2.WS_4.Maerz2010_Dokumentation kurz

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2.WS_4.Maerz2010_Dokumentation kurz
Bau- und Stadtkultur
MitReden – MitMachen - MitRegieren
Zweiter Workshop am 4. März 2010
MIL, Referat 22
1/1 - 1 -
Veranstaltungsreihe MitReden – MitMachen – MitRegieren
des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft
2. Workshop 4. März 2010: „Wie interessieren – motivieren – befähigen?“
Zusammenfassung:
Wie Interessieren? – Bürgerschaftliches Interesse an Stadt als baukulturelle Aufgabe
Grundsätzliche Thesen:
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Interesse an Stadt als Grundlage im Vorfeld stärken, durch frühe und kontinuierliche
Förderung eines Grundverständnisses von Stadt als öffentlich diskutiertes Thema.
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Interesse an Stadt und gebauter Umwelt ist grundsätzlich vorhanden, drückt sich jedoch
selten als explizites Interesse an Architektur und Baukultur aus.
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„Zeigen – erklären – begeistern“ als Methode
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Langfristige Ziele oft wichtiger als kurzfristiger Erfolg
Rollenverständnis
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Diskurs über Stadt ist stets Experten-Laien-Kommunikation, angewandte Instrumente
können diese Trennlinie häufig nicht überwinden. Experten kommunizieren mit Experten.
Bürger sind jedoch „Experten des Alltags“: Empfehlung, diese Rolle gezielt
anzunehmen.
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Expertenwissen und -kompetenz nicht entwerten und Laien-Interesse, Ehrenamt und
Engagement nicht überfordern.
Schnittstellen zwischen Architektur und Öffentlichkeit:
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Architekturpreise
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Wettbewerbe
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Baustellenkommunikation
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Architektur in die Schule und an der Schule
Wie motivieren? – Motivation zur Partizipation
Thesen zur Mitwirkungsbereitschaft der Bürger:
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Gefahr von Frustrationseffekten, deshalb sollten Flops vermieden werden
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Lokale und dezentrale Organisation, konkrete Projekte durch freie Träger vor Ort initiieren.
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Motivation über Projekte im alltäglichen Umfeld der Bürger, denn Mitmachen an der Umsetzung ist der wirksamere Weg. Kleine Impulse setzen, Spielfelder für einzelne
Gruppen schaffen, stärker auf Verfügungsfonds setzen – oftmals können kleine Maßnahmen viel bewirken.
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Partizipation an allgemeinen Stadtentwicklungsdiskursen ist zu abstrakt und motiviert die
Bürger nicht.
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Provokation, um gezielt Betroffenheit herzustellen. Angebote schaffen, Mitwirkung
einfordern.
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bewusst die abstrakten Zukunfts- und Leitbildfragen als Thema von Beteiligungsverfahren setzen! Langfristige und grundsätzliche Diskussion „wo stehen wir als Kommune
2020?“ ebenso wichtig, wie umsetzbare Maßnahmen.
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Kompetenz fördern, denn Bürger beteiligen sich, wenn sie sich kompetent fühlen.
Wie befähigen? – Partizipationsfähigkeit – Politik und Verwaltung im Fokus
Thesen zu Situation und Herausforderungen:
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Begrenzte Ressourcen auf Seiten der Kommunalverwaltung: Zeit-, Organisations- und
Finanzbedarf berücksichtigen.
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Lokal angepasste Strategien sind notwendig, Brandenburger Besonderheiten aufgreifen:
Flächenland, ländlicher Raum, Kleinstädte, Gegensatz Schrumpfungs- und Wachstumsstädte
Unterschiedliche Sprachen und Begriffsverständnisse in Einklang bringen, psychologische und pädagogische Kompetenzen
Hürde Regelwerk
Konsequenz im Handeln und Reden
Verwaltung ist als Initiator von kontinuierlichen Beteiligungsverfahren nicht optimal
geeignet, besser Organisation von Unten oder durch Wohnungsbaugesellschaft
Förderung ist wichtig, muss aber nicht teuer sein, auch symbolische Wirkung ist relevant.
Die Einbindung in die kommunalpolitische Diskussion über
Stadtverordnetenversammlung und Verwaltung ist unverzichtbar.
keine Überfrachtung mit Idealismus.
Pragmatisch: Probleme werden größer, wenn nicht beteiligt wird.
