Neue Zürcher Zeitung vom 01.04.1944

Transcription

Neue Zürcher Zeitung vom 01.04.1944
Weitere Augenzeugenberichte aus Schaffhausen
Drei amerinanisthe staffeln
!
vormittag
Neuhaus», !. April. lü» 8'Tel.)
Heute
»« ich in Neuhausen beschäftigt
belchältial und zufällig
xusallia in der
Nähe der latholifchen Kirche Neuhausen. Ale um
l« Uhr 3« Fliegeralarm gegeben wurde, begab
anfliegenden
ich mich aus den Kirchturm, um die
Vomber in ungestörter Beobachtung sehen zu tonnen.
Anfänglich
horte man nur da« tiefe Brummen der an.
l
fliegenden Stösseln,
welche
Richtung
sich
au» südlicher
näherten.
Plötzlich trat eine Staffel von rund dreißig Ma.
schinkli au» einer Wolle heiau«. und al« ich alle
Maschinen deutlich sehen tonnte, wurde von einer
Rauchsignal abgeworfen.
Maschine «in dreifache»
Kurz nach diesem Abwurf fiel eine ganze Serie
Bomben auf die Anhöhe oberhalb Flurlingen
gegenüber
glaubte anfänglich, e»
Neuhausen. Ich
handle
jedoch bald beutlich,
sich um eine Flabbatterie. Ich fah
einschlagende Nomben
daß e» sich um
in
großer
dumpfem
muhte,
Kra.
Zahl handeln
welche mit
explodierten und Staubwolken
chen und Detonationen
gegen
aufwarfen. Diese Staffel drehte
Neuhausen zu
ab und verschwand Richtung deutsche» Gebiet.
Etwa zwei Minuten später lam die zweite
flog vorbei,
Staffel. Diese
ohne etwa» abzuwerfen. C«
näherte sich noch »ine
Staffel: diese lam in
direkter Richtung au« Lüden und nahm, wie die vor»
hergehende. Kur«
direlt über die Stadt Schaffhausen.
Rauchsignal schlugen
wieder eine
Nach einem einzelnen
große
Zahl Vomben Bombardierung,
auf der gleichen An»
und ich
hohe ein wie bei de« ersten
plötzlich in Richtung
sah. wie sich
Schönhausen «in
Vtaubpilz
dumpfen Dctonatio»
nach dem andern unte«
nln übe« die Stadt hin erhob.
E» handelte fich u« zahlreiche Bombenabwürfe
über de« ganzen Stadtgebiet au« der Richtung
Flurlingen.
V«nbardi«ung
Diese
ha» sich also von
Flurlingen her über die ganze Stadt
ergossen, da»
heißt also von d« Bindfadens»»!« her. Plötzlich war
die ganze Stadt, soweit ich sie überblicken tonnte, in
diele <;ch«a«z« ««.lichtvollen gehüllt und
oon^ dunkelroten Feuerblltzen durchzuckt,
worauf fich die Vomber wieder in nördlicher Rich.
tung entfernten.
Sofort sah man Lustschutzmannschaften. Feuer,
wehrauto» us«. gegen dl« Stadt zusah««, in der
sehr viele hause« und auch Geschäftshaus« brannten.
Auch der Bahnhof «hielt einen Volltreffer.
Um l2UH« wüteten Immer noch sta«l« Brande,
Zugsverbin»
welch« fich teilweise noch ««»dehnten. Die
düngen sind
natürlich unterbrochen. Ich muhte von
abfahren,
um
Neuhausen
nach Zürich zu lommcn. Es
gefallen sein,
müssen auch noch Bomben in den Rhein
denn e» wurden viel« tot« Fische den Gl«om herab»
getrieben.
stern fahnden nach Brüdern. Auf allen Gesichtern
Zerstörte Kunstschätze
Trauer und Leib, Hoffnung und wieder Verzweiflung.
