Der kanaDische artistenZirkus cirque Du soleil beeinDruckt weltweit

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Der kanaDische artistenZirkus cirque Du soleil beeinDruckt weltweit
THE
FASHION
CIRCUS
Der kanadische ArtistenZirkus Cirque du Soleil beeindruckt weltweit
durch künstlerisches Können, kreative Innovation, Charme und Humor.
Er entführt den Zuschauer in eine fremde, zauberhafte, a
­ temberaubende
Fantasiewelt, eine fesselnde Fusion aus hochkarätiger Akrobatik, ­Musik,
Tanz und märchenhafter Opulenz.
Foto: MARKUS JANS / Text: Katharina von der Leyen
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Inspiration 51
s ist mit nichts zu vergleichen. Nichts bereitet einen
auf das vor, was man im Cirque du Soleil zu sehen
be­kommt. Es ist ein visueller Orkan aus fantastischem Straßentheater, opulenten Kostümen und
phänomenaler Akrobatik: Luftathleten, Seiltänzer
und Brettakrobaten bewegen sich in schwindelnder
Höhe zwischen Himmel und Erde, fliegen durch die
Luft an Bungee-Seilen, auf dem Trampolin, laufen an
Stangen und Wänden empor und springen aus dem
Stand sechs Meter hoch. 75 Akrobaten erzählen,­
­unterstützt von Musikern und Taiko-Trommlern, eine unwirk­liche, traum­
hafte, manchmal wahnsinnige Geschichte in atemberaubendem ­Tempo, in
einem rauschhaften, anmutigen Spektakel.
Mit jeder Produktion erschafft der Cirque du Soleil aufs Neue eine ganz
eigene, unglaubliche, opulente Welt. Natürlich steckt auch eine tiefere Bedeutung in jeder Show, die jeder Zuschauer anders empfindet und die sich
auch noch verändert, je öfter man
die Show sieht. Man kann nach dieser tieferen Bedeutung suchen, nach
dem Sinn des Lebens und des Todes,
Erfüllung, Passion und dem menschlichen Befinden, oder man kann sich
auch einfach zurücklehnen und mit
offenem Mund die Akrobatik bestaunen, den Tanz, die Komödie. Das
­Mar­kenzeichen aller Cirque du SoleilShows ist die unglaubliche Viel­
falt
des Bühnengeschehens – man weiß
kaum, wohin man zuerst oder zuletzt
sehen soll, und wünscht sich, man
könne noch einmal zurückspulen, um
diesmal die Details zu sehen, die man
verpasste, als man woanders zugesehen hat.
Gegründet wurde der Cirque du
­Soleil 1984 in Quebec City in Kanada
von dem Straßenkünstler und Feuer­
schlucker Guy Laliberté: „Es war ein
einfacher Traum“, sagt Laliberté:
„Eine Gruppe junger Künstler schloss
sich zusammen, um das Publikum zu
unterhalten, die Welt zu sehen und
dabei Spaß zu haben.“ Das funktionierte. Mittlerweile ist der Cirque du
Soleil mit Sitz in Montreal ein internationales Großunternehmen mit mehr
als 5.000 Mitarbeitern, davon über
1.300 Artisten, das rund um die Welt
21 verschiedene Shows zeigt.
Der zweite Hauptsitz des „CdS“ ist
Las Vegas: In den 80ern suchte man
dort dringend nach neuen, aufregenden Shows. Heute spielen dort in sieben verschiedenen Hotels sieben
­feste Produktionen des „Cirque“, wie ihn Mitarbeiter kurz nennen, darunter
„Zeitgeist“-bezogene Shows wie die „Michael Jackson Show“, „Elvis“ zum
35. Todestag von Elvis Presley oder „Love“ über die Beatles, bis hin zu
­„typischen“ halluzinatorischen, prunkvollen akrobatischen Shows wie „Zarkana“, „O“ oder „Zumanity“.
Der große Klassiker ist die vielfach ausgezeichnete Show „Mystère“.