Weg von der idealistischen Generalforderung „Alle“ zu beteiligen, sondern Zuschnitt auf
Projekt und lokale Ebene.
Fördermittelbewilligung sollte an Beteiligung, z.B. Workshop-Pflicht gebunden werden.
Top-down-Initiative erforderlich: Land – Kommune – Bürger
Frage der Legitimation von Beteiligungsergebnissen: die repräsentative Demokratie
sollte nicht in Frage gestellt werden; wenn Partikularinteressen überwiegen, ist Beteiligung weniger demokratisch als etablierte Verfahren.
Leistungskraft des Dienstleistungsstaates als gesamtgesellschaftlicher / politischer
Hintergrund: Verwaltung wird das jetzige Handlungsspektrum zukünftig nicht mehr erfüllen können. Strukturen für die Zukunft jetzt aufbauen, wo noch Möglichkeiten bestehen.
keine Alternative oder Ersatz zur Verwaltung, sondern unverzichtbare Ergänzung;
Stabilisierung von Kommunen ohne aktive Bürger nicht möglich.
Thesen zur prozessualen Intensivierung von Beteiligung:
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Beteiligungsspirale mit zunehmender Wirkung: Information => Interesse => lernende
Bürger => relevante Beteiligungsäußerungen => bessere Planung => höhere Akzeptanz
bei Bürgern => politischer Rückhalt => Partizipationsfreudigere Stadt
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1. Betroffenheit, 2. Selbstbewusstsein, 3. Artikulationsfähigkeit, 4. Gelegenheiten zur
Kommunikation, 5. Berücksichtigung
Schlussfolgerungen / Handlungsempfehlungen
Kartenabfrage Handlungsfelder (Auswahl):
In einer Kartenabfrage und Bewertung wurden von den Teilnehmern die aus ihrer Sicht
wichtigsten Handlungsfelder benannt. Besonders hervorgehoben wurden dabei folgende
Themenbereiche mit mehrfachen Benennungen und Bepunktungen:
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Methoden Kommunikation, Baukultur, Bürgernähe (8 Karten, 13 Punkte)
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Öffentlicher Raum (ca. 13 Karten, ca. 7 Punkte)
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Leitbilder allgemein (3 Karten, 5 Punkte)
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Soziale Infrastruktur (ca. 6 Karten, 4Punkte)
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Finanzierungsinstrumente Fondslösungen, Beteiligungsbudgets (6 Karten, 3 Punkte)
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Schrumpfung / Demographischer Wandel / Stadtumbau (3 Karten, 3 Punkte)
Kartenabfrage Wünsche an Land / MIL (Mehrfachnennungen):
In einer abschließenden Kartenabfrage konnten „Wünsche“ ans MIL geäußert werden, wie
Partizipation in der Praxis durch Initiative des Landes intensiviert werden könnte. Mehrfache
Benennungen entfielen auf folgende Bereiche:
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Modellprojekte / Wettbewerb (3 Karten)
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Aktions- / Verfügungsfonds / Kleinteilige Maßnahmen (3 Karten)
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Arbeitshilfen / Handwerkszeug / Fortbildungen für Kommunen und Akteure (5 Karten)
Prof. Dr. Riklef Rambow: "Architekturvermittlung und baukultureller Dialog"
Beitrag zum Workshop des MIL „Wie interessieren – motivieren – befähigen?“
am 04.03.2010 in Potsdam
Architekturvermittlung stellt im Rahmen des baukulturellen Dialogs mit der Öffentlichkeit nur
einen Teil dar, allerdings einen sehr wichtigen.
Das Ziel von Architekturvermittlung besteht darin, Architektur als Teil allgemeiner Kultur
nachvollziehbar zu erklären, begreifbar zu machen, für Architektur zu begeistern.
Idealerweise erzeugt sie neben Verständnis auch Interesse und Engagement.
Die Vorbildung der breiten Öffentlichkeit in Sachen Architektur ist nicht sehr hoch, das
Interesse an Architektur eher gering. Auch wenn es richtig ist, dass Architektur im Leben der
Menschen prinzipiell allgegenwärtig ist, so heißt das noch lange nicht, dass es auch eine
Bereitschaft zu bewusster Auseinandersetzung mit ihr gäbe. Weil aber die bewusste
Konfrontation mit Architektur eine vergleichsweise seltene Angelegenheit ist, ist es umso
wichtiger, dass diese seltenen Berührungspunkte gut genutzt werden. Maßnahmen der
Architekturvermittlung müssen bewusst, attraktiv und zielgruppengerecht gestaltet sein, um
nicht durch Frustration genau das Gegenteil dessen zu bewirken, was sie eigentlich
erreichen wollen.
