Westfleisch eG - Geschäftsbericht 2014

Transcription

Westfleisch eG - Geschäftsbericht 2014
Geschäftsbericht
2014
Wir beraten, erzeugen,
transportieren, schlachten,
verarbeiten, veredeln,
vermarkten …
direkt.
Struktur der
Unternehmensgruppe
B
WESTFLEISCH eG,
Münster
WESTFLEISCH FINANZ AG,
Münster
B
100 %
Fleischcenter
Coesfeld/Lübbecke
Fleischcenter
Bakum
Fleischcenter
Dissen
WENOVA
PersonalService
GmbH,
Münster
Fleischcenter
Hamm/Paderborn
100 %
WENOVA
PersonalService 3
GmbH,
Münster
100 %
100 %
Westfleisch
Erkenschwick GmbH,
Oer-Erkenschwick
100 %
Provianda Fleischvertriebsgesellschaft
mbH, Münster
100 %
GUSTOLAND GmbH,
Oer-Erkenschwick
100 %
WEGO Fleischhandels
GmbH, Münster
100 %
Fleikost Wurstwaren
GmbH, Oer-Erkenschwick
MB
100 %
OOO Unifood,
Moskau/RU
MB
WestPet
Janke GmbH,
Petershagen
WESTFLEISCH Polska
Sp. z o.o., Racibórz/PL
MB
Bruns Fleischhandelsund Zerlege GmbH,
Oer-Erkenschwick
100 %
Aldenhoven
Vertriebs GmbH,
Oer-Erkenschwick
100 %
Aldenhoven
GmbH & Co KG,
Oer-Erkenschwick
100 %
UAB Westfleisch
Baltika
Kaunas/LT
WestfalenLand
Fleischwaren GmbH,
Münster
100 %
WESTFLEISCH
Romania SRL,
Tarnaveni/RO
100 %
IceHouse
Convenience GmbH,
Münster
100 %
WESTFLEISCH
Nordic AB,
Stockholm/SE
B
LPM Logistik Partner
Münsterland GmbH,
Münster
MB
WESTFLEISCH
Magyarország Kft.,
Budapest/HU
100 %
B
100 %
WENOVA
PersonalService 2
GmbH,
Münster
Dog‘s Nature GmbH,
Oer-Erkenschwick
Auszug „Konzernstatus“,
Details siehe Seite 53
Muttergesellschaften
B
LPM HESSENWEG
Immobilien GmbH,
Münster
B
Fleischgewinnung
Han Wei
Frozen Foods Co. Ltd.,
Shanghai/CN
Fleisch-Veredelung
SB-Fleisch/Convenience/Wurst
Export/Import
100 %
B
Coldstore
Hamm GmbH,
Hamm
Veredelung Nebenprodukte
WETRALOG GmbH,
Münster
Dienstleister
MB
B
Coldstore Hamm
Besitzgesellschaft mbH,
Hamm
B
Vertriebsgesellschaft
WETRALOG Romania SRL,
Tarnaveni/RO
TK-Produkte
B=
Beteiligung
MB = Mehrheitsbeteiligung
Stand: Februar 2015
Kennzahlen 2014
Westfleisch-Konzern:
Westfleisch Konzern: Umsatz und Absatz
Umsatz und Absatz
Westfleisch-Konzern:
Westfleisch
Konzern:
Mitglieder und Mitarbeiter
Mitglieder
und
Mitarbeiter
2009 bis 2014
2009 bis 2014
Absatz
in 1.000 t
1.250
5.500
2.500
1.200
5.000
2.400
2.300
1.150
4.500
2.300
2.200
1.000
4.000
2.100
950
3.500
2.100
900
3.000
2.000
850
2.500
1.900
1.800
800
2.000
1.700
750
1.500
1.700
1.600
700
1.000
1.600
0
0
0
Umsatz in Mio. E
2.500
2.514,3
2.400
2.000
948,8
1.900
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Mitglieder
Mitarbeiter
4.218
1.930
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2.200
1.800
0
Westfleisch Konzernstatus
Westfleisch-Konzernstatus
2009 bis 2014
450.000
440.000
430.000
420.000
410.000
400.000
390.000
380.000
370.000
360.000
350.000
340.000
330.000
in T€
210.000
200.000
190.000
180.000
170.000
160.000
150.000
140.000
130.000
40.000
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
EigenkapitalQuote
479.271
Bilanzsumme
212.644
Eigenkapital
52.212
Investitionen
31.956
Abschreibungen
12.577
Ergebnis
2009
2010
2011
2012
2013
2014
45,7 %
46,3 %
42,4 %
44,2 %
42,7 %
44,4 %
Inhaltsverzeichnis
Seite
01
Das Unternehmen
2
Vorwort des Vorstandes
Jahresrückblick 2014
Unsere Betriebe und Veredelungscenter
Vorstand der Westfleisch eG
Aus den Geschäftsbereichen
02
Mitglieder und Anteilseigner
03
Märkte für Schlachtvieh
04
Märkte für Nutzvieh
05
Märkte für Frischfleisch
06
Märkte für Wurst- und Fleischwaren
07Exportmärkte
08Mitarbeiter
09
Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
10
Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zum Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
11
Geschäftsbericht der Westfleisch eG
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
Lagebericht
Bestätigungsvermerk des Prüfungsverbandes
Bericht des Aufsichtsrats
Aufsichtsrat der Westfleisch eG
12
Geschäftsbericht der Westfleisch Finanz AG
Vorstand der Westfleisch Finanz AG
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
Lagebericht
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bericht des Aufsichtsrats
Aufsichtsrat der Westfleisch Finanz AG
13
Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
2
4
6
12
14
14
18
22
24
30
32
36
38
49
50
52
53
55
56
58
59
68
75
76
77
79
81
82
84
85
90
92
93
94
97
1
01 Das Unternehmen
Vorwort
des Vorstandes
Sehr geehrte Mitglieder, sehr verehrte Damen und Herren,
die Fleischerzeugung in Deutschland stieg 2014 auf eine neue beachtliche Höchstmarke von rund 8,2 Mio. Tonnen –
auch wenn die Zuwachsraten bei Rind- (+ 1,9 %) und Schweinefleisch (+ 0,3 %) nunmehr abflachen. Zudem unterliegt
das Marktumfeld für Frischfleisch in Westeuropa einem Wandel. Dazu zählen die zunehmende gesellschaftliche Kritik
an Erzeugungsbedingungen wie auch der bedachtere Konsum der Endverbraucher – wenngleich auf (noch) hohem
Niveau. Ferner erschweren immer wieder auftretende Handelshemmnisse den Frischfleisch-Export in Drittländer.
Vor diesem Hintergrund ist das Wirtschaftsjahr 2014 für Westfleisch als echter Erfolg zu werten, das mit neuen
­Rekordwerten aufwartet: Mit erstmals 948.800 t ist der Absatz von Fleisch und Fleischwaren in der Menge um + 4,7 %
gegenüber dem Vorjahr gewachsen, der Umsatz der Westfleisch-Gruppe legte um + 0,3 % auf 2,51 Mrd. Euro zu und
markiert ebenfalls einen neuen Höchststand.
Erstmalig wurden 349.800 Rinder (+ 6 %), 62.850 Kälber (+ 5,5 %) und 7,584 Mio. Schweine (+ 2,4 %) geschlachtet. Unsere
Zerlegeleistung wurde ausgebaut und die Produktionsleistung der SB-Fleisch-Verpackung (+ 8 %), von Wurstwaren
(+ 18,8 %) und von Convenience (+ 16 %) abermals erhöht.
Der Jahresüberschuss nach Steuern erreichte erstmals im Konzern 12,6 Mio. Euro (+ 4,2 Mio. Euro gegenüber Vorjahr),
sodass die Dividenden auf die Geschäftsguthaben in der Westfleisch eG und auf die Aktien der Finanz AG erneut mit
jeweils 4,5 % dotiert werden können. Der in der Bilanz berücksichtigte Sonderbonus für unsere Vertragsbetriebe
­wurde auf insgesamt 2,8 Mio. Euro (+ 1,1 Mio. €) angehoben.
Die Eigenkapitalquote konnte sich gemessen an der Bilanzsumme bei 43 % trotz erhöhter Investments von rund
40 Mio. Euro weiter festigen. Die Entwicklung der Westfleisch-Gruppe in 2014 liegt im Wachstum bei der Schlachtung
und Zerlegung – außer im Bereich Altsauen – deutlich über dem Bundestrend und dokumentiert weitere Marktanteils­
gewinne in Deutschland.
Dabei war 2014 ein schwieriges Geschäftsjahr. Denn unsere osteuropäischen Märkte brachen in Schritten bis August
2014 durch das komplette Russland-Embargo ein. Das belastete unsere Exportleistung. Mehr als ausgleichen konnte
Westfleisch dies durch einen höheren Export in EU-Länder. Insbesondere in Italien, Großbritannien, den Niederlanden
und in Skandinavien legte Westfleisch deutlich beim Absatz in Westeuropa zu (+ 7,4 %), EU-weit insgesamt um + 3,4 %.
Bei einem Selbstversorgungsgrad für Rind- und Schweinefleisch in Deutschland von 118 % bzw. 110 % ist der Export in
der Absatzplanung von Westfleisch unverzichtbar geworden. Westfleisch musste nicht zuletzt wegen zeitweiliger
Betriebssperrungen für China und bedingt durch die Afrikanische Schweinepest (ab Februar 2014) und das russische
Handelsembargo einen Rückgang im Drittlandsabsatz von – 7,4 % in der Tonnage hinnehmen. Über Wertberichtigungen von Russland-Forderungen in nennenswertem Umfang wurde zudem kaufmännische Vorsorge getroffen.
Auch im Nutzviehgeschäft mit Kälbern bzw. Fressern (+ 16 %) und Ferkeln (+ 7,4 %) wurde von unserem jetzt zentral
vom Nutzviehzentrum in Nienberge aus operierenden Team ein gutes Ergebnis erwirtschaftet.
Die Haltungsbedingungen, insbesondere in der Ferkelerzeugung und in der Schweinemast, zu verbessern, ist erklärtes Ziel der „Brancheninitiative Tierwohl“. Diese wurde von unserem Berufsstand zusammen mit dem Lebensmittel­
einzelhandel und der Fleischwirtschaft ins Leben gerufen. Wir freuen uns über den Start der „Trägergesellschaft zur
Förderung des Tierwohls GmbH“ zum Jahresbeginn 2015. Rund um die Generalversammlung finden jetzt die Audits in
vielen Erzeugerbetrieben statt. Das große Echo aus unserer Veredelungsregion ist ein positiver Beleg für die grundsätzlich offene Haltung unserer Landwirte, tiergerechter zu erzeugen und dem Tierwohl künftig noch größere
­Aufmerksamkeit zu widmen.
2
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
01 Das Unternehmen
Dr. Helfried Giesen
Carsten Schruck
Westfleisch begleitete in 2014 die Erstellung des über den Bundesverband VDF zusammen mit dem Bundesarbeits­
ministerium erarbeiteten „Verhaltenskodex der deutschen Fleischwirtschaft“. Wir gehören zu den Erstunterzeichnern
dieser Sozialstandards im Umgang und zur zeitweisen Unterbringung der Arbeitnehmer. Westfleisch hat einen
Mindest­lohn bereits 2007 eingeführt. Die Verhandlungen zu einem branchenweiten Mindestlohn haben wir aktiv
­mitgestaltet und diesen bei uns vollständig umgesetzt.
Wir bei Westfleisch gehen sogar noch weiter: Mit dem zur Gruppe gehörenden Personaldienstleister Wenova, einem
spezialisierten Tochterunternehmen der Westfleisch Finanz AG, setzen wir bei Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassung zunehmend auf unternehmenseigene Mitarbeiter mit Einstellung und Betreuung in unseren Betrieben statt
auf externe Dienstleister. Ende 2014 beschäftige Wenova bereits über 650 Mitarbeiter – Tendenz steigend.
Die staatliche Reglementierung und Kontrolle aller Rechtsgebiete ist in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut
worden. Mit der Berufung eines Corporate Compliance-Beauftragten des Vorstands und eines externen Ombuds­
mannes haben wir bei Westfleisch erweiterte Vorsorge getroffen.
Die Fleischbranche unterlag auch 2014 erheblichem Strukturwandel. Das betraf sowohl die TOP-5-Unternehmen wie
auch den Mittelstand. Westfleisch hat sich mit der Übernahme des Fleischwarenherstellers Aldenhoven in Gelsen­
kirchen und mit dem Erwerb der Rindersparte des Unternehmens Gausepohl im Februar 2015 daran aktiv beteiligt.
Demgegenüber wurde unsere Minderheitsbeteiligung von 49 % an der FVZ Westfood GmbH in Holzwickede an den
Mehrheitsgesellschafter Vion veräußert.
Im Herbst 2014 wurden mit einer gelungenen Genussscheinaktion weitere 10,4 Mio. Euro an Liquidität und Eigen­
kapital eingeworben, um den Verschuldungsgrad von Westfleisch weiterhin gering zu halten.
Für die nächsten Jahre sieht sich Westfleisch in den verschiedenen Geschäftsfeldern gut positioniert. Wir stellen uns
den Herausforderungen der Märkte. Mit der beabsichtigten Umwandlung der Westfleisch eG in eine Europäische
­Genossenschaft (SCE) setzen wir auch in der Internationalisierung ein deutliches Zeichen unserer Zukunftsfähigkeit.
Für das Vertrauen in 2014 möchten wir uns bei unseren Erzeugerbetrieben und unseren Kunden bedanken, aber auch
die uns begleitenden Institutionen und Verbände gerne mit einbeziehen.
Ohne das große Engagement unserer Mitarbeiter und Führungskräfte und den spürbaren Rückhalt aus den Westfleisch Gremien wären die Erfolge des Jahres 2014 nicht möglich gewesen. Mit Zuversicht blicken wir daher auch auf
das laufende Geschäftsjahr 2015.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Helfried Giesen
Carsten Schruck
VorstandssprecherGeschäftsführendes Vorstandsmitglied
Münster, im März 2015
der Westfleisch eG
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
3
01 Das Unternehmen
Jahresrückblick
2014
4
Januar
•
•
•
•
•
Februar
• Preiseinbruch bei Schlachtschweinen nach Exportstopp der Russischen Föderation wegen ASP in der EU
• Agrar-Unternehmertage mit neuem Rekord: 32.500 Besucher in der Halle Münsterland
März
• Westfleisch Erkenschwick und Coldstore Hamm für China-Direktexport wieder zugelassen
•Bestandene Audits „International Featured Standard IFS 6“ und „British Retail Consortium BRC“ in Coesfeld
sowie „Tesco“ in Lübbecke
April
•Alle Standorte auf AutoFOM-III umgestellt und parallel Abrechnungsmasken angepasst; in Hamm und
Paderborn zeigen sich Softwarefehler des Herstellers, daher dort temporärer Rückgriff auf AutoFOM-I
• Westfleisch Erkenschwick für Lieferungen nach Singapur zugelassen
Mai
• Gute Resonanz auf Messeauftritte in Singapur und Usbekistan
• Bundestag beschließt Aufnahme der Fleischbranche in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz
• Russland bleibt für Schweinefleisch-Lieferungen aus der EU weiter geschlossen
Juni
• Gelungener Messeauftritt auf der SIAL in China
• Schlachtschweine und Schlachtkühe werden als Rohstoff knapp
• Generalversammlung der Westfleisch eG mit neuem Ablauf kommt gut an
• Branchenvereinbarung zum Tierwohl verabschiedet
• Russland sperrt die Einfuhr von gefrorenen Rindfleischabschnitten
•Zusammenarbeit PIC Westfleisch GmbH bei Jungsauen mit der PIC Schleswig beendet
Kick-Off Projekt „WITO“: SAP soll konzernweit Standard werden
WestfalenLand bewältigt ersten öffentlichen Produktrückruf: Plastiksplitter in einer SB-Hackfleisch-Packung
Tariflicher Mindestlohn für die Fleischindustrie 2014 – 2016 verabschiedet
Coldstore Hamm zum Export von Fleisch nach Kanada zugelassen
Afrikanische Schweinepest (ASP) schwappt von Russland ins Baltikum und nach Polen
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
01 Das Unternehmen
• Grillgeschäft mäßig: Preisabfall des Schweinepreises um 18 Cent auf 1,60 Euro je kg
• Westfleisch stellt „Aktion Tierwohl“ zugunsten der „Brancheninitiative Tierwohl“ ein
•Große Gebäudeschäden bei WestfalenLand nach Unwetter und Starkregen über Münster
• Export von Rindfleischabschnitten nach Russland wieder freigegeben
• Afrikanische Schweinepest breitet sich im Baltikum und in Polen weiter aus
Juli
• Westfleisch-Anteile an FVZ Westfood an VION verkauft
• AutoFOM-III läuft nach Korrektur durch Gerätehersteller jetzt auch in Hamm und Paderborn problemlos
• Erste Stufe des Mindestlohns in der Fleischbranche tritt in Kraft
•Fleischwarenhersteller Aldenhoven GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen übernommen
• Schweinepreise brechen weiter ein auf 1,47 Euro je kg
• Dog‘s Nature besteht erstmalig IFS-5-Audit
• 10 Jahre Gustoland – Jubiläum des erfolgreichen Engagements in der Wurstherstellung
•Westfleisch-Ferkelpass wird inhaltlich aktualisiert; Ziel: höhere Tiergesundheit, weniger Medikamente
• „Memorandum of Understanding“ mit Danish Crown zur Zusammenarbeit bei Sauenzerlegung
•Fleischcenter Coesfeld wieder für Direktlieferungen nach China zugelassen
• Schweinepreis mit 1,40 Euro je kg auf dem niedrigsten Stand seit 2011
• Westfleisch beschließt Investitionsvolumen für 2015 von 40 Mio. Euro
• Vorstandsbeschluss: Westfleisch eG soll Europäische Genossenschaft (SCE) werden
• Systempartner einigen sich auf die Kriterien der „Initiative Tierwohl“
• Westfleisch-Nutzviehzentrum nimmt an der Messe EuroTier in Hannover teil
August
September
Oktober
November
•Wandel: Konzerneigene Wenova Personal GmbH übernimmt WestfalenLand-Mitarbeiter
Dezember
von bisherigen externen Dienstleistern
• 700 Landwirte informieren sich in vier Veranstaltungen über Tierwohlkriterien
• Aufsichtsrat wählt Christian Leding zum 1.9.2015 in den Vorstand als designierten Nachfolger von Dr. Giesen
PERSONAL-SERVICE GMBH
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
5
01 Das Unternehmen
Unsere Betriebe
Westfleisch Fleischcenter
Lübbecke
Westfleisch Fleischcenter
Coesfeld
Stockum 2 · 48653 Coesfeld
Telefon (0 25 41) 8 07-0
[email protected]
DE ES 265 EG
DE EZ 320 EG
Orgalnvent-Nr. 10009-11
Rote Mühle 54–56 · 32312 Lübbecke
Telefon (0 57 41) 2 78-0
[email protected]
DE ES 46 EG
DE EZ 327 EG
Orgalnvent-Nr. 10009-13
AK
T
IE
T I ON
RW O H
R
L
Christian Leding
Geschäftsführer
6
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Christoph Clemens
Geschäftsführer
01 Das Unternehmen
Sauenzerlegung
Schöppingen
Piktogramme
Eggeroder Straße 8
48624 Schöppingen
Telefon (0 25 55) 8 60-1 11
[email protected]
DE EZ 510 EG
Schweinefleisch
Sauenfleisch
Rindfleisch
Kalbfleisch
FerkelHandel
Kälber &
Fresser
Kasseler
Bacon
SB-Fleisch/
Convenience
TK-Fleisch/
Convenience
Heinrich Blick
Geschäftsführer
Wurstwaren
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
7
01 Das Unternehmen
Unsere Betriebe
Westfleisch Fleischcenter
Paderborn
Westfleisch Fleischcenter
Hamm
Kranstraße 32
59071 Hamm
Telefon (0 23 88) 3 06-0
[email protected]
DE ES 147 EG
DE EZ 119 EG
Orgalnvent-Nr. 10009-12
Halberstädter Straße 40
33106 Paderborn
Telefon (0 52 51) 7 03-0
[email protected]
DE ES 215 EG · DE EZ 367 EG
DE NW EV 211 EG
Orgalnvent-Nr. 10009-15
Uwe Tost
Geschäftsführer
8
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
01 Das Unternehmen
Veredelungscenter
Gustoland GmbH /
Westfleisch Erkenschwick GmbH
Industriestr. 8–14 · 45739 Oer-Erkenschwick
Telefon (0 23 68) 61-0
[email protected]
DE ES 249 EG · DE EZ 206 EG
DE EV 42 EG
Orgalnvent-Nr. 20059
Michael Redding
Bernhard Kotthoff
Geschäftsführer
WestfalenLand Fleischwaren GmbH /
IceHouse Convenience GmbH
Hessenweg 2
48157 Münster
Telefon (02 51) 20 83-60
[email protected]
DE EZ 1070 EG
DE EV 961 EG
Orgalnvent-Nr. 10009-46
Johannes Steinhoff
Geschäftsführer
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
9
01 Das Unternehmen
Unsere Betriebe
Nutzviehzentrum
Nienberge
Hägerstraße 65
48161 Nienberge
[email protected]
Telefon: 02533/9307-0
Jürgen Jungermann
Leiter Westfleisch Nutzviehzentrum
Neu in der Gruppe seit Februar 2015:
Fleischcenter
Dissen
Am Bahnhof 5 · 49201 Dissen
[email protected]
Telefon: 05421/32-0
DE NI 10048 EG
10
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Fleischcenter
Bakum
Harmer Straße 25 · 49456 Bakum (Oldenburg)
[email protected]
Telefon: 04446/88-0
DE NI 10142 EG
01 Das Unternehmen
Übersichtskarte
der Westfleisch-Standorte
Nied
Fleischcenter
Bakum
er
sa
c
hs
Fleischcenter
Schöppingen
NVZ Nienberge
Fleischcenter
Coesfeld
Fleischcenter
Lübbecke
en
NL
Fleischcenter
Dissen
WestfalenLand
Hauptverwaltung
Westfleisch Münster
Gustoland
Fleischcenter
Erkenschwick
Fleischcenter
Hamm
Fleischcenter
Paderborn
N o rd rh e i n - e n
We s t f a l
Hessen
Nach intensiven Verhandlungen im letzten Quartal 2014 konnte sich Westfleisch Anfang 2015 im
Bieterwettbewerb um die insolvent gewordene Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe durchsetzen. Anfang Februar folgte die Erlaubnis des Bundeskartellamtes zur Übernahme. Seither
gehören die Fleischcenter Bakum und Dissen zur Westfleisch-Gruppe.
Der Standort Bakum ist spezialisiert auf Großviehschlachtungen. Die neue Schwerpunktplanung
für das Fleischcenter in Dissen war zum Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts noch nicht
abgeschlossen.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
11
01 Das Unternehmen
Vorstand der
Westfleisch eG
und Aufsichtsratsvorsitzender
Vieh und Fleisch – direkt von Bauern.
Von links: Gerhard Meierzuherde, Peter Piekenbrock (stv. Vorstandsvorsitzender), Dr. Helfried
Giesen (Geschäftsführer, Sprecher des Vorstands), Dirk Niederstucke (Vorstandsvorsitzender),
Josef Lehmenkühler (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Carsten Schruck (Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied). Nicht abgebildet: Gottfried Brentrup (Ehrenvorsitzender).
12
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Was Westfleisch will …
Mit Bedacht wachsen.
Chancen mutig nutzen.
Nachhaltig profitabel sein.
Sich behutsam wandeln. Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
13
02 Mitglieder und Anteilseigner
Lohn für Vorreiter
Westfleisch
Wer sät, kann auch ernten. Westfleisch profitiert davon, was mit der „Qualitätspartnerschaft
Westfleisch“ und der „Aktion Tierwohl“ über Jahre angelegt worden ist. Nachhaltige Grundwerte
bewähren sich im Alltag, geben Mitgliedern und Genossenschaft Sicherheit im Handeln.
Kooperationsverträge
Die unmittelbare Nähe von Westfleisch zur Landwirtschaft – „direkt von Bauern“ – bietet den
Partnern im Handel einen verlässlichen Lieferanten. Das System von Kooperationsverträgen
sichert nicht nur die Rohstoffbasis, sondern ist in der Lage die Herkunft und den Weg der Ware
lückenlos aufzuzeigen. Diese Transparenz vom Hof bis in die Theke ist durch die Vorreiterrolle
von Westfleisch in der Fleischbranche seit Jahren eingeübte Praxis im Unternehmen.
2.091
… BestSchwein-Verträge sicherten 5.550.000 Schlachtschweine.
Die Kooperationsverträge mit den Mitgliedern sind wichtig für den Erfolg von Westfleisch. Im
Jahr 2014 sicherten 2.091 BestSchwein-Verträge der Genossenschaft verlässlich 5,55 Mio.
Schlachtschweine. Für Schlachtrinder gab es 768 Partnerverträge Rind mit einem Umfang von
77.000 Bullen, Kühen und Färsen. 1,29 Mio. Ferkel wurden für Westfleisch durch 280 BestFerkelVerträge gesichert. Zudem konnten wir auf 41 BestKalb-Verträge mit 28.940 Kälbern vertrauen.
Ferner bestanden im Jahr 2014 Verträge mit Ebermästern zur Anlieferung von unkastrierten
männlichen Schlachtschweinen.
BestSchwein:
Anzahl Verträge und Jahresproduktion
5.500.000
2.091
5.450.000
2.105
5.400.000
5.000.000
4.500.000
4.000.000
3.500.000
1.000
3.000.000
500
2.500.000
0
2009
2010
2011
 BestSchwein-Verträge
 Jahresproduktion in Stück
14
2.137
2.225
1.500
2.238
2.000
2.211
2.500
4.800.000
3.000
5.550.000
3.500
5.400.000
6.000.000
5.200.000
4.000
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
2012
2013
2014
0
02 Mitglieder und Anteilseigner
Gut informiert
Die Mitglieder stehen im Zentrum der Genossenschaft. Deshalb wurden sie auch über das
­Geschäftsjahr 2014 kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten. Auf der Generalversammlung
zur Jahresmitte erhalten die Mitglieder stets detailliert Informationen zur Lage „ihres“ Unternehmens.
Traditionell wurden die Kooperationspartner und Interessenten im ersten Quartal 2014 im Rahmen der jährlichen „Westfleisch-Tage“ informiert. Über 500 Mitglieder folgten der Einladung zu
einer der vier Regionalveranstaltungen. Zum Ende des Geschäftsjahrs 2014 wurden rund 700
Vertragspartner in Geseke, Sendenhorst, Espelkamp und Legden kurzfristig über für sie anstehende Chancen und Veränderungen durch die „Initiative Tierwohl“ sowie durch neue Antibiotika­
datenbanken ausführlich informiert.
