Bulletin 152 als PDF
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Nr. 152/ April ’07 www.mediawatch.ch Informationen der Vereinigung Medien-Panoptikum [email protected] AZB 6215 Beromünster Abstimmung mit den Füssen Die eigentliche Geburtsstunde der EG und später der EU war der 18. April 1951, als der Vertrag über die Montanunion (Schuman-Plan) am 18. April 1951 durch Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Holland, Italien und Luxemburg in Paris unterzeichnet wurde. Wirtschaftliche Verflechtung sollte vorangetrieben werden, um zukünftige Kriege im Herzen von Europa zu verunmöglichen. Dieses Ziel ist tatsächlich erreicht worden wie es den drei weitsichtigen, dem abendländischen Gedanken verpflichteten Gründervätern, Robert Schuman, Alcide De Gasperi und Konrad Adenauer vorgeschwebt hat. Aus dem Kerneuropa der Sieben ist innerhalb von 50 Jahren das heutige EU-Europa mit 27 Nationen entstanden. Mit grossen Worten hat sich die EU-Führung selber belobigt. «Europa ist unser grosses Glück», heisst es in einem englischen Entwurf des Textes zum Jubiläum. In der Berliner Erklärung zum Jahrestag der Gründung werden das europäische Sozialmodell, der Binnenmarkt und die gemeinsame Euro-Währung als Bausteine des Erfolges dargestellt. Wachstumsbremsen Wenn Erfolg an Grösse und an der Zahl der in der EU vereinigten Länder gemessen wird, dann ist er beeindruckend. Doch wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit geht, wie es sich die EU in der Konferenz von Lissabon im Jahre 2000 vorgenommen hat, dann ist das erstrebte Ziel ferner denn je. Die erzwungene Gleichschaltung, das wuchernde soziale Netz, die bürokratische Überreglementierung haben zu Lähmungserscheinungen geführt, die in der erschreckend hohen Sockelarbeitslosigkeit zum Ausdruck kommt. Selbst die neuen EU-Ost-Staaten, die mit ausgezeichneten Karten einer bessern Zukunft entgegensteuerten, haben unter dem Diktat aus Brüssel, dem sie sich unterworfen haben, an Dynamik verloren. Die gleichmacherische EU-Bürokratie erweist sich auch hier als Wachstumsbremse. Deutsche Lokomoti0ve ohne Dampf Deutschland, während Jahrzehnten Lokomotive und Vorzeigeland der EU, stagniert. Es lebt von der Substanz und seine besten Leute beginnen sich nach Arbeitsmöglichkeiten ausserhalb der EU umzusehen. Das beliebteste Ziel für heimatmüde Deutsche ist die Schweiz geworden. Die Schweiz mit ihrem tiefen Zinsniveau und der relativ niedrigen Arbeitslosenzahl ist zu einem Magneten für leistungsbereite, gut ausgebildete Leute geworden. Allein im vergangenen Jahr haben 25 000 Deutsche den schweizerischen Arbeitsmarkt aufgewertet. Dies im Unterschied zu den Einwanderern aus dem Balkan und aus Übersee, die den Überhang an schlecht ausgebildeten Arbeitskräften verstärkten und den Sozialbereich belasten. Attraktive Schweiz Die Attraktivität der Schweiz für Niederlassungen von internationalen Konzernen und für leistungsbereite Deutsche ist der EU verständlicherweise ein Dorn im Auge. Nun ist Hans Eichel, ein Politiker der überholten Funktionärsmentalität, nach Brüssel abgeordnet worden. Seine Aufgabe ist es, insbesondere die Schweizer Steuerhoheit unter Beschuss zu nehmen. Schweizer Politiker, die nach Brüssel wallfahren, finden nun bei Eichel offene Ohren. Direkte Demokratie als Erfolgsmodell Das Schweizerische Steuersystem beruht im Gegensatz zur EU auf freier Entscheidung des Volkes. Über die Höhe und das System der Besteuerung entscheidet das Volk. Auch die Tatsache, dass einzelne Kantone ausländischen Konzerne günstige Steuerkonditionen angeboten haben, ist durch Volksentscheide untermauert. Im Steuerstreit mit der EU geht es um ein Kerngebiet des souveränen Staates und um einen unverzichtbaren Standortvorteil. Letzten Endes