Aus diesem Grund ist eine professionelle Auseinandersetzung mit Fragen der
Architekturvermittlung für eine lebendige regionale Baukultur zentral: Die beteiligten Akteure
müssen dafür aktiv zusammenarbeiten und es ist besser, die knappen Ressourcen für
Maßnahmen der Architekturvermittlung gezielt einzusetzen, als sie auf viele weniger
sorgfältig geplante Maßnahmen zu verteilen und dadurch lästige Streuverluste zu
produzieren.
Verdeutlicht werden kann das an Beispielen wie Architekturpreisen, der Öffentlichkeitsarbeit
bei Planungswettbewerben, oder der begleitenden Kommunikation von Planungsprozessen
bzw. Bauvorhaben. Alle drei Bereiche bieten mögliche Schnittstellen zwischen Architektur
und Öffentlichkeit, die aber allzu häufig nur unzureichend gestaltet sind.
Ein jährlich vergebener Architekturpreis, mittels dessen bilanziert wird, welche
architektonische Qualität im Laufe eines Jahres geschaffen wurde, ist nützlich, um den
verschiedenen Gruppen (kommunale Entscheider, Verantwortliche aus der Wirtschaft,
Bürger etc.) zu zeigen, welche Möglichkeiten in der Architektur stecken, und welche
Leistungsfähigkeit Architekten und Ingenieure besitzen. Dafür ist es wichtig, die Ergebnisse
in Form von Broschüren, einem Internetauftritt, einer Wanderausstellung möglichst vielfältig
zugänglich zu machen. Es ist aber auch wichtig, dass das verwendete Bildmaterial und die
erstellten Texte an das Vorwissen und die Erwartungen dieser Gruppen angepasst sind. Es
muss visuell und verbal leicht nachvollziehbar und überzeugend begründet sein, welche
Qualitäten zu einer Auszeichnung geführt haben; es müssen klare Bezüge auch zu den
Anforderungen deutlich gemacht werden, etc. Erreichen die Texte und Abbildungen diese
Qualität nicht, werden Sie als abgehoben oder unverständlich empfunden, so führt dies
schnell zu einer Ablehnung des gesamten Auszeichnungsprozesses und kann das
verbreitete Bild von Architektur als einer irrelevanten Insiderangelegenheit stärken.
Planungswettbewerbe sind potenzielle Kulminationspunkte von Architekturvermittlung. Sie
besitzen aufgrund ihrer Struktur eine inhärente Attraktivität und Spannung. Der Vergleich
vieler verschiedener Lösungen für ein gemeinsames Problem erhöht die Nachvollziehbarkeit
des Prozesses und lädt dazu ein, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln. Das Resultat
eines Wettbewerbs ist in der Regel hochrelevant für die zukünftige Entwicklung einer
Gemeinde und sollte positive Zukunftsvisionen eröffnen. Alle diese Potenziale können sich
aber nur entfalten, wenn die begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gut konzipiert und
sorgfältig durchgeführt wird. Ausstellungen von Wettbewerbsergebnissen benötigen
zusätzliche Inszenierung und eine gewisse Überarbeitung der Wettbewerbsbeiträge wie
auch der Juryurteile, weil beides sich primär an Fachleute wendet; sie sollten zu vernünftigen
Zeiten zugänglich sein und an zentralen Orten stattfinden, so dass sie ohne großen Aufwand
besucht werden können und auch Laufkundschaft anziehen. Dialogangebote in der
Veranstaltung oder eine begeleitende Webseite mit Rückmeldefunktionen sind sinnvoll. Auch
hier gilt: Nicht alles ist immer möglich, denn die Ressourcen für solche Maßnahmen sind
natürlich begrenzt. Umgekehrt kann aber ein völliger Verzicht auf eine adressatengerechte
Aufbereitung dazu führen, dass die gewünschte Wirkung ins Gegenteil umschlägt und die
Ergebnisse eines Wettbewerbs statt Begeisterung für Architektur und Baukultur
Missverständnisse, Ärger und Widerstand hervorrufen. Das gilt es unter allen Umständen zu
vermeiden.
