Begleitheft zur Ausstellung zum
Transcription
Begleitheft zur Ausstellung zum
Staat und Stadt: Ordnungen – himmlische, mensch-gemachte, verfügte und erbaute Ausstellung der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin 7. März – 31. Mai 2015 Einführung Ordnung, An-Ordnung, Logos und Geometrie, die ‚Setzung’ von dem, was ordnungshaft ist, bilden das, was Hans Driesch in seiner „Ordnungslehre“ (1912) als universale Grundlage menschlichen Tuns begreift. Es manifestiert sich in der äusseren Welt – der ‚Räumlichkeit’ – in Form und Figur, bezieht sich auf das Ganze und die Teile und bildet die Mannigfaltigkeit ab. Der Architekt steht für diese Aufgabe und Kompetenz wie kein Zweiter im Vordergrund. Nur allzu sehr fühlt er sich in einer Welt, die vom „l’HommeMiroir vers l’Homme-Dieu“ (Vincent Huidobro) führt, berufen als Demiurg und „Weltbaumeister“. Bruno Taut nennt sein gleichnamiges Buch ein „Architekturschauspiel“ und zelebriert darin den Schöpfungsakt auf der (noch) nackten Erde. „Notre volonté, notre puisssance créatrice ne sont que géométrie“ formuliert Le Corbusier 1928. Mehr als je zuvor legt der moderne Architekt die grossen Linien über Stadt und Landschaft. Das Ideale an der ‚Idealstadt’ ist (nur noch) Geometrie. Doch der frühere englische Botschafter in Venedig, Henry Wotton, ruft den Architekten, der auf diesem Weg auch noch die Gesellschaft definieren will, zurück. In seinen „Elements of Architecture“ 1624 schreibt er gegen Hippodamos von Milet, den ‚Erfinder’ des grid, gerichtet: „And lesse presumption for mee, who have long contemplated a famous Republique, to write now of Architecture; then it was anciently of Hippodamus the Milesian, to write of Republiques, who was himselfe but an Architect.“ Nein, man kann und soll von der Stadtform nicht auf die Gesellschaft schliessen; der Architekt ist weder Staatsmann noch Philosoph; seine Ordnungskompetenz soll umgekehrt dem Menschen und dem Leben dienen. Das Ziel lautet deshalb, so Henry Wotton: „The end is to build well.“ Es geht um „tractable materials“; die Sache ist verhandelbar und die Stadt und der Staat sind das Resultat einer Übereinkunft. Man bemüht sich um 3 Orientierung im Widerstreit von Regel und Chaos, oder ‚architektonisch’ ausgedrückt von „règle“ und „variété“. Laugier will allerdings mit seiner Forderung, die Unordnung von Paris („pêle-mêle“) zu überwinden, nicht die Hinterhöfe ausräumen, sondern der Öffentlichkeit und dem öffentlichen Leben den verdienten Anteil an der Stadt verschaffen. Ordnung ist eine Angelegenheit von Öffentlichkeit und Stadt; und sie soll sich nicht gegen das Leben richten, sondern es erleichtern, Gesellschaft bilden und dies in der Form der Stadt auch noch sichtbar machen. Leonbattista Alberti nimmt deshalb in seinem epochemachenden Werk „De Re Aedificatoria“ (1452) Mass am Menschen selbst. Weil Menschen unterschiedlich sind, muss auch der Architekt unterschiedliche, angemessene Formen finden („pro hominum varietate in primis fieri“). Erst der Ausgleich von Regel und Mannigfaltigkeit schafft die dem Menschen angepasste und deshalb angemessene Ordnung. Der Ort und der Organismus, in dem sich dies ereignet, ist die Stadt und – insofern gleichwertig – der Staat. Und den Motor des Zusammenlebens in einer Stadt bildet in der Tradition Aristoteles’ das gemeinsame und geteilte Glücksstreben. Aus diesem Grund, wegen eines gemeinsamen Gutes („boni alicuius causa“), fügt man sich in einer Stadt zu einer „communio“, zu einer Gemeinschaft mit gemeinsamen Regeln, einer gemeinsamen Verfassung und gemeinsamen Vor- und Nachteilen zusammen. Das ist der tiefere Grund einer Stadt, dem die regelhafte Form – ganz wörtlich im Grund-Riss, der „ichnographia“ – einprägsam und symbolhaft hinzugefügt wird. 4 I. Gottesstaat und das menschliche Glück. Visionen vom Gottesstaat und vom himmlischen Jerusalem, wie man es in Rom als „neues Jerusalem“ begreifen möchte, liefern die – heilsgeschichtlichen – Vorstellungen, die sich mit menschlichem Glücksstreben verbinden. Man weiss, wo sich das Paradies befand, und kann sich an der dafür vorgesehenen geschlossenen Form orientieren. Filippo Beroaldo fasst in seinem „de felicitate opusculum“ (1495) alle erdenklichen Deutungen dessen, was Glück bedeutet, zusammen, weil es das von allen Dingen Erstrebenswerteste sei („de rerum omnium maxime expetibili maximeque expetenda“). Nebeneinander aufgereiht stimmen die diesbezüglichen Schriften Ludovico Antonio Muratoris dagegen nachdenklich; handeln sie doch ebenso vom Glück, der „pubblica felicità“, wie von der Pest. Und mit der Hoffnung verbindet sich – weit weg in der ‚neuen Welt’ – der „cristianesimo felice“ des in Paraguay errichteten Jesuitenstaats. Nicht nur die von Plato und Aristoteles grundgelegten Regeln bestimmen die Formen menschlichen Zusammenleben. Manches Widersprüchliche reiht sich zwischen dem – nicht erwünschten – ‚Philosophenstaat’ und der „repubblica dei furbi“ ein, mit welcher der Jesuitenorden gemeint ist. Und doch ist alles in und aus den Städten und Staaten entstanden, was wir als kulturelle und zivilisatorische Errungenschaften feiern. Als „principio ideale“ stellt dies der italienische Patriot Carlo Cattaneo in der erst 1931 erstmals integral publizierten Darstellung der Stadt in ihrer historischen Auswirkung dar. Mittlerweile im Bewusstsein der Krise solch umfassend humanistischer Auffassung ist die Studie „Società. Stato. Comunità“ verfasst, die Adriano Olivetti 1952 mit einer Widmung an Jacques Maritain und dessen „humanisme intégrale“ publiziert hat. 5 Idealansicht der Stadt Rom. Holzschnitt aus: Hartmann Schedel (1440–1514), Michael Wolgemut, Wilhelm Pleydenwurff, Liber Chronicarum. Nürnberg, Anton Koberger, 1493. Buch 4, Folio 57v, 58r. Christiaan van Adrichem (1533–1585), Theatrum Terrae Sanctae Et Biblicarum Historiarum cum tabulis geographicis aere expressis. Köln, Officina Birckmannica, Hermann Mylius, 1628. Mit der Beschreibung der Stadt Jerusalem von Christianus Adrichomus = Christiaan Cruys (1533–1585). Kupferstich mit der Ansicht von Jerusalem und Umgebung, gewidmet an Ernst von Bayern, Erzbischof von Köln (1554–1612), unten rechts datiert Köln 1584. 