­„Mystère“ war die erste Cirque du Soleil-Produktion, die vor 20 Jahren als
„ständige“ Show ihr eigenes Theater im Casino-Hotel „Treasure Island“
bekam. 12 Millionen Besucher haben seither in 8.000 Shows das kaleidoskopische Spektakel aus phantastischer Akrobatik, kraftvoller Athletik und
prunkvoller Bildsprache erlebt. Es gibt eine ganze Myriade unterschied­
licher Figuren: riesige Teufel auf Stelzen, wunderschöne, biegsame grüne­
Eidechsen, ein verstörend erwachsenes Baby mit einem gigantischen roten Ball, die „Double Faces“ mit zwei Gesichtern, die sich mit Leichtigkeit
­horizontal an Stangen auf und ab bewegen, die „Spermatiten“, die Unglaub52 Inspiration
liches auf Trampolinen leisten, bunte Raubvögel in glitzernden Kostümen
an Trapezen und Bungee-Seilen und eine der Hauptfiguren, der hinreißend
schöne Red Bird, der den roten Faden der Produktion darstellt. Dass die
Show auch nach 20 Jahren immer noch frisch und aufregend ist, liegt daran,
dass bei allen Shows immer wieder neue Regisseure eingesetzt werden, die
Details hinzufügen, streichen oder verändern. Es hilft, dass die Regisseure
für gewöhnlich aus den eigenen Reihen kommen, sich vom Tänzer oder
Akrobat „hochgearbeitet“ haben: So wissen sie, was akrobatisch möglich
und was unmöglich ist.
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Der Cirque ist nicht nur innerhalb seiner Produktionen eine ganz eigene,
abgeschlossene Welt. Die Darsteller sind eng befreundet und finden auch
ihre Partner für gewöhnlich innerhalb des Cirque. „Es ist eine ziemlich inzestuöse Angelegenheit“, sagt Ross Gibson, der Darsteller des Red Bird,
grinsend. „Das liegt auch an den Arbeitsstunden. Wir arbeiten jeden Abend,
wir trainieren tagsüber. Wie sollen wir jemanden von außerhalb kennen­
lernen? Wer würde so ein Leben überhaupt verstehen?“ „Wir leben hier in
einer ­Blase“, sagt Micheline Nassler,
die seit 15 Jahren beim Cirque du
Soleil in Las Vegas ist und in „Mystère“ als einer der Teufel auf Stelzen
und als Bungee-Artistin agiert. „Für
Außenstehende ist es schwer, in diese ­Blase Einlass zu bekommen. Wir
haben unglaublich intensive Freundschaften – das liegt daran, dass wir
uns so sehr aufeinander verlassen
müssen. Wir müssen einander auf
einem ganz anderen Level vertrauen
können, weil ja unsere Sicherheit, unser Leben voneinander abhängt.“
Die Casting-Maschinerie des Cirque –
der größten Theater-Castingabteilung
der Welt – operiert weltweit, um ungewöhnliche künstlerische Akte zu
finden. Viele der Darsteller waren früher Turner, Sänger, Leistungssportler
oder Tänzer, viele der asiatischen
Künstler kommen von Akrobatikzirkussen, andere waren in ihrem Feld
bekannte und erfolgreiche BungeeSpringer, Inlineskater, Martial-ArtsMeister, Weltmeister in Rhönrad oder
olympische Schwimmer, bevor sie
sich beim Cirque du Soleil bewarben.
Für die meisten Akrobaten ist der
Cirque du Soleil die Spitze dessen,
was man als Artist erreichen kann. Es
ist schwer: Leistungssportler müssen
auch ihre Begabung in „artfremden“
Bereichen wie Tanzen und Schauspiel unter Beweis stellen und zeigen,
ob sie das „gewisse Etwas“ haben,
das „Flair“, das ein Künstler braucht, um beim Cirque du Soleil mitwirken
zu können. Genieren gilt nicht. „Als Darsteller im Cirque darf man nicht
schüchtern sein“, sagt Micheline Nassler. „Privat schon. Aber sich genieren,
wenn man auf eine Bühne soll? Geht nicht. Egal, wie albern oder ungewohnt es sein mag, was man vor 1.500 Zuschauern tun muss.“
Ein großer Teil der CdS-Artisten ist fest angestellt, mit relativ hohen Gagen,
Altersvorsorge, Krankenversicherung und alternativen Ausbildungsange­
boten für „die Zeit danach“. Denn nicht jeder kann auf Lebenszeit beim
Cirque bleiben, auch wenn z. B. einer der Clowns in „Mystère“ bereits über
80 ist. Zehn Shows in der Woche, 476 Shows im Jahr fordern ihr Tribut vom
Körper. „Wir haben ein phantastisches Team von Masseuren, Physiotherapeuten und Personal Trainern, die sich um uns kümmern. Trotzdem kann
man das natürlich nicht für immer machen“, sagt Micheline. Die zarte, unerhört durchtrainierte Mutter von zwei Kindern würde später gerne Coach
werden. Aber auch hier: Allein bei „Mystère“ gibt es 75 Darsteller – wie viele
davon möchten wohl einmal Coach werden?
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Einer, dessen Folgekarriere schon in trockenen Tüchern zu sein scheint,
ist Ross Gibson, der Darsteller des Red Bird, der Hauptfigur von „Mystère“.
