hier (pdf-Datei) - Stummfilm Festival Karlsruhe

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Crossdressing im Film
Finanzkonzept A5_4c.indd 1
25.04.13 08:12
Adenauerring 7
Studentenhaus
Geben Sie sich nicht mit 08/15-Beratung zufrieden – machen Sie jetzt Ihren individuellen Finanz-Check bei uns. Wir
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de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
Medien-Theater,
wenn nicht
anders
angegeben
Sonderveranstaltung
Der Rhein in Vergangenheit
und Gegenwart, 83 min. (S. 11)
19.00 Uhr Eintritt frei
Giovanni Pastrone
Cabiria 181 min.
Musik: G. Buchwald u.Ensemble (S. 18)
Charles Chaplin
A Woman 26 min.
Yankee Doodle in Berlin
59 min. Musik: Andreas Benz (S. 23)
im Anschluss: Heilquellen-Lounge
22.30 Uhr Slapstick ist Kult
19.00 Uhr 100 Jahre ...
Kreuz und Quer Au bal de flore,
Svend Gade, Hamlet 1920/21, 111
min., Musik: Gabriel Thibaudeau (S. 14)
Workshop
(S. 8)
14.00 Uhr Vortragssaal ZKM
Freitag, 7. März 2014
19.00 Uhr Eröffnung
Donnerstag, 6. März 2014
Menschlich. Persönlich. Verlässlich.
Mittwoch, 5. März 2014
Das Sparkassen-Finanzkonzept:
Beratung auf Augenhöhe statt 08/15.
Ort
ZKM
Lorenzstraße 15
Film: ca. 20.00 Uhr
Ragnar Hylten-Cavallius
Die sieben Töchter der Frau
Gyurkovics, 87 min.
Musik: Andreas Benz (S. 44)
19.30 Uhr Kulinarisches Kino
Paul Czinner, Der Geiger von
Florenz, ca. 68 min.
Musik: G. Buchwald, (S. 41)
Hans Werckmeister
Algol, 83 min.
Musik: Köhler Vogel Förderer Trio (S. 37)
23.00 Uhr
Kreuz und Quer
Das Haus in Kolomna, 22 min.
M. Stifter, Das Liebes-ABC 79 min.
Musik: Stephen Horne (S. 33)
20.00 Uhr Filmkonzert
Oscar et Kiki la Midinette 10 m.
Scott Sidney Charleys Tante 80 m.
Musik: Stephen Horne (S. 29)
17.00 Uhr
Kreuz und Quer
Kreuz und Quer
20.00 Uhr Abschluss-Event
Kri Kri und Checco beim
Schönheitswettbewerb
Richard Eichberg, Der Fürst von
Pappenheim, 100 min.,
Musik: Frieder Egri und Ensemble (S. 57)
3 x Charles Chaplin, Hinter der
Leinwand, Charlie als Sträfling, Der Feuerwehrmann,
Storch, ca. 75 min., Musik: Kinderstreichorchester KONS & F. Egri (S. 53)
F. Hofer, Fräulein Piccolo, E. Lub.,
Ich möchte kein Mann sein,
Musik: KrausFrink Percussion(S. 48)
15.00 Uhr Kinderprogramm
11.00 Uhr Matinée
Samstag, 8. März 2014
Sonntag, 9. März 2014
11.00 Uhr Vortragssaal ZKM
Workshop (S. 8)
15.00 Uhr
Kreuz und Quer
Sparkassen-Finanzgruppe
Grußwort
Welcoming Remarks
Die früheren „Stummfilmtage“ haben sich umbenannt.
Das sorgsam ausgewählte, fünf Tage währende Programm mit Klassikern, aber auch Trouvaillen der Filmgeschichte hat die Bezeichnung „Festival“ mehr als verdient.
The former ‘silent film days’ have been renamed and with the carefully selected five
days programme, which includes classics as well as trouvailles of the history of cinema, it has more than deserved to be a ‘festival’ by name.
Das diesjährige 12. Festival ist in das Motto „Kreuz und
quer - Crossdressing im Film“ geschlüpft. Wie ein roter Faden zieht sich das reizvolle und oft amüsanteSpiel
mit Geschlechterrollen durch das Programm - der Aufbruch in die Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts
als ferner Spiegel der heutigen Gender-Diskussion!
This year’s 12th silent film festival has the motto ‘hither and thither: cross-dressing in
films’. The charming and often entertaining playing with gender roles is a recurring
theme through the programme. Thus, the dawn of modern age at the beginning of
the 20th century mirrors today’s discussions about gender from afar.
However, the wide-ranging programme also gives space to historical, documentary
and science-fiction films and surprises again and again with films featuring wellknown stars like Asta Nielsen, Willy Fritsch or Emil Jannings.
Doch die große Bandbreite des Programms gibt auch Historien-, Dokumentar- oder
Science-Fiction-Filmen ihren Raum und überrascht immer wieder mit bekannten
Stars wie Asta Nielsen, Willy Fritsch oder Emil Jannings.
Live music, which is the spice of silent films, is again provided by experienced musicians such as Günter Buchwald or Gabriel Thibaudeau. They are masters in their field
and have been attached to the festival for years.
Für die Würze der Stummfilme, die live gespielte Musik, sorgen wieder bewährte Musiker wie Günter Buchwald oder Gabriel Thibaudeau - Meister ihres Fachs, die dem
Festival schon seit Jahren verbunden sind.
With the children’s programme, which also involves children ensembles of Karlsruhe’s
music school ‘Badisches KONservatorium’, the festival fortunately addresses young
cineastes as well.
Über das Kinderprogramm, an dem auch Kinderensembles des Badischen KONServatoriums mitwirken, ist erfreulicherweise auch der Cineasten-Nachwuchs in das
Festival miteinbezogen.
Silent films have a quiet, vivid effect that remains timeless. They are part of our cultural heritage due to their artistic demands and because they are witnesses of that
time’s spirit. This cultural heritage should be preserved and presented, especially in
today’s digital age. As Karlsruhe mayor responsible for culture I am delighted that the
City of Karlsruhe contributes to this by supporting the festival.
Die stille, eindringliche Wirkung des Stummfilms ist zeitlos. Mit seinem künstlerischen Anspruch und als Zeuge des damaligen Zeitgeistes gehört er zu unserem kulturellen Erbe, das - gerade in unserem digitalen Zeitalter - bewahrt und präsentiert
werden sollte. Als Kulturbürgermeister freue ich mich darüber, dass die Stadt Karlsruhe durch die Förderung des Festivals ihren Teil dazu beitragen kann.
Das Stummfilmfestival wird wieder durch den Verein Déjà Vu – Film e. V. und die
Kinemathek Karlsruhe e. V. getragen. Ich danke dem Organisationsteam rund um
Herrn Josef K. Jünger sowie allen Mitwirkenden für die sorgfältige Vorbereitung und
Durchführung des Festivals und wünsche den Veranstaltungen einen erfolgreichen
Verlauf und ein zahlreiches, interessiertes Publikum.
Lassen Sie sich bewegen, verzaubern, entführen!
Again, the silent film festival is supported by the associations ‘Déjà Vu – Film e.V.’ and
‘Kinemathek Karlsruhe e.V.’. I would like to thank the organizing team sur-rounding
Josef K. Jünger and all participants for the detailed preparation and the realisation of
the festival. In addition, I wish the festival’s events to run successfully and to attract
many interested visitors.
Let yourself be moved, enchanted, carried away!
Mayor Wolfram Jäger
Bürgermeister Wolfram Jäger
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Einführung ins Programm
Aus den Stummfilmtagen ist nach mehr als 10 Jahren kontinuierlichen Wachstums
das Stummfilmfestival Karlsruhe geworden. Wir haben ein neues Logo, die Website
hat einen neuen Namen und ist ebenfalls neu gestaltet; ebenso haben alle Printmedien ein neues Design. Dazu hat ganz wesentlich der Hauptsponsor des Stummfilmfestivals, die Firma Zeitwerk (Ettlingen) beigetragen, der wir auch an dieser Stelle
danken möchten.
Nichts geändert hat sich an der Kooperation von Déjà Vu - Film e. V. und Kinemathek
Karlsruhe e.V., die gemeinsam das Stummfilmfestival Karlsruhe veranstalten.
Mit dem diesjährigen Programm können wir die Besucher für zwei (fast) komödienfreie Jahre reichlich entschädigen. Die Lust am Verkleiden, die Lust am Rollenwechsel zeigt sich in den vielen Komödien dieses Programms.
Dabei ist doch für die Identität eines Menschen das Geschlecht von zentraler Bedeutung. „Männlich oder weiblich“, schrieb Sigmund Freud, „ist die erste Unterscheidung,
die sie machen, wenn sie mit einem anderen menschlichen Wesen zusammentreffen, und sie sind gewöhnt, diese Unterscheidung mit unbedenklicher Sicherheit zu
machen.“ (zitiert nach filmportal.de).
Welche Motive führen zu einem Geschlechterrollen-Wechsel? Manchmal ist es
tatsächlich die Lust am Verkleiden, der Versuch sich in „der Haut“ des anderen
Geschlechts fühlen zu wollen, die Lust an einem sehr weitgehenden Wechsel der
Identität. Die angenommene Geschlechterrolle führt jedoch oft in unerwartete Situationen; welche Konsequenzen der Geschlechterrollentausch hat, bemerken die
Protagonisten regelmäßig zu spät. Die Lächerlichkeit, der die Protagonisten und Protagonistinnen preisgegeben werden, hat nach Ansicht einiger Wissenschaftler den
Zweck, jegliche Aufweichung der Geschlechterrollen als falsche Entwicklung anzusehen. Tatsächlich ist jedoch nicht zu übersehen, dass durch die zahlreichen Crossdressing-Filme vor und nach dem ersten Weltkrieg an den noch vorhandenen stark
fixierten Mustern der Geschlechterrollen deutliche Kritik geübt wird. Nicht nur der
Protagonist, der die Geschlechterrolle gewechselt hat, wirkt lächerlich, sondern eben
auch die Geschlechterrolle selbst.
In den meisten Filmen wirkt die angenommene Geschlechterrolle selbst wie ein
Kleid, dass sich die Protagonisten und Protagonistinnen nur übergestreift haben.
Dorrit Weixler und Ossi Oswalda und auch Asta Nielsen in „Das Liebes-ABC“ bleiben
nichts als verkleidete Frauen, ebenso wie Charles Chaplin und der Darsteller des
Oscar im Film von Léonce Perret. Ein Klassiker dieser Art von Crossdressing-Filmen
ist die immer wieder verfilmte Komödie „Charley’s aunt“ (Charleys Tante); wir zeigen
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eine der ersten Verfilmungen mit Sydney Chaplin, dem Bruder Charles Chaplins. Anders verhält es sich mit Elisabeth Bergner und Asta Nielsens „Hamlet“. Asta Nielsens
Figur identifiziert sich sehr stark mit der sozialen Rolle und strahlt strumpfhosenbekleidet eine Erotik aus, die jenseits der beiden traditionellen Geschlechterrollen
liegt. Ähnliches lässt sich von Elisabeth Bergners „Der Geiger von Florenz“ sagen,
Renée wechselt zwar nur die Kleider und bindet die Haare zusammen, um zu René zu
werden; aber ihr ganzes Wesen scheint verändert. So kommt eine Androgynität zum
Vorschein, die über die tradierten Geschlechterrollen hinausweist, und im Begriff des
„Dritten Geschlechts“ ihren Ausdruck gefunden hat.
Die Sonder-Programme:
Nach Abschluss der eigentlichen Programmredaktion erhielten wir eine Bitte, einen
weiteren Film zu zeigen. Als Sonderveranstaltung präsentieren wir bereits am Mittwoch, 5. März, 19.00 Uhr im Studentenhaus den Film „Der Rhein in Vergangenheit
und Gegenwart“ in Kooperation mit dem Projekt „Der Gebrauchsfilm am Oberrhein“
der Universitäten Heidelberg und Straßburg.
Besonders stolz sind wir darauf, im Programm „100 Jahre“ die restaurierte Fassung
von „Cabiria“ zeigen zu können, die uns das Museo Nazionale Turin zur Verfügung
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stellt und die in Deutschland bisher nur zwei Mal aufgeführt wurde.
Im Kult-Programm heißt es dieses Mal „Slapstick ist Kult“. Charles Chaplin, dessen
Schlappschuhe, Stöckchen, usw. begehrte Trophäen sind, muss sich als Frau verkleiden in „A Woman“ und in „Yankee Doodle in Berlin“ führt ein amerikanischer Spion in
Frauenkleidern den deutschen Kaiser und das Heereskommando an der Nase herum.
Im Filmkonzert präsentieren wir mit Hendrik Vogel einen lokal bestens bekannten
Künstler, der als Mitglied der Formation „nugath“ zusammen mit Tom Förderer auftritt; dazu kommt noch Andreas Köhler, Cello. Sie begleiten den Science-fictionStummfilm „Algol“.
Das Kulinarische Kino, das jedes Jahr noch mehr Freunde findet, bietet dieses Mal
eine deutsch-schwedische Koproduktion, die in Ungarn spielt. Das wird entscheidend
sein für das Speisenangebot, jedenfalls freut sich der Autor des Textes schon auf die
von Party Service Schmid frisch zubereiteten Palatschinken. Der Film? Eine typische
Stummfilmkomödie mit Starbesetzung (Willy Fritsch): „Die sieben Töchter der Frau
Gyurkovics“.
Mit Party Service Schmid sorgt dieses Jahr einer der bekanntesten Karlsruher Betriebe für das Essensangebot.
Im Kinderprogramm gibt es drei Chaplin-Komödien zu sehen. „Hinter der Leinwand“
greift nicht nur das biblische Motiv von David und Goliath auf, sondern zeigt auch ein
Filmstudio der zehner Jahre von innen und, weil das noch nicht ausreicht, bekommt
der Zuschauer noch etwas Crossdressing geboten: Edna Purviance muss in Männerkleider schlüpfen, um einen Job im Filmstudio zu ergattern. Die beiden weiteren Filme sind: „Charlie als Sträfling“ und „Der Feuerwehrmann“.
Während des Festivals findet zum ersten Mal ein Workshop für Studierende der Filmwissenschaft und benachbarter Fächer statt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen
liefern einen Beitrag, der sich dem Thema des Festivals widmet oder sich mit einem
der gezeigten Filme befasst. Der Workshop wird geleitet von PhD Laura Horak von
der Universität Stockholm. Zu den Sitzungen des Workshops können Gäste zugelassen werden. Die genauen Termine werden auf unserer Website veröffentlicht.
Josef Jünger, Künstlerischer Leiter
Introduction
After more than 10 years of continuous growth of the Karlsruhe silent film days, their
hosts have decided to officially rename the festival as „Silent Film Festival Karlsruhe“.
We have a new logo, our website has been renamed and redesigned and similarly all
print media have got a new design. This has also been achieved due to the significant
contribution of the Karlsruhe company “Zeitwerk” – the main sponsor of the silent
film festival to which we would like to express our gratitude.
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The associations “Déjà Vu – Film e.V.” and “Kinemathek Karlsruhe e.V” are still organizing the silent film festival in cooperation.
This year’s program will amply compensate the visitor for two years of programmes
that were lacking comedies almost completely. This year, many comedies show the
pleasure in dressing up and changing roles.
Although a man’s sex is actually central to his or her identity. Sigmund Freud wrote,
‘The distinction between male and female is the first people make when encountering other human beings and they are used to doing it correctly and effortlessly.’
(quoted from filmportal.de).
Which are the motives leading to a change of gender roles? Sometimes, the motives
are indeed a pleasure in dressing up, the attempt of putting oneself in the other sex’
shoes or a desire of a very far-reaching change of identity. However, pretending another role often results in unexpected situations and the protagonists keep noticing
the consequences too late. They are exposed to ridicule, which, according to some
experts, had the purpose of criticising any sort of loosening the concept of gender
roles as a development in the wrong direction. However, one can hardly fail to see
the clear criticism of that time’s firmly entrenched models of gender roles, which is
in fact expressed in numerous cross-dressing films published before and after the
First World War. Thus, not only the protagonist who has changed roles appears to be
ridiculous, but also the gender role itself.
In most films, the pretended role itself seems to be like a dress that the protagonists
have only slipped into. Asta Nielsen in ‘The ABC of Love’ as well as Dorrit Weixler and
Ossi Oswalda are nothing else than dressed up women and so are too Charles Chaplin
and the actor of Oscar in the film of Léonce Perret. A classic of this kind of crossdressing films is the comedy ‘Charley’s Aunt’ that has been made into a film several
times. We will show one of the first adaptations featuring Charley Chaplin’s brother
Sydney Chaplin. Of a somewhat different nature are Elisabeth Bergner’s ‘Impetuous
Youth’ and Asta Nielsen’s ‘Hamlet’. Asta Nielsen’s figure strongly identifies with her
social role. Though wearing tights she has an erotic appeal that lies beyond both traditional gender roles. A similar thing happens to Elisabeth Bergner’s character Renée
who only changes the clothing and ties back her hair to become René, but whose
whole nature seems to have changed however. Thus, an androgyny is revealed that
points beyond conventional gender roles and which is expressed comprehensively
with the term ‘the third sex’.
