Internationale und interdisziplinäre Teilnehmerschaft beim

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Internationale und interdisziplinäre Teilnehmerschaft beim
report.
6/15
Der aktuelle Informationsdienst für die Sozialwissenschaften
Internationale und interdisziplinäre Teilnehmerschaft beim
Zweiten GESIS Computational Social Science Winter Symposium
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
in der aktuellen Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem CSS Winter
Symposium, das zum zweiten Mal
von GESIS veranstaltet wurde
und im Vergleich zum Auftakt vor
einem Jahr die Teilnahmezahlen
erheblich steigern konnte.
Wir stellen Replikationsserver.de
vor, werfen einen Blick auf vergangene Events wie EDDI15 oder
EES2014 und geben vor Jahresende noch einmal wertvolle
Publikations- und Veranstaltungstipps. Den Abschluss des reports
bildet wie gewohnt die Rubrik
„Personalia“ mit neuen Gesichtern
bei GESIS.
Prof. Dr.. Markus Strohmaier begrüßt die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zweiten GESIS CSS Winter Symposiums.
Die Redaktion des gesis reports
wünscht allen Leserinnen und
Lesern ein angenehmes Weihnachtsfest und einen guten Start
ins Jahr 2016.
Neues von GESIS 1-5
Nach dem erfolgreichen Auftakt
im vergangenen Jahr hieß es Anfang Dezember bei GESIS wieder
„Understanding social systems via
computational approaches and new
kinds of data”. Unter dem Vorsitz von
Prof. Dr. Markus Strohmaier fand vom
Publikationen 6-7
Zu Gast bei GESIS 8
2. bis 3. Dezember das „Zweite GESIS
Computational Social Science Wintersymposium“ statt, das rund 250
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
aller Welt und vielen unterschiedlichen
Disziplinen nach Köln lockte.
Erhebungen 9-10
Dem zweitägigen Symposium vorgeschaltet waren Workshops und Tutorials,
zu denen am 1. Dezember in die
Räumlichkeiten des GESIS-Standorts
Köln eingeladen wurde. Das Angebot
umfasste sowohl technische Tutorials, beispielsweise zu „Quantitative
Veranstaltungen 11-14
Personalia 14-15
1
Neues von GESIS
report.
Text Analysis Using R“, das wegen der
großen Nachfrage zweimal angeboten
wurde, als auch sozialwissenschaftlich
und interdisziplinär ausgerichtete
Workshops wie „Studying the Use of
Twitter in Political Communication“
oder „Application of Network Theory
on Computational Social Science“.
Wegen der großen Teilnehmerzahl, die
sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als
verdoppelt hatte, fand das Symposium
mit seinen Plenarveranstaltungen im
Tagungszentrum Maternushaus statt,
das, in umittelbarer Nähe zu GESIS in
Köln gelegen, einen für Vortragende
wie Auditorium gleichermaßen attraktiven und kommunikationsfördernden
Rahmen bot.
Die Programmgestaltung zielte auf
eine Kombination aus Gelegenheiten
zur Vernetzung, regen Diskussionen
und hochkarätigem wissenschaftlichen Input. Hier sind zuerst die eingeladenen Vortragenden zu nennen,
die das Feld von Computational Social
Science mit beeindruckenden Ein- und
Überblicken vermaßen: Johan Bollen
(Indiana University), Sune Lehmann
(Technical University of Denmark),
Munmun De Choudhury (Georgia
Tech), Jürgen Pfeffer (Carnegie Mellon
University), Andrea Baronchelli (City
University London), Andreas Flache
(University of Groningen) und Ralph
Schroeder (University of Oxford). Die
Vorträge vermittelten konkrete Einblicke, wie neue Datenquellen für sozial
relevante Fragen – z.B. zur
Krankheitserkennung und
-prävention, zur Beschreibung von Segregation oder
Gruppenformation - genutzt werden können. Sie
adressierten die grundsätzlichen Herausforderungen
von Datengewinnung,
Datenrelevanz und Repräsentativität und gingen
den Zusammenhängen
sozialwissenschaftlicher
Fragen und computergetriebener Verfahren auf
den Grund.
61 Poster wurden vorgestellt und von den Anwesenden begutachtet.
gesis report 6/15
In weiteren Plenarvorträgen sowie Pecha KuchaSessions, in denen die
61 angenommenen Poster vorgestellt wurden,
Die Posterpräsentation bot Gelegenheit zum fachlichen Meinungsaustausch.
konnte der theoretische Aufriss mit
praktischen Beispielen angereichert
werden. Zum bunten Themenspektrum gehörten dabei Analysen von
Wahlkommunikation, der Erfolg von
Hollywood-Regisseuren, die Gerüche
einer Stadt, die Vorstellung von Toolkits
zur Text- und Datenanalyse und vieles
mehr.
Computational Social Science ist eine
noch junge, sich formierende Disziplin,
und diese Aufbruchstimmung war auch
in der inspirierenden und lebhaften
Atmosphäre des Symposiums zu spüren. Die etwa 250 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer waren aus 28 verschiedenen Ländern angereist; schaut
man auf die disziplinäre Verteilung,
erkennt man eine in ihrer Ausgewogenheit spannende Mischung: Knapp
40 Prozent kamen aus den Sozialwissenschaften, ungefähr 30 Prozent aus
mathematischen oder technischen
Disziplinen. Dass das Symposium ein
Anziehungspunkt auch für etablierte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewesen ist, zeigt der mit 42
Prozent hohe Anteil an Professorinnen und Professoren, Senior Researchern sowie Postdoktorandinnen und
-doktoranden.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass
sich das Networking bis in die Abendstunden – dann auf den Kölner Weihnachtsmärkten oder in geeigneten
Brauhäusern – fortsetzte. Die hohe
Akzeptanz der Veranstaltung und das
positive Feedback der Teilnehmenden
bestärkt das Vorhaben, die Veranstaltung zu verstetigen.
Die Aufzeichnungen der KeynoteVorträge und der Plenary Talks werden
so bald wie möglich online frei zur
Verfügung gestellt.
Weitere Informationen zum Programm
des CSS Winter Symposiums
2
Neues von GESIS
report.
Mehr Transparenz in der Wissenschaft mit Replikationsserver.de –
„ZfS“ und „Soziale Welt“ kooperieren mit GESIS
Neues Projekt
OSCOSS
Die Transparenz im wissenschaftlichen
Arbeitsprozess ist ein grundlegender
Pfeiler guter wissenschaftlicher Praxis.
Daher werden Autorinnen und Autoren
quantitativ-empirischer Fachartikel
dazu angehalten, die Datengrundlage
ihrer Forschungsergebnisse für Replikationen zur Verfügung zu stellen.
Forschungsergebnisse werden dadurch
einfacher überprüf- und nachvollziehbar, und der Manipulation von Daten
wird entgegengewirkt. Die Publizierenden schaffen dadurch also Vertrauen in
der Scientific Community. Gleichzeitig
erzielen Replikationsstudien auch
Mehrwerte, indem sie die Grundlage
für kumulative Forschung bilden.