6 „Plattegrond Van De Stad Ninive Volgens Diodorus Siculus En den E. P. Kircherus“ Kupferstich, gest. von Mathias Pool, aus: Augustin Calmet, Het Algemeen Groot Historisch, Oordeelkundig, Chronologisch, Geografisch, En Letterlijk Naam-En Woord-Boek Van Den Gantschen H. Bijbel. Amsterdam, Rudolph und Gerard Wetstein, 1725. Vogelschauansichten der Idealrekonstruktion der Städte Babylon und Ninive nach Herodot und Diodorus Siculus und der von Athanasius Kircher im Turris Babel sive Archontoliga, Amsterdam, Jansson–Waesberge, 1679, publizierten Ansichten. Johann Matthias Hase (1684–1742), Regni Davidici Et Salomonaei Descriptio Geog r a p h i c a E t H i s t o r i c a , … , N ü r n b e rg , Homannische Erben, 1739. Kolorierter Kupferstich, Falttafel II. Grundrisse der Städte Babylon und Ninive. 7 Anne-Marie du Boccage (1710–1802), Il Paradiso Terrestre. Poema Francese. Ad imitazione del Milton. Tradotto Da Gasparo Gozzi. Venedig, Giambatista Novelli, 1758. Pierre Daniel Huet (1630–1721), Traitté De La Situation Du Paradis Terrestre. A Messieurs De L’Academie Françoise. Paris, Jean Anisson, 1691. Pietro Daniello Uezio, (Pierre Daniel Huet), Trattato Della Situazione Del Paradiso Terrestre Ai Signori Dell’Accademia Francese. Tradotta della Lingua Francese. Venedig, Giambatista Albrizzi, 1737. Bruno Taut, Der Weltbaumeister. Architektur-Schauspiel für symphonische Musik – Dem Geiste Paul Scheerbarts gewidmet. Hagen, Folkwang-Verlag, 1920. 8 Ludovico Antonio Muratori (1672–1750), Della Pubblica Felicità. Oggetto De’Buoni Principi. Lucca, 1749. Frontispiz mit Portrait von Ludovico Antonio Muratori. S. 229: Capitolo XXIX. Delle Fabbriche, della Pulizia, e della pubblica Sanità delle Terre e Città. Ludovico Antonio Muratori, Del Governo Delle Peste, E delle maniere di guardarsene. Trattato Diviso In Politico, Medico, ed Ecclesiastico, … . Rom, Girolamo Mainardi, 1743. Ludovico Antonio Muratori, Il Cristianesimo Felice Nelle Missioni De’ Padri Della Compagnia Di Gesù Nel Paraguai. Venedig, Giambatista Pasquali, 1752. 9 Vittorio Gori, Idea Di Un Buon Governo Secondo Il Concetto Di Dante. Siena, Tipografia All’Insegna Dell’Ancora, 1889. Carlo Cattaneo (1801–1869), La Città Considerata Come Principio Ideale Delle Istorie Italiane. A cura e con introduzione e note di G. A. Belloni. Florenz, Vallecchi, 1931. Adriano Olivetti (1901–1960), Società, Stato, Comunità Per Una Economia E Politica Comunitaria. Mailand, Edizioni Di Comunità, 1952. Weitere ausgestellte Werke: Filippo Beroaldo (1453–1505), De felicitate opusculum. Bologna, Plato de Benedictis, 1495. [Melchior Inchofer (1584–1648) oder Julius Clemens Scotti (1602–1669)], La Repubblica De Furbi o sia Descizione Di Un Paese Incognito Agli Abitanti Di Questa Terra. Con I Riti, Leggi, Scienze, E Costumi Di Quei Popoli. E coll’Aggiunta di alcuni Opuscoli fino ad ora Inediti riguardanti l’istesso Soggetto. Opera Dal Francese Tradotta Nell’Italiano. Andrianapoli [Livorno?] 1773. [Melchiore Cesarotti (1730–1808)], Istruzione D’Un Cittadino A’Suoi Fratelli Meno Istrutti. Padua, Pietro Brandolese, 1797. [Leopoldo Monaldo (1776–1847)], La Città Della Filosofia. [o.O.], [o.D], 1833. 10 II. Haushalt: Stadt, Haus, Familie – Organisationsformen menschlicher Kultur. Man muss also zuerst den Menschen verstehen und ihn dann bilden. Giovanni Pico della Mirandola, der selbst durch „eruditio“ und „pietas“ hervorgetreten ist, stellt die Menschenwürde („dignitas“) in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen, um von hier aus den Weg zum Glück zu beschreiben. In Matteo Palmieris Einführung zur „vita civile“ bilden Klugheit und Gerechtigkeit, Stärke und Bescheidenheit die Leitlinien. „Alle Fortschritte in der Cultur“, so schreibt es Kant in der Vorrede zu seiner „Anthropologie“ (1798), sind „zum Gebrauch für die Welt“ angelegt, „weil er [=der Mensch] sein eigener letzter Zweck ist“. Mensch und Gesellschaft sind miteinander verschränkt. Das vielzitierte Diktum Albertis, wonach das Haus eine kleine Stadt und die Stadt ein grosses Haus sei, ist letztlich dieser unabdingbaren Tatsache geschuldet. In dem pseudo-aristotelischen Text zur Ökonomie ist in analoger Weise die Familie als Modell für die Stadt und beides nach dem Prinzip der Ökonomie gebildet, dessen Begriff der Kommentator Jacques Lefèvre d’Etaples zwecks Deutung aus dem griechischen Wortstamm herleitet und erklärt. ‚apo tou oikou kai nomou’: Es geht um das Haus und um Gesetzmässigkeit, oder knapp gefasst im besten Sinn um ‚Haushalt’. Giovanni Pico della Mirandola (1463–1494), De homine. Basel, Heinrich Petri, 1530. Matteo Palmieri (1406–1475), Libro Della Vita Civile. Florenz, Erben des Philippo di Giunta, 1529. 11 Jacques Lefèvre d’Étaples (ca. 1450–1536), Economicorum Aristoteles Recongnitore Et Explanatore Iacobo Fabro Stapulensi Liber Primus. In: id., Contenta Politicorum libri Octo, Commentarii. Economicorum Duo. Commentarii. Hecatonomiarum Septem. Economiarum publ. Unus. Explanationis Leonardi in oeconomia Duo. Paris, Henri Estienne, 1506., Fol. 127r. Donato Giannotti (1492–1573), Libro De La Republica De Vinitiani. Rom, Antonio Blado, 1540. Donato Giannotti, Della Repubblica Fiorentina Libri Quattro. Venedig, Gio. Gabbriel Hertz, 1721. Francesco Patrizi (1529–1597), La Citta Felice. Venedig, Giovanni Griffio, 1553. 