Geschäftsbericht 2006

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Geschäftsbericht 2006
Geschäftsbericht 2006
V O L K S W A G E N B A N K G M B H W E LT W E I T
Die Volkswagen Bank GmbH ist eine 100%-Tochtergesellschaft
der Volkswagen Financial Services AG mit Sitz in Braunschweig.
Gegenüber Kunden tritt die Volkswagen Bank GmbH zudem
über die Zweigniederlassungen Audi Bank, SEAT Bank, Skoda
Bank, AutoEuropa Bank und ADAC FinanzService auf.
Die Volkswagen Bank GmbH nutzt in Europa mit ihrer Vollbanklizenz den „Europäischen Pass“ und ist einschließlich
Filialen in neun Ländern direkt operativ tätig. Über die indirekte 50%-Beteiligung an der LeasePlan Corporation N.V. ist
sie mit Gesellschaften in insgesamt 27 Ländern verbunden.
Australien
Belgien
Brasilien
Dänemark
Deutschland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Großbritannien
Indien
Irland
Italien
Luxemburg
Neuseeland
Niederlande
Norwegen
Österreich
Polen
Portugal
Schweden
Schweiz
Slowakei
Spanien
Tschechien
Ungarn
USA
Vereinigte Arabische Emirate
Volkswagen Bank GmbH mit Filialen und Beteiligungsgesellschaften
Beteiligungsgesellschaften der Volkswagen Bank GmbH
VO L K SWA G E N B A N K G M B H I M Ü B E R B L I C K
in Mio. € (zum 31.12.)
Bilanzsumme
2006
2005
2004
2003
2002
21.023
19.084
21.435
16.245
15.123
10.943
9.792
9.943
10.312
9.512
253
232
221
221
222
Forderungen aus
Kundenfinanzierungen
Leasing
5.827
5.583
4.913
3.691
3.636
Kundeneinlagen
Händlerfinanzierungen
8.827
8.735
8.017
6.744
5.613
Eigenkapital
2.679
2.649
2.126
896
804
Eigenkapitalquote
12,8 %
13,9 %
9,9 %
5,5 %
5,3 %
Kernkapitalquote nach Grundsatz I
13,4 %
14,2 %
11,5 %
5,8 %
5,0 %
Eigenmittelquote nach Grundsatz I
20,1 %
20,4 %
18,8 %
11,6 %
10,0 %
Eigenkapitalrendite
13,3 %
13,0 %
19,5 %
14,6 %
14,6 %
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
354
309
294
124
117
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, sonstige Steuern
119
101
111
86
25
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne
235
208
183
38
92
–
–
–
–
–
Anzahl (zum 31.12.)
2006
2005
2004
2003
2002
Mitarbeiter
3.855
3.820
3.739
3.539
3.175
Jahresüberschuss
Rating 2006*
Standard & Poor’s
kurzfristig
langfristig
Moody’s Investors Service
outlook
kurzfristig
langfristig
outlook
Volkswagen Bank GmbH
A–1
A
stabil
Prime-1
A2
stabil
Volkswagen Financial Services AG
A–2
A–
stabil
Prime-2
A3
stabil
* Erläuterungen siehe Abschnitt „Kapitalmarktaktivitäten und Rating der Volkswagen Bank GmbH“
Wichtige Eckdaten nach IFRS für die Volkswagen Bank GmbH erhalten Sie auf unserer Website unter http://www.vwfsag.de (Investor Relations/Eckdaten).
Volkswagen Bank GmbH
Die Volkswagen Bank GmbH besteht seit 1949 und ist eine
der führenden Automobilbanken in Europa. Zur Kernkompetenz zählen individuelle Mobilitätsdienstleistungen, wie
Finanzierungs-, Leasing- und Versicherungsangebote rund
um das Automobil für Privat- und Geschäftskunden in
Deutschland und in weiteren acht europäischen Ländern.
Wir bieten darüber hinaus als Online-Direktbank insbesondere
in Deutschland das gesamte Spektrum von Kontenführung
bis zu Spar- und Anlagenprodukten. Durch die zunehmende
vertriebliche Verzahnung mit den Marken des Volkswagen
Konzerns hat unser Geschäftsmodell wichtige Impulse erhalten.
Aufgrund eigenständiger Kapitalmarktprogramme nutzen
wir die vielfältigen Emissionsmöglichkeiten an den weltweiten Kapitalmärkten. Ein gegenüber dem Volkswagen
Konzern differenziertes Rating sorgt dabei für attraktive
Refinanzierungskonditionen.
2 I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
Inhaltsverzeichnis
4 Geschäftsführung
5 Vorwort der Geschäftsführung
Unternehmensinformationen
10 Trend zum „All-Inclusive“-Angebot
16 Kapitalmarktaktivitäten und Rating der Volkswagen
Bank GmbH
18 Eigenmittelausstattung nach Aufsichtsrecht
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S 3
Lagebericht
Jahresabschluss 2006
22 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
22 Weltwirtschaft
22 Finanz- und Automobilmärkte
44 Bilanz
23 Steuerung und Organisation der Volkswagen Bank GmbH
23 Zentrale Aufgabenstellung
23 Organisation der Volkswagen Bank GmbH
47 Anhang
47 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
47 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
47 Erläuterungen zur Bilanz
53 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
54 Sonstige Erläuterungen
24 Analyse des Geschäftsverlaufs und Lage des Unternehmens
25 Ertragslage
26 Vermögens- und Finanzlage
28 Refinanzierungs- und Sicherungsstrategie
46 Gewinn- und Verlustrechnung
64 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
29 Risikobericht
29 Strategie, Grundsätze und Organisation
des Risikomanagements
31 Risikoarten
36 Zusammenfassende Darstellung
66 Aufsichtsrat
36 Chancen der Volkswagen Bank GmbH
70 Glossar
37 Personalbericht
38 Bericht über die Zweigniederlassungen, Zweigstellen
und Filialen
38 Nachtragsbericht
38 Prognosebericht
67 Bericht des Aufsichtsrats
68 Stichwortverzeichnis
Impressum
4 GESCHÄFTSFÜHRUNG
Burkhard Breiing
Sprecher der Geschäftsführung
Controlling, Unternehmenssteuerung, Operations, IT,
Großkunden, Versicherung, Region Osteuropa
Rainer Blank
Vertrieb Retail & Händlerfinanzierung
Rolf Grönig
Personal, Organisation
Dr. Michael Reinhart
Risikomanagement, Rechnungswesen,
Marktfolge
Klaus-Dieter Schürmann
Business Line Retail & Händlerfinanzierung, Direktbank, Treasury,
Regionen Nordeuropa, Südeuropa
VORWORT DER GESC HÄFTSFÜ H RU NG 5
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Deregulierung des Automobilvertriebs seit Ende 2005 hat auch in der Automobilfinanzierung deutliche strukturelle Veränderungen angestoßen. Zu den bisherigen Anbietern auf
diesem Markt sind Retailbanken, Ratenkreditinstitute, Universalbanken und unabhängige
Leasinggesellschaften hinzugekommen, die am jährlich steigenden Finanzierungsvolumen
und den günstigen Wachstumsaussichten partizipieren wollen. Unter den verschärften Wettbewerbsbedingungen und dem starken Druck auf die Margen hat sich die Volkswagen Bank
GmbH dennoch außerordentlich erfolgreich entwickelt.
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg auf 353,8 Mio. € und übertraf das Rekordergebnis des Vorjahres um 14,3 %. An unsere Muttergesellschaft Volkswagen Financial
Services AG haben wir hieraus einen Gewinn von 235,0 Mio. € abgeführt.
Zwei strategische Maßnahmen mit langfristiger Wirkung haben die erfreuliche Entwicklung
maßgeblich bewirkt: zum einen die stärkere Verzahnung mit den Marken des Volkswagen
Konzerns und zum anderen die weitere Optimierung des Risiko- und Kostenmanagements.
Gemeinsame Vertriebsinitiativen mit dem Volkswagen Konzern
Entscheidende Impulse für unsere Geschäftsentwicklung sind aus der ganzheitlichen Bearbeitung der automobilen Wertschöpfungskette entstanden. In 2006 haben wir die Zusammenarbeit des Vertriebs der Marken und der Finanzdienstleistungen deutlich intensiviert. Beim
Gedanken eines integrierten Angebots steht nicht mehr der Kauf eines Automobils und seine
davon getrennt erfolgende Finanzierung im Vordergrund, sondern der Abschluss eines kompletten Dienstleistungspakets, das alle wesentlichen Ausgaben einschließt.
Entscheidende Stärke dieses „All-Inclusive“-Gedankens ist, unseren Kunden in Zeiten wachsender Budgetrestriktionen eine klare, monatliche Planbarkeit ihrer Mobilitätskosten zu
geben. Während etliche Wettbewerber mit hohen Rabatten Kaufanreize zu setzen versuchen,
bieten wir dem Kunden ein umfassendes individuelles, modell- und ausstattungsbezogenes
Vertragsangebot auf Monatsbasis. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit,
mit einem einzigen Vertrag seine Mobilität auch bei Unfall, Reparaturen oder Arbeitslosigkeit
sicherzustellen.
6 VORWORT DER GESC HÄFTSFÜ H RU NG
Durch die Bündelung der Leistungen sind die gesamten Mobilitätskosten im direkten Wettbewerbsvergleich für den Kunden vorteilhafter.
Von der Bündelung der Leistungen profitieren nicht nur unsere Kunden – auch die Marken
und die Händler, und zwar durch eine deutliche Absatzsteigerung im Neuwagengeschäft. Und
dank der signifikanten Steigerung der Penetrationsraten haben wir gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einen sprunghaften Anstieg im Finanzierungs- und Versicherungsgeschäft erzielt.
Refinanzierungsstrategie
Wir haben unser umfassendes System zur Identifizierung, Messung, Analyse sowie Überwachung und Steuerung von Risiken weiter verbessert. Schwerpunkte lagen dabei auf einer
Optimierung des Kreditprozesses im Firmenkundengeschäft, der Weiterentwicklung
unserer Verfahren zur Bonitätsüberprüfung im Retailbereich sowie der Implementierung
neuer Instrumente zur Erfassung operationeller Risiken.
Zur Optimierung der Refinanzierungskosten haben wir 2006 unsere Anstrengungen für eine
Verbesserung des Ratings fortgesetzt. So haben wir unter anderem unsere Refinanzierung
noch unabhängiger von der Liquidität des Konzerns gestaltet.
Die internationalen Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s Investors Service sind
unserer Argumentation für eine Ratingdifferenzierung gefolgt. So hatte Moody’s bereits
2004 das Rating der Volkswagen Bank GmbH gegenüber der Volkswagen AG und der Volkswagen Financial Services AG um eine Ratingstufe angehoben. Standard & Poor’s hat diesen
Schritt im November 2006 ebenfalls vollzogen und setzte das Rating der Volkswagen Bank
GmbH um eine Ratingstufe auf nunmehr A herauf.
Im Rahmen unserer Kapitalmarktaktivitäten ist es uns 2006 zum dritten Mal gelungen, eine
Asset-Backed Securities (ABS)-Transaktion mit Anleihen im Gesamtvolumen von 959,5 Mio. €
zu platzieren und damit das ratingunabhängige Funding auszubauen. Zur weiteren Differenzierung der Refinanzierung der Volkswagen Bank GmbH trägt auch der Einlagenbestand der
Bank bei, der eine neue Rekordhöhe von 8,8 Mrd. € erreichte.
Impulse für eine sichere Zukunft
Mit den im vergangenen Geschäftsjahr getroffenen strategischen Weichenstellungen bieten
sich der Volkswagen Bank GmbH neue Chancen. Die Weiterentwicklung der „All-Inclusive“Strategie und ihre Übertragung auf andere europäische Länder unseres Vertriebsbereichs
geben weitere Wachstumsimpulse für unsere Bank.
Auch im markenunabhängigen Geschäft rechnen wir mit einer günstigen Entwicklung. Das
positive Ergebnis der LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, im Geschäftsjahr 2006, an
der wir über die Global Mobility Holding B.V. (GMH), Amsterdam, eine indirekte 50%Beteiligung halten, bestätigt dies. Auch unsere Zweigniederlassung AutoEuropa Bank, die
die Geschäfte der früheren Europcar Bank weiterführt, bietet eine hervorragende Grundlage
zum Ausbau des markenneutralen Finanzdienstleistungsgeschäfts.
VORWORT DER GESC HÄFTSFÜ H RU NG 7
Die Volkswagen Bank GmbH wird sich weiterhin als ein führender europäischer Mobilitätsdienstleister im Markt betätigen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf diesem Weg weiterhin mit Ihrem Vertrauen begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Burkhard Breiing
Sprecher der Geschäftsführung
Braunschweig, im März 2007
8
Unsere gemeinsamen Angebotspakete können wir auf die individuellen Wünsche unserer Kunden hervorragend
abstimmen. Im Zusammenspiel mit der hohen Markenakzeptanz der Audi-Modelle haben wir einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb.
Ralph Weyler,
Vorstand Marketing und Vertrieb der AUDI AG
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Unternehmensinformationen
10 Trend zum „All-Inclusive“-Angebot
10 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N
Trend zum „All-Inclusive“-Angebot
Die Bereitschaft, Einkommen und Ersparnisse für den Barkauf eines Automobils einzusetzen, nimmt in Zeiten empfundener Unsicherheit und Kaufzurückhaltung zunehmend ab. Neu- und Gebrauchtfahrzeuge werden zunehmend
finanziert oder geleast. Es zeigt das Interesse der Kunden, ihre Ausgaben über den Zeitraum der Automobilnutzung
liquiditätsschonend zu verteilen.
Eine veränderte Einstellung spiegelt sich ebenso bei den gewerblichen Kunden wider. Die Basel II-Richtlinien forcieren
die Entlastung des Eigenkapitals und fördern damit insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen die
Nutzung von Leasingangeboten.
Verbrauchereinstellung und Automobilmarkt verändern
sich nachhaltig
Die Analyse des Automobilmarkts hat verschiedene, für den
Volkswagen Konzern und insbesondere die Volkswagen Bank
GmbH wichtige Marktentwicklungen aufgezeigt und neue
Aktionsfelder ergeben.
Kunden von Automobilbanken halten ihre Fahrzeuge deutlich
kürzer als Barzahler. Die zunehmend kürzere Periode verstärkt
die Bedeutung der Kundenbindung; es macht auch deutlich,
dass die Strategie vieler Automobilhersteller, durch Rabatte
Kaufanreize zu schaffen, kein langfristiger Lösungsansatz
sein kann, da die zum Teil großzügige Rabattgewährung einen
späteren negativen Einfluss auf die Höhe der Wiederverkaufswerte ausübt.
Die Analyse hat auch ergeben, dass Kunden, die ihre Fahrzeuge
mithilfe der Automobilbanken finanzieren, häufiger zusätzliche Ausstattungsmerkmale wählen; sie entscheiden sich zudem häufig für größere Modelle und bevorzugen Neu- anstatt
Gebrauchtwagen. Hinzu kommt, dass es sich bei diesen Kunden
zumeist um Zweit- oder Mehrwagenbesitzer handelt.
Schließlich erlebt der Markt mit dem Vordringen immer neuer,
unabhängiger Händler und Werkstätten sowie Werkstattketten
eine deutliche Veränderung. So sind überall preisaggressive
Alternativen entstanden, die von den Kunden verstärkt genutzt werden. Die Margen der markenabhängigen Händler
und Werkstätten geraten so immer stärker unter Druck.
Neue Chancen in einem sich schnell wandelnden
Automobilmarkt
Ein wichtiges Ergebnis der Marktanalyse war die Entscheidung,
mit der Entwicklung intelligenter Strategien und innovativer
Produkte neue Chancen entlang der automobilen Wertschöpfungskette zu suchen und damit Ankerpunkte für die Sicherung
langfristiger Kundenbeziehungen zu setzen.
In der Umsetzung dieser Strategie werden die Vertriebsorganisationen des Volkswagen Konzerns und der Volkswagen
Bank GmbH stärker miteinander verzahnt, so dass beide bereits während der Entwicklung neuer Automobile tätig werden und auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Konzepte,
Produkte und Dienstleistungen erarbeiten.
Mobilitätsoffensive 2006 mit Produktinnovationen
Das Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses sind erstmalig
in 2006 eingeführte Mobilitätspakete, die dem Autokäufer
sowohl Finanzierung als auch umfassende Versicherungen
und Garantien sowie einen Wartungsvertrag als Mobilitätspaket aus einer Hand bieten. Mit Abschluss des Vertrags
U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 11
12 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N
stellt der Kunde für den Vertragszeitraum seine Mobilität
sicher und weiß, dass mit der monatlichen Rate alle wesentlichen Ausgaben – ohne die bedarfsabhängigen Benzinkosten –
abgedeckt sind. Erfolgreiches Beispiel dieser Strategie ist die
im ersten Halbjahr 2006 durchgeführte Aktion unter dem
Titel „FairP(l)ay“ im Rahmen der „Goal-Wochen“ des Volkswagen Konzerns. „FairP(l)ay“ umfasste neben einer 0,9%Finanzierung eine Kfz-Versicherung sowie eine Garantieverlängerung und zusätzlich auf Wunsch eine Restschuldversicherung inklusive kostenloser Arbeitslosigkeitsversicherung.
Ein neuer Volkswagen Golf wurde so beispielsweise für eine
Mobilitätspauschale von monatlich 129 € bei einer Kreditlaufzeit von 48 Monaten angeboten.
Im September 2006 startete auch SEAT für Neuwagen mit
einem Produktpaket analog der „FairP(l)ay“-Finanzierung.
Das Angebot heißt „Emoción-Paket“ und umfasst neben einem
günstigen Jahreszins eine Kfz-Vollkaskoversicherung, eine
Garantieverlängerung und eine Kreditabsicherung bei
Arbeitslosigkeit.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurde erstmals im Versicherungsbereich ein echter Paradigmenwechsel vollzogen: Mit
dem „FairEos-Tarif“ wird eine Versicherung nicht mehr an
den Fahrer, sondern an die Ausstattung des Autos geknüpft.
Wer das neue Eos Cabriolet-Coupé von Volkswagen mit einem
Parkassistenten bestellt, muss mit Abschluss seiner Versicherung im Schadensfall keine Selbstbeteiligung in Kauf
nehmen, weil er nachweislich die Wahrscheinlichkeit von
Schäden beim Einparken vermindert.
Bei kleineren Modellen, wie dem Volkswagen Fox und dem
Volkswagen Polo, hat eine Analyse der Unfallschäden ergeben,
dass die sicherheitsrelevante Fahrzeugausstattung, wie zum
Beispiel ESP (elektronisches Stabilisierungsprogramm), die
Schadenssummen erheblich reduzieren kann. Auf Basis
dieser Erkenntnis wurde ein spezieller Versicherungstarif
U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 13
entwickelt, der den Kunden beim Einbau eines ESP mit einer
deutlichen Reduzierung der Versicherungsprämie belohnt.
Mit diesen modellspezifischen Versicherungstarifen ist Volkswagen heute konkurrenzlos auf dem Markt.
Verzahnung der Finanzdienstleistungen mit der Marke
Volkswagen durch den Markt bestätigt
Entscheidend für diese Entwicklung ist die systematische
Zusammenarbeit von Marketing- und Vertriebsexperten der
Konzerngesellschaften und die enge Einbindung der Markenhändler. Der gute Refinanzierungsmix aus Kundeneinlagen
und kapitalmarktbezogenen Finanzierungsinstrumenten
unterstützt dabei die Volkswagen Bank GmbH, Finanzierungen
zu sehr attraktiven Zinskonditionen anzubieten.
Die Produktinnovationen binden den Kunden langfristig an
das Serviceangebot der Händlerorganisationen. Der Kunde,
der sein Fahrzeug mit einem Wartungsvertrag in den Werkstattbetrieben des Volkswagen Konzerns und nicht bei freien Anbietern reparieren oder warten lässt, wird mit einer günstigeren Versicherungsprämie belohnt. Darüber hinaus sieht
der Händler seine Kunden häufiger und kann eine intensivere Kundenbeziehung aufbauen.
Die Tarife der Automobilversicherungen können auf die Ausstattung des Fahrzeugs abgestimmt werden. Mit der Gründung
einer eigenen Rückversicherungsgesellschaft wurden die
Voraussetzungen geschaffen, um automobilspezifische Versicherungsraten zu entwickeln und damit zum Beispiel den
Einbau von sicherheitsspezifischen Ausrüstungsdetails berücksichtigen zu können. Der Erfolg ist offensichtlich: Bezogen
auf das gesamte Privatkundengeschäft des Volkswagen Konzerns stieg die Penetrationsrate für die Kfz-Versicherungsprodukte im Geschäftsjahr 2006 von 22 % auf 35,6 %.
Im Dialog mit den Kunden
Erfolg mit innovativen Produkten und Leistungen beinhaltet
auch die Berücksichtigung aller „Kontaktpunkte“ mit Kunden
und Interessenten. Diese wenden sich heute nicht mehr nur
an ihren Händler, um sich über Automarken, Ausstattungsmerkmale oder Finanzierungsmöglichkeiten zu erkundigen.
Insbesondere durch die Nutzung der Online-Medien werden
die Marken des Volkswagen Konzerns und die Volkswagen
Bank GmbH heute vielfach direkt angesprochen. Mit diesen
umfassenden Kontakten gewinnen kundenorientierte Prozesse in Marketing, Vertrieb und Service immer stärker an
Bedeutung.
Kundenorientierte Prozesse bedingen eine aktuelle und ganzheitliche Sichtweise. In der Praxis wird dies durch den Aufbau und die Pflege von Customer Relationship ManagementSystemen sichergestellt. Diese ermöglichen es, Entwicklungen
und Verbesserungen zu unterstützen. So können neue marktorientierte Produkte und Dienstleistungen entwickelt und angeboten werden.
14
Die angebotenen Pakete sind ein tolles Instrument zur Steuerung des Neu- und Gebrauchtwagengeschäfts.
Wir vermeiden Preis- und Rabattdiskussionen in unseren Autohäusern – zusätzlich erreichen wir eine intensive
Kundenbindung und eine verbesserte Auslastung unseres Ersatzteilgeschäfts.
Karsten Würfel, Verkaufsleiter Volkswagen
Autohaus Hotz & Heitmann GmbH & Co. KG, Wolfsburg
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Unternehmensinformationen
16 Kapitalmarktaktivitäten und Rating der Volkswagen
Bank GmbH
18 Eigenmittelausstattung nach Aufsichtsrecht
16 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N
Kapitalmarktaktivitäten und Rating der
Volkswagen Bank GmbH
Wie auch schon in den letzten Jahren bleibt das Jahr 2006 für viele Emittenten unbesicherter Anleihen in sehr guter
Erinnerung. Ein auch weiterhin günstiges Kapitalmarktumfeld mit zwar steigenden, jedoch nach wie vor relativ niedrigen
Renditen bei gleichzeitig starkem Anlagebedarf der Investoren sorgte für attraktive Refinanzierungsniveaus.
In diesem Umfeld konnten die im Jahr 2006 gestiegenen Refinanzierungserfordernisse vieler Unternehmen aufgrund
verstärkter Mergers & Acquisitions-Aktivitäten neben den
normalen Refinanzierungsbedürfnissen optimal abgedeckt
werden. Auch die im ersten Halbjahr einsetzende Korrektur
am Aktienmarkt konnte die meist stabile oder positive Entwicklung der Anleihemärkte nur temporär beeinflussen und
führte hier nur zeitweise zu erhöhter Volatilität.
Ein auch für die Volkswagen Bank GmbH wichtiger Meilenstein im Kapitalmarktgeschehen 2006 war der Rückkauf von
mehr als 1,1 Mrd. € ausstehender Anleihen der Volkswagen
AG. Dieser den Markt durchaus überraschende strategische
Schritt unterstützte im weiteren Verlauf des Jahres die positive Sicht der Investoren auf das Kreditrisiko „Volkswagen“
und führte damit zu stabilen und sich weiter einengenden
Risikoaufschlägen der Anleihen des Unternehmens.