Special programmes:
After actually having finished the editing of the programme, we were asked to show
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another film. In cooperation with a project of the universities of Heidelberg and Strasbourg which is called ‘Der Gebrauchsfilm am Oberrhein’, we therefore present as a
special event the film ‘The Rhine in Past and Present’. It will be shown at Wednesday
5th March 2014, 19pm, in the ‘Studentenhaus’.
We are especially proud of being able to show the restored version of ‘Cabiria’ as part
of our programme ‘100 years’. It has been put at our disposal by Turin’s National Museum of Cinema and has only been shown twice in Germany until now.
‘Slapstick is a cult’ is the motto of this year’s ‘cult film’ programme. In the film ‘A
Woman’, Charlie Chaplin, whose floppy shoes, canes etc. are desired trophies, has to
dress up as a woman while the film ‘Yankee Doodle in Berlin’ shows an American spy
wearing women clothes in order to fool the German Emperor and his High Command.
Our film concert will present Hendrik Vogel, a locally well-known artist and a member of the ensemble ‘nugath’. He will perform together with Tom Förderer and Andreas Köhler who is playing on the cello. They will accompany the science-fiction silent
film ‘Algol’.
The culinary cinema, which is becoming more popular every year, will present a German-Swedish co-production. It is set in Hungary which will be crucial for the menu
we are offering. In any case, the author of this text is looking forward to stuffed pancakes freshly prepared by the party catering service Schmid. What the film is about?
Well, it is a typical silent film comedy with an all-star cast (e.g. Willy Fritsch):‘The seven daughters of Mrs Gyurkovics’.
With party catering service Schmid one of Karlsruhe’s best known firms is providing
the food this year.
Our children’s programme comprises three Chaplin comedies. ‘Behind the screen’ not
only seizes on the biblical motive of David and Goliath, but also shows a film studio of
the 1910s from the inside. In addition, as this is not enough yet, the film also presents
some cross-dressing: Edna Purviance has to slip into men clothing in order to snatch
a job in a film studio. The other two films are ‘The Adventurer’ and ‘The Fireman’.
For the first time the silent film festival is hosting a workshop for students in film
studies and related courses of study. Participants are expected to make a contribution that is dedicated to the subject of the festival or one of the presented films.
The workshop is led by PhD Laura Horak from Stockholm University. Guests can be
admitted to the sessions. For the exact dates and times please have a look at our
website.
Josef Jünger, Festival Director
Anzeige in: Der Film, Nr. 4, 28. Januar 1923
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Mittwoch, den 5. 3. 2014, 19.00 Uhr / Wednesday, March 5th, 7 pm,
Studentenhaus
Sonderveranstaltung des deutsch-französischen Forschungsprojekts „Der Oberrhein im Gebrauchsfilm“ in Zusammenarbeit mit dem Stummfilm-Festival Karlsruhe
An event from the Franco-German research project “Projections of the Upper Rhine”
in cooperation with the Stummfilm-Festival Karlsruhe
Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart
The Rhine in Past and Present
Deutschland/Germany, 1922, 2088 m, ca. 83 min.
Regie/Director: Professor Dr. Felix Lampe, Dr. Walter Zürn
Kamera/Cinematography: Curt Helling
Historische Bilder/Historical pictures: E. Baron, Dr. Walter Zürn
Produktion/Production company: Universum Film AG, Kulturabteilung
Darsteller/Cast: keine Angaben (uncredited)
Kopie/print: 35mm, Bundesarchiv - Filmarchiv, Berlin
Zwischentitel/Intertitles: Deutsch/German
Über den Film
Ein politisch-patriotischer Film von 1922. Wenige Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs sorgte der aufwendige Kulturfilm „Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart“ auch am Oberrhein für Aufsehen, zu einer Zeit, als viele Deutsche Frankreich
als Feind betrachteten. Der belehrende Film zeichnet den Lauf des Rheins von der
Quelle bis zur Mündung nach und führt neben Landschaften und Städten auch seine geschichtliche, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung vor Augen. Er verbindet
dabei dokumentarische Aufnahmen mit Kartentrickbildern und Spielszenen. Angesichts der Besetzung von Teilen des Rheinlands durch die Franzosen wurde „Der
Rhein in Vergangenheit und Gegenwart“ von Kritikern als „nationale Tat“ gelobt, war
in den besetzten Rheingebieten dagegen wegen seines „für Frankreich beleidigenden Inhaltes“ verboten.
Im März 1923 lief „Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart“, der auch seltene Aufnahmen aus Karlsruhe zeigt, in den Residenzlichtspielen in der Waldstraße, wo sich
die Aufführung zu einer „machtvollen vaterländischen Kundgebung“ entwickelte.
Das Karlsruher Tageblatt schrieb am 4. März 1923: „Nach jedem Teil erhob sich begeisterter Beifall und am Schluß wurde das Deutschlandlied von Allen stehend mit12
gesungen. Diese spontane Kundgebung reiht sich würdig all denen an, die in diesen
Tagen in ganz Deutschland stattfanden, und bezeugte von neuem, daß noch deutsche Herzen für das deutsche Vaterland schlagen!“ PS
Musikalische Begleitung:
Günter A. Buchwald begleitet den Stummfilm am Flügel.
Einführungsvortrag und
anschließendes Gespräch:
Dr. Philipp Stiasny
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Weitere Informationen:
Eine Veranstaltung des deutsch-französischen Forschungsprojekts „Der Oberrhein
im Gebrauchsfilm“ (Interreg IV Wissenschaftsoffensive, Projekt Nr. A 25) am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
und des Département d’histoire des sciences de la vie et de la santé der Université
de Strasbourg in Zusammenarbeit mit dem
Stummfilm-Festival Karlsruhe und unterstützt vom Kulturbüro im Kulturamt der
Stadt Karlsruhe.
Kontakt: Dr. Philipp Stiasny, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, RuprechtKarls-Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 327, 69120 Heidelberg, Tel. 06221
– 54 82 12
Germania auf der Wacht am Rhein, Lorenz Clasen, 1860
Photo entnommen aus: Marianne und Germania 1789 - 1889.
Frankreich und Deutschland. Zwei Welten - Eine Revue.
Katalog zur Ausstellung der Berliner FestspieleGmbH im
Martin-Gropius-Bau, Sept. 1996 - Jan. 1997, hg. von Marie
Louise von Plessen, Berlin 1996, S. 39.
About the film:
A political and patriotic film from 1922. A few years after the end of World War I, at a
time when many Germans saw France as their enemy, the sumptuous Kulturfilm “Der
Rhein in Vergangenheit und Gegenwart” (“The Rhine in Past and Present”) caused a
stir not least in the Upper-Rhine region. The educational film traces the course of the
Rhine from its source to its water mouth and depicts landscapes and cities as well
as the river’s historical, cultural and economical importance. Documentary images
are combined with animations and acted scenes. In light of the French occupation of
13
parts of the Rhineland, the film was praised by critics as a “patriotic deed”; in contrast
the film was prohibited in the occupied zone due to its “insulting content for France”.
In March 1923 the film “Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart”, which also contains rare footage from Karlsruhe, was screened at the Residenz-cinema (Waldstraße, Karlsruhe), where the screening provoked a “powerful patriotic manifestation”.
The Karlsruher Tageblatt wrote on the 4th of March 1923: “After each part of the film
an enthusiastic applause arose and at the end all stood up to sing along the German
national anthem. This spontaneous manifestation joins the worthy ranks of all of the
manifestations that have happened in Germany these days, and testified anew that
German hearts still beat for the German fatherland!” PS
Musical accompaniment: Günter Buchwald on the grand piano.
Introduction and discussion: Dr. Philipp Stiasny
The entrance is free of charge.
Further Information:
An event from the Franco-German research project “Projections of the Upper Rhine”
(Interreg IV Offensive sciences/Wissenschaftsoffensive, project A 25) at the Institut
für Geschichte und Ethik der Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg and the
Département d’histoire des sciences de la vie et de la santé, Université de Strasbourg
in cooperation with the Stummfilm-Festival Karlsruhe supported by the Kulturbüro
at the Kulturamt of the city of Karlsruhe.
Plot, About the film:
This beautiful stencil colored film shows a short dance and pantomime scene, the
origin of which has been identified: it is part of a revue at the Olympia.
Alice Guy-Blaché is considered one of the most influential women pioneers of early
cinema. Before going to the USA she was the first artistic director of the company
Gaumont.
Musikalische Begleitung / Musical accompaniment:
Gabriel Thibaudeau, Klavier/piano
Hamlet
Deutschland/Germany 1920/21; 6 Akte, 2367 m, 111 min.
Regie/Director: Svend Gade, Heinz Schall
Drehbuch/Screenplay: Erwin Gepard
Kamera/Cinematography: Curt Courant, Axel Graatkjær
Bauten/ Art direction: Siegfried Wroblewsky, Svend Gade (Entwürfe/design)
Produktionsfirma/Production company: Art-Film GmbH (Berlin)
Frankreich/France 1900, 2 min.
Darsteller/Cast:
Asta Nielsen (Prinz Hamlet/prince Hamlet); Paul Conradi (König Hamlet von
Dänemark; King Hamlet of Denmark); Mathilde Brandt (Königin Gertrude/
Queen Gertrude); Eduard von Winterstein (Claudius): Heinz Stieda (Horatio); Hans
Junkermann (Polonius); Anton de Verdier (Polonius‘ Sohn Laertes/Laertes, Polonius‘ son): Lily Jacobsson (Polonius‘ Tochter Ophelia/Polonius‘ daughter Ophelia); Fritz
Achterberg (König Fortinbras von Norwegen/King Fortinbras of Norvegia)
Regie/Director: Alice Guy-Blaché
Produktion/Production Company: Gaumont
Kopie/print: 35mm, DIF Frankfurt
Zwischentitel/Intertitles: deutsch/german; Untertitel/subtitles: englisch/english
Donnerstag, den 6. 3. 2014, 19.00 Uhr,/Thursday, March 6th, 7 pm, ZKM
Eröffnung / Opening Event
Au bal de flore
Darsteller/cast: Mme. Lally und Julyett
Kopie/copy: DVD
Zwischentitel/Intertitles: Französisch/French
Inhalt, Über den Film
Der wunderschön schablonenkolorierte Film zeigt eine
kurze Tanz- und Pantomime-Szene, deren Ursprung identifiziert werden konnte: sie
stammt aus einer Revue des Olympias.
Alice Guy-Blaché gilt als eine der bedeutendsten weiblichen Pioniere des Frühen Ki-
14
nos; bevor sie in die USA ging, war sie der erste Künstlerische Direktor der Firma
Gaumont.
Inhalt:
Asta Nielsen im großen Drama um Mord, Rache, Liebe, Freundschaft – und Geschlechteridentität. Für den ersten Film ihrer eigenen Produktionsfirma wählte die
Schauspielerin eine Interpretation der Hamlet-Geschichte, die besagt, dass der dänische Prinz eine Frau war – und übernahm selbst die Titelrolle: Um den Thron zu
sichern, gibt die dänische Königin ihre Tochter als männlichen Thronfolger aus, und
so wächst das Mädchen als Knabe heran. Da ermordet der böse Oheim den König
15
und besteigt selbst den Thron. Prinz Hamlet sinnt auf Rache, gibt vor, dem Wahnsinn
verfallen zu sein und nutzt die Ankunft einer Schauspielertruppe, dem Onkel sein
Verbrechen vor Augen zu führen. Der gibt daraufhin den Befehl, Hamlet den Kopf
abschlagen zu lassen... (filmportal.de)
Über den Film:
„...Auf die Urquelle der Hamletsage zurückgreifend, wie sie von dem amerikanischen
Literaturforscher Professor Vining aufgefunden wurde, betont der Film neben dem
psychischen noch den physischen Konflikt, der sich daraus ergibt, daß der Dänenprinz jener Sage nach ein Mädchen gewesen sein soll. Das kompliziert die Geschichte
und gibt ihr eine überraschende Wendung. (...)
Asta Nielsen war die einzige, die den Dänenprinzen spielen konnte und sie spielt ihn
hervorragend, eine Sarah Bernhard des Films (der sie in Kostüm und Geste ähnelte),
spielt ihn so jünglingshaft, daß man darüber vergaß, daß er eigentlich ein Mädchen
sein soll. Wenn man trotzdem manchmal sich des Gefühles nicht erwehren konnte,
daß das gesprochene Wort fehlte, so mag das zum großen Teil am Manuskript liegen,
das ängstlich jeden Anklang an Shakespeare mied und reichlich triviale Zwischentexte gab. Ueberdies scheint der Film stark beschnitten und wirkt in der konzentrierten
Aufeinanderfolge der Ereignisse etwas überstürzt. Aber er bringt Szenen von starker
Wirkung und wird immerhin ein interessantes Experiment bleiben. (...)“
Der Kinematograph, Nr. 730, 13.2.1921
Lange Zeit war der Film nur als Schwarzweiß-Kopie zugänglich, bis eines Tages im
Nachlass eines Mannheimer Kinobesitzers die originale deutsche Verleihfassung mit
der ursprünglichen Kolorierung entdeckt wurde. 2007 feierte der Film dann nach
einer aufwändigen Restaurierung durch das DIF (Frankfurt) eine neue Premiere.
Musik:
Gabriel Thibaudeau, Klavier
Der aus Montreal, Kanada, stammende Gabriel Thibaudeau ist zum zweiten Mal zu
Gast beim Stummfilm-Festival Karlsruhe. Im letzten Jahr bildete seine Begleitung
des Films „Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna“ einen der Höhepunkte des Festivals. Deswegen lag es nahe, ihm die Begleitung des Eröffnungsfilms anzuvertrauen.
Plot:
Asta Nielsen in this epic drama on murder, revenge, love and friendship – and gender
identity. The actress chose an interpretation of the Hamlet story for the first film produced by her own company according to which the Prince of Denmark was a woman.
She played the title role herself. To secure the throne, the Queen of Denmark passes
off her daughter as male successor to the throne, letting the girl grow up as a boy. But
16
then, the evil uncle kills the King and seizes the throne himself. Prince Hamlet seeks
revenge, pretends to have gone mad, and when a group of actors arrives, he takes
advantage of the occasion to confront his uncle with his crime. As a result, the uncle
gives orders to behead Hamlet…
About the film
“…Based on the original source of the Hamlet legend as discovered by the American literary researcher professor Vining, the film underlines not only the emotional
but also the physical conflict caused by the legend’s assumption that the Prince of
Denmark was in fact a girl. This increases the complexity of the storyline and adds a
sudden twist to it. (…)
Asta Nielsen was the only actress capable of embodying the Prince of Denmark and
she plays him brilliantly, a Sarah Bernhard of film (she resembled her in gestures and
costumes). She plays him with such boyish charm, making viewers forget that he
is in fact supposed to be a girl. If one couldn’t help feeling the lack of spoken words
at times, this was in large part due to the script which over-cautiously tried to steer
clear of anything evoking Shakespeare and included many trivial intertitles. Besides,
the film appears to be heavily cut and seems a little rushed with one event constantly
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following another. However, it presents some highly effective scenes and will always
be an interesting experiment. (…)”
Der Kinematograph (German film journal), No. 730, 13/2/1921
Kopie/print: 35mm, Museo Nazionale del Cinema, Turin. Wir zeigen die restaurierte
OF/We will show the restored original version.
Titel/Intertitles: italienisch/italian, Untertitel/Subtitles: dt., englisch/german, english.
For a long time, the film has only been available as a black and white copy until one
day the original German distributer’s version with the original colourisation was discovered in the estate of a Mannheim exhibitor. After elaborate restoration by the DIF
(Frankfurt), it received its new première in 2007.
Musical Accompaniment:
Gabriel Thibaudeau, originally from Montreal, Canada, pays his second guest visit
to the Silent Film Festival Karlsruhe. Last year, his accompaniment of the film “The
Wonderful Lies of Nina Petrovna” was one of the highlights of the festival. This is why
letting him accompany the opening film seemed like the obvious choice.
Inhalt:
Freitag, den 7. 3. 2014, 19.00 Uhr,/Friday,
March 7th, 7b pm, ZKM
100 Jahre ... / 100 years of ... Cabiria
Italien/ Italy 1914 , 181 min.