12 III. Stadt als Figur: Formalisierung/Geometrisierung des idealen Stadtgrundrisses. Der Staat, die Stadt, die Republik entwickeln ihre eigenen Formen. Noch bei Bodin findet sich die – pythagoräische – Vorstellung, gemäss welcher Gesellschaftsformen geometrischen Figuren (Dreieck für Tyrannei, Quadrat für Demokratie) entsprechen. Unvermeidbar drängt die Idee der „ragion di stato“ letztlich zur ‚gebauten’ Form; der Architekt ‚bildet’ und ‚formt’ die Stadt nach Massgabe konkreter Figuren. Im 16. Jahrhundert erlebt die architektonische Form gewordene Stadt – zumindest im Buch und auf dem Papier – einen erstaunlichen Aufschwung. Die auf die Stadt bezogene Bildung klarer Formen und Figuren („formarne poi certa, & terminata figura“) verbindet Daniele Barbaro (1556), der Mentor Andrea Palladios, mit der zur selbstverständlich gewordenen Aufgabe des Architekten. Regelhaftigkeit der Elemente der Stadt, von Strassen und Plätzen ist gefordert; sie erreicht auch, wie Giovanni Battista Caporali in seinem Vitruvkommentar 1535 ausführt, die Quartiere und deren innere Austeilung. Und Pietro Cattaneo, der 1554 Stadtmodelle gemäss der Abfolge polygonaler Figuren vorgibt, schreibt, es gäbe nichts Schöneres in der Architektur als die Beschäftigung mit der Stadt („la piu bella parte dell’Architettura certamente sarà quella, che tratta delle città“). Daniele Barbaro (1514–1570), I Dieci Libri Dell’Architettura Di M. Vitruvio Tradutti Et Commentati. Venedig, Francesco Marcolini, 1556. Stadtgrundriss mit Befestigungsanlage und Detail der Befestigungsanlage mit aufgeklebten, aufklappbaren Papier. 13 Vincenzo Scamozzi (1548–1616), L’Idea Della Architettura Universale Divisa in X. Libri. Venedig, Giorgio Valentino, 1615. S. 167. Stadtgrundriss mit Plätzen und Befestigung. Giovanni Battista Caporali (ca. 1476–1560), Architettura Con Il Suo Commento Et Figure. Vetruvio In Volgar Lingua Raportato. Perugia, Giano Bigazzini, 1536. Austeilung des Stadtgrundrisses. 14 Giovanni Antonio Rusconi (ca. 1520–1587), Della Architettura. Con Centosessanta Figure Dissegnate dal Medesimo, Secondo I Precetti di Vitruvio, e con Chiarezza, e brevita dichiarate. Libri Dieci. Venedig, Giovanni Paolo und Giovanni Giolito De Ferrari, 1590. Windrose und Stadtgrundriss. Pietro Cataneo (?–1567), L’Architettura. Alla quale oltre all’essere stati dall’istesso autore rivisti, meglio ordinati e di diversi disegni, e discorsi arricchiti i primi quattro libri per l’adietro stampati, sono aggiunti di piu il Quinto, Sesto, Settimo e Ottavo libro. Venedig, Aldo Manuzio, 1567. Stadtgrundrisse. 15 Justus Lipsius (1547–1606), PoliorceticΩn Sive De Machinis. Tormentis. Telis. Libri Quinque. Antwerpen, Plantin, Joannes Moretus, 1599. Titelblatt, Belagerungsringe um eine befestigte Stadt. Weitere ausgestellte Werke: „Strata Viarum Urbis In Parte Regionis VIII Sive Fori Romani“. Kupferstich, gez. von Georg Wilhelm de Hennin (1676–1750), gest. von Jan Van Vianen (1660–ca.1730). Aus: Nicolas Bergier (1567–1623), Histoire De Grands Chemins De L’Empire Romain, … . Brüssel, Jean Leonard, 1728. Kupferstich, Bd. II, nach S. 838. Idealrekonstruktion des römischen Forum Romanum. 16 IV. Das Regime der Kriegsbaukunst: Disziplinierung der Form durch die Fortifikation. In dem in der Vitruvausgabe Daniele Barbaros 1556 publizierten ‚Idealplan’ einer Stadt hat Andrea Palladio sämtliche bei Vitruv zu findenden Elemente zusammengefügt und dem – in ganz besonders auffälliger Weise – auch noch das Prunkstück aller modernen Stadtbaukunst, den Befestigungsgürtel, hinzugegeben. Fortifikation, von der schnellen Entwicklung der Kriegskunst, von Artillerie und Flugbahnberechnung herausgefordert, ist das damals hochaktuelle städtebauliche Thema. Palladio reagiert darauf in seiner Stadtdarstellung pünktlich. Und doch ist schon bei ihm erkennbar, dass sich dieser – mathematischer Disziplin und Kenntnis in besonderer Weise geschuldete – Zweig bautechnischer Tätigkeit bald einmal selbständig macht. Oft genug bestimmen andererseits die Formen der Stadtbefestigung (Fortifikation) das moderne Aussehen historisch gewachsener Städte. Das Zusammengehen regelhafter Austeilung und Befestigung der Stadt bleibt allerdings allzu oft der ‚Idealität’ theoretischer Darstellung – wie etwa in Scamozzi „Idea della Architettura Ideale“ (1615) – vorbehalten. Francesco Patrizi (1529–1597), La Militia Romana Di Polibio, Di Tito Livio, E Di Diogini Alicarnaseo. Dichiaratam, E Con Varie Figure Illustrata. Ferrara, Domenico Mamarelli, 1583. Titelblatt, Faltblatt mit Lagerordnung (Ausschnitt). 17 Giovan Battista De’Zanchi (1515–1586), Del Modo Di Fortificar Le Città. Venedig 1556. Andrea Cellarius (gest. 1709), [Architectura militaris, oder, Gründtliche Underweisung der heuttiges Tages so wohl in Niederlandt als andern Örttern gebräuchlichen Fortification oder Vestungsbau. … . Amsterdam, Iodocum Janssonium, 1645 oder 1665. Tafelband]. Tafel EEE. Ansicht einer Befestigungsanlage. Weitere ausgestellte Werke: Peter Schenk (1660–1711), „Carte Qui Represente Toutes Les Pieces Qui Sont Comprises Dans L’Architecture Militaire … / Tafel in welke vertoont werden alle Werk-zuygen behorende totde Krygs-Kunde …“. Kupferstich. Amsterdam, Peter Schenk, [1703]. Vogelschauansicht verschiedener Festungen und für den Festungsbau notwendiger Baumaterialen. Johannes Schröder (tätig Ende 16. Jahrhundert), Iohannis Bodini Galli, De Speciebus Rerum Publicarum. Liber Ob Eruditionem & Historiarum multiplicitatem lectu non indignus. Interprete Iohanne Schrodero. Subiectus Iudicio amplissimorum Magdeburgensis Archidioecesis aula consiliariorum. Magdeburg, Johann Frank, 1581. 18 V. Schematismus: Vorteile und Risiken geometrischer Linienziehung. Vitruv verbindet mit dem griechischen Begriff ‚Schema’ all jene Figuren, die durch ihre geometrische Bildung in eindeutiger Weise – wie etwa die Grundrisse des griechischen und römischen Theaters – definiert sind. Die Vorteile solcher Formen sind unverkennbar. Und die Versuchung, die Stadt allzu ausschliesslich gemäss solcherlei Vorgaben zu bilden, ist gross. Es hat die Erfolgsgeschichte des Grundrissrasters der Stadt, des grid, bestimmt und wirkt in moderner Zeit mehr denn je nach. Grundgelegt ist dies durch die – lange Zeit der Kompetenz des Architekten zugeschlagene – ‚Geodäsie’, die Landvermessung als klassische Disziplin der ‚praktischen Geometrie’. Von der entsprechenden planerischen Verlässlichkeit hat auch stets die „castrametatio“, die Regel und Technik der Erstellung des römischen Heereslagers, profitiert. Auch damit haben sich Architekten immer wieder befasst; prominent ist der Fall Andrea Palladio, der Polybius studiert und Caesars „De Bello Gallico“ (1575) illustriert hat. Girolamo Cattaneo (dok. 1540–1584), Dell’Arte Militare Libri Cinque, Ne’Quali Si Tratta Il Modo Di Fortificare, Offendere, Et Diffendere Una Fortezza: Et l’Ordine come si debbano fare gli Alloggiamenti Campali; & formare le Battaglie, Con l’essamine de’Bombardieri, & di far fuochi arteficiati. Brescia, Pietro Maria Marchetti, 1584. Lagerordnung in der Nähe eines Wäldchens und eines Flusses. 