geht es um die Konkurrenzfähigkeit und damit um den Erhalt einer (fast) Vollbeschäftigung und des Wohlstandes. Es geht um jene Stärken, die dadurch zustande kommen, dass das Volk über weitgehende Selbtbestimmungsrechte verfügt. Die Staatsform der direkten Demokratie erweist sich als Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges. Wer diese Staatsform in Frage stellt, der stellt die Wohlfahrt und die Freiheit in Frage… Dass immer mehr leistungswillige Arbeitskräfte den Weg in die Schweiz unter die Füsse nehmen, ist der beste Beweis für die Überlegenheit der freiheitlichen Staatsform, die vom Machtwahn bedroht, immer neu erkämpft werden muss. R.B. Der obige Artikel enthält Hauptgedanken, die am EU-kritischen Kongress «FÜR EIN ANDERES EUROPA» in Wil zum Ausdruck gekommen sind. Dieser Kongress war von Young4FUN organsiert worden und bot europakritischen Politikern aus Schweden, England, Dänemark, Irland, Slowakei, Finnland und der Schweiz eine Plattform für Erfahrungsaustausch und für eine engere Zusammenarbeit in der Zukunft. Mediensplitter Arabischer Propagandasender auf dem Cablecom-Netz Die Firma Cablecom hat angekündigt, dass sie in Zukunft den arabischen Sender al Jazeera über ihr Netz in der Schweiz ausstrahlen werde. Al Jazeera ist der von arabischen Staaten finanzierte PropagandaFernsehsender. Nicht selten dient dieser Sender als Befehls-Übermittlungs-Zentrale des al-Qaida-Terror-Netzes. Über diesen Sender werden immer wieder entführte Geiseln als hilflose Opfer fanatischer Islamisten zur Schau gestellt, insbesondere wenn es um Erpressung von westlichen Staaten geht. Der Sender hat in der Vergangenheit wiederholt regelrrechte Abschlachtungen von Geiseln live übertragen. Nationalrat Ulrich Schlüer hat den Bundesrat angefragt, wie er sich zu der Aufschaltung des Senders al Jazeera stelle. Bundesrat Moritz Leuenberger erklärte ausweichend, dass er dagegen nichts unternehmen werde, es sei Sache der Kabelnetzbetreiber, welche Programme sie verbreiten wollen. Vampirsong von DJ Bobo Wer den Text des «Gruselsongs» kennt, der als Beitrag der Schweiz am Eurovisions-Wettbewerb vom 12. Mai ertönen soll, der fragt sich, wie kann sich ein Land über dessen Verfassung die Präambel «Im Namen Gottes» steht, durch einen satanischen Text vertreten lassen ? Auszug aus dem Liedtext: Vampire, werdet lebendig, ich bin ein Vampir, ich bin ein Sklave… Die Hölle ist mein Grab… In der Dunkelheit, in den Schatten – hier bin ich… Wie ein nie endender Albtraum lass mich deine Welt verändern! Befrei deinen Geist nach Mitternacht, verkauf deine Seele! Vom Himmel zur Hölle geniess die Fahrt… Du bist hier, um mit deinem Leben zu kapitulieren! Die EDU hat eine Petition an den Bundesrat mit folgendem Text gerichtet: Der «Vampirsong» von DJ Bobo verletzt unse- re religiösen Gefühle. Wir protestieren in aller Form dagegen. Die unterzeichneten Personen verlangen vom Bundesrat, dass er Massnahmen zur Wahrung des öffentlichen Friedens trifft (Art. 72 Abs. 2 BV) und Massnahmen zur Absetzung dieses Songs verlangt. Fragwürdiges über Sex, Lust und Liebe Sonntag, 11. März Fernsehsendung auf 3Plus: «Die Sexualität des Menschen». An Primitivität kaum überbietbare Theorien wurden von fragwürdigen Experten abgehandelt: – In den USA seien Mädchen schon mit 10 Jahren geschlechtsreif. – Laut dieser Sendung sollten Mädchen den Geschlechtsverkehr möglichst früh beginnen. – Mit Sex-Spielen könnten Zehnjährige beginnen. Die unseriöse Berichterstattung wurde mit angeblich biologischenTatsachen begründet. Nicht nur wurde das Schutzalter verletzt, sondern es wurden sittenwidrige sexistische Abarten propagiert – unwürdig eines seriösen Schweizer Senders. Vorführung von neuartigen Sexspielzeugen Sendung «Quer» vom 16. März