Januar-Februar 2015 - Barmherzige Brüder Straubing

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Januar-Februar 2015 - Barmherzige Brüder Straubing
mit
Hauszeitung der Barmherzigen Brüder Straubing · Januar · Februar 2015
Einrichtung für Menschen mit Behinderung
Hey Sabine, was machst du
eigentlich jetzt genau?
Meine Tätigkeit als Ausbildungsbeauftragte
Seit September 2014 gibt es sie
nun, die neue Stelle der Ausbildungsbeauftragten. Und immer
wieder werde ich von Kolleginnen und Kollegen gefragt: „Was
machst du eigentlich genau?“.
Dies lässt sich mit ein paar Sätzen gar nicht erklären, darum
möchte ich mit diesem Artikel
die Möglichkeit nutzen, ein bisschen mehr von meinem Job zu
erzählen.
Aber zuerst zu mir: Mein Name
ist Sabine Kaspar, ich bin 34 Jahre alt, Heilerziehungspflegerin
und arbeite bereits seit September 1997 in der Einrichtung. Angefangen habe ich als junge, unerfahrene
Praktikantin auf der Wohngruppe Lukas.
Ich bin damals aus dem tiefen Bayerischen Wald nach Straubing gezogen,
ich kannte niemanden und war auf mich
allein gestellt. Ich war sehr ruhig und
zurückhaltend, aber meine Kolleginnen
haben mir den Einstieg ins Berufsleben
durch ihre herzliche Aufnahme sehr
leicht gemacht und ich konnte dadurch
ziemlich schnell meine Persönlichkeit
entfalten. Das zweite Praktikumsjahr
durfte ich auf Gruppe Hannah in der
Förderstätte durchführen, ich erinnere
mich sehr gerne an dieses Jahr zurück.
Was mir sehr geholfen hatte, waren die
Praktikantentreffen, um mich mit den
anderen Praktikantinnen und Praktikanten austauschen zu können und um
Kontakte zu knüpfen und neue Freundschaften entstehen zu lassen. Während
dem Unter- und Mittelkurs war ich auf
Gruppe Barbara tätig, danach wieder
auf Gruppe Lukas im Oberkurs. Nach
meiner Ausbildung arbeitete ich auf den
Wohngruppen Raphael, Maria und Lukas als Stammmitarbeiterin beziehungsweise Wohngruppenleitung.
Als ich im Sommer 2014 von Anne Horn
gefragt wurde, ob ich mir vorstellen
könnte, die Tätigkeit der Ausbildungsbeauftragten zu übernehmen, freute ich
mich sehr. Die Aufgaben dieser neuen
Stelle sind sehr umfangreich und werden
im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut. Ich bin Ansprechpartner für alle
Weiterzubildenden und Praktikanten in
der Einrichtung, führe Beratungsgespräche durch und versuche, Unterstützung
zu bieten, wenn sie gebraucht wird.
Auch bin ich Ansprechpartner für die
Praxisanleiter und nehme an Gesprächen teil, wenn es Probleme gibt. Ich
bin für die Praktikantentreffen verantwortlich sowie für die Gestaltung des
„Boys-Day“ und des „HEP-Day“, in
Zusammenarbeit mit den Leitungen aus
den Bereichen Wohnen, Förderstätte und
Fachschule. Ich nehme an den Auswahlverfahren für die Fachschule für Heil-
erziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe teil und bin bei
Vorstellungsgesprächen für den
Bundesfreiwilligendienst und
das Freiwillige Soziale Jahr mit
dabei. Ein wichtiger Teil meiner
Arbeit ist auch die Koordination
und Begleitung bei unentgeltlichen Praktika (zum Beispiel
Schüler der Berufsfachschule für
Sozialpflege, Schnupperpraktikanten, Studenten, Schüler zur
Ausbildung zum Krankheitsund Gesundheitspfleger sowie
Ergotherapie). Auf Jobmessen
und in Schulen zu fahren und den
Beruf „Heilerziehungspflege“
vorzustellen und publik zu machen, ist ein weiterer Aufgabenbereich,
den ich gemeinsam mit der Fachschule
durchführe. In enger Zusammenarbeit
mit den Leitungen der verschiedenen
Bereiche bin ich in Zukunft auch für
die Erstellung der Praktikanten- und
Schülerbesetzungspläne verantwortlich.
Dies war ein kleiner Ausschnitt aus meinem Tätigkeitsbereich, es gäbe bereits
jetzt schon viel mehr zu erzählen, aber
ich will damit niemanden langweilen.
Ich werde oft gefragt, ob ich den Gruppendienst vermisse. Wenn ich dies verneinen würde, würde ich lügen. Darum
findet man mich auch gerne nach meinem Feierabend auf einer Wohngruppe wieder, um den Damen und Herren
einen kurzen Besuch abzustatten, eine
Feierabendzigarette zu rauchen und
den Arbeitstag gemütlich mit einem
Gespräch und einer dicken Umarmung
ausklingen zu lassen.
Sabine Kaspar
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Besuch in der Glockengießerei Gugg
in Straubing – eine Glocke entsteht!
Die erhitzte Bronze wird in eine Form für
unsere Glocke gegossen.
Erinnerungsfoto auf dem Firmengelände
Im Rahmen eines Bildungsangebotes
besuchten wir (14 Beschäftigte aus den
Arbeitsgruppen Werkstoff und Feinmechanik, zwei Bewohner von Gruppe
Andreas und sechs Mitarbeiter) am
26. November 2014 die Firma Gugg
in Straubing. Dort angekommen, konnten wir uns erst einmal mit Plätzchen,
Keksen und Spezi stärken, bevor unsere
Glocke gegossen wurde. Wir wurden
persönlich vom Juniorchef Johannes
Gugg begrüßt, der uns gleich einige
Fragen beantwortete, die uns schon
auf den Nägeln brannten. Anschließend
durften wir beim eigentlichen Gussverfahren „unserer Glocke“ zusehen. Die
Bronze wird zuerst erhitzt und dann
in einen Hohlraum eingefüllt. Nun
muss die Glocke langsam und gleich-
mäßig abkühlen, bis sie vorsichtig aus
der Form ausgelöst werden kann. Im
Anschluss wird die entstandene Form
gesäubert und bemalt. Das Verfahren,
welches beim Glockenguss angewendet wird, nennt sich Sandguss. Diese
Art von Guss ist besonders zeitsparend
und günstig. Unsere Glocke bekam anschließend ihr Geläut und wurde dann
an den Glockenstuhl montiert.
te uns, wie ein Modell originalgetreu
umgewandelt wird. Hier erklärte er uns
den Unterschied zwischen einer SilikonNegativform und einer Leimform. Außerdem konnten wir beobachten, wie
aus einem Holzmodell eine fertige Figur
aus Aluminium entsteht. Abschließend
verewigten wir uns mit einem Foto vor
einer riesigen Glocke auf dem Firmengelände. Gemeinsam traten wir die
Heimreise mit dem Stadtbus an.
