie dem Ford GT
40 und dem Porsche 917 die
Langstrecken-Wettbewerbe
und hier vor allen Dingen auch
immer wieder die 24-Stunden
von Le Mans oder die Daytona
24-Hours. Jo Siffert und Brian
Redman oder Pedro Rodriguez
oder Derek Bell sind die bekanntesten Piloten auf den
GULF-Porsche. Der Porsche
917 ist ein brachialer Sportwagen, der von 1968 – 1973 ge-
baut wurde und bis zu sagenhaften 1.182 PS hatte. Konstrukteur war der geniale Hans
Metzger und Chef der Entwicklungsabteilung bei Porsche war
damals Ferdinand Piech. Er
nannte das Fahrzeug später
„das riskanteste Auto seines
Lebens“.
Weltberühmt wurde der Wagen
im Jahr 1971 als er im Film mit
Steve McQueen „LeMans“ eine
Hauptrolle spielte und damit
zu einer Ikone seiner Zeit wird.
Der originale Le Mans GulfPorsche 917 – Baujahr 1969 –
aus dem Rennteam des
Films – gefahren im Film von
David Piper (der schon in den
Classic Days 2009 zu Gast war)
– kommt als wahre große „Racing Legend“ auf den fast drei
Kilometer langen Rundkurs
ans Schloss. Weitere Highlights
in der nächsten Ausgabe.