Bericht über das Forschungsjahr 2010

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Bericht über das Forschungsjahr 2010
GWZ Berlin
GWZ Berlin
Das Forschungsjahr
2010
Der Überblick für das Jahr 2010
Zündkerze, 1963
Leuchtröhren in verschiedenen Farben,
seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Zentrum Moderner Orient
© Museum der bildenden Künste Leipzig
Photo: PUNCTUM, Bertram Kober
In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren
Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf
dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen
Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten
für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses
Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof
des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen.
Mitgliederversammlung
Freie Universität Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
Technische Universität Berlin
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim
Gründungsdirektoren der GWZ Berlin
Direktoren der GWZ Berlin
Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22,
Leipzig 2005.
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Centers for Advanced Study in the Humanities
Schützenstraße 18 | 10117 Berlin
www.gwz-berlin.de
ISSN 2190-4839
Das Forschungsjahr 2010
Vorstand und Direktoren
Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS),
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende
Geschäftsführer
Wolfgang Kreher
Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010
8.581 Mio. Euro für 61 Projekte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010
187, davon 56 studentische Hilfskräfte
Standorte
Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee
Gründungsjahr des Trägervereins
4. Oktober 1995
Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren
1. Januar 1996
GWZ Berlin
GWZ Berlin
Das Forschungsjahr
2010
Der Überblick für das Jahr 2010
Zündkerze, 1963
Leuchtröhren in verschiedenen Farben,
seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Zentrum Moderner Orient
© Museum der bildenden Künste Leipzig
Photo: PUNCTUM, Bertram Kober
In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren
Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf
dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen
Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten
für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses
Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof
des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen.
Mitgliederversammlung
Freie Universität Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
Technische Universität Berlin
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim
Gründungsdirektoren der GWZ Berlin
Direktoren der GWZ Berlin
Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22,
Leipzig 2005.
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Centers for Advanced Study in the Humanities
Schützenstraße 18 | 10117 Berlin
www.gwz-berlin.de
ISSN 2190-4839
Das Forschungsjahr 2010
Vorstand und Direktoren
Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS),
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende
Geschäftsführer
Wolfgang Kreher
Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010
8.581 Mio. Euro für 61 Projekte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010
187, davon 56 studentische Hilfskräfte
Standorte
Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee
Gründungsjahr des Trägervereins
4. Oktober 1995
Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren
1. Januar 1996
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Centers for Advanced Study in the Humanities
Bericht über das Forschungsjahr 2010
Nr. 15
dank
Wir danken für die Projektförderung im Jahr 2010:
dem Land Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
der Deutschen Forschungsgemeinschaft
der VolkswagenStiftung und der Fritz Thyssen Stiftung
der European Commission und Cost Office
der Investitionsbank Berlin
der Graduate School Muslim Cultures & Societies
der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur
der Alexander von Humboldt-Stiftung
dem Deutschen Akademischen Austausch Dienst
der European Science Foundation
der Universität Amsterdam
der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich
der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft
i nh a lt
7
Einführung
9
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
11
12
15
19
25
31
31
31
33
33
34
35
39
41
44
46
Vorgeschichte, Status, Perspektiven
Organe
Wissenschaftliche Beiräte
Finanzierung, Projekte, Personal
„Und was machst du jetzt so?“ Zu den Karriereverläufen der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GWZ Berlin
Daten und Fakten
Ehrungen und Preise
Rufe
Habilitationen
Promotionen
Nachwuchsforschergruppe am ZMO
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Wissenstransfer
Herausgeber- und Beiratstätigkeit für Zeitschriften und Buchreihen
Gasttätigkeiten und -aufenthalte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per 31.12.2010
49
Reflexionen. Aus der Forschung der Zentren
51
Barbara Stiebels
Von den Herausforderungen des lexikalischen Reichtums
73
Benjamin Bühler
Zukünfte der politischen Ökologie
83
Antía Mato Bouzas
Kashmir: Perceptions of Conflict from the Border
i nh a lt
Die Zentren im Forschungsjahr 2010
97
99
107
134
139
149
153
171
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Forschungsprojekte
Bibliothek und Technik
Veranstaltungen und Gäste
Gastwissenschaftler
Publikationen und Vorträge
Lehrveranstaltungen
173
175
179
187
189
215
217
245
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Forschungsprojekte
Bibliothek
Veranstaltungen
Gastwissenschaftler
Publikationen und Vorträge
Lehrveranstaltungen
247
249
261
267
277
279
283
309
Das Zentrum Moderner Orient
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Forschungsprojekte
Veranstaltungen
Gastwissenschaftler
Bibliothek
Publikationen und Vorträge
Lehrveranstaltungen
311
Impressum
Die GWZ Berlin sind Partner des Berliner Wissenschaftsjahres 2010
einführung
Einführung
Jede bzw. jeder dritte Ehemalige der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin schafft den Sprung
auf eine Professur! Das hat eine Verbleibstudie ergeben, die den Zeitraum der ersten fünfzehn Jahre der Zentren von 1996 bis 2010 erfasst und die der Frage nachging, welche beruflichen Positionen die aus den Zentren ausgeschiedenen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler (seit 1996 mehr als 200) danach erreicht haben, in welchen Bereichen
von Forschung, Wissenschaft und Kultur o. dgl. sie im Jahre 2010 beschäftigt waren und
welche Tätigkeiten sie ausüben und an welchen Orten, in welchen Ländern sie tätig sind.
Zudem zeigt die Verbleibstudie, dass jede bzw. jeder Fünfte nach dem Ausscheiden aus
den Zentren ins Ausland gegangen bzw. zurückgegangen ist, und dass die Mehrzahl der
Ehemaligen heute an einer Universität arbeitet. Offenbar gehen diese Erfolge auf die Struktur und Arbeitsweise der Zentren zurück. Diese bieten ideale Laborbedingungen für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen und sind hervorragend geeignet für die vom
Wissenschaftsrat für die Zentren empfohlene interdisziplinäre Ausrichtung und teamförmig organisierte Forschung, die es ermöglicht, aktuelle Problemstellungen mit empirischer, quellenbezogener und theoriegestützter Forschung zu verbinden und diese in je
wechselnden, themenadäquaten Untersuchungsanordnungen durchzuführen. Dieser
Rückblick auf die Jahre seit der Gründung der GWZ Berlin bestätigt die erfolgreiche Entwicklung der Zentren – wie auch die weiter zunehmenden Anfragen externer und internationaler Wissenschaftler zu Forschungsaufenthalten oder Kooperationsvorhaben
zeigen, dass die Zentren zu einer der ersten Wissenschaftsadressen in den Geisteswissenschaften geworden sind.
Das Forschungsjahr 2010 war für die Zentren, wie bereits das Jahr zuvor, in erster Linie ein
Jahr der Kontinuität und der Konsolidierung, das der intensiven Arbeit in den 60 Projekten und der weiteren Profilierung der mittelfristigen Forschungsprogramme diente.
Die Zentren beteiligten sich in diesem Zusammenhang beispielsweise aktiv am Berliner
Wissenschaftsjahr 2010: So war das ZAS gemeinsam mit den Linguisten der HumboldtUniversität zu Berlin Mitveranstalter der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Sprachwissenschaft (DGfS) vom 23. bis 26. Februar 2010 mit ca. 500 Teilnehmern. Das ZfL
beteiligte sich mit einer Reihe von Vorträgen an der zentralen Ausstellung im Berliner
Martin-Gropius-Bau „Weltwissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin“ und widmete dem
7
einführung
Thema das Frühjahrsheft seiner Zeitschrift Trajekte. Das ZMO stellte auf dem 3. World
Congress for Middle Eastern Studies in Barcelona Ergebnisse aus dem vom BMBF geförderten
Forschungsprogramm „Muslimische Welten: Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und
Krisen des Globalen“ vor. Und des weiteren veranstaltete das ZMO von April bis Juni eine
Vortragsreihe zum Thema „Die Welt in Weltkriegen – Erfahrungen, Wahrnehmungen
und Perspektiven aus Afrika und Asien“.
Sieben Gäste verbrachten im Berichtsjahr längerfristige über die Alexander von
Humboldt-Stiftung finanzierte Forschungsaufenthalte von bis zu zwölf Monaten an den
Zentren, darunter der Preisträger der Humboldt-Stiftung Professor Carlo Ginzburg. Weitere fünf Gäste hielten sich auf Einladung des Deutschen Akademischen Austausch
Dienstes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft bis zu zwölf Monate an den Zentren auf. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits in einem Ranking der Alexander von
Humboldt-Stiftung sichtbar wurde, wonach die GWZ Berlin im Bereich der Geistes-,
Rechts- und Sozialwissenschaften zu den attraktivsten Adressen für ausländische Spitzenwissenschaftler gehören. Im Zeitraum von 2004 bis 2008 kommen die Zentren von 139
gastgebenden Einrichtungen auf Platz 19. Den ersten Platz belegte die FU Berlin, gefolgt
von der HU Berlin und der LMU München. Eine komplette Liste der Gasteinrichtungen
findet sich im Anhang des Jahresberichts 2008 (vgl. Tabelle 16) der Stiftung.
Der vorliegende Bericht soll es ermöglichen, sich mit den Zentren vertraut zu machen:
Im Teil Reflexionen (S. 49ff.) werden erneut Projekte und Aktivitäten vorgestellt, die einen
Einblick in Themen, Fragestellungen und Ergebnisse der Arbeit der Zentren geben. Informationen zur laufenden Arbeit finden sich auf den Seiten 97ff., zu den institutionellen
Grundlagen auf den Seiten 9ff.
Der Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin
Ulrike Freitag, Manfred Krifka, Sigrid Weigel
Berlin, im Mai 2011
8
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin Sigrid Weigel
Vorstandsvorsitzende GWZ Berlin und
Direktorin ZfL seit 1999
Ludwig M. Eichinger, Mannheim
Leiter der Mitgliederversammlung seit 2003
vo r g e s c h i c h t e , s tat u s , p e r s p e k t i v e n
Ulrike Freitag
Vorstandsmitglied GWZ Berlin und
Direktorin ZMO seit 2002
Manfred Krifka
Vorstandsmitglied GWZ Berlin und
Direktor ZAS seit 2000
Vorgeschichte, Status, Perspektiven
Auf Grundlage der Empfehlungen des Wissenschaftsrats vom Juni 1991 und vom November 1994 initiierte der Wissenschaftssenator im Land Berlin Ende 1995 die Gründung des
Vereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e. V. und übertrug ihm die Trägerschaft für
drei Forschungszentren: das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, das Zentrum für
Literatur- und Kulturforschung, das Zentrum Moderner Orient.
Am 1. Januar 1996 nahmen die drei Zentren – nach vierjährigem Vorlauf in der von der
Max-Planck-Gesellschaft eingerichteten und betreuten Fördergesellschaft Wissenschaftliche
Neuvorhaben mbH – ihre Tätigkeit auf. Innerhalb der ersten zwölfjährigen Förderphase bis
zum 31. Dezember 2007 wurden von den drei Zentren 394 Projekte im Rahmen von 47
Bewilligungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 75 Projekte im Rahmen von
Einzelbewilligungen – u. a. der Alexander von Humboldt-Stiftung, des Auswärtigen
Amtes, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der European Commission,
der European Science Foundation, der Fritz Thyssen Stiftung, des Hauptstadtkulturfonds,
des Instituts für Auslandsbeziehungen, der VolkswagenStiftung, der Kulturstiftung des
Bundes, des Wissenschaftskollegs zu Berlin – bearbeitet. Für diese Forschungsarbeit wurden von den Zentren in dem gesamten Zeitraum Mittel in Höhe von mehr als 75 Millionen Euro eingeworben: Die Zuwendung des Landes Berlin betrug ca. 27 Millionen Euro,
zudem konnten ca. 48 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben werden, davon 42
Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ca. 6 Millionen Euro
von weiteren Forschungsfördereinrichtungen.
Die aktuelle Förderung durch das Land Berlin seit 1. Januar 2008 in der Grundausstattung, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Forschungsprogramme in der Ergänzungsausstattung sowie durch eine Reihe von Einzelbewilligungen
nationaler und internationaler Fördereinrichtungen – wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fritz Thyssen Stiftung, der VolkswagenStiftung, der European Commission oder der European Science Foundation – basiert auf einer Empfehlung des Wissenschaftsrats vom 30. Januar 2006. Seit ihrer Gründung kooperieren die Zentren eng mit
den Berliner Universitäten, nicht zuletzt in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gegenwärtig arbeiten ca. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Themen problemorientierter Grundlagenforschung an den
11
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Zentren. Die Forschung der Zentren ist trans- und interdisziplinär ausgerichtet; sie orientiert sich immer an wissenschaftlicher Exzellenz und erforscht akute, brennende und brisante Probleme der Gegenwart in historischer und theoretischer Perspektive. Eine an
aktuellen Forschungsfragen orientierte Struktur erlaubt es, jederzeit neue Themen aufzugreifen und so zur Entwicklung der Geistes- und Kulturwissenschaften beitragen zu können. Nach der kurz- und mittelfristigen Forschungsplanung in den Jahren seit 1996 bzw.
2008 streben die Zentren nun die längerfristige Perspektive an.
Organe
In der Satzung des Trägervereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e. V. ist die Gremienstruktur festgelegt. Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand
und der Geschäftsführer.
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung beschließt die Grundzüge der Forschungspolitik der Zentren
und wirkt in allen wesentlichen forschungspolitischen und finanziellen Angelegenheiten mit, insbesondere beschließt sie über die Bestellung des Vorstands, der Direktoren
und der Wissenschaftlichen Beiräte sowie über die Bewirtschaftungsgrundsätze in der
Grundausstattung.
Im Berichtsjahr hat es zwei Wechsel in der Mitgliederversammlung gegeben: Mit
der Neuwahl des Präsidiums der FU Berlin sowie des Präsidenten der HU Berlin endete
somit auch im Sommer bzw. Herbst 2010 die Amtszeit von Prof. Ursula Lehmkuhl und
von Prof. Christoph Markschies als Vertreterin und Vertreter der Universitäten in unserer
Mitgliederversammlung. Die Zentren danken Prof. Lehmkuhl und Prof. Markschies für
die aktive Unterstützung in den vergangenen Jahren. Die Vertretung der HU Berlin in der
Mitgliederversammlung hat Prof. Michael Kämper-van den Boogaart, die der FU Berlin
hat Prof. Werner Väth übernommen – letzterer zählt übrigens zu den zehn Akteuren, die
am 4. Oktober 1995 den Verein Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin gründeten.
12
organe
Christoph Markschies
mit Spheniscus humboldti
Der Mitgliederversammlung gehören an:
Die Freie Universität Berlin
vertreten durch die Erste Vizepräsidentin, Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl (bis Juli 2010)
bzw. den Vizepräsidenten, Prof. Dr. Werner Väth (seit Juli 2010);
Die Humboldt-Universität zu Berlin
vertreten durch den Präsidenten, Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies (bis Oktober 2010)
bzw. den Vizepräsidenten Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart (seit Mai 2011);
Die Technische Universität Berlin
vertreten durch Prof. Dr. Günter Abel;
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
vertreten durch den Wissenschaftsdirektor, Dr. Wolf-Hagen Krauth;
Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
vertreten durch den Generalsekretär, Prof. Dr. Claudius Geisler;
Das Institut für Deutsche Sprache, Mannheim
vertreten durch den Direktor, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger,
Versammlungsleiter;
13
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Die Gründungsdirektoren:
Eberhard Lämmert (ZfL)
Ewald Lang (ZAS)
Peter Heine (ZMO)
Die Gründungsdirektoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin
Prof. em. Dr. Peter Heine, Prof. em. Dr. Dr. h.c. Eberhard Lämmert,
Prof. em. Dr. Ewald Lang;
Die Direktoren der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin
Prof. Dr. Ulrike Freitag, Prof. Dr. Manfred Krifka,
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel.
Der Mitgliederversammlung gehören als ständige Gäste an:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung
vertreten durch Dr. Angelika Willms-Herget bzw. Dr. Karin Korn-Riedlinger (bis Januar
2011), Dr. Uta Grund (seit Februar 2011);
Das Land Berlin
vertreten durch Dr. Thomas Wißler und Dr. Ilona Baudis,
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Die Mitgliederversammlung wurde im Berichtsjahr satzungsgemäß einmal, nämlich am
13. Dezember 2010, einberufen: Nach den Berichten über (1) die Tätigkeit des Vorstands,
(2) die Arbeit in den Zentren und (3) die Jahresrechnung 2009 mit Gesamtausgaben in
Höhe von 8.299.113,71 Euro – die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz Mönning
Bachem GmbH & Co. KG, Hamburg, hatte nach Prüfung der Jahresrechnung eine Bescheinigung erteilt – wurde der Vorstand entlastet. Danach wurde der Wirtschaftsplan 2011
für die Grundausstattung vom Vorstand eingebracht und nach einer Diskussion einstimmig beschlossen. Erneut bestellt wurden Prof. Ludwig M. Eichinger, Direktor des Instituts
für Deutsche Sprache, zum Leiter der Mitgliederversammlung der GWZ Berlin für den
Zeitraum von 2011 bis 2013 und Prof. Manfred Krifka für den Zeitraum von 2011 bis 2015
zum Direktor des ZAS und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der GWZ Berlin;
ebenso wurden 22 Mitglieder für die Wissenschaftlichen Beiräte der Zentren (s. u.) berufen. Schließlich wurde eine Satzungsänderung in fünf Paragraphen beschlossen.
14
b e i r ät e
Karin Korn-Riedlinger
Ilona Baudis
Wolfgang Kreher
Vorstand
Der Vorstand des Trägervereins, der aus den Direktoren der drei Zentren bestehen soll, wird
von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von fünf Jahren bestellt, ihm gehören an:
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (Vorsitzende, seit 1999),
Prof. Dr. Ulrike Freitag (seit 2002), Prof. Dr. Manfred Krifka (seit 2000).
Geschäftsführer
Als Geschäftsführer des Trägervereins Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin ist
Wolfgang Kreher tätig.
Wissenschaftliche Beiräte
Die drei Wissenschaftlichen Beiräte sind im Rahmen der Qualitätssicherung beauftragt,
die Zuwendungsgeber und die Leitung der Zentren bei grundlegenden fachlichen und
fachübergreifenden Fragen zu beraten und die wissenschaftlichen Leistungen sowie die
Entwicklungsplanung der Zentren regelmäßig zu bewerten – wobei der dazu abgefasste
schriftliche Bericht die externe Evaluierung der drei Zentren ergänzt. Den Wissenschaftlichen Beiräten gehören international anerkannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an, die den Zentren fachlich nahestehen.
Von der Mitgliederversammlung wurden im Berichtsjahr je sieben Beiräte für das ZAS
und für das ZfL sowie acht Beiräte für das ZMO für den Zeitraum von 2011 bis 2013 berufen bzw. erneut berufen. Ausgeschieden sind nach dreijähriger Beiratsmitgliedschaft Prof.
Anson Rabinbach (Beirat ZfL) und Prof. Steven Vertovec (Beirat ZMO), ihnen dankten die
Mitgliederversammlung sowie das ZfL und das ZMO für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Die Beiräte kamen im Berichtsjahr wie folgt zusammen: am 8. Januar und am 29. Juni
2010 für das ZMO, am 12./13. November 2010 für das ZAS. Die schriftlichen Berichte wurden, soweit bereits innerhalb des Beirats abgestimmt, der Mitgliederversammlung und
den Zuwendungs- bzw. Projektgebern in der Grund- sowie Ergänzungsausstattung, dem
Land Berlin und dem BMBF, vorgelegt.
15
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Jürgen Fohrmann
Dieter Wunderlich
Den Wissenschaftlichen Beiräten gehören somit an:
Wissenschaftlicher Beirat ZAS
Für den Zeitraum von 2009 bis 2011 wurde bestellt:
Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst.
Für den Zeitraum von 2010 bis 2012 wurde bestellt:
Prof. Dr. Josef Bayer, Allgemeine und Germanistische Sprachwissenschaft, Universität
Konstanz.
Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt:
Prof. em. Dr. Dieter Wunderlich (Vorsitzender), Institut für Sprache und Information, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Prof. Dr. Jonathan Harrington, Institut für Phonetik und
Sprachverarbeitung, Ludwig-Maximilians-Universität München; Prof. Dr. Helen de Hoop,
Department of Linguistics, Centre for Language Studies, Radboud Universiteit Nijmegen;
Prof. Dr. Angelika Kratzer, Department of Linguistics, University of Massachusetts, Amherst; Prof. Dr. Maria Polinsky, Department of Linguistics, Harvard University, Cambridge,
Ma.; Prof. Dr. Marga Reis, Deutsches Seminar, Universität Tübingen; Prof. Dr. Rosemarie
Tracy, Seminar für Englische Philologie, Universität Mannheim.
Wissenschaftlicher Beirat ZfL
Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt:
Prof. Dr. Jürgen Fohrmann (Vorsitzender), Rektor der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn; Prof. Dr. Rodolphe Gasché, Department of Comparative Literature, University at Buffalo; Prof. Dr. Michael Hagner, Wissenschaftsforschung/ETH Zentrum RAC,
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich; Prof. Caroline Jones, PhD, History, Theory
and Criticism Section, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, Ma.; Prof.
Dr. Helmut Lethen (stv. Vorsitzender), Direktor des Internationalen Forschungszentrums
Kulturwissenschaften (IFK), Wien; Prof. Dr. Vivian Liska, Universität Antwerpen; Prof. Dr.
Monika Wagner, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg.
16
b e i r ät e
Martin van Bruinessen
Wissenschaftlicher Beirat ZMO
Für den Zeitraum von 2009 bis 2011 wurde bestellt:
Prof. Dr. Christophe Jaffrelot, Directeur de recherche, Centre d’études et de recherches internationales, Paris.
Für den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden bestellt:
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin von Bruinessen (Vorsitzender), Faculty of Arts, University of
Utrecht; Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (stv. Vorsitzende), Zentralasien-Seminar, HumboldtUniversität zu Berlin; Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith, Department of History,
School of Oriental and African Studies (SOAS), University of London; Prof. em. Dr. Werner
Ende, Universität Freiburg; Nina Grunenberg, DIE ZEIT, Hamburg; Prof. Dr. Chris Hann,
Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle an der Saale; Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn/Berlin; Prof. Dr. Achim von Oppen,
Geschichte Afrikas, Universität Bayreuth.
17
Hermann Glöckner: Kreideschwünge auf einer Schultafel, 1981
finanzierung, projekte, personal
Finanzierung, Projekte, Personal
Im Jahr 2010 wurden seitens der GWZ Berlin Mittel in Höhe von 8.581.254,10 Euro für die
Forschungsaufgaben der Zentren bei den Zuwendungs- und Projektgebern abgerufen.1
Davon betrugen die Ausgaben
• aus der Zuwendung des Landes Berlin 2.598.502,74 Euro für die Grundausstattung 2,
• aus den Mitteln der Ergänzungsausstattung 3 4.212.656,29 Euro – davon 4.206.725,09
Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und 5.931,20 Euro
aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Veröffentlichung von Projektergebnissen der ersten Forschungsphase der GWZ Berlin bis 2007, womit zugleich alle Projekte dieser Förderlinie der Deutschen Forschungsgemeinschaft abgeschlossen wurden,
• aus den Mitteln von Einzelbewilligungen (Drittmittel) – des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung 4, der Deutschen Forschungsgemeinschaft 5, der VolkswagenStif1 Alle Angaben zu den Finanzmitteln der GWZ Berlin basieren auf den Ausgaben. Die aufgeführten Mittel der
Ausgaben liegen somit i. d. R. unter der eigentlichen Bewilligungshöhe.
2 Im Jahr 2010 betrug die Zuwendung des Landes Berlin 2.640.000,00 Euro. Zudem wurden von den Zentren eigene
Einnahmen in Höhe von 32.923,88 Euro (z. B. aus Veröffentlichungen und Vermietungen) erzielt.
3 Anstelle der bisherigen Ergänzungsausstattung im Rahmen der Projektförderung der DFG in den Jahren 1996 bis
2007 werden ab 2008 seitens des BMBF die drei folgenden sechsjährigen Forschungsprogramme finanziert: Einbettung,
Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs (ZAS), Europäische Kultur- und
Wissenschaftsgeschichte (ZfL) und Muslimische Welten: Welt des Islams? Entwürfe, Praktiken und Krisen des Globalen (ZMO).
4 Für das Forschungsvorhaben Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die ‚Verschiebung Europas nach
Osten‘ sowie das Forschungsvorhaben Verbundprojekt: Übertragungswissen – Wissensübertragung. Zur Geschichte und
Aktualität des Transfers zwischen Lebens- und Geisteswissenschaften am ZfL und das Forschungsvorhaben Europa finden:
Vermessung des Möglichen in Afrika und im Nahen Osten am ZMO.
5 Für das wissenschaftliche Netzwerk Semantik, für die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von
Quantoren sowie für die Forschungsvorhaben A comparative study of downstep by phrases in German, downstep by focus in
Mandarin Chinese, and downstep by tones in Yoruba sowie Vagueness, Approximation, and Granularity (VAAG) sowie
Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages, für das Forschungsvorhaben Development of prosodic competence in early
first language acquisition: Behavioral and neurophysiological investigation, für das Forschungsvorhaben Syntax/
Semantik-Konfigurationen in Relativsätzen mit externen und internen Köpfen, für das Forschungsvorhaben Sprechart:
Sprecherspezifische Artikulation als Adaption an individuelle Vokaltraktgeometrien jeweils am ZAS; für die Forschungsvorhaben Figurationen des Märtyrers in nahöstlichen und europäischen Kulturen: das Nachleben traditioneller Märtyrerkulturen
in der Gegenwart sowie Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900–1930 sowie für die Förderung eines
Gastaufenthaltes von Professor Dr. José Maria Gonzalez Garcia jeweils am ZfL; für das Teilprojekt A 05 am ZMO
Europa-Repräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, arabische Welt, Russland, 1850er–1910er
Jahre und 1990er Jahre bzw. für das Teilprojekt A 07 am ZMO Arabische Identitätspolitik – Identitätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak jeweils im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 640 an der HU Berlin, für das
Forschungsvorhaben Die Polygamiedebatte in der Spätphase des Osmanischen Reiches als Teil der Reformdebatte, für das
Forschungsvorhaben Islamic pathways of reform: The reception of Ibn Taymiyya between the 16th–18th centuries, für die
internationale wissenschaftliche Veranstaltung Under Construction. The Material and Symbolic Meaning of Architecture
and Infrastructure in the Gulf Region (jeweils am ZMO).
19
geisteswissenschaftliche zentren berlin
tung 6, der European Commission und Cost Office 7, der Investitionsbank Berlin 8, der Graduate School Muslim Cultures and Societies 9, der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur 10, der Alexander von Humboldt-Stiftung 11, des Deutschen Akademischen
Austausch Dienstes 12, der European Science Foundation 13, der Universität Amsterdam 14,
der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich 15, der Deutschen Gesellschaft für
Sprachwissenschaft 16 – für 56 Projekte insgesamt 1.770.095,07 Euro.
Die Ausgaben aus der Zuwendung des Landes Berlin für die Grundausstattung in Höhe von
2.598.502,74 Euro dienten zur Deckung von
• Personalausgaben in Höhe von 1.612.368,43 Euro und
• Sächlichen Verwaltungsausgaben in Höhe von 986.134,31 Euro 17.
Mit den Personal- und Sachmitteln der Grundausstattung konnten im Jahr 2010 zum einen
im Durchschnitt 26,5 Stellen besetzt werden – bei 30,5 möglichen Stellen lt. Stellenplan
ab 2008 bzw. bei 33,5 möglichen Stellen lt. Stellenplan bis 2007. Zur Erinnerung: Die Stellenabsenkung wurde mit Beginn des Haushaltsjahres 2008 notwendig, da aufgrund der
allgemeinen Kostensteigerungen seit 1996 (Tarifergebnisse, Umsatzsteuer, Inflationsrate,
Bewirtschaftung der Arbeitsorte) bei gleichzeitiger Konstanz der Zuwendung des Landes
Berlin seit Gründung der Zentren im Jahr 1996 der Stellenplan nicht mehr im vollen Umfang zu besetzen war, um nicht massiv in den Bereich der Sachmittel einschneiden zu
müssen. Die Mitgliederversammlung, der Vorstand sowie die Wissenschaftlichen Beiräte
der Zentren hatten deshalb im Jahr 2009 beim Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung um einen moderaten Mittelaufwuchs ersucht, der die allgemeinen Kostensteige6 Für das Forschungsvorhaben Generationen in der Erbengesellschaft sowie für das Statussymposium Schlüsselthemen der
Geisteswissenschaften – Expertisen für das 21. Jahrhundert, für das gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung geförderte
Forschungsvorhaben Synergie. Technik und Glaube in der Silvia Orthodoxa (jeweils am ZfL); für das Forschungsvorhaben
Languages of Southwest Ambrym am ZAS und für den Workshop zur Vorbereitung des Vorhabens Negotiating Islam in
African Public Spheres am ZMO.
7 Für das Forschungsvorhaben Comenius: „Friendly Resources for Playful Speech Therapy“ am ZAS und das Marie Curie
Intra-European Fellowship Literature and Perception. On the Aesthetic Phenomenology of Central European Modernism am ZfL.
8 Für das Forschungsvorhaben Dialogfähige Non-Player-Characters für natürliche Spielumgebungen (KomParse).
9 Für das Forschungsvorhaben am ZMO Kulturalisierung religiöser Praxis. Debatten und Ambivalenzen islamischer
Heiligkeit in Äthiopien im Rahmen der Exzellenzinitiative der Freien Universität Berlin.
10 Für das Forschungsvorhaben Crosslinguistic Language Diagnosis (CLAD) am ZAS.
11 Für Stipendiaten und Betreuungszuschüsse am ZAS, ZfL bzw. ZMO sowie für das TransCoop Programm am ZAS.
12 Für Forschungs- und Arbeitsaufenthalte ausländischer Hochschullehrer und Wissenschaftler am ZfL und ZMO.
13 Für das Forschungsvorhaben Children’s linguistic performance (Cost A33) und die Training School zu diesem
Forschungsvorhaben am ZAS sowie für den Workshop Vague Quantities and Vague Quantifiers für die Publikation des
Buches Vagueness in Communication.
14 Für den Workshop Configurations of Muslim Traditions in European Secular Public Spheres am ZMO.
15 Für das Research Colloquium Identifying New Themes in South Asian History am ZMO.
16 Für die Redaktion der Zeitschrift für Sprachwissenschaft.
17 Die Differenz zwischen dem Plan und den realen Ausgaben bei den Personalausgaben (1.737.900,00 Euro zu
1.612.368,43 Euro) und den Sächlichen Verwaltungsausgaben (919.300,00 Euro zu 986.134,31 Euro) ergibt sich aus
der Fluktuation, der Wahrnehmung von Vertretungsprofessuren und Gastaufenthalten von Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern der Zentren, die zum Zeitpunkt der Planung für das Haushaltsjahr 2010 für die Grundausstattung im Sommer 2009 noch nicht absehbar waren, wobei die dadurch frei gewordenen Mittel aufgrund der
Unterfinanzierung der Zentren in die Sächlichen Verwaltungsausgaben geflossen sind.
20
finanzierung, projekte, personal
rungen zumindest partiell kompensiert hätte; jedoch konnte der Senator dem Ersuchen
nicht entsprechen. Die Zentren sehen somit die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung weiterhin in der Verantwortung, einen angemessenen Mittelaufwuchs ab dem Haushaltsjahr 2012 zu realisieren.
Zum anderen konnten mit den Personal- und Sachmitteln der Grundausstattung die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, u. a. die insgesamt 60 Forschungsprojekte der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen zu bearbeiten sowie Veröffentlichungen, Bildungsangebote und Veranstaltungen zur Präsentation von
Forschungsergebnissen zum Teil mitzurealisieren, die Bestände der drei Bibliotheken zu
erhalten bzw. zu erweitern, die Standorte Schützenstraße in Berlin-Mitte und Mittelhof im
Kirchweg in Berlin-Nikolassee zu bewirtschaften sowie die IT-Ausstattung zu verbessern
– wobei im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Kirchwegs nochmals festzuhalten ist, dass die Zentren mit der sachgerechten Pflege des Gartendenkmals Mittelhof finanziell überfordert sind und hier gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung über alternative bzw. zusätzliche Finanzquellen nachgedacht
werden muss.
Auf der Basis der Grundausstattungsmittel wird also die Arbeitsfähigkeit der Zentren
gewährleistet und die Einwerbung und Bewirtschaftung aller weiteren Mittel in der Ergänzungsausstattung sowie im Rahmen von Einzelbewilligungen erst ermöglicht, die dann
wiederum als Personal- und/oder Sachmittel direkt den einzelnen Projekten zur Verfügung stehen. 18 Die Mittel der Grundausstattung, der Ergänzungsausstattung und der Einzelbewilligungen wurden von den Zentren im Berichtsjahr 2010 wie folgt abgerufen:
2010
Grundausstattung
Ergänzungsausstattung
Land Berlin
BMBF
Einzelbewilligung
Gesamt
DFG
ZAS
ZfL
ZMO
Zentral
394.112,44 1.217.217,08
599.468,45 1.762.566,88
*
570.177,87 1.226.941,13
1.034.743,98
5.931,20
493.695,81
834.183,09
441.984,12
232,05
2.105.025,33
3.196.218,42
2.245.034,32
1.034.976,03
Gesamt
2.598.502,74
5.931,20
1.770.095,07
8.581.254,10
4.206.725,09
*
Anmerkung:
Die Steigerung des Anteils des Landes Berlin in der Grundausstattung im Vergleich zu den Jahren seit 1996, die
sich hier insbesondere im Bereich der zentral bewirtschafteten Mittel niederschlägt (im Jahr 2009 waren es noch
677.816,13 Euro), geht auf die zusätzliche Etatisierung von Mietkosten in Höhe von 400.0000,00 Euro für die
Unterkunft der Zentren ab 2010 zurück. Im Zeitraum vom 1. Januar 1996 bis 30. November 2006 waren die Zentren
mietfrei untergebracht bzw. mussten im Zeitraum vom 1. Dezember 2006 bis 31. Dezember 2009 keine Miete zahlen.
18 Über die Projektbearbeitung und -ergebnisse informieren die Zentren auf den Seiten 97ff.
21
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Ein Überblick zu den abgerufenen Mitteln der Einzelbewilligungen, deren Anteil im Berichtsjahr bei 21 % des Gesamthaushaltes der Zentren lag, ist der Abbildung unten zu entnehmen, aus der auch die Dynamik von Projektbeantragung bzw. -bewilligung und Projektbearbeitung der Zentren sichtbar wird.
Zuwendungsgeber der Einzelbewilligungen in den Jahren 2008, 2009 und 2010
Angaben in Euro
700.000
DFG
EU
Bund
600.000
500.000
Stiftungen
400.000
300.000
200.000
100.000
Sonstige
0
2008
2009
2010
Betrachtet man die Projektarbeit der Zentren etwas näher, so zeigt sich, dass die Struktur
der Zentren ideale Laborbedingungen für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen
bietet und besonders gut geeignet ist für die vom Wissenschaftsrat empfohlene interdisziplinäre Ausrichtung und für teamförmig organisierte Forschung, die es ermöglicht,
aktuelle Problemstellungen mit empirischer, quellenbezogener und theoriegestützter
Forschung zu verbinden und diese in je wechselnden, themenadäquaten Untersuchungsanordnungen, zuweilen auch im Kontext längerer Forschungsreisen, durchzuführen. Dadurch dass die Wissenschaftler befristet und in der Mehrzahl projektgebunden in den
Zentren arbeiteten 19 – was jedoch mit Blick beispielsweise auf eine längerfristige Forschungsplanung und die Entwicklung der Zentren auch nicht unproblematisch ist –, findet ein
permanenter personeller Austausch mit den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen statt. Zudem wird die Kooperation mit den Universitäten durch gemeinsame
19 Von allen Beschäftigten, die per 31. Dezember 2010 an den Zentren tätig waren, wurden 54 % ab dem Jahr 2008
neu eingestellt.
22
finanzierung, projekte, personal
Forschungsprojekte, die Einbindung von Universitätskollegen als Projektleiter und die
Übernahme von Vertretungsprofessuren durch GWZ-Mitarbeiter verstärkt. Während dies
die ständige Rückkopplung mit den „Mutterfächern“ bzw. „Herkunftsdisziplinen“ garantiert, ermöglicht die institutionelle und administrative Autonomie der Zentren dagegen
eine flexible, allein an den jeweiligen Forschungszielen orientierte Zusammenarbeit von
Experten.
Die wechselseitige Verstärkung der hier knapp beschriebenen Prozesse wird auch von
den Ergebnissen einer Studie gestützt, die den Verbleib der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Zentren in den Blick nahm (s. Seite 25ff.).
Zum 31. Dezember 2010 waren in den Zentren insgesamt 108 Stellen (ohne studentische
Hilfskräfte) besetzt – 27 Stellen aus Mitteln der Grundausstattung und 81 Stellen aus Mitteln der Ergänzungsausstattung sowie aus Einzelbewilligungen. Der Personalbestand lag hingegen zum Jahresende 2010 bei 187 Beschäftigten – darunter 3 Direktoren, 1 Geschäftsführer, 88 Wissenschaftler/innen, 11 Stipendiaten, 4 Angestellte der Verwaltung, 24 wissenschaftlich-technische Mitarbeiter/innen und 56 studentische Hilfskräfte, überwiegend Studierende der Berliner Universitäten –, bei einem Anteil der befristet Beschäftigten
von insgesamt 94,65 %, wobei der Anteil der befristeten Wissenschaftlerstellen bei 100%
lag. Die Differenz zur Anzahl der Planstellen bzw. zu den bewilligten Stellen ergibt sich
aus Teilzeitbeschäftigungen und der großen Zahl studentischer Hilfskräfte. Im Berichtsjahr wurden 89 Anstellungsverhältnisse geschlossen, 69 Beschäftigte verließen die Zentren (jeweils incl. studentischer Hilfskräfte).
Der Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen lag per 31. Dezember
2010 bei 40 %, in der Gruppe der wissenschaftlich Beschäftigten bei 59,8 % und mit Blick
auf das Gesamtpersonal bei 63,3 %.
23
u n d wa s m a c h s t d u j e t z t s o ?
„Und was machst du jetzt so?“
Zu den Karriereverläufen der ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der GWZ Berlin
Wenn sich frühere Kollegen nach längerer Zeit begegnen, dann steht oft die unausweichliche Frage im Raum: „Und was machst du jetzt so?“ Wir sind dieser Frage im Jahr 2010 –
weniger despektierlich als vielmehr dem reinen Inhalt nach – im Rahmen einer soziologischen Untersuchung für das frühere wissenschaftliche Personal der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin nachgegangen. Und so wurde aus Vermutungen empirisch
gestützte Gewissheit, wenngleich dann doch die konkreten Ergebnisse in ihrer Prägnanz
überraschten. Kurzum. Die Ergebnisse unserer Untersuchung könnte man wie folgt zusammenfassen: Tätigkeit an einer Universität überwiegt nach dem Ausscheiden aus den
Zentren! Jede bzw. jeder Dritte schafft den Sprung auf eine Professur! Jede bzw. jeder Fünfte
ist ein „International“!
In den ersten 15 Jahren des Bestehens der GWZ Berlin haben sich von 1996 bis 2010 die
Zahl der geförderten Projekte und der Umfang der eingeworbenen Fördermittel auf Basis
einer über die Jahre nahezu gleichbleibenden Zuwendung des Landes Berlin kontinuierlich erhöht: von anfangs 35 Projekten mit einem Förderumfang von 4,3 Mio. Euro auf 60
Projekte mit einem Förderumfang von ca. 8,6 Mio. Euro20. Zugleich stieg die Zahl der in
den Zentren beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 68 auf 129.
Entwicklung der Fördermittel für die GWZ Berlin, 1996 bis 2010
Quelle: GWZ Berlin
9.000.000
8.000.000
7.000.000
6.000.000
5.000.000
4.000.000
3.000.000
2.000.000
1.000.000
0
6
199
7
199
8
199
9
199
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
20 Jeweils incl. der Zuwendung des Landes Berlin.
25
4.000.000
9
8
7
6
00 001 002 003 004 005 006 007 008 009 010
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
199 199 199 199 20
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Wissenschaftliches Personal (incl. Stipendiatinnen und Stipendiaten) an den GWZ Berlin, 1996 bis 2010
Quelle: GWZ Berlin
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
6
199
7
199
8
199
9
199
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
10
20
Wissenschaftlerinnen
Wissenschaftler
Bisher standen überwiegend die Fördermittelentwicklung sowie die Zahl der Projekte
und die Projektergebnisse der Zentren im Blickpunkt des Interesses der Zuwendungsgeber und Begutachtungsgremien, der wissenschaftlichen Öffentlichkeit und der Zentren
selbst, weniger die Karriereverläufe von (ehemaligen) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Für die weitere strategische Ausrichtung der Zentren ist es jedoch ebenso
wichtig, auch die Karrieren der Ehemaligen genauer zu verfolgen, um so Hinweise auf die
Wirkung vorhandener Strukturen und die Exzellenz der laufenden Forschungsprogramme zu erhalten und um gegebenenfalls verändernd in diese eingreifen zu können.
Im Rahmen einer Verbleibstudie wurde deshalb im Zeitraum von Juni bis Dezember
2010 untersucht, welche beruflichen Positionen die 231 von 1996 bis 2010 aus den Zentren ausgeschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschließend eingenommen haben, in welchen beruflichen Feldern sie im Jahre 2010 beschäftigt waren bzw.
sind und welche Tätigkeiten sie an welchen Orten bzw. in welchen Ländern ausübten.
Um einen möglichst vollständigen Überblick zu erhalten, wurden mehrere Rechercheverfahren kombiniert: Online-Recherchen, telefonische Befragungen, Expertengespräche
mit einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, schriftliche Nachfragen via
E-Mail, Suche in den Mitarbeiterdatenbanken der jeweiligen Zentren sowie einschlägiger
Institutionen in Bildung, Kultur und Wissenschaft. Im Zuge der Recherche konnte der
Verbleib für 188 der 231 Ehemaligen (dies entspricht 81% der Grundgesamtheit) ermittelt
werden. Im Vergleich zu den sonst bei Verbleibstudien üblichen schriftlichen Befragungen, die Rücklaufquoten von 35% selten überschreiten, erbrachte unsere Erhebung
also ein vergleichsweise vollständiges Bild. Im Folgenden sollen ausgewählte Befunde der
Untersuchung in zwei Thesen dargestellt werden.
26
u n d wa s m a c h s t d u j e t z t s o ?
I. Die ehemals Beschäftigten setzen ihre Karriere auch nach ihrem Ausscheiden
aus den Zentren zum großen Teil im Bereich von Wissenschaft und Forschung
fort, zumeist an einer Universität, wobei jede bzw. jeder Dritte aller Ehemaligen
den Sprung auf eine Professur schafft!
Nahezu alle Ehemaligen der Zentren, für die ein Wert ermittelt werden konnte und die
darüber hinaus dem Arbeitsmarkt noch zur Verfügung stehen,21 setzen Ihre Karriere erfolgreich fort.
Ein sehr großer Teil – 144 (69%) von 20922 – war nach Beendigung der Tätigkeit an den
Zentren auch weiterhin in Wissenschaft und Forschung beschäftigt, beispielsweise an einer Universität, einer Hochschule oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung.
Wiederum die Mehrheit davon – 120 (83%) von 144 – setzte ihre wissenschaftliche Laufbahn an einer Universität fort, wobei 72 der Ehemaligen inzwischen den Ruf auf eine Professur angenommen haben – das sind 43% der von uns aufgefundenen bzw. 34% aller
Ehemaligen, also bei vorsichtiger Betrachtungsweise jede bzw. jeder Dritte.
Wir können damit festhalten, dass es den meisten Ehemaligen gelingt, hinsichtlich des
Qualifikationsniveaus in eine vergleichbare bzw. höherwertige Tätigkeit zu wechseln. Es
zeigt sich, dass die aus den Zentren ausscheidenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über sehr gute Arbeitsmarkt- und Karrierechancen verfügen und dass sie ihre
berufliche Entwicklung zu einem hohen Prozentsatz in Wissenschaft und Forschung
fortsetzen. Auch wenn keine Daten speziell zur Erwerbslosigkeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erhoben wurden, mit denen solche Zusammenhänge geprüft werden können, scheint das Risiko gering, nach einer Tätigkeit an den Zentren über
längere Phasen hinweg erwerbslos zu sein. Ob und inwiefern diese berufsbiographischen
Erfolge in erster Linie mit einer Tätigkeit an den Zentren verknüpft sind, lässt sich allein
auf Basis der erhobenen Daten nicht beantworten. Es erscheint jedoch nicht unplausibel,
darin eine relevante Einflussgröße zu sehen, denn offenbar bieten die interdisziplinäre
Arbeitsweise in zeitlich befristeten und gut ausgestatteten Forschungsprojekten sowie
die Kooperationen und der nicht nur personelle Austausch mit zahlreichen nationalen
und internationalen Forscherinnen und Forschern bzw. einschlägigen Einrichtungen,
eingeschlossen die Lehrtätigkeit und längerfristige Forschungsaufenthalte, eine hervorragende Basis für innovative geisteswissenschaftliche Forschungen und damit auch für
die berufliche Entwicklung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
21 Also ohne verrentete bzw. bereits verstorbene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
22 Jeweils ohne verrentete bzw. bereits verstorbene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
27
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Gegenwärtige berufliche Positionierung der Ehemaligen
Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld
Wissenschaft auf einer Professur | 72
Wissenschaft an anderer Stelle | 72
Wissenschaft auf einer Professur | 72
Wissenschaft an anderer Stelle | 72
außerhalb der Wissenschaft | 21
arbeitsuchend | 1
außerhalb der Wissenschaft | 21
verrentet | 14
arbeitsuchend | 1
verstorben | 8
keine
Angaben
verrentet
| 14 | 43
verstorben | 8
keine Angaben | 43
Arbeitskontexte der im Wissenschaftsbereich Beschäftigten
Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld
an einer Universität | 120
an einer Hochschule | 3
an einer Universität | 120
an einer Hochschule | 3
an einem Forschungszentrum | 13
selbstständig
an einem
Forschungszentrum
ohne
institutionelle
Anbindung| 13
|8
selbstständig
ohne institutionelle Anbindung | 8
28
u n d wa s m a c h s t d u j e t z t s o ?
II. Die drei Zentren erweisen sich als Orte internationalisierter und international
vernetzter Wissenschaft!
Die Zentren weisen eine vergleichsweise starke interkulturelle Öffnung auf. Dies hängt
zum einen mit der Ausrichtung zahlreicher Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte auf internationale Fragestellungen zusammen, die mit Experten aus den jeweiligen Regionen
bearbeitet werden. Zum anderen genießen die Zentren nicht nur in Deutschland, sondern
auch international ein hohes Maß an Anerkennung und gelten deshalb als beliebte Anlaufstelle auswärtiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was auch durch ein
Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung im Bereich Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften belegt wurde. Demnach gehören die Zentren zu den attraktivsten Adressen für ausländische Spitzenwissenschaftler: Im Zeitraum von 2004 bis 2008 liegen sie auf
Platz 19 von 139 gastgebenden Einrichtungen, wobei den ersten Platz die FU Berlin belegte, gefolgt von der HU Berlin und der LMU München.23
Diese Offenheit bzw. internationale Orientierung der Zentren spiegelt sich zunächst in
der Zahl der Incomings wider, zugleich aber auch in der Wahl der Anschlusstätigkeiten
durch die ausscheidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt kamen 45 (19%)
aller ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland an die Zentren, vor allem aus den USA, der Schweiz, Frankreich und Japan.24
Herkunft aller ehemaligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld
Herkunft
GWZ Berlin
national
186 81%
international 45
19%
Summe
231 100%
Auch die Quote der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nach ihrer Tätigkeit
an den Zentren an eine wissenschaftliche Einrichtung ins Ausland wechselten, ist vergleichsweise hoch: Innerhalb des Zeitraums von 1996 bis 2010 haben 31 Ehemalige eine
Tätigkeit im Ausland aufgenommen. Das verweist auf gute Chancen der Forscherinnen
und Forscher der Zentren, wenn sie sich auf den zunehmend international strukturierten
23 Eine komplette Liste der Gasteinrichtungen findet sich im Anhang des Jahresberichts 2008 der Alexander von
Humboldt-Stiftung (vgl. Tabelle 16). Weitere Informationen zum Thema können dem Newsletter 3/2009 der
Alexander von Humboldt-Stiftung entnommen werden.
24 Allein im Jahr 2010 forschten 36 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (28%) an den Zentren,
die meisten kamen aus Frankreich.
29
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Arbeitsmärkten für Akademiker bewerben. Bei den 31 Outgoings handelt es sich keineswegs ausschließlich um Rückkehrer, die in ihre Herkunftsinstitutionen und Heimatländer zurückgegangen sind, sondern mehrheitlich um deutsche Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, und zwar in einem Verhältnis von 17 zu 14.
Arbeitsorte (Länder) der wissenschaftlich tätigen Ehemaligen
Quelle: Eigene Berechnungen Daniel Schönefeld
Arbeitsort
GWZ Berlin
in Deutschland 113 78%
im Ausland
31 22%
Summe
144 100%
Ausblick
Diese ersten deskriptiven Analysen zeigen, dass sich die Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin nicht nur fest etabliert haben, sondern auch sehr erfolgreich in ihren jeweiligen Forschungsfeldern arbeiten und aktiv zur Entwicklung der Geistes- und Kulturwissenschaften beitragen. Sowohl in der nationalen wie auch in der internationalen
Wissenschaftslandschaft zu einer der ersten Adressen geworden, befördern die Zentren
Forschung und Lehre und somit die akademischen Karrieren zahlreicher (Nachwuchs-)
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Um dem „Erfolgsgeheimnis“ der Zentren weiter auf die Spur kommen zu können, sollen
in den nächsten Jahren die hier praktizierten Arbeitsweisen und Kommunikationsformen
als strukturelle Bedingungen für exzellente Forschung genauer beleuchtet, systematischer reflektiert und vor allem auch nachhaltig weiterentwickelt werden.
Wolfgang Kreher, Daniel Schönefeld
30
fa k t e n u nd d at e n
Eberhard Lämmert
Fakten und Daten
Ehrung und Preise
Professor Dr. Dr. h.c. Eberhard Lämmert, Gründungsdirektor des ZfL und Vorstandsvorsitzender der GWZ Berlin von 1996 bis 1999, wurde in Anerkennung seiner außerordentlichen wissenschaftlichen Lebensleistung die Ehrenmitgliedschaft der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften verliehen, die höchste Auszeichnung der
Akademie.
Dr. Heike Liebau (ZMO) hat für die Veröffentlichung Die indischen Mitarbeiter der Tranquebarmission (1706–1845). Katecheten, Schulmeister, Übersetzer (Walter de Gruyter) den
Geisteswissenschaften International – Preis zur Förderung der Übersetzung geisteswissenschaftlicher Literatur 2010 erhalten. Mit dem Preis werden vom Börsenverein, der Fritz Thyssen
Stiftung, der VG Wort und dem Auswärtigem Amt herausragende geistes- und sozialwissenschaftliche Werke in deutscher Sprache ausgezeichnet.
PD Dr. Steffen Wippel (ZMO) hat für seine Habilitation Territorialisierungen und Regionalisierungen im nordwestlichen Afrika. Wirtschaft, Politik und Raum in den marrokanisch-mauretanischen Beziehungen den Habilitationspreis des Universitätsbundes Erlangen-Nürnberg erhalten.
Rufe
Dr. habil. Christine Blättler, von 2001–2003 wissenschaftliche Redakteurin des Vorhabens
Ästhetische Grundbegriffe am ZfL und von 2003 bis 2009/2010 dort assoziierte Mitarbeiterin
mit einem Forschungsstipendium des Schweizerischen Nationalfonds, hat einen Ruf auf
die W2-Professur für Wissenschaftsphilosophie an der Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel erhalten und angenommen. Christine Blättler forschte am ZfL zuletzt zur epistemischen Figur der Serie (Projekt Serialität) und habilitierte sich an der Philosophischen
Fakultät der Universität Potsdam.
31
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Dr. habil. Justus Fetscher (ZfL) hat einen Ruf auf eine W3-Professur für Neuere deutsche
Literaturwissenschaft am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim erhalten, wo er seit dem Wintersemester 2010/11 lehrt. Justus Fetscher hat an der Freien
Universität Berlin im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft promoviert („Verzeichnungen. Kleists „Amphitryon“ und seine Umschrift bei Goethe und Hofmannsthal“) und
2009 am dortigen Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften mit der Arbeit
„Bruchstückwerke. Stationen einer Ästhetik des Fragments (1790–1970)“ habilitiert.
1990–1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Dreimal hatte er Gastprofessuren in den
USA inne: 1996 an der University of Virginia in Charlottesville/Virginia, 1999 an der University of Chicago und 2009 am Department of Germanic and Slavic Languages der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee. Vom Sommersemester 2009 bis einschließlich
Sommersemester 2010 vertrat er einen Lehrstuhl am Institut für Literaturwissenschaft
der Technischen Universität Berlin . Von 1999 bis 2008 war er (mit Unterbrechungen) Mitarbeiter bei den ZfL-Projekten Archäologie der Moderne. Eine Mediengeschichte der europäischen Avantgarde und Der Umbau hinter der Restauration. Eine Mediengeschichte der Nachkriegszeit.
Dr. habil. Hans-Martin Gärtner, stellvertretender Direktor des ZAS, hat einen Ruf auf eine
W3-Professur für Allgemeine Sprachwissenschaft der Universität Bielefeld abgelehnt.
Dr. Esther Kilchmann (ZfL) hat einen Ruf auf die Juniorprofessur für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg erhalten und angenommen. Esther Kilchmann promovierte 2007 mit der Arbeit „Verwerfungen in der Einheit. Geschichten von Nation und
Familie um 1840“ (Fink 2009) an der Universität Zürich und war von 2007 – 2010 am ZfL
als wissenschaftliche Mitarbeiterin im vom BMBF geförderten Projekt Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die „Verschiebung Europas nach Osten“ tätig.
32
fa k t e n u nd d at e n
Habilitationen
Name, Zentrum
Titel der Schrift
Hildegard Kernmayer,
ZfL
Poetiken der Identität. Textualitäten der
Wahrnehmung. Epistemische Konstellationen
und ästhetische Verfahren der literarischen
Moderne
Anne-Kathrin Reulecke, Täuschend, ähnlich. Fälschung und Plagiat als
ZfL
Figuren des Wissens in Künsten und Wissenschaften. Eine philologisch-kulturwissenschaftliche Studie
Stefan Willer,
Das Erbe in der literarischen Kultur der
ZfL
Moderne. Grundlagen und Fallgeschichten
Steffen Wippel,
Territorialisierungen und Regionalisierungen
ZMO
im nordwestlichen Afrika. Wirtschaft, Politik
und Raum in den marokkanisch-mauretanischen Beziehungen
Hochschule
Karl-FranzensUniversität Graz
TU Berlin
TU Berlin
Friedrich-AlexanderUniversität
Erlangen-Nürnberg
Promotionen
Name, Zentrum
Hatsuki Aishima,
ZMO
Titel der Dissertation
‘Abd al-Halim Mahmud (1910–78) and his
audiences: mass media and the transformation
of islamic learning in contemporary Egypt
Jeanne Féaux de la Croix, Moral geographies in Kyrgyzstan: how
ZMO
pastures, dams and holy sites matter in
striving for a good life
Milena Kuehnast,
Processing negative imperatives in
ZAS
Bulgarian – Evidence from normal, aphasic
and child language
Christian Luckscheiter, Ortsschriften Peter Handkes
ZfL
Sophie Roche,
Domesticating youth. The youth bulge of
ZMO
post-civil war Tajikistan
Hochschule
St. Antony’s College,
Oxford, UK
Universität
St. Andrews,
Schottland
U Potsdam
TU Berlin
Martin-LutherUniversität
Halle-Wittenberg
33
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Forschergruppe ZMO:
Bettina Gräf
Samuli Schielke
Vanessa Díaz
Leyla von Mende
Knut Graw
Aïssatou Mbodj
Daniela Swarowsky
Nachwuchsforschergruppe am ZMO
Am 1. Juni nahm die Nachwuchsforschergruppe Europa finden –Vermessung des Möglichen
in Afrika und im Nahen Osten ihre Arbeit am ZMO auf. Europa finden ist ein ethnologisch
und historisch ausgerichtetes interdisziplinäres Projekt, das vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung im Zeitraum von 2010 bis 2014 finanziert wird.
Ziel des Projekts ist es, ein interdisziplinäres, empirisch fundiertes und theoretisch
reflektiertes Verständnis von den Auseinandersetzungen mit „Europa“ als einer Metonymie des Möglichen zu gewinnen, und zwar sowohl in ihren bejahenden als auch in ihren
negierenden Formen. In Folge der kolonialen Expansion und der postkolonialen Abhängigkeiten finden sich Menschen in großen Teilen der Welt in einer Situation, wo die Suche nach gesellschaftlichen Reformen und einem besseren Leben stets mit einem Vergleich mit Europa verbunden ist. „Europa“ steht folglich immer wieder für das, was
Menschen in ihrer eigenen Gesellschaft für möglich und erstrebenswert, aber auch für
gefährlich oder unausweichlich halten.
Im Rahmen des Projekts sind zwei Postdoc-Wissenschaftler/innen, zwei Doktorandinnen,
zwei assoziierte Wissenschaftler/innen sowie die Kuratorin einer für 2013 geplanten
Kunstausstellung beschäftigt:
Dr. Bettina Gräf begann am 1. Juni ihre Arbeit an ihrem Habilitationsprojekt Öffentliche
Debatten im transkulturellen Raum: Die Vorstellungen vom Islam als politische Ordnung zu Beginn des Kalten Krieges. Der Projektleiter Dr. Samuli Schielke begann seine Arbeit am 1.Juli
zum Thema Kosmopolitisch im Geiste? Fantasie, Frustration und die Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa.
Vanessa Díaz arbeitet seit dem 1. August an ihrem Promotionsprojekt Europa und das Bild
vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas. Leyla von Mende arbeitet seit
dem 1. August an ihrem Promotionsvorhaben Heutiger Nachbar – gestriger Untertan: Der
Balkan als Schnittstelle zwischen Osmanischem Reich und Europa aus der Perspektive osmanischer Reisender 1870–1918.
34
fa k t e n u nd d at e n
Dr. Knut Graw (Katholische Universität Leuven) ist als assoziierter Wissenschaftler an die
Forschergruppe angeschlossen mit seinem Projekt Europavorstellungen in Migration und
Diaspora. Er wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2012 am ZMO als Gastwissenschaftler arbeiten. Dr. Aïssatou Mbodj (EHESS, Paris) ist als assoziierte Wissenschaftlerin an die
Forschergruppe angeschlossen und vom 1. Oktober 2010 bis 30. September 2011 mit ihrem Forschungsprojekt Die alltägliche Vorstellung von Europa: Briefe und Geschenke von Migranten in privaten Archiven im urbanen Mali als Gastwissenschaftlerin am ZMO tätig.
Die Künstlerin und Kuratorin Daniela Swarowsky arbeitet ab dem 1. September in der
Gruppe als Kuratorin der für 2013 geplanten Ausstellung, für die sie Künstler einlädt, Arbeiten zu den Themen der Forschergruppe zu entwickeln und vorzustellen.
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Im Jahr 2010 begannen 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ohne studentische Hilfskräfte) ihre Tätigkeit in den Zentren, zudem kehrten 18 Wissenschaftler nach einer Beurlaubung – zumeist im Kontext einer Vertretungs- oder Gastprofessur – in die Zentren zurück. Im Folgenden werden die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgestellt:
Hatsuki Aishima ist Sozialanthropologin, deren Forschung sich vor allem auf den Islam
und Populärkultur im heutigen Ägypten konzentriert. Bevor sie im Juni 2010 ans ZMO
ging, studierte sie an der Universität Kyoto und promovierte am St. Antony’s College in
Oxford. Gegenwärtig untersucht sie im Rahmen ihres Post-Doc-Projekts die Selbstwahrnehmungen ägyptischer Muslime im Kontext der Moderne. Am Beispiel von KaratekämpferGruppen im städtischen Raum werden Vorstellungen und Ideen im Verhältnis zu Konzepten im Westen und Ostasien erforscht.
Caterina Bori studierte in London Islamwissenschaften und promovierte im Jahr 2002 an
der Universität Rom. Sie war bisher Inhaberin zahlreicher Stipendien. Ihre Forschungsreisen führten sie unter anderem nach Ägypten, in die Niederlande und nach Syrien. Am
ZMO untersucht Caterina Bori die Rezeption von Ibn Taymiyya zwischen dem 16. und 18.
Jahrhundert.
35
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Jana Brunner ist seit 2010 am ZAS im Projekt Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache und an der Universität Potsdam im Projekt „Sprachvariation in Norddeutschland“ tätig. Sie studierte bis 2004 Germanistische Linguistik und Anglistik in Berlin und Manchester. 2008 promovierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin und
dem Institut National Polytechnique de Grenoble in Allgemeiner Sprachwissenschaft
und Kognitionswissenschaft. Von 2008 bis 2009 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Von 2009 bis 2010 arbeitete sie als Postdoctoral Research Associate am Massachusetts Institute of Technology.
Benjamin Bühler studierte Biologie, Philosophie und Germanistik in Konstanz und Berlin.
Er promovierte im Jahr 2004 mit der Arbeit „Lebende Körper. Biologisches und anthropologisches Wissen bei Rilke, Döblin und Jünger“, danach hatte er ein PostdoktorandenStipendium am Graduiertenkolleg „Repräsentation – Rhetorik – Wissen: Grundlagen der
Kulturwissenschaften“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Von 2005
bis 2006 war er wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität Basel
und im Anschluss daran wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 485 „Norm und Symbol“
(Konstanz) im Teilprojekt „Grenzbedingungen des Sozialen“. Im Jahr 2010 habilitierte er
sich an der Universität Konstanz in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft mit der Arbeit „Grenzräume zwischen Tier und Mensch im Wandel der Frühen Neuzeit. Eine Kultursemiotik der Grenze“. Seit Oktober 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in
dem Forschungsprojekt Prognostik und Literatur am ZfL tätig, seit März 2011 als Heisenberg-Stipendiat der DFG.
Vanessa Diaz Rivas studierte Ethnologie und Kulturanthropologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Magisterarbeit widmete sie dem Thema „Porträtfotografie in
Ruanda. Inszeniertes Understatement?“. Am ZMO ist sie derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Sie forscht zum Thema Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas.
Jeanne Féaux de la Croix studierte Geschichte, Literatur und Anthropologie an den Universitäten Hamburg, Edinburgh und Oxford. Seit 2005 arbeitet sie als Anthropologin in Zentralasien und promovierte 2010 an der Universität St. Andrews mit dem Thema „Moral
geographies in Kyrgyzstan: how pastures, dams and holy sites matter in striving for a good
life“. Ihr Projekt am ZMO verfolgt Fragen des Alterns und der Wissensvermittlung in der
Entwicklungsarbeit in Kirgisistan. Außerdem arbeitet sie an einem SOROS Forschungsund Lehrprojekt zu „Spuren der Sowjetzeit im Alltagsleben – damals und jetzt“ wie auch
an einer Initiative, die Forscher und Journalisten in Zentralasien enger vernetzt und neue
Formen der Zusammenarbeit erprobt.
36
fa k t e n u nd d at e n
Anar Imanov studierte Slawistik und Philosophie an der Universität Köln. Nach dem Studium arbeitete er als Redakteur und Übersetzer im Berliner Verlag Regine Dehnel. Seit
Oktober 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZfL im Forschungsprojekt
Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa tätig.
Łukasz Jȩdrzejowski studierte „Sprachen Europas: Strukturen und Verwendung“ mit germanistischer Schwerpunktsetzung an der Freien Universität Berlin. Er ist seit dem 15.
September 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAS im Programmbereich 3 Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen: satzeinbettende Prädikate.
Anna Jessen studierte Romanistik (Italienisch), Neuere Deutsche Literaturgeschichte und
Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach einer
Anstellung als Sprachtherapeutin im Therapie-Zentrum Kade war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Frau Jessen ist derzeit
Stipendiatin des ZAS.
Irmela Marei Krüger-Fürhoff studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und
der Cornell University in den USA. Nach der Promotion über Körperkonzepte in Literatur,
Ästhetik und Medizin um 1800 an der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahr 2000 arbeitete sie an Universitäten in Berlin (Graduiertenkolleg „Codierung von Gewalt im medialen Wandel“), Greifswald (Postdoc-Kolleg „Krankheit und Geschlecht“ und Institut für
Deutsche Philologie), Cincinnati (Max Kade Distinguished Visiting Professor, Department of German Studies) und Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft). 2010 reichte sie in Bielefeld ihre Habilitationsschrift über Wissenskulturen und
Poetik der Transplantation ein. Seit Juni 2010 ist sie Forschungsreferentin am ZfL.
Clemens Mayr absolvierte das Diplomstudium Allgemeine Sprachwissenschaft an der
Universität Wien. Von 2005 bis 2010 studierte er an der Harvard University Linguistik, wo
er 2010 mit dem Grad PhD abschloss. Titel der Dissertation ist „The Role of Alternatives
and Strength in Grammar”. Seit Juli 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der
Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Quantoren unter der Leitung von Ulrich Sauerland am
ZAS tätig.
Sebastian R. Prange studierte Geschichte am Goldsmiths College, der London School of
Economics und Politikwissenschaften an der School of Oriental and African Studies. Von
2009 bis 2010 war er President’s Postdoctoral Fellow an der University of British Columbia in Kanada. Seit August 2010 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZMO tätig, wo
er zum Thema Heimats(be)schreibung: die Entstehung einer muslimischen Identität in einem islamischen Grenzgebiet forscht.
37
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Anne-Kathrin Reulecke habilitierte sich in Deutscher Philologie, Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft mit einer Studie zu „Fälschung und Plagiat als Figuren des
Wissens in Künsten und Wissenschaften“. Von 2002–2009 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Literaturwissenschaften der Technischen Universität Berlin. Seit
2010 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Forschungsprojekt
Figuren der Blindheit am ZfL tätig. Im Wintersemester 2010 war sie Max Kade Distinguished Visiting Professor am Department of Germanic Languages and Literatures der
University of Virginia, Charlottesville, USA.
Sophie Roche studierte Ethnologie an der Freien Universität Berlin und ZentralasienStudien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie promovierte 2010 am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle zum Thema „Domesticating youth. The youth
bulge in post-civil war Tajikistan“ und ist seit Mai 2010 am ZMO als wissenschaftliche
Mitarbeiterin im Projekt Youth and identity in text and context tätig.
Susanne Schroeder studierte Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Danach arbeitete sie im Direktmarketing eines
Wirtschaftsfachverlages und als Redakteurin für eine Fachzeitschrift. Seit August 2010 ist
sie am ZAS für die Pflege der Webseite, die Redaktion der Berichte und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
Daniela Swarowsky studierte an der Johannes Kepler Universität Linz Kunst- und Kulturmanagement. Von 1995 bis 2000 war sie in New York als Kuratorin und Kulturproduzentin tätig. 2000 ging sie als Leiterin des „Dutch Electronic Art Festivals“ nach Rotterdam,
um sich im Anschluss als Künstlerin, Kuratorin und Leiterin von Stichting ZiM mit Projekten wie „Dreamgarden_Internal Landscapes, Zwaanshals in Motion“ und der Filmtrilogie „Messages from Paradise – About the Permanent Longing for Elsewhere“ einen Namen
zu machen. Seit Herbst 2010 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO und kuratiert im Rahmen der Nachwuchsgruppe Europa finden eine Kunstausstellung.
Eva Valcheva studierte Deutsche Philologie an der Sofioter Universität (Bulgarien) und
Germanistische Linguistik und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Sie ist staatlich geprüfte Übersetzerin für Deutsch und Bulgarisch. Seit Mai 2010 arbeitet
sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAS im Programmbereich 2 Diskurskohäsive
Mittel im Spracherwerb.
Lidia Westermann studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Buchwissenschaft und Physik in Mainz und ab 2006 in Berlin AVL und Wissenschafts- und
Technikgeschichte. Von April bis Dezember 2010 war sie im Rahmen des Forschungsprogramms Europäische Kultur- und Wissenschaftsgeschichte Stipendiatin am ZfL.
38
fa k t e n u nd d at e n
Dina Wilkowsky studierte Arabistik, Kulturwissenschaft und Philosophie an der Taschkent Universität (Usbekistan) und der Maulay Ismail Universität (Marokko); sie promovierte an der Moskauer Lomonossow Universität. Von 1996 bis 2001 leitete sie den Lehrstuhl für Orientalische Sprachen an der Fakultät für Internationale Beziehungen der
Kasachischen Nationalen Al-Farabi Universität in Almaty (Kasachstan). Von 2004 bis
2007 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin tätig, wo sie das von der Volkswagen Stiftung geförderte Projekt „Arabisch-islamische Organisationen im gegenwärtigen Kasachstan: Exogener Einfluss auf die islamische Erneuerung der lokalen Gesellschaft“
bearbeitete. Seit Januar 2010 forscht Dina Wilkowsky als wissenschaftliche Mitarbeiterin
am ZMO im Projekt Streitbare Öffentlichkeiten: „Diskussionsklubs“ in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft und Islam.
Ralf Winkler studierte Kommunikationswissenschaft und Informatik an der Technischen
Universität Berlin, promovierte dort zum Thema Wahrnehmung und Klassifikation junger und alter Stimmen. Er wirkte an der Entwicklung einer computergestützten Artikulationsschulung für gehörlose und schwerhörige Kinder mit, die in enger Kooperation zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Phoenix software GmbH, Bonn,
erfolgte. Seit 2010 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAS.