Durch eine Zitation von Forschungsdaten (und der Referenzierung z.B. mit
Hilfe von DOIs) können sowohl die Daten selbst als auch Replikationsstudien
entsprechend aufgewertet werden.
Der Forschungsprozess ist zunehmend von Interaktion und Zusammenarbeit geprägt, wird aber bisher
nur unzureichend durch moderne
Technik unterstützt. Das Projekt
OSCOSS, das seit November 2015
unter der Leitung von Dr. Philipp
Mayr läuft und durch die Deutsche
Forschungsgemeinschaft gefördert
wird, möchte daran etwas ändern:
Ziel ist es, neue Formen der Forschungskommunikation in den
Sozialwissenschaften zu erproben
und zu evaluieren. Gleichzeitig soll
eine Alternative zum klassischen
Publikationsprozess geschaffen
werden.
GESIS bietet mit datorium einen Service für Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler
zur eigenständigen Dokumentation,
Sicherung und Veröffentlichung ihrer
Forschungsdaten. Dieser Service wurde
jetzt für Autorinnen und Autoren
der Zeitschriften „Soziale Welt“ und
„Zeitschrift für Soziologie“ angepasst
und erweitert, so dass eine einfache
Verbindung der Forschungsdaten zum
veröffentlichten Zeitschriftenbeitrag
erfolgen kann.
Prof. Dr. Thomas Hinz (Universität
Konstanz), gemeinsam mit Prof. Dr.
Tobias Wolbring (Universität Mannheim) Initiator des Projekts und bis
2014 Mitherausgeber der ZfS, zeigt
sich entsprechend erfreut: „Dank des
exzellenten GESIS-Services datorium
können unsere Autorinnen und Autoren ihre Forschungsdaten einfach und
schnell mit ihrer Publikation vernetzen. Damit sorgt die ZfS gemeinsam
mit der Sozialen Welt für nachhaltige
Transparenz im wissenschaftlichen
Publikationsprozess.“
Die Bielefelder Zeitschrift für Soziologie
(ZfS) ist eine führende deutsche Fachzeitschrift im Bereich der Soziologie.
Sie veröffentlicht Beiträge aus allen
Bereichen der Soziologie und erscheint
sechs Mal im Jahr.
Die Soziale Welt ist eine der großen,
auch im Ausland gelesenen Fachzeitschriften innerhalb der deutschen
Soziologie. Sie bringt empirische und
theoretische Arbeiten aus allen Bereichen des Faches und versucht auf diese
Weise, die Entwicklung der Soziologie
einerseits zu spiegeln und ihr andererseits auch neue Impulse zu geben.
Das Replikationsserver-Projekt ist
offen für weitere Partner.
Weitere Informationen:
ƒƒ Homepage des Replikationsservers
ƒƒ Homepage des GESIS-Services
datorium
ƒƒ Homepage der Zeitschrift für
Soziologie
ƒƒ Homepage der Zeitschrift Soziale
Welt
Das OSCOSS-Projekt basiert auf
dem Collaborative Document Editor
Fidus Writer und den Open Journal
Systems. Es wird – in Anlehnung an
die Open Access Journals mda und
HSR - großer Wert auf die Einhaltung
der Forschungsstandards gelegt, die
auch bei gedruckten Artikeln bestehen. Durch die Integration von
bestehenden Daten- und Publikationsmanagement-Angeboten soll
eine webbasierte Schreibumgebung
geschaffen werden, in der Autoren,
Leser und Kritiker (Reviewers) besser
interagieren können.
Weitere Informationen zum
Projekt OSCOSS
gesis report 6/15
3
Neues von GESIS
report.
Konferenz EDDI15 zum sozialwissenschaftlichen
Metadatenstandard DDI in Kopenhagen
83 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
von 44 Institutionen aus 15 Ländern
diskutierten Anfang Dezember auf der
7. Annual European DDI User Conference (EDDI15) die Anwendung und Entwicklung des sozialwissenschaftlichen
Metadatenstandards DDI. Vor allem
die breite Beteiligung der amtlichen
Statistik, vertreten mit 18 Personen von
Carsten Ulrik Zangenberg hält die Eröffnungsrede.
sieben Organisationen, ist in der Rückschau bemerkenswert.
Die Eröffnungsrede wurde von zwei
Rednern von Statistics Denmark
gesis report 6/15
gehalten: Lars Thygesen (ehemaliger
Direktor der Abteilung Sales & Marketing) und sein Nachfolger Carsten
Zangenberg skizzierten in ihrer Rede
die Anforderungen an die amtliche
Statistik, angesichts der Bedeutung
von Metadaten und ihrer Übersetzung in die Sprache unterschiedlicher
Zielgruppen einen „Leuchtturm“ im
Meer der Informationen
zu bauen. Eine weitere Grundsatzrede am
zweiten Tag von Henrik
Pe t e rs o n ( C h a i r m a n
of National Forum for
Research Data Management) konzentrierte sich
auf die dänische Initiative zum Management
von Forschungsdaten.
Insgesamt gab es 25
Vorträge in zwei parallelen Sessions und sechs
Poster.
GESIS war mit vielfältiger Expertise vertreten;
in Zusammenarbeit mit
anderen Autorinnen und
Autoren wurden folgende Vorträge gehalten:
ƒƒ “Use of DDI-Lifecycle at the
GESIS Data Archive” (Catharina
Wasner, Organisationskommitee)
ƒƒ “DDI-Flat-DB – a lightweight
framework for heterogeneous
DDI sources” (Claus-Peter Klas).
ƒƒ “Georeferenced Survey Data at
the GESIS Data Archive” (Stefan
Müller)
ƒƒ “Implementing DDI-Lifecycle
for Data Collection within the
German GLES project” (Manuela
Blumenberg)
ƒƒ “Exchanging Data Management
Plans with DDI - Implementing
Data Management in Social Science Funding - The German Case”
(Uwe Jensen)
ƒƒ “Introducing the CESSDA Metadata Management Project”
( Wo l f g a n g Z e n k - M ö l t g e n ,
Programmkommitee)
Zudem war Joachim Wackerow an
zentraler Stelle als Conference Chair
tätig und berichtete zusammen mit
dem Chair des Technical Committee
der DDI Alliance, Wendy Thomas, zum
Stand der DDI-Spezifikationen.
ist Mitglied bei CESSDA (Consortium
of European Social Science Data Archives). EDDI15 wurde gemeinsam mit
GESIS und dem Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit (IZA) organisiert.
Zwei Institutionen waren Gastgeber
dieser Konferenz: Statistics Denmark
und The Danish National Archives.