Neben zahlreichen Anleihe-Privatplatzierungen begab die
Volkswagen Bank GmbH Anfang und Ende des Jahres je eine
Nachranganleihe über 130,0 Mio. € und 50,0 Mio. € und zusätzlich eine Benchmarkanleihe mit einer Laufzeit von vier
Jahren und einem Volumen von 600,0 Mio. €. Nach einer fast
dreijährigen Pause in diesem Segment wurde dieser Floater
sehr gut im Markt aufgenommen und hauptsächlich bei Banken und Fondsgesellschaften in Europa, aber auch teilweise
in Asien platziert. In einem weiterhin sehr positiven Kapitalmarktumfeld zu Beginn des neuen Jahres folgte zusätzlich
die Emission der bis dahin größten Anleihe der Volkswagen
Bank GmbH. Mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem
Volumen von 1 Mrd. € wurde auch diese Anleihe hauptsächlich von Banken und Fondsgesellschaften erworben.
In Anlehnung an die Vorjahre war der Ausbau des vom Unternehmensrating unabhängigen Fundings der Volkswagen Bank
GmbH auch 2006 von strategischer Bedeutung. Das Refinanzierungsinstrument der Asset-Backed Securities spielt dabei
eine maßgebliche Rolle, das zudem äußerst attraktive Risikoaufschläge am Markt erzielt.
Mit Driver Three hat die Volkswagen Bank GmbH im Oktober
2006 ihre bislang dritte ABS-Transaktion begeben. Veräußert
wurden Finanzierungsverträge von Kunden, die ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland haben. Es wurden zwei Anleihen
im Gesamtvolumen von 959,5 Mio. € emittiert, wobei die Anleihe Klasse A ein Emissionsvolumen von 924,5 Mio. € und
die Anleihe Klasse B ein Emissionsvolumen von 35,0 Mio. €
hatte. Beide Anleihen wurden jeweils von den drei Ratingagenturen Moody’s, Fitch und Standard & Poor’s mit einem
Rating von Aaa/AAA/AAA (Klasse A) bzw. einem Rating von
A1/A+/A+ (Klasse B) bewertet.
Wie bei den beiden Vorgängertransaktionen Driver One und
Driver Two wurde wieder die True Sale International (TSI)-Verbriefungsplattform mit einer Zweckgesellschaft nach deutschem Recht genutzt. Die Strukturierungselemente der Driver
Three-Transaktion waren dabei identisch mit denen der Driver
Two. Unter anderem wurde wiederum eine dreijährige revol-
U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 17
vierende Periode integriert. Innerhalb dieser Periode werden
die durch Tilgung der Autofinanzierungsverträge frei gewordenen Beträge für den Ankauf neuer Verträge genutzt; es erfolgen somit bei planmäßigem Verlauf der Transaktion in dieser
Zeit keine Kapitalrückzahlungen, sondern nur Zinszahlungen
an die Investoren. Die gewichtete Laufzeit verlängert sich durch
die revolvierende Periode erheblich im Vergleich zu Transaktionen ohne ein solches Element und beträgt bei der Driver
Three 4,2 Jahre.
Nach einer Roadshow in Deutschland, England und Frankreich
konnten die Anleihen zu attraktiven Konditionen platziert werden. Die Floating Rate Note Klasse A wird mit zehn Basispunkten
über 1-Monats-Euribor verzinst, die ebenfalls variabel verzinsliche Anleihe Klasse B hat einen Risikoaufschlag von 19
Basispunkten über 1-Monats-Euribor. Gerade vor dem Hintergrund erhöhter Angebotsvolumina von ABS-Autopapieren in
der zweiten Jahreshälfte 2006 ist diese Transaktion im Vergleich zum Wettbewerb als äußerst erfolgreich zu bewerten.
Ratingdifferenzierung der Volkswagen Bank GmbH
Im Jahr 2006 ist eine weitere Ratingoptimierung bei der Volkswagen Bank GmbH erreicht worden. Das langfristige und das
kurzfristige Rating der Volkswagen Bank GmbH wurden am
14. November von Standard & Poor’s um eine Ratingstufe von
bislang A–/A–2 auf nunmehr A/A–1 angehoben; der Ausblick
ist dabei stabil geblieben.
Bei Moody’s Investors Service besteht für die Volkswagen Bank
GmbH nach wie vor die seit 2004 vorhandene Differenzierung
des Ratings. Derzeit wird sowohl das kurzfristige (Prime-1)
als auch das langfristige (A2) Rating der Volkswagen Bank
GmbH im Vergleich zur Volkswagen AG und Volkswagen
Financial Services AG um eine Ratingstufe besser bewertet.
Damit hat sich die Bonitätseinstufung der Ratingagenturen
gegenüber der Volkswagen Bank GmbH bei Moody’s weiterhin gefestigt und bei Standard & Poor’s sogar verbessert. Die
Ratings der Volkswagen Bank GmbH liegen im Vergleich zu
den Ratings der Volkswagen AG und der Volkswagen Financial
Services AG nunmehr bei beiden Agenturen um eine Ratingstufe höher.
Die Voraussetzungen hierfür sind in der Vergangenheit
geschaffen worden. Wichtige Schritte waren dabei, neben
einer Vielzahl weiterer Aspekte, die Eigenkapitalstärkung
der Volkswagen Bank GmbH im Zuge der Übertragung der
Anteile der Global Mobility Holding B.V. (Eigentümerin von
LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam) über 50 % aus der
Volkswagen Financial Services AG in die Volkswagen Bank
GmbH, eine eigenständige Refinanzierung durch eigene
Kapitalmarktprogramme und die Stärkung der Eigenkapitalausstattung.
Die Volkswagen Bank GmbH wurde somit auch im Jahr 2006
hauptsächlich auf Grundlage ihrer individuellen Bonität bewertet, wobei auch die durch das Geschäftsmodell begründete enge Verbindung der Volkswagen Bank GmbH mit dem
Rest des Konzerns nach wie vor einen wichtigen Aspekt in
der Betrachtungsweise darstellt.
Bezogen auf das Rating der Volkswagen Bank GmbH kann
somit auf ein erfolgreiches Jahr 2006 zurückgeblickt werden.
18 U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N
Eigenmittelausstattung nach Aufsichtsrecht
Nach den Bestimmungen des Grundsatzes I geht die Bankenaufsicht von einer angemessenen Eigenkapitalausstattung
aus, wenn die Kernkapitalquote mindestens 4,0 % und die aufsichtsrechtliche Eigenkapital- und Eigenmittelquote
mindestens 8,0 % betragen.
Danach ergeben sich für die Volkswagen Bank GmbH nach
den aufsichtsrechtlichen Vorschriften folgende Beträge und
Kennziffern:
Risikogesamtposition (Mio. €)
davon gewichtete Risikoaktiva
davon Marktrisikopositionen x 12,5
2006
2005
20.217,2
18.817,2
20.096,5
18.817,2
120,7
0
4.066,7
3.835,8
davon Kernkapital
2.700,3
2.670,5
davon Ergänzungskapital
1.404,2
1.249,2
Haftendes Eigenkapital (Mio. €)
davon Abzugspositionen
37,8
83,9
4.066,7
3.835,8
Kernkapitalquote (%)
13,4
14,2
Eigenkapitalquote (%)
20,2
20,4
Eigenmittelquote (%)
20,1
20,4
Eigenmittel (Mio. €)
Die im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführte revolvierende True Sale ABS-Transaktion über rund 1 Mrd. € dämpfte
den infolge des Geschäftswachstums erfolgten Anstieg der
Risikoaktiva etwas. Insgesamt stiegen die Rücklagen um
30,0 Mio. €. Dies führte zu einer weiteren Stärkung des Kernkapitals der Volkswagen Bank GmbH. Zusätzlich wurden im
vergangenen Jahr Nachranganleihen über 180,0 Mio. € begeben.
Dem standen Rückführungen aus Genussscheinen über
25,6 Mio. € gegenüber. Hierdurch konnte bis auf einen Restbetrag von 0,8 Mio. € eine vollständige finanzielle Entflechtung
im Hinblick auf das Ergänzungskapital erreicht werden.
U N T E R N E H M E N S I N F O R M AT I O N E N 19
Insgesamt veränderte sich infolge des Geschäftswachstums
die Kernkapitalquote von 14,2 % auf 13,4 % und die Eigenmittelquote von 20,4 % auf 20,1 %.
Die Kernkapital- und die Eigenmittelquoten haben sich in
den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:
K E R N K A P I TA L Q U O T E Z U M G R U N D S AT Z I
D E R VO L K SWA G E N B A N K G M B H Z U M 3 1 . 1 2 .
Angaben in %
Basel II
14,2
13,4
2005
2006
11,5
5,0
2002
5,8
2003
2004
E I G E N M I T T E L Q U O T E Z U M G R U N D S AT Z I
D E R VO L K SWA G E N B A N K G M B H Z U M 3 1 . 1 2 .
Angaben in %
20,4
20,1
2005
2006
18,8
10,0
2002
Die Volkswagen Bank GmbH ist in der Lage, auch bei stark
steigendem Geschäftsvolumen und geografischer Expansion
eine angemessene Eigenkapitalausstattung sicherzustellen.
Dies gelingt durch eine maßgerechte Aufnahme von Ergänzungskapital in Form von Genussrechts- und Nachrangverbindlichkeiten. Zusätzlich werden ABS-Transaktionen zur
Optimierung des Eigenkapitalmanagements eingesetzt. Damit
verfügt die Volkswagen Bank GmbH über eine solide Grundlage zur weiteren Expansion des Finanzdienstleistungsgeschäfts.
11,6
2003
2004
Die Volkswagen Bank GmbH wird bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt, nämlich ab 2007, die Vorschriften der neuen
Solvabilitätsverordnung anwenden. Dabei findet zur Eigenkapitalunterlegung der Kreditrisiken sowie der operationellen
Risiken zunächst der sogenannte Standardansatz für die
Volkswagen Bank GmbH und die Finanzholding-Gruppe Anwendung.
Parallel dazu werden die Vorbereitungen auf den Einsatz der
auf internen Ratings basierenden Verfahren (sogenannte IRBAnsätze) zur Kapitalunterlegung für Kreditrisiken intensiv
weitergeführt. Nach derzeitigem Stand des Projektes wird
die Volkswagen Bank GmbH im Jahr 2009 die Anerkennungsvoraussetzungen, insbesondere im Hinblick auf die erforderlichen Datenhistorien und die aufsichtsrechtlich geforderte
Funktionsfähigkeitsprüfung, erfüllen.
20
Über die Gestaltung unserer Versicherungsprodukte rund um das Automobil fördern wir u. a. den Einbau von wichtigen
Sicherheitsausstattungen in die Fahrzeuge und bieten zugleich attraktive Prämienvorteile – eine echte Win-WinSituation sowohl für unsere Kunden als auch für die Marken, Händler und Werkstätten des Volkswagen Konzerns.
Carsten Crede,
Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH
L A G E B E R I C H T 21
Lagebericht
22 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
22 Weltwirtschaft
22 Finanz- und Automobilmärkte
23 Steuerung und Organisation der Volkswagen Bank GmbH
23 Zentrale Aufgabenstellung
23 Organisation der Volkswagen Bank GmbH
24 Analyse des Geschäftsverlaufs und Lage des Unternehmens
25 Ertragslage
26 Vermögens- und Finanzlage
28 Refinanzierungs- und Sicherungsstrategie
29 Risikobericht
29 Strategie, Grundsätze und Organisation
des Risikomanagements
31 Risikoarten
36 Zusammenfassende Darstellung
36 Chancen der Volkswagen Bank GmbH
37 Personalbericht
38 Bericht über die Zweigniederlassungen, Zweigstellen
und Filialen
38 Nachtragsbericht
38 Prognosebericht
22 L A G E B E R I C H T
Lagebericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Weltwirtschaft
Der Aufschwung der Weltwirtschaft hat sich 2006 fortgesetzt.
Im Laufe des Jahres hat allerdings das Expansionstempo etwas
nachgelassen. Ursachen hierfür waren vor allem die weiter
gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sowie die in vielen
Ländern restriktivere Geldpolitik. Insgesamt lag das Weltwirtschaftswachstum aber noch leicht über dem Vorjahresniveau.
In Westeuropa hat sich im Jahr 2006 der Aufschwung verstärkt.
Neben den Exporten lieferte insbesondere die Binnennachfrage nach Investitionsgütern wesentliche Wachstumsimpulse.
Die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts im Euroraum erhöhte sich von 1,4 % im Vorjahr auf 2,6 %. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 % auf 7,9 %. In Zentral- und Osteuropa blieb das
Wachstum mit 6,0 % (Vorjahr: 5,7 %) weiterhin sehr kräftig.
Die deutsche Wirtschaft erreichte 2006 mit 2,5 % (Vorjahr:
0,9 %) das höchste Wachstum seit dem Jahr 2000. Getragen
wurde der Aufschwung vornehmlich durch die Exporte und
durch die steigende Inlandsnachfrage nach Investitionsgütern,
während beim privaten Konsum nur eine zögernde Belebung
zu beobachten war. Die Arbeitslosenquote sank auf durchschnittlich 10,8 % (Vorjahr: 11,7 %).
Die Verschärfung des Wettbewerbs zeigt sich in einem steigenden Druck auf die Margen im Finanzierungs- und Leasinggeschäft.
Mit dem deutlich stärkeren Druck auf das Aktivgeschäft hat
sich die Bedeutung der Refinanzierung für die Profitabilität
der Volkswagen Bank GmbH noch mehr erhöht. Die nach wie
vor vorhandene weltweite Liquidität der Kapitalmärkte sorgte
trotz leicht gestiegener Renditen für weiterhin attraktive Refinanzierungszinsniveaus. In diesem Umfeld konnten 2006
die Refinanzierungserfordernisse der Unternehmen in ausreichendem Maße befriedigt werden. Auch das Einlagengeschäft der Banken entwickelte sich zufriedenstellend. Günstig
war insbesondere die Entwicklung bei den Direktbanken,
deren Zinsspanne nach den Angaben der Deutschen Bundesbank merklich höher als in der übrigen Kreditwirtschaft liegt.
Die für die Entwicklung der Volkswagen Bank GmbH mitentscheidende Pkw-Nachfrage erhöhte sich im Jahr 2006 weltweit um 2,6 % auf 54,4 Mio. Fahrzeuge. Dagegen bewegte
sich die Pkw-Nachfrage in Westeuropa nur leicht über dem
Vorjahresniveau.
Finanz- und Automobilmärkte
Von den großen Märkten verzeichneten Italien und Deutschland positive Veränderungsraten. Dagegen verringerte sich
das Zulassungsvolumen in Großbritannien, Frankreich und
Spanien gegenüber dem Vorjahr. Erhöhte Zinsen sowie nochmals gestiegene Kraftstoffpreise gegenüber 2005 dämpften
die Nachfrage.
Der Markt für Automobilfinanzierungen ist 2006 in Europa
weiter gewachsen und hat weiterhin zunehmend Wettbewerber
angezogen. Zu den etablierten Automobilbanken, zu denen
die Finanzdienstleistungsgesellschaften der Automobilhersteller zählen, sind verstärkt Universalbanken, deutsche und
ausländische Retailbanken, Leasingunternehmen und andere
Institute hinzugekommen.
Im Jahr 2006 erhöhte sich die Automobilnachfrage in Deutschland um 4,4 % auf 3,8 Mio. Kraftfahrzeuge. Sowohl gestiegene
Pkw-Neuzulassungen als auch eine deutliche Belebung bei den
Nutzfahrzeugen haben zum besten Gesamtmarktergebnis
der letzten sieben Jahre beigetragen. Der Anstieg der PkwNachfrage um 3,8 % auf 3,5 Mio. Fahrzeuge ist sowohl auf die
Vielzahl der im Berichtsjahr neu in den Markt eingeführten
L A G E B E R I C H T 23
Modelle als auch auf vorgezogene Käufe im Hinblick auf die
Umsatzsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 zurückzuführen.
Im Berichtszeitraum wurden von den inländischen Herstellern
insgesamt 5,8 Mio. Automobile (+ 1,1 %) produziert und davon
4,2 Mio. Einheiten (+ 2,4 %) exportiert; damit erzielten die
Hersteller neue Höchstwerte.
Der Volkswagen Konzern konnte von dem leichten Anstieg
der Nachfrage in Deutschland überproportional profitieren
und seine Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 % steigern. Der Marktanteil erhöhte sich dementsprechend auf
32,6 % (Vorjahr: 30,8 %).
Zur Refinanzierung nutzt die Volkswagen Bank GmbH aktiv
die Möglichkeiten der weltweiten Kapitalmärkte durch Privatplatzierungen, Anleiheemissionen und Transaktionen
auf der Grundlage von Asset-Backed Securities (ABS).
Die Geschäftsaktivitäten der Volkswagen Bank GmbH sind
eng mit den Herstellern und den Händlerorganisationen des
Volkswagen Konzerns verzahnt.
Steuerung und Organisation der Volkswagen Bank GmbH
Die Ziele der Volkswagen Bank GmbH werden unter anderem
mithilfe der Durchführung gemeinsamer Customer Relationship Management-Maßnahmen verfolgt, die zu einer kontinuierlichen Verbesserung von Kundenbindung, Servicequalität
und Produktangebot geführt haben.
Zentrale Aufgabenstellung
Organisation der Volkswagen Bank GmbH
Die Volkswagen Bank GmbH wurde 1949 unter dem Namen
Volkswagen Finanzierungsgesellschaft mbH zur Fahrzeugfinanzierung gegründet. Zu den Meilensteinen der Unternehmensgeschichte gehört der Einstieg in das Direktbankgeschäft im Jahre 1990. Die Volkswagen Bank direct zählt
europaweit rund 641 Tsd. Kunden und ist damit die größte
Direktbank in Europa unter den automobilen Finanzdienstleistern.
Im Geschäftsjahr 2006 wurden die in den deutschen Gesellschaften des Konzerns der Volkswagen Financial Services AG
eingeleiteten Veränderungen der Unternehmensstruktur
weitergeführt.
Die Volkswagen Bank GmbH nimmt heute innerhalb des
Konzernbereichs Finanzdienstleistungen des Volkswagen
Konzerns die operativen Aufgaben zur Durchführung von
Bankgeschäften für Privat- und Geschäftskunden wahr. Im
Einzelnen gehören hierzu folgende Geschäftsfelder:
• Finanzierungsgeschäfte
Die Volkswagen Bank GmbH finanziert Privat- und Geschäftskunden sowie Vertragshändler. Kernaufgabe ist die Automobilfinanzierung. Über ihre italienische Filiale betreibt
die Volkswagen Bank GmbH zusätzlich das Finanzierungsleasinggeschäft.
• Direktbankgeschäfte
Die Volkswagen Bank direct bietet Privatkunden das gesamte
Spektrum einer Online-Direktbank von der Kontenführung
über Ratenkredite bis zu Spar- und Anlagenprodukten. Geschäftskunden steht die Volkswagen Bank direct mit Tagesgeldkonten zur Verfügung und bietet diesen umfangreiche
Zahlungsverkehrsdienstleistungen.
• Vermittlungsgeschäfte
Die Volkswagen Bank GmbH übernimmt die Vermittlung
des Versicherungsgeschäfts im Zusammenhang mit Automobilfinanzierungen. Im Rahmen des Direktbankgeschäfts
vermittelt sie grundbuchlich gesicherte und andere langfristige Finanzierungen sowie Börsen- und Fondsanlagen.
Auf der Geschäftsführungsebene der Volkswagen Bank GmbH
wurden die Verantwortlichkeiten für das deutsche und internationale Geschäft durch die Schaffung differenzierter Geschäftsbereiche neu geregelt.
Das Privatkunden- und Firmenkundengeschäft wurde zusammengelegt. Die durch eine funktionale Aufteilung entstandenen
neuen Geschäftsbereiche Vertrieb Retail & Händlerfinanzierung sowie Business Line Retail & Händlerfinanzierung, in
dem sich die Produktentwicklung sowie das Marketing befinden, sollen die Marktchancen erhöhen und die Ertragsbasis
erweitern. Sowohl die Bündelung des Vertriebs als auch die
Zusammenlegung aller Business Line-Aktivitäten im Händlerund Privatkundengeschäft erlauben zukünftig eine effizientere Marktbearbeitung und stärken dadurch die Wettbewerbsfähigkeit. Das Direktbankgeschäft wird in einem eigenen
Geschäftsbereich weitergeführt.
Die Organisationseinheiten Operations und IT wurden innerhalb der Volkswagen Bank GmbH in einem eigenständigen
Geschäftsbereich gebündelt. Diese Konzentration ermöglicht
weitere Produktivitätssteigerungen durch integrierte Prozesse
und eine transparentere und verursachungsgerechtere
Kosten-Leistungs-Verrechnung.
24 L A G E B E R I C H T
Die Geschäftsbereiche der Volkswagen Bank GmbH im Überblick:
Analyse des Geschäftsverlaufs und der Lage des
Unternehmens
• Geschäftsbereich 1
– Controlling
– Unternehmenssteuerung
Trotz der verhaltenen konjunkturellen Lage auf ihren Kernmärkten setzte die Volkswagen Bank GmbH ihren Erfolgskurs
im Jahr 2006 fort. Mittels der konsequenten Umsetzung ihrer
Geschäftsstrategie, der weiteren Optimierung ihrer Serviceleistungen und dem kundenorientierten Ausbau ihres Produktangebots hat die Volkswagen Bank GmbH auch im Jahr 2006
Wachstumsraten im Forderungs- und Vertragsvolumen erreicht.
• Geschäftsbereich 2
– Risikomanagement
– Rechnungswesen
• Geschäftsbereich 3
– Marktfolge
• Geschäftsbereich 4
– Organisation
– Personal
• Geschäftsbereich 5
– Vertrieb Retail & Händlerfinanzierung
• Geschäftsbereich 6
– Business Line Retail & Händlerfinanzierung
• Geschäftsbereich 7
– Direktbank
• Geschäftsbereich 8
– International
– Treasury
• Geschäftsbereich 9
– Großkunden
• Geschäftsbereich 10
– Versicherung
• Geschäftsbereich 11
– Operations
– IT (Informationstechnologie)
Die in den vergangenen Jahren eingeleiteten strukturellen
Veränderungen werden in 2007 zum Abschluss gebracht.
Ziel ist es, die Volkswagen Bank GmbH von bankfremden Aktivitäten zu entlasten und dadurch zu stärken. In diesem Zusammenhang werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
die Volkswagen Financial Services AG verlagert werden, sodass sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
der Volkswagen Bank GmbH in 2007 verringern wird. Zur
genauen Ausgestaltung laufen derzeit noch Gespräche mit
den Gremien.
Wenngleich die Automobilkonjunktur insgesamt unbefriedigend verlief und die Vorgaben, wie etwa der stark gestiegene
Ölpreis oder die Unsicherheit über den weiteren wirtschaftlichen Verlauf, denkbar ungünstig gewesen sind, konnte im
Jahr 2006 die Zahl der Fahrzeug-Neuzulassungen leicht gesteigert werden. Begünstigt wurde diese Entwicklung auch
durch das Vorziehen geplanter Fahrzeugkäufe aufgrund der
Umsatzsteuererhöhung im Jahr 2007.
In der Kundenfinanzierung erfolgte eine deutliche Intensivierung der Kooperation mit den Marken des Volkswagen Konzerns. Dabei wurden gemeinsam entwickelte und getragene
Finanzierungspaketangebote im Markt platziert. Unterstützt
durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den
Händlern des Volkswagen Konzerns konnten insbesondere
vor diesem Hintergrund die Vertragsabschlüsse gegenüber
dem Vorjahr um 15,9 % auf 612 Tsd. gesteigert werden.
In einem verschärften Wettbewerbsumfeld wurde im Rahmen
des Direktbankgeschäftes der in den Vorjahren kontinuierlich
erfolgte Aufbau des Einlagenbestandes weiter forciert.
Im Bereich Händlerfinanzierung konnte das Forderungsvolumen auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisiert werden.