Wissenstransfer
Name
Funktion
Anton Benz,
ZAS
Ulrike Freitag,
ZMO
> Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung der
Lotze Medaille
> Selection Committee, Georg-Foster-Stipendien der Alexander-vonHumboldt Stiftung
> Mitglied des Advisory Board, Orient Institut der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft, Beirut
> Mitglied des Beirats und stellvertretende Vorsitzende, Graduate
School Asia and Africa in World Reference Systems an der
Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
> Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats, School of Humanities and
Social Sciences der Jacobs University Bremen
> Mitglied des Pool of Reviewers, European Science Foundation (ESF)
Hans-Martin Gärtner, > Mitglied des Internationalen Komitees zur Verleihung der
ZAS
Lotze Medaille
39
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Name
Funktion
> Vorsitzende des Beirats „Wissenschaft und Zeitgeschehen“,
Goethe-Institut
> Vizepräsidentin DAVO bis 9/2010
Hildegard Kernmayer, > Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Koordinationsstelle für
ZfL
Geschlechterstudien, Universität Graz
> Associate Member des International Centre for African Music and
Tobias Robert Klein,
ZfL
Dance, University of Ghana
> Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Deutsche
Manfred Krifka,
ZAS
Sprache, Mannheim
> Mitglied des Fachbeirats des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik, Nijmegen
> Mitglied der Academia Europaea
> Jury-Mitglied zur Verleihung des Wilhelm-von-Humboldt-Preises
der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft
Irmela Krüger-Fürhoff, > Assoziiertes Mitglied der Forschungsgruppe „Herausforderungen für
ZfL
Menschenbild und Menschenwürde durch neuere Entwicklungen
der Medizintechnik“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung
(ZiF) der Universität Bielefeld
> Mitglied des Advisory Board der University of Manouba
Nora Lafi,
> Evaluation Research Program on the Maghreb for Agence Nationale
ZMO
de la Recherche (ANR) Paris
> Jurymitglied des Übersetzungsförderungsprogramms für Belletristik
Franziska
aus den Ländern Mittel- und Osteuropas (Literarisches Colloquium
Thun-Hohenstein,
Berlin)
ZfL
>
Margarete Vöhringer,
Mitglied im Virtuellen Institut für Bildwissenschaft
ZfL
> Vorstandsmitglied der International Walter Benjamin Society
Daniel Weidner,
ZfL
> Ehren-Präsidentin der International Walter Benjamin Society
Sigrid Weigel,
> Mitglied der Kleist-Preis-Jury
ZfL
> Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Lichtenberg Kollegs
der Universität Göttingen
> Mitglied des Zentrenkomitees der Minerva Stiftung der Max-PlanckGesellschaft
> Mitglied der Jury der Wissenschaftspreise der Fritz-Behrens-Stiftung
> Beiratsmitglied des Da Ponte Research Center Wien
> Kuratoriumsmitglied des Internationalen Literaturfestivals Berlin
Sonja Hegasy,
ZMO
40
fa k t e n u nd d at e n
Herausgeber- und Beiratstätigkeit
für Zeitschriften und Buchreihen
Name
Funktion
> Beiratsmitglied „Islamic Africa“ (Journal), Northwestern University,
Evanston, USA
> Mitherausgeber der Buchreihe „Literaturforschung“,
Kulturverlag Kadmos
> Mitherausgeber der Buchreihe „Trajekte“, Fink Verlag
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Semantics and
Anton Benz,
ZAS
Pragmatics“
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Africana Linguistica“
Laura Downing,
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Phonology“
ZAS
> Mitherausgeberin SOAS/Routledge/Curzon Studies on the
Ulrike Freitag,
ZMO
Middle East
> Herausgeberin der ZMO Studien
> Mitherausgeberin „Geschichte und Gesellschaft“
> Mitherausgeberin „Journal of Global History“, London
> Mitherausgeberin „Journal of Arabian Studies“
Hans-Martin Gärtner, > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Linguistics“
> Associate Editor bei der Zeitschrift „Theoretical Linguistics“
ZAS
> Mitglied im Editorial Board der Buchreihe „Studia Grammatica“,
Akademie Verlag
> BBS Associate (Behavioral and Brain Sciences)
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Ad verba lı̄berorum:
Natalia Gagarina,
ZAS
Linguistics, Pedagogy and Psychology“
> Mitherausgeber der Buchreihe „Interdisziplinäre Studien zur Musik“,
Tobias Robert Klein,
ZfL
Peter Lang Verlag
> Beiratsmitglied, Buchreihe „Welten der Philosophie“, Alber Verlag
Kai Kresse,
> Mitherausgeber polylog: onlinejournal for intercultural philosophy
ZMO
(www.polylog.org)
> Mitherausgeber der Buchreihe „Society and History in the Indian
Ocean“ (Hurst and Columbia University Press)
> Beiratsmitglied „Islamic Africa“ (Journal), Northwestern University,
Evanston, USA
> Beiratsmitglied „Africa, Journal of the International African
Institute“
Chanfi Ahmed,
ZMO
Karlheinz Barck,
ZfL
41
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Name
Manfred Krifka,
ZAS
Nora Lafi,
ZMO
Funktion
> Mitherausgeber der Buchreihe „Studia Grammatica“,
Akademie Verlag, Berlin
> Herausgeber der Zeitschrift „Theoretical Linguistics“
> Mitglied im Editorial Board der Buchreihe „Explorations in
Semantics“, Wiley-Blackwell
> Mitglied im Advisory Editorial Board der Buchreihe „Current Issues
in Linguistic Theory“, John Benjamins
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Linguistics and
Philosophy“
> Mitglied im Advisory Board der Zeitschrift „Semantics and
Pragmatics”
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Journal of Semantics“
> Mitgründerin und -herausgeberin von H-Mediterranean
(H-Net, Michigan State University)
> Mitglied Editorial Board of H-Urban (H-Net, Michigan State
University)
> Book review editor for the Middle East: Planning Perspectives
(Routledge)
> Consulting Editor der Online-Zeitschrift „Linguistik online“
Dirk Naguschewski,
ZfL
> Mitherausgeber der Buchreihe „Ex Oriente Lux. Rezeptionen und
Andreas Pflitsch,
ZfL
Exegesen als Traditionskritik“, Ergon Verlag
Anne-Kathrin Reulecke, > Mitherausgeberin der Reihe „Literatur – Kultur – Geschlecht“,
ZfL
Böhlau Verlag
> Herausgeber der Buchreihe „Palgrave Studies in Pragmatics,
Ulrich Sauerland,
ZAS
Language, and Cognition“, Palgrave Macmillan
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Linguistic Inquiry“
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Semantics and
Pragmatics“
> Mitglied im Review Board der Zeitschrift „Snippets“
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Journal of Semantics“
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Iberia: An International
Journal of Theoretical Linguistics“
> Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Language and Linguistics
Compass“
Barbara Stiebels,
> Mitglied der Redaktion der „Zeitschrift für Sprachwissenschaft“
ZAS
42
fa k t e n u nd d at e n
Name
Funktion
> Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift „Tempora“
(Annales d’Histoire et d’Archéologie, Université Saint-Joseph, Beirut)
> Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift „Revue
arménienne des questions contemporaines“
Hubert Truckenbrodt, > Mitglied im Editorial Board der Zeitschrift „Journal of Comparative
ZAS
Germanic Linguistics“
> Mitglied im Editorial Board der Buchreihe „Creole Language Library”,
Tonjes Veenstra,
ZAS
John Benjamins
> Mitherausgeber und Mitglied der Schriftleitung der „BenjaminDaniel Weidner,
ZfL
Studien“, Fink Verlag
> Consultant der „Encyclopedia of the Bible and Its Reception“,
Walter de Gruyter Verlag
> Herausgeberin der Zeitschrift „Trajekte“
Sigrid Weigel,
> Mitherausgeberin der Buchreihe „Literaturforschung“,
ZfL
Kulturverlag Kadmos
> Mitherausgeberin der Buchreihe „Trajekte“, Fink Verlag
> Mitherausgeberin der „Benjamin-Studien“, Fink Verlag
> Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der „Zeitschrift für Medienund Kulturforschung“
> Mitglied des Beirats der Zeitschrift „Naharaim – Zeitschrift für
deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte“
> Mitglied des Beirats der Zeitschrift „ilinx. Berliner Beiträge zur
Kulturwissenschaft“
Barbara Winckler,
> Mitherausgeberin des Kritischen Lexikons zur fremdsprachigen
ZfL
Gegenwartsliteratur
> Mitglied des Beirats der Zeitschrift „Fikrun Wa Fann/Art and
Thought“
Steffen Wippel,
> Mitherausgeber Reihe „Wirtschaft im Vorderen Orient“
ZMO
Verlag Hans Schiler
> Mitherausgeber „Diskussionspapiere“, Fachgebiet Volkswirtschaft
des Vorderen Orients, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft,
Freie Universität Berlin, Klaus Schwarz Verlag
Vahé Tachjian,
ZfL
43
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Gasttätigkeiten und -aufenthalte
Name, Projekt
Anton Benz,
ZAS
Ulrike Freitag,
ZMO
Susanne Fuchs,
ZAS
Hans-Martin Gärtner,
ZAS
Natalia Gagarina,
ZAS
Institution
> Universität Essen (Vertretungsprofessur)
04.–08. 2010
> Universität Effat, Jidda, Saudi-Arabien
02.–04. 2010
> Stiftung Börstel, Kameratraining
> Feldforschung Ambrym
> MPI, Leipzig
> University of Chicago
05. 2010
05.–07. 2010
10. 2010
04. 2010
> Wassenaar, Netherlands Institute for
Advanced Study (NIAS)
> Staatliche Pädagogische Herzen-Universität,
St. Petersburg
> University of Cyprus, Nikosia
> Akademie der Wissenschaften Moskau
> University of California Berkeley
> Universität Wuppertal (Vertretungsprofessur)
> Universität Wien (Vertretungsprofessur)
> Deutsches Orient Institut Istanbul
06. 2010
Matthias Meindl,
ZfL
André Meinunger,
ZAS
Leyla von Mende,
ZMO
> Stanford University
Dirk Naguschewski,
ZfL
> Universität Konstanz
Tatjana Petzer,
ZfL
Anne-Kathrin Reulecke, > University of Virginia Charlottesville
ZfL
Gastprofessur
> University of Cambridge
Stephanie Solt,
> University of Zagreb
ZAS
> Harvard University
Barbara Stiebels,
ZAS
> Universität Wuppertal (Vertretungsprofessur)
Ulrich Sauerland,
> University of São Paulo
ZAS
> University of Tsukuba, Japan
> University of Connecticut
> University of Cambridge
44
Zeitraum
08. 2010
10. 2010
04.–07.2010
09.–12.2010
10. 2009– 03. 2010
10.–12. 2010
10.–12. 2010
10.–11. 2010
10. 2009– 03. 2010
08.–12. 2010
04. 2010
09. 2010
04. 2010
10. 2009– 03. 2010
03. 2010
07. 2010
10. 2010
11. 2010
fa k t e n u nd d at e n
Name, Projekt
Franziska ThunHohenstein ZfL
Margarete Vöhringer,
ZfL
Daniel Weidner,
ZfL
Steffen Wippel,
ZMO
Benjamin Zachariah,
ZMO
Institution
Zeitraum
> Stanford University
04.–05. 2010
> Bauhaus Universität Weimar
(Vertretungsprofessur)
> Justus-Liebig-Universität Gießen
(Vertretungsprofessur)
> Universität Leipzig
(Vertretungsprofessur)
> Jawaharlal Nehru University, Neu-Delhi
04.–09. 2010
10. 2010 – 03. 2011
04.–09. 2010
01. 2010
45
geisteswissenschaftliche zentren berlin
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
per 31. Dezember 2010
vors tand u nd d i rek to ren
Ulrike Freitag | Manfred Krifka | Sigrid Weigel
geschäftsführe r
Wolfgang Kreher
stellv e rtre te nd e direk to ren /viz edirek to r e n
Hans-Martin Gärtner | Sonja Hegasy | Kai Kresse | Barbara Stiebels | Daniel Weidner
(beurlaubt) | Stefan Willer
adminis tratoren
Ute Andersohn | Rebecca Aujla (beurlaubt) | Sylvia Obeth | Daniel Schönefeld
Annerose Schröder
wissenschaftlic h e m i ta r b e i t e r i nne n u nd m i ta r b e i t e r
Abdallah Chanfi Ahmed | Hatsuki Aishima | Zaal Andronikashvili | Marc David Baer
Anton Benz | Núria Bertomeu Castelló | Peter Berz | Dagmar Bittner | Caterina Bori
Katrin Bromber | Jana Brunner | Benjamin Bühler | Sasha Dehghani | Vanessa Díaz-Rivas
Laura J. Downing | Stefanie Ertz | Jeanne Féaux de la Croix | Andrea Fischer-Tahir
Sabine Flach | Britta Frede | Werner Frey | Susanne Fuchs | Natalia Gagarina | Bettina Gräf
Birgit Griesecke | Dyala Hamzah | Friedhelm Hoffmann | Soraya Hosni | Almut Hüfler
Anar Imanov | Stefanie Jannedy | Marloes Janson | Łukasz Jȩdrzejowski
Christine Kirchhoff | Tobias Robert Klein | Herbert Kopp-Oberstebrink | Uta Kornmeier
Irmela Marei Krüger-Fürhoff | Nadja Kühn | Milena Kuehnast | Perdita Ladwig | Nora Lafi
Katharina Lange (beurlaubt) | Heike Liebau | Giorgi Maisuradze | Antía Mato Bouzas
Clemens Mayr | Aïssatou Mbodj | André Meinunger (beurlaubt) | Leyla von Mende
Karin Mlodoch | Ernst Müller | Dirk Naguschewski | Christina Pareigis | Ohad Parnes
Tatjana Petzer (beurlaubt) | Andreas Pflitsch | Erik Porath | Sebastian Raphael Prange
Kilu von Prince | Dietrich Reetz | Anne-Kathrin Reulecke | Jörg Thomas Richter
Kristina Riedel | Sophie Roche | Regina Sarreiter | Ulrich Sauerland | Armin Schäfer
(beurlaubt) | Gerhard Scharbert | Mathias Schenner | Samuli Schielke | Heike Schlie
Larissa Schmid | Falko Schmieder | Kerstin Schwabe | Nitin Sinha | Jan Söffner
Stephanie Solt | Daniela Swarowsky | Franziska Thun-Hohenstein | Martin Treml
Hubert Truckenbrodt | Evdokia Valcheva | Tonjes Veenstra | Margarete Vöhringer
Sophie Wagenhofer | Melanie Weirich | Dina Wilkowsky | Barbara Winckler
Ralf Winkler | Steffen Wippel (beurlaubt) | Kazuko Yatsushiro | Marzena Z·ygis
Benjamin Zachariah
46
fa k t e n u nd d at e n
s tipend iate n
Anna Czypionka | Anna Jessen | Annegret Klassert | Rainer Ludwig | Sonja Mählmann
Romy Marschall | Matthias Meindl (beurlaubt) | Fabienne Salfner | Christian Schön
Alexander Schwieren | Lidia Westermann
bib liotheke n
Ursula Benzin | Irina Busse | Halina Hackert-Lemke | Ruth Hübner
Jana Lubasch | Thomas Ripper
d irektions s e kreta riat e
Elke Dresler | Jutta Müller | Silke Nagel
w is s ens chaf t lic h- t ec hnisc he m ita rbeite r i nne n
Svenja Becherer | Marietta Damm | Birgit Dreiling | Susanne Hetzer | Anna Kavvadias
Susanne Schroeder | Andrea Schulz | Jana Wolf | Sabine Zimmermann
phonetiklab o r
Jörg Dreyer
te chnik
Alfred Haack | Aleksandra Jovič | Michael Schutz
hau s me is terin z m o
Petra Engler
studentisch e m i ta r b e i t e r i nne n u nd m i ta r b e i t e r
Heba Ahmed | Valeria Aman | Jennifer Andres | Katherina Becker | Nadja Benakezouh
David Bittner | Claudia Blankenstein | Steffen Niclas Bodenmiller | Tobias Busch
Chantal Carucci | Nadine Sophie Eckert | Dominik Erdmann | Rasuljan Ergeshov
Moritz Friese | Tobias Fuchs | Olena Gainulina | Clarissa Gebauer | Felicia Gottschalk
Nicole Gotzner | Sebile Güneysel | Jannis Hagmann | Judith Hampel | Jana Hasenäcker
Judith Höffkes | Liese Hoffmann | Robert Hoffmann | Mounia Jammal | Elena Karvoskaya
Elisa Kellner | Viktoriya Kolarova | Adriell Kopp | Franziska Krüger | Irina Lofink
Mandy Luft | Tobias Mörike | Lisa Münzer | Moritz Mutter | Zoé Oßwald | Linda Pelchat
Katarzyna Peruzynska | Yelizaveta Piskorska | Jan-Philipp Pomplun | Tobias Retz
Julia Rivera | Leyla Safta-Zecheria | Michael Schiller | Anja Schipke | Daniel Schreiber
Selma Schwarz | Juliane Sievert | Alexandra Strekalova | Julian Tadesse
Daniela Teodorescu | Doreen Teumer | Stephanie Troyke-Lekschas | Thomas Volk
Sarah Waldmann | Kathrin Weigle | Jolita Zabarskaite | Christoph Zelke
Stephanie Zöllner
47
Reflexionen
Aus der Forschung der Zentren
von der herausforderung des lexikalischen reichtums
Von den Herausforderungen des lexikalischen Reichtums
Barbara Stiebels
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Bedauernswert die Frau, die nichts zu bereuen hat
Dieses Bonmot der Schauspielerin Jeanne Moreau enthält zwei Verben: bereuen und das
zum Adjektiv abgeleitete Verb bedauern. Beide gehören zur Klasse der satzeinbettenden
Prädikate des Deutschen. Sie können unter anderem mit Nebensätzen auftreten, die mit
dass eingeleitet werden. Diese Prädikatsklasse ist im Deutschen wie in anderen europäischen Sprachen sehr umfangreich. Man kann von mindestens 2000 Prädikaten ausgehen
– vorsichtig geschätzt. Im Programmbereich Lexikalische Konditionierung syntaktischer
Strukturen wird diese reiche Prädikatsklasse erstmals in ihrer ganzen Breite untersucht.
Dieses Projekt ist ein wesentlicher Teil des durch das BMBF geförderten Forschungsprogramms des Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft, in dem es um die Einbettung
und Verknüpfung von sprachlichen Ausdrücken geht.
Der lexikalische Reichtum der Satzeinbetter
Bereuen und bedauern geben Einstellungen einer Person zu einem Sachverhalt wieder und
scheinen auf den ersten oberflächlichen Blick hin weitgehend bedeutungsgleich zu sein.
Sie weisen jedoch einen subtilen Bedeutungsunterschied auf, der sich sofort erschließt,
wenn man obiges Zitat zu bereuenswert die Frau, die nichts zu bedauern hat umzuformulieren versucht. Das klingt schräg, denn Personen kann man nicht bereuen, sondern
nur Sachverhalte. Diese müssen sich überdies auf Einstellungen oder Handlungen des
Einstellungsträgers von bereuen beziehen; diese Einschränkung gilt nicht für bedauern/
bedauernswert. Bedauern kann man auch Einstellungen oder Handlungen Dritter, wie der
folgende Korpusbeleg aus dem Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS;
www.dwds.de) illustriert:
51
reflexionen
(1) Er [=Erdogan] bedauerte, dass Kanzlerkandidatin Angela Merkel den Beitritt seines Landes zur Europäischen Union ablehnt. [DWDS BZ 2005]
Damit einher geht dann auch die Option, mit bedauernswert wie im obigen Zitat Personen
zu charakterisieren. Bereuen und bedauern sind aber nicht das einzige Verbpaar mit einer
derart subtilen Unterscheidung; als weitere Beispiele kann man leugnen /abstreiten/bestreiten
oder beichten/bekennen /gestehen /zugeben /einräumen /anerkennen anführen; leugnen, beichten,
bekennen und gestehen verhalten sich hier wie bereuen. Anders als es Synonymenwörterbücher suggerieren, gibt es in jeder Sprache kaum echte Synonyme; wenn die betreffenden
Wörter nicht unterschiedlichen Dialekten oder Sprachregistern angehören wie Brötchen
und Semmel oder Briefmarke und Postwertzeichen, unterscheiden sie sich in Bedeutungsnuancen oder Verwendungen. Mit dieser Bedeutungsspezifizierung können sich oberflächlich bedeutungsgleiche Wörter nebeneinander „behaupten“, was dann zu einer Anreicherung des lexikalischen Inventars führt. Diese Form der Synonymenvermeidung erfüllt
eine wichtige Funktion: Sie reduziert den Lernaufwand beim Erwerb des Lexikons der
Muttersprache auf hinreichend distinkte Wörter.
Für den Reichtum an satzeinbettenden Prädikaten im Deutschen kann man einen generellen und zwei sprachspezifische Faktoren verantwortlich machen. Ohne dass dies
bislang für einen großen Satz an Sprachen systematisch untersucht worden wäre, ist von
einigen Linguisten eine Beziehung zwischen dem Grad der Literalität einer Sprachgemeinschaft und dem Inventar an satzeinbettenden oder redewiedergebenden Prädikaten
der betreffenden Sprache hergestellt worden. Insbesondere in literalen Gesellschaften
(die oftmals auch große Sprachgemeinschaften darstellen) gibt es eine Vielzahl indirekter
Diskurse, bei denen keine direkte Kommunikation zwischen Sprecher/Autor und Adressat gegeben ist. Satzeinbettende Prädikate leiten diese Diskurse ein, z. B. als Äußerungsbzw. Sprechaktverben (z. B. sagen, erzählen, erwähnen, erörtern, fragen, sich erkundigen), geben Einstellungen wieder (z. B. mögen, ablehnen, glauben, bezweifeln, vermuten) oder qualifizieren die bezeichneten Sachverhalte (z. B. feststehen, wahr sein, bekannt sein, zutreffen,
ungewiss sein). Wie sich aus dem Gesagten leicht ableiten lässt, gilt der angedeutete Prädi-
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
katsreichtum in erster Linie für die Schriftsprache; welche Prädikate darüber hinaus in
der gesprochenen Sprache auftreten, ist bislang nicht hinreichend geklärt.
Abgesehen davon, dass das Deutsche in einer hochliteralen Gesellschaft gesprochen wird,
tragen zwei weitere Faktoren zum genannten Prädikatsreichtum bei: die vielfältigen
Wortbildungsmöglichkeiten und die Umdeutung von Lautemissionsverben zu Äußerungsverben. Im Deutschen kann man jederzeit neue Verben mittels verbaler Präfixe und
Partikeln herleiten; als Beispiele seien hier Partikelverben mit ein- (einhämmern, einimpfen,
einprägen, einreden, einschärfen, eintrichtern …), zu- (jemandem zubrüllen, zurufen, zuraunen,
zuflüstern, zusimsen, zumailen ...), zurück- (zurücksimsen, zurückleaken, zurückmailen etc.) oder
vor- (jemandem vorjammern, vorheulen, vorflunkern …, dass) genannt; jeder Leser wird sich
spontan weitere Verben ausdenken können. Dass Lautemissionsverben wie schluchzen,
ächzen oder stöhnen als Äußerungsverben und somit als Satzeinbetter verwendet werden
können, hängt mit einer Eigenschaft zusammen, die das Deutsche u. a. mit anderen germanischen Sprachen teilt: Informationen zum Ausführungsmodus der Handlung können
mit anderen Bedeutungskomponenten zu komplexen Verbbedeutungen komponiert
werden; so können beispielsweise Angaben zur Art der Bewegung wie hoppeln oder zu
bewegungsbegleitenden Geräuschen wie quietschen mit einer allgemeinen Bewegungskomponente verknüpft werden (das Kaninchen hoppelte in den Stall; das Auto quietschte um
die Ecke = das Auto kam mit quietschendem Geräusch um die Ecke). Analog können Informationen zur Lautemission oder Mimik als begleitendende Aspekte einer Äußerung mitverstanden werden; drei einschlägige Korpusbelege aus dem DWDS illustrieren dies:
(2) a. Als [...], quäkte der rachsüchtige Bush zurück, Chirac habe vor allem die Cheese-
burger von gestern gemocht. [DWDS BZ 2004]
b. Arsène Wenger, der Coach seines Klubs, säuselte, er sei froh, dass er nicht einen guten Schlussmann habe, sondern gleich zwei, Almunia und Jens Lehmann.
[DWDS BZ 2005]
c. Über ihr berühmtes Lachen [, ...,] hat ein TV-Humorist gegrinst, es klinge wie ein Orgasmus. [DWDS BZ 2003]
Es darf also nicht überraschen, wenn man in den Medien immer wieder auf neue satzeinbettende Verben stößt. Allerdings expandiert das Inventar nicht nur, einzelne Prädikate
sind mit der Zeit auch obsolet geworden. Beispielsweise hat sich das althochdeutsche
53
reflexionen
Verb quëdan ‚sagen, reden‘ nur noch in einigen Dialekten des Deutschen erhalten (z. B.
dem Zimbrischen in Norditalien). Ebenso findet man im Frühneuhochdeutschen noch
den Gebrauch des Verbs verhoffen belegt (z. B. Wie nun jederman des Friedens sich erfreute und
verhoffte denselben lange Zeit zu geniessen ...; Hiob Ludolff 1699), während aktuell nur noch
die abgeleitete Form unverhofft gebräuchlich ist. Eine andere Form des Sprachwandels
stellt der Bedeutungswandel einzelner Prädikate dar. Gegenwärtig ist zu beobachten, dass
vor allem jüngere Sprecher das Verb sich unterstehen als ‚nicht wagen‘ interpretieren, also
die Negation, die man im Befehl untersteh dich, das zu tun mitversteht, als Bedeutungskomponente zur Verbbedeutung hinzugefügt haben. Der folgende Beleg aus einem Internetforum verdeutlicht diese Verwendung: Wie sagt man Excel, das [sic!] es sich unterstehen soll,
meine Vorgaben einfach zu ändern!
Untersuchungsfragen
Die Untersuchung satzeinbettender Prädikate ist keine reine Fleißaufgabe für Lexikographen; sie ist von hohem theoretischen Interesse für die Sprachwissenschaft. Solche
Prädikate tragen nämlich wesentlich zur strukturellen Komplexität natürlicher Sprachen
bei: Jeder Satz, der von einem solchen Prädikat eingebettet wird, kann wiederum ein derartiges Prädikat enthalten, so dass unbegrenzte Verschachtelungen von Sätzen möglich
sind, auch wenn die menschliche Verarbeitungskapazität dem de facto Grenzen setzt. In
diesem Zusammenhang wird oft von der „Rekursion“ natürlicher Sprachen gesprochen.
Im Unterschied zu anderen rekursiven Strukturen (man denke z. B. an die deutschen
Komposita wie Donaudampfschifffahrtsgesellschafts ... oder an verschachtelte Relativsätze
wie der Mann, den die Frau, die den Hund, der die Katze ...) ist die Verschachtelung hier aber
an einen lexikalischen Träger – das satzeinbettende Prädikat – gebunden und resultiert
nicht aus einer allgemeinen grammatischen Regel.
Was die Prädikate im Weiteren so interessant macht, ist der sich hier entfaltende lexikalische Einfluss auf die Syntax. Während viele Eigenschaften von Sätzen auf allgemeinen syntaktischen Regeln fußen, schränken diese Prädikate durch ihr spezifisches Selektionsverhalten die syntaktische Kombinatorik von Haupt- und Nebensätzen ein. Alle
einschlägigen Prädikate zeigen ein sehr spezifisches Einbettungsverhalten; dies wird
deutlich, wenn man zentrale Einbettungsstrukturen des Deutschen betrachtet. Dazu
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
gehören dass-Sätze mit Verbend-Stellung (s. (1)), uneingeleitete Sätze mit VerbzweitStellung (s. (2)/(3a)), Infinitivkomplemente (s. (3b)), eingebettete Interrogativsätze (s. (3c))
und Satzkomplemente, in denen das eingebettete Verb (hier abschaffen) substantiviert
worden ist (s. (3d)). In allen diesen Beispielen ist bedauern als Matrixverb gewählt. Dies ist
möglich, da bedauern ein in der Satzeinbettung flexibles Verb darstellt, eingeschränkt nur
in der Kombination mit eingebetteten Interrogativsätzen, die mit ob eingeleitet werden.
Allerdings wird es in (3b) und möglicherweise auch in (3c) zu ‚bedauernd äußern‘ umgedeutet. Der Grund liegt darin, dass bedauern den eingebetteten Sachverhalt präsupponiert,
also dessen Wahrheit voraussetzt: Wenn jemand bedauert, dass es regnet, kann man davon ausgehen, dass es regnet. Solche Präsuppositionen sind aber mit der Verbzweit-Stellung wie in (3a) nicht verträglich. Deswegen wird bedauern hier umgedeutet zu ‚Bedauern
äußern‘. In (3e) wird es so verwendet, wie man es bei der Wiedergabe einer Äußerung erwartet, nämlich als Modifikator eines Äußerungsverbs (hier feststellen).
(3) a. Gernot Bazin vom Einzelhandelsverband bedauert, es gebe „viele Immobilien-
besitzer, die nicht in Berlin und nicht einmal in Deutschland leben“.
[DWDS TS 2000]
b. Laura bedauert, keinen Spielfilm der Volksrepublik China zeigen zu können, ... [DWDS Zeit 1969]
c. Geisel bedauert, wie viele Exbürgerrechtler sich heute aufs Thema Stasi
beschränken (lassen). [DWDS Zeit 2006]
d. Aber bedauern Sie nicht die Abschaffung der traditionellen Freitagsspiele?
[DWDS TS 2001]
e. [...] die Bild- Zeitung, die jüngst bedauernd feststellte, wie viele Werbegagen Kahn entgangen seien [...] [DWDS Zeit 2006]
Bereuen verhält sich in der Satzeinbettung fast genauso wie bedauern – die Umdeutung zu
‚bereuend äußern‘ scheint jedoch etwas weniger akzeptabel zu sein.
Ohne an dieser Stelle das ganze Spektrum der Satztypeinbettung zu diskutieren, reichen einige illustrative Beispiele, um den lexikalischen Charakter der Satzkomplementation zu beleuchten. Während bedauern abhängig vom Einbettungstyp in seiner Ausgangsbedeutung oder einer umgedeuteten Variante auftritt, ist mitteilen ohne semantische
Anpassungen mit allen Komplementtypen verträglich. Unter den satzeinbettenden Prä-
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reflexionen
dikaten finden sich auch Verben wie geruhen und sich erdreisten, die auf Infinitivkomplemente beschränkt sind, und Verben wie fragen oder sich umhören, die nur Interrogativsätze
selegieren. In der Regel erlauben alle Verbzweit-Einbetter auch dass-Sätze; eine mögliche
Ausnahme zu dieser Generalisierung scheint diffamieren zu sein, da die meist implizit gehaltene Information zum Inhalt der Diffamierung vorzugsweise als indirekte Rede in
Verbzweit-Komplementen realisiert wird; dass-Sätze sind bei diesem Verb nicht gut möglich. Eine weitere sehr kleine Prädikatsklasse, bei der man auch diskutieren kann, ob sie
in striktem Sinne satzeinbettend ist, wird u. a. durch absagen repräsentiert, das nur mit
nominalisierten Satzkomplementen oder ereignisbezogenen Nominalphrasen auftritt
(z. B. das Treffen absagen). Viele Äußerungsverben dagegen lassen keine nominalisierten
Satzkomplemente zu.
Anhand dieser Beobachtungen wird deutlich, dass das Vorkommen der diversen Einbettungsstrukturen direkt an die sie lizensierenden Prädikate gekoppelt ist. Für zwei Einbettungsstrukturen gibt es spezifische Einbettungsprädikate: Für Interrogativsätze sind
dies Prädikate, die Fragesprechakte bezeichnen (fragen, sich erkundigen etc.), für Infinitivkomplemente insbesondere Prädikate, die fordern, dass ihr Subjekt oder Objekt mit dem
Subjekt des abhängigen Verbs identifiziert wird (z. B. (zu tun) pflegen, bereit sein, wagen, sich
abmühen etc.); hier ist die syntaktisch reduzierte Struktur der Infinitivkomplemente besonders einschlägig.
Aus dieser Prädikatsgebundenheit der Satzeinbettung folgt dann auch, dass ein Wandel im Prädikatsinventar oder in den Selektionseigenschaften der Prädikate Konsequenzen für die Lizensierung der verschiedenen Einbettungsstrukturen hat. Aus diesem
Grund ist auch die Untersuchung des Sprachwandels dieser Prädikate von großem Interesse. Am Ende einer solchen Studie kann dann vermutlich auch beantwortet werden,
wann im Deutschen die „explosive“ Erweiterung des Inventars an Satzeinbettern stattgefunden hat. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass bedauern und bereuen frühestens ab dem späten Mittelhochdeutschen satzeinbettend verwendet wurden.
Für die theoretische Sprachwissenschaft ist angesichts des angedeuteten Prädikatsreichtums interessant, welche Bedeutungsaspekte in den verschiedenen Prädikaten unterschieden werden. Es ist nämlich sicher nicht so, dass wir die Eigenschaften jedes Prädikats
für sich lernen müssten. Vielmehr gibt es Gruppen von Prädikaten, die durch gemeinsame Bedeutungskomponenten definiert sind, die wiederum das Einbettungsverhalten
determinieren. Wie weit dieser lexikalische Einfluss der Prädikate gehen kann, ist eine
der theoretischen Forschungsfragen des Projekts.
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
Methodik
Für die Untersuchung der satzeinbettenden Prädikate sind zwei Aspekte besonders relevant: Zum einen sollte man anstreben, sich nicht auf die „üblichen Verdächtigen“, d. h. die
in der Literatur besonders intensiv diskutierten Prädikate, zu beschränken; häufig werden satzeinbettende Prädikate vor allem in Hinblick auf einen bestimmten Einbettungstyp diskutiert. Je mehr Prädikate man einbezieht, desto besser kann man Hypothesen und Generalisierungen zu Prädikatsklassen verifizieren. Zum anderen ist ein
strukturiertes Vorgehen unabdingbar. Dazu gehört, dass man auf die früher üblichen
Wortfeldanalysen verzichtet, wobei vorab Bedeutungsklassen definiert (z. B. Klasse der
Verbotsprädikate) und die Prädikate aufgrund ihrer Bedeutung diesen Klassen zugeordnet wurden. Es ist wesentlich zielführender, alle Prädikate erst einmal systematisch auf
bestimmte Eigenschaften hin abzutesten und dann aus der Eigenschaftsmatrix der Prädikate strukturelle Klassen herzuleiten.
Die Problematik einer wortfeldbezogenen Herangehensweise sei kurz mit einem Beispiel aus dem „Handbuch deutscher Kommunikationsverben“ des Instituts für Deutsche
Sprache in Mannheim (Harras et al. 2004, de Gruyter) illustriert – die hier vorgebrachte
Kritik betrifft aber auch alle anderen wortfeldbezogenen Arbeiten. Dort wird als Teilklasse der direktiven Prädikate die Klasse der Verbotsprädikate diskutiert. Dazu gehören
lt. Handbuch folgende Verben: verbieten, unterbinden, untersagen, verwehren, einschreiten,
eingreifen, abwürgen, verweigern, abschlagen, sich verbitten, sich verwahren. Es ist offenkundig, dass sich diese Verben strukturell recht deutlich voneinander unterscheiden. Zum
einen sind eingreifen und abwürgen nicht satzeinbettend; möglich sind allenfalls Nominaloder Präpositionalphrasen, die Ereignisse bezeichnen (z. B. die Diskussion abwürgen, in die
Debatte eingreifen), bzw. nominalisierte Satzkomplemente. Zum anderen weisen die hier
zitierten Verbotsprädikate unterschiedliche Argumenstruktur und -realisierungen auf.
Unter Argumentstruktur versteht man Zahl und Typ der Partizipanten eines Verbs (z. B.
drei Individuenargumente bei geben, zwei Individuenargumente und ein Sachverhaltsargument bei erlauben), unter Argumentrealisierung die konkrete Kasuszuweisung (z. B.
Nominativ-Akkusativ-Dativ bei geben). Untersagen, verwehren, verweigern und abschlagen
zeigen das kanonische Muster 3-stelliger Verben, wobei optional ein es als „Korrelat“ einen Bezug zum abhängigen Satz herstellen kann (z. B. es den Kindern untersagen, im Hof zu
spielen). Unterbinden erlaubt dagegen keinen Dativ; verbitten und verwahren treten immer
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reflexionen
mit einem semantisch leeren Reflexivum auf, wobei der Kasus des Reflexivums unterschiedlich ist (ich verbitte mir vs. ich verwahre mich) und verwahren ein da-Korrelat (dagegen) erlaubt. Verbieten lizensiert neben Objektsätzen auch Subjektsätze, allerdings nur in
Kombination mit einem Reflexivum (z. B. hier noch von einer redlich erworbenen Promotion
zu reden, verbietet sich). Hinsichtlich der zulässigen Satztypen ist zu beobachten, dass bis
auf abwürgen, eingreifen und vermutlich einschreiten alle Prädikate Verbend-Sätze (VE) und
Infinitiv-Komplemente (INF) einbetten können (die Belege bei unterbinden sind allerdings
etwas fraglich). Verwahren kann auch mit Verbzweit-Sätzen (V2) auftreten, und zwar auch
in einer weniger üblichen Variante: Während in der typischen Verwendung der abhängige Satz den Sachverhalt bezeichnet, gegen den man einen Einwand vorbringt (sich gegen
die Erhöhung der Mehrwertsteuer verwahren), kann das Verbzweit-Komplement auch den
Einwand explizieren, der geäußert wird. Die folgende Tabelle listet noch einmal die Eigenschaften der Verbotsprädikate auf; ‚ NOML‘ bezeichnet nominalisierte Satzkomplemente:
verbieten
untersagen, verwehren, verweigern, abschlagen
unterbinden
sich verbitten
sich verwahren
abwürgen
einschreiten
eingreifen
Argumentrealisierung
AKK[(es)]-DAT-NOM, REFL-NOM
AKK[(es)]-DAT-NOM
Satztyp
VE, INF, NOML
VE, INF, NOML
AKK[(es)]-NOM
AKK[(es)]-REFL.DAT-NOM
OBL[(gegen)]-REFL.AKK-NOM, Ø-REFL.AKK-NOM
AKK-NOM
PP[gegen]-NOM, OBL[gegen]-NOM
PP[in]-NOM
VE, ?INF, NOML
VE, INF, NOML
VE, INF, V2, NOML
NOML
NOML, ?VE
NOML
Hinsichtlich der genannten Eigenschaften bilden diese semantisch ähnlichen Verben
also keine strukturell homogene Klasse. Vielversprechender ist es deshalb zu prüfen, ob
sich umgekehrt strukturell homogene Klassen semantisch begründen lassen.
Dass die strukturellen Eigenschaften bei der Erschließung von Verbbedeutungen
wichtig sind, kann man sich mit einem einfachen Experiment verdeutlichen. Konfrontiert
man Versuchspersonen mit der Aufgabe, für Kunstwörter Bedeutungen zu erraten (z. B.
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
das Verb knischen), wobei man diese Wörter in ganzen Sätzen präsentiert, werden die Versuchspersonen neben den Informationen zur bezeichneten Situation auch die Informationen zur syntaktischen Struktur in ihre Hypothesen zur Verbbedeutung einbeziehen. Je
unüblicher die präsentierte Struktur ist, desto stärker sind Analogien zu Prädikaten mit
gleicher Struktur erwartbar. Ich überlasse es den Lesern, sich für die folgenden Beispiele
Gedanken zu möglichen Bedeutungen von knischen zu machen:
(4) a. Sie knischte, den Ball getroffen zu haben.
b. Sie knischte, den Ball treffen zu wollen.
c. Sie knischte, den Ball zu treffen.
d. Sie knischt davon, dass die Mehrwertsteuer erhöht werden soll.
e. Es knischte sich, dass die Bundeswehr für die Strukturreformen nicht gerüstet ist.
f. Sie knischen damit, wieviele Tore sie geschossen haben.
Wie sehr das Einbettungsverhalten an das jeweilige Prädikat gekoppelt ist, kann man
aber noch mit drei weiteren Phänomenen illustrieren: der parenthetischen Verwendung
dieser Verben, dem „Brückenstatus” einiger Verben und den Lesarten, die bei Infinitivkomplementen auftreten.
Beginnen möchte ich mit Letzterem. In Infinitivkomplementen kann das Argument,
das den Nominativ erhalten würde, nicht realisiert werden; ein Satz wie Lothar verspricht
seiner Frau, er die Hemden zu bügeln ist ungrammatisch. Wie ist nun das nichtrealisierte
Subjekt im abhängigen Satz zu interpretieren? Es bezieht seine referentielle Verankerung
je nach infinitiveinbettendem Prädikat durch den Bezug auf das Subjekt oder Objekt des
Matrixprädikats. Bei versprechen ist dies typischerweise das Subjekt von versprechen
(Lothar verspricht seiner Frau, die Hemden zu bügeln: Lothar wird bügeln), bei auffordern das
Objekt von auffordern (Lothar fordert seine Frau auf, die Hemden zu bügeln: seine Frau soll
bügeln). Diese Identifikation der Referenz wird in der Linguistik „Kontrolle“ genannt, wobei dann nach Art der Identifikation zwischen „Subjektkontrolle“ und „Objektkontrolle“
differenziert wird. Insgesamt ist der Sachverhalt allerdings noch komplexer, was hier
59
reflexionen
jedoch nicht weiter erörtert werden soll. Bei einem infinitiveinbettenden Verb wie scheinen
liegt noch eine andere Einbettungsstruktur vor, da das Hauptsatz-Subjekt im Satz der
Rezensent scheint mit seinem Plagiatsvorwurf ins Schwarze getroffen zu haben nur im Hinblick
auf das Verb treffen, aber nicht im Hinblick auf scheinen semantisch interpretiert werden
kann. Vergleicht man das Beispiel mit es scheint, dass der Rezensent mit seinem Plagiatsvorwurf ins Schwarze getroffen hat, so wird deutlich, dass das Subjekt von treffen in der Verwendung mit Infinitivkomplement in den Hauptsatz „angehoben“ worden ist. Deshalb hat
diese Struktur in der Linguistik auch den Namen „Anhebungsstruktur“ erhalten.
Viele, aber längst nicht alle satzeinbettenden Prädikate können parenthetisch verwendet werden, was bedeutet, dass sie an unterschiedlichen Positionen eines Satzes eingeschoben werden können. Bedauern kann in Umdeutung als Äußerungsverb parenthetisch verwendet werden. (5a) repräsentiert einen Korpusbeleg, (5b-d) Umwandlungen
dieses Belegs im Hinblick auf die Position des parenthetischen Einschubs.
(5) a. Bis heute, bedauert Sick, hätten viele Frauen sich noch nicht von der Vorstellung gelöst, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst.
[DWDS Zeit 2009]
b. Bis heute hätten viele Frauen sich, bedauert Sick, noch nicht von der Vorstellung gelöst, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst.
c. Bis heute hätten viele Frauen sich noch nicht von der Vorstellung gelöst, bedauert Sick, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst.
d. Bis heute hätten viele Frauen sich noch nicht von der Vorstellung gelöst, dass irgendwann ein Prinz käme, der alle Geldprobleme löst, bedauert Sick.
Zu den typischen Parentheseprädikaten gehören Äußerungs- und Einstellungsprädikate.
Hinsichtlich der Verwendung als Parentheseprädikat gibt es eine subtile grammatische
Beschränkung: Bei parenthetischen Einschüben mit Erststellung des Verbs muss ein esoder da-Korrelat weglassbar sein wie bei (damit) rechnen in (6a). Das abgewandelte Beispiel
in (6b) mit dem realisiertem Korrelat damit ist inakzeptabel, hier angedeutet durch ‚*‘.
Diese Einschränkung gilt nicht, wenn beim parenthetischen Einschub das Verb nicht in
Erststellung ist, was der Vergleich von (6c/d) illustriert; bestehen verlangt in der Bedeutung
‚insistieren‘ immer das Korrelat darauf.
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
(6) a. So müssten sie, rechnen Schröder und die Seinen, gut bis zum Sommer kommen. [DWDS K-Ze 1998]
b. * So müssten sie, rechnen Schröder und die Seinen damit, gut bis zum Sommer kommen.
c. Auch die Kleiderrechnung, darauf besteht der Minister, sei nicht echt.
[DWDS TS 2002]
d. *Auch die Kleiderrechnung, besteht der Minister darauf, sei nicht echt.
Schließlich ist zu beobachten, dass nur eine Unterklasse der satzeinbettenden Prädikate
als „Brückenverben“ fungieren kann. Gemeint sind damit Strukturen, in denen das W-Wort
(wer, was, welcher, wann, wie, womit …) eines abhängigen Interrogativsatzes im Hauptsatz
realisiert wird, also quasi „herausbewegt“ wurde; das betreffende satzeinbettende Prädikat stellt die „Brücke“ für diese Bewegung dar. Diese Bewegung kann aus einem VerbzweitSatz oder einem dass-Satz heraus erfolgen, wobei letzteres für norddeutsche Sprecher tendenziell weniger akzeptabel ist. Ungeachtet dieser Unterschiede zwischen den beiden
Strukturen zeigen sich klare prädikatsspezifische Differenzen in der Zulässigkeit solcher
Strukturen: Während glauben als Brückenverb auftreten kann (s. (7a/b)), ist dies für bezweifeln inakzeptabel.
(7) a. Wann glaubt Martin, wird Petra eintreffen?
b. Wann glaubt Martin, dass Petra eintreffen wird?
c. *Wann bezweifelt Martin, wird Petra eintreffen?
d. *Wann bezweifelt Martin, dass Petra eintreffen wird?
Datenbasis
In den letzten Jahren ist am ZAS im Programmbereich Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen eine Liste von 1800 Prädikaten zusammengetragen worden, die auch
adjektivische Prädikate wie bereit/gewillt/deutlich/leicht sein umfasst. Ausgangsbasis waren
Prädikatslisten aus der einschlägigen Literatur (ca. 300 –400 Prädikate). Um das Potential
der Satzeinbettung des Deutschen systematischer und repräsentativer auszuleuchten, ist
ein Mix von Verfahren bei der Suche nach weiteren Prädikaten zum Einsatz gekommen.
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reflexionen
Da es bislang keine hinreichend großen Korpora des Deutschen gibt, die syntaktisch „geparst“ sind (also vollständig annotierte Satzstrukturen aufweisen und somit die Suche
nach Prädikaten im Kontext bestimmter Einbettungsstrukturen ermöglichen), ist die Suche nach einschlägigen Prädikaten auf den Abgleich der vorhandenen Prädikatslisten mit
Synonymenwörterbüchern, auf Zufallstreffer und auf Recherchen in Korpora ausgerichtet, die zumindest „lemmatisiert“ oder – noch besser – bzgl. Wortarten „getaggt“ sind. Die
Lemmatisierung beinhaltet eine Zuordnung aller Wortformen eines Wortes zu einem
Basiseintrag. Beim Taggen erhalten die Wortformen eine kategorielle Auszeichnung.
Beides ist für das obige Zitat in (8) dargestellt: die Lemmatisierung in (8a), die getaggte
Variante in (8b), wobei hier die Kürzel-Liste der Stuttgarter Computerlinguistik zugrundegelegt wurde. VVINF kennzeichnet beispielsweise Vollverben im Infinitiv, VAFIN finite
Auxiliare.
(8) Bedauernswert die Frau, die
nichts zu bereuen hat.
a. bedauernswert der Frau der
nichts zu
bereuen haben
b. ADJD
ART NN PRELS PIS
PTKZU VVINF VAFIN
In lemmatisierten oder getaggten Korpora kann man zielgerichteter als mittels globaler
Suchmaschinenabfragen im Internet suchen, welche Prädikate in Kombination mit dass
oder zu-Infinitiven auftreten; dies ist jedoch sehr mühsam und verlangt Arbeitskapazitäten, die aktuell nicht gegeben sind. Ein Anspruch auf Erfassung wirklich aller einschlägigen Prädikate des Deutschen ist deshalb unrealistisch; gerade bei den Neubildungen
(z. B. zusimsen) finden sich vor allem transparente Verwendungen mit regulären Einbettungsmustern, die schon durch viele Prädikate im erfassten Inventar repräsentiert sind.
Ein wichtiges Anliegen ist es, das Verhalten der Prädikate durch den Nachweis entsprechender Korpusbelege zu dokumentieren. Dies hat nicht nur damit zu tun, dass mit der
Verfügbarkeit großer digitalisierter Korpora die Rolle der Introspektion (quasi eine
„Selbstbefragung“ der Linguisten) als zentrale Methode der Linguistik an Bedeutung verloren hat, sondern auch damit, dass die Korpusrecherchen einen Eindruck von der Frequenz bestimmter Verwendungsweisen der Prädikate vermitteln und überdies meistens
Belege liefern, die natürliche Kontexte für die Verwendung der Prädikate aufweisen. Überdies stößt man bei der Recherche auch auf Belege, die bislang nicht erfasste Verwendungen
des Prädikats dokumentieren. Wir nutzen vor allem zwei große Korpora: das bereits
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
genannte DWDS-Korpus und den öffentlich zugänglichen Teil des Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) des IDS in Mannheim. Mit Bezug auf diese Korpora vermeidet man Probleme, die bei unqualifizierten Internetrecherchen auftreten: Dort ist nicht immer klar,
ob die Äußerungen von Muttersprachlern stammen; überdies ist eine nachhaltige Verfügbarkeit der Daten nicht garantiert. Des Weiteren kann man Belege nur verlässlich auswerten, wenn sie vergleichbaren Registern entstammen; Zeitungstexte repräsentieren eine
völlig andere Textsorte als Chatforen im Internet. Liegen hinreichend große Korpora verschiedener Register vor, könnte man natürlich auch der Frage nachgehen, welche registerabhängigen Unterschiede in den Verwendungen der Prädikate auftreten.
Natürlich stößt die Korpusrecherche auch an Grenzen: Selbst in so großen Korpora
wie denen des DWDS oder des IDS sind nicht alle Verwendungen der Prädikate belegt –
dies ist umso deutlicher, je eindeutiger Sprecher die Intuition teilen, dass die gesuchte
Verwendung des Prädikats akzeptabel sein sollte. Andererseits finden sich in den Korpora
auch Belege von zweifelhafter Akzeptabilität, zum Beispiel die folgenden Belege für sich
weigern, ausloten und bedauern:
(9) a. Aber ich weigere mich geradezu, daß Vorstände von Parteien über Geschichte beschließen. [DWDS BZ 1996]
b. In Zeiten täglich neuer Horrormeldungen von Börsen und aus Branchen loten Deutschlands Konzerne aus, auf Massenentlassungen im nächsten Jahr möglichst zu verzichten. [IDS MM 2008]
c. Keiner bedauert, auf den Rentenanspruch zu verzichten. [DWDS Zeit 2007]
Derartige Beispiele lassen sich nur erklären, wenn man entweder davon ausgeht, dass die
Verfasser dieser Zeilen untypische Interpretationen für diese Verben zugrundelegen (als
Teil ihres individuellen Spracherwerbs), oder aber Verben miteinander verwechselt haben:
weigern mit sich dagegen wehren, ausloten mit ausprobieren. Die Verwendung von bedauern
in (9c), die man evtl. als laxen Stil abtun kann, demonstriert, dass auch Einschränkungen
hinsichtlich der von den Nebensätzen denotierbaren Situationen wirksam sind. Wie im
Beispiel (3b) ist bedauern vor allem dann mit Infinitivkomplementen möglich, wenn das
Prädikat des abhängigen Satzes durch ein Modalverb ergänzt wird, weil dadurch die Sachverhaltslesart gestützt wird; einen gleichen Effekt erzielt man mit einer Perfektkonstruktion (verzichtet zu haben). Ob in all solchen Fällen stilistische Unsicherheit, eine lexika-
63
reflexionen
lische Idiosynkrasie des Autors oder gar Sprachwandel (s. obiges Beispiel sich unterstehen)
vorliegt, kann man nur klären, wenn man weiß, ob die Abweichung nur in einem bestimmten Text, bei allen Texten eines Autors oder bei vielen Sprechern replizierbar auftritt.
Datenbank
Zur systematischen Erfassung der Prädikate wurde im Programmbereich eine MySQLDatenbank eingerichtet, in der die Prädikate und ihre Verwendungen (Korpusbelege) erfasst und annotiert werden. Mit der Nutzung einer Datenbank verbinden sich mehrere
Vorteile: Die Daten werden nachhaltig dokumentiert, die Untersuchung der Prädikate
wird in hohem Maße systematisiert (s. u.) und die Auswertung größerer Prädikatsbestände
wird durch Abfragen in der Datenbank erleichtert.
MySQL-Datenbanken sind relational, was bedeutet, dass verschiedene Tabellen (z. B.
die Tabelle der Prädikate und die Tabelle der Belege) über einen identifizierenden Schlüssel miteinander in Beziehung gesetzt werden können; das ist für spätere Abfragen wichtig. Konkret wird damit auch eine Struktur geschaffen, die es erlaubt, sehr unterschiedliche Daten zueinander in Beziehung zu setzen: So kann man beispielsweise durch
Erfassung der Verwendung von bereuen /bedauern im Mittelhochdeutschen (beriuwen/
betûren) und Althochdeutschen (pihriuwên /??bitûren) durch Abfragen ermitteln, ob sich
wesentliche Einbettungseigenschaften gewandelt haben. Ebenso ist es möglich, Bezüge
zwischen unterschiedlichen Sprachen herzustellen. Da im Programmbereich ebenso untersucht wird, ob in Sprachkontaktsituationen bei der Übernahme von Prädikaten auch
deren Einbettungseigenschaften weitergegeben werden (z. B. Englisch ask /talk und Kamerun-Pidgin aks/tok), erlaubt eine vergleichbare Kodierung der Verben, mittels späterer Abfragen zu klären, worin sich äquivalente Prädikate der betreffenden Sprachen unterscheiden.
Die für die Prädikate zu untersuchenden Eigenschaften wurden als Datenbankfelder
eingerichtet. Daneben wurde ein Notationssystem für die verschiedenen Eigenschaften
entwickelt, das in einem projektinternen Wiki dokumentiert ist. Das Kodierungsverfahren ist schon mehrfach revidiert worden, da sich in der konkreten Arbeit immer wieder
Fragen und Probleme ergeben haben, die eine Modifikation oder Erweiterung des Kodie-
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
rungsverfahrens erzwungen haben. Die Datenbankstruktur ist auch so flexibel, dass jederzeit neue Felder für weitere untersuchungsrelevante Eigenschaften eingerichtet werden können.
Die Erfahrungen mit der Datenerfassung und -kodierung haben gezeigt, dass zwei Aspekte bei einem derartigen Unterfangen wichtig sind: a) Die Kodierungen sollten oberflächennah und einfach zu operationalisieren sein und b) die kodierenden Personen sollten
direkt abfragen können, welche Prädikate in gleicher Weise kodiert worden sind bzw. wie
das Prädikat bzgl. eines anderen Einbettungstyps erfasst ist; nur so ist sichergestellt, dass
die Kodierungen zufriedenstellend konsistent bleiben. Dazu ist eine Benutzeroberfläche
geschaffen worden, die dies in einfacher Weise ermöglicht.
Inwieweit erzielt man mit der Datenbank nun einen höheren Grad an Systematizität?
Durch die Datenbankfelder ergibt sich eine Matrix der Eigenschaften, z. B. für die möglichen Einbettungen, die für jedes Prädikat abzuklären ist. Konkret bedeutet dies, dass für
alle relevanten Felder Korpusrecherchen durchzuführen sind; im nächsten Schritt werden die Korpusbelege annotiert. Ausgangspunkt ist die Suche nach einschlägigen Belegen
für jeden Einbettungstyp in den genannten Korpora. Dies bedeutet beispielsweise, dass
auch für die bekannten frageeinbettenden Prädikate zu recherchieren ist, ob sie deklarative Verbzweit- oder Verbendstrukturen, Infinitivkomplemente und nominalisierte Satzkomplemente zulassen. Dass man dann bei einem Prädikat wie anfragen bei Korpusrecherchen auch einen Beleg mit Infinitivkomplement erhält, ist einerseits erstaunlich, da
derartige Frageprädikate keine Infinitivkomplemente erlauben sollten (s. das inakzeptable
ich frage mich, was zu tun), andererseits illustriert der Beleg dann aber auch, dass anfragen
hier zu einem Verb des Bittens umgedeutet wurde:
(10) ... wenn die Feuerwehr bei uns angefragt hätte, ihre Anlage unterzubringen ... [DWDS BZ 2001]
Diese Beobachtung, die auch schon auf bedauern in (3a) im Kontext der Verbzweit-Einbettung zutrifft, ist sehr wichtig, weil sie deutlich macht, dass eine Flexibilität in der Satzeinbettung oft auch mit einer Flexibilität in der Verbbedeutung einhergeht. Zum jetzigen
Zeitpunkt kann allerdings die wichtige Frage, welche Prädikate allein schon in ihrer Ausgangsbedeutung alle oder viele Einbettungstypen lizensieren und in welchem Ausmaß
Umdeutungen erforderlich sind, noch nicht endgültig beantwortet werden.
65
reflexionen
Ebenfalls systematisch kodiert werden für die Belege jeweils auch die Argumentstruktur
und die Argumentrealisierung des satzeinbettenden Prädikats in der aktuellen Verwendung. Beide Eigenschaften müssen festgehalten werden, da sich Varianten eines Verbs
gerade in dieser Hinsicht eindeutig unterscheiden. Zwei Beispiele mögen dies illustrieren. Bestätigen hat eine 2-stellige und zwei 3-stellige Varianten, die sich jeweils im Einbettungsverhalten unterscheiden (Q steht hier für Interrogativsätze). Versprechen hat eine
Variante mit drei echten Argumenten und eine Variante mit drei echten und einem unechten Argument (sich); überdies tritt es auch in einer infinitiveinbettenden Variante auf,
die als Anhebungsstruktur zu klassifizieren ist (z. B. dieses Buch verspricht ein Bestseller zu
werden). Teilweise ist mit den verschiedenen Varianten auch ein spezifisches Einbettungsverhalten verknüpft.
(11) a. bestätigen:
b. versprechen:
1. jemandem etwas bestätigen (VE, V2, INF, Q)
2. jemanden darin bestätigen (VE, INF, Q)
3. sich bestätigen (VE, V2?)
1. jemandem etwas versprechen (VE, V2, INF, Q[ob])
2. sich etwas davon versprechen (VE, V2, INF)
3. versprechen (Anhebung) (INF)
Ziel ist es natürlich, für alle Varianten eines Verbs zu prüfen, welche Einbettungstypen
zulässig sind. Die Zahl der zu testenden Kontexte wird deshalb in solchen Fällen durch die
Kombination der verschiedenen Kriterien recht hoch. Bei einem Verb wie versprechen ist
zum Beispiel zu recherchieren, ob sich das Einbettungsverhalten bei Weglassung des Dativs in der ersten Variante ändert. Ebenso findet man auch Beispiele, in denen das Korrelat
davon in der zweiten Variante weggelassen wurde. Konkret müsste man bei versprechen
fünf Verwendungsweisen für alle fünf Einbettungstypen testen. Generell ist es wünschenswert, bei allen Verben und Verbvarianten, die solche da-Korrelate (damit, davon,
daran etc.) erlauben, zu klären, ob sich mit der Realisierung oder Weglassung dieser Elemente ein interpretativer Effekt verbindet. Bei Verben des Lobens oder Kritisierens zeigt
sich hier ein systematischer Effekt: rügen präsupponiert als 2-stelliges Verb den vom abhängigen Satz bezeichneten Sachverhalt nicht (z. B. er rügte, sie seien spät), als 3-stelliges
Verb mit da-Korrelat (jemanden (nicht) dafür rügen, dass ...) dagegen schon. Neben den daKorrelaten ist auch die Rolle von es zu berücksichtigen; so tritt bedauern häufig auch mit
es auf:
66
von der herausforderung des lexikalischen reichtums
(12) Bedauern Sie es, dass sich Demokratie nicht weltweit einführen lässt?
[DWDS Zeit 2006]
Während Argumentstruktur und Argumentrealisierung satztypübergreifend erfasst werden, sind einige Eigenschaften nur für bestimmte Satztypen einschlägig. Bei VerbendSätzen wird geprüft, ob neben dass auch andere Konjunktionen möglich sind (z. B. wenn:
Angela hätte es vorgezogen, wenn Karl-Theodor gleich zurückgetreten wäre; wie: Sie ertappte ihren Mann dabei, wie er vom Dessert naschte). Bei Interrogativsätzen wird geprüft, ob sowohl
Entscheidungsfragen (... ob er gekommen ist) als auch Konstituentenfragen (... wen er gesehen hat) möglich sind. Bzgl. der Konstituentenfragen kann man noch feinkörniger vorgehen und untersuchen, ob das ganze Spektrum der W-Wörter möglich ist. Es fällt zum Beispiel auf, dass Verben, die die Herbeiführung einer Empfindung bezeichnen (z. B. beflügeln,
begeistern), bei Interrogativsätzen vor allem solche, die mit wie eingeleitet sind, selegieren. Bei Verbzweit-Sätzen wird systematisch geprüft, ob das satzeinbettende Prädikat
Verbzweit-Sätze im Konjunktiv und im Indikativ erlaubt; viele Prädikate sind hier auf
Konjunktiv-Komplemente beschränkt. Während einfallen sowohl mit Indikativ- wie auch
Konjunktivkomplement belegt ist (s. (13a/b)), tritt anordnen nur mit Verbzweit-Sätzen im
Konjunktiv auf (s. (13c)).
(13) a. Da fällt mir ein, der erste Adventskranz überhaupt hatte genau 23 Kerzen. [DWDS BZ 2005]
67
reflexionen
b. Als es eines Tages dem Potsdamer Aufbaustab einfiel, es wäre sinnvoll, die kommunale Investitionspauschale wieder einzuführen, [...] [DWDS BZ 1995]
c. Dann aber ordnete Trainer Bert van Marwijk an, er möge die Dortmunder Profis nach Rostock begleiten. [DWDS BZ 2004]
Bei Infinitivkomplementen ist schließlich ganz wichtig, welches Argument des satzeinbettenden Prädikats die Interpretation des nichtrealisierten Subjekts im Infinitiv steuert,
was wir oben Subjekt- und Objektkontrolle genannt haben.
Datenbankabfragen
Sind die Prädikate hinsichtlich ihrer Verwendungen erfasst und die einschlägigen Belege
annotiert, kann man durch gezielte Abfragen große Prädikatsinventare hinsichtlich ihrer
Klassenbildung untersuchen. Eine mögliche Frage ist beispielsweise, welche Prädikate
welche Satzeinbettungsstrukturen selegieren. Für die in der Datenbank gelisteten Prädikate sind gegenwärtig bei 93% Belege mit deklarativen Verbend-Sätzen, bei 81% Infinitivkomplemente, bei 50% deklarative Verbzweit-Sätze und bei 49% Interrogativsätze nachgewiesen. Bezüglich der Frage, welche Prädikate mit mehr als nur einem Satzeinbettungstyp
kompatibel sind, zeigt sich, dass immerhin 25% der Prädikate mit allen vier Satztypen
kompatibel sind. Die folgende Tabelle zeigt die häufigsten Muster im Selektionsverhalten
zum jetzigen Zeitpunkt (März 2011):
68
von der herausforderung des lexikalischen reichtums
erbend Verbzweit Infinitiv Interrogativ Beispiel Anteil
V
+
+
+
+
beschwören 25%
+
–
+
–
beabsichtigen 23%
+
+
+
–
androhen 14%
+
–
+
+
vermissen 13%
+
+
–
+
ermitteln
6%
+
–
–
–
schaudern
5%
–
–
+
–
erdreisten
3%
Ebenso zeigt sich in entsprechenden Abfragen, welche Prädikate sich kanonisch verhalten und welche als „Ausreißer“ zu gelten haben. Ein Beispiel für ein Prädikat mit sehr
ungewöhnlicher Argumentstruktur ist das Verb handeln in der Verwendung es handelt sich
(dabei) um …. Dies ist aber nicht das einzige ungewöhnliche Prädikat. Generell kann man
bei den Datenbankabfragen die Felder in beliebiger Weise miteinander verknüpfen; teilweise werden die Abfragen dann jedoch relativ komplex.
Eine weitere wichtige Funktion der Datenbankabfragen sind Konsistenzprüfungen,
bei denen die Annotationen der verschiedenen kodierenden Mitarbeiter auf Übereinstimmung geprüft werden.
69
reflexionen
Ausblick
Vieles, was hier skizziert worden ist, ist Grundlagenforschung zur Lexikon-SyntaxSchnittstelle. Die Ergebnisse können jedoch gewinnbringend in anwendungsbezogenen
Bereichen der Sprachwissenschaft genutzt werden, z. B. bei der Erstellung maschineller
Lexika. Sofern klassenbildende Eigenschaften klar identifiziert sind, kann man sie bei der
Festlegung der Datenstrukturen dieser maschinellen Lexika nutzen. Auf der Basis der Ergebnisse sind jedoch auch experimentelle Studien zum Erwerb und zur Verarbeitung dieser Prädikate denkbar.
Dass es sehr ertragreich ist, sich ein deutlich umfangreicheres Inventar an Prädikaten
anzuschauen, sei hier abschließend mit zwei Einzelbeobachtungen illustriert. Beginnen
möchte ich mit dem, was in der Sprachwissenschaft als „Kontrollwechsel“ bezeichnet
wird. So ist schon seit längerem bekannt, dass versprechen bei Infinitivkomplementen
nicht auf Lesarten festgelegt ist, in denen das Subjekt von versprechen mit dem nichtrealisierten Subjekt des Infinitivs identifiziert wird (s. o.); in bestimmten Kontexten ist auch
eine Identifikation mit dem Dativobjekt möglich:
(14) a. Ihnen [= den Juroren] wurde ja versprochen, im People-Blatt namentlich erwähnt zu werden.
= die Juroren werden namentlich erwähnt [DWDS TS 2000]
b. Rover verspricht Neuwagen-Kunden, die bis Weihnachten dieses Jahres einen benzingetriebenen Pkw (25, 45, 75) kaufen, bei BP ein Jahr lang gratis tanken zu dürfen.
= die Neuwagen-Kunden tanken gratis [IDS DPR 2000]
Versprechen gehört zu einer kleinen Klasse von Verben, die einen solchen Kontrollwechsel
erlauben. Bei der Untersuchung der Infinitiveinbettung konnte nun beobachtet werden,
dass es auch satzeinbettende Verben gibt (z. B. verhindern, erzwingen, unterbinden), die einen Infinitiv nur dann einbetten können, wenn typische Kontrollwechselauslöser wie
dürfen oder Passiv im Infinitivkomplement auftreten:
(15) a. Nur so könne der Konzern verhindern, in den Präsidentschaftswahlkampf hineingezogen zu werden. [DWDS Zeit 2008]
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von der herausforderung des lexikalischen reichtums
b. Sie wollten erzwingen, durch die katholischen Wohnviertel ziehen zu dürfen. [DWDS BZ 2000]
Nur mit solchen Kontrollwechselauslösern kommen akzeptable Lesarten zustande, da
nur dann das Subjekt von verhindern oder erzwingen mit dem nichtrealisierten Subjekt des
eingebetteten Prädikats identifiziert werden kann. Diese Entdeckung resultiert aus der
systematischen Prüfung aller Prädikate im Hinblick auf die Möglichkeit der Infinitiveinbettung; in den bisherigen Analysen zu diesen Strukturen haben diese speziellen Infinitiveinbetter keine Rolle gespielt.
Des Weiteren kann man die ermittelte Prädikatsliste auch als kleines „Schatzkästlein“
verstehen, das viele Prädikate enthält, die bislang nicht hinreichend gewürdigt worden
sind. Eines dieser Prädikate ist nachsagen. Obgleich eine abgeleitete Form von sagen ist
nachsagen kein Äußerungsprädikat im strikten Sinn. Vielmehr drückt nachsagen aus, dass
seinem Objektreferenten eine generelle Eigenschaft zugeschrieben wird; der Bezug auf
ein konkretes Ereignis ist so gut wie nicht belegt. Der abhängige Satz muss zudem unabhängig vom Einbettungstyp Aussagen über den Objektreferenten beinhalten; Aussagen,
die nicht den Objektreferenten betreffen, sind nicht möglich. Hier sind einige typische
Verwendungen:
(16) a. Ihm kann man als Letztem nachsagen, er habe keine Ahnung davon, wie Opernfestspiele zu reformieren seien. [DWDS Zeit 2009]
b. Jungfrauen wird nachgesagt, beispielsweise in finanziellen Dingen vorsichtig und vernünftig zu sein. [DWDS Zeit 2009]
c. Briefwählern wird nachgesagt, dass sie einen höheren Bildungsgrad haben. [DWDS TS 2005]
d. Fünf Frauen hatten Lubbers unsittliche Annäherungen nachgesagt.
[DWDS TS 2005]
Den Effekt, dass ein Referent aus dem vom abhängigen Satz bezeichneten Sachverhalt
herausgelöst und als Gegenstand, über den die Äußerung geht, konstruiert wird, findet
man in anderer Form auch, wenn man Formulierungen wie über jemanden sagen, dass ...
betrachtet. (17a) ist ein einschlägiger Korpusbeleg, den man auch wie in (17b) paraphrasieren kann.
71
reflexionen
(17) a. Ein Portal, über das Gauck launig sagt, dass er es noch nicht ein einziges Mal aufgerufen hat. [IDS RHZ 2010]
b. Gauck sagt, dass er das Portal [= Facebook] noch nicht ein einziges Mal
aufgerufen hat.
Im Unterschied zu nachsagen sind in dieser Konstruktion Bezüge auf konkrete Ereignisse
möglich. Verbableitungen wie nachsagen oder Strukturen wie sagen über ... sind auch in
anderen Sprachen zu beobachten; nachsagen ist diesbezüglich überdies kein Einzelfall im
Deutschen (s. z. B. auch bescheinigen oder unterstellen).
In der Erwartung, dass ein Verb wie nachsagen nur eines der Juwelen ist, die in der nahen Zukunft noch geborgen werden können, wird die Arbeit im Programmbereich in der
skizzierten Weise fortgeführt.
PD Dr. Barbara Stiebels ist stellvertretende Direktorin des Zentrums für Allgemeine
Sprachwissenschaft und koordiniert den Programmbereich Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen. Sie hat Linguistik an den Universitäten in Bonn, Köln
und Düsseldorf studiert und lange Zeit am Seminar für Allgemeine Sprachwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gearbeitet. Anfang 2003 ist sie
mit einem Heisenbergstipendium an das ZAS gekommen. Sie hat zur lexikalischen
Semantik, zur Morphologie und zur Typologie der Argumentrealisierung gearbeitet.
Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung der satzeinbettenden Prädikate des Deutschen und anderer Sprachen.
72
zukünfte der politischen ökologie
Zukünfte der politischen Ökologie
Benjamin Bühler
Zentrum für Literatur- und Kulturwissenschaften
Obgleich der Begriff „Futurologie“ durchaus geeignet wäre, die „Gesamtheit der vorausschauenden Tätigkeit zu bezeichnen“,1 lehnte der französische Zukunftsforscher Bertrand
de Jouvenal ihn ab, denn er leiste der Illusion Vorschub, es gäbe eine Wissenschaft der
Zukunft – als ob sich mit Sicherheit voraussagen ließe, was sein werde. Stattdessen führte
er den Begriff „Futurible“ ein, denn das auf die Zukunft gerichtete Denken beschäftige
sich allein mit „möglichen Zukunften“.2
Jouvenals Skepsis wurde in der Folge weitgehend von Bestrebungen der Etablierung einer
wissenschaftlichen Futurologie verdrängt. Erst in der heutigen Kulturwissenschaft kehren seine Überlegungen in der Verknüpfung historischer und systematischer Perspektiven auf prophetische und prognostische Redeweisen, die Zukünfte konstituieren und
formieren, wieder. In ihnen rückt zum einen die politische Bedeutung von Konstruktionsweisen und -formen der Zukunft in den Mittelpunkt des Interesses.3
Zum anderen werden mit der Frage nach der Erkennbarkeit und Darstellbarkeit von
Zukunft zentrale, gleichwohl häufig ausgeklammerte Aspekte von Wissen thematisch.
„Zukunftswissen“ wird so zu einem Modell für die historische und philologische Erkenntnis der symbolischen Seite von Wissensproduktion.4
Literarische Zukunftsfiktionen sind Reflexionsräume des Gegenwärtigen – weniger zukünftige Gegenwart denn gegenwärtige Zukunft. Sie ermöglichen die Analyse gegenwärtiger Gesellschaft von einem externen Beobachter-Standpunkt aus. Als „self-fulfilling“
1 Bertrand de Jouvenal: Die Kunst der Vorausschau, Neuwied/Berlin 1967 (Orig.: L’Art de la Conjecture, Monaco
1964), S. 32.