19 Walther Hermann Ryff (um 1500–1548), Vitruvius Teutsch. Nemlichen des aller namhafftigisten und hocherfarnesten Römischen Architecti und Kunstreichen Werck oder Baumeisters Marci Vitruvii Pollonis Zehn Bücher von der Architectur und künstlichem Bauen. Nürnberg, Johann Petreius, 1548. Windrosen. Ludwig Hilbersheimer (1885–1967), The New Regional Pattern. Industries And Gardens. Workshops And Farms. Chicago, Paul Theobald, 1949. Diagramm eines Bebauungsplans für Chicago. John Love (um 1660–?), Geodaesia: Or, The Art Of Surveying, And Measuring Land Made Easy. The Fourth Edition. London, A. Bettesworth, C. Hitch, W. Innys, 1731. John Love, Geodaesia: Or, The Art Of Surveying, And Measuring Land Made Easy. The Thirteenth Edition. New York, Samuel Campbell, 1796. „Bird’s Eye View of Salt Lake City Utah Territory 1870“. Reproduktion, Historic Urban Plans, Ithaca, New York, 1967. 20 Andrea Palladio (1508–1580), I Commentari Di C. Giulio Cesare, Con Le Figure In Rame De Gli alloggiamenti, de’fatti d’arme, delle circonvallationi delle città, & di molte altre cose notabili descritte in essi. Venedig, Pietro De’Franceschi, 1575. Andrea Palladio, I Commentari Di C. Giulio Cesare, Con Le Figure In Rame De Gli alloggiamenti, de’fatti d’arme, delle circonvallationi delle città, & di molte altre cose notabili descritte in essi. Venedig, Girolamo Foglietti, 1598. Lagerordnung. Weitere ausgestellte Werke: „Tactica Israelitarum. Israelitische Lager-Ordnung“. Kupferstich, gest. von Johann Stridbeck. Aus: Johann Jacob Scheuchzer (1672–1733), Kupfer=Bibel, In welcher Die Physica Sacra, Oder Geheiligte Natur=Wissenschafft Derer In Heil. Schrifft vorkommenden Natürlichen Sachen, Deutlich erklärt und bewährt. Augsburg und Ulm, Christian Ulrich Wagner, 1731. Kupferstiche herausgegeben und verlegt durch Johann Andreas Pfeffel. Zweite Abteilung, Tafel CCXCI nach S. 530. Grundriss des israelitischen Lagers. Johann Heinrich von Landsberg (1680–1746), Nouvelle Maniere De Fortifier Les Places, Qui démontre en même tems les défauts qui se rencontrent dans la construction des ouvrages Faits par les plus fameux ingénieurs modernes, … . Den Haag, Pierre Husson, 1712. Kupferstich, gest. von B. V. Zyl. Falttafel mit dem halben Grundriss einer Befestigungsanlage. 21 VI. Sichtbarmachung des Stadtorganismus: ‚Verschönerung’ („embellissement“) zugunsten von Mensch und Leben, Gestaltung der Öffentlichkeit. Die sog. Theorie des „embellissement“ – von welcher der Abbé Laugier 1752 schreibt, sie sei in aller Munde – beruft sich auf eine Serie konkreter, praktischer Massnahmen, durch welche die Stadt ihr Chaos („pêle-mêle“) überwinden und zu Schönheit gelangen sollte. Platzbildungen wie die Piazza del Popolo, die alle Romfahrer empfängt, gelten als mustergültig. Es geht in erster Linie um Plätze und Strassenräume, aber auch um die Bauten selbst und deren Aussehen. Und dem müssen selbstverständlich die Lebensumstände – hygienische insbesondere – angepasst sein. Lione Pascoli publizierte in Rom entsprechend kritische Feststellungen – u.a. in seinem „Testamento Politico“ (1732) – mitsamt den passenden Vorschlägen und Massnahmen noch anonym. Doch die Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Die Stadt wächst und verschönert sich nach Massgabe der Bereinigung von Grundrissen und der Verbesserung architektonischer Form und Ausstattung. Mehr denn je bedarf alles der Regelung und Reglementierung und der Überwachung. In Paris wird 1705–1738 das vierbändige Monumentalwerk „Traité de la Police“ von Nicolas de la Mare publiziert, das gleichzeitig ein Beleg dafür ist, wie stark ein solches Manifest von der Stadtwirklichkeit in der Geschichte begründet ist. [Marc-Antoine Laugier (1613–1769) ], Essai Sur L’Architecture. Paris, Duchesne, 1753. S. 242/243. Fünftes Kapitel zum Thema Stadtverschönerung. 22 [Lione Pascoli (1674–1744)], Lettere D’Un Accademico Fiorentino Ad Un Cavaliere Suo Amico. Florenz, Giuseppe Manni, 1720. Filippo Maria Ponticelli, Pensieri Filosofici Ed Una Dissertazione Sulla Pulizia Urbana. Lucca, Jacopo Giusti, 1776. S. D. N. D. Sixti Papae Quinti Concessio Privilegorum, & immunitatum Aedificantibus, vel habitantibus in via Felici, & in Monte Quirinali. Rom, Impressores Camerales, 1587. Dekret von Papst Sixtus V. zur Bebauung entlang der neuen Via Felice und auf dem Quirinal. 23 Pierre Patte (1723–1814), Mémoires Sur Les Objets Les Plus Importans De L’Architecture. Paris, Rozet, 1769. Pierre Patte, Monumens Érigés En France A La Gloire De Louis XV, … . Prospekt mit Inhaltsübersicht für die geplante Publikation von Pierre Patte vom 13. Dezember 1764. Pierre Patte (1723–1814), Mémoires Sur Les Objets Les Plus Importans De L’Architecture. Paris, Rozet, 1769. Strassenquerschnitt mit Brunnen in Form eines Obelisken und Abwasserkanal. 