08a Salbe selbst gemacht

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08a Salbe selbst gemacht
Salbe selbst herstellen
08a Medikamente
Selbst gemacht …
Wir stellen ein Medikament her
Arbeitsauftrag:
Ziel:
Material:
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Sch’ lesen Text über die Salbenherstellung
Lehrperson zeigt die Arbeitsgeräte
Klasse bereitet die Salbenherstellung vor und stellt
Salbe her (sammeln und durchführen)
Sch’ beschreiben den Vorgang im Arbeitsblatt
Sch’ geben der Salbe einen originellen Namen
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Erarbeiten des Experimentes
Notation, vorbereiten
Experiment durchführen
Selbst dokumentieren
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Texte, Arbeitsblatt
Material gemäss Rezepten
Kochstelle (Kochplatte)
Kräuter, Blüten
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EA
Arbeitsgruppen
Plenum
Sozialform:
Zeit:
60 Minuten
Zusätzliche Informationen
ƒ Information 1: Sch’ arbeiten in Gruppen nach Anleitung (Achtung
Hitze!).
ƒ Information 2: Die Salben können auch zu Hause mit der Mutter
umgesetzt werden.
Weiterführende Ideen
ƒ Idee 1: Eine neue Salbe erfinden (Kräuter und Wirkung beschreiben).
ƒ Idee 2: Wald-/Wiesenspaziergang mit Kräutersammeln.
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Salben
Salben für den Eigenbedarf
sind relativ einfach selbst herzustellen. Hintergründe, Rezepte und auch
wichtige Kräuter zur Verwendung …
Bevor Apotheken und Pharmaindustrie Pillen, Pulver und Salben mixten,
war es für die Menschen eine Selbstverständlichkeit, ihre Heilmittel selbst
herzustellen. Dieses Wissen geriet durch die bequemeren Fertigpräparate
leider zunehmend in Vergessenheit. Und das, obwohl gerade die
Zubereitung von Salbe kinderleicht ist.
Die Grundlagen der Salbenherstellung
Dennoch gibt es auch hierbei einige Dinge zu beachten. So lautet das
erste Gebot: möglichst sauber arbeiten. Die Arbeitsfläche muss
gereinigt, alle Geräte möglichst heiss abgewaschen sein, da alle Reste
anderer Substanzen die Salbe schimmeln lassen könnten.
Material
Zudem muss das richtige Werkzeug genutzt werden. Metall ist schlecht
geeignet, denn es reagiert chemisch mit vielen Substanzen und
beeinträchtigt die Wirkung. So nimmt der Salbenmacher Holz, Porzellan,
Emaille oder feuerfestes Glas für seine Arbeit.
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Zunächst benötigt man ein Holzbrettchen zum Schneiden der Kräuter,
die der Salbe zugefügt werden sollen, dazu ein Messer, einen Holzlöffel
zum Rühren und einen Mörser zum Zerkleinern der Pflanzen. Zudem eine
Pfanne zum Schmelzen des Fettes, einen Topf zum erneuten Erhitzen der
Mischung, ein Leinentuch zum Abseihen und zwei bis drei saubere,
verschliessbare Gläser. Auch ein Messlöffel oder -becher, eine
Waage und ein Thermometer sind von Vorteil, wenn auch nicht
unbedingt erforderlich.
Die Salbenbasis
Grundsätzlich gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, Salben selbst
herzustellen.
Als Grundlage wird Vaseline, Bienenwachs, Schweineschmalz,
Kokosnussöl oder das in Apotheken erhältliche geruchsneutrale Eucerin
verwendet.
Der Grundstoff wird in der Pfanne erhitzt, bis er geschmolzen ist, um
dann zur Herstellung der Salbe frische oder getrocknete Kräuter in das
lauwarme, gerade flüssig gewordene Fett einzurühren. Dabei sollte man
die Pfanne vom Feuer nehmen. Dieses Gemenge lässt man ziehen und
erkalten, wodurch die fettlöslichen Inhaltsstoffe ausgeschieden werden.
Anschliessend wird die Mischung erneut langsam verflüssigt, filtriert, in
saubere, verschliessbare Gefässe gefüllt und kühl gelagert.