Inzwischen wurde die fertige Glocke
von der Firma Gugg geliefert und hat
in unserem Sinnesgarten ihren Platz
gefunden.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Nachmittag mit imposanten Eindrücken und vielen Informationen!
Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit, alle anderen Bereiche der Firma
kennenzulernen. Johannes Gugg zeig-
Lisa Petzko
Fachdienst WfbM
Inklusion beginnt mit dem Pausenbrot
Im September 2014 starteten die Angela-Fraundorfer-Realschule in Aiterhofen
und die Eustachius Kugler - Werkstatt
der Barmherzigen Brüder gemeinsam
ein inklusives Projekt. Seit Schuljahresbeginn verköstigen Beschäftigte der
Werkstatt täglich die Schüler der Realschule mit Pausenköstlichkeiten.
Der Kontakt entstand über eine Anzeige,
die Schulleiter Wolfgang Zirm im Juli
2014 im Straubinger Tagblatt geschal-
tet hatte; er suchte jemanden, der den
Schulkiosk betreibt.
Durch die Anzeige entstand in der Werkstatt die Projektidee eines Pausenverkaufs, der von den Werkstattbeschäftigten betrieben wird.
Von Seiten der Schule war auch sehr
schnell klar, dass sie diese Idee mittragen will, da es zu den christlichen und
sozialen Werten der Schule sehr gut
passt und hier eine einmalige Gelegen-
Einüben von Verkaufsgesprächen
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heit des Kontakts von Menschen mit und
ohne Behinderung entsteht.
In den Monaten August und September
wurde in der Werkstatt fieberhaft geplant und gearbeitet, denn das Team von
Beschäftigten und Mitarbeitern musste
zusammengestellt und geschult werden.
Die Produktion der Pausensnacks und
deren Verkauf wurden immer wieder
geübt.
Am zweiten Schultag ging es dann richtig los. Eine kleine Gruppe von Beschäftigten bereitete mit einer Mitarbeiterin
verschiedene belegte Semmeln, Sandwiches und Butterbrezen in der Küche
Die Pausensnacks werden zubereitet.
der Werkstatt vor.
Diese wurden
dann von einem
zweiten Team, bestehend aus zwei
bis drei Werkstattbeschäftigten
und einer Mitarbeiterin, abgeholt
und in Aiterhofen
verkauft. Warenpräsentation,
Verkaufsgesprä- Der Pausenverkauf in Aiterhofen.
che, Kasse und
Reinigung übernehmen die Teilnehmer senverkauf sehr gut an, sie kaufen reinzwischen weitgehend selbstständig, gelmäßig und gerne ein. Es wurde sogar
die Mitarbeiterin hält sich immer mehr schon eine Dankeskarte an das Pausenim Hintergrund und assistiert nur, wenn verkaufsteam überreicht.
es notwendig ist.
So wurden nach und nach BerührungsEine Teilnehmerin formuliert den Ge- ängste abgebaut und mittlerweile gehört
winn, den sie durch die Projektteilnah- dieser besondere Pausenverkaufstand
me hat, so: „Es macht mir Spaß, ich bin einfach dazu, was sich auch an der Eingerne dabei. Der Pausenverkauf ist eine ladung zum adventlichen Abend der
Abwechslung und eine gute Vorberei- Schule gezeigt hat.
tung, wenn man eine Beschäftigung auf
dem ersten Arbeitsmarkt anstrebt.“
Martina Loy
Bei den Schülern kommt der neue PauFachdienst WfbM
Ethikkomitee jetzt auch bei uns!
Ethikkomitees sind bisher eher aus
Krankenhäusern und Altenheimen bekannt, werden aber auch für Einrichtungen der Behindertenhilfe seit geraumer
Zeit diskutiert. Für alle Einrichtungen
der Behindertenhilfe der Barmherzigen
Brüder sind ebenfalls Ethikkomitees
berufen worden.
In unserer Einrichtung gibt es seit einiger Zeit bereits einen Arbeitskreis Ethik,
der sich aus Mitarbeitern der verschiedenen Bereiche zusammensetzt. In diesem
Arbeitskreis wurden in der Vergangenheit verschiedene Formulare erarbeitet,
zum Beispiel die Geschäftsordnung oder
ein Konzept, die jeweils Arbeitsgrundlage für die entsprechenden Formulare auf GmbH-Ebene sind. Außerdem
haben wir mit Karl Werner vom Fortbildungsreferat in Kostenz und Ariane
Schroeder von der Katholischen Akademie in Regensburg die Weiterbildung
„Ethikberatung in der Behindertenhilfe“
entwickelt.
Am 2. Juli 2014 trafen sich die Mitglieder des bisherigen Arbeitskreises zur
Die Mitglieder des Ethikkomitees (v.l.) Gerhard Kaiser, Monika Thalhofer, Stephanie
Bauer, Astrid Hausladen, Sonja Hausberger, Silvia Kerbl, Christine Schuhmann, Ulrike
Wurl, Barbara Eisvogel und Karl Ringlstetter (vorne). Nicht auf dem Foto: Hans Emmert,
Pfarrer Franz Alzinger.
Konstituierenden Sitzung des Straubinger Ethikkomitees. Zur 1. Vorsitzenden
wurde Barbara Eisvogel gewählt, die
Stellvertretung übernimmt Karl Ringlstetter.
Über die weitere Entwicklung werden
Sie laufend über die Hauszeitung „miteinander“ informiert.
Silvia Kerbl und Barbara Eisvogel
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El corazon la manda…
Das Herz befehle
Zur „Spirituellen Spurensuche“ wurde
in einer hausinternen Fortbildung eingeladen.
Mitarbeiter, die neu in der Einrichtung
sind, sollen so an den Gedanken der
Hospitalität herangeführt werden.
Treffpunkt war die Kirche.
Karl Dengler rief zu Minuten der Besinnung auf und gab uns Zeit, anzukommen
und uns auf diesen Tag einzulassen.
Mit einem gemeinsamen Gebet, bei dem
wir alle einen großen Kreis um den Altar
bildeten, begannen wir die Suche nach
unserer Identität und unseren Spuren.
Nach der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde erzählte der Kostenzer Prior
Frater Eduard Bauer aus seinem Leben.
Er berichtete, wer er war, warum er hier
war, was ihn dazu bewegte, Frater zu
werden und mit Menschen zu arbeiten.
Anschließend bekam jeder ein Blatt mit
Fragen, die die eigene Identität betrafen.
