Bericht vom Delegiertentreffen im BM:UKK

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Bericht vom Delegiertentreffen im BM:UKK
Sozialistische Jugend Vorarlberg
Bericht vom Delegiertentreffen im BM:UKK
Diverse Schülervertreter einiger AHS, Betroffene und Delegierte unterschiedlicher Bewegungen und Organisationen,
wie der Red Revolution, der Revolution, der AKS (Aktion kritischer Schüler und Schülerinnen) Wien mit der AKSBundesvorsitzenden, Claudia Sattler, der SLP (sozialistische Linkspartei) und wir von der SJV (sozialistische Jugend
Vorarlberg), Florian Keller, Martin Halder, Dragana Reichenbach und Ich, Felicia-Maria Pál, trafen sich am 16.
Dezember vor dem BM:UKK (Bundesministerium für Unterricht Kunst und Kultur), um im Interesse ihrer Mitschüler zu
sprechen und sich für sie stark zu machen. Das Bildungsministerium lud uns zu einem Gespräch, nachdem sich am
vergangenen Donnerstag 20.000 Schüler auf österreichs Straßen gegen diese Zentralmatura und das neue
Lehrerdienstrecht lautstark aussprachen.
Unsere Diskussionspartner waren Martin Netzer, Direktor des Bifie (Bundeinstitutes für Bildungsforschung, Innovation und
Entwicklung des österreichischen Schulwesens), Kurt Nekula, Chef Sektion 1 für AHS beim BM:UKK und ehemaliger
Abgeordneter zum Nationalrat (SPÖ) und Mag. Karl Hafner, Zuständiger und Ansprechpartner bei Fragen bezüglich Sektion
AHS und Pflichtschulen.
Geplant war von unserer Seite unsere gemeinschaftlich erarbeitete Forderungen einzubringen, die da wären,
‚Verschieben der Zentralmatura bis die Bedingungen geschaffen sind‘, ‚Keine Verschärfung im
Benotungssystem‘, ‚Ablehnung des neuen Lehrerdienstrechts‘, und ‚Geld für Bildung statt für
Banken: 5% der Wirtschaftsleistungen müssen ins Bildungsbudget fließen‘. Die Ministerialabgeordneten nagelten die
anwesenden Vertreter fest und schließlich wurde hauptsächlich über kosmetische Aspekte der Zentralmatura (Mathematik:
Flüchtigkeitsfehler, 30% Grundkompetenzteil, Probeklausuren) diskutiert und die restlichen Themen wurden erfolgreich
abgeblockt und unter anderem nicht einmal angesprochen.
Was die finanzielle Situation in den österreichischen Schulen betrifft gab es ein Wortgefecht zwischen uns und den
Ministerialabgeordneten. Angesprochen wurde das jährliche Budget einiger AHS, seitens der Schüler wurde deutlich
gemacht, dass an einigen Oberstufen in den vergangenen Jahren das Budget um 10% gekürzt wurde, nachdem die
Beamten behaupteten, dass den Schulen ein größeres Budget zur Verfügung steht als in den vergangenen Jahren. Deutlich
wurde der Unmut und die Kritik der Vertreter, als zur Sprache kam, dass an zahlreichen wiener und vorarlberger Schulen
sogar an der Heizung gespart wird. Dies inspirierte uns auch dazu das Statement ‚Zentralheizung statt
Zentralmatura‘ zu verbreiten.
Florian Keller (SJV) stellte gleich zu Anfang an klar, dass die Zentralmatura unterfinanziert und überhastet sei und das die
Verknüpfung des neuen und alten Schulsystems noch Probleme darstelle.
Martin Halder, Schüler an der HAK-Bregenz gab an, dass Sparmaßnahmen im Bildungsbereich, die da wären Zentralmatura
und neues Lehrerdienstrecht, nicht in einem Kämmerchen des Ministeriums gelöst werden könne, sondern nur auf der Straße.
„Wir verhandeln auch heute nix“ – kam es gleich zu Anfang seitens der Ministerialbeamten, sie
seien die Ansprechpartner, wenn wir über die jetzige Zentralmatura reden wollen, doch für Gesetzesänderungen seien wir
bei ihnen an der ‚falschen Adresse‘, sie seien die ‚falschen Ansprechpartner‘– da sie
lediglich dafür sorgen, dass die Gesetzesbeschlüsse umgesetzt werden.
Sie informierten uns über ihre ‚Ratlosigkeit‘. Netzer sprach auch davon, dass er unsere Sorgen ernst
nehmen wolle und ein „offener Austausch“ ihm wichtig sei, „offene Fragen“ sollten geklärt
werden. Hafner meinte, dass dies ein ‚Informations-und Interessensaustausch‘ sei und man keineswegs
auf irgendwelche Verbesserungsvorschläge, wie bezüglich der schriftlichen Reifeprüfung in Mathematik oder den
Probeklausuren, nur um zwei zu nennen, die laut Aussagen der Anwesenden Vertretern, miserabel gelaufen wären,
eingehen werde.
Nekula bekräftigte, dass dies keine Verhandlungen seien, lediglich sollten hier die Anliegen der Vertreter der
Schülerstreikbewegung aus Österreich vorgetragen und angehört werden. Die Reaktion der Anwesenden aus der
Streikbewegung waren ablehnend und amüsiert, da sie keineswegs angereist waren, um Informationen auszutauschen,
sondern auf konkrete Verhandlungen gehofft hatten, doch bereits darauf eingestellt waren, dass man sie nicht ernst
nehmen werde, und aus diesem Grund für den 18. Dezember in Vorarlberg und Wien bereits Streiks angesetzt waren.
Netzer bemerkte auch öfter, dass anhand von Statistiken gezeigt wird, dass das Konzept der Zentralmatura durchdacht
und durchaus vorteilhaft für Schüler sei. Die Frage, warum so viel aufgebrachte Schüler, Delegierte geschickt hätten, wenn
die Zentralmatura doch so schülerfreundlich sei, stellte sich ihnen anscheinend nicht.
Die Vertreter der Schüler waren sich einig, dass unsere Erfahrungen mehr wert seien als irgendwelche Statistiken!
Außerdem verkündeten sie, dass sie bereit wären ‚so gschwind wie möglich‘
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Sozialistische Jugend Vorarlberg
‚Infoveranstaltungen‘ an Schulen zu veranstalten, um Lehrer, bei denen noch Informationsbedarf bezüglich
der Rahmenbedingungen und der Durchführung der Zentralmatura herrscht, aufzuklären. Dies würde bedeuten, dass sie an
mehr als 20 Schulen österreichweit solche ‚Infoveranstaltungen‘ durchführen müssten.Spätestens nach dieser
absurden Aussage wurde mehr als überdeutlich, dass das ‚Gespräch‘ nur darauf hinauslief uns zu vertrösten.
Wir hoffen alle auf konkrete Besserungen der Situation und darauf, dass angemessene Bedingungen geschaffen
werden, um eine akzeptable Lösung für die Schüler, wie auch für die Lehrer zu finden, im Bezug auf die Zentralmatura und
auf das neue Lehrerdienstrecht!
Wien, MO, 16.12.2013, Felicia-Maria Pál
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