Durch die intensive Nutzung von ABS-Transaktionen, den
weiteren Ausbau des Einlagengeschäfts und die Ratingdifferenzierung gegenüber der Volkswagen AG und der Volkswagen
Financial Services AG wird der Refinanzierungsaufwand entsprechend den sich verändernden Anforderungen der Kapitalmarktentwicklung gesteuert.
Im Jahr 2006 wurden durch die Driver Three GmbH AssetBacked Notes aus verbrieften deutschen Kreditforderungen
im Volumen von rund 1 Mrd. € emittiert. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die nunmehr dritte ABS-Emission zu
günstigen Konditionen vom Markt aufgenommen.
Die Volkswagen Bank GmbH hat ihre Marktposition weiter
gefestigt. Im Rahmen der positiven Entwicklung des Geschäftsverlaufs erhöhte sich das Bilanzvolumen im Berichtsjahr von
19.084,1 Mio. € auf 21.022,7 Mio. €. Das Ergebnis wurde
gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert.
L A G E B E R I C H T 25
Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung der Volkswagen Bank GmbH im abgelaufenen Geschäftsjahr war positiv. Gegenüber dem Vorjahr
konnte das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit um
14,3 % von 309,5 Mio. € auf 353,8 Mio. € gesteigert werden.
Der Ergebnisanteil der ausländischen Filialen belief sich auf
25,1 % (Vorjahr: 29,0 %).
Das von der Volkswagen Bank GmbH erwirtschaftete Zinsergebnis betrug 636,1 Mio. € gegenüber 649,9 Mio. € im Vorjahr.
Darin enthalten sind mit 156,4 Mio. € die Zinsergebnisse der
Filialen (Vorjahr: 146,6 Mio. €).
Die Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften in Höhe
von 1.153,8 Mio. € (Vorjahr: 1.147,0 Mio. €) resultierten überwiegend aus dem Finanzierungsgeschäft mit dem Endverbraucher sowie der Fahrzeug- und Investitionsfinanzierung
für unsere Händlerpartner. Im Verbraucherkreditgeschäft
führten die in Kooperation mit der Volkswagen AG durchgeführten Paketfinanzierungen zu einer nochmaligen Ausweitung des Anteils von Niedrigzins- und Aktionsgeschäften. Diese
Verträge wurden wie die übrigen Niedrigzins- und Aktionsgeschäfte zu margendeckenden Selbstkosten, überwiegend
unter Beteiligung der Herstellermarken und Händlerpartner
der Volkswagen Bank GmbH, abgerechnet.
Die Zinserträge aus der Kundenfinanzierung verringerten
sich aufgrund der in den Jahren 2004, 2005 und 2006 durchgeführten ABS-Transaktionen. Diesem Rückgang standen
Erträge aus der Auflösung von Zinsabgrenzungen für Kundenforderungen, die im Rahmen der 2006 platzierten revolvierenden ABS-Transaktion veräußert wurden, sowie gestiegene
Erträge aus der Händlerfinanzierung kompensatorisch gegenüber. Infolge der ABS-Transaktionen sanken die Refinanzierungsaufwendungen entsprechend. Dennoch erhöhten
sich die Zinsaufwendungen der Volkswagen Bank GmbH im
Zuge der Volumenzuwächse insgesamt auf 517,7 Mio. € (Vorjahr: 497,1 Mio. €).
Das Zinsergebnis lag damit prozentual geringfügig unter
dem des Vorjahres.
Die laufenden Erträge aus Beteiligungen stiegen im Vergleich
mit der Vorjahresperiode um 9,6 Mio. € auf 41,9 Mio. €. Dies
ist im Wesentlichen auf die um 5,2 Mio. € angestiegenen Dividendenerträge aus der Beteiligung an der Global Mobility
Holding B.V. und die mit 8,7 Mio. € nahezu verdoppelten Erträge aus der Beteiligung an der VOLKSWAGEN BANK POLSKA
S.A., Warschau, zurückzuführen.
Dem wettbewerbsbedingt verstärkten Druck auf die Zinsmarge
begegnete die Volkswagen Bank GmbH mit dem weiteren Ausbau des Provisionsgeschäfts. Die aus dem Versicherungsvermittlungsgeschäft resultierenden Provisionserträge konnten
dabei im Zuge der zusammen mit der Volkswagen AG durchgeführten Verkaufsförderungsaktionen deutlich gesteigert
werden. Daneben erhöhten sich insbesondere die Gebührenerträge aus der weiterhin bei der Volkswagen Bank GmbH
durchgeführten Verwaltung von verkauften Forderungen im
Rahmen der erfolgten ABS-Transaktionen. Der gestiegene
Anteil provisionsfreier Aktionsfinanzierungen führte zu
einer Verminderung des Aufwands für gebührenabhängige
Vermittlungsprovisionen aus der Kundenfinanzierung. Demgegenüber standen wesentlich erhöhte Aufwendungen für
vermittelte Versicherungen sowie im Rahmen von Händlerbindungsmaßnahmen angefallene Volumenprovisionen und
durchgeführte Verkäuferwettbewerbe.
In der Gesamtheit dieser Effekte erhöhte sich das Provisionsergebnis auf 33,5 Mio. € (Vorjahr: 18,5 Mio. €).
Innerhalb des Konzerns der Volkswagen Financial Services
AG ist die Volkswagen Bank GmbH Primärkostenträger. Sämtliche Personal- und Sachkosten der zugehörigen inländischen
Gesellschaften fallen in der Volkswagen Bank GmbH an und
werden im Rahmen einer internen Kostenverrechnung weiterbelastet. Insoweit steht der ausgewiesene Verwaltungsaufwand in direktem Zusammenhang mit den sonstigen betrieblichen Erträgen. Der daraus resultierende Nettoaufwand
liegt trotz erfolgter Geschäftsausweitung auf dem Niveau des
Vorjahres. Kostenreduzierende Auswirkungen hatte dabei das
2005 initiierte Leistungssteigerungsprogramm „ForMotion“
der Volkswagen AG. Die Veränderung des Personalaufwandes
ergibt sich neben strukturell und volumenbedingten Einflüssen im Wesentlichen aus tarifpolitischen Maßnahmen. Der
übrige Verwaltungsaufwand ist in erster Linie geprägt durch
Maßnahmen zur Kundenbindung und -gewinnung, Produktentwicklung, Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und der
weiteren Optimierung der Servicequalität.
Die buchungstechnische Abwicklung des Verkaufs von Anlagegütern innerhalb des Konzerns der Volkswagen Financial
Services AG erfolgt über die Positionen „Sonstige betriebliche
Aufwendungen/Sonstige betriebliche Erträge“. Der in den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesene Betrag
wird im Wesentlichen in der korrespondierenden Position
ausgeglichen.
Die Dotierung der Wertberichtigungen und Rückstellungen
im Kreditgeschäft erfolgte unter Einbeziehung aller erkennbaren Risiken. Dabei wurden sowohl die weiterhin schwache
Automobilkonjunktur als auch mögliche Tendenzen im Fahrzeughandel berücksichtigt. Das latente Risiko wurde durch
die Bildung von Pauschalwertberichtigungen abgedeckt.
26 L A G E B E R I C H T
Durch ein ausgewogenes Forderungs- und Inkasso-Management sowie eine permanente Risikoanalyse soll die Ausfallquote weitgehend minimiert werden. Für die im Rahmen der
ABS-Transaktionen durchgeführten Forderungsverkäufe sind
die dazugehörigen Ausfallrisiken nicht mehr durch die Volkswagen Bank GmbH zu tragen. Aus diesem Grund konnte 2006
die Risikovorsorge für das Kreditportfolio der ABS-Transaktion
Driver Three erfolgswirksam aufgelöst werden. Der erforderliche Aufwand für Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf Forderungen lag insgesamt deutlich unter Vorjahresniveau.
Aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags wurde
der nach Abzug der Steuern verbleibende Gewinn in Höhe
von 235,0 Mio. € an die Muttergesellschaft, die Volkswagen
Financial Services AG, abgeführt.
Finanzielle Leistungsindikatoren
Die finanziellen Leistungsindikatoren der Volkswagen Bank
GmbH stellen sich wie folgt dar:
%
Eigenkapitalquote
1
Eigenkapitalquote 2 (aufsichtsrechtlich)
Leverage 3
Eigenkapitalrendite
4
2006
2005
2004
12,8
13,9
9,9
20,2
20,4
18,8
6,8
6,1
9,0
13,3
13,0*
19,5
* Veränderung ist durch die Kapitalerhöhung zur Grundsatz I-Stärkung
beeinflusst
1
Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital
2
Verhältnis des haftenden Eigenkapitals zu den gewichteten Risikoaktiva
3
Verschuldungsgrad
4
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit dividiert durch das durchschnittliche Eigenkapital
Hinsichtlich nichtfinanzieller Leistungsindikatoren wird auf
den Personalbericht verwiesen.
Vermögens- und Finanzlage
Kundenfinanzierung
In einem leicht verbesserten wirtschaftlichen Umfeld konnte
die Volkswagen Bank GmbH auch im Jahr 2006 ihre führende
Marktposition in Europa behaupten. Mit 612 Tsd. (Vorjahr:
528 Tsd.) Kundenfinanzierungsabschlüssen wurde das Ergebnis des Vorjahres übertroffen und die Marke von 600 Tsd. Neuabschlüssen erstmals überschritten.
Die Automobilkonjunktur blieb in Deutschland trotz leichter
Verbesserung weiterhin auf einem unbefriedigenden Niveau.
Dennoch konnten vor diesem Hintergrund die Kundenfinanzierungen um 83 Tsd. neue Verträge gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, ein Erfolg, der u. a. auf die sehr erfolgreichen
mit Experten der Volkswagen AG gemeinsam entwickelten
Sorglos-Pakete und Volkswagen „All-Inclusive“-Angebote zurückgeführt werden kann. Die Vertragszugänge in der Kundenfinanzierung in Deutschland belaufen sich auf insgesamt
475 Tsd. Verträge (Vorjahr: 392 Tsd. Verträge).
Als Folge aus dem Verkauf von Europcar International S.A.
und Co. OHG, Hamburg, durch die Volkswagen AG wurde die
Europcar Bank zum 1. November 2006 in die AutoEuropa
Bank umbenannt. Mit der Umbenennung der markenunabhängigen Zweigniederlassung der Volkswagen Bank GmbH
werden die Ziele im markenneutralen Finanzdienstleistungsgeschäft betont. Die Entwicklung verlief auch im vergangenen
Jahr mit einer Wachstumsrate von knapp 50 % weiter positiv.
Mit der AutoEuropa Bank wird zum einen das Geschäftsfeld
des Reisemobil- und Caravanmarkts abgedeckt, zum anderen
wurden neue Vertriebsstrategien über Mehr-Marken- bzw.
konzernfremde Händler und die Kooperation mit der Allianz
AG beim Vertrieb von Fahrzeugfinanzierungen möglich. Aus
der Kooperation mit dem ADAC im Finanzierungsgeschäft
konnte der Vertragsbestand im Vergleich zum Vorjahr um
50,6 % gesteigert werden.
Der nach dem Verkauf von Forderungen im Rahmen der durchgeführten ABS-Transaktionen bilanzierte Forderungsbestand
betrug 10,9 Mrd. € (Vorjahr: 9,8 Mrd. €); davon entfielen auf
die ausländischen Filialen der Volkswagen Bank GmbH
2,1 Mrd. € (Vorjahr: 2,1 Mrd. €).
Aktivgeschäft
Händlerfinanzierung
Das Aktivgeschäft der Volkswagen Bank GmbH ist durch Darlehensgewährungen an private und gewerbliche Kunden geprägt. Das in der Bilanz ausgewiesene Forderungsvolumen
beträgt 18,4 Mrd. € (Vorjahr: 16,8 Mrd. € ). Der Anteil der Auslandsfilialen am Kundenkreditvolumen veränderte sich von
27,0 % auf nunmehr 26,6 %. Weiterhin werden die im Rahmen von ABS-Transaktionen veräußerten Forderungen von
2,4 Mrd. € (Vorjahr: 1,8 Mrd. €) verwaltet. Das insgesamt verwaltete Forderungsvolumen der Volkswagen Bank GmbH hat
sich damit von 18,6 Mrd. € um 11,8 % auf 20,8 Mrd. € erhöht.
Die Volkswagen Bank GmbH bietet den Firmenkunden in
Deutschland ein breites Spektrum an Finanzierungs-, Serviceund Einlagenprodukten. Im engen Austausch mit den Kunden
wird das Leistungsangebot ständig überprüft und erweitert.
Mit dem Produkt Euro Cash wird insbesondere den Vertragshändlern an stationären Kartenzahlungsterminals die Akzeptanz von EC- und Kreditkarten ermöglicht. Die Geräte erfüllen
die neuesten nationalen und internationalen Sicherheitsan-
L A G E B E R I C H T 27
forderungen wie OPT (Online-Personalisierung von TerminalHardware) und EMV (einheitliche Chiptechnologie der Kartengesellschaften Europay, MasterCard und VISA).
Zur Vervollständigung des Produktportfolios wird den Firmenkunden außerdem die Möglichkeit geboten, über das Internet Transaktionen online abzuwickeln.
Zum Jahresende belief sich der Forderungsbestand in der
Händlerfinanzierung auf 5,8 Mrd.€ gegenüber 5,6 Mrd. € am
Vorjahresende. Der Anteil der Auslandsfilialen am Forderungsvolumen betrug 2,3 Mrd. € (Vorjahr: 2,1 Mrd. €).
Finanzierungsleasing
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit der italienischen Filiale betreibt die Volkswagen Bank GmbH seit 2002 das Finanzierungsleasing. Der hieraus resultierende Forderungsbestand belief
sich zum Ende des Geschäftsjahres 2006 auf 252,8 Mio. €
(Vorjahr: 231,8 Mio. €).
Beteiligungen
Die Volkswagen Bank GmbH hält einen 50%-Anteil an der
Global Mobility Holding B.V. Mit jeweils 25 % sind die saudiarabische Olayan-Gruppe und die Mubadala-Gruppe aus Abu
Dhabi die weiteren Anteilseigner der Global Mobility Holding
B.V. Die Global Mobility Holding B.V. wiederum hält 100 % an
der LeasePlan Corporation N.V.
In Polen ist die Volkswagen Bank GmbH durch ihre 60%Beteiligungsgesellschaft VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A.,
Warschau, vertreten. Die VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A.
arbeitet auf den gleichen Geschäftsfeldern u. a. als eine der
größten Online-Direktbanken des Landes.
V E R T R A G S B E S TA N D U N D V E R T R A G S Z U G Ä N G E
in Tsd. (zum 31.12.)
2006
2005
2004
2003
2002
612
528
511
509
492
5
5
5
5
5
106
75
62
54
42
Neuverträge
Kundenfinanzierung
Leasing
Service/Versicherung
Vertragsbestand
Kundenfinanzierung
davon im Rahmen der ABS-Transaktionen verkauft
Leasing
Service/Versicherung
Kunden Direktbank
1.476
354
1.408
213
1.372
111
1.312
–
1.283
–
14
14
15
16
186
138
121
118
18
62
641
617
626
579
522
28 L A G E B E R I C H T
Passivgeschäft
Die wesentlichen Posten in den Passiva sind neben dem Eigenkapital die Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten
mit 1,2 Mrd. € (Vorjahr: 1,4 Mrd. €), die Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden (inkl. Direktbankgeschäft) mit 10,3 Mrd. €
(Vorjahr: 10,1 Mrd. €) sowie die verbrieften Verbindlichkeiten mit 4,7 Mrd. € (Vorjahr: 3,2 Mrd. €). Einzelheiten zur
Refinanzierungs- und Sicherungsstrategie werden in einem
gesonderten Abschnitt innerhalb des Lageberichts erläutert.
Direktbankgeschäft
Die Volkswagen Bank direct – ein Geschäftsbereich der Volkswagen Bank GmbH – konnte auch im Geschäftsjahr 2006 einen
erheblichen Beitrag zur Kundenbindung an den Volkswagen
Konzern leisten. Der hohe Einlagenbestand des letzten Jahres
hat sich bestätigt. Der Anteil der Direktbank am Refinanzierungsmix der Volkswagen Bank GmbH belief sich auf 41,9 %.
Einlagengeschäft Privatkunden
Zur Neukundengewinnung und zum Ausbau des Einlagenvolumens wurde im Geschäftsjahr 2006 eine Variante des Plus
Kontos, das Plus Konto Top Zins, eingeführt. Mit der Vermarktung des Plus Konto Top Zins konnte eine Vielzahl neuer Kunden
gewonnen werden. Hierbei wurden alle Vertriebskanäle in
das Kommunikationskonzept einbezogen.
Im Wertpapiergeschäft wurde ein Geschäftspartnerwechsel
vollzogen. Der neue Geschäftspartner ist die DAB bank AG,
München.
Das Einlagenvolumen im Markt Privatkunden beträgt unverändert 8,1 Mrd. €.
Zum 31. Dezember 2006 lag das Einlagevolumen im Markt
Firmenkunden bei rund 0,7 Mrd. € (Vorjahr: 0,6 Mrd. €).
Zusammenfassende Darstellung
Die Ertrags- und Finanzlage der Volkswagen Bank GmbH hat
sich im Geschäftsjahr 2006 weiter verbessert. Möglichen Einflüssen durch den sich verschärfenden Wettbewerb wurde
insbesondere durch gemeinsam mit den Herstellern und
Händlern durchgeführte Verkaufs- und Finanzierungsaktionen, ABS-Transaktionen und durch den Ausbau des Direktbank-Geschäfts erfolgreich entgegengetreten.
Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital der Volkswagen Bank GmbH von
358,3 Mio. € blieb im Geschäftsjahr 2006 unverändert.
Im Geschäftsjahr 2006 zahlte die Volkswagen Financial Services
AG 271,0 Mio. € in die Kapitalrücklage der Volkswagen Bank
GmbH ein. Die Kapitalrücklage der Volkswagen Bank GmbH
erhöhte sich hierdurch auf 2,3 Mrd. € zum 31. Dezember 2006
(Vorjahr: 2,0 Mrd. €). Nach Auflösung von Gewinnrücklagen
in Höhe von 241,0 Mio. € ergab sich eine Stärkung des Eigenkapitals um 30,0 Mio. €. Insgesamt stieg das Kernkapital nach
Berücksichtigung von Abzugspositionen auf 2,7 Mrd. €. Hierin ist die stille Einlage eines verbundenen Unternehmens in
Höhe von 40,0 Mio. € enthalten.
Als übergeordnetes Kreditinstitut im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG) ist die Volkswagen Bank GmbH im Übrigen für
die Einhaltung der materiellen und formalen Bestimmungen
innerhalb des Konzerns der Volkswagen Financial Services
AG verantwortlich.
Refinanzierungs- und Sicherungsstrategie
Durch die vollumfängliche und optimierte Produktpalette ist
die Volkswagen Bank direct in die automobile Wertschöpfungskette des Volkswagen Konzerns eingegliedert.
Einlagengeschäft Firmenkunden
Als Anlageprodukte stehen den Firmenkunden das Plus Konto
Business mit einer attraktiven Verzinsung bei täglicher Verfügbarkeit und Festgelder mit Laufzeiten zwischen 30 und 180
Tagen sowie Sparbriefe mit einer Laufzeit von ein bis zehn
Jahren zur Verfügung.
Seit Oktober 2006 wurden die Plus Konto Business-Kunden
sukzessive auf die SAP-Plattform „Business banking online“
umgestellt. Die Vorteile für den Kunden sind eine einfachere
Disposition durch Wegfall eines Referenzkontos sowie die
Bereitstellung eines elektronischen Kontoauszuges.
Grundsätze
Der in den vergangenen Jahren verfolgten Strategie einer
weitestgehend fristen- und währungskongruenten Refinanzierung ist die Volkswagen Bank GmbH auch im abgelaufenen
Geschäftsjahr gefolgt. Darüber hinaus gelang eine weitere Diversifizierung ihrer Refinanzierungsquellen und somit weitere
Schritte hin zu einer von der Liquidität der Volkswagen AG
unabhängigen Refinanzierung. Vorteilhaft wirkte hierbei das
eigene, von der Volkswagen AG differenzierte und um eine
Stufe besser bewertete Rating der Volkswagen Bank GmbH,
aber auch im Besonderen die reduzierte Eigenkapitalanrechnung bei ihren Investoren. Diese wichtigen strategischen
Vorteile bei der Refinanzierung wird die Volkswagen Bank
GmbH auch in Zukunft sinnvoll und ergebniswirksam einsetzen.
L A G E B E R I C H T 29
Bei steigenden weltweiten Kapitalmarktzinsen stand auch das
Jahr 2006 ganz im Zeichen der Optimierung der Finanzierungskosten und der Suche nach günstigsten Finanzierungsquellen.
Strategisch spielte hierbei wiederum der weitere Ausbau des
vom Unternehmensrating unabhängigen Fundings eine
wichtige Rolle. Dazu gehörte neben dem banktypischen Einlagengeschäft auch die Ausweitung der Refinanzierung über
Asset-Backed Securities (ABS).
Umsetzung
Zu den wichtigen Instrumenten der zahlreich zur Verfügung
stehenden Refinanzierungsquellen der Volkswagen Bank
GmbH gehörte 2006 die Begebung unbesicherter Anleihen.
Neben Privatplatzierungen begab die Volkswagen Bank GmbH
erstmalig nach mehrjähriger Marktabstinenz wieder einen
Benchmarkbond zur Absicherung und Finanzierung eines
stetigen Wachstums. Mit Beginn des laufenden Jahres nutzte
die Volkswagen Bank GmbH dieses Instrument erneut und
platzierte damit ihre bisher größte Anleihe über insgesamt
1 Mrd. €. Beide Formen der Begebung von Schuldverschreibungen werden auch zukünftig genutzt werden.
Mit der Rückzahlung der letzten Tranche Genussrechtsverbindlichkeiten an die Volkswagen AG über 25 Mio. € hat die
Volkswagen Bank GmbH ihre Eigenständigkeit in der Refinanzierung faktisch abgeschlossen.
Im Oktober 2006 hat die Volkswagen Bank GmbH mit der
Driver Three ihre bislang dritte ABS-Transaktion strukturiert.
Im Zuge dieser Verbriefung wurden zwei Anleihen begeben,
eine Anleihe Klasse A mit einem Emissionsvolumen von
924,5 Mio. € und eine Anleihe Klasse B mit einem Volumen
von 35,0 Mio. €. Beide Anleihen wurden jeweils von den drei
Ratingagenturen Moody’s, Fitch und Standard & Poor’s mit
einem Rating von Aaa/AAA/AAA (Klasse A) bzw. einem Rating
von A1/A+/A+ (Klasse B) bewertet.
Das ABS-Programm Driver bedeutet für die Volkswagen Bank
GmbH den Ausbau einer weiteren Refinanzierungsquelle zu
konstant niedrigen Refinanzierungskosten. Weitere regelmäßige Transaktionen unter diesem Programm in den
nächsten Jahren sind geplant.
Dem Grundsatz der fristenkongruenten Refinanzierungsstrategie wird durch Geldaufnahmen in entsprechenden Laufzeiten und dem Einsatz von Derivaten Rechnung getragen.
Derivate werden ausschließlich zu Sicherungszwecken abgeschlossen und in der Regel bis zum vorgesehenen Laufzeitende gehalten.
Risikobericht
Strategie, Grundsätze und Organisation des
Risikomanagements
Strategie und Grundsätze
Im Rahmen ihres unternehmerischen Handelns begegnet
die Volkswagen Bank GmbH einer Vielzahl typischer Risiken
im Finanzdienstleistungsgeschäft. Diese Risiken geht sie im
Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit verantwortungsbewusst
ein, um Marktchancen gezielt wahrnehmen zu können. Zur
Gewährleistung eines angemessenen und konsequenten
Umgangs mit den Risiken innerhalb der Volkswagen Bank
GmbH dienen risikopolitische Leitlinien unter Berücksichtigung der Risikostrategie und der Entwicklung der Eigenmittel. Die Risikostrategie erfüllt die Mindestanforderungen an
das Risikomanagement (MaRisk) und berücksichtigt gemäß
§ 25a Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 KWG neben den Risiken auch die
Eigenmittel der Volkswagen Bank GmbH.