Mehr Mitglieder, gesunde Eigenkapitalbasis
Im Geschäftsjahr 2014 ist die Anzahl der Anteilseigner weiter gestiegen – um 99 Mitglieder. Zum
Jahresende hatte die Genossenschaft 4.218 Eigner von Anteilen (Vj.: 4.119). Dieses Wachstum
unterstreicht das Vertrauen vieler landwirtschaftlicher Tierhalter in unser leistungsbereites
­Unternehmen.
Ziel bleibt es, die Profitabilität und Kapitalstärke der Unternehmensgruppe Westfleisch weiter
auszubauen. Die Geschäftsguthaben betrugen zum Jahresende 26,1 Mio. Euro: Sie sind ein
wichtiger Bestandteil und Kern unseres Eigenkapitals. 18,3 Mio. Euro entfallen dabei auf unsere
Einzelmitglieder, 3,9 Mio. Euro auf unsere Mitgliedsgenossenschaften, ebenfalls 3,9 Mio. Euro
halten die Westfleisch Finanz AG sowie Organmitglieder.
��
Alle Vertragspartner erhalten während des Jahres regelmäßig mit der Mitgliederzeitschrift „Info
für Landwirte“ auch schriftlich weiteren Hintergrund über das wirtschaftliche Handeln unserer
Genossenschaft. Über den „Beirat für Kooperationsfragen“ sind die Mitglieder zudem in die
­laufenden Prozesse der Genossenschaft eingebunden.
Geschäftsguthaben
26,1 Mio. €
n Einzelmitglieder
18,3 Mio. €
n Westfleisch Finanz AG
und Organmitglieder
3,9 Mio. €
n Mitgliedsgenossenschaften
3,9 Mio. €
Partnervertrag Rind:
Anzahl Verträge und Jahresproduktion
Anzahl
Verträge
Anzahl
Tiere
1000
80.000
763
749
729
40.000
505
600
408
400
60.000
50.000
619
695
773
70.000
800
30.000
20.000
209
200
116
10.000
06
2013
07
2013
09
2013
11
2013
01
2014
Partnerverträge kum.
03
2014
05
2014
07
2014
09
2014
11
2014
Monat / Jahr
Stückzahl Bullen mit Partnervertrag
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
15
02 Mitglieder und Anteilseigner
Das durchschnittliche Geschäftsguthaben je Einzelmitglied beträgt rund 4.280 Euro und ist
­damit 2014 abermals gestiegen (2013: 4.210 Euro). Die Mitgliedsgenossenschaften halten im
Durchschnitt eine Einlage in Höhe von 129.290 Euro.
Für das Jahr 2014 will die Westfleisch eG die Geschäftsguthaben der Mitglieder wiederum mit
4,5 % Bruttodividende verzinsen – die Zustimmung der Generalversammlung am 11. Juni dieses
Jahres vorausgesetzt. Die Aktionäre der Westfleisch Finanz AG sollen ebenfalls eine Bruttodividende von 4,5 % erhalten. Damit beteiligen wir unsere Anteilseigner und Kooperationslandwirte
über die ordentliche Verzinsung des eingelegten Kapitals am Erfolg der Westfleisch-Gruppe.
Eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung gelingt nur mit einer guten Eigenkapitalaus­
stattung. Sie ist die Basis für den Erhalt unserer Unabhängigkeit. Die Westfleisch eG weist per
31.12.2014 ein Eigenkapital von rund 147,0 Mio. Euro aus. Dabei entfallen 26,1 Mio. Euro auf
Geschäftsguthaben, knapp 70,6 Mio. Euro auf Rücklagen sowie rund 45,5 Mio. Euro auf Genussrechtskapital.
Für eine solide Kapitalausstattung hat Westfleisch 2014 erneut Genussrechtskapital eingeworben. Im Jahr 2014 haben wir mit einer attraktiven Investorenrendite von 4,75 % für 5 Jahre rund
10,0 Mio. Euro Genussrechtskapital erhalten.
Die Eigenkapitalquote an der Bilanzsumme beträgt 42,5 %.
Mitglieder und Geschäftsguthaben der Westfleisch eG
per 31. Dezember 2014
Ø-Guthaben Einzelmitglied: 4.280 Euro
Ø-Guthaben Mitgliedsgenossenschaft: 129.290 Euro
9.082
Durchschnittliches Guthaben
Einzelmitglied: 4.280 Euro
Durchschnittliches Guthaben
­ itgliedsgenossenschaft: 129.290 Euro
M
Anteile (Stück)
 Einzelmitglieder
16
18,3
Anzahl der Mitglieder
 Westfleisch Finanz AG,
Organe, jur. Personen
in Mio. Euro
2012
2013
2014
Geschäftsguthaben
24,7
24,9
26,1
Rücklagen
60,2
63,7
70,6
1,1
3,2
4,8
Stille Beteiligung/
Genussrechtskapital
54,3
38,9
45,5
Summe Eigenkapital
140,6
130,7
147,0
Bilanzsumme Westfleisch eG
332,6
336,2
345,7
Bilanzgewinn
3,9
3,9
30
21
1.494
1.505
4.167
Entwicklung des Eigenkapitals der
Westfleisch eG von 2012 bis 2014
Guthaben in Mio. E
 Genossenschaften
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
02 Mitglieder und Anteilseigner
SCE –
Bekanntes Neuland
für Westfleisch
Westfleisch betritt bekanntes Neuland. Aus der gelernten „eingetragenen Genossenschaft“ (eG) nach deutschem Genossenschaftsrecht soll nach Vorarbeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr in 2015 eine europäische Genossenschaft, eine „Societas
­Cooperativa Europaea“ (kurz SCE) werden. Die abschließende Entscheidung darüber ist als
Mitgliedervotum für die Generalversammlung im Juni 2015 vorgesehen.
Die SCE ist das Gegenstück auf europäischer Ebene zu den nationalen Genossenschaften in
den Mitgliedsländern. Der Hintergrund für diesen Schritt von Westfleisch ist, der zunehmend stärkeren Internationalisierung der Wirtschaft breiter Rechnung zu tragen und sich
im außerdeutschen Handel noch professioneller aufzustellen. Weitere Kernaspekte sind die
Steigerung der Attraktivität für ausländische Mitglieder sowie eine breitere Öffnung für
europäische und internationale Finanzierungsmöglichkeiten. Westfleisch engagiert sich
schon lange auch jenseits der deutschen Landesgrenzen mit Vertriebsgesellschaften in
acht Ländern. Der Wettbewerb verlangt – vor allem in der Zusammenarbeit mit europaweit
tätigen Handelsunternehmen – zunehmend internationale Identität.
Mit der neuen Westfleisch SCE wird dabei Bewährtes nicht ersetzt. Alle Rechte und Pflichten bleiben unverändert. Alles, was in der fast 90-jährigen Unternehmensgeschichte an
Werten erarbeitet und an Verdiensten errungen wurde, wird behutsam weiterentwickelt.
Viele Regelungen der eG werden generell in die neue SCE übernommen.
Auf den Punkt gebracht geht es darum, Westfleisch zukunftsfähig zu gestalten und das
genossenschaftliche Handeln in der EU und international zu erleichtern.
Seit über 80 Jahren ist Westfleisch
„eingetragene Genossenschaft“
in Deutschland, jetzt will sie
europäisch werden.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
17
03 Märkte für Schlachtvieh
Neue Rekorde bei
Fleischerzeugung und
Schlachtzahlen
In Deutschland wurde im Jahr 2014 mehr Fleisch denn je erzeugt. Insgesamt 8,2 Mio. Tonnen
wurden in gewerblichen Schlachtunternehmen produziert, stellte das Statistische Bundesamt
(Destatis) fest. Das waren 102.800 Tonnen oder 1,3 % mehr als im Jahr 2013. Die stärkere Rindfleisch- und Schweinefleischerzeugung trugen dazu ebenso bei wie das Plus bei Geflügelfleisch.
Schlachtschweine
8,2 Mio.
… Tonnen Fleisch wurden
in 2014 in Deutschland
insgesamt produziert – das ist
neuer Höchststand.
Westfleisch hat 2014 als Schlachtunternehmen dank seiner gesicherten Rohstoff-Basis Marktanteile hinzugewonnen – in Nordrhein-Westfalen wie auf Bundesebene. Mit insgesamt 7,58 Mio.
Schlachtschweinen (inkl. Sauen) konnte Westfleisch das Wachstum der Vorjahre fortsetzen.
Während der Anteil geschlachteter Schweine bundesweit nur um 0,2 % (88,7 Mio. St.) stieg, l­egte
Westfleisch im Jahr 2014 um 2,4 % zu. In Nordrhein-Westfalen waren die Schweineschlachtungen 2014 sogar leicht rückläufig: Die Zahl der geschlachteten Tiere sank im Vergleich zu 2013 um
0,4 % auf 19,34 Mio. (Vj.: 19,46 Mio.).
Der Schweinemarkt 2014 war geprägt vom Zusammentreffen der massiven Absatzeinbrüche
nach den russischen Import-Stopps im Februar (ASP) und im April 2014 (EU-Embargo) und dem
dadurch gestiegenen Marktdruck. Seit dem frühen Herbst 2014 lieferte die Landwirtschaft mehr
Schlachtschweine, im Mittel um 3 %. Beide Faktoren führten bis in die Weihnachtszeit hinein zu
einem massiven Preisverfall. Die Westfleisch-Mehrwochenpreise und die Entschärfung der
Preisausschläge durch die Kooperationsverträge haben 2014 dafür gesorgt, dass kritische
Marktphasen für die Vertragslandwirte moderater verliefen als im freien Markt. Die Quote der
vertragsfrei angelieferten Schweine liegt bei Westfleisch bei weniger als einem Drittel des
Schlachtvolumens.
Preisentwicklung Schlachtschweine
Westfleisch-Basispreis, Durchschnittspreise 2013 und 2014
1,90
Euro je kg Schlachtgewicht
1,80
1,70
1,60
1,50
1,40
1,30
KW
5
10
15
20
2013 – Ø-Preis: 1,68 E
18
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
25
30
35
40
45
2014 – Ø-Preis: 1,52 E
50
03 Märkte für Schlachtvieh
Die durchschnittlichen Erzeugerpreise sind im vergangenen Jahr bei Schlachtschweinen deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor (2014: 1,52 Euro bzw. 2013: 1,68 Euro/kg): Der Preis
erreichte im Sommer 2014 in der Spitze über 1,70 Euro/kg, bevor er dann zum Jahresende auf
ein Tief von 1,30 Euro/kg sank.
Großvieh
Die Schlachtzahlen beim Großvieh nahmen nach den deutlichen Rückgängen der Vorjahre im
Jahr 2014 insgesamt zu (Bund: + 1,9 %, Westfleisch: + 5,4 %). Mit Blick auf Nordrhein-Westfalen
zeigte sich 2014 der gleiche Trend: Während die NRW-Betriebe um 2,2 % mehr Großvieh
(576.655 / Vj.: 564.497 St.) schlachteten, fiel das Plus bei Westfleisch mit 5,4 % mehr als doppelt
so hoch aus (349.800 St.).
Der Preis für Schlachtbullen zeigte 2014 mit einem Durchschnitt von rund 3,60 Euro/kg einen
gleichmäßigeren Jahresverlauf. Der Preis für R-Jungbullen pendelte sich in der Spitze um
3,80 Euro/kg ein. Saisonal schwankend lag der Preis unter dem Mittel der Vorjahre 2012/2013.
Auf dem Markt für Schlachtkühe zeigte sich kurzfristig ein starker Verfall der Preise im Herbst
2014, der parallel zum Verfall der Milchpreise verlief – auch infolge des russischen Export-­
Embargos für die EU-Staaten.
Bei Kälberschlachtungen lag Westfleisch mit einem eigenen Wachstum von + 5,5 % deutlich über
dem Bundesdurchschnitt mit + 1,7 % im Jahr 2014. Auch in NRW legten die Kälber-Schlachtungen zu, und zwar um + 3,2 % im Vergleich zum Vorjahr (132.859 St., Vj.: 128.718 St.).
412.650
… Stück Großvieh und Kälber hat
Westfleisch 2014 geschlachtet.
Auch die Zerlegeanteile konnten abermals gesteigert werden – ein Indiz für eine weiter erhöhte
Wertschöpfung bei Westfleisch. Bei Großvieh lag der Zuwachs 2014 mit + 7,3 % dabei leicht unter
der Entwicklung von Kalbfleisch mit einem Zerlegeplus von + 8,2 %.
Schlachtzahlen 2014
Westfleisch 2014 im Vergleich zum Bundestrend
Veränderung gegenüber Vorjahr
Westfleisch
Schlachtung (Stück)
Westfleisch
Bund
Schwein*
7,58 Mio.
+ 2,4 %
+ 0,2 %
Rind
349.800
+ 5,4 %
+ 1,9 %
Kalb
62.850
+ 5,5 %
+ 1,7 %
* ohne Schlachtsauen
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
19
03 Märkte für Schlachtvieh
Herkunftssicherung
Westfleisch und die Erzeuger haben in 2014 vorausschauend die Weichen für die neue EUDurchführungsverordnung zur Herkunftskennzeichnung von Schweinefleisch ab 1. April 2015
gestellt. Angelieferte Schweine müssen ab diesem Stichtag genaue Länderkennungen in Bezug
auf die Herkünfte bei Geburt und Mast haben. Für Importferkel gilt, dass diese als Schlachtschweine dann als „aufgezogen in Deutschland“ ausgelobt werden können, wenn sie z. B. länger
als vier Monate in Deutschland gemästet wurden.
AutoFOM
Von Mitte des Jahres 2014 wurden die Schweineschlachtkörper in allen Westfleisch-Fleisch­
centern mit der neuen AutoFOM-III-Software klassifiziert. Das System ist technisch stabiler und
weist eine deutlich verbesserte Schätzgenauigkeit von Teilstücken am Schlachtkörper auf.
Da der Gerätehersteller während der Einführungsphase noch Messparameter korrigieren musste, konnten bei Westfleisch nicht alle Standorte gleichzeitig umgestellt werden. Mit Expertengremien und dem Bundesmarktverband abgestimmt läuft die neue Version der Handelswert­
ermittlung seit August 2014 reibungslos.
Ebermast
Westfleisch knüpft aufgrund der langjährigen Erfahrung die Abnahme von Ebern an Ebermastverträge, die 2014 mit 310 Erzeugern bestanden. Die Wochenschlachtung unkastrierter männ­
licher Tiere lag im Geschäftsjahr 2014 zuletzt bei rund 18.000 Tieren. Speziell geschulte Mitarbeiter des neutralen Prüfinstituts SGS Germany stehen bei den in separaten Chargen angelieferten
Tieren am Schlachtband und testen die Schlachtkörper auf mögliche Geruchsabweichungen, die
beim Erhitzen erhoben werden können. Ein neuartiges Verfahren zur automatisierten Geruchsdetektion, das den Einsatz chemischer Analysen überflüssig machen könnte, wird derzeit
erprobt. Es soll berührungslos funktionieren, standardisiert sein und sich für praxisübliche
­
Bandgeschwindigkeiten eignen. Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Ernährung (BLE)
2015/16 gefördert.
1337
... noch genauer
„EU Nr. 1337/2013“ ist die
Nummer der „Durchführungsverordnung zur Herkunftskennzeichnung von Fleisch“, die
seit 1. April 2015 in Europa gilt.
20
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
03 Märkte für Schlachtvieh
Entwicklung der
Tierbestände
in Deutschland
Schweinebestand wächst
Rund 28,2 Mio. Schweine gab es nach der amtlichen Viehbestandserhebung 2014 in
Deutschland. Der Schweinebestand ist damit gegenüber dem Vorjahr 2013 leicht um
gut 100.000 Tiere oder + 0,4 % gestiegen. Im Mittel der Jahre 2008 bis 2013 stieg die
Zahl der Schweine noch um + 5,4 %. 26.800 Schlachtschweine produzierende Betriebe
mit Schweinen gab es in Deutschland zum Stichtag der Viehzählung am 3. November
2014. Dies spiegelt sich auch in der Vertragsstruktur der BestSchwein-Betriebe. Seit
2010 geht die Zahl der vertraglich kooperierenden Mäster zurück, die Zahl der Vertragsschweine steigt jedoch: 2014 mästeten 2.091 Landwirte rund 5,69 Mio. Schweine
für Westfleisch.
Ferkelerzeuger: weniger Betriebe, mehr Tiere
10.100 Betriebe mit Zuchtsauen gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamts.
Die Zahl der Ferkelerzeugerbetriebe ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr deutlich
­zurückgegangen (– 6,8 %). Die Zahl der Sauen blieb aber ähnlich wie schon 2013 mit
2,05 Mio. Stück im Jahr 2014 um gerade einmal – 0,3 % unter dem Vorjahresbestand.
Züchterische Erfolge sorgen pro Jahr für ein bis zu + 3 % höheres Ferkelaufkommen.
Bei Westfleisch bestanden in 2014 insgesamt 280 BestFerkel-Verträge mit 1,29 Mio.
erzeugten Ferkeln.
Großvieh: mehr Rinder, mehr Partnerverträge
Die Zahl an Rindern ist nach der Viehzählung 2014 um + 0,4 % zum Vorjahr gestiegen
auf 12,7 Mio. Stück. Ende November standen aber 1,3 % weniger Mastbullen in
deutschen Ställen als zum Vorjahreszeitpunkt. Einen Partnervertrag Rind hatten Ende
des zurückliegenden Jahres 768 (Vj.: 703) Landwirte mit einem Volumen von 76.399
Rindern abgeschlossen. Die erfolgreiche und stabile Entwicklung dieser Vermarktungspartnerschaft gibt Landwirten und Westfleisch Planungssicherheit.
Kuh-Bestand aufgestockt
Die 76.469 Milchvieh-Betriebe in Deutschland (– 3,9 % zum Vj.) haben sich 2014 auf das
Ende der Milchquote in Europa vorbereitet. Nach 31 Jahren endete die Phase der
gesteuerten Milchmengen zum 1. April 2014. Die Folge: Die Bestände an Milchkühen
werden aufgestockt. Wurden im November 2010 noch 4,18 Mio. Kühe gezählt, lag die
Zahl vier Jahre später bei 4,3 Mio. St. (+ 0,7 % zum Vj.). Das Plus von rund 120.000
­Kühen sorgte auch für ein höheres Kälber-Aufkommen (+ 0,8 % gegenüber Vorjahr).
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
21
04 Märkte für Nutzvieh
Westfleisch
ist und bleibt bei
Nutzvieh Spitze
Deutschlands größter Ferkelvermarkter
Dieser Spitzenplatz gehört weiterhin Westfleisch: Die Lebendviehvermarkter vom Nutzvieh­
zentrum in Münster-Nienberge waren im Geschäftsjahr 2014 erneut der größte Ferkelvermarkter im Land. Auch der Handel mit Großvieh konnte ausgebaut werden.
Insgesamt schlug das Westfleisch-Nutzviehzentrum im Jahr 2,51 Mio. Tiere um. Das ist ein
­Anstieg in der Menge um + 7,6 % zum Vorjahr. Der Absatz an Ferkeln lag bei 2,46 Mio. Stück, ein
Plus von + 7,4 %. Ähnlich deutlich fiel im Geschäftsjahr 2014 das Plus bei Fleckviehfressern und
schwarzbunten Kälbern aus. Um + 15,9 % stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahr; insgesamt
46.863 Tiere wurden über das Nutzviehzentrum abgesetzt.
Mit dem Geschäftsjahr 2014 hat innerhalb der Westfleisch-Gruppe in Sachen Nutzvieh ein neues
Kapitel begonnen: Die Sachkompetenz unserer Lebendviehvermarkter für Ferkel, Altsauen,
­Kälber und Fresser wurde zentral in Nienberge gebündelt und das Zentrum tierartübergreifend
ausgebaut. Der Umzug der Ferkelabteilung Coesfeld zum Beginn des Jahres 2014 bildete den
Abschluss der Zusammenführung der Betriebsstandorte.
2,51
Mio.
… Tiere hat das
Westfleisch-Nutzviehzentrum
2014 vermarktet.
Dem Ferkelerzeuger bietet Westfleisch eine garantierte Abnahme, dem Mäster gesunde, wirtschaftliche Ferkel. Ziel ist es, dass der Mäster immer nur Ferkel aus einem einzigen Herkunfts­
betrieb erhält. Mehr als drei Viertel der Ferkellieferanten und Mäster sind Westfleisch-Vertragsbetriebe und Mitglieder der Genossenschaft. Der Ferkelexport macht etwa 20 % aus und zielt
auf MIttel- und Osteuropa.
Optimale Logistik, eine enge Anbindung an die Kunden und ein zentraler Standort, dazu die
­Sicherheit von Qualität, gesunden Tieren und Zuverlässigkeit in der Abwicklung: Das sind die
Vorzüge von Westfleisch. Die Mäster konzentrieren sich auf die Produktion und verlassen sich
beim Ferkelkauf und bei der Vermarktung der Schlachtschweine auf Westfleisch. Für Westfleisch
als Ferkelvermarkter und Schlachtunternehmen ist die Transparenz in der Kette von der Genetik
über das Futter und die Haltungsbedingungen bis hin zur tierärztlichen Betreuung von Vorteil
für die von Kunden gewünschte Rückverfolgbarkeit. Westfleisch bietet Mästern Ferkelpartien
zum Einstallen von 200 bis 3.000 Ferkel aus einem Bestand.
Die Vorbereitungen für den „Ferkelpass 2.0“ sind im Laufe des Geschäftsjahres 2014 weitgehend
abgeschlossen worden. Seit Februar 2015 gibt es nur noch Westfleisch-Ferkel, die nach den
Kriterien des dreistufigen „Ferkelpasses 2.0“ begleitet werden. Westfleisch liefert damit g
­ esunde
und wirtschaftliche Tiere in die Mast, und der Medikamenteneinsatz soll sich innerhalb der
nächsten drei Jahre halbieren. Derzeit erzeugen 280 Sauenhalter nach dem Westfleisch-Prinzip
„BestFerkel”.
22
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
04 Märkte für Nutzvieh
Kälber und Fresser
Bereits seit über drei Jahrzehnten ist die Westfleisch-Kompetenz für die Vermarktung von
­Kälbern und Fressern für die regionale Kälber- und Bullenmast in Nienberge angesiedelt. Im
Geschäftsjahr 2014 wurden von dort aus rund 17.400 schwarzbunte Kälber und 29.400 Fresser
gehandelt. Im Rahmen des Programms „BestKalb“ bestanden zum Jahresende 41 Verträge mit
einem Volumen von 28.940 Kälbern.
Der Wegfall der Milchquote nach über 30 Jahren zum 1. April 2015 hat sich bereits 2014 in der
Kälbervermarktung bemerkbar gemacht. In der Vorausschau haben leistungsfähige Michvieh­
betriebe vor allem in Norddeutschland ihre Herden erweitert. Die Folge ist ein wachsender
Milchkuhbestand. Das bedeutete für 2014 auch ein höheres Aufkommen vor allem an schwarzbunten Kälbern für die Mast.
Angelaufen ist im Geschäftsjahr 2014 auch das Projekt „Zukunft Rind“. Üblicherweise bleiben zur
Kälbermast geeignete männliche Nachkommen von Milchkühen in der Bullenmast gegenüber
fleischbetonten Kälbern und Fressern spürbar zurück. Aus dem gezielten Anpaaren von schwarzbuntem Milchvieh mit gesextem, also chromosomengetrenntem Sperma von Fleischrasse­
bullen sollen jetzt gezielt wüchsige Kreuzungstiere hervorgehen.
Das in enger Abstimmung mit regionalen Zuchtunternehmen sowie interessierten Landwirten
für die kontrollierte Produktion von Kälbern für die Bullenmast gestartete Projekt stößt auf
großes Interesse. Denn auf Sicht müssten so weniger Kälber aus Süddeutschland importiert
werden und die männlichen Kälber aus Milchviehherden erführen eine erhebliche Aufwertung.
Und die wäre gut für alle Beteiligten – denn schwarzbunte Bullenkälber wiesen im vergangenen
Jahr einen historischen Tiefstwert von im besten Fall 50 bis 80 Euro auf. Da ist die anvisierte
Kreuzungszucht eine verfolgenswerte Alternative.
Ferkelvermarktung bei Westfleisch
2006
2007
1.644.000
2008
2009
1.921.000
2004 2005
1.934.000
0
1.599.000
1.200.000
1.632.000
1.400.000
1.547.000
1.600.000
1.720.000
1.800.000
1.884.000
2.000.000
2010
2011
2.100.000
+ 59,5 %
2.200.000
2012
2013
2.467.200
2.400.000
2.392.800
2.600.000
2014
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
23
05 Märkte für Frischfleisch
Engagement
für Tierwohl
und Agrarkultur
Fleisch, das eine Heimat hat, Tiere, die es nachweislich gut hatten, Qualität „direkt von Bauern“,
für all das steht Westfleisch seit Jahren und nimmt damit eine Vorreiterrolle in einer Branche
ein, die zunehmend von Medien und Verbrauchern hinterfragt wird. Dieses Engagement von
Westfleisch in den vergangenen Jahren für Tierwohl und Agrarkultur, für einen branchenweiten
­Mindestlohn und für qualitativ hochwertiges Fleisch wird honoriert. Seit Jahren legt Westfleisch
– in Deutschland die einzig verbliebene genossenschaftliche Fleischzentrale – im Reigen der
namhaften Marktteilnehmer bei Absatz und Umsatz zu.
Westfleisch hat im Jahr 2014 mit 948.800 Tonnen eine neue Rekordmarke beim Fleischabsatz
erreicht. Die Unternehmensgruppe verkaufte + 4,7 % mehr Produkte – und lag damit abermals
über dem Branchen-Trend. Schweinefleisch ist dabei weiterhin der Top-Seller, mit 570.470
Tonnen wurde der Vorjahreswert um + 4,3 % übertroffen. Einen Zuwachs von rund + 7 %
­verzeichnete das Segment Rindfleisch, an Kalbfleisch wurden + 6,0 % mehr (8.980 Tonnen) im
Vergleich zu 2013 von Westfleisch geliefert. Der Umsatz stieg 2014 auf die neue Höchstmarke
von 2,51 Mio. Euro, das entspricht rund + 0,3 % gegenüber dem Vorjahr.
35
… Minuten am Tag
verwenden die Deutschen
durchschnittlich für das
Zubereiten von Mahlzeiten.