2 Ebd., S. 33.
3 Die Fruchtbarkeit dieses kulturwissenschaftlichen Ansatzes führten die Beiträge der Jahrestagung des ZfL
Prophetie und Prognostik (25.–27. 11.2010) deutlich vor.
4 Vgl. dazu das ZfL-Projekt Prognostik und Literatur von Stefan Willer und Benjamin Bühler.
73
reflexionen
oder „suicidal prophecies“ 5 können sie zudem als Interventionen in die Gegenwart fungieren. Im Folgenden sollen verschiedene Konstruktionsweisen und -formen von Zukunftsfiktionen am Beispiel des Diskurses der politischen Ökologie vorgeführt werden.
Politische Ökologie, soziale Synergien
Die politische Ökologie entwickelte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer
der wichtigsten gesellschaftlichen Selbstbeschreibungen, die sich aus dem Verhältnis von
Repräsentationen zukünftiger Gesellschaft und gegenwärtigen politischen Aktionen ergibt. In den ökologischen Beschreibungsformen erscheint der fortschreitende Zerstörungsprozess der eigenen Lebensgrundlagen als ein Prozess entgleitender Regulierung, ob
bezogen auf Technik oder Ökonomie, auf menschliche Verhaltensformen oder ein kulturelles Imaginäres. Szenarien über mögliche Zukünfte von Mensch und Natur entfalten
zum einen solche verselbständigte, ‚selbstlaufende‘ Prozesse bis zum Ende der Menschheit, zum anderen liefern sie den Rahmen für Szenarien gelingender Regulierungen.
Deutlich wird diese Konstellation in der deutschen Rezeption von Fausts Projekt der
Landgewinnung: Während der die Grenzen von Moral und Gesetz überschreitende Faust
bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts einen erfolgreichen Gründer und Kolonisator darstellte, erscheint er im Diskurs der politischen Ökologie als Verkörperung einer sich
selbst zerstörenden Moderne. Günter Anders erklärte Faust mit seiner unendlichen Sehnsucht nach dem Unendlichen in Die Antiquiertheit des Menschen (1956) gar für „tot“ 6. Anders zufolge komme es angesichts unseres Daseins im Zeichen der Bombe und angesichts
drohender Umwelt-Katastrophen auf die Begrenzung des menschlichen Strebens an. Folgerichtig verband die in den 1970er Jahren aufkommende Umweltbewegung Regulierung
mit „Grenzen des Wachstums“, was auch auf die Bevölkerung bezogen wird, wie es
Dennis Meadows berühmtes Weltmodell in seinem Bericht an den Club of Rome in Form
einer Kurve zur ausdrückte.
5 Diese Begriffe prägte der Soziologe Robert K. Merton: „The self-fulfilling prophecy is, in the beginning, a false
definition of the situation evoking a new behavior which makes the originally false conception come true.” Und:
„The suicidal prophecy […] alters human behavior from what would have been its course had the prophecy not
been made that it fails to be borne out. The prophecy destroys itself.” Robert K. Merton: "The self-fulfilling
prophecy", in: Antioch Review, 8 (1948), S. 193–210, hier S. 195 und 196.
6 Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Bd. 1: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen
Revolution, durch ein Vorw. ergänzte 5. Aufl. München 1980, S. 240.
74
zukünfte der politischen ökologie
Während hier die ‚Grenzen des Wachstums‘ im Vordergrund standen, spielten an anderer
Stelle technische Konzepte eine zunehmend wichtige Rolle. So wird mit der durch Buckminster Fuller populär gemachten Metapher „spaceship earth“ die Erde als Ganzes zum
Gegenstand von Regulierungsphantasmen.7 Schon der abgeschlossene Raum eines Raumschiffes als Ergebnis avanciertester Technik suggeriert, dass hier nichts dem Zufall überlassen bleibt. Fuller betonte allerdings, dass es keine Anleitung dafür gebe, wie man dieses
Raumschiff erfolgreich bediene. Daher sei der Mensch gezwungen, seinen Intellekt zu benutzen, wissenschaftliche Experimente durchzuführen und deren Ergebnisse zu deuten.
Der Mensch benötige also, um das Raumschiff Erde erfolgreich zu steuern, Zukunftswissen. Um überhaupt mit einem solch komplexen Objekt umgehen zu können, bedürfe es
zudem neuer Begriffe. Mit seinem Konzept der Synergie 8 – gemeint ist damit, dass das Verhalten komplexer Systeme sich nicht aus dem Verhalten seiner einzelnen Teile vorhersagen lässt – prägte Fuller eine ganze Generation der Umweltbewegung. Eine wirkmächtige
Realisierung hat es in dem Projekt „Biosphäre II“ gefunden, dessen Idee darin bestand,
neue Techniken (sich selbst regenerierende Lebenssysteme) mit einem neuen ‚Way of life‘
zu verbinden, um damit die Probleme der „Biosphäre 1“, d. h. der Erde, zu lösen und den
Weltraum zu erobern. 1991 entstand in der Wüste Arizonas ein Komplex, in dem alle
wichtigen Ökosysteme modellhaft vertreten sein sollten: Wüste, Regenwald, Savanne sowie ein Miniatur-Ozean mit einem Korallenriff. Für die acht Menschen, die zwei Jahre
darin lebten, gab es u. a. eine 2000 Quadratmeter große Ackerfläche sowie Ziegen und
7 R. Buckminster Fuller: Operating manual for spaceship earth, New York 1969, S. 52.
8 Vgl. dazu das ZfL-Projekt Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa von Tatjana Petzer.
75
reflexionen
Hühner. Alle von der Besatzung benötigten Nahrungsmittel sollten selbst hergestellt,
Stoffe und Wasser wiederaufbereitet werden, und Pflanzen sollten für den notwendigen
Sauerstoff sorgen.9
Das Projekt führte die Bedeutung der Zukunftsdimension im ökologischen Diskurs in
zweifacher Hinsicht vor: Erstens zeigte sich hier exemplarisch die Zukunftsausrichtung
von Experimenten. Das geschlossene System sollte nämlich nicht nur Aussagen über die
Funktionsweise von Ökosystemen liefern, sondern auch die Grundlage für eine „space
colonization“ bilden: Das anvisierte „life support system“ sollte zukünftigen Raumreisenden die totale materielle Autonomie von der Erde gewähren.10 Gerade weil im Falle von
Ökosystemen das Vorhersagen der Zukunft nur in Form von Wahrscheinlichkeiten möglich ist, sollte dieses Modell der Erde Zukunftswissen unter kontrollierten experimentellen Bedingungen erzeugen – auch wenn das Projekt selbst weitgehend scheiterte: Sauerstoff wurde von den Betonwänden absorbiert, die Konzentration von Kohlendioxid nahm
bedrohlich zu, eine Ameisenart verbreitete sich unkontrolliert und rottete andere Ameisenarten und Insekten aus. Nicht zuletzt gab es soziale Konflikte zwischen den Bewohnern.11
Dabei, und das ist der zweite Aspekt der Zukunftsdimension, handelte es sich auch
um ein politisches Projekt. Die erste Gruppe, die für zwei Jahre in „Biosphäre 2“ blieb, bestand nämlich keineswegs allein aus ausgebildeten Wissenschaftlern. Es handelte sich
um Mitglieder des im Jahr 1969 gegründeten Institute of Ecotechnics, entstanden aus der
9 Jane Poynter: The Human Experiment. Two years and twenty minutes inside Biosphere 2, New York 2006, S. 20.
10 Ebd., S. 64.
11 Das Projekt lieferte aber noch in seinem Scheitern wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse: Vgl. dazu das
Heft Ecological Engineering 13 (1999) mit dem Schwerpunkt Biosphere II. Zum derzeitigen Stand vgl. die
Homepage: http://www.b2science.org/.
76
zukünfte der politischen ökologie
Umweltbewegung und mit dem Ziel, die Gegensätze zwischen Natur und Technik aufzuheben. Deren Mitglieder verstanden sich, auf Fuller rekurrierend, als Sozialsynergetiker:
„We were creating a new way of life a new civilization based on the notion of social synergism.“ 12
Das Überleben der letzten Menschen
Das Projekt „Biosphäre II“ zielte nicht nur auf die Erforschung von Ökosystemen, sondern
es ging ebenso um das Überleben unter Extrembedingungen, ob in einer Raumstation auf
einem Planeten, in einem Raumschiff – oder auch in einer apokalyptischen Landschaft.
Letzteres ist Gegenstand eines regelrecht eigenen literarischen Genres, das das Überleben
„letzter Menschen“ behandelt. Schon Mary Shelley behandelte das Thema in The last man
(1826); seit der Mitte des 20. Jahrhunderts entstand dann eine Vielzahl von Texten, die von
Menschen verursachte Katastrophen sowie deren ökologischen Ursachen und Folgen thematisieren, so zum Beispiel Arno Schmidts Schwarze Spiegel (1951), Carl Amerys Der
Untergang der Stadt Passau (1975), Kurt Vonneguts Galápagos (1985), Cormac McCarthys
The Road (2006) oder Margaret Atwoods Oryx and Crake (2003) und The year of the Flood
(2009). Mit Dystopien wie Aldous Huxleys Brave New World oder George Orwells 1984
teilen diese Texte ihre düstere Zukunftsvision. Zugleich lassen sie sich auch als Übertragung von Inselgeschichten in die Zukunft verstehen. Dies gilt nicht nur für die Rolle
konkreter Überlebenstechniken wie Nahrungsbeschaffung, Schutz vor Unwetter oder
vor feindlichen Menschen, die schon Robinson Crusoe entwickeln musste, sondern auch
für die Frage danach, welche politische Form für die letzten Überlebenden erfolgsversprechend sei, also die Chance des individuellen Überlebens erhöhte. In den ZukunftsGeschichten von Überlebenden kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu, nämlich die
Frage nach dem Fortbestehen der menschlichen Art. So lassen sich die modernen Welt
untergangs-Szenarien als „biopolitische Phantasien“ verstehen, die „das Leben selbst, die
Existenz des Menschen als Gattung, zum einzigen und letzten Zweck aller Geschichte
und allen menschlichen Handelns“ machen.13
12 Poynter: The Human Experiment (Anm. 9), S. 91.
13 Eva Horn: „Enden des Menschen. Globale Katastrophen als biopolitische Fantasie“, in: Reto Sorg/
Stefan B. Würffel (Hg.): Utopie und Apokalypse in der Moderne, München 2010, S. 101–118, Zitat S. 102
77
reflexionen
Im Kontext einer politischen Ökologie lässt sich auch Marlen Haushofers Roman Die
Wand (1963) lesen: Der Grund für die Auslöschung allen Lebens ist unklar, es liegt jedoch
nahe, hier die Folgen einer Neutronenbombe zu vermuten, zumal die Körper der toten
Tiere und Menschen erhalten bleiben und die Gebäude unversehrt sind, in den Worten
der Überlebenden: „Nach dem friedlichen Aussehen der Opfer zu schließen, hatten sie
nicht gelitten; das Ganze schien mir die humanste Teufelei, die je ein Menschenhirn
ersonnen hatte.“ 14 Haushofers Roman wurde immer wieder als weibliche Utopie eines
Matriarchats oder als Beispiel für weibliches Schreiben gelesen. Er ist aber auch ein Beitrag zu ökologischen Diskussionen. Durch eine durchsichtige, unzerstörbare Wand in
einem Waldstück eingeschlossen, wird die Erzählerin gezwungen, elementare Techniken
des Überlebens zu erlernen, das Anpflanzen von Bohnen und Kartoffeln, Pflügen und
Sichern des Ackers, Jagen von Tieren und damit auch das Zerlegen und Häuten des Tiers
sowie das Konservieren des Fleisches.
‚Zukunft‘ thematisiert der Roman nicht nur im Sinn einer möglichen zukünftigen Gegenwart, sondern auch durch die Erzähltechnik der Vorausdeutung: In der Retrospektive
nimmt die Erzählerin zukünftige Ereignisse andeutend vorweg. Immer wieder werden
die erzählten Ereignisse unterbrochen von Bemerkungen darüber, dass ihr treuer Hund
und ihr Stier gewaltsam zu Tode kommen würden – bis dieses Ereignis schließlich eintritt: Ein verwahrloster Mann (sie ist also nicht der ‚letzte‘ Mensch) erscheint, doch bevor
sie ihn erschießen kann, tötet er ihre beiden Tiere mit einer Axt. Während also das angedeutete Ereignis eintritt, verweist die leitmotivisch auftretende Frage nach der Fortsetzung ihrer eigenen Existenz sowie derjenigen der menschlichen Spezies über den Zeit14 Marlen Haushofer: Die Wand, Stuttgart 1986, S. 31.
78
zukünfte der politischen ökologie
punkt des Erzählens hinaus. Dieser textimmanente, offene Zukunftshorizont rekurriert
seinerseits, im Sinn einer mise en abyme, auf den gesamten Roman, der den gesellschaftlichen Zukunftshorizont in Form der Utopie nicht einschließt, sondern offen lässt: Es
sind auch andere Erzählungen von der Zukunft möglich.
Die literarischen Inszenierungen des Überlebens in der Zukunft und der Zukunft des
Überlebens leisten einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion des Überlebens-Begriff, der
im 20. Jahrhundert zu einem „Grundbegriff der Nachgeschichte“ avancierte. 15 Denn die
literarischen Fiktionen führen nicht nur die Rolle von Fiktionen für das Denken des Überlebens vor, sondern liefern auch komplexe Experimentalanordnungen, in denen Extremsituationen narrativ entfaltet und Fragen nach den Bedingungen ethischen Verhaltens,
Änderungen sozialer Beziehungen sowie auch politischen Formen durchgespielt werden
können.
Gewisses und Ungewisses Wissen: Die Deutungshoheit um den
Klimawandel
Die Problematik, wer in welcher Weise und mit welcher Legitimation über die Zukunft
sprechen kann/darf, stellt sich derzeit vor allem angesichts des Klimawandels und seiner
möglichen Folgen. Wie auch die Literatur in diese Frage eingreift und damit selbst zur
politischen Intervention wird, lässt sich an dem Roman State of Fear (2004) des amerikanischen Bestseller-Autors Michael Crichton zeigen. In dem Buch mit einer Erstauflage
15 Falko Schmieder: „Überleben – Geschichte und Aktualität eines neuen Grundbegriffs“, in: ders. (Hg.):
Überleben. Historische und aktuelle Konstellationen, München 2011, S. 9 –29, hier S. 9.
79
reflexionen
von 2 Millionen Exemplaren neigt eine Umweltschutz-Organisation nicht nur zur Manipulation wissenschaftlicher Ergebnisse, um die Dringlichkeit ihrer Themen zu verdeutlichen, sondern versucht, künstlich ein Seebeben auszulösen, um einen Tsunami auf Kalifornien zu erzeugen: Umweltschutz wird zu Öko-Terrorismus, dessen eigentliches Ziel
nicht die Umwelt, sondern das Spenden-Aufkommen der Umweltschutz-Organisation ist.
Ganz in diesem Sinn ist für Crichton die These, dass die globale Erwärmung vom Menschen verursacht sei und einen abrupten Klimawandel mit schrecklichen Katastrophen
erzeuge, eine bloße Erfindung: Denn nicht die menschliche Zivilisation werde zum Selbstläufer, sondern eine durch Anwälte und Wissenschaftler in Gang gehaltene Angst-Maschinerie. Im Roman verweist ein Kritiker der Klima-These darauf, dass Klimaforscher
nicht die lokale Spezifität des Wetters berücksichtigten, sich wissenschaftliche Prognosen im Nachhinein als falsch herausgestellt hätten oder für bestimmte Zeiträume nur
unwissenschaftlich erhobene Daten zur Verfügung stünden. Diese Ausführungen einer
fiktiven Figur werden von Crichton durch in den Fließtext eingelassene Graphiken, inklusive Quellenangaben, Anmerkungen und eine kommentierte Bibliographie mit über
170 Titeln ergänzt. Außerdem führt er in einem Nachwort die Geschichte der Eugenik als
Beispiel für die Gefahr einer politischen Durchdringung der Wissenschaft an. Genau dies
gelte es, für die Klima-Debatte zu verhindern. State of Fear rückt somit Probleme der Vermittlung des Wissens vom Klima und Klimawandel in den Vordergrund. Zum einen die
korrekte Darstellung eines wissenschaftlichen Erkenntnisstandes, zum anderen die
Schwierigkeit, mit der Ungewissheit von Zukunftswissen umzugehen.
Crichton vereinfacht aber nicht nur die Theorie der globalen Erwärmung, sondern
gibt den Stand der wissenschaftlichen Diskussion falsch wieder und stellt diese verfälschte Darstellung in den Dienst der Durchsetzung einer politischen Position, für die
die wissenschaftliche Legitimation von größter Bedeutung ist. Gezeigt hat sich die politische Bedeutung des Romans in der Anknüpfung einer Reihe von Klima-Skeptikern an
Crichtons Roman: Der amerikanische Senator und notorische Klimawandel-Skeptiker
James M. Inhofe, damals Vorsitzender des Senate Environment and Public Works Committee,
organisierte im Jahr 2005 eine Anhörung vor diesem Komitee mit Crichton. Obwohl ihm
die damaligen Senatorinnen Hillary Clinton und Barbara Boxter vorwarfen, wissenschaftliche Fakten falsch darzustellen, erhielt Crichton eine breite mediale Aufmerksamkeit.16
16 Michael K. Janofsky: „Michael Crichton, Novelist, Becomes Senate Witness“, in: New York Times,
29. September 2005: http://www.nytimes.com/2005/09/29/books/29cric.html?_r=1, abgerufen am 20. 01. 2011.
80
zukünfte der politischen ökologie
Auch das konservative Heartland Institute griff Crichtons Roman dankbar auf und sein Präsident Joseph Bast forderte im Anschluss daran politische Konsequenzen: Die meisten
Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen der US-Regierung seien zu revidieren, da
sie auf imaginären Risiken beruhten; das Kyoto-Protokoll sei undurchführbar und dürfe
deshalb nicht unterschrieben werden usw. Crichtons Sorge vor einer Politisierung von
Wissenschaft trifft somit in erster Linie sein eigenes Buch.
Der zweite Aspekt betrifft den Umgang mit unsicherem Wissen, das Charakteristikum
jeden Wissens komplexer Systeme und desjenigen von der Zukunft ohnehin ist, zumal
gerade in der Klimaforschung der Umgang mit Ungewissheit „gute"“ Wissenschaft ausmacht.17 Crichton beurteilt die Klimaforschung mit den Kriterien einer Wissenschaft, die
von sicheren, empirisch gesättigten Aussagen ausgeht, statt mit einer solchen, die die Unsicherheit des Wissens über Zukunft bzw. über das zukünftige Verhalten komplexer
Systeme in ihr Zentrum stellt. Er kann nicht anders als zu den von ihm beschriebenen
Ergebnissen kommen, weil er schlichtweg den falschen epistemologischen Rahmen
wählt. Während der routiniert konstruierte Plot des Romans mit einem erstaunlichen
Aufgebot von Fußnoten und Diagrammen darauf zielt, die Rede vom Klimawandel als
Illusion bloßzustellen, wird dabei nicht zuletzt sein eigener Rahmen, derjenige der literarischen Fiktion, zur Kippfigur einer Gewissheit einfordernden Illusion.
Quasi-Repräsentationen
Modellierungen von ‚Zukunft‘ konstituieren und organisieren den Diskurs der politischen
Ökologie. Zentral ist hierbei, dass Zukunftswissen stets ungewisses Wissen ist, aber in
Metaphern, Narrative und Fiktionen überführt wird, welche wiederum die Grundlage politischen Handelns bilden. Diese Imaginationen der Zukunft sind stets in die Zukunft verlängerte Repräsentationen der gegenwärtigen Gesellschaft. Daher spielen in ihnen nicht
nur Übertreibungen, Verzerrungen und Zuspitzungen gegenwärtiger wissenschaftlicher,
ökonomischer, sozialer und/oder politischer Praktiken eine wichtige Rolle, sie selbst sind
dem ‚Politischen‘ zuzuordnen: Unter „dem Politischen“ versteht der Philosoph Claude
Lefort nicht ein Subsystem innerhalb der Gesellschaft, sondern das In-Form-Setzen des
17 Vgl. z.B. Mike Hulme: Why we disagree about climate change, Cambridge 2010, S. 82.
81
reflexionen
menschlichen Miteinanderseins, vermittelt durch „zahllose Zeichen“, mit denen eine Gesellschaft sich eine „quasi-Repräsentation“ ihrer selbst gibt.18 Zukunftsszenarien geben
dem Sozialen Form, indem sie mit dem Durchspielen von Untergangsvisionen oder dem
Ausformulieren von gelingenden Regulierungen eine narrativ ausformulierte Analyse
der Gegenwart aus Perspektive der Zukunft formulieren: Diese „Quasi-Repräsentationen“
können dabei eher im Dienst der Reflexion stehen, indem sie eine Beobachtung zweiter
Ordnung ermöglichen, aber auch, wie vor allem im Fall des Klimawandels, zu Interventionen Anlass geben, welche als „suicidal prophecies“ die Erfüllung einer imaginierten
Zukunft verhindern sollen. Weil es aber in jeder Gesellschaft eine Vielzahl von „QuasiRepräsentationen“ gibt, ist die Zukunft als Ort der Repräsentation gegenwärtiger Gesellschaft immer auch ein Kampfplatz um Zuständigkeiten und Deutungshoheiten.
Benjamin Bühler studierte Biologie, Philosophie und Germanistik in Konstanz und
Berlin. Er promovierte im Jahr 2004 mit der Arbeit „Lebende Körper. Biologisches und
anthropologisches Wissen bei Rilke, Döblin und Jünger“, danach hatte er ein Postdoktoranden-Stipendium am Graduiertenkolleg „Repräsentation – Rhetorik – Wissen:
Grundlagen der Kulturwissenschaften“ an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Von 2005 bis 2006 war er wissenschaftlicher Assistent am Deutschen
Seminar der Universität Basel und im Anschluss daran wissenschaftlicher Mitarbeiter
im SFB 485 „Norm und Symbol“ (Konstanz) im Teilprojekt „Grenzbedingungen des
Sozialen“. Im Jahr 2010 habilitierte er sich an der Universität Konstanz in Neuerer
deutscher Literaturwissenschaft mit der Arbeit „Grenzräume zwischen Tier und Mensch
im Wandel der Frühen Neuzeit. Eine Kultursemiotik der Grenze“. Seit 1. 10. 2010 ist er
als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Prognostik und Literatur“
am ZfL tätig, seit 1. 03. 2011 als Heisenberg-Stipendiat.
18 Claude Lefort: Fortdauer des Theologisch-Politischen?, Wien 1999, S. 39.
82
kashmir: perceptions of conflict from the border
Kashmir: Perceptions of Conflict from the Border
Antía Mato Bouzas
Zentrum Moderner Orient
As a political scientist specialised in South Asia, I am interested in the Kashmir conflict
over a divided and disputed territory between India and Pakistan but also as a case of
“Muslim” nationalism against the Indian state. What Kashmir means and to whom is still
much debated. State narratives – the views mainly emerging from the political, media and
academic realms in India and Pakistan – often provide a rather partial view of the story,
implying that a certain common agreed identity (Muslim or secular) is in danger. For India, Kashmiri nationalists are anti-state elements and against India’s secular tradition,
while for Pakistan, the fight for Kashmir is part of an incomplete project of a state for
Muslims. Contrary to these views are the scholars who consider the Kashmir region the
main starting point for their analyses, which aim to improve understanding of the players
involved in the conflict and their demands. These studies, mostly focusing on the Indian
part of Kashmir, shift attention from the state’s perspective to the study of the socio-political context in this peripheral region and, in so doing, decentralise the issue. Although
Kashmir is well known and in urgent need of attention, nobody agrees on what issues
need to be resolved in order to end regional tensions.
My two-year project at ZMO has explored this internal or “peripheral” dimension of the
Kashmir dispute through the study of four border towns, although here I will refer to only
two of them, located on either side of the Line of Control (hereafter LoC). The LoC functions as a border although it is not demarcated or recognised by either India or Pakistan.
My interest has been to examine how people in these border towns perceive the other side
and their views of the Kashmir problem, with the idea of comparing these “local” accounts
with the state'’s general understanding of the dispute.
While carrying out this project, I have understood that the Kashmir conflict is very much
about borders and about how these borders have been interpreted by the postcolonial
states of India and Pakistan in their respective nation-building processes. Through these
83
reflexionen
Map of the Kashmir dispute.
Source: University of Texas, Perry-Castañeda Map Collection. Available en: <http://www.lib.utexas.edu/maps/middle_
east_and_asia/kashmir_disputed_2003.jpg> [Accessed: 07-11-2010]. This map has been modified for the purposes of
identifying the urban areas related to this research project.
84
kashmir: perceptions of conflict from the border
interpretations, these states have ignored the people’s sense of belonging on both sides of
the new dividing line between the two countries and how they have been caught and
dragged into a never-ending conflict. A better understanding of these “local” geographies
and sense of affiliation may put into perspective some of the states’ official arguments
about the dispute. Thus, whereas Pakistan maintains that the Gilgit-Baltistan region under its control is part of the Kashmir dispute, people in this area express themselves in
very different terms, mostly arguing that in 1947 they fought a liberation struggle against
the Kashmiri ruler and opted for integration in Pakistan. In the case of India, the governments of New Delhi tend to see the problem of Kashmiri nationalism in terms of a conspiracy orchestrated by Pakistan, thereby ignoring the fact that in the Kashmir Valley, the
role of Pakistan is very severely criticised.
To some extent, it is possible to agree with the view indirectly expressed by the Indian
scholar Navnita Chadha Behera that the Kashmir dispute works very much like a myth. It
is a struggle for an ideal state (the entity created in the Treaty of Amritsar in 1846 and that
lasted till 1947) that never functioned as such. However, the Kashmiri nationalists of the
valley (on the Indian side) think otherwise. Their predecessors led a freedom struggle
against the authoritarian and oppressive regimes of the maharajas, which was later replaced by a similar interventionist and corrupt rule under the Indian state. Their current
struggle is not shared by others, such as the Buddhists of Ladakh and the Hindus of Jammu (the Indian state of Jammu and Kashmir is a melting pot of religious and language
groups), and even among the Muslim communities there are important differences.
During my fieldwork conducted on both sides of the LoC, I found that Kashmir means
different things to different people, but the main problem is that an open and sincere dialogue remains difficult under the current circumstances. Even when India and Pakistan
established a dialogue process in 2004 (also referred to as a “peace process”) that has permitted cross-border communication links in Kashmir, the situation that dominates on
the ground is that of apathy. The main obstacle to negotiations seems to be the tight control that the Indian and Pakistani states exercise in this region, through militarisation and
intelligence activities, without fundamental political changes on the ground.
85
reflexionen
The India-Pakistan Dialogue Process and Kashmir
As a result of improvement in relations between India and Pakistan, the two countries
initiated a dialogue in 2004 to address their pending disputes, including Kashmir, and
adopted a comprehensive common stand on security issues pertaining to the region, in
particular the nuclear question. On the one hand, both governments have perhaps realised that they can no longer address their differences by resorting to war – India and Pakistan have fought four wars since 1947, including also the short conflict of Kargil in 1999,
without any significant gains for either side – and, on the other hand, because of the unstable security in the region, there has been significant international pressure that has
somehow compelled both states to address their differences. Other aspects, such as the
emergence of India as a global power and the internal security of Pakistan (and its democratisation) also have to be taken into account.
The India-Pakistan dialogue process lasted till 2008, when India called off negotiations in December after the Mumbai attacks, alleging that the Pakistan intelligence services, the ISI, were behind the massacre and had fuelled terrorists on Indian soil. In 2010
bilateral official negotiations started again, although the full dialogue has not been resumed due to domestic political issues and some group pressure on both sides. The main
bone of contention between the two countries is Kashmir, but the dispute also envisages
an important internal dimension that has to be addressed. To date, the proposal that has
received some attention from most of the parties dealing with the dispute is the one presented by the former Pakistani president and ex-general Musharraf.
The so-called Musharraf proposal was to create a demilitarised area with a high degree
of self-governance or maximum autonomy but without making changes to the sovereign
status of these territories. The idea was to change the meaning of the LoC in its function
as an international dividing line by connecting people and creating prosperity in these
now marginalised areas of two large states. To some degree, the idea vaguely resembles
other experiences of transformation of disputed borderlands into areas of cooperation,
although the specificity of the historical and political trajectory of South Asia poses other
questions. One in particular that emerged while carrying out this project was how India
and Pakistan can work to change the meaning of boundaries and decentralise authority in
border areas while at the same time both states’ understanding of sovereignty (and national identity) is highly centralised.
86
kashmir: perceptions of conflict from the border
A view of the border towns and their inhabitants located on both sides of the LoC can be
a good example of what happens and what is understood on the ground about these political processes. Border areas are the fortresses of the state’s territorial integrity and their
inhabitants are generally considered dubious nationals, given their usual plural sense of
belonging and their cross-border ties. When borders are disputed between states, as in the
case of Kashmir, those living in these territories are subjected to different rules that impose a sort of precarious life, a sort of regime distinct from that found in the central parts
of the state. The peace processes can alleviate this situation and eventually transform this
unstable context, but this cannot happen without revising how the state deals with its
peripheries.
Views Emerging from the Border Areas
As noted above, the former Princely State of Jammu and Kashmir was divided between
India and Pakistan as a result of the 1947–48 war. Since then, Pakistan has been in control
of one-third of the territory (now differentiated between Azad Jammu and Kashmir and
the Gilgit-Baltistan region) and the remaining two-thirds became part of federal India as
the State of Jammu and Kashmir (which comprises the Kashmir Valley, the region of Jammu
and the area of Ladakh). The two states have adopted different policies in dealing with
their respective territories: Pakistan has opted not to incorporate these parts as provinces
of the Republic by keeping them under an ambiguous status, while India has pursued an
integration policy toward the area in line with the rest of the Indian states, although with
some differences.
In the aftermath of the 1987 elections in the Indian part of Kashmir, in which massive
rigging was alleged, a widespread popular discontent arose that was severely repressed by
the security forces. This was followed by the eruption of an insurgence movement (supported by Pakistan) that developed into a conflict between Kashmiri separatists and the
Indian state. Further Pakistani interventions, such as supporting the infiltration of violent Islamist groups (more clearly pro-Pakistan than the pro-independence leanings of
the first batch of fighters) have led to a deteriorating security and human environment in
a society that was once quite plural. India has exacerbated the problem by displaying a
large number of soldiers with the intention of curbing the violence. For more than twenty
87
reflexionen
Bus linking the towns of Muzaffarabad and Srinagar (the capitals of both sides of
Kashmir) established as result of the dialogue process between India and Pakistan
years now, militarisation in Indian Kashmir has become a normal aspect of everyday life
of the citizens of the valley.
With this general context in mind, I would like to mention that my research concentrated on, but was not restricted to, the towns of Skardu and Muzaffarabad on the Pakistani side and Kargil and Srinagar on the Indian side. Muzaffarabad and Srinagar are the
capitals of the divided Kashmir areas and they represent the main political centres of the
conflict, while Skardu and Kargil can be considered peripheries in terms of the impact of
the dispute on them. Muzaffarabad is inhabited by a significant number of displaced people
from the Indian side of Kashmir, as a result of the open warfare between the two countries
in different periods. Many people from Srinagar and the neighbouring town of Baramulla
fled to the Pakistani Kashmir, but after the crisis of 1990 many families from villages in
the mountains, known as paharis, also fled to Muzaffarabad out of fear of repression by
Indian forces and because of their proximity to the LoC and exposure to the fighting.
There are differences in the status and living conditions of those who came to town before
1990 and after. Paharis from the Indian side now mostly lead a precarious life in camps
and their conditions have often been ignored by the Kashmiri nationalist leadership
based in Srinagar. The Pakistani government has also exploited their cause so as to embarrass its neighbour by opening these places to guided visits for foreign diplomats and
occasionally the press.
Muzaffarabad is a dusty and noisy border town badly rebuilt after the devastating
earthquake of 2005. It is located sixty kilometres from the LoC and at a four-hour bus
distance from Pakistan's capital of Islamabad. It is the headquarters of the government as
well as one of the main bases for the Pakistani army. In this sense, it can be said that the
town is a very secure area, compared with the rest of Pakistan. However, in the last two
years some minor violent incidents have taken place, mainly against the Shia minority,
88
kashmir: perceptions of conflict from the border
posing a threat to the relative harmony among religious Muslim sects. Azad Jammu and
Kashmir represents one of the few places that has escaped the sectarian violence (mainly
between Sunni and Shiite groups) that affects Pakistan, and this is particularly relevant
because the militancy that operates in India, based in this area, is composed mainly of
radical Sunni groups.
To understand how the Kashmir dispute is perceived from Muzaffarabad, I interviewed
and talked to people from different linguistic and religious groups, initially as a way to
contrast my own impressions of being in the area. I have noticed that “Kashmir” appears
as a sort of propaganda, as a slogan promoted by certain elites who are essentially proPakistani. These views are not necessarily shared by those directly affected by the conflict
(such as the displaced people) but they are also questioned by other groups who show
little interest in “the Kashmir issue” (such hazara or hindko, local pahari and gujjar communities). Muzaffarabad is a multilingual and multireligious town, heavily influenced by
its proximity to the Northwest Frontier Province rather than to the Kashmir Valley. In this
sense, for those who have left their homes on the other side of the LoC, Kashmir represents a “lost paradise”, but for many who have lived here for several generations (and also
others coming from neighbouring Pakistani provinces), this might not be the case. In
other words, the views that emerge from this area tend to recognise the existence of a
problem, but there is a lack of clarity about what the main issue is. In fact, most people
here are unable to say whether “solving Kashmir” means accepting the formal current
status, the idea of Kashmir belonging to Pakistan, or the region becoming an independent
state.
Moving over to the other side, to the city of Srinagar, things are seen in a different
manner. The conflict is manifest there, but is considered a dispute that concerns Kashmiris vis-à-vis the Indian state, rather than an Indo-Pakistan issue. The Kashmiri nationalists who do not participate in the elections have differing positions ranging from embracing the possibility of obtaining maximum autonomy from the Indian state to achieving
independence. In fact, one of the most significant aspects of seeing things from Srinagar,
also mentioned in the insider’s account provided by the Kashmiri author Basharat Peer in
Curfewed night, is the complex relation that Kashmiris have with Pakistan. Their neighbour has supported their cause, but it has also caused them great harm. Pakistan’s assistance to Islamist groups operating in Kashmir, against the mostly secular (and probably
not pro-Pakistan) leanings of people in the valley, has helped to give this conflict an Islam-
89
reflexionen
ist emphasis. Not forgetting the negative role of the Kashmiri leadership – with division
amongst its members, without any plan or direction to address the problem, and unlikely
to include communities other than the Muslims of the valley – I maintain that the religious aspect of the problem has been greatly exploited for various political purposes.
The Indian State of Jammu and Kashmir, particularly the Kashmir province and the
surrounding areas, remains a highly militarised territory and the army and paramilitary
forces are deployed almost everywhere. Heavy militarisation is one of the most striking
aspects of the city of Srinagar. The paramilitary forces, besides the local police, are displayed on the streets, sometimes in strategic positions with their guns pointing at passersby. This has had an additional impact on the population, apart from the conflict itself, for
this has been the “normal” situation for the last two decades. An entire generation of
young Kashmiris has grown up in this abnormal social context, which has a strong impact upon their psyche, as is particularly evident when they fearlessly confront the soldiers by throwing stones at them on Fridays in the streets of Srinagar.
Certainly, the people of the valley cannot avoid perceiving the conflict as a central issue
in their own lives. And it seems that a significant number of the population do sympathise with the idea of having substantial autonomy or independence. However, this affirmation has to be further contextualised and, given the lack of statistics, it seems difficult
to examine the matter. Last year Chatham House in London published a small survey exploring the role of the conflict in people’s lives, but it also pointed out other relevant and
immediate issues such as unemployment, corruption etc. While conducting interviews
in Srinagar, it was clear to me that the majority of my interlocutors (from various religious communities) were not happy with India’s policy in the region, but for different
reasons. Although some of them were clearly pro-independence, they were basically
demanding that the Indian government negotiate, and make proposals in order to gain
the respect of a highly alienated population. They argued that the main representatives of
the pro-separatist platform (now also divided) of the All Parties Hurriyat Conference had
already abandoned the armed struggle and even the more mainstream ruling party, the
National Conference, some years ago had also proposed an autonomy scheme (albeit a
rather controversial one). The idea behind these sentiments, I suggest, is that the population of the valley is demanding that the government in New Delhi respond and end the
current impasse, because in their eyes although India is in control of the area it has not
gained the support of people or, perhaps, it has not yet won the “war”.
90
kashmir: perceptions of conflict from the border
View of Maisuma in Srinagar, a lower-middle class area which is a stronghold of the Kashmiri nationalist movement.
Nearby there are the headquarters of the Jammu and Kashmir Liberation front (JKLF), a militant Kashmiri
organisation who has given up violence and calls for a peaceful settlement of the dispute.
However, it is also worth pointing out that there are other political views that regard relations with India in less problematic terms, mainly for economic reasons (trade and tourism are heavily dependent on India) and because of a different interpretation of what happened during the conflict in the early nineties, namely that militants also committed
atrocities upon their own population. One remarkable case is of the tiny native pandit
community (Kashmiri speakers of Hindu religion) still living in Srinagar. Before the conflict started, there were several hundred thousand pandits in the valley, but today there are
only a few thousand remaining, since most of them left for safer areas. Although I mentioned before that the religious role of the Kashmir problem has been exaggerated, I do
not deny that there were inter-community tensions or unsolved issues. However, while
describing what he regarded as a particularly difficult episode in the past when militants
killed members of his family, my pandit interlocutor told me, “If they had [the militants
and the nationalist forces] asked us, we would have gone with them,” i. e. they would have
supported the political demands of the nationalists.
In Srinagar, the other side (the Pakistani Kashmir) is mainly referred to as a place of
exile, a home for the Kashmiris who left the valley to escape the conflict. It is also cited as
91
reflexionen
Srinagar was once famous for the beauty of its seven wooden bridges, some of them destroyed by the conflict in the
last decade of the 20th century and then rebuilt with concrete, as the one shown in the picture. In the city, especially
the military areas, is relatively common to observe slogans with an emphasis on locals being “helped” or “assisted”
by the nation, the Indian nation. On this bridge’s pillar appears the motto “We take pride in bridging the gap”.
Below, there is the picture of a historic Kashmiri nationalist leader and the graffiti with the slogan of “Azadi”
(freedom).
a territory to recover in an ideal independent Kashmir, so that Srinagar, and the Kashmir
Valley, would eventually become the centre of political power. In this sense, my research
raised many doubts about the solidarity among the different communities that seem to
fight for Kashmir, but here I will only make reference to the connections between the areas
of Muzaffarabad and Srinagar. Apart from family relations, there are also links between
the Kashmiri leadership (Parliamentary and extra-Parliamentary) of Srinagar and that of
Muzaffarabad; but in general terms, when people from the valley refer to the other side of
the LoC, they make significant distinctions. They refer, without great enthusiasm, to Azad
Jammu and Kashmir as a “mountainous area” (in contrast to the valley’s beauty and fertil-
92
kashmir: perceptions of conflict from the border
ity); some even dare to admit that the neighbouring territory is less developed, controlled
by Pakistan, and that people there are different. In fact, the perception of difference or identity remains one of the most crucial aspects of understanding the Kashmir conundrum.
Views on the Kashmir conflict and the future of the region differ substantially between Muzaffarabad and Srinagar, but a shared sense of agreement prevails that the people
and the divided families should have the right to visit their relatives and that those who
left should be allowed to safely return to their homes. The LoC, in this sense, is perceived
as an artificial wall that was never there before; as a historical and political chronology
of hatred between two states having nothing to do with the “internal” situation among
different peoples of the area. This does not mean that there is not a problem about what
Kashmir means and to whom, but that this depends very much on internal political developments in the divided parts and their “disputed” status in the new independent states
of India and Pakistan.
Changing the Meaning of Borders in Kashmir
Since April 2005, when two bus service lines started to operate on a weekly basis between
Muzaffarabad and Srinagar and between Rawalakot and Poonch, Kashmiris from both
sides have had the opportunity to reunite with their relatives. For various reasons there
have been some interruptions, but the service has always been resumed. By February 2010
the busses had transported around 13,000 passengers. Additionally, in October 2008 a
truck service also started, with the idea of fostering trade between the two sides.
These initiatives agreed between the Governments of India and Pakistan are known as
“confidence-building measures” (CBMs) and the aim is to alleviate the conditions of conflict, especially for the victims, as well as to create an atmosphere of trust among parties.
Because crucial disagreements prevent the solution of the conflict, the alternative is to
generate confidence so as to improve conditions for further dialogue. This type of approach is very much influenced by the perspectives on conflict of studies that gained primacy after the end of the Cold War. It also reflects a new understanding in dealing with
conflicts or crises, though it is not always exempt from problems. Should conflicts be
managed or resolved?
I used to think that by opening the LoC, the governments of India and Pakistan
had torn down a great mental barrier that greatly prevented a fresh view of the Kashmir
93
reflexionen
problem, and a move away from seeing sovereignty in a restrictive sense, as solely a state
attribute. In a sense, I still maintain this view, but I also see that Islamabad and New Delhi
are centres distant from the core area of the problem; this greatly affects its understanding
and, therefore, also the search for adequate and imaginative solutions to deal with it. Human rights groups have, to some extent, raised crucial questions, but the dominant views
are those ignoring the socio-political conditions in which the people of these border areas
live. There are very few exceptions because Kashmir (on both sides) is part of the military
domain and it is largely seen as a question of national unity (in India and in Pakistan)
which few openly challenge.
The bus and truck services have linked the towns of Muzaffarabad and Srinagar for
several years now, but nobody visiting these areas would have noticed any great changes.
They depart from central places in these towns, although protected and highly escorted
by security forces. Groups opposing the process have already attacked these buses, but
almost all political forces in both sides of Kashmir, even the more critical Jama‘at-i-Islami,
are in favour of allowing cross-border mobility because in their minds this is not a border
crossing, but just an internal trip. However, security considerations make travelling from
Muzaffarabad to Srinagar or vice versa a complicated task restricted to a few. An application must be sent to the travel authorities to obtain clearance. The authorities send the
documents to the intelligence agencies and to their counterparts on the other side in order
to assure the veracity of data (family relations, non-involvement in anti-state activities,
etc.). This makes the process long and complex for many, although the waiting period did
significantly shorten to a few months after the initial two years.
I have had the opportunity to interview both people who have travelled on these buses
and the business community involved in cross-border trade. The personal stories of those
who reunited with their relatives after decades of separation were highly emotional and
difficult to express in words. It is hard to say whether there is anger at this stage, once they
have met their loved ones, but – not being able to openly address political issues that
could endanger their security because of the sensitivity of the topic – in most of our talks
a sense of impotence dominated their narratives. Their accounts are real expressions of
how borders have been historically constructed as fortresses of states’ sovereignty (often
with hostility) by ignoring the role and perceptions of the local communities in a process
of connection or contiguity. The borders of the state exist and they are concrete realities,
but the main problem rests with their political interpretation.
94
kashmir: perceptions of conflict from the border
Store in one of the Muzaffarabad’s streets displaying the picture of the late Benazir
Bhutto, leader of the Pakistan People’s Party who was assassinated in December 2007.
The presence of the Pakistani political parties in Azad Jammu and Kashmir seems to
indicate an increasing assimilation of the region into the Pakistani state.
Nonetheless, the dialogue process and the cross-border initiatives have been accompanied by great public fanfare; although things on the ground look different. First of all, the
bus services are very restricted and exclude many. The most symptomatic case is of the
pahari community – about 30,000 people – who left the Indian side in the nineties and
now reside mainly in camps in different areas on the Pakistani side. The Indian government does not allow them to travel because it thinks they might be involved in militant
activities; however, this situation has not attracted any great concern among the Kashmiri leadership in the valley (as I noted, the definition of a community or a Kashmiri
identity is highly problematic). If there is no chance of opening and expanding the bus
services to the majority of the population, even with police checks, there is a risk that
these cross-border initiatives may die. The situation is similar with cross-border trade,
95
reflexionen
which is basically a barter trade conducted among relatives and people who know each
other on the opposite sides. Lack of communication facilities and banking services, among
other issues, makes it difficult for this economic activity to progress, although the prospects are good.
A second point to underline is that people do not necessarily relate the cross-border
initiatives with the possibility of resolving the Kashmir conflict. In most cases they see
these as two different things. But some groups oppose the cross-border trade in Muzaffarabad because they think it might undermine the need to solve the dispute. Cross-border initiatives are seen as an internal matter related to an exceptional situation, while the
Kashmir issue is a political problem that deserves the political involvement of different
parties, including Kashmiri forces. These views are predominant in Srinagar and among
some Kashmiri exile communities in Muzaffarabad. The idea that the cross-border initiatives will improve trust between parties is not particularly shared in Srinagar because the
main problem there seems to be with the Indian state itself and not about India’s negotiations with Pakistan.
Ultimately, it is worth mentioning that the cross-border initiatives are limited in
scope and offer no alternative common vision of the region. The “old thinking” still prevails on other highly sensitive aspects, such as sharing water resources from rivers flowing in Kashmir. On both sides of the LoC, the building of dams and various hydroelectric
projects are visible activities, duplicating the economic and environmental impact of
these great infrastructures. Up to now, there has been no initiative to develop joint projects
that could alleviate the problems. Water resources have the potential of becoming a great
source of tension in the area. In other words, although India and Pakistan might agree in
the direction of “making the borders irrelevant”, as former president Musharraf said, a vision of the region has yet to emerge.
Dr. Antía Mato Bouzas studierte Politikwissenschaften, Südasienstudien, „International
Peace and Security Studies“ und „International Boundary Studies“ in verschiedenen
Universitäten Europas und in Indien. Von 2009 bis 2011 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZMO im Projekt „Zentrum und Peripherie: Interaktionsprozesse in Grenzstädten Südasiens“. Seit Februar 2011 forscht sie im Kompetenznetzwerk Crossroads Asia und bearbeitet das Projekt „Wandlungsprozesse in umstrittenen Grenzregionen: Souveränität, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeitsgefühl in
Kaschmir und Gilgit-Baltistan“.
96
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Prof. Dr. Manfred Krifka
Direktor des Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft
Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin
Schützenstraße 18, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30. 201 92 400/401
Telefax: +49 (0)30. 201 92 402
e-mail: [email protected]
internet: http://www.zas.gwz-berlin.de
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Laufende Projektarbeit
Mit dem Jahr 2010 stehen wir in der Mitte des seit 2008 zunächst für 6 Jahre vom BMBF
geförderten Forschungsprogramms „Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs“. Eine Skizze dieses Programms findet
sich im Jahresbericht 2008. Über dieses Programm und zu aktuellen Entwicklungen im
Kernprogramm, in den angelagerten Projekten und zu Veranstaltungen informiert insbesondere auch die Webseite des ZAS, die 2009 neu gestaltet und im Berichtsjahr weiter
optimiert wurde.
Die turnusgemäße Begehung des ZAS durch den von Prof. Dr. Dieter Wunderlich geleiteten 9-köpfigen wissenschaftlichen Beirat fand unter Anwesenheit von Dr. Volker
Schütte (BMBF) Anfang November statt. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit, die wir in
Vorträgen, durch Poster und in Einzelgesprächen präsentiert haben, auch in diesem Jahr
positiv bewertet wurde. Der Bericht des Beirats ging noch im November an das BMBF sowie den Berliner Senat.
Im Berichtsjahr neu bewilligt wurde ein von Dr. Anton Benz bei der DFG beantragtes Projekt zu Implikaturen und Diskursstruktur, dessen 3-jährige Förderperiode im Januar 2011
begonnen hat. Drei Projekte haben 2010 ihre Arbeit aufgenommen: Um SPRECHerspezifische ARTikulation als Adaptation an individuelle Vokaltraktgeometrien geht es bei dem von
Susanne Fuchs, PhD in der DFG-Einzelförderung eingeworbenen Projekt SPRECHART.
Im Comenius-Programm der EU-Kommission für Bildung und Kultur angesiedelt ist das
von Dr. habil. Natalia Gagarina geleitete Projekt Friendly Resources for Playful Speech
Therapy (FREPY). Mit Syntax/Semantik-Missverhältnissen bei Relativsätzen beschäftigt
sich ein neues DFG-Einzelprojekt, das auf Antragstellung von Prof. Dr. Manfred Krifka in
Kooperation mit Prof. Alexander Grosu (Tel Aviv) durchgeführt wird. Die wegen Gastprofessurtätigkeiten von PD Uli Sauerland, PhD ruhende Emmy-Noether Nachwuchsgruppe
Interpretation von Quantoren wurde um ein weiteres Jahr verlängert, wie auch das von ihm
geleitete EU-finanzierte CLAD (Crosslinguistic Language Diagnosis) Projekt. Schon Ende
Januar 2010 abgelaufen sind die Arbeiten des BMBF-Konsortiums zu Migration und
z a s 99
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Soraya Hosni und Kilu von Prince bei Sprachaufnahmen auf Ambrym
Integration mit einer von u. a. Natalia Gagarina geleiteten Gruppe, die den Spracherwerb
von Kindern russischer Minderheiten in Deutschland und Israel untersuchte. Zu demselben Zeitpunkt wurde auch die europäische COST-Aktion Crosslinguistically Robust
Stages of Children’s Linguistic Performance (Leitung: Uli Sauerland) beendet.
Wie in den vergangenen Jahren fanden in 2010 mehrere Feldforschungsreisen statt. Den
größten Anteil hatte hier das von der VolkswagenStiftung geförderte Projekt zur Dokumentation bedrohter Sprachen auf Ambrym (Vanuatu), mit Reisen aller Projektteilnehmer (Manfred Krifka, Soraya Hosni, Kilu von Prince, Susanne Fuchs). Zur Untersuchung
mehrerer Bantusprachen besuchten die Mitarbeiterinnen des Projektes Phonology-Syntax
Interface in Bantu Languages Malawi (Laura J. Downing, PhD) bzw. Tansania (Dr. Kristina
Riedel).
100 z a s
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Rudolph Sock
Teilnehmer der Sommerschule „Cognitive and
physical models of speech
production and perception“
in Berlin
Personelle Veränderungen
Mit der für den Wissenschaftsbetrieb üblichen Personalfluktuation ergaben sich für das
ZAS auch 2010 einige personelle Veränderungen. Neue Mitarbeiterin im Programmbereich 2 (Spracherwerb/Anaphern) ist seit Anfang Mai Evdokia Valcheva (HU Berlin). Anfang Juli nahm Clemens Mayr, PhD von der Harvard Universität seine Arbeit in der EmmyNoether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren auf. Dr. Ralf Winkler von der TU
Berlin arbeitet seit Anfang September im SPRECHART-Projekt in der Phonetik. Ebenfalls
Anfang September nahm Mathias Schenner (HU Berlin) seine Arbeit am ZAS auf, zunächst in Programmbereich 6 (Semantik/Pragmatik-Schnittstelle), seit Oktober im neuen
Relativsatzprojekt. Mitte September stieß Łukasz Je˛ drzejowski (FU Berlin) zu Programmbereich 3 (Lexikon/Syntax-Schnittstelle). Anna Jessen (HU Berlin) besetzt seit Anfang
Oktober 2010 eine Stipendiatenstelle zur Promotion im Bereich Spracherwerb. Dr. Jana
Brunner wurde kurzfristig zur Bearbeitung von Aufgaben im Programmbereich 1 (Phonetik/Phonologie) eingestellt. Neu im Projekt- und Redaktionssekretariat ist Susanne Schroeder, die seit August die im Juli ausgeschiedene Mechthild Bernhard (Wechsel zur Berliner
Staatsbibliothek) ersetzt. Das ZAS verlassen hat Dr. Noor van Leusen (PB5, Inkrementalität), um eine Projektstelle an der Universität Nijmegen anzunehmen.
Wie in der Vergangenheit üblich kam es auch im Berichtsjahr zu mehreren Professurvertretungen: In der germanistischen Linguistik waren sowohl PD Dr. André Meinunger
(Universität Wuppertal, WS 09/10; Universität Wien, WS 10/11) als auch Uli Sauerland
(Universität Wuppertal, WS 09/10) tätig. Stefanie Jannedy, PhD und Natalia Gagarina vertraten im Sommersemester 2010 Professuren in der Anglistik der HU Berlin und Slawistik
der Universität Hamburg. Anton Benz war im gleichen Zeitraum im Bereich Germanistik
(Pragmatik) an der Universität Essen beschäftigt. Im Zusammenhang mit der regelmäßig
von ZAS-Mitgliedern durchgeführten Lehre an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde
Prof. Hubert Truckenbrodt, PhD dort der Titel eines außerplanmäßigen Professors verliehen.
z a s 101
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Veranstaltungen und Öffentlichkeit
Das ZAS veranstaltete 2010 mehrere größere nationale und internationale Workshops
und Konferenzen sowie eine Sommerschule. Besonders hervorzuheben ist die gemeinsam
mit den Linguisten der HU Berlin durchgeführte 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) vom 23. bis 26. Februar (siehe http://dgfs.hu-berlin.de/)
mit ca. 500 Teilnehmern. Die Jahrestagung war zugleich eine der vielen Veranstaltungen
im Wissenschaftsjahr der Stadt Berlin und stand unter einem Motto aus dem Werk von
Wilhelm von Humboldt: „Denn so wundervoll ist in der Sprache die Individualisirung
innerhalb der allgemeinen Übereinstimmung, dass man ebenso richtig sagen kann, dass
das ganze Menschengeschlecht nur Eine Sprache, als dass jeder Mensch eine besondere
besitzt“. Im Januar fand unter dem Titel „Let the children speak: Learning of critical language skills across 25 languages“ die Abschlusstagung der EU-COST Aktion (Leitung: Uli
Sauerland) in London statt. Im Rahmen der 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in
Italien (Rom) organisierten Dr. Kerstin Schwabe und André Meinunger das Arbeitstreffen
·
„Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate“. PD Dr. Marzena Zygis, Stefanie Jannedy
und Susanne Fuchs fungierten als Organisatorinnen des Workshops „Positional phenomena in phonology and phonetics“ bei der GLOW-Tagung in Wrocław im April. Im November fand zu Ehren des 80. Geburtstags von Prof. Manfred Bierwisch eine Tagung zum
Thema „Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) statt (Organisation: Dr. habil.
Hans-Martin Gärtner, Manfred Krifka). Dr. Tonjes Veenstra vom Programmbereich 4 (Satzverknüpfung) war verantwortlich für die Durchführung der Tagung „Formal approaches
to Creole studies“ (8.–9. November). Im Dezember veranstaltete das VAAG-Projekt (Uli
Sauerland, Stephanie Solt, PhD) eine gemeinsam mit der TU Wien konzipierte Tagung zu
„Vague Quantities and Vague Quantifiers“. Schließlich wurde der „Tandem workshop on
optimality in language and geometric approaches to cognition” (11.–13. Dezember) von
Anton Benz gemeinsam mit Mitgliedern der HU Berlin und der Universität Amsterdam
organisiert. Susanne Fuchs und Melanie Weirich (Programmbereich 1, Phonetik/Phonologie) waren mit Projektpartnern aus Frankreich und Portugal verantwortlich für die Planung und Durchführung der internationalen Sommerschule „Cognitive and physical
models of speech production and perception: Part III Planning and dynamics“ Ende September.
102 z a s
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Das deutsche Team bei der Linguistik-Olympiade 2010: Nadine Sedlaczek, Liliann Héjjas,
Jakob Park, Maximilian König, im Hintergrund André Meinunger
Als besonderer Erfolg in der Nachwuchsförderung gelang es dem ZAS, das von André
Meinunger, Uli Sauerland und PD Dr. Barbara Stiebels vorbereitete und geleitete deutsche
Team bei der Linguistik-Olympiade in Stockholm zu einer Bronzemedaille zu führen (Gewinner: Jakob Park). Einen 2. Platz konnte Kilu von Prince vom Ambrym-Projekt mit einer
Präsentation zu „transitiven Nomen in Daakaka“ beim 3. Berliner „ScienceSlam“ erringen
und damit neue Wege für die Öffentlichkeitsarbeit des ZAS erschließen.
Mitarbeiter
d irektor
Prof. Dr. Manfred Krifka
w is s ens chaf t lic he m ita rbeit er
Dr. Anton Benz | Dr. habil. Dagmar Bittner | Dr. Jana Brunner (seit 01. 06. 2010)
Laura J. Downing PhD | Dr. Werner Frey | Susanne Fuchs PhD | Dr. habil. Hans-Martin Gärtner
Dr. habil. Natalia Gagarina | Stefanie Jannedy PhD | Łukasz Je˛ drzejowski (seit 15. 09. 2010)
Nadja Kühn | Dr. Milena Kuehnast | PD Dr. André Meinunger | Prof. Dr. Bernd PompinoMarschall (als PL an HU) | Mathias Schenner (01. 09.–30. 09. 2010) | Dr. Kerstin Schwabe
PD Dr. Barbara Stiebels | Nathalie Topaj (01. 02.–31. 05. 2010) | Prof. Hubert Truckenbrodt PhD
Evdokia Valcheva (seit 01. 05. 2010) | Dr. Noor van Leusen (bis 31. 03. 2010)
·
Dr. Tonjes Veenstra | Melanie Weirich | PD Dr. Marzena Zygis
ange lage rte pro jek t e
Sprachen des Südwestens von Ambrym der VolkswagenStiftung unter Leitung von
Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeiterinnen: Soraya Hosni, Kilu von Prince
DFG-Projekt Bilaterale Kooperation Deutschland/Ungarn unter Leitung von
Dr. habil. Hans-Martin Gärtner
z a s 103
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Einige der Doktoranden
und Stipendiaten am ZAS
EU Projekt CLAD unter Leitung von PD Uli Sauerland PhD mit folgender Mitarbeiterin:
Kazuko Yatsushiro PhD
EU Projekt FREPY unter Leitung von Dr. habil. Natalia Gagarina
KomParse-Projekt der Investitionsbank Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgenden Mitarbeitern: Dr. Anton Benz (01. 01.–31. 03. 2010, ab 01. 09. 2010),
Dr. Núria Bertomeu Castelló, Constantin Freitag (bis 30. 09. 2010),
Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (01. 04.–31. 08. 2010), Alexandra Strekalova
(bis 30.09.2010)
DFG-Projekt Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren unter Leitung von PD Uli Sauerland PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Clemens Mayr
(seit 01. 07. 2010)
DFG-Projekt Phonology-Syntax Interface in Bantu-Languages (SynPhonI) unter Leitung von Laura Downing PhD mit folgender Mitarbeiterin: Dr. Kristina Riedel
DFG-Projekt Relsatz unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka mit folgendem Mitarbeiter: Mathias Schenner (seit 01. 10. 2010)
DFG-Projekt SPRECHart unter Leitung von Susanne Fuchs PhD mit folgendem Mitarbeiter: Dr. Ralf Winkler (seit 01. 09. 2010)
DFG-Projekt VAAG unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Krifka und PD Uli Sauerland PhD mit folgender Mitarbeiterin: Stephanie Solt PhD
stipend iate n
Anna Czypionka | Scott Grimm (bis 28. 02. 2010) | Anna Jessen (seit 01. 10. 2010)
Dustin Heestand (DAAD – seit 01. 10. 2010) | Annegret Klassert | Karsten Koch PhD
(DAAD– bis 31. 08. 2010) | Rainer Ludwig | Dr. Caterina Petrone (PILIOS – seit 01. 08. 2010)
Fabienne Salfner | Frank Sode (bis 30. 09. 2010)
direktions s e kreta riat
Elke Dresler
projekt- u nd reda k t io nssekreta riat
Mechthild Bernhard (bis 30. 06. 2010) | Susanne Schroeder (ab 01. 08. 2010)
phonetiklab or, t ec hnik
Jörg Dreyer
104 z a s
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
ne tz- u nd s yst ema dm inist rat io n
Alfred Haack
bib liothek
Irina Busse
s tu d entis ch e hilf skrä f t e z a s und a ng el a g e rte pr oje k te
Martin Aldag (bis 14. 03. 2010) | Valeria Aman | Katherina Becker (seit 01. 11. 2010)
Claudia Blankenstein (seit 01. 08. 2010) | Tobias Bernhard (bis 31. 03. 2010)
David Bittner | Tobias Busch (seit 01. 12. 2010) | Matthias Daubitz (01. 08.–30. 09. 2010)
Olena Gainulina (seit 01. 03. 2010) | Zoya Göthe (01. 05.–30. 09. 2010) | Nicole Gotzner
Mary-Anne Harenberg (bis 28. 02. 2010) | Jana Hasenäcker (seit 15. 10. 2010)
Robert Hoffmann | Elena Karvoskaya (01. 01.–30. 06. 2010, seit 01. 11. 2010)
Elisa Kellner | Viktoriya Kolarova (seit 01. 04. 2010) | Franziska Kriester (01. 04.–30. 09. 2010)
Franziska Krüger | Katharina Lang (bis 31. 08. 2010) | Mandy Luft (seit 01. 09. 2010)
Micaela Mertins (bis 30. 09. 2010) | Sören Meyer (01. 04.–30. 09. 2010)
Katarzyna Peruzynska | Yelizaveta Piskorska | Rosalin Schmiech (bis 31. 03. 2010)
Lisanne Schuster (bis 28. 02. 2010) | Bernadette Smolibocki (12. 02.–19. 04. 2010;
01. 09.–15. 10. 2010) | Liselotte Snijders (01. 05.–31. 07. 2010)
Alexandra Strekalova (seit 01. 10. 2010) | Daniela Teodorescu (01.–31. 12. 2010)
John Tammena (bis 31. 10. 2010) | Stephanie Troyke-Lekschas
Sarah Waldmann (01. 11.–31. 12. 2010) | Matthias Ziervogel (bis 30. 11. 2010)
wis s ens chaf t lic her beirat
Prof. Dr. Josef Bayer, U Konstanz
Prof. Dr. Helen de Hoop, U Nijmegen
Prof. Dr. Jonathan Harrington, U München
Prof. Dr. Angelika Kratzer, U of Massachusetts, Amherst
Prof. Dr. Maria Polinsky, Harvard U
Prof. Dr. Marga Reis, U Tübingen
Prof. Dr. Elisabeth Selkirk, U of Massachusetts, Amherst
Prof. Dr. Rosemarie Tracy, U Mannheim
Prof. Dr. Dieter Wunderlich, U Düsseldorf
z a s 105
Die berühmten Sand Drawings auf Vanuatu sind durch eine helle Ascheschicht gut zu erkennen.
forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Programmbereich 1
Konstituentengrenzbezogene Phänomene gesprochener Sprache
Koordinatoren: Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall, Susanne Fuchs PhD
Mitarbeiter/innen: Jörg Dreyer (Technik), Stefanie Jannedy PhD, Melanie Weirich,
·
PD Dr. Marzena Zygis
Studentische Hilfskräfte: Claudia Blankenstein (seit 01. 08. 2010), Micaela Mertins
(bis 30. 09. 2010), Yelizaveta Piskorska, Matthias Ziervogel (bis 30. 11. 2010)
Der Programmbereich 1 (Phonetik/Phonologie) beschäftigt sich u. a. mit den akustischen,
artikulatorischen, aerodynamischen und perzeptiven Merkmalen von gesprochener
Sprache, die von Sprechern verschiedener Sprachen bzw. Sprachfamilien und Soziolekte
unterschiedlich realisiert und wahrgenommen werden. Außerdem richten wir – aus typologischer Sicht – unser Augenmerk auf phonologische und phonetische Prozesse wie Einfügungen und Tilgungen von Phonemen an verschiedenen Grenzen.
Unsere Arbeit fokussierte sich 2010 auf die folgenden Bereiche:
Wir haben am Ausbau der Datenbank von Spontansprache des Kiezdeutschen und Berlinischen gearbeitet. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehört, dass der palatale Frikativ
auch bei Berlinern instabil ist, so dass die Möglichkeit eines weitreichenden Lautwandels
bei diesem Phonem nicht auszuschließen ist. Auch untersuchen wir die möglichen Einflüsse von Vokaltraktanatomie bzw. gelerntem Sprechverhalten in der Realisierung verschiedener Phoneme bei ein- und zweieiigen Zwillingen und deren wahrgenommene
Sprecherähnlichkeit. In einer weiteren Studie richteten wir unser Augenmerk darauf, inwieweit Länge und grammatische Komplexität von Sätzen in akustischen Parametern
und in der Atmung reflektiert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Parameter die Satzlänge, aber nicht die grammatische Komplexität widerspiegeln. Schließlich haben wir
eine typologische Studie von Tilgungsprozessen anhand von 45 Sprachen durchgeführt.
Es zeigt sich, dass sowohl lexikalische als auch phonetische Tilgungen am häufigsten
wortintern sowie in der finalen Satz- und Wortposition auftreten. Die beiden Arten von
Tilgungen zeigen unterschiedliche Präferenzen bezüglich der Segmentart und werden
durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen.
Neben vielen Laborführungen für Schüler und Studierende organisierte unser Projektbereich einen Workshop bei GLOW (Generative Linguistics in the Old World) in Wrocław
z a s 107
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Mitarbeiterinnen des PB1:
Caterina Petrone
Susanne Fuchs
.
Marzena Zygis
Caroline Magister
Melanie Weirich
Stefanie Jannedy
(Polen) zu „Positional phenomena in phonology and phonetics“, sowie eine 5-tägige internationale Sommerschule zum Thema „Cognitive and physical models of speech production and perception: Part III Planning and dynamics“, die in Berlin stattgefunden hat.
Auch haben wir begonnen, einen internationalen Workshop zum Thema „Attitude &
Perception“ vorzubereiten, der 2011 bei der ICLAVE (International Conference on Language
Variation in Europe) in Freiburg stattfinden wird.
Programmbereich 2
Diskurskohäsive Mittel im Spracherwerb – Intersententiale anaphorische
Beziehungen
Koordinatorin: Dr. habil. Dagmar Bittner
Mitarbeiterinnen: Dr. habil. Natalia Gagarina, Nadja Kühn, Dr. Milena Kuehnast,
Evdokia Valcheva (seit 01. 05. 2010), Sabine van der Ham (Praktikum 10–12/2010)
Studentische Hilfskräfte: David Bittner, Jana Hasenäcker (seit 15. 10. 2010),
Robert Hoffmann, Viktoriya Kolarova (seit 01. 04. 2010),
Rosalin Schmiech (bis 31. 03. 2010)
Gegenstand des Projektes ist der Erwerb struktureller Mittel zur Herstellung von Diskurskohärenz. Aus den Untersuchungen des letzten Jahres resultieren folgende Ergebnisse:
1. Die Fortsetzung und Auswertung der Experimente zur Pronomenreferenz ergab, dass
Kinder zu einer symmetrischen Nutzung der Faktoren syntaktische Rolle/Belebtheit in
Verständnis und Produktion von Pronomen tendieren. Für das Russische zeigte sich, dass
5-Jährige für Objektpronomen in satzinitialer Position positionellen Parallelismus (Referenz auf den ersten Antezedenten des Vorgängersatzes), Erwachsene dagegen syntaktischen Parallelismus (Referenz auf das Objekt des Vorgängersatzes) anwenden.
2. Experimentelle sowie spontansprachliche Daten des Deutschen verweisen auf eine
Besonderheit in der Erwerbsfolge: Demonstrativpronomen (der) erscheinen vor Personalpronomen (er). Im 6. Lebensjahr ist die diskursstrukturierende Verwendung der beiden
Pronomentypen sichtbar. Wie die Entwicklung dahin stattfindet, wird untersucht. Indefinite Nominalphrasen (ein Ball) werden von Deutsch lernenden Kindern in narrativen Texten zuerst als naming-Formen verwendet, erst mit ca. 5 Jahren dienen sie der Einführung
neuer Referenten in einen fortlaufenden Diskurs.
108 z a s
forschungsprojekte
3. In verschiedenen Studien zeigte sich ein Einfluss der durch Konnektoren vermittelten
Kohärenzrelation auf die Pronomenreferenz. Ein Experiment zum Bulgarischen legt nahe,
dass der Erwerb der aber-Adversation durch 6-Jährige die grammatische Resolution von
Demonstrativpronomen unterstützt. Narrative Daten von deutschen Vorschulkindern
zeigen Unterschiede in der Pronomenresolution in und- vs. weil-Fortsetzungen. In undSätzen ist syntaktischer Parallelismus dominierend, in weil-Sätzen wird das Subjektpronomen häufig auf das vorangehende Objekt bezogen. Gegenwärtig wird untersucht, ob
Kinder bei der Pronomenresolution die Verbsemantik (implicit causality) berücksichtigen.
4. Zur Untersuchung von Topikalisierungsprozessen bei 4-jährigen deutschsprachigen
Kindern wurde ein Eyetracking-Experiment entworfen und die Pilotstudie durchgeführt.
Ein weiteres Eyetracking-Experiment, das den Einfluss von Kohärenzrelationen auf die
Pronomenreferenz bei deutschsprachigen 5-Jährigen testet, wurde vorbereitet.
5. Für russisch-deutsche bilinguale 4–6-Jährige wurde eine Übergeneralisierung von und
und und dann im Deutschen sowie i ‚und‘ im Russischen festgestellt. Sie ist vermutlich auf
Inferenzprozesse zwischen den unterschiedlich spezifischen additiven und adversativen
Konnektoren der beiden Sprachen zurückzuführen.
Programmbereich 3
Lexikalische Konditionierung syntaktischer Strukturen: Satzeinbettende
Prädikate
Koordinatorin: PD Dr. Barbara Stiebels
Mitarbeiter/innen: Łukasz Je˛ drzejowski (seit 15. 09. 2010), Dr. Kerstin Schwabe
Studentische Hilfskräfte: Elisa Kellner, Stephanie Troyke-Lekschas
Gegenstand des Programmbereichs ist das Wechselspiel zwischen den spezifischen lexikalischen Forderungen satzeinbettender Prädikate wie bspw. behaupten, fragen oder sich
weigern und den auftretenden syntaktischen Einbettungsstrukturen in synchroner und
diachroner Perspektive.
Schwabe hat mit der Auswertung der bislang erfassten althochdeutschen Prädikate
begonnen; ihre Befunde zeigen, dass vergleichsweise nur sehr wenige Prädikate Fragen
einbetten und überdies nicht alle Prädikatstypen belegt sind, die von ihr (in Kooperation
z a s 109
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
mit Fittler) für das Neuhochdeutsche etabliert wurden. Schwabe hat zudem die alt- und
neuhochdeutschen Belege in der Datenbank in Bezug auf Korrelat-Konstruktionen (z. B.
darauf hoffen, dass) untersucht; überdies hat sie die mit Fittler entwickelten Konsistenzbedingungen zum Einbettungsverhalten verfeinert und auf dreistellige Prädikate erweitert.