Gibson stammt aus Blackpool in England, war Weltmeister im Bodenturnen
und Tänzer, bevor er sich beim Cirque du Soleil vorstellte. Das war im Jahr
2000, und es dauerte weitere vier Jahre, bis er eine Rolle vorgeschlagen
bekam, die ihm zusagte. „Ich habe gleich gesagt, dass ich eine der Hauptrollen möchte“, sagt er ganz vergnügt. „Die meinten zu mir: ‚Wofür hältst
du dich eigentlich?‘ Ich sagte: ‚Ich weiß genau, was ich kann. Und wenn ich
für den Cirque arbeiten darf, möchte ich auch alles geben, was ich kann.‘“
Inzwischen ist er das Gesicht von „Mystère“, das auf Bussen erscheint, auf
riesigen Plakatwänden, Tafeln und Prospekten in ganz Las Vegas. „Ich finde
nichts schöner“, strahlt Gibson. „Ich liebe es, im Mittelpunkt zu stehen. Das
ist nun mal das, was einen Narziss ausmacht.“ Genau das ist auch seine
Rolle: Red Bird ist ein wunderschöner, kapriziöser, eitler Vogel, kokett und
frech, der tanzt, Saltos schlägt und Sprünge wagt, die dem Zuschauer den
Atem verschlagen. Ein körperlich sehr anspruchsvoller Part, gleichzeitig
hoch akrobatisch und sehr tänzerisch, fast durchgehend auf der Bühne und
dabei sehr sichtbar. Wie lange kann man solche Rollen leisten? „Ich bin
jetzt Anfang 30“, sagt Gibson, „ich denke mal: Fünf Jahre habe ich noch.
Diese Rolle ist sehr anstrengend für den Körper, aber ich liebe sie sehr, also
„Sehnen wir uns nicht alle
nach einer neuen Dimension
der Faszination?“
möchte ich sie noch so lange weiterspielen, wie ich kann.“ Gibson hat – wie
alle Artisten – die verschiedensten Verletzungen wie gebrochenen Knöchel
und gestauchte Handgelenke erlitten: „Man tut so, als wäre nichts. Die Zuschauer wollen keinen Akrobaten sehen, der von der Bühne humpelt.“ Die
schlimmste Verletzung hat er sich selbst zugefügt, als er in einem Salto
die Balance verlor, auf seinem Rücken landete und sich dabei mit seinem
Knie das eigene Gesicht zertrümmerte. „Mein Gesicht war an neun verschiedenen Stellen gebrochen“, erzählt er. „Jetzt wird es vollständig durch
Metall zusammengehalten. Solche Sachen passieren, aber komischerweise
stehen wir dann gleich wieder auf und machen weiter. Sechs Wochen nach
meinem Unfall war ich wieder in der Show. Aber im Verhältnis dazu, was
wir hier tun und wie oft, passieren eigentlich nur sehr wenige Unfälle.“ Hat
man bei acht Shows pro Woche die Rolle des Red Bird irgendwann einmal
satt? „Manchmal vielleicht, einen Moment lang denkt man sich: ach, schon
wieder. – Aber in dem Augenblick, in dem ich auf die Bühne trete und mich
1.500 Zuschauer anstarren, ist die Langeweile gleich vorbei.“
Gibson hat bereits angefangen, an einer späteren Karriere als Regisseur zu
arbeiten, indem er erfolgreich Charity-Shows, Videos und Modenschauen
inszeniert. Die Vorstellung, den Cirque du Soleil, diese eigene, unglaublich
glamouröse, mysteriöse Welt zu verlassen, scheint undenkbar.
Wer den außergewöhnlichsten und spektakulärsten Akrobatikzirkus der
Welt noch nie gesehen hat und in nächster Zeit nicht nach Las Vegas
kommt, kann ihn ab Ende Februar im Kino sehen. Der Regisseur Andrew
Adamson („Shrek“) und „Avatar“-Regisseur James Cameron als Produzent
haben dem Cirque du Soleil ein Denkmal gesetzt: „Traumwelten“ heißt der
spektakuläre 3-D-Bilderrausch. Er ist mit nichts zu vergleichen. Nichts bereitet einen darauf vor, was man hier zu sehen bekommt. Aber wir sehnen
uns doch alle nach etwas Ungewöhnlichem – etwas, das sich schwer beschreiben lässt: nach einer neuen Dimension der Faszination. i
Gewinnen Sie eine exklusive Reise nach Las Vegas zur atemberaubenden
Show „Mystère“ des Cirque du Soleil – mehr auf Seite 94.
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