Die Fleischerzeugung in Deutschland hatte 2014 das bisher höchste Produktionsergebnis, wie
das Statistische Bundesamt ermittelte. Demnach wurden insgesamt 8,2 Mio. Tonnen Fleisch in
gewerblichen Schlachtunternehmen produziert, das sind + 1,3 % mehr als im Jahr 2013. Der
Verzehr der Bürger belegt, dass Fleisch für sie nach wie vor Bestandteil einer ausgewogenen
Ernährung ist. Und das trotz aller – oft mediengetriebenen – Debatten in der deutschen Öffentlichkeit im Jahr 2014 um die Herkunft, die Haltung und den Umgang mit den wertvollen Produkten rund um Fleisch.
Die Wertschöpfung konnte durch Zerlegung, SB-Verpackung von Frischfleisch und Wurst­
produktion ausgebaut werden. Der Verbrauchertrend geht tendenziell weiter und stärker in
Richtung Convenience. Die Zeit, die sich Kunden täglich fürs Zubereiten von Mahlzeiten n
­ ehmen,
ist nach Untersuchungen innerhalb weniger Jahre von einer Stunde auf nur noch 35 Minuten
geschrumpft. Entsprechend ist laut einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK) die Nachfrage nach vorbereiteten Mahlzeiten gestiegen.
Eine andere repräsentative GfK-Befragung hat ergeben, dass 85 % aller Deutschen den regel­
mäßigen Verzehr von Fleisch und Wurst als „selbstverständlich und naturbewusst“ ansehen.
83 % der Befragten wollen unter keinen Umständen auf den Verzehr von Fleisch und Wurst­
waren verzichten. Die EU geht für die 27 Mitgliedsländer von einem weitgehend stabilen Fleischverbrauch sogar bis 2025 aus, nicht zuletzt vor dem Hintergrund vermutlich steigender
Familien­einkommen in Mittel-, Ost- und Südeuropa.
In Deutschland und Europa bewegt sich der Fleischkonsum auf einem relativ stabilen Niveau.
Der Pro-Kopf-Fleischverzehr ist zwischen 1990 bis 2013 in Deutschland nach amtlichen Statistiken leicht zurückgegangen – in rund einem Vierteljahrhundert von 65,9 kg auf 60,3 kg. Der
Anteil von Rind- und Kalbfleisch am Verzehr liegt bei 8,9 % (2013). Das Schweinefleisch hat einen
leicht sinkenden Anteil von 38,1 % (2013). Ob sich Verzehrgewohnheiten beim Fleisch nachhaltig
ändern, hängt vielfach auch von Trends ab: Die Männerdomäne „Grillen“ wächst weiter, und der
Außer-Haus-Verzehr der Verbraucher steigt seit Jahren beständig – Märkte, die auch Westfleisch
mit seinen Tochterunternehmen für Fleischveredelung mit Erfolg bedient. In der Veredelung,­
24
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
05 Märkte für Frischfleisch
Fleischverzehr in Deutschland 2014
Verzehr in Kilogramm je Kopf
60
Veränderung
zum Vorjahr
60,3 kg
kg
+ 1,3 %
55
50
45
40
38,2 kg
35
– 0,3 %
30
25
20
+ 0,0 %
15
11,5 kg
10
8,9 kg
+ 1,1 %
5
0
2010
2011
2012
2013
2014
Fleisch gesamt
Geflügelfleisch
Schweinefleisch
Rind- und Kalbfleisch
Westfleisch-Konzern:
Umsatz und Absatz 2010 – 2014
in Mio. E
2.514,3
in 1.000 t
2.500
1.200
2.400
1.150
2.300
1.100
2.200
1.050
2.100
948,8
2.000
1.000
950
1.900
900
1.800
850
1.700
800
1.600
750
1.500
700
1.400
650
0
2010
Umsatz
2011
2012
2013
2014
0
Absatz
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
25
05 Märkte für Frischfleisch
d. h. mit mehr Wertschöpfungstiefe, erzielte die Westfleisch-Gruppe 2014 mit 221.220 Tonnen
ein Wachstum von 7,2 %.
Von Handelspartnern 2014 zunehmend nachgefragt war die nachweisbare und lückenlos belegbare Herkunft des Rohstoffs. Testweise setzte der Handel auf das sogenannte „Regionalfenster“
mit entsprechender Auslobung von Herkunft und Verarbeitungsort. Westfleisch kann die
­Regionalität seiner Produkte mit Hinweis auf die vertragliche Kooperationslandwirtschaft ­bieten.
Die gesamte Prozesskette von Erzeuger bis an die Ladentheke wird dokumentiert.
Die Europäische Kommission hat eine Verordnung zur Herkunftskennzeichnung bei Fleisch
­erlassen, die zum 1. April 2015 umgesetzt worden ist. In der Lebensmittelerklärung ist nun zu
lesen, ob Schweine in Deutschland aufgezogen wurden oder aus EU-Mitgliedstaaten stammen.
Für Importferkel gilt, dass diese als Schlachtschweine dann als „aufgezogen in Deutschland“
gelten, wenn sie z. B. länger als vier Monate in Deutschland gemästet wurden.
Die deutsche Fleischbranche, die Landwirtschaft und der Lebensmitteleinzelhandel setzen seit
Jahresbeginn 2015 die „Initiative Tierwohl“ um. Dieses Übereinkommen war im Geschäftsjahr
2014 – unter tatkräftiger Mitarbeit von Westfleisch – nach langwierigen Verhandlungsrunden
unterzeichnet worden. Damit wird eine nachhaltige Fleischerzeugung bei Schwein und Geflügel
gefördert, die das Wohl der Tiere besonders berücksichtigt.
4 Cent
… pro verkauftem Kilo
Schweinefleisch und Wurstwaren
zahlt der Handel in den Fonds
der Initiative Tierwohl ein.
Westfleisch hat für das Tierwohl über fünf Jahre Pionierarbeit geleistet und den Begriff mit
einem breiten Sortiment aus Wurst- und Fleischwaren als erstes Unternehmen maßgeblich
­geprägt. Zusammen mit über 120 Landwirten in Nordwestdeutschland wurde geübt, welche
Kriterien umgesetzt werden können. Die „Aktion Tierwohl“ bot Handel und Landwirtschaft in
Deutschland bis zur Jahresmitte 2014 eine praxistaugliche und überprüfbare Lösung. Die Erfahrungen daraus sind in die neue Branchenlösung „Initiative Tierwohl“ eingeflossen. Seit dem
1. Januar 2015 zahlt der Lebensmittelhandel 4 Cent pro Kilo verkauftes Schweinefleisch oder
Wurst in einen Fonds ein, in dem für die kommenden drei Jahre rund 270 Mio. Euro zusammen
kommen. Landwirte, die sich für die Initiative Tierwohl qualifizieren, erhalten neben einem
Sockelbetrag von 500 Euro sowie für Tierwohl-Leistungen bis zu 9 Euro pro Ferkel bzw. Mastschwein. Entscheidend ist es nun, die Endkunden über diese Initiative zu informieren. Denn sie
sind es, die die noch weiter verbesserten Haltungsbedingungen durch ihren Einkauf und Verzehr honorieren.
www.initiative-tierwohl.de
26
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
05 Märkte für Frischfleisch
85%
… aller Deutschen sehen weiterhin Fleisch und Wurst regelmäßig
auf ihrem Speisezettel.
Fleisch, das eine Heimat hat, Tiere, die es
nachweislich gut hatten, Qualität „direkt
von Bauern“ – für all
das steht Westfleisch
seit Jahren.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
27
05 Märkte für Frischfleisch
RICHTIG KULT: BURGER & STEAKS
Burger, Burger, Burger – Rindfleisch ist aktuell zum edlen Kult in der Gastronomie geworden. Besonders die Generation der Unter-Vierzigjährigen hat Rindfleisch neu für sich entdeckt. Und der
Trend spiegelt sich auch im stetigen Wachstum der diversen Rindfleisch-Sortimente des SB-Tochterunternehmens WestfalenLand. Ob als frische Burger aus der WestfalenLand-Produktion oder
als TK-Pattie von IceHouse – viele Burger, die heute stilvoll genossen werden, liefert Westfleisch.
Plus bei Absatz und Umsatz
Der Aufwärtstrend von WestfalenLand Fleischwaren hat 2014 angehalten. Absatz und Umsatz
konnten abermals gesteigert werden – trotz einer Straffung des Sortiments, die bereits im Vorjahr angelaufen war. Der Umsatz lag 2014 bei rund 450 Mio. Euro (+ 7,4 % im Vergleich zum
Vorjahr), der Absatz legte um + 7,9 % auf rund 85.000 Tonnen zu. Vor allem der Anteil von
­Convenience-Artikeln hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit + 16 % abermals erhöht – klares Indiz
für die sich weiter wandelnden Verzehrgewohnheiten. Gerade WestfalenLand trägt diesem seit
Jahren anwachsenden Trend nach frischen und tiefgefrorenen Convenience-Produkten Rechnung.
Grillen als Bilanz-Faktor
22 Mio.
Die Grillsaison ist zu einem wichtigen Faktor beim Absatz von SB-Fleisch geworden. Insgesamt
konnte der Absatz an Grillartikeln in 2014 zweistellig zulegen (+ 14 %). Als absolute Renner erwiesen sich abermals die Grillfackeln – dünne Bauchspeckscheiben, die auf einen Holzspieß ­gewickelt
problemlosen Grillgenuss versprechen. Auch wenn jedes Jahr neue Produkte hinzukommen,
auf die Klassiker lassen wahre Grillmeister nichts kommen. Auf den Grills zwischen Flensburg
und Berchtesgaden waren neben den Fackeln zumeist Nackensteaks, Rippchen und variantenreich marinierte Bauchscheiben zu finden.
… Grillfackeln lieferte
WestfalenLand 2014
auf die deutschen Grills.
28
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
05 Märkte für Frischfleisch
Gut, dass der jüngste Ausbauschritt der Westfleisch-Tochterunternehmen WestfalenLand und
IceHouse am Hessenweg in Münster so vorausschauend in Angriff genommen wurde und im
Berichtsjahr abgeschlossen werden konnte. Insgesamt wurden bis zum Ende des Geschäftsjahres
2014 rund 23 Mio. Euro in eine hochmoderne SB-Fleischverarbeitung investiert. Das garantiert
den Kunden des Handels eine transparente und sichere Lebensmittelproduktion. Der Warenfluss wurde optimiert, die Warenströme noch strikter voneinander getrennt und die Transportwege verkürzt.
Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist die Produktionsfläche fast verdoppelt, die mögliche Verarbeitungskapazität wurde nochmals spürbar erhöht. Gearbeitet wird in zwei Schichten rund um die
Uhr, sieben Tage die Woche, auch an Wochenenden und Feiertagen. Verbraucher und Kunden
erwarten an jedem Tag die gleiche Frische. WestfalenLand bezieht den überwiegenden Teil
­seiner Rohstoffe aus Westfleisch-Betrieben, das Schweinefleisch vornehmlich aus Coesfeld und
das Rindfleisch aus Lübbecke.
12
… Stunden vom Bestellvorgang
bis in das Regal – so schnell kann
WestfalenLand bei Bedarf liefern!
Stark auch bei „Bio“
Rindfleisch ist so sicher wie nie. WestfalenLand hat sicheren Rückgriff bis zum Landwirt und
weiß, welches Fleisch von welchem Tier aus welchem Betrieb stammt. Das Unternehmen ist
­inzwischen auch einer der größten deutschen Hersteller von Bio-Fleischartikeln für den Lebensmittelhandel. Handelskunden können auf Wunsch Rindfleisch auch ausschließlich deutscher
Herkunft (aufgezogen, gemästet, geschlachtet und zerlegt in Deutschland) erhalten.
Die neuen Ernährungstrends und die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland schlagen
schnell durch in die sich stets entwickelnden Sortimente von WestfalenLand. Neben dem wachsenden Segment der Außer-Haus-Verpflegung entwickelt sich ein Trend zum gemeinschaft­
lichen Kochen, das Essen zuhause zu besonderen Anlässen wird als Event zelebriert. Und für das
Besondere darf es dann auch mal ein wenig mehr kosten, wie die wachsende Zahl von ThemenAktionen des Handels zeigen. So werden hochwertige Steaks mit unterschiedlichen Zuschnitten,
in variantenreichen Gewürzrichtungen und verschiedenen Verpackungskonzepten immer beliebter. Aber die wahren Renner bei Heimköchen sind die schnell zubereiteten Rinder-Minutensteaks.
Wachsen im Ausland mit Handelspartnern
Der Bestellvorlauf bei WestfalenLand und IceHouse beträgt manchmal gerade noch 12 bis 20
Stunden, bevor die Ware im Regal liegt. Der Großteil der produzierten Waren wird von West­
falenLand im Inland abgesetzt. Doch auch der Absatz im Ausland steigt, weil die Handelspartner
in ihren dortigen Filialen nicht auf die Fleischwaren aus Münster verzichten. So liefert WestfalenLand beispielsweise über eine Schwesterproduktion in Tarnaveni SB-Fleisch jede Woche für
­regionalen Bedarf an den Handel in Rumänien und benachbarte Länder.
Rund 12 % der WestfalenLand-Produktion gehen inzwischen in den EU-Export. Gerade im
Foodservice für Großverbraucher, in der Gemeinschaftsverpflegung und als Entwicklungspartner in der Lebensmittelindustrie sind
WestfalenLand und IceHouse mit Handelspartnern in Gesprächen über eine weitere intensive Zusammenarbeit.
Hochwertige Burger, ob als
TK-Pattie oder frisch,
sind echte „Renner“ bei
WestfalenLand und IceHouse.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
29
06 Märkte für Wurst- und Fleischwaren
Gustoland ist einzigartig
in Deutschland
Der Erfolg von Gustoland ist längst kein Geheimnis mehr. Die Fleischbranche weiß um die
Frische-Vorzüge durch die einzigartige Situation in Oer-Erkenschwick: Schlachten, Zerlegen und
Verarbeiten zu Wurst in großen Chargen – alles an einem Standort. Die Investitionen von Westfleisch in den letzten zehn Jahren haben Gustoland zu einem hochmodernen Wurstspezialisten
mit Wachstumspotenzial und guter Perspektive gemacht. Inzwischen wird fast die gesamte
Wurstproduktion unter Handelsmarken verkauft und findet sich europaweit meist in Sortimenten des Lebensmittel-Einzelhandels.
Westfleisch hat vor einem Jahrzehnt die Gebäude und die Wurstherstellung am Standort Erkenschwick übernommen. Damit war die Wertschöpfungskette bei Westfleisch e rstmals i n R ichtung Wurst verlängert worden. In diesen zehn Jahren wurde in Oer-Erkenschwick ein leistungsfähiger Fleischveredelungsbetrieb aufgebaut, der 2014 kräftig zulegen konnte.
Der Umsatz des Tochterunternehmens Gustoland stieg im Geschäftsjahr 2014 um + 8,3 %
(Vj. + 13,6 %), der Absatz an Ware mit dem Sortiment aus derzeit etwa 30 verschiedenen Wurstsorten wuchs um + 11,4 % (Vj. + 11,1 %) auf rund 36.000 Tonnen. Rund ein Drittel der Produktion
ist unterdessen für den Export bestimmt. Zusammen mit den
Discountern wächst Gustoland insbesondere in europäischen
Nachbarländern.
Gustoland gehörte auch 2014 zu den Top-10 der deutschen
Wursthersteller. Das Unternehmen am Nordrand des Ruhrgebiets
ist direkt angebunden an die wachsende Produktion der in Erkenschwick und Coesfeld angesiedelten Westfleisch-Center. Verbunden damit ist nicht nur die Rohstoffsicherung, sondern auch die
Qualität, die kurzen Wege sowie die gesicherte und rückverfolgbare Herkunft des Rohstoffs Fleisch, die die Muttergenossenschaft bietet.
In Spitzenzeiten wurden 2014 in Erkenschwick pro Woche bis zu
45.000 Schweine geschlachtet. Das Fleisch geht nach dem Herunterkühlen direkt in die Verarbeitung: So frisch wie hier kann
Fleisch nirgends sonst in Deutschland verarbeitet werden. Nachgefragt wird gute Qualität. In enger Abstimmung mit den Kunden
wurden dafür neue, individuelle Rezepturen entwickelt. Weiter
verbesserte Arbeitsabläufe und noch effektivere Qualitäts­
kontrollen waren weitere Investitionsschwerpunkte.
2004 entschied sich Westfleisch zum Einstieg in die eigene
Wurstherstellung. Engagierter Einsatz und mutiger Invest
haben Gustoland innerhalb von zehn Jahren zu einem
Top 10-Betrieb in Deutschland gemacht.
30
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
06 Märkte für Wurst- und Fleischwaren
So wie die Schweinemäster davon profitieren, dass mit der Verlängerung der Lieferkette bis zum
Verbraucher die Wertschöpfung in unserem Unternehmen Westfleisch gesteigert wird, so rentiert sich für die Fleischveredeler von Gustoland, dass die komplette Erzeugungskette von der
Wurst bis hin zur Fütterung im Stall im Kunden-Interesse beeinflussbar ist. Nähe zählt – nicht
nur bei den kurzen, schonenden Tiertransporten.
Investiert hat Gustoland in neue leistungsfähige Maschinen, die die gewünschten Mengen, aber
auch Sonderwünsche für Aktionswochen oder unterschiedliche Packungsgrößen effizient
­bewältigen. Brühwurst, Rohwurst und Schinken werden bei Gustoland in unterschiedlichen Linien
hergestellt. Die durch die konsequente Neuordnung der Produktionsbereiche (sog. „Zoning“)
umstrukturierten Abläufe bei Gustoland unterliegen regelmäßigen, detaillierten Audits. E
­ rklärtes
Ziel ist es, einen Absatz von 1.000 Tonnen Wurst- und Schinkenspezialitäten pro Woche zu
­realisieren.
Magere Schinken, in Erkenschwick professionell nach Kundenwunsch zerlegt und zugeschnitten, finden zunehmend mehr Abnehmer in Großbritannien. Der Export von sog. „Backs“, aus
denen der traditionelle und sehr beliebte „Bacon“ hergestellt wird, konnte 2014 um fast 35 %
gesteigert werden. Westfleisch hatte mit dem „Animal Welfare“-Programm früh die Weichen in
Richtung Großbritannien und für das Bacon-Center Erkenschwick gestellt.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
27.000
… slicerfertige Bacon-Backs
lieferte Westfleisch-Erkenschwick
2014 im Schnitt jede Woche nach
Großbritannien.
31
07 Exportmärkte
Export: Trotz
Russland-Embargo
im Plus
Der Export ist eine der tragenden Säulen des Westfleisch-Konzerns. Der Exportabsatz der Unternehmensgruppe stieg in den sechs Jahren von 2008 bis 2014 um + 45 %. Im Geschäftsjahr 2014
gibt es trotz der Krisen auf den Exportmärkten in der Bilanz ein Plus bei der Ausfuhr. Der Export
hatte am Absatz einen Anteil von 43,5 % (Vj. 41,3). Von den insgesamt in der Gruppe abgesetzten 948.800 Tonnen Fleisch wurden somit fast 412.400 Tonnen jenseits der deutschen Grenzen
verkauft – ein Zuwachs um + 1,4 %.
Drittländer und Osteuropa
Die Sperre des russischen Markts für Fleisch und Fleischwaren aus der Europäischen Union war
ein Schlag ins Kontor. Für den Export der Westfleisch-Gruppe bedeutete dies in Etappen nicht
nur den Verlust des wichtigen Absatzmarkts im Osten Europas. War es zunächst die über das
Baltikum und Polen vorrückende Afrikanische Schweinepest, führte der sich im Laufe des Jahres
2014 verschärfende Ukraine-Konflikt durch das EU-Embargo ab Anfang August zum völligen
Zusammenbruch des Exportgeschäfts mit Russland. Erst im vierten Quartal 2014 setzte bei
Westfleisch die Trendwende durch Markterfolge in alternativen Drittländern ein.
67 %
... der Exporte in Drittländer
wurden bei Westfleisch 2014 per
Seecontainer speditiert.
Neuorientierung im laufenden Geschäft war deshalb 2014 die Devise. Bei der weltweiten Suche
nach alternativen Absatzchancen zahlten sich die langjährigen Bemühungen, insbesondere in
zentralasiatischen Märkten, auch für Westfleisch aus: So stieg der Schweinefleisch-Export aus
Deutschland auf die Philippinen 2014 um + 183 % auf knapp 30.000 Tonnen. Westfleisch lieferte
tiefgefrorenes Schweinefleisch dorthin. Hinzu kommt Korea, wo besonders hochwertiger
Schweinebauch gefragt ist. Dorthin wurde im Jahr 2014 aus Deutschland mit 66.450 Tonnen
122 % mehr Schweinefleisch geliefert als im Jahr zuvor.
Auch in Malaysia und Singapur baute Westfleisch die Marktposition deutlich aus, als „Nummer 1“
aus Deutschland hält das Unternehmen auf diesen Märkten einen Anteil von 50 %. Weiterhin
gute Absätze sind in Afrika zu verzeichnen, der Schwerpunktmarkt ist der Kongo mit einem Plus
von 140 % in 2014 auf insgesamt knapp 13.550 Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland. Westfleisch ist auf dem südlichen Kontinent von Angola bis zur Elfenbeinküste und nach Südafrika
vertreten.
Dass Westfleisch das Absatzniveau des
Vorjahres halten konnte, ist auch auf
den Export nach China zurückzuführen. Nach erfolgreichen Re-Audits der
Fleischcenter Erkenschwick und Coesfeld wie auch Coldstore Hamm öffne-
32
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
07 Exportmärkte
ten sich für Westfleisch im Laufe des Jahres nach und nach die Türen zum chinesischen Markt.
Seit November liefert auch Westfleisch Coesfeld wieder ins Reich der Mitte. Die Exportvertriebsbüros, insbesondere im koreanischen Seoul und in Shanghai in China sind dabei wertvolle
­Außenposten.
Rund ein Zehntel der Gesamttonnage des Westfleisch-Exports wird inzwischen wieder mit China
abgewickelt. Zudem konnte in China 2014 durch die eingebrochenen Erzeugerpreise in Deutschland mehr erlöst werden als im Vorjahr. Besonders gefragt sind dort Vorder- und Hinterpfoten,
Mägen, ganze Köpfe und Vordereisbeine.
Ausgeführt wurde im vergangenen Jahr konzernweit in über 40 Länder. Der dabei erzielte
­Umsatz lag mit einem Minus von 5,0 % gegenüber dem Vorjahr bei rund 821 Mio. Euro. Die
Drittland-Exporte der Westfleisch-Gruppe gingen mengenmäßig im Jahr 2014 um – 7,4 % auf
72.600 Tonnen zurück, der Wert der Drittlandsausfuhren sank um 12,4 % auf 127,2 Mio. Euro.
Verstärkt wurden mittel- und osteuropäische Märkte wie Ungarn, das Baltikum und Polen
­anvisiert. Aber das Russland-Embargo führte auch in Polen und dem Baltikum zu geringeren
Importen und damit zu einer stärkeren Eigenversorgung.
In Rumänien wurde am Standort Tarnaveni weiter in die Westfleisch-Romania investiert. Im
­Fokus stand dabei vor allem moderne Technik zur Veredelung und Verpackung von Frischfleisch
und Convenience. Der Marktanteil im Land konnte deutlich auf rund 50 % des Imports gesteigert
werden. Die eigene SB-Produktion verarbeitete 30 % mehr Rohstoff von Westfleisch, die
­Produktionskapazität wird 2015 weiter ausgebaut.
Westeuropa
Das meiste Fleisch (in der Menge 82,4 % nach 80,7 % im Jahr 2013) wird traditionell weiterhin in
westeuropäische Nachbarländer exportiert. Im Bereich EU-West konnte Westfleisch 2014 um
7,4 % gegenüber 2013 zulegen. Stark gewachsen ist der Absatz in Großbritannien (+ 15,9 %), wo
wieder mehr Teilhabe an dem attraktiven Markt des traditionellen Frühstücksspecks umgesetzt
werden konnte (Bacon-Backs + 34 % gegenüber Vj.). Das Erfüllen der „Animal Welfare“-Kriterien
gilt weiterhin als Vorbedingung bei großen britischen Abnehmern – für den Standort Coesfeld
auf Grund seiner einschlägigen Erfahrung mit „Aktion Tierwohl“ kein Problem.
In Italien legte der Absatz zu, da gerade in der Veredelung in Italien (+ 23,6 %) mit drei großen
Handelsketten die passenden Kunden gefunden wurden. Und der Absatz in Frankreich, wo
­besonders Rindfleisch über eine Kooperation mit einem Fleischvermarkter aus Irland stärker
abgesetzt werden konnte, wuchs um + 12,9 %.
Ebenfalls ist in Norwegen deutsches Rindfleisch besonders gefragt. Ebenso wie in Österreich,
wohin Westfleisch im zurückliegenden Jahr 8 % mehr Fleisch lieferte als im Vorjahr. Die EU-Karte
von Westfleisch wird zunehmend komplettiert, erstmals wurde 2014 auch auf die Insel Malta
geliefert.
INTERNATIONALE
MESSEN 2014
• P
roExpo
Moskau
• G
ulfood
Dubai
• SIAL Shanghai
• SIAL Paris
• SIAL Asean
• W
orld Food
Usbekistan
Das niederländische „Beter Leven“-Audit hat das Fleischcenter Coesfeld in 2014 als erster ausländischer Anbieter erfüllt. Der Export in die Niederlande und nach Skandinavien zeigte – wie in der
Vergangenheit – ein verlässliches Wachstum, trotz der Propagierung heimischer Ware in Schweden. Das Westfleisch-Vertriebsbüro in Stockholm, das den Zugang zu schwedischen Kunden
durch Muttersprachler sichert, wurde personell verstärkt. Der Export nach Finnland stieg 2014
im Vergleich zum Vorjahr um + 18 %.
Von seinen Vorzügen überzeugte Westfleisch im Jahr 2014 Kunden und Handelspartner auf
zahlreichen Auslandsmessen von Frankreich bis nach Zentralasien. Die SIAL in Shanghai sowie die
SIAL ASEAN in Manila dienten dem Ausbau der Marktpräsenz in Südostasien. Erfolgreich waren
auch die Messepräsentationen in Usbekistan und auf der SIAL in Paris. In diesem Jahr steht im
Herbst wieder die Anuga in Köln als wichtiger internationaler Branchentreffpunkt an.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
33
07 Exportmärkte
Absatzmärkte
im Export
2014
33+67A
Absatz EU Binnenmarkt /
Drittländer
Absatz Inland / Ausland
20
80+A
n Inlands-Absatz
n Auslands-Absatz
66,5 %
33,5 %
n EU-Binnenmarkt
n Drittländer
79,6 %
20,4 %
Absatz Top-5 EU
Absatz Top-5 Drittländer
54+24+619A 41+12+98723A
n
n
n
n
n
n
34
Benelux
41,0 %
Skandinavien 11,8 %
Großbritannien 9,2 %
Italien
7,5 %
Rumänien
7,1 %
Sonstige
23,4 %
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
n
n
n
n
n
n
China
Russland
Singapur
Japan/Korea
Balkan
Sonstige
53,5 %
24,1 %
6,4 %
5,6 %
1,2 %
9,2 %
07 Exportmärkte
82,4 %
… des Exportabsatzes von Westfleisch
hatten in 2014 das Ziel Westeuropa.