Stiebels hat abschließend die Teilklasse der inhärenten Kontrollprädikate untersucht,
die keine Ereigniskohärenz aufweisen (z. B. bereuen). Bei der Selektion finiter Satzkomplemente zeigen diese Verben die gleichen Interpretationseffekte, die bislang Infinitivkomplementen zugeschrieben worden sind (z. B. sloppy-Lesarten bei VP-Ellipsen). Eine weitere
von Stiebels beobachtete Klasse (z. B. nachsagen) zeigt semantische Parallelen zu ProlepsisStrukturen anderer Sprachen.
Je˛ drzejowski hat mit der Untersuchung der diachronen Entwicklung der inhärenten
Kontrollprädikate im Deutschen unter besonderer Berücksichtigung der Infinitivkomplemente begonnen (Auswertung von Luther-Texten); ein zentraler Fokus ist dabei die
Frage, ob inhärente Kontrollprädikate den Ausgangspunkt für die Lizensierung von Infinitivkomplementen bilden und ob sich im Sprachwandel Unterschiede zwischen den
verschiedenen Unterklassen der einschlägigen Prädikate zeigen.
Kellner hat das Inventar der satzeinbettenden Prädikate im Kamerun-Pidgin untersucht. Zum einen zeigt sich, dass die Prädikate eine unspezifischere Semantik haben als
die entsprechenden Prädikate des englischen Superstrats; zum anderen weisen bestimmte
Prädikate aufgrund der Produktivität von Subjunktivkomplementen ein anderes Selektionsverhalten auf; dies trifft auf direktive Verben wie auch auf faktive Prädikate/Präferenzprädikate zu.
Programmbereich 4
Satzverknüpfungen und ihre formalen Markierungen
Koordinatoren: Laura Downing PhD, Dr. Werner Frey
Mitarbeiter: PD Dr. André Meinunger, Prof. Hubert Truckenbrodt PhD, Dr. Tonjes Veenstra
Studentische Hilfskräfte: Tobias Bernhard (bis 31. 03. 2010), Olena Gainulina
(seit 01. 03. 2010), Mary-Anne Harenberg (bis 28. 02. 2010)
Der Programmbereich beschäftigt sich in zwei aufeinander bezogenen Teilbereichen mit
der Untersuchung von formalen Markierungen, mit deren Hilfe unterschiedliche Grade
110 z a s
forschungsprojekte
der Integration angezeigt werden. Die Arbeiten von Werner Frey, André Meinunger und
Tonjes Veenstra sind in erster Linie an der Syntax-Semantik/Diskurs-Schnittstelle im
Deutschen und in einigen Kreolsprachen angesiedelt. Wichtige Punkte gemeinsamen Interesses sind die Erforschung von Ungleichheiten syntaktischer und semantischer Integration bei Objektsätzen, bei verschiedenen Typen von Adverbialsätzen und bei seriellen
Verben. Die Arbeit von Laura Downing und Hubert Truckenbrodt betrifft die PhonologieSyntax-Schnittstelle, insbesondere die Auswirkungen syntaktischer und semantischer
Kategorien und Konfigurationen auf Akzent und prosodische Phrasierung. Ein gemeinsamer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Prosodie von w-Wörtern verschiedener
Sprachen.
Im Jahr 2010 setzte Frey seine Arbeit über periphere Adverbialsätze (wie z. B. adversative und konzessive) fort. Diese weisen eine Parallelität zwischen syntaktisch halb-integriertem Status und dem Status als semi-eigenständige Assertion auf. Sie sind strikt zu
unterscheiden von Adverbialsätzen, die trotz Verbletzt-Stellung syntaktisch unabhängig
sind und einen eigenständigen Sprechakt konstituieren (z. B. weiterführende Relativsätze,
freie dass-Sätze). Frey begann Untersuchungen zum syntaktischen und integrativen Status von Sätzen mit Korrelat.
Meinunger arbeitete 2010 hauptsächlich an zwei nicht-kanonischen Satzverknüpfungen. Zum einen untersuchte er Apokoinu-Konstruktionen, bei denen zwei eigentlich
selbständige Sätze eine Konstituente teilen. Zum anderen galt sein Interesse je-desto-Gefügen, bei denen ein obligatorischer Nebensatz (der je-Teil) in einer Position erscheinen
muss, die im klassischen Feldermodell genauso wie im generativen CP-Schema eigentlich
nicht ‚vorgesehen‘ ist.
Veenstra analysierte im Berichtszeitraum die 2009 gewonnenen Daten zur morphologischen Markierung komplexer Sätze, wobei die Relevanz dieser Markierungen für die
Analyse komplexer Prädikate deutlich herausgearbeitet werden konnte. Das Hauptergebnis ist, dass es verschiedene Gruppen komplexer Prädikate mit unterschiedlichen Integrationsmustern gibt. Insbesondere wurde gezeigt, dass serielle Verbkonstruktionen syntaktisch nicht-integriert sind und dass die einzelnen Prädikate ihre eigene erweiterte
Projektion beibehalten. Des Weiteren schloss er seine Arbeit mit Parth Bhatt (University
of Toronto, Kanada) zu Kreolsprachen als typologische Klasse ab.
Downings Arbeiten zur Prosodie der Satzverknüpfungen in südlichen Bantusprachen
konzentrierte sich 2010 auf die Gewinnung und die Analyse von Daten zu Relativsatzkon-
z a s 111
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Laura Downing in Malawi
bei der Feldforschung zu
Relativsatzkonstruktionen
in Bantusprachen
struktionen und zu verschiedenen Fragetypen. Für Chitumbuka besteht ein vorläufiges
Ergebnis darin, dass w-Frage-Wörter und Antwortterme in der sog. IAV-Position (‚Immediately After the Verb position‘) auftreten, d. h. in einer Position, die aus anderen BantuSprachen bekannt ist. Die Daten zu den Relativsätzen und anderen eingebetteten Konstruktionen in Chichewa gaben Anlass, gegen die Annahme, ‚spell-out‘-Domänen
definierten prosodische Domänen, zu argumentieren.
Truckenbrodt brachte die gemeinsam mit Isabell Darcy durchgeführten Untersuchungen zur prosodischen Integration von deutschen Objektsätzen in das Matrixverb zu
einem Abschluss. Er begann (gemeinsam mit Daniel Büring) Untersuchungen zur prosodischen Integration des Verbs in ein A-bewegtes Objekt.
Programmbereich 5
Inkrementeller Aufbau syntaktischer und (diskurs-)semantischer
Repräsentationen
Koordinator: Dr. habil. Hans-Martin Gärtner
Mitarbeiterin: Dr. Noor van Leusen (bis 31. 03. 2010)
Untersuchungsgegenstand von Programmbereich 5 ist die natürlichsprachliche Auszeichnung von Satztyp, Verb-/Satzmodus und Illokution unter der Perspektive einer morphosyntaktischen und (diskurs-)semantischen links-rechts-(LR-)inkrementellen Modellierung. Dies gliedert sich in die Teilbereiche „Auszeichnung von Satztyp, Satzmodus und
Illokution: Peripherien und Asymmetrien“ und „Grammatikformalismen, inkrementelle
Modellierung“.
Im ersten Bereich wurde gemeinsam mit Jens Michaelis (Universität Bielefeld) ein Aufsatz zur disjunktiven Verknüpfung von deklarativen Verb-Zweit-Sätzen veröffentlicht.
Die Hauptthese ist, dass eine assertive Interpretation der Teilsätze als Intersektion mit
dem „Common Ground“ nur unter Zuhilfenahme einer globalen Zusatzbedingung namens „progressive update“ sinnvoll ist. In mehreren Vorträgen wurde das Verhalten ungarischer Interrogativsätze mit Partikel „vajon“ als „reflektive Fragehandlungen“ diskutiert,
sowie eine Studie von negativen Polaritätselementen in englischen Optativen mit Subjekt-Auxiliar-Inversion unternommen.
Im zweiten Bereich wurde mit Jens Michaelis ein Aufsatz zur Modellierung von multiplen Ergänzungsfragen im Rahmen der (formalen) minimalistischen Grammatiken ver-
112 z a s
forschungsprojekte
öffentlicht. Kern der Theorie ist die Grewendorf-Sabelsche Clusteranalyse, die alle w-Ausdrücke als Einheit behandelt. Zu demselben Thema wurde auch ein Vortrag bei der
Jahrestagung der Chicago Linguistic Society gehalten. Noor von Leusen, die den Programmbereich Ende März für eine Projektstelle in Nijmegen verließ, erarbeitete im
Rahmen ihrer formalen „Description Grammar for Discourse“ die inkrementelle Modellierung der durch Sprechakte manipulierten individuellen und gemeinsamen Verpflichtungszustände von Diskursteilnehmern.
Im November wurde in Koorganisation mit Manfred Krifka und Manfred Bierwisch
eine internationale Konferenz zum Thema Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary
Forces an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt.
Programmbereich 6
Schnittstellen zwischen Satzsemantik und Diskursstrategien
Koordinator: Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiter/innen: Dr. Anton Benz, PD Uli Sauerland PhD, Prof. Hubert Truckenbrodt PhD,
Kazuko Yatsushiro PhD
Studentische Hilfskraft: Alexandra Strekalova (seit 01. 10. 2010)
Auch in diesem Jahr waren die Aktivitäten des Programmbereichs wegen Stellenvertretungen etwas reduziert. Ein herausragendes Ereignis war die Durchführung der Konferenz Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces. Diese Tagung, die auch aus
Anlass des 80. Geburtstages von Manfred Bierwisch durchgeführt wurde, versammelte
Forscherpersönlichkeiten, die zur Theorie von Sprechakten, zu Sprechakten in spezifischen Sprachgemeinschaften und zur syntaktischen Realisierung von Sprechakten arbeiten, unter anderem auch in Gebärdensprachen. Der Programmbereich beteiligte sich
ferner an dem Tandem Workshop on Optimality in Language and Geometric Approaches to Cognition. Ein Gegenstandsbereich dieses Workshops war die Anwendung der Optimalitätstheorie auf semantische und pragmatische Phänomene. Ferner führte Sauerland im Rahmen der Jahrestagung der DGfS einen Workshop ‚[…] von endlichen Mitteln unendlichen
Gebrauch machen‘ zur Rekursion als zentralem Begriff der Linguistik durch.
Zur inhaltlichen Arbeit: Krifka entwickelte einen Vorschlag zur Interpretation der
scheinbar ‚überflüssigen‘ Negation in bevor-Sätzen wie Einen Aphorismus legt man nicht
z a s 113
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
weg, bevor man ihn nicht zu Ende gelesen hat. Er zeigt, dass die Negation hier durchaus motiviert ist, und zwar aufgrund eines Zusammenspiels der eigentlichen Bedeutung von bevor
und der Implikatur von bevor-Sätzen. Krifka arbeitete ferner an einem semantischen
Modell für performative Äußerungen zur Erklärung von Konjunktionen, Negationen,
Konditionalisierungen und Einbettungen von Sprechakten. Mit Ariel Cohen (Ben-Gurion
University of the Negev) stellte er eine Theorie von at least und at most vor, in der diese
Ausdrücke Sprechakte modifizieren: At least drückt aus, dass das Gesagte das „mindeste“
ist, auf dem man als Sprecher besteht, und at most, dass es das „höchste“ ist, was man dem
Konversationspartner zugesteht. Krifka schlug ferner eine Erklärung für pragmatische
Implikaturen bei Verben des Riechens und Schmeckens vor.
Truckenbrodt hat in seiner Arbeit im Rahmen von PB6 ein neues Forschungsthema
aufgegriffen, den Zusammenhang von Fokus und w-Markierung in Fragewörtern. Es ist
schon lange bekannt, dass sich w-Ausdrücke in Fragen und betonte Ausdrücke in Antworten entsprechen und dass sie weitere Parallelen aufweisen, wenngleich w-Ausdrücke in
vielen Fällen nicht betont sind. Truckenbrodt schlägt vor, dass es sich um ein einziges
zugrunde liegendes Merkmal handelt, das innerhalb seiner Domäne die Hauptbetonung
auf sich zieht, es sei denn, es steht am Anfang dieser Domäne. Die Ausarbeitung, mit einer
semantischen und einer prosodischen Seite, wurde in einem eingeladenen Vortrag am
MIT vorgestellt.
Sauerland und Benz waren 2010 auf Vertretungsprofessuren tätig. Sauerland arbeitete
im Rahmen von PB6 weiter zu Implikaturen, insbesondere zu Implikaturen in eingebetteten Sätzen und zu einer neuen Sichtweise des Zusammenspiels der Qualitäts- und
Quantitätsmaxime von H.P. Grice. Darüber hinaus arbeitete er als Projektleiter im VAAGProjekt und im Quantoren-Projekt. Benz setzte seine Arbeiten zu einer spieltheoretischen
Fundierung pragmatischer Phänomene fort. Im Mittelpunkt stand hier der Begriff der optimalen Antwort auf Fragen unter pragmatischen einschränkenden Bedingungen. Er
zeigte, dass mithilfe des Schlussprinzips der „backward induction“ Relevanzimplikaturen
erschlossen werden können, und zwar auf einfache Weise, ohne dass der Hörer die Sprecherperspektive einbeziehen und mögliche Intentionen des Sprechers rekonstruieren
muss. Benz arbeitete ferner im KomPARSE-Projekt, in dem Prinzipien der optimalen Antwort in einem konkreten Nutzerszenario (Verkaufsgespräch) untersucht werden. Er warb
schließlich ein DFG-Projekt Implikaturen und Diskursstruktur (IDis) ein, mit Beginn im
Januar 2011.
114 z a s
forschungsprojekte
Sprachen des Südwestens von Ambrym
Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiterinnen: Susanne Fuchs PhD, Soraya Hosni, Kilu von Prince
Studentische Hilfskräfte: Elena Karvovskaya (01. 01.–30. 06. 2010, seit 01. 11. 2010)
Das durch die VolkswagenStiftung im Rahmen des Programms Dokumentation bedrohter
Sprachen (DoBeS) geförderte Projekt hat zum Ziel, drei austronesische Sprachen auf der
Insel Ambrym des Staates Vanuatu (Südpazifik) zu beschreiben und ihre Verwendung in
kulturellen Praktiken zu dokumentieren.
Manfred Krifka in Port Vato auf Ambrym mit Mitgliedern des Sprachkommitees für die Sprache Daakie
z a s 115
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Alle Projektmitarbeiter waren für längere Zeit auf der Insel. Von Prince konnte ihr Korpus
von vollständig transkribierten Sätzen der Sprache Daakaka auf etwa 6.000 erweitern; das
Wörterbuch umfasst jetzt etwa 2.000 Lemmata. Zentrale grammatische Eigenschaften
wie das Modalsystem und die Verwendung relationaler Nomina, u. a. zum Ausdruck des
inalienablen Besitzes, konnten geklärt werden. Krifka begann mit seiner Arbeit an der
Sprache Daakie; die Datenbasis umfasst etwa 2.600 Sätze, das Wörterbuch etwa 1.500
Lemmata. Ein Schwerpunkt lag auf der Klärung des Phonemsystems der Sprache und der
Entwicklung einer praktischen Orthographie, was für das Daakaka bereits 2009 unternommen wurde. Für beide Sprachen wurden umfangreiche Texte in Leseform erstellt, die
Eingang in Textsammlungen auch für den lokalen Gebrauch finden sollen. Für das Daakie wurde hierfür auch ein Kinderbuch zur Unterstützung des Lesenlernens entwickelt.
Dokumentationsarbeiten zur dritten Sprache, Dal Kalaen, wurden begonnen.
Hosni setzte ihre Arbeit zum Verwandtschaftssystem von Ambrym fort und konnte
etwa 800 Personen in ihrer Datenbasis erfassen. Die Verwandtschaftsregeln von Ambrym
sind bekanntermaßen sehr komplex und noch immer nicht gut verstanden; die Datenbasis liefert nun erstmals Hinweise darauf, wie es tatsächlich umgesetzt wird. Hosni
dokumentierte zahlreiche weitere Aspekte des kulturellen Lebens auf Ambrym, unter anderem Heirats- und Begräbniszeremonien, traditionelle Lieder und Kinderspiele und insbesondere die einzigartigen Sandzeichnungen, bei denen auch Elemente sprachlicher
Performanz eine Rolle spielen.
Susanne Fuchs assistierte in Aufnahmen und half bei den Planungen für vorgesehene
phonetische Untersuchungen. Mit Hilfe der Fördermittel konnte ein traditionelles Haus
in dem Dorf Emiotungan fertiggestellt werden, das für das Projekt zur Verfügung steht
und auch als kleines Museum und Kulturzentrum fungieren soll. Das Projekt war Teil einer Initiative zur web-basierten filmischen Darstellung von Forschungsprojekten der
VolkswagenStiftung, die auf www.sciencemovies.de zugänglich gemacht werden.
116 z a s
forschungsprojekte
Crosslinguistic Language Diagnosis (CLAD)
In Zusammenarbeit mit UCL London, U Bukarest, Österreichische AdW,
U Mailand-Bicocca & U Kaunas
Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD
Mitarbeiterin: Kazuko Yatsushiro PhD
Studentische Hilfskräfte: Tobias Busch (seit 01. 12. 2010), Franziska Krüger,
Mandy Luft (seit 01. 09. 2010), Lisanne Schuster (bis 28. 02. 2010)
Das CLAD-Projekt verbessert die Situation von sprachgestörten Individuen, indem es diagnostische Techniken entwickelt, die die schnelle und einfache Diagnose von Sprachstörungen erlauben. CLAD zielt auf fünf Sprachen ab: Rumänisch, Deutsch, Italienisch, Englisch und Litauisch. Der Ansatz des CLAD-Projekts folgt dem des GAPS-Tests, der von van
der Lely (2007) für das Englische entwickelt wurde: CLAD bestimmt für mehrere klinische
Marker für Typen von Sprachstörungen deren Validität. CLAD untersucht dafür Phänomene sowohl in Semantik und Pragmatik als auch in Morphophonologie und Morphosyntax, die nach dem gegenwärtigen Wissensstand klinische Marker für Sprachstörungen
in den fünf untersuchten Sprachen sind: Skopus, Implikaturen, Exhaustivität von Fragen,
Quantoren, Kongruenz, Adjektivsteigerung und Konsonantencluster. Wir erwarten, dass
diese Tests ein im Wesentlichen einheitliches Profil von SLI in den fünf Sprachen ergeben
werden.
Das Projekt am ZAS ist Teil eines von der EU (Kommission für Bildung) geförderten
Forschungsverbundes, der von Prof. Heather van der Lely vom University College London
geleitet wurde. Seit 2009 bestand ein arbeitsrechtlicher Konflikt zwischen van der Lely
und ihrer Universität. Auf Grund dieses Konflikts wurden vom UCL keine Projektberichte
an die EU weitergeleitet. Dadurch wurde die Mittelbereitstellung durch die EU verzögert,
wodurch auch die Projektarbeit verzögert wurde. Zum Jahresende 2010 konnte die Situation durch zwei Schritte verbessert werden: 1. Die Koordination des Projekts wurde an die
Universität Mailand Bicocca unter Leitung von Prof. Teresa Guasti übertragen. 2. Die Projektlaufzeit wurde bis 30. 11. 2011 verlängert.
Zwei Ergebnisse konnten 2010 erzielt werden: Erstens konnten wir die Rolle morphologischer Faktoren beim Erwerb der Adjektivsteigerung (lang – länger – am längsten) im
Deutschen und Litauischen vergleichen. Im Litauischen gibt es mehrere morphophonologische Regeln bei der Adjektivsteigerung, im Deutschen nur den Umlaut. Wir haben
z a s 117
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
festgestellt, dass Kinder einzelne Regeln im Litauischen schneller lernen als im Deutschen, jedoch scheint das gesamte System der Adjektivgradation in beiden Sprachen im
gleichen Tempo erlernt zu werden (Kamadulyte et al., im Ersch.). Außerdem haben wir
erste Anzeichen, dass der im Projekt entwickelte CLAD-GAPS-Test sehr sensibel spezifische Sprachstörungen anzeigt: In einem Vergleich zwischen sechs sprachgestörten und
sechs unauffälligen Kindern – auf gleichem allgemeinem Grammatikniveau gemäß
einem allgemeinen Grammatiktest (TROG) – weist der CLAD-GAPS-Test einen Unterschied zwischen den zwei Gruppen aus.
COST A33: Crosslinguistically Robust Stages of Children’s Linguistic
Performance with Applications to the Diagnosis of Specific Language
Impairment
Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD
ZAS-Teilnehmerinnen: Dr. habil. Dagmar Bittner, Dr. habil. Natalia Gagarina,
Kazuko Yatsushiro PhD
Studentische Hilfskräfte: Tobias Bernhard (bis 31. 03. 2010)
Das COST A33 Netzwerk hat sprachvergleichende Studien zum Spracherwerb mit experimentellen Methoden durchgeführt. Insgesamt haben über 50 Sprachwissenschaftler aus
über 25 europäischen Ländern an dem Projekt teilgenommen. Im Januar 2010 fand die
letzte Veranstaltung des Projekts statt: die Abschlusskonferenz in London „Let the Children Speak: Learning of Critical Language Skills across 25 Languages, A European-wide
Initiative on Language Acquisition and Language Impairment“ mit über 100 Teilnehmern.
Das Netzwerk stellt die erste sprachvergleichende Studie mit über 20 Sprachen zu spezifischen Eigenschaften der Sprachen dar. Bisherige Arbeiten vergleichen entweder nur
zwei Sprachen oder betreffen nur allgemeine sprachliche Fähigkeiten, wie das Erzählen
von Geschichten. In dem COST-Netzwerk wurden elf experimentelle Designs erstellt und
diese Experimente dann in bis zu 22 Sprachen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie,
die 2011 in einer Sonderausgabe der Zeitschrift Language Acquisition erscheinen sollen,
sind als Grundlage für sprachvergleichende Arbeiten zu Sprachstörungen angelegt.
118 z a s
forschungsprojekte
Die Abschlusskonferenz des COST Projektes in London „Let the Children speak: Learning of Critical Language Skills
across 25 Languages“
FREPY – Friendly Resources for Playful Speech Therapy
In Kooperation mit den Universitäten Kaunas, Tallinn und Maribor
Koordinatorin: Dr. habil. Natalia Gagarina
Mitarbeiterin: Nathalie Topaj
Studentische Hilfskräfte: Katherina Becker (seit 01. 11. 2010),
Zoya Göthe (01. 05.–30. 09. 2010), Franziska Kriester (01. 04.–30. 09. 2010)
Das Projekt „Spielend Sprache lernen: interaktive Fördermaterialien für Kinder“ (mit dem
Akronym FREPY – Friendly Resources for Playful Speech Therapy) wird von COMENIUS im
Rahmen des europäischen Programms „Lebenslanges Lernen“ finanziert. Es wird in Koo-
z a s 119
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Interaktive Materialien
zur Sprachförderung
russisch-deutscher
bilingualer Kinder
entwickelt des Projekt
FREPY
peration mit Estland, Litauen und Slowenien durchgeführt, um die Erfahrungen und Expertisen der teilnehmenden Länder miteinander zu verbinden. Zum gegenseitigen Nutzen werden die aktuellsten Forschungsergebnisse in die Praxis umgesetzt.
Das Ziel des Projekts ist die Erarbeitung von interaktiven und multifunktionalen Materialien zur Sprachförderung in den nationalen Sprachen der Partnerländer. In Deutschland richten sich diese insbesondere an russisch-deutsche bilinguale Kinder. Die Materialien (Spiele, Puzzle, Bildergeschichten etc.) werden als Druckversion und/oder im
Internet verfügbar sein, so dass sie für Erzieher, Lehrer und Eltern leicht zugänglich sind.
Die Übungen eignen sich sowohl zur individuellen als auch zur Gruppenförderung von
Kindern im Alter von 5 bis 8 Jahren. Die Materialien sind auf das Verständnis und die
Produktion in verschiedenen Sprachbereichen wie Syntax, Lexikon, Phonologie, Pragmatik und Diskurs ausgerichtet.
Des Weiteren trägt das Projekt zum Umgang mit sprachlichen Schwierigkeiten bei,
indem methodische Richtlinien für Eltern und Erziehungskräfte erstellt werden. Im Internet wird es eine Plattform geben, auf der eigene Erfahrungen und geeignete Methoden
ausgetauscht werden können. Dadurch wird das Bewusstsein für die Notwendigkeit der
Sprachförderung bei Kindern erhöht.
Im Jahr 2010 wurden die Materialien für die Online-Testversion der Sprachspiele fertiggestellt. Im Herbst 2010 wurde ein kurzes Programm mit 12 Sitzungen jeweils in russischer und deutscher Sprache mit Kindern durchgeführt, um die narrativen Fähigkeiten
der Kinder in beiden Sprachen zu fördern. Den Kindern wurden unterschiedliche Aufgaben angeboten, die das Bildbeschreiben und Erzählen von Bildergeschichten unterstützen sollten.
KomPARSE – Dialogfähige NPCs für natürliche Spielumgebungen
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche
Intelligenz (DFKI)
Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiter/innen: Dr. Anton Benz (01. 01.–31. 03. 2010, ab 01. 09. 2010),
Dr. Núria Bertomeu Castelló (seit 01. 10. 2010), Constantin Freitag (01. 01.–30. 09. 2010),
Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (01. 04.–31. 08. 2010),
Alexandra Strekalova (01. 01.–30. 09. 2010)
120 z a s
forschungsprojekte
Das Komparse-Projekt
stattet die virtuelle
Möbelverkäuferin (links)
mit einer natürlich
wirkenden Sprachfähigkeit aus
Studentische Hilfskräfte: Martin Aldag (bis 14. 03. 2010), Katharina Lang (bis 31. 08. 2010),
Sören Meyer (01. 04.–30. 09. 2010), Alexandra Strekalova (seit 01. 10. 2010)
Ein zentrales ungelöstes Problem bei der Entwicklung besserer Computerspiele ist die
Realisierung natürlich wirkender Figuren, die nicht von menschlichen Spielern geführt
werden. Solche vollautomatisch gesteuerten Figuren, die in vielen Spielen unabdingbar
sind, werden in der Fachsprache der Computerspiele-Industrie als „non-player characters“
(NPC) bezeichnet. Die zentrale Forschungsaufgabe, die in Kooperation mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB) durchgeführt wird, ist es, solche Figuren mit einer eingeschränkten,
aber handlungsadäquaten und zudem robusten, natürlich wirkenden Sprachfähigkeit
auszustatten, deren Effizienz den Realzeitanforderungen der interaktiven Anwendungen
genügt. Die Arbeit am ZAS konzentriert sich dabei auf ein Verkaufs- und Beratungsszenario für einen virtuellen Möbelverkäufer.
Das Jahr 2010 war durch erhebliche personelle Veränderungen gekennzeichnet, da
Núria Bertomeu eine längere Auszeit nahm und von Alexandra Strekalova und Constantin Freitag als wissenschaftlichen Mitarbeitern vertreten wurde. Die wesentlichen Ergebnisse des letzten Jahres waren:
– Topik-Erkennung: Die wichtigsten Ziele waren hier zu erkennen, wann der Kunde
ein neues Objekt-Topik einführt, wann er Aussagen über ein vorhandenes ObjektTopik macht und wann ein Topik, das bereits abgelegt war, wieder aufgegriffen wird.
Die Korpus-Untersuchungen hierzu wurden genutzt, um Strategien für die aktive Einführung und Änderung von Objekt-Topiks zu entwickeln.
– Fokus-Markierung: Durch eine Korpuserhebung in der Form eines Wizard-of-Oz
Experimentes wurde getestet, in welcher Form Fokusmarkierung vom NPC eingesetzt
werden kann und ob sie vom Kunden aufgegriffen und als hilfreich empfunden wird.
– Interpretation von Präferenzen: Eine zentrale Aufgabe im Möbelverkaufsszenario
ist es, die Wünsche des Kunden zu erkennen und im Falle der Nichterfüllbarkeit opti male Alternativen vorzuschlagen. Dabei wurden die natürlichen Metriken konzeptu eller Räume (Gärdenfors 2000) ausgenutzt, um möglichst ähnliche Vorschläge zu finden.
Die entwickelte Methode wurde von Benz und Strekalova auf zwei Konferenzen vor gestellt.
z a s 121
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Interpretation von Quantoren
Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD
Mitarbeiter: Dr. Clemens Mayr (seit 01. 07. 2010)
Die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe Interpretation von Quantoren beschäftigt sich mit
der Semantik, Pragmatik und Syntax von Quantifikation und Bindung. Die natürliche
Sprache befähigt Sprecher dazu, abstrakte Ideen auszudrücken. So erlaubt es der Prozess
der Quantifikation einem Sprecher, universale Aussagen wie Jeder Junge lacht zu formulieren. Der Mechanismus der Bindung wiederum ermöglicht es, zwischen Ausdrücken innerhalb einer Aussage eine Abhängigkeit herzustellen. So wird unter einer Lesart des
Satzes Jeder Junge umarmt seine Mutter das sogenannte gebundene Pronomen seine in seiner
Interpretation als abhängig vom Subjekt des Satzes aufgefasst: Die umarmten Mütter variieren hier mit den jeweiligen Jungen, die vom Sprecher in Betracht gezogen werden.
Wie durch dieses Beispiel ersichtlich, interagieren Quantifikation und Bindung häufig
und werden deshalb in diesem Projekt parallel zueinander untersucht. Unser Ziel ist es,
aufbauend auf früheren Argumenten Sauerlands, dass gebundene Pronomina definite Beschreibungen sind, grundlegend neue Mechanismen für diese Phänomene zu entwickeln,
die die von der Prädikatenlogik adaptierte Standardtheorie ersetzen können. Des Weiteren versuchen wir, ein einfacheres Modell von Quantifikation zu entwickeln, das es uns
erlaubt, verbale und nominale Quantifikation einheitlich zu behandeln.
Die Arbeit des Projekts war dadurch unterbrochen worden, dass Penka Stateva das
ZAS und damit auch das Projekt im Jahr 2008 verlassen hatte. Außerdem unterbrach Uli
Sauerland seine Arbeit an dem Projekt, um Gastprofessuren an der Universität Stanford in
den Jahren 2008/09 und anschließend an der Universität Wuppertal bis zum 31. 03. 2010
anzunehmen. Nachdem er die Arbeit am Projekt im April 2010 wieder aufgenommen
hatte, suchte er um eine einjährige Verlängerung an, die im September desselben Jahres
genehmigt wurde. Zum 01. 07. 2010 nahm Clemens Mayr, der vorher an der Harvard Universität promoviert hatte, die Arbeit als Postdoc in dem Projekt auf.
In der ersten Hälfte des Jahres 2010 forschte Uli Sauerland gemeinsam mit Lucas
Champollion zu dem Phänomen von definiten Beschreibungen, die in andere definite Beschreibungen eingebettet sind. Diese scheinen oft schwächere Präsuppositionen als erwartet aufzuweisen. So ist beispielsweise der Mann mit dem Hut auch dann akzeptabel,
wenn Frauen mit Hüten präsent sind, solange nur ein salienter Mann mit Hut da ist. In
122 z a s
forschungsprojekte
einem Papier, welches sich im Erscheinen befindet (in Empirical Issues in Syntax and Semantics 8), argumentieren die beiden Autoren für eine Erklärung des Problems, wonach
einerseits Quantorenanhebung zum inneren Definitum und andererseits Präsuppositionsakkomodation notwendig ist. Nach Beendigung dieser Arbeit beschäftigte sich Sauerland
mit der Ausarbeitung eines Modells der Syntax und Semantik von konstrastivem Topik
und mit Themen, die in den Bereich des VAAG-Projekts fallen.
Mayr arbeitete an zwei Phänomenen: Einerseits untersuchte er das Problem von kontrastivem Fokus auf gebundenen Pronomina, das durch einen Satz wie Jeder Student umarmte seine Mutter, und jeder PROFESSOR umarmte SEINE Mutter dargestellt werden kann
(Großbuchstaben kennzeichnen Betonung). Da gebundene Pronomina keine Referenz
aufweisen – sie sind in ihrer Interpretation vom Subjekt abhängig –, ist zunächst unklar,
womit seine kontrastiert. In einem im Erscheinen befindlichen Papier (in Proceedings of
SALT 20) und einem umfangreicheren Artikel (eingereicht) argumentiert Mayr dafür, dass
die Individuen, über die der Quantor quantifiziert, den nötigen Kontrast bereitstellen. Außerdem beschäftigte sich Mayr mit Interventionseffekten in Fragen. Fragen, in denen ein
Quantor einem Fragepronomen vorangeht, wie in *Wen hat niemand an welchem Ort gesehen?, werden als inakzeptabel beurteilt. Mayr hielt im Herbst mehrere Vorträge zu diesem
Thema, in denen er zeigte, dass durch die Annahme, dass Fragen über eine existenzielle
Präsupposition verfügen, das Problem auf eine Verletzung von allgemeinen pragmatischen Bedingungen für Fragen reduziert werden kann.
Syntax/Semantik-Konfiguration in Relativsätzen mit externen und internen
Köpfen (Relsatz)
Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka
Mitarbeiter: Mathias Schenner (seit 01. 10. 2010)
Das Projekt, das für eine Laufzeit von drei Jahren von der DFG bewilligt wurde, startete im
Oktober 2010. Ziel ist es, zwei grundlegend verschiedene Theorie-Ansätze zur Schnittstelle von Syntax und Semantik anhand von kritischen Daten zu diskutieren und zu bewerten.
Ein Beispiel (aus einer Veröffentlichung von Manfred Krifka mit Prof. Alexander
Grosu, Tel Aviv): Der begabte Mathematiker, der Hans zu sein behauptet, hätte die Aufgabe ohne
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zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Schwierigkeiten lösen können müssen. Der Kopf des Relativsatzes, begabter Mathematiker, befindet sich semantisch im Skopus von behaupten („Hans behauptet, ein begabter Mathematiker zu sein“), also innerhalb des Relativsatzes, steht jedoch syntaktisch außerhalb.
Ein theoretischer Ansatz nimmt an, dass sich daher der Ausdruck begabter Mathematiker
auch syntaktisch irgendwie im Relativsatz befinden muss. Er geht daher von einer Struktur wie der begabte Mathematiker, der Hans (ein) begabter Mathematiker zu sein behauptet aus,
in der das zweite Vorkommnis von begabter Mathematiker zwar semantisch interpretiert,
aber nicht „ausgesprochen“ wird. Ein anderer Ansatz nimmt stattdessen eine etwas flexiblere Semantik an. Danach bezieht sich begabter Mathematiker auf ein sogenanntes Individuenkonzept, das während seiner gesamten Existenz ‚ein begabter Mathematiker‘ ist. Der
Relativsatz drückt dann aus, dass Hans behauptet, mit diesem Individuenkonzept identisch zu sein. Der Witz daran ist, dass dieses Individuenkonzept in der wirklichen Welt
möglicherweise gar nicht existiert; aus diesem Grund muss daher im Hauptsatz auch die
Möglichkeitsform, der Konjunktiv, stehen (hätte die Aufgabe lösen können müssen, nicht hat
die Aufgabe gelöst).
Solche und ähnliche Phänomene erlauben es, Schlüsse über die Architektur des Sprachsystems und über die Aufgabenverteilung von syntaktischer Struktur und semantischer
Interpretation zu ziehen. Das Projekt nimmt sich dabei nicht nur solche Relativsätze mit
„externen“ Köpfen vor, sondern auch die vom Deutschen aus betrachtet exotische Erscheinung von Relativsätzen mit „internen“ Köpfen, wie sie in Sprachen wie Koreanisch,
Quechua oder Navajo auftreten. Solche Sätze haben Strukturen wie [Hans fing [der Junge
den Ball warf] ab], mit der Bedeutung ‚Hans fing den Ball, den der Junge warf, ab‘. Bei solchen Sätzen werden ebenfalls Syntax/Semantik-Missverhältnisse berichtet. So kann die
Struktur [Hans fing [der Junge jeden Ball warf] ab] bedeuten, dass Hans jeden Ball, den der
Junge warf, abfing; damit hat jeden einen weiteren semantischen Bereich, als es seinem
satzinternen Vorkommen eigentlich entspricht.
Ziel des Projekts ist es, anhand von Phänomenen in Relativsätzen Argumente für oder
gegen bestimmte Analyseansätze zu sammeln und diese Ansätze systematisch auf ihre
Konsequenzen hin abzuklopfen. Damit sollen Grundsatzentscheidungen in der Analyse
von syntaktischen Strukturen und ihrer semantischen Interpretation neu überdacht werden.
124 z a s
forschungsprojekte
MRT-Ausgangsdaten zusammen mit Zungenkontur (rot)
und äußerer Kontur des Sprechtraktes (blau).
Punkte (grün) kennzeichnen anatomische Charakteristika, auf deren Basis im SPRECHart-Projekt die
sprecher-spezifischen Modelle aufgebaut werden.
SPRECHart: Sprecherspezifische Artikulation als Anpassung an individuelle
Vokaltraktgeometrien
Projektleiterin: Susanne Fuchs PhD
Mitarbeiter: Dr. Ralf Winkler (seit 01. 09. 2010)
Das SPRECHart-Projekt hat das Ziel, die in der Literatur gefundene sprecherspezifische
Artikulation in Beziehung zu den individuellen Vokaltraktformen zu untersuchen. Hierfür stehen uns bereits erhobene magnetresonanztomografische und computertomografische Daten sowie Röntgendaten der Realisierung verschiedenster Vokale von ca. 50
Sprechern zur Verfügung. Mit dem Projekt versprechen wir uns grundlegende Einsichten
in die Beziehungen zwischen motorischer Kontrolle, Artikulation und Akustik und deren
Variabilität.
Das Projekt hat am 01. 09. 2010 begonnen. In den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2010 haben wir uns mit unseren Kooperationspartnern getroffen, um die verschiedenen Daten zu sichten und weitere Arbeitsschritte zu besprechen. Des Weiteren wurden
bis zum Jahresende zwei stabile biomechanische Modelle mit verschiedenen prototypischen Vokaltraktformen aufgebaut. Für diese Modelle wurden jeweils 8.000 Simulationen durchgeführt und die korrespondierenden Areafunktionen und Formanten berechnet. Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein in der Programmierung von den
motorischen Befehlen bis hin zur Akustik erreicht.
Phonology-Syntax Interface in Bantu Languages (SynPhonI)
Französisch-Deutsches Kooperationsprojekt (ANR & DFG)
Projektleiterin: Dr. Laura J. Downing
Mitarbeiterin: Dr. Kristina Riedel
Das Projekt führt eine vergleichende Studie zum gegenseitigen Einfluss der Phonetik,
Phonologie, Syntax und Informationsstruktur auf die phrasale Prosodie in ausgewählten
Bantusprachen durch. Es untersucht die Syntax und Prosodie komplexer syntaktischer
Strukturen – Satzeinbettungen, Links- und Rechtsversetzung sowie Fragen –, um zu testen,
ob die für einfache Strukturen entwickelten prosodischen Modelle auf komplexere Daten
erweitert werden müssen. Das sprachliche Material wird sorgfältig phonetisch analysiert,
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zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Kristina Riedel mit
Fipa-Sprechern in
Sumbawanga und in
Milanzi (li), Tansania
um eine detailliertere Beschreibung der systematischen Entsprechungen von phrasaler
Prosodie zu gewährleisten, die eine bessere Motivierung der prosodischen Ebenen erlaubt. Da wir die Daten in gegenwärtigen syntaktischen Modellen analysieren, zielt das
Projekt auch auf die Entwicklung eines schärferen Bildes derjenigen syntaktischen Faktoren ab, die Prosodie konditionieren und bestimmen, ob nicht-syntaktische Faktoren die
phrasale Prosodie beeinflussen. Die Untersuchung derselben Strukturen in verschiedenen
Bantusprachen, die in einem geographisch großen Gebiet gesprochen werden, ist die Basis für eine vergleichende Studie der Syntax und Prosodie dieser Strukturen. Damit ist die
Analyse sowohl für Bantu-Experten als auch für andere Linguisten mit ähnlichen Forschungszielen von Interesse.
In jedem Jahr gibt es ein Hauptforschungsthema für das Projekt. Das Thema für 2010
waren Fragesätze. Dazu wurde ein Fragebogen entwickelt, der zur Erfassung von Fragen
mit Bezug auf alle Arten von Satzgliedern sowie einer Vielfalt von Arten von Fragesätzen,
die in der Bantuliteratur kaum behandelt werden (inklusive rhetorischer Fragen, Echofragen und eingebetteter Fragen), dient. Der Fragebogen wird erstellt, um vergleichbare Daten zu den Sprachen, die jeweils das Forschungsgebiet der Projektmitglieder darstellen, zu
erheben.
Rechtzeitig für die Feldforschung der Projektmitglieder im Sommer 2010 wurde der
Fragebogen zur Erhebung von Daten zu Fragesätzen im Bantu entwickelt. Downing verbrachte einen Monat in Malawi, wo sie Daten zum Chichewa und Chitumbuka sammelte.
Gemeinsam mit Annie Rialland untersucht Downing die Intonation im Chichewa. Riedel
verbrachte zwei Monate in Tansania, wo sie Daten zu mehreren Dialekten des Fipa und
Haya sammelte. Riedel untersucht die phrasengrenzenbedingte Verlängerung von Vokalen in Finalposition im Fipa und ist dabei, in Kooperation mit Cédric Patin, die Phonologie des Fipa zu untersuchen.
Die Resultate der Forschung zum Hauptthema für 2010 werden bei einem Workshop
zur Syntax und Prosodie von Fragesätzen in den Bantusprachen vorgetragen, der vom
25.–26. März 2011 in Lyon stattfinden wird. Im Oktober 2010 wurden die Ergebnisse des
Workshops zu Relativsätzen im Bantu als ZAS Papers in Linguistics (ZASPiL) 53 veröffentlicht. Downing vertrat das Projekt (gemeinsam mit Annie Rialland und Cédric Patin) bei
einem Treffen für Deutsch-Französische Kooperationsprojekte in Reims, das im September 2010 von der ANR und der DFG veranstaltet wurde.
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forschungsprojekte
VAAG – Vagueness, Approximation and Granularity
In Zusammenarbeit mit den Universitäten Amsterdam, Lund, Zagreb & Edinburgh
Projektleiter: Prof. Dr. Manfred Krifka, PD Uli Sauerland PhD
Mitarbeiterin: Stephanie Solt PhD
Studentische Hilfskraft: Nicole Gotzner
Für das europäische Kooperationsprojekt VAAG war das Jahr 2010 das zweite von drei
Jahren seiner Laufzeit. Im Juni fand in Dubrovnik ein gemeinsames Arbeitstreffen mit
den Partnern aus Amsterdam, Lund, Zagreb und Edinburgh statt. Wir berichten hier aber
nur die Ergebnisse der Projektmitarbeiter am ZAS.
Solt hat ihre Arbeit zu Vergleichsklassen und zum englischen much jeweils mit Publikationen abgeschlossen. Daraufhin hat sie verstärkt mit experimentellen Methoden gearbeitet und dabei weitere Mittel aus dem EuroXPrag Projekt der ESF eingeworben für eine
Kooperation mit Chris Cummins (University of Cambridge) und Marijan Palmovic (University of Zagreb). Außerdem hat sie ihre 2009 begonnene Analyse von most und more than
half erweitert und bei „Sinn und Bedeutung 15“ (Saarbrücken) und „Logic and Engineering
of Natural Language Semantics“ vorgetragen. Die Idee ist, dass die Ausdrücke auf zwei
unterschiedliche kognitive Systeme – ein approximatives und ein genaues – zugreifen.
Schließlich hat Solt gemeinsam mit Nicole Gotzner experimentell zu Prädikaten wie groß
und teuer gearbeitet und die Ergebnisse gemeinsam auf dem 11. Szklarska Pore˛ ba Workshop vorgestellt.
Sauerland ist Mitherausgeber des Buches Vagueness in Communication, das im Januar
2011 erscheinen soll. Außerdem hat er zwei Aufsätze geschrieben. In dem ersten geht es
um die Akzeptabilität von logischen Widersprüchen wie Er ist groß und nicht groß. Sauerland zeigt, dass eine Analyse dieser Intuitionen in Fuzzy Logic nicht direkt möglich ist,
und untersucht nun gemeinsam mit Sam Alxatib (MIT), Peter Pagin (University of Stockholm) und Solt die Analyse solcher akzeptablen Widersprüche in einem weiteren Euro
XPrag Projekt. Zweitens hat er eine Arbeit zur Lateralität und der Verwendung runder
Zahlen geschrieben. In letzterer zeigt er, dass linkshändige Personen unter ihren Blutsverwandten genaue Zahlen vermeiden. Schließlich hat Sauerland mit Rasmus Bååth vom
Projektpartner Lund University zur Elizitation von Quantoren gearbeitet und die Ergebnisse im Dezember in Berlin vorgetragen.
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Sauerland und Solt haben viel zusammen gearbeitet. Insbesondere hat ein weiteres, schon
2009 begonnenes EuroXPrag Projekt mit Chris Cummins zu Implikaturen und Granularität erklärt, warum mehr als 110 Leute weniger als mehr als 100 Leute sind. Sauerland und
Solt haben gemeinsam mit Chris Fermüller (TU Wien) den Workshop „Vague Quantities
and Vague Quantifiers“ mit zusätzlichen Mitteln der ESF organisiert. Außerdem haben
Sauerland und Solt gemeinsam einen Fortgeschrittenenkurs und einen Workshop vorbereitet, die bei ESSLLI 2011 in Ljubljana angenommen wurden. Hierfür hat Sauerland weitere Fördermittel von der ESF eingeworben.
EURO-XPRAG – European Science Foundation Research Network on
Experimental Pragmatics
Antragsteller und Mitglieder des Steering Committee: Dr. Ira Noveck (Lyon),
Dr. Bart Geurts (Nijmegen), PD Uli Sauerland PhD (Berlin)
ZAS-Teilnehmer/innen: PD Uli Sauerland PhD, Stephanie Solt PhD
Euro-XPrag ist ein seit Juli 2009 von der Europäischen Science Foundation (ESF) gefördertes Forschungs-Netzwerk-Programm, das die experimentelle Pragmatik in Europa stärken soll. Im Rahmen dieses Netzwerks werden Kooperationsprojekte gefördert und die
Forschungsergebnisse der Projekte auf von Euro-XPrag organisierten Workshops diskutiert. In der ersten Runde war eines der von Euro-XPrag geförderten Kooperationsprojekte
die Zusammenarbeit von Chris Cummins (Cambridge, UK) mit Uli Sauerland und Stephanie
Solt zur semantischen und pragmatischen Beschreibung quantifizierter Ausdrücke mit
Hilfe von Online-Experimenten. Diese Arbeit wurde auf dem XPrag Workshop in Leuven
im Juni präsentiert; eine Publikation der Ergebnisse ist in Vorbereitung. In der dritten
Runde werden zwei neue Projekte mit ZAS-Beteiligung durch XPrag gefördert: Stephanie
Solt untersucht gemeinsam mit Marijan Palmovic (Zagreb) und Chris Cummins (Cambridge) die Präferenz für Approximation, und Uli Sauerland, Peter Pagin (Stockholm),
Samer Al Khatib (MIT) und Stephanie Solt untersuchen die Semantik und Pragmatik von
Kontradiktionen.
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forschungsprojekte
PILIOS: Speech as the interaction between linguistics, cognition, and physics –
data and models
In Zusammenarbeit mit HU Berlin & GIPSA-lab Grenoble
Projektleiter: Prof. Dr. Bernd Pompino-Marschall (HU Berlin), Susanne Fuchs PhD (ZAS),
Prof. Dr. Pascal Perrier (GIPSA-lab Grenoble)
Mitarbeiter/innen: Dr. Leonardo Lancia (01. 02.–31. 07. 2010, 01. 10.–15. 10. 2010),
Dr. Daniel Pape (15. 10.–15. 12. 2010), Dr. Caterina Petrone (01. 08.–31. 12. 2010),
Dr. Florian Vogt (01. 01.–15. 04. 2010)
Das gemeinsame deutsch-französische PILIOS Projekt von der HU Berlin, dem ZAS Berlin
und dem GIPSA-lab Grenoble untersucht die Interaktion zwischen linguistischen
Einheiten und den physiologischen und physikalischen Eigenschaften unseres Sprachproduktionsapparates. Die Besonderheit des Projektes besteht darin, dass unsere Forschungsteams in den letzten Jahren sowohl komplexe Modelle des peripheren Sprachproduktionsapparates entwickelt als auch umfassende Kompetenzen auf dem Gebiet der
akustischen, artikulatorischen und aerodynamischen Datenerhebung erworben haben.
Diese Vorarbeiten gewährleisten die notwendigen Rahmenbedingungen und eine effiziente Methodologie, um die potentiellen Auswirkungen der Physik und der Physiologie
des Sprachproduktionsapparates auf die artikulatorischen und akustischen Eigenschaften
von Sprachsignalen zu untersuchen.
Im Projektjahr 2010 richteten wir unser Augenmerk auf folgende Punkte:
1. Wir untersuchten Transformationseffekte, die beim schnellen Sprechen entstehen,
insbesondere, inwieweit diese Effekte im Französischen und im Deutschen gleich sind
bzw. eine sprachspezifische Komponente besitzen. In beiden Sprachen konnten Transformationseffekte gefunden werden, die aber teilweise durch die jeweilige Position des Wortakzents bedingt sind. Dementsprechend liegen den beiden Sprachen auch verschiedene
Koordinationsmuster zwischen Zunge, Kiefer und Lippen zugrunde.
2. Wir entwickelten das Zunge-Kiefer-Modell weiter, mit dem Ziel Transformationseffekte bzw. Versprecher modellieren zu können.
3. Wir untersuchten, inwieweit akustische Parameter (Grundfrequenz und Pausendauer)
und Atmungsparameter (Einatmungstiefe und -dauer) die Länge und grammatische Komplexität eines nachfolgenden Satzes widerspiegeln können. Die Ergebnisse unserer Studie
zeigen, dass alle vier Parameter die Satzlänge, aber nicht die grammatische Komplexität
z a s 129
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
reflektieren, dass aber alle vier Parameter unterschiedliche Bereiche der Planung kennzeichnen. Die Pausendauer ist ein globaler Parameter und reflektiert die gesamte Satzlänge, wohingegen die Grundfrequenz nur die Länge der ersten Konstituenten voraussagen kann.
4. Wir studierten Transitionen zwischen Vokalen und Konsonanten oder zwischen zwei
Vokalen. Wir gingen der Frage nach, ob diese Transitionen für die Perzeption des nachfolgenden Targets relevant sind und ob Transitionen in ihrer Form geplant oder das Endprodukt der Zugkräfte der Zungenmuskeln sind.
DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) 1234 „Sprachlautliche Kompetenz:
Zwischen Grammatik, Signalverarbeitung und neuronaler Aktivität“
Projektleiter: Prof. Dr. Richard Wiese (U Marburg), Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS)
& Prof. Dr. Greg Dogil (U Stuttgart)
Das SPP 1234 ist ein bundesweiter Verbund von derzeit 19 Projekten in der Phonologie/
Phonetik und angrenzenden Psycho- und Neurowissenschaften, mit jährlichen Jahrestreffen. In der ersten Förderperiode, drei Jahre ab 2006/2007, war Hubert Truckenbrodt
der Koordinator des SPP. In der zweiten Förderperiode, drei Jahre ab 2009/2010, ist (auf
Wunsch von H. T.) Richard Wiese der Koordinator und Hubert Truckenbrodt mit Greg Dogil
stellvertretender Koordinator. In diesem Zentralprojekt der zweiten Laufzeit werden
Gelder für zentrale Belange des SPP 1234 verwaltet, unter anderem Mittel für Workshops
im Rahmen des SPP und für die internationale Konferenz Laboratory Phonology, die das SPP
für 2012 erstmals nach Deutschland holen konnte (in Zusammenarbeit mit Greg Dogil,
der in Stuttgart vor Ort die Organisation übernimmt).
Development of prosodic competence in early first language acquisition:
Behavioral and neurophysiological investigations
Projektleiter: Prof. Dr. Isabell Frohn-Wartenburger (U Potsdam),
Prof. Dr. Barbara Höhle (U Potsdam) & Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS)
Dies ist ein Projekt der zweiten Förderperiode des SPP 1234. Als primäre Cues für Intonationsphrasengrenzen werden im Deutschen Pausen, finale Längung und die Satzmelodie
130 z a s
forschungsprojekte
gesehen. In diesem Kooperationsprojekt wird in Potsdam die Rolle dieser Cues im Spracherwerb in Verhaltensexperimenten und neuronalen Experimenten mit Kindern unterschiedlicher Altersstufen untersucht. Vorbereitend dazu wird am ZAS die Rolle der Cues
bei erwachsenen Sprechern akustisch und perzeptiv untersucht. Die experimentellen Untersuchungen bei erwachsenen Sprechern sind weitgehend abgeschlossen. Alle drei Cues
sind in der Produktion und in der Perzeption im Deutschen relevant. Zwei Manuskripte
sind in Arbeit.
Pre-attentive phonotactic processing
Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Jacobsen (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) &
Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS)
Dies ist die Fortsetzung eines Projekts aus der ersten Förderperiode, in der zweiten Förderperiode des SPP 1234. Das Kooperationsprojekt untersucht in EEG-Studien mit dem Mismatch-Negativity-Paradigma neuronale Korrelate phonotaktischer Beschränkungen, die
phonologischen Regeln/Alternationen des Deutschen zugrunde liegen. Untersucht werden unter anderem die Alternation zwischen ‚ich-Laut‘ und ‚ach-Laut‘ sowie die g-Tilgung
(Ingo wird mit [g] ausgesprochen, Inge wird ohne [g] ausgesprochen). Die Experimente
werden in Leipzig/Hamburg unter Anleitung von Thomas Jacobsen durchgeführt. Das
Entwickeln des experimentellen Designs und die Bewertung und Veröffentlichung der
Ergebnisse werden in Zusammenarbeit mit Hubert Truckenbrodt vorgenommen. Mit
Johanna Steinberg, der Mitarbeiterin aus der ersten Förderperiode, sind 2010 zwei Arbeiten erschienen (eine davon ist 2010 erschienen und auf 2009 datiert), eine weitere
wurde eingereicht. Die Arbeiten dokumentieren auf je unterschiedliche Weise den neuronalen Effekt der Verletzung der Regel, die der Alternation zwischen ‚ich-Laut‘ und ‚achLaut‘ zugrunde liegt. Ein Mitarbeiter für die zweite Förderperiode wurde 2010 eingestellt
(sein Name ist dem des ersten Projektleiters identisch, Thomas Jacobsen), mit Verspätung
auf Grund des Neuanfangs des ersten Projektleiters Thomas Jacobsen an der Helmut
Schmidt Universität in Hamburg (er erhielt einen Ruf auf eine Professur für Allgemeine
Psychologie dort).
z a s 131
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Behavioral and neural correlates of vowel length in German and of its
interaction with the tense/lax contrast
Projektleiter: PD Dr. Ingo Hertrich (U Tübingen) & Prof. Hubert Truckenbrodt PhD (ZAS)
Dies ist ein Projekt der zweiten Förderperiode des SPP 1234. In akustischen Studien, perzeptiven Verhaltensexperimenten und MEG-Experimenten wird die (phonologisch abstrakte) Dimension der Vokallänge im Deutschen untersucht, in ihrer Interaktion mit
dem Gespanntheitskontrast des Deutschen. Ingo Hertrich übersieht in Tübingen die
Durchführung der Experimente. Deren Design und Auswertung wird in Zusammenarbeit
mit Hubert Truckenbrodt entwickelt. Die Ergebnisse der ersten Verhaltensstudie liegen
vor und werden mit einer im Projekt neu entwickelten mathematischen Methode ausgewertet (Anpassung einer Arcus-Tangens-Funktion zur Modellierung der Trennschärfe bei
kategorialer Wahrnehmung). Das Papier ist in Arbeit. Die Ergebnisse der ersten MEG-Studie werden derzeit ausgewertet.
An integrated morphosemantics of agreement (AMOA)
In Zusammenarbeit mit der University of Connecticut
Projektleiter: PD Uli Sauerland PhD
Studentische Hilfskräfte: Liselotte Snijders (01. 05.–31. 07. 2010),
Sarah Waldmann (01. 11.–31. 12. 2010)
Das von der Alexander von Humboldt-Stiftung im Transcoop Programm geförderte Kooperationsprojekt AMOA unterstützt die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen
Jonathan Bobaljik von der University of Connecticut, Storrs (USA) und Uli Sauerland.
Thema des Projekts ist die Morphosemantik von Kongruenzmerkmalen. Das Projekt steht
in engem Zusammenhang zu weiteren von der NSF geförderten Projekten von J. Bobaljik.
Das AMOA-Projekt wurde Ende 2010 abgeschlossen. 2010 fanden zwei Austauschbesuche
statt: Im April waren Jonathan Bobaljik und Susanne Wurmbrand (U Connecticut) in Berlin; im September war Uli Sauerland in Storrs. Dabei wurde die Arbeit an einer Sonderausgabe der Zeitschrift Morphology abgeschlossen, die 2011 erscheint.
132 z a s
forschungsprojekte
Modalpartikeln und Satztypen im Sprachvergleich Deutsch-Ungarisch
In Zusammenarbeit mit RIL-HAS Budapest
Projektleiter/in: Dr. habil. Hans-Martin Gärtner (ZAS),
Dr. Beáta Gyuris (RIL-HAS, Budapest)
Dieses von der DFG und der ungarischen Wissenschaftsstiftung OTKA unterstützte Projekt untersucht Sprachen mit vergleichbarem Partikelinventar, aber unterschiedlicher
Satztypauszeichnung. Im Berichtsjahr fand das zweite Arbeitstreffen vom 18.–19. März
am Seminar für Englische Philologie der Universität Göttingen statt. Zu den Teilnehmern
siehe unter Veranstaltungen/Workshops und Konferenzen. In Vorbereitung befindet sich ein
Sonderband zur Projektthematik in den Acta Linguistica Hungarica.
Buchprojekt „Sprachen an Deutschlands Schulen“
Mitarbeiter/innen: Prof. Dr. Manfred Krifka, Dr. habil. Hans-Martin Gärtner,
Dr. habil. Natalia Gagarina, PD Dr. Barbara Stiebels, Prof. Hubert Truckenbrodt PhD,
Prof. Dr. Joanna Błaszczak (U Wrocław), Prof. Dr. Annette Lessmöllmann (U Darmstadt),
Prof. Dr. Rosemarie Tracy (U Mannheim).
Das Projekt erstellt ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer zum Kennenlernen und
zur didaktischen Nutzbarmachung der ca. 15 häufigsten an Deutschlands Schulen gesprochenen Sprachen. Zum Berichtszeitpunkt liegen Manuskripte vor zu den Sprachen
Albanisch, Arabisch & Hebräisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Japanisch & Koreanisch, Persisch & Kurdisch, Polnisch & Tschechisch, Russisch, Südslawisch,
Türkisch.
z a s 133
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Die Bibliothek des ZAS
bietet ihren Nutzern
Einzel- und Gruppenarbeitsplätze sowie
einen Platz für OnlineKatalogrecherchen
Bibliothek und Technik
Bibliothek
Leiterin: Irina Busse
Studentische Hilfskräfte: Valeria Aman
Die Bibliothek ist eine öffentliche Spezialbibliothek sowie eine Dienstleistungseinrichtung des ZAS. Im Berichtszeitraum wurden 180 Neuerwerbungen in den Bestand der Bibliothek aufgenommen. Hierzu werden gekaufte Literatur, Tauschschriften sowie Geschenke von Mitarbeitern und Gästen gerechnet. Damit erhöht sich der Bestand auf ca.
56.800 Medieneinheiten (Bücher, Zeitschriften, Serien, Dissertationen, CD-ROM etc.). 37
abonnierte Zeitschriften stehen den Mitarbeitern und interessierten Gästen aus der
ganzen Welt zur Verfügung. Davon sind zehn Zeitschriften online verfügbar.
Die im Jahr 2010 erschienenen ZAS-Papers in Linguistics wurden an die weltweit 52 bestehenden Tauschpartner verschickt. Ebenso wurden Exemplare im Rahmen des Schriftentauschs empfangen und in unseren Bestand integriert.
Die der Bibliothek von Prof. Koerner zur Verfügung gestellten Bücher wurden auch in
diesem Jahr katalogisiert. In der E. F. K. Koerner Library werden neben Heften der Historiographia Linguistica alle in SiHoLS- und CILT-Reihen erscheinenden Bände und Hefte der
Zeitschrift Diachronica aufbewahrt.
Der gesamte Bestand der Bibliothek ist in der Bibliotheksdatenbank unter folgender URL
recherchierbar: www.zas.gwz-berlin.de/bibliothek.html, Link Katalog.
In Zukunft soll ein elektronisches Bibliothekssystem realisiert werden, um die Bibliotheksnutzung weiter zu erleichtern.
134 z a s
bibliothek und technik
Technik
Das Jahr 2010 war das dritte Jahr unter der Trägerschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Landes Berlin. Unser im Jahr 2008 neu aufgebautes und
eingerichtetes Phonetik-Labor in der Schützenstr. 18 in Berlin-Mitte ist die tragende Säule
im Bereich der Experimentalphonetik.
Mit dem Labor, das von Jörg Dreyer betreut wird, stehen dem Phonetik/PhonologieBereich sehr gute Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in Forschung und Lehre in enger Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin, insbesondere Prof. Pompino-Marschall, dem Institut für Phonetik der LMU München, der TU Berlin, unserem
französischen Partnerinstitut GIPSA-Lab in Grenoble sowie der Universität Edinburgh
zur Verfügung.
Das Labor besteht aus einem reflexionsarmen und schallisolierten sowie elektromagnetisch abgeschirmten Aufnahme- und Experimentalraum von Studioqualität sowie
einem Auswerteraum mit drei Computerarbeitsplätzen.
Experimentalphonetische Forschungsgebiete in unserem Labor im Bereich Phonetik/
Phonologie sind:
–
–
–
–
–
–
Sprachakustische Analysen
Elektromagnetische Artikulografie
Intraoraler/nasaler Luftdruck und Luftstrom
Elektromagnetische Palatografie (EPG)
Laryngografie
seit 2010 neu:
Atemvolumenmessungen an Thorax und Abdomen
Mit dem 3D-Artikulographen AG 500 von Carstens Medizinelektronik (siehe Foto S. 136),
der im Sommer 2008 angeschafft wurde, bewältigten wir erfolgreich mathematisch-technische Problemstellungen, z. B. im Bereich Motor-control. Wir führten mit ihm weitere
Aufnahmen zur Erfassung der Zungen-, Lippen- und Kieferbewegungen durch. So wurden
im Rahmen einer Studie von Caterina Petrone und Susanne Fuchs mehrere Muttersprachler des Italienischen aufgezeichnet.
z a s 135
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Mit dem Anfang 2010 beschafften neuen
Inductotracesystem von Ambulatory Monitoring haben wir begonnen, Atemvolumenmessungen im Brust- und Bauchraum
(Thorax und Abdomen) durchzuführen
(siehe Foto S. 137). Hier sollen zukünftig
Aufnahmen parallel mit EPG-Messungen
durchgeführt werden.
Für intraorale Luftdruckmessungen
wurde ein spezielles System in unserem
Labor entwickelt. Es basiert auf einem ca.
Melanie Weirich im 3D-Artikulograph AG 500
13mm x 1,5mm kleinen Druckaufnehmer
der Fa. Endevco, der an das PC-quirer-Druckaufnahmesystem von Sciconrd elektronisch angepasst wurde. Die Druckaufnehmer (Sensoren) werden für die Experimente entweder direkt an den Gaumen angeklebt oder in
Verbindung mit EPG-Aufnahmen mittels eines kurzen elastischen Schlauchstückes am
künstlichen Gaumen befestigt. Somit kann eine intraorale Druckmessung gleichzeitig
mit EPG oder EMA kombiniert werden.
Die Arbeiten zur Aufnahme soziolinguistischer Interviews (Audio & Video) mit
Jugendlichen aus Wedding und Kreuzberg zum „Kiezdeutschen“ und „Berlinischen“, die
im Vorjahr begannen, wurden fortgesetzt (Stefanie Jannedy, Micaela Mertins). Dazu
wurde das Labor entsprechend genutzt. Des Weiteren wurde der reflexionsarme Raum für
Perzeptionstests genutzt (Stefanie Jannedy, Melanie Weirich, Jana Brunner).
Eine Vielzahl akustischer Aufnahmen und Vermessungen der Zahngeometrie zur Erforschung von Frikativen wurden für Susanne Fuchs durchgeführt.
Ebenso konnten Hubert Truckenbrodt und Caterina Petrone das Labor für ihre Studie
„Intonationsuntersuchungen im Deutschen“ für das Projekt Downstep zur akustischen
Aufzeichnung von Dialogen nutzen.
·
Marzena Zygis führte für die Analyse von Frikativen osteuropäischer Sprachen sowie
der phonetischen Realisierung von Morphemgrenzen umfangreiche Aufnahmen mit
Muttersprachlern aus diesen Ländern durch.
136 z a s
bibliothek und technik
Vielfältig technisch unterstützt wurden
auch die anderen ZAS- und Drittmittelprojekte des ZAS bei der Vorbereitung und
dem Testen des technischen Materials, u. a.
für mehrere Feldforschungsprojekte. So
wurden im Sommer umfangreiche technische Vorbereitungsarbeiten zum AmbrymProjekt von Manfred Krifka u. a. für Susanne Fuchs, Kilu von Prince und Soraya
Hosni geleistet. Kristina Riedel konnte
diese Technik für ihre Feldforschung in
Phil Hoole von der Ludwig-Maximilians-Universität
Tansania ebenso einsetzen. Der ProjektbeMünchen bei der Atemvolumenmessung mit dem
Inductotracesystem
reich „Spracherwerb“ (Nadja Kühn, Natalie
Topaj) nutzte das Labor zur Durchführung
einer Vielzahl akustischer Aufnahmen mit
jüngeren Kindern.
Entsprechend unseres Lehrauftrages wurden mehrfach Besichtigungen des Labors für
externe Einrichtungen durchgeführt, u. a. für Studierende der Medizinischen Akademie
Berlin unter der Leitung von Sabine Koppetsch und Mariam Hartinger sowie für die Romanistik an der HU Berlin für Prof. Kattenbusch und Dr. Tosquez. Studenten der Universität Szczecin unter Leitung von Dr. Jaworski erhielten ebenfalls Einblick in die Arbeit in
unserem Labor. Dabei wurden gleichzeitig akustische Aufnahmen zum Polnischen für
·
Marzena Zygis durchgeführt. Weitere Gäste unseres Phonetik-Labors im Jahr 2010 waren
Phil Hoole, Pascal Perrier, David Schlangen, Paola Rossi und Adriana Hanulikova sowie
Christfried Naumann.
Florian Glitzer vom LKA Berlin besuchte im Sommer unser Labor, um sich zum Stand
unserer Arbeiten und zum Thema „Spontansprache“ zu informieren.
Studierende aus verschiedenen von unseren Mitarbeitern (Bernd Pompino-Marschall,
Stefanie Jannedy, Melanie Weirich) geleiteten Seminaren an der HU Berlin konnten aufgrund der guten Laborausstattung eigenständig Sprachaufnahmen machen.
Auch haben wir unsere Expertise in Fragen der Filterung und Normalisierung von
Sprachdaten für das MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig/Berlin für
Regine Oberecker und Manuela Friedrich sowie für Ines Fiedler (HU Berlin, SFB 632) ein-
z a s 137
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
bringen können. Dr. Inge Münz-Koenen vom ZfL wurde bei der akustischen Aufbereitung
jahrzehntealter Sprachaufnahmen des Russischen Unterstützung gewährt.
In unserem Labor hatten wir im Jahr 2010 insgesamt ca. 250 Aufnahmen sowie 200
Perzeptionsexperimente; etwa 15 % der Experimente wurden von externen Einrichtungen wie Universitäten und Max-Planck-Instituten durchgeführt, denen wir unseren
reflexionsarmen Raum sowie Technik und Know-How zur Verfügung stellten.
Mit den Möglichkeiten unseres Phonetiklabors sind wir gegenüber allen Interessierten
für deren phonetisch/phonologische Fragen, Probleme und Experimente offen.
http://www.zas.gwz-berlin.de/phonetiklabor.html
138 z a s
v e r a n s ta lt u ng e n
Veranstaltungen und Gäste
Workshops und Konferenzen
Abschluss-Workshop
COST A33 „Let the children speak“ (Learning of Critical Language Skills
across 28 Languages)
22.–24. 01. 2010, London
Organisation: Heather van der Lely (U Harvard), Chloë Marshall (City U London),
Victoria Joffe (City U London) & Michael Thomas (Birkbeck, U London)
Arbeitsgruppe
Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate
05. 02. 2010, 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, Rom
Organisation: Kerstin Schwabe & André Meinunger (ZAS)
Vom ZAS finanzierte Vorträge:
Frey, Werner: Zur strukturellen Komplexität eingebetteter Sätze mit Hauptsatzeigen-
schaften
Stiebels, Barbara: Lexikalische Klassen V2-einbettender Prädikate
Konferenz
32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS)
24.–26. 02. 2010, Berlin
Organisation: HU Berlin & ZAS
z a s 139
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Die Sprecher auf der 32. DGfS-Jahrestagung:
Dan Everett, Dan Slobin, Masha Polinsky, Bernhard Hurch
Arbeitsgruppe
24.–26. 02. 2010, DGfS-Jahrestagung, HU Berlin
Organisation: Andreas Trotzke (U Freiburg), Uli Sauerland (U Stanford/ZAS),
Mathias Schenner & Rainer Ludwig (ZAS)
‚[…] von endlichen Mitteln einen unendlichen Gebrauch machen‘ – Recursion
as a central issue in recent linguistics
Workshop
Modalpartikeln und Satztypen im Sprachvergleich Deutsch-Ungarisch
18.–19. 03. 2010, U Göttingen
Organisation: Hans-Martin Gärtner (ZAS) & Beáta Gyuris (RIL-HAS, Budapest)
Axel, Katrin (U Göttingen): Satzadverbien im Deutschen: Offene Fragen bei einem scheint’s/scheints alten Thema
Gärtner, Hans-Martin (ZAS): Modulating Question Acts: The Case of Hungarian Particle ‚Vajon‘ II
Gyuris, Beáta (RIL-HAS, Budapest): Hungarian polar interrogatives with and without ‚-e‘
Kaufmann, Stefan (U Chicago): Discourse Particles and Formal Models of the Common Ground
Kiefer, Ferenc (RIL-HAS Budapest): The discourse particle ‚majd‘
Meibauer, Jörg (U Mainz): Non-restrictivity and ‚ja‘ selection
Péteri, Attila (ELTE Budapest): Die ungarische Aufforderungspartikel ‚hadd‘ im Kontrast: Grammatikalisierung, Semantik und Syntax
Schwager, Magdalena (U Göttingen): How Idiosyncratic is ‚Doch‘/‚DOCH‘ in Imperatives?
