WANs: Wide Area Networks
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WANs: Wide Area Networks
WANs: Wide Area Networks Nachtrag: das angegebene Buch von Cisco ist auch online verfügbar unter: http://www.cisco.com/univercd/cc/td/doc/cisintwk/ito_doc/ WANs Ziel: Überbrückung beliebig großer Distanzen. • Meist zur Abdeckung eines Landes oder eines Kontinents. • Topologie fast immer irregulär, weil bedarfsorientiert. Daher steht hier nicht der gemeinsame Zugriff auf ein Medium im Vordergrund, sondern der Gedanke „Wie schaffe ich es, möglichst viele Daten über eine Leitung zu bekommen“. • Meist recht komplexe Zusammenschaltung von Teilnetzen, die im Besitz von unterschiedlichen Betreibern sind. • Geringere Datenraten als bei LANs, aber deutliche Steigerung (Beispiel ATM: 622 Mbit/s, SDH: Gigabit-Bereich). • Reichweite: 1000 km - 10000 km • Angesiedelt auf den Schichten 1 und 2, teilweise auch auf Schicht 3 Beispiele: • Asynchronous Transfer Mode, ATM • Synchronous Digital Hierarchy, SDH 1 WAN - Techniken Point-to-Point Links • Bereitstellung eines einzelnen WAN-Kommunikationspfades vom Kunden zu einem entfernten Netzwerk • Beispiel: Telefongesellschaft. Oft erfolgt ein Leasing von Kommunikationsressourcen bei dem Anbieter • Die Abrechnung der Ressourcen basiert auf der benötigten Bandbreite und der Entfernung zum Empfänger Circuit Switching • Eine Datenverbindung wird bei Bedarf aufgebaut, nach Beendigung der Kommunikation werden die Ressourcen wieder freigegeben • Beispiel: Integrated Services Digital Network, ISDN Packet Switching • gemeinsame Nutzung von Ressourcen eines Anbieters durch mehrere Nutzer • preisgünstiger als die anderen Methoden Packet Switching Packet Switching ist die gebräuchlichste Technik zur Kommunikation in einem WAN. Der Anbieter der Kommunikationsressourcen erstellt virtuelle Verbindungen (Virtual Circuits) zwischen den entfernten Stationen, die Daten werden in Form von Datenpaketen übertragen. Beispiele: ATM, Frame Relay, Switched Multimegabit Data Services (SMDS), X.25 Zwei Arten von Virtual Circuits: • Switched Virtual Circuits (SVCs) Geeignet bei sporadisch auftretendem Bedarf nach Datenübertragung. Eine virtuelle Verbindung wird aufgebaut, die Daten werden übertragen, nach der Übertragung werden die Ressourcen wieder freigegeben. • Permanent Virtual Circuits (PVCs) Geeignet bei permanent benötigten Kommunikationsressourcen. Die Verbindung besteht dauerhaft, es gibt nur die Phase der Datenübertragung. 2 Frame Relay Entwicklung von Frame Relay • Basiert auf Packet Switching • Ursprünglich gedacht für den Gebrauch zwischen ISDN-Geräten, inzwischen aber weiter verbreitet • Die Pakete können variable Länge haben • statistisches Multiplexing zur Kontrolle des Netzwerkszugriffs. Die ermöglicht eine flexible, effiziente Nutzung der verfügbaren Bandbreite • Eine erste Standardisierung erfolgte 1984 durch die CCITT. Allerdings lieferte sie keine vollständige Spezifikation, zusätzlich gab es bei der Interoperabilität Probleme. • Daher bildeten Cisco, DEC, Northern Telecom und StrataCom 1990 ein Konsortium, daß auf der unvollständigen Spezifikation aufbaute und Erweiterungen zu Frame Relay entwickelte, die einen Einsatz in komplexen Internet-Umgebungen ermöglichen sollten. Diese Erweiterungen wurden Local Management Interface (LMI) genannt. Da sie breiten Anklang fanden, standardisierten ANSI und CCITT eigene LMI-Varianten. • International wurde Frame Relay schließlich durch die ITU-T, in der USA durch ANSI standardisiert. LAN-Kopplung mit Frame Relay • Übertragungsraten von 56 KB/s bis 45 Mb/s können gemietet werden • Dienst der OSI-Schicht 2 (geringer Overhead, hohe Übertragungsraten) • Wird meist für virtuelle Festverbindungen genutzt, bei denen keine Signalisierung für den Verbindungsaufbau erforderlich ist • Hauptverwendungszweck: Verbindung innerhalb eines standortübergreifenden Netzes DNAE DNAE LAN DNAE Datennetzabschlußeinrichtung LAN 3 Aufbau von Frame Relay Zweck: einfache, verbindungsorientierte Möglichkeit zur kostengünstigen Versendung von Daten mit akzeptabler Geschwindigkeit (56 Kb/s bis 45 Mb/s). Es werden zwei generelle Kategorien von Geräten unterschieden: • Data Terminal Equipment (DTE): typischerweise im Besitz des Endnutzers, beispielweise PCs, Router, Brücken, ... • Data Circuit-terminating Equipment (DCE): im Besitz eines Anbieters. DCEs bieten im Netzwerk Switching Services an, d.h. sie realisieren die Datenübertragung. Meist sind dies Packet Switches. DTE DTE DTE DCE Packet Switch DTE Kommunikation bei Frame Relay Frame Relay bietet verbindungsorientierte Kommunikation auf der LLC-Schicht: • zwischen jedem Paar von Geräten (DCE oder DTE) existiert ein fest definierter Kommunikationspfad. Dieser wird mit einem eindeutigen Verbindungsbezeichner (Data-Link Connection Identifier, DLCI) assoziiert. Zwischen zwei DTEs wird eine virtuelle Verbindung aufgebaut. • Die virtuelle Verbindung bietet einen bidirektionalen Kommunikationspfad. • Mehrere virtuelle Verbindungen können auf eine einzelne physikalische Verbindung gemultiplext werden (Reduktion von Ausrüstung und Netzwerkkomplexität). • DLCIs werden durch den Anbieter vergeben. Sie sind im LAN eindeutig, nicht aber notwendigerweise im WAN. • Frame Relay bietet die Möglichkeit, sowohl SVCs als auch PVCs zu verwenden. Zu Beginn wurden nur PVCs verwendet, da man dort keine Verbindung aufzubauen braucht. Der Modus der temporären Verbindungen wurde kaum von Herstellern unterstützt. Allerdings sind mittlerweile SVCs die Norm, da sie preisgünstiger sind. 4 Flußkontrolle bei Frame Relay • Frame Relay besitzt keinen eigenen Flußkontroll-Mechanismus zur Kontrolle des Verkehrs jeder virtuellen Verbindung. • Frame Relay wird typischerweise auf zuverlässigen Netzwerkmedien eingesetzt, daher kann die Flußkontrolle an höhere Schichten abgegeben werden. • Statt dessen: Notifikations-Mechanismus (Congestion Notification) zur Meldung von Engpässen an höhere Protokollschichten und so zur Reduktion des Netzverkehrs, falls ein Kontrollmechanismus auf einer höheren Schicht implementiert wird. Es gibt zwei Mechanismen zur Congestion Notification • Forward-Explicit Congestion Notification (FECN) ¾wird initiiert, wenn eine DTE Rahmen ins Netz sendet ¾Bei Überlast setzen die DCEs im Netz das FECN-Bit auf 1 ¾Wenn der Rahmen beim Empfänger ankommt, erkennt dieser, daß eine Überlast auf der Übertragungsstrecke vorliegt • Backward-Explicit Congestion Notification (BECN) ¾Analog zu FECN, aber das BECN-Bit wird gesetzt, wenn Rahmen in die entgegengesetzte Richtung von Rahmen mit gesetztem FECN-Bit laufen Der Rahmen-Header 8 2 