23,6 %
... mehr als im Vorjahr hat Westfleisch nach italien exportiert.
Die Ausfuhr von Schweinefleisch
aus Deutschland dorthin legte
2014 um 12,2 % zu.
122 %
... um 122 % auf 66.450 Tonnen ist
der deutsche Fleischexport nach
Südkorea 2014 gestiegen.
13.550
... Tonnen Schweinefleisch
aus Deutschland fanden
ihr Ziel in Nordafrika.
500.000
… Kilometer und mehr – die meisten davon
per Flugzeug – legen die Mitarbeiter der
Exportabteilung pro Jahr zurück, um die
Vermarktung der Produkte aus heimischer
Landwirtschaft zu sichern.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
35
08 Mitarbeiter
Beharrlich
Westfleisch-Ziele
umgesetzt
Einschneidende Übereinkommen markieren das Geschäftsjahr 2014 für die Personalverwaltung
der Westfleisch-Gruppe. 2014 wurden Vereinbarungen in der deutschen Fleischbranche erreicht,
für die sich Westfleisch lange Jahre federführend – und am Ende erfolgreich – eingesetzt hat.
Verhaltenskodex für Fleischindustrie ausgehandelt
Westfleisch hat zusammen mit anderen namhaften Unternehmen der Fleischbranche einen
Verhaltenskodex für die gesamte deutsche Fleischindustrie formuliert. Unter der Ägide des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF) haben sich die Branchengrößen der Fleischwirtschaft auf
­einen gemeinsamen Kriterienkatalog geeinigt. In dieser freiwilligen Selbstverpflichtung sind
dann auch Sozialstandards wie beispielsweise die Wohnsituation, maximale Wohnkosten oder
die Fahrten zur Arbeitsstelle für Werkvertragsarbeitnehmer in der Fleischwirtschaft sowie deren
Kontrollen festlegt. Westfleisch gehörte zu den Erstunterzeichnern des Kodexes. Zahlreiche
­Unternehmen aus der Fleischbranche sind dem Beispiel dann gefolgt.
Compliance mehr als ein Schlagwort
Konsequent weiter verfolgt hat Westfleisch im Geschäftsjahr 2014 das eigene Compliance Management. Compliance steht dafür, dass bei Westfleisch die nationalen und internationalen Gesetze, Vorschriften und Selbstverpflichtungen sowie internen Richtlinien eingehalten werden. In
mehr als 30 Einzelgesprächen zwischen den Rechtsexperten und den Fach- und Führungskräften von Westfleisch wurde 2014 geprüft, ob das 2013 gestartete Compliance-Programm greift
und welche Strukturen gestärkt werden müssen.
Alle Beschäftigten wurden per Mitarbeiterzeitung, durch Hinweise auf der Entgeltabrechnung
sowie durch mehrsprachige Aushänge am Schwarzen Brett ausdrücklich ermuntert, dem eigens
dafür berufenen Ombudsmann der Unternehmensgruppe eventuelle Regelverstöße offenzu­
legen und Auffälligkeiten zu melden. Hinweisgeber können sich direkt, kostenfrei und anonym
an ihn wenden, was im vergangenen Jahr auch schon in einzelnen Fällen genutzt wurde.
»Compliance« bzw. Regeltreue
oder Regelkonformität –
ein Fachbegriff für die
Einhaltung von Gesetzen,
Richtlinien und freiwilligen
Selbstverpflichtungen
in Unternehmen.
36
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
08 Mitarbeiter
Branchen-Mindestlohn vereinbart
Westfleisch war auch maßgeblich daran beteiligt, dass in der deutschen Fleischindustrie seit
dem 1. August 2014 ein Branchentarifvertrag allgemeinverbindlich gilt, der einen Mindestlohn
branchen- und deutschlandweit festschreibt. Eine unternehmenseigene Selbstverpflichtung
für einen Westfleisch-Mindestlohn hatte das Unternehmen bereits 2007 eingeführt. Der gesetzliche Mindestlohn sorgt nun in diesem Punkt auch für mehr Wettbewerbsgleichheit zwischen
den Schlacht- und Zerlegeunternehmen sowie in der Fleischwarenindustrie.
Betriebliches Vorschlagswesen
Mitarbeiter haben häufig die besten Vorschläge, um Prozesse praxisnah zu optimieren, Abläufe
besser zu strukturieren oder Gefahren einzudämmen. 2014 wurden 79 Vorschläge von Mitarbeitern honoriert. Vorschläge werden standortgebunden jeweils von einer Kommission beurteilt
und bei Umsetzung mit einer Geldprämie gewürdigt, deren Höhe von der Machbarkeit und dem
Einsparpotenzial abhängt.
79
… Verbesserungsvorschläge
von Beschäftigten im Rahmen
der Aktion „(M)Eine gute Idee“
­wurden 2014 honoriert.
Zukunft braucht Nachwuchs
Westfleisch plant für die Zukunft – auch durch die gezielte Förderung von Berufsnachwuchs. Im
Durchschnitt werden konzernweit jedes Jahr 40 neue Auszubildende eingestellt, 2014 wurden
über 130 Auszubildende in zehn Lehrberufen unterwiesen. Dabei bildet Westfleisch, wie schon
seit Jahren, über den eigenen Bedarf hinaus aus. Etwa der Hälfte der Absolventen eines Ausbildungsjahrgangs kann im Anschluss an die bestandene Prüfung eine Übernahme angeboten
werden. Zum Jahresende bildete allein die Westfleisch eG – ohne die Beteiligungsunternehmen –
86 Auszubildende aus, davon 67 im kaufmännischen und 19 im gewerblichen Bereich.
Seit 2007 präsentiert sich Westfleisch regelmäßig auf diversen Schul-, Hochschul- und Ausbildungsmessen. Um Nachwuchskräfte zu rekrutieren, werden daneben klassische Printmedien
und zunehmend mehr die Ansprachemöglichkeiten des Internets genutzt.
Die MItarbeiter-Struktur der Westfleisch eG
Stand 31.12.2014
Vollzeit
Teilzeit
Auszubildende
Gesamt
Kaufmännisch
381
50
67
498
Gewerblich
303
3
19
325
Gesamt*
684
53
86
823
* Ohne Aushilfen und ehrenamtliche Vorstände
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
37
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
Die Westfleisch-Gruppe:
Gut aufgestellt in
vielen Sparten
Neben den Tochterunternehmen für SB-Frischfleisch (WestfalenLand Fleischwaren, siehe Seite
28), TK-Spezialitäten (IceHouse Convenience) und Wurstwaren (Gustoland, siehe Seite 30) gibt es
in der Westfleisch-Gruppe weitere spezialisierte Verbundbetriebe mit den Schwerpunkten:
• Zerlegung von Schweineköpfen
• Tierfutter und Komponenten
• TK-Dienstleistungen
• Transport und Logistik
• Arbeitnehmerüberlassung und Werkverträge
PERSONAL-SERVICE GMBH
• Nebenprodukte
38
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
BYPRODUCTS
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
NÄHE ZU WESTFLEISCH GARANTIERT FRISCHE UND QUALITÄT
Die Produktpalette rund um den Schweinekopf ist wertvoll und variantenreich. Deshalb wird der
Kopf beim Zerlegen in der Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH in Erkenschwick, dem Fachbetrieb für die Verwertung von Schweineköpfen, mit der gleichen Sorgfalt behandelt wie etwa
Edelteile und Frischfleisch. Innerhalb kürzester Zeit nach der Schlachtung sind in der ­Regel alle
Produkte gewonnen, die vor allem exportiert werden.
Kopffleisch, Backen, Masken, Schnauzen und Ohren werden bei Bruns im Zwei-Schicht-Betrieb
weitgehend standardisiert durch den Einsatz von Halbautomaten hergestellt. In der Stunde können pro Automat bis zu 1.000 Köpfe zerlegt werden. Schnauzen werden bevorzugt ins Baltikum
geliefert, auch in Asien sind sie, wie auch Schweineohren, sehr gefragt. Den chinesischen Markt
nahm Bruns nach der Wiederzulassung im April 2014 ins Visier. Und Schweinebäckchen gelten
zum Beispiel in Frankreich als Spezialität.
12 Mio.
… Schweineschnauzen hat Bruns
im Jahr 2014 exportiert.
Westfleisch ist seit dem Jahr 2000 mit 51 % Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens und
liefert rund drei Viertel des Bedarfs an Schweineköpfen in die Erkenschwicker Produktion. Der
übrige Rohstoff wird zugekauft. Etwa 400 Tonnen verwertbares Fleisch werden pro Woche gewonnen. Die räumliche Nähe auf dem Gelände und damit zum Schlachtband der Westfleisch
Erkenschwick GmbH ist ein Wettbewerbsvorteil, da sie Frische und Qualität der Bruns-Produkte
garantiert.
Die gesamte Produktionskette ist deshalb wie bei der Frischfleischverarbeitung auf neueste
Hygienestandards optimiert. Das neue QM-System erfüllt die IFS 6-Anforderungen. Derzeit
­arbeitet das Spezialunternehmen daran, die Produktpalette zu erweitern und neue Märkte zu
erschließen.
Spezialsortiment für den
Export: In Asien sind Ohren
und Schnauzen von Bruns
gefragte Spezialitäten.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
39
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
HOHE QUALITÄT FÜR DIE LIEBLINGE
WestPet Janke und Dog’s Nature, die beiden Petfood-Spezialunternehmen der WestfleischGruppe, arbeiten immer stärker zusammen. Auf die vierbeinigen Lieblinge von Frauchen und
Herrchen konzentrieren sich die Angebote von WestPet Janke GmbH in Petershagen und der
Dog’s Nature GmbH in Oer-Erkenschwick. Seit 2014 ist Westfleisch alleiniger Gesellschafter der
Dog’s Nature GmbH. Beide Unternehmen bereiten Schlachtnebenprodukte, die nicht für den
menschlichen Verzehr bestimmt sind, zur Petfood-Produktion auf.
WESTPET BELIEFERT HUNDEFUTTER-MARKTFÜHRER
WestPet Janke liefert Rohware und Vormischungen für die Nassfutterprodukte. Für externe
Kunden veredelt werden aber auch Nebenprodukte wie Herzen, Lebern und Nieren. Und inner­
halb des Konzerns gingen 2014 pro Woche rund 15 Tonnen trocknungsfähige Materialien an
Dog’s Nature.
WestPet Janke erzielte 2014 einen Umsatz von 10,7 Mio. Euro bei einem Absatz von rund 25.000
Tonnen. Das Unternehmen bietet 20 Arbeitsplätze und bezieht die Rohstoffe fast ausschließlich
von den Westfleisch-eigenen Fleischcentern. Die russischen Importsperren führten auch in
­diesem Marktbereich zu einem erhöhten Angebot – verbunden mit einem Preisverfall. Zudem
fielen 2014 insgesamt weniger Nebenprodukte aus dem Rinderbereich (z. B. Pansen oder
­Vorderbeine) an, da diese im Konzern anderweitig mit besserer Wertschöpfung vermarktet
­wurden.
Es gibt gefestigte Lieferbeziehungen zu den Marktführern im Petfood-Bereich, die
wiederum Retailer und den
Discountmarkt
versorgen.
Zunehmend mehr gibt WestPet Janke frische Produkte in
den Markt, die zu Nassfutter
für die Vierbeiner verarbeitet
werden. Der Anteil dieser gekühlten Ware liegt bei rund
25 %. Etwa drei Viertel wird
plattengefrostet ausgeliefert.
40
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
DOG’S NATURE
Das Tochterunternehmen Dog’s Nature etabliert sich zunehmend auch auf internationalen
Märkten als Trockenfutterspezialist. Auf mehr als 6.500 Quadratmetern Fläche wird in Oer-Erkenschwick Rohware zu Hundesnacks veredelt. Das Sortiment umfasst über 200 Produkte und wird
beständig den Marktanforderungen und Kundenwünschen angepasst.
„Jerky’s“ sind der neue Renner bei Dog’s Nature. Die traditionell dünn getrockneten Fleischscheiben von Rind und Schwein sind aktuell besonders bei Hunden in den USA beliebt. Der
­Exportmarkt konnte 2014 erfreulich ausgebaut werden.
Mit der operativen Eingliederung in die Westfleisch-Gruppe wurden auch die Abläufe des
­Betriebs komplett reorganisiert. Die Trocknungs- und Kühlkapazitäten bei Dog’s Nature wurden
im Geschäftsjahr 2014 deutlich erweitert. Die drei neuen Konvektionstrockenanlagen dehydrieren die Rohprodukte schonend und ohne chemische Zusätze. Die Kapazitäten werden durch
den Umbau und die Neustrukturierung von Teilen der Produktions- und Sozialräume weiter
ansteigen.
200
… Artikel umfasst das
Sortiment von Dog‘s Nature
aktuell – Tendenz steigend.
Im Jahr 2014 wurden rund 5.700 Tonnen Rohware getrocknet – 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 15,7 %. Die Qualitätsanforderungen der Kunden an die Snacks sind
hoch. Dafür ist die neu zertifizierte Produktionskette auf neueste Hygienestandards nach IFS 6
ausgelegt.
Besonders im Trend liegen Hundewürstchen – „Pork Links“ – wie auch die klassischen Rinder- und
Schweinekauknochen oder Brustfilets von Ente und Hähnchen. Selbst schonend luftgetrocknete Süßwasserfische finden sich im breiten Angebot von Dog’s Nature, das ebenso online in
­einem Internetshop geordert werden kann. Dort gibt es die Hunde-Leckereien auch in Großgebinden.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
41
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
MEHR ALS 10.000 TONNEN IM MONAT
90 %
Zu mehr als 90 % war Coldstore
Hamm 2014 im Durchschnitt
ausgelastet.
Coldstore Hamm hat im Oktober 2014 erstmals eine beachtliche Grenze überschritten: Der
Spezialist für Dienstleistungen rund um die Vermarktung von tiefgefrorenem Fleisch, Teil­
­
stücken und Spezialprodukten in Drittländer schlug zum ersten Mal mehr als 10.000 Tonnen
Ware in einem Monat um. Das unterstreicht eindrucksvoll, dass aus dem einstmals reinen TKLager ein multifunktionaler Serviceanbieter für Tiefkühllogistik geworden ist.
Nach dem erfolgreichen Re-Audit für den chinesischen Markt konnte von März 2014 an der
­Direktexport wieder aufgenommen werden. Dadurch erhöhte sich der Warendurchsatz, das
Mengenvolumen stieg spürbar an. Pro Tag kann Coldstore bis zu 1.000 Tonnen TK-Produkte in
Ein- und Ausgang umschlagen. Durch eine spezielle Lagerlösung mit sechs Schwerlast-Verschieberegalanlagen und unterstützt von einer leistungsstarken Lagerverwaltung
­werden in Hamm bis zu 17.000 Tiefkühl-Palettenplätze bewirtschaftet. An sieben Tagen pro
Woche wurde bei Spitzenbelastungen bis zu 22 Stunden pro Tag gearbeitet.
Ende 2013 wurde der Komplex auf 12.000 Quadratmeter erweitert. Das TK-Volumen stieg um
2.500 Tonnen, die Tiefkühlkapazität liegt nun bei rund 11.500 Tonnen. Aber auch mit den zwei
neuen Tiefkühlhallen kam Coldstore im zurückliegenden Rekordjahr bereits wieder an seine
räumlichen Grenzen.
Coldstore arbeitet mit verschiedenen Einlagerungstechniken: Mehretagen-Speicherfroster
­können ganze Kartons tiefgefrieren und verbinden Verpackung, Einfrieren und Palettierung
vollautomatisch in einem Arbeitsgang. In den konventionellen Schockfrostern erreicht das Gefriergut die Lagertemperatur von minus 18 Grad schonend innerhalb von einem Tag. Die sieben
Plattenfroster bewältigen 420 Tonnen Ware pro Woche, große Teilstücke werden innerhalb von
vier Stunden tiefgefroren. Welches der drei Verfahren zum Einsatz kommt, hängt vom Produkt
und vom Wunsch des Kunden ab.
Schockfrosten, TK-Lagern und Packen
gehören ebenso zu den angebotenen
Dienstleistungen bei Coldstore in Hamm,
wie die komplette Export-Dokumentation.
42
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
UMWELTBEWUSST UND NACHHALTIG UNTERWEGS
Konsequent investiert in Wirtschaftlichkeit, aber auch in Umweltschutz, hat Wetralog im Jahr
2014. Die Westfleisch-Tochter für Food-Logistik mit neuem Hauptsitz in Bönen an der A2 hat im
Jahr 2014 die Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr besser ausgelastet und somit weniger CO2
ausgestoßen. Weniger Leerfahrten durch neue Kunden für Rückfrachten und eine noch enger
geführte Fahrzeugdisposition brachten – besonders auf der Strecke von und nach Tarnaveni in
Rumänien – ein Plus für die Umwelt und für die Bilanz.
Ein großer Gewinn für die Umwelt waren die Investitionen in den Fuhrpark, der 2014 nahezu
konstant gegenüber dem Vorjahr über 140 ziehende und 280 gezogene Einheiten verfügt, jedoch spürbar modernisiert wurde. Der Anteil der Fahrzeuge, die die strengere Abgasnorm Euro
6 erfüllen hat sich auf 41 % erhöht. Seit dem 1. Januar 2014 ist diese Norm für alle neu zugelassenen Lkw bindend. Diese Zugmaschinen verbrauchen weniger Kraftstoff und sind schadstoffärmer. Ein Nebeneffekt: Für Euro 6-Fahrzeuge fällt weniger Maut an. An den Standorten Paderborn und Hamm erfüllen nun bereits alle Sattelzug-Maschinen diese Norm, auch erste
Lebendvieh-Transporter fahren in dieser Schadstoffklasse.
1.300
Etwa 1.300 mal sind WetralogLkw 2014 zur Westfleisch-Tochter
im rumänischen Tarnaveni gefahren. Entfernung: 1.750 Kilometer.
Dauer pro Fahrt: gut zwei Tage.
Im laufenden Geschäftsjahr ist ein Ausbau des Euro 6-Anteils im Wetralog-Fuhrpark auf 75 %
angepeilt. Zugmaschinen werden bei Wetralog in der Regel drei Jahre gefahren, Auflieger meist
spätestens nach sechs Jahren getauscht. 2014 wurden rund 30 neue Kühlauflieger angeschafft,
die Energie bis zu 10 % besser als die Vorgängermodelle nutzen.
Je Westfleisch-Standort wird der Fuhrpark seit 2014 nur noch mit
Fahrzeugen eines Herstellers ausgestattet. Das vereinfacht nicht nur
den technischen Unterhalt, sondern auch das Schulen und Einweisen
der Mitarbeiter.
Wetralog beschäftigte 2014 insgesamt 306 (2013: 312) feste Mitarbeiter. Der Umsatz stieg auf 74,3 Mio. (2013: 73,5 Mio.) Euro.
Durch das seit Anfang des laufenden Geschäftsjahrs gültige deutsche
Mindestlohngesetz stellt Wetralog als zentraler Ansprechpartner für
die Außenlogistik der Westfleisch-Gruppe sicher, dass alle eingesetzten
inländischen wie auch ausländischen Spediteure bei der Bezahlung
­ihrer Fahrer die Mindestlohnvorgaben einhalten.
Ein Plus für die Umwelt:
Jede Woche fallen rund 15 Lkw-Fahrten
weniger zu deutschen Seehäfen an.
Wetralog fährt bis zu 50 spezielle Straße/
Schiene-Kühlcontainer („Reefer“)
pro Woche mit leichten Spezialtransportern von Coldstore Hamm zum
DB-Containerterminal nach Dortmund.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
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09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
PERSONAL-SERVICE GMBH
WENOVA – PERSONALDIENSTLEISTER AUS EIGENEM HAUS
9,12
… Euro pro Stunde ist der
Mindestlohn bei Wenova für
einfache Hilfstätigkeiten.
Die Wenova Personal-Service GmbH mit Sitz in Münster hat sich auf Arbeitnehmerüberlassung
und Werkverträge von und für Westfleisch spezialisiert. Seit 2006 bietet sie als 100-prozentige
Tochter der Westfleisch Finanz AG verschiedenen konzerneigenen Gesellschaften ihre Dienstleistungen an. Wenova beschäftigte zum Ende des Jahres 2014 über 650 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die aus Deutschland und acht weiteren EU-Ländern stammen. Angestrebt ist, diesen
Personalstamm Schritt für Schritt weiter aufzubauen.
Wenova sucht als Personaldienstleister für die Westfleisch-Gruppe nach Produktionsmitarbeitern für die Bereiche Schlachtung, Zerlegung und Veredelung wie auch für Verpackung und
Kommissionierung/Verladung. In Rumänien wurden in 2014 Mitarbeiter erstmals auch direkt
durch ein Wenova-Akquiseteam vor Ort angeworben. Ferner sucht Wenova Mitarbeiter für die
Bereiche Technik, Logistik und kaufmännische Arbeiten. Neben der klassischen Arbeitnehmer­
überlassung bietet Wenova den Unternehmen der Westfleisch-Gruppe auch Werkverträge an und
hilft dabei, Produktionsspitzen abzudecken.
Die Basis der Dienstleistungen war bis Ende 2014 der im Gründungsjahr mit der Gewerkschaft
NGG abgeschlossene Haustarifvertrag. Dieser besteht aus einem Manteltarifvertrag und einem
Entgelttarifvertrag. Auf Grundlage dieser Tarifverträge sind die Mitarbeiter bis Ende 2014 eingestellt, eingesetzt und vergütet worden.
Seit August 2014 gilt der Mindestlohn in der gesamten deutschen Fleischindustrie. Wenova
zahlt seinen Mitarbeitern mehr als die gesetzliche Anforderung. Seit Jahresbeginn 2015 gilt bei
Wenova ein eigener Mindestlohn in der Lohngruppe I für einfache Einstiegstätigkeiten von 9,12
Euro pro Stunde (ab 1. April 2015 erhöht auf 9,17 Euro). Der Branchentarifvertrag sieht dort
bislang lediglich 8 Euro pro Stunde als Mindestlohn vor.
Die geleistete Hilfe für ihre Mitarbeiter bei Integration, Sprache und Alltag stellt Wenova angesichts der immer wiederkehrenden öffentlichen Diskussion über Beschäftigungsverhältnisse in
der Fleischindustrie beispielhaft bei einer der Unterkünfte in Ladbergen auch öffentlich heraus.
Denn Wenova hilft nicht nur bei der erstmaligen Beschaffung einer vorübergehenden Wohnung
in der Nähe des Arbeitsplatzes, sondern organisiert auf Wunsch und nach Bedarf auch die Fahrt
zum Arbeitsort.
Ferner bietet Wenova gerade den aus dem Ausland stammenden Mitarbeitern Unterstützung
bei Behördengängen in Deutschland an. Das Spektrum reicht von der Anmeldung am Wohnort
über die deutschen Kranken- und Sozialversicherungen bis hin zur Hilfe bei Kindergeld-­Anträgen
und Hinweisen auf lohnsteuerliche Beratung.
44
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
GOETHESTRASSE LADBERGEN – EINE ERFOLGSGESCHICHTE.
Wenova beschäftigt Mitarbeiter aus neun EU-Ländern. In einem Wohnprojekt für Mitarbeiter in
Ladbergen, einem Ort mit 6.000 Einwohnern zwischen Münster und Osnabrück, zeigt der
Personal­dienstleister beispielhaft öffentlich, was es für die Beschäftigten aus dem Ausland in
Sachen Integration, Sprache und Alltag leistet.
Die Lokalredaktion der ortsansässigen Tageszeitung hat die Vorbereitungen, die Entwicklung
und den Alltag bis hinter die Kulissen begleitet und in einer Beitragsserie dokumentiert. Diese
entwickelte sich für Anwohner und Neuankömmlinge zu einem wertvollen Integrationsbaustein
zur vorurteilsfreieren Begegnung.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
45
09 Tochterunternehmen und Verbundbetriebe
BYPRODUCTS
NACHHALTIGE ERLÖSE DURCH NEBENPRODUKTE
Westfleisch Byproducts verwertet hochwertige Nebenprodukte aus der Schlachtung von Rind,
Kalb und Schwein. Daraus entstehen klassische Zulieferprodukte für die Wurstindustrie ebenso
wie Pharma-Produkte (z.B. Heparin) oder Speisegelatine für Gummibärchen & Co. Aufbereitete
Nebenprodukte werden europaweit vertrieben und tragen zur ganzheitlichen Vermarktung
und damit zur Nachhaltigkeit bei.
3,5
… mal um den Äquator könnte
man alle von Westfleisch
Byproducts 2014 verwerteten
Naturdärme wickeln.
Allein aus dem Darmpaket eines Schweins entstehen 13 verschiedene Produkte, die getrennt
vermarktet werden. Dünndarmhüllen beispielsweise waren in 2014 in Europa gesucht, weil sie
lang und von gleichmäßig hoher Qualität sind und sich lückenlos rückverfolgen lassen. Ihr Ergebnisbeitrag half, den Preisverfall beim bisherigen Erfolgsrohstoff Mucosa (Darmschleim) aufzufangen.
Durch eine 2014 neu entwickelte Schweinefett-Veredelung kann eine mit Westfleisch über das
BestPartner-Konzept verbundene Fettschmelze nun in 2015 ein funktionelles Eiweiß auf dem
Weltmarkt anbieten. Es wird vornehmlich in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Den Rohstoff,
Fett mit Schwarte, liefert Westfleisch exklusiv.
Das BestPartner-Konzept bewährte sich ebenfalls beim extremen Preisverfall für Speck, Zerlegefett und Schwarten nach der Sperrung des russischen Marktes auch für Schlachtnebenprodukte.
Künftig soll in allen Fleischcentern der Westfleisch-Gruppe auch der „letzte Liter“ Schweineblut
verwertet werden können. Dazu wurde in 2014 ein neues Verfahren entwickelt, das Tropfblut am
Schlachtband in einer Spezialkonstruktion auffängt, fließfähig hält und damit verwertbar macht.
Borsten vermarktet Westfleisch seit Mitte 2012 an einen spezialisierten Verarbeiter, der daraus
hochwertige Proteine zur Aufwertung von Knochenmehl gewinnt. Im Jahr 2014 ist ein weiteres
Projekt angelaufen, welches mittelfristig den neuen
Markt „Aquafeed“, also Fischfutter speziell zur Aufzucht,
bedienen soll.