Abteilung des
Muller, als plötzlich ed i Mel»
Der Konservator der historischen
Glücklich das Gesicht der
düng eintrifft, die Kleinkinder wären durch die Km. Museum» zu Allerheiligen schreibt un«:
Südflügel
dergärtneiin unverzüglich in den Luflfchuhkcller ge»
Allerheiligen
ist in
Unser schöne« Museum zu
geworden, aus dem so
wenigen Minuten ein
bracht worden. Die Kinder seien unversehrt. Dank»
Invalide
bar sind die Eltern den Lehrern gegenüber, die ihre sinnvoll organisierten Klostermuseum ist «in pracht,
«««gebrochen, in
Klassen in den Luftschutzkeller befahlen. Trotzdem voller Teil durch das Bombardement
Ungewißheit.
sich
vorher
herrscht
Trümmer gelegt, verkohlt. Der Westtrakt, der die
>;e« Grauen«:
eine Gruppe von sieben bi« neun
Kunstabteilung beherbergt, die historischen Zimmer
Menschen, die dort vorher offenbar auf ihren Zug
Verwüstungen
prähistorischen
Die
und im Souterrain wichtige Teile der
gewartet hatten, lagen tot ober
schwer verletzt
großen Teile
Abteilung
vernichtet. Der
ist zu einem
April.
auf dem Boden, darunter auch Frauen und Kinder.
Nach den letzten Fest,
schaffhausen. 2.
eingestürzt
aus den
später schlug
l)üuschcn«. Um
Bruchteile einer Sekunde
des
die Bombe ein. birett in den
Bahnhofgebäude», ,n dem
be>;
sich da« Nahnhofbureau
iant>;.
fand.
Der Sprung hatte dem Offizier das Leben gerettet.
gestanden hatte, bot
Dort, wo er
ein Bild
dritte
Die Offiziere, bi? sich noch nicht zum Bahnhof begeben
hatten und vor dem Hotel oder dem Billettschalter des
geblieben waren,
knapp
Bahnhofs stehen
sind dadurch
dem Tode entronnen. Die Offiziere vor dem hotel und
auf der Straße zwifchen Hotel und Bahnhof wurden
durch die Wuchl de« Luftdruck« zum Teil
beteiligten
sogleich an den Ret»
worsen. Sie
tungOalbeiten auf sich
dem Bahnhof. Verwundete
geborgen
wurden
und Schulmaterial, unter dem man
Verwundete oder Tote vermutete, weggeräumt. Nl« sich
einer der Offiziere späte« aus einem Polizeiposten be»
Anweisungen erfolgten,
fand, von wo au«
behördliche
Eindruck, daß die Behört»? die
hatte er den
Organisation bestimmten
glän.
der ersten
fpontane. kluge An.
zend in de« Hand hielt und durch
ordnungen
da«
Gebot
Stunde
der
trefflich
erfüllte.
April. <;""««.)
Wir befanden
«chaffh««!««. 1.
Beginn de»
un» bei
Bombardement« auf erhöhter Lage
in Neuhausen. Die «rst«n Vomben fielen auf den
Abhang de« « ° l i «
»u, dem Wald stiegen zahl,
h
«eiche Rauchfäulen
l
st.
auf. Vald lohte au» einem allein»
stehenden hau» außerhalb Feuerthalen ein Feuer auf.
Dumps«
waren gleich hernach
au» d«l Richtung der Stadt zu hören. Der Rauch au«
gegen zwanzig Einschlägen
verdichtet« sich zu einer
graugelben Decke, die da» ganze Stadtgebiet
einzu.
Detonationen
Vogen, von
hüllen schien. In einem weiten
Feuerthalen
über den Rhein bi« zum erhöhten Breitequartier,
züngelten
Flammen au» zahlreichen Dachstöcken aus.
kamen
der eiligen
in
Auf
da»
schwer
Da» ist da»
wir
Rückkehr in die Stadt
MUHlenenquartier.
betroffene
alt« Industriegebiet von Schaff.
Dl« Bewohner der gefährdeten häuser trugen
langen
ihre Habe auf dl« Straße, an deren Rand sich inSpiegel.
umge>;
Hilfeleistung
Erste Hilfsmaßnahmen
l. April. l»»'T«l.) Unmittelbar
«chaffh««»««.
nach
der Bombardierung wurden an verschiedenen Stellen
der Stadt mit Farbstift beschriebene Plakate ausge.
hängt:
Wehrpflichtigen und
«Alle
Ortswehrleute von
Rettungsdienst einrücken.