Variabel, bis zu 16000 Byte 16 8 Flags Adresse Daten FCS Flags 6 1 1 DLCI C/R EA 4 1 1 1 DLCI FECN BECN DE 1 Länge in Byte Bit EA Flags • Kennzeichnung von Rahmenbeginn und -ende durch 01111110-Bytes FCS: • CRC-Checksumme Adresse • Das Feld ‘Adresse‘ setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: ¾DLCI (10 Bit). Rahmenadresse, kennzeichnet gleichzeitig die virtuelle Verbindung. Nur lokal (d.h. auf dem jeweiligen physikalischen Medium zwischen zwei Geräten) eindeutig. Kommunikationspartner können daher unterschiedliche DLCIs für die gleiche virtuelle Verbindung haben. ¾C/R: Command/Respone. Es ist nicht definiert, was das bedeuten soll. 5 Der Header / LMI ¾Extended Address (EA): jedes 8te Bit des Adreßfeldes. Ist es auf 1 gesetzt, ist dies das letzte Byte, das zum Adreßfeld gehört. Gängige Implementierungen nutzen zwei Byte zur Adressierung, allerdings können zwei weitere hinzugezogen werden. ¾Congestion Control: umfaßt 3 Bits: FECN, BECN, DE. DE bedeutet Discard Eligibility. Kennzeichnet weniger wichtigen Verkehr, der bei Überlast verworfen werden kann. Es kann von der sendenden DTE gesetzt werden. Damit kann verhindert werden, daß kritische Daten zu früh verworfen werden. Local Management Interface (LMI) • globale Adressierung: Verallgemeinerung der DLCIs auf globale Bedeutung. Damit können Standardmethoden, z.B. zur Adreßauflösung, verwendet werden. • Statusnachrichten über virtuelle Verbindungen: Die Statusnachrichten können zur Kommunikation und Synchronisation zwischen DTEs und DCEs verwendet werden. • Multicast ¾Dazu: eigener Rahmentyp für Kontrollnachrichten Asynchronous Transfer Mode (ATM) 6 ATM zur Integration von Datenund Telekommunikation 7HOHNRPPXQLNDWLRQ 3ULPÕUHV=LHO7HOHIRQLH 'DWHQNRPPXQLNDWLRQ 3ULPÕUHV=LHO'DWHQWUDQVIHU • • • • • • • • • • YHUELQGXQJVRULHQWLHUW IHVWH=XWHLOXQJYRQ5HVVRXUFHQ /HLVWXQJVJDUDQWLHQ XQJHQXW]WH5HVVRXUFHQYHUIDOOHQ JHULQJH(QGH]X(QGH9HU]çJHUXQJ YHUELQGXQJVORV IOH[LEOH=XWHLOXQJYRQ5HVVRXUFHQ NHLQH/HLVWXQJVJDUDQWLHQ HIIL]LHQWH1XW]XQJYRQ5HVVRXUFHQ YDULDEOH(QGH]X(QGH9HU]çJHUXQJ Time Division Multiplexing Statistical Multiplexing bandwidth allocation bandwidth allocation t t Eigenschaften von ATM ¾ ITU-T-Standard (bzw. ATM-Forum) für Zellübertragung ¾ Integration von Daten-, Sprach- und Videoübertragungen ¾ zellbasierte Multiplexing- und Switchingtechnik ¾ Verbindungsorientierte Kommunikation ¾ Zusicherung von Qualitätsmerkmalen für die gewünschte Verbindung ¾ Skalierbarkeit der benötigten Bandbreite ¾ kombiniert Vorteile von: - Circuit Switching (garantierte Bandbreite, konstante Verzögerung) - Packet Switching (flexible und effiziente Übertragung) ¾ nahtloser Übergang von lokalen Netzen zum Weitverkehrsbereich ¾ Unterstützt PVCs, SVCs und verbindungslose Übertragung ¾ Datenraten: 34, 155 oder 622 Mb/s 7 Asynchronous Transfer Mode Asynchronous Transfer Mode (ATM) • keine Leitungsvermittlung, sondern Zellvermittlung • feste Zellgröße: 53 Bytes • konstante und variable Zellraten Zellkopf (Header) Nutzinformation (Payload) 48 Bytes • multicastfähig • verbindungsorientiert 5 Bytes Zellmultiplexing auf einer ATM-Verbindung: • asynchrones Time-Division-Multiplex • kontinuierlicher Zellstrom • unbenutzte Zellen werden leer verschickt 1 2 1 2 3 3 2 3 2 3 leere Zelle Zellgröße bei ATM Amplitude des Eingangssignals (z.B. abgetastetes Sprachsignal, Puls-Code-Modulation, PCM) Problem: Verzögerung des Zellstroms beträgt bei Sprache 6ms: 48 Samples mal 8 Bit = 48 Byte = Payload für eine ATM-Zelle t=125 µs ⇒ größere Zellen verursachen zu große Verzögerungen bei Sprachübertragung Kontinuierlicher Datenstrom mit Abtastrate 1/125 µs ⇒ kleinere Zellen erzeugen zu viel Overhead (Header / Payload - Verhältnis) d.h. 48 Byte ist ein Kompromiss. TD = 6 ms header overhead packetisation delay 100% 10ms 50% 64+5 5ms 32+4 48+5 0 20 40 60 80 cell size [bytes] 8 ATM Network 2 Arten von Komponenten: • ATM Switch Versendung von Zellen durch das Netz. Dazu werden die Zellheader eingehender Zellen gelesen und ein Update der Informationen vorgenommen. Danach werden die Zellen weiter zum Ziel geswitcht. • ATM Endpoint Enthält einen ATM Network Interface Adapter, verbindet also andere Netze mit dem ATM-Netz. Router LAN Switch ATM Network Workstation ATM Switch ATM Endpoint Aufbau von ATM-Zellen Zwei Header-Formate: • Kommunikation zwischen Switches und Endpoints: User-Network Interface (UNI) • Kommunikation zwischen zwei Switches: Network-Network Interface (NNI) *)& *HQHULF)ORZ&RQWURO 1XUEHL81,IíUORNDOH)XQNWLRQHQ7\SLVFKHUZHLVH XQEHQXW]W%HL11,OÕQJHUHU93, 37, 3D\ORDG7\SH,GHQWLILHU %LW *)&93, 93, 1XW]HUGDWHQRGHU.RQWUROOGDWHQ&RQJHVWLRQ H \W% %HLOHW]WHUHPJLEWGDVQÕFKVWH%LWDQREÍEHUODVW YRUOLHJW'DVOHW]WH%LW]HLJWDQREHLQH=HOOHGLH OHW]WHHLQHV5DKPHQVLVW &/3 &HOO/RVV3ULRULW\ 93, 9&, 37, &/3 +(& 3D\ORDG ,VWGDV%LWNDQQGLH=HOOHEHLÍEHUODVWYHUZRUIHQZHUGHQ +(& +HDGHU(UURU&RQWURO &5&íEHUGLHHUVWHQ%\WHNDQQHLQ]HOQH%LWIHKOHUNRUULJLHUHQ 9 Pfad- und Kanalkonzept von ATM ¾ Vor Beginn der Kommunikation muß eine virtuelle Verbindung aufgebaut werden. ¾ Physikalische Verbindungen „enthalten“ Virtual Paths (VPs, Gruppe von Verbindungen) ¾ VPs „enthalten“ Virtual Channels (VCs, logische Kanäle) ¾ ATM Zellen werden entlang ihrer virtuellen Verbindung mit Hilfe des Virtual Channel Identifier (VCI) und des Virtual Path Identifier (VPI) „geswitcht“ ¾ VPI und VCI haben nur lokale Bedeutung und können von den Switches geändert werden. Virtual Path Switching Virtual Channel Switching VP Switch VC Switch VCI 3 VCI 1 VCI 2 VPI 1 VPI 4 VCI 3 VCI 4 VPI 2 VPI 5 VCI 5 VCI 6 VPI 3 VPI 6 VCI 4 VCI 1 VCI 3 VCI 4 VCI 2 VCI 5 VCI 6 VPI 2 VCI 2 VPI 3 VCI 4 VCI 1 VCI 2 VPI 1 VP- und VC-Verbindungen ATM-Kreuzverteiler ATM-Vermittlungsstelle ATM-Kreuzverteiler VP - Cross Connect (VC / VP -Switch) VC / VP - Cross Connect VCI=57 VCI=28 VCI 57 VCI 26 VPI 2 VPI 7 VCI 26 VPI 2 VPI 7 Virtual Path Connection (VPC) VCI 28 VPI 4 VPI 1 Virtual Path Connection (VPC) Virtual Channel Connection (VCC) - Ende-zu-Ende-Verbindung 10 ATM – Cross Connect VCI 22 VCI 23 VCI 21 VCI 24 VC / VP Cross Connect verbindet sowohl verschiedene VCs als auch verschiedene VPs VCI 21 VCI 24 VPI 4 VPI 1 VCI 22 VPI 3 VCI 23 VPI 1 VCI 21 VCI 22 VPI 5 VCI 22 VPI 5 VPI 6 VPI 6 VCI 25 VCI 29 VP - Cross Connect VCI 22 VCI 21 VCI 22 VCI 25 VCI 29 verbindet ausschliesslich verschiedene VPs VPI 7 (findet daher selten Verwendung) Multiplexing verschiedener Verbindungen • mehrere virtuelle Verbindungen sind gleichzeitig möglich • es gibt einen kontinuierlichen Strom von Zellen • leere Zellen sind durch eine Markierung im Zellkopf gekennzeichnet • das Verhältnis von genutzten Zellen zu