Häute von Kühen und Kälbern werden
etwas schwächer bewertet als makellose
Qualitäten von schweren Fleckviehbullen.
Auch schwarzbunte Bullenhäute liegen
preislich meist niedriger, die Abschläge
können bis zu 30 % betragen.
46
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Geschäftsberichte
der WestfleischUnternehmensgruppe
Seite
Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
49
Geschäftsbericht der Westfleisch eG
55
Geschäftsbericht der Westfleisch Finanz AG
79
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
47
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
Konzernstatus
der WestfleischGruppe
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
49
10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
Bilanz Konzernstatus
AKTIVA
31.12.2014
T e
31.12.2013
T e
T e
T e
A.ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
934
1.287
2.Geschäfts- und Firmenwert
1.Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
0
1.487
3.Geleistete Anzahlungen
5
0
4.Geschäfts- und Firmenwert aus der
­Kapitalkonsolidierung
5.626
6.565
562
3.336
II.Sachanlagen
1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
69.851
72.512
48.466
48.243
3.Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
20.631
36.131
21.914
175.079
8.260
150.929
III.Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen
745
1.661
2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen
964
714
3.Beteiligungen
194
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
24
167
1.927
17
183.571
2.559
156.824
B.UMLAUFVERMÖGEN
I.Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
11.227
8.454
3.278
44.901
3.287
59.406
45.356
57.097
II.Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
175.531
178.904
2.Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
0
3. Sonstige Vermögensgegenstände
28.640
2.378
204.171
23.691
204.973
III.Wertpapiere
Eigene Anteile im Konzern
3.640
3.640
IV.Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
D. AKTIVE LATENTE STEUERN
50
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
27.539
18.877
294.756
284.587
917
1.123
27
0
479.271
442.534
10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
PASSIVA
31.12.2014
T e
31.12.2013
T e
T e
T e
A.EIGENKAPITAL
I.Geschäftsguthaben
1. der verbleibenden Mitglieder
2. ausscheidender Mitglieder
25.671
405
24.516
26.076
418
24.934
II.Ergebnisrücklage
1. Gesetzliche Rücklage
2. Rücklage für eigene Anteile im Konzern
3. Andere Rücklagen
24.360
21.964
3.640
3.640
39.457
34.980
4.Unterschiedsbetrag aus der
­Kapitalkonsolidierung
186
III.Bilanzgewinn
67.643
813
10.812
61.397
8.236
IV.Fremdanteile anderer Gesellschafter
1. am Kapital
60.188
2. am Gewinn
2.381
53.096
62.569
2.370
55.466
V. Sonderposten des Eigenkapitals
Genussrechtskapital
45.544
38.900
212.644
188.933
B.RÜCKSTELLUNGEN
1.Pensionsrückstellungen
2.Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
9.996
9.685
651
56.499
570
67.146
55.188
65.443
C.VERBINDLICHKEITEN
1.Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
35.433
38.008
142.232
131.352
2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
3.Verbindlichkeiten gegen
­Beteiligungsunternehmen
1.938
4.Sonstige Verbindlichkeiten
19.848
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
701
199.451
18.052
188.113
266.597
253.556
30
45
479.271
442.534
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
51
10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.
2014
T e
1.Umsatzerlöse
2013
T e
T e
2.514.325
T e
2.508.215
2.Erhöhung oder Verminderung des Bestands
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. Sonstige betriebliche Erträge
2.485
– 4.018
33.300
2.543.607
20.275
2.530.975
4.Materialaufwand
a) A
ufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
2.029.404
187.025
2.071.153
2.216.429
177.153
327.178
2.248.306
282.669
5.Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
92.776
81.640
b) S oziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
19.285
112.061
16.340
185.965
133.101
97.980
6.Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
31.956
154.009
31.130
29.152
8.Erträge aus Beteiligungen
9. Erträge aus assoziierten Unternehmen
164.231
20.458
29
10
171
1.374
115
114
10.Erträge aus Ausleihungen des
­Finanzvermögens
11.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12.Zinsen und ähnliche Aufwendungen
279
6.748
299
– 6.154
7.921
– 6.124
13.Ergebnis der gewöhnlichen
22.998
­Geschäftstätigkeit
14.334
14.Außerordentlicher Aufwand
5.712
881
15.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
3.989
4.236
16.Sonstige Steuern
17.Jahresüberschuss 720
805
12.577
8.412
2.278
2.255
18.auf fremde Gesellschafter entfallender
­Jahresüberschuss
19.Konzernjahresüberschuss
10.299
6.157
5.301
5.379
21.Rücklagenzuweisung
– 4.788
– 3.300
22.Bilanzgewinn
10.812
8.236
20.Gewinnvortrag (Konzernanteil)
52
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
10 Konzernstatus der Westfleisch-Gruppe
Erläuterungen zum
­Konzernstatus der
Westfleisch-Gruppe, Münster
Um einen besseren Einblick in die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Westfleisch-Unternehmensgruppe zu
gewähren, fügen wir dem Geschäftsbericht einen Konzernstatus zum 31.12.2014 unter Gegenüberstellung der
Vorjahreszahlen bei. Grundlage des Konzernstatus ist der
nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufzustellende Konzernabschluss der Westfleisch eG, Münster.
Zu diesem handelsrechtlichen Konzernabschluss wurden
die WESTFLEISCH FINANZ AG sowie die WENOVA PersonalService Gesellschaften hinzu konsolidiert. Folgende Unternehmen sind einbezogen:
  1.WESTFLEISCH eG, Münster
  2.WESTFLEISCH FINANZ AG, Münster
  3.Provianda Fleischvertriebsgesellschaft mbH, ­Münster
  4.Westfälischer Fleischwarenvertrieb GmbH, Münster
  5.WEGO Fleischhandels GmbH, Münster
  6.WestfalenLand Fleischwaren GmbH, Münster
  7.Westfleisch Erkenschwick GmbH, Oer-Erkenschwick
  8.Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH,
Oer-Erkenschwick
  9.WETRALOG GmbH, Münster
10.WENOVA Personal-Service GmbH, Münster
11.WENOVA Personal-Service II GmbH, Münster
12.WENOVA Personal-Service 3 GmbH, Münster
13.IceHouse Convenience GmbH, Münster
14.DogsNature GmbH, Oer-Erkenschwick
15.WestPet Janke GmbH, Petershagen
16.WESTFLEISCH Magyarország Kereskedelmi Kft.,
­Budapest/HU
17.Gustoland GmbH, Oer-Erkenschwick
18.Aldenhoven Vertriebs GmbH (ehemals
SB W
­ ESTFLEISCH Service GmbH), Oer-Erkenschwick
19.Fleikost Wurstwaren GmbH, Oer-Erkenschwick
20.Aldenhoven GmbH & Co KG, Gelsenkirchen
21.WESTFLEISCH Polska Sp.zo. o, Racibórz/PL
22.WESTFLEISCH ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO
23.WETRALOG ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO
24.UAB Westfleisch Baltika, Kaunas/LT
25.OOO Unifood, Moskau/RU
26.Westfleisch Nordic AB, Stockholm/SE
27.Coldstore Hamm Besitzgesellschaft mbH, Hamm
28.Coldstore Hamm GmbH, Hamm
29.LPM Logistik Partner Münster GmbH, Münster
30.LPM HESSENWEG Immobilien GmbH, Münster
31.Han Wei Frozen Foods Co.Ltd., Shanghai/CHN
Die unter Punkt 1. bis 26. genannten Unternehmen wurden nach Vollkonsolidierungsgrundsätzen, die unter Punkt
27. bis 31. aufgeführten Betriebe nach der Equity-Methode konsolidiert. Anteile von Fremdgesellschaftern werden
im Konzernstatus auf der Passivseite unter dem Eigenkapital als Anteile im Fremdbesitz und beim Jahresergebnis als
Ergebnisanteil für Fremdbeteiligte ausgewiesen.
Bei den Fremdgesellschaftern handelt es sich um die
neben der Westfleisch eG beteiligten Aktionäre der
­
­Westfleisch Finanz AG sowie die Gesellschafter der Bruns
Fleischhandels- und Zerlege GmbH, der Westfleisch
­Magyarország Kereskedelmi Kft. und der WestPet Janke
GmbH, die zum Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen
gehören.
Die konsolidierte Bilanzsumme stieg im Berichtsjahr um
8,3 % auf T€ 479.271. Von den Aktiva entfallen T€ 183.571
(38,3 %) auf das Anlagevermögen und T€ 295.700 (61,7 %)
auf das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungs­
abgrenzungsposten sowie aktiven latenten Steuern.
Das Eigenkapital ist gegenüber dem Vorjahr um T€ 23.711
auf T€ 212.644 gestiegen. Die Eigenkapitalquote liegt mit
44,4 % um 1,7 %-Punkte über dem Vorjahr.
Die weiteren Posten der Passiva gliedern sich in T€ 67.146
(14,0 %) Rückstellungen und T€ 199.451 (41,6 %) Verbindlichkeiten.
Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufzustellende Konzernabschluss der Westfleisch eG, Münster,
zum 31.12.2013 wird gemäß § 15 Publizitätsgesetz im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Er ist vom DGRV
– Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.,
Berlin, am 06.06.2014 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. In den handelsrecht­
lichen Konzernabschluss nicht einbezogen wird die
WESTFLEISCH FINANZ AG sowie die WENOVA Personal-­
­
Service Gesellschaften, da es sich hier um Konzernunternehmen analog § 18 Abs. 2 AktG (Gleichordnungskonzern)
handelt; insofern weicht diese Darstellung des Konzern­
status vom handelsrechtlichen Konzernabschluss ab.
Westfleisch Geschäftsbericht 2014
53
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Geschäftsbericht
der Westfleisch eG
2014
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
55
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Bilanz
AKTIVA
31.12.2014
T e
31.12.2013
T e
T e
T e
A.ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an
659
507
solchen Rechten und Werten
II.Sachanlagen
1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
14.157
14.543
10.790
12.086
3.Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
2.389
16.785
2.456
44.121
1.168
30.253
III.Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3.Beteiligungen
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
38.599
35.601
1.368
1.530
349
4.610
17
40.333
17
84.961
41.758
72.670
B.UMLAUFVERMÖGEN
I.Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Fertige Erzeugnisse und Waren
1.312
30.372
1.231
31.684
33.368
34.599
II.Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2.Forderungen gegen verbundene U
­ nternehmen
56.829
72.521
131.540
113.730
3.Forderungen gegen Unternehmen, mit d
­ enen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
0
4. Sonstige Vermögensgegenstände
18.711
2.377
207.080
16.649
205.277
III.Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere
2.508
8.993
IV.Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
56
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
18.644
13.614
259.916
262.483
848
1.060
345.725
336.213
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
PASSIVA
31.12.2014
T e
31.12.2013
T e
T e
T e
A.EIGENKAPITAL
I.Geschäftsguthaben
1. der verbleibenden Mitglieder
2. der ausscheidenden Mitglieder
25.671
24.516
405
418
Rückstände fällige Einzahlungen auf
­Geschäftsanteile TE 91 (Vj. TE 86)
26.076
24.934
II.Ergebnisrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
24.357
21.963
46.224
41.745
davon aus dem Jahresüberschuss des
Geschäftsjahres eingestellt TE 2.394
(Vj. TE 1.590)
2. Andere Ergebnisrücklagen
davon aus dem Jahresüberschuss des
Geschäftsjahres eingestellt TE 2.394
63.708
70.581
(Vj. TE 1.590)
III.Bilanzgewinn
1.Jahresüberschuss
9.576
2. Einstellung in Rücklagen
4.788
6.358
4.788
3.179
3.179
IV.Sonderposten des Eigenkapitals
Genussrechtskapital
45.544
38.900
146.989
130.721
B.RÜCKSTELLUNGEN
1.Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
2.Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
9.996
9.667
300
36.126
390
46.422
39.275
49.332
C.VERBINDLICHKEITEN
1.Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
20.001
20.021
90.399
86.622
508
313
31.349
39.370
10.027
9.789
2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
3.Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
4.Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern TE 828
(Vj. TE 811)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
TE 352 (Vj. TE 285)
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
152.284
156.115
30
45
345.725
336.213
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
57
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.
2014
T e
1.Umsatzerlöse
2013
T e
T e
2.010.238
T e
2.076.952
2.Erhöhung oder Verminderung des ­Bestands
an fertigen und unfertigen E
­ rzeugnissen
3. Sonstige betriebliche Erträge
-2.984
23.430
130
2.030.684
17.888
2.094.970
4.Materialaufwand
a) A
ufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
1.726.833
101.997
1.826.015
1.828.830
98.983
201.854
1.924.998
169.972
5.Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
38.847
37.150
7.871
7.394
b) s oziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung Te 1.386
44.544
46.718
(Vj. Te 1.076)
6.Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
5.835
5.525
150.499
156.024
131.799
137.634
8.Erträge aus Beteiligungen und
­Geschäftsguthaben
1.096
2.225
20.502
25.792
74
77
1.597
1.217
davon aus verbundenen Unternehmen
Te 1.068 (Vj. Te 616)
9. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen
10.Erträge aus anderen Wertpapieren und
­Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
davon aus verbundenen Unternehmen
Te 74 (Vj. Te 77)
11.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
29.311
23.269
Te 959 (Vj. Te 816)
12.Verlustübernahme aus
­Ergebnisabführungsverträgen
13.Zinsen und ähnliche Aufwendungen
5.620
1.507
6.382
7.793
davon aus verbundenen Unternehmen
Te 25 (Vj. Te 2)
12.002
9.300
10.379
7.805
14.Ergebnis der gewöhnlichen
­Geschäftstätigkeit
15.Außerordentliche Aufwendungen
0
16.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2.588
davon an Organgesellschaften weiter­
1.857
881
3.010
731
2.547
464
belastet
17.Sonstige Steuern
18.Jahresüberschuss
58
72
102
9.576
6.358
19.Einstellung in Rücklagen
4.788
3.179
20.Bilanzgewinn
4.788
3.179
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Anhang
Allgemeine Hinweise
Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242
ff., §§ 264 ff. und §§ 336 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Genossenschaftsgesetzes
und der Satzung der Gesellschaft aufgestellt. Es gelten
die Vorschriften für große Genossenschaften.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögens­
gegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert
und werden entsprechend ihrer betriebs­gewöhnlichen
Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen
vermindert.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.
Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig.
Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert
von € 410,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt.
Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte und
Genossenschaftsanteile zu Anschaffungskosten unter
Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die
bereits eingeleiteten Maßnahmen und die zugrunde
­
­liegenden Planungen deuten darauf hin, dass die der­
zeitige Verlustsituation bei vier Konzernunternehmen in
einem überschaubaren Zeitraum überwunden wird. Auf
außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 S.
4 HGB wurde deshalb verzichtet.
abschläge, die auf Kalkulationen der Betriebsabrechnung
beruhen und noch anfallende Verwaltungs-, Vertriebsund Lagerkosten sowie Handelsnutzen berücksichtigen,
zu Herstellungskosten bewertet. Die Schweinehälften
werden seit 2013 zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.
In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. unverzinsliche Forderungen
zum Barwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist
durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko ist
durch pauschale Abschläge berücksichtigt.
Auf Fremdwährungen lautende Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages bewertet.
Im Zuge der erstmaligen Anwendung von BilMoG zum
01.01.2010 wurde von dem Beibehaltungswahlrecht
­gemäß Artikel 67 Abs. 4 EGHGB Gebrauch gemacht und
weiterhin unverändert eine Wertberichtigung gemäß §
253 Abs. 4 i.V.m. § 336 Abs. 2 HGB in der bis zum
24.05.2009 geltenden Fassung in Höhe von Mio. € 26,3
bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
abgesetzt.
Die sonstigen Wertpapiere beinhalten ausschließlich
den Handelsbestand an Aktien der Westfleisch Finanz AG,
Münster, und wurden zu Anschaffungskosten unter
­Beachtung des Niederstwertprinzips nach § 253 Abs. 4
HGB angesetzt.
Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert bzw. auf
Fremdwährung lautende Mittel mit dem Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages bewertet.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit dem beizulegenden Wert angesetzt. Für Ersatzteile wurde ein Festwert gem. § 240 Abs.
3 HGB gebildet.
Als Aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind getätigte Ausgaben ausgewiesen, die Aufwand für eine
­bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.
Die fertigen Erzeugnisse sind grundsätzlich retrograd,
ausgehend von den durchschnittlichen Verkaufspreisen
um den Bilanzstichtag und vermindert um Bewertungs-
Die zeitlich begrenzten Differenzen zwischen den
handels- und steuerrechtlichen Buchwerten wurden
­
­saldiert. Auf den Ansatz der auf der Saldierung basieren-
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
59
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Anlagenspiegel
ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN
01.01.2014
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen (U)
T e
T e
31.12.2014
Umbuchungen (U)
T e
T e
I.Immaterielle
­Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und
4.026
Werten
232
111
4.147
10
34.453
170
65.859
422
12.082
147
16.785
0 (U)
II.Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten
33.873
253
337 (U)
2.
Technische Anlagen und Maschinen
64.288
1.552
189 (U)
3.
Andere Anlagen, Betriebsund G
­ eschäftsausstattung
11.422
1.023
59 (U)
4.
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
1.168
16.349
585 (U)
110.751
19.177
585 (U)
749
129.179
585 (U)
III.Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen
35.601
­Unternehmen
2.324
0
38.599
674 (U)
2.
Ausleihungen an verbundene
­Unternehmen
1.530
182
343
1.369
3.
Beteiligungen
4.610
6
3.593
349
674 (U)
4.
Geschäftsguthaben bei
17
0
0
17
41.758
2.512
3.936
40.334
156.535
21.921
­Genossenschaften
674 (U)
1.259 (U)
60
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
674
4.796
1.259 (U)
173.660
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
BUCHWERTE
01.01.2014
Zugänge
Abgänge
31.12.2014
31.12.2014
31.12.2013
T e
T e
T e
T e
T e
T e
3.367
384
111
3.640
507
659
19.330
977
10
20.297
14.156
14.543
52.202
3.037
170
55.069
10.790
12.086
8.966
1.126
399
9.693
2.389
2.456
0
1
1
0
16.785
1.168
80.498
5.141
580
85.059
44.120
30.253
0
0
0
0
38.599
35.601
0
0
0
0
1.369
1.530
0
0
0
0
349
4.610
0
0
0
0
17
17
0
0
0
0
40.334
41.758
83.865
5.525
691
88.699
84.961
72.670
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
61
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
den aktiven latenten Steuern wurde aufgrund des
Wahlrechts, gemäß § 274 Abs. 1 S. 2 HGB zum 31.12.2014,
verzichtet.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen wurden auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Berechnungen unter Verwendung der Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck nach
der PUC-Methode („Projected Unit Credit“-Methode) ermittelt. Die Abzinsung wurde nach § 253 Abs. 2 S. 2 HGB,
unter Zugrundelegung einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren, mit 4,58 % p.a. vorgenommen. Künftig zu erwartende Lohn- und Gehaltssteigerungen bzw.
Rentensteigerungen wurden mit je 2,00 % p.a. berücksichtigt. Fluktuation wurde nicht berücksichtigt.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle
­ ngewissen Verpflichtungen und sind mit dem nach veru
nünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen
Erfüllungsbetrag bewertet. Altersteilzeitrückstellungen
­
mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit
dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen
Marktzins in Höhe von 2,91 % abgezinst.
Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag
­angesetzt.
Auf Fremdwährung lautende Verbindlichkeiten wurden
zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages bewertet.
Als Passive Rechnungsabgrenzungsposten sind
erzielte Einnahmen ausgewiesen, die Erträge für eine
­
bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.
Auf fremde Währung lautende Forderungen und
­erbindlichkeiten werden bei ihrer erstmaligen ErfasV
sung mit dem aktuellen Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer
Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden zum
Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs umge­
rechnet. Bei kursgesicherten Forderungen und Verbindlichkeiten wird im Falle des Vorliegens von Bewertungseinheiten von einer Stichtagsbewertung abgesehen.
Erläuterungen zur Bilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäfts­
jahres im Anlagenspiegel dargestellt.
Finanzanlagen
Angaben zum Anteilsbesitz
Name, Sitz
Beteiligung Beteiligung
direkt % insgesamt %
Eigenkapital
in T€
Ergebnis
in T€
1.Verbundene Unternehmen
WestfalenLand Fleischwaren GmbH, Münster 1
100 1009.000
0
IceHouse Convenience GmbH, Münster 2100 25 0
Westfleisch Erkenschwick GmbH, Oer-Erkenschwick 1
100 1002.870
0
GUSTOLAND GmbH, Oer-Erkenschwick 3100 25 0
Aldenhoven Vertriebs GmbH, Oer-Erkenschwick 390 25 0
Fleikost Wurstwaren GmbH, Oer-Erkenschwick 3100 25 0
Aldenhoven GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen 3 99,9215
0
Provianda Fleischvertriebsgesellschaft mbH, Münster 1 100100 26 0
WEGO Fleischhandels GmbH, Münster 1100 26 0
Bruns Fleischhandels- und Zerlege GmbH, Oer-Erkenschwick 1
51
51
50
0
Dog’s Nature GmbH, Oer-Erkenschwick 1
100100 871 0
WETRALOG GmbH, Münster 1
100100 25 0
WETRALOG ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO
0,01
100
183
328
WestPet Janke GmbH, Petershagen 51
51
20
– 257
WESTFLEISCH ROMANIA SRL, Tarnaveni/RO
100
100
– 643
880
62
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Name, Sitz
Beteiligung Beteiligung
direkt % insgesamt %
WESTFLEISCH Polska Sp.zo.o., Racibórz/PL
100
UAB Westfleisch Baltika, Kaunas/LT 100
WESTFLEISCH Magyarország Kereskedelmi Kft. , Budapest/HU
75
OOO Unifood Moskau/RU
Westfleisch Nordic AB, Stockholm/S
100
2. Beteiligungen
Han Wei Frozen Foods Co., Ltd., Shanghai/CN
50
Coldstore Hamm Besitzgesellschaft mbH, Hamm
25,2
Coldstore Hamm GmbH, Hamm
25,2
LPM HESSENWEG Immobilien GmbH, Münster
LPM Logistik Partner Münster GmbH, Münster
Eigenkapital
in T€
Ergebnis
in T€
157
77
591
5
79
155
74
523
2
31
532
844
747
101
212
48
77
209
36
187
100
100
75
100
100
50
25,2
25,2
25,2
25,2
Mit dieser Gesellschaft hat die Westfleisch eG einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.
Mit dieser Gesellschaft hat die WestfalenLand Fleischwaren GmbH einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.
3
Mit dieser Gesellschaft hat die Westfleisch Erkenschwick GmbH einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.
1
2
Forderungen und sonstige
­Vermögensgegenstände
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegen verbundene Unternehmen und gegen Beteiligungsunternehmen sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen
­betreffen mit T€ 24.909,8 (Vj. T€ 16.264,0) Lieferungen
und Leistungen und mit T€ 106.630,5 (Vj. T€ 97.465,4)
sonstige Vermögensgegenstände.
Die Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen
betreffen mit T€ 0,5 (Vj. TE 411,9) Lieferungen und
­
­Leistungen und mit T€ 0,0 (Vj. 1.965,5) sonstige Vermögensgegenstände.
Latente Steuern
Der in Ausübung des Wahlrechts nicht angesetzte Aktivüberhang ergibt sich insbesondere aus Forderungen
(versteuerte Wertberichtigungen) sowie aus Sachanlagen, Finanzanlagen und Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen.
Sonderposten des Eigenkapitals
Die zum 31.12.2014 als Sonderposten des Eigenkapitals
ausgewiesenen Genussrechte erfüllen die Voraussetzungen für den Ausweis als Eigenkapital. Die Laufzeiten
­betragen:
Betrag in TE
Laufzeit
5.000
8.500
10.100
8.500
10.444
3.000
2015
2016
2017
2018
2019
unbegrenzt
Die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 392,8
(Vj. T€ 578,7).
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen
für Einkaufsboni (T€ 22.469), Personal (T€ 3.835),
Kunden­bonus (T€ 2.219) und unterlassene Instand­
haltungen (T€ 1.726) gebildet.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
63
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich im Einzelnen wie folgt dar (Angaben in T€):
Art der Verbindlichkeit
1.Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
(Vorjahr)
2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
(Vorjahr)
3.Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
(Vorjahr)
4.Verbindlichkeiten gegenüber
Beteiligungsunternehmen
(Vorjahr)
5.Sonstige Verbindlichkeiten
(Vorjahr)
bis 1 Jahr
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
1
(21)
20.000
(20.000)
0
(0)
20.001
(20.021)
90.399
(86.403)
0
(219)
0
(0)
90.399
(86.622)
508
(313)
0
(0)
0
(0)
508
(313)
23.489
(30.200)
7.860
(9.170)
0
(0)
31.349
(39.370)
10.027
(9.789)
0
(0)
0
(0)
10.027
(9.789)
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit T€ 385,6 (Vj. T€ 234,6) Lieferungen und
Leistungen und mit T€ 122,3 (Vj. T€ 78,7) sonstige Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen betreffen mit T€ 643,6 (Vj. T€ 701,2) Lieferungen und
Leistungen und mit T€ 30.705,4 (Vj. T€ 38.668,5) sonstige Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen des Konsortialkreditvertrages durch Grundpfandrechte gesichert.
Haftungsverhältnisse
Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB bestehen aus der
Begebung und Übertragung von Wechseln in Höhe von
T€ 893 (Vj. T€ 1.096) und durch die Mithaftung der Westfleisch eG im Rahmen des Konsortialkreditvertrages der
Westfleisch-Gruppe. Zur Absicherung von einzelnen
Krediten bestehen Bürgschaften in Höhe von T€ 161
­
­avon für verbundene Unternehmen in Höhe von
d
T€ 161. Das Risiko einer Inanspruchnahme schätzen wir
­aufgrund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen
Zahlungsverhaltens der Begünstigten als gering ein.
­Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung
erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige aus der Bilanz nicht ersichtliche finanzielle Verpflichtungen betreffen folgende Sachverhalte:
TE
Miet- und Pachtverpflichtungen für Bauten und Betriebsanlagen (Jahresbetrag)
Liefer- und Abnahmeverpflichtungen aus Warenkontrakten
Verpflichtungen für mehrjährige Leasing-, Miet- und Wartungsverträge im
EDV- und Geschäftsausstattungsbereich
Verpflichtungen aus erteilten Investitionsaufträgen
Haftungssummenverpflichtungen bei Genossenschaften
64
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
7.977
2.824
2.028
43
18
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Derivative Finanzinstrumente
Zur Sicherung ausländischer Währungsrisiken hat die
­Gesellschaft per 31.12.2014 Devisentermingeschäfte in
einem Umfang von T€ 15.708 abgeschlossen.
