Die volle Packung in Sachen Rockmusik - LAYER

Transcription

Die volle Packung in Sachen Rockmusik - LAYER
Dienstag, 12. April 2016
Schwäbische Zeitung
Die volle Packung in Sachen Rockmusik
Zitat des Tages
„Und weil es
dieses Jahr keine
Musiknacht gibt,
haben wir uns
gedacht, wir
ziehen das
diesmal etwas
größer auf.“
Hardy Huber übers das Flieger
Open Air, das am 11. Juni in Bürgermoos über die Bühne geht.
Übrigens
●
Langeweile
Von Jens Lindenmüller
K
●
inder sind anstrengend. Nicht
in dem Sinn wie es harte körperliche Arbeit ist, sondern irgendwie anders. Mehr so für den
Kopf. Einem Dreijährigen „Warum?“Fragen zu beantworten, ist spätestens
ab Frage 26 kein Zuckerschlecken
mehr. 34 Mal hintereinander den
Traktoranhänger vollladen und wieder auskippen, würde vielleicht sogar Spaß machen – wenn ich es denn
selber machen dürfte und nicht bloß
als Live-Kommentator gefragt wäre.
Auch die gespielte Überraschung
beim Versteckspiel würde mir vermutlich leichter fallen, wenn der Junior seine Wasserflasche nicht 18 Mal
in Folge an exakt derselben Stelle verstecken würde. Von daher fand ich
die Aussicht auf zwei ruhige Tage –
weil Levi mit Mama verreist war –
ziemlich verlockend.
Als ich am ersten Abend nach der
Arbeit heimkam: Ruhe. Kein heranstürmender Zwerg, der unbedingt
Bahn spielen, im Bällebad toben oder
irgendeinen Blödsinn anstellen wollte. Einfach nur: Ruhe. Und ich? War
völlig irritiert. Sollte ich lesen? Fernsehen vielleicht? Darts spielen? Oder
sowas wie aufräumen? Vor lauter
Freizeit wusste ich tatsächlich nichts
mit mir anzufangen. Ich hab’ dann
von allem ein bisschen gemacht,
wirklich entspannend war es nicht.
Am Samstag hab’ ich’s dann fertiggebracht, völlig grundlos morgens um
7.30 Uhr aufzustehen. Früher war das
die Heimkehrzeit. Die wilden Jahre
scheinen endgültig vorbei. Was soll’s.
Seit Levi wieder daheim ist, hat mein
Leben wieder einen Sinn.
Am Wochenende
sind Kinderbibeltage
TETTNANG (jw) - Die Kinderbibeltage der Martin-Luther-Kirchengemeinde finden am Freitag, 15., und
Samstag, 17. April, im Martin-LutherGemeindehaus statt. Am Sonntag, 18.
April, werden die Kinder den Gottesdienst in der Schlosskirche im Neunen Schloss mitgestalten. In diesem
gemeinsamen Gottesdienst der Kinder mit den Erwachsenen werden
auch Kinder die Heilige Taufe empfangen.
Das Thema der Kinderbibeltage
lautet: „Detektiv Pfeife folgt der
Glücksspur.“ Es geht um die Seligpreisungen aus dem Matthäus-Evangelium, die kindgerecht mit Singen,
Basteln, Spielen und dem gemeinsamen Essen erfahren werden sollen.
Eingeladen sind alle Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren.
Die Termine sind: Freitag, 15.
April, 14.30 bis 17 Uhr, und Samstag, 16. April, 10 bis 16 Uhr im
Martin-Luther-Gemeindehaus
sowie Sonntag, 17. April, 9.30 Uhr
Gottesdienst für Kinder und Erwachsene in der Schlosskirche mit
anschließendem Kirchenkaffee. Um
einen Kostenbeitrag am Freitag für
Bastelmaterial von 3 Euro und am
Samstag von 5 Euro einschließlich
Mittagessen wird gebeten. Eine
Anmeldung ist nicht nötig. Weitere
Informationen erhalten Interessierte im Pfarramt, Telefon
07542 / 74 55.