Schaffhausen sofort zum
Uniform. Kein Gepäck Ort: Gega»Sch»lha»s lGclt».
haus»Gartenfchulhaus)/
Aus»
Außerdem eilten
in die verschiedenen Gassen und Winkel, die
«ufe«
die wehrfähige Maniifchaft jeden Alter« aufforderten,
unverzüglich beim Spital
sich
zu besammeln. Aus dem
Platz de« Gelbhau«.Gastenschulhausr» wurden die ein»
getroffenen Männer und
Gruppen ve»
Pfadfinder z»
Verfügung des
ge.
sammelt und zur
Platzkommando«
stellt.
Die verfchledensten Waffengattungen und Alters.
Sappeure
Nassen waren vertreten. Väter und Söhne.
und Mineure wurden zu Bergungsarbeiten
abkommandiert. Pfadfinder. Kadetten besorgten den
Verblndungsditnst. Soldaten unter Führung
von Offizieren und Unteroffizieren der verschiedensten
Grade und Waffengattungen eilten, je nach den ein
gehenden Meldungen,
in kleinen Formationen an die
Unglllcksstcllen
Hilfeleistung oder
zur ersten
sperrten gefährdete
liegt in einer
Häuser ab. Noch
kleinen Nebcogasfe ein nicht detonierter Blindgänger.
Von de» Häusern fallen Ziegel und Ballen. Flamme»
lodern au« den Mauern. Zahlreich laufen die Hiobs>;
Später lam der vielbeschäftigten
botschaften ein
Feuer
wehr, der Ortswehr und der einheimischen Bevölkerung
in der Nachbarschaft stationierte» Militär zu Hilfe.
Der fchwarze Stahlhelm und die in Gruppen auf ihre
zeigen,
Plätze marfchlerenden Soldaten
daß die Flil,
lung die Lage bereit» überblickt und die Organisation
Möglichste
an rascher Hilse das
leistet.
Bergungsmannschaften
Die
arbeiten
mit größter Hingebung, trotzdem an verschiedene»
«tellen die Hosfmmg immer kleiner wird, nocl
Lebende berge» zu lönne». Daß diese Arbeite» mi>;
Gefahren verbunden sind, erlebten wir vor de»
Regierungsgebäude. Soldatm
»nd Luftschutz arbeitete!
mit Pickeln »nd Schausein an einem Trichter. »»
festzustellen, ob er noch einen Blindgänger berge.
Plötz
Schlag.
Deckung; e
ein
d i
lich ein Knall
nehmen
Gasleitung
geborsten,Wir
und das ausströmende
ist
Gas entzündet sich. Eine hohe Stichflamme lodert
nipor.
Kommandoposten
Ans dem stadtpolizei
der
Hausen.
Reihen Bettwäsche. Kommoden. Kinderstücke.
Bücher usw. häuften. Je wetter man in die Stadt ein»
drang,
desto verheerende« erschien der Schaden. Die
Tramverbindung
nach Neuhausen war
Straße mit der
blockiert durch ausgerissene Tramschienen
Leitungsdrähte. Die
und herabhängend«
Zufahrt von
.geräten wa«
dadurch in
Feuerwehrmannschaften und
schwierig. Die alten
dem meistbedrohten Quartier sehr
baufälligen häuf«, wurden
und zum Teil
rasch von
greifenden
ergriffen.
dem Hause und im Gang drängen sich die
forgt
cute. die Wache
für Ordnung. Lln erschüttern,
fragen
Kinder»,
e« Bild: Verletzte Mütter
nach ihren
ie au« dem Kindergarten »och nicht »ach Hause z»>;
ückgclehlt
sind. Söhne suche» ihre Väter, die in de»
Vor
ombardierlen Fabriken arbeiteten. Pfadfinder. Orts,
ochrleutt und Soldaten »rösten weinende Knaben und
Mädchen, die ihre Eltern nicht mehr
finden. Schwc»
'teilungen
hat erst das
^verfliegenden
,,
und
worsen. Der Abwurf
nachdem das letzte Gr»
Jagdflugzeug,
schwade« von einem einzelnen
»essen Nationalität bisher nicht feststellt werden
konnte,
worden war. Lie sslug»
lichtung war genau
Ost'Wcst. Die Vombcn worden
Veränderung der Flugrichtung abgeworfen. Die
ohne
gerade,
angerichteten Zerstörungen
ziehen sich daher ale
d i S'abl.
