Influenza

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Influenza
Der Bereich Gesundheitsamt informiert über…
Influenza (Grippe)
Erreger
Die Influenza (Grippe) ist eine Viruserkrankung. Influenza-Viren verändern laufend ihr
Genmaterial, d. h. es entstehen immer neue Virusvarianten. Es werden die Virustypen A,
B, C unterschieden. Für den Menschen sind die Virustypen A und B von Bedeutung. Man
findet verschiedene Oberflächenstrukturen, die durch die Gykoproteine Hämagglutinin
und Neuraminidase gebildet werden.
Der Influenza-Impfstoff wird jährlich den jeweils aktuellen Virusvarianten angepasst.
Influenza-Infektionen kommen weltweit vor.
Übertragungswege Die Infektiosität der Influenza ist sehr hoch, die minimale Infektionsdosis ist sehr gering,
d. h. man braucht nur wenige Viruspartikel um krank zu werden. Der Erreger wird hauptsächlich aerogen, d. h. über Tröpfchen (Niesen, Husten, Sprechen) von Mensch zu
Mensch übertragen. Auch über ungewaschene Hände (Händeschütteln) oder Umarmung
bei der Begrüßung können Influenzaviren übertragen werden.
Influenzaviren können mehrere Stunden und länger an Oberflächen wie z. B. Türgriffen,
Treppengeländern, Tischen oder Geschirr infektiös bleiben.
Menschen mit einer Influenza-Infektion können schon kurz vor Auftreten von Symptomen
ansteckend sein. Die Ansteckungsfähigkeit (die Ausscheidung von Erregern) besteht
durchschnittlich bis zu 5 Tage nach Beginn der Erkrankung, bei chronisch kranken Menschen und Kindern ggf. auch länger.
Die Beachtung hygienischer Grundprinzipien wie regelmäßiges Händewaschen reduziert die Gefahr der Virusübertragung.
Infektionsquelle
Infektionsquelle im Rahmen der sog. „Grippewellen“ ist der Mensch.
Influenza-A-Viren kommen ansonsten vor allem bei Vögeln vor und werden dann aviäre
Influenza genannt. Aviäre Influenza-A-Viren können sich jedoch auch so verändern, dass
sie auch für den Menschen pathogen werden; d. h., eine Infektion auslösen können.
Influenza-B-Viren kommen praktisch nur beim Menschen vor.
Krankheitsbild
Typische Symptome sind plötzlich einsetzendes Fieber (>38,5°C), Muskel-, Kopfund/oder Gliederschmerzen sowie Atemwegsymptome mit Halsschmerzen und trockenem Reizhusten. Oft besteht ein schweres Krankheitsgefühl. Weitere Symptome können
allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Rhinorrhö (Schnupfen, Naselaufen), aber auch
Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall sein. Zu beachten ist jedoch, dass bei Weitem nicht
alle Influenza-Infizierten mit typischer Symptomatik erkranken. Nach 2 bis 5 Tagen klingt
eine Influenza normalerweise wieder ab.
Bei schweren Verläufen kann es zu Komplikationen wie viraler oder sekundär bakterieller
Pneumonie (Lungenentzündung), Verschlimmerung bestehender Lungenerkrankungen,
Myositis (Muskelentzündung), Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Encephalitis
(Hirnhautentzündung) kommen. Schwere Verläufe treten vermehrt bei chronisch kranken
Menschen sowie bei Kindern auf.
Von der Influenza ist der so genannte Grippale Infekt („Erkältung“) zu unterscheiden. Dieser wird durch andere Viren verursacht, schwere Verläufe beim Grippalen Infekt sind seltener.
Stand Dezember 2011
Verhinderung der
Infektion und Hygienemaßnahmen
Die einzige effektive Maßnahme zur Verhinderung der Influenzaerkrankung ist die jährliche „Grippeschutzimpfung“.
Nach den aktuell für Deutschland gültigen Impfempfehlungen der STIKO sollten folgende
Personengruppen jeweils im Herbst mit dem aktuellen Influenza-Impfstoff geimpft werden:
- Personen über 60 Jahre
- Alle Schwangeren ab 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens
- Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen,
- Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen fungieren können,
- Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln.
(Robert Koch-Institut Epidemiologisches Bulletin Nr. 30/2011, 01. August 2011)
Die Beachtung hygienischer Grundprinzipien wie regelmäßiges Händewaschen reduziert die Gefahr der Virusübertragung. Im medizinischen Bereich muss auch regelmäßige Händedesinfektion durchgeführt werden.
Hausarzt und Diagnostik / Behandlung
Die PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) aus dem Abstrichmaterial des Nasen- Rachenraumes ermöglicht eine zuverlässige Diagnosestellung. Schnelltests sind nur sinnvoll, wenn
rasch eine antivirale medikamentöse Behandlung eingeleitet werden muss. Dies kann der
Fall sein, wenn ein sehr schwerer Verlauf vorliegt oder schwerwiegende Grunderkrankungen bestehen. Meist wird die Diagnose nur aufgrund der klinischen Symptome gestellt.
Bei unkomplizierten Erkrankungen werden fiebersenkende Medikamente und Schmerzmittel gegen die Kopf- und Gliederschmerzen eingesetzt. Akut Erkrankte sollen Bettruhe
einhalten und für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen. Über die Behandlung z.B. mit
Neuraminidase-Hemmern entscheidet bei schwerem Krankheitsverlauf der behandelnde
Arzt. Die Behandlung sollte dann innerhalb von 48 Stunden nach Symptombeginn begonnen werden. Antibiotika sind gegen die Influenza wirkungslos. Bakterielle Superinfektionen (zusätzliche bakterielle Infektionen) können antibiotisch behandelt werden.
Dieses Merkblatt kann nur einige Hinweise geben und ein persönliches Gespräch nicht ersetzen. Bitte rufen Sie uns an.
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Stand Dezember 2011