15
Flieger Open Air steigt am 11. Juni auf Layer-Areal in Bürgermoos – Vorverkauf hat begonnen – SZ verlost Karten
Von Kai Lohwasser
●
TETTNANG - Das Flieger Open Air
rückt näher, der Kartenvorverkauf
hat begonnen: Bei Veranstalter Hardy Huber ist die Vorfreude groß,
denn am Samstag, 11. Juni, wird gerockt, dass die Socken qualmen. Dafür sorgt schon Thomas Blugs Rockanarchie.
Und der Gitarrenvirtuose, den
Musik- und Szene-Kenner Huber zu
den besten Rock-Gitarristen weltweit rechnet, „zumindest zu den Top
100“, kommt nicht allein. Basser und
Sänger Rudi Spiller wird ihn am Tieftöner begleiten und Simple-MindsDrummer Mel Gaynor sorgt für den
passenden Rhythmus.
Vier Stunden soll es an jenem
Samstag im Juni die volle Packung in
Sachen Rockmusik geben. Im Vorfeld wird „Thin Mother“ die Besucher passend einstimmen. Die Kombination ist perfekt, glaubt der Flieger-Chef: eine regionale Szene-Größe, die nicht nur bei den älteren
Semestern gut ankommt, und mit
Thomas Blugs Rockanarchie ein echtes musikalisches Highlight.
Davon ist auch Jürgen Layer überzeugt. Der Geschäftsführer von Layer Großhandel war als Besucher im
Flieger, als Thomas Blug und Rudi
Spiller im vergangenen Dezember
eine erstklassige Performance in
Tettnang gezeigt haben. Nach dem
Auftritt war Layer begeistert: „Wie
sich der Sänger da reinsteigert,
Wahnsinn.“ Gemeinsam waren sich
Huber und Layer einig: Das muss
Die Vorfreude aufs Flieger Open Air auf dem Areal von Layer-Großhandel steht ihnen ins Gesicht geschrieben (von links): Flieger-Wirt Hardy Huber,
FOTO: KAI LOHWASSER
David und Jürgen Layer.
wiederholt werden. „Und weil es dieses Jahr keine Musiknacht gibt, haben wir uns gedacht, wir ziehen das
diesmal etwas größer auf.“
Größer heißt in diesem Fall nicht
nur mehr Rockmusik von mehr
Künstlern. Größer bedeutet vor allem auch ein größeres Veranstaltungsgelände. So findet das Flieger
Open Air im Juni auf dem Betriebsgelände von Layer Großhandel in
Bürgermoos statt. Eine ideale Locati-
Sie rocken das Flieger Open Air (von links): Mel Gaynor, Rudi Spiller und Thomas Blug.
FOTOS: PR
on, glaubt Huber, der selbst mit seinem Flieger-Team den Getränke-Part
übernimmt. Und auch für feste Nahrung wird gesorgt sein. „Unser Partner fürs Essen ist die Metzgerei
Gössl“, sagt der Veranstalter.
Auch bei Regen kein Problem
Ideal sei das großzüge Areal nicht
nur, weil es für den Fall der Fälle eine
großzügige Überdachung aufweist,
sondern auch deshalb, weil es direkt
im Industriegebiet liegt und sich die
Lärmbelästigung für die nächsten
Anwohner relativ in Grenzen halten
dürfte. „Wir werden die Bühne in
Richtung Kau aufstellen“, sagt Jürgen Layer, den Sohn David bei der
Organisation unterstützt. Layer erinnert sich: Bis etwa 1995 habe es bei
Layer Großhandel wiederkehrend
sogenannte Handwerkertreffs gegeben, bei denen Musikkapellen aufgespielt hatten. Insofern sei die Kombination von Layer und Musik nichts
Neues.