Wer bin ich, wo komme ich her, wer ist
mein Vorbild…?
Von diesen Zetteln konnte sich dann
jeder einen nehmen und diese Person
vorstellen.
Viele der Teilnehmer legten dabei eine große Offenheit an den Tag und
berichteten, was sie bewegte und was
sie geprägt hatte. Es entstanden interessante Diskussionen dabei und zu vielen
Erlebnissen hatte Frater Eduard Bauer
eigene Erfahrungen oder Geschichten
zu erzählen.
Unsere Erkenntnis des Vormittags war,
dass jeder Mensch eine Geschichte zu
erzählen hat.
Wir haben uns kennengelernt als Mitarbeiter, die sich gelegentlich in der Einrichtung sehen, sich aber im Grunde
relativ unbekannt sind. Und jeder von
diesen Menschen, die wir tagtäglich se-
Aufmerksame Teilnehmer
hen, hat eine Geschichte erlebt, hat eine
Vergangenheit und hat seine Gründe,
warum er jetzt gerade hier ist. Und alle
diese Geschichten sind es wert, erzählt
zu werden.
Nach dem Mittagessen befassten wir uns
noch mit einigen Identitätskarten und
anschließend war das Thema: Die eigene
Identität in der Einrichtung. Kann ich
mich mit der Einrichtung identifizieren
und welche Stellung habe ich? Auch hier
war es spannend zu erfahren, wie sich
der Einzelne mit seiner Arbeit und den
Barmherzigen Brüdern verbunden fühlt.
Renate Schedlbauer erzählte uns die Lebensgeschichte des heiligen Johannes
von Gott, dem Begründer des Ordens
der Barmherzigen Brüder. Die Wahlsprüche „Das Herz befehle“ und die
Aussage „Tut Gutes, um Eurer eigenen
Seele Willen“ stehen für seinen Einsatz
für die Armen, Kranken und Ausgestoßenen der Gesellschaft.
Wir, Sabine Limmer und Sabine Attenberger, haben den Tag zusammen
reflektiert.
Unsere Erkenntnis aus dieser Fortbildung: Wir, die angemeldet waren für
diese Spurensuche, trafen zusammen,
als Menschen, die sich kaum kennen,
die aber alle die gleiche Arbeit leisten.
Im Laufe des Tages waren wir sehr offen
zueinander, haben manches hinterfragt
und vieles erzählt.
Wir haben uns intensiv damit beschäftigt, warum wir gerade jetzt hier tätig
sind und die Gründe waren sehr vielfältig.
Am Ende haben wir festgestellt, dass
wir alle eines gemeinsam haben. Welche
Gründe der Einzelne auch haben mag,
mit Menschen mit Beeinträchtigung zu
arbeiten, für jeden hat der Gedanke der
Hospitalität Priorität.
Wir möchten das Werk des heiligen Johannes von Gott weiterführen.
Im anschließenden Abendgottesdienst
konnten wir den Tag, die Erlebnisse und
Erfahrungen noch nachwirken lassen.
Zum Schluss möchten wir noch erwähnen, dass die Verpflegung während der
Fortbildung sehr gut und sehr reichlich
war. Essen und Trinken hält bekanntlich
ja Leib und Seele zusammen.
Sabine Limmer und
Sabine Attenberger
Impressum:
Einrichtung für Menschen mit Behinderung und Marienheim:
H. Emmert (verantwortlich),
S. Kerbl, B. Eisvogel
Redaktionsschluss/-sitzung:
3. Februar 2015, 12.00 Uhr
Büro Barbara Eisvogel
Erscheinungsdatum nächste Ausgabe:
Januar/Februar 2015
Druck: Marquardt, Regensburg
Fotos) (1, 10) B. Eisvogel, (2) L. Petzko, B. Eisvogel, (3) B. Eisvogel,
N. Pisch, (4) S. Maier, (5) M. Schleicher, Frauenbund Dingolfing,
(6) Wohngruppe Claudia, (7) Wohngruppe Claudia, M. Schleicher,
(8) PSAG Straubing, A. Vetterl, (9) M. Schleicher, Haus Stephanus,
(11) A. Uhlir, (12) B. Eisvogel, M. Diermeier
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird auf die ausführliche
Schreibweise "-er und -innen" verzichtet. Generell werden stattdessen die
Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter) verwendet.
Dies versteht sich als Synonym für alle männlichen und weiblichen Personen, die damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen werden.
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Josef Grieb feiert seinen 60.
im Kreise der Arbeitskollegen
Zu seinem 60. Geburtstag hat sich Josef Grieb von Wohngruppe Andreas eine Feier im Cafe fratelli gemeinsam mit
seiner Familie, seinen Arbeitskollegen
von den „Ausdenkern“ und den Mitarbeitern der Wohngruppe gewünscht.
So kam am 23.12.2014 eine muntere und
lustige Runde im „fratelli“ zusammen,
um Josef hochleben zu lassen. Besonde-
rer Dank gilt seinem Bruder und Betreuer Reinhold, der mit den anderen Geschwistern und deren Ehepartnern zur
Feier gekommen war und die Kosten
übernahm.
Alles Gute und Gottes Segen zum runden Geburtstag, lieber Josef!
Marco Schleicher
Förderstättenleiter
Kräutersträußchen und Herzkissen
Zum diesjährigen Hochfest Mariä
Himmelfahrt am 15. August 2014 verkaufte der Frauenbund St. Johannes in
Dingolfing selbst gebundene Kräutersträußchen. Zudem wurden auch von
Mitgliedern des Frauenbundes genähte
Herzkissen an Brustkrebspatientinnen
verkauft. Von dem Erlös der Handarbeiten wollten die Vorsitzende Renate
Schreiner, sowie deren Stellvertreterin
Marianne Andraschko im Namen des gesamten Frauenbundes Dingolfing Menschen im näheren Umfeld unterstützen.
Am 24. Oktober 2014 trafen sich die
Spendenempfänger, sowie der Vorstand
des Frauenbundes im Pfarrheim St. Jo-
Bei der Spendenübergabe im Pfarrheim St.
Johannes in Dingolfing
hannes in Dingolfing. Dort gab es nach
der offiziellen Spendenübergabe noch
frisch gebackenen, herrlich duftenden,
Apfelkuchen und Kaffee.
Jeweils 500 €uro gingen an zwei Familien mit behinderten Kindern. Weitere
500 €uro wurden an die Wohngruppe
Jonathan gespendet. Rosa Bopp, ebenfalls Mitglied des Frauenbundes sowie
Mutter und Betreuerin von Stefan Bopp,
der auf Gruppe Jonathan lebt, setzte sich
dafür ein, dass ein Teil des Erlöses der
Gruppe Jonathan zugute kommt. Von
der großzügigen Spende wird die Wohngruppe ihre Sofagarnituren neu aufpolstern sowie Bastelmaterialien und Spiele
für die Bewohner kaufen.