etwa hundert Meter breite strecke durch e
gelegenen
wobei vor allem die am Rhein
Industrie»
und Wohnquartiere betrosfen wurden, nämlich die Ge>;
biete rechts und links der Baumgartenstraße »nd der
Fortsetzung
geladt
d i
e
bildenden Rhein» und Mühlen»
angerichteten
Schilden sind
straße. Die in diesem Gebiet
angegriffen
Saal
de«
Fliegeralarm am Sonntag
katholischen
vollständig,
da» Gebiet zwischen dem Stadtkern und dem Rhein
betroffen hat. während der nördliche Teil der Stadt
geblieben
»st. Glücklicherweise herrscht Wind
verschont
Fe»«r>;»ehren.
stille und erleichtert so dl« Arbeit der
schwierig
«
n
n
g
e
den
in
Straßen der Altstadt sehr
dl« sich
gestaltet. Weitere
Feuerwehrmannschasten wurden au«
»«item Umlrel» de« zürcherischen Nachbarschaft bei
gezogen.
Um l? Uhr ist die Stadt immer noch ohne
zeigt
Stromversorgung;
die Bahnhofuhr
noch
immer dl« Vchrecken«mlnut« von 10 Uhr 55 an.
Vombenelnschlag beim
Vahnhof
ck,
N?«le5l»i««,«
von Ie^a///l«lu«!n
i)i>;
«ei«<;b»<;»«»//«nen
Öl«''
ic^saf/iert. i)i» bei
?/eil» «eben <;/,', /7u«>;
<;<;»« «n<;l
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americani«/.««
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e^ennl»»s. «iast ein «ene.,.«
f7<;icüenb«»mb<;,f<;iemenl
ilattze»
/«nt/en Hat.
«»5 »»»
für
kulturellen
der Promenade ist
7»lan
Nil»
un«
verloren sind, daß der Luther von Cranach nicht
mehr besteht »nd daß alle unsere Schauhäusermeister früherer Jahrhunderte, die Gemälde
Schnetzlers. Schalck»» u.a. sür un» verloren sind. Die
eingebauten
historischen Zimmer im Westtrakt Nnd
finanzielle Beihilfe
Rundgang
durch die Stadt
unserem
Auf
Zeugen einer traurigen Zerstörung, die
würben wl«
April, kl. N. «lnige Offiziere, oll
«chaffhouftn. 1.
au« einem Kurs« entlassen »orden waren, verliehen
gegenüber
dem Vahnhof. um den bereit
«in Hotel
besteigen.
Zug
In die
nach Winterthur zu
stehenden
Augenblick überflog ge«ad« eine
Massel die Stab
fem
schaffhausen, wobei diese Formation zweimal in schar
abdrehte, fo daß der Eindruck entstand, dl
fem Winkel
Flieger
mühten dem Flabfeuer ausweichen
fremden
Offizier«,
die den Bahnhof betraten, hielten dl
Dl«
Augenblick
zu höre
D e t o n a t l o n e n. dle in diesem
waren, fü« da» Feue« der Fliegerabwehr. Al» st« zu
gerad«, wie eine Bomb« al
blickten, fähen
sie
höh»
de, Luft aus den Bahn
«in weiße« scharf«, Strich ln
Vin Leutnant, de« sich gerade beim süd
Hof zufauste.
Eingang
Bahnperron befand,
warf sich m
zum
liehen h«chtfp«ung
in da» Innere de» Warte
einem
2t i minikabinette«
Hilfsaktionen
Flammen
lieber Bahndämme und von Wasser überströmte
Wog
den Stadtkern
muht«n wir un» den
Geleiseanlage inder 8. v. 2. nach
bahnen. Dl«
unterbrochen,
die der
wurde
dreifach
Neuhausen
einmal, und die Bahndämme
deutschen Reichsbahn
Um»
meerbreit«
Auf
auf.
Trichter
zahlreiche
welsen
wegen erreichten wir so da« Stadtgebiet. Die Anlage
Fäsenstaubpromenade hat Schaden ge>;
der
schlug
unmittelbar bei dem nach
litten. Vine Bombe
Weltkrieg
dem
errichteten Franzosendenlmal ein.