Ein einfaches Rezept – die Zubereitung einer Ringelblumensalbe
Dieses alte Hausmittel zur Heilung von allerlei Hautkrankheiten,
Verletzungen, Ausschlägen, Flechten, Fusspilz, offenen Händen,
Krampfadern, Geschwüren und auch Warzen können wir leicht selbst
herstellen.
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Die Ringelblume finden wir bei
uns in Gärten, in wärmeren
Gegenden, aber auch
wildwachsend in der Natur: Der
aufrechte Stängel (etwa 40
Zentimeter hoch werdend) ist
stark verzweigt und wird von den
länglichen Blättern umfasst. Die
Blüte hat einen Durchmesser von
drei bis sieben Zentimetern, ist
orange, hell- oder dunkelgelb.
Für unsere Salbe reicht eine Handvoll Blüten, die wir klein schneiden und
gegebenenfalls im Mörser weiter zerkleinern. Zeitgleich können bereits
100 bis 200 Milliliter Olivenöl erhitzt werden. Es ist durchaus möglich,
diesem auch noch 20 bis 40 Gramm gereinigten Bienenwachs beizugeben.
Ist beides geschmolzen und gut vermengt, fügen wir die Blüten hinzu.
Diese Mischung lassen wir einige Minuten auf kleiner Flamme auskochen.
Dabei darf das Olivenöl nicht zu heiss werden, damit die Blüten nicht
verbrennen oder gar zu rauchen beginnen.
Im Anschluss filtern wir das Öl ab, rühren die noch flüssige Masse gut
durch, füllen sie in geeignete verschliessbare Gefässe ab und lagern sie
vorteilhaft kühl. Ist das Gemenge erkaltet, ist die Salbe fertig und
einsatzbereit.
Andere Möglichkeiten der Salbenzubereitung
Salben können auch mit Tinkturen oder
ätherischen Ölen hergestellt werden, indem man
diese in das auf etwa 40 Grad abgekühlte Fett
einrührt. Zudem gibt es noch weitere
volksmedizinische Methoden:
Vier gehäufte Hände frischer Kräuter sind
klein zu schneiden. Dann werden 550 Gramm
Schweineschmalz so erhitzt, als würde man
Fleisch anbraten wollen.
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Die Kräuter sind in das heisse Fett zu geben, kurz aufzuheizen und
umzurühren. Jetzt nimmt man die Pfanne von der Flamme, deckt sie ab
und stellt sie über Nacht kalt. Am nächsten Tag das Fett erneut leicht
erwärmen und durch ein Leinentuch filtern.
Die noch warme Salbe kann nun in Gläser oder Salbentiegel gefüllt
werden und ist bis zu drei Monaten haltbar.
Fette, Öle und Wachs
Einen halben Anteil geklärter Butter
(Butter erhitzen, Schaum abschöpfen), einen
Viertel Anteil Sonnenblumenöl und einen
Viertel Anteil Bienenwachs gemeinsam
unter Rühren erwärmen, kleingeschnittene
Kräuter beifügen, ziehen lassen, über Nacht
auskühlen und am nächsten Tag wieder
erwärmen und durchseihen.
Möchte man eine Salbe mit Bienenwachs
und Kräuteröl herstellen, nimmt man die
entsprechenden frischen Kräuter, übergiesst
sie mit gutem, schwerem Öl (beispielsweise
Olivenöl), bis sie gut bedeckt sind, und lässt
das Ganze drei Wochen an einem warmen Ort stehen. Danach filtert man
sorgfältig ab. Dazu eignet sich erneut ein Leinentuch, alternativ kann man
auch einen Kaffeefilter nutzen.
Das gefilterte Öl kann man nun auf etwa 40 Grad erwärmen und mit
geschmolzenem Bienenwachs so mischen, dass auf etwa 100 Milliliter Öl
zirka fünfzehn Gramm Bienenwachs genommen werden (zwei Gramm des
perlenartigen Bienenwachses entsprechen rund einem Messlöffel). Danach
verfährt man so wie bei den anderen Zubereitungsarten.
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