Stephanie Kellerer
Wohngruppe Jonathan
Förderstätte und WfbM beim
„Adventlichen Abend“ der Realschule
Aiterhofen
Beim „Adventlichen Abend“ der Angela-Fraundorfer-Realschule in Aiterhofen wurden heuer erstmals Produkte
der Förderstätte angeboten. Zum bunten
Adventsmarkt hatte die Schulfamilie
eingeladen. Der Kontakt zum Verkauf
von Produkten kam über die WfbM zustande, welche seit diesem Schuljahr den
täglichen Pausenverkauf an der Schule
organisiert. Die WfbM beteiligte sich
mit einem Quiz beim „Adventlichen
Abend“.
An den Ständen herrschte dichtes Gedränge, was die drei anwesenden Mitarbeiterinnen (v.l.) Ulrike Naumann,
Silvia Schemmerer und Conny Zappe
sichtlich freute.
Marco Schleicher
Förderstättenleiter
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Erinnerung an ein Urgestein
der Einrichtung
Der Tod eines Bewohners macht es mir
zum Anliegen, ihn noch einmal in Erinnerung zu rufen.
Heribert Wild war vielen Menschen bekannt und gehörte zu den sogenannten
„alten Hasen“ unter den Bewohnern in
der Einrichtung.
Am 15. Dezember 1993 zog Heribert
Wild in die damalige Gruppe Georg ein.
1995 bezog Heribert Wild als einer der
Ersten das neu erbaute Wohnheim Frt.
Cajetan Pflügl.
Er und weitere Bewohner waren maßgeblich an der Namensgebung ihrer
neuen Heimat beteiligt.
Die Aussage von Heribert Wild war damals, laut einer Kollegin, „Entweder die
Gruppe wird Claudia getauft oder ich
zieh hier nicht ein.“ Der Grund dafür
lag an der großen Sympathie gegenüber
der damaligen Hauswirtschaftsleitung
Klaudia Bayerl.
Heribert Wild wurde miteinbezogen in
die Gestaltung der Gruppe. Sei es beim
Einräumen der einzelnen Gruppenräume oder dem Inventar, das komplett neu
angeschafft wurde.
Petra Groß, die damalige Wohngruppenleitung, erzählte mir, mit welch großem
Eifer sich Heribert Wild daran beteiligte
und wie sehr er sich freute, in einem
neuen Wohnhaus leben zu dürfen.
In den Anfangszeiten bezog Heribert
Wild ein Doppelzimmer, das er jedoch
bald gegen ein komfortables Einzelzimmer austauschte, welches er bis eine Woche vor seinem Tod noch bewohnte. Sein
Zimmer war für ihn ein aus zusammengetragenen „Wertsachen“ geliebter gemütlicher Rückzugsort. Dort fühlte er sich
wohl, das war bis zuletzt seine Heimat.
Leider musste er wegen seiner schlechten körperlichen Verfassung in seinen
letzten Tagen noch auf Gruppe Andreas
ziehen, welche ihn sehr herzlich aufgenommen haben.
Gleich an dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön an alle Mitarbeiter der
Gruppe Andreas für die tolle Zusammenarbeit und den liebevoll gestalteten
Abschied.
Auf der Wohngruppe Claudia war Heribert Wild über Jahre hinweg der „Küchenchef“. Er ließ auch keinen anderen
Bewohner neben sich gelten, da das
Austeilen und Portionieren der Essen
seine Aufgabe war, die er niemals abgegeben hätte.
Heribert Wild ging immer regelmäßig
und gerne seiner Arbeit in der WfbM
nach. Viele Jahre über war er in der Weberei bei Gerhard Kriechbaumer tätig,
wo er unter anderem sowohl für sich, als
auch für die Wohngruppe Teppiche webte, die bis zuletzt sein Zimmer zierten.
Jahre später wechselte er zur Landschaftspflege, welche ihm auch persönlich sehr am Herzen lag.
Leider wurde Heribert Wild 2007 vom
Krebs ausgebremst und musste seine
geliebte Tätigkeit im Außenbereich der
Einrichtung aufgeben und vorerst in die
Arbeitsgruppe Kartonage 1 bei Rainer
Späth wechseln.
Er beklagte sich jedoch nie und ließ
Chemotherapie und Bestrahlung geduldig über sich ergehen.
Er gewann vorerst den Kampf gegen den
Krebs, der jedoch Spuren bei Heribert
Wild hinterließ. Heribert Wild musste
viele Schmerzen aushalten.
Das hinderte ihn jedoch nicht daran,
wenigstens halbtags wieder zurück zu
Hermann Fischer in die Landschaftspflege zu kehren. Dort war er zufrieden
mit sich und der Welt.
In vielen Gesprächen lernte ich Heribert
Wild erst richtig kennen. Er erzählte viel
aus seiner Kindheit und seinem nicht immer glücklichem Leben. Jedoch beklagte er sich nie und wenn man ihn nach
seinem Befinden fragte, hieß es immer
„Passt schon.“
Mit großer Leidenschaft erzählte er
voller Stolz, dass er 1985 an den Ausgrabungen des frühmittelalterlichen
Gräberfeldes von Peigen in der Gemeinde Pilsting beteiligt war. Dabei
handelte es sich um ein Gräberfeld aus
dem späten 7. Jahrhundert. In einem
Buch des Archäologen Ludwig Krinner
wurde er sogar namentlich und im Bild
erwähnt, was ihn nicht zu Unrecht sehr
stolz machte.
Dieses Buch und ein weiterer Band davon waren seine großen Heiligtümer.
Obwohl ich persönlich wenig Interesse
an Ausgrabungen habe, schaffte es Heribert Wild mit seiner Liebe dafür, mir seine Bücher nahe zu bringen. Des öfteren
saßen wir zusammen und er erklärte mir
vieles über die Ausgrabungen, an denen
er beteiligt war. Er vertraute mir sogar
einmal dieses Buch über das Wochenende an, damit ich mich „mal einlesen
kann“, wie er damals zu mir sagte. Und
ich gestehe, mein Interesse an dem, was
Heribert Wild so faszinierte, war fortan
geweckt.
Sogar auf der Palliativstation beauftragte er mich, ihm jene zwei Bücher
zu bringen, da er sie dem behandelnden
Arzt zeigen wollte.
Heribert Wild interessierte sich außerdem auch sehr für alle Pflanzen und hielt
sich gerne im Freien auf. Oft lehrte er
uns Dinge über verschiedenen Bäume
und Pflanzen.