Regie/Director: Giovanni Pastrone
Drehbuch/Screenplay: Giovanni Pastroni
Zwischentitel und Namen der Charaktere/
Intertitles and Names of charakters: Gabriele
D‘Annunzio
Kamera/Cinematography: Augusto Battagliotti, Natale Chiusano, Segundo do Chomon, Vincent C. Dénizot, Carlo Franzeri, Gatti, Giovanni Tomatis
Architektur/Set decoration: Romani Luigi Borgnetto, Camillo Innocenti
Spezial-Effekte/ Special Effects: Segundo do Chomon
Produktionsfirma/Production company: Itala Film,
Turin
Darsteller/cast:
Lydia Quaranta (Cabiria); Teresa Marangoni (ihre Amme Croessa/her nurse Croessa);
Dante Testa (Karthalo, Hoher Priester des Moloch/Karthalo, Moloch‘s High Priest);
Umberto Mozzato (Fulvio Axilla); Bartolomeo Pagano (Maciste); Raffaele di Napoli
(der Wirt Bodastraet/ the innkeeper Bodastraet) u. a.
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Drei Jahrhunderte vor Christus. Das römische Reich liegt im Kampf mit den Imperien Griechenlands und Karthagos. Die Handlung, zum Teil tief romantisch, zum Teil
auf historischen Fakten beruhend, beginnt mit der Rettung der fünfjährigen Cabiria
durch ihre Amme am Tag eines Vulkanbruches auf Sizilien. Der Ausbruch des Ätna
zerstört die Stadt Catavia fast vollständig; die Amme kann mit der jungen Cabiria jedoch fliehen. Sie werden von Piraten gefangen genommen, nach Karthago gebracht
und dem Hohen Priester als Sklavin verkauft. Dieser möchte sie dem Moloch opfern,
die Amme hat aber fliehen können und den jungen Römer Fulvio Axilla, der als Spion
in Karthago lebt, um Hilfe gebeten. Fulvio Axilla und sein riesiger Sklave Maciste können Cabiria befreien.
Inzwischen ist der zweite Punische Krieg ausgebrochen, Hannibal hat die Alpen überschritten, die Situation des römischen Spion Fulvio in Karthago wird immer schwieriger. Als er von seinem Herbergsvater verraten wird, muss er um sein Leben bangen ...
Über den Film:
Das restaurierte Meisterwerk
von Alberto Barbera, Direktor des Museo Nazionale del Cinema in Turin
„Kein Film in der Geschichte des italienischen Stummfilms war auch nur annähernd
so wichtig und erfolgreich wie „Cabiria“. Der Film, der 1913/14 entstand, war ab März
1914 in Kinos auf der ganzen Welt zu sehen. Sein Erfolg und die große Beachtung, die
ihm zuteil wurde, heben ihn auf eine Ebene mit vielen Hollywood Blockbustern, die in
den darauf folgenden Jahren Kinogeschichte schrieben. Pastrones Meisterwerk war
ein sofortiger Publikumserfolg und zog aufgrund der beeindruckenden Fortschritte,
die er der noch jungen Filmkunst brachte, von Anfang an die Aufmerksamkeit von
Regisseuren, Produzenten und der Presse auf sich. Keines der heutigen Bücher über
die Geschichte des Kinos versäumt es, die Besonderheiten des Films herauszustellen, seine Leistungen zu würdigen und seine Eigenheiten hervorzuheben. „Cabiria“
wird als der Triumph der Superproduktionen des Kostümfilms gefeiert, als Italiens
bedeutendster Beitrag zur Aufwertung des Einflusses der Inszenierung und ihrer
spektakulären Ressourcen sowie als einer der ersten und gelungensten Versuche,
die erst kurze Zeit zuvor erfundene Kinokunst mit den Ausdrucksmöglichkeiten der
Literatur, der Malerei, der Architektur, der Musik und des Theaters zu vereinen.
Es erstaunt also nicht, dass „Cabiria“ als Film gilt, der in der Geschichte des Kinos
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Marketingkampagne, die heute jeden Marketingstrategen vor Neid erblassen ließe,
hatte niemand vor ihm erkannt.
Der Produzent und Regisseur wollte das Kino vom Stempel des bloßen Unterhaltungsguts befreien und zur Kunstform erheben, und sicherte sich durch die Zusammenarbeit mit zwei der größten italienischen Intellektuellen jener Zeit, dem
Schriftsteller Gabriele D’Annunzio und dem Musiker Ildebrando Pizzetti renommierte
kulturelle Unterstützung. Letzteren schrieb er einen großen Teil am Verdienst der
Entstehung des Films zu - eine Würdigung, die sie eigentlich nicht verdienten, denn
D’Annunzios Beitrag beschränkte sich auf die Erstellung der Zwischentitel und die
Erfindung der Namen einiger der Hauptpersonen (darunter der äußerst beliebte Maciste) und die Zusammenarbeit mit Pizzetti war von Konflikten geprägt. Am Ende
schrieb der bekannte Komponist nur die berühmte Sinfonia del fuoco (ein elfminütiges Miniatur-Meisterwerk), während der Rest der Filmmusik von einem anderen
Musiker hervorragend zusammengestellt wurde, Maestro Manlio Mazza. …“
Aus dem Programm der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2006 / Programm der Giornate del Cinema Muto 2006
Plot:
als Kunst- und Unterhaltungsform eine tragende Rolle spielt. Er beeinflusste große amerikanische Filmemacher jener Zeit, darunter David W. Griffith und Cecil B.
De Mille, die hier Inspiration für ihre historischen Epen, für die Hollywood später zu
Recht bekannt wurde, fanden. Pastrones mutiges Projekt stellte eine ganze Reihe
von Rekorden auf, es gab viele Premieren: So war es der erste Film, der eine Länge
von über drei Stunden hatte. Kein anderer italienischer Produzent hatte es je zuvor
gewagt, eine Summe zu investieren, die die durchschnittlichen Produktionskosten
um das zwanzigfache überstieg (eine Million Lire im Gegensatz zu normalerweise
fünfzig- oder sechzigtausend). Niemand hatte bislang das filmische Potential erkannt und genutzt, das die Bewegung einer auf einem „carello“, dem Vorläufer einer
Dolly, montierten Kamera bot. Dank dieser Erfindung, die Pastrone zusammen mit
seinem genialen Mitarbeiter Segundo de Chomón entwickelte, konnte die Kamera
endlich innerhalb des Sets bewegt werden, das aus einer echten, dreidimensionalen
Szenerie bestand und monumentale Proportionen annahm. Niemals zuvor hatte es
jemand gewagt, Elefanten und einige Hundert Komparsen in die Alpen zu bringen,
um im tiefsten Winter die Überquerung des Hannibal zu filmen, eine Szene, die auf
der Leinwand nur wenige Minuten dauert. Und auch die Bedeutung einer echten
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(…) The action (…) takes place in the third century before Christ, when the Romans
were fighting the rival empires of Carthago and Greece. The story, which is romantic
and partly historical, begins when Cabiria, a pretty Sicilian child of five years, is saved by her nurse on the day when Catavia, a city in Sicily is almost destroyed by an
earthquake and an eruption of Mount Aetna. After escaping from the ruined city the
nurse and the child are captured and are about to be cast into a burning furnace as a
sacrifice to Moloch, but they are rescued by Fulvi, a young Roman, and his herculean
servant, Maciste. The escape of the child and her life afterward form the nucleus of
D’Annunzio’s play, in which several thousand persons take part. The film was produced by the Itala Film Company of Turin with great care and attention to details. The
mechanical effects are thrilling and excellent, and the photo drama is one fo the most
effective ever shown here. (…)
Anonym in: New York Times 2. 6. 1914.
About the film:
The masterpiece restored
„In the history of Italian silent films, no movie can equal „Cabiria“ in importance and success. The film was made between 1913 and 1914 and was distributed worldwide starting in March 1914. The attention and public success it achieved at the time rightfully place it alongside many Hollywood blockbusters of
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later eras, which made (and continue to make) the history of cinema. Pastrone’s
masterpiece was immediately popular and, right from the beginning, it attracted the attention of executors, producers and the press for its impressive advances in the development of the dawning cinematographic art form. Today, no book
about the history of cinema can fail to exalt the film‘s peculiarities, list its merits
and underline its main characteristics. „Cabiria“ is celebrated as the triumph of
period super-productions, Italy’s most important contribution to the valorisation of
the power and spectacular resources of staging, one of the first and most masterly
attempts to unite the newlyinvented cinematographic art form with the expressive
means of literature, painting, architecture, music and theatre.
It is no surprise that today „Cabiria“ represents for us a seminal film in the history of
cinema as art and entertainment, a film which undoubtedly had an influence on the
great American filmmakers of the time – above all, David W. Griffith and Cecil B. De
Mille – who found direct inspiration for those historical colossals for which Hollywood
later became justly famous. The boldness of Pastrone’s project registered a series of
records, many “firsts.” It was the first film ever to be over three hours long. No Italian
producer had ever before dared to invest asum that was twenty times higher than
the average cost of a film at the time (one million lire as opposed to the usual 50 or
60 thousand). No director had ever sensed – and taken advantage of – the expressive
potential inherent in the movements of a movie camera when mounted on a carrello.
Thanks to this invention, which Pastrone developed with his ingenious collaborator
Segundo de Chomón, the movie camera finally began to move around inside the set,
which took on real, three-dimensional forms of monumental proportions. No one
had ever before dared to take elephants and several hundred extras to the Alps, in
the dead of winter, to film Hannibal’s crossing, which only lasted a couple of minutes
onscreen. No one had ever completely understood the importance of a true marketing campaign, which could be the envy of marketing strategists today.
In order to rescue cinema from its condition as mere popular entertainment and raise it to the level of a work of art, the director-producer entrusted the project to the
resources of strong cultural endorsement and secured the prestigious collaboration
of two of the greatest Italian intellectuals of the time: the writer Gabriele D’Annunzio
and the musician Ildebrando Pizzetti, to whom he attributed a large portion of the
merit of the film’s creation, merit which,in fact, they deserved. Actually, D’Annunzio’s
collaboration didn’t go beyond writing the intertitles and inventing the ames of some
of the main characters (including the highlysuccessful Maciste), while Pizzetti’s collaboration was marked by a certain amount of conflict. To the point that the wellknown
composer limited himself to creating the famous Symphony of Fire (an eleven-mi22
nute mini-masterpiece), while the rest of the score was an excellent work of “quoting” by another musician, Maestro Manlio Mazza. ...“
Alberto Barbera, Director of the Museo Nazionale del Cinema of Turin
from: Program Cannes Filmfestival 2006
Musik / Musical Accompaniment:
Günter A. Buchwald, Klavier, Violine, Viola; Frank Bockius, Schlagzeug; Wolfgang J.
Fernow, Kontrabass.
Der Dirigent, Pianist, Violinist/Violist und Komponist Günter A. Buchwald zählt zu den
Mitbegründern der Stummfilmrenaissance und gilt inzwischen weltweit als Meister
seines Faches. Seit 1978 hat er in mehr als 2600 Filmkonzerten mehr als 2250 verschiedene Stummfilme begleitet. Er ist regelmäßig zu internationalen Stummfilmfestivals eingeladen (Bonner Sommerkino; Giornate del Cinema Muto Pordenone,
Bristish Silent Filmfestival, Retrospektivenprogramm der Berlinale, Filmfestival Kyoto, Stummfilmtage Erlangen, Cinema Ritrovato Bologna; und kürzlich San Francisoc
Silent Film Festival 2013.
Günter A. Buchwald, piano, violin ,viola; Frank Bockius, drums; Wolfgang J. Fernow
contrabass.
Conductor, pianist, violinist and composer Guenter A. Buchwald is one of the founders of the international renaissance of Silent Film. Unanimously acclaimed as a „world
class improviser“ he belongs to the elite international group of leading film accompanists. Since his beginning in 1978 he has accompanied more than 2,600 silent films
in more than 2,800 film concerts. He is regularly invited as musician in residence
to international film festivals such as Bonner Sommerkino, the Giornate del Cinema
Muto Pordenone, the British Silent Filmfestival, the Berlinale-Berlin Filmfestival, the
Filmfestival Kyoto, the Stummfilmtage Erlangen, and last the San Francisco Silent
Film Festival 2013.
Freitag, den 7. 3. 2014, 22.30 Uhr/Friday, March 7th, 10.30 pm,
Studentenhaus
Slapstick ist Kult / Slapstick is a Cult
A Woman Eine Frau
USA 1915 , 26 min.
Regie, Buch/Director, Screenplay: Charles Chaplin (nicht angegeben/uncredited)
Darsteller/ Cast:
Charles Chaplin (Gentleman/Nora Nettlerash); Billy Armstrong (Der Freund des
Vaters/Father‘s Friend); Edna Purviance (die Tochter des Hauses/Daughter of the
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House); Marta Golden (ihre Mutter/Her Mother); Charles
Inslee (ihr Vater/Her Father). Produktion/Production company: Essanay
Kopie/copy: DVD
Inhalt:
Ein Ehepaar mit Tochter in einem Park. Während Mutter
und Tochter auf einer Parkbank einschlafen, möchte der
Gatte einen Flirt mit einem Mädchen anfangen. Allerdings
kommt ihm dabei Charlie in die Quere. Der Gatte landet im
Teich; Charlie ergreift die Flucht und begegnet der Mutter
mit ihrer hübschen Tochter. Die beiden sind ganz angetan
von Charlie und laden ihn zum Essen nach Hause ein. Als
der Gatte mit einem Freund nach Hause kommt, wird es
turbulent; Charlie fällt nichts anderes ein, als sich als Frau
zu verkleiden. Auch das berühmte Bärtchen wird abrasiert. So gefällt er dem Gatten und dessen Freund ganz ausnehmend.
Plot:
Mother, Father and Daughter go to the park. The women dose off on a bench while
the father plays a hide-and-seek game with a girl, blindfolded. Charlie leads him into
a lake. Both dozing ladies on the bench fall for Charlie and invite him for dinner. The
father returns home with a friend. Charlie rushes upstairs and dresses like a woman,
shaving his moustache. Both men fall for Charlie. (imdb.com)
Musikalische Begleitung / Musical Accompaniment:
Andreas Benz, Klavier
Yankee Doodle in Berlin
USA 1919, 59 Minuten
Regie/Director: F. Richard Jones
Buch/Screenplay: Mack Sennett
Kamera/Cinematographer: Fred Jackman, J. R. Lockwood
Produktion/Production company: Mack Sennett Productions
Darsteller/cast:
Bothwell Browne (Captain Bob White), Ford Sterling (Kaiser Wilhelm II), Mal St. Clair
(Kronprinz von Deutschland / Crown Prince of Germany), Bert Roach (Feldmarschall
von Hindenburg / Field Marshall von Hindenburg], Ben Turpin (Wache / Guardsman),
Charles Murray (Irischer soldat / Irish soldier), Marie Prevost (belgisches Mädchen /
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Belgian girl), Eva Thatcher (Kaiserin), Baldy Belmont (Großadmiral von Tirpitz / Grand
Admiral von Tirpitz), Chester Conklin (Offizier der Totenkopf-Husaren / Death’s Head
Hussars officer).
Kopie/print: Super 8mm, Andreas Benz Collection, Neckarsulm
Zwischentitel/Intertitles: Englisch / English; Untertitel/Subtitles: Deutsch / German
Inhalt:
Während des Ersten Weltkriegs wird der amerikanische Flieger Captain Bob White
mit einer gefährlichen Mission betraut: er soll sich hinter die feindlichen Linien begeben, die Kriegspläne Deutschlands beschaffen und den Amerikanern zurückbringen.
Sein Plan: als Frau verkleidet will er sich Zutritt zur Führung des deutschen Militärs
verschaffen. Unterwegs begegnet er einer der attraktiven Töchter Belgiens, verführt
den gesamten deutschen Generalstab und sorgt dafür, dass Kaiser Wilhelm mächtig
Ärger mit seiner eifersüchtigen Ehefrau bekommt.
Über den Film:
„Yankee Doodle in Berlin“ war die bis dato aufwändigste und kostspieligste Produktion der Slapstick-Legende Mack Sennett. Er war es auch, der 1914 die erste Slapstick-Komödie in Spielfilmlänge („Tillie’s punctured romance“) produzierte, damals
ein Risiko, waren Slapstickfilme doch höchstens 30 Minuten lang. Um sich zusätzlich
abzusichern trat neben Sennetts Stammtruppe (u.a. seine damalige Partnerin Mabel
Normand und ein junger englischer Komiker namens Charles Chaplin) der Broadway-Star Marie Dressler in dem Film auf. Auch für „Yankee Doodle in Berlin“ holte
sich Mack Sennett einen Star vom Broadway, Bothwell Browne, einen Konkurrenten des berühmten Frauendarstellers Julian Eltinge. Möglicherweise war Sennetts
Produktion eine Reaktion auf Eltinges Propagandafilm „Over the rhine“, der aber
erst 1920 in umgeschnittener und veränderter Fassung in die Kinos kam. Unklar ist
außerdem, weshalb „Yankee Doodle in Berlin“ erst im März 1919 herauskam. War
der Film etwa von vorne herein nicht als Propagandakomödie geplant, sondern als
Parodie auf die ernsten Propagandafilme jener Zeit (wie z.B. der verschollene Film
„The Kaiser – Beast of Berlin“) oder wurde Sennett während der Produktion vom
Waffenstillstand überrascht? Und warum ähnelt die Darstellung des Kaisers, des
Kronprinzen und Hindenburgs (Ford Sterling, der spätere Regisseur Mal St. Clair und
Bert Roach) schon allein optisch an die entsprechenden Personen in Chaplins Film
„Shoulder arms“ (hier Sydney Chaplin, Jack Wilson und Henry Bergman), der im Oktober 1918 herauskam?