Statistics Denmark ist eine dänische
Regierungsorganisation, die für die
Erstellung von Statistiken zu Demographie, Beschäftigung, Handel und
weiteren Bereichen in Dänemark verantwortlich ist. The Danish National
Archives ist die Sammelbezeichnung
für das dänische nationale Wirtschaftsarchiv, das dänische Datenarchiv, das
dänische Nationalarchiv und drei Landesarchive. Das dänische Datenarchiv
Mehr Informationen zu
ƒƒ EDDI15
ƒƒ Konferenz-Präsentationen
EDDI15 war durch eine Fülle von zusätzlichen Rahmentreffen geprägt. Neben einem fünftägigen Arbeitstreffen
zur Entwicklung des modellbasierten
DDI fanden drei Tutorials zur Einführung in DDI, zur Anwendung von DDI
bei Paneldaten und zum Zusammenspiel von Geodaten und statistischen
Daten statt. Bei weiteren Arbeitstreffen kam es u.a. zum Austausch
zwischen DDI-Software-Entwicklern
sowie Anwendenden der DDI-Software
Colectica.
EDDI16 wird am 6. und 7. Dezember
2016 bei GESIS in Köln stattfinden.
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Neues von GESIS
report.
Symposium zur Fragebogenübersetzung
35 Jahre European Election Studies EES2014-Konferenz in Mannheim
Vom 28. bis 29. September 2015
fand bei GESIS ein internationales
Symposium mit dem Titel „Competencies and Knowledge in Questionnaire Translation and Cross-Cultural
Questionnaire Development” statt.
Das Symposium wurde von Dr. Dorothée Behr initiiert und in Mannheim ausgerichtet. Insgesamt 24
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Projektmanagerinnen und
-manager sowie Übersetzerinnen
und Übersetzer aus europäischen
und internationalen Studien kamen
zusammen. Die Teilnehmenden
nutzten die Gelegenheit, um studienübergreifend über Best Practices, gemeinsame Herausforderungen und
Forschungsdesiderata zu diskutieren.
Die Konferenz der European Election
Studies (EES2014), die vom 6. bis 8.
November 2015 am MZES in der Universität Mannheim stattfand, konnte
Vertreten waren dabei u.a. folgende
Großstudien: Arab Barometer, ESS,
Studien von Eurofound, EVS, ISSP,
PIAAC, SHARE, World Mental Health
Survey und WVS. Zwei Tage lang
wurde, ausgehend von Impulsreferaten, intensiv diskutiert. Das
Treffen kann als äußerst fruchtbarer Austausch eingeordnet werden,
der Synergien aufgezeigt und Vernetzungen ermöglicht hat – und
der einmal mehr die Qualität des
Originalfragebogens, verbunden mit
der frühzeitigen Berücksichtigung
von translatorischer und kultureller
Expertise, in den Mittelpunkt gerückt
hat.
gesis report 6/15
contribution to the study of European integration and comparative
political behavior“ wurde von Sara B.
Hobolt (London School of Economics)
geleitet. Am runden Tisch
des Jubiläumspanel saßen
außerdem: Pascal Chelala
(TNS Opinion), Edward
Fieldhouse (ESRC), Eckard
Kämper (DFG), Jacques
Nancy (European Parliament), der frühere ESS
Study Direktor Michael
Marsh und der aktuelle
Direktor Hermann Schmitt.
Dr. Alexia Katsanidou
stellte die Beteiligung von
GESIS an den European Election Studies und die in diesem Zusammenhang
angebotenen Dienstleistungen vor:
Dr. Alexia Katsanidou präsentiert den GESIS-Beitrag zur EES.
gleich mit zwei Höhepunkten aufwarten: die Präsentation der Ergebnisse
der European Election Studies und
ein Jubiläums-Panel anlässlich des
35-jährigen Bestehens der Studie.
Im Themenfokus der Konferenz standen
in diesem Jahr besonders die europäische Politik, aktuelle Krisen
und die Wahlbeteiligung. In sechs
verschiedenen Panels diskutierten
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
über Wahlverhalten, Parteienwettbewerb und die Wahlkampagnen der
Spitzenkandidaten, aber auch über
Euroskepsis.
Das Jubiläumspanel „35 Years of
European Election Studies – their
Die DBK-Download-Statistik zeigt eindrucksvoll, dass die Anzahl der Abrufe
von EES-Datensätzen von 71 im Jahr
2012 auf 1819 in 2015 (bis Oktober)
gestiegen ist.
Für die weitere Zusammenarbeit plant
GESIS u.a. das Research Data Management auszubauen. Zudem ist in diesem
Jahr das Projekt „Synergies for Europe’s
Research Infrastructures in the Social
Sciences“ (SERISS) gestartet, das die
Integration der sozialwissenschaftlichen Forschung in Europa vorantreiben
soll und einen wichtigen Dienst für EES
leisten kann.
Weitere Informationen zu:
ƒƒ EES2014-Konferenz
ƒƒ European Election Studies
ƒƒ Beratung im Bereich Data Management, Dokumentation und
Archivierung
ƒƒ R e v i e w d e r e i n g e g e b e n e n
Daten (u.a. Datensicherheit,
Anonymisierung)
ƒƒ Archivierung und Registrierung
der Daten
ƒƒ Studienbeschreibung im Datenbestandskatalog DBK
ƒƒ Zusammenarbeit mit MZES hinsichtlich der EES-Hompage
ƒƒ Anwenderunterstützung
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Publikationen/Software
report.
Schriftenreihe der ASI - Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute
Computer Software. Chestnut Hill, MA: Boston College
Wolfgang Mallock, Udo Riege, Matthias Stahl (2015):
Informationsressourcen für die Sozialwissenschaften. Datenbanken
– Längsschnittuntersuchungen – Portale – Institutionen
K. W. Weyandt, & L. Kaczmirek (2015): UCSPSPLIT: Stata
module to extract paradata from a string variable produced by
the universal client-side paradata script
Das Buch gibt einen strukturierten
Überblick über ca. 360 Informationsressourcen für die Sozialwissenschaften.
Beschrieben werden relevante Fachportale, Längsschnittuntersuchungen
und Datenbanken. Die strukturierten
Beschreibungen beinhalten u.a. eine
kurze Selbstdarstellung, Informationen
über Zugangsmöglichkeiten
und –bedingungen sowie eine
Fachgebietszuordnung.
Das ucspsplit-Modul ermöglich die vereinfachte Verarbeitung von Paradaten
der Version 6 des Universal Client-Side
Paradata Skriptes. Diese Art der Paradaten werden u.a. im GESIS Panel bei
den Online-Erhebungen erfasst. Dabei
ist es möglich, gezielt Variablen aus
denen als Strings erhobenen Daten
zu extrahieren und sie für Analysen
zu verwenden. Diese sogenannten
Paradaten enthalten u.a. Daten über
den Verbleib auf einer Umfrageseite,
zeitliche Messungen, die Anzahl der
Klicks, Fenstergröße und Scrolling.
Diese Indikatoren können dazu dienen,
Ergänzt wird die Zusammenstellung
durch eine Übersicht über relevante
Institutionen, Forschungseinrichtungen, Forschungsdatenzentren und
überregionale Informationsanbieter.
Ein Fachgebietsregister erschließt alle
Informationsressourcen.