Wesentliche Aufgaben des Risikomanagements sind hierbei
die Identifikation möglicher Risiken, ihre Analyse und Quantifizierung sowie ihre Bewertung i. S. von Steuerungsmaßnahmen.
Entscheidungen über das Eingehen oder die Vermeidung von
Risiken werden unterstützt durch den Einsatz entsprechender
Steuerungsinstrumente wie z. B. Bonitätsbeurteilungsverfahren oder Frühwarnsysteme. Die laufende Überwachung der
Risiken, eine transparente und direkte Kommunikation mit
der Geschäftsführung sowie die Einbindung gewonnener Erkenntnisse in das operative Risikomanagement sind die Grundlage für eine bestmögliche Ausnutzung der Marktpotenziale
auf Basis einer bewussten und effektiven Steuerung des Gesamtrisikos der Volkswagen Bank GmbH.
Gemäß den Anforderungen der § 25a Abs. 1 KWG und § 91
Abs. 2 AktG hat die Volkswagen Bank GmbH ein System zur
Messung, Überwachung und Steuerung von Risikopositionen
eingerichtet. Dieses umfasst ein Rahmenwerk von Risikogrundsätzen, Organisationsstrukturen sowie Prozessen zur Risikomessung und -überwachung, die eng auf die Tätigkeiten der
einzelnen Geschäftsbereiche ausgerichtet sind.
Mit dem Rundschreiben 18/2005 der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vom 20. Dezember 2005 wurden die
Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk)
in der finalen Fassung veröffentlicht. Sie ersetzen damit unter
anderem die bisherigen Vorschriften der Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft der Kreditinstitute (MaK) und
der Mindestanforderungen an das Betreiben von Handelsgeschäften (MaH).
Auf der Grundlage der neuen gesetzlichen Anforderungen hat
die Volkswagen Bank GmbH ihr System zur Messung und Über-
30 L A G E B E R I C H T
wachung der Risikopositionen (Risikocontrolling) sowie zu
deren Steuerung (Risikomanagement) weiterentwickelt. Die
einzelnen Elemente des Systems werden regelmäßig durch
die Interne Revision und im Rahmen der Jahresabschlussprüfung durch externe Wirtschaftsprüfer auf Angemessenheit überprüft. Die Volkswagen Bank GmbH ist dabei übergeordnetes Institut für die Volkswagen Financial Services AG.
Organisation
Die risikopolitischen Leitlinien legt die Geschäftsführung der
Volkswagen Bank GmbH fest. Das Risikomanagement ist als
kontinuierlicher Prozess etabliert und stellt damit ein zentrales
Element der Geschäftstätigkeit und Geschäftssteuerung dar.
In den Bereichen Controlling/Recht/Revision sowie Rechnungswesen/Zentrales Risikomanagement und Treasury sind die
Stabs- und Steuerungsfunktionen für die Volkswagen Bank GmbH
und deren Beteiligungsgesellschaft sowie Filialen organisiert.
Die Abteilung Zentrales Risikomanagement formuliert risikopolitische Leitlinien, entwickelt Methoden und Prozesse,
analysiert laufend die aktuelle Risikosituation und stellt eine
transparente Berichterstattung sicher. Die Grundsatzentscheidung in Bezug auf Strategie und Instrumente zur Risikosteuerung obliegen der Geschäftsführung der Volkswagen Bank
GmbH. Als neutraler und unabhängiger Bereich berichtet das
Zentrale Risikomanagement direkt an die Geschäftsführung.
Die Risiken aller Geschäftsbereiche werden identifiziert, überwacht, bewertet, aggregiert und in einer Risk Map jährlich
berichtet. Neben der Eintrittswahrscheinlichkeit und der
Einschätzung möglicher negativer Auswirkungen enthält die
Risk Map auch Angaben über bestehende Verfahren und Regelungen sowie über Zuständigkeiten und abgeleitete Maßnahmen. Die verwendete Begriffs- und Methodenwelt ist in
einem Risikohandbuch definiert.
Außerdem berichtet das Zentrale Risikomanagement mindestens quartalsweise in Form eines Risikomanagement-Berichts
über die Kredit- und Marktpreisrisiken sowie rechtliche Risiken
an die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat. Bei Märkten mit
erhöhtem Risiko erfolgt eine monatliche Berichterstattung.
Die operative Risikosteuerung im Sinne eines modernen
Portfoliomanagements ist grundsätzlich in die einzelnen Geschäftsbereiche integriert. Durch die konsequente aufbauorganisatorische Trennung der Funktionen von Markt- und
Marktfolge ist die Unabhängigkeit der Risikobeurteilung
und -überwachung von den risiko- und ergebnisverantwortlichen Bereichen sichergestellt. Die jeweiligen Entscheidungsbefugnisse in den Geschäftsbereichen bewegen sich innerhalb des von der Geschäftsführung der Volkswagen Bank
GmbH vorgegebenen Kompetenzrahmens.
Der Geschäftsbereich Treasury verantwortet i. S. einer aktiven
operativen Risikosteuerung die Sicherstellung der Liquiditätsversorgung und darüber hinaus die Bilanzstrukturierung in
Bezug auf die Steuerung des Zinsänderungsrisikos.
Das diesbezügliche Risikocontrolling ist in die Abteilung Controlling eingebunden und trägt die Verantwortung für die
Messung, Analyse und Überwachung der marktpreisrisikobehafteten Positionen, einschließlich der Gesamtzinspositionen.
Gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement
(MaRisk) ist damit eine organisatorische Trennung zwischen
Management der Risiken und Risikocontrolling bis auf Geschäftsführungsebene sichergestellt.
Seit Ende 2004 hält die Volkswagen Bank GmbH indirekt über
die Global Mobility Holding B.V. (GMH), Amsterdam, einen
50%-Anteil an der LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam.
Die Abteilung Beteiligungsmanagement ist verantwortlich
für die Zusammenarbeit mit der LeasePlan Corporation N.V.,
Amsterdam, und unterstützt fachlich die Komitees des Aufsichtsrats von LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, bereitet
deren Aufsichtsratssitzungen vor und nimmt die Abstimmung
von Aufsichtsratsthemen mit den Co-Investoren vor. Das Beteiligungsmanagement ist zudem verantwortlich für die sonstigen Mergers & Acquisitions-Aktivitäten innerhalb der Volkswagen Bank GmbH und steuert die Erwerbs- und Verkaufsprozesse von Unternehmensanteilen.
Die Interne Revision der Volkswagen Bank GmbH prüft unabhängig und im Auftrag der Geschäftsführung alle Betriebsund Geschäftsabläufe der Volkswagen Bank GmbH unter Berücksichtigung der bankrechtlichen Vorschriften. Grundlage
der Tätigkeit ist ein jährlicher Prüfungsplan, der auf Basis der
gesetzlichen Vorschriften risikoorientiert festgelegt wird. Über
das Ergebnis der durchgeführten Prüfungen unterrichtet die
Interne Revision die Geschäftsführung der Volkswagen Bank
GmbH in Form von Prüfungsberichten sowie eines jährlichen
Gesamtberichts. Die Umsetzung der in den Prüfungsberichten
vereinbarten Maßnahmen und Empfehlungen wird durch
die Interne Revision nachgehalten.
Im Rahmen einer ganzheitlichen Sicherheitskonzeption wurde
2006 die Einheit Corporate Security gegründet mit dem Ziel,
in der Volkswagen Bank GmbH die Sicherheit für Personen
und Sachen zu gewährleisten sowie Image- und Betriebsunterbrechungsschäden zu vermeiden. Das Aufgabenspektrum
umfasst die Wahrnehmung nationaler und internationaler
Sicherheitsinteressen. Im Verbund mit ihrer Beteiligungsgesellschaft und ihren Filialen wird in der Volkswagen Bank
GmbH unter der Leitung von Corporate Security ein globales
Sicherheitsqualitäts-Management aufgebaut, das u. a. die differenzierten behördlichen und privatrechtlichen Sicherheitsanforderungen berücksichtigt. Das unternehmensweite Krisenund Notfallmanagement befasst sich u. a. mit der Geschäfts-
L A G E B E R I C H T 31
fortführungsplanung („Business Continuity Planning“). Im
Fokus steht die Vermeidung bzw. Reduzierung von Betriebsunterbrechungsschäden durch Konzeption und Etablierung
von Notfall- und Wiederanlaufplänen, die in regelmäßigen
Abständen getestet werden.
Kreditrisiko
Risikoarten
Neben einer laufenden Qualitätssicherung ist dabei Folgendes
sichergestellt:
Unter Risiko versteht die Volkswagen Bank GmbH die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen, die die wirtschaftliche
Situation des Konzerns negativ beeinträchtigen können. Dieses
Risiko kann in verschiedene Risikoarten gegliedert werden.
Gleichzeitig analysiert und bewertet die Volkswagen Bank
GmbH stets auch die Chancen, welche sich aus den bewusst
eingegangenen Risiken ergeben. Die skizzierte Risiko-ChancenAbwägung bildet somit die Grundlage für unsere Geschäftsentscheidungen.
Die wesentlichen banktypischen Risikoarten in der Volkswagen
Bank GmbH sind:
• Adressenausfallrisiko:
– Kreditrisiko
– Kontrahentenrisiko
– Länderrisiko
– Anteilseignerrisiko
• Marktpreisrisiko:
– Zinsänderungsrisiko
– Währungsrisiko
– Kursrisiko
• Liquiditätsrisiko:
– Liquiditätsrisiko i. e. S.
– Refinanzierungsrisiko
• Operationelles Risiko:
– Infrastruktur- und IT-Risiko
– Personalrisiko
– Prozessrisiko
– Externes Risiko
– Rechtsrisiko
Die Prinzipien der Risikopolitik sind in der Risikostrategie
formuliert.
Adressenausfallrisiko
Unter Adressenausfallrisiken werden mögliche Wertverluste
aufgrund des Ausfalls oder der Bonitätsverschlechterung eines
Kunden verstanden. Dabei wird in Kredit-, Kontrahenten-,
Länder- und Anteilseignerrisiken unterschieden. Kreditrisiken
stellen dabei die größte Komponente unserer Risikoposition dar.
Der Umfang der Adressenausfallrisiken in den Filialen und
der Beteiligungsgesellschaft der Volkswagen Bank GmbH ist
gemessen am Gesamtportfolio relativ gering.
Eine Kernkompetenz der Volkswagen Bank GmbH liegt in der
Nutzung von Chancen und der Übernahme von Kreditrisiken
aus Händler- und Kundenfinanzierungen im Automobilgeschäft.
• Die Risikoakzeptanz wird von der Geschäftsführung vorgegeben. Der Aufsichtsrat überwacht regelmäßig das Risikoprofil der Volkswagen Bank GmbH.
• Es erfolgt eine Risikostreuung über Kunden, Produkte und
Länder.
• Neue Formen von Risiken aus neuen Produkten, Geschäftsfeldern oder neuen Märkten durchlaufen einen festgelegten Bewertungs- und Genehmigungsprozess.
• Die Kreditprozesse und -kompetenzen sind durch Kreditrichtlinien der Unternehmensbereiche und ein limitabhängiges Genehmigungsverfahren geregelt.
• Die Kredite zur Fahrzeug- und Investitionsfinanzierung werden
risikoadäquat besichert.
• Die Risikovorsorge basiert auf einer risikoorientierten Wertberichtigungspolitik.
In der Volkswagen Bank GmbH werden zur Bonitätsprüfung
im Zuge der Kreditentscheidungen vom Risikomanagement
entwickelte und qualitätsgesicherte Bonitätsbeurteilungsverfahren eingesetzt.
In den Ankaufssystemen für Privatkunden sind Scoringsysteme
integriert, die eine objektivierte Entscheidungsgrundlage für
die Kreditvergabe liefern. Geschäfte mit vergleichbaren Risiken
werden auf einer Risikoklassenskala in einheitliche Risikoklassen eingruppiert. Hierdurch ist im Ankaufprozess eine
gleichartige Bearbeitung der Kreditanfragen/-anträge gewährleistet. Die Umsetzung der Ankaufspolitik wird durch die Definition von Grenzwerten (Cut-offs) zur Annahme bzw. weiteren
Prüfung eines Geschäfts unterstützt. In den Portfolien der
Volkswagen Bank GmbH sind generische und auf eigenen Daten
basierende Scorekarten im Einsatz, welche die Kreditentscheidungen durch die Fachbereiche ergänzen.
Zur Überprüfung der Güte der eingesetzten Scoringsysteme
wird regelmäßig ein standardisiertes Monitoring (Stabilität,
Trennschärfe, Einzelmerkmalanalysen usw.), basierend auf
einer monatlich aktualisierten und historisierten Datengrundlage, durchgeführt. Die Ergebnisse des Monitorings werden
regelmäßig berichtet.
32 L A G E B E R I C H T
Zusätzlich werden zur Reflexion des Entscheidungsverhaltens
innerhalb der Teilportfolien monatlich erstellte, qualitative
Analysen publiziert.
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Umsetzung der Vorschläge des Baseler Ausschusses (Basel II) zur Eigenkapitalunterlegung in deutsches Recht werden die derzeitigen Bonitätsbeurteilungsverfahren im Hinblick auf die Anforderungen
der am 20.12.2006 veröffentlichten Solvabilitätsverordnung
überprüft und weiterentwickelt. Im Jahr 2006 sind als Resultat der Überprüfungen die ersten überarbeiteten Verfahren
in die operativen Prozesse integriert worden.
Die Bonitätsbeurteilung von Corporate-Kunden erfolgt durch
das Ratingverfahren der Volkswagen Bank GmbH. Dabei werden sowohl Jahresabschluss-Kennzahlen als auch qualitative
Faktoren – wie z. B. die zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungsaussichten, die Managementqualität, das Markt- und
Branchenumfeld und das Zahlungsverhalten – in die Bewertung einbezogen.
Das Ratingergebnis stellt eine wesentliche Grundlage für Entscheidungen über die Bewilligung und Prolongation von Kreditengagements, risikobasierte Preise, erforderliche Betreuungsintensitäten sowie Wertberichtigungen dar. Darüber hinaus
wird bei der Kompetenzregelung, der Überwachung des Corporate-Portfolios sowie bei der Risikotragfähigkeitsberechnung auf die Klassifizierung der Kunden durch das Ratingverfahren abgestellt.
Derzeit erfolgt die Weiterentwicklung des bestehenden Verfahrens auf Basis der intern zur Verfügung stehenden Daten.
Ziel ist die Anerkennung des Ratingverfahrens im Rahmen
der aufsichtsrechtlichen Abnahmeprüfung für IRB-Ansätze
durch die BaFin.
Kreditgeschäfte werden grundsätzlich dem Risiko angemessen besichert. Die Arten der akzeptierten Sicherheiten, Bewertungsverfahren, Bewertungsgrundlagen und die Wertansätze für die jeweiligen Sicherheiten sind in einer übergreifenden Sicherheitenrichtlinie fixiert. Regionale Besonderheiten und rechtliche Rahmenbedingungen werden durch
entsprechende Regelungen berücksichtigt. Die Wertansätze
der lokalen Sicherheitenrichtlinien basieren auf historischen
Erfahrungswerten und langjähriger Expertenerfahrung.
eines Kontrahentenvolumenlimitsystems, eventuelle Vermögensverluste zu vermeiden.
Pro Kontrahent genehmigt die Geschäftsführung auf Vorschlag
des Risikocontrollings ein Kontrahentenvolumenlimit, auf
das alle oben genannten Geschäfte mit ihren Nominalwerten
bzw. dem Kreditäquivalenzbetrag angerechnet werden. Bei
der Bemessung des Limits berücksichtigt das Risikocontrolling
die wirtschaftlichen Verhältnisse, insbesondere das externe
Rating des jeweiligen Geschäftspartners. Die Limitüberprüfung erfolgt vierteljährlich im Risikocontrolling. Das so dargestellte Gesamtengagement ermöglicht die kontrahentenbezogene Risikosteuerung und -überwachung.
Neben der Überwachung der Volumenlimite der einzelnen
Kontrahenten durch das Treasury Back Office ermittelt das
Risikocontrolling der Volkswagen Bank GmbH das Adressenausfallrisiko, das sich aus den relevanten Treasurygeschäften
ergibt. Hierbei wird das Volumenrisiko des einzelnen Kontrahenten mit der „Average (Cumulative) One-Year Credit Loss
Rate“ (Quelle: Moody’s Investors Service Limited) des Kontrahenten gewichtet und der erwartete Verlust pro Kontrahent
ermittelt. Die Summe aller erwarteten Verluste ergibt das gesamte Adressenausfallrisiko und wird auf die Verlustobergrenze
der Volkswagen Bank GmbH (25 % vom aktuell geplanten
operativen Ergebnis) angerechnet.
Länderrisiko
Soweit im Rahmen der Geschäftstätigkeit erforderlich, stützt
sich die Beurteilung und Steuerung von Länderrisiken auf
die von den Ratingagenturen Moody’s Investors Service und
Standard & Poor’s vorgenommenen Bewertungen der
langfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten eines
Staates (Sovereign Rating). Von der Volkswagen Bank GmbH
werden keine nennenswerten Länderrisiken eingegangen.
Anteilseignerrisiko
Das Anteilseignerrisiko bezeichnet das Risiko, dass Verluste
mit negativen Auswirkungen auf den Beteiligungsbuchwert
nach der Einbringung von Eigenkapital in Unternehmungen
entstehen. In Form einer regelmäßigen Risk Map berichtet
darüber das Zentrale Risikomanagement, wobei die Schadenshöhe und die Eintrittswahrscheinlichkeit berücksichtigt
werden.
Kontrahentenrisiko
Die Volkswagen Bank GmbH definiert das Kontrahentenrisiko
als Risiko aus getätigten Tages- und Termingeldanlagen sowie
aus dem Abschluss von Zins- und Währungsderivaten. Die
Risikosteuerung in Bezug auf das Kontrahentenvolumenrisiko erfolgt im Bereich Treasury. Das Treasury Back Office
überwacht die Einhaltung der Limite. Dabei hilft der Einsatz
Seit Ende 2004 ergibt sich eine wesentliche Beteiligung durch
Anteile an der LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, die indirekt über die Global Mobility Holding B.V. (GMH), Amsterdam, in Höhe von 50 % von der Volkswagen Bank GmbH gehalten werden. Das Risiko aus der Beteiligung an der LeasePlan
Corporation N.V. wird aufgrund ihrer guten wirtschaftlichen
Entwicklung und eines guten Ratings durch die Ratingagen-
L A G E B E R I C H T 33
turen Standard & Poor’s (A stable outlook) und Moody’s Investors Service (A3 stable outlook) mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Für die GMH wird eine
eigene Risk Map erstellt. Es werden Auswertungen von monatlichen Berichten zum Beteiligungsrisiko sowie Planungsrechnungen vorgenommen. Außerdem werden die Gesellschafterrechte in regelmäßigen Gesellschafterversammlungen wahrgenommen.
Für alle Beteiligungsrisiken bestehen ausreichende Regelungen.
Marktpreisrisiko
Das Marktpreisrisiko bezeichnet den potenziellen Verlust aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen oder
preisbeeinflussenden Parametern. Es gliedert sich bei der
Volkswagen Bank GmbH in Zinsänderungsrisiko im Bankbuch,
Währungsrisiko und Kursrisiko. Währungsrisiken geht die
Volkswagen Bank GmbH nur im Rahmen des operativen Geschäfts der Filiale Großbritannien ein. Die Kursrisiken aus
der fondsbasierten Altersvorsorge sind zu vernachlässigen.
Im täglichen Bericht des Risikocontrollings werden alle
Risikoarten durch die Rechenmethodik des „Value-at-Risk“
(VaR) betrachtet und auf die Verlustobergrenze der Volkswagen Bank GmbH angerechnet. Somit wird das Risiko-Exposure der einzelnen Risikoarten transparent gemacht und
ggf. gegensteuernde Maßnahmen empfohlen. Mit Beschluss
der Geschäftsführung vom 27.11.2006 wird die Berichtsfrequenz ab 2.1.2007 von täglich auf monatlich geändert.
Per 31. Dezember 2006 betrug der Value-at-Risk für Marktpreisrisiken 5,2 Mio. € bei einer Limitauslastung von 6,3 %.
Die Limitauslastung lag im Berichtsjahr zwischen 4,7 % und
26,6 %. Eine Limitüberschreitung fand im Geschäftsjahr
nicht statt.
Zinsänderungsrisiko
Unter dem Zinsänderungsrisiko wird das Risiko der negativen
Abweichung einer realisierten von einer erwarteten Zinsergebnisgröße aufgrund von Marktzinsänderungen verstanden.
Das Risiko resultiert aus fristeninkongruenter Refinanzierung
und aus unterschiedlichen Zinselastizitäten der einzelnen
Aktiv- und Passivpositionen.
Zusätzlich im Komitee vertreten sind Treasury, Zentrales Risikomanagement sowie Controlling und Konzern-Treasury
der Volkswagen AG.
Grundlage für die Beschlüsse des ALM-Komitees sind die von
der Volkswagen Bank GmbH eingereichten Zinsablaufbilanzen
und die auf unterschiedlichen Zinsszenarien basierenden
Zinsprognosen. Nach Analyse des Zahlenmaterials durch das
Treasury gibt das ALM-Komitee Empfehlungen als strategische
Entscheidungsunterstützung zur jeweiligen zinspolitischen
Ausrichtung ab. Das quantifizierte Risiko und die MismatchPositionen unterliegen einheitlichen Höchstgrenzen. Das
ALM-Komitee überwacht deren konzernweite Einhaltung.
Die Risikopositionen der Volkswagen Bank GmbH werden auf
der Grundlage des Value-at-Risk-Ansatzes gesteuert und über
die beschriebene Verlustobergrenze für Marktpreisrisiken
limitiert und angerechnet. Dieser Ansatz quantifiziert, bezogen auf eine bestimmte Portfoliohaltedauer, den möglichen
zukünftigen Verlust, der unter normalen Marktbedingungen
mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau)
nicht überschritten wird. Die Ermittlung des Value-at-Risk
erfolgt auf der Basis einer historischen Simulation der letzten
250 Zinstage. Die Berechnung erfolgt mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von zehn Tagen.
Entsprechend dieser Annahmen wird einmal täglich ein Valueat-Risk für das Zinsänderungsrisiko errechnet. Darüber hinaus wird das Zinsänderungsrisiko durch Verschiebung der
Zinsstrukturkurve (Zinsshift +/– 200 bp) gemessen. Die Limitierung erfolgt hierbei über die aufsichtsrechtliche Empfehlung
(20 % des haftenden Eigenkapitals der Volkswagen Bank GmbH).
Per 31.12.2006 betrug der ermittelte Risikowert 24,9 Mio. €
bei einer Limitauslastung von 3,1 %.
Währungsrisiko
Durch die Geschäftstätigkeit der Filiale in Großbritannien ergeben sich aus Gesamtbanksicht Währungsrisiken aufgrund
der Refinanzierung der in britischen Pfund gewährten Kredite
in Euro. Währungsrisiken werden durch Sicherungsgeschäfte
des Treasury minimiert. Sie werden analog den Marktpreisrisiken täglich mit einem Value-at-Risk quantifiziert und wie
beschrieben in die Risikomessung einbezogen. Gemessen
am Gesamtportfolio spielen sie eine untergeordnete Rolle.
Kursrisiko
Die Steuerung der Zinsänderungsrisiken erfolgt auf Basis der
Empfehlungen eines Asset-/Liability Management Komitees
(ALM-Komitee), das im Auftrag der Geschäftsführung der
Volkswagen Bank GmbH risikobegrenzende Vorgaben hinsichtlich der Marktpreisrisiken und des Aktiv-Passiv-Managements festlegt. Das ALM-Komitee wird geleitet durch einen
Vertreter der Geschäftsführung der Volkswagen Bank GmbH.