V«««ln»hause» in
der de«
betroffen
Weg«
»«»gebrannt.
gesagt
werden, nur
ist. kann heute noch nicht
das wissen wir sicher, daß säst alle die köstlichen
ewig
graben
davon, der
ebenfall« zum Teil vernichtet, das schönste
Saal der Veberzunft mit feinen Intarsien konnte
gl'ttlob gerettet werden. Bis in die prähistorische Ab»
Vernichtung gewütet, das
teilung hinunter
hat die
Diorama, das den Besuchern dieser Abteilung das
verlebendigte,
sehr schwer.
Leben der Höhlenbewohner
ist nicht
Eingang in da»
und zum Teil voll»
Schwer
mehr. Der stattliche, so feierliche
ständig
wurden neben zahlreichen Museum, der in
vernichtet
Abtei»
alle
auf
Weise
anschaulicher
Kammgarnfabrik, der Westflügel de» lungen
Wohnhäusern die
de« Heimatmuseum« vorbereitete, steht heute
Allerheiligen, die Garage Ratti», die
Gegen»
Museum« zu
voller gerettete« Bilder. Möbel, historischer
gibt wiederum einen Ueberblicl
beiden Lederwarenfabrilen Keßler und Hablützel, die
lände aller Art und
merkwürdigerweise
Museum, aber einen tieftraurigen, heimat»
Schreinerei Wintermantel, bei der
einzig da« Largmagazin intakt blieb, dann der große liber da»
schätze,
die wir stolz waren, die unser Herz er»
auf
Wunden, die
Neubau der Tuchfabrik, der erst vor Jahresfrist ein. freuten,
sind unwiderruflich dahin. Die
geweiht wurde und nun vollständig
vernichtet ist, sowie Kr Krieg unserm Museum geschlagen, können nie
der Bau der Vereinigten Mühlen AG. Da« rechts der
ganz geheilt werden. Der Schaden in seiner
mehr
gelegene
Wohn» ganzen Tragweite wird aber erst erfaßt werden lön»
Mühlenstraße gegen den Bahndamm
vollständig
quartier wurde
verwüstet. Eine Anzahl «en. wenn die Aufräumungsarbeiten in Angriff ge»
säst
Vomben fiel weiter rechts von dieser zerstörten Straße nommen werden. Dürfen wir jammern und klagen?
nieder und vernichtete zunächst da« Restaurant .Thier,
ganze Reihe anderer
Hat die Stadt nicht noch eine
garten', da« vollständig ausgebrannt
ist. Line Bombe Wunden erhalten: sind nicht eine große Zahl von
Regierungsgebäude nieder,
fiel vor dem
durch die vcr» Menfchenleben zu beklagen. Gewiß, aber einem
getötet wurden. Weitere Einlchläge
täglichen
schiedene Personen
Gast des Museum« zu
Freund und fast
erfolgten im Gerichtsgebäude, wo
Kantonsrichter Zeiler Allerheiligen, der da« Werden der lüstlichen Anlage
jedem Gang
ums Leben kam. in der Rathauelaube, dann beim mitgemacht
durch den
hat. de« sich bei
Herrenacker, wo die Silberwarcnfabril Jezler, deren
längst
Westteil de« Kunstmuseums an den Werlen
Arbeiter nnd Angestellte glücklicherweise bereits das
dabei die Schrecken
und
verblichene« Meister ersreut
,
hatten
vergessen
das
hat,
Museum
Hans verlassen
Naturhistorische
der Jetztzeit in unserem Nachbarland«
Klage.
rechtfertigt
nnd das Restaurant .Mtirrhenbanm" zerstört wurden. blutet da« Herz,
und da«
seine
Einschläge ersolgten
Neustadt,
dann in der
wo die
.Spanische
beiden
Restaurants
Weinhalle' und
gctrosfen wurden.