24 [Anonym, um 1760], Projet Lumineux Proposé Par Souscription Pour la décoration de la fameuse Promenade du Boulevard-Saint Antoine; Pour Servir De Suite A La Folie De La Nuit. Pierre Bernard (1761–?), Projet D’Une Salle D’Opera. [Paris, 1784]. Kupferstich, gez. von Pierre Bernard, gest. von Chataignier. Projekt für den Neubau eines Opernhauses, die Umgestaltung der Umgebung und Anlage eines Platzes zu Ehren von Ludwig XVI. 25 Projekt für ein neues Komödienhaus mit Platzanlage und Strassenregulierung. Kupferstich, gest. von Robert Benard. Aus: Encyclopédie, Ou Dictionnaire Raisonné Des Sciences, Des Arts Et Des Métiers. Par Une Societé De Gens De Lettres. Mis en ordre & publié par M. Diderot … par M. D’Alembert. Suite Du Recueil De Planches, Sur Les Scienes … . Bd. 1, Paris, Planckoucke, Stuope, Brunet, 1777. Suppl. Tafel 1, S. 60. Weitere ausgestellte Werke: Johann Hoffmann (1644–1718), Dissertatiuncula Physico-Politico-Historico-Theologica De Incendiis, …, In Memoriam Incendii Francohusani d. 17. Sept. Anno MDCLXXXIX suborti … Bad Langensalza, Johann Kaspar Bachmann, 1689. Öffentlicher Aushang der venezianischen Behörde mit dem Hinweis auf Reinigungsarbeiten der Strassen und Kanäle im Zusammenhang mit der Restaurierung der hölzernen Brücke Santa Chiara in Venedig vom 19. Oktober 1804. Venedig, Zio e Nipote Pinelli, 1804. Öffentlicher Aushang des Magistrato alle Pompe von Venedig vom 5. Mai 1773 mit Anweisungen zur Verbesserung der nächtlichen Strassenbeleuchtung. Venedig, Figliuoli von Z. Antonio Pinelli, 1773. Öffentlicher Aushang von Giuseppe Zacchia und der Sagra Congregazione del Buon Governo der Stadt Rom vom 8. Mai 1819 mit der Aufforderung, Voranschläge für Bauarbeiten an der Strasse Rocca di Morro, die von der Porta Maggiore in Richtung Ascoli Piceno führt, einzureichen. Rom, Stamperia Camerale Cardi, 1819. Öffentlicher Aushang des Marchese Caracciolo und der Strassenverwaltung von Palermo vom 31. Dezember 1781, in welchem die Wiederaufnahme einer 1752 geplanten Pflasterung der Strassen der Stadt und deren Ausführung in den kommenden drei Jahren angekündigt wird. 26 VII. Die Wirklichkeit und Körperlichkeit der Stadt – die „Griffigkeit“ des Auges und das Relief der Fassaden. Immer wieder ertönt der Ruf nach einem „urbanisme humain“, einem ‚menschlichen’ Städtebau, der dementsprechend vom Menschen, von seinen Bedürfnissen, aber auch von den Formen seiner Wahrnehmung her gedacht ist. Frühe Städtebilder sind sehr oft ‚perspektivisch’, nach optischen Gesichtspunkten dargestellt. Es gilt, dass schön ist, was angenehm ins Auge fällt. Eine gutgegliederte palladianische Fassade kann „d’un coup d’oeil“, auf einen Blick, erkannt werden, schreibt Charles-Etienne Briseux. Er dokumentiert damit, welchen Wert der Stadtbenutzer der – de facto öffentlichen – äusseren Hülle der Bauwerke zumisst. Das Auge ‚greift’; es bedarf eines Körpers, damit der Sehsinn auf seine Rechnung kommt. Ein Bauwerk ist ein Körper („corpus quoddam“), für dessen – angemessene – Formgebung der Architekt zuständig ist. Immer mehr wird dies, die gute Fassadengestaltung, nicht nur für öffentliche Gebäude, sondern auch für das ‚gewöhnliche’ Haus eingefordert. Repräsentative Strassenräume und Häuserfluchten entstehen, wie das Peter Schenk um 1700 in einer Stichserie für Leipzig in exemplarischer Weise zur Darstellung gebracht hat. In moderner Zeit und insbesondere nach der Berliner städtebaulichen Ausstellung von 1910/11 ist diese Diskussion neu entflammt; „die einheitliche Blockfront als Raumelement im Stadtbau“ (1911) gemäss Walter Curt Behrendt und Werner Hegemanns „Reihenhausfassaden“ (1929) gaben die Themen und Schlagworte zur Großstadt vor, bevor es im Zeichen der Moderne zur „Auflösung der Städte“ kam. Am Ende ist auch dies nur ein weiteres Thema, das der umfassenden Frage der die Gesellschaft als Ganzes betreffenden „Considérations Sociales“ zugeordnet ist; für Victor Considérant sind – in diesem Rahmen – Fragen formaler Ausprägung der Architektur unverzichtbar, weil sie die Stadt erfahrbar machen. In dem Kapitel „Des Variations de l’Architectonique“ schreibt er 1834, die – variierenden – architektonischen Massnahmen würden die „constitution intime“ vom Zustand einer Gesellschaft abbilden: „ou plutôt elles sont le fidèle relief; elles les caractérisent merveilleusement.“ Ganz wörtlich ist hier die ‚Physiognomie’ der Gesellschaft mit dem ‚Relief’ der Bauten gleichgesetzt. 27 Peter Schenk (1660–1711)], 16 Prospecte von Leipziger Bauten. Amsterdam, ca. 1710. Tafel 11. Kupferstich mit der Ansicht Leipziger Häuser. Werner Hegemann (1881–1936), Façades Of Buildings. Fronts Of Old And Modern Buisiness And Dwelling Houses. 500 Illustrations. London, Ernest Benn, 1929. 28 Eduard Fuchs (1870–1940), Ernst Kreowski (1859–1921), Die Strasse. Eine Schöpfungsgeschichte des kulturellen Lebens vom Urwald bis zur Eisenbahn. Berlin, Verlag Neues Leben Wilhelm Borngräber, [1910]. Ebenezer Howard (1850–1928), Garden Cities Of To-Morrow. London, Swan Sonnenschein & Co., 1902. Jean Lebreton, La Cité Naturelle. Recherche D’Un Urbanisme Humain. Préface de Raoul Dautry. Paris, Éditions Paul Dupont, 1945. Weitere ausgestellte Werke: „Vuë du Serail du grand Mogol, des Indes“. Kolorierter Kupferstich – vue optique zur Betrachtung im Guckkasten – von Jacques Chereau (1688–1776), um 1750. Victor Considerant (1808–1893), Considérations Sociales Sur L’Architectonique. Paris, Libraires Du Palais-Royal, 1834. Alfred D’Aunay, Le Louvre Grand Hôtel Et Grands Magasins. Paris [nach 1878]. Lithographie von Charles Fichot. Titelblatt, Ansicht der zum riesigen Baublock erweiterten Grands Magasins beim Louvre. Albert Erich Brinckmann (1881–1958), Plastik und Raum als Grundformen künstlerischer Gestaltung. München, R. Pieper und Co. Verlag, 1922. 29 VIII. „Die Stadt als Gestaltung“. Architektonische Verfahren des „embellissement“ und ihre Wirkung auf die moderne „Stadtbaukunst“. Pierre Patte hat in seinem Buch, das Louis XV. und der Errichtung eines Reiterstandbildes für den König gewidmet ist, einen Wettbewerb zum Anlass genommen, um die unterschiedlichen Vorschläge von Platzanlagen an verschiedenen Standorten in einer Synopse zusammenzufassen. So entstand das Gesamtbild einer im Sinne des „embellissement“ neugestalteten Stadt, in der öffentliche Räume und Bauten Vorrang geniessen und entsprechend hervorgehoben sind. Dies hat bis in moderne Zeiten Städtebauer inspiriert und insbesondere im Rahmen der Berliner ‚Städtebauausstellung’ 1910/11 nachgewirkt. In der Publikation „Stadtbaukunst“ (1915) von Albert Erich Brinckmann, ediert in der repräsentativen Reihe „Handbuch der Kunstwissenschaft“, nehmen Patte und seine Vorschläge einen prominenten Platz ein. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man, dass es sich dabei nicht einfach um beliebige neue Projekte handelt; vielmehr sind es behutsame Eingliederungen, Begradigungen oder Regulierungen, welche die Strassenräume und Plätze in neuer Form entstehen lassen. Die bestehende Stadtstruktur wird weitergedacht, entwickelt und verbessert. Wie Alt und Neu auf Grund solchen Vorgehens harmonieren, zeigt Matthieu Le Carpentier in seinem Plan für Rouen (1758); gemäss diesem soll die alte Stadt – nach den Prinzipien des „embellissement“ – verschönert und zudem ein neuer, ähnlicher Stadtteil an diese angefügt werden. Jacques François Blondel zeigt in seinem „Cours d’Architecture“ am Beispiel von Strassburg und Metz, wie solche Prozesse planerisch ablaufen, wie etwa ein System von Achsen und Blickpunkten ein altes Gefüge durch gezielte Eingriffe neu erstehen lassen. Auf diese Weise erscheinen umgekehrt die neuen Gebäude und ihre Fassaden von Anfang an in das städtische Gefüge integriert und in ihrer Wirkung gestärkt. Es soll alles der „Schönheit der grossen Stadt“, wie August Endell seine Darstellung von 1908 betitelt, dienen. Denn auch hier gilt – und soll gelten –, dass die Stadt die Gesellschaft abbildet; Endell nennt es „die sichtbarste und vielleicht eigentümlichste Frucht unseres heutigen Lebens, die augenfälligste, geschlossenste Gestaltung unseres Wirkens und Wollens“. Sichtbar und auch als ‚Stadt der Geräusche’ soll „die Stadt als Gestaltung“ den Menschen zum Nutzen und in ihre Pflicht gegeben werden. 30 Pierre Patte (1723–1814), Monumens Érigés En France A La Gloire De Louis XV, Précédés d’un Tableau du progrès des Arts & des Sciences sous ce règne, ainsi que d’une Description des Honneurs & des Monumens de gloire accordés aux grands Hommes, tant chez les Anciens que chez les Modernes; Et suivis d’un choix des principaux Projets qui ont étè proposés, pour placer la Statue du Roi dans les différens quartiers de Paris. Paris, Rozet, 1765. Kupferstich, gez. von Pierre Patte. Grundriss mit dem Projekt der Stadtverschönerung des Quartiers de la Cité und dessen Umgebung. Nicolas Dupré de Saint-Maur (1732–1791), Mémoire Relatif A Quelques Projets Intéressants Pour La Ville De Bordeaux. Bordeaux, Michel Racle, 1782. 31 Nicolas Dupré de Saint-Maur (1732–1791), Mémoire Relatif A Quelques Projets Intéressants Pour La Ville De Bordeaux. Bordeaux, Michel Racle, 1782. Grundriss der Stadt Bordeaux mit Angabe der geplanten städtebaulichen Eingriffe und Erweiterungen. Concours Ouvert pour le Monument et Édifices à élever sur l’emplacement du Château Trompette à Bordeaux. Paris, Imprimerie de la République, vendémiaire an VII [Okt. 1798]. Kupferstich, gest. von Pierre François Tardieu. Plan mit den gemäss der Strassenkorrektur neu zu errichtenden Bauten und Angaben zur Nivellierung. 32 Matthieu Le Carpentier (1709–1773), Recueil Des Plans, Coupes Et Élevations Du Nouvel Ĥotel De Ville De Rouen; Dédié Et Présenté A Monsigneur Le Maréchal Duc De Luxembourg. Paris, Charles-Antoine Jombert, 1758. Kupferstich, gest. von Canu. Plan eines Teiles der Stadt Rouen mit dem Neubauprojekt für das Ĥotel De Ville, Begradigungvorschlag für die Rue de la Grosse Horloge und der Anlage einer Stadterweiterung. Jacques-François Blondel (1705–1774), Pierre Patte (1723–1814), Cours d’architecture, ou Traité de la décoration, distribution et construction des bâtiments. Contenant les leçons données en 1750, & les années suivantes, par J. F. Blondel, architecte, dans son École des Arts. Paris, Desaint, 1771–1777. Tafelband III. Tafel LI. Kupferstich, gez. Buleux, gest. Niclas Ransonette. Grundriss mit den geplanten Neubauten und Strassenregulierungen in Strassburg ab 1767. 33 „Accurater Grundris und Gegend der Hoch-Fürstl. Brandenb. Bayreuth. Neu - erbauten Stadt Christina Erlang samt denen Prospecten des Hoch. Fürstl. Residenz-Schloss und anderer ansehnlichen Gebäuen, wie auch der nach ihrem fatalen Brand wieder ganz aufgebauten Neuen Alt-Stadt Erlangen“. Erlangen, Johann Baptist Homann (1664–1724), 1721. Kolorierter Kupferstich mit dem Grundriss des Plans der Alt- und Neustadt von Erlangen sowie sieben Randbildern mit Darstellungen von Bauten der Stadt nach dem Brand der Altstadt 1706. François-Antoine Davy de Chavigné (1747–1806), „Pont De La Liberté, Monument projété en mémoire de l’abolissement de la servitude dans tous les Domaines de Sa Majesté …“. Paris 1780. Kupferstich, gest. von Louis-Gustave Taraval. Projekt für eine Brücke zwischen der Ile St. Louis und der Ile de la Cité. 34 Albert Erich Brinckmann, Stadtbaukunst Vom Mittelalter Bis Zur Neuzeit. Zweite, umgearbeitete und erweiterte Auflage. Wildpark-Potsdam, Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion M.B.H, 1925. S. 76/77 mit Beispielen des französischen „Embellissement“. August Endell (1871–1925), Die Schönheit der grossen Stadt, Stuttgart, Strecker & Schröder, 1908. Weitere ausgestellte Werke: Charles François Viel (1745–1819), „Plan D’Un Monument Consacré A L’Histoire Naturelle Dedié à Monsieur le Comte de Buffon, Intendant du Jardin du Roi, de l’Académie Françoise, des celle des Sciences & . a“. Kupferstich, gest. von Louis-Gustave Taraval. Paris, chez l’Auteur, 1776. 35 IX. Die Stadt Rom und die römische „Piazza del Popolo“ als exemplarische städtebauliche Anlage. „Je ne pense pas qu’il y ait au monde une ville dont l’entrée par terre prévienne aussi favorablement: l’arc de triomphe fait le sommet d’un triangle formant une place publique, au milieu de laquelle est un obélisque de granit, le même qui étoit autrefois dans le grand cirque; et au bas de l’obélisque une fontaine.