In der Volkswagen Bank GmbH entstehen Kursrisiken im Rahmen der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angebotenen
fondsbasierten Altersvorsorge. Für den Fall, dass der Fonds
die garantierten Ansprüche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr bedienen kann, hat sich die Volkswagen
Bank GmbH dazu verpflichtet, diesen Pensionsverpflichtungen
34 L A G E B E R I C H T
nachzukommen. Die Volkswagen Bank GmbH ermittelt aus
diesem Grunde ebenfalls das sich hieraus ergebende RisikoExposure mittels Value-at-Risk und bezieht dieses Ergebnis
in die beschriebene Risikomessung mit ein.
Die Entscheidung über die Art der konkret vorgenommenen
Refinanzierung wird durch Marktgegebenheiten beeinflusst,
während die Zinsbindungsdauer den Vorgaben des ALMKomitees unterliegt.
Liquiditätsrisiko
Über ihr externes Rating nutzt die Volkswagen Bank GmbH
zinsgünstige Refinanzierungsquellen.
Die Risikosteuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt zentral im
Treasury. Oberstes Ziel des Liquiditätsmanagements der Volkswagen Bank GmbH ist die Gewährleistung der jederzeitigen
Zahlungsfähigkeit.
Liquiditätsrisiko im engeren Sinne
Die Steuerung der Liquidität erfolgt auf täglicher Basis, wobei
die erwarteten Liquiditätsströme bei der Volkswagen Bank
GmbH gebündelt und ausgewertet werden. Zur Sicherstellung
eines professionellen Liquiditätsmanagements ermittelt das
Treasury Liquiditätsablaufbilanzen und führt Cash flow-Prognosen durch. Um potenzielle Liquiditätsengpässe abzusichern,
koordiniert die Volkswagen Bank GmbH das Vorhalten bestätigter Kreditlinien bei anderen Geschäftsbanken. Der Umfang
der Liquiditätsvorsorge richtet sich nach den bereits bekannten Zahlungsverpflichtungen der kommenden zwölf Monate,
einem potenziellen Wachstum des Kreditvolumens und
berücksichtigt die Entwicklung des Einlagengeschäfts.
Die angemessene Steuerung der Liquiditätsrisiken im Jahr
2006 drückt sich in der Einhaltung der aufsichtsrechtlichen
Vorschriften aus. Zum 31. Dezember 2006 betrug die nach
dem Liquiditätsgrundsatz II ermittelte Liquiditätskennzahl
(Laufzeitband I) 2,74 (31. Dezember 2005: 2,99) und lag damit
weit über der aufsichtsrechtlichen Untergrenze von 1,0. Die
Entwicklung der Liquiditätskennzahl wird vom Treasury laufend
überwacht und über die Vergabe einer internen Steuerungsuntergrenze aktiv gesteuert.
Auch die Beobachtungskennzahlen bestätigen die jederzeitige Zahlungsfähigkeit.
Refinanzierungsrisiko
Die Refinanzierungsstruktur wird zentral durch das Treasury
auf Basis einer Fundingplanung gesteuert. Die Volkswagen
Bank GmbH verfügt über eine breite Refinanzierungsbasis:
Eine starke Diversifikation in verschiedene Investorengruppen und Märkte, eigene Kapitalmarktprogramme sowie
ein wachsendes Einlagengeschäft sichern die Liquidität.
Auch 2006 wurde mit dem Instrument der Forderungsverbriefung eine weitere Diversifizierung der Refinanzierung
erfolgreich genutzt.
Bei Moody’s Investors Service besteht für die Volkswagen
Bank GmbH die seit 2004 vorhandene Differenzierung des
Ratings. Derzeit wird sowohl das kurzfristige (Prime-1) als
auch das langfristige (A2) Rating der Volkswagen Bank GmbH
im Vergleich zur Volkswagen AG und Volkswagen Financial
Services AG um eine Ratingstufe besser bewertet.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat im November 2006
das lang- und kurzfristige Rating der Volkswagen Bank GmbH
um eine Ratingstufe auf A bzw. A–1 angehoben. Wichtige Maßnahmen zur Anhebung waren die Eigenkapitalstärkung der
Volkswagen Bank GmbH im Zuge der Übertragung der Anteile an der Global Mobility Holding B.V., der Eigentümerin
der LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, und die eigenständige Refinanzierung der Volkswagen Bank GmbH durch
eigene Kapitalmarktprogramme.
Mit dem erreichten höheren Rating der Volkswagen Bank
GmbH durch die beiden Ratingagenturen besteht nunmehr
eine durchgängige Ratingdifferenzierung gegenüber der Volkswagen AG und der Volkswagen Financial Services AG. Der Ausblick für alle Gesellschaften des Konzerns wurde – wie bisher –
durchgängig mit „stabil“ eingestuft.
Operationelles Risiko
Operationelle Risiken (OpR) in der Volkswagen Bank GmbH
werden definiert als die Gefahr von Verlusten, die infolge der
Unangemessenheit oder des Versagens von internen Prozessen
(Prozessrisiken), Mitarbeitern (Personalrisiken), Technologie
(Infrastruktur- und IT-Risiken) oder infolge externer Ereignisse (Externe Risiken) eintreten. Die Definitionen dieser
vier Risikokategorien schließen die jeweiligen Rechtsrisiken
ein. Strategische Risiken und Reputationsrisiken werden
unter Operationellen Risiken nicht betrachtet.
Die Verantwortung für das Management Operationeller
Risiken i. S. ihrer Minimierung liegt grundsätzlich bei den
Geschäftsbereichen bzw. Filialen der Volkswagen Bank GmbH.
Unterstützt werden sie dabei einerseits durch zentrale Kompetenzcenter wie z. B. Risikomanagement oder Rechtswesen,
andererseits durch ein Risikomanagementsystem, welches
die Effizienz im Rahmen der Identifikation, Messung und
Überwachung von Operationellen Risiken erheblich steigert.
Dieses System wurde unter Berücksichtigung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen entwickelt und umfasst u. a. eine
L A G E B E R I C H T 35
zentrale Schadensfalldatenbank und Werkzeuge zur systematischen Bewertung von Operationellen Risiken unter Einbezug von Expertenschätzungen (Self Assessments).
Mittels regelmäßiger Risk Maps wird umfassend über die Risiken berichtet; eine bereichsübergreifende Risikokommunikation sensibilisiert darüber hinaus alle Unternehmenseinheiten für Operationelle Risiken.
Im Folgenden wird auf die wesentlichen Operationellen
Risiken näher eingegangen:
Infrastruktur- und IT-Risiko
Insbesondere die globale Vernetzung der Volkswagen Bank
GmbH mit ihren Filialen und ihrer Beteiligungsgesellschaft
erfordert eine periodische Analyse und ggf. Adjustierung sicherheitsrelevanter organisatorischer Strukturen und Prozesse.
Zu diesem Zweck finden seit dem Jahr 2002 standardisierte
Security Audits statt. Außerdem wurde eine global erreichbare Koordinierungsstelle für Computerstörfälle (Computer
Emergency Response Team) eingerichtet.
Seit 2006 werden die Operationellen Risiken im IT-Bereich,
entsprechend den Basel II-Vorgaben, in Form eines standardisierten Self Assessments ermittelt. Durch den Einsatz des
Bankey wurden die Risiken für Kunden im Bereich InternetBanking noch weiter minimiert. Der Bankey des Girokontos
ist ein elektronischer TAN-Generator, der nach einem bestimmten Algorithmus neue Transaktionsnummern (TAN)
errechnet. Diese TAN hat nur eine begrenzte Gültigkeit, wodurch die Sicherheit des Online Banking bei der Volkswagen
Bank GmbH zusätzlich erhöht wird.
Generell nimmt die Volkswagen Bank GmbH auch weiterhin
erhebliche Investitionen für die Risikoprophylaxe vor: So ist
der Systembetrieb in spiegelbildlichen Rechenzentren aufgebaut, um einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Die
permanent ansteigende Bedeutung von Internetanwendungen
führte zur Schaffung erweiterter organisatorischer Strukturen
und Prozesse. Diese wurden durch periodische Notfallübungen und weiterentwickelte Regelungen zur Sicherstellung
schneller Reaktionszeiten bei Systemausfällen ergänzt.
Darüber hinaus gewährleisten die neben dem Einsatz von
Virenscannern und Firewall-Systemen bestehenden Zugriffsund Zugangsberechtigungskonzepte die Vertraulichkeit,
Integrität und Verfügbarkeit von Systemen und Daten.
Personalrisiko
Die quantitative und qualitative Personalausstattung sowie das
Qualifikationsniveau der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
entsprechen durchweg den betrieblichen Erfordernissen
und Geschäftsaktivitäten der Volkswagen Bank GmbH. Mögliche Personalrisiken – wie z. B. erhöhte Personalfluktuation,
mangelhafte Personalverfügbarkeit, unzureichende Personalqualifikation oder menschliches Fehlverhalten – werden durch
geeignete organisatorische Regelungen, Verfahren und Zuständigkeiten reduziert.
Der Bereich Personalentwicklung bildet einen Schwerpunkt
des Personalmanagements bei der Volkswagen Bank GmbH.
In diesem Rahmen ermöglicht das Mitarbeitergespräch als
standardisiertes Verfahren, die Zielerreichung zu diskutieren,
Qualifikationsbedarf anhand von Anforderungsprofilen abzuleiten sowie kurz- und mittelfristige Entwicklungsmöglichkeiten festzulegen. Die gezielte Personalentwicklung, Karriereplanung und Förderung der Talente ebenso wie das Erkennen,
Akzeptieren und Nutzen der Vielfalt der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter spielen in der Volkswagen Bank GmbH eine
zentrale Rolle. Positive Wirkungen eines umfassenden Personalmanagements zeigen sich in der hohen Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in der
geringen Fluktuationsquote. Für eine breit angelegte, nach
innen und außen wirksame Diversityarbeit und ein gelebtes
Diversity Management-Konzept wurde der Volkswagen Bank
GmbH im Rahmen einer bundesweiten, branchenübergreifenden Untersuchung der „Max-Spohr-Managementpreis 2005“
verliehen und sie wurde damit als zukunftsweisender Arbeitgeber und Geschäftspartner ausgezeichnet.
Zudem hat die Volkswagen Bank GmbH verschiedene Maßnahmen zur Altersvorsorge und Lebensarbeitszeit-Flexibilisierung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getroffen.
Prozessrisiko
Die Geschäftsprozesse und das interne Kontrollsystem werden
den geänderten Bedingungen angepasst. Dies ist ein permanent und qualitativ abgesicherter Prozess. In diesem Zusammenhang kommen u. a. center- und länderübergreifende
Organisationsrichtlinien zur Anwendung (z. B. OutsourcingRichtlinie, Produktgenehmigungsprozess), die durch die
Geschäftsführung genehmigt wurden.
Bereichsbezogene Regelungen und Prozesse für das Kreditund Leasinggeschäft werden durch das Zentrale Risikomanagement qualitätsgesichert und nach Prüfung freigegeben.
Externes Risiko
Bei externen Risiken handelt es sich i. d. R. um Risiken, die
außerhalb des Unternehmens liegen, z. B. politische, naturgebundene Vorfälle, externe kriminelle Handlungen sowie
an einen Service Provider ausgelagerte Prozesse.
36 L A G E B E R I C H T
Das Risiko bei einer Zusammenarbeit mit einem Service Provider besteht darin, dass durch außerplanmäßige Vertragskündigung oder Ausfall des Service Providers Geschäftsprozesse
nicht mehr abgewickelt werden können oder durch mangelhafte Qualität Leistungsstörungen und damit Verluste entstehen. In diesem Zusammenhang ist ein center- und länderübergreifender Genehmigungsprozess für risikorelevante
Outsourcing-Aktivitäten etabliert.
Die übrigen externen Risiken werden durch eine neu gegründete Abteilung Corporate Security analysiert und mit entsprechenden Maßnahmenpaketen zur Abwehr bzw. Reaktion bei
Eintreten unterlegt.
Rechtsrisiko
Das Erkennen und Begrenzen von Rechtsrisiken stellt eine
wesentliche Verantwortung des Rechtswesens der Volkswagen
Bank GmbH dar. Ihm obliegen die kontinuierliche Beobachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Überprüfung und Qualitätssicherung der Vertragsgestaltungen.
Bei den Prozessen zur Identifizierung Operationeller Risiken
unterstützt das Rechtswesen die Fachabteilungen und das Zentrale Risikomanagement bei der Erkennung und Bewertung
implizit enthaltener Rechtsrisiken.
Zusammenfassende Darstellung
Die Volkswagen Bank GmbH geht im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit verantwortungsbewusst banktypische Risiken ein,
um Marktchancen gezielt wahrnehmen zu können. Grundlage hierfür ist ein umfassendes System zur Identifizierung,
Messung, Analyse sowie Überwachung und Steuerung von
Risiken als Bestandteil eines ganzheitlichen risiko- und renditeorientierten Steuerungssystems. Unter Berücksichtigung
der gesetzlichen Anforderungen für Risiken im Bank- und
Leasinggeschäft wurde dieses System in 2006 kontinuierlich
weiterentwickelt.
Weiterhin wurde die Abteilung Corporate Security gegründet.
Sie verfolgt das übergreifende Ziel, in der Volkswagen Bank
GmbH die Sicherheit für Personen und Sachen zu gewährleisten sowie Image- und Betriebsunterbrechungsschäden
zu vermeiden.
Derivative Finanzinstrumente werden in der Volkswagen Bank
GmbH im Wesentlichen nur zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken im Rahmen der Gesamtbanksteuerung eingesetzt.
Preisänderungsrisiken, Ausfallrisiken und Liquiditätsrisiken,
die über die bereits dargestellten Risikoarten im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten hinausgehen und über die
gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 2 HGB gesondert zu berichten wäre,
sind für die Beurteilung der Lage und voraussichtlichen Entwicklung der Volkswagen Bank GmbH von untergeordneter
Bedeutung.
Wesentliche Anteilseignerrisiken ergeben sich aus der 50%Beteiligung der Volkswagen Bank GmbH an der LeasePlan
Corporation N.V., Amsterdam. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Anteilseignerrisikos ist niedrig.
Seit 2006 existiert für die Volkswagen Bank GmbH ein gegenüber der Volkswagen AG und der Volkswagen Financial Services
AG besseres und somit differenziertes externes Rating bei den
Ratinggesellschaften Moody’s und Standard & Poor’s. Dadurch
erschließt die Volkswagen Bank GmbH zinsgünstigere Refinanzierungsquellen.
Auch weiterhin wird die Volkswagen Bank GmbH in die Optimierung des umfassenden Steuerungssystems und der Risikomanagementsysteme investieren, um auch den gesetzlichen
Anforderungen gerecht zu werden.
Chancen der Volkswagen Bank GmbH
Gesamtwirtschaftliche Chancen
In der Kategorie der Ausfallrisiken stellt das Kreditrisiko im
Händler- und Endkundengeschäft die wesentliche Risikoart
innerhalb der Volkswagen Bank GmbH dar. Durch Einsatz
moderner Instrumente zur Risikoidentifikation, -analyse
und -überwachung wird das Kreditrisiko im Rahmen unserer
Geschäftstätigkeit aktiv gesteuert und entsprechend den Anforderungen des KWG mit Eigenmitteln unterlegt.
Ein erwartetes Wachstum wichtiger europäischer Volkswirtschaften in den kommenden Jahren eröffnet der Volkswagen
Bank GmbH die Möglichkeit, über die in diesem Rahmen
ansteigenden Automobilverkäufe und damit verbundenen
Finanzdienstleistungen an diesem Trend teilzuhaben.
Zur effizienten Steuerung Operationeller Risiken wurden im
letzten Jahr entsprechende Systeme und Prozesse entwickelt
und implementiert. Wesentliche Systemkomponenten sind
eine zentrale Schadensfalldatenbank und Werkzeuge zur
systematischen Erfassung und Bewertung von Operationellen
Risiken (Self Assessments).
Geografische Expansion
Strategische Chancen
Gemäß der Kompetenz der Volkswagen Bank GmbH im Volkswagen Konzern, den Absatz von Fahrzeugen über entsprechende Finanzdienstleistungen im Rahmen der Renditeziele des
Konzerns zu fördern, bestehen Chancen auf eine weitere geografische Expansion der Volkswagen Bank GmbH.
L A G E B E R I C H T 37
Marktpositionierung
In saturierten Volkswirtschaften sieht die Volkswagen Bank
GmbH Wachstumspotenziale aufgrund eines sich ändernden
Kundenverhaltens. Der immer mehr in den Vordergrund tretende „Cost-of-usage“-Gedanke beim Erwerb von Automobilen
führt zu einer steigenden Bedeutung von Produktpaketen,
die die gesamten Nutzungskosten in einer monatlichen Rate
abbilden. Damit erwartet die Volkswagen Bank GmbH auch
einen weiteren Anstieg des Anteils finanzierter Fahrzeuge
am Gesamtabsatz in diesen Märkten.
Kostensynergien
IT-Systeme sind für die Kostenstruktur eines Finanzdienstleisters ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Nach Umsetzung aktuell in Planung oder Entwicklung befindlicher IT-Projekte
werden Effizienzverbesserungen erwartet.
Mittelfristig wird geprüft, inwieweit innerhalb von Regionen
Synergien durch die gemeinsame Nutzung bestimmter Systemplattformen über mehrere Länder hinweg erzielt werden
können.
Ausgestaltung der wöchentlichen Arbeitszeit von 35 auf 38
Stunden, mit der Option, unverändert 35 Stunden in der Woche
mit entsprechender Gehaltsanpassung arbeiten zu können.
Kompensationsleistungen, wie die Gewährung eines einmaligen
Rentenbausteins bzw. eine finanzielle Abgeltung und ein am
operativen Ergebnis (Markt Deutschland) der Volkswagen
Financial Services AG orientiertes Bonussystem, wurden vereinbart.
Anfang 2006 wurde zudem ein Tarifvertrag für VolkswagenBeschäftigte mit Spezialisten- oder Führungsfunktion – Tarif
Plus – abgeschlossen. Unter Berücksichtigung von spezifischen
Anforderungen wurde eine erfolgreiche Umsetzung bei der
Volkswagen Bank GmbH vorgenommen.
Durch die Implementierung des Projekts „Flexibilisierung
von Status, Hierarchie und Entgelt“ wurde eine größere Durchlässigkeit der Behandlung von Managementpositionen geschaffen.
Personaldaten
Auch in diesem Jahr wurde das Engagement der Volkswagen
Bank GmbH auf dem Gebiet Diversity mit einem Preis, dem
Max-Spohr-Managementpreis, ausgezeichnet. Seit 2001 verleiht der Völklinger Kreis den Max-Spohr-Managementpreis
an Unternehmen, die dem „Diversity“-Gedanken höchste
Priorität einräumen. Ausschlaggebend für die mit Vertretern
aus Wirtschaft und Gesellschaft besetzte Jury war unter anderem das breite Spektrum unserer Diversityarbeit. Die Jury
begründete ihre Entscheidung damit, dass die Volkswagen
Bank GmbH in herausragender Weise seit Langem das umsetzt, was seit Kurzem im AGG geregelt ist.
Die Volkswagen Bank GmbH beschäftigte zum 31. Dezember
2006 insgesamt 3.855 (Vorjahr: 3.820) Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, davon 3.511 (Vorjahr: 3.493) bzw. 91,1 % in
Deutschland. Die Mitarbeiterfluktuation lag in Deutschland
mit 1,0 % deutlich unter dem Branchendurchschnitt (3,1 %).
Wesentlichen Einfluss auf die Personalzahlen hatten die Ergebnisse aus der Prozess- und Funktionsanalyse (PFA) und
aus dem Projekt „Effiziente Steuerungsfunktionen“. Diese
Projekte führten zur Verschlankung von Prozessabläufen und
somit zu einem als Benchmark einzustufenden Kapazitätenbedarf.
Erklärtes Ziel der Volkswagen Bank GmbH ist es, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Deshalb werden viele Maßnahmen
ergriffen, die teilweise oben dargestellt wurden. Zusätzlich
wird die Etablierung und der tägliche Umgang mit den Konzernwerten und Konzernleitlinien der Volkswagen AG aktiv
unterstützt: so auch mit der erstmaligen Durchführung des
„Stimmungsbarometers“. Diese 15 Fragen umfassende OnlineBefragung befasste sich mit den Themen Kommunikation
und Führung, Zusammenarbeit und Unternehmenskultur
und ergab, dass sich die Belegschaft in hohem Maße mit der
Volkswagen Bank GmbH identifiziert.
83 Auszubildende werden zurzeit in Deutschland beschäftigt –
somit 5,1 % Auszubildende mehr als zum 31.12.2005.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das in Deutschland zum 18. August 2006 in Kraft getreten ist, hat das Ziel,
Benachteiligungen aufgrund von Rasse, ethnischer Herkunft,
Geschlecht, Religion und Weltanschauung, Behinderung,
Alter sowie sexueller Orientierung zu verhindern bzw. zu
beseitigen. Der Schwerpunkt des AGG liegt im Bereich von
Beschäftigung und Beruf. Vor dem Hintergrund des AGG
wurden in der Volkswagen Bank GmbH die relevanten Personalprozesse untersucht und sofern notwendig angepasst.
Im Rahmen dieser Prozessuntersuchung konnten die Qua-
Personalbericht
Die Personalarbeit der Volkswagen Bank GmbH konzentrierte
sich im Jahr 2006 auf die Umsetzung der Tarifergebnisse für
die Volkswagen Bank GmbH.
Innovative Personalpolitik
Am 5. Oktober 2006 wurde bei der Volkswagen AG ein Ergänzungstarifvertrag zum Zukunftstarifvertrag vom 3. November
2004 abgeschlossen, der auch für die Volkswagen Bank GmbH
gilt. Zu den zentralen Vereinbarungen gehören die nachhaltige
Beschäftigungs- und Standortsicherung und die zukünftige
38 L A G E B E R I C H T
lität, die Kundenorientierung und die Wirtschaftlichkeit der
Personalprozesse weiter optimiert werden. Für relevante Beschäftigtengruppen wurden Schulungen und Informationsveranstaltungen durchgeführt, und alle Beschäftigten wurden ausführlich informiert.
konnte sich dabei bewähren – die Anzahl der geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals erhöht. Durch diese Seminarform wird
ca. ein Fünftel der gesamten Inhouse-Trainings der Volkswagen
Bank GmbH aktuell und kostengünstig gedeckt.
Das Gesundheitsmanagement der Volkswagen Bank GmbH
wurde wegen des systematischen, umfassenden und nachhaltigen Konzepts mit dem Arbeitsschutzpreis 2006 der gesetzlichen Unfallversicherung VBG in der Kategorie „Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung“
ausgezeichnet. Aufgrund dieser Bestätigung als vorbildliches
Konzept für ein präventives Gesundheitsmanagement erfolgte
durch die Verwaltungsberufsgenossenschaft die Nominierung
zum Deutschen Arbeitsschutzpreis 2007. Im Rahmen innovativer Arbeitsorganisation wurden im Jahr 2006 erstmals
Arbeitssituationsanalysen durchgeführt.
Bericht über die Zweigniederlassungen, Zweigstellen
und Filialen
Personalentwicklung
Die Volkswagen Bank GmbH hat 2006 das Personalmarketing
für die Ausbildungsplätze verstärkt, indem sie das Recruitment ausgebaut und weiterentwickelt hat, um auch zukünftig
die Bewerberanzahl und deren Qualität zu sichern.
In Zusammenarbeit mit Schulen aus der Region wurden die
Ausbildungsberufe vorgestellt und Projekte wie „Wirtschaft
direkt“ gemeinsam mit anderen Unternehmen durchgeführt.
Mit dem steigenden Anforderungsprofil für die Aufgaben in
der Informatik und den sich verändernden Aufgabenfeldern
wurde auf Initiative der Volkswagen Bank GmbH gemeinsam
mit der Welfenakademie, Braunschweig, ein neuer Studiengang eingeführt. Parallel zur Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/-in erhalten die Auszubildenden die Möglichkeit,
den Abschluss „Bachelor of Arts“ in der Vertiefungsrichtung
„Informationsmanagement“ zu erwerben.