Unzählige Bildbände und Bücher über
Pflanzen und Natur waren sein großer
Stolz. Trotz der Masse an Büchern, die
sein Eigentum waren, fand er immer auf
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den ersten Griff genau jenes Buch, das
er uns zeigen wollte.
Sein Motto, was uns des Öfteren zum
schmunzeln brachte, war: „Blumen
haben in der Vase nichts verloren, die
gehören in den Garten„.
Eines seiner weiteren Anliegen waren
unsere Esel. In Insiderkreisen wurde
Heribert Wild sogar der „Eselflüsterer“
genannt. Dort verbrachte er gerne seine
Freizeit. Sogar das Straubinger Tagblatt
druckte vor Jahren einen einseitigen Bericht über ihn, der die Esel so liebte.
Neben seiner Steinesammlung war er
ein begnadeter Kalligrafie Künstler. Viele seiner, zum Nachdenken anregenden
Texte, zieren unsere Wohngruppe. Wunderschön verziert und bemalt bleiben sie
ein ehrendes Andenken an ihn.
Leider kehrte im Frühjahr 2014 der
Krebs mit voller Wucht zurück und
zwang Heribert Wild in die Knie. Er
ließ sich jedoch nicht unterkriegen,
entschied sich gegen eine weitere Chemotherapie und nahm sein Schicksal
an.
Auch als er sich von seinem Markenzeichen, den langen grauen Haaren und
seinem langen grauen Bart, verabschie-
den musste, trug er das mit einer Würde,
der Anerkennung gebührt.
Heribert Wild war zeitlebens ein eher
zurückhaltender Mensch, der gerne alleine war.
In den letzten Monaten und Tagen jedoch lernten wir einen völlig anderen
Menschen kennen. Er öffnete sich und
sprach über seine Wünsche, seine Ängste. Oft hatte ich den Eindruck, er wolle
nachholen, was er zu gesunden Zeiten
nie gesagt hat.
Auf der Palliativstation des Straubinger
Krankenhauses, auf der er kurze Zeit vor
seinem Tod noch behandelt wurde, befasste er sich auch mit seinem Tod und
Sterben.
Er akzeptierte sein Schicksal und beklagte sich niemals. Er äußerte genaue
Wünsche und wollte sich bewusst von
seinen Mitbewohnern und den Mitarbeitern verabschieden.
Heribert Wild war, auch wenn er das
nicht nach außen trug, dem Glauben
sehr verbunden. Sein Zimmer wurde von
unzähligen Kreuzen und Engeln geziert.
Zum Ende seines Lebens war er sicher
mit sich im Reinen und konnte gelöst
loslassen.
Nach seiner Entlassung von der Palliativstation zog er auf Gruppe Andreas,
wo er nur eine Woche später im Alter
von 58 Jahren am 4. November 2014,
ganz friedlich eingeschlafen, von uns
gegangen ist.
Kerstin Seidel
Wohngruppe Claudia
Rund 100 Menschen begehen
„Wege der Hoffnung“
Waldweihnacht der Barmherzigen Brüder mit der Pfarrei St. Peter
Bei der traditionellen Waldweihnacht
sind zwei Tage vor dem Heiligen Abend
rund 100 Menschen aus der Pfarrei St.
Peter mit der Einrichtung für Menschen
mit Behinderung der Barmherzigen Brüder zusammengekommen.
Fackeln und Kerzen erleuchteten den
Friedhof St. Peter, als die Gemeinde in
vier Stationen unter dem Motto „Wege
der Hoffnung“ einen Weg über den historischen Friedhof beschritt. Vor allem
die aktuelle Diskussion über die Begleitung von Flüchtlingen wurde im Gebet
und in meditativen Texten aufgegriffen.
Die Stationen wurden von Pastoralreferent Gerhard Kaiser, Astrid Freudenstein
vom Pfarrgemeinderat der Pfarrei, Martina Ritzenberger und Marco Schleicher
vom Pastoralrat der Einrichtung sowie
von Bewohnern und Mitarbeitern der
Wohngemeinschaft Haus Stephanus
gestaltet. Nach dem Segen durch Stadtpfarrer Franz Alzinger wünschte Pas-
toralreferent Gerhard Kaiser allen ein
gesegnetes Weihnachtsfest.
Marco Schleicher
Pastoralratsvorsitzender
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Psychose als Chance sehen
Ein wichtiger Beitrag zum besseren Verständnis psychischer Erkrankungen
Schweren Diagnosen, die das eigene
Leben stark beeinträchtigen, wird nicht
selten mit der Frage „Warum?“ begegnet. Auch bei der Diagnose „Psychose“
verspüren Betroffene das Bedürfnis
nach einer Antwort auf diese Frage. Eine andere Sichtweise dazu wurde uns
von zwei Autoren (und zugleich Betroffenen) näher gebracht: einen Sinn
in der Psychose zu sehen und sie nicht
als lebenslange Last für sich selbst zu
empfinden.
Veranstaltet durch die Psychosoziale
Arbeitsgemeinschaft Straubing (PSAG)
fand in der Straubinger Stadtbücherei
eine Lesung mit Klaus Nuißl, DiplomPsychologe, Vorstandsmitglied im Verein „Irren ist menschlich e.V. Regensburg“ sowie Stephan Eberle statt, die
gemeinsam mit 18 anderen Psychatrieerfahrenen das Buch „Der Sinn meiner
Psychose“ erstellt haben.
Nach der Lesung von Klaus Nuißl und
Stephan Eberle lud Luisa Aguiar, Vorsitzende der PSAG, die etwa 50 Anwesenden zu einem Dialog mit den Autoren ein. Das Interesse des Publikums
umfasste viele Themen, ein besonderes
Augenmerk fiel auf die Erfahrungen der
Autoren mit den Kliniken und mit den
verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Klaus Nuißl und Stephan Eberle
machten deutlich, dass eine gute Therapie auch die Beziehungen zum Therapeuten und zu den Pflegern beachten
muss. Menschen,
die aufgrund einer Psychose
eine stationäre
Therapie machen,
erleben sehr starke Ängste und
sind wegen ihrer
Wahrnehmungen
verunsichert. Geborgenheit und
Nähe können
die Therapie in
dieser Situation
(v.l.) Luisa Aguiar, Anna Höltl, Günther Edenhofer, Astrid Hierpositiv beeinflussen. Dass in den geist, Stephan Eberle und Klaus Nuißl.
meisten psychiatrischen Krankenhäusern Schwerpunkt einer Psychose leben, sind aber auch die
auf Psychopharmaka gelegt wird, be- Familie und der Freundeskreis und im
dauerten die Autoren. Klaus Nuißl Allgemeinen der soziale Rückhalt sehr
sprach sich außerdem dafür aus, dass wichtig.
nach Möglichkeit Behandlungen nur mit
Einverständnis des Patienten verabreicht Eine Möglichkeit der ambulanten Bewerden sollen. Für Menschen, die mit gleitung und Unterstützung stellt der Sozialpsychiatrische Dienst des BRK dar,
betonte Luisa Aguiar. Diese Hilfe kann
sowohl vor oder nach einer stationären
Info:
Therapie in Anspruch genommen werInteressierte an einer Vereinsgründen, wobei in der Regel Einzelgespräche
dung eines Straubinger Vereines
angeboten werden.