Wie schon in „Tillie’s punctured romance“ umgab Sennett seinen Star Bothwell
Browne, dessen einzige Filmrolle dies bleiben sollte, mit Mitgliedern seiner bewähr25
ten Slapstick-Truppe, u.a. Charles Murray (häufig in irischen Rollen zu sehen, daher
hier entsprechend als irischer Soldat), Chester Conklin, Kala Pasha, Ben Turpin (als
schielender Soldat auf Patrouille) und natürlich Ford Sterling als Kaiser. Die eher untergeordnete weibliche Hauptrolle spielt Marie Prevost als leidendes belgisches Mädchen (ein Klischee der damaligen antideutschen Propagandafilme), die in den 20er
Jahren u.a. in Ernst Lubitschs „The marriage circle“ zu sehen war, und hier teilweise
in Männerkleidung auftritt (genau wie Edna Purviance in Chaplins „Shoulder arms“).
Denkwürdiger ist allerdings der Auftritt der Komikerin Eva Thatcher als eifersüchtige
Gattin des Kaisers.
Der seltsamerweise weitgehend unbekannte Film (die Kopiervorlage der vorliegenden Kopie zeigt streckenweise deutliche Zersetzungserscheinungen) kann auch
heute noch erhebliches Vergnügen bereiten mit seiner respektlosen Darstellung des
deutschen Militärs, die teilweise an ein Kasperltheater erinnert, und dem typischen,
Sennettschen Slapstick-Chaos. Stefanie Tieste
Plot:
During World War I Captain Bob White of the US Flying Corps is sent behind enemy
lines on a dangerous mission: to steal Germany’s war plans and bring them back to
the Americans. Dressed as a woman he plans to get access to Germany’s military
leading circle. On his way he makes the acquaintance of one of Belgium’s attractive
daughters, he seduces the entire German general staff, and he manages to get Kaiser
Wilhelm into serious trouble with his jealous wife.
About the film:
“Yankee Doodle in Berlin” was legendary slapstick producer Mack Sennett’s most ambitious and expensive production to date. He had already produced the first featurelength slapstick comedy in 1914 (“Tillie’s punctured romance”), taking a considerable
risk at a time when slapstick movies did not exceed a running time of 30 minutes. To
make sure Sennett cast Broadway star Marie Dressler as the title character supported by the Sennett staff company (including his longtime mistress Mabel Normand
and a young comedian from England by the name of Charles Chaplin). Similarly, Sennett got another star from Broadway, Bothwell Browne, a rival of the then famous
female impersonator Julian Eltinge, for “Yankee Doodle in Berlin”. Sennett’s film may
well have been his answer to Eltinge’s World War I propaganda film “Over the rhine”,
which did not reach the cinemas until 1920 in a recut and altered version. It is not
entirely clear why “Yankee Doodle in Berlin” was released only in March 1919. Perhaps
the film was not supposed to be a propaganda comedy at all but rather a parody of
the serious propaganda movies of the day (e.g. the lost “The Kaiser – Beast of Berlin”)
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or Sennett was caught off guard by the armistice in the middle of production? And
why is the depiction of the Kaiser, the Crown Prince and Hindenburg (Ford Sterling,
future director Mal St. Clair and Bert Roach) remarkably similar to the respective persons’ depiction in Chaplin’s “Shoulder arms” (the actors in Chaplin’s film were Sydney
Chaplin, Jack Wilson and Henry Bergman) which was released in October 1918?
As he had done in “Tillie’s punctured romance”, Sennett supported his star Bothwell
Browne, whose only major film role this was to be, with members of his tried and
true slapstick troupe, among others Charles Murray (frequently seen in Irish parts,
in “Yankee Doodle in Berlin” he consequently plays an Irish soldier), Chester Conklin,
Kala Pasha, Ben Turpin (as cross-eyed soldier on guard) and, of course, Ford Sterling
as The Kaiser. The not very prominent female leading role was played by Marie Prevost as a suffering Belgium girl (already a cliché in wartime anti-German propaganda
films); she had an important part in Ernst Lubitsch’s 1924 “The marriage circle”, and
she can be seen here in part in mens’ clothing (just like Edna Purviance in Chaplin’s
“Shoulder arms”). Much more memorable, however, is comedian Eva Thatcher’s appearance as the Kaiser’s jealous wife.
The strangely somewhat unknown film (the source material for the print on hand
shows in part definite signs of nitrate decomposition) can still be very entertaining
today with its irreverent depiction of the German military, at times resembling a
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Punch and Judy show, and the typical slapstick mayhem of Mack Sennett.
Stefanie Tieste
Musikalische Begleitung:
Andreas Benz, Klavier
Andreas Benz, geboren 1975, ist Musiklehrer am Elly-Heuss-Knapp Gymnasium Heilbronn, 2. Organist an der Kilianskirche Heilbronn und Dirigent mehrerer Ensembles.
Darüber hinaus ist er als Komponist und Arrangeur tätig. Seine große Leidenschaft
gilt jedoch seit frühester Jugend dem Stummfilm, in dessen Schatten er gerne tritt,
um ihm mittels Klavier oder Orgel eine Stimme zu geben. Seit 2002 etablierte er
im Heilbronner Raum mehrere Stummfilmreihen und begleitete Filme unter anderem in Lindau, Ludwigsburg, Stuttgart, Tuttlingen, Dormagen sowie als Gastpianist in
Pordenone (Italien) beim „Giornate del Cinema Muto“ 2008, wo er 2011 auch in die
Pordenone Masterclass eingeladen wurde. Die derzeitige Installation einer eigenen
Kinoorgel im Haus der Jugend in Neckarsulm ist ein weiterer Schritt, Stummfilme
möglichst originalgetreu musikalisch zu untermalen.
Musical accompaniment:
Andreas Benz, Piano
Andreas Benz (born 1975) works as a music teacher at Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Heilbronn, he is deputy organist at Kilianskirche Heilbronn and he conducts various musical groups. He also works as a composer and arranger. Since his early childhood he is fascinated with silent movies and he enjoys supplying the “missing link” at
the organ and at the piano to put silent movies across. Since 2002 he has established
a series of silent movies screenings in the Heilbronn area. He also accompanied silent movies in Lindau (Lake of Constance), Ludwigsburg, Stuttgart, Tuttlingen and
Dormagen. After performing as a guest pianist at the “Giornate del Cinema Muto” in
Pordenone in 2008, he was subsequently invited to be a participant in the Pordenone
Masterclass in 2011. For several years now he has been working on the restoration
of an original silent era cinema organ in Neckarsulm to be able to accompany silent
movies in a most authentic fashion.
Im Anschluss: Heilquellen-Lounge
Kenner der Kurzfilme Chaplins wissen, was sie erwartet. Den anderen wollen wir das
Geheimnis nicht verraten.
Subsequent: Health Lounge
Chaplin-Aficionados know what they have to expect. To all others we keep the secret.
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Samstag, den 8. 3. 2014, 15.00 Uhr/ Saturday,
March 8th, 3 pm, ZKM
Oscar et Kiki la midinette
Oscar und Kiki, die Modistin
Frankreich/France 1913, 10 min.
Regie/Director: Léonce Perret (L. Feuillade?)
Drehbuch/Screenplay: ?
Kamera/Cinematography: Georges Specht?
Produktionsfirma/Production company: Gaumont
Darsteller/cast:
Léon Lorin (Oscar), Mademoiselle Davrières (Kiki),
Marie Dorly (Madame Vaudois)
Inhalt:
Aus einer der zahlreichen Serien der Firma Gaumont. Oscar, ein schwungvoller Bonvivant, der keinem Flirt abgeneigt ist, hat sich mit Kiki verabredet, die aber Hüte austragen soll. Um sie frei zu bekommen, bietet Oskar an, die Hüte auszutragen, verkleidet als Modistin.
Über den Film:
Zu Beginn seiner Karriere bei Gaumont drehte Léonce Perret zahlreiche Serien, in
denen er sogar oft selbst mitspielte. Léonce Perret ist zu Unrecht vor allem außerhalb Frankreichs fast vollständig vergessen; dabei galt er bis weit in die zwanziger
Jahre als einer der berühmtesten Regisseure Frankreichs. Jedoch drehte er nie so
ausgeprägt künstlerische Filme wie L‘Herbier oder Epstein, sondern pflegte ein Kino,
das auch vom breiten Publikum akzeptiert werden konnte. Dabei war er in keinem
speziellen Genre zu Hause; zu seinem Œuvre gehören neben den Serien auch Dramen und Kriminalfilme. JJ
Musikalische Begleitung / Musical Accompaniment
Stephen Horne, Klavier/piano.
Plot:
From one of company Gaumont’s numerous series. Oscar, the lively bon vivant who
is always up for a flirt, has a date with Kiki, but she has to deliver hats. To get her off,
Oskar offers her to deliver the hats himself disguised as a milliner.
About the film:
At the beginning of his career at Gaumont, Léonce Perret made a multitude of series
in which he also often starred as an actor. Quite unjustly, Léonce Perret has almost
entirely be forgotten especially outside of France, although he was regarded as one
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of France’s most famous directors long into the twenties. However, he never made
films as distinctively artistic as L’Herbier’s or Epstein’s, but stuck to cinema that the
broad public could accept. He was never limited to one particular genre and apart
from series, his work also includes dramas and thrillers. JJ
Charley’s aunt
Charleys Tante
USA 1925, 80 min.
Regie/Director: Scott Sidney
Drehbuch/Screenplay: Brandon Thomas
Titel/titles: Joseph Farnham
Kamera/Cinematography: nicht angegeben/uncredited
Syd Chaplin
Darsteller/cast:
Syd Chaplin (Sir Fancourt Babberley (Babbs) (as Sidney Chaplin); Ethel Shannon (Ela Delahay); James
E. Page (Spettigue); Lucien Littlefield (Brasset - the
Scout); Alec B. Francis (Mr. Delahay); Phillips Smalley
(Sir Francis Chesney); Eulalie Jensen (Charley‘s Aunt);
David James (Jack Chesney); James Harrison (Charley Wykeham) (as Jimmy Harrison); Mary Akin (Amy);
Priscilla Bonner (Kitty).
Inhalt:
Die beiden Studenten Charley und Jack benötigen für eine geplante Verabredung
mit ihren Freundinnen Amy und Kitty dringend eine Anstandsdame. Da die dafür
vorgesehene Donna Lucia d’Alvadorez, Charleys Tante aus Brasilien, nicht rechtzeitig
eintrifft, überreden die beiden ihren Freund Lord Fancourt Babberly, als Frau verkleidet die Rolle zu spielen. Die Probleme beginnen, als der Onkel Kittys und ein weiterer
Verehrer mit Donna Lucia – also mit dem verkleideten Lord Babberly – einen Flirt
beginnen.
Über den Film :
„Charleys Tante“ ist so etwas wie die „biedere Mutter des Crossdressing“. So bezeichnet ihn die Karlsruher Wissenschaftlerin Christine Mielke ganz treffend in ihrem 2012
erschienenen Buch über Crossdressing. Allerdings erklärt das noch nicht den ungeheuren Erfolg dieses Klamauk-Stückes, das ganz wesentlich von der Situationskomik
der Verkleidung lebt – und sich darin auch erschöpft. Die Geschlechterrollen bleiben
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unangetastet und werden nicht in Frage gestellt. Das Stück entstand in viktorianischer Zeit, genauer: 1892, als sich diese langsam zu Ende neigte. Es dürfte wohl der
rigide Moralcodex dieser Epoche gewesen sein, der nichts anderes zuließ als eben die
Situationskomik; das Kratzen an den Geschlechterrollen, aber auch nicht mehr. Eine
intensivere Auseinandersetzung mit den rigiden Vorstellungen dieser Zeit hätte wohl
aus der Komödie eine Tragödie gemacht.
Ebenso wie das Theaterstück, das in den USA und in Deutschland den größten Erfolg
hatte, waren, besser: sind auch die Verfilmungen eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
Es ist natürlich nur reiner Zufall, dass am gleichen Tag, als am 3. März 1923 im Badischen Beobachter „Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart“ angekündigt wurde,
auch eine Aufführung von „Charleys Tante“ für den 4. März 1923 vom Landestheater
angezeigt wurde.
Scott Sidneys Verfilmung war entweder die zweite oder dritte Bearbeitung des Stoffes für das Kino – die Quellen sind sich nicht einig, und wir können den Konflikt nicht
entscheiden. Es folgten noch viele andere Verfilmungen, z. B. mit Heinz Rühmann
1955, und zuletzt nahm sich auch Sönke Wortmann des Stoffes an. JJ
Musik:
Stephen Horne, Klavier
Stephen Horne wird seit langem als einer der führenden Stummfilm-Musiker angesehen. Als „Hauspianist“ des British Film Institute in Londons Southbank spielt er
auch an allen anderen wichtigen Orten in England, z.B. im Barbican Centre und im
Imperial War Museum. Stephen Horne hat die Musik für DVD-Publikationen aufgenommen, ebenso wie für Fernsehausstrahlungen und für Installationen von Stummfilmen in Museen. Obwohl er von Haus aus ein Pianist ist, integriert er häufig Flöte,
Akkordeon und Synthesizer in seine Darbietungen, gelegentlich spielt er diese Instrumente sogar gleichzeitig.
Stephen Horne hat regelmäßig internationale Auftritte, und seine Stummfilmbegleitungen der letzten Jahre auf den Festivals in Pordenone, Telluride, San Francisco,
Cannes, Bologna und Berlin wurden mit großem Beifall aufgenommen. Stephen
Horne ist dieses Jahr zum ersten Mal in Karlsruhe.
Plot:
Charley Wyckham and Jack Chesney pressure fellow student Fancourt Babberly to
pose as Charley‘s Brazilian Aunt Donna Lucia. Their purpose is to have a chaperone
for their amorous visits with Amy and Kitty, niece and ward of crusty Stephen Spettigue. Complications begin when Fancourt, in drag, becomes the love object of old
Spettigue and Sir Francis Chesney. Written by Ed Stephan (imdb)
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About the film:
„Charley‘s aunt“ can be seen as the „conservative mother of cross-dressing“. That
is how Karlsruhe researcher Christine Mielke describes the film very fittingly in her
book about cross-dressing published in 2012. However, this does not explain the incredible success of this slapstick play, the attraction of which hinges on comical situations produced by disguise and does not go any further than that. Gender roles
remain untouched and are not questioned. The play has its origins in the Victorian
era, more precisely, in 1892 when it was coming to an end. It was probably the rigid
moral code of the time that allowed no more than situation comedy, scratching the
surface of gender roles but not more than that. Dealing with the rigid ideas of that
time more intensively would probably have turned the comedy into a tragedy.
Like the play, which was most successful in the USA and Germany, the films, too,
were, or more adequately, are a unique success story. It is of course a complete coincidence that on the same day the Badische Beobachter advertised „Der Rhein in Vergangenheit und Gegenwart“ on March 3rd, 1923, it also announced a performance of
„Charley‘s Aunt“ for March 4th, 1923, at the Landestheater.
Scott Sidney‘s film was either the second or third adaptation of the material for the
cinema, the sources vary on that subject and we do not want to choose sides in this
conflict. Many more films followed, for example with Heinz Rühmann in 1955 and last
but not least Sönke Wortmann chose to adapt the story. JJ
Samstag, den 8. 3. 2014, 17.00 Uhr/ Saturday, March 8th,
5 pm, ZKM
Domik v Kolomne
Das Haus in Kolomna / The House in Kolomna
Russland 1913, 22 min.
Regie/Director: Pjotr Tschardynin
Buch/Screenplay: K. Harris (?), nach dem Vers-Erzählung von
Alexander Puschkin /
K. Harris (?) adapted from the long poem by A. Pushkin
Kamera/Cinematography: Wladyslaw Starewicz(?)