auf SF l. Sie Sendung «Quer» hat eine lange und gute Vergangenheit hinter sich. Es ist bedauerlich, dass Patrick Rohr in einer seiner letzten Sendungen sich derart aufs Glatteis begeben hat. Von «Fuckerware» wurde gesprochen in Anlehnung an «Tupperware» Produkte. «Fuckerware» Sexspielzeuge wurden gezeigt. Es wurde sogar der Internet Link der Bezugsquelle bekannt gegeben, was dem Tatbestand für Schleichwerbung entspricht. Eine unwürdige Sendung, die der christlichen Tradition ins Gesicht schlägt. Gegen diese Sendung ist eine Beanstandung eingereicht worden. Die Drachensaat des BergierBerichtes Neuauflage alter Lügen im WR Der Westdeutsche Rundfunk hat kürzlich eine Sendung ausgestrahlt, in dem die Lügen des Bergier-Berichtes eins zu eins übernommen worden sind. All die bekannten Unwahrheiten feierten eine Wiederauferstehung: …noch immer lagere tonnenweise Gold der Nazis in der Schweizer Nationalbank. …Schweizer Banken hätten 50 Jahre lang versucht, Vermögen von Holocaust-Opfern zum eigenen Nutzen zurückzuhalten. Jacob Tanner kommt zu Wort : …Zehntausende von Juden seien an der Schweizer Grenze abgewiesen und in den sichern Tod geschickt worden. …Auch das diskriminierende «J» im Pass hätten die Schweizer erfunden. …Die Schweiz sei jenes neutrale Land, das am längsten und am intensivsten die Kriegsanstrengungen Deutschlands unterstützt habe. Bergier-Bericht: Politische Ideologie in unseren Schulstuben? Kommentar zum Zürcher Schulbuch «Hinschauen und Nachfragen» Das neue Lehrmittel über die Schweiz zur Zeit des Nationalsozialismus für die Sekundarschule ist staatliche Geschichtsschreibung in Reinkultur und damit ein – leider «hervorragend» gemachtes – Musterbeispiel der Manipulationstechnik, mit dem die Ergebnisse des Bergier-Berichts in die Schulen getragen werden. Wer das Buch oberflächlich liest, erkennt die dahintersteckende Ideologie kaum; der unterhaltsame Stil und die scheinbare Ausgewogenheit verdecken geschickt die politischen Absichten. Bestellungen an: Vereinigung MedienPanoptikum, Hauptstr. 35, 5736 Burg Tel. 062 771 22 08, Fax 062 771 96 38 E-Mail: [email protected] Spezialpreis Einzelbezug Fr. 4.– + Porto Spezialpreis 3 Ex = Fr 10.– /10 Ex = Fr. 20.– + Porto. Maulkorbgesetz als Fremdkörper Freiheit im Reden und Denken ist das Kennzeichen einer offenen, freien Gesellschaft, zu der sich unser Land grossmehrheitlich bekennt. Markenzeichen einer freien Gesellschaft sind die Erkenntnisse, dass Gesinnungen nicht eingefordert werden können. Der Glaube, dass gerade Kritik und Auseinandersetzung die offene Gesellschaft im Innersten zusammenhalten, ist das Fundament einer freiheitlichen Ordnung. Meinungen als Strafdelikt Aus dieser Sicht heraus ist es schwer verständlich, wieso das Schweizervolk 1994 dem Rassismus-Artikel zugestimmt hat. Neu an diesem Strafartikel ist die Tatsache, dass nicht Taten, sondern Meinungsäusserungen strafbar sind. Bisher war die Meinungsfreiheit ein zentrales Anliegen unserer Verfassung. Das hat sich nun geändert. Meinungsfreiheit kommt mehr und mehr unter Beschuss. Politische Korrektheit wird zur Norm… Verharmlosung als Finte Die Verfechter der Rassismusnorm argumentierten, dass die neue Strafform im Grund nur gegen die Verleumder des Holocaust Geltung hätten. Im Nachhinein hat es sich gezeigt, dass dem nicht so ist. Seit 1994 ist die Rassismus-Strafform erheblich ausgeweitet worden. Die Warnun- gen der Gegner des Antirassismusgesetzes haben sich nicht nur alle erfüllt, sondern sie haben sich übererfüllt. Rassismuskeule Das Volk musste zur Kenntnis nehmen, dass es mit der Annahme der Rassismusnorm sich selber zum Opfer gemacht hat. Da die Schweiz als Willensnation keine einheitliche oder «reine» Ethnie ist, wird sie durch das neue Gesetz nicht geschützt. Aus der Rassismusnorm hat sich eine linke «politische Correctness» entwickelt, die als «Rassismuskeule» in der politischen Auseinandersetzung besonders bei der Einwanderungs-Problematik zum Zuge kommt. Politische Korrektheit als Schutzschild Seit Beginn des neuen Jahrhunderts ist mit dem Vormarsch des fundamentalen Islamismus eine neue Konfliktlinie in Erscheinung getreten. Politische Korrektheit wird vom vorrückenden Islamismus als Schutzschild benutzt. Islamkritik wird als politisch unkorrekt gebrandmarkt. Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR), sozusagen die Oberhoheit der politischen Korrektheit, bezeichnete die Heraufbeschwörung eines Kampfes der Kulturen als rassistisch. Das Maulkorb-Gesetz hat sich überlebt Die Antirassimusnorm ist ein Kind der 90er-Jahre – jenes Jahrzehnts, da sich die Schweiz an den Karren der politischen Korrektheit einspannen liess. Es war die Zeit, da man den Einpeitschern von Schuldgefühlen – den Autoren des Bergier-Berichtes – die Taschen füllte. – Es waren diese 90er-Jahre, als eine verunsicherte Schweiz zwischen eigenem Weg und Anlehnung an die EU hin und her schwankte. Heute scheint es, hat der Wind gedreht. Das weisse Kreuz im roten Feld wird wieder mit Stolz getragen. Es scheint, dass die Schweiz wieder zu sich selber findet. Der gegenwärtige wirtschaftliche Boom stärkt das Selbstbewusstsein ohnehin. Damit wachsen die Voraussetzungen, dass die Rassismus-Strafnorm als Fremdkörper empfunden wird und eines Tages wie eine tote Haut abgestreift werden kann. Berichtigung: In unserm Artikel, Mediawatch Nr. 151 über das Schulbuch schrieben wir: «Der Kommuismus hingegen förderte Freiheit, Gerchtigkeit…». Richtig sollte es heissen: «Der Kommunismus hingegen forderte Freiheit, Gerechtigkeit…». Nach wie vor dramatische Situation bei den Bundesfinanzen Der Bundesrat hat einen positiven Rechnungsabschluss 2006 präsentiert, mit einem Überschuss von 2.5 Milliarden Franken in der Finanzrechnung. Abgesehen davon, dass die Überschüsse darauf zurückzuführen sind, dass dem Bürger immer mehr Geld abgenommen wird, besteht überhaupt kein Grund, in Jubel auszubrechen. Die Zukunftsaussichten der Ausgaben sind nämlich alarmierend: • 50 Milliarden kosten die Neat und andere Projekte des öffentlichen Verkehrs • 10 Milliarden verschlingt die Sanierung der Bundespensionskasse (inkl. SBB und Post) • 10 Milliarden fehlen für die Invalidenversicherung. Sie wachsen jährlich um über 2 Milliarden, sofern die IV-Revision nicht Remedur schafft • Laufend werden weitere Milliarden zu Lasten der Bundeskasse bewilligt (von Forschung über Finanzausgleich bis zu Zahlungen ans Ausland) • Wenn auch noch die Zinsen steigen würden, explodieren zusätzlich die Schuldzinsen Vor allem ist die Zeitbombe der Sozialausgaben in Sicht, wenn ab 2013 (schon in sechs Jahren!) die geburtenstarken Jahrgänge ins Pensionsalter kommen. Selbst wenn die Leistungen nicht erhöht werden, wird? wenn wir nichts ändern? allein bei der AHV und IV bis 2025 ein zusätzliches Loch von unglaublichen 100 Mrd. Franken aufgerissen. Trotz positivem Rechnungsabschluss 2006 darf man auf gar keinen Fall die Mentalität der 90er-Jahre wieder einreissen lassen! Denn was sich der Bund in den 90er-Jahren geleistet hat, ist ebenso unglaublich wie verantwortungslos: Ab 1991 steigerte er seine jährlichen Einnahmen innerhalb weniger Jahre um über 20 Milliarden Franken (inkl. ALV). Aber nicht einmal mit dieser gigantischen Einnahmenerhöhung war er in der Lage, seine Ausgaben zu decken. Die Bundesschulden explodierten im gleichen Zeitraum von unter 30 Milliarden auf über 120 Milliarden! Und dies, obwohl keine nennenswerten Investitionen getätigt und obwohl die Sozialwerke nicht gesichert wurden! Es sei