Psychiatrieerfahrener können sich
wenden an:
Luisa Aguiar und Günther Edenhofer
Sozialpsychiatrischer Dienst
(Geschäftsführer der PSAG) riefen nach
Siemensstraße 11 a
der Diskussionsrunde zur Gründung ei94315 Straubing
nes Straubinger Vereins für PsychiatrieTel. 09421/ 995230
erfahrene auf.
[email protected]
Luisa Aguiar
Förderverein Johannes–Grande-Schule
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung standen die Neuwahlen des
Vorstandes an.
Folgende Mitglieder wurden gewählt:
Martina Mohr
Andrea Müller
Petra Wintermeier
Diana Jäger
Hans Greipl
1. Vorsitzende
2. Vorsitzende
Kassenführerin
Schriftführerin
Schulleiter /
geborenes Mitglied
Unser langjähriger und engagierter
Kassenführer Anton Vetterl wurde auf
eigenen Wunsch hin nicht mehr gewählt.
Wir bedanken uns sehr herzlich für seine
hervorragende Arbeit und freuen uns auf
die Zusammenarbeit mit unserer neuen
Kassenführerin Petra Wintermeier.
Martina Mohr
(v.l.) Diana Jäger, Hans Greipl, Petra Wintermeier, Andrea Müller und Martina Mohr
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Zertifizierung, Übergänge, Neigungsgruppen und ein großes Fest
Förderstätte plant beim Klausurtag Schwerpunkte für das Jahr 2015
Die Jahresklausur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Förderstätte fand am 7. November 2014 auf Gruppe Alexander
statt. Die Diskussionen und Planungen standen unter dem
Eindruck des wenige Tage zuvor bestandenen externen Audits. Damit ist die Förderstätte erstmals neben den Bereichen
Heim, Küche und WfbM zertifizierter Betrieb nach DIN EN
ISO 9001.
Mit einem Rückblick auf das Jahr 2014 mit den umfangreichen
Umbaumaßnahmen im Altbau sowie der Neugründung der
Gruppe Salome begann die inhaltliche Arbeit des Klausurtags.
Bei der Planung für 2015 bildeten sich neben der erneuten
Zertifizierung, die wegen des Wechsels der Zertifizierungsgesellschaft bereits im Frühjahr wieder ansteht, folgende
Schwerpunkte heraus:
• Übergänge in die WfbM: Planung einer gemeinsamen
Gruppe
• Etablierung gruppenübergreifender Angebote in der
Förderstätte
Neben diesen fachlichen Herausforderungen wird 2015 auch
ein Festjahr: am 4. Mai 2015, dem Gedenktag des heiligen
Richard Pampuri, feiert die Förderstätte die Segnung der neu-
Mitarbeiter der Förderstätte bei der Reflexion des vergangenen
Jahres (v.l.): Christian Schwarzmaier, Manuel Veigl, Felix Hainz,
Tina Scheubeck, Stefanie Kolbeck, Silvia Kerbl und Sabrina Lankes.
en Gruppen Salome, Katharina, Alexander und Sophia und
gleichzeitig ihr 25-jähriges Jubiläum.
Marco Schleicher
Förderstättenleiter
Weihnachtsmarkt auf Haus Stephanus/
Antonius
Da unser Weihnachtsmarkt letztes Jahr vor allem bei den Bewohnerinnen und Bewohnern von Haus Stephanus/Antonius
so gut ankam, entschieden wir uns auch 2014 dazu, einen
besinnlichen Weihnachtsmarkt zu gestalten.
Aber so einfach ist`s dann doch nicht:
Kiloweise Plätzchen wurden gebacken und Marmelade eingekocht…. Weihnachtsengel und andere weihnachtliche Dekoration wurde gestaltet und vieles mehr organisiert.
Am 12. Dezember 2014 war es dann endlich so weit und dieses
Mal hatten wir uns ganz was Besonderes einfallen lassen und
Gruppenbild
mit Nikolaus
den Nikolaus höchstpersönlich engagiert. Dieser nahm unsere
Gäste in Empfang und verteilte kleine Gastgeschenke. Um
uns auf die besinnliche Adventszeit einzustimmen, übten wir
ganz fleißig ein paar Weihnachtsklassiker ein.
Eine Bewohnerin trug zudem noch eine sehr lustige Weihnachtsgeschichte vor.
Auch für das leibliche Wohl wurde natürlich gesorgt und die
„Grillmeister“ hatten alle Hände voll zu tun!
Viele schöne Begegnungen und Gespräche zwischen Freunden, Angehörigen und Betreuern kamen zustande, vor allem
an unserer gemütlichen Feuerstelle.
Die Bewohner und Mitarbeiter von Haus Stephanus und Antonius hoffen, dass dieser Abend allen so gut gefiel, wie uns
und sie vor allem ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest
hatten.
Ein herzliches Dankeschön wollen wir dem Nikolaus und
Musiker aussprechen, die sich an diesem Tag ehrenamtlich
beteiligten und den Markt so liebevoll mitgestalteten.
Veronika Jerabkova
Haus Antonius/Stephanus
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10-jähriges und 15-jähriges
Dienstjubiläum
Mehrmals im Jahr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit 10 oder
15 Jahren in der Einrichtung beschäftigt
sind, gemeinsam eingeladen, um dieses
Ereignis gebührend zu feiern.
Am 4. Dezember 2014 kamen ein letztes
Mal im vergangenen Jahr Mitarbeiter
aus verschiedenen Bereichen zusammen, um dieses Ereignis zu feiern.
Sabine Kaspar/Ausbildungsbeauftragte,
Sandro Hacker/WfbM und Franz Gastol/Wohngruppe Andreas und Fachschule konnten 15 Jahre Zugehörigkeit zur
Einrichtung feiern.
Anita Herrnberger/Fachschule, Jennifer Monn/Wohngruppe Lukas, Julia
Semmelmann/Wohngruppe Maria, Julia
Jungbauer/Wohngruppe Andreas, Stephanie Bobke/Wohngruppe Benedikt,
Anita Engelbrecht/Wohngruppe Anna
und Sabine Kusche/Wohngruppe Jakob
konnten das 10-jährige Dienstjubiläum
feiern.
