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Lukas Müller
führt als Oldenburger Interessierte durch Groningen
Lukas Müller
„Ich studiere in Groningen Kunst,
Kultur und Medien. Über Freunde habe ich erfahren, dass die Groninger Führungen von Studenten
anbieten wollen“, berichtet Lukas
Müller über den Weg zum Stadtführer. Eigentlich sei er zu spät
dran gewesen, die offiziellen Treffen schon gelaufen, aber nach zwei
Tagen gab’s die Nachricht, dass er
doch noch an den Vorbereitungskursen teilnehmen könne. „Mir
gefiel der Gedanke, den Leuten etwas über diese schöne Stadt erzählen und ihnen etwas von der Faszination mitgeben zu können, die
ich für diese Stadt empfinde.“ Um
offiziell Führungen machen zu
können, musste Lukas aber zu-
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| Nr. 15 | Juli | August ‘10
nächst die Seminarbank drücken.
Ein Extra-Examen wollte bestanden werden, welches aus einem
praktischen und einem schriftlichen Teil bestand. Vorbereitung
sei in jedem Fall von Nöten gewesen, denn sonst habe man sich die
ganzen Jahreszahlen nicht merken
können. Von 25 Teilnehmern haben es dann nur 15 geschafft, was
nicht notwendigerweise an der
Schwere der Prüfung lag, sondern
auch dem Zeitaufwand geschuldet
war, den das alles bedeutete. „Ich
sah das Projekt auch als Chance,
selbst etwas mehr über die Geschichte Groningens und der umliegenden Provinz zu lernen!“
Derzeit sind vor allem Stadtführungen im Angebot, in Zukunft
und bei entsprechendem Interesse
sollen auch Rad- oder Kanutouren durch die Provinz hinzukommen. Auf die Idee, in Groningen
zu studieren, kam Lukas, weil er
sich überlegte, im Ausland zu studieren, aber dennoch nah der Heimat Oldenburg. „Das Leben in
Groningen spielt sich vermutlich
wegen der kleineren Wohnungen
stärker auf der Straße ab“, erläutert
er die Unterschiede zwischen den
Mentalitäten diesseits und jenseits
der Grenze. Groningen kannte
Lukas Müller schon lange vor seinem Studium, denn als Oldenburger lag dieses Ziel sehr nahe. Im
Studium will er sich auf Theater
und Erziehung spezialisieren. „In
Deutschland heißt der Studiengang Kulturwissenschaften, aber in
Groningen kann man sich noch
stärker auf sein Spezialgebiet fokussieren.“ Als Zuhause nach dem
Studium kann er sich die Nordholländische Metropole aber nicht
vorstellen: „Dafür ist Groningen
dann doch zu klein!“ In Oldenburg hat er die ersten 19 Jahre seines Lebens verbracht und erinnert
sich noch wärmstens an die Sommer im Schlossgarten, die Kultursommerveranstaltungen und seine
alte Schule, die Helene-LangeSchule.
Am liebsten würde er mit seinem
fertigen Master Theaterpädagogik
nach Berlin gehen, beschreibt Lukas seine Ziele. Seine Theaterleidenschaft begann mit dem Jugendclub im Staatstheater und habe ihn, neben dem Reisen, entscheidend geprägt.
Text | Alexander Besier
Foto | Privat