Auch im Jahr 2006 leitete die Personalentwicklung mit Veranstaltungen, die auf die besonderen Bedürfnisse eines Automotive-Dienstleisters zugeschnitten sind, einen wesentlichen
Beitrag zu Erfolg und Zukunftssicherung des Unternehmens.
Zur Erreichung der im jährlichen Mitarbeitergespräch vereinbarten individuellen Leistungs- und Qualifizierungsziele
gewährleistet die Personalentwicklung das erforderliche
Qualifizierungsangebot. Mehr als 80 % aller im Jahr 2006
realisierten Qualifizierungsmaßnahmen wurden als InhouseSeminare auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Geschäftsziele speziell zugeschnitten.
Mit Unterstützung des unternehmenseigenen Trainingscenters
wurden 2006 verstärkt kundenorientierte Systemschulungsmaßnahmen durchgeführt. Das Konzept des Trainingscenters
Bei den Zweigniederlassungen der Volkswagen Bank GmbH
(Audi Bank, SEAT Bank, Skoda Bank, AutoEuropa Bank sowie
ADAC FinanzService) handelt es sich um Niederlassungen
zur zielgerichteten Unterstützung der entsprechenden Fahrzeugfinanzierungen.
Die Volkswagen Bank GmbH unterhält in Berlin, Braunschweig,
Emden, Hannover, Ingolstadt, Kassel, Neckarsulm, Salzgitter
und Wolfsburg Zweigstellen, in welchen den Kunden Schaltergeschäfte, Beratungsgespräche sowie der Geldautomatenservice geboten werden.
Im europäischen Markt ist die Volkswagen Bank GmbH mit
Filialen, die unter Nutzung des „Europäischen Passes“ in
acht verschiedenen Ländern der Europäischen Union errichtet wurden, präsent. In den ausländischen Filialen der
Volkswagen Bank GmbH in Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, den Niederlanden
und Spanien wird mit eigenen Mitarbeitern das jeweilige
nationale Geschäft betrieben. Zum Jahresende 2006 waren
in den Filialen 344 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt.
Nachtragsbericht
Über die geschilderten Vorgänge hinaus trat nach Abschluss
des Geschäftsjahres 2006 keine Entwicklung von besonderer
Bedeutung auf.
Prognosebericht
Weltwirtschaft
2007 wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft gegenüber
dem Vorjahr voraussichtlich leicht abschwächen. Dämpfende
Effekte werden weiterhin von den hohen Rohstoff- und Ölpreisen sowie der in vielen Ländern restriktiveren Geldpolitik
ausgehen.
Für Westeuropa wird erwartet, dass die Zuwachsrate des
Bruttoinlandsprodukts 2007 niedriger als im Vorjahr ausfällt.
Auch in Zentral- und Osteuropa wird sich das Wirtschaftswachstum voraussichtlich abschwächen.
L A G E B E R I C H T 39
Nach dem starken Anstieg in 2006 wird erwartet, dass das
Wachstum der deutschen Wirtschaft auf grund der nachlassenden Binnennachfrage auf unter 2,0 % zurückgehen wird. Die
Arbeitslosenquote wird im Jahresdurchschnitt nur noch
leicht sinken.
Differenzierte Entwicklung der Finanz- und
Automobilmärkte
Die Finanzmärkte stehen zu Beginn des Geschäftsjahres 2007
nach wie vor im Zeichen einer sehr hohen globalen Liquidität. Die Inflationsrisiken haben sich verringert und das Zinsniveau bewegt sich trotz zwischenzeitlicher Reaktionen der
Notenbanken auf einem historisch weiterhin niedrigen Niveau.
Diese Situation hat den anhaltenden Kapitalzufluss an den
Aktien- und Rentenmärkten bestimmt. Ohne erkennbare gravierende Störfaktoren kann mit weiterhin liquiden Finanzmärkten gerechnet werden.
Im Bereich der automobilen Finanzdienstleistungen werden die
Finanzdienstleistungsgesellschaften trotz einer Abschwächung
der Automobilnachfrage wie im abgelaufenen Geschäftsjahr
voraussichtlich einen weiteren Zuwachs bei Leasing-, Finanzierungs- und Kraftfahrzeugversicherungsverträgen verzeichnen können. Allerdings dürfte sich die Wettbewerbssituation
2007 nochmals verschärfen. Durch den Eintritt weiterer Anbieter wird sich der Druck auf die Margen vorraussichtlich
weiter erhöhen. Diese Entwicklung wird, wie bereits 2006 erkennbar war, von einer zunehmenden Differenzierung des
Angebots begleitet.
Im Jahr 2007 wird sich das Wachstum der weltweiten Automobilnachfrage im Vergleich zu den Vorjahren voraussichtlich verlangsamen. Ausgangspunkt der Einschätzung ist die
Erwartung leicht rückläufiger Pkw-Neuzulassungen in der
Region Westeuropa sowie einer geringeren Wachstumsrate
des chinesischen Gesamtmarkts.
Für 2007 wird im westeuropäischen Markt insgesamt mit einem
Pkw-Nachfragevolumen leicht unter dem Vorjahresniveau
gerechnet. Von den großen Märkten wird voraussichtlich nur
Frankreich einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr aufweisen.
In Zentral- und Osteuropa werden die Pkw-Neuzulassungen,
insbesondere in Russland, voraussichtlich weiter steigen.
Für den deutschen Pkw-Markt ist von einem leichten Rückgang des Zulassungsvolumens auszugehen. Ursache hierfür
sind im Wesentlichen die vorgezogenen Käufe in 2006 im Hinblick auf die Umsatzsteuererhöhung zu Beginn des Jahres 2007.
Entwicklung der Volkswagen Bank GmbH
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sind die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung des
Finanzdienstleistungsgeschäfts auf verhaltenes Wachstum
ausgerichtet. Im Jahr 2007 gilt es, die bereits 2006 erfolgreich
durchgeführte enge Kooperation mit den Marken im Volkswagen Konzern zu festigen und weiter auszubauen. So konnten durch die intensivere Verzahnung von Marke und Finanzdienstleistungen nicht nur attraktive Produktpakete für Kunden
geschnürt, sondern auch die Wertschöpfung im Konzern erhöht werden.
Dieser erfolgreiche Ansatz soll weitergeführt und auf weitere
Konzernmarken und Märkte ausgedehnt werden.
Durch Kooperationen mit Institutionen außerhalb des angestammten Geschäfts mit dem Autohandel erschließt sich die
Volkswagen Bank GmbH den Zugang zu weiteren Kundengruppen. Mittelfristig ist geplant, die Kooperationen weiter
auszubauen.
Mit der AutoEuropa Bank wird das erfolgreiche Geschäftsmodell der Europcar Bank fortgeführt. Die AutoEuropa Bank
bietet ihren Partnern Einkaufsfinanzierungen an und unterstützt sie mit kundenorientierten Finanzierungs- und Leasingangeboten beim Vertrieb von Caravans und Reisemobilen. Als
Zweigniederlassung der Volkswagen Bank GmbH profitiert
die AutoEuropa Bank von der umfangreichen Expertise von
Europas größter Automobilbank. Das damit verbundene Leistungsspektrum bietet eine optimale Basis, um die Geschäftsaktivitäten zukünftig weiter auszubauen.
Mit der Einführung des neuen kostenlosen Volkswagen Gehaltskontos im deutschen Markt bietet der Geschäftsbereich Volkswagen Bank direct ein attraktives Produkt an. Der exklusive Beratungsservice „MeinFinanzKonzept“, in dem Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Rahmen eines ganzheitlichen Beratungsansatzes alle finanziellen Angelegenheiten eines Privatkunden
abdecken werden, soll weiter ausgebaut werden.
Im internationalen Umfeld konzentriert sich die Volkswagen
Bank GmbH 2007 auf den weiteren Ausbau der Geschäftstätigkeit in den bestehenden Filialen.
Die Volkswagen Bank GmbH ist durch ihre 50%-Beteiligung
an der Global Mobility Holding B.V. an der LeasePlan Corporation N.V. beteiligt. LeasePlan wird seine Marktposition im
Multibrand-Flottenmanagement weiter ausbauen. Durch die
Beteiligung an der Global Mobility Holding B.V. ist die Volkswagen Bank GmbH an den Ergebnissen der LeasePlan
Corporation N.V. und damit an den Ergebnissen in diesem
überproportional wachsenden Geschäftsfeld beteiligt.
Ende des vergangenen Geschäftsjahres hat die LeasePlan Corporation N.V. ein Joint Venture mit der Mubadala Development
Company in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet,
das in 2007 beginnen wird, das operative Geschäft aufzubauen.
40 L A G E B E R I C H T
Des Weiteren hat LeasePlan im Januar 2007 eine Gesellschaft
in Rumänien gegründet, die ab Mitte 2007 aktiv das Flottenmanagement im lokalen Markt betreiben wird. LeasePlan
Corporation N.V. wird weiterhin in die großen Wachstumsmärkte, in denen sie heute schon operativ ist, investieren
und zieht hierfür weitere Akquisitionen in Betracht. Um ihre
Marktstellung als führender Flottenmanagementanbieter zu
sichern, werden auch in Zukunft aktiv neue Märkte untersucht werden.
Synergien, die durch die Beteiligung des Volkswagen Konzerns
an LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, entstehen,
wirken sich bereits seit dem Geschäftsjahr 2006 positiv auf
das Konzernergebnis sowie Kundenorientierung und Prozessoptimierung aus. Die Umsetzung der identifizierten
Synergiepotenziale wird über die nächsten Jahre weiter
vorangetrieben.
Zentrale Einflussfaktoren für die künftige Entwicklung der
Volkswagen Bank GmbH sind insbesondere die Absatzsituation auf den Automobilmärkten, die Refinanzierungsmöglichkeiten und eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur.
Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Volkswagen
Bank GmbH ist die Harmonisierung und Standardisierung der
Geschäftsprozesse. Standardisierte Geschäftsprozesse, die
in die Geschäftsfelder des Konzerns der Volkswagen Financial
Services AG integrierbar sind, bilden eine Grundlage zur
Steigerung der Flexibilität für neue Produkte, zur Entwicklung
weiterer Kooperationsmodelle und einer bedürfnisgerechten
Kundenansprache. Die Pilotphase der Standardisierung der
Geschäftsprozesse wurde bereits erfolgreich abgeschlossen.
Die stufenweise Einführung soll im Jahr 2009 unternehmensweit abgeschlossen werden und die Produktivität steigern.
Eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Volkswagen Bank
GmbH wird die enge Verzahnung mit den Marken des Volkswagen Konzerns sowie den Tochtergesellschaften innerhalb
der Volkswagen Financial Services AG spielen. Die aus diesen
Kooperationsmodellen entwickelten markenorientierten
Servicepakete werden zu einer deutlichen Verbesserung der
Wettbewerbsposition beitragen.
Im Rahmen der aufgezeigten Strategien wird für die Folgejahre von einer Entwicklung des Zins- und Provisionsergebnisses auf dem Niveau des abgeschlossenen Geschäftsjahres
ausgegangen. Aufgrund einer ausgewogenen Ergebnis- und
Risikosteuerung rechnet die Geschäftsführung der Volkswagen Bank GmbH damit, in einem schwieriger werdenden
Marktumfeld das Ergebnis weiter zu stabilisieren.
41
42
Ich habe die Konditionen im Markt verglichen und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis gewählt. Das „All-Inclusive“Paket mit klar kalkulierbaren und festen monatlichen Ausgaben für meinen neuen Golf gibt mir ein gutes Gefühl.
Sven Paulsen, Flensburg
J A H R E S A B S C H L U S S 43
Jahresabschluss 2006
44 Bilanz
46 Gewinn- und Verlustrechnung
47 Anhang
47 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
47 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
47 Erläuterungen zur Bilanz
53 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
54 Sonstige Erläuterungen
64 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
44 J A H R E S A B S C H L U S S
JA H R E S B I L A N Z Z U M 3 1 . D E Z E M B E R 2 0 0 6 D E R VO L K SWA G E N B A N K G M B H , B R AU N S C H W E I G
31.12.2006
T€
Aktivseite
31.12.2005
T€
1. Barreserve
a) Kassenbestand
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
465
450
369.265
399.796
darunter:
369.730
bei der Deutschen Bundesbank T € 366.784
400.246
(396.037)
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
3. Forderungen an Kunden
730.198
194.737
281
257.838
730.479
452.575
18.382.194
16.818.720
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Anleihen und Schuldverschreibungen
aa) von öffentlichen Emittenten
58.313
52.970
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank T € 58.313
ab) von anderen Emittenten
(52.970)
184.310
88.256
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank T € 184.310
(88.256)
242.623
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
6. Beteiligungen
45.435
34.600
1.079.991
1.079.991
darunter: an Kreditinstituten T € 16.106
7. Immaterielle Anlagewerte
8. Sachanlagen
9. Sonstige Vermögensgegenstände
10. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe der Aktiva
141.226
(16.106)
2.783
2.799
41.286
41.825
113.805
98.328
14.387
13.793
21.022.713
19.084.103
J A H R E S A B S C H L U S S 45
Passivseite
31.12.2006
T€
31.12.2005
T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
44.442
13.041
1.108.655
1.383.115
1.153.097
1.396.156
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) andere Verbindlichkeiten
aa) täglich fällig
7.183.126
7.331.663
ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
3.103.209
2.755.845
10.286.335
10.087.508
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
4.667.428
3.172.370
4. Sonstige Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
164.772
104.417
5. Rechnungsabgrenzungsposten
378.958
168.193
6. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
82.499
b) Steuerrückstellungen
18.089
17.404
154.467
131.125
c) andere Rückstellungen
74.224
255.055
7. Sonderposten mit Rücklageanteil
8. Nachrangige Verbindlichkeiten
9. Genussrechtskapital
10. Fonds für allgemeine Bankrisiken
222.753
2.378
2.451
1.320.000
1.140.000
90.000
115.565
25.565
25.565
11. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
b) Kapitalrücklagen
358.279
358.279
2.295.800
2.024.800
25.046
266.046
c) Gewinnrücklagen
ca) andere Gewinnrücklagen
Summe der Passiva
2.679.125
2.649.125
21.022.713
19.084.103
14.385
11.594
974.699
1.416.127
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
2. Andere Verpflichtungen
a) Unwiderrufliche Kreditzusagen
46 J A H R E S A B S C H L U S S
G E W I N N - U N D V E R L U ST R E C H N U N G D E R VO L K SWA G E N B A N K G M B H , B R AU N S C H W E I G ,
FÜ R DI E ZEIT VOM 1. JAN UAR B IS 31. DEZEMB ER 2006
2006
T€
T€
1. Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften
1.153.820
2. Zinsaufwendungen
2005
T€
1.146.993
517.723
497.106
636.097
649.887
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
1.728
1.409
41.900
32.334
43.628
4. Provisionserträge
162.467
5. Provisionsaufwendungen
128.999
6. Sonstige betriebliche Erträge
7. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil
33.743
133.707
115.245
33.468
18.462
379.233
345.897
73
76
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
241.890
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
220.396
61.367
darunter:
50.488
303.257
270.884
für Altersversorgung T € 20.289
b) andere Verwaltungsaufwendungen
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
(11.753)
322.046
315.554
625.303
586.438
11.734
11.250
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
25.515
30.661
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
76.176
110.227
0
8
13. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
353.771
309.497
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
117.936
101.001
854
668
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie
Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
15. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 10 ausgewiesen
16. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne
234.981
207.828
17. Jahresüberschuss
0
0
18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
0
0
241.000
0
19. Entnahme aus Gewinnrücklagen
d) aus anderen Gewinnrücklagen
20. Ausschüttung an die Muttergesellschaft
21. Bilanzgewinn
241.000
0
0
0
J A H R E S A B S C H L U S S 47
Anhang der Volkswagen Bank GmbH, Braunschweig, zum 31. Dezember 2006
I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB und der Verordnung über die
Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt.
Im Zusammenhang mit der organisatorischen Zusammenfassung der deutschen Finanzdienstleister des Volkswagen Financial Services AG Teilkonzerns zu einer virtuellen Gesellschaft
bestehen für weitgehend alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der inländischen Gesellschaften Dienstverträge mit der Volkswagen Bank GmbH.
Der entsprechende Personalaufwand führte mit den darüber hinaus in der Volkswagen Bank
primär anfallenden allgemeinen Verwaltungsaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen und den damit verbundenen Kostenverrechnungen zu einem entsprechend erhöhten Ausweis in den jeweiligen Positionen sowie in den sonstigen betrieblichen Erträgen.
Mit Wirkung zum 1.1.2002 wurde ein Gewinnabführungsvertrag mit der Volkswagen
Financial Services AG geschlossen.
II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Vermögensgegenstände und Schulden sind nach den Vorschriften der §§ 252 ff. HGB und
ergänzend nach denjenigen der §§ 340 ff. HGB bewertet.
Die Währungsumrechnung erfolgte auf der Grundlage der Vorschriften des § 340 h HGB und
der Stellungnahme BFA 3/1995. Bei den nicht abgewickelten Devisentermingeschäften
wurde die Umrechnung mit dem gespaltenen Terminkurs vorgenommen.
Gegenstände des Sachanlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden entsprechend
den steuerrechtlichen Möglichkeiten, geringwertige Wirtschaftsgüter im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Abschreibungsbasis sind die uns berechneten Anschaffungskosten.
Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten, Forderungen mit dem Nennbetrag, Verbindlichkeiten mit dem Rückzahlungsbetrag ausgewiesen. Unterschiedsbeträge zwischen Auszahlungsund Nennbetrag werden in den aktiven bzw. passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und planmäßig aufgelöst. Unverzinsliche bzw. niedrig verzinsliche Ausleihungen an
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden mit dem Barwert bilanziert.
Die Pensionsverpflichtungen sind mit dem nach versicherungsmathematischen Grundsätzen
ermittelten Teilwert auf Basis eines Zinsfußes von 6 % p. a. angesetzt. Als Grundlagen wurden
die aktuellen Richttafeln von 2005 von Dr. Klaus Heubeck verwendet.
Für alle erkennbaren Risiken wurde im Jahresabschluss durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen Vorsorge in ausreichender Höhe getroffen. Das latente
Risiko im Kreditgeschäft wird durch Pauschalwertberichtigungen abgedeckt.
III. Erläuterungen zur Bilanz
Forderungen an Kreditinstitute
In den Forderungen an Kreditinstitute sind enthalten Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von T € 2 (Vorjahr: T € 254.978) und Forderungen an Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von T € 279 (Vorjahr: T € 270).
48 J A H R E S A B S C H L U S S
Von den Forderungen an Kreditinstitute entfallen auf die Restlaufzeit
• täglich fällig T € 730.198 (Vorjahr: T € 194.737)
• bis einem Monat T € 281 (Vorjahr: T € 138.487)
• bis drei Monate T € 0 (Vorjahr: T € 0)
• bis ein Jahr T € 0 (Vorjahr: T € 116.760)
• mehr als ein Jahr bis fünf Jahre T € 0 (Vorjahr: T € 2.591).
Die Steigerung der Forderungen gegenüber Kreditinstituten lässt sich überwiegend auf die
Anlage von liquiden Mitteln zurückführen.
Die Forderungen an Kreditinstitute beinhalten keine nachrangigen Darlehen (Vorjahr:
T € 2.591).
Forderungen an Kunden
Der Posten beinhaltet unverbriefte Forderungen an verbundene Unternehmen in Höhe von
T € 1.012.816 (Vorjahr: T € 872.217) und Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen in
Höhe von T € 382.252 (Vorjahr: T € 298.067).
Die Restlaufzeiten des Gesamtbetrags der Forderungen an Kunden gliedern sich in:
• bis drei Monate T € 1.898.270 (Vorjahr: T € 1.887.251)
• mehr als drei Monate bis ein Jahr T € 3.050.671 (Vorjahr: T € 2.996.241)
• mehr als ein Jahr bis fünf Jahre T € 7.624.773 (Vorjahr: T € 6.240.231)
• mehr als fünf Jahre T € 390.965 (Vorjahr: T € 391.558).
Im Posten „Forderungen an Kunden“ sind Forderungen mit unbestimmter Laufzeit (gem. § 9
Abs. 3 Nr. 1 RechKredV) in Höhe von T € 5.417.514 (Vorjahr: T € 5.303.440) enthalten.
Forderungen gegenüber Gesellschaftern
Forderungen gegenüber unserer Alleingesellschafterin, der Volkswagen Financial Services AG,
Braunschweig, bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von T € 3.468 (Vorjahr: T € 25.097).
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Bei dem im Abschluss enthaltenen Bestand in Höhe von T € 242.623 (Vorjahr: T € 141.226)
handelt es sich um börsennotierte Schuldverschreibungen, die sämtlich von Kreditinstituten
entliehen wurden. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten. Die Erträge hieraus stehen
dem Verleiher zu.
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Es handelt sich um Wertpapierfonds, die wie Anlagevermögen behandelt und unverändert zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
Auf eine Abschreibung in Höhe von T € 379 wurde verzichtet, da der niedrigere Kurswert am
Bilanzstichtag auf eine Ausschüttung im Dezember zurückzuführen war. Von einer dauernden
Wertminderung kann nicht ausgegangen werden, da der Kurswert nach dem Bilanzstichtag
wieder angestiegen ist.
J A H R E S A B S C H L U S S 49
Sonstige Vermögensgegenstände
Der Posten beinhaltet Forderungen aus Zinssicherungsgeschäften in Höhe von T € 70.015 (Vorjahr: T € 55.009), abgegrenzte Provisionen aus Versicherungsvermittlung in Höhe von T € 1.994
(Vorjahr: T € 530) und Steuerforderungen in Höhe von T € 19.571 (Vorjahr: T € 18.496).
Im Jahr 2005 wurde die neu gegründete Filiale in Großbritannien mit in den Abschluss einbezogen. Die hieraus resultierenden Währungsdifferenzen wurden über Devisentermingeschäfte abgesichert. Aus der Währungsumrechnung ergab sich ein Devisenausgleichsposten
in Höhe von T € 1.158 (Vorjahr: T € 9.850).
Rechnungsabgrenzungsposten
Der Posten beinhaltet abgegrenzte Disagien in Höhe von T € 7.110 (Vorjahr: T € 8.655) und
vorausgezahlte Versicherungsprämien in Höhe von T € 2.791 (Vorjahr: T € 1.597).
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Restlaufzeiten gliedern sich in
• täglich fällig T € 44.442 (Vorjahr: T € 13.041)
• bis drei Monate T € 164.691 (Vorjahr: T € 103.699)
• mehr als drei Monate bis ein Jahr T € 462.041 (Vorjahr: T € 881.361)
• mehr als ein Jahr bis fünf Jahre T € 410.735 (Vorjahr: T € 332.199)
• mehr als fünf Jahre T € 71.188 (Vorjahr: T € 65.856).
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Der Posten enthält unverbriefte Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in
Höhe von T € 1.139.616 (Vorjahr: T € 1.027.406).
Die Einlagen aus dem Direktbankgeschäft belaufen sich auf T € 8.826.322 (Vorjahr:
T € 8.734.988).
Weiterhin handelt es sich um noch zu verrechnende Verbindlichkeiten gegenüber Händlern,
Kunden und sonstigen Gläubigern.
Die Restlaufzeiten der Unterposition „ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist“
betragen:
• bis drei Monate T € 1.296.318 (Vorjahr: T € 936.054)
• mehr als drei Monate bis ein Jahr T € 626.946 (Vorjahr: T € 221.071)
• mehr als ein Jahr bis fünf Jahre T € 820.072 (Vorjahr: T € 841.452)
• mehr als fünf Jahre T € 359.873 (Vorjahr: T € 757.268).
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
Verbindlichkeiten gegenüber unserer Alleingesellschafterin, der Volkswagen Financial
Services AG, Braunschweig, bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von T € 333.121 (Vorjahr:
T € 459.322).
Verbriefte Verbindlichkeiten
Die verbrieften Verbindlichkeiten setzen sich aus Commercial Paper und Schuldverschreibungen
zusammen. Der Gesamtwert wird in der Unterposition „a) begebene Schuldverschreibungen“
ausgewiesen.