Außerdem waren Anne Horn, Stephanie Bauer und Hans Greipl gekommen,
um den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen mit den Jubilaren zu verbringen.
Als Vertreter der Mitarbeitervertretung
ergänzte Karl Ringlstetter den Kreis.
Entschuldigt waren an diesem Tag Margit Langer/Verwaltung, Stefanie Bichlmeier/Förderstätte Gruppe Lucia und
Sladana Gierl/Nachtdienst.
„Langjährige Mitarbeiter haben einen
Wert, der mit jungen, frisch ausgebildeten Mitarbeitern, nicht so ohne weiteres
ausgeglichen werden kann. Denn nicht
(v.l.) Anne Horn, Sandro Hacker, Anita Engelbrecht, Franz Gastol, Julia Jungbauer, Hans
Emmert, Stephanie Bobke, Julia Semmelmann, Jennifer Monn, Karl Ringlstetter, Stephanie Bauer, Sabine Kaspar, Sabine Kusche, Anita Herrnberger und Hans Greipl.
nur das Fachwissen, sondern auch die
Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen, haben eine große Bedeutung“
betonte Hans Emmert in seiner Rede.
Weiter berichtete er, dass die Menschen
an der Basis den Erfolg einer Einrichtung ausmachen, denn nur wenn sich
die Menschen wohl fühlen und Betreuer
und Angehörige zufrieden sind, ist dies
für den Erfolg ausschlaggebend. Schon
Johannes von Gott sagte „Das Herz befehle“, heute würde man wohl von der
Persönlichkeit sprechen, die Mitarbeiter
einbringen und damit Gutes bewirken.
„Bleiben Sie uns treu, nicht nur der
Einrichtung, sondern vor allen Dingen
den Menschen mit Behinderungen“
wünschte sich Hans Emmert am Ende
und sprach sich dafür aus, dass langjährige Mitarbeiter Pioniere sein können,
die neue Wege und Pfade erspüren und
gehen können, damit die Herausforderungen der Zukunft gut gemeistert werden können.
Die Jubilare ließen sich feiern und
tauschten sich angeregt mit den Kollegen und Vorgesetzten aus. Die Themenpalette dabei war vielfältig und reichte
von Sportarten und Reisen über Tanzvergnügen bis hin zu der Schar von Kindern, die in diesen Jahren auf die Welt
gekommen sind.
ei
Treffen der Praxisstellenverantwortlichen an der Fachschule
Praktikanten, Fachschüler und Mindestlohngesetz im Blickpunkt
Am Buß- und Bettag hatte die Fachschule die Verantwortlichen der Praxisstellen
für die Fachschülerinnen und Fachschüler zum dritten Mal zu einem Treffen
eingeladen.
Schulleiter Hans Greipl konnte 25 Personen begrüßen, welche als Vertreter
der Kooperationspartner der JohannesGrande-Schule aus dem nieder- und ostbayerischen Raum der Einladung gefolgt
waren. Dadurch kam zum Ausdruck, wie
breit und differenziert mittlerweile die
Praxis der (externen) Fachschüler ist.
So sind diese vielfach im Kinder- und
Jugendhilfebereich vom Kindergarten,
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heilpädagogisch orientierten Tagesstätten, Schulen und Internaten,
bis hin zum Wohnen im Heim tätig.
Im Erwachsenenbereich erstreckt
sich die Bandbreite der praktischen Tätigkeit von Förderstätten
und Werkstätten bis zur Praxis in
unterschiedlichsten Wohnformen,
von ambulant unterstütztem Wohnen bis zum Wohnen in größeren
Einrichtungen.
Dies spiegelt die wachsende Ausdifferenzierung der Unterstützungs- und Assistenzformen für
beeinträchtigte Menschen in allen Altersstufen wieder, die vom
Träger der Schule in der eigenen
Einrichtung und den verschiedenen Trägern im Einzugsbereich der
Fachschule angeboten werden.
Dieser Bereich hat eine Nord- Übersicht Einzugsgebiet der Praxisstellen
Süd-Ausdehnung von Kelheim/
Regensburg über Deggendorf/ Plattling Ausbildung integriert ist.
bis Passau/ Bad Griesbach und reicht Daher ist für diese volljährigen Persoim Westen von Landshut/ Dingolfing/ nen seit Januar 2015 der Mindestlohn
Landau bis östlich Viechtach/ Regen/ zu zahlen, was viele Einrichtungen und
Zwiesel, und weiter in den südöstlichen Träger vor Probleme stellt, da die entsprechende Refinanzierung im Moment
Raum bis Freyung/ Grafenau.
Die große Ausdehnung und die Anzahl nicht gegeben ist. Die Sichtweisen und
der anwesenden Verantwortlichen zeigt Möglichkeiten dazu wurden von den
die Wertschätzung für die Fachschule, Anwesenden kontrovers diskutiert,
wobei die Vorgehensweise trägerintern
die im Gespräch auch geäußert wurde.
Wichtige Themen des Treffens waren teilweise noch nicht endgültig klar ist.
neue Entwicklungen im Bereich der Ausgedrückt wurden jedoch die eventuFachschulen, die Hans Greipl auf- ellen Schwierigkeiten oder auch Chanzeigte, unter anderem wurde die neue cen für die Gewinnung neuer AuszubilFachschule der Barmherzigen Brüder dender, die sich durch das Mindestlohnin Tegernheim bei Regensburg kurz gesetz ergeben könnten.
Hans Greipl deutete an, dass eine Umvorgestellt.
Das momentan brennendste Thema für stellung der Ausbildung, angelehnt an
alle Beteiligten war das ab 1. Januar die Erzieherausbildung mit integriertem
2015 geltende Mindestlohngesetz. Dazu Praktikum, ein möglicher Weg wäre,
gab die Leiterin der Personalabteilung dies jedoch durchdacht und vor allem
der Einrichtung, Monika Brunner, einen vom Kultusministerium genehmigt
kurzen Überblick und den momentanen werden muss.
Stand der eventuellen Auswirkungen für Diese, von allen momentan als unsidie praxisintegrierte Ausbildung an der cher gesehene Situation, führte fast
zwangsläufig zum nächsten großen
Fachschule.
Die Fachschüler werden in unserer Ein- Tagesordnungspunkt des Treffens. Darichtung und vielen der kooperierenden bei diskutierten die Teilnehmer, wie
Einrichtungen bereits Mindestlohnge- man vor dem Hintergrund von immer
weniger jungen Menschen, mit immer
setz-konform vergütet.