allen Zellen ist die Last einer ATMStrecke • möglichst optimale Nutzung (kontinuierlicher Zellstrom) der ATM-Verbindung durch ein oder mehrere Warteschlangen • bei voller Warteschlange werden Zellen verworfen 1 1 ATM-Verbindung 1 2 3 2 3 2 2 3 leere Zelle 11 ATM-Referenzmodell Management Plane User Plane Higher Layers Plane Management Control Plane Higher Layers ATM Adaptation Layer (Schicht 2) • Control Plane: Generierung und Mapping von Signalisierungsanfragen ATM Layer (Schicht 2) • User Plane: Management des Datentransfers Layer Management Logisches Modell zur Beschreibung der ATM-Funktionalität, meist dargestellt als Würfel. Die Aufteilung erfolgt einmal nach Schichten (Layer), zum anderen nach Ebenen (Plane). Physical Layer (Schicht 1) • Management Plane: ¾Layer-Management verwaltet Layer-spezifische Funktionalitäten, z.B. Fehlererkennung ¾Plane-Management verwaltet und koordiniert Funktionalitäten, die das gesamte System betreffen. • Physical Layer • ATM Layer: verantwortlich für das Multiplexing und das Versenden von Zellen durch das ATM-Netzwerk. Diese Schicht benötigt die VPIs und die VCIs. • ATM Adaptation Layer: verantwortlich für das Verpacken von Daten in Zellen. Diensteigenschaften von ATM Kriterium Anwendungsklassen A B C D Dynamische Maximale und Maximale Übertragungsrate ausgehandelte Durchschnitts- Ratenanpassung „Best Effort“ an freie werte Zellrate Ressourcen Synchronisation Nein Ja (Quelle-Ziel) Bitrate konstant VerbindungsModus Anwendungen: Adaptation Layer (AAL): variabel verbindungsorientiert •Bewegtbildkommunikation •Telefonie •Videokonferenzen AAL 1 AAL 2 verbindungslos •Datenkommunikation •Dateitransfer •Mail AAL 3 AAL 4 AAL 5 AAL 3/4 haben einen hohen Overhead, AAL 5 stellt einen einfachen Datenübertragungsdienst bereit 12 Verkehrsklassen Last AAL 1: CBR - Constant Bit Rate, deterministischer Dienst PCR • Charakterisiert durch garantierte feste Bitrate • Parameter: Peak Cell Rate (PCR) AAL 2: VBR - Variable Bit Rate (rt/nrt), statistischer Dienst • Charakterisiert durch garantierte durchschnittliche Bitrate. Somit auch geeignet für burst-artigen Verkehr. • Parameter: Peak Cell Rate (PCR), Sustainable Cell Rate (SCR), Maximum Burst Size (MBS) Last Zeit PCR SCR AAL 3:ABR - Available Bit Rate, lastabhängiger Dienst • Charakterisiert durch garantierte minimale Bitrate + lastabhängige, zusätzliche Bitrate (adaptive Anpassung) • Parameter: Peak Cell Rate (PCR), Minimum Cell Rate (MCR) AAL 4: UBR - Unspecified Bit Rate, Best-Effort Dienst • Charakterisiert durch keine garantierte Bitrate • Parameter: Peak Cell Rate (PCR) Zeit Last ABR/ UBR andere Verbindungen Zeit Traffic Management Connection Admission Control (CAC) Reservierung von Ressourcen während des Verbindungsaufbaus (Signalisierung) Vergleich zwischen Verbindungsparameter und verfügbaren Ressourcen Verkehrsvertrag zwischen Nutzer und ATM-Netzwerk Usage Parameter Control (UPC) / Network Parameter Control (NPC) Test auf Konformität des Zellstroms gemäß den Parametern des Verkehrsvertrags am User Network Interface (UNI) oder Network Network Interface (NNI) Generic Cell Rate Algorithmus (CGRA) / Leaky Bucket Algorithmus Switch Congestion Control (primär für UBR) Selektives Löschen von Zellen (Early/Partial Packet Discard, EPD/PPD) zur Einhaltung von Leistungsgarantien