“ Charles de Brosses, Lettres Historiques et Critiques sur l’Italie, II, Paris: Ponthieu An VII, S. 251. Gemäss Laugiers „Essai sur l’Architecture“ von 1753 sind es drei bauliche Vorkehrungen, welche die Schönheit einer Stadt bewirken können: die Zugänge, die Strassen und die Gebäude selbst. Der Eingang einer Stadt ist deren Gesicht, und dieses soll einladend und schön sein. Ein gutes Beispiel kann Paris, so Laugiers Kommentar, ganz im Gegensatz zu Rom nicht vorzeigen, das in der Piazza del Popolo eine mustergültige, nämlich eine zu einem Platz grosszügig erweiterte Anlage kennt. Demzufolge ist der römische Platz zum Vorbild geworden, beispielsweise bei der Planung der Stadterweiterung in Berlin. Die Piazza del Popolo bildet das Eingangstor Roms und ist dementsprechend bekannt und beschrieben worden. Sie hat sich dank ihrer Monumente und Bauten fest eingeprägt und erfüllt das, was mit dem „embelissement“ bezweckt werden soll, der Stadt ein Gesicht zu verleihen, das dem Anpruch und der Würde ihrer Einwohner entspricht. „Vue Perspective de la Grande Place du peuple, a Rome“. Guckkastenbild – kolorierter Kupferstich – . Paris, Jean François Daumont (gest. ca. 1775), nach 1750. 36 Weitere ausgestellte Werke: „Pianta Di Roma Come Si Trova Al Presente Colle Alzate Delle Fabriche Piu Nobili Cosi Antiche Come Moderne“. Gez. von Lievin Cruyl, gest. von Giulio Testone. Neudruck der zweiten Auflage des Romplans von 1696 durch Carlo Losi, Rom 1773. Pirro Ligorio (1514–1583), „Urbis Roma Situs Cum Iis Adhuc Conspiciuntur Veter. Monumentum Reliquiis“. Rom 1570. Ansicht Roms mit Idealrekonstruktion der antiken Bauten. Christoph Weigel (1654–1725), „Omnia Romanae cedant miracula terrae: Natura heic posuit, quidquid ubiq. fuit“. Kolorierter Kupferstich. Ansicht des antiken Roms nach den Angaben von Pirro Ligorio. Ansicht der Piazza del Popolo und Ansicht des Palatins. Fotografien der Compagnia Rotografica, Mailand, frühes 20. Jahrhundert. Giuseppe Valadier (1762–1839), „Pianta della Piazza del Popolo in Roma, e delle Fabbriche laterali progettate per uso di Caserme di Cavalleria, e Fanteria, secondo il disegno presentato“. Kupferstich, gest. von Vincenzo Feoli. Rom 1794. Nicht realisiertes Projekt des Architekten für die Umgestaltung der Piazza del Popolo in Rom. Benedetto Piernicoli, „Prospetto dell’Arco Trionfale fatto inalzare dalla Nobiltà Romana su’ la Piazza del Popolo in occasione dell’ ingresso in Roma li 3 Luglio 1800 Di N. Sig. PP. Pio VII“. Kupferstich, gest. von Pietro Ruga und M. di Pietro, Rom 1800. 37 X. Idealität und Utopie: Fortleben und Zusammengehen; moderne Heilsversprechungen. Die Faszination regelhafter Formen, die unabhängig von Kontext und gewachsener Struktur die Stadt bilden sollen, macht sich immer wieder bemerkbar. Jean Jacques Moll stellt dabei in seinen in napoleonischer Zeit entstandenen Vorschlägen eine „Ville de Cent Mille Ames“ in Aussicht. Eine rigide geometrische Ordnung wird hier einmal mehr zelebriert. Der Idealsetzung des Tempels von Jerusalem, von der noch John Wood 1741 in seiner Darstellung „The Origin of Building“ ausgeht, steht Moll in nichts nach. Hier wie dort verbinden sich ‚heilsgeschichtliche’ Erwartungen mit der Architektur und der Stadt. Der profanen modernen Welt fehlt es nicht an himmlischen Vorstellungen. Abstrakt, aus Mass und Zahl sind jene „maximum masses“ gebildet, die Hugh Ferriss in „The Metropolis of Tomorrow“ zur Grundlage maximaler architektonischer Entwicklung erhebt; sie eifern der mythischen Weltwunderarchitektur nach und sind mit der pyramidenförmigen Figur konform, die die zoning-law vorgibt. Noch müssen daraus gestaltete Körper werden, damit die Stadt greifbar und dem Menschen wieder zugeführt werden kann. John Wood (1704–1754), The Origin Of Building: Or, The Plagiarism Of The Heathens Detected. In Five Books. Bath, S. and F. Farley, 1741. Tafel 29/30. Kupferstich. Grundriss des Tempels von Jerusalem, wie er von Serrubbabel wieder aufgebaut wurde. 38 Jean Jacques Moll (1743–1828), Plan d’une Ville de Cent Mille Ames. Kolorierter Kupferstich, J. Adams. Jean Jacques Moll (1743–1828), Plan d’une Ville de Cent Mille Ames, C’est-A-Dire, Cahier servant de suite audit Plan, contenant le détail de sa forme générale, ainsi que celui de la forme particulière de chaque objet, son utilité, sa beauté et les agrémens et anvantages que en résultent, avec le moyen de pouvoir l’exécuter en très-peu de temps, avec peu de fonds et aucunement à charge à l’Etat qui en adopte l’exécution. [o.O.], [handschriftlicher Vermerk auf dem Titelblatt: 6. Janvier 1802]. Jean Jacques Moll (1743–1828), Cahier Contenant six Differentes parties de Plans de Villes, avec le Moyen de Varier les Places qui se trouvent dans les Centres, de plus de quarante Manières Différentes. … . [o.O., vermutlich Paris], [handschriftlicher Vermerk auf der letzten Seite: 29. Mars 1809]. Kolorierter Kupferstich, Grundriss mit Stadtentwurf. 39 Hugh Ferriss (1889–1962), The Metropolis Of Tomorrow. New York, Ives Washburn, 1929. Text S. 82, Abbildung S. 83. 40 XI. Kriegszerstörung, ‚tabula rasa’ oder Wiederaufbau: in Erwartung der Megalopolis. Da, wo Zerstörung jegliche Hoffnung auf eine kontinuierliche (Weiter-)Entwicklung eliminiert hat, stellt sich das Problem von Wiederaufbau oder Regeneration, wie es Adolf Abel 1950 nennt. Warschau wird trotz radikaler Zerstörung aufgebaut – und zum Vorbild historischer Stadterneuerung. Max Taut lässt 1946 das – von der aufgehenden Sonne überstrahlte – Ruinenbild auf dem Umschlag seiner Darstellung „Berlin im Aufbau“ erscheinen und beschränkt sich vorerst auf „Betrachtungen und Bilder“; die Zukunft muss es weisen. Berlin tut sich bis heute schwer damit. Über wirkliche Probleme hat schon immer die geschönte graphische Darstellung hinweggetäuscht. Am Beispiel des Plans für die City of York werden die Vorteile der vereinfachten Erscheinungsform ganz nach dem modernen Denkmuster von ‚Neu versus Alt’ sichtbar; man scheut neuerliche Zerstörung nicht und lässt die komplexe Wirklichkeit als ungeordnet erscheinen. In der Wirklichkeit und im wirklichen Massstab sieht alles anders aus; in der Komplexität des Planes zeigt sich das Abbild eines von Leben erfüllten städtischen Organismus. London hat sich schon nach der grossen Katastrophe des Great Fire von 1666 um systematischen Wiederaufbau bemüht, wovon die ersten Planungen zum Wiederaufbau ebenso wie die verschiedenen Erlasse, etwa jener zum Bau von fünfzig neuen Kirchen, zeugen. Eine ähnlich radikale Baumassnahme stellten die 1799–1815 erstellten Docks dar, die London eine regelmässige Stadtstruktur in vergrössertem Massstab verschafften. Adolf Abel (1882–1968), Regeneration Der Städte, Des Villes, Of Towns. Zürich, Verlag für Architektur, 1950. Fritz Schumacher (1869–1947), Hamburg. Ausführungen bei der Verleihung des Lessingpreises der Hansestadt Hamburg am 22. Januar 1944. Hamburg, Johann Trautmann Verlag, [1944]. 