Vaskó, Ildikó (ELTE Budapest): Expectation markers in Hungarian: The case of ‚persze‘ II
Zimmermann, Malte (U Potsdam): German Modal Particles as Markers of Speaker/
Hearer-(A)Symmetries and their Interaction with Marked Sentence Types
140 z a s
v e r a n s ta lt u ng e n
Workshop
„Migration and societal Integration“ of the German-Israeli Research
Consortium
22.–24. 03. 2010, Berlin
Organisation: U Jena
Vom ZAS finanzierter Vortrag:
Gagarina, Natalia: Language acquisition as a window to social identity and acculturation among Russian language minority children in Germany and in Israel
Workshop
Positional phenomena in phonology and phonetics
13. 04. 2010, GLOW Colloquium, Wrocław
·
Organisation: Marzena Zygis, Stefanie Jannedy & Susanne Fuchs (ZAS)
Sommerschule
Cognitive and physical models of speech production, speech perception and
production-perception interaction
Part III: Planning and dynamics
27. 09.– 01. 10. 2010, Berlin
Organisation: Daniel Pape (IEETA/U Aveiro), Pascal Perrier (GIPSA Lab),
Susanne Fuchs & Melanie Weirich (ZAS)
Cisek, Paul (U Montréal): Integrated neural mechanisms of decision-making and
sensorimotor planning
Dominey, Peter (Stem-cell and Brain Resarch Institute, Lyon): Coordination of speech and action in human-robot cooperation
Hallé, Pierre (Laboratoire de Psychologie Expérimentale, Boulogne-Billancourt):
Global and detailed speech representations in early language acquisition
Krivokapic, Jelena (U Yale): Prosodic planning in speech production
Nguyen, Noël (Laboratoire Parole et Langage, Aix en Provence): The dynamical approach to speech perception: From fine phonetic detail to abstract phonological categories
z a s 141
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Perrier, Pascal (GIPSA Lab, Grenoble): Gestures planning integrating dynamical
constraints and related issues in speech motor control
Pouplier, Marianne (Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung, München): Gestural models of speech production planning
Ridouane, Rachid (Laboratoire de Phonétique et Phonologie, Paris): Phonological units underlying speech production: Acoustic or articulatory goals?
Wheeldon, Linda (U Birmingham): Producing spoken sentences: The scope of incremental planning
Konferenz
Sentence types, sentence moods, and illocutionary forces – International
Conference in honor of Manfred Bierwisch
04.–06. 11. 2010, ZAS Berlin
Organisation: Hans-Martin Gärtner, Manfred Krifka & Manfred Bierwisch
Asher, Nicholas (U Toulouse): Big Speech Acts: Complex Constituents in Discourse Structure
Bayer, Josef & Hans-Georg Obenauer (U Konstanz & CNRS Paris): On the (In-)Dependence of Interpretation from Syntax – Evidence from ‚Special Questions‘
Bierwisch, Manfred (HU Berlin): Why Speech Acts aren’t that special
Cohen, Ariel (U Ben-Gurion): Epistemic Modals as Speech Act Modifiers
Gärtner, Hans-Martin (ZAS): Diachronic Perspectives on Sentence Types: Some Remarks and a Case Study
Ginzburg, Jonathan (U Paris 7): Speech Act Embedding and Clarificational Interaction
Harnish, Robert M. (U Arizona): Mood, Force, and Inference
König, Ekkehard & Peter Siemund (FU Berlin/U Freiburg & U Hamburg): Functional Distinctions in the Grammar of Sentence Types across Languages
Krifka, Manfred (HU Berlin/ZAS): Speech Acts: Not truth-conditional, but part of
semantics
Levinson, Stephen (MPI Nijmegen): Speech Acts in Action (and Interaction)
Recanati, François (Institut Jean-Nicod Paris): Content, Mood, and Force
Reis, Marga (U Tübingen): Echo-Wh-Questions Revisited
142 z a s
v e r a n s ta lt u ng e n
Wunderlich, Dieter (U Düsseldorf/ZAS Berlin): 80 Years with Manfred Bierwisch –
On Literal Meaning, Parsimony and the Semantics of Mood
Zaefferer, Dietmar (U München): ‚Is this a question, and if yes, what’s the answer?‘ Performativity as Holophoricity
Zeshan, Ulrike (U Preston): The Typology of Interrogatives in Sign Languages
Zimmermann, Ilse (U Potsdam): Where are the Worlds?
Workshop
Formal approaches to Creole studies II
08.– 09. 11. 2010, ZAS Berlin
Organisation: Tonjes Veenstra (ZAS) & Marleen van de Vate (U Tromsø)
Aboh, Enoch (U Amsterdam): From bareness to barness: Some notes on nominal phrases in Gungbe and Haitian Creole
Alleesaib, Muhsina (U Paris 8): A study of the multifunctional item ban in Mauritian
Baptista, Marlyse & Miki Obata (U Michigan & U Mie, Japan): Complementizer Alternation in Creole Languages: New Evidence for Spec-Head Agreement
Bhatt, Parth (U Toronto): Syllable structure in Portuguese based Creoles of Africa
Bobyleva, Ekaterina (U Amsterdam): Variable plural marking and the lexical semantics of (creole) nominal expressions
Hagemeijer, Tjerk & Nelia Alexandre (U Lissabon): PP-extraction in Wh-constructions: Cape Verdean Creole, Santome, and beyond
Harwood, William (U Gent): Case Syncretism in Jamaican English
Henri, Fabiola & Olivier Bonami (U Mauritius & U Paris-Sorbonne/IUF/LLF): Assessing empirically the inflectional complexity of Mauritian Creole
Kihm, Alain (U Paris 7): Portuguese and Creole Portuguese inflectional morphologies:
an in-depth comparison
Lumsden, John (UQAM Montréal): Creoles, cognition and cognitive science
Pratas, Fernanda (U Nova de Lisboa): ‚Pode‘, ‚debe‘ and ‚kre‘: some Capeverdean modals are more equal than others
Rivera, Yolanda (U Puerto Rico): Resolution of Constraint Conflict and the Emergence of Feature-Value Agreement in Creoles
z a s 143
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Smith, Norval (U Amsterdam): Accounting for split nasal allophony in Saramaccan
Vate, Marleen van de (CASTL Tromsø): Counterfactuality in Saramaccan
Zribi-Hertz, Anne & Jean-Louis Loïc (U Paris 8): ‚L(a)‘ and ‚lé‘ in the Matinikè DP: towards
a syntactic analysis
Workshop
Vague Quantities and Vague Quantifiers (VQ2)
08.– 09. 12. 2010, ZAS Berlin
Organisation: Uli Sauerland (ZAS), Stephanie Solt (ZAS) &
Chris Fermüller (TU Wien)
Bååth, Rasmus, Uli Sauerland & Sverker Sikström (U Lund & ZAS): Quantifier use in English and German: an online study
Bale, Alan (U Concordia): Precision, vagueness, scales and the Back-Down Phenomenon
Bonnay, Denis (U Paris Ouest): Vagueness at all orders
Cintula, Petr (Akademie der Wissenschaften, Prag): On Hajek’s fuzzy quantifiers
‚probably‘ and ‚many‘
Cummins, Chris (U Cambridge): Modelling the pragmatic effects of approximation
Dellunde, Pilar (UAB): Model theory for fuzzy predicate languages
Fermüller, Chris (TU Wien): Is there a role for fuzzy logic in linguistics?
Fernández, Raquel (ILLC Amsterdam): Common ground and granularity of referring expressions
Halberda, Justin (U Johns Hopkins): Approximate numbers and the meaning of ‚most‘
Klamer, Marian & Antoinette Schapper (U Leiden): Numbers and vague quantification in Alor Pantar languages: some initial observations
Novák, Vilém (U Ostrava): On the theory of intermediate quantifiers
Palmovi´c, Marijan & Gordana Hržica (U Zagreb): Color terms and quantities: an
experimental account
Pfeifer, Niki, Giuseppe Sanfilippo & Angelo Gilio (LMU München, U Palermo & U Rom): Coherent probabilistic quantification, existential import and Aristotelian syllogistics
Roschger, Christoph (TU Wien): Contextual models of vagueness and vague quantifiers
Solt, Stephanie (ZAS): Some cases of vague quantity
144 z a s
v e r a n s ta lt u ng e n
Spychalska, Maria (U Utrecht): Reasoning with vague quantifiers
Szymanik, Jakub (U Stockholm): Complexity of quantifier processing
Workshop
Tandem workshop on optimality in language and geometric approaches to cognition
11.12.2010–13.12.2010, ZAS Berlin
Organisation: Anton Benz (ZAS), Reinhard Blutner (U Amsterdam), Manfred Krifka
(ZAS/HU Berlin), Peter beim Graben (HU Berlin), Nicolas Stindt (HU, DAAD)
Atmannspacher, Harald (IGPP Freiburg): The Necker-Zeno model
Benz, Anton & Alexandra Strekalova (ZAS): Conceptual spaces for matching and
representing preferences
Bouma, Gerlof & Ruben van de Vijver (U Potsdam): Pluralization in German: a challenge for frequency-based learning
Blutner, Reinhard (U Amsterdam): Geometric models of meaning and compositionality
Evert, Stefan (U Osnabrück): Some mathematical insights into distributional semantic models
Frank, Stefan (UCL): The dynamics of incremental sentence comprehension: A situation
space model
Gärdenfors, Peter & Massimo Warglien (U Lund): Using conceptual spaces to model actions and events
Graben, Peter beim (HU Berlin): Stable heteroclinic sequences as a paradigm for dynamic psycholinguistics
Hendriks, Petra (U Groningen): Online processing of bidirectional optimization
Hogeweg, Lotte (U Nijmegen): Optimality Theoretic Lexical Semantics
Kiebel, Stefan (MPI Leipzig): A hierarchy of time-scales and the brain
Krifka, Manfred (HU/ZAS Berlin): An optimality-theoretic treatment of the hedonic
implicatures of taste and smell
Legendre, Geraldine & Paul Smolensky (U Baltimore): Modeling comprehension of personal pronouns: Bidirectional vs. Unidirectional Optimization in adults & children
Mizraji, Eduardo (U Montevideo): Modeling the cognitive spatio-temporal operations using associative memories and multiplicative contexts
z a s 145
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Smets, Sonja (U Groningen): Dynamic conditionals as a unifying setting for information change: From quantum logic to dynamic belief revision
Smolensky, Paul (U Baltimore): Embedding OT grammars in neural networks: Discrete and gradient effects in production
Smolensky, Paul (U Baltimore): Embedding the discrete within the continuous: Processing implications of tensor product representations for linguistic production
Swart, Henriette de (U Utrecht): Telicity features of bare nominals
Zeevat, Henk (U Amsterdam): Parity and Automatic Self-Monitoring
Wissenschaftliche Vorträge (von Auswärtigen)
Popescu, Vladimir (U Avignon): Can agents learn new linguistic constructions via delocutive derivation?, 11. 01. 2010
Gaeta, Livio (U Napoli Federico II): Die Unsichtbare Hand der Grammatikalisierung: Ersatzinfinitiv im Deutschen und das Präfix ‚ge-‘, 18. 01. 2010
Vinckel-Roisin, Helene (U Paris-Sorbonne): Textstrukturierende Funktionen des Nachfeldes in Pressetexten, 21. 01. 2010
Umbach, Carla (U Osnabrück): Another additive particle under stress: German additive ‚noch‘, 25. 01. 2010
Nolda, Andreas (HU Berlin): Morphological and syntactic conversion in German, 04. 02. 2010
Zweig, Eytan (U York): Distributivity asymmetries and the argument for events, 15. 02. 2010
Vicente, Luis (U Potsdam): A hybrid theory of Right Node Raising, 18. 02. 2010
Shaer, Benjamin (U Carleton): The last antecedent rule, orphans, and the pragmatics of legal interpretation, 22. 02. 2010
Kaiaty, Mohamed (U Tübingen): Über sog. ‚ergänzende wenn-Sätze‘ im Deutschen und Verbzweit-Sätze nach Präferenzprädikaten, 11. 03. 2010
Heck, Fabian (U Leipzig): Kategorien, Rekursion und bloße Phrasenstruktur, 11. 03. 2010
Sternefeld, Wolfgang (U Tübingen): Zur Verarbeitung von einfachen Sätzen mit
2 Quantoren, 29. 03. 2010
146 z a s
v e r a n s ta lt u ng e n
Jessen, Anna (HU Berlin): Anaphorische Resolution und ihre Verarbeitung im
tageszeitlichen Verlauf. Personalpronomen und Demonstrativpronomen im
Vergleich, 15. 04. 2010
D’Imperio, Mariapaola (U Provence): Local and global phrasing cues to information structure in Italian and French, 16. 04. 2010
Kaufmann, Stefan (U Northwestern/U Göttingen): Modal interpretations of temporal expressions, 19. 04. 2010
Kügler, Frank & Susanne Genzel (U Potsdam): Akan tone in sentence perspective –
information structure and downstep, 30. 04. 2010
Champollion, Lucas (U Pennsylvania): The common core of distributivity, aspect, and
measurement, 03. 05. 2010
Brandt, Silke & Eileen Graf (MPI Leipzig): Form und Funktion von Relativsätzen im Spracherwerb & Informationsstrukturelle Untersuchungen zur Objektauslassung in transitiven und ditransitiven Sätzen, 20. 05. 2010
Meyer, Roland (U Regensburg): Diachronic change in the C-system of relatives and complement clauses in North Slavic languages, 21. 05. 2010
Skopeteas, Stavros (U Potsdam/U Tübingen): Morphological marking of p-phrasing: enclitics in Yucatec Maya, 25. 05. 2010
Gunlogson, Christine (U Rochester): Predicates of experience, 28. 05. 2010
Szendröi, Kriszta (HAS/UCL): Exhaustive focus is an answer, 31. 05. 2010
Büring, Daniel & Hubert Truckenbrodt (UCLA & ZAS): Eine Korrespondenztheorie der
Syntax-Phonologie-Schnittstelle, 01. 06. 2010
Schlenker, Philippe (Institut Nicod, Ecole Normale Supérieure): Pronouns in Sign Language (ASL and LSF), 07. 06. 2010
Speyer, Augustin (U Marburg): Aspekte der Vorfeldbesetzung im Deutschen, 10. 06. 2010
Irmer, Mathias (U Leipzig): Two types of bridging anaphora, 11. 06. 2010
Hinterhölzl, Roland (HU Berlin/U Venedig): A relation-based alternative to Dabert and
Huniel, 24. 06. 2010
Jónsson, Sigurður (HI Reykjavik): Icelandic speech errors as linguistic evidence,
24. 06. 2010
Max, Ingolf (U Leipzig): Implikaturensensitive Konnektorenlogik, 12. 07. 2010
Gülzow, Insa (ZAS): Establishing discourse referents: German indefinite noun phrases in young children’s narratives, 15. 07. 2010
z a s 147
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Büring, Daniel (UCLA): Wer bin ich, und wenn ja, wer noch? Exhaustivität in Clefts, 16. 07. 2010
Nolda, Andreas (HU Berlin): Zur Wortbildung der Kardinalia im Deutschen, 20. 09. 2010
Roberts, Craige (U Ohio State): only Part II: Projective Meaning, 11. 10. 2010
van der Ham, Sabine (U Groningen): The influence of discourse coherence in the on-line interpretation of disjoint pronouns in adults and children, 14.10.2010
Hamlaoui, Fatima & Emmanuel-Moselly Makasso (LPP Paris/U Frankfurt & LPP Paris):
Word order variation in Bàsàa wh-questions and answers, 19.10.2010
Grosu, Alexander (U Tel Aviv): Internally-Headed Relatives (IHRs) in Japanese/Korean: The syntax-semantics-pragmatics division of labor, 25. 10. 2010
Šimík, Radek (U Potsdam): Consequences of existence: A unified analysis of modal existential wh-constructions and purpose clauses, 15. 11. 2010
Adani, Flavia (U Potsdam): Investigating complex syntax in the first years of life: the case of relative clauses, 18. 11. 2010
Lumsden, John (UQAM): The binary structure of fusional inflection, 19. 11. 2010
Bale, Alan (Concordia U): Competition, scales and number marking, 06. 12. 2010
Graf, Thomas (UCLA): Optimality conditions could care less about optimality, 10.12. 2010
von Stechow, Arnim (U Tübingen): Definite and indefinite tense, 13. 12. 2010
Andonova, Elena (U Bremen): Frames of reference in dialogue and context, 16. 12. 2010
148 z a s
gastwissenschaftler
Gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Daniel Büring
Daniel Pape
University of California, Los Angeles
Institute of Electronics and Telematics
Engineering of Aveiro, Portugal
University of Avignon
Harvard University
National Center of Scientific Research, Paris
Royal Museum for Central Africa, Belgien
01. 07. 09–31. 07. 2010
04. 01.–29. 01. 2010
University of Verona
Leiden University
University of Essex
University of California, Berkeley
Universität Wien
Universität Graz
Illinois State University
Harvard University
University of Avignon
Universität Tübingen
Universität Leipzig
Universität Hamburg
Çukurova University, Adana/Turkey
Leiden University
Universität Tübingen
Universität Hamburg
University of Connecticut
University of Connecticut
Universität Stuttgart
Hanyang University, Seoul
University of Iceland, Reykjavik
University of Provence
Universität Göttingen
LPP, Paris
University of Lille
LPP, Paris
18. 02.–23. 02. 2010
18. 02.–23. 02. 2010
18. 02.–23. 02. 2010
21. 02.–28. 02. 2010
23. 02.–25. 02. 2010
23. 02.–27. 02. 2010
23. 02.–28. 02. 2010
24. 02.–28. 02. 2010
10. 03.–16. 03. 2010
11. 03. 2010
11. 03. 2010
19. 03. 2010
22. 03.–26. 03. 2010
22. 03.–26. 03. 2010
24. 03.–29. 03. 2010
12. 04. 2010
07. 04.–13. 04. 2010
07. 04.–13. 04. 2010
12. 04.–16. 04. 2010
12. 04.–16. 04. 2010
13. 04.–31. 07. 2010
15. 04.–18. 04. 2010
19. 04. 2010
22. 04.–23.04. 2010
22. 04.–23.04. 2010
22. 04.–23.04. 2010
Vladimir Popescu
Beste Kamali
Hans-Georg Obenauer
Guenever Johanna
van der Wal
Gaetano Fiorin
Linda Badan
Nancy Kula
Dan Slobin
Tecumseh Fitch
Bernhard Hurch
Daniel Everett
Maria Polinsky
Vladimir Popescu
Mohamed Kaiaty
Fabian Heck
Marija Lazar
Freyza Türkay
Lisa Cheng
Wolfgang Sternefeld
Inga Steinwand
Jonathan Bobaljik
Susanne Wurmbrand
Grzegorz Dogil
Taehong Cho
Sigurður Jónsson
Mariapaola D’Imperio
Stefan Kaufmann
Annie Rialland
Cédric Patin
Martial Embanga
Aborobongui
09. 01–16. 01. 2010
13. 01.–09. 04. 2010
08. 02.–13. 02. 2010
15. 02.–19. 02. 2010
z a s 149
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Sophie Manus
Lucas Champollion
Eileen Graf
Silke Brandt
Roland Meyer
Chris Cummins
Marc Brunelle
Augustin Speyer
Matthias Irmer
Tom Roeper
Ingolf Max
Insa Gülzow
Joanna Błasczcak
Julia Puzanova
Lumière University Lyon 2
University of Pennsylvania
University of Manchester & MPI/EVA Leipzig
MPI/EVA Leipzig
Universität Regensburg
University of Cambridge
University of Ottawa
Philipps-Universität Marburg
Universität Leipzig
University of Massachusetts Amherst
Universität Leipzig
Achse e. V., DRK Kliniken Westend, Berlin
University of Wrocław
Herzen State Pedagogical University,
St. Petersburg
Herzen State Pedagogical University,
St. Petersburg
University of the New Sorbonne, Paris
University of the New Sorbonne, Paris
Yale University, New Haven
University of Strasbourg
Haskins Laboratories, New Haven
Haskins Laboratories, New Haven
University of Provence
LMU München
University of Birmingham
University of Montréal
University of Groningen
LMU München
LPP, Paris
Tel Aviv University
Stem-cell & Brain Research Institute,
Bron Cedex/France
University of Quebec, Montréal
Universität Tübingen
Universität Konstanz
National Center of Scientific Research, Paris
Univerity of Arizona
22. 04.–23. 04. 2010
03. 05. 2010
20. 05. 2010
20. 05. 2010
21. 05. 2010
31. 05.–04. 06. 2010
01. 06.–05. 06. 2010
09. 06.–11. 06. 2010
10. 06.–11. 06. 2010
15. 06.–25. 06. 2010
12. 07. 2010
15. 07. 2010
15. 07.–14. 09. 2010
21.08.–29. 08. 2010
Ekaterina Abrosova
Rachid Ridouane
Pierre Hallé
Jelena Krivokapic
Rudolph Sock
Douglas H. Whalen
Mark Tiede
..
Noe l Nguyen
Marianne Pouplier
Linda Wheeldon
Paul Cisek
Sabine van der Ham
Philip Hoole
Annie Rialland
Alexander Grosu
Peter F. Dominey
John S. Lumsden
Marga Reis
Josef Bayer
Hans-Georg Obenauer
Robert Harnish
150 z a s
21.08.–29. 08. 2010
26. 09.–29. 09. 2010
26. 09.–29. 09. 2010
26. 09.–01. 10. 2010
26. 09.–01. 10. 2010
26. 09.–01. 10. 2010
26. 09.–01. 10. 2010
26. 09.–01. 10. 2010
27. 09.–01. 10. 2010
27. 09.–01. 10. 2010
28. 09.–03. 10. 2010
14. 10. 2010
14. 10.–15. 10. 2010
18. 10.–23. 10. 2010
18. 10.–07. 11. 2010
28. 10.–29. 10. 2010
01. 11.–22. 11. 2010
03. 11.–06. 11. 2010
03. 11.–07. 11. 2010
03. 11.–07. 11. 2010
03. 11.–07. 11. 2010
gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Ariel Cohen
Francois Recanati
Jonathan Ginzburg
Norval Smith
Peter Siemund
Ulrike Zeshan
Ilse Zimmermann
Stephen Levinson
Ekkehard König
Dietmar Zaefferer
Nicolas Asher
Flavia Adani
Peter Pagin
Sam Alxatib
Chris Cummins
Marijan Palmovic
Armin von Stechow
Thomas Graf
Sonja Smets
Eduardo Mizraij
Harald Atmanspacher
Ben-Gurion University of the Negev
Institut Jean Nicod, Paris
Paris Diderot University
University of Amsterdam
Universität Hamburg
University of Central Lancashire, UK
Universität Potsdam
MPI for Psycholinguistics, Nijmegen
Freiburg Institute for Advanced Studies
LMU München
Paul Sabatier University, Toulouse
Universität Potsdam
Stockholm University
MIT, Cambridge
University of Cambridge
University of Zagreb
Eberhard Karls Universität Tübingen
University of California, Los Angeles
University of Groningen
University of Montevideo, Uruguay
Institut für Grenzgebiete der Psychologie
und Psychohygiene, Freiburg
University College London
University of Amsterdam
Johns Hopkins University, Baltimore
Johns Hopkins University, Baltimore
Universität Osnabrück
MPI/CBS Leipzig
Lund University
St. Petersburg State Pediatric Medical Academy
Universität Bremen
03. 11.–07. 11. 2010
03. 11.–07. 11. 2010
03. 11.–07. 11. 2010
03. 11.–07. 11. 2010
04. 11.–05. 11. 2010
04. 11.–06. 11. 2010
04. 11.–06. 11. 2010
04. 11.–06. 11. 2010
04. 11.–06. 11. 2010
04. 11.–06. 11. 2010
04. 11.–06. 11. 2010
18. 11. 2010
06. 12.–07. 12. 2010
06. 12.–10. 12. 2010
06. 12.–10. 12. 2010
06. 12.–10. 12. 2010
07. 12.–14. 12. 2010
09. 12.–13. 12. 2010
09. 12.–13. 12. 2010
10. 12.–13. 12. 2010
10. 12.–13. 12. 2010
Stefan Frank
Henk Zeevat
Geraldine Legendre
Paul Smolensky
Stefan Evert
Stefan Kiebel
Peter Gärdenfors
Alexander Kornev
Elena Andonova
10. 12.–13. 12. 2010
10. 12.–13. 12. 2010
10. 12.–14. 12. 2010
10. 12.–14. 12. 2010
11. 12.–12. 12. 2010
11. 12.–13. 12.2010
11. 12.–13. 12. 2010
13. 12.–17. 12. 2010
16. 12. 2010
z a s 151
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Publikationen und Vorträge
Veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten
Benz, Anton
Implicatures and the recognition of speaker intentions in a game theoretic model.
In Luis A. Pérez Miranda & Aitor Izagirre Madariaga (eds.), Advances in cognitive
science: learning, evolution, and social action. Proceedings of the ILCLI international
workshop on cognitive science, IWCogSc-10, 15–34. Bilbao: University of the Basque
Country Press.
Optimal completion and implicatures of complex sentences: a game theoretic approach.
In Eric McCready (ed.), Proceedings of the Seventh Workshop of Logic and Engineering of
Natural Language Semantics, (LENLS7), 41–55. Tokyo: JSAI.
mit Fabienne Salfner. Beobachtungen zum Zusammenhang zwischen skalaren Implikaturen und Diskursstruktur. In Bettina Bock (ed.), Aspekte der Sprachwissenschaft:
Linguistik-Tage Jena, 167–176. Hamburg: Verlag Dr. Kovač.
Bittner, Dagmar
Die deutsche Klammerstruktur: Epiphänomen der syntaktischen Realisierung von
Assertion und Thema-Rhema-Gliederung. In Dagmar Bittner & Livio Gaeta (eds.),
Kodierungstechniken im Wandel: Das Zusammenspiel von Analytik und Synthese im
Gegenwartsdeutschen, 223–247. Berlin: Mouton de Gruyter.
Er versteht nichts. : Der versteht nichts. Wo ist der Unterschied? Und wie kommen
Kinder drauf? In Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin e. V. (ed.),
GWZ Berlin, Bericht über das Forschungsjahr 2009, 73–-86. Berlin: GWZ Berlin.
Pronomen: Fallstudie zum Erwerb von Textstrukturierungsfähigkeiten im ungestörten
Spracherwerb und bei SSES. L.O.G.O.S. INTERDISZIPLINÄR 5. 346–357.
mit Julia Siegmüller, Christina Kauschke & Susanne van Minnen. Test zum Satzverstehen
von Kindern (TSVK). München: Elsevier.
z a s 153
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Brunner, Jana
Phonological length of number marking morphemes in the framework of typological
markedness. In Susanne Fuchs, Philip Hoole, Christine Mooshammer & Marzena
·
Zygis (eds.), Between the Regular and the Particular in Speech and Language, 5–28.
Frankfurt am Main: Peter Lang.
mit Phil Hoole, Frank H. Guenther & Joseph S. Perkell. Dependency of compensatory
strategies on the shape of the vocal tract during speech perturbed with an artificial
palate. URL: http://asa.aip.org
Downing, Laura J.
Accent in African Languages. In Rob W. N. Goedemans, Harry G. van der Hulst & Ellen A.
van Zanten (eds.), Word Prosodic Systems in the Languages of the World, 381–427. Berlin:
Mouton de Gruyter.
Opacity is a matter of representation: Shimakonde vowel harmony and vowel reduction.
In Melanie Weirich & Stefanie Jannedy (eds.), Papers from the Linguistics Laboratory.
(ZAS Papers in Linguistics 52). 159–191.
An Edge-based approach to the alignment of syntactic phases and prosodic phrases.
In Nigel Vincent & Louise Mycock (eds.), Transactions of the Philological Society 109,
Special issue on the Phonology-Syntax Interface. 1–18.
Frey, Werner
A-movement and conventional implicatures: About the grammatical encoding of
emphasis in German. Lingua 120.6. 1416–1435.
Fuchs, Susanne
mit Martine Toda. Do differences in male versus female /s/ reflect biological or
·
sociophonetic factors? In Susanne Fuchs, Martine Toda & Marzena Zygis (eds.),
Turbulent Sounds. An Interdisciplinary Guide, 281–302. Berlin: Mouton de Gruyter.
mit Jelena Krivokapic & Stefanie Jannedy. Prosodic boundaries in German: Final
lengthening in spontaneous speech. Journal of the Acoustical Society of America 127.
1851.
·
mit Martine Toda & Marzena Zygis. Preface. In Susanne Fuchs, Martine Toda & Marzena
·
Zygis (eds.), Turbulent Sounds. An Interdisciplinary Guide, v-ix. Berlin: Mouton de
Gruyter.
mit Melanie Weirich, Christian Kroos, Natalie Fecher, Daniel Pape & Sabine Koppetsch.
Time for a shave? Does facial hair interfere with visual speech intelligibility? Annals
of Improbable Research 16(1). 6–8.
mit Daniel Pape, Pascal Perrier & Sonja Kandel. Les trajectoires formantiques respectant
les lois de la physique contribuent-elles à une meilleure perception de la parole?.
URL: http://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00531551
154 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
mit Silke Hamann. Retroflexion of voiced stops: Data from Dhao, Thulung, Afar and
German. Language and Speech 53(2). 1–36.
siehe auch Stefanie Jannedy
Gagarina, Natalia
siehe Annegret Klassert
Gärtner, Hans-Martin
mit Jens Michaelis. On modeling the distribution of declarative V2-clauses: the case of
disjunction. In Sebastian Bab & Klaus Robering (eds.), Judgements and Propositions,
11–25. Berlin: Logos Verlag.
mit Jens Michaelis. On the treatment of multiple-wh-interrogatives in Minimalist
Grammars. In Thomas Hanneforth & Gisbert Fanselow (eds.), Language and Logos.
Studies in Theoretical and Computational Linguistics, 339–366. Berlin: Akademie Verlag.
Gorishneva, Elena
‚One’: Between numeral, indefinite marker and intensifier. In Anju Saxena & Åke Viberg
(eds.), Multilingualism. Proceedings of the 23rd Scandinavian Conference of Linguistics.
(Acta Universitatis Upsaliensis 8), 37–50. Uppsala: Uppsala Universitet.
Grimm, Scott
An Empirical View on Raising to Subject. In Melanie Weirich & Stefanie Jannedy (eds.).
Papers from the Linguistics Laboratory. (ZAS Papers in Linguistics 52). 83–109.
Jacob, Peggy
On the obligatoriness of focus marking: Evidence from Tar B’arma. In Ines Fiedler &
Anne Schwarz (eds.), The Expression of Information Structure : A Documentation of its
Diversity across Africa, 141–166. Amsterdam: John Benjamins.
Jannedy, Stefanie
mit Susanne Fuchs & Melanie Weirich. Articulation beyond the usual: Evaluating the
fastest German speaker under laboratory conditions. In Susanne Fuchs, Phil Hoole,
·
Christine Mooshammer & Marzena Zygis (eds.), Between the Regular and the Particular
in Speech and Language, 205–234. Frankfurt am Main: Peter Lang.
mit Jennifer Hay & Norma Mendoza-Denton. Oprah and /ay/: Lexical frequency, referee
design & style. In Miriam Meyerhoff & Erik Schleef (eds.), The Routledge Sociolinguistic
Reader, 53–58. London: Routledge.
mit Melanie Weirich, Jana Brunner & Micaela Mertins. Perceptual evidence for allophonic
variation of the palatal fricative /ç/ in spontaneous Berlin German. Journal of the
Acoustical Society of America 128. 2458.
z a s 155
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
The usages and meanings of ‚so’, in spontaneous Berlin Kiezdeutsch. In Melanie Weirich
& Stefanie Jannedy (eds.). Papers from the Linguistics Laboratory. (ZAS Papers in Linguistics 52). 43–61.
siehe auch Susanne Fuchs
Klassert, Annegret
mit Natalia Gagarina. Der Einfluss des elterlichen Inputs auf die Sprachentwicklung
bilingualer Kinder: Evidenz aus russischsprachigen Migrantenfamilien in Berlin.
Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 4. 413–425.
Krifka, Manfred
A note on the asymmetry in the hedonic implicatures of olfactory and gustatory terms.
·
In Susanne Fuchs, Phil Hoole, Christine Mooshammer & Marzena Zygis (eds.),
Between the Regular and the Particular in Speech and Language, 235–245. Frankfurt am
Main: Peter Lang.
How to interpret „expletive“ negation under ‚bevor‘ in German. In Thomas Hanneforth
& Gisbert Fanselow (eds.), Language and Logos. Studies in Theoretical and Computational
Linguistics, 214–236. Berlin: Akademie Verlag.
Kuehnast, Milena
Processing negative imperatives in Bulgarian – Evidence from normal, aphasic and child
language. U Potsdam Dissertation.
URL: http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2010/4582/
Mayr, Clemens
On the necessity of phi-features: The case of Bavarian subject extraction. In Phoevos
Panagiotidis (ed.), The Complementizer Phase: Subjects and wh-dependencies, 117–142.
Oxford: Oxford University Press.
Meinunger, André
mit Frank Burchert, Judith Heide & Antje Lorenz. The influence of morphological
structure on the processing of German prefixed verbs. In Alexander Onysko & Sascha
Michel (eds.), Word Formation from Cognitive Perspective (Trends in Linguistics),
369–392. Berlin: Mouton de Gruyter.
[Rez.]: Markus Denkler et al. (eds.) (2008), Frischwärts und unkaputtbar. Sprachverfall
oder Sprachwandel im Deutschen. Münster: Aschendorff. Zeitschrift für Rezensionen
zur germanistischen Sprachwissenschaft. 44–52.
Petrone, Caterina
At the interface between phonetics and pragmatics: Non local F0 effects on the perception of
Cosenza Italian tunes. Proceedings of the 5th International Conference of Speech Prosody. 1–4.
156 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Pompino-Marschall, Bernd
·
mit Marzena Zygis. Glottal marking of vowel-initial words in German. In Melanie
Weirich & Stefanie Jannedy (eds.). Papers from the Linguistics Laboratory. (ZAS Papers
in Linguistics 52). 1–17.
Riedel, Kristina
Relative clauses in Haya. In Laura J. Downing, Annie Rialland, Jean-Marc Beltzung,
Sophie Manus, Cédric Patin & Kristina Riedel (eds.), Papers from the Workshop on Bantu
Relative Clauses (ZAS Papers in Linguistics 53). 211–225.
Salfner, Fabienne
siehe Anton Benz
Sauerland, Uli
Embedded implicatures and experimental constraints: A reply to Geurts & Pouscoulous
and Chemla. Semantics and Pragmatics 3.2. 1–13.
Experimental evidence for complex syntax in Pirahã.
URL: http://ling.auf.net/lingBuzz/001095
Schenner, Mathias
Evidentials in complex sentences: Foundational issues and data from German and
Turkish. In Tyler Peterson & Uli Sauerland (eds.), Evidence from Evidentials, 183–220.
Vancouver: University of British Columbia.
Embedded evidentials in German. In Gabriele Diewald & Elena Smirnova (eds.),
Linguistic Realization of Evidentiality in European Languages, 157–185. Berlin: Mouton
de Gruyter.
Solt, Stephanie
Much support and more. In Maria Aloni, Harold Bastiaanse, Tikitu de Jager & Katrin
Schulz (eds.), Amsterdam Colloquium 2009, LNAI 6042, 446–455. Berlin: Springer
Verlag.
Varieties of „most“. In E. McCready (ed.), Proceedings of the Seventh International Workshop
of Logic and Engineering of Natural Language Semantics (LENLS7), 125–135. Tokyo: JSAI.
Stiebels, Barbara
Inhärente Kontrollprädikate im Deutschen. Linguistische Berichte 224. 391–440.
Truckenbrodt, Hubert
mit Johanna Steinberg & Thomas Jacobsen. Activation and application of an obligatory
phonotactic constraint in German during automatic speech processing is revealed by
human event-related potentials. International Journal of Psychophysiology 77. 13–20.
z a s 157
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
mit Johanna Steinberg & Thomas Jacobsen. Preattentive phonotactic processing as
indexed by the mismatch negativity. Journal of Cognitive Neuroscience 22. 2174–2185.
Syntax-phonology interface. In Patrick C. Hogan (ed.), The Cambridge Encyclopedia of the
Language Sciences, 841–842. Cambridge: Cambridge University Press.
mit Isabell Darcy. Object clauses, movement, and phrasal stress. In Nomi Erteschik-Shir
& Lisa Rochman (eds.), The Sound Patterns of Syntax, 189–216. Oxford: Oxford
University Press.
Weirich, Melanie
Die attraktive Stimme: Vocal Stereotypes. Eine phonetische Analyse anhand akustischer und
auditiver Parameter. Saarbrücken: Verlag Dr. Müller.
Articulatory and acoustic inter-speaker variability in the production of vowels.
In Melanie Weirich & Stefanie Jannedy (eds.). Papers from the Linguistics Laboratory.
(ZAS Papers in Linguistics 52). 19–42.
siehe auch Susanne Fuchs und Stefanie Jannedy
Winkler, Ralf
Influence of smoking on the accuracy of age estimations from voice. In Susanne Fuchs,
·
Phil Hoole, Christine Mooshammer & Marzena Zygis (eds.), Between the Regular and
the Particular in Speech and Language, 77–96. Frankfurt am Main: Peter Lang.
mit Gunter Uhlmann & Gerd Schneider. Maschinelle Klassifikation von Artikulationsbewegungen im Rahmen einer visuellen Artikulationsschulung für gehörlose und
schwerhörige Kinder. In Hansjörg Mixdorff (ed.), Electronic Speech Signal Processing
2010, 48–55. Dresden: TUDpress.
·
Zygis, Marzena
mit Tracy Alan Hall. An overview of the phonology of obstruents. In Susanne Fuchs,
·
Martine Toda & Marzena Zygis (eds.), Turbulent Sounds. An Interdisciplinary Guide,
1–37. Berlin: Mouton de Gruyter.
Typology of consonantal insertions. In Melanie Weirich & Stefanie Jannedy (eds.), Papers
from the Linguistics Laboratory. (ZAS Papers in Linguistics 52). 111–140.
On changes in Slavic sibilant systems and their perceptual motivation. In Daniel
Recasens, Fernando Sánchez Miret & Kenneth J. Wireback (eds.), Experimental
Phonetics and Sound Change, 115–138. München: Lincom.
mit Jaye Padgett. A perceptual study of Polish sibilants, and its implications for historical
sound change. Journal of Phonetics 38.2. 207–226.
mit Daniel Recasens & Aina Espinosa. The role of position in testing the acoustic
equivalence hypothesis of velar softening for aspirated stops. In Susanne Fuchs,
·
Christine Mooshammer, Phil Hoole & Marzena Zygis (eds.), Between the Regular and
the Particular in Speech and Language, 125–143. Frankfurt am Main: Peter Lang.
siehe auch Bernd Pompino-Marschall und Susanne Fuchs
158 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Herausgebertätigkeit
Benz, Anton
mit Peter Kühnlein & Candace L. Sidner. Constraints in Discourse 2 (Pragmatics and
Beyond, New Series 194). Amsterdam: John Benjamins.
Bittner, Dagmar
mit Livio Gaeta. Kodierungstechniken im Wandel: Das Zusammenspiel von Analytik und
Synthese im Gegenwartsdeutschen (Linguistik – Impulse und Tendenzen (LIT)). Berlin:
Mouton de Gruyter.
Downing, Laura J.
mit Annie Rialland, Jean-Marc Beltzung, Sophie Manus, Cédric Patin & Kristina Riedel.
Papers from the Workshop on Bantu Relative Clauses (ZAS Papers in Linguistics 53).
Berlin: ZAS.
Fuchs, Susanne
·
mit Martine Toda & Marzena Zygis. Turbulent Sounds. An Interdisciplinary Guide (Interface
Explorations). Berlin: Mouton de Gruyter.
·
mit Philip Hoole, Christine Mooshammer & Marzena Zygis. Between the Regular and the
Particular in Speech and Language. Frankfurt am Main: Peter Lang.
Jannedy, Stefanie
siehe Melanie Weirich
Riedel, Kristina
siehe Laura J. Downing
Sauerland, Uli
mit Tyler Peterson. Evidence from Evidentials (University of British Columbia Working
Papers in Linguistics). Vancouver: UBC Working Papers in Linguistics.
Weirich, Melanie
mit Stefanie Jannedy. Papers from the Linguistics Laboratory. (ZAS Papers in Linguistics 52).
Berlin: ZAS.
·
Zygis, Marzena
siehe Susanne Fuchs
z a s 159
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Vorträge und Poster
Benz, Anton
Implicatures and the recognition of speaker intentions in a game theoretic model.
ILCLI international workshop on cognitive science, IWCogSc-10, U del País Vasco,
Donostia-San Sebastian, 10.–12. 02. 2010
Tutorial on games and pragmatics I/II. ILCLI international workshop on cognitive
science, IWCogSc-10, U del País Vasco, Donostia-San Sebastian, 10.–12. 02. 2010
How much reasoning about each other do we need for conversation? The 11th Szklarska
Pore˛ ba Workshop, Szklarska Pore˛ ba (PL), 11.–14. 03. 2010
mit Alexandra Strekalova. Matching and Representing Preferences. The 11th Szklarska
Pore˛ ba Workshop, Szklarska Pore˛ ba (PL), 11.–14. 03. 2010
Implicature and natural information. Talk for USCKI Incognito Study Group, HU Berlin,
23. 04. 2010
Ergativity and the object-oriented representation of verb meaning. Workshop on verbal
semantics, State and University Library, Aarhus, 01. 10. 2010
Optimal completion and implicatures of complex sentences: a game theoretic approach.
Workshop of Logic and Engineering of Natural Language Semantics, Lenls 7, Campus
Innovation Centre, Tokyo, 18.–20. 11. 2010
mit Alexandra Strekalova. Conceptual spaces for matching and representing
preferences. Tandem Workshop on Optimality in Language and Geometric
Approaches to Cognition, ZAS Berlin, 11.–13. 12. 2010
Bittner, Dagmar
mit Bettina Fürst & Wolfgang U. Dressler. Comprehension and production of tense
forms in Berlin and Austrian German. Poster, Final Conference of COST Action A33:
Let the children speak: Learning of critical language skills across 25 languages,
London, 22.–24. 01. 2010
Irregularität und Paradigmatizität in der deutschen Pluralbildung. 4. Tagung Deutsche
Sprachwissenschaft in Italien, Rom, 04.–06. 02. 2010
The role of topic in the acquisition of pronominal anaphors in German. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010
Pronominale Anaphern in der dialogischen Spontanproduktion eines SLI Kindes. Poster,
6. Interdisziplinäre Tagung über Sprachentwicklungsstörungen (ISES 6), Rostock,
11.–13. 03. 2010
Finiteness and Tense: What is behind the difficulties in agreement marking? Poster,
6th International Conference on Language Acquisition (CIAL), Barcelona,
08.–09. 10. 2010
160 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Brunner, Jana
mit Satrajit Ghosh, Phil Hoole, Melanie Matthies, Mark Tiede & Joseph Perkell.
Relationship between auditory acuity and the use of motor equivalent strategies.
Conference on Speech Motor Control, Savannah, Georgia, USA, 01.–5. 03. 2010
mit Phil Hoole, Frank Guenther & Joseph Perkell. Dependency of compensatory
strategies on the shape of the vocal tract during speech perturbed with an artificial
palate. Meeting of the Acoustical Society of America, Baltimore, Maryland, USA,
19.–23. 04. 2010
mit Phil Hoole, Frank Guenther & Joseph Perkell. Dependence of compensatory
strategies on the shape of the vocal tract during speech perturbed with an artificial
palate. Summer school on cognitive and physical models of speech production,
perception and production-perception interaction III, Berlin, 27. 09.–01. 10. 2010
mit Satrajit Ghosh, Phil Hoole, Melanie Matthies, Mark Tiede & Joseph Perkell. Relation
between speaker auditory acuity and the use of motor equivalence in production of
the sibilant /S/. Summer school on cognitive and physical models of speech production, perception and production-perception interaction III, Berlin,
27. 09.–01. 10. 2010
siehe auch Stefanie Jannedy
Czypionka, Anna
Different effects of object animacy on the processing of „more or less“ transitive verbs.
Poster, Konferenz Linguistic Evidence 2010, SFB 833, U Tübingen, 11.–13. 02. 2010
mit Katharina Spalek, Isabell Wartenburger & Manfred Krifka. Different effects of object
animacy on the processing of „more or less“ transitive verbs. Poster, Berlin School of
Mind and Brain, HU Berlin, 06. 05. 2010
The interplay of animacy and verb class in representation building. Doktorandentag
2010, Institut für Linguistik, HU Berlin, 13. 10. 2010
Downing, Laura J.
mit Al Mtenje. The prosody of relative clauses in Chichewa. Workshop on Relative
Clauses in Bantu Languages, LAM, Paris, 08.–09. 01. 2010
A morphological motivation for minimality and other templates. U Paris 8, Séminaire de
l’UMR 7023, 08. 03. 2010
Phonology-Syntax edge-alignment is relative. 18th Manchester Phonology Meeting,
U Manchester, 20.–22. 05. 2010
mit Bernd Pompino-Marschall. Focus Phrasing and Emphasis Phrasing in Chichewa.
Conference on African Languages and Linguistics (CALL) 40, U Leiden,
23.–25. 08. 2010
mit Bernd Pompino-Marschall. Does Focus Really Condition Phonological Phrasing in
Chichewa? Poster, TIE4 (Tone and Intonation in Europe 4), U Stockholm,
09.–11. 09. 2010
z a s 161
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
mit Maarten Mous. Challenges of Cushitic reduplication for Generalized Template
Theory. BAALL’s First Conference on Afro-Asiatic Grammar, Paris, 25.–27. 11. 2010
mit Lisa Cheng. Spell out domains don’t define prosodic domains. Workshop on
Morphosyntax-Phonology Interface Theories, U Leiden, 08. 12. 2010
Frey, Werner
Zur strukturellen Komplexität eingebetteter Sätze mit Hauptsatzeigenschaften.
4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, Rom, 04.–06. 02. 2010
About the syntactic integration of root-like adverbial clauses in German. Conference:
On Clause-Typing and Main Clause Phenomena, U Gent, 29. 09.–01. 10. 2010
Einige Bemerkungen zu Korrelat-Konstruktionen im Deutschen. U Leipzig, 14. 12. 2010.
Fuchs, Susanne
mit Jelena Krivokapic & Stefanie Jannedy. Prosodic boundaries in German: Final
lengthening in spontaneous speech. Poster, 159th ASA meeting/NOISE-CON,
Baltimore (USA), 19.–23. 04. 2010
mit Leonardo Lancia. Cross recurrence analysis of speech signals. Poster, School of
Advanced Studies in Speech Dynamics, São Paulo (BR), 07.–11. 06. 2010
mit Laura Koenig. Intraoral pressure and electropalatographic measures at voicing
offsets and onsets in obstruents and obstruent sequences of German. International
Conference on Voice Physiology and Biomechanics, U Wisconsin-Madison (USA),
06.–08. 07. 2010
mit Blake Rodgers. Voicing contrast in American English and German: An intraoral
pressure and acoustic study. International Conference on Voice Physiology and
Biomechanics, U Wisconsin-Madison, 06.–08. 07. 2010
mit Pascal Perrier. Methods in speech production (Electropalatography and aerodynamic
measures). Methods in speech production, MPI Leipzig, 31. 10. 2010
mit Caterina Petrone & Jelena Krivokapic. Is the length of a sentence pre-planned?
Evidence from breathing control, pause and f0. Third Summerschool on Cognitive
and physical models of speech production, perception and perception-production
interaction, Berlin, 27. 09.–01. 10. 2010
siehe auch Caterina Petrone
Gärtner, Hans-Martin
SAI and NPI-Licensing: The case of optatives. U Tübingen, 18. 01. 2010
Strange loops. Phrase-Linking grammar meets Kaynean pronominalization. U Leipzig,
29. 01. 2010
Do Hungarian ‚vajon‘-interrogatives encode reflective question acts? Modalpartikeln und
Satztypen im Sprachvergleich Deutsch-Ungarisch II, U Göttingen, 19. 03. 2010
mit Jens Michaelis. In Defense of Generalized Wh-Clustering. 46th Meeting of the
Chicago Linguistic Society, U Chicago, 08.–10. 04. 2010
162 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Reflektive Fragehandlungen und ungarische ‘Vajon’-Interrogative. SPSW 2010,
U Göttingen, 29. 05. 2010
Diachronic perspectives on sentence types: Some remarks and a case study. International
Conference on Sentence Types, Sentence Moods, and Illocutionary Forces,
ZAS & BBAW, 05. 11. 2010
Gagarina, Natalia
mit Katja Abrosova, Darinka Andjelcovi´c, Gordana Hržica, Dorota Kiebzak-Mandera,
Katerina Konstantzou, Melita Kovacevic, Jelena Kuvac-Kraljevi´c & Maja Savi´c.
Production and comprehension of aspectual distinctions in Slavic languages and
Greek. Poster, COST Action A33 Final conference: Let the children speak: Learning of
Critical Language Skills across 25 Languages, London, 22.–24. 01. 2010
mit Nathalie Topaj. The impact of information status on referential choice: narratives of
Russian-German bilinguals. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010
mit Steffi Hogan. Mehrsprachigkeit in Berliner Kitas als Aufgabe der Sprachförderung.
Fortbildungsveranstaltung der DGfS: ‚Mehr Reflexion über Sprache vor und in der
Schule‘, HU Berlin, 23. 02. 2010
Language acquisition as a window to social identity and acculturation among Russian
language minority children in Germany and in Israel. Consortium Outcomes
Workshop ‚Migration and Societal Integration‘, Berlin, 22.–23. 03. 2010
Upotreblenie referencial‘nyh sredstv v rasskazah dvujazychnyh detej (anafora). Chtenija
pamjati Ju.A. Pupynina ‚Sistemnye svjazi v grammatike i tekste‘, Institute of Linguistic
Research, Russian Academy of Sciences, St. Petersburg, 30. 04. 2010
mit Nathalie Topaj. Assessement of narratives. Friendly Resources for Playful Therapy
(FREPY), Tallinn, 13.–15. 05. 2010
Discourse-cohesive devices in bilingual children in Berlin and Sprachstand Russisch.
SFB 538 ‚Mehrsprachigkeit‘, U Hamburg, 17. 06. 2010
Crosslinguistic narrative studies on discourse coherence. COST ISO804 ‚Language
Impairment in a Multilingual Society: Linguistic Patterns and the Road to
Assessment‘, Newcastle, 26.–28. 06. 2010
Bilingual first language acquisition of Russian: development and loss of morphological
and syntactical features. Workshop SFB 538: ‚Incomplete Acquisition and language
attrition in bilingual settings‘, U Hamburg, 09.–10. 07. 2010
Parallelism as an anaphora resolution cue in Russian. JungSlav-Treffen, HU Berlin,
16.–18. 09. 2010
mit Annegret Klassert & Nathalie Topaj. Syntax-morphology interface in the narratives:
monolingual and bilingual acquisition of Russian. Multilingual Individuals and
Multilingual Societies (MIMS), U Hamburg, 06.–08. 10. 2010
z a s 163
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
mit Sharon Armon-Lotem & Joel Walters. Sociodemographic factors and language
exposure on linguistic performance in early sequential bilinguals with L1 Russian
and L2 German/Hebrew. Multilingual Individuals and Multilingual Societies (MIMS),
U Hamburg, 06.–08. 10. 2010
How to measure discourse coherence. COST ISO84 Conference ‚Language Impairment
in a Multilingual Society: Linguistic Patterns and the Road to Assessment‘, Larnaca
(CY), 27.–29. 10. 2010
mit Angeliek van Hout, Wolfgang Dressler et al. Learning to understand aspect across
languages. Boston University Conference on Language Development (BUCLD),
U Boston, 05.–07. 11. 2010
Jannedy, Stefanie
Distributional and Durational Properties of ‘so’ in Berlin Kiezdeutsch. Cologne
International Workshop on Prosody, U Köln, 02.–03.07.2010
mit Melanie Weirich, Jana Brunner & Micaela Mertins. Perceptual evidence for
allophonic variation of the palatal fricative /ç/ in spontaneous Berlin German. Poster,
Acoustical Society of America, Cancún, Mexico, 15.–19.11.2010
siehe auch Susanne Fuchs
Je˛ drzejowski, Łukasz
Zur epistemischen und evidenziellen Selbstbezüglichkeit. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, AG 9: Modalität und Evidenzialität im Deutschen, Sapienza
U, Rom, 04.–06. 02. 010
Polish mie´c (‚to have‘) as an evidential marker and its interplays with hearsay adverbs
jakoby (‚allegedly‘), podobno (‚apparently‘), rzekomo (‚reputedly‘). 43rd SLE Meeting, U
Vilnius, 02.–05. 09. 2010
Zur epistemischen Infinitheitslücke aus diachroner und typologischer Sicht.
Conference: History and Typology of Language Systems, U Zielonogórski (PL),
07.–10. 10. 2010
Klassert, Annegret
mit Natalia Gagarina. Impact of the language use at home and outside home on
bilingual language acquisition: Evidence from German Russian migrant families in
Berlin. DGFS-Jahrestagung, AG ‚The Impact of Internal and External Factors in Child
Second Language Acquisition‘, HU Berlin, 24.–26. 02. 2010
siehe auch Natalia Gagarina
Krifka, Manfred
How to interpret „expletive“ negation under ‚before‘ in German. Beyond ‚any‘ and ‚ever‘
– Challenging theories about NPI licensing, U Göttingen, 21. 01. 2011
164 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Embedding speech acts. U Utrecht, 12. 03. 2010
„Expletive“ Negation unter ‚bevor‘. U Frankfurt/M., 15. 03. 2010
Speech acts: not truth-conditional, but part of semantics. Conference on Sentence Types,
Sentence Moods, and Illocutionary Forces, ZAS / Berlin-Brandenburgische Akademie
der Wissenschaften, 04.–06. 11. 2010
mit Ariel Cohen. Superlative quantifiers as meta speech acts. Conference Formal
Semantics and Pragmatics: Discourse, Contexts, and Models, U Riga, 19.–21. 11. 2010
An optimality-theoretic treatment of the hedonic implicatures of taste and smell.
Tandem Workshop on Optimality in Language and Geometric Approaches to
Cognition, ZAS, 11.–13. 12. 2010
mit Kilu von Prince & Soraya Hosni. Die Sprachen von Ambrym, Vanuatu: Einblicke in
ein linguistisches Dokumentationsprojekt. HU Berlin, 16. 12. 2010
siehe auch Anna Czypionka
Kühn, Nadja
Word order and information structure in German language acquisition. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010
mit Robin Hörnig & Barbara Höhle. Word order and information structure in German
language acquisition. Poster, 6th International Conference on Language Acquisition
(CIAL 2010), Barcelona, 08.–10. 09. 2010
Kuehnast, Milena
mit Thomas Roeper. Acquisition of anaphoric topic-shift in contrastive contexts –
evidence from Bulgarian. DGfS-Jahrestagung, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010
mit Thomas Roeper. Adversative sentences as a window on the acquisition of anaphoric
contrast in Bulgarian. 6th International Conference on Language Acquisition (CIAL),
Barcelona, 08.–10. 09. 2010
Leusen, Noor van
The Challenge of Argumentative Discourse: integrating revision updates in incremental
text grammar. Workshop ‚Journées Sémantique et Modélisation‘, INRIA Nancy,
25.–26. 03. 2010
Ludwig, Rainer
Redewiedergabe in Matses/Matses Speech Reports. Doktorandentag 2010 am Institut für
deutsche Sprache und Linguistik, HU Berlin, 13. 10. 2010
Mayr, Clemens
Resetting alternatives: Focus on bound pronouns. GLOW 33, Wrocław, 14.–16. 04. 2010
Resetting alternatives: Focus on bound pronouns. SALT 20, Vancouver, 29. 04.–01. 05. 2010
Generalizing scope economy. U Tübingen, 10. 05. 2010
z a s 165
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Interventionseffekte in deutschen wh-Fragen und Alternativdomänen. HU Berlin,
05. 07. 2010
Intervention effects in German wh-questions: Incompatible existential presuppostions
and exhaustified true answers. U Potsdam, 19. 10. 2010
Intervention effects in German wh-questions: Incompatible existential presuppostions
and exhaustified true answers. ZAS, 26. 10. 2010
Domain alternatives cause intervention effects in German wh-questions. Workshop on
alternative-based semantics, Nantes, 29.–30. 10. 2010
Interventionseffekte in wh-Fragen als das Resultat von falschen Alternativen.
U Frankfurt, 16. 12. 2010
Meinunger, André
Zum Verhältnis von Sprachkritik und Sprachwissenschaft. Vortragsreihe der
Gesellschaft für Deutsche Sprache, Hochschule Görlitz/Zittau, 05. 05. 2010
About Verb Second in Germanic and Mood selection in Romance. 6th International
Contrastive Linguistics Conference (ICLC6), FU Berlin, 30. 09.–02. 10. 2010
Petrone, Caterina
At the interface between phonetics and pragmatics: Non local F0 effects on the
perception of Cosenza Italian tunes. Shape, Scaling, and Alignment of F0 Events,
5th International Conference of Speech Prosody, Chicago, 11.–14. 05. 2010
mit Mariapaola D’Imperio, Susanne Fuchs & Leonardo Lancia. What can prosodic
constituency and prominence tell us about the pi-gesture scope? Poster, Laboratory
Phonology, Albuquerque, U New Mexico, 08.–10. 07. 2010
mit Susanne Fuchs & Jelena Krivokapic. Is the length of a sentence pre-planned?
Evidence from breathing control, intraoral pressure and pitch. Poster, International
Summer School on Multimodal Approaches in Neuroscience, MPI, Leipzig,
19.–21. 07. 2010
mit Mariapaola D’Imperio, Susanne Fuchs & Leonardo Lancia. Prosodic constituency
and boundary scope in Italian: An articulatory and acoustic study. Poster,
4th Conference on Tone and Intonation in Europe (TIE 4), U Stockholm,
09.–11. 09. 2010
siehe auch Hubert Truckenbrodt
Pompino-Marschall, Bernd
·
mit Marzena Zygis. On glottalization in German. Pozna´n Linguistic Meeting (PLM 41),
Gniezno/U Pozna´n, 23.–26. 09. 2010
·
mit Marzena Zygis. On glottalization in German. International Summerschool
Cognitive and Physical Models of Speech Production, Speech Perception and
Production-Perception Interaction, Berlin, 27.09.–01.10.2010
siehe auch Laura J. Downing
166 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Riedel, Kristina
Relative clauses in Haya. Workshop on Relative Clauses in Bantu Languages, LAM, Paris,
08.–09. 01. 2010
The position of temporal adverbials and morphosyntactic variation in Fipa.
Linguistisches Kolloquium, HU Berlin, 11. 05. 2010
Object marking and right-dislocation. U Cape Town, 03. 08. 2010
The augment in Haya. Bantu, Chinese, Romance Nouns and Noun Phrases – Network
Final Conference, U Leiden, 27.–29. 10. 2010
Sauerland, Uli
mit Heather van der Lely, Fabrizio Arosio, Larisa Avram, Ineta Dabasinskiene, Wolfgang
Dressler, Ioana Dumitrache, Bettina Fürst, Teresa Guasti, Anja Hubert, Jurate Ruzaite,
Anca Sevcenco & Kazuko Yatsushiro. Cross-linguistic Adaptation of the Grammar
and Phonological Screening (GAPS) Test. Let the children speak: Learning of Critical
Language skills across 25 languages – Final Conference of COST Action A33, London,
UK, 22.–24. 01. 2010
mit Heather van der Lely, Fabrizio Arosio, Larisa Avram, Ineta Dabasinskiene, Wolfgang
Dressler, Bettina Fürst, Teresa Guasti, Jurate Ruzaite & Kazuko Yatsushiro. Crosslinguistic Adaptation of the Grammar and Phonology Screening (GAPS) Test. Let the
Children Speak, Poster Session, Birkbeck College, London, 22.–24. 01. 2010
mit Stephanie Solt. Who uses round numbers? 2nd VAAG Workshop, Dubrovnik,
27.–30. 04. 2010
mit Chris Cummins & Stephanie Solt. A constraint-based approach to the meaning and
use of quantified expressions. EURO-XPRAG Workshop, Leuven, 09.–11. 06. 2010
Current Work on Implicatures: An Overview. Session on Implicatures, Santa Chiara
College, U Siena, 21.–24. 06. 2010
Quantity and Quality. Session on Implicatures, Santa Chiara College, U Siena,
21.–24. 06. 2010
Quality and Quantity. Semantics Research Group, U Tokyo, Komaba I Campus,
16. 07. 2010
Positions or Properties: Memory Access and Binding Configurations. Peculiar Binding
Configurations, U Stuttgart, 24.–25. 09. 2010
Schenner, Mathias
mit Jakob Maché. ‚Someone help me!‘ – On the status of quantified NPs in directive
speech acts. Workshop ‚Vocative!‘, U Bamberg, 10.–11. 12. 2010
Schwabe, Kerstin
mit André Meinunger. Einführung: AG Syntax und Semantik satzeinbettender Prädikate
im Deutschen. 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, U Roma I,
04.–06. 02. 2010
z a s 167
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
mit Robert Fittler. Conditionals as indirect complements. DGfS-Jahrestagung,
AG ‚Subordination: diachron und dialektal‘, HU Berlin, 23.–26. 02. 2010
mit Robert Fittler. Semantische Lizensierungsbedingungen für weiterführende
‚wenn‘-Sätze. Semantik und Pragmatik im Südwesten 2, Göttingen, 28.–29. 05. 2010
Sode, Frank
German present subjunctive and the expression of the speaker’s attitude. LF Reading
Group, MIT, Cambridge (MA), 22. 09. 2010
Solt, Stephanie
On the expression of proportion: Most and more than half. 84th Annual Meeting of the
Linguistic Society of America, Baltimore (USA), 07. 01. 2010
Some puzzles about Q-adjectives, contrasts and cumulative readings. Osnabrück
Semantics Circle, U Osnabrück, 10. 02. 2010
mit Nicole Gotzner. Expensive, not expensive or cheap? An experimental investigation
of vague predicates. 11th Szklarska Pore˛ ba Workshop, Szklarska Pore˛ ba (PL),
11.–15. 03. 2010
Vagueness in quantity. MiDiSoVa Workshop, Amsterdam, 26.–28. 03. 2010
mit Nicole Gotzner. An experimental investigation of vague predicates. 2nd VAAG
Workshop, Dubrovnik, 27.–30. 04. 2010
How many most’s? Sinn und Bedeutung 15, Saarbrücken, 09.–11. 09. 2010
The semantics of quantity adjectives. Nanzan Linguistics Colloquium, U Nanzan, Japan,
13. 11. 2010
Varieties of most. Logic and Engineering of Natural Language Semantics 7 (LENLS7),
Campus Innovation Center, Tokyo, 18.–19. 11. 2010
siehe auch Uli Sauerland
Stiebels, Barbara
Lexikalische Klassen V2-einbettender Prädikate. Workshop ‚Syntax und Semantik
satzeinbettender Prädikate‘, 4. Tagung Deutsche Sprachwissenschaft in Italien, Rom,
05. 02. 2010
Reevaluating position classes (templates). Workshop on Theoretical Morphology 5,
Wittenberg, 25.–26. 06. 2010
Zur Angemessenheit von morphologischen Positionsklassen. ZAS, 28. 10. 2010.
Control structures, controllees and the role of GFs. Workshop ‚The fine structure of
grammatical relations‘, U Leipzig, 10.–11. 12. 2010
Strekalova, Alexandra
siehe Anton Benz
168 z a s
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Topaj, Nathalie
FREPY project: developing cross-linguistic multi-functional materials for language
support, ZAS Berlin, 16. 09. 2010
siehe auch Natalia Gagarina
Truckenbrodt, Hubert
Prosodic phonology and VP-shells in German. Workshop ‚Case at the interfaces of
grammar‘, U Konstanz, 04.–05. 02. 2010
mit Daniel Büring. A theory of syntax-phonology correspondence. ZAS Berlin,
01. 06. 2010
Focus in interrogatives. The Fourth Workshop on Prosody, Syntax, and Information
Structure, U of Delaware, 17.–18. 09. 2010
Wh is F: prosody and semantics. MIT Kolloquium, 24. 09. 2010
mit Daniel Büring. A theory of syntax-phonology correspondence. U Mass Amherst,
27. 09. 2010
Wh is F: prosody and semantics. New York U, 01. 10. 2010
mit Thomas Jacobsen. Pre-attentive phonotactic processing. Jahrestreffen des SPP 1234,
LMU München, 19. 11. 2010
mit Ingo Hertrich & Fabian Tomaschek. Behavioral and neural correlates of vowel length
in German. Jahrestreffen des SPP 1234, LMU München, 20. 11. 2010
mit Isabell Wartenburger, Barbara Höhle, Julia Holzgrefe & Caterina Petrone.
Development of prosodic competence. Jahrestreffen des SPP 1234, LMU München,
20. 11. 2010
Veenstra, Tonjes
Grammatical integration and complex predicates. U Paris-Diderot, Paris 7, 25. 03. 2010
Surinamese creoles and the lexicon-syntax interface. Workshop on Surinamese Creoles:
A comparative syntactic approach to the historical development of the creole
languages of Suriname, Ohio State U, 29. 05. 2010
On the structure of IT-clefts. U Leipzig, 18. 06. 2010
How to merge your complex predicates: evidence from Mauritian Creole. Les grammaires
créoles en synchronie et diachronie, U d’Orléans, 25. 06. 2010
mit Jenneke van der Wal. Searching for the Bantu diaspora: long and short verb forms in
Mauritian Creole and Mozambican Bantu languages. Colloquium on African
Languages and Linguistics, U Leiden, 23.–25. 08. 2010
mit Jenneke van der Wal. The long and short of verbal forms in Bantu and Mauritian
Creole. Poster, 6th International Contrastive Linguistics Conference, FU Berlin,
30. 09.–02. 10. 2010
z a s 169
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Weirich, Melanie
Articulatory and Acoustic Inter-Speaker Variability in Sibilants: An Investigation of
Twins’ Speech. Laboratoire de Phonétique et Phonologie, Paris, 29. 01. 2010
Acoustic and articulatory inter-speaker variability in twins’ speech production: The
impact of biomechanics and environmental factors. Poster, Motor Speech Conference, Savannah, GA (USA), 04.–07. 03. 2010
Perzeptuelle Evaluation & akustische Analyse der auditiven Ähnlichkeit von ein- und
zweieiigen Zwillingen. Doktorandentag des Instituts für deutsche Sprache und
Linguistik, HU Berlin, 13. 10. 2010
Untersuchung zur auditiven Ähnlichkeit von ein- und zweieiigen Zwillingen: Ein
Perzeptionstest. Poster, Phonetik und Phonologie 6, U Frankfurt/M., 15.–16. 10. 2010
siehe auch Stefanie Jannedy
Winkler, Ralf
Classification of articulatory movements in the context of computer-based speech
training systems. 21. Konferenz für Elektronische Sprachsignalverarbeitung (ESSV),
Beuth Hochschule für Technik, Berlin, 08.–10. 09. 2010
A model of optimal speech production planning integrating dynamical constraints to
achieve appropriate articulatory timing. Summerschool on Cognitive and Physical
Models of Speech Production, Speech Perception and Production-Perception
Interaction; Part III: Planning and Dynamics, Berlin, 27. 09.–01. 10. 2010
Yatsushiro, Kazuko
Short and long passives in 5 year olds: cross linguistic perspective. Let the children
speak: Learning of critical language skills across 25 languages – final conference of
Cost Action A33, London, 22.–24. 01. 2010
mit Fabrizio Arosio & Matteo Forgiarini. Case and agreement in German children
comprehension of relative clauses. Poster, Let the children speak: Learning of critical
language skills across 25 languages – final conference of Cost Action A33, London,
22.–24. 01. 2010
siehe auch Uli Sauerland
·
Zygis, Marzena
Experimental methods in phonology: A critical overview. U Szczecin, 05. 05.2 010
Universal properties of contrast dispersion and their phonetic realisation. Pozna´n
Linguistic Meeting (PLM 41), Gniezno/U Pozna´n, 23.–26. 09. 2010
mit Jaye Padgett. The role of contrast in sibilant inventories. Conference on ‚Phonetic
universals‘, Leipzig/MPI, 29.–30. 10. 2010
siehe auch Bernd Pompino-Marschall
170 z a s
l e h rv e r a n s ta lt u ng e n
Lehrveranstaltungen
Dozent/in
Anton Benz
Titel der Lehrveranstaltung
> HS Einführung in die Pragmatik
Hochschule
U DuisburgEssen
> S Textstruktur und Argumentation
dito
> HS Theorien kommunizierter Bedeutung dito
> HS Spieltheoretische Pragmatik
dito
> Game Theoretic Pragmatics
ESSLLI,
Kopenhagen
> HS Synkretismen und Unterspezifikation TU Berlin
Dagmar Bittner
in der Morphologie des Deutschen
> S Structure of Modern English I:
Laura J. Downing &
FU Berlin
Caterina Petrone
Information Structure in English
> HS Ausgewählte Phänomene der
Werner Frey
U Leipzig
deutschen Satzgrammatik
> S Grammatische Prozesse im Russischen U Hamburg
Gagarina, Natalia
der Gegenwart
> S Verbal Aspekt und sein Erwerb aus
U Hamburg
typologischer Sicht
Hans-Martin Gärtner & > Evidentiality
DGfS/CNRS
Zlatka Guentcheva
Leipzig
Stefanie Jannedy
HU Berlin
> S Levels of Linguistic Analysis
Stefanie Jannedy &
HU Berlin
> S Soziolinguistische Datenanalyse
Melanie Weirich
Kristina Riedel
HU Berlin
> Ü Bantusyntax
Fabienne Salfner &
HU Berlin
> GK Linguistik
Stefan Hinterwimmer
Mathias Schenner
HU Berlin
> GK Semantik
Barbara Stiebels
U Potsdam
> HS Typologie der Satzeinbettung
> Lexical categories and their morphology DGfS/CNRS
Leipzig
Hubert Truckenbrodt > GK Semantik
HU Berlin
Tonjes Veenstra
> S Discourse Organisation in Varieties of HU Berlin
English
Ralf Winkler
TU Berlin
> S Einführung in die experimentelle
Phonetik
> HS Grundlagen und Anwendungen der TU Berlin
Sprachsynthese
Semester
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
09. –20. 08.
2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
16. 08.–
27. 08. 10
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
15. 08.–
04. 09. 10
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
z a s 171
zentrum für allgemeine sprachwissenschaft
Dozent/in
Kazuko Yatsushiro
·
Marzena Zygis
Anton Benz
Anton Benz &
Frank Sode
Dagmar Bittner
Werner Frey
Milena Kuehnast
André Meinunger
Bernd PompinoMarschall
Kilu von Prince
Ulrich Sauerland
Kerstin Schwabe
Barbara Stiebels
Nathalie Topaj
Kazuko Yatsushiro
172 z a s
Titel der Lehrveranstaltung
Hochschule
Semester
> VL Semantics and Pragmatics
> S Levels of Linguistic Analysis II
> Ü Experimentelle Ansätze in der
Phonologie
> S Spieltheoretische Pragmatik
> S Lexikalische Semantik
FU Berlin
FU Berlin
HU Berlin
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
HU Berlin
HU Berlin
WS 10/11
WS 10/11
> Ü Sprachwissenschaftliche Arbeitstechniken
> S Einführung in die Sprachbeschreibung
> S Ausgewählte Probleme der deutschen
Satzgrammatik
> S Modelle grammatischer Beschreibung
> S Umgangssprachliches Deutsch
> S Einführung in die Pragmatik
> S Generative Grammatik
> VL Deutsch aus typologischer
Perspektive
> Ü TUE Hilfsmittel
> GK Gesprochene Sprache und ihre
Verschriftung
> VL Lautliche Produktion und Perzeption
> S Lautliche Variation im Deutschen
> S Modus
> S Pirahã: Grammatik einer nicht
indoeuropäischen Sprache
> Ü Deutsche Grammatik
> S Semantics
> S Sprachen der Welt
> Modul 3, Vorträge und Tagungen am ZAS
> Ü Deutsche Grammatik
> S Semantics and Pragmatics
FU Berlin
WS 10/11
FU Berlin
HU Berlin
WS 10/11
WS 10/11
HU Berlin
U Wien
U Wien
U Wien
U Wien
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
HU Berlin
HU Berlin
WS 10/11
WS 10/11
HU Berlin
HU Berlin
HU Berlin
U Potsdam
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
HU Berlin
HU Berlin
U Potsdam
HU Berlin
HU Berlin
FU Berlin
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Prof. Dr. Dr. h. c. Sigrid Weigel
Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Professorin an der Technischen Universität Berlin
Schützenstraße 18, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 20192 173
Telefax: +49 (0)30 20192 154
e-mail: [email protected]
internet: http://www.zfl-berlin.org
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Forschungsprofil und Mitarbeiter
Forschungsprofil
Das ZfL betreibt interdisziplinäre Forschungen zur europäischen Kultur- und
Wissen(schaft)sgeschichte auf Basis philologisch-kulturwissenschaftlicher Methoden.