Produktion/ Production company: Khanzhonkov
Darsteller / cast:
Praskovja Maximova (Die Witwe /the widow); Sofja Goslovskaja (Parasha, ihre Tochter / Parasha, her daughter); Ivan Mosjoukine (der Offizier, Mavrusha /the Officer,
Mavrusha)
Kopie/copy: DVD
Musical Accompaniment:
Stephen Horne, piano
Stephen Horne has long been considered one of the leading silent film accompanists. Based at London‘s BFI Southbank, but playing at all the major UK venues such
as the Barbican Centre and the Imperial War Museum, he has recorded music for
DVD releases, BBC TV screenings and museum installations of silent films. Although
principally a pianist, he often incorporates flute, accordion and keyboards into his
performances, sometimes simultaneously.
He regularly performs internationally and in recent years his accompaniments have
met with acclaim at film festivals in Pordenone, Telluride, San Francisco, Cannes, Bologna and Berlin
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32
Inhalt:
Nach der Vers-Erzählung von Puschkin: Die junge, hübsche Parasha lebt bei ihrer
verwitweten Mutter. Sie arbeitet fleissig im Haushalt, aber es macht ihr auch Spaß,
mit den Offizieren der Wache zu flirten, die an ihrem Fenster vorbeikommen. Sie hat
auch einen besonderen Favoriten. Eines Tages bittet ihre Mutter sie, eine Köchin anzustellen, die so wenig als möglich kosten soll. Parasha und ihr Verehrer erkennen
schnell, wie sie diese Situation für sich ausnutzen können.
(nach imdb, Snow Leopard)
Über den Film:
Mosjoukines Fingerspitzengefühl für Kostümwechsel und Tarnungen im Laufe eines Films (eine Praxis, die ihren Höhepunkt in „Le Brasier ardent“ erreicht) erklärt
die Freude, die er und seine männliche Figur in dieser frivolen Farce daran haben, in
Frauenkleider zu schlüpfen (hier eine romantische List). Geadelt wird der Film durch
die Tatsache, dass er auf einem der leichteren Versgedichten von Puschkin beruht.
(Yuri Tsivian in: Programm Giornate del Cinema Muto, Pordenone 2003)
Plot:
Based on the verse story by Pushkin: Pretty young Parasha is living with her widowed
mother. Parasha diligently takes care of many household tasks, but she also enjoys
flirting with the guards officers who pass by her window, and she has one particular
favorite. One day, Parasha‘s mother asks her to hire a cook, and to do so as cheaply
as possible. Parasha and her beau soon see a way to use this situation to their own
advantage. (imdb: written by Snow Leopard)
Kiesel, ihr Vater/ count von Kiesel, her father).
Produktionsfirma/Production company: Neutral-Film GmbH (Berlin)
im Auftrag von: Saturn-Film AG (Berlin)
Dreharbeiten: : Literaria-Film-Atelier Berlin-Tempelhof
Format: Digi-Beta; Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin
Zwischentitel/Intertitles: deutsch/german; Untertitel/Subtitles: englisch/english
About the Film:
Inhalt:
Mozhukhin‘s flair for changing dress and disguise in the duration of the same picture
(a practice later to reach its apex in Le Brasier ardent) explains the joy he and his male
character derive from changing into drag (here a romantic ruse) in this frivolous farce, ennobled by the fact of its being based on one of Alexander Pushkin‘s lighter poems. - Yuri Tsivian (Giornate del Cinema Muto, Pordenone Programme Notes 2003)
Das Liebes-ABC
ABC of Love
Deutschland 1916, 50 min.
Regie/Director: Magnus Stifter
Drehbuch/Screenplay: Louis Levy, Martin Jörgensen
Darsteller/cast:
Asta Nielsen (Lis); Ludwig Trautmann (Philipp von Dobbern); Magnus Stifter (Graf von
34
„DAS LIEBES-ABC“ ist ein Lustspiel, in dem das junge Mädchen den Auserwählten
ihres Herzens in puncto Leben und Liebe in die Schule nimmt. Sie steckt sich in Männerkleidung und entführt den Herzallerliebsten in die nahe Hauptstadt, wo sie ihm
die Stätten, an denen man sich amüsiert, zeigt. Bis er erwacht und nun auch endlich
jenes Vergnügen am Leben findet, das sie von ihrem zukünftigen Mann verlangt.
Man hat aber Asta Nielsen niemals genügend gewürdigt, wenn sie an die Lösung von
Aufgaben ging, die einen humoristischen Unterton haben. Diese Frau verfügt über
einen köstlich zu nennenden Humor, das ist etwa nicht gequälte Lustigkeit, sondern
das ist Natur.“
aus: Der Kinematograph, Nr. 504, 23. 8. 1916, S. 24, zitiert nach: Nachtfalter, Asta Nielsen, ihre Filme, hg. von Karola Gramann/Heide Schlüpmann.
Über den Film:
„… Die Nielsen setzt auch bei tragischen Frauenfiguren immer wieder eine komisch35
groteske Gestik ein, aber es sind doch vor allem die Komödien der 1910er Jahre, in
denen sie eine solche Körpersprache exzellent vorführt: Mit vielen Grimassen und
eigenwilligen Gesten, mit Verrenkungen des Körpers, dem vielfältigen Umgang mit
der Haartracht, dem Verdrehen der Augen ebenso wie mit Maskeraden kostet sie
die Möglichkeiten des grotesken körperlichen Ausdrucks in all seinen Facetten und
Ambivalenzen aus und genießt es darüber hinaus ganz offensichtlich, diese vor der
Kamera und mit dem Publikum in direktem Kontakt zu zelebrieren.
Insbesondere in den Backfischfilmen vor und während des Ersten Weltkrieges
fungiert die Nielsen als körpersprachliche Erzählerin und führt dem Publikum die
Thematik der weiblichen Pubertät im Verhältnis zu Autoritätspersonen vor Augen
– das Sexuell-Anzügliche, das Rebellische, das Nicht-Angepasste, das Hässliche -,
ohne dabei den filmischen Raum, die Dauer der Einstellungen und den Rhythmus
der Einstellungsfolgen außer Acht zu lassen. In all diesen Filmen ist so etwas wie
ein Genießen ihrer „leiblichen“ Körperlichkeit in all seinen (grotesken) Ausdehnungen und Überschreitungen zu spüren. Die Nielsen präsentiert ihren Körper in seinen
sinnlichen Qualitäten und zelebriert ihn, um Lachen zu erzeugen – und das zu einer
Zeit, in der ein stark körperbezogener, exzentrischer Ausdruck von Frauen vor allem
in bürgerlichen Kreisen keineswegs gesellschaftsfähig war.“
Claudia Preschl, Die Schlager der Groteske, in: Unmögliche Leibe , Asta Nielsen, ihr
Kino, hg. von Karola Gramann/Heide Schlüpmann.
She makes a variety of grimaces, uses original gestures, twists her body into impossible positions, creatively re-arranges her hair, rolls her eyes and puts on disguise,
therefore exploring the full potential of grotesque body language in all its shades and
contrasts and visibly enjoying acting it out in front of the camera and in direct contact
with the audience.
Especially in the flapper films before and during the time of the First Word War,
Nielsen’s use of body language is central to bring the story to life, conveying the theme of an adolescent girl’s attitude towards authority, the sexually provocative, the
rebellious, the non-conformist, the ugly sides without losing track of cinematic space,
the length of the shots and the rhythm of shot sequences.
The celebration of her raw physical presence in all its (grotesque) dimensions and
excesses can be perceived in all of her films. Nielsen presents the sensuality of her
body, celebrates it to provoke laughter and she does it at a time when the strong physical presence and eccentricity of women was not at all socially acceptable, especially
not in bourgeois circles.”
Claudia Preschl, Die Schlager der Groteske, in: Unmögliche Leibe , Asta Nielsen, ihr
Kino, ed. by Karola Gramann/Heide Schlüpmann.
Musik: Stephen Horne (Klavier)
Plot:
Deutschland 1920, Länge:5 Akte, 2144 m, ca. 83 min. (35mm-Kopie)
“The ABC of love” is a comedy in which a young girl teaches her chosen one about
life and love. She puts on men’s clothes and whisks her prince charming away to the
nearby capital where she introduces him to the places of entertainment until finally,
his eyes are opened and he starts to enjoy life just as she expects it from her future
husband.
Asta Nielsen will never be praised enough for giving a great performance in roles with
a humorous touch. This woman has a delicious sense of humour. She does not have
to force herself to be funny, it all comes to her naturally.“
From: Der Kinematograph (German film journal) no. 504, 23. 8. 1916, p. 24, cited from:
Nachtfalter, Asta Nielsen, ihre Filme, ed. by Karola Gramann/Heide Schlüpmann.
About the Film:
„… Nielsen uses comic-grotesque gestures also for her tragic female roles, but it is
especially in the comedies of the 1910s that she brings the body language described
to full bloom.
36
Samstag, den 8. 3. 2014, .20.30 Uhr/Saturday, March 8th, 8.30 pm, ZKM
Filmkonzert: Algol
Regie/Director: Hans Werckmeister
Drehbuch/Screenplay: Hans Brennert, Friedel Köhne
Kamera/Cinematography: Axel Graatkjær, Herrmann Kricheldorff (die letzten drei
Drehtage/the last three days of shooting)
Bauten/art direction: Walter Reimann
Produktionsfirma/Production company: Deutsche Lichtbild-Gesellschaft e.V. (DLG)
(Berlin)
Darsteller/Cast:
Emil Jannings (Grubenarbeiter Robert Herne/pit worker); Ernst Hofmann (Sohn
Reginald Herne/son R. Herne); Gertrud Welcker (Leonore Nissen); Hans Adalbert
Schlettow (Peter, Doppelrolle, Vater und Sohn/Peter, double role, Father and Son);
Hanna Ralph (Maria Obal); Käte Haack ( Tochter Magda Herne/daughter M. Herne); Erna Morena (Yella Ward); John Gottowt (Bewohner des Planeten Algol/inhabitant of planet Algol), Sebastian Droste
Kopie/print: 16mm, DIF, Frankfurt
37
Zwischentitel/Intertitles: deutsch/german; Untertitel/Subtitles: englisch/english
Inhalt:
Science-Fiction der Stummfilmzeit: Robert Herne ist ein einfacher Mann und eigentlich zufrieden ist mit seinem Leben. Eines Tages bekommt er von einem geheimnisvollen Bewohner des Planeten Algol eine Nachricht, die sein Leben verändert: Der
Außerirdische verrät Herne das Geheimnis der Algol-Wellen. Diese Strahlen könnten
eine nie versiegende Energiequelle für die Menschheit darstellen, wenn man sie nur
in einer Maschine einfangen würde.
Herne sieht die Chance seines Lebens gekommen und versorgt fortan die ganze Welt
mit Strom. Als Bezahlung fordert er Ländereien und landwirtschaftliche Produkte
und steigt binnen kurzer Zeit zum mächtigsten Menschen der Erde auf.
Aber all seine Macht und all sein Reichtum können ihn nicht glücklich machen. Im
Gegenteil: seine Tochter läuft mit einem jungen Landarbeiter davon, seine Frau stirbt,
als sie mit den Algol-Strahlen in Berührung kommt, und sein Sohn versucht ihn umzubringen, um selbst die Weltherrschaft zu übernehmen. Da erkennt Herne, dass er
die Kraft, die ihm geschenkt wurde, missbraucht hat und zieht die Konsequenz: Er
zerstört die Algol-Maschine. (filmportal.de)
Über den Film:
„Der phantastische Film hat Schule gemacht und zeitigt immer neue Blüten, mehr
oder weniger schön geformte, aber stets interessante. In diese Kategorie gehört auch
„Algol“, eine Tragödie der Macht, die, der Tendenz der Zeit folgend, zeigen will, daß
auch die Beherrschung der Welt und ihrer Naturkräfte nicht glücklich macht, daß
das Glück vielmehr in der Scholle, in friedlicher Arbeit, im Schoße der Familie liegt. (...)
Der Film ist eine ... Mischung von Realistik und Phantastik. Bilder von Arbeiterrevolten, Landleben, Ministerialsitzungen und dergleichen wechseln mit phantastischen
Erscheinungen, bizarren Texten und den in einer Art expressionistischem Stil gehaltenen Bildern aus dem Kraftwerk und der Häuslichkeit Robert Hernes. Man sieht den
Maschinenraum des Kraftwerkes und die monumentale Vorhalle, die bei aller Verschrobenheit eines grandiosen Zuges nicht entbehren. Bei den Innenräumen wirkt
die Fülle der Dekorationen – Ornamentik fast erdrückend, und die Menschen verlieren sich vor dem mit Linien und Farben übersättigten Hintergrund. Man hätte im
ganzen dem Film etwas mehr Einheitlichkeit gewünscht, muß aber gestehen, daß er
einen starken Eindruck hinterläßt.
Emil Jannings spielt den Robert Herne, ganz Wille und Kraft, zügellos im Machttaumel und doch beherrscht in jeder Bewegung, eine gebändigte Kraftnatur, die allen
anderen nicht nur körperlich, sondern auch geistig überlegen ist. Am nächsten steht
38
ihm John Gottowt, der das verschlagene, satanische des Algolmännchens vorzüglich
zum Ausdruck bringt. Hans von Schlettow gibt, schlicht und natürlich im Ausdruck,
einen Bauernburschen, Ernst Hofmann den dekadenten Nachkommen des großen
Vaters. In den weiblichen Hauptrollen sind Hanna Ralph als Jugendgeliebte, Gertrud
Welcker als Gattin, Käte Haack als Tochter und Erna Morena in der Rolle einer Verführerin ausgezeichnet am Platze.“
aus: Der Kinematograph, Nr. 713, 12.9.1920
Musikalische Begleitung:
„Köhler Vogel Förderer Trio“
Mit dem Cellist Andreas Köhler und dem Duo Nugath, bestehend aus dem Szenografen Hendrik Vogel und dem Medienkünstler Tom Förderer, mischt sich klassischer
Klang mit elektronischen Sounds.
Andreas Köhler studierte Cello an der Musikhochschule Karlsruhe und Basel. In den
90ern veröffentlichte er diverse House & Technoproduktionen und gründete 2003
in Karlsruhe sein eigenes Studio unter dem Namen comtune. (comtune.de). Hendrik
Vogel ist seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am KIT Karlsruhe im Bereich Architektur, BLM. Gemeinsam mit Andreas Köhler leitet er seit 2010 die Musikprodukti39
onsworkshops „Songs“ am ZKM Karlsruhe. Bis 2009 studierte er Szenografie an der
HfG Karlsruhe, 2006 entstand dort gemeinsam mit Tom Förderer, dieser studierte
Produktdesign und Medienkunst, das elektronische Musikprojekt „nugath“, elektronische Musik im Bereich von ambient, jazz, experimental & deephouse. Tom Förderer
arbeitet seit 2009 freiberuflich als Sounddesigner, seine Projekte reichen von Soundinstallationen für die Art.Miami hin zu Sounddesigns für bereits etliche Video und
Filmproduktionen. (KVF Trio)
Plot:
Science fiction in the times of silent film. Robert Herne is a simple man who is quite
happy with his life. One day, he receives a message from a mysterious resident of the
planet Algol that changes his life. The alien tells Herne the secret of the Algol waves.
These waves would constitute an unlimited source of power for humankind, if it was
only possible to intercept them with a machine.
Herne thinks that this is the chance of a lifetime and starts providing electricity to
the whole world. He demands land and agricultural products as payment and rises to
become the most powerful man on earth in no time.
But all his power and wealth cannot make him happy. Quite on the contrary. His
daughter runs away from home with a young farm hand, his wife dies after coming
into contact with the Algol waves and his son tries to kill him to rule the world himself.
It is then that Herne realizes that he has abused the power he was given and draws
the necessary conclusion. He destroys the Algol machine. (filmportal.de)
About the film:
“The fantasy genre has caught on and continues to produce new spin-offs, more or
less beautiful but always interesting ones. Algol: Tragedy of Power, too, falls into this
category and tries to show that ruling the world and the forces of nature does not
lead to happiness, that happiness is rather to be found on one‘s land, in peaceful work
or in the midst of one’s family. (...)
The film is a ... mix of realism and fantasy. Scenes of workers’ uprisings, country life,
minister conferences and so on alternate with fantastic phenomena, strange texts
and the scenes from Robert Herne‘s power plant and domestic life presented in an
expressionist style. You can see the engine room of the power plant and the monumental entrance hall which reflect a hint of splendour despite their eccentricity. The
rooms inside seem almost overwhelming with their flood of decorative ornaments
and people seem to dissolve into a background oversaturated with lines and colours.
Even though a little more homogeneity would have been welcomed, the film makes
a strong impression.
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Emil Jannings plays Robert Herne, all will power and strength, unstoppable in his rise
to power and at the same time controlled in his every move, a restrained example of
strength superior not only physically but also mentally to everyone else. John Gottowt is the person closest to him and conveys perfectly the sly and satanic nature of
the Algol creature. Hans von Schlettow plays the role of a young farm boy modestly
and naturally, Ernst Hoffmann embodies the decadent offspring of the mighty father.