Ein weiterer
.Landlutsche" schwer
Einschlag
Fronwagplatz,
April. O»>;Iel.) Seit Samstag,
traf den
Schaffhausen. 2.
durch den zwei
Fürsorgestellen
nachmittag
Personen um? Leben kamen. Line Vombe zerstörte
fieberhast
sind zahlreiche
den Südflügel des Bahnhofes und forderte verfehle» damit beschäftigt, den Obdachlofen und den
dr»e Opser. Auch die Bahnanlagen der 8,8.8. und weiteren öachgefchädigten den dringendsten
der Deutschen Reichsbahn wurden in Mitleidenschaft Bedarf z» erfehen. Die Stadt hat sosort ION 000 Fr.
gezogen.
der Zer» zur Verfügung gestellt, und der Bund und der Kanton
In der Fortsetzung dieser Straße getroffen:
zugesagt.
störung wurden
außerhalb der Altstad
t
haben ihre
das katholische Vereinshaus, das einen der größten
Bundesrat Kobelt hat die Stadt Schasshausen
vollständig
Sonntag
und erst kürzlich
der General in
renovierten Säle der besucht. Ebenso ist am
Stadt enthielt »nd vollständig ausgebrannt ist. die Schasfhaufen eingetroffen. Aon zahlreichen kantonalen
Beileidstelegramme.
^Lteia/'Kirche. die bereits für die bevorstehende und städtischen Behörden kamen
hergerichtet war und
Delegation
uep
des Zürcher
Konfirmation
Aus Zürich reiste eine
im Innern
ad.^5<;^t>;
wurde, das Nauchsche Gut, nnd e
d
i
Villen
Max
Wüstet
umliegenden Ge
Spitze ab »nid bot jede benötigte
Hille an.
an der
Prnnner u»d Mmrsen. In allen
bänden s!»d Tausende von Fensterscheiben in Trum
Die gesamte Lustschutzorganisatlon bleibt bi« auf
Objet» weitere«
mrr gegangen Der a»
im Dienst «nd auf Pikett gestell». Zahlreiche
«»gerichtete
Truppen
Räu>;
ten
Schaden ist sehr schwer. militärische
helfen weiterhin bei den eifrig
S o n n t a über
Westflügel des Museums mungsarbciten. die den ganzen g
Insbesondere wnrde der
Allerheiligen, der die Gemäldesammlung enthielt, fortgesetzt werden,
besorgen
Ab>;
die
«nd sie
anch
sperrung, die
streng
zerstört »nd der Trakt mit den historische» Zimmern
ansrcch» erhalten bleibt.
weiterhin
Vollständig aus»
Kapelle de« Wald»
stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Toten liegen in der
gebrannt ist das
ausgestattete Natur»
vorbildlich
friedhofe« aufgebahrt, wo Soldaten Ehrenwache
historische Mnsenm im Herrenacker. Unersetzliche l«!>;
stehen.
Werte,
darunter
die Bilder Tobias Stimmers
»melle
sind vernichtet werden.
umgebenden Wäldern
A»ch in den die Stadt
sind
Gchaffhaulen, 2. April. O«"l«l.) Kurz nach halb
niedergegangen »nd
Fliege«,
zahlreiche Nomben
haben ver>;
vier Uhr wurde in Schaffhaufen
Waldbrände verursacht, die jedoil alarm
gegeben.
schiedenr
Wir befanden un« in diesem Augen,
eingedämmt werden
liegen
konnten. Zur Stunde
ln blick im fchwer betroffenen
Stadtteil der MNHlenen
Blindgänger,
den Wäldern noch zahlreiche
vor Die Passante» verliehen schleunigst die Straßen und
große Menge der
deren Berührung das Publikum gewarnt wird, Dll
ans. Die
suchten die Luftschutzkeller
niedergegangenen
Bahnhofplatz war >;m Nu zer.
Vomben konnt,
Gesamtzahl der
aus dem
Zuschauer
Flugzeuge
festgestellt
worden nicht bemerlt.
werden.
stoben.
»och nicht
den um sich
De« neu«, vlelbenutzt«
verkohlten
Dachstuhl ist
trjl.
steigt der
letzte der drei Schalshausen
Ranch aus und beiz» die
die Bomben abge» Trümmern
Geschwader
nenden Ailgen. Was alles in diesen Trümmer» be»
erfolgte,
». X. »»»»
Maasstab
Neue Zürcher Zeitung vom 01.04.1944
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