Im Mittelpunkt stehen die teils verdeckte Prägung der Moderne durch vormoderne, insbesondere religiöse Begriffe, Praktiken und Deutungsmuster sowie die zumeist vergessene, aber in der Gegenwart fortwirkende Geschichte wissenschaftlicher Theoreme, Begriffe und Verfahren. Die Forschungen konzentrieren sich auf Probleme, die die
Kompetenzen verschiedener Disziplinen erfordern, und auf Themen am Schnittpunkt
von Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Künsten.
Mitarbeiter
Die Mitarbeiter des ZfL kommen aus unterschiedlichen Philologien (Komparatistik, Germanistik, Romanistik, Slavistik, Amerikanistik, Arabistik, Japanologie), Kultur-, Kunst-,
Musik- und Medienwissenschaften, Religions- und Islamwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Philosophie und Psychologie.
d irektorin
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel
as s oziie rte ko - direk to ren
Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Angelika Neuwirth (FU Berlin)
Prof. Dr. Thomas Macho (HU Berlin)
s tellv e rtre t ende direk to ren
PD Dr. Daniel Weidner
PD Dr. Stefan Willer
z f l 175
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Irmela Krüger-Fürhoff
Katrin Solhdju
Stefan Willer
w is s ens chaftlic he mita rbeit erinnen und m i ta r b e i te r
Dr. des. Zaal Andronikashvili | Dr. Janis Augsburger (bis 31. 03. 2010)
Dr. sc. Karlheinz Barck | PD Dr. Peter Berz (Beurlaubung bis 28. 02. 2010)
PD Dr. Benjamin Bühler (ab 01. 10. 2010) | Tile von Damm (bis 31. 03. 2010)
Dr. des. Sasha Dehghani (Beurlaubung bis 31. 03. 2010) | Dr. des. Stefanie Ertz
Dr. Sabine Flach | Dr. Birgit Griesecke | Dr. des. Almut Hüfler | Anar Imanov
(ab 01. 10. 2010) | Dr. Hildegard Kernmayer (bis 31. 10. 2010) | Dr. Esther Kilchmann
(bis 31. 03. 2010) | Dr. Christine Kirchhoff | Dr. Tobias Klein | Herbert Kopp-Oberstebrink
Dr. Uta Kornmeier | Dr. Irmela Krüger-Fürhoff (ab 01. 06. 2010) | Dr. Perdita Ladwig
Dr. des. Giorgi Maisuradze | Stefan Manns (15. 01.–31. 03. 2010) | PD Dr. Ernst Müller
Dr. Dirk Naguschewski | Dr. Christina Pareigis | Dr. Ohad Parnes | Dr. Tatjana Petzer
(ab 01. 04. 2010, ab 14. 10. 2010 Mutterschutzurlaub) | Dr. des. Andreas Pflitsch
Dr. Erik Porath | Helen Przibilla (bis 31. 03. 2010) | PD Dr. Anne-Kathrin Reulecke
(19. 08.–09. 12. 2010 Beurlaubung) | Dr. Jörg Thomas Richter | Dr. Gerhard Scharbert
PD Dr. Armin Schäfer (01.– 02. 2010 und ab 04. 2010 Beurlaubung) Dr. Heike Schlie
Dr. Falko Schmieder | Dr. Jan Söffner (01.–03. 2010 Beurlaubung) | Dr. des. Katrin Solhdju
(bis 14. 04. 2010) | Dr. Vahé Tachjian (bis 31. 03. 2010) | Dr. Franziska Thun-Hohenstein
Dr. Martin Treml | Dr. Margarete Vöhringer (bis 31. 01. 2010 Elternzeit)
PD Dr. Daniel Weidner (10.–12. 2010 Beurlaubung) | PD Dr. Stefan Willer
(Beurlaubung bis 31. 07. 2010) | Dr. des. Barbara Winckler
dire ktions s e kreta riat
Jutta Müller
wis s ens chaftlic h- t ec hnisc he und sekreta r i ats m i ta r b e i te r i nne n
Marietta Damm | Birgit Dreiling | Susanne Hetzer (Datenmanagement) | Aleksandra Jović
(Systemadministratorin) | Anna Kavvadias | Andrea Schulz | Jana Wolf (04.– 06. 2010
Beurlaubung) | Sabine Zimmermann
bibliothe k
Halina Hackert-Lemke | Ruth Hübner | Jana Lubasch
176 z f l
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Carlo Ginzburg
Georges Didi-Huberman
W. J. T. Mitchell
d oktorand innen und do k to ra nden
Christian Luckscheiter (bis 30. 11. 2010) | Sonja Mählmann | Romy Marschall (01.– 05. 2010
Beurlaubung) | Matthias Meindl (05.– 07. 2010 und 09.–12. 2010 Beurlaubung)
Christian Schön (ab 01. 05. 2010) | Alexander Schwieren | Lidia Westermann (ab 01. 04. 2010)
s tu d entis ch e hilf skrä f t e
Sarah Affenzeller (bis 30. 09. 2010) | Steffen Niclas Bodenmiller | Nadine Sophie Eckert
(ab 01. 05. 2010) | Dominik Erdmann | Moritz Friese (ab 01. 06. 2010) | Tobias Fuchs
(bis 30. 06. 2010) | Johanna Fürstenberg (bis 31.05. 2010) | Clarissa Gebauer (ab 01. 06. 2010)
Judith Hampel | Anne-Kathrin Müller (bis 31. 03. 2010) | Anna Jouravel (bis 31. 05. 2010)
Adriell Kopp | Lisa Münzer (ab 01. 06. 2010) | Moritz Mutter | Linda Pelchat (ab 01. 04. 2010)
Jan-Philipp Pomplun (ab 15. 01. 2010) | Tobias Retz | Julia Rivera | Anja Schipke
Michael Schiller (ab 01. 10. 2010) | Christian Schön (bis 30. 04. 2010)
Katja Wolf (bis 06. 11. 2010)
wis s ens chaf t lic her beirat
Jürgen Fohrmann (Universität Bonn), Vorsitzender | Rodolphe Gasché (University at
Buffalo, NY) | Michael Hagner (ETH Zürich) | Caroline Jones (MIT Cambridge, MA)
Helmut Lethen (IFK Wien), stellvertretender Vorsitzender | Anson Rabinbach (Princeton
University, NJ, bis 30. 11. 2010) | Vivian Liska (Universiteit Antwerpen, seit 01. 12. 2010)
Monika Wagner (Universität Hamburg)
honorary me m bers
Hans Belting (Karlsruhe) | Georges Didi-Huberman (Paris) | Carlo Ginzburg (Pisa)
Julia Kristeva (Paris) | William J. T. Mitchell (Chicago) | Stéphane Mosès sel. A. (1931–2007)
Michail Ryklin (Moskau) | Irina Scherbakowa (Moskau)
z f l 177
forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Seit 2008 wird am ZfL die Arbeit an Methoden zur Erforschung der kulturgeschichtlichen,
epistemischen, text- und bildtheoretischen Voraussetzungen gegenwärtig brennender
Probleme auf sicherer und längerfristiger Grundlage weitergeführt. Ermöglicht wurde
die Fortsetzung der Arbeit – in Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrates – durch die Zusage des Landes Berlin, die Grundförderung der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin (GWZ) fortzusetzen, sowie durch eine sechsjährige Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Hiermit kann
das zentrale Forschungsprogramm des ZfL zur Europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte finanziert werden, das durch weitere Drittmittelprojekte (BMBF, DFG, VolkswagenStiftung) ergänzt wird.
Forschungsschwerpunkt I
Europäische Kulturgeschichte
Die Europäische Kulturgeschichte wird im ZfL im Hinblick auf historische und topographische Ungleichzeitigkeiten von Säkularisierung und Modernisierung erforscht. Europa
ist dabei keine feste, geographisch und zeitlich umrissene Größe. Vielmehr gilt das Interesse den Diskursen und kulturellen Praktiken, mit denen „ein solches Gebilde wie Europa“ (Auerbach) entstanden ist – unter Berücksichtigung unterschiedlicher historischer,
topographischer und kultureller Schauplätze und seiner Begründung aus konkurrierenden Genealogien: der orientalisch-antiken, mediterranen oder jüdisch-christlichen
Tradition.
Die interdisziplinäre Projektarbeit zielt auf die Entwicklung einer philologisch-kulturwissenschaftlichen Methodologie, die es vermag, komparatistische Verfahren dort zu
überschreiten, wo letztere für ihren Vergleich auf die Konstitution nationaler, ethnischer,
sprachlicher, religiöser und territorialer Entitäten angewiesen sind. Insofern sind in der
Forschung des ZfL konstitutive Unterscheidungen wie die zwischen Sakralem und Profanem, Gesetz und Moral, Öffentlichem und Intimem, visueller und schriftlicher Kultur,
Ost und West selbst Gegenstand historischer und theoretischer Analyse.
z f l 179
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Martin Treml
Herbert Kopp-Oberstebrink
Diese Betrachtungsweise schließt an die erste Kulturwissenschaft an, die um 1900 aus dem
Zusammenwirken von anthropologischen, religionshistorischen, physio-psychischen, philosophischen und philologischen Ansätzen entstanden ist und sich mit den Schriften von
Wissenschaftlern wie Warburg, Freud, Simmel, Cassirer, Benjamin, Auerbach u. a. verbindet. Deren Arbeiten fokussieren die kultischen und rituellen Ursprünge der Kultur und
deren Transformationen in symbolische, diskursive, künstlerische und systematische
Formen des Wissens. Auf dieser Grundlage lässt sich das Nachleben archaischer, antiker
oder religiöser Bedeutungsfiguren in der Geschichte der Säkularisierung und Modernisierung untersuchen.
Die Projekte verteilen sich auf drei Forschungsbereiche: Durch die Historisierung insbesondere der ersten Kulturwissenschaften sowie die Sammlung und Edition von Quellen
und Korrespondenzen wichtiger Kulturwissenschaftler zielt der Bereich Archiv/Kulturwissenschaft auf eine Selbstreflexion der Kulturwissenschaft als Methode. Religion/
Repräsentation erforscht den Umgang mit Momenten des Sakralen in der europäischen
Kulturgeschichte und erarbeitet methodisch alternative Säkularisierungskonzepte.
Europa/Osten entwirft eine plurale Topographie des Europäischen als Transfer zwischen
verschiedenen europäischen Kulturen und als komplexe Spiegelung Europas in seinem
Anderen.
Forschungsbereich Archiv/Kulturwissenschaft
Leitung: Martin Treml
Susan Taubes – Biografie und Edition [BMBF]
Projektleitung: Sigrid Weigel, Mitarbeiterin: Christina Pareigis
Aby Warburg: Werke in einem Band (Edition) [BMBF]
Projektleitung: Martin Treml, Sigrid Weigel, Mitarbeiterin: Perdita Ladwig
Briefausgabe der Korrespondenz von Jacob Taubes [BMBF]
Projektleitung: Martin Treml, Mitarbeiter: Herbert Kopp-Oberstebrink
180 z f l
forschungsprojekte
Heike Schlie
Andreas Pflitsch
Forschungsbereich Religion/Repräsentation
Leitung: Daniel Weidner
Sakramentale Repräsentation [BMBF]
Projektleitung: Daniel Weidner, Mitarbeiter: Heike Schlie, Stefanie Ertz,
Stefan Manns (Beurlaubung)
Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur [DFG]
Projektleitung: Angelika Neuwirth (FU Berlin), Sigrid Weigel, Koordination: Martin Treml
Mitarbeiter: Sasha Dehghani (Beurlaubung 01. 10. 2009 –31. 3. 2010)
Silvia Horsch (FU Berlin)
Forschungsbereich Europa/Osten
Leitung: Franziska Thun-Hohenstein
Aporien forcierter Modernisierung: Figurationen des Nationalen im Sowjetimperium [BMBF]
Projektleitung: Franziska Thun-Hohenstein, Mitarbeiter: Giorgi Maisuradze
Topographie pluraler Kulturen Europas in Rücksicht auf die ‚Verschiebung
Europas nach Osten‘
Projektleitung: Sigrid Weigel, Koordination: Franziska Thun-Hohenstein, Daniel Weidner
Teilprojekte
1. Berlin und der Osten. Konzepte und Bilder des Ostens an einem Umschlagplatz europäischer
Modernisierung
Leitung: Stephan Braese (TU Berlin), Sigrid Weigel, Mitarbeiterin: Esther Kilchmann
(bis 31. 03. 2010)
2. Beirut und der Westen. Perspektiven exterritorialer Europäisierung
Leitung: Angelika Neuwirth (FU Berlin), Mitarbeiter: Andreas Pflitsch, Barbara Winckler
z f l 181
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
3. Istanbul. Vom osmanischen Imperium zur türkischen Nation: Probleme der Europäisierung
und Modernisierung
Leitung: Kader Konuk (Ann Arbor, MI)/Elke Hartmann (FU Berlin),
Mitarbeiter: Vahé Tachjian
4. Vilnius/Litauen: Überdeterminierter Raum zwischen Besatzung und nationalem
Gedächtnis
Leitung: Magdalena Marszałek (HU Berlin), Mitarbeiterin: Janis Augsburger
5. Logiken der Freund- und Feindschaft in der Literatur des ‚Balkan‘
Leitung: Sylvia Sasse (HU Berlin), Mitarbeiterin: Miranda Jakiša (HU Berlin, assoziiert)
6. Georgien als Grenzraum und kulturelles Palimpsest
Leitung: Franziska Thun-Hohenstein, Mitarbeiter: Zaal Andronikashvili
7. Zwischen Europa und dem Orient. Die Verortung Eretz Israels im Zionismus
Mitarbeiterin: Helen Przibilla
182 z f l
forschungsprojekte
Forschungsschwerpunkt II
Kulturgeschichte des Wissens
Die Forschungen zur Kulturgeschichte des Wissens gelten Konzepten, die sich im Fadenkreuz mehrerer Disziplinen befinden – wie Generation, Erbe, Genealogie, Bewusstsein,
Gefühl/Affekt, Ausdruck. Deren Bedeutung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von physischen, materiellen und biologischen Funktionen einerseits und semantischen und kulturellen Deutungsmustern andererseits. Die Genese ihrer wissenschaftlichen Erklärungen wird als Praxis untersucht, an der unterschiedliche Medien, Symbolsysteme und
Instrumentarien mitwirken, deren Rolle in den Ergebnissen und der etablierten Nomenklatur oft unsichtbar bleibt. So können brisante Fragen der Wissensgesellschaft auf ihre
– teils verborgenen – konzeptuellen, erkenntnistheoretischen und kulturgeschichtlichen
Voraussetzungen hin untersucht werden.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Prägung wissenschaftlicher Tatsachen und Modelle durch die Geschichte der Trennung von Kunst und Wissenschaft sowie der Entgegensetzung von Natur- und Geisteswissenschaften. Letztere hat vor allem zur Ausdifferenzierung unterschiedlicher Methoden wie Erklären und Verstehen, Empirie und
Interpretation, Messen und Deuten geführt. Um aber die Differenzen der ‚zwei Kulturen‘
produktiv zu machen, müssen die oft intuitiven und impliziten Transfers zwischen verschiedenen Feldern sichtbar gemacht und in ihren Wirkungen erforscht werden. In diesem Sinne werden beispielsweise rhetorische Verfahren in den (Natur-)Wissenschaften –
wie der Einsatz von Metaphern bei der Erschließung noch unerforschter Gebiete – als
kreative und innovative Praktiken betrachtet und zugleich auf die darin stets eingeschlossene „Vorläufigkeit des Wissens“ (Blumenberg) hin untersucht. Dies schließt die Wechselbeziehungen zwischen allgemein kulturellem, künstlerischem, literarischem und fachwissenschaftlichem Wissen ein.
Die Arbeit zielt auf die Entwicklung kulturwissenschaftlicher, begriffs-, text- und bildtheoretisch fundierter Beiträge zu den interdisziplinären Science Studies. Sie ist unter systematischen Aspekten in drei Forschungsbereichen gebündelt. Die interdisziplinäre Wissensformation Erbe/Vererbung, deren Gegenstandsbereich selbst von materiellen, biologischen und symbolischen Übertragungen handelt, wird in historischer Perspektive auf
Übertragungen zwischen natur- und kulturwissenschaftlichen Konzepten hin erforscht.
z f l 183
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Ohad Parnes
Christine Kirchhoff
Gerhard Scharbert
Unter dem Titel WissensKünste geht es sowohl um die spezifische Erkenntnisfähigkeit
und Methodik der Künste als auch um bild-, zeichen- und medientheoretische Analysen
wissenschaftlicher Darstellungen. Die Untersuchung unterschiedlicher WissensOrdnungen
widmet sich der Rolle diskursiver, rhetorischer und performativer Praktiken für die Generierung und Tradierung von Wissen, mit besonderem Blick auf die Dynamik von Wissen
und Nicht-Wissen.
Forschungsbereich Erbe/Vererbung
Leitung: Ohad Parnes
Generationen in der Erbengesellschaft [VolkswagenStiftung]
Projektleitung: Peter Breitschmid (Univ. Zürich), Martin Kohli (EUI Florenz), Sigrid Weigel
Mitarbeiter: Ohad Parnes, Jörg Thomas Richter, Stefan Willer (Beurlaubung bis 31. 8. 2010)
Freud und die Naturwissenschaften um 1900 und 2000 [BMBF]
Mitarbeiter: Christine Kirchhoff, Gerhard Scharbert
Forschungsbereich WissensKünste
Leitung: Sabine Flach
Emotion and Motion [BMBF]
Projektleitung: Sabine Flach, Mitarbeiter: Jan Söffner
Ausdrucksgebärden zwischen Evolutionstheorie und Kulturgeschichte [BMBF]
Mitarbeiter: Tobias Robert Klein, Erik Porath
184 z f l
forschungsprojekte
Forschungsbereich WissensOrdnungen
Leitung: Stefan Willer
Theorie und Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte [BMBF]
Projektleitung: Ernst Müller, Mitarbeiterin: Margarete Vöhringer
Beratung: Karlheinz Barck
Prognostik und Literatur [BMBF] (ab 1. 10. 2011)
Projektleitung: Stefan Willer, Mitarbeiter: Benjamin Bühler
Übertragungswissen – Wissensübertragungen. Zur Geschichte und Aktualität
des Transfers zwischen Lebens- und Geisteswissenschaften [BMBF]
Projektleitung: Frank Rösl (DKFZ Heidelberg), Falko Schmieder
Mitarbeiter: Peter Berz, Birgit Griesecke
Synergie. Technik und Glaube in der Slavia Orthodoxa [Dilthey-Fellowship]
Projektleitung: Tatjana Petzer, Mitarbeiter: Anar Imanov (Doktorand)
Narrative des Wahnsinns im großstädtischen Raum, 1900 –1930 [DFG]
Projektleitung: Armin Schäfer
z f l 185
bibliothek
Bibliothek
Leiterin: Ruth Hübner
Bibliothekarinnen: Halina Hackert-Lemke, Jana Lubasch
Studentische Hilfskräfte: Sarah Affenzeller (bis 30. 9. 2010), Adriell Kopp, Julia Rivera,
Michael Schiller (ab 1. 10. 2010)
Weitere Bibliotheksmitarbeiterinnen: Katja Wolf (bis 6. 11. 2010), Sarah Affenzeller
(ab Dezember 2010)
Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 10.00–17.00 Uhr
Kontakt: Tel.: 030 – 20 192 122, E-Mail: [email protected]
Im Jahr 2010 wurden 1.716 Bücher und Zeitschriftenbände in den Bibliotheksbestand aufgenommen. 130 Zeitschriften und andere Periodika wurden im Abonnement bezogen.
Die Erwerbungsmittel kamen vom Land Berlin und vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung. Der Gesamtbestand beträgt ca. 45.000 Bände.
Eine ausgezeichnete Ergänzung des Bibliotheksbestandes ist die Redaktionsbibliothek
des Historischen Wörterbuchs der Philosophie, die das ZfL von der Mainzer Akademie für
Sprache und Dichtung als Dauerleihgabe erhalten hat. Dabei handelt es sich um insgesamt ca. 850 Bände, die überwiegend wichtige Nachschlagewerke sind.
Die Bibliothek war wöchentlich 35 Stunden geöffnet und hatte 287 angemeldete Benutzer, die die Bibliothek insgesamt ca. 3.360 Mal aufsuchten und 9.480 Bände Monographien
und Zeitschriften ausliehen bzw. deren Leihfristen verlängerten.
Ca. 18.000 Bände wurden im Jahr 2010 mit Barcode-Labels versehen und damit in unser
elektronisches Ausleihsystem integriert, um die Ausleihvorgänge zu beschleunigen und
transparenter zu machen. Der Katalog der Bibliothek erhielt ein neues Suchmodul, das
den Gewohnheiten der Bibliotheksbenutzer besser entspricht und den Komfort für sie
verbessern soll.
z f l 187
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Der Service der Literaturbeschaffung aus anderen Bibliotheken (Inter Library Loan)
wurde auch 2010 wieder in großem Umfang genutzt. Insgesamt wurden 3.387 Bestellungen bearbeitet. Zurzeit können knapp 10 Prozent der Bestellungen an Zeitschriftenaufsätzen bereits aus Online-Quellen durch die von der DFG geförderten Nationallizenzen
erledigt werden, was die Bereitstellung erheblich beschleunigt.
188 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Brian Britt
Jörg Thomas Richter
Armin Grunewald
Veranstaltungen
Jahrestagung des ZfL
Prophetie und Prognostik
25.–27. November 2010
Sigrid Weigel (ZfL): Begrüßung
Daniel Weidner/Stefan Willer (ZfL): Einführung: Prophetie und Prognostik
Prophetie, Prognose, Politik
Brian Britt (Virginia Tech): Die Zukünfte der biblischen Prophetie
Armin Grunwald (Karlsruher Institut für Technologie): Zur Verfertigung
,wissenschaftlicher‘ Zukünfte für die Politikberatung
Podiumsdiskussion Aktualität der Prognostik
Daniel Weidner im Gespräch mit Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe (Potsdamer Institut für
Klimafolgenforschung), Ulrike Herrmann (die tageszeitung), Thomas Macho (HU Berlin)
Schauplätze des Sprechens
Robert Stockhammer (LMU München): Das Tier, das vorhersagt. Pro-Sprechakte zwischen Vor- und Ver-Sprechakten
Birgit Griesecke (ZfL): „Then you know“. Sprachspiele der Pränataldiagnostik
Herbert Marks (Indiana University): The Ghost of Samuel, or the Biblical Critique of Prophecy
Visionen von Schrecken und Trost
Bernd Mahr (TU Berlin): Ansichten der Zukunft. Modelle und Visionen
Margarete Vöhringer (ZfL): „Die Zukunft ist unser einziges Ziel“. Utopisches und
Konkretes in der Kunst der russischen Avantgarde
Jürgen Brokoff (Universität Bonn): Heilsversprechen, Trost, Rettung. Zur Konstellation Hölderlin – Hellingrath – George
z f l 189
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Patrick Roth
Elena Esposito
W. J. T Mitchell
Lesung
Patrick Roth: Real Time an den Feuern
Vorgängerschaft und Nachleben
Ian Balfour (York University): Shelley between Spinoza and Benjamin: On the Spirit of Prophecy
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Der Historiker als „rückwärts gekehrter Prophet“.
Zum Nachleben einer Denkfigur der Romantik
Angelika Neuwirth (FU Berlin): Der Prophet Muhammad. Ikone eines Rebellen im Wahrheitsstreit oder Tabula rasa für den Empfang göttlicher Wahrheit?
Nicht-Wissen und Fiktion
Gabriele Gramelsberger (FU Berlin): Prognose, Projektion, Szenario. Storylines der Klimamodellierung
Rüdiger Campe (Yale University): Prognostisches Präsens. Zur Zeitform des
probabilistischen Denkens
Elena Esposito (Università di Modena e Reggio Emilia): Formen der Zirkularität in der Konstruktion der Zukunft
Mittwochsvorträge
6. Januar 2010
Eckart Goebel (New York)
Was ist ein Ideal? Zur Differenz zwischen Narzissmus und Sublimierung
17. Februar 2010
Rodolphe Gasché (Buffalo, NY)
Beyond the nature/culture divide: On Europe’s non-identical identity
6. Mai 2010
W. J. T Mitchell (Chicago)
Idolatry: Nietzsche, Blake, Poussin
19. Mai 2010
Caroline Bynum (New York/Princeton)
Why Things Talk: A Medievalist’s Perspective
190 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Eberhard Lämmert
Pierre Cassou-Noguès
Uta Kornmeier
16. Juni 2010
Eberhard Lämmert (Berlin)
Respekt vor den Poeten
Buchpräsentation, Moderation: Thomas Steinfeld (Süddeutsche Zeitung)
30. Juni 2010
Avital Ronell (New York)
„What was Authority?“ A Parasite’s Report (On the Defeat of Politics since Kafka)
1. Dezember 2010
Hans Belting (ZMK Karlsruhe)
„Weltwissen“ ohne Kolonien. Zur Zeitgenossenschaft anderer Kulturen
8. Dezember 2010
Pierre Cassou-Noguès (Paris)
To be a machine. Philosophy and fiction
Vorträge in Berliner Kultureinrichtungen
ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Die Sprache des Geldes“,
Museum für Kommuniktion
5. Januar 2010
Ulrike Vedder (HU Berlin): Spekulieren und ruinieren. Die Börse als Siedepunkt von Geld und Literatur
2. Februar 2010
Esther Kilchmann (ZfL): Die Schweiz und das Geld. Literarische und künstlerische Reflexionen eines nationalen Wertesystems
ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Wat macht dich da satt“.
Zur Kultur des alltäglichen Essens, Museum für Kommuniktion
11. Mai 2010
Uta Kornmeier (ZfL): Die Schokoladenseite der Kunst. Essbare Skulpturen und Eat Art
z f l 191
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Julia Kursell
Armin Schäfer
Margarete Vöhringer
1. Juni 2010
Zaal Andronikashvili (ZfL): In vino veritas! Festkultur in Georgien
8. Juni 2010
Erik Porath (ZfL): „Der Wal als Speisefisch“. Zu Herman Melvilles Roman „Moby-Dick“
29. Juni 2010
Stefan Willer (ZfL): „Wat macht dich da satt“. Zur Kultur des alltäglichen Essens
ZfL-Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung „Weltwissen. 300 Jahre Wissenschaften in Berlin“, Martin-Gropius-Bau
1. Dezember 2010
Hans Belting (ZMK Karlsruhe): „Weltwissen“ ohne Kolonien.
Zur Zeitgenossenschaft anderer Kulturen
1. Dezember 2010
Stefan Willer (ZfL): „Wissen vor Ort – Berliner Wissenschaft stellt sich vor“
Vererbungswissen und moderne Kultur
9. Dezember 2010
Daniel Weidner (ZfL): Kultur als Nachleben der Religionen
15. Dezember 2010
Unsichtbares Wissen (Workshop)
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Unsichtbares im Archiv
Uta Kornmeier (ZfL): Röntgen-Visualisierung
Ernst Müller/Falko Schmieder (ZfL): Die unsichtbare Hand
Erik Porath (ZfL): Die Produktivität des Unsichtbaren in der Psychoanalyse
Heike Schlie (ZfL): Kontaktstellen zum Unsichtbaren. Vera Icon und Turiner Grabtuch
Margarete Vöhringer (ZfL): Reflexe
Julia Kursell (Berlin), Armin Schäfer (ZfL): Hören ist nicht sehen.
Unsichtbares Wissen in der Musik der Avantgarde
192 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Workshops und Tagungen des ZfL
Kinästhetik und Kommunikation: Ränder und Interferenzen des Ausdrucks
22.–23. Januar 2010
Arbeitstagung des Projekts Ausdrucksgebärden zwischen Evolutionstheorie und Kulturgeschichte
Tobias Robert Klein, Erik Porath (beide ZfL): Einführende Bemerkungen
Scott Jordan (Illinois State University): Wild Bodies: On the Self-sustaining Nature of Movement and Meaning
Jens Loenhoff (Essen): Ausdruck und implizites Wissen
Daniel Avorgbedor (Ohio State University): Bodily and Non-Bodily Expressivity in African Performance: Field Evidence and Theoretical Perspectives in Building an
Interdisciplinary Framework
Ellen Fricke (Frankfurt [Oder]/Berlin): Die Geste als Kinaesthem: Wie Körperbewegungen zu Typen werden, die bedeuten können
Zeynep Çelik (Columbia University): Mathematics of Feeling: Architecture and Know-
ledge circa 1900
Camilla Bork (Berlin): Gesten der Liebe – Gesten der Kälte: Hindemiths „Cardillac“ und die Opernästhetik der Neuen Sachlichkeit
Otniel Dror (Jerusalem): Visceral Expressions and the Inexpressiveness of the Viscera
Armin Schäfer (ZfL): Der Ausdruck des Wahnsinns. Bemerkung zur Psychiatrie um 1900
Margarete Vöhringer (ZfL): Messen und Vermessen. Die Rolle des Ausdrucks in Wahr-
nehmungsexperimenten des 19. Jahrhunderts
Einav Katan (Tel Aviv/Berlin): Dialectic of expression and perception in dance
Hans-Christian von Herrmann (Jena/Berlin): Induction psycho-motrice. Nietzsches
(Kin-)Ästhetik der Kommunikation
z f l 193
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Thomas Macho
Gerhard Wolf
Dan Diner
Sigrid Weigel
Grundordnungen. Wechselbeziehungen zwischen Geographie, Religion, Kultur und Gesetz
17.–20. Februar 2010
Abschluss-Symposium des Projekts Topographie pluraler Kulturen Europas, in Rücksicht auf die ‚Verschiebung Europas nach Osten‘
Rodolphe Gasché (Buffalo, NY): Beyond the nature/culture divide: On Europe’s non-identical identity
im Anschluss Gespräch mit Karlheinz Barck und Zaal Andronikashvili (beide ZfL)
Thomas Macho (HU Berlin): Europas Grenzen. Zur imaginären Topologie eines
Kontinents
Andreas Pflitsch (ZfL): ‚Diese kleine Nation‘. Gründe für den Libanon
Giorgi Maisuradze (ZfL): Pater, Patria, Patriotismus: Zur Geschichte der Ausbildung des Vaterland-Begriffs
Sigrid Weigel (ZfL): Die Nation, die Bibliothek und das Grab
Giuseppe Veltri (Halle-Wittenberg): Die Stadt, das Ghetto und der Rabbi: Zur Verräum lichung politischen Wissens im jüdischen Denken zwischen Renaissance und Aufklärung
Nitzan Lebovic (Sussex/Jerusalem): Constituting Order, Grounding the End:
Why Grundordnung cannot come before the End of Politics
Marc Nichanian (Sabanci University, Istanbul): Philological Mourning. Edward Said and After
Susanne Frank (HU Berlin): Expansive Bewegung und abgrenzende Festigung:
Konkurrierende imperiale Grundordnungen in Russland
Stefan Troebst (Leipzig): „Tidal (Eastern) Europe“: die pulsierende Staatenlandkarte Ostmitteleuropas (1000–2000)
Dan Diner (Leipzig/Jerusalem): Synchrone Welten. Raum – Zeitliche Konstellationen Jüdischer Geschichte
Gerhard Wolf (KHI Florenz): Farbige Meere, pontische Exile und amphibische Grund ordnungen
Hannah Baader (KHI Florenz): Farbige Meere, thalassische Architekturen
Michael Kempe (St. Gallen): Am Rande des Rechts. Piraterie und die maritimen Grenzen Europas in der frühen Neuzeit
194 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Tatjana Petzer
Dimitrios Kisoudis (Heidelberg): Westthrakien zwischen Europa und Asien
Tatjana Petzer (Konstanz/Zürich): Geoma(n)tiker des Balkans
Stephan Braese (Aachen): Joseph Roths Grenze – in besonderer Rücksicht auf ‚den Osten Europas‘
Zaal Andronikashvili (ZfL): Der Kaukasus als Grenzraum. Ein A-Topos der russischen Literatur
Der Kulturheros – ein Paradigma zwischen Kult, Kultur und Politik
26.–27. Februar 2010
Workshop des Projekts Aporien forcierter Modernisierung: Figurationen des Nationalen im Sowjetimperium
Giorgi Maisuradze (ZfL): Transformation des Heroischen: Vom antiken Heros zum „Kulturheros“ der Moderne
Martin Treml (ZfL): Von der Arbeit zum Wissen. Das Nachleben des antiken Heros am Beispiel des Herakles und des Ödipus
Thomas Macho (HU Berlin): Prometheus (Luigi Nono)
Stefan Willer (ZfL): „So feyert ihn!“ Zur Heroisierung Friedrich Schillers 1805–2009
Erik Porath (ZfL): Künstler, Philosoph, „Genius der Gattung“: Friedrich Nietzsches Ästhetik der Produktion
Lars Karl (HU Berlin): Imam Shamil' als Erinnerungsfigur und ikonografischer Topos: Narrative und Gegen-Narrative im Spannungsfeld der imperialen Peripherie (1880 –1991)
Zaal Andronikashvili (ZfL): Der sowjetische Kulturheros
Oksana Bulgakowa (Mainz): Zur historischen, phantastischen und alltagsbezogenen Projektion eines Kulturheros im sowjetischen Film
Jurij Murašov (Konstanz): Džambul Džabaev und die Mythopoetik des sozialistischen Realismus
Jenny Alwart (Leipzig): Heroisierungen von Taras Ševčenko in den Jubiläumsjahren
1961 und 1964: Kulturpolitik und Opposition
z f l 195
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Ulrike Vedder, Thomas Macho und Hans Belting
Carlo Ginzburg und Gottfried Boehm, Georges Didi-Huberman und Sigrid Weigel
Katharina Sykora, Thomas Levin, Hanns Zischler (rechte Seite)
196 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Gesichter – Faces
23.–25. März 2010
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Symposium des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Hans Belting (ZKM Karlsruhe): Das Portrait als Maske des Gesichts
Thomas Macho (HU Berlin): Gesichtsübermalungen
Gottfried Boehm (Uni Basel): Das Gesicht, das wir sind. Portrait und Identität
Helmut Lethen (IFK Wien): Das Lächeln der Höflichkeit
Sigrid Weigel (ZfL): Tränen im Gesicht
Monika Wagner (Uni Hamburg): Farben des Gesichts
Katharina Sykora (HBK Braunschweig): Doppeltes Auge, letzter Blick
Thomas Levin (Uni Princeton): Face Time
Georges Didi-Huberman (EHESS Paris): Politique du cadre
Albrecht Koschorke (Uni Konstanz): Zur Kulturgeschichte der Nase
Carlo Ginzburg (SNS Pisa): Side glances. A note on Machiavelli
Gerhard Neumann (FU Berlin): Lesbarkeit des Gesichts in Heines
„Florentinischen Nächten“
Heinrich Heine: Längst vergessene Gesichter. Eine Collage von Klaus Briegleb,
gelesen von Hanns Zischler
z f l 197
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Anthropologisches Wissen und zitierbares Schreiben – Walter Benjamins Aphoristik im Kontext
20.–22. Mai 2010
Tagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung unter der Leitung von Detlev Schöttker (TU Dresden) und Daniel Weidner (ZfL)
Detlev Schöttker (TU Dresden)/Daniel Weidner (ZfL): Einführung
Uwe Steiner (Houston/Tx): Anthropologie und Politik bei Benjamin
Joachim Fischer (Dresden): Philosophische Anthropologie und Wissenssoziologie –
Max Scheler in Frankfurt 1928: eine Alternative zum Horkheimer-Kreis?
Nicola Gess (FU Berlin): Benjamins Gestentheorie im Lichte der zeitgenössischen Sprachanthropologie
Erik Porath (ZfL): „Ausdrucksbewegung“, „Kodex der Gesten“ und Undeutlichkeit. Benjamin, Klages, Kafka
Nadine Werner (Frankfurt a. M.): Erinnern anthropologisch – Benjamin und Freud
Johannes Steizinger (Berlin): Körper und Moral – Singularität als Paradigma der frühen Anthropologie Benjamins
Sigrid Weigel (ZfL): Messianische Natur – Benjamins Lebensbegriff anlässlich des politisch-theologischen Fragments
Heinrich Kaulen (Marburg): Benjamin liest Leopardi
Burkhardt Lindner (Frankfurt a. M.): Der Einfall des Satzes – Lichtenberg und Benjamin
Werner Helmich (Graz): Poetiken der Diskontinuität – Valérys „Tel Quel“ und Benjamins „Einbahnstraße“
Justus Fetscher (TU Berlin/Mannheim): Zeilenwelt – Strukturen der inskriptiven Rede bei Benjamin
Elisabetta Mengaldo (Greifswald): Märchen und Sprichwörter in der kurzen Prosa Benjamins und Adornos
Michael Jennings (Princeton): Wiederholung und Selbstzitat in Benjamins Aphorismen-
büchern
Thomas Nehrlich (Berlin): Aphoristik als Stilmerkmal in Benjamins Wahlverwandt-
schaften-Essay
Armin Schäfer (ZfL): Rhetorik und aphoristisches Schreiben im Barock – Zu Benjamins Trauerspiel-Buch
198 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Marianne LeuzingerBohleber
Mark Solms
Friedemann Spicker (Königswinter): Benjamins „Einbahnstraße“ im Kontext des zeitge-
nössischen Aphorismus
Reinhard Mehring (Heidelberg): Carl Schmitts Stil und seine Benjamin-Lektüre
Fabian Grossenbacher (Basel): Aphoristik und Bildlichkeit bei Benjamin
Philipp Ekardt (Berlin): Aphoristik und Architekturtheorie bei Benjamin
Isabel Kranz (Erfurt): Physiognomie und Kollektionismus – Zum Zusammenhang von Sammeln und Zitat in Benjamins Passagenarbeit
Sami Khatib (Berlin): Psycho-Theologie des Politischen – Anthropologischer Materialismus und messianische Geschichtsschreibung bei Benjamin
Christine Blättler (Wien): Der Mensch zwischen Dingen und Sternen – Kosmologie und Mikrologie bei Benjamin
Freud and Neurosciences. Investigating the Dialogue between Psychoanalysis and Neurosciences
29.–30. Oktober 2010
Internationales Symposium des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Conference Opening: Sigrid Weigel (ZfL)
Marianne Leuzinger-Bohleber (Frankfurt a. M.): Enactments in Transference: Embodiment, Trauma and Depression. What Psychoanalysis Has to Offer to Neurosciences
François Ansermet/Pierre Magistretti (Genf/Lausanne): Neuronal Plasticity, Homeostasis and Somatic States as Key Elements for a Dialogue Between Neuroscience and Psychoanalysis
Edith Seifert (Berlin): „Die medulla oblongata ist ein sehr schönes und ernsthaftes Objekt.“ A Comparison of Neuroscientific and Psychoanalytical Theories
Heinrich Deserno (Frankfurt a. M./Berlin): Interdisciplinary Perspectives of Dream Research and Dream Interpretation
Tamara Fischmann (Frankfurt a. M.): Dreams, Unconscious Fantasies and Epigenetics
Mark Solms (Kapstadt): What Dreams Are Made Of
Gérard Pommier (Paris): Importance of the Affects to Understand the Relationship between the Psychoanalytical and the Neuroscientific Point of View
Giselher Guttmann (Wien): Neurobiology of Conscious and Unconscious Control Mechanisms
z f l 199
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Ohad Parnes
Stefan Willer
Sigrid Weigel
Ulrike Vedder
Nicole Schmidae
Jörg Thomas Richter
Isabell Stamm
Tobias Retz
Yoram Yovell (Haifa): Drive and Love: Revisiting Freud’s Drive Theory
Ohad Parnes (ZfL): Between Neuro-Psycho-Analysis and Psycho-Neuro-Immunology: Psychology and Somatic Disease since Freud
Gerhard Scharbert (ZfL): Signs and Souls – French Psychiatry in the 19th Century and the Emergence of Psychodynamics
Ulrike Kadi (Wien): Couch Potato: Some Remarks Concerning the Body of Psychoanalysis
Christine Kirchhoff (ZfL): Serving Various Masters: How Culture Shapes the Apparatus
Georg Northoff (Toronto): How Can the Infant Called Neuropsychoanalysis Grow into a Mature Adult? Conceptual and Empirical Considerations
Transgenerationale Übertragungen
5.–6. November 2010
Tagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Franz Breuer (WWU Münster): Transfer persönlicher Objekte – Vorgänger-Nachfolger-
Übergänge in institutionellen und interpersonalen Bezügen
Isabell Stamm (FU Berlin): Zur Aneignung des Erbes: Transgenerationale Übertragung in Unternehmerfamilien
Walter Erhart (Uni Bielefeld): Mythische Übertragungen – die Gegenwart des Familien-
romans
Ulrike Vedder (HU Berlin): Gedächtnislos? Zur transgenerationalen Übertragung des Vergessens in der Gegenwartsliteratur
Stefan Willer (ZfL): Welt-Kultur-Erbe: eine transgenerationale Übertragung?
Irmela Marei Krüger-Fürhoff (ZfL): Lebendspenden: Transgenerationale Übertragung und Vergesellschaftung des Körpers in literarischen Fiktionen der Transplantationsmedizin
Paul Schmid-Hempel (ETH Zürich): Epigenetik: die biologische Sicht der Dinge
Bernhard Horsthemke (Uni Duisburg-Essen): Genetisches Erbe und die Asymmetrie der elterlichen Genome
200 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Armin Schäfer
Jörg Thomas Richter (ZfL): Neues von den Kallikaks: Transgenerationale Optimierungen im posteugenischen Zeitalter
Bettina Völter (ASH Berlin): Beziehungstänze. Lebensgeschichten als Hinweise auf transgenerationale Interaktionen
Ohad Parnes (ZfL): Vererbung ohne Gene: Transgenerationale Übertragungskonzepte im 20. Jahrhundert
Werner Bohleber (Frankfurt a. M.): Individuelle und kollektive Traumata und deren transgenerationelle Weitergabe
Sigrid Weigel (ZfL): Die Schuld der Schulden
Am Rande des Wahnsinns. Aus der Werkstatt einer kultur- und medizin-
historischen Forschergruppe
19. November 2010
Workshop des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Armin Schäfer (ZfL): Begrüßung und Einführung
Volker Hess, Sophie Ledebur (beide Charité Berlin): Die Nervenpoliklinik als Schwellen-
raum. Das Berliner Beispiel, 1870 –1914
Kommentar: Stefan Willer (ZfL)
Rainer Herrn, Alexander Friedland (beide Charité Berlin): Zur Einführung des
Schizophrenie-Konzepts an der Charité
Kommentar: Benjamin Bühler (ZfL)
Petra Fuchs, Wolfgang Rose, Thomas Beddies (alle Charité Berlin): Die psychiatrische Kinderbeobachtungsstation an der Charité als regulativer Schwellenraum
Kommentar: Katrin Solhdju (Brüssel/Siegen)
Benjamin Marcus, Sophia Könemann (beide Charité Berlin): „Einunddreißig Zöpfe? Wahnsinnstaten“ – Ein Haarfetischist im öffentlichen Diskurs
Kommentar: Hubert Thüring (Basel)
Gabriele Dietze (HU Berlin): Skandal als Strategie – Wahn als Gehäuse. Weibliche Bohème
und sexuelle Moderne um die Jahrhundertwende
Kommentar: Cornelius Borck (Lübeck)
Volker Hess (Charité Berlin), Heinz-Peter Schmiedebach (Uniklinik Hamburg-Eppendorf): Zur Konzeption des Buch-Projekts „Am Rande des Wahnsinns“
z f l 201
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Workshops und Tagungen in Kooperation
Wissenschaft im Museum – Ausstellung im Labor
8.–9. April 2010
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Schloss Hohentübingen
Gemeinsame Tagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin und des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen
Konzeption und Organisation: Anke te Heesen (Tübingen) und Margarete Vöhringer (ZfL)
Anke te Heesen (Tübingen) Margarete Vöhringer (ZfL): Einführung
Annegret Pelz (Wien): Schreibtisch im Museum. Arbeitsgerät, Sammlungsraum,
exemplarisches Objekt
Thomas Schnalke (Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité):
Die Dynamisierung des Sehens. Rudolf Virchow und die Idee eines plastischen Körpermuseums
Lena Christolova (Konstanz): Das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum von
Otto Neurath und das Mundaneum von Paul Otlet als Vorläufer der Idee der globalen Wissensvernetzung
Alexandre Métraux (Otto-Selz-Institut Mannheim): Das Labor im Kopf und das
Experiment im Ausstellungsraum
Tony Bennett (Western Sydney): Laboratories of Difference: Museums, Anthropology, Colonialism
Christian Vogel (Tübingen): Zwischen Labor und Klinik. Im Museum des Röntgenhauses Hamburg 1914/15
Alena Williams (Columbia University, NY): „Lernen und Lehren“ at the AEG
Philipp Aumann (Museum der Universität Tübingen): Das Objekt – das Institut –
das Museum. Das Verhältnis von Forschung und Museum in der praktischen Arbeit
Martha Fleming (Natural History Museum London), Susanne Bauer (MPIWG Berlin): Displaying Observational Practice: Split + Splice as a mirror structure between laboratory and museum
Martina Dlugaiczyk (Aachen): ‚Architektur im Labor‘ – Lehrmittelsammlungen an Architekturfakultäten Technischer Hochschulen
Ulrike Vedder (HU Berlin): Aus der Nacht des Museums: Tod und Wissen
202 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
KörperGegenwart. Neue Sammlungsstrategien für neue Technologien
22.–24. April 2010
Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Internationale Tagung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin
Leitung: Sandra Mühlenberend, Susanne Roeßiger (beide DHMD), Uta Kornmeier, Katrin Solhdju (beide ZfL)
Klaus Vogel (DHMD): Begrüßung und Einführung
Podiumsdiskussion: Schauplätze der Schönheit. Klinik, Kunst, Medien und Museen, mit:
Marita Eisenmann-Klein (International Confederation for Plastic, Reconstructive and
Aesthetic Surgery), Gisela Staupe (DHMD), Winfried Menninghaus (FU Berlin),
Astrid Deuber-Mankowsky (Ruhr-Uni Bochum) unter der Moderation von Erik Porath (ZfL)
Susanne Roeßiger (DHMD): Körperspuren im Deutschen Hygiene-Museum. Strategien und Objekte
Stefan Rieger (Bochum): Auf Biegen und Brechen. Zur (In)Formierung des Körpers
Katrin Solhdju (ZfL): Der Körper und seine Teile. Vom Präparat zum transplantierten Organ
Daniela Döring (Braunschweig): Vom Körper zum Maß. Zur Geschichte der Konfektions-
größen
Erika Feyerabend (BioSkop-Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften e. V.):
Vermessene Menschen. Vom Fingerabdruck bis zum Ganzkörperscan
Karin Harrasser (Kunsthochschule für Medien Köln): Prothesen exponieren.
Sichtbarkeiten neuer Technologien
Andreas Mühlenberend (Magdeburg-Stendal): Design in der Orthetik. Innovative
Prinzipien der Körperanformung
z f l 203
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Friedrich Ditsch (TU Dresden): Wie sieht der bionische Mensch aus?
Jutta Weber (TU Braunschweig): „It’s a Material World“. Situiertheit, Verkörperung und Materialität in der neueren Robotik
Elke Gaugele (Akademie der Bildenden Künste Wien): Science Fashion. TechnoNaturen und deren alltagskulturelle Umdeutungen im System der Mode
Robert Bud (Science Museum London): Wie kommt die Seele ins Museum? Medizinische Museen und das Transzendentale
Susanne Bauer (HU Berlin): Den biomedizinischen Apparat ausstellen. Materialität und Digitalität in „Split + Splice“
Ingeborg Reichle (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften): Die Schärfung des Blicks. Kunstinterventionen in anatomischen Sammlungen
Theatre and The AfterLife of the Community
11. Mai 2010
Workshop des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung mit Bart Philipsen (Leuven/Belgien), in Zusammenarbeit mit dem Drama Department des
Lemmeinstituts Leuven und der Musiktheatergruppe Braakland/ZB (Leuven)
Theorien und Praktiken der Begriffsgeschichte
7.– 9. Juni 2010
Eine Zusammenarbeit des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin, des Projekts Theorie und Praxis einer interdiszipli-
nären Begriffsgeschichte am ZfL Berlin und des Forschungsprojekts „Teorías y Prácticas de la Historia Conceptual: un reto para la Filosofía“, HUM2007–61018/
FISO (Universitat València), kofinanziert durch FEDER-FONDS des spanischen Wissenschafts- und Innovationsministeriums
Giuseppe Duso (Padua): Sulla equivocità dell'espressione ‚Storia dei concetti‘
Elena Cantarino Suñer (Valencia): El concepto de „speculum principis“: Del espejo reflectante al espejismo perspectivista
Karina P. Trilles (Castilla-La Mancha): Palabra e imagen: A propósito del giro icónico
204 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Ernst Müller
Falko Schmieder
Roberto Rodríguez Aramayo (Madrid): De las concepciones míticas hacia el pensamiento simbólico dentro del ámbito práctico
Ernst Müller (ZfL): Das Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte (I)
Falko Schmieder (ZfL): Das Konzept einer interdisziplinären Begriffsgeschichte (II)
Faustino Oncina Coves (Valencia): Kosellecks Optimierung der veloziferischen Modernität
Thomas Gil (TU Berlin): Funktionen von Begriffen. Begriffstheoretische Überlegungen
José Manuel Romero (Alcalá de Henares): Ontologie und Geschichtlichkeit bei Heidegger, Marcuse und Koselleck
Matthias Kossler (Mainz): Zum Begriff der Spekulation im Mittelalter und im Deutschen Idealismus
Luca Fonnesu (Padua): Die seltsame Geschichte der ‚moralischen Gewissheit‘
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Eine musikphilosophische
Re-Lektüre des Disputs zwischen
Benjamin und Adorno
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Kristjana Helgadóttir
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Marc tritschler
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unter der Schirmherrschaft des Botschafters des Staates Israel in Deutschland, Seiner Exzellenz Yo R A M B E N -Z E E V
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Das Projekt DenkKlänge
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für Walter Benjamin
11.45
Carsten jenß Mainz
20.00 K o n Z E r t
P
asmus trautsch Klangnetz Berlin
9.30
Juni
18.30
r EflE x ionEn dEr KomponiStEn
P
eli Friedländer Tel Aviv
24.
Juni
17.00
16.30
15.00
14.30
Do.
Gefördert durch
Schützenstraße 18 · 10117 Berlin · tel.: +49 · (0)30 · 20 192 – 173 · Fax: – 154
kommunikation@zfl-berlin.org · www.zfl-berlin.org
Direktorin: Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel · Kontakt tobias robert Klein, klein@zfl-berlin.org
ZfL_kl.Tag_10_Benjamin_RZ.indd 1
26.05.2010 10:50:20 Uhr
Plakat: Carolyn Steinbeck, ausgezeichnet mit dem communication design award 2011
z f l 205
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Sarah Nemtsov
Asmus Trautsch
Klang und Musik im Werk Walter Benjamins – Benjamin in der Musik
24.–26. Juni 2010
Symposium und Konzert des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin und Klangnetz e. V. in Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin
Konzert
DenkKlänge für Walter Benjamin. Konzert von Klangnetz e. V.
Das Ensemble adapter spielt neue Kompositionen von Amit Gilutz, Eres Holz,
Yoav Pasovsky, Hever Perelmuter, Gilad Rabinovitch, Sarah Nemtsov, Tom Rojo Poller,
Asmus Trautsch und Peng Yin
Mit freundlicher Unterstützung von: Botschaft des Staates Israel, Christoph und Stephan
Kaske Stiftung, Hauptstadtkulturfonds, Stiftung deutsch-israelisches Zukunftsforum
206 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Sigrid Weigel
Uta Kornmeier
Symposium
Eli Friedländer (Tel Aviv): Colours and Sounds in Benjamin’s „Berlin Childhood around 1900“
Uta Kornmeier (ZfL): Akustisches in der „Berliner Kindheit um 1900“
Asmus Trautsch (Berlin): Über den Versuch, Benjamins Denken in Musik zu übersetzen
Sarah Nemtsov/Yoav Pasovsky (Berlin): Anmerkungen zu den einzelnen Stücken
Carsten Jenß (Mainz): „In einem tauben Raum“: Welche Musik ist mit Stifters
„Nachsommer“ möglich?
Mário Vieira de Carvalho (Lissabon): Fragment versus Opus-Werk. Zur Benjamin Rezeption im Werk Luigi Nonos
Danielle Cohen-Levinas (Paris): Walter Benjamin and the task of the musician
Carsten Jenß (Mainz) und Tobias Robert Klein (ZfL) im Gespräch mit den Komponisten
Burkhard Meischein (Berlin): Johann Wilhelm Ritter und seine spekulativen
Überlegungen zu Schriftbild und Klangbild
Barbara Engh (Leeds): „Klangfiguren“, friendship, memory
Sigrid Weigel (ZfL): Die Geburt der Musik aus der Klage
Adrian Daub (Stanford): Erotische Akustik: Walter Benjamin geht (nicht) zur Oper
Sabine Schiller-Lerg (Münster): Ernst Schoen und seine Vertonungen von Heinle Gedichten (mit Ton-Beispielen, SWR 2009)
Wolfram Ette (Chemnitz): Film- oder pop music oder …? Benjamins Reproduktionsaufsatz und die Künste
Tobias Robert Klein (ZfL): „Musik in Passagen“. Klänge und Töne in der Hauptstadt des
19. Jahrhunderts
Richard Klein (Horben/Bern): Noch einmal: Bewusstmachende oder rettende Kritik.
Eine musikphilosophische Re-Lektüre des Disputs zwischen Benjamin und Adorno
z f l 207
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Daniel Weidner
Bibel und Literatur. Methodische Zugänge und theoretische Perspektiven
8.–10. Juli 2010
Nachwuchstagung in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin
Andrea Polaschegg (HU Berlin) und Daniel Weidner (ZfL): Organisation und Einführung
Thomas Wortmann (Köln): Perikopen, Prätext, Pretext: Annette von Droste-Hülshoffs „Geistliches Jahr“
Giulia Radaelli (Bielefeld): „Wunder des Unglaubens“? Bibelübersetzung bei Ingeborg Bachmann
Andrea Fischer (Kassel): Literarische Rezeption von 2 Sam 11 (David, Batseba und Urija Erzählung)
Friedmar Tielker (Potsdam): „Irgendeine Judith, die wir ‚zubegehren‘ …“ – Bibelbezüge als Kontrapunkt bei der narrativen Affektdarstellung Fontanes
Robert Buch (Chicago): Untröstlich. Hans Blumenbergs Arbeit an der Passionsgeschichte
Elke Dubbels (Berlin): (De-)Figurationen des Messianischen in Hermann Brochs
Romantrilogie „Die Schlafwandler“
Nina Irrgang (Erlangen-Nürnberg): Zwischen „Bibel“ und „Literatur“. Das poetologische Konzept des Aristeasbriefes
Daniel Fehr (Princeton): Die Vermittlung der Unmittelbarkeit. Zum Vermittlungs geschehen der Johannesapokalypse
Katharina Schoppa (Berlin): Poetik der Dissoziation. Trauma als strukturierendes Prinzip im Hohelied
Dominik Rößler (Tübingen): Midraschtheorie und Moderne Hermeneutik. Ein Beitrag zum Verständnis von Text und Kommentar am Beispiel des rabbinischen Midrasch zum Hohelied „Shir haShirim Rabba“
Susanne Luther (Mainz): „Lexikon der Bibelhermeneutik“
Franziska Grießer-Birnmeyer (Erlangen-Nürnberg): „Biblische Spuren in der deutsch sprachigen Lyrik nach 1945“
Christine Stridde (München): Selbstmitteilung und Selbstreferenz. Biblische Offen barungsrede in der mystischen Literatur des Mittelalters am Beispiel des ‚Fließenden Lichts der Gottheit‘ Mechthilds von Magdeburg
Aleksandra Prica (Zürich): Mittelalterliche Bibelauslegung im Spannungsfeld von Poetik und Exegese. Versuch einer mediologischen Perspektive
208 z f l
v e r a n s ta lt u ng e n
Cornelia Wild (München): Einverleibte Affekte. Ökonomie der Leidenschaften bei
Angela von Foligno
Cornelia Temesvári (Berlin): Bibelspuren. Literarische Kabbala – „Transformationen“
Mimmi Woisnitza (Chicago): Von der Kanzel auf die Bühne. Die hermeneutische
Funktion von Einbildung bei Luther und Lessing
Ralf Schlechtweg-Jahn (Bayreuth): Hybride Räume. Zur medialen Inszenierung von Typologie in der Armenbibel von 1471
Bernhard Metz (Berlin): Schriftfamilie. Biblische und literarische Texte als Druckwerke
Manuel Illi (Erlangen-Nürnberg): „Und Gott chillte“? Einige Überlegungen zu neueren ‚Bibelprojekten‘ aus literaturtheoretischer Perspektive
Alexander Dölecke (Münster): Zwischen Wunder und Gesinnungsterrorismus: Bibel übersetzung im Spannungsfeld von Texttreue und Interpretation
Tomislav Zelic (Zadar): Zum wissenspoetischen Status der Bibelfakturen in Alfred Döblins
„Berlin Alexanderplatz“ (1929) unter narratologischen und medien-geschichtlichen Gesichtspunkten
Dagmar Stöferle (München): Bibel und Bibliothek in Flauberts „Tentation de saint Antoine“
Jadwiga Kita-Huber (Krakau): Theologie, Pastoralpraxis und Literatur. Zu den Vermittlungs- instanzen biblischer Prätexte bei Jean Paul
Almut-Barbara Renger (Berlin): Die Umwertung des Judas. Vom verschatteten Verräter zum erleuchteten Vertrauten
„Escape to Life“
German Intellectuals in New York
Ein Symposium an der New York University in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin
29. September – 2. Oktober 2010
Paul Fleming (NYU): Welcome
Sigrid Weigel (ZfL): Hannah Arendt’s bilingual writing
Liliane Weissberg (Philadelphia): From Königsberg to Little Rock: Childhood East and West (Hannah Arendt)
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z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Ulrich Baer (NYU): Photographing the World: Hannah Arendt’s Response to Images from the Civil Rights Era
Birgit Erdle (Wien): „An unserer Sprache festhalten“: Adorno in N.Y.C.
Jacques Lezra (NYU): Adorno’s Monsters
Dan Diner (Leipzig): From Weimar Materialism to the Dialectics of Enlightenment:
Max Horkheimer
Noah Isenberg (New School): Introduction
Tony Kaes (Berkeley): Siegfried Kracauer in New York, 1947
Emily Apter (NYU): Auerbach, Translator of the Worldly World: (Welt, Secular,
Terrestrial, Planetary…)
Rodolphe Gasché (Buffalo): Nature versus history, or the lifeworld according to
Karl Löwith
Paul North (Yale): The Invention of Seeing: Soma Morgenstern over Central Park
Falko Schmieder (ZfL): No place yet. Ernst Bloch’s Utopias in Exile
Paul Fleming (NYU): Afterlife. Ernst Kantorowicz
Martin Treml (ZfL): Reinventing the Canonical: The Radical Thinking of Jacob Taubes
Daniel Weidner (Zfl): „Without knowing America, you cannot say anything valid on democratic politics“. Hermann Broch’s Political Anthropology in New York
Michael Jennings (Princeton): Suitable for Classroom Use? Johnson in New York,
New York in the Jahrestage
Avital Ronell (NYU): Überleben, Weiterleben – and End of Story.
Anne-Kathrin Reulecke (ZfL): „Voyage with Don Quixote“? Thomas Mann between European Culture and American Politics
Robert Cohen (NYU): Bertolt Brecht in the USA: The Distracted Observer
Edward J. Sullivan (NYU): Introduction
Andreas Beyer (Paris): Stranger in Paradise. Erwin Panofsky’s expulsion to the academic Parnassus
Habitus in Habitat III. Synesthesia and Kinaesthetics
22.–24. Oktober 2010
Konferenz in Kooperation mit Berlin School of Mind and Brain und der KollegForschergruppe „Bildakt und Verkörperung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin, organisiert von dem Projekt Emotion and Motion
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v e r a n s ta lt u ng e n
Conference Opening:
Sabine Flach/Jan Söffner (ZfL), Horst Bredekamp (Forschergruppe „Bildakt und
Verkörperung“), Arno Villringer (School of Mind and Brain)
Richard Cytowic (Washington): Illuminating What Is Hidden. The Synaesthete’s Creative Mind
Hinderk Emrich (Hannover): The World of Synaesthesia. Subjectivity and the Brain – Constructivity and Synthesis
Karl Clausberg (Lüneburg): Scrolled Voices. Synaesthetic Encounters of a Different Kind
Sabine Flach (ZfL): Feel the Feeling. Media-Installations as Laboratories of Senses
Aikaterini Fotopoulou (London): The Transitional Body. Insights from Anosognosia for Hemiplegia and Somatoparaphrenia
Paul K. Cumming (München): Synaesthesia as a Natural Aberration of Sensory Pathways. Evidence from Functional Brain Imaging Studies
Art Presentation: Mind Chatter by Kate Hollett (Toronto)
Dan Hutto (Hertfordshire): Understanding Synaesthesia, Radically Enactively
Caroline Jones (Cambridge, MA): Embodiment and Experience
Jörg Fingerhut (Berlin): Sensorimotor Signature, Skill, and Synaesthesia
Felix Blankenburg (Berlin): Somatosensory Information Processing
Heinz Paetzold (Kassel): Experiencing the Urban Environment in Its Atmospheric
Characters
Michael Schwab (London): Making Connections. An Artistic Investigation into the Abstract Nature of Inhabited Space
Isabelle Moffat (Berlin): Spatial Thoughts: Abstraction, Architecture, Language
Gerhard Scharbert (ZfL): „Correspondances“ – Synaesthesia, Senses, and Modernity
Wolfgang Ernst (Berlin): The Temporal Gap. On Asymmetries within the So-Called „Audiovisual“ Regime (in Sensory Perception and in Technical Media)
Ditte Lyngkær Pedersen (Århus): Why Is Green a Red Word?
Jennifer Barker (Atlanta): The Ethics of Synaesthetic Cinema
Robin Curtis (Berlin): Learning to Live with Abstraction. Filmic Reception and Sensory Intermodality
Sven Spieker (Santa Barbara): Indifferent Affect – On Sensations in Art
Jan Söffner (ZfL): Synaesthesias of Reading. Rilke’s Cross-Modalities
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z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Katrin Solhdju (Siegen/Brüssel): Horse-Riding, Bird-Dancing, Dog-Keeping. Isopraxis Inter-Species
Stefan Koelsch (Leipzig): Music, Movement, and Congition
Gabriele Brandstetter (Berlin): „Listening …“ Kinaesthetic Awareness in Contemporary Dance
Wissenstransfer und Netzwerke. Intellektuelle aus Ostmitteleuropa an deutschsprachigen Universitäten
12.–13. November 2010
Workshop, organisiert von Eszter Gantner (Berlin), Stefanie Leuenberger (ETH Zürich) und Daniel Weidner (ZfL)
Daniel Weidner (ZfL): Begrüßung, Einleitung
Stefanie Leuenberger (Zürich): Ein „hergewehter Asiate“. Jonas Fränkel, Carl Spitteler,
C. A. Loosli und die Netzwerke der Germanistik
Eszter Gantner (Berlin): Bernát Alexander, der europäische Philosoph in Ungarn. Transfer und Netzwerk in einer „fin de siécle“-Biographie aus dem Habsburg-Reich
Stephan Braese (Aachen): Budapest, Heidelberg, Berlin und retour. Georg Lukács’
europäische Passagen
Manfred Weinberg (Prag): Prag als Knotenpunkt der europäischen Modernen. Wissens-
transfer und Interkulturalität
Martin Treml (ZfL): Simone Weil: Religionsphilosophie als Literatur und Stil
Katrin Steffen (Lüneburg): Migration und Transfer: Die Wissensräume des Serologen Ludwik Hirszfeld, ca. 1900 –1939
Franziska Thun-Hohenstein (ZfL): Pasternaks nachträglicher literarischer Blick auf seinen Marburg-Aufenthalt
Thomas Meyer (Zürich): Netzwerke und Formen ihrer Grenzen. Die Rabbinerseminare in Berlin und Breslau
Silvia Marton (Bukarest): Philosophical and Intellectual Roots of Nationalism and Anti-Semitism. Case Studies about the Romanian „Junimea“ Society
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Zur Gegengeschichte des akademischen Wissens transfers. Die Rezeption osteuropäischer intellektueller Netzwerke im Berlin der Jahre 1913 bis 1923
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gastwissenschaftler
Foren
Forum Begriffsgeschichte
organisiert von Ernst Müller (ZfL) und Falko Schmieder (ZfL)
14. Januar 2010
Eva Johach (Berlin/Trier): Metaphernzirkulation. Methodologische Überlegungen zwischen Metaphorologie und Wissenschaftsgeschichte
1. Juli 2010
Alexander Friedrich (Gießen): Metaphorologie der Vernetzung. Begriff und Geschichte einer kulturellen Leitmetapher
9. Dezember 2010
Helge Jordheim (Universität Oslo): Synchronisierung der Welt – Zeit und Raum zwischen Universalhistorie und New Global History
ZwischenRäume
Gemeinsame Veranstaltungsreihe von: Bauhaus Universität Weimar (Fakultät Medien), Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Organisation: Jutta Müller-Tamm (FU Berlin), Ana Ofak (Weimar), Henning Schmidgen (MPIWG), Joseph Vogl (HU Berlin) und Stefan Willer (ZfL)
ZwischenRäume 17: Unterbrechungen
2. Juli 2010
Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Bruch, Streit, Krieg. Denkfiguren der Diskontinuität in der deutschen Philosophie- und Wissenschaftsgeschichtsschreibung um 1900
Vera Knolle (Weimar): Gebrochene Kontinuität. Die Insistenz des Bergsonismus
Christina Vagt (Weimar): Springende Natur. Heidegger und Heisenberg zur Frage der Technik
Max Stadler (MPIWG): Biophysikalisches Doppelleben. Zur (Nicht)Zaesur des
Informationsdiskurses
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z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Habilkreis
Koordiniert von Hildegard Kernmayer (ZfL) und Stefan Willer (ZfL)
5. Januar 2010
Alexander Nebrig (HU Berlin): Philologie und Poesie zwischen 1910 und 1945
2. Februar 2010
Sladja Blazan (HU Berlin): Ghosts and their Hosts. Ethics and American Literature 1760–1860
20. April 2010
Jörn Münkner (HU Berlin): Die Kunst, dem Feind zu trotzen – Frühneuzeitliche Festungsbautraktate
18. Mai 2010
Esther von der Osten (FU Berlin): (Trans)Figurationen von Armut
15. Juni 2010
Johanna Bohley (FU Berlin): Von Konstellationen und Phasen zu Parabeln und Texten – Abstraktes Erzählen um 1960
13. Juli 2010
Ulrich Krellner (Berlin): Sozioanalyse der Weimarer Klassik
9. November 2010
Jörg Thomas Richter (ZfL): Die Fiktion des demographischen Wandels
7. Dezember 2010
Hans-Joachim Hahn (Universität Leipzig): Konstruktionen des Europäischen –
Zugehörigkeit, Abgrenzung und Konversion in deutsch-jüdischer Literatur und Publizistik
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gastwissenschaftler
Gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Joel Westerdale
Steven Wasserstrom
Stefanie Leuenberger
Giga Zedania
Evelyn Adunka
Thomas Meyer
Gal Hertz
Chiann Karen Tsui
Maria Ferraz
Smith College, Northampton, Massachusetts 01. 01.–31. 12. 2010
Reed College, Portland, Oregon
04. 01.–20. 01. 2010
Universität Fribourg
01. 02.–21. 02. 2010
Ilia Chavchavadze State University, Tbilisi
01. 02.–07. 02. 2010
Theodor Kramer Gesellschaft, Wien
21. 02.–06. 03. 2010
LMU München
08. 03.–31. 03. 2010
Minerva Center, Tel Aviv
18. 04.–14. 05. 2010
Stanford University
28. 04.–10. 06. 2010
Universidade Federal Fluminense,
03. 05.–31. 07. 2010
Rio de Janeiro
Devin Alden Fore
Princeton University
03. 05.–30. 09. 2010
Bart Philipsen
Universität Leuven, Belgien
03. 05.–17. 05. 2010
Daniel Avorgbedor
Ohio State University, Columbus
03. 05.–31. 05. 2010
W. J. T. Mitchell
University of Chicago
05. 05.–12. 05. 2010
Caroline Bynum
Princeton University
07. 05.–21. 05. 2010
Carlo Ginzburg
Scuola Normale Superiore, Pisa
14. 06.–14. 07. 2010
Avital Ronell
New York University
14. 06.–03. 07. 2010
Robert Aronowitz
University of Pennsylvania
14. 06.–03. 07. 2010
Peter Schäfer
Princeton University
24. 06.–22. 07. 2010
Malchaz Toria
Ilia Chavchavadze State University, Tbilisi
25. 06.–15. 08. 2010
Dana Hollander
McMaster University, Hamilton, Ontario
01. 07.–30. 07. 2011
Christine Zunke
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
05.07.–30. 07. 2010
Michael Hagner
Eidgenössischen Technischen Hochschule
12. 07.–30. 07. 2010
Zürich
Gerhard Richter
University of California, Davis
07. 08.–14. 08. 2010
José M. González García Centro de Ciencias Humanas y Sociales, Madrid 05. 09.–06. 10. 2010
Christoph Schmidt
Hebrew University, Jerusalem
12. 09.– 05. 10. 2010
Noémi Földes
Budapest
19. 09.–10. 10. 2010
Benjamin Steiniger
IFK Internationales Forschungszentrum
01. 10. –30. 06. 2011
Kulturwissenschaften, Wien
Volker Hess
Charité Universitätsmedizin Berlin
01. 10.–31. 03. 2011
Sinai Rusinek
The Hebrew University, Jerusalem
01. 10.–31. 10. 2010
Ethan Taubes
New York
01. 10.–31. 12. 2010
Noam Zadoff
LMU München
11. 10.–24. 10. 2010
Mirjam Zadoff
LMU München
11. 10.–24. 10. 2010
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z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Tamara Fischmann
Fabian Goppelsröder
Vahidin Preljevic
Michael Gamper
Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt
Stanford University
Universität Sarajevo
Universität Zürich
11. 10.–30. 10. 2010
06. 10.–20. 02. 2011
08. 11.–31. 01. 2011
23. 11.–01. 12. 2010
216 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Publikationen und Vorträge
Publikationen des ZfL
Zeitschrift Trajekte
Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Jg. 10 (2010) Nr. 20
Inhalt
I. Neues aus Berliner Archiven
Archiv und Zukunft. Zwei historische Tonsammlungen Berlins für das Humboldt-Forum,
Britta Lange
Das verrückte Inventar. Über ver/schränkte Wissensräume im Museum (Daniela Döring)
Fortlaufende Modernisierung. Analoge Filmarchive im digitalen Zeitalter,
Daniel Meiller
II. Archive des ZfL
Der Nachlass Jacob Taubes am ZfL. Ein Werkstattbericht nebst einem Schreiben von
Jacob Taubes an Carl Schmitt Herbert, Kopp-Oberstebrink/Martin Treml
Susan Taubes – Bilder aus dem Archiv, Christina Pareigis
III. Fallgeschichten aus der Berliner Wissenschaftsgeschichte
Aussicht vom Zettelgebirge. Zur Datenverarbeitung in Alexander von Humboldts
Manuskripten der Kosmos-Vorlesungen, Dominik Erdmann/Christian Thomas
„Archive für Litteratur!“. Wilhelm Dilthey und die Anfänge der LiteraturarchivGesellschaft in Berlin, Herbert Kopp-Oberstebrink
„Ungeklärte Umstände“. Warum der Romanist Max Leopold Wagner 1925 die Berliner
Universität verließ, Dirk Naguschewski
z f l 217
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Trajekte. Zeitschrift des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Jg. 11 (2010) Nr. 21
Inhalt
Innere Werte. Kunst im Röntgenlicht, Uta Kornmeier
„Ich sah, und siehe.“ Zur biblischen Prophetie, Daniel Weidner
Aussicht ins Unermessliche. Zur poetischen Prognostik, Stefan Willer
Idolatrie: Nietzsche, Blake und Poussin, W. J. T. Mitchell
„Überall ist Energie.“ Nikola Teslas Entdeckungen und Visionen, Tatjana Petzer
Geister-Visionen: Experimentieren – Rivalisieren – Demokratisieren, Katrin Solhdju
„Wenn jemand spricht, wird es hell.“ Sehen des Unsichtbaren in Psychoanalyse und
Neurowissenschaften, Christine Kirchhoff
„Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt …“ Vom Sagen des Unsichtbaren in der
literarischen Moderne, Hildegard Kernmayer
Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010),
hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010
Buchveröffentlichungen
Reihe Trajekte
Christine Blättler (Hg.): Kunst der Serie. Die Serie in den Künsten, München: Fink 2010,
231 S.
Sabine Flach, Margarete Vöhringer (Hg.): Ultravision. Zum Wissenschaftsverständnis der
Avantgarde, München: Fink 2010, 268 S.