im Fall von Überlast Flußkontrolle für ABR Rückmeldung des Netzzustandes über Ressource Management Zellen an die ABR-Quelle zur Anpassung der Senderate und faire Zuteilung der Bandbreite 13 IP over ATM Zwei Beispiele: IP IP Classical IP over ATM ARP ARP encaps. Signaling LAN Emulation LANE GHILQLHUWGXUFK,(7)5)& GHILQLHUWGXUFK$70)RUXP VSH]LHOOH/çVXQJ DOOJHPHLQH/çVXQJ QXUIíU,3JHHLJQHW IíUYHUVFKLHGHQH3URWRNROOH HLQIDFKH,PSOHPHQWLHUXQJ Signaling AAL 5 ATM PHY AAL 5 ATM PHY 9HUELQGXQJHQ]XP/$1( 6HUYHU$GUHÐXPVHW]XQJ NHLQ,3%URDG 0XOWLFDVW /RJLVFKHV,36XEQHW]íEHU$70 %URDGFDVW8QNQRZQ6HUYHU ,3%URDG0XOWLFDVWPçJOLFK%86 Ethernet und ATM Fast/Gigabit Ethernet : Primäres Ziel: Bandbreite / keine QoS-Garantien / Isolation von Verkehrsströmen durch physikalische Trennung (Hubs, Links) / keine Priorisierung von Strömen ATM : Primäres Ziel: Integration, QoS & feste QoS-Garantien & Isolation von Verkehrsströmen durch logische Trennung (VCC) & Priorisierung von real-time Strömen / kein Schutz gegen konkurrierenden Verkehr & CAC schützt aktive Verbindungen & geringer Preis & sehr hohe Bandbreite / hoher Preis . skalierbare Bandbreite 14 Zukunft von ATM ATM im LAN-Bereich: • zu hohe Kosten für die Hardware • zu starke Konkurrenz durch etablierte Techniken wie (Fast) Ethernet etc. ATM im WAN-Bereich: • oft zwischen Firmenstandorten implementiert (Quasi-Standard) • große TK-Netzbetreiber (Telcos) bevorzugen jedoch SDH als Transportbzw. Kernnetz (bessere Performance im TK-Bereich, Weltstandard) • ATM-Zellen werden in SDH-Container an Übergangspunkten verpackt (encapsulation) bzw. wieder entpackt. Hat ATM noch eine Zukunft? • vermutlich: Nein! • Neueste Forschung geht von einer unmittelbaren Nutzung der Faser durch höhere Protokolle aus (Stichwort: Dense Wavelength Division Multiplex, DWDM). • ATM wird Teilnehmern lediglich als Dienst angeboten, um vorhandene Geräte und Einrichtungen weiter nutzen zu können. Bisher: Jetzt: Künftig: „IP over ATM“ „IP over SDH“ „IP over WDM“ Synchronous Digital Hierarchy (SDH) ¾ alle modernen neuen Netze im öffentlichen Bereich bauen auf der SDH-Technik auf Beispiel: das B-WIN ist abgelöst worden durch das G-WIN (Gigabit-Wissenschaftsnetz) 15 Verbindungen zwischen digitalen Vermittlungszentren 140 – 565 Mb/s Glasfaser oder Richtfunkstrecken 8 – 140 Mb/s Regionale Netze Zugangsnetze Glasfaser 2 - 34 Mb/s Kupferkabel 64 kb/s - 2 Mb/s D A D A D A A D Glasfaser 64 kb/s – 2 Mb/s Modem 64 kb/s - 2 Mb/s Plesiochronous Digital Hierarchy (PDH) Glasfaser oder Richtfunkstrecken WeitverkehrsNetz ¾ Hierarchische Bündelung von Datenströmen ¾ Hierarchien bezüglich der Netztypen (grob: LAN, MAN, WAN) Plesiochronous Digital Hierarchy (PDH) 2 Mb/s Twisted Pair, Koax 8.5 Mb/s Koax, Glasfaser 34 Mb/s Glasfaser, Richtfunk 139 Mb/s Glasfaser, Richtfunk 565 Mb/s Glasfaser, Richtfunk 256 KB/s 576 KB/s 1.8 MB/s 7.9 MB/s für zusätzliche für zusätzliche für zusätzliche für zusätzliche Signalisierung Signalisierung Signalisierung Signalisierung Secondary Multiplex System 34Mbit/s System 140Mbit/s System 565Mbit/s System 16 Von PDH nach SDH Plesiochronous Digital Hierarchy • Synchronisation mittels Rahmenkennung • kein gemeinsamer Takt PCM-30 • bitweises Multiplexing PCM-30 PCM-30 • bitweises Stopfen PCM-30 Probleme • unterschiedliche Multiplex-Schemata (US, Europa) • Signale