Devisentermingeschäfte werden soweit möglich und
sinnvoll gemäß § 254 HGB mit den Grundgeschäften zu
Bewertungseinheiten zusammengefasst (zum 31.12.2014:
T€ 15.708). In dem Umfang und für den Zeitraum, in
dem sich die gegenläufigen Wertänderungen oder Zahlungsströme ausgleichen, findet keine buchmäßige
­Erfassung der Wertänderungen statt. Das durch Derivate
abgesicherte Risiko beträgt zum Bilanzstichtag T€ 374.
Im Zusammenhang mit Derivaten, die nicht Teil einer
­ ewertungseinheit sind, wurden zum 31.12.2014 RückB
stellungen für drohende Verluste von T€ 7 ausgewiesen.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
– nach Regionen
2014
2013
TE% TE%
Inland
Ausland
1.347.583
662.655
2.010.238
67,04 1.410.59967,92
32,96
666.35332,08
100,00
2.076.952100,00
– nach Sparten
2014
2013
TE% TE%
Schlachtvieh
Nutzvieh
Sonstiges
1.842.458
167.657
123
91,65
8,34
0,01
1.908.870
167.941
141
91,91
8,08
0,01
2.010.238
100,00
2.076.952
100,00
Sonstige betriebliche Erträge
Zinserträge/Zinsaufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Auflösungen von Rückstellungen (T€ 4.654),
Mehrerlöse aus Finanzanlagen (T€ 4.419), Versicherungserstattungen (T€ 3.654), Kostenumlagen (T€ 2.652),
­Erträge aus Wagenwäschen (T€ 1.733) und Kursgewinne
aus Währungsumrechnungen (T€ 1.305). Die periodenfremden Verträge belaufen sich auf (T€ 12.727).
Die Zinserträge beinhalten Abzinsungen in Höhe von
T€ 27 und die Zinsaufwendungen enthalten Aufzinsungen in Höhe von T€ 480.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Umlage an Organgesellschaften erfolgte an die WestfalenLand Fleischwaren GmbH und die Bruns Fleisch­
handels- und Zerlege GmbH.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen handelt
es sich im Wesentlichen um Verpackungs- und Vertriebsaufwendungen (T€ 66.433), Instandhaltungsaufwendungen (T€ 15.665), Wertberichtigungen auf Forderungen
(T€ 15.125) Aufwendungen für Mieten und Pachten
(T€ 12.965), Lagerkosten (T€ 10.054), Kostenumlagen
(T€ 1.593) und Aufwendungen aus Währungsumrechnungen (T€ 1.265).
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
65
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Sonstige Angaben
Aufsichtsrat
•Josef Lehmenkühler, Vorsitzender, Landwirt, Geseke
•Friedrich-Karl Haumann, stv. Vorsitzender, Landwirt,
Hamm
•Michael Beneke, Landwirt, Vechta (ab 05.06.2014)
•Dieter Haugwitz, Arbeitnehmervertreter, Hamm
•Anton Holz, Landwirt und Vorsitzender der VVG
Lüdinghausen eG, Lüdinghausen (bis 05.06.2014)
•Heinrich Lohmann, Landwirt, Ascheberg
•Ralf Meisolle, Arbeitnehmervertreter, Minden
•Alfons Mühlenschulte, Landwirt, Möhnesee
(bis 05.06.2014)
•Michael Pipper, Arbeitnehmervertreter,
­Rheda-Wiedenbrück
•Ferdinand Roling, Arbeitnehmervertreter, Gescher
•Karl-Wilhelm Steinmann, Landwirt, Bottrop
•Christian Streyl, Landwirt, Dülmen (ab 05.06.2014)
•Paul Uppenkamp, Geschäftsführer der Raiffeisen
­Beckum eG, Ahlen
•Martin Wesselmann, Geschäftsführer der Raiffeisen
Viehvermarktung GmbH, Ennigerloh
Risiken und Vorteile außerbilanzieller
­Geschäfte
Im Rahmen des Forderungsverkaufs wird das Ausfall­
risiko bis zu 100 % von der Factoring-Gesellschaft übernommen. Die durch das Factoring vorzeitig generierte
Liquidität führt zu einer Verbesserung der Kapital­
struktur.
Mitarbeiter
Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres
beschäftigten Mitarbeiter:
Vollzeit­
Teilzeit­
beschäftigte beschäftigte
Kaufmännische
Arbeitnehmer
Gewerbliche
­Arbeitnehmer
Vorstand
•Dirk Niederstucke, Vorsitzender, Landwirt,
­Hille-Rothenuffeln
•Peter Piekenbrock, stv. Vorsitzender, Landwirt,
­Nordkirchen
•Gerhard Meierzuherde, Landwirt, ­Herzebrock-Clarholz
•Dr. Helfried Giesen, Geschäftsführer, Münster
•Carsten Schruck, Geschäftsführer, Münster
Forderungen an Organe
Am Bilanzstichtag bestanden keine Forderungen an
Mitglieder des Vorstands und an Mitglieder des Auf­
sichtsrats.
Art und Zweck außerbilanzieller Geschäfte
Als einen Baustein des Finanzierungskonzeptes wurde
ein Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Factoring-Gesellschaft verkauft. Das Forderungsmanagement erfolgt weiterhin durch unsere
­Gesellschaft. Der Forderungsverkauf führt zu einem vorzeitigen Liquiditätszufluss.
66
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Auszu­
bildende
381
50
58
296
6
16
677
56
74
Mitgliederbewegung
Zahl der
­Mitglieder
Anzahl der
­Geschäftsanteile
Stand 01.01.2014
Zugänge
Abgänge
4.119
203
104
11.668
669
256
Stand 31.12.2014
4.218
12.081
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder
­aben sich im Geschäftsjahr um T€ 1.154,9 auf
h
T€ 25.670,9 erhöht. Eine Nachschusspflicht der Mit­
glieder besteht nicht.
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Prüfungsverbände
DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V., Pariser Platz 3, 10117 Berlin
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V., Mecklenbecker Str. 235 – 239, 48163 Münster
Gewinnverwendung/Gewinnverwendungsvorschlag
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist für 2014 einen Jahresüberschuss von € 9.576.193,08 aus.
Nach den Bestimmungen der Satzung wurden hiervon in die Rücklagen eingestellt:
gesetzliche Rücklage gem. § 34 der Satzung (25 %)
€ 2.394.048,25
andere Ergebnisrücklagen gem. § 35 der Satzung (25 %)
€ 2.394.048,25
Einstellung in Rücklagen
€ 4.788.096,50
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den verbleibenden Jahresüberschuss von € 4.788.096,58
wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer 4,5 %igen Dividende gem. § 39 der Satzung auf die Geschäftsguthaben
aller Mitglieder
€ 1.140.080,21
Zuweisung zu den anderen Ergebnisrücklagen
€ 3.648.016,37
Münster, 22. April 2015
Dirk Niederstucke
Peter Piekenbrock
Gerhard Meierzuherde
Dr. Helfried Giesen
Carsten Schruck
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
67
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Lagebericht
Marktverhältnisse
Nach einem Jahr der Konsolidierung in 2013, konnte im
Jahr 2014 das bisher höchste Produktionsergebnis der
Fleischerzeugung in Deutschland erzielt werden. Die
gewerblichen Schlachtbetriebe in Deutschland produ­
zierten 8,2 Mio. Tonnen Fleisch und somit rd. 103.000
Tonnen (+ 1,3 %) mehr als im Jahr 2013. Dem Trend der
vergangenen Jahre folgend, nahm vor allem der Geflügelfleischsektor zu, aber auch der Schweinefleischsektor
konnte einen Produktionsanstieg verzeichnen. Der Rindfleischsektor konnte nach rückläufigen Zahlen der
­letzten Jahre, im abgelaufenen Jahr ebenfalls erstmals
wieder ein Wachstum verzeichnen.
Der Schweinemarkt 2014 war geprägt vom Zusammentreffen der massiven Absatzeinbrüche nach den russischen Import-Stopps im Februar (ASP) und im August
2014 (Russland-Embargo) und dem dadurch gestiegenen Marktdruck. Die durchschnittlichen Erzeugerpreise
sind im vergangenen Jahr bei Schlachtschweinen deutlich niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor: Der Preis erreichte im Sommer 2014 in der Spitze über 1,70 Euro/kg,
bevor er dann zum Jahresende auf ein Tief von 1,30
Euro/kg sank. Schlachtbullen erzielten im Jahresdurchschnitt in Deutschland € 3,39 je kg (– 5,8 %) und notierten zum Jahresende bei € 3,51 je kg.
Die Anzahl der geschlachteten Schweine stieg in 2014
bundesweit um 0,2 % (+112.600 Tiere) auf 58,7 Mio. Tiere.
Die aus gewerblichen Schlachtungen erzeugte Schweine­
fleischmenge von rd. 5,5 Mio. Tonnen übertraf das Vorjahresergebnis um 0,3 % (+ 14.900 Tonnen), erreichte
aber weiterhin nicht den Höchstwert aus dem Jahr 2011
(5,6 Mio. Tonnen; 59,6 Mio. Schweine). Mit 67,3 % hat
Schweinefleisch, trotz eines leichten Rückgangs um 0,7
Prozentpunkte, weiterhin den höchsten Anteil an der
insgesamt in Deutschland produzierten Fleischmenge.
In Deutschland und Europa bewegt sich der Fleischkonsum auf einem relativ stabilen Niveau. Der Pro-KopfFleischverzehr ist zwischen 1990 bis 2013 in Deutschland
nach amtlichen Statistiken leicht zurückgegangen, in
2014 auf 60,3 kg. Die gesamtgesellschaftliche Debatte
um eine faire Entlohnung aller in der Fleischindustrie
Beschäftigten, einschließlich der Werkvertragsunter­
­
nehmer, mündete Anfang 2014 in den Abschluss eines
branchenweiten Tarifvertrages. Dieser sieht einen Mindestlohn von anfänglich € 7,75 pro Stunde ab dem
1.7.2014 vor und steigt stufenweise bis Ende 2016 auf
€ 8,75 pro Stunde. Pate hierfür stand die bei Westfleisch
seit 2007 bestehende betriebsinterne Mindestlohn-­
Vereinbarung.
Entgegen dem stetigen Rückgang in den letzten Jahren,
lag das Aufkommen an Schlachtrindern und -kälbern in
Deutschland im Jahr 2014 mit 3,6 Mio. Tieren wieder
über dem Niveau des Vorjahres (+ 1,9 %; + 65.200 Tiere).
Der Produktionsanstieg ist im Wesentlichen auf ein größeres Angebot an heimischen Rindern zurückzuführen;
die Zahl der aus dem Ausland bezogenen Rinder für
Schlachtungen in Deutschland ging hingegen weiter zurück. Produziert wurde insgesamt eine Schlachtmenge
von 1,3 Mio. Tonnen Rindfleisch (+ 1,5 %), was einem Anteil an der gesamten Fleischmenge von 13,8 % entspricht.
Der Schweinebestand ist gegenüber dem Vorjahr 2013
leicht um gut 100.000 Tiere oder + 0,4 % gestiegen und
lag nach der Viehbestandserhebung 2014 in Deutschland
bei rd. 28,2 Mio. Tieren. Im Mittel der Jahre 2008 bis 2013
stieg die Zahl der Schweine noch um + 5,4 %. Zum Stichtag der Viehzählung am 3. November 2014 wurden in
Deutschland 26.800 Schlachtschweine produzierende
Betriebe ermittelt.
68
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Vertreter der Landwirtschaft, der Fleischbranche und
des Lebensmitteleinzelhandels haben sich darauf geeinigt, die Haltungsbedingungen von Schlacht- und Nutztieren zu verbessern und haben zu diesem Zweck die
„Initiative Tierwohl“ gegründet. Seit dem 1. Januar 2015
zahlen die teilnehmenden Einzelhandelsketten für jedes
verkaufte Kilo Fleisch- und Wurstwaren vier Cent in einen
Tierwohlfonds.
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Geschäftsverlauf
Die Westfleisch eG produzierte im Geschäftsjahr 2014 rd.
812.000 Tonnen Fleisch und liegt damit bezogen auf die
Wachstumsrate mit + 2,2 % leicht über dem Bundestrend.
Waren im Vorjahr noch im Wesentlichen der Schweineund Kalbfleischsektor Treiber des Produktionsanstiegs,
während der Rindfleischsektor rückläufig war, konnte im
Jahr 2014 über alle drei Kernsparten ein Anstieg
verzeichnet werden. Insgesamt werden 10 ­
% des in
Deutschland produzierten Fleisches von der Westfleisch
eG hergestellt.
Viertel der Ferkelerzeuger und Mäster sind WestfleischVertragsbetriebe.
Der Exportabsatz konnte nach deutlichen Verlusten im
Vorjahr in 2014 wieder leicht ausgebaut werden (+ 0,9 %).
Die Exportquote sank jedoch auf rd. 43,8 % (Vj.: 44,3 %).
Deutliche Verluste im Drittlandsexport durch Liefersperren nach Russland konnten durch Lieferungen in die
­Europäische Union kompensiert werden, aber auch der
stete Ausbau anderer Absatzmärkte, wie bspw. Asien
oder Afrika, sowie die Wiederbelieferung von China wirkten ausgleichend.
Investitionen
Die Zahl der Schweineschlachtungen (inkl. Sauen) in den
Betrieben der Westfleisch eG sank im Jahr 2014 um 2,8 %
(– 169.000 Tiere) auf rd. 5,8 Mio. Schweine. Aufgrund
leichter Zuwächse bei Zukäufen stieg die erzeugte
Schweinefleischmenge auf rd. 620.000 Tonnen und
übertraf das Vorjahresergebnis um 0,7 %. Mit 76,4 % hat
Schweinefleisch weiterhin den höchsten Anteil an der
insgesamt bei der Westfleisch eG produzierten Fleischmenge. Insgesamt stammen weiterhin rd. 11 % des in
Deutschland produzierten Schweinefleisches aus Betrieben der Westfleisch eG.
In den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind
bereits Ausgaben für die Übernahme der ehemaligen
Gausepohl-Standorte in Bakum und Dissen enthalten.
Die Zahl der geschlachteten Rinder und Kälber lag im
Jahr 2014 mit rd. 413.000 Tieren (inkl. Satelliten) deutlich
über der des Vorjahres (+ 5,4 %).Auch die hieraus produzierte Tonnage konnte mit + 7,2 % weiter ausgebaut werden und lag insgesamt bei rd. 141.000 Tonnen. Damit
beträgt der Rindfleischanteil an der in den WestfleischBetrieben produzierten Fleischmenge rd. 17,4 % sowie
der Anteil an der insgesamt in Deutschland produzierten
Rindfleischmenge rd. 13 %.
Die Westfleisch-Kompetenz in der Vermarktung von Ferkeln und Kälbern wurde im Verlauf des Geschäftsjahres
2013 im Nutzviehzentrum in Münster-Nienberge gebündelt. Der Umzug der Ferkelabteilung Coesfeld zum
Beginn des Jahres 2014 bildete den Abschluss der
­
­Zusammenführung der Betriebsstandorte.
Mit einem Absatz von nahezu 2,5 Mio. Ferkeln (+ 7,6 %)
ist Westfleisch weiterhin Marktführer in Deutschland.
20,0 % der gehandelten Ferkel werden exportiert; im
Wesentlichen nach Rumänien und Ungarn. Mehr als drei
Ähnlich deutlich fiel im Geschäftsjahr 2014 das Plus bei
Großvieh und Kälbern aus. Um + 15,9 % stieg der Absatz
im Vergleich zum Vorjahr. Rund 47.000 Tiere wurden
über das Nutzviehzentrum abgesetzt. Die Prognose des
Vorjahres, dass Westfleisch ein positives Ergebnis erzielt,
wurde erreicht.
Im Dezember 2013 wurde in Lübbecke die Schweineschlachtung eingestellt und der Ausbau zum reinen
­Rinderschlachtbetrieb mit erweiterter Zerlegetiefe weiter fortgeführt. Mengenpotenziale wurden durch die
Umstellungen nicht eingebüßt. Investitionen wurden darüber hinaus in die weitere Spezialisierung der anderen
Standorte der Westfleisch eG sowie für die Verbesserung
der Produktivität getätigt.
Im Geschäftsjahr 2014 investierte die Westfleisch eG ca.
Mio. € 19,2 (Vj.: Mio. € 3,9) in das Sachanlagevermögen.
Die Westfleisch Finanz AG, deren Aufgabe in der Errichtung und Finanzierung von Betriebsgebäuden, technischen Anlagen und Maschinen für die Westfleisch eG
besteht, hat in 2014 ihrem Geschäftszweck entsprechend Investitionen in Höhe von Mio. € 15,2 (Vj.: Mio. €
7,2) durchgeführt.
Zusammengerechnet ergeben sich dadurch Investitionen ins Sachanlagevermögen in 2014 von Mio. € 34,4
(Vj.: Mio. € 11,1).
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Die Bilanzsumme der Westfleisch eG erhöhte sich um
2,8 % oder Mio. € 9,5 von Mio. € 336,2 auf Mio. € 345,7.
Investitionen oberhalb der Abschreibungen führten im
Geschäftsjahr 2014 zu einer Erhöhung des Anlagever­
mögens um Mio. € 12,3 oder 16,9 % auf Mio. € 85,0
(Vj. Mio. € 72,7). Der Anteil des Anlagevermögens an der
Bilanzsumme liegt bei 24,6 % nach 21,6 % im Vorjahr.
Nach wie vor wird das Anlagevermögen vom Eigenkapital
gedeckt.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
69
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Unter anderem führte das deutlich unter dem Vorjahr
liegende Preisniveau zum Jahresende zu einer Reduzierung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
sowie fertigen Erzeugnissen und Waren um 9 % auf
­
Mio. € 31,7 (Vj. Mio. € 34,6).
Im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Absatzmengen
zum Jahresende führten bei niedrigem Preisniveau zu
einer leichten Erhöhung der Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände um 0,9 % auf Mio. € 207,1
(Vj. Mio. € 205,3).
Eine attraktive Dividende sowie ein unvermindertes hohes Vertrauen in die Unternehmensgruppe Westfleisch
sorgten im Geschäftsjahr 2014 für eine Reduzierung des
Handelsbestands an Aktien der Westfleisch Finanz AG
von Mio. € 6,5 auf rund Mio. € 2,5 am Bilanzstichtag.
Stichtagsbedingt betragen die Kassenbestände und
­ uthaben bei Kreditinstituten Mio. € 18,6.
G
Das zum Schluss des Jahres 2014 an Mitglieder und Aktionäre der Westfleisch zu einer Rendite von 4,75 % angebotene Genussrechtskapital erfüllte deutlich die Erwartungen. Unter Berücksichtigung der planmäßigen
Rückzahlung des Genussrechtskapitals aus dem Jahr
2009 stiegen die Sonderposten des Eigenkapitals um
17,1 % auf Mio. € 45,5. Zusammen mit einem zufriedenstellenden Jahresergebnis sowie gestiegenen Geschäftsguthaben erhöhte sich das Eigenkapital um Mio. € 16,3
auf rd. Mio. € 147,0. Nach 38,9 % im Vorjahr beträgt die
Eigenkapitalquote damit 42,5 % der Bilanzsumme.
Das zur Finanzierung der im Geschäftsjahr 2013 zurückgezahlten stillen Beteiligungen aufgenommene endfällige Darlehen mit vierjähriger Laufzeit valutiert zum
­Bilanzstichtag planmäßig mit Mio. € 20,0 und ist unter
den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
Stichtagsbedingt liegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bei Mio. € 90,4.
Der durch eine erhöhte Investitionstätigkeit der Westfleisch Finanz AG zu Gunsten der Westfleisch eG gestiegene Finanzbedarf der Westfleisch Finanz AG sorgte
im Wesentlichen für eine Reduzierung der Verbind­
lichkeiten gegenüber Beteiligungsgesellschaften um
Mio. € 8,0 auf Mio. € 31,3.
Der Absatz an Fleischprodukten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % auf 812.000 Tonnen. Bei
­einem unter Vorjahr liegenden Preisniveau sank der Umsatz der Westfleisch eG im Geschäftsjahr 2014 um 3,2 %
auf Mio. € 2.010,2 (Vj. Mio. € 2.077,0). Der Materialaufwand verringerte sich um 5,0 % auf Mio. € 1.828,0
70
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
(Vj. Mio. € 1.925,0). Zwar konnte das Rohergebnis auf
Mio. € 201,8 gesteigert werden, es bleibt jedoch mit
10,0 % vom Umsatz immer noch hinter den Ergebnissen
aus den Jahren 2011 und 2010 (jeweils 10,5 %) zurück.
Tarifliche Lohn-und Gehaltssteigerungen sowie bei nahezu konstanter Anzahl der Arbeitnehmer leichten Verschiebungen hin zu vollbeschäftigen Arbeitnehmern
führen zu einer Erhöhung der Personalaufwendungen
um knapp Mio. € 2,2 auf Mio. € 46,7. Bedingt durch den
preisniveaubedingten Umsatzrückgang stieg der Anteil
der Personalkosten an der Gesamtleistung auf 2,3 %
(Vj. 2,1 %).
Erhöhte Aufwendungen für Mieten und Pachten, Instandhaltung sowie für die Bildung von Wertberichtigungen auf Forderungen aus dem Russland-Geschäft
führen zu sonstigen betrieblichen Aufwendungen von
Mio. € 150,5, die mit 7,5 % der Gesamtleistung über Vorjahresniveau (6,3 %) liegen.
Der steigende Preisdruck auf der Veredelungsschiene
sowie Kosten der Integration eines Beteiligungserwerbs
belasten das Beteiligungsergebnis. Nach Verrechnung
mit einem verbesserten Zinsergebnis ergibt sich wie im
Vorjahr ein positives Finanzergebnis von Mio. € 11,3
(Vj. Mio. € 20,0).
Die Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis von Mio. € 9,6 (Vj. Mio. € 6,6) ab.
Nach Einstellung in die satzungsmäßigen Rücklagen
verbleibt ein Bilanzgewinn von Mio. € 4,8 der für die
­
Ausschüttung einer Dividende von 4,5 % verwendet
­werden soll. Der verbleibende Betrag soll zur Stärkung
des Eigenkapitals den anderen Ergebnisrücklagen zugewiesen werden.
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Personal- und Sozialbereich
Arbeitssicherheit hat bei der Westfleisch einen großen
Stellenwert: Deshalb wurden alle in der Westfleisch
tätigen Personen­
­
gruppen geschult, um eine entsprechende Sensibilität für dieses Thema zu entwickeln. Als
Ergebnis daraus wurde für jede Betriebsstätte ein
Ansprechpartner bestimmt, der die Arbeits­
­
sicherheit
und die Einhaltung der Vorschriften verantwortet. Dabei
wurden nicht nur Westfleisch-eigene Mitarbeiter
sondern auch die Mitarbeiter der Werkvertragsunter­
nehmen einbezogen.
Zur Sicherstellung der Einhaltung von nationalen und
i­
nternationalen Gesetzen, Vorschriften sowie Selbst­
verpflichtungen, den sogenannten Compliance, wurde
zusammen mit einer externen Anwaltskanzlei ein Compliance-Programm in der Westfleisch-Gruppe installiert.
Dabei fungiert ein unabhängiger Ombudsmann als
­Ansprechpartner, an den sich die Mitarbeiter direkt und
anonym wenden können.
Qualitätsmanagement/Umweltschutz
Die Westfleisch-Betriebe sind nach den internationalen
Lebensmittelsicherheitsstandards und Qualitätsnormen
des IFS (International Food Standard), des BRC (British
Retail Consortium), QS (Qualität und Sicherheit) sowie
­OrgaInvent zertifiziert.
Zusammen mit den Führungskräften wurden die Ziele
der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ aktualisiert.
Westfleisch hat sich dabei Ziele gesetzt, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen und diese in einem
Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert, welcher vollumfänglich die Anforderungen des Global Reporting Initiative (GRI) erfüllt.
Bereits in 2011 wurden alle Standorte der Westfleisch eG
nach DIN ISO 50001 zertifiziert. Das Zertifikat zeigt den
schonenden Umgang mit allen Energieträgern auf und
dokumentiert Einsparpotenziale. Zudem ist die Zertifizierung Voraussetzung zur Erstattung von Stromsteuern
sowie der EEG-Umlage.
Risikomanagement
RISIKOMANAGEMENT –
ZIELE UND METHODEN
Zur Risikoprävention setzt Westfleisch auf ein ausgebautes Managementsystem auf allen Stufen des Unternehmens. Das Risikomanagement-Handbuch beinhaltet insbesondere die Risiko-Identifikation, die Risiko-Bewertung,
die Risiko-Berichterstattung und -überwachung sowie
die Risikosteuerung.
In Sitzungen der „Arbeitsgruppe Risikomanagement“
werden identifizierte Risiken und Fehlentwicklungen
analysiert und nachgearbeitet. Das Durchspielen von
­Risikoszenarien soll im Krisenfall für Zeitgewinn und ein
routiniertes Vorgehen Sorge tragen; dabei bleiben –
trotz aller vorbeugenden Maßnahmen – zahlreiche Risiken bestehen, wie in der Lebensmittelsicherheit oder
durch Tierseuchen, gegen die sich das Unternehmen
nicht oder nur unzureichend schützen kann.
Die zentrale „Arbeitsgruppe Risikomanagement“ tagte
im Jahr 2014 zwei mal. Darüber hinaus wurden in Risikomanagement-Sitzungen an den Westfleisch-Standorten
Spezialthemen erörtert. Über die Ergebnisse wird bei
­Bedarf die Prüfungskommission des Aufsichtsrats informiert; diese Protokolle der Prüfungskommission werden
in den jeweiligen Aufsichtsratssitzungen erörtert.
In 2014 wurde unter anderem informiert über die Risikomanagement-Analyse ausgewählter Betriebsstätten und
Tochtergesellschaften der Gruppe, die Auswirkungen
des gesetzlichen Mindestlohns, mögliche Konsequenzen
eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP)
auf die Westfleisch-Gruppe, die Exportrisiken in Osteuropa – speziell in Russland – und Themen der Arbeitssicherheit.
Als fleischverarbeitendes Unternehmen ist Westfleisch
mit den spezifischen Risiken der Branche konfrontiert.
Um Unternehmensrisiken zu erkennen und zu steuern,
hat der Vorstand der Westfleisch eG Vorsorge getroffen,
die im Wesentlichen auf folgenden Instrumenten aufbaut:
•Bestandsgefährdende Risiken in den Unternehmensbereichen der Westfleisch-Gruppe sind komplett
­katalogisiert, unterlegt mit Maßnahmen zur Früherkennung und Abwendung bei Eintritt des Risikos.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
71
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
•
Systematische Risikosteuerung durch Risikovermeidung und Risikoüberwälzung, beispielsweise durch
Sachversicherungen, aber auch durch Absicherung
von Zins-, Währungs- und Kursrisiken sowie Forderungsausfallversicherungen.