Sichtbare Baustellen in der Gemeinde bilden einen natürlichen Ansatzpunkt für Maßnahmen
der Architekturvermittlung, denn sie wecken automatisch Interesse und werfen Fragen auf.
Nicht selten führen sie auch zu Belästigungen und Beeinträchtigungen. Umso mehr möchte
der Passant oder Anwohner wissen, worum es eigentlich geht, wie der aktuelle Stand ist,
und was die Zukunft bringen wird. Das gewöhnliche Bauschild reicht zur Befriedigung dieser
Informationsbedürfnisse nicht aus; nicht für jede Baustelle lässt sich eine „Infobox“
einrichten, aber bei wichtigen Bauvorhaben sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht mit
vertretbarem Aufwand Formen der Baustellenbegleitkommunikation entwickelt werden
können, welche die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung ernst nehmen und das
Entstehen von Architektur konkret nachvollziehbar machen.
Aller Anfang ist schwer
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Aller Anfang ist schwer
Einzelaktivitäten werden kaum wahrgenommen – bringen keinen Erfolg
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Aller Anfang ist schwer
! Voraussetzung:
Bürger muss Stadt und Standort als SEINS
a) wahrnehmen und erkennen
b) wollen
! Vorgehensweise:
Interesse wecken
! Methode:
umgarnen, Angebote offerieren, provozieren, fordern
! Kommunikationsprozess und
„glaubwürdiges Angebot“ zwingend
erforderlich
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Erfolgreiche Ergebnisse in Lübbenau
durch:
!
!
!
!
kreatives / motivierendes Handeln
glaubwürdiges / nachvollziehbares Handeln
gemeinsames / abgestimmtes Handeln
nachhaltiges / konsequentes Handeln
……..seit 1999
! Langfristige Stabilisierung des
gemeinsamen Prozesses ist wichtiger
als Einzelerfolge
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Handlungsprinzipien in Lübbenau
! Frühzeitige Einbindung Beteiligter + Betroffener
Stadtforen, Workshops, Mieterteffen, Infomaterial
! Förderung privaten Engagements
Arbeitskreise, Interessensgruppen, Veranstaltungsvorbereitung
! Innovatives Handlungsmodell
! intensive Kooperation der Akteure aller Altersgruppen
! Permanente Moderation / Kommunikation der Beteiligten
Durch wechselweise aktive Ansprache von Gruppen / Schichten
! Flexible Steuerungsinstrumente – ganzheitliche Planung
Monitoringprozeß, bürgernahe Stadtgestaltung i. Kontext
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Handlungsprinzipien in Lübbenau
! Loslassen von Bisherigem
! neue Rahmenbedingungen akzeptieren und nutzen
aus Not eine Tugend machen, gemeinsame „Not“ verbindet
! Visionen entwickeln – Zukunft vermitteln
! Bewährtes bewahren
AG Zeitgeschichte, AG Geschichte, Ausstellungen,
Broschüren
!Bedenkenträger begeistern
ernst nehmen, aktiv einbinden, Aktivität nutzen, AG Arbeit
! Frühzeitige Problemkommunikation
Problemherde suchen, Hinweisen nachgehen
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Nicht alles gelingt auf Anhieb
MitReden – MitMachen – MitRegieren 4. März 2010
Stephan Willinger
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR
Referat I 7 - Baukultur, Architektur, Städtebau
Stichworte zum Impulsvortrag „Partizipationsfähigkeit in Politik und Verwaltung“
Eine Antwort auf die Frage nach der Aufgeschlossenheit von Verwaltungen für stärkere
Beteiligung der Bürger ist relativ einfach: Verwaltungen sind nicht böse oder gut, sondern sie
erfüllen Funktionen. Und sie sind nicht blind oder einäugig für bürgerschaftliche Initiativen,
sondern sie sehen genau das, was sie sehen müssen, um zu funktionieren. Wenn man also
will, dass Verwaltungen Bürger stärker wahrnehmen, dann muss man der Verwaltung die
Relevanz verdeutlichen.
Einige BBSR-Studien weisen darauf hin, dass zwar der Stellenwert von Beteiligung immer
wieder betont wird, real jedoch nur begrenzte Umsetzungen in der Praxis entstehen.