The leading actresses are also just right for their parts with Hanna Ralph as the childhood sweetheart, Getrud Welcker as the wife, Käte Haack as the daughter and Erna
Morena in the role of the seducer.”
From: Der Kinematograph (German film journal), no. 713, 12.9.1920
Musical accompaniment:
„Köhler Vogel Förderer Trio“
The cellist Andreas Köhler and the duo Nugath consisting of scenographer Hendrik
Vogel and media artist Tom Förderer mix classical and electronic sounds.
Andreas Köhler studied cello at the musical academy in Karlsruhe and Basel. He released several house and techno productions in the 90s and opened his own studio
in Karlsruhe in 2003 under the name of comtune (comtune.de). Hendrik Vogel has
been a teaching assistant in architecture (BLM) at the Karlsruhe Institute of Technology (KIT) since 2013. He has been organising the „Songs“ music production workshops
with Andreas Köhler at the Center for Art and Media Karlsruhe (ZKM) since 2010. Until
2009, he studied scenography at the University of Arts and Design (HfG) Karlsruhe
where he started the electronic music project „nugath“ with Tom Förderer who had
been studying product design and media arts. Electronic music somewhere in between ambient, jazz, experimental & deep house. Tom Förderer has been a freelance
sound designer since 2009, his projects cover everything from sound installations
for Art.Miami to sound designs for numerous video and film productions. (KVF Trio)
Samstag, den 8. 3. 2014, 23.00 Uhr/Saturday, March 8th, 11 pm, ZKM
Der Geiger von Florenz
Impetuous Youth
Deutschland 1925/26, ca. 68 min.
Regie/Director: Paul Czinner
Drehbuch/Screenplay: Paul Czinner
Kamera:Otto Kanturek, Adolf Schlasy, Arpad Viragh
Bauten: Erich Czerwonsky, Oskar Friedrich Werndorff
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Darsteller/Cast:
Elisabeth Bergner (Renée); Conrad Veidt (Renées
Vater/Renée‘s father); Nora Gregor (Renées Stiefmutter/Renée‘s stepmother); Walter Rilla (Maler/
Painter); Grete Mosheim (Schwester des Malers/
the painter‘s sister); Ellen Plessow. Produktionsfirma/Production company:
Universum-Film AG (UFA) (Berlin)
Kopie/print: 35mm, Friedrich-Wilhelm-MurnauStiftung
Inhalt:
Die junge Renée liebt ihren Vater abgöttisch, mit
ihrer Stiefmutter versteht sie sich jedoch überhaupt nicht. So wird sie in ein Schweizer Internat
gesteckt. Als Renée wegen schlechten Betragens
auch die Ferien dort verbringen soll, setzt sie sich
als Junge verkleidet nach Italien ab.
Sie lernt einen jungen Maler und seine Schwester
kennen. Der Maler entdeckt den vermeintlichen
„Knaben“ als Modell für sein Gemälde „Geiger von
Florenz“, das ein großer Erfolg wird. Als der Vater
auf einer Abbildung des Gemäldes seine Tochter
erkennt, fährt er nach Florenz, um Renée wieder
zu sich zu holen. Der Maler will sich jedoch nicht
mehr von seinem Modell trennen. Die Zuneigung
des Malers ist René(e) nicht verborgen geblieben,
Elisabeth Bergner, in: Was ihr wollt
(Theaterinszenierung)
und sie hat sich der Schwester des Malers anvertraut, die sich ebenfalls in René(e) verliebt hat. In
diesem Karussell der Gefühle und Leidenschaften ist der Ausgang offen ... (nach
filmportal.de und Exil. Sechs Schauspieler aus Deutschland, Berlin 1983).
Über den Film:
...“ diesmal ist es ... ein verwöhnter Backfisch, der mit seiner modernen Konfliktseele
nicht zurechtkommt. Tatsächlich darf die Bergner zu Beginn des Films ein unausstehliches Nervenbündel sein. Sie stellt ihrer jungen Stiefmutter bei jeder Gelegenheit ein Bein, umschlingt ihren Vater mit liebesgierigen Fangarmen und ruiniert nach
Kräften den häuslichen Frieden. ... Ohne Scheu stellt die Bergner dar, wie die Verlustängste den Neid und die Bosheit befördern. Auf dem Kindergesicht zeichnen sich
42
Bildunterschrift in: Guido Bagier: „Der kommende Film“ (1928): „Der deutsche Typ: Innigkeit“
die Einsamkeit und das Selbstmitleid jüngferlich und jämmerlich ab. Indessen sorgt
das Drehbuch dafür, dass diese ungenierte Expression schnell wieder unter Kontrolle
gebracht und die Schauspielerin aus der psychischen Verstrickung herausgemogelt
wird. Sie muss die Entwicklung der Figur ganz einfach abbrechen, in die bewährte
Hosenrolle umsteigen, ihren androgynen Liebreiz spielen lassen ...“ Sibylle Wirsing,
Noras kleine Schwester; in: Exil. Sechs Schauspieler aus Deutschland, Berlin 1983
„Die Bergner ist die entzückendste und vollständigste Ausgabe der Femme enfant.
Sie ist eine Hexe, die man wie ihre Johanna vielleicht doch beizeiten verbrennen sollte, und gleichzeitig ist sie ein Spuk, ein Luftgeist, ein Puck, ein Ariel, der eine ganz
ernsthaft arbeitende Weltstadt beunruhigt und beschäftigt.“
Arthur Eloesser, in: Elisabeth Bergner, 1927.
Musik/Musical Accompaniment:
Günter Buchwald, Violine und Klavier/violine and piano
Plot:
Young Renée worships her father but does not get along at all with her stepmother so
she is put in a boarding school in Switzerland. When Renée is told to stay there during
the holidays, too, because of her bad behaviour, she bolts to Italy disguised as a boy.
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She meets a young painter and his sister. The painter discovers the alleged „boy“ as
a model for his painting „the violinist of Florence“ which turns into a huge success.
When the father recognizes his daughter in the painting, he travels to Florence to
take Renée back home. But the painter does not want to lose his new model. René(e)
can’t but notice the painter‘s affection and confides in the painter‘s sister who has
also fallen in love with René(e). Hard to say how this rollercoaster of emotions and
passions will end … (from filmportal.de and Exil: Sechs Schauspieler aus Deutschland,
Berlin 1983)
About the film:
… „this time it is … a spoiled teenage girl who cannot cope with her modern conflicting
soul. Bergner is in fact allowed to be an intolerable nervous wreck at the beginning of
the film. She bothers her young stepmother whenever she can and, greedy for her
father’s love, wraps her arms around him like tentacles, disturbing the peace at home
to the best of her ability. … Bergner demonstrates boldly how fear of loss excites envy
and malice. On the child’s face, loneliness and self-pity show in a virgin and pathetic
way. The script, however, ensures that this unembarrassed expression is controlled
quickly and the actress can escape this emotional turmoil. She simply has to halt the
character’s development completely, switch to the tried and tested breeches role and
turn on her androgynous charm …” Sibylle Wirsing, Noras kleine Schwester; in: Exil.
Sechs Schauspieler aus Deutschland, Berlin 1983
„Bergner is the most delightful and most complete version of the femme-enfant.
She is a witch that should maybe be burned at the stake in time just like her Johanna
and at the same time she is a phantom, a sylph, a Puck, an Ariel troubling and preoccupying a hard-working metropolis“
Arthur Eloesser, in: Elisabeth Bergner, 1927.
Samstag, den 8. 3. 2014, 19.30 Uhr/Saturday, March 8th, 7.30 pm
Studentenhaus (Filmbeginn: ca. 20 Uhr; film starts at 8pm)
Kulinarisches Kino
Flickorna Gyurcovics
Die Sieben Töchter der Frau Gyurkovics /A sister of Six
Deutschland, Schweden/Germany, Sweden 926/27, 2360m 87min.
Regie/Director: Ragnar Hylten-Cavallius
Drehbuch/Screenplay: Paul Merzbach, Ragnar Hylten-Cavallius nach dem Roman/
adapted from the novel by Gesa Herczeg.
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Die sieben Töchter der Frau Gyurkovics, Betty Balfour (Mitte), Willy Fritsch (rechts)
Kamera/Cinematography: Karl Hoffmann
Bauten/Art direction: Vilhelm Bryde
Darsteller/Cast:
Betty Balfour (Mizzi, eine Tochter/Mizzi, a daughter); Willy Fritsch (Graf Horkay/count
Horkay); Lydia Potechina (Frau Gyurkovics/Mrs. Gyurkovics); Anna Lisa Ryding (Katinka, eine Tochter/Katinka, a daughter); Helene Hedin (Sari, eine Tochter/Sari, a
daughter).
Produktions-Gesellschaft/Production company: Universum Film AG (Ufa), Berlin;
Svensk-Hemberg-Film der Ufa, Berlin
Kopie/print: 35mm, Svenska Filminstitutet
Inhalt:
Toni Gyurkovics hat irgendwo in der ungarischen Ebene eine Tante mit sieben Töchtern, von denen das Gerücht geht, daß eine schöner als die andere sein soll. Der sehnlichste Wunsch seiner Mamma ist es, ihren Toni mit einer der sieben zu verheiraten.
Er aber heiratet heimlich eine kleine entzückende Frau. Die Tante besucht er aber
trotzdem. Nicht weil er ein gehorsamer Sohn ist, sondern wegen des kleinen monatlichen Zuschusses, der für den jungen Haushalt sehr notwendig ist. Allerdings macht
er den Besuch nicht persönlich, sein Freund Horkay muß vielmehr seinen Stellver45
treter spielen. Der Frauenverehrer ist auch gleich dazu bereit. Zur gleichen Zeit fliegt
die drittälteste und wildeste der Gyurkovicsmädel wegen ungebührlichen Verhalten
aus dem Pensionat. Flugs kleidet sie sich für den Rest ihres Taschengeldes ein, und
dann geht‘s zum Bahnhof um die Heimreise anzutreten. Hier stellt sich heraus, daß
sie kein Geld mehr hat. Horkay, der den selben Zug benutzt, bekommt die Peinlichkeit von Mizzi mit. Ein Abenteuer witternd, löst er vorsorglich zwei Karten und steigt
mit in das Abteil von Mizzi. Kaum hat sich der Zug in Bewegung gesetzt, naht das
Unheil in Gestalt des Kontrolleurs. Es folgen lustige Abenteuer und Verwechslungen
.. (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung)
in. Just as the train starts moving, the conductor approaches and the disaster begins
to unfold. Amusing adventures and mix-ups follow .. (FWM-Stiftung)
Über den Film:
Wir schlagen unseren Gästen ein Menü vor, das dem Film angemessen ist.: Bei den
Vorspeisen wird die schwedische Küche dominieren; beim Hauptgang kommt die
ungarische Küche an die Reihe; beim Dessert darf man an einige der kalorienstarken Leckerbissen der k. u. k Küche denken, z. B. an frisch zubereitete Palatschinken.
Wir bieten auch vegetarische Varianten an. Dazu servieren wir Ihnen Weine Pfälzer
und Badischer Winzer; Details auf unserer Website http://www.stummfilmfestivalkarlsruhe.de
Mit Party Service Schmid sorgt dieses Jahr einer der bekanntesten Karlsruher Betriebe für das Essensangebot.
Von Carl Hoffmann („Dr. Mabuse“, „Die Nibelungen“) stimmungsvoll fotografiert und
von den beteiligten Schauspielern mit Augenzwinkern und erkennbarer Lust am Herumalbern präsentiert, zeigt „Flickorna Gyurcovics“ aufs Schönste, was man manchmal schon gar nicht mehr glauben möchte - dass alltägliches Unterhaltungskino
nämlich nicht unbedingt anspruchslos sein muss.
(tageszeitung taz, 22. 3. 2001)
Musik/Musical Accompaniment:
Andreas Benz, Klavier/piano; Intermezzo: Gesang/singing: Clara Gustavsson
Clara - the singing Diva with a touch of the Dandy - will bring you back to the golden
days of schlager & jazz in a music cavalcade, together with Andy Benz on Piano.“
Clara - die singende Diva mit einem Hauch Dandy - bringt in einem musikalischen
Feuerwerk die goldenen Tage des Schlagers und des Jazz zurück, begleitet von Andy
Benz am Piano.
Plot:
Toni Gyurkovics has an aunt with seven daughters somewhere on the Hungarian
Plain and rumour has it that one is more beautiful than the other. His mum’s deepest
wish is to marry her Toni to one of the seven girls. But he secretly marries a small,
charming woman. Still, he plans a visit to his aunt, not out of obligation to his mother,
but because of the small monthly financial contribution crucial to the young couple’s
livelihood. However, he does not go to visit his aunt in person, but sends his friend
Horkay as his stand-in, instead. The ladies’ man agrees immediately. At the same
time, the third oldest and liveliest of the Gyurkovic girls is expelled from boarding
school for inappropriate behaviour. She instantly spends the rest of her pocket money on new clothes and then heads for the station to go home. But it turns out that
she is out of money. Horkay, taking the same train, realizes Mizzi’s mishap. Sensing an
adventure, he knowingly buys two tickets and enters the compartment Mizzi is sitting
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About the film:
Aptly shot by Carl Hoffmann (“Dr. Mabuse”, “Die Nibelungen”) and presented lightheartedly by the actors who visibly enjoy fooling around, “Flickorna Gyurcovics“
shows perfectly well that everyday entertainment movies do not always have to be
lowbrow - something we thought we had to give up on long ago.
(taz, 22. 3. 2001)
Kulinarisches Kino:
Ablauf:
1. Gang - 1. Teil des Films - Hauptgang - 2. Teil des Films bis zum Ende - 3. Gang
Nach dem Ende der Filmvorführung können die Zuschauer bis 1.00 Uhr im Saal bleiben (Bewirtung).
Culinary cinema:
We will offer our guests a menu that pays tribute to the film: Swedish cuisine will dominate starters; the main course will be inspired by Hungarian cuisine; for desert you
can expect some calorie-loaded delicacies from the so called k. u. k. cuisine such as
freshly baked Palatschinken (stuffed pancakes) . Vegetarian variants will be available.
We will also serve wines from Palatine and Baden winemakers. Details can be found
on our website http://www.stummfilmfestival-karlsruhe.de
Food will be prepared by Party Service Schmid this year, one of Karlsruhe’s bestknown caterers.
Programme:
First course – first part of the film – main course – second part of the film up until
the end – third course.
After the end of the film, viewers may stay in the cinema until 1 am (catering provided).
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Sonntag, den 9. 3. 2014, 11.00 Uhr/Sunday,
March 9th, 11 am,
Studentenhaus
Festivalpartnerschaft Anères
Fräulein Piccolo
Miss Piccolo
Deutschland 1915 Länge: 37 min.
Regie, Drehbuch/Director, Screenplay: Franz Hofer
Kamera/Cinematography: Gotthardt Wolf
Bauten/Art direction: Fritz Kraencke
Darsteller/Cast:
Dorrit Weixler (Lo, Fräulein Piccolo/Lo, Miss Piccolo); Franz Schwaiger (Leutnant Clairon/liuetenant
Clairon); Alice Hechy (Röschen, Los Schulfreundin/ Lo‘s schoolfriend); Ernst Lubitsch (Pinkeles,
Handelsvertreter/Pinkeles, salesman); u. a.
Produktionsfirma/Production company: LunaFilm (Berlin)
Kopie/print: 35mm, Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin
Inhalt:
Der Vater der kessen Lo (Dorrit Weixler) hat ein Wirtshaus. Leider ist gerade der
jüngste Kellner, der Piccolo eben, mit dem Zimmermädchen durchgebrannt. Lo
muss aus ihrem Pensionat zurück, wo sie ausgelassen gerade noch das Ende des
Schuljahres gefeiert hat, und Papa helfen, und zwar in beiden Rollen, als Piccolo und
als Zimmermädchen. Das gelingt ihr auch überzeugend, selbst als ein aufdringlicher
Handelsvertreter (Ernst Lubitsch) auftaucht. Dann aber wählt ein Trupp Soldaten, die
in der Nähe ein Manöver abhalten, das Wirtshaus als Herberge. Ein charmanter Offizier ist auch dabei, in den Lo sich bald verliebt ... JJ
Über den Film:
Franz Hofer ist nur noch Eingeweihten bekannt. Es muss auch an dieser Stelle gesagt
werden: das Verdikt einiger Filmhistoriker, vor „Caligari“ hätte es kein beachtenswertes deutsches Kino gegeben, hat zu einer weitgehenden Miss- und Verachtung der
Filme und Regisseure der ersten beiden Dekaden des 20. Jahrhunderts geführt. Es
gibt seit einiger Zeit Versuche, dieses Fehlurteil zu korrigieren, aber sie haben noch zu
keinem nachhaltigen Erfolg geführt.