an das Buch von Alt-Ständerat Hans Letsch erinnert: «Stoppt den Staat, er ist zu teuer? Wenn nicht endlich wirkliche Reformen angepackt werden, droht unserem Land der Verlust des Wohlstands. Komitee SCHWEIZ-WOHIN, Geschäftsstelle, 5000 Aarau, www.schweiz-wohin.ch Armee 08/11: Verzicht auf Verteidigungsfähigkeit Die Armeeplaner haben den Respekt vor dem Volk und vor dem Parlament verloren. PRO MILITIA, die Zeitschrift zur Erhaltung und Förderung der Miliz, schreibt in Ihrer Ausgabe vom 19.3.07: «Mit der Armee 08/11 werden die Beschlüsse des Volkes und des Parlamentes zur Armee XXI fundamental in Frage gestellt. Was war dem Volk ihm Rahmen der Armee XXI versprochen worden? In einem Satz: Eine leistungsstarke Verteidigungsarmee, die in der Lage ist, auch andere Aufgaben (z.B. Bewachungen) zu erfüllen.» Illusionärer «Aufwuchskern» Doch mit dem Reformschritt 08/11 soll eine Zweiklassenarmee entstehen, wobei die Verteidigungskomponente auf einen sogenannten Aufwuchskern von zirka 20 000 Mann reduziert werden soll. (Niemand wird im Ernst daran glauben, dass in einer Krisensituation aus diesem Aufwuchskern in nützlicher Frist eine eigentliche Verteidigungsarmee auf die Beine gestellt werden kann.) Das Gros der Armee 08/11 soll als reine Bewachungsarmee ausgebildet und ausgerüstet werden. Dieser Teil der Armee ist für Verteidigungsaufgaben nicht einsetzbar. Verdoppelung der Auslandeinsätze Auf 500 Mann soll der Bestand der Truppe für Auslandseinsätze erhöht werden. Die Sicherheitspolitische Kommission (SIK) hat mit 13 zu 10 Stimmen eine entsprechende Motion gutgeheissen. Damit kommt Barbara Haering ihrem Ziel der Internationalisierung der Schweizer Armee einen Schritt näher, dank der Unterstützung aus dem bürgerlichen Lager. fektiven Schutz der besonders gefährdeten Flughäfen. Die leider aufgelösten Flughafenregimenter waren imstande, innert Stunden die Sicherung der Flughäfen von Zürich, Bern und Genf sicherzustellen. Die Verdoppelung des Engagements für Auslandseinsätze auf 500 Mann war von Anfang an in der Armeereform 08/11 vorgesehen. Weil es am dafür notwendigen Berufsmilitär mangelte, hatte der Bundesrat darauf verzichtet. Nun hat Didier Burkhalter (FDP) mit seiner Motion das Rad zurückgedreht. Bei einer Alarmübung im Herbst 2005 zeigte es sich, dass die neue Armee XXI für die gleiche Aufgabe fünf Tage brauchte – ein lamentables Resultat. Verzicht auf Selbstverteidigung Auch wenn am Konzept der Armee 08/11 noch einige Verbesserungen angebracht werden, so bleibt die Tatsache bestehen, dass mit dieser Armee eine Landesverteidigung, die diesen Namen verdient, ausgeschlossen ist. Auf die Fähigkeit mindestens besonders kritische Punkte wirkungsvoll schützen zu können, ist beispielsweise mit der Auflösung der Flughafenregimenter ein ähnlicher Abbau schon im Jahr 2004 vollzogen worden. Die Frage steht im Raum, wann ist genug Geschirr zerschlagen, bis endlich die sich bürgerlich nennenden Parteien der CVP und der FDP sich erinnern, was sie ihren Wählern bei ihrem Einsatz für die Armee XXI versprochen haben? Was muss noch passieren, bis der Ernst der Stunde endlich wahrgenommen wird? mediawatch.ch Nr. 152, April 2007 Herausgeber: Vereinigung «Medien-Panoptikum» Hauptstrasse 35, 5736 Burg Postcheckkonto: 50-484997-3 Der VBS hat das Augenmass verloren Ein Beispiel, wie die neuen Armeeplaner selbst die allerwichtigsten Sicherheitsbedürfnisse in ihren Konzepten vernachlässigen, ist die Auflösung der Flughafenregimenter. Diese spezialisierten Einheiten boten Gewähr für einen raschen und ef- Verantwortlicher Redaktor: R. Burger, 5736 Burg (R.B.) Druck: Wallimann Druck und Verlag AG 6215 Beromünster Auflage: 5000 Exemplare Erscheint mindestens 6-mal jährlich Abonnementspreis: Fr. 10.– / Jahr