Mit Öko-LabeL auf erfoLgskurs

Transcription

Mit Öko-LabeL auf erfoLgskurs
Mit Öko-Label
auf Erfolgskurs
Winzerpaar Philipp und Yvonne
Grendelmeier-Bannwart (Zizers)
Bündner Weine stehen meist als Synonym für Pinot-Noir-Gewächse.
Auch bei Philipp Grendelmeier, aber nicht nur. Der 51-jährige Winzer
zeigt mit seinen Cuvées, was der Boden in Zizers sonst noch hergibt.
Alles «made by Grendelmeier-Bannwart» – auch die Natur belassenen
Fruchtsäfte, die gebrannten Wasser und die saftigen Fleischerzeugnisse.
Text und Bild: Nicole Amrein
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m Quellenhof in Bad Ragaz stehen seine Konfitüren auf dem Frühstücksbüfett: Aprikosen-Pfirsich, Mandarinen-Kürbis, KirschenJohannisbeer und neuerdings auch KiwiBanane. Die Kiwis – sie reifen direkt hinter dem Bauerngut «Im Tschalär», am SüdwestHang in der sonnigsten Gemeinde des Bündner
Rheintals. Hier gedeihen auf kalkhaltigen, porösen Böden sämtliche Beeren, die unter dem Label
«Grendelmeier-Bannwart» zu Fruchtsäften und
Spirituosen verarbeitet werden. Und hier wachsen in Yvonne Grendelmeiers Stall auch die Rinder heran, aus denen in der Hausmetzgerei saftige
Salsiz und Bündnerfleisch entstehen.
Hotels in der ganzen Schweiz
setzen auf die Produkte
Produzieren Weine, Spirituosen,
Fruchtsäfte, Konfitüren, Fleisch – mit
Erfolg: Philipp und Yvonne Grendelmeier-Bannwart (hier in ihrem
Rebberg in Zizers).
Mehr als 200 Hotels und Gastronomiebetriebe
setzen in der Schweiz auf das ökologische Schaffen und den persönlichen Einsatz des Ehepaars
Grendelmeier. Lieferungen fährt der Lebensmittelingenieur selber aus, sucht den Kontakt zu
den Kunden, will deren Bedürfnisse wahrnehmen. So entstand unter anderem der «Trais Cotschens», der neben Merlot-Trauben auch Cabernet Dorsa und Zweigelt enthält. Dieser für die
Region ungewöhnliche Cuvée reift 18 Monate in
Barriques aus französischen und amerikanischen
Hölzern. Dreitausend Flaschen sind es pro Jahr.
Vom soeben erst ins Sortiment aufgenommenen
Chardonnay wird nur gerade ein einziges Fass
gekeltert. 225 Liter, mehr geben die Reben auf der
Ochsenweid nicht her.
Food & Beverage Winzer-Porträt
Nachhaltigkeit geht vor Menge!
Die grossen Quantitäten interessieren Philipp
Grendelmeier und seine Frau Yvonne nicht. Kennengelernt an der ETH Zürich – sie studierte
Agronomie –, sind die beiden seit zwanzig Jahren dabei, ihr eigenes Label aufzubauen. Und
zwar ungeachtet der grossen Namen, die sich
im Umkreis von wenigen Kilometern sonst noch
befinden. Dabei stammt Philipp Grendelmeier
gar nicht aus der Gegend, kommt ursprünglich
aus Zürich. «Ein Stadtflüchtling», wie er es ausdrückt. «Mich hat es schon als Kind stets in die
Natur gezogen. Mein Höchstes war es immer,
Dinge zu mischen.» So hat er schon als Knirps
am Herd gestanden und Risotto-Reis mit Tomaten verrührt, aus lauter Freude am Tun. Heute tut
der Winzer-Quereinsteiger dies höchst professionell, scheut sich auch nicht, unter dem Namen
«Zizerser Perla» Pinot-Noir-Trauben zu einem
Schaumwein zu keltern – inklusive zweiter Hefegärung in der Flasche.
Ab 145 Franken den
eigenen Rebstock
Kunden, denen all diese «Abenteuer» immer noch
nicht genügend Abwechslung bieten, haben darüber hinaus die Möglichkeit, dem «RebstockClub» beizutreten. Für einen Preis zwischen 145
und 300 Franken (je nach Weinsorte) erhält man
für zehn Jahre seinen eigenen Rebstock, kann im
Rebberg selber Hand anlegen und dem Winzer
im Keller über die Schultern schauen. Sogar eine
Dividende fällt bei dieser Arbeit ab: eine Flasche
Wein pro Jahr – und, von Philipp Grendelmeier
versprochen, «jede Menge Spass und Gaumenfreude».
H
www.zizerser.ch
Nur wenige Kilometer trennen die Gemeinde Zizers
von Maienfeld, Fläsch, Malans und Jenins – und damit
von der «Bündner Herrschaft», diesem wohlklingenden
Namen für grosse Pinot-Noir-Weine. Von Produzenten
wie Daniel Gantenbein, Irene Grünenfelder und Georg
Fromm. Trotz dieses geografisch bedingten Standortnachteils, der rein gar nichts mit der Beschaffenheit des
Bodens zu tun hat, ist es Philipp und Yvonne Grendelmeier-Bannwart gelungen, in den letzten zwanzig Jahren ein eigenes Label zu etablieren: mit Weinen, Spirituosen, Konfitüren, Fruchtsäften und Fleischerzeugnissen. Verschiedenste regionale Produkte direkt ab Familienbetrieb: ein Konzept, das für manchen Abnehmer
in Hotellerie/Gastronomie Sinn macht, jedoch nur aufgeht, weil beim Hersteller höchst professionell gearbeitet wird – und zwar von der Produktion bis hin zum
Marketing. Ein Musterbeispiel, wenn es um regionale,
nachhaltige Produktion geht!
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