ƒƒ Ü b e r b l i c k ü b e r w i c h t i g e
Informationsressourcen incl. der
Zugangsmöglichkeiten
ƒƒ Überblick über relevante Angebote wichtiger Informationsanbieter (national / international)
ƒƒ Inhaltlicher Steckbrief zu den
Angeboten
Zu beziehen über den Buchhandel
oder direkt beim Springer VS.
Weitere Informationen zur Publikation
Das von Kai Willem Weyandt und Lars
Kaczmirek programmierte Stata Ado
ucspsplit steht ab sofort im Statistical
Software Components (SSC) Archiv
zum Download zur Verfügung. Zur Installation muss in Stata lediglich „ssc
install ucspsplit“ eingegeben werden.
Die Verwendung des Ados erfordert
Stata Version 10 oder höher.
Weitere Informationen zur Software
K. W. Weyandt, & L. Kaczmirek (2015): RRCALC: Stata module
to calculate AAPOR compliant response rates
Das rrcalc-Modul berechnet AAPOR
konforme Response-Raten auf Basis
einer Variablen, die Dispositionscodes
enthält. Dabei orientiert sich das
Programm strikt an der Standard-Definition der American Association for
Public Opinion Research (AAPOR) und
soll die Berechnung aus Stata heraus
wesentlich erleichtern.
Der AAPOR-Standard zur Berechnung
von Response-Raten ist ein wesentlicher Schritt zur standardisierten
Berechnung von Response-Raten in
Umfragen jeglicher Erhebungs-Modi
(CAPI, CATI, CAWI etc.). Dieser Standard
gesis report 6/15
Aufschluss über Probleme bei der Interaktion zwischen Befragtem und
Befragung zu geben.
macht es möglich, einen zentralen Indikator von Umfragen auf einer vergleichbaren Grundlage zu berechnen
und zu berichten.
Das von Kai Willem Weyandt und Lars
Kaczmirek programmierte Stata Ado
rrcalc steht ab sofort im Statistical
Software Components (SSC) Archiv
zum Download zur Verfügung. Zur Installation muss in Stata lediglich „ssc
install rrcalc“ eingegeben werden. Die
Verwendung des Ados erfordert Stata
Version 12 oder höher.
Weitere Informationen zur Software
6
Publikationen
report.
Johan A. Elkink, David M. Farrell
(Ed.): The Act of Voting: Identities,
Institutions and Locale
Stephen Quinlan: Identity
Formation and Political
Generations: Age, Cohort,
and Period Effects in Irish
Elections
Der Beitrag untersucht, ob sich das
Wahlverhalten in den vergangenen
Wahlen in Irland auf die Zugehörigkeit zu einer Generation zurückführen
lässt. Grundlage der Untersuchung
sind Erhebungsdaten der Irish National Election Studies 2002-2011. Der
Beitrag zeigt, dass die Wahlbeteiligung
bei jüngeren Generationen niedriger
ist als bei älteren Generationen. Letztere unterstützen zudem eher die zwei
größten Parteien der irischen Politik.
Der Artikel füllt eine wichtige Lücke
im Forschungsfeld zum Wahlverhalten
der Iren und zeigt außerdem, dass die
Merkmale von Generationen, die in
anderen Ländern auftreten, auch in
Irland gelten – trotz des eigenartigen
Wahl- und Parteiensystems.
Weitere Informationen zur Publikation
Historical Social Research, Vol. 40 (2015) No. 4
Forum I: Svenja Ahlhaus & Peter Niesen (Eds.): Animal
Politics. A New Research Agenda in Political Theory
Zahlreiche Disziplinen haben den animal turn bereits vollzogen, doch die
Politische Theorie des Mensch-TierVerhältnisses steht noch am Anfang.
Was können Freiheit, Gleichheit,
Staatsbürgerschaft und Demokratie
in Mensch-Tier-Gemeinschaften bedeuten? Die Gastherausgeber Svenja
Ahlhaus und Peter Niesen unterbreiten den Vorschlag, die Auseinandersetzung mit Tieren als politischer
Herrschaft unterworfenen, individuell anspruchsberechtigten Wesen,
die gleichzeitig mögliche Kandidaten
Die Beiträge im zweiten Teil untersuchen die Chancen einer Politischen
Theorie des Mensch-Tier-Verhältnisses,
indem sie diese mit drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen
wie dem Konflikt von Tierschutz und
Religionsfreiheit oder der Situation
von Tieren im Krieg konfrontieren.
Das Ziel dieses HSR-Forums besteht
darin, die Idee einer Politischen Theorie des Mensch-Tier-Verhältnisses
zu konturieren und eine Perspektive
zu etablieren, von der sowohl die
anthropozentrische Politische Theorie
als auch die unpolitische Tierethik
profitieren können.
Forum II: Jutta Braun (Ed.): Football History. Selected
Contributions to Sport in Society
Verschiedene Anlässe haben in
den letzten Jahren eine Neuinterpretation der deutschen Fußballgeschichte bewirkt: Hierzu gehört
zunächst die historische Zäsur der
Jahre 1989/1990, die den Blick auf
die Fußballgeschichte Ostdeutschlands freigab. Hierzu gehört jedoch
auch die Vergabe der WM 2006 an
die Bundesrepublik Deutschland, in
deren Folge eine akademisch wie
politisch-gesellschaftlich intensivierte
Beschäftigung mit der Fußballhistorie
einsetzte.
Dieses HSR-Forum fasst die in dieser
Folge entstandenen Neubewertungen
der WM-Siege von 1954 und 1974
gesis report 6/15
für politische Mitgliedschaft sind, als
Kennzeichen der neuen Debatte zu
verstehen. Der erste Teil der Beiträge
setzt sich kritisch mit Sue Donaldson
und Will Kymlickas wegweisendem
Werk Zoopolis auseinander, vor allem
mit ihrem Plädoyer für die Übernahme
der Bürgerschaftssemantik für Tiere.
sowie der Geschichte der Bundesliga
zusammen. Zugleich weitete sich im
Zuge der europäischen Integration
die Perspektive auf eine integrierte
europäische Fußballgeschichte: Dies
gilt nicht allein für deren kulturelle
Substanz, etwa in Gestalt „europäischer Erinnerungsorte“, sondern auch
für die rasante ökonomische Dynamik
europäischer Wettbewerbe. Auch die
Diskursgeschichte des Fußballs tritt zunehmend schärfer zu Tage: Als Folie zur
Hebung der Heimatmoral während des
Zweiten Weltkriegs, als erinnerungspolitischer Anker oder aber schlicht als
Quelle griffiger Stereotype wurde und
wird das Fußballspiel so immer wieder
zu einem „Gesellschaftsspiel“.
Weitere Informationen zur Publikation
7
Zu Gast bei GESIS
report.