•Aufbau einer Spartenrechnung, die die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Sparten und ihren Beitrag zum
Unternehmenserfolg dokumentiert; Planungs- und
­
Liquiditätsrechnungen über unterschiedliche Zeiträume, die im ständigen Abgleich mit den Ist-Zahlen eine
sachgerechte Unternehmenssteuerung zulassen; Einrichtung einer spezifischen Kostenrechnung, die die
verschiedenen Unternehmensbereiche abbildet und
eine konsequente Kostenkontrolle und Steuerungsmaßnahmen ermöglicht.
•Implementierung eines neuen IT-gestützten Informationssystems seit 2014, das den Zugriff auf Daten aus
allen Unternehmensbereichen ermöglicht und – je
nach Benutzerebene – jedem Mitarbeiter individuelle
Informationen und Auswertungen gestattet.
•Interne Revision und Controlling, die in regelmäßigem
Abstand dem Vorstand und der Prüfungskommission
des Aufsichtsrats berichten und von diesen mit besonderen Prüfungsaufgaben betraut werden. Zur
Wahrung der Unabhängigkeit erteilt die Prüfungskommission des Aufsichtsrats sowohl der Innenrevision als auch externen Prüfungsgesellschaften eigenständig Aufträge mit unmittelbarer Berichterstattung
an dieses Gremium.
•Erstellung eines Risikomanagement-Berichts mit Bewertung der Risiken unter anderem in den Bereichen
Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Kreditversicherung, Liquiditätsstatus, Währungsmanagement sowie Finanz- und Liquiditätsplan. Ergänzt wird diese Berichterstattung um die Ergebnisse
des Arbeitskreises Risikomanagement sowie Berichte
der Innenrevision.
Unsere Instrumentarien werden wir in den kommenden
Jahren mit einem neuen Controlling-Konzept in Verbindung mit einer neuen IT-Systemlandschaft weiter verbessern. In 2014 konnte hierzu ein erster Projektbaustein umgesetzt werden.
72
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
ZU DEN RISIKEN IM EINZELNEN
Gesamtwirtschaftliche Risiken
Allgemeine konjunkturelle Einflüsse wirken sich grundsätzlich auf das Konsumverhalten der Endverbraucher
aus. Diese Umfeldfaktoren belasten Westfleisch jedoch
weniger stark als andere Unternehmen, da Fleischkonsum eher Grundbedürfnisse befriedigt, sodass zyklische
Schwankungen hier geringer ausfallen als in anderen
Wirtschaftsbereichen. Dennoch kann sich Westfleisch
Rückschlägen der internationalen Wirtschaftsentwicklung – wie beispielsweise bei einer neuerlichen Eskalation
der EURO-Schuldenkrise – nicht völlig entziehen. Politische Krisen – wie sie sich 2014 im Russland-Embargo
­manifestiert haben – lassen Absatzmärkte wegbrechen
und führen zu kaum handhabbaren Risiken.
Beschaffungsrisiken
In den Kooperationsverträgen hat Westfleisch mit den
Vertragspartnern regelmäßige Audits vereinbart. Die
nach der QS-Charta in den beteiligten landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieben durchgeführten Audits stellen
die Basis für ein umfassendes Qualitätssicherungssystem
vom Stall über den Schlacht- und Zerlegebetrieb bis zur
Verkaufstheke dar. Als Bündler der landwirtschaftlichen
Vertragspartner muss sich die Westfleisch eG einer Auditierung durch ein neutrales Prüfinstitut stellen; bei der
letzten Prüfung am 06.03.2015 wurden 99,35 von 100
möglichen Punkten erreicht.
Betriebe in Norddeutschland und den Niederlanden sind
mit uns vertraglich verbunden und sorgen grundsätzlich
für eine solide Rohstoffversorgung. Eine regelmäßige
tierärztliche Betreuung setzt gleichzeitig hohe Produktions- und Hygienestandards zur Vermeidung wie auch
zur Früherkennung von Seuchenrisiken. Dennoch kann
die Rohstoffversorgung durch epidemische Risikofaktoren wie Schweinepest oder Maul- und Klauenseuche erheblich gestört werden.
Forderungsausfallrisiken
Westfleisch betreibt ein striktes Forderungsmanagement. Durch die Vergabe interner Limits sowie durch die
Absicherung von Forderungen durch Warenkredit­
versicherungen wird versucht, das Ausfallrisiko zu begrenzen.
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Währungsrisiken
Die Geschäftstätigkeit von Westfleisch findet überwiegend im Euro-Raum statt. Sofern Fremdwährungspositionen aus Warengeschäften mit Unternehmen außerhalb
der EU resultieren, werden diese grundsätzlich abgesichert und vom Exportleiter und dem Leiter Finanzen
­gemeinsam verantwortet.
Liquiditätsrisiken
Die Westfleisch-Gruppe finanziert sich zu großen Teilen
durch lang- und kurzfristige Finanzmittel, die von Kreditinstituten bereitgestellt werden. Die bestehenden Kreditlinien sind ausreichend bemessen, um das organische
Wachstum des Unternehmens in den kommenden Jahren auch bei schwankenden Rohstoffpreisen zu gewährleisten. Im Jahr 2015 sollen die attraktiven Finanzmärkte
genutzt werden, um dem Unternehmen langfristig
Fremdkapital zu sichern. Darüber hinaus wird die Finanzierung zu einem beträchtlichen Teil durch Mitglieder
und Aktionäre der Westfleisch-Gruppe getragen. Durch
Zeichnung von jährlich neu aufgelegten Genussrechtsprogrammen dokumentieren sie ihr Vertrauen in die
­Unternehmensgruppe.
IT-Risiken
Der Einsatz von IT-Technologie unterliegt der gesamten
Geschäftstätigkeit der Westfleisch-Gruppe. Alle wesentlichen Geschäftsprozesse werden IT-technisch unterstützt
und bislang wesentlich mit Hilfe eigenentwickelter Softwarelösungen abgebildet. Westfleisch hat 2014 den
Wechsel zu noch leistungsfähigeren und revisionssicheren Standardsoftwarelösungen eingeleitet. Dabei spielt
die Überprüfung und Überarbeitung zahlreiche Prozessabläufe in der Unternehmensgruppe eine wichtige
Rolle, sodass es um mehr als nur eine Implementierung
neuer IT-Komponenten geht. Mit verbesserten Prozessabläufen versprechen wir uns Synergie- und Einsparpotenziale. Um die Chancen zu realisieren und die
Risiken eines solchen Großvorhabens zu minimieren,
wird die hohe IT- und Prozesskompetenz der Westfleisch-Gruppe auch 2015 ff. weiter ausgebaut.
Einschätzung der Risikolage
Derzeit bestehen keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken. Fehler, Betrug oder die
Nichteinhaltung von Regeln kann das Risikomanagement-System nicht in jedem Fall verhindern.
CHANCEN UND RISIKEN DER VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG
Auf der Erzeugerstufe wird sich der Strukturwandel fortsetzen. Ein weiteres Wachstum der landwirtschaftlichen
Betriebe in Betriebsgröße, höhere Produktivität und verbesserte Kostenstrukturen sind notwendig.
Für die Wertschöpfungskette Fleisch in Deutschland
bleibt die Abhängigkeit von Ferkelimporten – und damit
die Arbeitsteilung zwischen den Standorten – groß. Zu
beobachten bleibt, welche Konsequenzen sich aus der
seit 1.4.2015 geltenden Herkunftskennzeichnung
Schwein innerhalb der EU ergeben.
Für 2015 erwarten wir ein stabiles bis geringfügig wachsendes Angebot von rd. 59 Mio. Schlachtschweinen in
Deutschland. Bei Schlachtrindern könnte sich der Rückwärtstrend der vergangenen Jahre umkehren und es
darf erstmals wieder eine leichte Zunahme erwartet werden. Die mengenmäßige und qualitative Verfügbarkeit
unserer Rohstoffe ist in weiten Teilbereichen über unsere Kooperationsverträge abgesichert.
Insgesamt deutet vieles infolge der Kostensituation auf
Erzeugerseite auf ein zum Vorjahr in etwa konstantes
Preisniveau für Schlachtvieh hin. Bei den Schlachtschweinen jedoch sind die Konsequenzen der in Osteuropa sich
ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) nicht
abzuschätzen. Bei Schlachtrindern ist infolge des Auslaufens der Milchquote mit steigenden Preisen für Schlachtkühe zu rechnen
Auf den Absatzmärkten erwarten wir eine rückläufige
­Inlands- und Auslandsnachfrage.
Die Fleischbranche muss durch hohe Qualitäts- und
­Sicherheitsstandards in der Vergangenheit verlorengegangenes Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen.
Für die Westfleisch Unternehmensgruppe bleibt es erstes Ziel, Produktsicherheit und Produktqualität über die
gesamte Produktionskette Fleisch weiter konsequent
auszubauen. Dies wird begleitet von ständigen internen
und externen Qualitätskontrollen, um den hohen Anforderungen unserer Abnehmer und Verbraucher gerecht
zu werden. Die üblichen Branchenrisiken versuchen wir
im Rahmen unseres Risikomanagements soweit wie
möglich zu begrenzen, dennoch beinhalten insbesondere Tierseuchen wie beispielsweise die ASP ein hohes
Risiko­potenzial für das Unternehmen.
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
73
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ steht für die
Ausrichtung unserer Geschäftsprozesse auf Nachhaltigkeit. Wir beachten sowohl Tierwohl und Umweltschutz,
aber auch Regionalität, beherrschbare Frischegarantie
und unverfälschten Handelswert.
Mit Danish Crown wurde ein passender Partner in der
Bündelung im Bereich der Sauenzerlegung und -vermarktung gefunden. Zukünftig werden die Aktivitäten
im Gemeinschaftsunternehmen „WESTCROWN“ zusammengefasst.
Die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ beinhaltet die
Ziele Fairness, also Vertrauen und Offenheit und dokumentiert auch die soziale Verantwortung der Unternehmensgruppe. Westfleisch hat wesentlich den Verhandlungsprozess mit der Gewerkschaft NGG hin zu einem
branchenweiten tariflichen Mindestlohn begleitet, der
durch die Aufnahme ins Entsendegesetz und Allgemeinverbindlichkeitserklärung auch Wirkung für die über
Werkvertrag in der Fleischindustrie beschäftigen Arbeitnehmer entfaltet. Der seit vielen Jahren gültige Westfleisch-Mindestlohn ist nun abgelöst durch einen tarif­
lichen Mindestlohn, der für alle Unternehmen der
Fleischindustrie Gültigkeit hat.
Auch für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir ein positives, in etwa auf dem Niveau des Jahres 2014 liegendes
Geschäftsergebnis.
Auf der Stufe der europäischen Schlachtindustrie erwarten wir eine stärkere Dynamik des Strukturwandels mit
weiteren Fusions- und Kooperationsentwicklungen sowie Standortschließungen. Verstärkt haben wir in 2014
auch die Positionierung von international agierenden
Unternehmen auf den deutschen und europäischen
Märkten für Fleisch- und Wurstwaren beobachten können. Insbesondere für die noch weitgehend mittelständisch orientierte Fleischwarenindustrie erwarten wir in
den kommenden Jahren angesichts hoher Rohstoffpreise und steigender sonstiger Kosten (Personal, Energie)
einen sich verstärkenden Konsolidierungsdruck angesichts angespannter Margensituation.
Die Optimierung des Working Capitals und ein konsequentes Kostenmanagement in allen Unternehmens­
bereichen werden die Westfleisch-Gruppe auch im
Jahr 2015 begleiten. Hier gilt es stetig weitere Kosten­
reserven und Ertragspotenziale zu heben. Diese sollen
auch durch vollständige Integration der in den vergangenen 12 Monaten hinzuerworbenen Unternehmen gehoben werden.
Anfang Februar 2015 wurden zum weiteren Ausbau der
Rindfleischsparte die Produktionsstandorte der insolventen Gausepohl-Gruppe in Bakum und Dissen übernommen.
74
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Bestätigungsvermerk
des Prüfungsverbandes
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht
der WESTFLEISCH eG, Münster, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der
Genossenschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grund­
lage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der
Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 53
Abs. 2 GenG in Verbindung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
­
­Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs­
legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft und
stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Berlin, den 5. Mai 2015
DGRV – Deutscher Genossenschaftsund Raiffeisenverband e. V.
Andreas Schneider
Wirtschaftsprüfer
Ralph Kuhn
Wirtschaftsprüfer
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
75
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Bericht des Aufsichtsrats
Aufsichtsrat und Vorstand haben im Geschäftsjahr 2014
in mehreren Sitzungen gemeinsam über die Lage, die
strategische Entwicklung des Unternehmens und seiner
Geschäftsfelder sowie zahlreiche aktuelle Einzelthemen
beraten.
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in allen Sitzungen
­jeweils anhand eines ausführlichen Lageberichtes eingehend über die Geschäfts- und Finanzlage, die Personal­
situation, über den Geschäftsverlauf des Unternehmens
und seiner Beteiligungen sowie über Investitionsvor­
haben und grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik
­informiert. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des
Aufsichtsrats in Einzelgesprächen regelmäßig vom
­Vorstand unterrichten lassen.
Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie
der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben dem
Aufsichtsrat vorgelegen. Sie wurden geprüft und im
Beisein der Prüfer erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich
­
dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer
angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung
festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss 2014 der
WESTFLEISCH eG gebilligt sowie dem Gewinnverwen­
dungsvorschlag des Vorstands zugestimmt.
Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den hohen
persönlichen Einsatz.
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung
obliegenden Pflichten wahrgenommen und die erforderlichen Beschlüsse gefasst.
Der Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH eG und der
Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung
vom DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V., Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
76
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
Münster, den 6. Mai 2015
Der Aufsichtsrat
Josef Lehmenkühler
Vorsitzender
11 Geschäftsbericht Westfleisch eG
Aufsichtsrat der Westfleisch eG
Friedrich-Karl Haumann
Stv. Vorsitzender,
Hamm,
Landwirt
Josef Lehmenkühler
Vorsitzender,
Geseke,
Landwirt
Michael Beneke
Vechta,
Landwirt
(ab 05.06.2014)
Ralf Meisolle
Minden,
Arbeitnehmer­
vertreter
Karl-Wilhelm
Steinmann
Bottrop,
Landwirt
Dieter H
­ augwitz
Hamm,
Arbeitnehmer­
vertreter
Alfons
­Mühlenschulte
Möhnesee,
Landwirt
(bis 05.06.2014)
Christian Streyl
Dülmen,
Landwirt
(ab 05.06.2014)
Anton Holz
Lüdinghausen,
Landwirt
(bis 05.06.2014)
Michael Pipper
Lichtenau-Atteln,
Arbeitnehmer­
vertreter
Paul ­Uppenkamp
Ahlen,
Geschäftsführer
der Raiffeisen
­Beckum eG
Heinrich
­Lohmann
Ascheberg,
­Landwirt
Ferdinand Roling
Gescher,
Arbeitnehmer­
vertreter
Martin
Wesselmann
Werne,
Geschäftsführer
der RVG Werne
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
77
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Geschäftsbericht
der Westfleisch Finanz AG
2014
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
79
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
80
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Vorstand der
Westfleisch Finanz AG
Dirk Niederstucke
Vorstandsvorsitzender,
Landwirt
Hermann Sanders
Vorstand Finanzen,
Dipl.-Kaufmann
Seit 19.08.2014 vertreten durch:
Carsten Schruck
Stellvertreter Vorstand Finanzen
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
81
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Bilanz
AKTIVA
31.12.2014
Te
31.12.2013
Te
Te
Te
A.ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizen14
38
zen an solchen Rechten und Werten
II.Sachanlagen
1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
17.147
17.311
16.191
14.434
3.Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.287
10.247
1.304
44.872
2.225
35.274
III.Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
50
2.Beteiligungen
25
5
4
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
3.640
3.640
4. Sonstige Ausleihungen
9.170
12.865
10.480
57.775
14.149
49.437
B.UMLAUFVERMÖGEN
I.Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
359
21.830
II. Guthaben bei Kreditinstituten
82
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
77
22.189
28.249
28.326
122
681
22.311
29.007
80.086
78.444
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
PASSIVA
31.12.2014
Te
31.12.2013
Te
Te
Te
A.EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital
1.Stammaktien
41.280
2.Vorzugsaktien
10.080
II.Kapitalrücklage
41.280
51.360
10.080
4.149
51.360
4.149
davon aus der Kapitalerhöhung eingestellt
T€ 0 (Vj. T€ 1.232)
III.Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
2.160
2.160
davon aus dem Jahresüberschuss
des Geschäftsjahres eingestellt
T€ 0 (Vj. T€ 121)
2. Andere Gewinnrücklagen
5.169
IV.Bilanzgewinn
7.329
5.169
7.329
2.389
2.323
65.227
65.161
davon Gewinnvortrag aus dem
Vorjahr T€ 12 (Vj. T€ 29)
B.RÜCKSTELLUNGEN
1.Steuerrückstellungen
2. Sonstige Rückstellungen
293
87
181
380
21
202
C.VERBINDLICHKEITEN
1.Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
10.500
12.004
3.960
971
19
106
2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
3. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern T€ 9
(Vj. T€ 100)
14.479
13.081
80.086
78.444
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
83
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.
2014
Te
1.Umsatzerlöse
2013
Te
Te
7.977
2. Sonstige betriebliche Erträge
446
Te
7.977
8.423
451
8.428
3.Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
32
32
b) S oziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
0
32
0
32
4.Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
4.968
5.249
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen
622
5.871
6.Erträge aus Beteiligungen
164
164
586
7. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen
205
1
5.554
8.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus Abzinsungen T€ 2
907
(Vj. T€ 2)
9.Zinsen und ähnliche Aufwendungen
10.Ergebnis der gewöhnlichen
1.276
926
1.091
369
373
3.427
3.560
­Geschäftstätigkeit
11.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
923
12.Sonstige Steuern
127
13.Jahresüberschuss
2.377
14.Gewinnvortrag
15.Einstellung in Gewinnrücklagen
16.Bilanzgewinn
84
1.018
1.050
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
127
1.145
2.415
12
29
0
121
2.389
2.323
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Anhang
Allgemeine Hinweise
Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff.
und §§ 264 ff. HGB sowie nach den ergänzenden
­Vorschriften des AktG und der Satzung aufgestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamt­
kostenverfahren aufgestellt.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die
nach­
folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maß­gebend.
Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Erläuterungen zur Bilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlage­
vermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des
Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.
Finanzanlagen
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände
sind zu A
­nschaffungskosten bilanziert und werden,
sofern sie der A
­
­bnutzung unterliegen, entsprechend
ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen
­
­(lineare Methode) vermindert.
Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes stellt sich wie
folgt dar:
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens
erfolgen grundsätzlich zeitanteilig.
WENOVA
Personal-Service
GmbH, Münster
100
25
0
WENOVA
Personal-Service 2
GmbH, Münster
100
25
0
Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert
von € 410,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt.
Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu
­ nschaffungskosten angesetzt. Die verzinsliche AusleiA
hung ist zum Nennwert abzüglich eingegangener
Tilgungs­beträge angesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. unverzinsliche Forderungen zum Barwert angesetzt.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle
ungewissen Verbindlichkeiten und sind mit dem not­
wendigen E
­ rfüllungsbetrag angesetzt.
Beteiligung
in %
Eigenkapital Ergebnis
in TE
in TE
Die sonstigen Ausleihungen betreffen eine Darlehens­
forderung gegen die Westfleisch eG.
Forderungen und sonstige Vermögens­
gegenstände
Die Forderungen gegen verbundenen Unternehmen
sind i­nnerhalb eines Jahres fällig.
Die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr in Höhe von € 21.802.394,26
(Vj. € 28.207.549,34) sowie eine Restlaufzeit von mehr
als ­einem Jahr in Höhe von € 27.956,00 (Vj. € 41.188,00).
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
85
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Anlagenspiegel
ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN
01.01.2014
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen (U)
Te
Te
31.12.2014
Umbuchungen (U)
Te
Te
I.Immaterielle
­Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä.
Rechte und Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten
323
32
0
355
62.023
1.485
59
63.537
7
84.715
35
4.816
325
10.247
II.Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grund­
stücken
88 (U)
2.
Technische Anlagen und
Maschinen
79.691
4.610
421 (U)
3.
Andere Anlagen, Betriebsund G
­ eschäftsausstattung
4.575
265
11 (U)
4.
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
2.225
8.867
520 (U)
148.514
15.227
520 (U)
426
163.315
520 (U)
III.Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen
­Unternehmen
25
25
0
50
2.
Beteiligungen
4
1
0
5
3.
Geschäftsguthaben bei
­Genossenschaften
3.640
0
0
3.640
4.
Sonstige Ausleihungen
10.480
0
1.310
9.170
14.149
26
1.310
12.865
162.986
15.285
1.736
176.535
520 (U)
86
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
520 (U)
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
BUCHWERTE
01.01.2014
Zugänge
Abgänge
31.12.2014
31.12.2014
31.12.2013
Te
Te
Te
Te
Te
Te
309
8
0
317
38
14
44.711
1.679
0
46.390
17.147
17.312
65.257
3.269
3
68.523
16.192
14.434
3.272
293
35
3.530
1.286
1.303
0
0
0
0
10.247
2.225
113.240
5.241
38
118.443
44.872
35.274
0
0
0
0
50
25
0
0
0
0
5
4
0
0
0
0
3.640
3.640
0
0
0
0
9.170
10.480
0
0
0
0
12.865
14.149
113.549
5.249
38
118.760
57.775
49.437
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
87
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich im Einzelnen wie folgt dar (Angaben in T€):
Art der Verbindlichkeit
bis 1 Jahr
1.Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(Vorjahr)
2.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(Vorjahr)
3.Sonstige Verbindlichkeiten
(Vorjahr)
Restlaufzeit
1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
10.500
(1.504)
3.960
(971)
14
(98)
0
(10.500)
0
(0)
5
(8)
0
(0)
0
(0)
0
(0)
Gesamt
10.500
(12.004)
3.960
(971)
19
(106)
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden in Höhe von T€ 10.500 besichert.
Bewertungseinheiten
Zur Absicherung des Cashflow-Risikos, das aus Schwankungen künftiger Zinszahlungen im Zusammenhang mit den
variabel verzinslichen Anteilen des bestehenden Investitionsdarlehen erwächst, wurden Payer-Zinsswaps abgeschlossen, durch die, der dem Darlehen zugrunde liegende variable Zinssatz wirtschaftlich betrachtet in einen festen Zinssatz umgewandelt wird. Da die Änderungen der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft infolge der Änderungen des
EURIBOR durch die Änderungen der Z­ ahlungsströme aus den Zinsswaps kompensiert werden, werden bei der Bewertung die Zinsswaps und das Darlehen zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst, so dass diese Geschäfte vollumfänglich bilanzunwirksam sind. Die Gesellschaft verwendet zur Risikoabsicherung ausschließlich Micro-Hedges, bei
dem ein aus einem einzelnen Grundgeschäft resultierendes Risiko mittels eines einzelnen Sicherungsinstruments
­abgesichert wird. Alle Finanzderivate sowie das zugrunde liegende Grundgeschäft u
­ nterliegen einer regelmäßigen
internen Kontrolle und Bewertung.
In Bewertungseinheiten einbezogene Vermögensgegenstände und Schulden:
Bilanzunwirksame
Geschäfte
Zinsswaps
Nominalwert
TE
Marktwert
TE
Gesichertes
Risiko
Bewertungs­
einheit
Gesichertes
Volumen TE
10.500
– 84
Zinsrisiken
Micro-Hedge
10.500
Der beizulegende Zeitwert der derivativen Zinskontrakte errechnet sich durch Abzinsung der erwarteten künftigen
Cashflows auf Basis der geltenden Marktzinsen für die Restlaufzeit des Vertrags.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Per 31.12.2014 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus erteilten Investitionsaufträgen in Höhe von
T€ 3.105.
88
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Erläuterungen zur Gewinn- und
­Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Es handelt sich im Wesentlichen um Pacht-/Vermietungs­
erlöse aus den an die Westfleisch eG, Münster, verpachteten/vermieteten Schlacht- und Zerlegebetrieben sowie technischen Anlagen und Maschinen.
•Manfred Vogd, Wünnenberg,
Geschäftsführer der VVG Sintfeld-Sauerland eG
•Rainer Wentingmann, Dülmen, Landwirt
•Jochen Westermann, Selm, Landwirt (seit 13.06.2014)
•Heinrich Willenborg-Plettenberg, Bad Bentheim,
Landwirt
•Egbert Wißling, Beckum, Landwirt (seit 13.06.2014)
Sonstige Angaben
Zahl und Nennbetrag der
­Aktiengattungen
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt
€ 51.360.000,00 € und ist wie folgt eingeteilt:
a)161.250 Stammaktien zu jeweils € 256,00,
insgesamt € 41.280.000,00
b)39.375 Vorzugsaktien zu jeweils € 256,00,
insgesamt € 10.080.000,00
Vorstand
•Dirk Niederstucke, Hille-Rothenuffeln, Landwirt
•Hermann Sanders, Münster
•Carsten Schruck, Münster, Vorstandsmitglied der
­Westfleisch eG (seit 19.08.2014 Stellvertreter)
Gesamtbezüge des Vorstands
Aufsichtsrat
•Hermann Laurenz, Vorsitzender, Ochtrup, Landwirt
•Klaus Albersmeier, stv. Vorsitzender, Lippetal,
­Landwirt
•Michael Beneke, Vechta, Landwirt (bis 13.06.2014)
•Josef Cremann, Everswinkel, Landwirt
•Werner Gehring, Münster, Hauptgeschäftsführer
des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes
e. V.
•André Gerbermann, Everswinkel, Landwirt
•Franz-Josef Hüppe, Hörstel-Riesenbeck, Landwirt
•Josef Klein-Heßling, Rhede, Landwirt
•Annette Niggemeyer, Nottuln, Geschäftsführerin und
Vorstandsmitglied der GFS, Genossenschaft zur
­Förderung der Schweinehaltung eG (seit 13.06.2014)
•Helmut Ostermeier, Hüllhorst, Landwirt (seit
13.06.2014)
•Gerhard Reimann, Herbern, Landwirt
•Stefan Schlüter, Büren, Landwirt
•Carsten Schruck, Münster,
Vorstandsmitglied der Westfleisch eG
(seit 19.08.2014 ruhend)
•Johannes Schulte-Althoff, Haltern,
Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG
•Dirk Schulze-Pellengahr, Ascheberg, Landwirt
•Hermann-Josef Schulze-Zumloh, Warendorf,
­Landwirt
•Werner Seeger, Herford, Landwirt (bis 13.06.2014)
•Henning Seele, Petershagen, Landwirt
•Christian Streyl, Dülmen, Landwirt (bis 13.06.2014)
Die Bezüge des Vorstands beliefen sich auf € 32.400,00.