müssen über alle Schichten schrittweise demultiplexed und identifiziert werden • Keine Reserve für z.B. Netzmanagement, Dienstkontrolle und zusätzliche Leitungen • weltweit unterschiedliche und nicht-standardisierte Bitraten seit 1990 Europa: USA: Synchronous Digital Hierarchy (SDH) Synchronous Optical Network (SONET) Synchronous Digital Hierarchy • • • • • • • • weltweit standardisierte Bitraten byteweises Multiplexen direkter Zugriff auf Signale ohne mehrfaches Demultiplexen zusätzliche Bytes für Netzmanagement, Dienst- und Qualitätskontrolle, zusätzliche Leitungen vereinfachtes Multiplexschema synchronisiertes, zentral getaktetes Netzwerk kurze Verzögerungen beim Launching und Decoupling (add/drop) von Signalen Wesentliches Merkmal: Container zum Transport von Nutzsignalen Vermittlungsstelle 34 Mb/s 622 Mb/s 2 Mb/s Vermittlungsstelle 2 Mb/s 622 Mb/s SDH Cross Connect 155 Mb/s 17 Erste Schritte hin zu SDH SDH als Overlay Network auf existierenden PDH-Netzen aufbauen: SDH-Cross Connect • add / drop Signale • Hochgeschwindigkeits-SDH • hohe Kapazität 2.5 Gb/s SDHOverlay Network SDH - Add/Drop-Multiplex • add / drop Signale • niedrigere Kapazität 155 Mb/s 2 Mb/s 155 Mb/s PDH FMUX 2 Mb/s Vermittlungsstellen für regionale und lokale Netze SDH - Flexible Multiplex • verteilt Bandbreite direkt an Kunden oder Vermittlungsstellen Kunden mit hohen Bandbreitenanforderungen SDH-Transportmodule (Rahmen) Synchronous Transport Modul (STM-N, N=1,4,16) STM-1-Struktur: • 9 Zeilen mit jeweils 270 Bytes. • Rahmendauer 125 µs • Basisrate 155 Mb/s. 9 x N Spalten (Bytes) 1 3 4 5 261 x N Spalten (Bytes) Regenerator Section Overhead (RSOH) Administrative Unit Pointers Multiplex Section Overhead (MSOH) Payload 9 Zeilen (125 µs) 9 Administrative Unit Pointers • erlauben den direkten Zugriff auf Bestandteile vom Payload Payload: • Enthält Nutzdaten in Form von Containern (C-n), Tributary Units (TU-n) oder Gruppen von Tributary Units (TUG-n, Transportgruppen). Section Overhead: • RSOH: Enthält Informationen bezüglich der Route zwischen zwei Repeatern oder einem Repeater und einem Multiplexer • MSOH: Enthält Informationen bezüglich der Route zwischen zwei Multiplexern ohne Berücksichtigung der zwischenliegenden Repeater. 18 Erstellung eines STM • Nutzdaten werden in einen Container verpackt. • Eine Unterscheidung der Container wird nach Größe vorgenommen: C-1 bis C-4 • Nutzlastdaten werden ggfs. durch Fülloktetts auf die Containergröße angepaßt • Die Steuerung des Datenflusses eines Containers erfolgt durch weitere Bytes zur Steuerung einer gesamten Strecke über mehrere Multiplexer: Path Overhead (POH) ¾ Steuerung der einzelnen Abschnitte des Übertragungsweges ¾ Umschaltung auf Ersatzwege im Fehlerfall ¾ Erkennung und Erfassung der Übertragungsqualität ¾ Realisierung von Wartungs-Kommunikationskanälen • Durch Hinzufügen der POH-Bytes wird aus einem Container ein Virtual Container Erstellung eines STM • Werden in einem Payload mehrere Container übertragen, werden diese durch byteweises multiplexen in Tributary Unit Groups • Durch Hinzufügen eines AU-Pointers wird die Tributary Unit Group zu einer Administrative Unit • Dann werden die SOH-Bytes ergänzt, der SDH-Rahmen ist komplett. RSOH und MSOH enthalten beispielsweise Bits für ¾ Rahmensynchronisation ¾ Fehlererkennung (Parity Bit) ¾ STM-1-Kennung in größeren Transportmodulen ¾ Steuerung von Ersatzschaltungen ¾ Dienstkanäle ¾ ... und natürlich Bits für späteren Gebrauch. 