„In der Zeitschrift ‚Filmwoche‘ war am 12. September 1915 zu lesen: ‚Franz Hofer ist der
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Regiekünstler des Details, ein feinsinniger künstlerisch empfindender Kopf, der seine Filmgemälde aus einer Unmenge reizend erdachter und sorgfältigst ausgeführter
Motive zusammensetzt. Dabei hat er den Vorzug, daß er über dieser Detailmalerei
nie den Blick für die Wirkung des ganzen verliert, daß sich die Partikelchen immer
harmonisch in den Rahmen der Gesamtheit fügen. Das hat vor allem den Vorteil, daß
er für jeden Geschmack arbeitet, für den gröberen, der nur nach den Umrissen fragt
und seinen Hunger nach Handlung befriedigt findet, und für den feineren, der sich
an jedem feinen Zug freut ... Als Lustspielregisseur überrascht er immer wieder aufs
neue durch Einfälle, die einen gesunden Sinn für den Humor des Lebens beweisen
und die deshalb die lachende Zustimmung der Zuschauer finden.‘ ...
Die Frauen gehen in den Filmen Hofers mit ihren Blicken offen und aktiv um. Während die Männer heimlich und distanziert, oft mit technischen Hilfsmitteln beobachten und verfolgen, drücken die Frauen ihr Interesse ungeniert aus, was zumindest die
väterlichen Autoritäten und patriarchalischen Institutionen irritiert und aufbringt. ...
In den Hosenrollenkomödien „Hurrah! Einquartierung“ und „Fräulein Piccolo“ (1915),
in der Dorrit Weixler das Hotel ihres Onkels durcheinanderwirbelt, und „Princessin Incognito“, in dem eine Prinzessin für kurze Zeit ihre Freiheit sucht, spielt Hofer deutlich
mit den Ambivalenzen der Geschlechterrollen und der Sexualität, aber ohne in Zoten
und Flachheiten abzugleiten. ... Hofer gesteht den Frauen eine erstaunliche Sinnlichkeit zu. Sie berühren einander und die Männer, erfassen Gegenstände, streicheln
Hände und Rücken, kraulen Haare, schmieren Kuchen in die Gesichter von Grafen
und Bediensteten. Die Männer wirken merkwürdig schwach und unentschlossen,
reagieren nur. ...“
Bodo Schönfelder, Spiel mit Blicken und Nuancen Der Regisseur Franz Hofer, in: epd/
film 6/1999
Plot
The father of pert Lo (Dorrit Weixler) runs a hostelry. Unfortunately the youngest
waiter, the so called Piccolo, had eloped with the chambermaid. Lo has to return from
her boarding school, where she just has celebrated wildly the end of the school year,
and help Dad, in two roles, as Piccolo and as a maid. She is very successful in it, even
when a pushy sales representative (Ernst Lubitsch) appears. But then a squad of soldiers, who hold a maneuver in the area, selects the inn for lodging. One of them is a
charming officer, to whom Lo falls in love too soon...
About the film:
Today Franz Hofer is only known to experts. Here it must be said: the verdict of some
film historians, there would have been no notable German cinema before „Caligari“,
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has led to a widespread disrespect and contempt of the films and filmmakers of the
first two decades of the 20th Century. For some time there had been attempts to
correct this misjudgement, but they still have not led to enduring success.
„In the trade journal ‚Filmwoche’ from September 12th, 1915 could be read: „Franz
Hofer is the film director of details, a subtle person with artistic sentiment head, who
composes his cinematographic paintings from a plethora of imaginary charming
and carefully executed designs. To his advantage he never loses sight on the effect
of the whole over this painting in details, the particles always coalesce harmonious
in the framework of the whole. This has the particular advantage that it works for
everyone’s taste, for the crude one, which only asks for the sketches and whose desire is satisfied by action, and for the refined one, which enjoys every subtle trait ... As
a director of comedies he surprised again and again by ideas that demonstrate a
healthy sense of the humor of life and which therefore find the smiling approval of
the audience. „...
In the films by Hofer the women handle their glances openly and active. Whereas the
men secretly and distanced, observe and follow, often with the aid of technical means, the women express their interest openly, which at least irritates and infuriates
the paternal authority and the patriarchal institutions... In this comedies of women
impersonating men, „Hurrah! Einquartierung“ (Hurrah! Billeting) and „Fräulein Piccolo“ (Miss Piccolo), both 1915, Dorrit Weixler stirs up the hotel of her father, and in
„Princessin Incognito“ (Princess Incognito), in which a princess searches for freedom
for a short time, Hofer clearly plays with the ambivalences of gender roles and sexuality, without slipping into the traps of dirty jokes, superficiality and banalities.... Hofer
allows women an amazing sensuality. They touch each other and the men, grasp
objects, caress hands and back, tickle hair, smear tarts into the faces of counts and
personnel. The men seem strangely weak and indecisive, they only react. ... „
Bodo Schönfelder, Spiel mit Blicken und Nuancen Der Regisseur Franz Hofer,(Playing
with glances and details. The film director Franz Hofer) in: epd/film 6/1999
Ich möchte kein Mann sein
I don‘t want to be a man
Deutschland/Germany 1918, 3 Akte, 907 m, ca. 45 min
Regie/Director: Ernst Lubitsch
Drehbuch/Screenplay: Ernst Lubitsch, Hanns Kräly (ungenannt)
Kamera/Cinematography: Theodor Sparkuhl
Bauten/Art direction: Kurt Richter
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Curt Goetz und Ossi Oswalda in „Ich möchte kein Mann sein“
Darsteller:
Ossi Oswalda (Ossi): Curt Goetz (Ossis Hauslehrer Dr. Kersten/Ossi‘s private tutor);
Ferry Sikla (Ossis Onkel/Ossi‘s uncle); Margarete Kupfer (Ossis Gouvernante/Ossi‘s
governess); Victor Janson
Produktionsfirma/Production company: Projektions-AG »Union« (PAGU) (Berlin)
Kopie/print: 35mm, Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
Inhalt:
Die rebellische Ossi trinkt, raucht und spielt Poker. Dr. Kersten soll dem jungen Mädchen damenhaftes Verhalten beibringen, doch Ossi kontert die Erziehungsversuche
mit einem gewagten Rollenwechsel: Sie lässt sich beim Herrenausstatter mit Frack
und Zylinder einkleiden und besucht als Mann ein Nachtlokal. Dort trifft sie den ahnungslosen Kersten, mit dem sie sich den männlichen Vergnügungen hingibt. Dabei
kommen sich beide näher, und nach durchfeierter Nacht kommt es zu einem Kuss.
Am nächsten Morgen erwachen Ossi und Kersten im Bett des jeweils anderen. Eine
heikle Situation ... (filmportal.de)
Über den Film:
„Der „Ufa-Palast am Zoo“ war vollkommen ausverkauft. Und das will bei den Dimensionen jenes Raumes und der Fülle seiner Plätze schon etwas heißen. Mit :der Kritik
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mag es im übrigen sein Bewenden haben, denn in solchem Falle hat eben nur das
Publikum zu entscheiden. Und dieses amüsierte sich köstlich ...
Lautes Lachen schallte während der ganzen Vorstellung von den Wänden des Theaters wieder. – Was flüsterten jedoch die Fachleute einander zu? . . . „Fragen Sie mich
lieber nicht danach!“, so sagt die reizende Ossi Oswalda im Film des öfteren. Denn
„sie“ ist wirklich entzückend und temperamentvoll und voll launiger Einfälle. Nur die
„Lustspielmanuskript-Fabrik“ Kräly-Lubitsch hat sich anscheinend verausgabt oder
richtiger, war damals noch nicht so recht in der Übung. Der Film ist nämlich schon
zwei Jahre alt, konnte damals jedoch nicht seine richtige Uraufführung erleben, da
selbst einiges von den harmlosen Szenen von der Zensur herausgeschnitten worden war. Auch war Lubitsch als Regisseur zu jener Zeit noch nicht so recht auf der
Höhe; doch hat er schon damals den Geschmack der Zuschauer getroffen gehabt,
und dieser Geschmack hat sich seitdem nicht geändert. Die Hauptrolle hier stellt an
Ossi Oswalda unbedingt größere Ansprüche, als ihre Paraderolle in „Die Puppe“ sie
verlangte. Daß dieser Film aber besser als „Die Puppe“ ist, muß bei aller Güte aufs
Ernsteste bestritten werden.“
dp., Erste Internationale Film-Zeitung, Nr. 18-19, 8.5.1920
Musikalische Begleitung:
KrausFrink Percussion
Seit dem ersten Engagement des Marimba-Duos bei der denkwürdigen AlkoholSlapstick-Session beim Vorfest 2009 haben KrausFrink Percussion sehr verschiedene Filme begleitet - von Avantgardefilmen Germaine Dulacs bis zum „Der Student
von Prag“, ständig ihr Stummfilmrepertoire erweitert und ihr Können demonstriert.
Vor einem Jahr begleiteten sie „ „Die Neuen Herren“ bei den Stummfilmtagen und
beim Partnerfestival in Anères. Dort hat es ihnen so gut gefallen, dass sie auch dieses
Jahre wieder als Botschafter Karlsruhes auftreten möchten.
KrausFrink Percussion geben zahlreiche Konzerte und unterrichten seit Oktober 2012
Perkussion an der Musikhochschule Mainz.
Plot:
The rebellious Ossi drinks, smokes and plays poker. Dr. Kersten is supposed to teach
the young girl how to behave like a lady, but Ossi resists his educational attempts by
boldly taking on a different role. She let’s herself be dressed in tails and a top hat at
a men’s outfitters and goes to a night club where she meets the clueless Kersten
and indulges in all sorts of men’s pleasures with him. They bond with each other and
their night of partying ends with a kiss. The next day, Ossi and Kersten wake up in the
other’s bed. A critical situation … (filmportal.de)
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About the film:
„The “Ufa-Palast am Zoo“ was completely sold out. And that is quite impressive, considering its size and the number of seats. Criticism clearly has its limits, because in
cases like this one the audience is the only benchmark. And the audience had great
fun …
Loud laughter echoed from the walls of the theatre throughout the whole show. – But
what did the experts whisper to one another? … “ I’d rather not say” as the charming
Ossi Oswalda often puts it in the film. And “she” really is charming and vivacious and
full of witty ideas. Only the Kräly-Lubitsch “comedy screenplay factory” has maybe
taken on too much or, more precisely, was not up to speed, yet. The film is in fact
already two years old, but couldn’t receive a real premiere back then as even some
of the more innocent scenes had fallen victim to censorship. Lubitsch was not at his
very best as a director, yet, either, but he already knew how to give viewers what
they wanted and their taste hasn’t changed since. Ossi Oswalda’s leading role in this
film is far more demanding than her role in “The Doll” which she became famous
for. Although the film may be good, claims that it is better than “The Doll” have to be
vigorously opposed.
dp., Erste Internationale Film-Zeitung, no. 18-19, 8.5.1920
Musical Accompaniment:
Since the Marimba duo’s first engagement at the memorable alcohol and slapstick
session at the Vor-Fest 2009, KrausFrink Percussion have accompanied a wide range
of different films from Germain Dulac’s avant-garde films to “The Student of Prague”,
have continued to build on their silent film repertoire and have proven their expertise. One year ago, they accompanied “Les Nouveaux Messieurs” at the Silent Film
Festival and its counterpart in Anères. They enjoyed it so much that they want to
serve as ambassadors for Karlsruhe this year once again.
Sonntag, 9. 3., 15.00 Uhr, Studentenhaus/Sunday, March 9th, 3 pm
Wiederholung: Sonntag, 16. 3., 15,00 Uhr, Studentenhaus/
Kinderprogramm/Programme for children
Behind the screen
Hinter der Leinwand
USA 1916, ca. 30 min.
Regie, Drehbuch/Director, Screenplay: Charles Chaplin
Darsteller/Cast: Charles Chaplin (David), Edna Purviance (das Mädchen/the Girl), Eric
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Campbell (Goliath)
Produktion/Production company: Lone Star Corporation, Mutual
Kopie/copy: DVD
Inhalt:
David (Chaplin) arbeitet als Handlanger in einem
Filmstudio und hat unter Goliath (Eric Campbell),
dem großen und faulen Vorarbeiter, zu leiden.
David ist der Lieblingsfeind des Kameramanns
und bringt auch den Regisseur eines klassischen
Kostümschinkens zur Weißglut. Eines Tages will
eine naive Landpomeranze als Schauspielerin
zum Film. Sie hat keine Chance und beschließt,
sich als Mann zu verkleiden, um einen Job zu bekommen. David entdeckt das Geheimnis …
Über den Film:
Der Film ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man ein dem Publikum bestens
bekanntes Motiv aufgreifen und etwas völlig Neues daraus machen kann. Der hohe
Bekanntheitsgrad des David-und-Goliath-Motivs erlaubt es, in rasantem Tempo Gags
abzuspielen und dem Publikum noch einen Blick in ein zeitgenössisches Filmstudio
zu gewähren. Denn das Publikum kennt die Geschichte und weiß, wie sie ausgehen
wird; es kann sich ganz auf die Gags konzentrieren. Die hohe Kunst der SlapstickFilme besteht darin, dem Publikum ständig Neues zu bieten, es aber auch nicht zu
überfordern oder zu langweilen. Die Sennett‘schen Slapstick-Burlesken reihten oft
ohne jeden inhaltlichen Anspruch banale Situationskomik aneinander; davon hat sich
Chaplin mit großem Erfolg entfernt; seine Komik wurzelt zu einem beträchtlichen
Teil in den Charakteren. JJ
Plot:
David (Chaplin) works as an assistant at a film studio and has to suffer at the hand of
Goliath (Eric Campbell), the tall and lazy foreman. David is the cameraman’s favourite
enemy and also drives the director of an unskilful costume epic mad. One day, a naïve
country girl wants to make it in the film business as an actress. She doesn’t stand a
chance and decides to dress in men’s clothes to get a job. David uncovers her secret…
About the film:
The film is an outstanding example of how to embrace a theme very well-known to
the audience and turn it into something completely new. Thanks to the tremend54
ous popularity of the David and Goliath theme, gags can be delivered at lightning
speed and at the same time, the audience can take a look around a film studio of the
time. As the audience is familiar with the story and knows how it will end, it can fully
concentrate on the gags. Offering something new to the audience all the time without overwhelming or boring it, is a trademark of slapstick films. Sennett’s slapstick
burlesques often consisted of trivial and unsophisticated situation comedy scenes
strung together. Chaplin has moved away from that very successfully. His comedy
rests heavily on its characters. JJ
The Adventurer
Charlie als Sträfling
USA 1917, 24 min
Regie, Drehbuch/Director, Screenplay: Charles Chaplin
Darsteller/cast:
Charles Chaplin (der Sträfling/the Convict), Edna Purviance (das Mädchen/the Girl);
Eric Campbell (der Verehrer/the Suitor); Henry Bergman (der Vater/the Father); Albert Austin (der Butler).
Produktion/Production company: Lone Star Corporation, Mutual
Kopie/copy: DVD
Inhalt:
Ein Häftling ist entflohen – niemand anders als Charlie. Voller Dramatik beginnt der
Film, und Charlie kommt von einer heiklen Situation in die nächste. Als er eine Mutter
und ihre Tochter vor dem Ertrinken rettet, laden die beiden ihn zum Essen ein. Aber
die Polizei ist ihm auf den Fersen, und auf der Party geht es bald drunter und drüber.
Plot:
Charlie escapes from prison. After rescuing a girl and her mother from drowning,
Charlie is invited to their home where a big party is held and he is treated like a hero.
However, as a result Charlie‘s photo is printed in the newspapers and the prison guards come after him. (imdb)
The Fireman
Der Feuerwehrmann
USA 1916, 24 min.
Darsteller/cast:
Charles Chaplin (der Feuerwehrmann/the Fireman), Eric Campbell (sein Chef/his
Chief); Edna Purviance (der Schatz des Chef/The Chief‘s Sweetheart).
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Produktion/Production company: Lone Star Corporation, Mutual
Kopie/copy: DVD
Sonntag, 9. 3., 20.00 Uhr, Studentenhaus/Sunday, March 9th, 8 pm
Festival-Abschluss/(losing Event
Inhalt:
Kri Kri e checco al concorsa di bellezza
Cinesino beim Schönheitswettbewerb
Charlie ist ein Feuerwehrmann, der immer alles falsch macht. Eines Tages bittet ein
Mann den Leiter der Feuerwehr, auf den Brand in seinem Haus nicht zu achten, weil
er nämlich die Versicherung betrügen will. Leider hat er nicht daran gedacht, dass
seine Tochter, die Freundin des Chefs der Feuerwehr, noch im Haus ist. Als dann auch
noch das Nachbarhaus Feuer fängt, bringt der Hausbesitzer Charlie so recht in Trab,
und der legt sich mächtig ins Zeug ... (nach imdb)
The Plot:
Charlie is a fireman who always does everything wrong. A man talks the Fire Chief
into ignoring his burning home (he wants the insurance money) unaware that his
daughter (the love of the Chief) is upstairs in the house. When the house next door
catches fire its owner rouses Charlie who rouses the force.