50 J A H R E S A B S C H L U S S
Commercial Paper: T € 513.256 (Vorjahr: T € 252.331)
Restlaufzeiten
• bis drei Monate T € 449.665 (Vorjahr: T € 188.161)
• mehr als drei Monate bis ein Jahr T € 63.591 (Vorjahr: T € 64.170)
Schuldverschreibungen: T € 4.154.172 (Vorjahr: T € 2.920.039)
Restlaufzeiten
• bis drei Monate T € 324.172 (Vorjahr: T € 215.039)
• mehr als drei Monate bis ein Jahr T € 1.200.000 (Vorjahr: T € 825.000)
• mehr als ein Jahr bis fünf Jahre T € 2.630.000 (Vorjahr: T € 1.880.000)
Rechnungsabgrenzungsposten
Der Posten beinhaltet abgegrenzte Beträge der Hersteller- und Partnerbeteiligung in Höhe
von T € 377.767 (Vorjahr: T € 168.146) sowie erstmalig Agien in Höhe von T € 350 (Vorjahr:
T € 0) aus der Emission von Schuldverschreibungen, die planmäßig über die Laufzeit
aufgelöst werden.
Sonstige Verbindlichkeiten
Es handelt sich im Wesentlichen um Verbindlichkeiten aus Zinssicherungsgeschäften in Höhe
von T € 47.828 (Vorjahr: T € 37.684), Verbindlichkeiten aus Versicherungsvermittlungen in
Höhe von T € 10.281 (Vorjahr: T € 6.972), Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt in Höhe
von T € 15.782 (Vorjahr: T € 14.470) sowie um Verbindlichkeiten aus abgegrenzten Zinsen für
Nachranganleihen und für Genussrechtskapital in Höhe von T € 14.228 (Vorjahr: T € 13.727).
Sonderposten mit Rücklageanteil
Der Sonderposten mit Rücklageanteil wurde nach Maßgabe des § 3 ZonenRFG gebildet. Die
Auflösung im Berichtsjahr beeinflusste das Jahresergebnis nur unwesentlich.
Nachrangige Verbindlichkeiten
Der Gesamtbestand beinhaltet Nachranganleihen in Höhe von T € 1.186.000 (Vorjahr:
T € 1.006.000), die am öffentlichen Kapitalmarkt platziert wurden, sowie nachrangige Schuldscheindarlehen in Höhe von T € 134.000 (Vorjahr: T € 134.000).
Für die nachrangigen Verbindlichkeiten bestehen keine vorzeitigen Rückzahlungsverpflichtungen.
Eine Umwandlung in Kapital oder eine andere Schuldform ist nicht vereinbart oder vorgesehen.
Zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken wurden derivative Geschäfte getätigt. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufnahme von nachrangigen Darlehen und Anleihen
betrugen T € 44.427 (Vorjahr: T € 36.575).
Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufnahme von nachrangigen Schuldscheindarlehen betrugen T € 6.927 (Vorjahr: T € 6.938).
J A H R E S A B S C H L U S S 51
Nachranganleihen
T€
Zinssatz
%
Zinssatz
gültig bis
11.09.2003
16.000
5,25000
11.09.2013
Fixzinssatz
11.09.2013
19.09.2003
50.000
5,12500
19.09.2013
Fixzinssatz
19.09.2013
26.09.2003
20.000
5,40000
26.09.2023
Fixzinssatz
26.09.2023
23.09.2003
10.000
4,36200
23.03.2007
6-Monats-Euribor zzgl. 80 Basis-Punkte
23.09.2013
19.12.2003
10.000
5,14200
19.12.2013
Fixzinssatz
19.12.2013
07.06.2004
10.000
5,50000
07.06.2024
Fixzinssatz
07.06.2024
03.12.2004
750.000
3,87500
02.12.2009
Fixzinssatz
03.12.2014
18.08.2004
20.000
5,12500
18.08.2014
Fixzinssatz
18.08.2014
12.12.2005
120.000
4,05400
21.03.2007
3-Monats-Euribor zzgl. 35 Basis-Punkte
21.12.2015
03.03.2006
130.000
4,07400
14.03.2007
3-Monats-Euribor zzgl. 40 Basis-Punkte
14.03.2016
21.11.2006
50.000
4,03400
28.02.2007
3-Monats-Euribor zzgl. 43 Basis-Punkte
30.11.2016
Laufzeitbeginn
Zinssatzneuvereinbarung
in Anlehnung an
Die Nachranganleihe über T € 750.000 übersteigt 10 % des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten. Im Fall der Auflösung, der Liquidation oder der Insolvenz der
Emittentin, gehen die Verbindlichkeiten aus dieser Anleihe den Ansprüchen dritter Gläubiger
der Emittentin aus nicht nachrangigen Verbindlichkeiten im Range nach, sodass Zahlungen
auf diese Anleihe so lange nicht erfolgen, wie die Ansprüche dieser dritten Gläubiger der
Emittentin aus nicht nachrangigen Verbindlichkeiten nicht vollständig befriedigt sind. Nachträglich können der Nachrang nicht beschränkt sowie die Laufzeit dieser Anleihe nicht und
jede anwendbare Kündigungsfrist nicht verkürzt werden. Eine vorzeitige Rückzahlung der Anleihe ist frühestens fünf Jahre nach Begebung möglich und setzt die Kündigung der gesamten
Anleihe durch die Emittentin voraus. Dabei ist die Kündigung nur zulässig, wenn entweder
der Rückzahlungsbetrag durch Einzahlung anderen, zumindest gleichwertigen haftenden
Eigenkapitals im Sinne des Kreditwesengesetzes ersetzt worden ist oder die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht der vorzeitigen Rückzahlung zugestimmt hat. Darüber hinaus
ist eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung aufgrund von Änderungen der Steuer- und
Abgabengesetze und -vorschriften der Bundesrepublik Deutschland oder als Folge einer Änderung der offiziellen Auslegung dieser Gesetze und Vorschriften durch die Emittentin möglich.
Der Ausweis der abgegrenzten Zinsen erfolgt in Abweichung vom § 11 der RechKredV für nachrangige Verbindlichkeiten und für Nachranganleihen in der Bilanzposition sonstige Verbindlichkeiten, da keine Anrechnung der Zinsen im Grundsatz I-relevanten haftenden Eigenkapital erfolgt.
Fälligkeit
52 J A H R E S A B S C H L U S S
Schuldscheindarlehen
T€
Zinssatz
%
Zinssatz
gültig bis
20.07.2004
5.000
5,27000
21.07.2014
Fixzinssatz
21.07.2014
20.07.2004
5.000
5,27000
21.07.2014
Fixzinssatz
21.07.2014
22.07.2004
20.000
5,22000
22.07.2014
Fixzinssatz
22.07.2014
06.08.2004
10.000
5,19700
06.08.2014
Fixzinssatz
06.08.2014
11.08.2004
10.000
5,16000
11.08.2014
Fixzinssatz
11.08.2014
16.08.2004
10.000
5,07000
15.08.2014
Fixzinssatz
15.08.2014
25.08.2004
10.000
5,07000
25.08.2014
Fixzinssatz
25.08.2014
17.08.2004
10.000
5,07000
18.08.2014
Fixzinssatz
18.08.2014
04.08.2004
2.500
5,21000
04.08.2014
Fixzinssatz
04.08.2014
04.08.2004
10.000
5,21000
04.08.2014
Fixzinssatz
04.08.2014
04.08.2004
5.000
5,21000
04.08.2014
Fixzinssatz
04.08.2014
04.08.2004
2.500
5,21000
04.08.2014
Fixzinssatz
04.08.2014
19.08.2004
2.000
5,10000
19.08.2014
Fixzinssatz
19.08.2014
19.08.2004
12.000
5,10000
19.08.2014
Fixzinssatz
19.08.2014
28.07.2004
10.000
5,08000
28.07.2014
Fixzinssatz
28.07.2014
13.08.2004
10.000
5,20000
13.08.2014
Fixzinssatz
13.08.2014
Laufzeitbeginn
Zinssatzneuvereinbarung
in Anlehnung an
Fälligkeit
Genussrechtskapital
Das Genussrechtskapital ist in voller Höhe Bestandteil des haftenden Eigenkapitals gemäß den
Bestimmungen des Kreditwesens (§ 10 Abs. 5). Von denVerpflichtungen in Höhe von T € 90.000
entfallen T € 825 auf verbundene Unternehmen. Zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken
wurden derivative Geschäfte getätigt. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufnahme betrugen T € 6.932 (Vorjahr: T € 13.955).
Laufzeitbeginn
27.03.2002
T€
Zinssatz
%
Zinssatz
gültig bis
90.000
7,15000
02.05.2012
Zinssatzneuvereinbarung
in Anlehnung an
Festzinssatz für die Gesamtlaufzeit
Der Ausweis der abgegrenzten Zinsen für Genussrechtskapital erfolgt in Abweichung vom
§ 11 der RechKredV in den Bilanzpositionen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und
sonstigen Verbindlichkeiten, da keine Anrechnung der Zinsen im Grundsatz I-relevanten
haftenden Eigenkapital erfolgt.
Fälligkeit
02.05.2012
J A H R E S A B S C H L U S S 53
Eigenkapital
Im Eigenkapital der Bank ist eine stille Einlage der Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH
in Höhe von T € 40.000 enthalten.
Diese Einlage entspricht den Anforderungen des § 10 Abs. 4 KWG. Der Einleger erhält auf den
Buchwert der Einlage eine Vergütung auf Basis des 12-Monats-Euribor zzgl. 150 Basis-Punkte.
Im Geschäftsjahr 2006 zahlte die Volkswagen Financial Services AG der Volkswagen Bank
GmbH T € 271.000 in deren Kapitalrücklage ein. Die Kapitalrücklage der Volkswagen Bank
GmbH erhöhte sich hierdurch auf 2,3 Mrd. € zum 31. Dezember 2006 (Vorjahr: 2,0 Mrd. €).
Nach Auflösung von Gewinnrücklagen in Höhe von T € 241.000 ergab sich eine Stärkung des
Eigenkapitals um T € 30.000.
Entwicklung des Anlagevermögens der Volkswagen Bank GmbH, Braunschweig,
für das Geschäftsjahr 2006
Bruttobuchwerte
Bezeichnung
Wertberichtigungen
Nettobuchwerte
Vortrag
1.1.06
T€
Zugänge
T€
Abgänge
T€
Umbuchung
T€
Stand
31.12.06
T€
Vortrag
1.1.06
T€
Zugänge
T€
Abgänge
T€
Umbuchung
T€
Zuschreibung
T€
Stand
31.12.06
T€
Stand
31.12.06
T€
Stand
31.12.05
T€
0
45.435
34.600
Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere
Beteiligungen
Immaterielle Anlagewerte
34.600
11.009
174
45.435
0
0
0
0
0
0
1.079.991
0
0
0 1.079.991
0
0
0
0
0
0 1.079.991 1.079.991
144.332
1.639
0
0
145.971
141.533
1.655
0
0
0
143.188
2.783
2.799
Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten auf fremden
Grundstücken
20.056
698
294
112
20.572
11.211
906
210
0
0
11.907
8.665
8.845
Andere Anlagen, Betriebs- und
50.004
30.110
31.987
831
48.958
17.982
9.173
10.641
0
0
16.514
32.444
32.022
– 943
177
0
0
0
0
0
0
177
958
0 1.341.104
170.726
11.734
10.851
0
0
171.609
1.169.495
1.159.215
Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Gesamt Anlagevermögen
958
177
15
1.329.941
43.633
32.470
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken werden ausschließlich im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit genutzt.
Für die Zugänge des Jahres 2006 wurde ein von 20 % auf 30 % erhöhter Abschreibungssatz
angewandt. Die Ergebnisauswirkung betrug in 2006 T € 1.216.
IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften
Der Anteil der Zinserträge, die in den ausländischen Filialen erwirtschaftet wurden, beträgt
24,6 % (Vorjahr: 22,5 %). Der größte Anteil hiervon entfällt auf die Filialen in Italien und
Großbritannien.
Provisionsergebnis
Die Provisionserträge resultieren im Wesentlichen aus der Vermittlung von Restschuld- und
Arbeitslosigkeitsversicherungen, aus der Verwaltung und dem Inkasso von im Rahmen von
ABS-Transaktionen verkauften Forderungen sowie der Vermittlung von Versicherungen
durch die italienische Niederlassung.
54 J A H R E S A B S C H L U S S
Sie beinhalten in Höhe von T € 9.753 periodenfremde Erträge, die im Wesentlichen aus Überschussbeteiligungen der Versicherungen für Restschuld und Arbeitslosigkeit resultieren.
Die Provisionsaufwendungen ergeben sich im Wesentlichen aus Händlerprovisionen.
Sonstige betriebliche Erträge
Der Posten beinhaltet T € 32.453 periodenfremde Erträge, davon T € 12.634 im Zusammenhang
mit der internen Kostenverrechnung des Volkswagen Financial Services AG Teilkonzerns und
T € 16.833 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
In den Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sind für das Geschäftsjahr 2006 gemäß den
Anforderungen aus § 285 Abs. 1 Nr. 17 HGB die als Aufwand erfassten Honorare für die Abschlussprüfung in Höhe von T € 439 (Vorjahr: T € 453), sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen in Höhe von T € 26 (Vorjahr: T € 27), Steuerberatungsleistungen in Höhe von T € 3
(Vorjahr: T € 8) sowie sonstige Leistungen in Höhe von T € 1.199 (Vorjahr: T € 1.676) enthalten.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Der Posten betrifft mit T € 2.361 periodenfremde Aufwendungen, davon T € 1.274 die Filiale
Italien.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die inländischen Ertragsteuern für das laufende Jahr wurden uns im Rahmen der bestehenden
steuerlichen Organschaft von der Volkswagen Financial Services AG als Organträgerin weiterbelastet.
Der Posten beinhaltet aperiodische Aufwendungen in Höhe von T € 699 (Vorjahr: T € 31).
Erträge aus Steuererstattungen für Vorjahre fielen in 2006 nicht an (Vorjahr: T € 12.446).
V. Sonstige Erläuterungen
Konzern-Rechnungslegung
Der Jahresabschluss der Volkswagen Bank GmbH wird in den nach den International Financial
Reporting Standards erstellten Konzernabschluss der Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig, einbezogen, welcher beim Amtsgericht Braunschweig (HRB 3790) hinterlegt wird. Der
Konzernabschluss der Volkswagen Financial Services AG wiederum wird in den Konzernabschluss
der Volkswagen AG, Wolfsburg, einbezogen, der beim Amtsgericht Braunschweig hinterlegt wird.
Anteilsbesitz
Die Volkswagen Bank GmbH hält einen Anteil in Höhe von 50 % an der niederländischen
Global Mobility Holding B.V., Amsterdam, für T € 1.063.874; das gesamte Nominalkapital der
Gesellschaft beträgt T € 900.000. Aus dieser Beteiligung bestehen keine Verpflichtungen. Das
Eigenkapital der Gesellschaft beträgt 2,1 Mrd. €.
Die Gesellschaft hält 0,0053 % der Anteile an der Society for Worldwide Interbank Financial
Telecommunication SCRL (S.W.I.F.T. SCRL), La Hulpe; das Nominalkapital der Gesellschaft
beträgt 14,0 Mio. €. Aus dieser Beteiligung bestehen keine Verpflichtungen. Das Eigenkapital
der Gesellschaft beträgt T € 225.053.
J A H R E S A B S C H L U S S 55
An der Liquiditäts-Konsortialbank GmbH, Frankfurt am Main, ist die Bank mit einem Anteil
von T € 40 (0,02 %; davon eingezahlt: T € 29) beteiligt. Aus dieser Beteiligung besteht eine Nachschussverpflichtung sowie eine Mithaftung für die Aufbringung von Fehlbeträgen. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt T € 229.337.
Der Anteil der Bank an der VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A., Warschau, beträgt 60 %. Das
Jahresergebnis der VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A. für das Geschäftsjahr 2006 beläuft
sich auf Tsd. PLN 37.094 nach Tsd. PLN 37.603 im Vorjahr. Das Eigenkapital der Gesellschaft
beträgt Tsd. PLN 189.626 (im Vorjahr: Tsd. PLN 210.572). Aufgrund von Änderungen des
Jahresabschlusses 2005 der VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A. ergeben sich Veränderungen
in den Vorjahreswerten.
Außerbilanzielles Geschäft und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Derivative Finanzinstrumente
Zur Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken wurden derivative Geschäfte getätigt. Es handelt sich dabei um Zinsswaps und Devisentermingeschäfte, die ausschließlich Sicherungszwecken dienen. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden anhand von
geeigneten IT-gestützten Bewertungsmethoden (discounted cash flow-Methode) ermittelt;
ein Ausweis in der Bilanz erfolgt nicht. Bei den Zinsswaps werden die Zinsen laufzeitgerecht
abgegrenzt.
Gemäß § 285 Satz 1 Nr. 18 HGB gliedern sich die derivativen Finanzinstrumente wie folgt:
Mio. €
Nominalwerte
Nominalwerte
31.12.2006
Marktwerte*
Positiv
31.12.2005
Marktwerte*
Positiv
31.12.2006
Marktwerte*
Negativ
31.12.2005
Marktwerte*
Negativ
31.12.2006
31.12.2005
8.908,8
10.078,6
62,8
48,3
48,9
86,9
1.108,6
1.005,6
6,9
0,3
0,0
4,0
10.017,4
11.084,2
69,7
48,6
48,9
90,9
Zinsrisiken
– Zinsswaps
Währungsrisiken
– Devisentermingeschäfte
Derivate Geschäfte
Gesamt
* Für alle Kontrakte werden die Marktwerte einschließlich Stückzinsen gezeigt.
Hinsichtlich der Fristengliederung ergibt sich für die Derivate folgendes Bild:
Nominalwert
Mio. €
Zinsrisiken
31.12.2005
Zinsrisiken
31.12.2006
Währungsrisiken
31.12.2005
Währungsrisiken
31.12.2006
Restlaufzeiten
bis zu 3 Monate
715,0
454,4
949,1
1.005,6
bis zu 1 Jahr
1.716,4
1.998,0
159,5
0,0
bis zu 5 Jahre
5.893,6
6.714,5
0,0
0,0
583,8
911,7
0,0
0,0
über 5 Jahre
56 J A H R E S A B S C H L U S S
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Mietverträgen bestanden in Höhe von T € 6.564
(Vorjahr: T € 7.486).
Fremdwährungen
Der Gesamtbetrag der Vermögensgegenstände in Fremdwährung belief sich am Bilanzstichtag auf umgerechnet T € 1.273.323 (Vorjahr: T € 1.026.248), Schulden in Fremdwährung bestanden in Höhe von T € 118.297 (Vorjahr: T € 8.326).
Zur Absicherung der sich aus den Geschäften der Filiale in Großbritannien ergebenden
Währungsrisiken wurden Devisentermingeschäfte getätigt.
Kapitalflussrechnung der Volkswagen Bank GmbH vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) vor außerordentlichen Posten
2006
T€
2005
T€
234.981
207.828
Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen
11.057
11.250
Zunahme der Rückstellungen
32.302
12.209
– 679.725
– 683.630
Andere zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge
Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen
Sonstige Anpassungen
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen)
2.683
3.723
117.936
101.001
257.557
– 173.342
– 1.563.473
– 328.490
– 101.397
52.774
Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit
– 16.071
–45.073
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
– 274.460
– 10.880
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
– 9.002
– 2.153.522
1.649.493
– 919.284
271.047
10.700
Erhaltene Zinsen und Dividenden
1.197.448
1.180.736
Gezahlte Zinsen
– 517.723
– 497.105
Ertragsteuerzahlungen
–117.936
– 101.001
494.717
– 3.332.106
32.546
36.491
Verbriefte Verbindlichkeiten
Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit
Cash flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen des Finanzanlagevermögens
–11.009
– 7.021
Auszahlungen für Investitionen des Sachanlagevermögens
– 45.557
– 48.665
Cash flow aus der Investitionstätigkeit
– 24.020
– 19.195
30.000
523.000
–27.153
–25.196
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalerhöhungen, Verkauf eigener Anteile etc.)
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
- Auszahlungen an Unternehmenseigner
- Dividendenzahlung an Unternehmenseigner lfd. Jahr
Cash flow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
207.828
182.632
– 234.981
– 207.828
2.847
497.804
473.544
–2.853.497
581.942
3.435.439
1.055.486
581.942
J A H R E S A B S C H L U S S 57
Der Finanzmittelfonds setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
31.12.2006
T€
31.12.2005
T€
Barreserve
369.730
400.246
Forderungen an Kreditinstitute (täglich fällig)
730.198
194.737
Verbindlichkeiten an Kreditinstitute (täglich fällig)
– 44.442
– 13.041
1.055.486
581.942
Organangaben
Ein Großteil der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird von der Volkswagen Financial
Services AG getragen. Von der Befreiungsregelung nach § 286 (4) HGB wird deshalb Gebrauch
gemacht.
Die Mitglieder der Geschäftsführung setzen sich wie folgt zusammen:
Burkhard Breiing
Sprecher der Geschäftsführung,
Controlling, Unternehmenssteuerung, Operations, IT, Großkunden, Versicherung, Region
Osteuropa
Rainer Blank
Vertrieb Retail & Händlerfinanzierung
Rolf Grönig (ab 1.10.2006)
Personal, Organisation
Dr. Hans-Peter Lützenkirchen (bis 30.9.2006)
Region Nordeuropa, Region Osteuropa, Großkunden
Dr. Michael Reinhart (ab 1.10.2006)
Risikomanagement, Rechnungswesen, Marktfolge
Klaus-Dieter Schürmann
Business Line Retail & Händlerfinanzierung, Direktbank, Treasury, Region Nordeuropa,
Region Südeuropa
Dem Aufsichtsrat sind wie im Vorjahr keine Bezüge gewährt worden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats setzen sich wie folgt zusammen:
Hans Dieter Pötsch
Vorsitzender
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG,
Finanzen und Controlling
Giuseppe Savoini
Stellvertretender Vorsitzender
Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG,
Leiter Konzern-Treasury
58 J A H R E S A B S C H L U S S
Waldemar Drosdziok
Stellvertretender Vorsitzender
Vorsitzender des Betriebsrats der Volkswagen Bank GmbH
Sabine Ferken
Geschäftsführerin des Betriebsrats der Volkswagen Bank GmbH
Stefan Jacoby
Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG,
Konzern Marketing und Vertrieb
Detlef Kunkel
Geschäftsführer/1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig
Günther Müller
Leiter Controlling der Volkswagen Bank GmbH
Dr. Horst Neumann (ab 28.6.2006)
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG
Personal, Arbeitsdirektor
Michael Riffel
Geschäftsführer des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Volkswagen AG
Alfred Rodewald
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Volkswagen Bank GmbH
Lothar Sander
Mitglied des Markenvorstands Volkswagen
Controlling und Rechnungswesen
Rupert Stadler
Vorsitzender des Vorstands
AUDI AG
Für frühere Mitglieder der Geschäftsführung oder deren Hinterbliebene wurden für Pensionsund ähnliche Verpflichtungen T € 2.252 (Vorjahr: T € 2.264) zurückgestellt. Die Zahlungen
an diesen Personenkreis beliefen sich im Geschäftsjahr 2006 auf T € 292 (Vorjahr: T € 291).
In den Aktiva sind Forderungen in Höhe von T € 479 (Vorjahr: T € 241) aus unter § 15 Abs. 1
Nr. 1 und 3 des Gesetzes über das Kreditwesen fallenden Krediten enthalten.
Anzahl der Mitarbeiter
Anzahl Mitarbeiter
im Jahresdurchschnitt (ohne Geschäftsführung)
davon Teilzeitkräfte
Weiblich
Männlich
Gesamt
1.893
1.850
3.743
701
38
739
Die Bank beschäftigte im Jahresdurchschnitt 75 Auszubildende, die in der Anzahl der
Mitarbeiter nicht enthalten sind.