Und für Hardy Huber ist es das
ohnenhin nicht, hat das Flieger Open
Air doch eine lange Tradition. Wobei
der Szenekenner das Event keines-
Rosi Nuber gibt Vorsitz des Musikvereins auf
Nach vielen Jahren in verantwortlichen Positionen tritt die Musikerin nun zurück ins Glied
TETTNANG (ans) - Wenn sich die
Mitglieder der Stadtkapelle am Donnerstag zu ihrer Hauptversammlung
treffen, steht ihnen auch ein Abschied
bevor, der den meisten sicher nicht
ganz leicht fallen wird: Rosi Nuber,
seit fünf Jahren Vereinsvorsitzende,
gibt ihr Amt an eine jüngere Nachfolgerin ab. Als ein seit 40 Jahren aktives
Mitglied bleibt sie ihrem Verein treu,
als Amtsträgerin zieht sie sich zurück.
„Ich freue mich auf die Zeit, wenn
ich weniger Verantwortung tragen
muss und in die Probe gehen kann,
um einfach Musik zu machen“, sagt
die Rosi Nuber, die damit im Vorstand
auch einen Generationswechsel einläuten will und sich künftig mehr um
ihre eigenen Bedürfnisse kümmern
möchte. Denn wer Rosi Nuber kennt,
weiß, dass es mit dem Job im Musikverein längst nicht getan ist. So ist sie
in Tettnang in unterschiedlichen Zusammenhängen präsent und engagiert sich zusammen mit ihrem Mann
Klaus zum Beispiel bei der Bürgerenergiegenossenschaft oder im Tafelladen.
Mit Menschen umzugehen, das
liegt ihr. Die immer wieder neuen Begegnungen empfindet sie als Bereicherung, ebenso wie die Verlässlichkeit langjähriger Beziehungen. „Der
größte Gewinn ist für mich der Kontakt zu anderen“, sagt Rosi Nuber.
Bankkauffrau hat sie gelernt. Das sei
was Solides, fanden die Eltern, und sie
war einverstanden. Den Umgang mit
trockenen Zahlen mag sie zwar, und
organisieren kann sie richtig gut, aber
eben: Sie braucht die Menschen um
sich herum.
Familie, Arbeit, Verein, Kirche
Seit 2012 arbeitet die Mutter zweier
erwachsener Söhne im Pfarrbüro der
katholischen Kirchengemeinde, zuvor hatte sie beim Ortsverband des
Roten Kreuzes das Büro geschmissen.
Beim Nachdenken über ihre Familie,
in der sie mit drei Geschwistern auf-
gewachsen ist, schält sich eines klar
heraus. „Wir sind alle eher bescheiden und stehen nicht besonders gerne
im Rampenlicht“, erzählt sie und ergänzt: „Obwohl ich natürlich Routine
gewonnen habe, bin ich noch immer
nervös, wenn ich in der Öffentlichkeit
sprechen muss.“ Ebenso lebte die Familie, so wie sie selbst heute, in einem
Rahmen, der durch ein paar Fixpunkte im öffentlichen Leben einer Stadt
wie Tettnang und dem klaren Bekenntnis zu bestimmten Werten um-
Was Rosi Nuber tut, das tut sie verlässlich und verbindlich. Dazu ist sie
immer freundlich und fröhlich – so kennt man sie.
FOTO: MUSIKVEREIN
rissen ist: Familie, Arbeit, Verein, Kirche.