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats
Die Bezüge
€ 29.375,00.
des
Aufsichtsrats
beliefen
sich
auf
Gewinnverwendung/Gewinnverwendungsvorschlag
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist für 2014 einen
Jahresüberschuss in Höhe von € 2.376.694,78 aus.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanz­
gewinn von € 2.388.839,42 wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer Dividende von
4,5 % gem. § 18 der Satzung auf die
Stamm- und Vorzugsaktien
€ 2.311.200,00
Vortrag auf neue Rechnung
€   77.639,42
Münster, den 6. Februar 2015
Der Vorstand
Dirk Niederstucke
Carsten Schruck
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
89
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Lagebericht
Geschäftsgrundlagen
Geschäftsverlauf
Die Aufgabe der Westfleisch Finanz AG besteht unverändert in der Errichtung und Finanzierung von Betriebs­
gebäuden, technischen Anlagen und Maschinen für
Schlacht- und Zerlegebetriebe, die ausschließlich an die
Westfleisch eG verpachtet bzw. vermietet werden. Dafür
zahlt die Westfleisch eG der Westfleisch Finanz AG eine
kostenorientierte Pacht; diese bestimmt im Wesent­
lichen die Umsatzerlöse.
Die Umsatzerlöse der Westfleisch Finanz AG werden im
Wesentlichen durch Mieteinnahmen aus der Verpachtung bzw. Vermietung von Betriebsgebäuden, technischen Anlagen und Maschinen an die Westfleisch eG
­generiert.
Die Westfleisch Finanz AG ist Eigentümerin der Fleischcenter in Coesfeld und Paderborn sowie eines Großteils
des Fleischcenters in Lübbecke. Darüber hinaus hat die
Westfleisch Finanz AG auf dem der Westfleisch eG gehörenden Betriebsgrundstück in Hamm bzw. Grundstücksteilen in Lübbecke Gebäude und technische Anlagen errichtet und an die Grundstückseigentümerin verpachtet.
In Münster besitzt die Westfleisch Finanz AG ein Verwaltungsgebäude.
Die Westfleisch eG ist an der Gesellschaft beteiligt. Die
Westfleisch Finanz AG hält ihrerseits Geschäftsanteile an
der Westfleisch eG. Beide Unternehmen sind Konzernunternehmen analog § 18 Abs. 2 AktG (Gleichordnungskonzern).
Das im Wesentlichen von Landwirten aus Westfalen-­
Lippe, der Westfleisch eG, Mitarbeitern der Westfleisch
Gruppe und branchennahen Personen und Unternehmen gehaltene Grundkapital wird durch die Ausschüttung einer Dividende angemessen verzinst. Es werden
Stammaktien als vinkulierte Namensaktien und Vorzugsaktien als stimmrechtslose Namensaktien ausgegeben.
Die Kursbewertung der Aktien erfolgt durch einen aus
Mitgliedern des Aufsichtsrats gebildeten Bewertungsausschuss. Diese Kursempfehlung haben die Aktionäre
der Westfleisch Finanz AG in der Vergangenheit zur
Grundlage ihrer Kauf- und Verkaufsentscheidungen gemacht. Der Bewertungsausschuss hat in seiner Sitzung
am 27. Februar 2014 beschlossen, den Aktienkurs von
112 % beizubehalten.
90
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
Im Fleischcenter Coesfeld wurden durch die Westfleisch
eG im Geschäftsjahr 2014 2.769.137 (Vj. 2.724.008)
Schweine / Sauen geschlachtet und zerlegt.
Seit Verpachtung der Anlagen an die Westfleisch eG im
Jahre 1972 wurden im Betrieb Coesfeld ca. 46,2 Mio.
Schweine geschlachtet.
Der in Paderborn errichtete Betrieb ist seit Dezember
1977 an die Westfleisch eG verpachtet. Im Jahr 2014
­wurden 1.530.902 (Vj. 1.309.481) Schweine und 61.427
(Vj. 59.381) Rinder verarbeitet. Seit Bestehen der
­Betriebsstätte wurden dort ca. 30 Mio. Schweine und
2,7 Mio. Rinder geschlachtet.
In den am 31. Dezember 1996 übernommenen Gebäuden des Fleischcenters Lübbecke wurden im Geschäftsjahr 2014 0 (Vj. 432.031) Schweine und 194.083
(Vj. 178.659) Rinder geschlachtet. Die Schweineschlachtung wurde in 2014 eingestellt und auf andere Standorte
verteilt.
Investitionen
Die Zugänge im Sachanlagevermögen belaufen sich im
Berichtsjahr auf T€ 15.259 (Vj. T€ 7.202). Dem stehen Abschreibungen von T€ 5.249 (Vj. T€ 4.967) gegenüber.
Damit sind die Investitionen um T€ 10.010 höher als die
Abschreibungen.
Im Fleischcenter Coesfeld wurden Mio. € 8,5 investiert;
im Wesentlichen in technische Anlagen und Maschinen.
Im Fleischcenter Paderborn wurden Mio. € 3,7 investiert; im Wesentlichen für Ersatz- bzw. Neuinvestitionen
von Maschinen und technischen Anlagen verwendet.
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Im Fleischcenter Lübbecke wurden Mio. 
€ 3,1 im
Wesentlichen in technische Anlagen und Maschinen
­
­investiert.
In allen Betrieben wurden vorrangig Investitionen zur
Steigerung der Produktivität und zur Kapazitätserweiterung bzw. Ersatzinvestitionen im Schlacht-, Zerlege-,
Kühl- und Verpackungsbereich vorgenommen.
Die Investitionen für das Geschäftsjahr 2014 wurden aus
dem Cashflow und dem Liquiditätszufluss aus den Kapitalerhöhungen der vergangenen Jahre finanziert.
Finanzierungsmaßnahmen
Die für das Geschäftsjahr 2014 geplanten Investitionen in
Höhe von Mio. € 17,7 werden sowohl aus dem Cashflow
der laufenden Geschäftstätigkeit als auch durch liquide
Mittel aus den Kapitalerhöhungen der vergangenen
­Jahre finanziert.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Der Jahresabschluss des Unternehmens ist geprägt
durch das im März 2012 erneuerte ursprüngliche Finanzierungskonzept aus 2009: Im 1. Quartal 2012 floss der
Gesellschaft ein Tilgungsdarlehen in Höhe von Mio. €
15,0 zu; davon wurden Mio. € 1,9 zur Ablösung bestehender Altdarlehen verwendet und Mio. € 13,1 mit
­einem Zinsaufschlag als Darlehen an die Westfleisch eG
weitergereicht. Entsprechend haben sich die Bilanz­
positionen sonstige Ausleihungen (Darlehensforderung
an die Westfleisch eG) und Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten nach planmäßiger Tilgung zum
31.12.2014 entwickelt. Korrespondierend dazu haben
sich die Positionen Zinserträge bzw. -aufwendungen,
inkl. Beiträge für Zinssicherungsgeschäfte (Zinsswaps), in
der Gewinn- und Verlustrechnung entwickelt. Die Laufzeiten des an die Westfleisch eG gegebenen Darlehens
sowie der von Kreditinstituten hereingenommenen
­liquiden Mittel sind fristenkongruent.
Das Anlagevermögen macht 72,1 % (Vj. 63,0 %) der
Bilanzsumme aus; das Sachanlagevermögen zum
­
31. Dezember 2014 ist im Vergleich zum Vorjahr um
T€ 9.598 auf T€ 44.873 gestiegen.
Die aus den Kapitalerhöhungen der Gesellschaft in den
vergangenen Jahren zugeflossenen liquiden Mittel werden vorrangig für Investitionen im Sachanlagevermögen
verwendet. Danach verbleibende Liquiditätsüberschüsse
werden als kurzfristige Betriebsmittel der WF eG gegen
Zinszahlung zur Verfügung gestellt. Diese werden in der
Bilanz unter den sonstigen Vermögensgegenständen
ausgewiesen.
Die Eigenkapitalquote beträgt 81,5 % (Vj. 83,0 %) und
liegt damit auf Vorjahresniveau.
Das gezeichnete Kapital von T€ 51.360 wurde im
­Wesentlichen von zum Geschäftskreis der Westfleisch eG
gehörenden Mitgliedern aufgebracht; es leistet damit
einen erheblichen Beitrag zur finanziellen Absicherung
der WESTFLEISCH Unternehmensgruppe.
Der Bilanzgewinn von T€ 2.389 (Vj. T€ 2.323) liegt mit
T€ 66 über Vorjahresniveau und erlaubt die Ausschüttung einer 4,5%-igen Dividende. Der verbleibende
­Gewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
L agebeurteilung durch den
­Vorstand und voraussichtliche
­Entwicklung
Die Westfleisch Finanz AG erzielt ihre Umsatzerlöse aus
der Vermietung und Verpachtung ihres Sachanlagevermögens an die Westfleisch eG. Die bestehenden Kapazitäten der Westfleisch eG sind gut ausgelastet.
Die Kunden der Westfleisch eG verlangen qualitativ hochwertige Ware. Neben Neu- und Ersatzinvestitionen
­werden deshalb im Geschäftsjahr 2015 Modernisierungen der bestehenden Schlacht- und Zerlegeanlagen
vorgenommen sowie Maßnahmen zur Produktivitäts­
steigerung umgesetzt.
Jeweils nach Fertigstellung werden die Gebäude, technische Anlagen und Maschinen unverzüglich an die Westfleisch eG verpachtet. Den damit verbundenen Aufwendungen stehen durch die Verpachtung entsprechende
Erträge gegenüber, sodass eine kontinuierlich gute
­Ertragslage gewährleistet ist.
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
Zur Erkennung und Steuerung von Unternehmensrisiken
hat der Vorstand Planungsrechnungen für die Investitionen und den Liquiditätsbedarf erstellt. Hierzu werden
Rentabilitätsberechnungen für jedes vermietete Objekt
ausgearbeitet. Die interne Revision wird durch die Westfleisch eG durchgeführt. Investitionen werden maß­
geblich unter Mitwirkung des Mieters geplant und
durchgeführt, sodass aus Sicht des Vorstands das Unternehmensrisiko sehr stark eingeschränkt ist.
Es besteht ein Risiko insoweit, dass Forderungen gegen
die einzige Mieterin Westfleisch eG ausfallen könnten.
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
91
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,
­Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichtes der
Westfleisch Finanz AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
2014 bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung
und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung
liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und
über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die
Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
­
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buch­
­
führung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in
Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
92
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
­ ilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen EinschätB
zungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
­
bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahres­
abschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
­
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang
mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein
­zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt
die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
­zutreffend dar.
Münster, den 6. Mai 2015
RW AUDIT GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
PetersBuschfort
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Bericht des
Aufsichtsrats
Aufsichtsrat und Vorstand haben im Geschäftsjahr 2014
in mehreren Sitzungen gemeinsam über die Lage und
strategische Entwicklung des Unternehmens sowie zahlreiche aktuelle Einzelthemen beraten.
Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung
durch die Abschlussprüfer angeschlossen und im
Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass
­
­Einwendungen nicht zu erheben sind.
Der Bewertungsausschuss hat gem. § 9 Abs. 5 der Satzung eine Empfehlung zur Kursbewertung der Aktien
vorgenommen und den Aktionären im Geschäftsjahr
mitgeteilt.
In seiner Sitzung am 6. Mai 2015 hat der Aufsichtsrat den
Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH FINANZ AG gebilligt und damit festgestellt sowie dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes zugestimmt.
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in allen Sitzungen
­jeweils anhand eines ausführlichen Lageberichtes eingehend über die Geschäfts- und Finanzlage, über den
­Geschäftsverlauf des Unternehmens sowie über Investitionsvorhaben und grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik informiert. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats in Einzelgesprächen regelmäßig
vom Vorstand unterrichten lassen.
Der Aufsichtsrat dankt der Unternehmensleitung und
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den hohen
persönlichen Einsatz.
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung
obliegenden Pflichten wahrgenommen und die erforderlichen Beschlüsse gefasst.
Der Jahresabschluss 2014 der WESTFLEISCH FINANZ AG
und der Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der RW AUDIT GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Münster, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
Münster, den 6. Mai 2015
Der Aufsichtsrat
Hermann Laurenz
Vorsitzender
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
93
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Aufsichtsrat der
Westfleisch Finanz AG
Klaus Albersmeier
Stv. Vorsitzender,
Lippetal,
Landwirt
Hermann Laurenz
Vorsitzender,
Ochtrup,
Landwirt
94
Michael Beneke
Vechta,
Landwirt
(bis 13.06.2014)
André
­Gerbermann
Everswinkel,
Landwirt
Annette Niggemeyer
Nottuln, Geschäfts­
führerin und Vorstandsmitglied der GFS, Genossenschaft zur Förderung
der Schweinehaltung eG
(seit 13.06.2014)
Josef Cremann
Everswinkel,
Landwirt
Franz-Josef
­Hüppe
Hörstel-­Riesenbeck,
Landwirt
Helmut
Ostermeier
Hüllhorst, Landwirt
(seit 13.06.2014)
Werner Gehring
Münster,
Hauptgeschäftsführer des West­
fälisch-Lippischen
Landwirtschafts­
verbandes e. V.
Josef
­Klein-­Heßling
Rhede,
Landwirt
Gerhard Reimann
Herbern,
Landwirt
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
12 Geschäftsbericht Westfleisch Finanz AG
Werner Seeger
Herford,
Landwirt
(bis 13.06.2014)
Jochen
Westermann
Selm, Landwirt
(seit 13.06.2014)
Carsten Schruck
Münster,
Vorstandsmitglied
der Westfleisch eG
(seit 19.08.2014
­ruhend)
Henning Seele
Petershagen,
Landwirt
Heinrich
WillenborgPlettenberg
Bad Bentheim,
Landwirt
Johannes
­Schulte-Althoff
Haltern,
Vorstandsmitglied
der AGRAVIS
­Raiffeisen AG
Christian Streyl
Dülmen,
Landwirt
(bis 13.06.2014)
Egbert Wißling
Beckum, Landwirt
(seit 13.06.2014)
Dirk Schulze-­
Pellengahr
Ascheberg,
Landwirt
Manfred Vogd
Wünnenberg,
Geschäftsführer der
VVG Sintfeld-Sauerland eG
Hermann-Josef
Schulze-Zumloh
Warendorf,
Landwirt
Rainer
­Wentingmann
Dülmen,
Landwirt
Stefan Schlüter
Büren,
Landwirt
Westfleisch Finanz AG Geschäftsbericht 2014
95
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Auszug aus dem
Nachhaltigkeitsbericht
2014
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
97
13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Vorwort
Die Fleischwirtschaft in Europa steht im Spannungsfeld der Märkte. An sie werden hohe und
sehr unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen gestellt. Die Sicherung der Versorgung
mit tierischem Eiweiß einer weiter wachsenden Weltbevölkerung zählt zu den Herausforderungen globaler Natur. Hersteller und Produktionsprozesse von Nahrungsmitteln müssen sich
stetig neuen Fragen und Aufgaben stellen. Dabei geht es um nicht weniger als die Grundlagen
der Ernährung, die Befriedigung von elementaren Bedürfnissen der Menschheit.
Die Vorstellungen der westeuropäischen Gesellschaften hinsichtlich Tierschutz und dem eingeforderten, sehr bewussten Umgang mit der Umwelt sind dagegen als aktuelle Anforderungen
an ein Unternehmen der Fleischwirtschaft zu sehen. Hinzu kommen wirtschaftliche Zwänge, wie
z. B. politisch bedingte Handelshemmnisse, denen Unternehmen wie Westfleisch unterliegen.
Westfleisch arbeitet in diesem Spannungsfeld und ist sich seiner Verantwortung für die Region,
das Land, den Kontinent und den Planeten Erde bewusst. Wir wollen unsere Aufgaben aktiv und
nachhaltig – also für die nachfolgenden Generationen verantwortlich handelnd – erfüllen. Westfleisch ist ein Unternehmen landwirtschaftlichen Ursprungs, das nachhaltige Grundverständnis
der bäuerlichen Erzeuger ist seit Jahrzehnten Wesensmerkmal und bestimmt das Handeln.
Die Westfleisch-Gruppe berichtet seit Jahren gemäß der GRI 3.1-Anforderungen. In diesem Jahr
wird erstmals nach den neuen Kriterien gemäß der GRI G4-Richtlinie zum Thema Nachhaltigkeit
berichtet.
Die vorliegende Zusammenstellung ist ein Auszug des vollständigen Nachhaltigkeitsberichts.
Dieser wird online auf unserer Homepage unter www.westfleisch.de zur Verfügung gestellt.
»Nachhaltig handeln heißt für uns,
beim täglichen Tun
nach ausgewogener Gleichrangigkeit
ökologischer, ökonomischer und
sozialer Aspekte zu streben.«
98
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Wesentlichkeit und Stakeholder-Ansatz
Am Beispiel der Stakeholder „Landwirte“ erläutern wir die angewandte Methode „Wesentlichkeit
und Stakeholder-Ansatz“: Als bäuerliches Unternehmen kommuniziert Westfleisch intensiv mit
der Landwirtschaft. Zu den Kommunikationskanälen zählen die Gespräche bei den jährlich stattfindenden Westfleisch-Informationstagen und die Teilnahme an Messen (z.B. Agrar-Unternehmertage, Münster; EuroTier, Hannover). Die Gespräche unserer Einkäufer und Außendienstmitarbeiter – meist vor Ort auf den landwirtschaftlichen Betrieben – tragen zu der Kommunikation
bei. Insbesondere leisten auch die Landwirte in den Gremien Westfleisch bis in den Vorstand
einen wesentlichen Beitrag zur Beachtung der landwirtschaftlichen Stakeholder-Interessen.
Diese Stakeholder-Positionen werden im Unternehmen durch den Einkaufsleiter Landwirtschaft
und den „Arbeitskreis Nachhaltigkeitsstrategie“ verdichtet und fließen so in die Analysen ein. Im
Berichtsjahr 2014 wurden in vier Sonderveranstaltungen über 600 unserer Kooperationspartner
für Schweinemast und Ferkelerzeugung von der Westfleisch Beratungstierärztin und regional
zuständigen Mitarbeitern des Einkaufs ausführlich zur Umsetzung der „Brancheninitiative Tierwohl“ unterrichtet.
Stakeholder der Westfleisch-Gruppe (Beispiele)
Mitarbeiter
Handelskunden /
Endverbraucher
Landwirte
Lieferanten
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
99
13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Praxisrelevante Anregungen der Landwirte aus der Diskussion waren wertvolle Bausteine zur
Kriterienfindung und für die Handlungsanweisungen. Anschließend wurden alle wichtigsten
­Aspekte aus diesen Veranstaltung in einem Beitrag der Mitgliederzeitschrift „INFO für Landwirte“
Ausgabe Dezember 2014 zusammengefasst und allen Mitgliedern zugesandt.
Um die Ansprüche weiterer Stakeholder sichern zu können, arbeiten weitere interne Vertreter
externer Stakeholdergruppen mit ähnlicher Methodik und pflegen einen regelmäßigen Ideenund Meinungsaustausch. Eine besondere Rolle bei der Einbeziehung der Stakeholder haben
Westfleisch-Führungsorgane und -Gremien. Deren Mitglieder sind gleichzeitig Vertragsland­
wirte des Unternehmens und gewährleisten somit die Interessenvertretung von Kooperationspartnern und weiteren Anspruchsgruppen. Zudem tragen sie gleichzeitig Entscheidungs­
verantwortung im Unternehmen.
Entscheidungsprozesse im Unternehmen
Westfleisch-Vorstand
(Entscheidungsorgan)
Ziele
und Empfehlungen
Entscheidung
Nachhaltigkeitsstrategie – Arbeitskreis
Koordination und
Umsetzung
100
Konzern-Standorte
Abteilungen
Fleischcenter Coesfeld
Fleischcenter Hamm
Fleischcenter Lübbecke
Fleischcenter Paderborn
Westfleisch Erkenschwick
GmbH
WestfalenLand GmbH
Einkauf
Qualitätsmanagement
Recht
IT
Kommunikation
Technik
Organisation
Finanzen/Controlling
Personal
Vertrieb
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Energie- und Umweltmanagement
Westfleisch betreibt die Energie- und Umweltpolitik konzernweit. Die Unternehmensgruppe
­betrachtet diesen ineinander verwobenen Themenkomplex ganzheitlich. Der Energie- und Umweltschutz wird mit der Systematik des Qualitätsmanagements in den Betrieben gelebt. Alle
Westfleisch-Betriebe sind nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert, der Standort Lübbecke zusätzlich
nach „Eco-Management and Audit-Scheme“ (EMAS).
Um ein wirtschaftlich effizientes und umweltfreundliches Energiemanagement und dessen
a­ ktive Überwachung zu ermöglichen, werden die messtechnischen Ausstattungen der Betriebe
schrittweise verbessert. Im Berichtsjahr wurden weitere wirkungsvolle interaktive Energie-­
Monitoring-Systeme in Betrieb genommen. Die Daten der Systeme sind die Grundlage für
­Entscheidungen zur Verbesserung.
Stromverbrauch nach Bereichen
Druckluft Kompressoren
Kälteanlagen
Stromverteilung
Bereiche/Anlagen
Kläranlage
Mieter
Produktion
Schlachtung
Wasseraufbereitung
Vakuumstation
Sonstige
Wasserverbrauch nach Bereichen
Kältetechnik
Kesselanlagen
Kläranlage
Mieter
Salzraum
Schlachthaus
Wasserverbrauch
Bereiche/Anlagen
Spülraum
Verpackung Brühwurst
Verpackung Rohwurst
Wurst Produktion
Zerlegung
Sonstiges
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
101
13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Abfälle
Zum ersten Mal werden im Rahmen des GRI G4-Reportings Daten der an den produzieren­­den
Standorten anfallenden Schlachtabfälle tierischen Ursprungs veröffentlicht; diese gelten
­branchenspezifisch als Hauptabfallprodukt.
Kat 2
(23,7
,4 Kat 3
4%
Ver
k au f
�
�
Kat 1
Ka
7%
t
En
ts 3
or
gu
n
8
(3
g)
n Kategorie 1
n Kategorie 2
n Kategorie 3
8,60 %
29,20 %
62,20 %
Aus wirtschaftlicher Sicht ist besonders Material der Kategorie 3 (gem. EU Verordnung (EG)
1069/2009) beachtenswert, da dieses Material zum Großteil nicht kostenpflichtig entsorgt
­werden muss, sondern vermarktet und weiterverarbeitet werden darf. Dazu zählen tierische
Nebenprodukte, die bei der Gewinnung von für den menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen anfallen und Schlachtkörperteile, die als genussuntauglich deklariert werden. Dazu z­ ählen
unter anderem Schlachtnebenprodukte wie z.B. Häute, Hufe, Hörner und Schweineborsten.
Daraus können Grundstoffe für die Oleochemie und Tierfutter gewonnen werden. Ferner
­
­dienen sie als Rohstoff für Biogas- und/oder Kompostierungsanlagen.
Die 12 Bausteine der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“
Die „Qualitätspartnerschaft Westfleisch“ wurde im Jahr 2007 entwickelt und umfasst zwölf Bausteine, die die bedeutsamen Ziele der Unternehmensgruppe definieren. Dabei handelt es sich
um Themenfelder wie Qualitätsmanagement, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Tierschutz und
Tierwohl sowie um die soziale Verantwortung des Unternehmens, Mitarbeiterbeteiligung und
Mindestlohn.
Durch das unabhängige Zertifizierungsunternehmen SGS Germany GmbH wird die Zielerreichung und der Einklang der ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien der Qualitätspartnerschaft jedes Jahr erneut beurteilt. Die Ergebnisse der in 2014 durchgeführten Auditierung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind in einer „Zielspinne“ dargestellt. Insgesamt neun
Bausteine (Qualitätsstandard, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Regionalität, Handelswert,
T­iergesundheit und Hygiene, Preisbildung, Kooperationsverträge und Mitarbeiterbeteiligung)
­erreichten in 2014 den Erfüllungsgrad von 100 Prozent.
Mit der Einführung des brancheneinheitlichen Mindestlohns zum 1. August 2014 konnten die
gesonderten Lohnüberprüfungen der Werkvertragspartner entfallen. Diese werden durch
­begleitende monatliche Berichte an Wirtschaftsprüfer ersetzt; deshalb zeigt sich prüfsystem­
bedingt eine geringe Verschlechterung in der Kategorie Mindestlohn.
Im Bereich Frische ist eine leicht negative Entwicklung des Erfüllungsgrades zu verzeichnen, die
durch die Einbeziehung von neuen Produkten im Entwicklungsprozess in die Datengrundlage
der Auswertung bedingt ist.
Im Bereich Tierwohl zeigt sich der Erfolg einer intensiven Prozessoptimierung und Kontrolle.
Dort konnten wir uns auf bereits hohem Niveau um weitere 2,69 Prozentpunkte verbessern.
Um ein möglichst genaues und vergleichbares Bild von allen Aspekten des Nachhaltigkeits- und
Energiemanagements zu erhalten, werden jährlich nach dem Internationalen Standard der
Global Reporting Initiative alle produzierenden Betriebsstätten exklusive der Tochterbetriebe
der Westfleisch-Gruppe dargestellt.
102
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
13 Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
Gesetzliche
QS-
IFS-
Anforderungen
Anforderungen
Anforderungen
% Zielerreichung
Westfleisch
WESTFLEISCHKriterien
f
Audit März 2015
Geprüft und auditiert durch SGS-Germany GmbH
Audit März 2014
1
Mitarbeiter
100 % (100)
Mindestlohn
98% (100)
Frische
97% (98)
12
2
Umweltschutz und
Nachhaltigkeit
100 % (100)
11
3
Gesetzliche /
QS- / IFSAnforderungen
erfüllt
10
Boni und
Sonderzahlungen
100 % (100)
Qualitätsstandards
100 % (100)
4
9
Kooperationsverträge
100 % (100)
5
6
8
Tierschutz
98% (95)
7
Regionalität
100 % (100)
Handelswert
100% (100)
Tiergesundheit
und Hygiene
100% (100)
Preisbildung
100 % (100)
1
7
Q
2
3
4
5
6
8
9
10
11
12
Westfleisch – Auszug aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2014
103
Impressum
Herausgeber
Westfleisch-Gruppe
Brockhoffstraße 11
48143 Münster
Telefon: +49 (0)2 51 4 93-0
Fax:
+49 (0)2 51 4 93-12 89
eMail:[email protected]
www.westfleisch.de
Bilder
Westfleisch
fotolia
104
Westfleisch eG Geschäftsbericht 2014
WESTFLEISCH eG
48143 Münster · Brockhoffstraße 11
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