J A H R E S A B S C H L U S S 59
Zweigniederlassungen/Zweigstellen/Filialen
Zweigniederlassungen/Zweigstellen/Filialen
Zweigniederlassungen
Audi Bank, Braunschweig
SEAT Bank, Braunschweig
Skoda Bank, Braunschweig
AutoEuropa Bank, Braunschweig
ADAC FinanzService, Braunschweig
Zweigstellen
Volkswagen Bank, Berlin
Volkswagen Bank, Braunschweig
Volkswagen Bank, Emden
Volkswagen Bank, Hannover
Volkswagen Bank, Kassel
Volkswagen Bank, Salzgitter
Volkswagen Bank, Wolfsburg
Audi Bank, Ingolstadt
Audi Bank, Neckarsulm
Filialen
Volkswagen Bank GmbH, Diegem, Belgien
Volkswagen Bank GmbH, Mailand, Italien
Volkswagen Bank GmbH, Verona, Italien
Volkswagen Bank GmbH, Alcobendas-Madrid, Spanien
Volkswagen Bank GmbH, Dublin, Irland
Volkswagen Bank GmbH, Amersfoort, Niederlande
Volkswagen Bank GmbH, Glyfada-Athen, Griechenland
Volkswagen Bank GmbH, St. Denis-Paris, Frankreich
Volkswagen Bank GmbH, Milton Keynes, Großbritannien
60 J A H R E S A B S C H L U S S
Mandate in Aufsichtsgremien – Angaben nach § 340a (4) HGB
Burkhard Breiing
• VW Credit, INC., Auburn Hills, Michigan/USA
· · ·
• VOLKSWAGEN DOĞUŞ TÜKETICI FINANSMANI A.Ş., Istanbul, Türkei
• VDF OTOMOTIV SERVIS VE TICARET A.Ş.,Istanbul, Türkei
• Volkswagen Financial Services N.V., Amsterdam, Niederlande
jeweils Vorsitzender des Board of Directors
• Volkswagen Reinsurance AG, Braunschweig, Deutschland
Vorsitzender des Aufsichtsrats
• LeasePlan Corporation N.V., Amsterdam, Niederlande
• Volkswagen Finance (China) Co., Ltd., Beijing, China
• Volkswagen (China) Investment Company Ltd., Beijing, China
jeweils Mitglied des Board of Directors
Rainer Blank
• Volkswagen Finance Belgium S.A., Brüssel, Belgien
Mitglied des Conseil d’Àdministration
• Volkswagen Reinsurance AG, Braunschweig, Deutschland
Mitglied des Aufsichtsrats
• Kunden Club GmbH des Volkswagen Konzerns, Wolfsburg, Deutschland
Mitglied des Beirats
• ADIG Investment GmbH, München, Deutschland
Mitglied des Anlagenausschusses
• VISA Deutschland e.V., Frankfurt, Deutschland
Mitglied des Verwaltungsbeirats
Dr. Michael Reinhart
• VOLKSWAGEN FINANCE S.A., Villers-Cotterêts, Frankreich
• VOLKSWAGEN HOLDING FINANCIERE S.A., Villers-Cotterêts, Frankreich
jeweils Mitglied des Conseil de Surveillance
• VOLKSWAGEN SERVICIOS FINANCIEROS, S.A. DE C.V., Puebla/Pue., Mexiko
• Volkswagen Leasing, S.A. DE C.V., Puebla/Pue., Mexiko
jeweils Mitglied des Consejo de Administración
• VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o., Bratislava, Slowakei
• Volkswagen Reinsurance AG, Braunschweig, Deutschland
jeweils Mitglied des Aufsichtsrats
Klaus-Dieter Schürmann
• VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A., Warschau, Polen
• Volkswagen Leasing Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen
jeweils Vorsitzender des Aufsichtsrats
• Volkswagen Finance Belgium S.A., Brüssel, Belgien
Vorsitzender des Conseil d’Àdministration
· · ·
• VOLKSWAGEN DOĞUŞ TÜKETICI FINANSMANI A.Ş., Istanbul, Türkei
• VDF OTOMOTIV SERVIS VE TICARET A.Ş., Istanbul, Türkei
jeweils Mitglied des Board of Directors
• Volkswagen Pon Financial Services B.V., Amersfoort, Niederlande
Mitglied des Supervisory Boards
• VOLKSWAGEN-VERZEKERINGS-SERVICE N.V., Diemen, Niederlande
Mitglied des Raad van Commissarissen
J A H R E S A B S C H L U S S 61
Dr. Vincenzo Condorelli
• VOLKSWAGEN FINANCE S.A., Villers-Cotterêts, Frankreich
• VOLKSWAGEN HOLDING FINANCIERE S.A., Villers-Cotterêts, Frankreich
jeweils Vorsitzender des Conseil de Surveillance
• VOLKSWAGEN FINANCE, S.A. – ESTABLECIMIENTO FINANCIERO DE CRÉDITO,
Madrid, Spanien
• ServiLease S.A., Madrid, Spanien
jeweils Vorsitzender des Consejo de Administración
· · ·
• VOLKSWAGEN DOĞUŞ TÜKETICI FINANSMANI A.Ş., Istanbul, Türkei
• VDF OTOMOTIV SERVIS VE TICARET A.Ş., Istanbul, Türkei
jeweils Mitglied des Board of Directors
Bernd Bode
· · ·
• VOLKSWAGEN DOĞUŞ TÜKETICI FINANSMANI A.Ş., Istanbul, Türkei
• VDF OTOMOTIV SERVIS VE TICARET A.Ş., Istanbul, Türkei
jeweils Mitglied des Board of Directors
Waldemar Drosdziok
• Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig, Deutschland
• Volkswagen Leasing GmbH, Braunschweig, Deutschland
• Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH, Wolfsburg, Deutschland
jeweils Mitglied des Aufsichtsrats
Karsten Crede
• Volkswagen Insurance Comp., Dublin, Irland
Vorsitzender des Aufsichtsrats
• Volkswagen Pon Financial Services B.V., Amersfoort, Niederlande
Mitglied des Aufsichtsrats
• Volkswagen-Versicherungsdienst AG, Wallisellen, Schweiz
Vorsitzender des Verwaltungsrats
• Volkswagen Insurance Service (GB) Ltd., Milton Keynes, Großbritannien
Vorsitzender des Board of Directors
• VOLKSWAGEN-VERZEKERINGS-SERVICE N.V., Diemen, Niederlande
Mitglied des Raad van Commissarissen
Sabine Ferken
• Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH, Wolfsburg, Deutschland
Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats
• Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig, Deutschland
• Volkswagen Leasing GmbH, Braunschweig, Deutschland
jeweils Mitglied des Aufsichtsrats
Egon van Geenhuizen
• Svenska Volkswagen Finans AB (publ), Södertälje, Schweden
Mitglied des Board of Directors
Erich Krohn
• VOLKSWAGEN FINANCE, S.A. – ESTABLECIMIENTO FINANCIERO DE CRÉDITO,
Madrid, Spanien
• ServiLease S.A., Madrid, Spanien
jeweils Mitglied des Consejo de Administración
62 J A H R E S A B S C H L U S S
Bryan Marcus
• Volkswagen Financial Services (UK) Ltd., Milton Keynes, Großbritannien
• Svenska Volkswagen Finans AB (publ), Södertälje, Schweden
jeweils Vorsitzender des Board of Directors
• Volkswagen Pon Financial Services B.V., Amersfoort, Niederlande
Mitglied des Supervisory Boards
Günther Müller
• VOLKSWAGEN Finančné služby Slovensko s.r.o., Bratislava, Slowakei
• VOLKSWAGEN BANK POLSKA S.A., Warschau, Polen
• Volkswagen Leasing Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen
• Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig, Deutschland
• Volkswagen Leasing GmbH, Braunschweig, Deutschland
• Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH, Wolfsburg, Deutschland
jeweils Mitglied des Aufsichtsrats
• VOLKSWAGEN FINANCE, S.A. – ESTABLECIMIENTO FINANCIERO DE CRÉDITO,
Madrid, Spanien
• ServiLease S.A., Madrid, Spanien
jeweils Mitglied des Consejo de Administración
Dirk H. Pinkvos
• SkoFIN s.r.o., Prag, Tschechien
Mitglied des Aufsichtsrats
Volker Reichhardt
• Volkswagen Financial Services (UK) Ltd., Milton Keynes, Großbritannien
• VW Credit, INC., Auburn Hills, Michigan/USA
jeweils Mitglied des Board of Directors
Alfred Rodewald
• Volkswagen Leasing GmbH, Braunschweig, Deutschland
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
• Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig, Deutschland
• Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH, Wolfsburg, Deutschland
jeweils Mitglied des Aufsichtsrats
J A H R E S A B S C H L U S S 63
Braunschweig, 13. Januar 2007
Die Geschäftsführung
Burkhard Breiing
Rainer Blank
Rolf Grönig
Dr. Michael Reinhart
Klaus-Dieter Schürmann
64 B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Volkswagen Bank
GmbH, Braunschweig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft.
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des
Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des
Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hannover, 8. Februar 2007
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Eckes
Wirtschaftsprüfer
ppa. Barrakling
Wirtschaftsprüfer
65
66 A U F S I C H T S R AT
Aufsichtsrat
Hans Dieter Pötsch
Vorsitzender
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG
Finanzen und Controlling
Giuseppe Savoini
Stellvertretender Vorsitzender
Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG
Leiter Konzern-Treasury
Waldemar Drosdziok
Stellvertretender Vorsitzender
Vorsitzender des Betriebsrats der Volkswagen Bank GmbH
Sabine Ferken
Geschäftsführerin des Betriebsrats der Volkswagen Bank GmbH
Stefan Jacoby
Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG
Konzern Marketing und Vertrieb
Detlef Kunkel
Geschäftsführer/1. Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig
Günther Müller
Leiter Controlling der Volkswagen Bank GmbH
Dr. Horst Neumann (ab 28.6.2006)
Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG
Personal, Arbeitsdirektor
Michael Riffel
Geschäftsführer des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Volkswagen AG
Alfred Rodewald
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Volkswagen Bank GmbH
Lothar Sander
Mitglied des Markenvorstands Volkswagen
Controlling und Rechnungswesen
Rupert Stadler
Vorsitzender des Vorstands
AUDI AG
B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT S 67
Bericht des Aufsichtsrats
Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat im Berichtszeitraum regelmäßig über die Lage
des Unternehmens, den Geschäftsverlauf und die Unternehmenspolitik unterrichtet. Auf
Grundlage der schriftlichen und mündlichen Berichterstattung der Geschäftsführung hat
der Aufsichtsrat die Geschäftsführung der Gesellschaft laufend überwacht und somit seine
ihm laut Gesetz und Satzung übertragenen Funktionen uneingeschränkt ausüben können.
Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden geprüft und
mit der Geschäftsführung vor der Beschlussfassung erörtert.
Der Aufsichtsrat setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr ergab
sich die auf der vorherigen Seite dargestellte personelle Veränderung.
Der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover,
wurde der Auftrag erteilt, den Jahresabschluss der Volkswagen Bank GmbH zum 31. Dezember
2006 unter Einbeziehung der Buchführung und des dazugehörigen Lageberichts zu prüfen.
Dem Aufsichtsrat lag der Jahresabschluss der Volkswagen Bank GmbH zum 31. Dezember 2006
und der dazugehörige Lagebericht vor. Der Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, hat diesen Abschluss unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts geprüft und mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen. Den Ergebnissen dieser Prüfungen stimmt der Aufsichtsrat
zu.
Die Prüfung des Jahresabschlusses und des dazugehörigen Lageberichts durch den Aufsichtsrat
hat keinen Anlass zu Einwendungen gegeben. Die Wirtschaftsprüfer waren bei der Behandlung
dieses Tagesordnungspunkts in der Aufsichtsratssitzung anwesend und berichteten über die
wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung.
Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss der Volkswagen Bank GmbH und schlägt der
Gesellschafterversammlung vor, der Geschäftsführung die Entlastung zu erteilen. Gemäß
dem bestehenden Gewinnabführungsvertrag wird der in 2006 erwirtschaftete Gewinn an die
Volkswagen Financial Services AG abgeführt.
Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung, den Betriebsräten, dem Management sowie
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank und seine Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Sie alle haben mit hohem Einsatz zur Weiterentwicklung der Volkswagen
Bank GmbH beigetragen.
Braunschweig, 21. Februar 2007
Hans Dieter Pötsch
Vorsitzender des Aufsichtsrats
68 S T I C H W O R T V E R Z E I C H N I S
Stichwortverzeichnis
A
Abschreibungen 26,46
ADAC 26
Aktivgeschäft 26f.
Anhang 47
Anleihen 16, 29, 44, 51
Anschaffungskosten 47ff.
Anteilsbesitz 54
Asset-Backed-Securities (ABS) 6, 16, 23
Aufsichtsrat 57, 66f.
Außerbilanzielles Geschäft 55
Automobilbank 39
F
Fahrzeugfinanzierung 23
Filialen 38, 59, Umschlag
Finanzierungsleasing 27
Finanzinstrumente 36, 55
Firmenkunden 28
Forderungen 44, Umschlag
Forderungen an Kreditinstitute 47f.
Forderungen an Kunden 48
ForMotion 25
Fremdwährungsverbindlichkeiten 32
Funding 6
B
Bankenaufsicht 18
Bankey 35
Barreserve 44
Basel II 19
Beteiligungen 27, 44, 46
Bilanz 44, 47
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 47
G
Genussrechtskapital 52
Geschäftsentwicklung 24
Geschäftsführung 4, 5
Gewinn- und Verlustrechnung 46, 53
Gewinnabführungsvertrag 47
Gewinnrücklagen 28, 45f., 53
Gewinnvortrag 46
C
Cash flow 34, 56
Chancen 36f.
Commercial Paper 50f.
Customer Relationship Management (CRM) 13, 23
H
Händlerfinanzierung 24, 26
D
Derivate 29, 55
Direktbankgeschäft 28
J
Jahresüberschuss 46, Umschlag
E
Eigenkapital 28, 53
Eigenkapitalquote 18, 26, Umschlag
Eigenkapitalrendite (RoE) 26, Umschlag
Eigenkapitalunterlegung 19, 32
Eigenmittelquote 18f., Umschlag
Einlagen 49
Ertragslage 25
Eventualverbindlichkeiten 45
I
Immaterielle Anlagewerte 44, 53
K
Kapitalflussrechnung 56
Kapitalmarkt 50
Kapitalmarktaktivitäten 16
Kapitalrücklagen 45
Kernkapital 18f., 28
Kernkapitalquote 18f., Umschlag
Konzernmarken 39
Kooperation 24, 26, 39
Kreditforderungen 24
Kreditportfolio 26
Kundenfinanzierung 26
L
LeasePlan 27, 30, 39f., Umschlag
Leasing 27
Liquiditätsvorsorge 34
S T I C H W O R T V E R Z E I C H N I S 69
M
Marktchancen 29, 36
Mindestanforderungen an das Betreiben von Handelsgeschäften (MaH) 29f.
Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK) 29
Mindestanforderungen an das Risikomanagenment
(MaRisk) 29
Mitarbeiter 37f., 58
Mobilitätspakete 10
Multibrand-Flottenmanagement 39
N
Nachranganleihen 51
Nachrangige Verbindlichkeiten 50
O
Business Banking Online 28
Outlook Umschlag
P
Passivgeschäft 28
Produktangebot 23
Produktinnovationen 10, 13
Prognosebericht 38
R
Rating 6, 16f., Umschlag
Rechnungsabgrenzungsposten 44f., 49f.
Refinanzierung 6, 17, 28
Refinanzierungs- und Sicherungsstrategie 28
Refinanzierungsstruktur 34
Restschuldversicherung 12
Risikoarten 31ff.
Risikomanagement 29ff.
Risikovorsorge 26, 31
Rückstellungen 45ff.
S
Sachanlagen 44, 46
Schuldscheindarlehen 52
Schuldverschreibungen 44, 50f.
Solvabilitätsverordnung 32
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 46, 54, Umschlag
T
Transaktionsnummer (TAN) 35
Treasury 30ff.
True Sale International (TSI) 16
V
Value-at-Risk (VaR) 33f.
Verbindlichkeiten 28, 45, 47f.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 45, 49
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 45, 49
Verbriefte Verbindlichkeiten 45, 49
Versicherungsgeschäft 6
Versicherungsvermittlung 49
W
Wertberichtigungen 25, 46f., 53
Wertpapiere 44, 46, 48
Wertschöpfungskette 5, 10, 28
Z
Zinsergebnis 25
Zweigniederlassung 26, 38, 59
Zweigstellen 38, 59
70 G L O S S A R
Glossar
Asset-Backed Securities-Struktur
Spezifische Form der Verbriefung von Zahlungsansprüchen
in handelbare Wertpapiere gegenüber einer Einzweckgesellschaft, die durch die Bündelung bestimmter Finanzaktiva
eines Unternehmens entstanden sind.
BaFin
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Basel II
Neuer Eigenmittelstandard des Baseler Ausschusses von
2004, der weitgehend in europäisches Recht übernommen
wird und ab 2007 gelten soll.
Baseler Ausschuss
Gremium der Bankaufsichtsbehörden, das von den Zentralbankgouverneuren der G-10-Länder 1975 gegründet wurde.
Es setzt sich aus den leitenden Vertretern der Bankaufsichtsbehörden und der Zentralbanken aus Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz, dem Vereinigten
Königreich und den Vereinigten Staaten zusammen. Der Ausschuss hat sein ständiges Sekretariat bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich in Basel (BIZ).
Business Line Retail & Händlerfinanzierung
Business Line Retail & Händlerfinanzierung ist zuständig für das
Marketing der Geschäftsfelder Retail & Händlerfinanzierung.
Dies umfasst u. a. die Steuerung der Business-Planung, die
Produktentwicklung, das Markenmanagement, die Verkaufssysteme sowie die Kommunikation zur Handelsorganisation
und Endkunden.
Cash flow
Nettozahlungsströme einer Periode aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.
Commercial Paper Programm
Daueremissionsprogramm für kurzfristige Schuldverschreibungen, unter dem Geldmarktpapiere schnell und flexibel
emittiert werden können.
Derivat
Finanzinstrument, dessen Wert vom Wert eines anderen
originären Finanzinstruments abhängt. Als Derivate gelten
z. B. Optionen, Futures, Forwards, Zinsswaps und Währungsswaps.
Derivatives Finanzinstrument (Sicherungsgeschäft)
Rechte und Verpflichtungen zur Abdeckung von Finanzrisiken
aus originären Finanzinstrumenten.
Eigenkapitalquote (aufsichtsrechtlich)
Verhältnis des haftenden Eigenkapitals zu den gewichteten
Risikoaktiva.
Eigenkapitalquote (bilanziell)
Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme.
Eigenkapitalrendite
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit dividiert durch
das durchschnittliche Eigenkapital.
Eigenmittelquote (aufsichtsrechtlich)
Verhältnis der Eigenmittel zur Gesamtrisikoposition. Die
Gesamtrisikoposition ist die Summe der gewichteten Risikoaktiva und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen.
Ergänzungskapital
Im Wesentlichen Vorsorgereserven, Genussrechtsverbindlichkeiten sowie nachrangige Verbindlichkeiten.
Finanzierungsleasing
Leasingart, bei der am Ende der Vertragslaufzeit das wirtschaftliche Eigentum des Leasinggegenstands auf den Leasingnehmer übergeht. Die Bilanzierung des Leasinggegenstands
erfolgt beim Leasingnehmer.
Funding
Refinanzierung
Haftendes Eigenkapital
Kernkapital und Ergänzungskapital vermindert um Abzugspositionen, wobei das Ergänzungskapital nur bis zur Höhe
des Kernkapitals und Nachrangdarlehen nur bis zu 50 % des
Kernkapitals anrechenbar sind.
IRB-Ansatz
Der auf internen Ratings basierende Ansatz zur Messung von
Kreditrisiken gemäß den Anforderungen der Solvabilitätsverordnung.
Kernkapital
Bei der Volkswagen Bank GmbH besteht das Kernkapital im
Wesentlichen aus eingezahltem Kapital und Rücklagen. Das
Kernkapital wird brutto dargestellt, d. h. Abzugspositionen,
die von der Summe von Kern- und Ergänzungskapital abgezogen werden, finden keine Berücksichtigung.
G L O S S A R 71
Kernkapitalquote
Verhältnis des Kernkapitals zu den gewichteten Risikoaktiva.
Für den Fall, dass die Summe der Abzugspositionen, die von
der Summe aus Kern- und Ergänzungskapital abzuziehen ist,
das Ergänzungskapital übersteigt, wird für Zwecke der Errechnung der Kernkapitalquote von einem Kernkapital ausgegangen, das um die Differenz zwischen dem Ergänzungskapital
und der Summe dieser Abzugspositionen gekürzt wird (Nettodarstellung).
Leverage
Verschuldungsgrad
Marktrisikoposition
Bei der Finanzholding-Gruppe Volkswagen Financial Services
AG bestehen die Marktrisikopositionen aus Fremdwährungspositionen.
Multibrand-Flottenmanagement
Dem Kunden werden vom Anbieter alle mit dem Betrieb eines
Fuhrparks in Verbindung stehenden Tätigkeiten für sämtliche
vom Kunden gewünschten Fahrzeugmarken abgenommen.
Outsourcing
Verlagerung von Geschäftsprozessen an unabhängige Dritte.
Rating
Ein Rating ist die Meinung einer auf Bonitätsanalysen spezialisierten Institution, sei es eine Ratingagentur, eine Bank oder
eine Kreditversicherung, über die wirtschaftliche Fähigkeit,
rechtliche Bindung und Willigkeit eines Schuldners, seinen
zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen vollständig und
rechtzeitig nachzukommen.
Rückversicherung
Übernahme eines Teils oder des gesamten Risikos eines Erstversicherungsunternehmens durch ein anderes Versicherungsunternehmen.
Scoringsystem
Bonitätsbeurteilungsverfahren für das Privatkundengeschäft
Solvabilitätsverordnung
National zwingend einzuhaltender Eigenmittelstandard der
Bundesrepublik Deutschland, der den alten Grundsatz I ablösen und ab 1. Januar 2007 gelten soll.
Value-at-Risk
Betragsmäßig maximaler Verlust eines Portfolios, der mit
einer bestimmten Wahrscheinlichkeit innerhalb eines vorgegebenen Zeithorizonts eintreten kann.
Verbriefung
Umwandlung eines Pools (abgegrenzte bestimmte Menge)
gleichartiger Aktiva in handelbare Wertpapiere. AssetBacked Securities (ABS) sind Produkte einer Verbriefung.
Der Eigentümer solcher Aktiva „verkauft“ den Pool an einen
Intermediär, eine sog. Zweckgesellschaft (Special Purpose
Vehicle [SPV]), die sich über die Emission von Wertpapieren
refinanziert.
Volatilität
Schwankungsbreite bzw. Kursbeweglichkeit von z. B. Märkten
oder Finanzinstrumenten.
Hinweis in Bezug auf zukunftsgerichtete Aussagen:
Dieser Bericht enthält Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf der Volkswagen Bank GmbH.
Diesen Aussagen liegen u. a. Annahmen zur Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der Finanzund Automobilmärkte zugrunde, die die Volkswagen Bank GmbH auf Basis der ihr vorliegenden
Informationen getroffen hat und die sie zurzeit als realistisch ansieht. Die Einschätzungen sind
mit Risiken behaftet, und die tatsächliche Entwicklung kann von der erwarteten abweichen.
Sollte es daher entgegen den Erwartungen und Annahmen zu einer abweichenden Entwicklung
kommen oder unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die auf das Geschäft der Volkswagen
Bank GmbH einwirken, wird das ihre Geschäftsentwicklung entsprechend beeinflussen.
Herausgeber:
Volkswagen Bank GmbH
Gifhorner Straße 57
D-38112 Braunschweig
Telefon (0531) 212 38 88
Telefax (0531) 212 35 31
[email protected]
www.vwfsag.de
Investor Relations
Telefon (0531) 212 25 18
Konzeption und Gestaltung:
CAT Consultants, Hamburg
Fotografie:
Peter Kaus, Hamburg
Claudia Kempf, Wuppertal (S. 8)
Sie finden den Geschäftsbericht 2006 auch unter www.vwfsag.de/gb06
Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache erhältlich.
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