Dass sie Musik machen wollte, war
ihr schon früh klar, bereits als Erstklässlerin lernte sie Akkordeon spielen, wechselte später aber zugunsten
der einfacheren Handhabung beim
Transport zur Klarinette. Noch in den
70er-Jahren stieg sie auf das Tenorsaxofon um, seit acht Jahren spielt sie
außerdem Bariton. Als die heute 53Jährige 1975 in den Musikverein eintrat, gab es bei den Tettnanger Blasmusikern kaum eine Handvoll weiblicher Mitglieder. 23 Jahre lang war Rosi Nuber Schriftführerin, und der ehemalige Vorsitzende Hans-Dieter
Walter lobte sie einmal so: „Sie war
die beste Schriftführerin, die ich je
kennengelernt habe.“
Heute haben die Musikvereine natürlich sehr viele weibliche Mitglieder. Trotzdem ist es in diesem Umfeld
noch immer relativ selten, dass Frauen es auf 40 Jahre bringen, und dass
sie zudem Verantwortung in einer
Führungsposition übernehmen. Warum sie sich so intensiv für diesen
Verein engagiert? „Ich bin da so reingerutscht, und mir ist wichtig, dass
der Verein läuft und weiterkommt“,
sagt Rosi Nuber. Auch wenn sie ihr
Vorstandsamt nun aufgibt, die Befriedigung, Musik zu machen, wird ihr
bleiben. Ihr Fazit nach fünf Jahren als
Vorsitzende fällt ohnehin gut aus:
„Ich persönlich habe in dieser Zeit
viel gelernt“, sagt sie.
wegs als Konkurrenz zum Schlossgarten Open Air sehen will, das am
22. und 23. Juli in Tettnang steigt und
musikalisch eine andere Zielgruppe
hat. Denn was die Zuhörer beim Flieger Open Air erwartet, „ist richtig
gute Rockmusik“, ordnet Hardy Huber ein. Wert legt er außerdem noch
auf eine andere Sache, die vor allem
Fußballbegeisterte betrifft: „An diesem Abend gibt es bei der FußballEM kein Deutschlandspiel, das war
das Erste, was ich nachgeprüft habe.“
Die SZ verlost fünfmal zwei
Karten für das Event. Wer gewinnen will, wählt heute die Telefonnummer 01379 / 88 62 15 (0,50€/
Anruf aus dem Festnetz der DTAG)
und nennt das Lösungswort „Flieger Open Air“. Tickets gibt’s regulär bei Layer Großhandel, im
Flieger, beim TIB und bei der
Schwäbischen Zeitung im Vorverkauf zu 15 Euro sowie an der
Abendkasse zu 18 Euro. Schüler
und Studenten zahlen zehn Euro
im Vorverkauf, Menschen mit
Behinderung fünf.
Flüchtlinge
im Pfarrhaus?
HILTENSWEILER (sz) - Parallel zum
Gutachten zur Nutzung als Dorfladen soll der bisherige Kindergarten
Hiltensweiler auch auf eine mögliche Nutzung für die Unterbringung
von Flüchtlingen hin überprüft werden. Dasselbe gilt für das Pfarrhaus.
Darauf hat sich der Kirchengemeinderat Hiltensweiler mit Bürgermeister Bruno Walter verständigt.
Der Gemeinderat hatte im März
beschlossen, der Bürgerinitiative
„Wir brauchen wieder einen Dorfladen“ einen Zuschuss für die Erstellung eines Gutachtens zur Umnutzung des Kindergartens Hiltensweiler in einen Dorfladen samt Dorftreff
zu gewähren – unter dem Vorbehalt,
dass der Kirchengemeinderat einer
solchen Nutzung und einer Nutzung
als Flüchtlingsunterbringung zustimmt. Im Punkt „Flüchtlingsunterbringung“ wich der Beschluss von
jenem des Ortschaftsrates ab. Im
Kirchengemeinderat fragte Bruno
Walter nun an, ob die Kirchengemeinde sich vorstellen könnte, das
Pfarrhaus in Hiltensweiler für die
Unterbringung von Flüchtlingen an
die Stadt zu vermieten, wenn im Gegenzug für Aktivitäten der Kirchengemeinde der Dorftreff genutzt werden könnte.
Die Ergebnisse von Gutachten
und Überprüfung sollen im Kirchengemeinderat, Ortschaftsrat, Verwaltungsausschuss und Gemeinderat
vorgestellt werden, wo dann die endgültige Entscheidung getroffen wird.
© 2016 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG
TETTNANG