Die Wissenschaft zu Gast bei GESIS: Forschung im EUROLAB und
Gastaufenthalt in der Abteilung WTS
Seit dem 22.11. 2015 ist zudem Mariya Karaivanova als Gastforscherin am
EUROLAB. Sie ist Doktorandin an der
Universität Sofia und beschäftigt sich
in ihrer Arbeit vor allem mit den Werten der jüngeren Generation in Bulgarien. Nach ihrer ersten diesbezüglichen
Analyse der European Values Study
wird sie am 14.12.2015 einen Vortrag
über den Wertewandel in Bulgarien
halten, wofür sie die sogenannten Generationen X und Y vergleicht.
Dr. Oleksandr Dluhopolskyi
Edward Haddon
Von Anfang November war Dr. Oleksandr
Dluhopolskyi für einen Monat als
Gastforscher am EUROLAB. Er ist
Professor an der Ternopil National
Economic University in der Ukraine.
Sein Aufenthalt bei GESIS diente vor
allem dem Ziel, Daten für sein Projekt
„Social capital development and welfare state reforms: experience of EU
countries for Ukraine“ zu analysieren.
steht dabei die Wahrnehmung von
Ungleichheit. Am 16.12.2015 wird er
die Ergebnisse seiner Untersuchung
präsentieren.
In seinem Vortrag, den er am 1. Dezember
hielt, zog er einen Vergleich zwischen
der Ukraine, Norwegen, Deutschland
und weiteren EU-Staaten. Unter Einbeziehung diverser Indizes legte er
dabei den Fokus auf das Vertrauen der
Bevölkerung in das politische System.
Im Anschluss an die Präsentation diskutierten die Anwesenden u.a. Reformpotentiale, die Oleksandr Dluhopolskyi
für die Ukraine aufgezeigt hatte.
gesis report 6/15
Im Dezember ist Tim Adrian Peplies
von der Heinrich-Heine Universität
Düsseldorf als Wissenschaftler in der
Abteilung WTS zu Gast. Im Rahmen
des Projekts „AnaGramm - Analytische
Soziologie als Grammatik der Sozialwissenschaften“ befasst er sich mit
mechanismenbasierten Erklärungen.
Ein besonderer Fokus des Projekts
liegt auf der Verknüpfung von
quantitativen Methoden und dem
Mechanismen-Ansatz.
Als Teil seiner Dissertation, die von
Annette Schnabel (ebenfalls Uni
Düsseldorf) betreut wird, analysierte
er die Entwicklung des MechanismenBegriffs in den letzten 50 Jahren und
greift hierfür auf Literatur-Metadaten
innerhalb von Sowiport zurück. Im
Besonderen interessiert er sich für den
Vergleich von systemtheoretischen und
zeitgenössischen metatheoretischen
Mechanismen-Konzepten.
Weitere Informationen zum EUROLAB
Mariya Karaivanova
Edward Haddon, Doktorand der University of British Columbia (Kanada),
forscht seit Ende November für drei
Wochen am EUROLAB zum Thema „The
subjective implications of social class:
Evidence from 38 countries“. Dafür
wird er u.a. Daten des International
Social Survey Programme analysieren. Im Zentrum seiner Betrachtung
Tim Adrian Peplies
8
Erhebungen
report.
Mit dem GESIS Panel kostenfrei Daten erheben - ausgewählte Studienhighlights
und GESIS Panel Kernmodul
Studienhighlights
Das GESIS Panel bietet Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern die Gelegenheit, im Rahmen eines
probabilistischen Mixed-Mode Access
Panels kostenfrei Daten zu erheben.
Diese Daten sind repräsentativ für die
deutschsprachige Bevölkerung mit
Wohnsitz in Deutschland und werden
Forscherinnen und Forschern kostenfrei
zur Verfügung gestellt. Die seit Anfang
2014 im GESIS Panel erhobenen Merkmalsbereiche umfassen soziologische,
politikwissenschaftliche, psychologische
und ökonomische Themen.
Alle erhobenen Daten werden der
Wissenschaft zeitnah, vier Monate
nach Feldstart, zugänglich gemacht
und können mithilfe der GESIS Panel
Data Access Anleitung (PDF) zu Forschungszwecken beantragt werden.
gesis report 6/15
Neuigkeiten
GESIS Panel Fast-Track: Kurzfristig
aktuelle Daten erheben
Das neue Fast-Track-Verfahren bietet
Einreichenden die Möglichkeit, im
GESIS Panel zeitnah Daten zu aktuellen Themen zu erheben. Im Gegensatz
zur regulären Einreichung entfällt der
externe Review-Prozess; lediglich das
Fast-Track-Submission Formular (PDF)
ist auszufüllen. Die Einreichung zur
Teilnahme an der nächstmöglichen
Datenerhebung ab Mitte Februar endet am 19.12.2015. Die Einreichung
zur folgenden Datenerhebung ab Mitte
April endet am 19.02.2016.
Eine neue Version des Datensatzes
wurde am 15.12.2015 veröffentlicht.
Soziologie
I m R a h m e n d e r S t u d i e „ P ro environmental Behavior in High
Cost Situations“ untersuchen Prof.
Dr. Guido Mehlkop und Dr. Robert
Neumann den Zusammenhang
zwischen Umweltbewusstsein und
umweltgerechtem Verhalten am
Beispiel des Wochenmarkteinkaufs.
Abgefragt werden Umweltverhalten,
wahrgenommene individuelle Kosten
des Einkaufs auf Wochenmärkten,
der wahrgenommene Nutzen, Umweltbewusstsein und die subjektive
Opportunitätsstruktur. Zusätzlich
beinhaltet die Studie eine Vignettenstudie, die die Bereitschaft untersucht,
für alternative Energie zu zahlen bzw.
in „grüne“ Aktien zu investieren. Die
Studie ist über das Studienkürzel „aq“
im Datensatz und der Dokumentation
identifizierbar.
GESIS Panel Kernmodul
verfolgen. Die enthaltenen Konzepte
sind: politisches Interesse, nichtinstitutionalisierte Formen politischer
Partizipation, Teilnahme an Wahlen
und politische Internetnutzung. Bezogen auf die soziale Partizipation wird
das Engagement in Organisationen,
Vereinen und Verbänden erfragt sowie
die Häufigkeit von Treffen mit Freunden. Nachbarschaftliche Beziehungen wurden nur in der ersten Welle
erhoben. Teil des Kernmoduls sind
weiterhin Standardfragen zu Bürgerschaftsnormen, politischer Efficacy,
politischem Vertrauen, sozialem Vertrauen und Demokratiezufriedenheit.
In der zweiten Erhebungswelle wurde
noch die politische Links-RechtsSelbsteinstufung aufgenommen.
Weitere Informationen zum
GESIS Panel
Folgen Sie dem GESIS Panel!
Political and Social Participation
Das Kernmodul beinhaltet eine
Reihe von Standardvariablen zur
sozialen und politischen Beteiligung
von Bürgerinnen und Bürger. Damit lässt sich die intraindividuelle
Entwicklung politischer Beteiligung
9
Erhebungen
report.