Reihe LiteraturForschung
Magdalena Marszałek, Sylvia Sasse (Hg.): Geopoetiken. Geographische Entwürfe in den
mittel- und osteuropäischen Literaturen, Berlin: Kadmos 2010, 304 S. (Bd. 10)
Sigrid Weigel (Hg.): Heine und Freud. Die Enden der Literatur und die Anfänge der Kulturwissenschaft, Berlin: Kadmos 2010, 358 S. (Bd. 7)
218 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Weitere Veröffentlichungen
Corina Caduff, Anne-Kathrin Reulecke, Ulrike Vedder (Hg.): Passionen. Objekte –
Schauplätze – Denkstile, München: Fink 2010, 337 S.
Daniel Weidner (Hg.): Profanes Leben. Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung,
Berlin: suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2010, 329 S.
Sabine Flach, Daniel Margulies, Jan Söffner (Hg.): Habitus in Habitat I. Emotion and
Motion, Bern et al.: Peter Lang 2010, 260 S.
Sabine Flach, Jan Söffner (Hg.): Habitus in Habitat II. Other Sides of Cognition, Bern et al.:
Peter Lang 2010, 266 S.
Editionen
Aby Warburg. Werke in einem Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, hg. und kommentiert von Martin Treml, Sigrid Weigel und Perdita
Ladwig, Berlin: Suhrkamp 2010, mit Abb., 988 S.
Stéphane Mosès: Momentaufnahmen/Instantanés. Deutsch und französisch, hg. von Sigrid
Weigel, Berlin: Suhrkamp 2010.
Franziska Thun-Hohenstein (Hg.): Warlam Schalamow: Künstler der Schaufel.
Erzählungen aus Kolyma 3. Aus dem Russischen von Gabriele Leupold. Mit einem
Nachwort von Michail Ryklin, Berlin: Matthes & Seitz 2010, 603 S.
Handbuch
Ästhetische Grundbegriffe – Studienausgabe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden
(6 Bände Wörterbuch von A bis Z, 1 Registerband), hg. von Karlheinz Barck,
Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs, Friedrich Wolfzettel,
Stuttgart: Metzler 2010, 6001 S.
z f l 219
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Veröffentlichungen der Mitarbeiter 2010
Andronikashvili, Zaal
(mit Giorgi Maisuradze): Secularization and Its Vicissitudes in Georgia. In: Identity Studies 2,
2010, S. 3–18.
Russophobie als kultureller Mechanismus (georgisch). In: c’xeli šokoladi 62, 2010,
S. 70–74.
Der freie Raum in der Philosophie Merab Mamardashvilis, Teil 1 (georgisch).
In: solidaroba 6, 2010.
Moderne als Kampf mit der Ambivalenz. Kritik der Moderne bei Zygmunt Bauman (georgisch). In: Theorien der Moderne, hg. von Giga Zedania, Tbilisi: Ilia-Universitäts-Verlag
2010.
Am Un-Ort. The Beatles: Nowhere Man. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte
der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL
2010, Text 8.
Subversive Zweisprachigkeit. Mziuri: Mziuri. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer,
Berlin: ZfL 2010, Text 25.
Augsburger, Janis
Einklang der Dissonanz. Trys Keturiose: Turėja liepa. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 26.
Barck, Karlheinz
Erfindung und Passion. Charles Fouriers imaginäre Schauplätze. In: Passionen. Objekte –
Schauplätze – Denkstile, hg. von Corina Carduff, Anne-Kathrin Reulecke, Ulrike
Vedder, München: Fink 2010, S. 123–134.
Le baroque de la banalité. In: La Retraduction, hg. von Robert Kahn, Catriona Seth, Rouen:
Publications des universités de Rouen et du Havre 2010, S. 73–85.
Ästhetische Grundbegriffe – Studienausgabe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden (6
Bände Wörterbuch von A bis Z, 1 Registerband), hg. von Karlheinz Barck, Martin
Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs, Friedrich Wolfzettel, Stuttgart:
Metzler 2010, 6001 S.
Berz, Peter
(mit Klaus Taschwer): Nachwort. In: Arthur Koestler: Der Krötenküsser. Der Fall des
Biologen Paul Kammerer, Wien: Czernin 2010, S. 291–359.
220 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Dehghani, Sasha
Visio Dei. Muhammad Iqbal: Das Lied der Tahirih. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 11.
Das Martyrium Husayns und seine Folgen. In: Der Nahostkonflikt. Politische, religiöse und
theologische Dimensionen, hg. von Dirk Ansorge, Stuttgart: Kohlhammer 2010,
S. 197–212.
Ertz, Stephanie
(mit Ernst Müller): Züküth! Züküth! Nachtigall: Gesang. In: Also singen wir. 60 Beiträge
zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski,
Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 39.
[Rez.]: Bernd Franke: Sklaverei und Unfreiheit im Naturrecht des 17. Jahrhunderts, Hildesheim u. a.: Olms 2009. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 58.3, 2010, S. 273–274.
Flach, Sabine
Hg. mit Daniel Margulies, Jan Söffner: Habitus in Habitat I – Emotion and Motion, Bern u. a.:
Peter Lang 2010, 260 S.
darin (mit Daniel Margulies, Jan Söffner): Introduction, S. 7–22.
darin: On lament, S. 181–207.
Hg. mit Jan Söffner: Habitus in Habitat II – Other Sides of Cognition, Bern u. a.: Peter Lang
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darin (mit Jan Söffner): Introduction, S. 7–16.
darin: Twilight Zones, S. 31–49.
Hg. mit Margarete Vöhringer: Ultravision. Zum Wissenschaftsverständnis der Avantgarde,
München: Fink 2010, 268 S.
darin: Expanded Vision. Die Avantgarde als Laboratorium der Wahrnehmung,
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Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
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60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk
Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 54.
Hackert, Halina
(mit Jana Lubasch): Bibliothekarinnenpop. Haunted Love: I want to be a librarian.
In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010),
hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 28.
Kernmayer, Hildegard
(Hg): Schreibweisen. Poetologien 2. Zeitgenössische österreichische Literatur von Frauen,
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zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski,
Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 3.
Wie der Brief ins Feuilleton kam. Gattungspoetologische Überlegungen zu Ludwig
Börnes ‚Briefen aus Paris‘. In: Poetik des Briefromans. Medien- und wissensgeschichtliche
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Finale. Bill Medley & Jennifer Warnes: (I’ve had) The time of my life. In: Also singen wir.
60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk
Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 56.
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Globale Trends, Lokale Traditionen: Prolegomena zu einer Ideengeschichte des ghanaischen Hiplife. In: Musik in urbanen Kulturen – Musik und Gewalt (Berichte aus dem
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Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
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Hiplife. VIP: Ahomka wo mu. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der
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Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 41.
Der letzte Schrei. Orlando Gibbons: The Cries of London. In: Also singen wir. 60 Beiträge
zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski,
Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 44.
Labor mit musealem Gegenverkehr. Eine Tübinger Tagung über ausgestellte Wissenschaft. In: FAZ, 14. 4. 2010.
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Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
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(mit Halina Hackert): Bibliothekarinnenpop. Haunted Love: I want to be a librarian.
In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010),
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Luckscheiter, Christian
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The Art is the Message. In: Museum TV Station Guide, Amsterdam 2010, S. 10 –14.
Der Geschmack des Todes. Richard Strauss: Ah, ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra
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Marschall, Romy
Platonische Liebe. Patrick Cassidy: Vide cor meum. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 57.
Meindl, Matthias
Gen Osten. Sex Pistols: Anarchy in the UK. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer,
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„Wir sind in einer anderen Epoche angekommen …“ Ein Interview mit dem Künstler
Anatolij Osmolovskij (dt./russ.), Novinki, www.novinki.de.
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Johann Heinrich Lamberts enzyklopädische Semiotik. In: Wissenswelten – Zur Aufklärungsgeschichte historischer Enzyklopädik und Lexikographie, hg. von Robert Charlier,
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(mit Stefanie Ertz): Züküth! Züküth! Nachtigall: Gesang. In: Also singen wir. 60 Beiträge
zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski,
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Klassik im Krimi. Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester
e-Moll op. 64. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte
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Naguschewski, Dirk
Hg. mit Stefan Willer: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte
Extra 2010), Berlin: Zentrum für Literatur- und Kulturforschung 2010.
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Der Abwesende Gott. Abraham Sutzkever/Avrom Brudno: unter dayne vayse shtern.
In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010),
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panim hadachot. Gesichter des Bildes. Walter Benjamin zu Paul Klees Zeichnung
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Reimer 2010, S. 10 –35.
Eben doch von Menschenhand gemacht – Lucas Cranach und der Kunstdiskurs der
Vera-Icon-Bilder. In: Intellektualisierung und Mystifizierung mittelalterlicher Kunst.
„Kultbild“ – Revision eines Begriffs, hg. von Martin Büchsel, Rebecca Müller, Berlin:
Gebrüder Mann 2010, S. 207–232.
Ecentric Crucifixions circa 1500. On the Invention of Emotional Resonance in Painting
and the Theories of Transferring Depicted Emotions to the Beholder. In: Habitus in
Habitat I. – Emotion and Motion, hg. von Sabine Flach, Daniel Margulies, Jan Söffner,
Bern u. a.: Peter Lang 2010, S. 207–225.
Das Eigenleben der Bilder. BAP: Kristallnaach. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer,
Berlin: ZfL 2010, Text 15.
230 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Schmieder, Falko
(Hg.): Die Krise der Nachhaltigkeit. Zur Kritik der politischen Ökologie, Frankfurt a. M. u. a.:
Peter Lang 2010, 162 S.
darin: Die Krise der Nachhaltigkeit. Zur Kritik der politischen Ökologie. Einleitung,
S. 7–18.
Hg. mit Helmut Lethen, Birte Löschenkohl: Der sich selbst entfremdete und wiedergefundene
Marx, Paderborn: Fink 2010, 307 S.
darin: Der sich selbst entfremdete und wiedergefundene Marx. Einleitung, S. 9–23.
darin: Die wissenschaftlichen Revolutionen von Charles Darwin und Karl Marx und
ihre Rezeption der Arbeiterbewegung, S. 39–56.
Vom Survival of the fittest zur Idee der nachhaltigen Entwicklung. In: Aufklärung –
Evolution – Globalgeschichte, hg. von Iwan M. D’Aprile, Ricardo K. Mak, Hannover:
Wehrhahn 2010, S. 155–171.
Experimentalsysteme in Wissenschaft und Literatur. In: Experiment und Literatur.
Themen, Methoden, Theorien, hg. von Michael Gamper, Göttingen: Wallstein 2010, S.
S. 17–39.
On the track of history. The Exhibition Tatort of Nadia Kaabi-Linke. In: Tatort, hg. von
Jamila Adeli, Bielefeld: Kerber 2010, S. 57–64.
Von Engeln und Toren. Gloria Gaynor: I will survive. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 18.
So weiter. The Smiths: Last Night. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der
Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL
2010, Text 52.
(mit Christine Blättler): Dämonischer Mammon. Geld im modernen Fetischismus und
Antisemitismus. In: Recherche. Zeitung für Wissenschaft 1, 2010, S. 8–10.
Schwieren, Alexander
„ … gezeitigt vom Reibungskoeffizienten der Harmonie“. Thomas Mann, Theodor W.
Adorno und der Spätstil. In: Weimarer Beiträge 56.2, 2010, S. 213–226.
„Das Leben vom Tod her. Zur Religions-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte einer
Grenzbestimmung“. Jahrestagung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung
Berlin, 5.–7. November 2009. In: Weimarer Beiträge 56.2, 2010, S. 305–309.
Stille. Einstürzende Neubauten: Silence is sexy. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 43.
[Rez.]: Heike Hartung, Dorothea Reinmuth, Christiane Streubel, Angelika Uhlmann
(Hg.): Graue Theorie. Die Kategorien Alter und Geschlecht in der Forschung, Köln u. a.:
2007. In: KulturPoetik 10.2, 2010, S. 285–293.
z f l 231
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[Rez.]: Heiner Fangerau, Monika Gomille, Henriette Herwig u. a. (Hg.): Alterskulturen und
Potentiale des Alter(n)s, Berlin: Akademie Verlag 2007. In: KulturPoetik 10.2, 2010,
S. 285–293.
[Rez.]: Dorothea Elm, Thorsten Fitzon, Kathrin Liess, Sandra Linden (Hg.): Alterstopoi:
Das Wissen von den Lebensaltern in Literatur, Kunst und Theologie, Berlin: de Gruyter
2009. In: KulturPoetik 10.2, 2010, S. 285–293.
Söffner, Jan
Hg. mit Sabine Flach, Daniel Margulies: Habitus in Habitat I – Emotion and Motion, Bern
u. a.: Peter Lang 2010, 260 S.
darin (mit Sabine Flach, Daniel Margulies): Introduction, S. 7–22.
darin: On Homesickness, S. 81–94.
Hg. mit Sabine Flach: Habitus in Habitat II – Other Sides of Cognition, Bern u. a.: Peter Lang
2010, 265 S.
darin (mit Sabine Flach): Introduction, S. 7–16.
darin: What Is it Like to Be With Bats?, S. 215–224.
Non-Representational Mimesis. In: Ethnofoor 22, 2010, S. 91–110.
Der Mensch ohne Objekte und der objektive Zufall. In: Objektivität und literarische
Objektivierung seit 1750, hg. von Niklas Bender, Steffen Schneider, Tübingen: Narr
2010, S. 139–158.
Die Macht der Melancholie – Boccaccio, Ficino, Machiavelli, Dürer, Castiglione.
In: Machtvolle Gefühle, hg. von Ingrid Kasten, Berlin: de Gruyter 2010,
S. 334–346.
Deutungsströme. Led Zeppelin: Stairway to Heaven. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 31.
Solhdju, Katrin
Reisen in den Wahnsinn. Jacques-Joseph Moreau de Tours’ Pariser Experimentalsystem.
In: ‚Wir sind Experimente, wollen wir es auch sein!‘ Experiment und Literatur 1790–1890,
hg. von Michael Gamper, Göttingen: Wallstein 2010, S. 178–206.
Interessierte Milieus oder die experimentelle Konstruktion ‚überlebender‘ Organe.
In: Ambiente. Das Leben und seine Räume, hg. von Karin Harrasser, Wien: Turia + Kant,
S. 51–64.
Geister-Visionen: Experimentieren – Rivalisieren – Demokratisieren. In: Trajekte 21,
2010, S. 37–44.
An der Peripherie. Chocolat’s: Brasilia Carnaval. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur
Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan
Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 23.
232 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Thun-Hohenstein, Franziska
(Hg.): Warlam Schalamow: Künstler der Schaufel. Erzählungen aus Kolyma 3, Berlin: Matthes
& Seitz 2010, 603 S.
„Die Bürde der Klarheit“ (Nachwort). In: Wassili Grossman: Alles fließt … , Berlin: Ullstein
2010, S. 225–244.
Remembering Gulag: Varlam Shalamov’s Poetics of Speaking and Being Silent. In: ACT
20. Filologia, Memória e Esquecimento, hg. von Fernanda Mota Alves, Sofia Tavares,
Ricardo Gil Soeiro u. a., Ribeirão: Húmus 2010, S. 71–95.
Sowjetland. Isaak Dunaevskij/Vasilij Lebedev-Kumač: Lied von der Heimat. In: Also
singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk
Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 4.
Treml, Martin
Hg. und kommentiert mit Perdita Ladwig, Sigrid Weigel: Aby Warburg, Werke in einem
Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, Berlin: Suhrkamp
2010, 913 S.
(mit Herbert Kopp-Oberstebrink): Der Nachlass Jacob Taubes am ZfL. Ein Werkstattbericht nebst einem Schreiben von Jacob Taubes an Carl Schmitt. In: Trajekte 20,
2010, S. 16–21.
Orpheus am Amazonas. Jules Massenet: En fermant les yeux. In: Also singen wir.
60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk
Naguschewski, Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 34.
Vöhringer, Margarete
Hg. mit Sabine Flach: Ultravision. Zum Wissenschaftsverständnis der künstlerischen
Avantgarden, 1910 –1930, München: Fink 2010, 268. S.
darin: Choks, Reflexe, Asja. Zu Benjamins „Vertiefung der Apperzeption“ im
russischen Avantgarde-Film, S. 201–210.
Gottesgeräusche. Karlheinz Stockhausen, Gesang der Jünglinge. In: Also singen wir. 60
Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski,
Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 10.
Weidner, Daniel
(Hg.): Profanes Leben. Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung, Frankfurt a. M.:
Suhrkamp 2010.
darin: Kreatürlichkeit. Benjamins Trauerspielbuch und das Leben des Barock,
S. 120–138.
Thinking Beyond Secularization. Walter Benjamin, the ‚Religious turn‘, and the Poetics
of Theory. In: New German Critique 111: 3, 2010, S. 131–148.
z f l 233
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Tradition, Philology, Memory. Gershom Scholem on the Poetics of a Written Tradition.
In: ACT 20. Filologia, Memória e Esquecimento, hg. von Fernanda Mota Alves u. a.,
Ribeirão: Edições Húmus 2010, S. 335–353.
Konjekturen im Text des Neuen Testaments. In: Konjektur und Krux. Zur Methodenpolitik
der Philologie, hg. von Anne Bohnenkamp, Kai Bremer, Uwe Wirth, Göttingen:
Wallstein 2010, S. 85–96.
Brief an den Vater. In: Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hg. von Bernd Auerochs,
Manfred Engel, Stuttgart: Metzler 2010, S. 293–301.
Die (Un-)möglichkeit der Ausnahme. Wissen und Nichtwissen im aufklärerischen
Diskurs der Wunderkritik. In: Formen des Nichtwissens der Aufklärung, hg. von Hans
Adler, Rainer Godel, München: Fink 2010, S. 121–140.
‚Notizenbuch des absoluten Geistes‘ und ‚entstellter Text‘. Heine, Freud und die Bibel des
19. Jahrhunderts. In: Heine und Freud. Die Enden der Literatur und die Anfänge der
Kulturwissenschaft, hg. von Sigrid Weigel, Berlin: Kadmos 2010, S. 143–164.
Johann David Michaelis’ Übersetzung des Alten Testaments. Doppelte Übersetzung
und Dialektik der Säkularisierung. In: Aufgeklärtes Christentum. Beiträge zur Kirchenund Theologiegeschichte des 18. Jahrhunderts, hg. von Alfred Beutel u. a., Leipzig:
Evangelische Verlagsanstalt 2010, S. 53–63.
Schöpfungsdämmerung. Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur. In: Also singen wir. 60
Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski,
Stefan Willer, Berlin: ZfL 2010, Text 9.
Wenn Männer weinen. Roy Orbison: Crying. In: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik (Trajekte Extra 2010), hg. von Dirk Naguschewski, Stefan Willer,
Berlin: ZfL 2010, Text 49.
[Rez.]: Dirk Oschmann: Bewegliche Dichtung. Sprachtheorie und Poetik bei Lessing, Schiller
und Kleist, München: Fink 2007. In: Monatshefte für deutschsprachige Literatur und Kultur
102: 1, 2010, S. 87–90.
Weigel, Sigrid
Hg. und kommentiert mit Perdita Ladwig, Martin Treml: Aby Warburg, Werke in einem
Band. Auf der Grundlage der Manuskripte und Handexemplare, Berlin: Suhrkamp
2010, 913 S.
darin: Einleitungen, 105 S., Apparat, 206 S.
(Hg.): Stéphane Mosès: Momentaufnahmen – Instantanès, Berlin: Suhrkamp 2010, 96 S.
darin: Vorwort, S. 5–13.
(Hg.): Heinrich Heine und Sigmund Freud. Die Enden der Literatur und die Anfänge der
Kulturwissenschaft, Berlin: Kadmos 2010, 358 S.
darin: Vorrede, S. 7–10.
darin: Zwei jüdische Intellektuelle unter „schlecht getauften Christen“. Zur kulturgeschichtlichen Bedeutung von Götterbildern bei Heine und Freud, S. 123–141.
234 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Treue, Liebe, Eros. Benjamins Lebenswissenschaft. In: DVjSch 4, 2010, S. 580 –596.
Between the Philosophy of Religion and Cultural History: Susan Taubes on the Birth of
Tragedy and the Negative Theology of Modernity. In: Telos 150, 2010, S. 115–135.
Die Phantome der Kulturnation. In: Wiedervorlage: Nationalkultur. Variationen über ein
neuralgisches Thema, hg. von Christoph Bartmann, Carola Dürr, Hans-Georg Knopp,
Göttingen: Steidl 2010, S. 79–88.
Auf der Schwelle von Schöpfung und Weltgericht. In: Profanes Leben. Walter Benjamins
Dialektik der Säkularisierung, hg. von Daniel Weidner, Berlin: Suhrkamp 2010,
S. 66–94.
An der Schwelle von Kultur und Natur. Epigenetik und Evolutionstheorie. In: Evolution
in Natur und Kultur (= Humanprojekt 6), hg. von Volker Gerhardt, Julian Nida-Rümelin,
Berlin: de Gruyter 2010, S. 103–123.
Tosca divina – die Oper der göttlichen Stimme und die Rückkehr der Märtyrerin.
In: Tosca. Programmheft der Bayerischen Staatsoper 2010, S. 40–47.
ÜberLebensQualität. Kulturwissenschaft und Nachhaltigkeit. In: Glanzlichter der
Wissenschaft – Ein Almanach, hg. vom Deutschen Hochschulverband, Saarwellingen:
Lucius 2010, S. 153–161.
Das schwere Erbe Deiner Väter. Traditionsvergessen in Zeiten der Beschleunigung.
In: Der Tagesspiegel, 21. 7. 2010.
Willer, Stefan
Hg. mit Dirk Naguschewski: Also singen wir. 60 Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik
(Trajekte Extra 2010), Berlin: ZfL 2010.
darin: Weltweit. Status Quo: Rockin’ All over the World, Text 22.
darin: Selbstaufgabe. Giuseppe Verdi: Possente amor mi chiama, Text 59.
„Imitation of similar beings“: Social mimesis as an argument in evolutionary theory
around 1900. In: History and Philosophy of the Life Sciences 31, 2009, S. 201–214.
Aussicht ins Unermessliche. Zur poetischen Prognostik. In: Trajekte 21, 2010, S. 11–19.
Der Stimmenbeschwörer. Über den Erzähler Georg Klein. In: Merkur 734, 2010,
S. 624–629.
Nachhaltige Zukunft. Kommende Generationen und ihr kulturelles Erbe. In: Zukunftswissen. Prognosen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im 20. und 21. Jahrhundert,
hg. von Heinrich Hartmann, Jakob Vogel, Frankfurt a. M.: Campus 2010, S. 267–283.
Philologische Liebhabereien. In: Dilettantismus als Beruf. Wissenschaft und Kultur im
Spannungsfeld Experte – Laie, hg. von Safia Azzouni, Uwe Wirth, Berlin: Kadmos 2010,
S. 31–45.
Das Erbe dichten: Rudolf Borchardt. In: Antike – Lyrik – Heute. Griechisch-römisches
Altertum in Gedichten von der Moderne bis zur Gegenwart, hg. von Kai Bremer, Stefan
Elit, Friederike Reents, Remscheid: Gardez 2010, S. 89–105.
„Epigenesis“ in Epigenetics: Scientific Knowledge, Concepts, and Words. In: The Hereditary
Hourglass. Genetics and Epigenetics, 1868–2000, hg. von Ana Barahona, Edna Suarez Díaz,
z f l 235
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Hans-Jörg Rheinberger, Berlin: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
(Preprint 392), S. 13–21.
Kreuzwege des Philologen. Über die Möglichkeit und Unmöglichkeit philologischer
experimenta crucis. In: Konjektur und Krux, hg. von Anne Bohnenkamp, Kai Bremer,
Uwe Wirth u. a., Göttingen: Wallstein 2010, S. 142–154.
Die Wiederkehr der Merowinger. Heimito von Doderers Roman über eine „totale
Familie“. In: Deutsche Familienromane. Literarische Genealogien und internationaler
Kontext, hg. von Simone Costagli, Matteo Galli, München: Fink 2010, S. 59–70.
Winckler, Barbara
Hg. mit Sebastian Domsch, Annegret Heitmann, Irmela Hijiya-Kirschnereit, Wolfgang
Kissel, Thomas Klinker: Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur
(KLfG), München: edition text + kritik 2010, 80. Nachlieferung ca. 220 S., 81. Nachlieferung 188 S., 82. Nachlieferung 204 S.
Hg. mit Angelika Neuwirth, Andreas Pflitsch: Arabic Literature – Postmodern Perspectives,
London u. a.: Saqi 2010, 505 S.
darin: Gender Transgressions – Introduction, S. 361–368.
darin: Androgyny as Metaphor. Hoda Barakat and The Stone of Laughter, S. 382–396.
darin: On Writing in the ‚Language of the Enemy‘. Assia Djebar and the Buried Voices
of Algerian History, S. 429–443.
Androgynie – Ambivalenz – Subversion. Geschlechtertransgressionen in zwei Romanen
von Nadjwā und Hudā Barakāt (Libanon). In: Gender im Blick. Geschlechterforschung in
den Geschichts- und Kulturwissenschaften, hg. von Karin Gludovatz, Anja MiddelbeckVarwick, Frankfurt a. M.: Peter Lang 2010, S. 129–146.
Vorträge
Andronikashvili, Zaal
The Autochthone Order. Symposium: The Balkans and The Caucasus. Parallel processes
on the opposite sides of the Black Sea. Past, present, and prospects. New Europe
College – Institute for Advanced Study, Bukarest, 12./13. 4. 2010
Der Freie Raum in der Philosophie Merab Mamardashvilis (russisch). Tagung: Merab
Mamardashvili. Ein Beitrag zur Entwicklung der Philosophie und Kultur, Institut für
Philosophie der AdW der Russischen Föderation, Moskau, 11. 12. 2010
Berz, Peter
Die Biologie des nicht-euklidischen Raums. Vortrag, Institutskolloquium, Philosophisches Institut der Universität Wien, 13. 1. 2010
Die Metaphysik der Spatzen. Vortragsabend zusammen mit Helmut Hoege, Galerie
„Morgenvogel Real Estate“ (Maria-Leena Räihälä), Berlin, 24. 4. 2010
236 z f l
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The Head and in Frontal Attack on a German Philosopher. Sprachnäherung versus
Sprachnähe: Shannon und Heidegger. Symposium: Claude Shannon und die Medien.
Museum für Kommunikation Berlin, 2. 6. 2010
Die Identität der Amoeben. Symposion: Im Netz der Eindeutigkeiten. Unbestimmte
Figuren und die Irritation von Identität, Depot/Wien, Institut für Wissenschaft und
Kunst, 25. 6. 2010
Biologie des Imaginären. Vortrag, 33. Internationales Wittgenstein Symposium: Bild und
Bildlichkeit in Philosophie, Wissenschaft und Kunst, Österreichische Ludwig
Wittgenstein Gesellschaft, Kirchberg am Wechsel, 12. 8. 2010
Die Biologien der Psychoanalyse. Freud Ferenczi Balint. Weismann Boelsche Meisenheimer. Tagung: Milieu-Biologie. Ein Wiener Denkstil?, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Wien, 11. 11. 2010
Flach, Sabine
Die eigentliche Tätigkeit. Wie Kunst Wissen schafft – Bruce Nauman. Gastvortrag,
FU Berlin, April 2010
Imagination and Digitalization. Gastvortrag, University of Riga, Juni 2010
„Die biegsame, lebendige Atmosphäre des ‚und‘ …“ – Avantgardekunst als Laboratorium
der Wahrnehmung. Gastvortrag, Universität Tübingen, September 2010
Kavvadias, Anna
Helden in der DDR und Ostmitteleuropa. Genese – Funktion – Nachleben. Workshop:
Helden erforschen, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Center for
Interdisciplinary Memory Research, 17./18. 11. 2010
Kernmayer, Hildegard
Mit den stummen Dingen sprechen. Objekt-Institutionen in Rainer Maria Rilkes
‚Dinggedichten‘. Tagung: Offene Objekte, IKKM Bauhaus-Universität Weimar,
27. 4. 2010
‚Narrative‘ der Wahrnehmung? Rhetorische Strategien und narrative Verfahren philosophischer, naturwissenschaftlicher und literarischer Wissensordnungen, Tagung:
Kultur – Wissen – Narration. Perspektiven transdisziplinärer Erzählforschung für die
Kulturwissenschaften, Universität Graz, 25. 6. 2010
Klein, Tobias
Atemkrise(n). Marginalien über den „Geist“ in der Musik. Atelier WissensKünste – Atem
als Ausdrucksgebärde, ZHdK Zürich, 11. 2. 2010
The Intentions of Tradition: (Inter)national Consciousness and the Early Historiography
of Music in West Africa. Tagung: The Musicological Society of Japan. International
Forum for Young Musicologists, Keio University, Yokohama, 16. 5. 2010
z f l 237
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
„As for Accra I can’t even mention all the places“ – Music, Nationalism and the urbanization of „traditional culture“ in Ghana. Tagung: Cities and Nationalisms, University of
London, Institute of Historical Research, 18. 6. 2010
„Singing with the Hands“ – Curt Sachs and the Contemporary Relevance of Ancient
Egyptian Chironomy. Tagung: Evolution, Brain and Linguistic Structures:
4th Conference of the International Society for Gesture Studies, Europa-Universität
Viadrina Frankfurt/Oder, 26. 7. 2010
Kopp-Oberstebrink, Herbert
The Birth of Kulturwissenschaften from the Encounter of Anthropology and Cultural
Philosophy. Aby Warburg’s Lectures on Indian Rituals. Tagung: Aby Warburg’s
survivance. Meaning and Destiny of a Critical Iconology, Université Michel de
Montaigne – Bordeaux 3, Ecole des Hautes Etudes, CAPC de Bordeaux, Institut
National d’Histoire de l’Art, Centre Allemand d’Histoire de l’art, École Nationale
Supérieure des Beaux-Arts de Paris, 18. 11. 2010
Kornmeier, Uta
(mit Gaby Hartel): SFX and the City. The Perception of Urban Ambient Sound in London.
9. Blankensee-Colloquium: Hearing Modern History. Auditory cultures in the 19th
and 20th Century, Kooperationsfonds des Berliner Wissenschaftskollegs, 19. 6. 2010
Maisuradze, Giorgi
Politische Theologie: Geschichte des Begriffs. Gastvortrag, Ilia-TschawtachawadzeUniversität Tbilisi, 28. 9. 2010
Die historischen Kontexte der Politischen Theologie. Gastvortrag, Ilia-Tschawtachawadze-Universität Tbilisi, 1. 10. 2010
Säkularisierung und die „Politischen Religionen“. Gastvortrag, Ilia-TschawtachawadzeUniversität Tbilisi, 7. 10. 2010
Politische Theologie im mittelalterlichen Georgien und die Probleme der Säkularisierung. Gastvortrag, Ilia-Tschawtachawadze-Universität Tbilisi, 11. 10. 2010
Einige politische Metaphern in der Philosophie von Mamardaschwili. Tagung: Merab
Mamardaschwili: Beitrag in der Entwicklung der Philosophie und Kultur, Institut für
Philosophie der Akademie der Wissenschaften Russlands, Moskau, 11. 12. 2010
Naguschewski, Dirk
Bringing Carmen to Dakar: On the Question of Homosexuality in Africa. NeMLA 2010
Convention, Montreal, Quebec, 8.–11. 4. 2010
Zwischen Poesie und Pornografie. Filme am Rande des queeren französischen Kinos.
Gastvortrag, Universität Innsbruck, 10. 5. 2010
Re-Situating South African Cinema in Africa. Gastvortrag, WWU Münster, 8. 6. 2010
238 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Pareigis, Christina
Nutele Friedmans seltsam unpersönlich korrektes Hochdeutsch. Zum Verhältnis zweier
Ordnungen des Verstehens in den Schriften Klara Blums. XII. Kongress der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) „Vielheit und Einheit der Germanistik
weltweit“, Warschau, 3. 8. 2010
Petzer, Tatjana
Machtzentralen und Ödräume. Geo-kulturelle Verwerfungen auf Jugoslawiens „Drittem
Weg“. Arbeitsgespräche des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz, Universität
Konstanz, 20. 5. 2010
Figures of unity. The impact of integrative models on the organization of the Balkans.
ICCEES VIII World Congress: Eurasia. Prospects for Wider Cooperation, Swedish
Society for the Study of Russia, Central and East Europe, and Central Asia,
Stockholm, 29. 7. 2010
Pflitsch, Andreas
‚I can’t bear not to be contemporary‘. The Ambivalence of Modernity in the Works of
Rashid al-Daif. Gastvortrag, Orient-Institut Beirut (Libanon), 22. 3. 2010
Vom kämpferischen Pathos zur leiseren Wut. Krieg und Frieden in der palästinensischen
Literatur. 50. Literaturtagung des Instituts für Österreichkunde, Hippolyt-Haus,
St. Pölten, 1. 11. 2010
Porath, Erik
Vom Ausmalen des Gedächtnisses. Vortrag zur Ausstellung „BilderBuchTage“ im
Rahmen von 48 Stunden Neukölln, Kunstraum Art Uhr, Berlin, 25. 6. 2010
Gestures Producing Art: Some Remarks on Expressive Movements as Elements of
Aesthetics of Production in Fiedler and Musil. 4th Conference of the International
Society for Gesture Studies: Gesture – Evolution, Brain, and Linguistic Structures,
Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, 26. 7. 2010
Mass, Media, and the Public. Kongress der International Society for Conceptual History,
Russian State University for the Humanities, Moskau, 17. 9. 2010
Zeiten des Erwachens – in Klinik, Wissenschaft und Film. Wissenschaftsgeschichtliche
Anmerkungen zu Oliver Sacks „Awakenings“. Scheintod, Tiefschlaf, Koma. Eine
Faszinationsgeschichte, Filmreihe im Kino Arsenal am Potsdamer Platz, HumboldtUniversität zu Berlin, 23. 11. 2010
Reulecke, Anne-Kathrin
Johann Bartholomäus Beringers „Lithographiae Wirceburgensis“ (1726) und die
Würzburger Lügensteine. Ringvorlesung: Fehler und Fälschung – Zu Phänomen und
Funktion des Unwahren in den Wissenschaften, Zentrum für Wissenschaftstheorie
(ZfW), Münster, 15. 6. 2010
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z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
„Von den Briefen kommt es her“. Theodor Fontanes literarische Mediologie. Einzelvortrag, Fakultät I, Geisteswissenschaften der Technischen Universität Berlin, 14. 7.
2010
Plagiarism in Modern Literature. Gastvortrag, Department of Germanic Languages and
Literatures, University of Virginia, Charlottesville, USA, 17. 9. 2010
Einfluss und Plagiat in Tagebüchern Franz Kafkas. Ringvorlesung des Department of
German and Romance Languages and Literatures, The Johns Hopkins University,
Baltimore, USA, 21. 10. 2010
Scharbert, Gerhard
Materiality and Modernity. TEXTURES, 6th European Meeting of the Society for
Literature, Science, and the Arts, Universität Riga, Lettland, 17. 6. 2010
Le Scaphandre et le Papillon. Scheintod, Tiefschlaf, Koma. Eine Faszinationsgeschichte,
Humboldt-Universität zu Berlin, 14. 12. 2010
Schlie, Heike
Leitung des Workshops: Space and Place. The loci sancti in the Perspective of Early
Netherlandish Painting. Kongress der Historians of Netherlandish Art, Amsterdam,
29. 5. 2010
Panel: Aesthetics and Religion in Early Modern Germany: A Reconceptualization.
Kongress der Renaissance Society of America, Venedig, 9. 4. 2010
The Schneeberg case. Staging a Lutheran painting as cult image in a baroque altarpiece.
HISBA-Conference, Liverpool, 13. 5. 2010
Wandlungen. Die Cranach’sche Umdeutung des Klappretabels in Schneeberg. Tagung:
Cranach in neuem Licht. Der Cranach-Altar der St. Wolfgangskirche zu Schneeberg,
Westsächsische Hochschule Zwickau, 5. 6. 2010
Das erste Flügelretabel der Reformation: Lucas Cranach der Ältere und die Wandlungen
eines sakramentalen Bildsystems. Tagung: Bilder am Altar, Universität zu Köln,
17. 7. 2010
Affektdarstellung und Affektübertragung durch das spätmittelalterliche Bild. Tagung:
Gestaltete Gefühle. Strategie, Transformation und Rezeption von Emotionen im
Mittelalter, Goethe-Universität Frankfurt am Main, 22. 10. 2010
Schmieder, Falko
Der Umbruch der Philosophie im 19. Jahrhundert: Für eine neue Lektüre der „Thesen
über Feuerbach“ und der „Deutschen Ideologie“. Gastvortrag, Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg, 4. 1. 2010
Vom Ornament der Masse zur Modularisierung des Wissens. Bausteine für eine Konzeptgeschichte von Normierungsverfahren. Tagung: Protokoll und Modul als Kulturtechniken, IKKM – Internationales Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie, Weimar, 22. 5. 2010
240 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Die Zeit des Überlebens. Konferenz: Über Leben im Umbruch, Collegium Hungaricum
Berlin, 5. 6. 2010
On the Concept of the „Survival of the Fittest“. Conference: Conceptual History:
Concepts, Metaphors and Discourses, The 13th Annual Conference on the History of
Concepts, Russian State University for the Humanities (RGGU), Moskau, 18. 9. 2010
On the Conceptual History of Survival and Sustainability. Gastvortrag, Department of
German, Scandinavian & Dutch, University of Minnesota, Minneapolis, 5. 10. 2010
Söffner, Jan
Witnessing the Hereafter. Dante’s Commedia. Gastvortrag, Hunter College, New York,
15. 4. 2010
What Was a Muse in the Middle Ages. Gastvortrag, Loyola University, Chicago, 19. 4. 2010
Enactive Criticism. Gastvortrag, University of Central Florida, Orlando, 22. 4. 2010
Thun-Hohenstein, Franziska
„Das Atmen fällt mir immer schwerer.“ Tagebuchschreiben in der Stalin-Zeit. Gastvortrag, New York University, German Department, 13. 4. 2010
Remembering the Gulag: Varlam Shalamov’s Poetics of Memory. Gastvortrag, Stanford
University, German Department/Center for Contemporary Europe, 18. 5. 2010
Poetik der Unerbittlichkeit. Warlam Schalamows Erzählungen aus Kolyma. Vortrag/
Lesung (mit Gabriele Leupold), Stiftung Berliner Mauer, Berlin, 25. 8. 2010
Treml, Martin
Der Familienroman des Mythos. Freud und die Heroen Griechenlands, Israels, Roms.
Konferenz: Nähe Verbot Ordnung. Genealogie im Umbruch, Sigmund Freud Museum
Wien, März 2010
Jacob Taubes in Jerusalem. Gastvortrag, LMU München, Abteilung für Jüdische
Geschichte und Kultur, April 2010
Moriah, Golgatha, Mekka – Zu den Opfertopoi der westlichen Religionen. Workshop:
Vom rituellen zum moralischen Opfer, Exzellenzcluster Topoi/CSG-II Berlin–
Weimar–Darmstadt, Mai 2010
Aby Warburg and the German-Jewish Legacy. Workshop: Mobility and Jewish Studies,
University of Michigan Ann Arbor, Department of Comparative Literature,
September 2010
Jacob Taubes, Carl Schmitt and the Dialectics of Secularization. Just Theory Lecture
Series, SUNY Buffalo, Department of Comparative Literature, September 2010
On the Dialectics of Secularization: The Cases of Jacob Taubes and Carl Schmitt.
Gastvortrag, University of Pittsburgh, Humanities Center, September 2010
David-Goliath-Darstellungen. Das Erbe Caravaggios. Symposium: Guilt, Käte Hamburger
Kolleg „Recht als Kultur“ Bonn, November 2010
z f l 241
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Sacrifice, Martyrdom and the „Nachleben“ of Religion. Jahrestagung: Modes and Models
of Religious Attraction, Käte Hamburger Kolleg „Dynamics in the History of
Religions between Asia and Europe“ Bochum, November 2010
The „unceased heritage of mankind“: Warburg and the Survivance of the Jewish Tradition.
Symposium: Aby Warburg’s Survivance. Meaning and Destiny of a Critical Iconology,
École Nationale Supérieure des Beaux-Arts Paris, November 2010
Aby Warburgs Mnemosyne-Atlas. Workshop: ‚Pathosformeln‘ Reconsidered – Warburg’s
Writings as Foundational Texts for a Science of Emotions?, Cluster „Languages of
Emotion“ FU Berlin, Dezember 2010
Vöhringer, Margarete
Figura serpentinata – Überlegungen zu einer Linie in der Kunst. Workshop: Die Erkenntniskraft der Linie, Universität Potsdam, 19. 2. 2010
The new psychotechnical man. Perception experiments and movement control in early
Soviet Architecture. Tagung: Images of the Body in Architecture. Anthropology and
Built Space, Internationale Bauakademie Berlin, 16. 4. 2010
What does the physiological reflex have to do with art, media and politics? 13th Annual
Conference of the History of Political and Social Concepts Group (HPSCG), Russian
State University for the Humanities (RGGU), Moskau, 17. 9. 2010
Praktiken in Kunst und Wissenschaft. Ringvorlesung, TU Berlin, 3. 11. 2010
Praktiken in Kunst und Wissenschaft. Ringvorlesung, Kunsthochschule für Medien
Köln, 11. 11. 2010
Weidner, Daniel
Massenwahn und irdisch absolutes: Hermann Broch, Nihilismus und Politik. Tagung:
Europa in Israel – Israel in Europa, Europäische Akademie Berlin, 16. 2. 2010
Reading Images, Printing Voices. Simulation of Media and Epistemic Reflection in
German Baroque Literature. Tagung: Cultures of Communication, Theologies of
Media in Early Modern Europe, University of California, Los Angeles, 6. 3. 2010
The Value of Values: Theory of Culture Between Economics and Religion Around 1900.
Symposium: The Market and Monotheism, Virginia Tech, Blacksburg, 16. 3. 2010
Himmelskarten und Erdkarten. Gott und der Romanautor bei Fielding und Jean Paul.
Tagung: Autorschaft. Stile, Ikonen, Institutionen, Universität Münster, 20. 4. 2010
Dolmetschen, Verirren, Verschwinden. Übersetzbarkeit der Literatur bei Terezia Mora.
Vortragsreihe Transfer, Universität Budapest, 3. 5. 2010
The Political Theology of Ethical Monotheism. Tagung: The Theological Turn. Scripture
and current Philosophy, The Van Leer Institute Jerusalem, 24. 5. 2010
Secularization as Myth, Metaphor, and Allegory. The Case of Hermann Broch. Workshop:
Ideas of Secularization in Transatlantic Perspective, Stanford University, 4. 6. 2010
242 z f l
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Fingierte Authentizität und Authentische Fiktion. Autofiktion bei Uwe Johnson und
Walter Kempowksi. Tagung der Internationalen Vereinigung der Germanistik,
Universität Warschau, 3. 8. 2010
Medienverbund und Medienskepsis in G. P. Harsdörffers „Seelewig“. Tagung der Internationalen Vereinigung der Germanistik, Universität Warschau, 5. 8. 2010
Wie wir säkular geworden sind, oder: Können wir die Religion vergessen? Tagung: Orte
und Bedeutung des Religiösen in der Kultur der Gegenwart, Romainmôitier, 2. 9. 2010
Zettelkasten, Photoalbum, Archiv: Gedächtnisraum und Erzähltopographie bei Walter
Kempowski. Deutscher Germanistentag 2010, Universität Freiburg, 20. 9. 2010
Glauben, Wissen, Verstehen. Der Streit um das Bibelwissen um 1800. Tagung: Wissen
von Religionen, Universität Erfurt, 25. 9. 2010
Max Wiener: Religionsgeschichte und „Wesen“ des Judentums. Workshop: Wissenschaft
und Religion. Perspektiven in der jüdischen Moderne, ETH Zürich, 30. 10. 2010
Buch im Buch und Buch der Bücher. Das Deuteronomium als Modell biblischer Textualität.
Vortrag: Universität Greifswald, 16. 12. 2010
Weigel, Sigrid
Einführung zur Mosse Lecture von Yoko Tawada: Berlin und Tokyo. HU Berlin, 21. 1. 2010
Das leere Grab der Kulturnation. Abendvortrag: Stadtschloss Weimar, Klassik Stiftung
Weimar, 12. 2. 2010
Zemlinsky’s Traumgörge – a Post-Wagnerian Pentecost Play, or: On the Emergence of
a Pogrom from the Midst of a Christian Community. Tagung: Recovered Voices.
Staging Suppressed Opera of the Early 20th Century. UCLA/Orel Foundation
Los Angeles, 7. 4. 2010
Testis. Between Afterlife and Survival. Symposium: Témoignage et Survivance, Musée
international de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge, Genf, 30. 4. 2010
The Messianic and the Secular in Walter Benjamin, Vortrag in der Reihe „The End of
Secular Utopia“, Sussex University, London, 12. 5. 2010
Erbschaft und Entstellung – Religionsgeschichte und Psychoanalyse. Symposium: Die
Psychoanalyse in talmudischen Textlandschaften. Ein Symposium über jüdische
Signaturen psychoanalytischen Denkens, International Psychoanalytic University
Berlin, 10. 7. 2010
Dialog und Korrespondenzen. Einführungsvortrag zur Veranstaltung „Ingeborg Bachmann und Hans Werner Henze“ in der Reihe „Wahlverwandtschaften – Literatur und
Musik“, Tonhalle Zürich, Literaturhaus Zürich, 31. 10. 2010
Willer, Stefan
Familien-Stifter. Tagung: Die biologische Vorgeschichte des Menschen. Individuum,
Familie, Nation, Gattung. Kulturwissenschaftliches Institut Essen, 4. 3. 2010
Gewimmel, Gestalt, Gesetz. Goethes Metamorphosenlehre. Gastvortrag, Université de
Genève, Departement für deutsche Sprache und Literatur, 26. 4. 2010
z f l 243
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Urwort. Ringvorlesung: Urworte, Ludwig-Maximilians-Universität München, Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“, 28. 4. 2010
Vom Wissen und Nicht-Wissen der Zukunft. Literatur und Prognostik. Ringvorlesung:
Wissensordnungen, FU Berlin, Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, 8. 6. 2010
„Wat macht dich da satt“. Zur Kultur des alltäglichen Essens. Ausstellung: „Satt? Kochen,
Essen, Reden“, Museum für Kommunikation Berlin, 29. 6. 2010
New Perspectives on Cultural Heritage: Anastylosis and Anastasis. Gastvortrag, Universidad
Nacional Autónoma de México, Instituto de Investigaciones Sociales, 18. 8. 2010
The Concept of Generation between Life Science and Politics. Tagung: Conceptual
History: Concepts, Metaphors and Discourses (13th Annual Conference of the
History of Political and Social Concepts Group), Russian State University of the
Humanities, Moskau, 17. 9. 2010
Vom Nicht-Wissen der Zukunft. Literatur und Prognostik 1750 –1930. Tagung: Literatur
und Nicht-Wissen. Historische Konstellationen in Literatur und Wissenschaft,
1750–1930, ETH Zürich, 7. 10. 2010
Philologie und Urheberrecht, 1837–1867. Tagung: Philologie als Literatur- und Rechtswissenschaft. Germanistik und Romanistik 1770 –1870, Universität Münster, Institut
für Germanistik, 10. 12. 2010
Winckler, Barbara
‚Tradition‘ and ‚Innovation‘ in Shidyāq’s „al-Sāq ‚alā l-sāq“ und ‚Picking the Fruits of
Science Month after Month‘. Re-Writing Traditional Forms of Knowledge Transfer
in Journalistic Articles of the nahda period. Workshop: Change through Tradition.
The Role of Tradition in the Transformation of Knowledge in the Nineteenth
Century Levant, Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin,
in Kooperation mit dem geplanten SFB „Transfer and Episteme“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), 26. 2. 2010
Majnun Layla in modern Lebanon. Madness between lovesickness and mystical
experience in Huda Barakat’s Ahl al-hawa. 9. Tagung der European Association for
Modern Arabic Literature (EURAMAL): Desire, Pleasure and the Taboo. New Voices
and Freedom of Expression in Contemporary Arabic Literature, Sapienza – Università
di Roma, 18. 6. 2010
‚Klassisch‘ oder ‚modern‘? Gegenläufige Lesarten ausgewählter Aspekte in Ahmad Fāris
aš-Shidyāq’s al-Sāq ‚alā l-sāq. 31. Deutscher Orientalistentag, Philipps-Universität
Marburg, 23. 9. 2010
244 z f l
l e h rv e r a n s ta lt u ng e n
Lehrveranstaltungen
Dozent/in
Titel der Lehrveranstaltung
Peter Berz
> Die Realität als Prinzip
> Jacques Monods Naturphilosophie.
Ihre Geneaologien, ihre Wirkungen
> Lacans Maschinen II. Eine Einführung
in die Technikgeschichte
> African Music – A Social and
Tobias Klein
Intellectual History
> Avantgarde/Arrièregarde der Südslaven
Tatjana Petzer
Margarete Vöhringer > Kulturtechniken des Auges
> Praktiken des Sehens
> Latour, Kultur, Natur
Stefan Willer
> Literatur und Wissen im
19. Jahrhundert
> Geistliche Lyrik im 17. und
18. Jahrhundert
> Kinder und Kindheit in der Literatur des
19. Jahrhunderts
> Arno Schmidt
> Literarische Neuerscheinungen und
Literaturkritik
> Geschichte und Literatur – Einführung
Barbara Winckler
in die moderne arabische Literatur
> Die Zukunft des Menschen. Utopien
Benjamin Bühler
und Dystopien von der Frühen Neuzeit
bis in die Gegenwart
Tobias Klein
> Reproduzierte Musik in der ersten
(mit Burkhard Meischein) Hälfte des 20. Jahrhunderts
Ernst Müller
> Metapherntheorien
Tatjana Petzer
> Wissen-Technik-Glaube in der serbisch/
kroatisch/bosnischen Belletristik
Hochschule
Semester
U Wien
U Wien
SoSe 2010
SoSe 2010
U Wien
SoSe 2010
HU Berlin
SoSe 2010
U Zürich
Bauhaus U
Weimar
Bauhaus U
Weimar
Bauhaus U
Weimar
HU Berlin
SoSe 2010
SoSe 2010
HU Berlin
SoSe 2010
HU Berlin
SoSe 2010
HU Berlin
HU Berlin
SoSe 2010
SoSe 2010
FU Berlin
SoSe 2010
U Konstanz
WS 10/11
HU Berlin
WS 10/11
HU Berlin
U Zürich
WS 10/11
WS 10/11
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
z f l 245
z e n t r u m f ü r l i t e r at u r - u nd k u lt u r fo r s c h u ng
Dozent/in
Anne-Kathrin
Reulecke
Falko Schmieder
Franziska
Thun-Hohenstein
(mit Susanne Frank)
Daniel Weidner
Babara Winckler
246 z f l
Titel der Lehrveranstaltung
Hochschule
Semester
>Graduate-Course: Between Image and
Text – Intermediality in the 18th and
20th Centuries (Lessing, Goethe,
Heinse, P. Weiss, P. Handke)
>Undergraduate-Course: „Close Reading:
Thomas Mann’s Short Prose“
U Virginia,
WS 10/11
Charlottesville,
Virginia, USA
>Hauptwerke der deutschen Literatur
um 1800
>Einführung in modernes Erzählen –
Theorie und ihre didaktische Vermittlung: Uwe Johnson, Jahrestage Bd. 1
>Bibel und Literatur – Bibel als Literatur
Walter Benjamins Medientheorie
>Presse und neue Öffentlichkeiten im
arabischen ‚langen 19. Jahrhundert‘
J. L. U Gießen
WS 10/11
J. L. U Gießen
WS 10/11
J. L. U Gießen
J. L. U Gießen
FU Berlin
WS 10/11
WS 10/11
WS 10/11
U Virginia,
WS 10/11
Charlottesville,
Virginia, USA
Jefferson
>Workshop für Doktoranden:
12. 2010
„Intermediality between Literature and Fellows Center,
Film – Film Adaptations of Franz Kafka’s Charlottesville,
Virginia, USA
Novels“
FU Berlin
WS 10/11
>Vom Überleben berichten. Zur
politischen Kommunikation von
Extremerfahrungen
HU Berlin
WS 10/11
>Fiktion als Dokument
Zentrum Moderner Orient
Prof. Dr. Ulrike Freitag
Direktorin des Zentrums Moderner Orient
Professorin an der Freien Universität Berlin
Kirchweg 33, 14129 Berlin
Telefon: +49 (0)30. 80 307 0
Telefax: +49 (0)30. 80 307 210
e-mail: [email protected]
internet: http://www.zmo.de
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Dr. M. Janson
Prof. W. Ende
T. Krüger
Dr. S. Hegasy
Prof. K. Kreiser
Forschungsprofil und Mitarbeiter
2010 war das ZMO wieder intensiv in den Bereichen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit
tätig; es wurden mehrere große Publikationen veröffentlicht und zahlreiche Konferenzen
besucht. Das ZMO arbeitet derzeit an der Festigung der Programm- und Projektarbeit und
sucht gleichzeitig zukünftige Wege zu eröffnen. Außerdem hat das ZMO erfolgreich weitere Förderanträge gestellt, die das bestehende Programm entsprechend ergänzen.
In Bezug auf die programmatische Entwicklung erfolgte eine geografische Erweiterung auf Zentralasien als neue Forschungsregion. Dies erlaubt den Forschern, ihren vergleichenden Blick zu erweitern und ein Gebiet einzubeziehen, das viele Eigenschaften
mit den Regionen teilt, zu denen bereits am ZMO geforscht wird. Innerhalb dieses neuen
regionalen Fokus arbeiten drei Wissenschaftlerinnen, Dr. Dina Wilkowsky, die muslimische debate societies in Kasachstan untersucht, Dr. des. Sophie Roche, deren Forschung
sich mit militanten tadschikischen Jugendlichen unter dem Einfluss islamistischer Texte
beschäftigt, und Dr. Jeanne Féaux de la Croix, die an einem Projekt über das rivalisierende
Wissen zum Pastoralismus in verschiedenen Generationen Kirgistans arbeitet.
Im Oktober 2010 wurde in diesem Zusammenhang eine neue Vorlesungsreihe Islam
and Society in Central Asia (Konzept: Dr. Dina Wilkowsky) initiiert, die sich zum Ziel setzt,
die Region Zentralasien als ein weiteres bedeutendes Forschungsgebiet innerhalb des
ZMO-Programms Muslim Worlds – World of Islam? vorzustellen. Zu diesem Zweck werden
neben Forschern auch Politiker Vorträge halten. Lokale Akteure sollen Gelegenheit erhalten, Problematiken aus ihrer Sicht zu schildern. Die Reihe ermöglicht weiterhin einen
Austausch von Ideen und Meinungen, die in der Region kursieren, und trägt gleichzeitig
zur ZMO-Debatte um die Vielfalt der vom Islam geprägten Kulturen und Gesellschaften
bei. Im Dezember hielt Dr. Muhiddin Kabiri, seit 2006 Vorsitzender der Partei und Mitglied im Nationalparlament der Republik Tadschikistan, einen Vortrag über die Islamische Partei der Wiedergeburt Tadschikistans.
Im diskursiven Austausch zwischen den Arbeitsgruppen am ZMO spielt die Beschäftigung mit den Konzeptionen von „Agency“ eine große Rolle. Ein Ziel dieses Austausches
ist die interdisziplinäre und kritische Betrachtung der aktuellen Herangehensweisen und
Positionen zu „Agency“ in verschiedenen Fachgebieten. PD Dr. Katrin Bromber und
Dr. Heike Liebau organisierten die darauf bezogene Vorlesungsreihe Agency reconsidered:
between life worlds and world order. Die Redner aus verschiedenen Disziplinen wurden ein-
z m o 249
zentrum moderner orient
Dr. K. Kresse
Prof. W. Spittler
geladen, sich mit drei Überlegungen auseinanderzusetzen: Erstens, den Einfluss von
„Welt- und Ordnungsentwürfen“ auf Prozesse sozialen Engagements zu untersuchen;
zweitens, zu analysieren, wie Akteure Lokalität ändern oder produzieren und wie Lokalität die Handlungsfähigkeit („agency“) beeinflusst; und drittens, sich mit Translokalität
als „sozialer Tatsache“ zu beschäftigen.
Während der jährlichen Klausurtagung des ZMO, die Anfang September stattfand,
wurde über den aktuellen Stand der Forschungen diskutiert und mögliche Wege besprochen, diese zu dokumentieren und das Programm für die nächste Phase weiterzuentwickeln. Im Hinblick auf das Forschungsprogramm wurde damit begonnen, ein programmatisches Buch vorzubereiten. Basierend auf den Beiträgen der wissenschaftlichen
Mitarbeiter des Instituts und ihren Publikationen wird der Band mit dem vorläufigen Arbeitstitel Conceptualizing the study of the Muslim world konzeptuell orientierte Kapitel präsentieren, die sowohl die Methoden als auch die Argumentationslinien reflektieren, die
die Diskussionen im ZMO und die Gruppenstrukturen innerhalb des Programms Muslim
Worlds – World of Islam? in den letzten Jahren charakterisiert haben.
Von April bis Juni 2010 organisierten PD Dr. Katrin Bromber und Dr. Heike Liebau
eine Vorlesungsreihe zum Thema The world in world wars – experiences, perceptions, and
perspectives from Africa and Asia. Mit Vorlesungen, Podiumsdiskussionen und öffentlichen
Lesungen wurde die Forschungsarbeit am ZMO zu diesem sensiblen Thema aus den vergangenen 15 Jahren vorgestellt. Das Hauptziel der Reihe bestand darin, im Rahmen einer
globalen Sozialgeschichte das am ZMO produzierte Wissen in die aktuellen Debatten
über die zwei Weltkriege einzubringen.
Eine große Anzahl der auf dem World Congress of Middle Eastern Studies (WOCMES) in
Barcelona im Juli 2010 durchgeführten Panels diente dazu, die Forschung des Instituts
einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, u. a. in den von Dr. Kai Kresse und Prof. Ulrike
Freitag organisierten Veranstaltungen zu historischen und biografischen Dimensionen
der Reform in der muslimischen Welt (Muslim Worlds – World of Islam? Dynamics of reform:
historical and biographical dimensions), dem von Dr. Nora Lafi organisierten Panel Microcosms and practices of the local sowie den Panels Politics of amnesia and cultural production
(organisiert von Dr. Sonja Hegasy) und (Hyper)realities on stage in the countries of the Arab
Gulf (organisiert von PD Dr. Steffen Wippel und PD Dr. Katrin Bromber). Weitere Panels
von ZMO-Mitarbeitern beschäftigten sich mit den Themen „Being a good Muslim“ und
„Migration“.
250 z m o
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Dr. K. Kresse
Abdilatif Abdallah
Dr. L. Diegner
A. Jäger
Auch der Workshop ‚Out of place‘ or ‚belonging‘? Exile, hijra and communities (organisiert von
Dr. Heike Liebau, Dr. Chanfi Ahmed, Dr. Ben Zachariah) und die Konferenz Under construction: The material and symbolic meaning of architecture and infrastructure in the Gulf Region
(organisiert von PD Dr. Steffen Wippel, PD Dr. Katrin Bromber und Prof. Birgit Krawietz)
repräsentierten das Ergebnis der gruppenübergreifenden thematischen Diskussionen, die
in den letzten Jahren im ZMO stattfanden. Besonders letztere Konferenz traf auf großes
internationales Interesse und ermöglichte eine Art Bestandsaufnahme, besonders im
Hinblick auf die temporäre Entwicklungsflaute in der Golfregion, die in den letzten zwei
Jahren infolge der Wirtschaftskrise eingetreten ist.
Das „Ottoman Urban Studies Seminar 2010/11“ zum Thema „Urban violence“, das Teil
des Forschungsprogramms Europe in the Middle East – The Middle East in Europe (EUME)
ist und von Prof. Ulrike Freitag und Dr. Nora Lafi konzeptionell betreut wird, begann mit
einem Vortrag von Prof. Nelida Fuccaro von der School of Oriental and African Studies in
London. Im laufenden akademischen Jahr wird sich das Seminar mit Fragen von „Zusammenleben“ und „Konflikt“ befassen. Welche Erfahrungen machen Städte, die einst dem
Osmanischen Reich angehörten – in Asien, Europa und benachbarten Regionen, dem Nahen Osten und Nordafrika –, in Bezug auf die Auswirkungen des globalen Wandels und
im Hinblick auf die Veränderungen, die von der Einbindung in das Osmanische Reich zur
Entwicklung von Nationalstaaten stattfanden?
Die Swahili-Baraza wurde 2009 von Dr. Kai Kresse in Zusammenarbeit mit Dr. Lutz
Diegner (Humboldt-Universität zu Berlin, Afrikastudien) initiiert und hat sich als einzigartiger swahilisprachiger forschungsorientierter Diskussionskreis etabliert, der offen für
alle Interessenten ist, die diese Sprache sprechen und in der Region Berlin, aber auch darüber hinaus leben. Die Gesprächsrunde findet während des Semesters jeweils am ersten
Donnerstagnachmittag des Monats statt und präsentiert eine ausgewogene Mischung
von Vorträgen zu wissenschaftlichen und literarischen Themen. Vor kurzem wurde eine
Webseite mit Dokumentationen der baraza-Aktivitäten eingerichtet (Englisch und Deutsch,
Swahili in Vorbereitung), die auch Audio- und Videomaterialien präsentiert.
Um die Aktivitäten des ZMO zur Forschungsentwicklung zu intensivieren, wird – teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen – auch weiterhin eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, die sich mit der Erzeugung von Wissen sowie interkultureller
Philosophie und intellektueller Geschichte befassen. Am ZMO fand zum Beispiel eine
Vorlesung über die Konzeption von „Gerechtigkeit“ des 1995 verstorbenen kenianischen
z m o 251
zentrum moderner orient
Philosophen H. O. Oruka statt; des Weiteren organisierte das ZMO zusammen mit dem
Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) einen Vortrag über postkoloniale Kritik und zusammen mit der Online-Zeitschrift polylog einen Workshop zu Wissenskulturen im Dialog.
Kooperationen
Von 2010 bis 2014 ist das vom BMBF geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt Europa
finden. Vermessung des Möglichen in Afrika und dem Nahen Osten an das ZMO angebunden,
das aus vier regulären und zwei assoziierten Forschern besteht, die sowohl mit anthropologischen als auch historischen Methoden arbeiten. Ergänzt wird das Projekt durch eine
Kuratorin, die für die Organisation einer Ausstellung verantwortlich ist, die für das Jahr
2013 geplant ist. Detaillierte Informationen zu diesem Projekt finden sich in der Einleitung zum allgemeinen Teil des Jahrbuches.
Ab Januar bzw. Februar 2011 ist das ZMO Teil dreier neuer Kooperationsprojekte: Urban
violence in the Middle East, Crossroads Asia und Phantomgrenzen. Ersteres festigt die bereits
bestehende Zusammenarbeit mit Nahostforschern der SOAS und zielt auf einen Vergleich
der Geschichte und Entwicklung urbaner Gewalt in arabischen Ländern und dem Iran im
Prozess der Modernisierung. Außerdem soll ein deutsch-britisches bzw. auch internationales Netzwerk von Wissenschaftlern aufgebaut werden, die sich für diese spezifische
Thematik und die vergleichende Arbeit interessieren. Die beiden anderen Projekte untersuchen regionale und überregionale Themen und stärken gleichzeitig die Beziehungen
des ZMO zu Berliner und anderen deutschen Institutionen (HU Berlin, Centre Marc Bloch,
Universitäten Bonn, Köln, Halle und München). Die langjährigen Erfahrungen des ZMO
in der transregionalen Forschung tragen dabei sicherlich zum Erfolg dieser Projekte bei
und intensivieren gleichzeitig den Austausch mit zahlreichen Institutionen.
Im SFB 640 Repräsentationen sozialer Ordnung im Wandel ist das ZMO unter der Leitung von Prof. Ulrike Freitag und Dr. Sonja Hegasy mit bzw. in zwei Teilprojekten des SFB
als Partner vertreten. Sophie Wagenhofer und Dr. Andrea Fischer-Tahir bearbeiten unter
dem Titel Identitätspolitik in Neuordnungsprozessen in Marokko und Irak die Themen „Repräsentationen von jüdischer Geschichte und Kultur in marokkanischen Museen“ und
„Identitätspolitik am Beispiel von Printmedien im Irak nach 2003“. Das SFB-Projekt beteiligte sich mit einem Panel Politics of amnesia and cultural production in the Middle East an der
252 z m o
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
WOCMES. Weiterhin war das Projekt A7 mit der Vorbereitung eines internationalen
Workshops Media and pluralism in the MENA region beschäftigt, der im Februar 2011
stattfinden wird. Der Sammelband von Sophie Wagenhofer und Magdalena Waligórska
Cultural Representations of Jewishness at the Turn of the 21st Century wurde in der European
University Institute Series 2010 veröffentlicht. Sophie Wagenhofers Magisterarbeit „Rassischer” Feind – Politischer Freund? Inszenierung und Instrumentalisierung des Araberbildes im
nationalsozialistischen Deutschland wurde in den Islamkundlichen Untersuchungen 29 des
Klaus Schwarz Verlags, Berlin, veröffentlicht. Friedhelm Hoffmann ist Mitarbeiter im Projekt Europa-Repräsentationen und transnationale Öffentlichkeiten im Vergleich: Europa, Arabische Welt und Russland und bearbeitet das Thema „Europabilder in Ägypten, Tunesien
und Marokko“. Im Laufe des Jahres war er mit mehreren Vorträgen an verschiedenen Konferenzen beteiligt, z. B. der Annual Conference of the Society of Overseas History und dem vom
SFB-Projekt A5 organisierten Workshop Moderne – Integration – Expansion? Repräsentationen Europas im 19. und 20. Jahrhundert. Weiterhin arbeitete er an der Fertigstellung eines
Tagungsbandes, der 2011 veröffentlicht wird.
Die Kooperation mit der Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies lief
weiter. Principal Investigators von Seiten des ZMO sind Prof. Ulrike Freitag, Dr. Kai Kresse
und PD Dr. Dietrich Reetz. Auch im Forum Transregionale Studien, das im letzten Jahr
gegründet wurde, ist das ZMO weiterhin Mitglied und in einem der Arbeitskreise durch
Dr. Kai Kresse und Dr. Samuli Schielke vertreten.
Publikationen
Auch 2010 wurde am ZMO viel publiziert. Neben zahlreichen Artikeln gibt es auch einige
umfangreiche Sammelbände, die verschiedene Forschungsaspekte am Zentrum dokumentieren. Der von Achim von Oppen und Ulrike Freitag herausgegebene Band Translocality. The Study of Globalising Processes from a Southern Perspective fasst die Forschungsergebnisse aus dem DFG-Förderprogramm 2000 –2007 zusammen und ist 2010 bei Brill, Leiden,
erschienen. Neben einem konzeptuellen Kapitel umfasst es Artikel und Fallstudien von
zahlreichen – derzeitigen und auch früheren – Kollegen.
Erfreulich war die positive Rezeption eines Werkes über Saudi-Arabien (Saudi-Arabien:
ein Königreich im Wandel?), das von Ulrike Freitag herausgegeben wurde und Texte von
z m o 253
zentrum moderner orient
Studierenden enthält, deren Inhalte auf einer 2008 durchgeführten Exkursion in das Land
basieren. Die Untersuchung der sozialen, kulturellen und politischen Auswirkungen der
zwei Weltkriege auf die afrikanischen, südasiatischen und nahöstlichen Gesellschaften
resultierte in einem Buch, das 2010 von derzeitigen und ehemaligen Forschern des ZMO
publiziert wurde. The World in World Wars. Experiences, Perceptions and Perspectives from
Africa and Asia (herausgegeben von Heike Liebau, Katrin Bromber, Dyala Hamzah, Katharina Lange, Ravi Ahuja) basiert auf neuen Quellen, zum Beispiel mündlichen Berichten,
Propagandamaterial und künstlerischen Repräsentationen, hinterfragt konventionelle
Periodisierungen und diskutiert beide Weltkriege im Zusammenhang.