Gründe dafür können sein, dass Beteiligung wegen Substanzlosigkeit irrelevant ist, weil alles
schon entschieden ist, oder weil keine Konsequenzen gezogen werden.
Unsystematische Umsetzung: keine Regelmäßigkeit, isolierte Einzelveranstaltungen
Strukturelle Fragen
1. Warum überhaupt?
Erzeugung von Motivation in Verwaltungen
2. Wen?
Gezielte Beteiligung der tatsächlich berührten Zielgruppen, Interessen
3. Wie?
Weg vom Partizipations-Sonderfall, hin zu breiter Verankerung und Kontinuität
1. Warum beteiligen?
Idealist:
-
Verbesserung des stadtplanerischen Meinungsbildungsprozesses, Alternativen
entwickeln, Ideenvorrat anlegen
-
Erzeugung von Argumenten gegenüber Politik, Gegengewicht zu fachlich zweifelhaften
Entscheidungen
Pragmatiker:
-
Widerstände gegen laufende Projekte abbauen (verhindert Skandalisierung)
-
Schlichtung von Konflikten, besser frühzeitig möglich, gleichzeitige Regelung eröffnet
Ausgleichschancen
Aktivierer:
-
Stärkere Akzeptanz, Identifikation mit den Ergebnissen, Vermeidung von
Vollzugsdefiziten
-
Beteiligung und Mitwirkungsmöglichkeiten stärken bürgerschaftliches Engagement
(Stadtumbau, Soziale Stadt), ermöglichen Projekte, die sonst gar nicht entstehen würden
Lebensnah:
-
Lob vom Vorgesetzten (Politik, Führung)
-
Spaß …
-
Weniger zu tun (?)
2. Wen beteiligen?
Erkenntnis des BBSR: soziale Selektivität, akademisch geprägte Generation 60+ besitzt
nahezu Beteiligungsmonopol
-> Schwache stärken! Denn Starke beteiligen sich ohnehin
-> ZUGANG zu Beteiligung ermöglichen!
Ansatzpunkt 1: Bürger bringen sich dann ein, wenn sie sich kompetent fühlen! -> daher z. Z.
hohe Lehrer-Quote -> ENABLING
BBSR: Jugendliche: Raum erkunden – Meinungen formulieren (Kompetenz) – gehört
werden (Selbstverstärkung) – Aktiviert zum Mitmachen -> …
Ansatzpunkt 2: Bürger bringen sich dann ein, wenn sie sich berücksichtigt fühlen!
(Beteiligungsergebnisse haben Einfluss auf Entscheidungsergebnisse) -> OFFENHEIT
BBSR: Allgemein gilt: Je später und zurückhaltender informiert wird, um so weniger
ist die Bevölkerung bereit, aktiv an der Planung mitzuwirken.
Teufelskreis: Unattraktive Beteiligungsformate -> geringes Interesse -> schwache
Äußerungen -> geringer Stellenwert -> wenig Resonanz …
=> Enger Zusammenhang zwischen Offenheit in planender Verwaltung und bei
Entscheidungsträgern + Aufbau entscheidungsrelevanter Argumente bei Bürgern
3. Wie beteiligen? Offenheit und Kontinuität
Positive Spirale: Kontinuierliche Information -> interessierte und informierte Öffentlichkeit ->
relevante Äußerungen -> hohe Priorität -> …
Planung ist mehr als Pläne machen -> Aushandlungsprozesse gestalten -> Beteiligung als
Governance: nicht punktuell sondern prozessual. Projekte ermöglichen, nicht Belange
verwalten
FAZIT
Verwaltung kann in verschiedener Weise Beteiligung fördern:
1. Kompetenzen aufbauen und Beteiligung besser machen
2. bestehende Verfahren nutzen, Sinn herstellen, Relevanz konstruieren
3. Änderung der politischen Auftragslage hin zu mehr Offenheit fordern (weniger
Vorentscheidungen)
4. Transparenz einführen (gemeinsame Sprache entwickeln, Nachvollziehbarkeit)
5. Bürger kontinuierlich informieren und qualifizieren (Aufbau von Kompetenzen bei
Politik und Bürgern, Vertrauensbildung, Vervielfachung der Gelegenheiten)
6. Netzwerke mit entwickeln und Partner stärken, Diskurse verdichten