Diskriminierung im europäischen Vergleich - Mikrodaten des Eurobarometer 83.4
neu im Datenarchiv verfügbar
für dieses Fragemodul um Religionszugehörigkeit als unabhängige Variable
ergänzt.
Trends über ein Jahrzehnt
Diskriminierte Gruppen
Eurobarometer 83.4 untersucht in einem umfangreichen Fragenblock das
Thema „Diskriminierung“. Beleuchtet
werden die soziale Akzeptanz bzw.
das Risiko von Diskriminierung für
bestimmte Gruppen aus folgenden
Gründen:
ƒƒ ethnische Herkunft
ƒƒ Religion
ƒƒ Alter
ƒƒ Geschlecht
ƒƒ sexuelle Orientierung
ƒƒ Geschlechtsidentität
ƒƒ Behinderung
Konzept und Frageprogramm
Verstanden wird Diskriminierung dabei
im Wesentlichen als wahrgenommenes
gesis report 6/15
oder erfahrenes Verhalten, ganz allgemein und konkret bei Stellenbewerbungen oder angesichts der
Wirtschaftskrise. Gefragt wird auch
nach der eigenen Einstellung gegenüber Mitgliedern der relevanten
Bevölkerungsgruppen oder Minderheiten, wobei die Gleichstellung von
Menschen nicht-heterosexueller
Orientierung ein eigener Punkt
ist. Bewertet werden sollen zudem
Maßnahmen gegen Diskriminierung,
insbesondere am Arbeitsplatz, sowie
die Darstellung von Diversität in den
Medien und im Schulunterricht. Kontakt mit und Zugehörigkeit zu einer
der Minderheiten wird als Hintergrund
abgefragt, und die Eurobarometer
Standarddemographie wurde eigens
Bereits siebenmal war Diskriminierung
Spezialthema im Eurobarometer,
erstmals im Frühjahr 2002 (EB 57.0).
Auch wenn sich der Schwerpunkt im
Laufe der Jahre zum Teil erheblich
verschoben hat, so gibt es doch für
einzelne Fragen bis zu fünf Messungen über fast zehn Jahre. Hierzu zählt
die Frage nach dem Bewusstsein für
die gesellschaftliche Diskriminierung
der unterschiedlichen „Risikogruppen“
allgemein und konkret bei der Auswahl von Stellenbewerberinnen und
-bewerbern. Eine detaillierte Übersicht
der Modul-Trendfragen wird über den
DBK als ergänzende Dokumentation zu
Eurobarometer 83.4 angeboten.
Item-Batterie im European Social
Survey zur Diskriminierung der jeweils
eigenen Minderheit des Befragten hinzuweisen, sowie auf die 8-Länder-Studie Group-Focused Enmity in Europe
im Rahmen des Projekts Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF)
an der Universität Bielefeld. Diese 2008
durchgeführte vergleichende Umfrage
setzt allerdings andere Schwerpunkte
(Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus,
Rassismus und Islamfeindlichkeit) und
berücksichtigt mehr den ideologischen
und von Vorurteilen geprägten Hintergrund von Diskriminierung. Die GMFDaten werden voraussichtlich ab März
2017 bei GESIS zur Verfügung stehen.
Download der Daten:
ƒƒ aktueller Analyse-Datensatz
des Eurobarometer 83.4
DOI: 10.4232/1.12387
ƒƒ Aggregierte Umfrageergebnisse
im EU Open Data Portal
Diskriminierung in
internationalen Umfragen
Diskriminierung ist in der internationalen Umfrageforschung ein eher seltenes
Thema. Das Interesse der Europäischen
Kommission ist vor dem Hintergrund
ihrer bereits langjährigen Aktivität im
Bereich Antidiskriminierungsgesetzgebung zu verstehen. Über das Eurobarometer hinaus ist auf eine regelmäßige
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Veranstaltungen
report.
28.-29.01.2016 in Köln
10.-12.02.2016 in Mannheim
Kognitives Pretesting
Mehrebenenanalyse mit HLM
Der Workshop vermittelt die grundsätzliche Bedeutung und Relevanz
von Fragebogenpretests im Rahmen
von Umfrageprojekten und gibt einen
Überblick über die gängigen Pretestverfahren (u.a. Kognitives Interview,
Behavior Coding, Web-Probing, Fokusgruppen, Expert Review, Eyetracking).
Herausgearbeitet und diskutiert werden vor allem die Vor- und Nachteile
der einzelnen Methoden, ihre spezifischen Anwendungsfelder sowie ihre
Kombinationsmöglichkeiten.
Die Mehrebenenanalyse ist ein Verfahren zur simultanen Analyse von
hierarchisch strukturierten Daten, wie
sie etwa in der Organisationsforschung
oder bei international vergleichenden
Untersuchungen vorliegen.
Darüber hinaus wird die Anwendung
der Pretestingmethoden anhand von
zahlreichen praktischen Übungen verdeutlicht. Der Workshop richtet sich
an Personen, die keine oder wenig
Erfahrung mit Pretestingmethoden
haben, aber deren Nutzen und Einsatzmöglichkeiten im Rahmen eigener
Umfrageprojekte einschätzen können.
Grundkenntnisse in der Entwicklung
von Fragebögen werden vorausgesetzt.
Weitere Informationen zum Workshop
S i n d m e h re re U n t e rs u c h u n g s teilnehmende gleichwirkenden Kontexteinflüssen ausgesetzt, wie dies
bei den Schülerinnen und Schülern
verschiedener Schulklassen oder den
Befragten eines Landes innerhalb
einer international vergleichenden
Studie der Fall ist, dann sind die Voraussetzungen für die Anwendung der
herkömmlichen Regressionsanalyse in
aller Regel nicht mehr erfüllt.
Unter solchen Bedingungen ist es
angeraten, die Analysen mit Hilfe eines Mehrebenenprogrammes durchzuführen. Der Workshop bietet eine
Einführung in die Logik der Mehrebenenanalyse, das Schätzen von Mehrebenenmodellen und die Interpretation
der Ergebnisse. Neben metrischen
werden auch dichotome abhängige
Variablen eine Berücksichtigung
finden.
Weitere Informationen zum Workshop
15.-16.02.2016 in Mannheim
18.-19.02.2016 in Mannheim
Einführung in die Datenanalyse mit R
Darstellung und Analyse
räumlicher Daten
Das OpenSource Software Paket R ist
kostenfrei und bietet neben Standardverfahren der Datenanalyse ein umfangreiches Repertoire von hoch
spezialisierten Prozeduren und Verfahren
auch für komplexe Anwendungen. Ein
Schwerpunkt des Workshops wird auf
der Vermittlung von Methoden der
grafisch gestützten Datenanalyse liegen, zu der sich R in besonderer Weise
eignet.
Viele Fragstellungen in den Sozialwissenschaften haben einen räumlichen
Bezug. Manchmal wird dieser explizit
analysiert, etwa bei Migration oder
Nachbarschaftseffekten; manchmal ist
er aber nur indirekt gegeben, etwa bei
Ländervergleichen oder dem Vergleich
von Stadt und Land. In den letzten
Jahren gab es eine starke Zunahme
verfügbarer räumlicher Daten und
eine größere Verbreitung von Software zu deren Auswertung und zur
Verknüpfung mit eigenen Daten.