Das Gesetz betrifft Praktikanten unter größeren beruflichen Chancen, künftig
18 Jahren, sowie Personen im Bundes- für den Bereich der Assistenz von befreiwilligendienst oder FSJ (Freiwilliges einträchtigten Menschen Praktikanten,
Fachschüler und (damit) Fachkräfte in
Soziales Jahr) nicht.
Es wirkt jedoch in vollem Umfang für ausreichender oder sogar steigender
volljährige Praktikanten, da das „Vor- Zahl gewinnen kann.
praktikum“ der Fachschule nicht in die Hier berichteten vor allem die Ausbil-
dungsbeauftragte der Barmherzigen Brüder, Sabine Kaspar und
die Beauftragte der Lebenshilfe
Regen, Sandra Kusy, über ihre
Werbestrategien und Bemühungen in Schulen und bei Berufsbildungsmessen, aber auch in der Begleitung der aktuellen Praktikanten
und Fachschüler.
Deutlich angesprochen wurde
von den Anwesenden, dass im
Hinblick auf die Konkurrenzsituation mit Handwerk, Industrie,
Dienstleistung und breiteren Studienmöglichkeiten eine angemessene Vergütung von Beginn an eine
nicht unerhebliche Rolle bei der
Entscheidung junger Menschen
spielen kann. In dieser Hinsicht in
Zukunft Lösungen zu suchen und
anzubieten, sahen sich alle Verantwortlichen trägerübergreifend in
einem Boot.
Im Bereich Nieder- und Ostbayern laufen für die Betreuung behinderter Menschen zurzeit weitere Bauvorhaben oder
sind in der Planungsphase, wodurch etwa 120 zusätzliche Fach- und Hilfskraftstellen innerhalb von fünf Jahren entstehen, sodass die Gewinnung von Auszubildenden eine zentrale Rolle spielt, um
diesen Bedarf decken zu können.
Um die Vernetzung in diesen Fragen,
vor allem aber in der Ausbildung, in
Zukunft zwischen Praxisstellen und
Fachschule noch zu stärken, stellte nun
die Dozentin Maria Gangl das Treffen
der Praktikanten am Freitag, 16. Januar
2015 vor. Dabei erläuterte sie Gedanken
und das Programm und definierte den
genauen Adressatenkreis aus Sicht der
Fachschule.
Abschließend sammelte Moderator Alfred Flach noch Stimmen zum Turnus
von weiteren Treffen der Praxisstellenverantwortlichen. Übereinstimmend
werden diese Treffen gewünscht, im
Abstand von ein bis zwei Jahren, vor
allem, wenn aktuelle Themen, wie zum
Beispiel das Mindestlohngesetz, vorliegen.
Hans Greipl bedankte sich bei allen Teilnehmer/innen für das sehr konstruktive
Treffen und lud zu einem abschließenden Mittagessen ein.
Alfred Flach
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Jahresabschlussfeier der Werkstatt
und Förderstätte
Traditionell wird vor der Weihnachtspause der Eustachius Kugler-Werkstatt
und Richard Pampuri-Förderstätte eine
Jahresabschlussfeier mit allen Beschäftigten gefeiert.
Eingestimmt wurden alle in der Johannes von Gott-Kirche in diesem Jahr mit
einer Andacht, die den Flüchtlingen auf
dieser Welt gewidmet war. Mit den Worten „Auch Maria und Josef waren vor
über 2000 Jahren nicht in ihrer Heimat.
(v.l.) Günther Minten, Reinhard Schlegel,
Alexander Brandtner, Vinzenco Paratore,
Alexander Hahn, Harald Auer, Thomas
Niedermeier, Herbert Kaltenmark und
Franz Schwarzmüller.
Auch sie kamen in die Fremde und suchten eine Herberge“ stimmte Fachdienstleiterin Anna Höltl die Anwesenden
auf die Andacht und das Thema ein. Im
weiteren Verlauf wurden verschiedene
Gegenstände nach vorne gebracht, die
Menschen das Gefühl geben können,
sich geborgen, zugehörig und geliebt
zu fühlen. Beispielsweise ein Tisch, an
dem Menschen zusammensitzen können
und von der langen Reise erzählen können. Brot, das mit den Menschen geteilt
werden kann, die um Einlass bitten oder
eine Laterne, die den Menschen Wärme spenden soll und Licht in die Welt
bringt. Pastoralreferent Gerhard Kaiser
las anschließend an diesem Tisch die
Weihnachtsgeschichte vor und sagte,
dass es schön wäre, wenn alle in Gedanken diesen Tisch mitnehmen und
anderen Menschen Gutes tun können.
Nach der Andacht ehrte Werkstattleiter
Harald Auer gemeinsam mit Alexander
Hahn, dem Vorsitzenden des Werkstattrates, die Beschäftigten Reinhard
Schlegel und Franz Schwarzmüller für
ihre 20-jährige Tätigkeit, sowie Alexander Brandtner, Luigi Cauzzi, Herbert
Kaltenmark, Thomas Niedermeier und
Vinzenco Paratore für ihre 10-jährige
Tätigkeit in der Eustachius KuglerWerkstatt. Großen Dank sprach er auch
an Günther Minten für seine ehrenamtliche Tätigkeit aus.
Die Beschäftigten ließen diesen Tag anschließend in den Werkstatt- und Förderstättengruppen adventlich ausklingen.
ei
Gruppenübergreifendes Angebot
Eine Adventsfeier mit Gruppe Claudia & Gruppe Michael
Draußen von Gruppe Claudia kamen sie
rein. Die Rita und der Lucky, wie fein.
Auch der Gerhard kam vorbei und die
Melanie begrüßte alle um Punkt Zwei.
Ludwig und Waltraud
Gemütlich ist`s bei uns Zuhaus und
machten alle Lichter aus.
Nur der Adventskranz war zur erkennen,
da zwei Kerzen brennen.
Gemeinsam sangen wir Weihnachtslieder und die Rita begleitet uns mit ihrer
Gitarre, immer wieder.
Alle Gäste tranken viel Punsch und erzählten uns ihren Weihnachtswunsch.
Es wurde gelacht, viele Späße gemacht
und auch ein Weihnachtsreim, musste
unbedingt sein. „Es ist Advent und alles
rennt.“
In der Luft, dieser Duft von Punsch,
Lebkuchen und Plätzchen.
Die Bäuche waren allmählich voll und
alle fanden die Adventsfeier richtig toll.
Wir bedankten uns bei Lucky, Rita
und dem Gerhard für den Besuch und
wünschten ihnen ein „Frohes Fest und
Rita sorgte für die musikalische Umrahmung
einen guten Rutsch“, somit ist jetzt
Schluss!
Waltraud Wittmann und
Melanie Diermeier
Wohngruppe Michael