19 SDH-Containertypen C-n VC-n TU-n TUG-n Container n Virtual Container n Tributary Unit n Tributary Unit Group n Tributary Unit, TU-n (n=1 bis 3) Payload • enthält VC-n und Tributary Unit Pointer C-4 TUG-3 VC-4 3 2 1 oder H4 VC-3 VC-4 Path Overhead (POH) Container, C-n (n=1 bis 4) • definierte Einheit für PayloadKapazität (z.B. C-4 für ATM oder IP, C-12 für ISDN oder 2 Mb/s) • überträgt alle SDH-Bitraten • kann Kapazität bereitstellen für Transport von noch nicht spezifizierten Breitbandsignalen Virtual Container, VC-n (n=1 bis 4) • besteht aus Container und POH • niedriger VC (n=1,2): einzelner C-n plus Basis Virtual Container Path Overhead (POH) • höherer VC (n=3,4): einzelner C-n, Zusammenschluss von TUG-2s /TU-3s, plus Basis Virtual Container POH SDH-Containertypen VC-3 TU-3 7 oder 6 5 C-3 4 3 C-n VC-n TU-n TUG-n AU-n STM-N Container-n Virtual Container-n Tributary Unit-n Tributary Unit Group-n Administrative Unit-n Synchronous Transport Module-N 2 1 VC-2 TUG-2 Administrative Unit-n (AU-n) •stellt Adaptierung zwischen Higher-order Path Layer und Multiplex-Einheit bereit 3 2 1 TUG-12 VC-12 C-12 •besteht aus Payload und Administrative Unit Pointern 20 SDH-Hierarchie 155 Mbit/s 622 Mbit/s STM-1 261 9 STM-4 STM-16 4x261=1044 4x1044=4176 4x9=36 4x36=144 zerlegbar in Basistransportmodul für 155 Mb/s, enthält z.B.: 2,5 Gbit/s zerlegbar in 4 x STM-1 • einen kontinuierlichen ATMZellenstrom (C-4 Container), • eine Transportgruppe (TUG-3) für drei 34 Mb/s PCM-Systeme oder • eine Transportgruppe (TUG-3) für drei Container, die wiederum TUG enthält 4 x STM-4 zerlegbar in 4 x STM-1 SDH-Hierarchie • Höhere Hierarchiestufen werden durch Zusammenfassen von STM-1 Modulen erreicht • Höhere Übertragungsraten werden durch byteweises Multiplexen der enthaltenen Signale zusammengebaut • Jedes Byte hat eine Übertragungsrate von 64 kb/s, geeignet für die Übertragung von Sprachdaten (Telefonie) • außer bei STM-1 ist nur eine Übertragung über Glasfaser möglich SOH (9 Spalten) 261 Byte 4 * 261 Byte SOH (4 * 9 Spalten) 21 SDH-Multiplexstruktur xN STM-N AUG AU-4 C-4 139 264 kbit/s C-3 44 736 kbit/s 34 368 kbit/s VC-2 C-2 6312 kbit/s TU-12 VC-12 C-12 2048 kbit/s TU-11 VC-11 C-11 1544 kbit/s VC-4 x3 TUG-3 x3 AU-3 TU-3 VC-3 VC-3 x7 x7 Zeigerverarbeitung Multiplexen, Abbilden C-n VC-n TU-n TUG-n AU-n AUG STM-N TUG-2 TU-2 x3 Container-n Virtual Container-n Tributary Unit-n Tributary Unit Group-n Administrative Unit-n Administrative Unit Group Synchronous Transport Module-N x4 SDH-Multiplexverfahren Container-1 PTR Logische Assoziation Physikalische Assoziation Zeiger TU-1 PTR TU-1 PTR TU-1 PTR VC-1 VC-3 POH VC-1 TU-1 TUG-2 AUG AU-3 PTR VC-3 TUG-2 VC-3 AU-3 VC-3 AU-3 PTR SOH VC-1 VC-1 TUG-2 AU-3 PTR VC-1 POH Container-1 VC-3 AUG AUG STM-N 22 SDH-Übertragungsnetzwerk Regionale Vermittlungsstellen Zugangsnetze SDH Local Loop Synchronous Digital Hierarchy (SDH) Überregionale Vermittlung • teilvermaschtes Netz • hierarchielose beliebige Topologie (abgesehen von der Vermittlungsstruktur) • flexible Bandbreitennutzung • hohe Skalierbarkeit • hohe Zuverlässigkeit Cross Connect Node Add/Drop Multiplex (ADM) Digital Switching Center 23