Der Workshop vermittelt einen stark
anwendungsorientierten Einstieg in das
Programm und legt die Grundlagen für
ein eigenständiges Weiterentwickeln
der eigenen Fähigkeiten im Umgang
mit der Software R. Die Teilnehmenden
bekommen einen Überblick über den
Funktionsumfang von R sowie den Import und Export von Daten vermittelt,
um später erste Analyseschritte in R
selbst zu beherrschen.
Weitere Informationen zum Workshop
Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit folgenden Inhalten vertraut zu machen: (1)
mit räumlichen Daten, (2) der Verortung postalischer Adressen (georeferenzieren), (3) Software zur Darstellung
und Bearbeitung räumlicher Daten und
(4) räumlichen Auswertungsmethoden
Im Workshop wird für die Erstellung
von Karten und die Aufbereitung der
räumlichen Daten das OpensourceProgramm QGIS 2.10 verwendet. Für
multivariaten Analysen wird Stata
14 verwendet. Der Workshop besteht
aus kurzen theoretischen Überblicken,
praktischen Beispielen und Übungsaufgaben, die selbständig bearbeitet werden sollen. Dabei können auch eigene
Fragestellungen bearbeitet werden.
Weitere Informationen zum Workshop
gesis report 6/15
11
Veranstaltungen
report.
29.02.-01.03.2016 in Mannheim
Grounded Theory Methodology
Der Workshop hat zum Ziel, die Grundideen und Strategien der GroundedTheory-Methodologie (GTM) – eine der
am weitesten verbreiteten qualitativen
Forschungsmethodologien – zu vermitteln und hierbei auch unterschiedliche
Positionen zur GTM vorzustellen und
zu diskutieren.
Orientiert an den Fragen und dem
Bedarf der Teilnehmenden werden die
wesentlichen Konzepte und Schritte
– u.a. theoretische Sensibilität; offenes, axiales und selektives Kodieren;
theoretisches Sampling und theoretische
Sättigung – behandelt und in Übungen
erprobt.
Material der Teilnehmenden wird auf
Wunsch gerne berücksichtigt und
besprochen.
Weitere Informationen zum Workshop
Februar - März 2016 in Köln
45. Spring Seminar 2016 bei GESIS in Köln:
Einige wenige Restplätze sind noch verfügbar!
Das GESIS Spring Seminar 2016 “Multivariate Analysis of Panel Data” besteht
aus drei englischsprachigen Kursen, die einzeln oder als ganze Einheit gebucht
werden können.
1. Woche (15. - 19. Februar): Introduction into the Analysis of Panel Data
Prof. Dr. Hans-Jürgen Andreß & Dr. Alexander Schmidt-Catran (Institute of
Sociology and Social Psychology, University of Cologne, Germany)
2. Woche (22. - 26. Februar): Structural Equation Models for Longitudinal
Analysis
Prof. em. Dr. Joop Hox & Sanne Smid (Faculty of Social and Behavioural
Sciences, Utrecht University, The Netherlands)
3. Woche (29. Februar - 4. März): Latent Class Models for Panel Data
Prof. Allan McCutcheon, PhD, Donald O. Clifton Emeritus Distinguished
Professor (Statistics & Survey Research and Methodology University of
Nebraska-Lincoln, USA)
Weitere Informationen und Anmeldung
03.-04.03.2016 in Mannheim
Qualitative Interviews
Der Workshop führt in Theorie und
Praxis qualitativer Interviews als wesentliche sozialwissenschaftliche Erhebungsinstrumente ein.
Im Zentrum des Workshops stehen
zum einen der Überblick über gängige
Interview-Verfahren und deren Einbettung in Konzepte der Gesprächsführung und in Narrationstheorien;
zudem werden Fragen des Datenschutzes, angemessener Transkription und
Datenaufbereitung sowie Fragen der
Archivierung diskutiert.
Den zweiten Schwerpunkt des Workshops bilden Übungen zur Leitfadenentwicklung und Interviewführung
(mit Videofeedback). Materialien
(Interviewleitfäden etc.) der Teilnehmenden werden gerne berücksichtigt
und besprochen. Zentrale Merkmale
qualitativer Forschung werden als
Ordnungsrahmen synoptisch vorangestellt; Grundkenntnisse eines qualitativen Forschungsstils sollten bestehen.
Weitere Informationen zum Workshop
gesis report 6/15
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Veranstaltungen
report.
20. - 22.04.2016 in Mannheim
Mixed Methods: Angewandte
Integration qualitativer und
quantitativer Methoden in
den Sozialwissenschaften
Der Kurs lehrt, welche Fragestellungen, Designs, Samplingtechniken,
Auswertungsstrategien und Validierungstechniken in Mixed Methods Forschungsstrategien eingesetzt werden.
Hierbei wird ein spezielles Augenmerk
auf die unterschiedliche Anwendung
von Mixed Methods in deskriptiven
und erklärenden Studien gelegt.
D i e A n w e n d u n g w i rd a n h a n d
praktischer Beispiele und Übungen
verdeutlicht. In einem umfangreichen
Praxisteil werden Mixed Methods
Datensätze mit Hilfe von SPSS und
MAXQDA ausgewertet. Es ist möglich,
eigene Forschungsprojekte und Beispiele in den Workshop zur Diskussion
mitzubringen.
Die Teilnehmenden erhalten ein Skript
mit allen verwendeten PPT-Folien, ein
umfangreiches Literaturverzeichnis
sowie Internetquellen zur weiteren
Vertiefung. Die Teilnehmenden sollen die grundlegenden Probleme und
Lösungsstrategien in den Mixed Methods kennenlernen und in der Lage
sein, ein eigenes Mixed Methods Projekt zu entwerfen und durchzuführen.
26.04 - 27.04.2016 in Köln
Einführung in die Qualitative
Inhaltsanalyse
04.-26.08.2016 in Köln
5. Summer School in Survey Methodology
Ziel des Workshops ist es, eine Einführung in Konzepte, Verfahren und
Strategien qualitativer Inhaltsanalyse
zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt
dabei auf der thematischen bzw. qualitativ-strukturierenden Inhaltsanalyse.
In der fünften Auflage der Summer School werden im nächsten
Jahr u.a wieder die zweitägigen
Kurse (short courses) Research
Data Management (SPSS, Stata)
und Research Designs and Causal
Inference (Stata) angeboten.