41 Bolesłav Bierut (1892–1956), The Six-Year Plan For The Reconstruction Of Warsaw. Graphical Presentation Diagrams, Plans, And Perspectives Worked Out On The Basis Of Materials And Projects Of The Town Planning Office Of Warsac. Warschau, Książka i Wiedza, 1951. Fotografie der Stadt Warschau nach den Bombardierungen und Räumungsarbeiten. Max Taut (1884–1967), Berlin Im Aufbau. Betrachtungen und Bilder. Berlin, Aufbau Verlag GmbH, 1946. 42 S. D. Adshead, C. J. Minter, C.W.C. Needham, York. A Plan For Progress And Preservation. York, Johnson, 1948. Grundriss des Zentrums von York im Ist-Zustand und gemäss Neuplanung. Eliel Saarinen (1873–1950), Munkkiniemi-Haaga Ja Suur-Helsinki. Tutkimuksia Ehdotuksia Kaupunkijärjestelyn Alalta. Helsinki, Lilius & Hertzberg, 1915. Patrick Abercrombie (1879–1957), Greater London Plan 1944. A report prepared on behalf of the Standing Conference on London Regional Planning … at the request of the Minister of Town and Country Planning. London, His Majesty’s Stationary Office, 1945. 43 The Actes Of Parliament Relating to the Building Fifty New Churches In and about The Cities of London and Westminster. And For Making Provision for the Ministers therof. As Also His Majesty’s Letters Patent, Appointing Commissioners for the Purposes aforesaid. London, John Baskett, 1721. James Ralph (?–1762), A Critical Review Of The Publick Buildings, Statues and Ornaments In, and about London and Westminster. To which is prefix’d, The Dimensions of St. Peter’s Church at Rome, and St. Paul’s Cathedral at London. London, C. Ackers, 1734. Edward Ogle, James Peacock, „The Legal Quays in their present state. The Legal Quays as proposed to be improved“. Kolorierter Kupferstich, gest. von R. Metcalf, London [1799]. Projekt für die Neugestaltung der Kaianlagen beim Tower in London. 44 Weitere ausgestellte Werke: Reproduktionen der Pläne von John Evelyn und Christopher Wren für den Wiederaufbau Londons nach dem Brand 1666 durch die Londoner Society of Antiquaries 1748. Kupferstiche. Thomas Telford (1757–1834), James Douglass, „General Plan For the further Improvement of the Port of London, showing the Situation of the new Bridge in a line between the front of the Royal Exchange …“. Kolorierter Kupferstich, gest. von J. Balow. Teil des Appendix of the Third Report of the Select Committee of the House of Commons, upon the Improvement of the Port of London. London 1800. Nicht realisiertes Projekt für die Umgestaltung der Londoner Docks mit neuer gusseisener Brücke. Daniel Alexander (1768–1846), „Plan for the proposed London Docks“. Kolorierter Kupferstich, gest. von W. Faden 1799. Teil des Appendix of the Second Report of the Select Committee of the House of Commons, upon the Improvement of the Port of London. London 1799. Projekt für den Neubau neuer Dockanlagen in London. 45 XII. Die grosse Geste des Architekten und / vs. CIVIC ART, Bruch oder Kontinuität. Die moderne Zuspitzung des Gegensatzes von Alt und Neu hat auch die Stadt erreicht und ist durch die Kriegskatastrophen des 20. Jahrhunderts noch weiter zugespitzt worden. Die kompakte, ‚verdichtete’ Stadt hat vor 1914 im Zeichen von Wachstum und ‚Großstadt’ ihren Höhepunkt erreicht und noch lange danach ihre Vorteile im Zeichen von Kontinuität und Flexibilität ausgespielt. Doch sie ist auch massiv diskreditiert worden. Wieder verschafft sich die Idealität von Form und Figur Vorrang. Der neue Demiurg ersetzt in einer einzigen Handbewegung die alte durch die neue Stadt, so als ob nichts gewesen wäre; lapidar formuliert Le Corbusier: „une nouvelle ville remplace une ancienne ville.“ Otto Wagner hatte die Neuordnung mit Respekt vor dem Alten geplant; er hat an ihr Mass genommen. Werner Hegemann ging die Neuordnung einmal mehr von den dem Menschen vertrauten städtischen Formen – und von der körperlichen Wirklichkeit – her an. Das führte zur „CIVIC ART“, in welcher der Mensch und die Gesellschaft im Zentrum stehen. Dies soll die Stadt abbilden; der Zusammenhalt von Stadt und Form soll von der Architektur in diesem Sinne gewährleistet werden. Werner Hegemann und Elbert Peets nannten ihr Werk 1922 entsprechend den „American Vitruvius“. Otto Wagner (1841–1918), Einige Skizzen, Projekte u. Ausgeführte Bauwerke. IV. Band, I., II., u. III. Heft. Wien, Anton Schroll, 1910. Projekt für die Neu-gestaltung des Karlsplatzes 1908. Heft 1 u. 2, Blatt 8. 46 Aus der Wagnerschule. Mit einer Vorrede von Alfred Roller. Wien, Anton Schroll, 1901. Projekt von Oskar Felgel für die Gestaltung der Hafenanlagen und der Einmüdung des geplanten Nicaragua Kanals in die Stadt Greytown. Grundriss der Stadt. Werner Hegemann (1881–1936), Der Neue Bebauungsplan Für Chicago. Berlin, Ernst Wasmuth A.-G., [1910]. Tafel 3. Plan für das „Herz der Stadt“ mit der dreifachen Forenanlage – Forum der Künste und Wissenschaften, Forum der Verwaltung, Forum des Handels. 47 Werner Hegemann, Albert Peets, The American Vitruvius: An Architects’ Handbook of Civic Art. New York: The Architecture Book Publishing Co:, 1922. Le Corbusier (1887–1965), La Ville Radieuse. Élements D’Une Doctrine D’Urbanisme Pour L’Équipement De La Civilisation Machiniste. Boulogne, Éditions De L’Architecture D’Aujourd’Hui, 1935. S. 135 48