- Written by Ed Stephan (imdb)
Musik:
Bei der ersten Zusammenarbeit des Kinderstreichorchesters des Badischen Konservatoriums unter Leitung von Sylvia Jürges und Frieder Egri (Pinocchio – 2012) wurden Kompositionen durch Klavierimprovisationen ergänzt.
Dieses Konzept ist weiterentwickelt und verfeinert worden.
Sylvia Jürges ist Leiterin der Streichensembles („Saitenwind“ „Wirbelwind“) und Violinsolistin, Frieder Egri komponiert eigens dafür Musik („The Fireman“) und spielt den
Klavierpart.
Perkussionisten setzen wieder ihre rhythmischen und lautmalerischen Akzente. Ein
musikalisch-buntes Klangspektrum, passend zu Charlie Chaplins Späßen!
Musical Accompaniment:
During the first cooperation between the children’s ensemble of the Badisches Konservatorium (conducted by Silvia Jürges) and Frieder Egri („Pinocchio“ - 2012) composed pieces of music were combined with piano improvisations.
This concept has now been developed further.
Silvia Jürges conducts the string ensembles („Saitenwind“ and „Wirbelwind“) and is
a violin soloist; Frieder Egri composed the music („The Fireman“) and plays the piano.
Again, percussionists set rhythmic and onomatopoetic accents. A colorful sound
spectrum, perfectly matching Chaplin’s jokes.
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Italien, 6 min.
Regie?
Darsteller/cast: Raymond Frau, Giuseppe Gambardella
Produktion/Production company: Cines
Kopie/print: 35mm, Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin
Inhalt:
Kri Kri und Checco beschließen, sich als Frauen zu verkleiden und zu einem Schönheitswettbewerb zu gehen.
Plot:
Kri Kri and Checco decide to dress up as women and to go to a beauty contest.
Über den Film:
Der Film ist ebenso kurz wie deftig - und sehr schön koloriert. Im italienischen Kino
der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gab es wie in Frankreich viele verschiedene komische Serien. Die deutsche Produktion hinkte vor dem ersten Weltkrieg der Entwicklung hinter her, so dass sehr viele dieser Burlesken importiert wurden. In Deutschland hatte die Serienfigur Kri Kri zwei verschiedene Namen: mal hieß sie Cinesino,
mal Julius. Womit das zusammen hängt, ist nicht ganz klar; vermutlich wurden die
Filme gleichzeitig von mehreren Filmverleihen angeboten.
About the film:
The film is as short as it is intense and is very beautifully coloured. Italian cinema of
the period before the First World War featured, like in France, many different comedy
series. German film production couldn’t keep up with the developments before the
First World War and as a consequence, many of these burlesques were imported.
In Germany, the main character of the series, Kri Kri, had two different names, sometimes he was called Cinesino, sometimes Julius. The explanation for this is not
entirely clear. Probably, the films were simultaneously offered by two different film
distributors.
Der Fürst von Pappenheim
Deutschland 1927, 100 min
Regie/Director: Richard Eichberg
Drehbuch/Screenplay: Robert Liebmann nach der gleichnamige Operette von Hugo
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Hirsch; Libretto von Franz Arnold und Ernst Bach/based on the operetta by Hugo
Hirsch; Libretto by Franz Arnold and Ernst Bach.
Kamera/Cinematography: Heinrich Gärtner, Bruno Mondi
Bauten/Art direction: Jacek Rotmil
Darsteller/cast:
Curt Bois (Egon Fürst); Mona Maris(Prinzessin Antoinette/Princess Antoinette); Dina
Gralla (Diana, genannt Diddi/Diana, called Diddi); Lydia Potechina (Camilla Pappenheim, Inhaberin des Modesalons/Owner of the fashion house); Hans Junkermann
(Fürst Ottokar, Antoinettes Vater/ Duke Ottokar, Antoinette‘s father); Werner Fuetterer (Sascha, Prinz von Gorgonien/Prince of Gorgonien); Julius von Szöreghy Graf
Katschkoff/count Katschkoff); Albert Paulig (Adjutant des Prinzen/the prince‘s adjutant). Produktionsfirma/Production company: Eichberg-Film GmbH (Berlin) im Auftrag
von: Universum-Film AG (UFA) (Berlin)
Kopie/print: 35mm, Bundesarchiv-Filmarchiv
Inhalt
Die junge Prinzessin Antoinette hat sich in einen unbekannten Mann verliebt, und
flieht vor ihrer geplanten Vermählung mit einem Prinzen nach Berlin. Hier arbeitet
sie unerkannt als Mannequin für die Firma Pappenheim, deren erster Verkäufer Egon
Fürst sich in das junge Mädchen verguckt. Antoinettes strenger Onkel soll die flüchtige Braut zurückholen, doch nimmt er ein anderes Mannequin mit auf sein Schloß
in Baden-Baden. Dort findet sich auch die gesamte Firma Pappenheim inklusive der
echten Prinzessin für eine Modenschau ein, was für weitere Aufregungen und Verwechslungen sorgt.
Über den Film:
Männer sind Frauen und Frauen sind Männer in dieser spritzigen und sorglos-hedonistischen Konfektionskomödie des Berliner Produzenten und Regisseurs Richard Eichberg, einem der führenden Experten des populären Weimarer Kinos. In
der Hauptrolle agiert Curt Bois als Egon Fürst, einem Verkäufer in Berlins exklusivem Modehaus Pappenheim. Egon ist umgeben von 10 Mannequins und ist damit
der sprichwörtliche Hahn im Korb, was ihm den Spitznamen „Fürst von Pappenheim“
einbringt. Als eine durchgebrannte Prinzessin einen Unterschlupf sucht, wird auch
sie als Mannequin eingestellt. Jedoch tritt sie stets nur mit einer Maske vor dem
Gesicht auf. Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt in der längsten und vermutlich
aufwändigsten Modeschau, die in den 1920ern auf den deutschen Leinwänden zu sehen war. Hier wird Egon in einer wundervollen Crossdressing-Szene zum ultimativen
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Objekt männlicher Begierde.
Obwohl die Konfektionskomödie erst in jüngster Zeit bei der Kritik Beachtung findet, war sie zur Zeit ihrer Entstehung ein anerkanntes Subgenre im deutschen Kino.
Zu ihren frühen Vertretern zählt Ernst Lubitsch, dessen Konfektionskomödien einen
Tummelplatz für jüdischen Humor, Slapstick und Travestien boten. Doch es war Curt
Bois, der sie zur Perfektion brachte. Bois betrat 1924 als deutscher Harold Lloyd die
Szene und fügte mit seinem traurigen Blick eine Kombination aus Eleganz, Hyperaktivität und akrobatischen Fähigkeiten zu einem Bild zusammen, das reine Freude und
Glück versprüht.
„Der Fürst von Pappenheim“ war ursprünglich eine äußerst erfolgreiche Berliner Operette mit einer Musik von Hugo Hirsch (zu seiner Zeit eine Berühmtheit) und einem
Libretto von Franz Robert Arnold und Ernst Bach, einem äußerst bewährten Team im
Komödien Schreiben. Dennoch ist die enorme Energie und musikalische Qualität der
Filmfassung auch dem leidenschaftlichen Regisseur Richard Eichberg zuzuschreiben, der sich seit den 1910er Jahren einen Namen als Schöpfer von Abenteuerfilmen,
Kostümfilmen, Kriminalfilmen, Melodramen und später auch von leichten Komödien,
Operetten und Musikfilmen machte. Obwohl die Kritik eher „Kunstfilme“ bevorzugte,
liebte das Publikum Eichbergs Filme, in denen es einen neuen, modernen Stil des
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Kinos erkannte, der sich durch ständige Bewegung und ausschweifende Emotionen
auszeichnete.
Philipp Stiasny
(Erstveröffentlichung: Katalog Giornate del Cinema Muto, Pordenone 2009)
Plot/ About the film
Boys are girls, and girls are boys in this sparkling and happily hedonist Konfektionskomödie (fashion farce) made by one of Weimar cinema’s foremost experts in popular
cinema, the Berlin producer and director Richard Eichberg. It features Curt Bois in
the role of Egon Duke, the male shop assistant in the exclusive Berlin fashion house
Pappenheim. Egon is surrounded by ten beautiful mannequins, and literally acts as
the cock of the hen roost – earning him the nickname “Duke of Pappenheim”. (In the
original German the character’s last name is Fürst, so the play on words has been carried over into English, “Fürst von [Duke of] Pappenheim”.) When a runaway princess
asks for shelter, she too is engaged as a mannequin. However, she only performs with
a mask on her face. The action culminates in what was probably the longest and most
lavish fashion show seen on German screens during the 1920s. Here, in a wonderful
cross-dressing scene, Egon turns into the ultimate object of male desire.
Though critical attention to the “fashion farce” has only recently resurfaced, at the
time of this production it was considered an established sub-genre of German cinema. Among its early exponents was Ernst Lubitsch, whose films made the fashion
farce a playground for Jewish humour, slapstick, and travesty. But it was Curt Bois
who developed it to perfection. Cast as the German Harold Lloyd in 1924, here the
sad-eyed Bois brings a combination of elegance, hyperactivity, and acrobatic qualities
to a picture that exudes sheer happiness and delight.
Der Fürst von Pappenheim was originally a hit Berlin stage musical, with a score by
Hugo Hirsch (a celebrity in his time) and a libretto by the highly successful comedy
writing team of Franz Robert Arnold and Ernst Bach. However, the screen version’s
tremendous energy and musical quality may also be traced back to the enthusiastic
director Richard Eichberg, who since the 1910s had made a name for himself as the
creator of adventure movies, costume dramas, crime films, melodramas, and subsequently light comedies, operettas, and musical films. Though critics tended to prefer
“art films”, audiences loved Eichberg’s films, in which they recognized a new, modern
style of cinema, characterized by constant motion and excessive emotions.
PHILIPP STIASNY
(first published: Giornate del Cinema Muto, Program Notes 2009)
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Musik/ Musical Accompaniment:
Frieder Egri und Ensemble
David Bem, Violine, Klarinette; Roman Rothen, Kontrabass; Alexander Schröder. Perkussion.
Frieder Egri Konzeption, Komposition und Klavier
Frieder Egri begleitet seit vielen Jahren regelmäßig beim den Stummfilmfestival
Karlsruhe die verschiedensten Filme von Chaplin-Burlesken bis zur “Büchse der
Pandora”. Er ist dabei schon mit verschiedenen Besetzungen vom Duo bis zum
Quartett aufgetreten, einmal sogar mit vier Violinistinnen (”Schloß Vogelöd” von F. W.
Murnau). Im letzten Jahr begleitete er beim Kulinarischen Kino „Robin Hood“.
Frieder Egri has been a regular musician at the Silent Film Festival Karlsruhe for
many years, accompanying various kinds of films from Charlie Chaplin’s burlesques
to “Pandora’s Box”. He worked with different ensembles ranging from duo to quartet;
once actually with an all-female violin quartet (“Schloß Vogelöd” by F. W. Murnau).
Last year he accompanied “Robin Hood” for the Culinary Cinema.
wer?
was?
wann?
wo?
Abspann:
Das 12. Stummfilmfestival ist eine Veranstaltung des Déjà Vu - Film e. V. und
der Kinemathek Karlsruhe e. V. in Kooperation mit ZKM, ZAK und Studentischem Kulturzentrum gGmbH.
Sonderveranstaltung des dt.-frz. Forschungsprojekts „Der Oberrhein im Gebrauchsfilm“ in Zusammenarbeit mit dem Stummfilm-Festival Karlsruhe.
Für die freundliche Unterstützung danken wir
- Kulturamt der Stadt Karlsruhe
- MFG Filmförderung Baden-Württemberg
- Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaften, KIT
- Zeitwerk GmbH, Ettlingen, Thomas Braunagel (Hauptsponsor)
- Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
- Deutsches Filminstitut, Frankfurt/Wiesbaden
- Deutsche Kinemathek/Filmmuseum Berlin
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- Bundesarchiv, Filmarchiv
- Museo Nazionale del Cinema, Turin, Claudia Gianetto
- Gaumont Pathé Archives, Paris, Agnès Bertola
- Svenska Filminstitutet, Magnus Rosborn
Wir zeigen Kopien der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung; des Deutschen Filminstituts
(DIF), Frankfurt; der Deutschen Kinemathek, Berlin; des Schwedischen Filminstituts, der
Gaumont Pathé Archives, Paris und der Andreas-Benz-Collection, Neckarsulm.
Filmsichtung und -auswahl: Josef Jünger, Stefanie Tieste, Jasmin Sille und Marco Hassmann.
Mitarbeit bei Vorbereitung, Textrecherche und organisatorischer Durchführung: Stefanie Tieste, Jasmin Sille, Marco Hassmann, Nicolas Baer, Halil Kekilli.
Workshop unter Leitung von Laura Horak PhD; Teilnehmer u. Teilnehmerinnen: Elena
Falomo, Nina Giacomo, Vanessa Scharrer, Federico Striuli, Maria Vaiman.
Organisation der Sonderveranstaltung: Philipp Stiasny
Übersetzungen: Christine Brauer, Sarah Fünfer, Josef Jünger, Gerhild Krebs, Valentina
Rattay, Bodo Schönfelder, Stefanie Tieste.
Fotonachweis: Foto Titel: © Dt. Kinemathek; Dt. Kinemathek: S. 47, 48 u. 55; DIF: S. 44; Museo Nazionale del Cinema: S. 17, 18; privat: S. 25, 40, 41; die weiteren Fotos sind verschiedenen
Publikationen/Websites entnommen In vielen Fällen konnte nicht festgestellt werden, ob
urheberrechtlicher Schutz vorliegt. Ggf. bitten wir die Inhaber von Urheberrechten, sich an
die unten genannte Adresse zu wenden.
Eintritt: Einzelkarte: 10,- €/ermäßigt: 6,- €; Festivalpass: 40,- €/ermäßigt: 28,- € (nur
bei Vorbestellung u. Zusendung); Abendkasse: 50,-/ermäßigt: 35,- € ; Filmkonzert: 16.- €;
ermäßigt: 12,-. €. Der Festivalpass gilt für alle Vorstellungen im ZKM und im Studentenhaus
außer Kulinarischem Kino.
Kinderkino bis 6 Jahre: frei, 6 - 12 Jahre: 3,50 €.
Kulinarisches Kino: 42,- €, ermäßigt: 38,- € (mit Festivalpass: 32,- €)
VVK: Musik Schlaile, ab 27. 2. ‘14; Preise: Einzelkarte: 8,- €; ermäßigt: 5,- €; Kinder bis 12
Jahre: 2,- €;
Bitte beachten: keine Festivalpässe im VVK (nur Bestellung über Website oder Abendkasse)
Bei im VVK erworbenen ermäßigten Karten muss die Berechtigung an der Abendkasse
nachgewiesen werden!
Karten-Reservierung (keine VVK-Preise!): Online-Reservierung und weitere Infos:
http://www.stummfilmfestival-karlsruhe.de; telefonisch: 0721/69 12 39;
Déjà Vu - Film e.V.: Josef Jünger, 1. Vorsitzender u. Künstlerischer Leiter/GF; Stefanie Tieste, 2. Vorsitzende; Jasmin Sille, 3. Vorsitzende
Kontakt: [email protected]
Impressum:
Hrsg.: Déjà Vu - Film e. V., Hofäckerstraße 38, 76139 Karlsruhe, Tel.: 0721/69 12 39;
Redaktion Programmheft: Josef Jünger, Stefanie Tieste
V. I. s. d. P.: Josef Jünger; Auflage: 1500, Druck: Druckcooperative Karlsruhe
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Stumm ist anders.
Zeitwerk wünscht dem Stummfilmfestival Karlsruhe einen lauten Applaus
und den Zuschauern viel Genuss bei Film und Musik.
www.zeitwerk.de
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25.02.14 16:50
BIO aus der
Region einfach besser
Füllhorn ist
zertifiziert nach
EG-Öko-Verordnung,
Ökokontrollstelle
DE-ÖKO-007
Anne, Lisa und Else
Bio-Bauer
Tobias Bonnet
Wir geben die Milch
für den leckeren Biokäse
vom Baumbachhof.
Und ich sorge
dafür, dass sich unsere
Tiere auf dem Hof
wohlfühlen.
Unser regionaler
Lieferant aus
Kleinvillars im Kraichgau
Der Baumbachhof
Bauernkräuterkäse
& Bauernrauchkäse
aus Bio-Heumilch
Ihr BioMarkt
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