Ausgehend von einem kurzen Überblick über Merkmale und Ablauf des
Verfahrens werden insbesondere folgende Themen behandelt:
ƒƒ Aufbau von und Anforderungen an inhaltsanalytische
Kategoriensysteme
ƒƒ Vorgehen bei der Entwicklung
von Kategoriensystemen
ƒƒ Unterteilung des Materials in
Kodiereinheiten
ƒƒ Probekodierung
ƒƒ Kodierbesprechung
ƒƒ Überarbeitung des
Kategoriensystems
Die Hauptkursen decken ein großes
Spektrum an Themen ab:
ƒƒ Introduction to Survey Design
(SPSS, Stata)
ƒƒ Introduction to Structural
Equation Modeling: Confirmatory Factor Analysis with
Mplus (Stata, SPSS, Mplus)
ƒƒ Introduction to Data Analysis
Using R
ƒƒ Sensitive Questions in Surveys
ƒƒ Web Survey Instrument
Design
ƒƒ Understanding and Modeling
Measurement Error (Mplus)
Save
the
date
!
ƒƒ Item Nonresponse
and Multiple Imputation
(R, SPSS, Stata)
ƒƒ Design and Implementation of
Longitudinal Surveys (Stata)
ƒƒ Questionnaire Design
ƒƒ Introduction to Web Surveys
ƒƒ Planning and Monitoring Survey Fieldwork: Balancing Survey
Errors
ƒƒ Mixed-Mode and Mixed-Device
Surveys (SPSS)
ƒƒ Mathematical Tools for Social
Scientists
ƒƒ Testing Survey Data for Measurement Equivalence across
Countries and Time (SPSS,
Mplus)
ƒƒ Sampling, Weighting, and
Estimation
Weitere Informationen und
Anmeldung ab Februar 2016
Sämtliche Schritte werden anhand von
eigenem Material der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer in Übungen erprobt.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung
liegt auf dem Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse, unabhängig von
Software-Paketen.
Weitere Informationen zum Workshop
Weitere Informationen zum Workshop
gesis report 6/15
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Personalia
report.
11.-29.07.2016 in Köln
Save
the
date
36. Methodenseminar
Wir gratulieren!
!
Das Methodenseminar startet die Präsenzphase mit dem
Basismodul II: Text Mining mit R mit
dem bewährten Dozententeam Gregor
Wiedeman und Andreas Niekler (beide
Institut für Informatik, Universität Leipzig). Das Basismodul II: Uni- und bivariate Statistik und das Aufbaumodul I:
Verfahren der Komplexitäts- und
Dimensionsreduktion werden zukünftig von einem neuen Dozententeam
geleitet: Lars Vogel und Katja Salomo
(beide Uni Jena, Institut für Soziologie)
bereichern die Seminarwochen.
Die letzte Woche schließt mit dem Aufbaumodul II: Multiple Regression mit
Stata mit den stets sehr gut bewerteten
Dozenten Prof. Dr. Michael Gebel und
Jonaß Voßemer (beide Lehrstuhl für
Soziologie, Universität Bamberg).
Das Online-Modul Basismodul I: Historische Sozialforschung wird weiterhin
von Dr. Philip Janßen (GESIS) geleitet.
Weitere Informationen und
Anmeldung in Kürze
Wir gratulieren Dr. Jette Schröder,
die Anfang November zur Geschäftsführerin der ASI - Arbeitsgemeinschaft
Sozialwissenschaftlicher Institute e.V.
ernannt wurde. Sie tritt damit die
Nachfolge von Matthias Stahl an, der
die Funktion des ASI-Geschäftsführers
seit 1995 inne hatte und im November
auf der Mitgliederversammlung verabschiedet wurde.
Impressum
GESIS
B2,1
68072 Mannheim
Präsident: Prof. Dr. Christof Wolf
Redaktion: Christian Kolle
[email protected]
www.gesis.org
Frau Dr. Schröder arbeitet in Mannheim
in der Abteilung „Survey Design und
Methodology (SDM)“ im Team „Survey
Operations“ als Projektberaterin.
gesis report abonnieren
Nachdruck und Verbreitung mit
Quellenangabe und Zusendung
eines Belegexemplars.
Die nächste Ausgabe des gesis
reports erscheint am
10. Februar 2016!
gesis report 4/15
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Personalia
report.
Willkommen bei GESIS!
Die Stabsstelle Wissensvermittlung
freut sich über Verstärkung und begrüßt Sebastian E. Wenz als neuen
Kollegen.
Wir freuen uns, Julia Rudolph als neue
Kollegin in der Abteilung „Wissenstechnologien für Sozialwissenschaften
(WTS)“ begrüßen zu können.
Wir heißen Ulf Roßegger als neuen
Kollegen in der Abteilung „Wissenstechnologien für Sozialwissenschaften
(WTS)“ herzlich willkommen.
Herr Wenz studierte an der Universität
Mannheim und der Indiana University
Bloomington Sozialwissenschaften
auf Diplom. Nach dem Studium war er
als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Nationalen Bildungspanel, im BMBFProjekt „Discrimination in Education“
an der Universität Bamberg und zuletzt
am LIfBi, Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.V. tätig. In seiner Dissertation
(geplante Abgabe: 2016) befasst er sich
mit Diskriminierung unterschiedlicher
Schülergruppen durch Lehrkräfte im
deutschen Bildungssystem.
Frau Rudolph machte 2005 an der FH
Schmalkalden ihren Abschluss in Wirtschaftsinformatik. Anschließend war
sie u.a. als selbständige IT-Beraterin für
KMUs und an der Rheinischen Fachhochschule Köln als Wissenschaftliche
Mitarbeiterin zur Projektbetreuung
tätig.
Herr Roßegger studierte von 2002 bis
2008 Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Europäisches Gemeinschaftsrecht an den Universitäten
Erlangen-Nürnberg und Bamberg.
Anschließend war er an der TU Braunschweig angestellt. Seit Juli 2014 ist er
dort Doktorand. Der Arbeitstitel seiner
Dissertation lautet „Entsorgung radioaktiver Abfälle in Deutschland 20052009“. Von 2013-2014 war er zudem
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im
BMBF-Projekt ENTRIA (Entsorgungsoptionen für radioaktive Reststoffe:
Interdisziplinäre Analysen und Entwicklung von Bewertungsgrundlagen).
Bei GESIS wird Herr Wenz in der Stabsstelle Wissensvermittlung als Scientific
Coordinator der GESIS Summer School
in Survey Methodology am Standort
Köln arbeiten.
gesis report 4/15
Bei GESIS betreut Frau Rudolph im
Team GESIS-Architektur die Portale
datorium, Datenbestandskatalog und
SowiDataNet.
Ulf Roßegger ist seit November 2015
als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Team Data Linking beschäftigt. Er arbeitet im EU-Projekt „SENSE4US – Data
Insights for Policy Makers and Citizens“.
Wir begrüßen Christoph Kling als
neuen Kollegen in der Abteilung
„Computational Social Science (CSS)“.
Herr Kling absolvierte sein Studium
der Informatik in Koblenz und war
anschließend als Promotionsstudent
am Institut für Web Science und
Technologien (WeST) tätig.
Bei GESIS ist Herr Kling als Doktorand
Teil des Teams Data Science. Sein Aufgabengebiet umfasst die Entwicklung
stochastischer Modelle im Bereich CSS
mit Schwerpunkt Topic-Models.
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