Weiterhin startete das ZMO in diesem Jahr zwei neue Online-Publikationsreihen, die
„ZMO Programmatic Texts“ und die „ZMO Working Papers“. Erstere veröffentlicht konzeptuelle Aufsätze, die sich mit der interdisziplinären und interregionalen Forschung am
ZMO beschäftigen. Sie versteht sich als Forum, in dem innovative Beiträge zu aktuellen
theoretischen und vergleichenden Debatten präsentiert und diskutiert werden. Letztere
reflektieren Entwicklungen und Diskussionen aus den Forschungsprojekten des ZMO.
Die Texte sind in der Regel empirisch angelegt, haben regionalen Fokus und können auch
Zwischenergebnisse präsentieren.
Assoziierte
Nach dem Abschied von Dr. Munir Fakher Eldin (Hebrew University, Jerusalem), Dr. Nazan
Maksudyan (Sabanci University, Istanbul) und Dr. Kirsten Scheid (American University
of Beirut) aus dem EUME-Programm 2009/2010 begrüßte das ZMO ab Oktober drei neue
Forscherinnen im Akademischen Jahr 2010/2011, Dr. Gülhan Balsoy, Dr. Hanan Hammad
und Dr. Zeynep Türkyilmaz. Gülhan Balsoy (Işık University Istanbul) promovierte 2009
an der Universität Birmingham zur Politisierung von Reproduktion im Osmanischen
Reich des 19. Jahrhunderts. Derzeit arbeitet sie zum Thema „The emergence of medical
institutions for women, cosmopolitanism, and gender in the late nineteenth century
Istanbul“; Hannan Hamad promovierte 2009 und ist derzeit Assistant Professor für Geschichte an der Texas Christian University, Fort Worth. Am ZMO arbeitet sie an einem
Manuskript zum Thema „Mechanizing people, localizing modernity: industrialization
and social transformation in modern Egypt, al-Mahalla al-Kubra, 1910 –1958“; Zeynep
254 z m o
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Scheich Absattar Haji
Derbissali
Dr. D. Wilkowsky
Prof. P. Heine
Türkyilmaz promovierte 2009 an der Universität Kalifornien in Los Angeles. Sie forscht
zu „Anxieties of conversion: missionaries, state and heterodox communities in the late
Ottoman Empire cities“. Alexander von Humboldt-Stipendiat Prof. Gilbert Taguem-Fah
arbeitete an seinem Projekt „Contesting knowledge and negotiating new identity: a comparative study of islamic reformist movements in Chad and Cameroon” seit Mai 2010
wieder am Zentrum und verabschiedet sich im Januar 2011, um an seine Heimatuniversität zurückzukehren. Zwei weitere Alexander von Humboldt-Stipendiaten konnten im
Laufe des Jahres begrüßt werden. Im September 2010 nahm Prof. Michael Provence seine
Arbeit am ZMO auf, im November folgte Dr. Prem Poddar. Michael Provence ist Associate
Professor für Geschichte an der Universität Kalifornien in San Diego. Er promovierte zur
modernen Geschichte des Nahen Ostens und schrieb diverse Artikel zur Kolonialgeschichte des Nahen Ostens in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Während seines Aufenthaltes am ZMO forscht er zu „Colonialism and armed struggle in the making of the
modern Middle East“. Prem Poddar ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität
Southampton und hat intensiv zu Postkolonialismus geforscht. Am ZMO arbeitet er in
dem Projekt „On top of the chicken’s neck: writing the Eastern Himalayas“ zur Kulturpolitik im östlichen Himalaya.
Dr. Hatsuki Aishima, die bereits im letzten Jahr als Visiting Research Fellow am Zentrum forschte, begann ab 1. 6. 2010 ein Forschungsprojekt an der Berlin Graduate School
of Muslim Cultures and Societies. Sie arbeitet zum Thema „Karate as a vehicle to modernity? Islam, art and body culture in contemporary Egypt”.
Im Rahmen des Visiting Research Fellowship-Programms 2010 hielten sich im Laufe
des Jahres elf Wissenschaftler am ZMO auf: Sami Hermez (Princeton University), Erdal
Kaynar (EHESS, Paris), Dr. Scott Reese (Northern Arizona University, Flagstaff), Dr. Markus
Dressler (Istanbul Technical University), Dr. Jason Sumich (London School of Economics),
Dr. Atreyee Sen (University of Manchester), Navid Fozi-Abivard (Boston University),
Dr. Amir Sheikzadegan (Universität Fribourg, Schweiz), Dr. Tanika Sarkar (Jawarhal
Nehru University, Delhi), Dr. Christian Steiner (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
und Tania Sengupta (University of Westminster).
z m o 255
zentrum moderner orient
Dienstleistung für Wissenschaft und Öffentlichkeit
2010 nahm das ZMO zum ersten Mal am Internationalen Literaturfestival (ilb) und am
Arabischen Filmfestival teil. Beim ilb präsentierte das ZMO zwei aktuelle Publikationen
über den bekannten Fernsehprediger und islamischen Gelehrten Yusuf al-Qaradawi sowie die erste deutsche Übersetzung der 1914 verfassten Memoiren von Tâdsch os-Saltane.
In Zusammenarbeit mit dem ilb organisierte das ZMO auch eine Veranstaltung mit dem
tunesischen Schriftsteller Hassouna Mosbahi, der aus seinem Roman „Rückkehr nach Tarschisch“ las.
Das diesjährige Arabische Filmfestival ALFILM 10 beschäftigte sich hauptsächlich
mit den Themen Migration, Integration, Entfremdung und Zugehörigkeit. Auf Einladung
des ZMO nahm der ägyptische Filmemacher Mokhtar el-Shehata an einer Podiumsdiskussion über „Fremdbilder und Selbstdarstellung von arabischen Migranten im Film“ teil.
Dr. Samuli Schielke und Daniela Swarowsky vom ZMO wurden ausgewählt, ihren Film
„Messages from Paradise #1“ zu präsentieren.
Am 12. September öffnete das ZMO gemeinsam mit der Historischen Kommission zu
Berlin (HIKO) anlässlich des landesweiten „Tag des offenen Denkmals“ seine Türen für
interessierte Besucher. Die beiden „Bewohner“ des historischen Gebäudes „Mittelhof“
präsentierten einem breiten Publikum ihre Arbeit mit verschiedenen Vorträgen, Präsentationen und Filmen. Besonders die von Dr. Heike Liebau (ZMO) und Dr. Heinrich Kaak
(HIKO) geführten Rundgänge durch das Haus und den Garten gaben einen faszinierenden
Einblick in die Geschichte des Gebäudes und zogen viele Besucher an. Die begleitenden
Vorträge befassten sich mit verschiedenen Themen, die entweder aus der Projektarbeit
beider Institute stammten oder die Geschichte des Mittelhofs behandelten.
In Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle organisierte Dr. Heike Liebau
einen internationalen Workshop zum Thema Palm leaves, books and internet in India –
mutual displacement or co-existence, der vom 11. bis 13. November in Halle stattfand. Im Rahmen der Tage des Indo-Germanischen Zusammentreffens richtete sich der Workshop sowohl
an Wissenschaftler, die sich mit Missionsgeschichte und religiösen Fragen beschäftigen,
als auch an jene, die zur Sozialgeschichte Südasiens arbeiten. Zentrales Thema der Tagung
waren die Auswirkungen, die unterschiedliche Medien auf die sozialen und religiösen
Praktiken im kolonialen und modernen Indien hatten. Zum Programm gehörte auch ein
geführter Rundgang durch Bibliothek und Archive der Franckeschen Stiftungen, die eine
256 z m o
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
beeindruckende Sammlung alter Druckwerke in Tamil sowie südindischer Palmblätter
aus dem 18. Jahrhundert aufbewahren.
In Kooperation mit dem CNRS-ENS organisierte Dr. Nora Lafi ein internationales Kolloquium zum Thema Silvestre de Sacy: a European Orientalist Project. Die Konferenz fand im
Institut du Monde Arabe in Paris statt. Der französische Linguist und Orientalist Baron
Silvestre de Sacy (1758–1838) gehörte zu einer Gruppe berühmter jüdischer Orientalisten,
die im 19. Jahrhundert die muslimische Welt erforschten. Basierend auf der Wiederentdeckung von De Sacys Korrespondenzen in den Archiven des Institut de France befassten
sich die Wissenschaftler mit der komplexen Beziehung zwischen der deutschen Schule
des Orientalismus, biblischen Studien und französischen Gelehrten.
Am 16. Dezember 2010 präsentierten Prof. Werner Schiffauer (Europa-Universität
Viadrina) und PD Dr. Dietrich Reetz vom ZMO zusammen mit Prof. Schirin Amir-Moazami von der FU Berlin die Neuerscheinung Islam in Europa: Religiöses Leben heute. Das
Handbuch präsentiert die Ergebnisse des Forschungsprojektes Muslime in Europa, das das
ZMO in Zusammenarbeit mit den Universitäten Frankfurt (Oder), Hamburg und Halle
durchführte.
Im Jahr 2010 war das ZMO an 41 Presseartikeln und 16 Radio- und TV-Interviews beteiligt, was statistisch mehr als einen Medienbeitrag pro Woche ausmacht.
Die Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V.
Die Jahresmitgliederversammlung der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. fand am
29. Januar 2010 statt. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Wahl eines neuen Vorstandes. Der alte Vorstand wurde nach dreijähriger Arbeit entlastet. Die Mitgliederversammlung dankte Prof. Dietmar Rothermund, der für die kommende Wahlperiode als
Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stand, herzlich für sein Engagement. Neuer Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e. V. wurde Prof. Peter Heine. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden erneut in ihren Ämtern bestätigt (Heike Liebau als stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeisterin; Henner Fürtig als stellvertretender
Vorsitzender; weiterhin Ulrike Freitag und Margret Liepach).
Die erste Aktivität des Vereins war wie immer die traditionelle Jahresvorlesung, die im
Anschluss an die Mitgliederversammlung stattfand. Redner war Prof. Achim von Oppen,
z m o 257
zentrum moderner orient
Prof. D. Rothermund
Dr. N. Sinha
PD Dr. Katrin Bromber
den eine lange persönliche Geschichte mit dem Zentrum Moderner Orient verbindet.
1993 war er der erste Mitarbeiter aus den heute sogenannten alten Bundesländern am ein
Jahr zuvor gegründeten Forschungsschwerpunkt Moderner Orient. Bei der Ausarbeitung
des ersten gemeinsamen DFG-Antrages 1995 leistete er inhaltliche und konzeptionelle
Pionierarbeit. Von 1996 bis 2000 war Achim von Oppen, dann schon am 1996 geschaffenen Geisteswissenschaftlichen Zentrum Moderner Orient, Leiter des Gruppenprojekts
Lokalität und Staat im Rahmen eines Gesamtprojektes zu Prozessen von Globalisierung.
Von 2001 bis 2007 war er Vizedirektor des ZMO und 2002 Geschäftsführender Direktor
des Instituts. Seit Oktober 2007 ist Achim von Oppen Professor für Geschichte mit dem
Schwerpunkt Geschichte Afrikas an der Universität Bayreuth. Im Rahmen der Jahresvorlesung des ZMO 2010 sprach er über „Translokale Topographien des Tanganyikasees“ und
gab damit einen Einblick in seine aktuellen Forschungen.
Den Höhepunkt der Vereinsarbeit in diesem Jahr bildete ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema Indische Agrar- und Bauerngeschichte als wissenschaftliche Herausforderung. Gegenwärtiger Forschungsstand und Aufgabe der indischen Sozialgeschichte. Die Veranstaltung, die am 23. September im ZMO stattfand, war dem 70. Geburtstag der ehemaligen
Mitarbeiterin des ZMO, Petra Heidrich (1940 –2006), gewidmet, ging jedoch in ihrem wissenschaftlichen Anliegen über eine bloße personelle Würdigung hinaus. Die Intention
bestand darin, die Aufmerksamkeit der Südasienwissenschaft/ler wieder auf die Notwendigkeit zur Erforschung der indischen Agrargeschichte und Bauernbewegung in Vergangenheit und Gegenwart zu lenken und diesem Forschungszweig als Teil der indischen
Sozialgeschichte mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als es gegenwärtig der Fall ist.
258 z m o
fo r s c h u ng s p r o f i l u nd m i ta r b e i t e r
Mitarbeiter 2010
d irektorin
Prof. Dr. Ulrike Freitag
v ize d irektor en
Dr. Sonja Hegasy | Dr. Kai Kresse
as s is tentin d er direk t io n
Leyla von Mende (bis 31. 07.) | Larissa Schmid (ab 01. 08.)
d irektions assist en t in f ür ö f f ent lic hke i ts a r b e i t
Regina Sarreiter
w is s ens chaf t lic he m ita rbeit er
Dr. Hatsuki Aishima (ab 01. 06.) | Dr. Chanfi Ahmed | Prof. Marc Baer
Dr. Caterian Bori (ab 01. 02.) | PD Dr. Katrin Bromber | Vanessa Díaz Rivas (ab 01. 08.)
Dr. Jeanne Féaux de la Croix (ab 01. 09.) | Dr. Andrea Fischer-Tahir | Britta Frede
Dr. Bettina Gräf (ab 01. 06.) | Dr. Dyala Hamzah | Friedhelm Hoffmann
Dr. Marloes Janson | Dr. Nora Lafi | Dr. Katharina Lange | Dr. Heike Liebau
Dr. Antía Mato Bouzas | Dr. Aïssatou Mbodj-Pouye (ab 01. 010.)
Dr. Rana von Mende (bis 30. 04.) | Karin Mlodoch | Dalila Nadi (bis 30. 06.)
Dr. Sebastian Prange (ab 01. 08.) | PD Dr. Dietrich Reetz | Dr. des. Sophie Roche (ab 01. 03.)
Dr. Samuli Schielke | Dr. Nitin Sinha | Daniela Swarowsky (ab 01. 09.)
Sophie Wagenhofer | Dr. Dina Wilkowsky (ab 01. 01.) | PD Dr. Steffen Wippel
Dr. Benjamin Zachariah
w is s ens chaf t lic h- t ec hnisc he m ita rbeite r i n
Svenja Becherer
te chnis cher m ita rbeit er
Michael Schutz
z m o 259
zentrum moderner orient
bib liothek
Dr. Thomas Ripper | Ursula Benzin
direktions s e kreta riat
Dr. Silke Nagel
h a u s meis terin
Petra Engler
stu d entis che hilf skrä f t e
Heba Ahmed | Jennifer Andres (ab 01. 10.) | Nadja Benakezouh | Chantal Carucci
Philipp Dehne (bis 31. 10.) | Rasul Ergeshov (ab 15. 10.) | Felicia Gottschalk (ab 01. 10.)
Ute Groß (bis 31. 01.) | Sebile Güneysel (ab 01. 11.) | Jannis Hagmann (01. 06.–31. 12.)
Liese Hoffmann | Judith Höffkes (ab 01. 11.) | Mounia Jammal
Johanna Klauke (01. 03.– 30. 09.) | Eva Langerbeck (01. 03.–14. 09.) | Irina Lofink (ab 01. 02.)
Tobias Mörike | Nura N'galamulume-Treves (bis 30. 09.) | Zoé Oßwald
Leyla Safta-Zecheria (ab 01. 11.) | Larissa Schmidt (bis 31. 07.) | Daniel Schreiber
Selma Schwarz (ab 01. 11.) | Juliane Sievert | Julian Tadesse | Doreen Teumer
Ute Theel (bis 31. 08.) | Thomas Volk (ab 01. 09.) | Kathrin Weigle (ab 01. 04.)
Jolita Zabarskaite (ab 01. 03.) | Christoph Zelke | Stephanie Zöllner (ab 01. 02.)
ass oziierte
Dr. Axel Pichler (ab 01. 07.) | Dr. Gülhan Balsoy (ab 01. 10.)
Dr. Munir Fakher Eldin (bis 31. 07.) | Dr. Hanan Hammad (ab 01. 10.)
Dr. Nazan Maksudyan (bis 31. 07.) | Dr. Prem Poddar (ab 01. 11.)
Prof. Michael Provence (ab 01. 09.) | Dr. Kirsten Scheid (bis 31. 07.)
Dr. Gilbert Lamblin Taguem Fah (ab 01. 05.) | Dr. Zeynep Türkyilmaz (ab 01. 10.)
w is s ens chaftlic her beirat
Prof. Dr. Ingeborg Baldauf (Berlin) | Prof. Dr. William Gervase Clarence-Smith (London)
Prof. Dr. Werner Ende (Berlin) | Nina Grunenberg (Hamburg)
Prof. Dr. Christophe Jaffrelot (Paris) | Thomas Krüger (Berlin)
Prof. Dr. Martin van Bruinessen (Leiden) | Prof. Dr. Achim von Oppen (Bayreuth)
260 z m o
forschungsprojekte
Forschungsprojekte
Forschungsprogramm 2008 –2013
Das interdisziplinäre Forschungsprogramm des ZMO Muslimische Welten – Welt des Islams?
Konzepte, Praktiken und Krisen des Globalen, das seit 2008 einen neuen thematischen
Schwerpunkt setzt, fragt nach Einheitlichkeit und Heterogenität in den islamisch geprägten Gesellschaften in Afrika und Asien, weit über den arabischen Nahen Osten hinaus,
sowohl in der jüngeren Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Zentrales Untersuchungsthema ist das Spannungsverhältnis zwischen normativen Weltentwürfen und konkreten Handlungsräumen bzw. Praxisformen lokaler Akteure, die sich translokal orientieren und oft als Teil global vernetzter Gemeinschaften verstehen. Von drei zentralen
Forschungsfeldern ausgehend wird das Thema aus komplementärer Perspektive in drei
Arbeitsgruppen, die jeweils mehrere Teilprojekte umfassen, bearbeitet:
– erstens anhand religiöser und säkularer „Ordnungsentwürfe“, die zumindest
potenziell Anspruch auf globale Gültigkeit erheben;
– zweitens an konkreten, lokal verfassten Erfahrungswelten, sogenannter
„Mikrokosmen“, in denen Gruppen unterschiedlicher Herkunft aufeinandertreffen;
– und drittens über wirtschaftliche und kulturelle „Akteure des Südens“, die über Grenzen hinweg agieren und konkret versuch(t)en, sich „Welt“ anzueignen und zu gestalten.
Mit den Ergebnissen dieses Programms bringt sich das ZMO weiter in laufende geistesund sozialwissenschaftliche Debatten um Globalisierung und ihre Krisen ein.
z m o 261
zentrum moderner orient
Projekte
Muslimische Welten – Welt des Islams? BMBF
Welt- und Ordnungsentwürfe
Leitung: PD Dr. Katrin Bromber
Sportwelten im Wettstreit: konkurrierende Ordnungsmuster und Repräsentationsformen in
den Körperkulturen Afrikas und Asiens
1) Laufen auf Weltniveau: ostafrikanischer Leistungssport zwischen nationalem Aushängeschild, lokalem Streitobjekt und überregionalem Handelsgut; 2008 –2013
Dr. Katrin Bromber, Stud.: Julian Tadesse
2) Sportliche Regelsysteme und identitätsstiftende Praxen in der asiatisch-islamischen Welt;
2008 – März 2009, ab April 2009 im Verbund FU, Prof. Birgit Krawietz
Produktion und Rezeption der Welt(en) des Islams in der panislamischen Zeitschrift „al-Manar“;
2009 – 2011, Dr. Dyala Hamzah, Stud.: Tobias Mörike
Auseinandersetzung mit der umma: Religiöse Vorstellungen und Praktiken der Tablighis in
Gambia; 2008–2010,
Chrislam in Lagos (Nigeria): Tendenzen von „Islamic Pentecostalism“; 2010 –2012,
Dr. Marloes Janson, Stud.: Liese Hoffmann
Zentrum und Peripherie: Interaktionsprozesse in Grenzstädten Südasiens; 2009–2010
Dr. Antía Mato Bouzas, Stud.: Nadja Benakezouh
Gewalt, Gedächtnis und Aufarbeitung im Irak: Das Beispiel der Überlebenden der
Anfal-Operationen in Kur­dis­tan; 2008–2011, Karin Mlodoch, Stud.: Mounia Jammal
Globale muslimische Netzwerke; 2009– 2013,
PD Dr. Dietrich Reetz, Stud.: Eva Langerbeck, Felicia Gottschalk
Tanger – Salalah: Zwei „regional cities“ im Aufbruch; 2008 –2010, Dr. Steffen Wippel
262 z m o
forschungsprojekte
Streitbare Öffentlichkeiten: „Diskussionsklubs“ in Kasachstan zwischen Politik, Wissenschaft
und Islam; 2010–2011, Dr. Dina Wilkowsky, Stud.: Irina Lofink
Mikrokosmen und Praktiken des Lokalen
Leitung: Dr. Katharina Lange
Kosmopolitismus und das Ende des osmanischen Reiches: Die Dönme in Salonica; 2009 – 2011
Prof. Marc Baer, Stud.: Thomas Volk
Konkurrierende Wissensformen in Kirgisien: die Debatte zwischen Generationen um die
Weidewirtschaft; 2010 –2012, Dr. Jeanne Féaux de la Croix, Stud.: Rasul Ergeshov
Shaykhani (Manna Abba ibn Muhammad at-Tulba, 1908–1986) und die Erneuerung der
Tijaniyya in Mauretanien; 2008–2011, Britta Frede, Stud.: Doreen Teumer,
Nadja Benakezouh
Migration und Konstituierung von Urbanität in Djidda im 19. Jahrhundert; 2008–2013
Prof. Ulrike Freitag, Stud.: Larissa Schmidt, Philipp Dehne, Jannis Hagmann,
Selma Schwarz
Städtische Lebenswelten in osmanischen Häfen zwischen Lokalität und
Globalität in Kairo, Aleppo und Tunis
2008–2011, Dr. Nora Lafi, Stud.: Daniel Schreiber
Erinnerungspolitik im ländlichen Syrien: Stammesge­schich­te(n) der Welde; 2008–2013
Dr. Katharina Lange
Heimats-(be-)schreibung: Entstehung einer muslimischen Identität in einem islamischen
Grenzgebiet; 2010 –2011, Dr. Sebastian R. Prange, Stud.: Leyla Safta-Zecheria
Bewegungen auf dem Ganges, 1700 –1900; 2008–2012
Dr. Nitin Sinha, Stud.: Jolita Zabarskaite
z m o 263
zentrum moderner orient
Akteure im translokalen Raum
Leitung: Dr. Heike Liebau
Von Westafrika nach Arabien. Westafrikanische ulama in Mekka und Medina und ihr
geistiger Einfluss in ihren Herkunftsländern, 19. und 20. Jahrhundert; 2008–2011
Dr. Chanfi Ahmed, Stud.: Nura N'galamulume-Treves, Julian Tadesse
Bedeutungswandel: muslimische Reformdiskurse und All­tags­praxis im postkolonialen
Mombasa; 2008–2013, Dr. Kai Kresse, Stud.: Stephanie Zöllner, Liese Hoffmann
Kleine Akteure – ganz global: Chinesische Migranten erobern neue Arbeits- und Lebensräume
in Casablanca und Amman; 2009–2010, Dalila Nadi
Der Erste Weltkrieg in indischen Öffentlichkeiten: Von der Kriegswahrnehmung zur
Rekonfiguration von Iden­ti­tä­ten, Weltbildern und Weltordnungen; 2008–2013
Dr. Heike Liebau, Stud.: Jolita Zabarskaite
Kosmopoliten im Geiste? Auf der Suche nach der Welt in der ägyptischen Provinz;
2009–Juni 2010, Dr. Samuli Schielke, Stud.: Doreen Teumer
Indische Exilanten in Berlin, 1914–1945; 2008–2011
Dr. Benjamin Zachariah, Stud.: Felicia Gottschalk
Jugend und Identität in Text und Kontext. Zum islamischen Fundamentalismus unter jungen
tadschikischen Männern – ein interdisziplinärer Ansatz; 2010 –2012, Dr. des. Sophie Roche,
in Kooperation mit Philipp Reichmuth, ZIRS Halle, Stud.: Jennifer Andres
264 z m o
forschungsprojekte
Europa finden: Vermessung des Möglichen in Afrika und im
Nahen Osten BMBF
2010 –2014, Leitung: Samuli Schielke
Stud.: Doreen Teumer, Sebile Güneysel
Kosmopoliten im Geiste? Auf der Suche nach der Welt zwischen Ägypten und Europa;
Juli 2010 –2014, Dr. Samuli Schielke
Europa, Modernisierung und die Vorstellung vom Islam als Gesellschaftsordnung zu Beginn
des Kalten Krieges; 2010 –2014, Dr. Bettina Gräf
Europa und das Bild vom Eigenen in der zeitgenössischen Kunst des lusophonen Afrikas;
2010 –2014, Vanessa Díaz
„Heutiger Nachbar – gestriger Untertan“. Der Balkan als Schnittstelle zwischen
Osmanischem Reich und Europa aus der Perspektive osmanischer Reisender 1870 –1918;
2010 –2014, Leyla von Mende
Die alltägliche Vorstellung von Europa zwischen Frankreich und Mali: Briefe von Migranten
und aus privaten Archiven; 2010 –2011, Aïssatou Mbodj
Daniela Swarowsky Kuratorin der Ausstellung; 2010 –2012
Repräsentationen sozialer Ordnungen in Wandel SFB 640
Teilprojekt A7
Leitung: Prof. Dr. Ulrike Freitag, Dr. Sonja Hegasy
Identity politics in changing societies of Morocco and Iraq; 2008–2012
Sophie Wagenhofer, Dr. Andrea Fischer-Tahir
Stud.: Juliane Sievert, Zoé Oßwald, Johanna Klauke, Judith Höffkes
Teilprojekt A5
Leitung: Prof. Dr. Ulrike Freitag. Prof. Dr. Hartmut Kaelble, Prof. Dr. Jörg Baberowski
z m o 265
zentrum moderner orient
Transnational public spheres in comparison – Europe, the Arab World and Russia;
2008–2012, Friedhelm Hoffmann, ZMO, Stud.: Heba Ahmed, Kathrin Weigle
Die Polygamiedebatte in der Spätphase des Osmanischen Reiches als
Reformdebatte DFG
2008–2010, Dr. Rana von Mende Altaylı
Assoziierte Projekte
Alexander von Humboldt-Stiftung
On top of the chicken’s neck: writing the Eastern Himalayas; 2010 –2011, Dr. Prem Poddar
Colonialism and armed struggle in the making of the modern Middle East;
2010 –2011, Prof. Michael Provence
Contesting knowledge and negotiating new identity: A comparative study of Islamic reformist
movements in Chad and Cameroon; 2009–2011, Prof. Gilbert Lamblin Taguem Fah
EUME
2009 –2010
The Nahda in Beisan – A critical examination of modernity, nationalism and colonial rule in
rural Palestine, 1876–1948, Dr. Munir Fakher Eldin
Triangle of educational policy, economic development and urban planning: vocational
education in the late Ottoman Empire, Dr. Nazan Maksudyan
The history of universal art: lessons from margins, past and present, Dr. Kirsten Scheid
2010 –2011
Mechanizing people, localizing modernity: industrialization and social transformation in
modern Egypt, al-Mahalla al-Kubra, 1910 –1958, Dr. Hanan Hammad
Anxieties of conversion: missionaries, state and heterodox communities in the late Ottoman
Empire cities, Dr. Zeynep Türkyilmaz
The emergence of medical institutions for women, cosmopolitanism, and gender in the late
nineteenth century Istanbul, Dr. Gülhan Balsoy
266 z m o
v e r a n s ta lt u ng e n
Veranstaltungen
Tagungen, Workshops
25.–26. März 2010, ZMO
Internationaler Workshop Regionalizing Oman – political, economic and social dynamics,
organisiert von Steffen Wippel (ZMO/Universität Leipzig)
25.–26. März 2010, Durham, UK
Jahreskonferenz Urban History Group Transgressive cities practices and place,
Panel Ottoman microcosms: social norms, their transgression, and the urban space,
organisiert von Nora Lafi (ZMO)
8.–10. April 2010, GWZ Berlin
Konferenz Zeit für Medialisierung. Medien und transkulturelle Kommunikation in den
Islam- und Regionalwissenschaften, organisiert von Bettina Gräf, FU Berlin,
Nadja-Christina Schneider, HU Berlin, in Kooperation mit dem ZMO
14.–16. April 2010, Helsinki Collegium for Advanced Studies, Helsinki
Workshop What makes a good Muslim? Complexities of moral practice and subjectivity in
the age of global Islam, organisiert von Samuli Schielke (ZMO)
Gruppenfoto: Workshop Regionalizing Oman, ZMO/Universität Leipzig, 25.–26. März 2010
z m o 267
zentrum moderner orient
M. Schindhelm
PD Dr. K. Bromber
Prof. M. Schwarz
27.–28. Mai 2010, Ballhaus Naunynstraße, Berlin
Workshop Women and the city, women in the city: a gendered perspective for Ottoman
urban history, organisiert von EUME/ZMO
10.–11. Juni 2010, ZMO
Bilingualer Workshop Cultures of knowledge in dialogue, organisiert von
Kai Kresse (ZMO) und Bertold Bernreuter (Universität Mexico-City)
11. Juni 2010, Deutsches Historisches Institut, Moskau
Workshop Moderne – Integration – Expansion? Repräsentationen Europas im 19. und
20. Jahrhundert, organisiert von Jörg Baberowski, Benjamin Beuerle, Ulrike Freitag,
Friedhelm Hoffmann, Hartmut Kaelble und Andreas Weiß, SFB 640/Teilprojekt A5
30. Juni–2. Juli 2010, ZMO
Workshop ‚Out of place‘ or ‚belonging‘? Exile and communities, organisiert von
Heike Liebau, Chanfi Ahmed und Benjamin Zachariah (ZMO)
15.–17. Juli 2010, ZMO
Workshop Identifying new themes in South Asian history, organisiert von Aditya Sarker,
Anna Sailer (Universität Göttingen), Maria Framke (Jacobs Universität, Bremen) und
Nitin Sinha (ZMO)
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel Being a good Muslim. Comparative perspectives on the contested fields of religious and
moral propriety, organisiert von Samuli Schielke und Tea Virtanen
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel (Hyper-)Realities on stage in the Arab Gulf, organisiert von Katrin Bromber (ZMO),
Steffen Wippel (ZMO/Universität Leipzig), Christian Steiner (Universität Mainz)
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture, new media, pop cultures
– 1/2: boundaries, visibility and hidden transcripts, organisiert von Sune Haugbolle
(Universität Kopenhagen)
19 –24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture, new media, pop cultures
– 2/2: image-making and techniques of consumption, organisiert von Armando Salvatore
(Universität Neapel)
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel Microcosms and the practices of the local, organisiert von Nora Lafi (ZMO)
268 z m o
v e r a n s ta lt u ng e n
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel The politics of amnesia and cultural production in the Middle East – 1/2,
organisiert von Sonja Hegasy (ZMO)
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona
Panel The politics of amnesia and cultural production in the Middle East – 2/2,
organisiert von Sonja Hegasy (ZMO)
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel Muslim Worlds – World of Islam? Dynamics of reform: historical and biographical
dimensions – 1/2, organisiert von Kai Kresse (ZMO)
19.–24. Juli 2010, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES ), Barcelona
Panel Muslim worlds – World of Islam? Dynamics of reform: historical and biographical
dimensions – 2/2, organisiert von Kai Kresse (ZMO)
3. August 2010, ZMO
Workshop Global, transnational and international histories of South Asia, mitorganisiert
von Benjamin Zachariah (ZMO)
23. September 2010, ZMO
Kolloquium Indian agrarian and peasant history – a challenge to current research,
organisiert von Heike Liebau (ZMO), in Kooperation mit Annemarie Hafner (Berlin)
und Ravi Ahuja (Universität Göttingen) im Namen der Gesellschaft zur Förderung
des ZMO e. V.
6.–10. Oktober 2010, ZMO
Konferenz Under construction: the material and symbolic meaning of architecture and
infrastructure in the Gulf Region, organisiert von Katrin Bromber (ZMO), Steffen
Wippel (ZMO/Universität Leipzig), Birgit Krawietz (FU Berlin)
14.–16. Oktober 2010, Institut du Monde Arabe, École normale supérieure, Paris
Tagung Silvestre de Sacy (1758–1838): Le projet européen d’une science orientaliste,
organisiert von Nora Lafi (ZMO), Michel Espagne (CNRS) and Pascale RabauldtFeuerhahn (ENS), in Kooperation mit dem ZMO und der École normale supérieure –
Institut du Monde Arabe
9. November 2010, ZMO
Workshop The ‚Maoists‘ in India, organisiert von Benjamin Zachariah (ZMO)
11.–13. November 2010, Franckesche Stiftungen zu Halle
Workshop Palm leaves, books and internet in India – mutual displacement or coexistence,
z m o 269
zentrum moderner orient
Nina Grunenberg
Dr. C. Ahmed
organisiert von Heike Liebau (ZMO), in Kooperation mit den Franckeschen
Stiftungen zu Halle
24.–26. November 2010, University of Macau
Internationale Konferenz Asian piracy in historical perspectives, mitorganisiert von
Sebastian R. Prange (ZMO)
7. Dezember 2010, ZMO
Workshop Muslim youth in Africa and Asia, organisiert von Marloes Janson (ZMO),
Dorothea Schulz (Universität Köln), Sophie Roche (ZMO)
15.–17. Dezember 2010, ZMO und HU Berlin
Symposium Religious dynamics in Central Asia: Islam in focus, organisiert von
Prof. Manja Stephan (HU Berlin) und u. a. mit Beiträgen von Dr. Dina Wilkowsky
(ZMO), Sophie Roche (ZMO)
Arbeitsgespräche
Anette Hoffmann und Jürgen Mahrenholz zum Lautarchiv (HU Berlin) und Phonogramm archiv (Ethnologisches Museum Berlin), 12. Januar 2010
Philipp Kuebart, TU Berlin, Kurator der Ausstellung Residenzpflicht – Invisible Borders, 23. Februar 2010
Abdilatif Abdalla, Universität Leipzig, 9. März 2010
Dr. Rijk van Dijk, Universität Leiden, 16. März 2010
Sami Hermez, Princeton University, 13. April 2010
Erdal Kaynar, EHESS Paris, 22. April 2010
Dr. Daniele Cantini, Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia, 6. Mai 2010
Dr. Edward Simpson, SOAS, 11. Mai 2010
Nikhil Rao, Wellesley College, 9. Juli 2010
Jason Sumich, London School of Economics, 27. Juli 2010
Navid Fozi-Abivard, Boston University, 19. August 2010
Dr. Amir Sheikhzadegan, Universität Fribourg, 6. August 2010
Yazid Ben Hounet, EHESS Paris, 3. September 2010
Dr. Atreyee Sen, University of Manchester, 14. September 2010
Dr. Mohamed Diagayeté, Ahmad Baba Institut Timbuktu, 23. September 2010
Prof. Giovanni Balcet, Universität Turin, 28. September 2010
Tania Sengupta, University of Westminster, 16. Dezember 2010
270 z m o
v e r a n s ta lt u ng e n
Vortragsreihen
ZMO-Kolloquium
2009/2010: New perspectives on gender and globalization
28. Januar 2010, Prof. Annelies Moors (University of Amsterdam, the Netherlands):
Gender and globalization: ‚Islamic fashion‘ in cyberspace
25. Februar 2010, Prof. Mrinalini Sinha (Pennsylvania State University, USA): How to
bring a global perspective on gender?
25. März 2010, Prof. Victoria Bernal (University of California, Irvine, USA): Cyberspace,
diaspora, and the public sphere: gender and Eritrean politics online
2010/2011: „Agency“ reconsidered: between life worlds and world order
30. September 2010, Prof. Tanika Sarkar (Delhi University/ZMO – Visiting Fellow):
Her own will and consent: a strange route to women’s rights in 19th century India
28. Oktober 2010, Nicole Meyer-Ahuja (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen/
Forschungskolleg Arbeit und Lebenslauf, Berlin): Strategy versus structure?
Corporate labour utilisation, the regulation of reproduction and the (mis-)interpretation of „agency“ in Indo-German software programming
25. November 2010, Magnus Marsden (SOAS, London) und Samuli Schielke (ZMO):
Cultivating a complex character
Ottoman Urban Studies Seminar
2009/2010: Post-Ottoman Cities
11. Januar 2010, Ellinor Morack (FU Berlin, Berlin Graduate School Muslim Cultures
and Societies): The housing question in post-Ottoman Izmir and the population
exchange with Greece, 1924–30
25. Januar 2010, Nazan Maksudyan (Istanbul Technical University; Fellow of EUME
2009/10): Changing social roles in post-Ottoman Istanbul: a gendered approach
8. Februar 2010, Nabila Oulebsir (Université de Poitiers): French city or Ottoman?
The patrimonial debate in 19th c. and early 20th c. Algiers
19. April 2010, Kirsten Scheid (American University in Beirut; Fellow of EUME 2009/10):
Erasure and distortion: The Ottoman memory in contemporary Beirut art production
z m o 271
zentrum moderner orient
Dr. M. Kabiri
A. Janko
Dr. D. Wilkowsky
26. April 2010, Kyle Evered (Michigan State University): Ankara: the republican urban
project and the Ottoman heritage
10. Mai 2010, Zeynep Celik (New Jersey Institute of Technology): Colonial Algiers and
the Ottoman heritage: planning, architecture and governance
31. Mai 2010, Zeynep Aygen (University of Portsmouth): Life after the Ottomans:
heritage and the new national urban narrative in post-Ottoman cities of the Balkans
14. Juni 2010, Katherine Fleming (New York University): Changing identities in postOttoman Salonica
28. Juni 2010, Sait Ozervarli (Yildiz Technical University): Intellectual dimensions of
continuity and transformation in post-Ottoman Istanbul
12. Juli 2010, Ulrike Freitag und Nora Lafi: Conclusion
2010/2011: Urban violence
2. Dezember 2010, Nelida Fuccaro (SOAS, London), Ulrike Freitag (ZMO) und Nora Lafi
(ZMO): Introduction
13. Dezember 2010, Philippe Petriat (Université de Paris I Sorbonne): Fanatics? Foreigners, notables and officials in Djeddah’s urban disorders of the 1850s
Die Welt in Weltkriegen – Erfahrungen, Wahrnehmungen und Perspektiven
aus Afrika und Asien
23. April 2010, Sensible Forschungsthemen – Sensible Quellen, Lesung und Diskussion
zum Umgang mit sensiblem Quellenmaterial, mit Prof. em. Werner Ende, Dr. Patrick
Bernhard (Friedrich-Meinecke-Institut, FU), PD Dr. Katrin Bromber (ZMO) und
Dr. Heike Liebau (ZMO)
6. Mai 2010, PD Dr. Katrin Bromber (ZMO) und Prof. Brigitte Reinwald (Universität
Hannover): Imperiale Propaganda und kriegsbedingte Mobilität – Afrikanische
Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg
11. Mai 2010, Prof. Gilbert Achcar (SOAS), The Arabs and the Holocaust: The Arab–Israeli
war of narratives
18. Mai 2010, Dr. Burkhard Ganzer (ehem. ZMO): Deutsche Agenten bei iranischen
Stämmen 1942–1944. Ein Augenzeugenbericht
20. Mai 2010, Strategien der Zusammenarbeit: Aspekte politischer und militärischer
Kollaboration zwischen indischen Nationalisten und der deutschen Außenpolitik
272 z m o
v e r a n s ta lt u ng e n
Dr. S. Ridder
Dr. G. Korzonnek
zwischen 1914 und 1945, Podiumsgespräch mit Dr. Heike Liebau (ZMO),
Dr. Benjamin Zachariah (ZMO) und Dr. Joachim Oesterheld (HU Berlin)
22. Juni 2010, Prof. Israel Gershoni (Tel Aviv Universität): Confronting fascism in Egypt:
dictatorship versus democracy in the 1930s
24. Juni 2010, Dr. Benjamin Zachariah (ZMO): Rethinking (the absence of) Fascism in
India, c. 1922–1945
Islam und Gesellschaft in Zentralasien (2010/2011)
12. Oktober 2010, Dr. Alikhan Baimenov (Institut für Nationale Forschungen,
Kasachstan): Islam und Staat im postsowjetischen Kasachstan
15. Dezember 2010, Dr. Muhiddin Kabiri (Tajikistan): The Islamic Revival Party of
Tajikistan: On the specifics of post-Soviet Islamic dynamics
Baraza
7. Januar 2010, Omar Babu Marjan’s „Pendo la Siri“ na Prisca Jerono’s „Usaliti“ –
Analyse der Kurzgeschichten von Omar Babu Marjans „Pendo la siri“ (Die Liebe des
Geheimnisses) und Prisca Jeronos „Usaliti“ (Der Verrat)
4. Februar 2010, Kai Kresse (ZMO, Berlin): Sauti ya Haki: Mazungumzo kuhusu gazeti ya
Kiislamu iliyochapishwa Mombasa (1972–82) – Gespräch über die in Mombasa
herausgegebene islamische Zeitung Sauti ya Haki (1972–82)
9. März 2010, Abdilatif Abdalla (Universität Leipzig): Hotuba na mazungumzo na Mzee
Abdilatif Abdalla kuhusu fasihi yake ya Kiswahili, maisha yake na harakati zake za
kisiasa – Vortrag und Gespräch mit Abdilatif Abdalla über seine swahilisprachige
Literatur, sein Leben und seinen politischen Aktivismus
11. März 2010, Abdilatif Abdalla (Universität Leipzig): Usomaji wa mshairi Abdilatif
Abdalla – Lesung des Dichters Abdilatif Abdalla
3. Mai 2010, Guido Korzonnek (Berlin): Uzinduzi wa kitabu cha kusikiliza: Tafsiri ya
Kijerumani ya riwaya ya Mzimu wa watu wa Kale ya Mohamed Said Abdullah –
Zur deutschen Übersetzung und Vertonung des Kriminalromans Im Geisterwald der
Ahnen von Mohamed Said Abdullah
3. Juni 2010, Dr. Lutz Diegner (Humboldt-Universität zu Berlin): Twen’zetu Mtandaoni –
Freddy Macha, msanii wa vipaji vingi – Lasst uns ins Internet gehen – Freddy Macha,
ein Künstler mit vielen Begabungen
z m o 273
zentrum moderner orient
Dr. A. Graneß
Wissensstädte - Bibliotheken in Afrika
Eine Ausstellung über die Geschichte und
die Gegenwart von Bibliotheken
in afrikanischen Städten
Vom 11. Januar bis zum 31. Juli 2010
im Zentrum Moderner Orient
Zentrum Moderner Orient
Kirchweg 33
14129 Berlin - Nikolassee
mehr Informationen unter: www.zmo.de
Eine Ausstellung von
Brigitte Krause, Robert Liebscher und Tobias Mörike
Mit freundlicher Unterstützung von:
24. Juni 2010, Prof. Hamza M. Njozi (Muslim University of Morogoro, Tanzania): Falsafa
ya Mwana-Bukhalasi katika „Utendi wa Masahibu“ – Zur Philosophie von MwanaBukhalasi’s epischem Gedicht „Utendi wa Masahibu“ (Drangsal)
4. November 2010, Vitale Kazimoto (Berlin): Maisha yangu Ujerumani enzi za vita baridi –
Mein Leben in Deutschland zur Zeit des Kalten Kriegs
2. Dezember 2010, Ridder Samsom (Hamburg): Howani Mwana Howani: utungaji wa
kiswahili wa wanawake – Still Kind still: Frauen-Swahilidichtung
Andere Veranstaltungen
8. Januar 2010, ZMO, Neujahrsempfang und Eröffnung der Ausstellung Wissensstädte –
Bibliotheken in Afrika
14. Januar 2010, Robert-Bosch-Stiftung, Istanbul, mon amour, Vortrag von Nedim Gürsel
21. Januar 2010, Universität Bayreuth, A directed landscape: thoughts about war and
mobility from East Africa to South Asia in World War II, Vortrag von PD Dr. Katrin
Bromber (ZMO)
29. Januar 2010, ZMO, Die andere Küste Ostafrikas – Translokale Topographien des
Tanganyikasees vor 1900, Vortrag von Prof. Achim von Oppen, Universität Bayreuth
17. Februar 2010, Zentrum für Antisemitismusforschung, The founding myths of
Turkish antisemitism, Vortrag von Rifat Bali (EPHE).
22. Februar 2010, ZfL, „Parental authority, sexuality and generation between Maghreb
and Mashreq“, öffentliches Gespräch und anschließende Diskussion mit Rita El
Khayat und Michael Roes
18. März 2010, ZMO, Der Begriff „Globale Gerechtigkeit“ bei Henry Odera Oruka – Eine
afrikanische Perspektive auf ein brennendes Problem, Vortrag von Dr. Anke Graneß
(polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren)
24. März 2010, ZfL, Islam in Kasachstan: Traditionen und aktuelle Entwicklungstendenzen, Vortrag von Sheich Abdsattar Haji Derbissali, Großmufti und Vorsitzender
der Geistlichen Verwaltung der Muslime Kasachstans
8. April 2010, GWZ, Media, homeland, and community in Islamic and Area Studies:
a social history and emerging trends, Vortrag von Prof. Dale Eickelman (Dartmouth
College/WIKO)
274 z m o
v e r a n s ta lt u ng e n
15. April 2010, ZfL, The return of Zionism: myths, politics and scholarship in Israel,
Vortrag von Prof. Gabriel Piterberg ( UCLA)
28. April 2010, HU Berlin, Imperiale Propaganda und Sprachnormierung: Die swahilisprachige Militärpresse im Zweiten Weltkrieg, Vortrag von PD Dr. Katrin Bromber
(ZMO)
3. Mai 2010, ZfL, Saudi-Arabien – Ein Königreich im Wandel? Sammelband hg. von
Prof. Ulrike Freitag (Paderborn 2010), Buchvorstellung und Diskussion
5. Mai 2010, ZfL, Der verstellte Blick. Bedingungen und Perspektiven gegenwärtiger
Kulturforschung, Podiumsdiskussion mit Renate Haas (Institut für Kulturanalyse
Berlin), Dr. Sonja Hegasy (ZMO), Andreas Pflitsch (ZfL)
25. Mai 2010, Zentrum für Antisemitismusforschung, The Dönme and Anti-Jewish
conspiracy theories in the Ottoman Empire and Turkish Republic, Vortrag von
Prof. Marc David Baer (ZMO)
8. Juni 2010, Ibero-Amerikanisches Institut, Zur gegenwärtigen Theorie der Interkulturalität: Perspektiven aus Mexiko, Vortrag von Bertold Bernreuter, Moderation:
Dr. Kai Kresse (ZMO)
29. Juni 2010, Wissenschaftskolleg zu Berlin, Carl Heinrich Becker Lecture der Fritz
Thyssen Stiftung: Islam and the politics of gender: reflections on Afghanistan,
Vortrag von Deniz Kandiyoti (SOAS, London)
30. Juni 2010, HU Berlin, Filmvorführung „Cuba, une odyssée africaine“ (Dokumentarfilm von Jihan el-Tahri, Frankreich, 2007), zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit
Kongos
30. Juni 2010, Haus der Kulturen der Welt, Arabischer Weltgeist im Aufbruch? – Zum
Tod von Mohammed Abed Al-Jabri, Podiumsdisskussion mit Dr. Reginald Grünenberg
(Verleger des Perlen Verlags), Dr. Sonja Hegasy (ZMO), Nabil Bushnaq (Gründer und
Ehrenvorsitzender Ibn Rushd Fund), Stefan Weidner (Chefredakteur der Zeitschrift
Fikrun wa Fann), Dr. Vincent von Wroblewsky (Philosoph und deutscher Übersetzer
der „Kritik der arabischen Vernunft – Die Einführung“)
13. Juli 2010, ZMO, Considerations on society through Saudi women’s art, Vortrag von
Prof. Maha A. Alsenan, Princess Nora Bint Abdurrahman University, Riad, SaudiArabien
11. September 2010, Tag des offenen Denkmals, Berlin, Inder in Berlin während des
ersten Weltkriegs – Führung rund um den Savignyplatz, von Dr. Heike Liebau (ZMO)
z m o 275
zentrum moderner orient
16. September 2010, Collegium Hungaricum Berlin, Global Mufti – medialer Islam von
Yusuf al-Qaradawi, Buchpräsentation und anschließende Podiumsdiskussion mit
Dr. Bettina Gräf (ZMO), Prof. Jakob Skovgaard-Petersen (Universität Kopenhagen)
und Prof. Gudrun Krämer (FU Berlin)
19. September 2010, Haus der Kulturen der Welt, Hassouna Mosbahi „Rückkehr nach
Tarschisch“ Lesung mit Roland Schäfer
20. September 2010, Gartensaal des Karlsruher Schlosses, Karlsruhe, öffentlicher Vortrag
zum Anna-Lindh-Report 2010, Podiumsdiskussion mit u. a. Gianluca Solera (AnnaLindh-Stiftung), Dr. Sonja Hegasy (ZMO) und Ayse Özbabacan (Stabsstelle für
Integrationspolitik Stuttgart)
22. September 2010, ZfL, Die Memoiren einer Prinzessin im Harem des persischen
Schahs, Lesung mit Elisabeth Blonzen
6. Oktober 2010, Neues Stadthaus, Otto-Suhr-Saal, Eröffnungsvorträge zum internationalen Workshop Under construction: the material and symbolic meaning of architecture
and infrastructure in the Gulf region, mit Vorträgen von Michael Schindhelm (ehem.
Berater der Dubai Culture and Arts Authority, Government of Dubai, VAE) und
Prof. Michael Schwarz (Faculty of Engineering, Ajman University of Science and
Technology, VAE)
6. November 2010, Werkstatt der Kulturen, Podiumsdiskussion zu Migranten – Fremdbilder und Selbstdarstellung, u. a. mit Mokhtar Shehata und Dr. Samuli Schielke (ZMO)
17. November 2010, Auswärtiges Amt, Jidda im 19. Jahrhundert – eine Hafenstadt im
Wandel, Vortrag von Prof. Ulrike Freitag (ZMO)
1. Dezember 2010, Landesvertretung Baden-Württemberg, Podiumsdiskussion u. a. mit
Dr. Andrea Fischer-Tahir (ZMO), Thomas Engel (Deutsches Zentrum des Internationalen Theaterinstituts) und Jochen Hippler (Institut für Entwicklung und Frieden,
Universität Duisburg-Essen)
9. Dezember 2010, ZMO, Primacy of the master or primacy of the evidence? Competing
approaches to Islamic knowledge in Africa, Vortrag von Prof. Rüdiger Seesemann,
Northwestern University Evanston
9. Dezember 2010, Heinrich-Böll-Stiftung, Son of Babylon, Filmvorführung und
Podiumsdiskussion mit Karin Mlodoch (Haukari e. V.) und Dr. Barik Schuber
(Vorsitzender des Irakischen Kulturvereins „Al Rafidain“ e. V.)
276 z m o
gastwissenschaftler
Gastwissenschaftler
Name
Herkunftsinstitution
Zeitraum
Kirsten Scheid
Nazan Maksudyan
Munir Fakher Eldin
Nedim Gürsel
Annelies Moors
Sami Hermez
Abdilatif Abdalla
Rijk van Dijk
Victoria Bernal
Sheikh Abdsattar Haji
Derbissali
Erdal Kaynar
Edward Simpson
Scott Reese
Markus Dressler
Mohamedou
Mohamedan Meyine
Hassan Mwakimako
Jason Sumich
Atreyee Sen
Navid Fozi-Abivard
Amir Sheikzadegan
Giovanni Balcet
Tanika Sarkar
Christian Steiner
Mokhtar Saad Shehata
Tania Sengupta
Muhiddin Kabiri
Gilbert Taguem Fah
American University of Beirut, EUME fellow
Sabancı University Istanbul, EUME fellow
New York University Jersualem, EUME fellow
CNRS, Paris
University of Amsterdam
Princeton University, Princeton, NJ
Universität Leipzig
Universität Leiden
University of California, Irvine
Großmufti, Kasachstan
10. 2009–07. 2010
10. 2009–07. 2010
10. 2009–07. 2010
10. 01.–17. 01. 2010
28. 01.–29. 01. 2010
02.–04. 2010
07. 03.–17. 03. 2010
14. 03.–20. 03. 2010
24. 03. –28. 03. 2010
22. 03.–28. 03. 2010
EHESS, Paris
SOAS London
Northern Arizona University, Flagstaff, AZ
Istanbul Technical University, Istanbul
University of Nouakchott
04.–05. 2010
09. 05.–16. 05. 2010
06.–07. 2010
06.–07. 2010
30. 06. – 07. 07. 2010
University of Nairobi
London School of Economics, London
University of Manchester
Boston University, Boston, MA
Universität Fribourg, Schweiz
University of Turin
Jawarhal Nehru University, Delhi
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Alexandria
University of Westminster
Islamic Revival Party, Tajikistan
University of Nagaoundere, Kamerun,
A. v. Humboldt fellow
University of California, San Diego
Texas Christian University Fort Worth
University of California, Los Angeles
Işık University Istanbul
University of Southampton
17. 07–30. 07. 2010
07. 2010
07.–09. 2010
07.–08. 2010
08. 2010
14. 09.–17. 09.2010
09.–10. 2010
09.–10. 2010
04. 11.–10. 11. 2010
13. 11.–23. 12. 2010
14. 12.–17. 12. 2010
05. 2010 – 01. 2011
Michael Provence
Hanan Hammad
Zeynep Türkyilmaz
Gülhan Balsoy
Prem Poddar
09. 2010 –09. 2011
10. 2010 –07. 2011
10. 2010 –07. 2011
10. 2010 –07. 2011
11. 2010 –06. 2012
z m o 277
bibliothek
Bibliothek
Leiter: Dr. Thomas Ripper
Bibliothekarin: Ursula Benzin
Akademischer Mitarbeiter: Tilmann Böcker
Studentische Hilfskraft: Chantal Carucci
Im Jahr 2010 wurde der Personalbestand in der Bibliothek erhöht. Gründe sind die erheblich gestiegene Zahl an wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeitern, die im ZMO
beschäftigt sind bzw. die Bibliothek frequentieren, die Umstellung des Bibliotheks
systems, die Überarbeitung aller arabischen Katalogdaten gemäß der in Deutschland geltenden Norm und die forcierten Anstrengungen hinsichtlich der Erfassung und Digitalisierung bedeutender Archivbestände.
Tilmann Böcker (M. A. Islamwissenschaft, Universität Bonn 2009) ist seit dem 1. August
2010 in der Bibliothek des Zentrums Moderner Orient über einen Werkvertrag als akademischer Mitarbeiter beschäftigt. Er unterstützt den Bibliotheksleiter bei der Einarbeitung
arabischer Titel, welche für Projekte am ZMO benötigt werden. Herr Böckers Qualifikation für diese Tätigkeit ergibt sich aus seinen Erfahrungen als studentische Hilfskraft in
der Bibliothek am Seminar für Orient- und Asienwissenschaften, Abteilung Islamwissenschaft, der Universität Bonn, wo er bereits arabische Titel katalogisiert hatte. Zudem führt
Herr Böcker die Erschließung der in der Bibliothek des ZMO aufbewahrten Akten aus den
Nachlässen von Prof. Dr. Gerhard Höpp und Dr. Horst Krüger durch. Für einige laufende
Forschungsprojekte am ZMO (z. B. Dr. Bettina Gräf: Öffentliche Debatten im transkulturellen Raum: Die Vorstellungen vom Islam als politische Ordnung zu Beginn des Kalten
Krieges; Dr. Benjamin Zachariah: Indische Exilanten in Berlin, 1914–1945) ist die Erschließung dieser Archivmaterialien notwendig. Bei der Einarbeitung der genannten Archivalien
in das elektronische Findbuch des ZMO ist Herr Böcker verantwortlich für die Pflege von
umfassenden Masterlisten, die Vereinheitlichung aller bislang gemachten Eingaben sowie die Einhaltung der festgelegten Normen. Insbesondere hinsichtlich der Wiedergabe
arabischer Begriffe und Namen gemäß der offiziell geltenden Norm für die Transkription
erfordert dies besondere fachliche Qualifikation.
Chantal Carucci (Studium der Sozialwissenschaften, Türkisch und Persisch in Florenz,
Ankara und Berlin) arbeitet seit dem 1. Oktober 2010 in der Bibliothek des ZMO als
z m o 279
zentrum moderner orient
Dr. T. Ripper
Dr. M. Kabiri
studentische Hilfskraft. Sie arbeitet an der Inventarisierung und Signierung persischtürkisch- und europäischsprachiger Neuerwerbungen sowie von Monographien und
Zeitschriften aus Nachlässen. Vor allem ist Frau Carucci zurzeit mit der Erschließung von
Aktenmaterial aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp und mit dessen Einarbeitung in das elektronische Findbuch des ZMO beschäftigt.
Die Stelle von Ursula Benzin als Diplombibliothekarin wurde am 1. Oktober 2010 für
die Dauer von 12 Monaten um 5,5 Stunden pro Woche aufgestockt. Ihr Aufgabenbereich
umfasst die Einarbeitung (Inventarisierung, Katalogisierung und Signierung) von europäischsprachigen Neuerwerbungen sowie von Monographien und Zeitschriften aus
Nachlässen, die Ausleihe und Führung der Benutzerkonten, Auskunftsdienste und Betreuung von Mitarbeitern und Gästen, die Zeitschriftenverwaltung sowie die Unterstützung bei der Betreuung des Magazins. Weiterhin ist sie auch mit der Einarbeitung von
Archivmaterialien aus dem Nachlass von Prof. Gerhard Höpp in das elektronische Findbuch der Bibliothek beschäftigt.
Im Frühjahr trat die Bibliothek des ZMO dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV)
bei. Damit ist nun das gemeinsame Katalogisieren mit wichtigen orientwissenschaftlichen Bibliotheken (Sondersammelgebiet Halle, Staatsbibliothek Berlin, Orient-Institut
Beirut und Istanbul, Uni-Bibliotheken Jena, Erfurt, Gotha, Göttingen, Hamburg, Kiel) in
einer Verbunddatenbank möglich. Durch die Mitgliedschaft im GBV sind die Bestände
des ZMO auch im Karlsruher Virtuellen Katalog/KVK erfasst, was zur Folge hat, dass nun
zahlreiche Nutzer, die das ZMO bislang nicht kannten, auf unsere Bestände aufmerksam
geworden sind. Die Mitgliedschaft im GBV erforderte eine Umstellung des elektronischen
Bibliothekssystems von Allegro auf Pica und die Einrichtung umfassender Software für
die Katalogisierung und den Erwerb. Zudem war die Einführung der DMG-Transkription
(entsprechend der in Deutschland geltenden DIN-Norm 31635 für die Umschrift arabischer Buchstaben) rückwirkend auf alle Katalogdaten arabischer Titel (ca. 15.000 Bände)
notwendig. Teilweise konnten die Titel maschinell an bereits in der Verbunddatenbank
vorhandene Datensätze angehängt werden. Ca. 8.000 vor allem arabische Titeldatensätze
mussten allerdings in den Sommermonaten manuell überarbeitet und an die geltenden
Normen anpasst werden. Trotz der umfangreichen Arbeiten im Zusammenhang mit der
Systemumstellung und der Erfassung der Archivmaterialien gelang es den Bibliotheksmitarbeitern in diesem Jahr, die höchste Zahl an Neuerwerbungen seit acht Jahren einzuarbeiten. Zu diesem Erfolg beigetragen hatte auch der am ZMO beschäftigte Wissenschaftler
280 z m o
bibliothek
Friedhelm Hoffmann durch eine private Schenkung arabischer Forschungsliteratur sowie
durch umfassende, im Auftrag der Bibliothek durchgeführte Bücherkäufe in verschiedenen nordafrikanischen Ländern. In diesem Jahr wurden erstmals auch vor Ort in Berlin
türkische, arabische und persische Buchhandlungen zum Bücherkauf besucht.
Im Jahre 2010 wurden 1.277 Monographien neu erworben und bearbeitet. Der Bestand
aktueller Literatur seit Bestehen der Bibliothek (1992) erreicht damit 25.688 Bände.
Zusammen mit den Nachlässen umfasst der gesamte Bestand ca. 50.000 Bände. Der
Bestand an laufenden Zeitschriften und neu ins System eingegebenen Zeitschriftentiteln
aus Altbeständen beziffert sich auf 179. Die Anzahl aller Mikroformen beträgt 8.216 (701
Mikrofilme, 7.515 Mikrofiches), die Anzahl aller abonnierten elektronischen Zeitschriften
beträgt 9.449.
Öffnungszeiten:
Montag: 9.00 –15.30 Uhr
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag: 9.00 –17.00 Uhr
Freitag: 9.00 –13.00 Uhr
Benutzung:
Die Bibliothek des Zentrums Moderner Orient ist eine Präsenzbibliothek. Es besteht Kopiermöglichkeit (5 Cent pro Seite). Alternativ dazu steht ein Scanner zur Verfügung, so
dass einzelne Materialien vor Ort auf eigene Datenträger gespeichert werden können. Für
die Nutzung des Scanners werden keine Gebühren erhoben. In Ausnahmefällen können
Studierende eine Wochenendausleihe beantragen.
Website:
http://www.zmo.de/biblio/index_e.html
http://www.zmo.de/biblio/main.htm
z m o 281
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Prof. M. Mann
Prof. T. Sarkar
Prof. S. Sarkar
Prof. A. Ahuja
Publikationen und Vorträge
Publikationen
Ahmed, Chanfi
Review Literature and Society: A Survey of Arabic writings of Nigerian Authorship since
Independence, in: Islamic Africa (September 2010).
(Rez.): Between Maitatsine and Boko Haram, in: Africa Today (Oktober 2010).
Baer, Marc
Dönme, in: Benz, Wolfgang (ed.), Handbuch des Antisemitismus: Judenfeindschaft in
Geschichte und Gegenwart, Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen
Universität Berlin, Begriffe, Theorien, Ideologien, Vol. 3, Berlin: Walter De Gruyter,
2010, 59–60.
Bori, Caterina
(mit Livnat Holtzman, eds.): A Scholar in the Shadow. Essays on the Legal and Theological
Thought of Ibn Qayyim al-Jawziyya, Monographic Series of Oriente Moderno, Roma:
Herder, 2010.
Ibn Taymiyya wa-jama’atu-hu. Authority, conflict and consensus in Ibn Taymiyya’s
circle, in: Yossef Rapoport, Shahab Ahmad (eds.), Ibn Taymiyya and His Times,
Karachi: OUP, 2010, 23–52.
Bromber Katrin
(mit Heike Liebau, Katharina Lange, Dyala Hamzah, Ravi Ahuja, eds.): The World in
World Wars. Experiences, Perceptions and Perspectives from Africa and Asia,
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Communities, colonization, scholarship and hijra in West Africa (19th – 20th centuries),
Workshop‚Out of place‘ or ‚belonging‘? Exile, hijra and communities, Zentrum Moderner
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For the Saudi’s kingdom or for the umma? Encounters between ulama from Sub-Saharan
Africa, South Asia and the Middle East in the Dar al-Hadith in Medina (early 20th
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The West African migration (Hijra) to Mecca and Medina after the colonization,
Internationale Konferenz People on the move. Culture and knowledge in motion,
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Aishima, Hatsuki
Realism and Representation: Repentant actors and the drama of piety in the making of
Egypt’s public Islam, Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture,
new media, pop cultures – 2/2: image-making and techniques of consumption, World
Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
Baer, Marc
Turks in Weimar and Nazi Germany, Vortragsreihe Die Welt in Weltkriegen – Erfahrungen,
Wahrnehmungen und Perspektiven aus Afrika und Asien, Zentrum Moderner Orient,
Berlin, 30. Juni 2010.
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für jüdische Studien Treten Sie ein! Treten Sie aus! Konversionen und Grenzgänge,
Hohenems (Österreich), 13. Juli 2010.
Secret Jews and the historian, Institut für jüdische Geschichte und Kultur, LudwigMaximilians Universität, München, 14. Juli 2010.
Messianism, conversion, and borderlines: The Doenme and their religion, 17th–19th
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Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität
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Imperiale Propaganda und Sprachnormierung: Die swahilisprachige Militärpresse im
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A directed landscape: thoughts about war and mobility from East Africa to South Asia in
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Simulated difference – serial reproduction of architecture through sports, Panel Rereading
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What is zemenawinet? Perspectives on Ethiopian modernity, Addis Ababa Universität,
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Examples in wheelchairs: historical perspectives on the sports-for-all policy in Ethiopia,
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Swahili in Arabic Script and the re-reading of late nineteenth century manuscripts,
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Hajjis, Slaves, Concubines and wives. Female experiences of ‚exile‘, Workshop ‚Out of
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1.–2. Juli 2010.
Discussant Panel Islamische Theologie und Islamwissenschaft an deutschen Universitäten
Konkurrenz oder Kooperation, Sektion Islamwissenschaft, 31. Deutscher Orientalistentag, 20.–24. September 2010, Marburg, 21. September 2010.
Convenor Sektion Islamwissenschaft, 31. Deutscher Orientalistentag, 20.–24. September
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Jeddah in the 19th and early 20th century – a precarious cosmopolitanism, LUCIS - SMES
lecture, Faculteit der Geesteswetenschappen, Leiden Institute for Area Studies,
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Jidda im 19. Jahrhundert – eine Hafenstadt im Wandel, Vortragsreihe Archäologie,
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Muslim cosmopolitanism – Jeddah in the 19th century, Lecture Series Studies on Egypt
and the Middle East in Berlin, Deutsches Archäologisches Institut Kairo, 23. November
2010.
Hammad, Hanan
Between national purity and local flexibility: prostitution in the first half of
20th century Egypt“, EUME Berliner Seminar, Wissenschaftskolleg zu Berlin,
10. November 2010.
„Industrial sexuality: harassment of women, child molestation and prostitution in
interwar Egypt,“ 44th Annual Meeting of the Middle East Studies Association,
San Diego, 18.–21. November 2010.
Hamzah, Dyala
Is conceptual history in/of the modern Middle East possible? The example of maslaha
’âmma (public interest) and some of the thornier issues of historiography, University
of Oslo, Institute for Cultural and Oriental Studies/KULTRANS , Doctoral Seminar
Conceptual History in a Global Context, 25. Januar 2010.
What do we mean with „Islamic“ concepts? The example of maslaha ‘âmma (public
interest) and the problem of translation, University of Trondheim, Seminar Religion,
politics and science in global society, 28. Januar 2010.
Chair at the EUME/ZMO workshop Women and the City, women in the city: a gendered
perspective for Ottoman urban history, Ballhaus Naunynstraße, Berlin, 27.–28. Mai, 2010.
Scholarship against the odds? The Berlin years (1936–1939) of Palestinian pan-Arab
historian Darwish al-Miqdadi (1897–1961), workshop ‚Out of Place‘ or ‚Belonging?‘,
Panel Exile communities in interwar Europe, Zentrum Moderner Orient, Berlin,
1.–3. Juli 2010.
294 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Professionalization as Nexus of Reform and Self-reform: A Pan-Islamist and a Pan-Arabist
in the Light of their Life Trajectories, Panel Muslim Worlds – World of Islam? Dynamics
of Reform: Historical and Biographical Dimensions – 1/2 at World Conference of Middle
Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
Scholarship against the odds? The Berlin years (1936–1939) of Palestinian pan-Arab
historian Darwish al-Miqdadi (1897–1961), Internationale Konferenz European
totalitarianism in the mirrors of contemporary Arab thought, Orient-Institut Beirut, 6.–8.
Oktober 2010.
Hegasy, Sonja
„Spricht Gott Arabisch?“ (Nasr Hamid Abu Zaid). Von der Offenbarung bis zu den
islamischen Reformern des 20. Jahrhunderts, Auswärtiges Amt, Berlin, 7. Juni 2010.
Der verstellte Blick. Bedingungen und Perspektiven gegenwärtiger Kulturforschung.
Paneldiskussion in Kooperation mit dem ZfL, Berlin, 5. Mai 2010.
Die muslimische Welt heute – Junge Gesellschaften ohne Wandel? Bundeszentrale für
politische Bildung, Berlin, 9. Juli 2010.
Applying the concept of ‚lieu de mémoire‘ to the Middle East – some theoretical
reflections, Panel The politics of amnesia and cultural production in the Middle East – 1/2,
World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 22. Juli 2010.
Cultural production as site of memory. Panel The politics of amnesia and cultural production
in the Middle East – 1/2, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES),
Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
Vorstellung des Anna-Lindh-Berichts, Karlsruher Institut für Technologie, 20. September
2010.
Arabische Kollaboration in der NS-Zeit – eine wissenschaftliche Auseinandersetzung,
Aachen, 2. Oktober 2010.
Vom Barcelona-Prozess zur Union für den Mittelmeerraum. Goethe-Institut, Barcelona,
8. November 2010.
Vorstellung des Anna-Lindh-Berichts, Karlsruher Institut für Technologie, 20. September
2010.
Hoffmann, Friedhelm
Völkerbund und internationale Ordnungsvorstellungen in der arabischen Welt.
Zwischen Weltbühne und regionaler Applikation, Konferenz Die außereuropäische
Welt und der Völkerbund – Entstehung und Transfer internationaler Normen, Katholische
Universität Eichstätt, 4.–6. Juni 2010.
Integration von Heterogenität durch gleichberechtigte Supranationalität. Europa als
Anstoß arabischer Integrationstheorie, Workshop Moderne – Integration – Expansion?
Repräsentationen Europas im 19. und 20. Jahrhundert, Deutsches Historisches Institut
Moskau, 11. Juni 2010.
z m o 295
zentrum moderner orient
Positive and Sharia law in Egypt between functional appropriation and religious
delegitimization: the case of ‘Abd-al-Razzâq Ahmad al-Sanhûrî (1895–1971),
2nd Annual Graduate Conference Norms in conflict, Cluster of Excellence
The formation of normative orders, Goethe-Universität Frankfurt am Main,
3.–5. Dezember 2010.
Vom Völkerbund zur regionalen Integration. Europa als Anstoß arabischer Integrationstheorie, Lehrstuhl für christliche Sozialwissenschaft, Katholisch-Theologische
Fakultät der Universität Würzburg, 15. Dezember 2010.
Janson, Marloes
Saba Mahmood’s theory of the docile agent, Arbeitsgruppen-Workshop zu „Agency“,
Zentrum Moderner Orient, Berlin, 22. Januar 2010.
Gender, Islam and agency, Friedensau Adventist University for the International Master’s
in Social Science, 19. März 2010.
The emergence of Chrislam in Lagos (Nigeria): moving toward ‚Islamic Pentecostalism‘?,
Präsentation des neuen Forschungsprojektes, PV, ZMO, Berlin, 25. März 2010.
Islam in contemporary Africa, Leiden Universität, 17. Mai 2010.
Chrislam: forging ties in a multi-religious society, International Conference &
Humboldt Kolleg’s conference on Islam in Nigeria’s Eastern Region & The Lake Chad
Basin, Calabar, Nigeria, 26.–30. September 2010.
„How, for God’s sake, can I be a good Muslim?“ Gambian youths’ struggle with a moral
lifestyle, Anthropology Departmental Seminar, University of Sussex, UK,
26. Oktober, 2010.
Between submission and religious empowerment: Islamic missionary women invading
the streets in The Gambia, American Anthropological Association Annual Meeting,
New Orleans, Louisiana, 17.–21. November, 2010.
„How, for God’s sake, can I be a good Muslim?“ Gambian youths’ struggle with a moral
lifestyle, Workshop Muslim youth in Africa and Asia, Zentrum Moderner Orient,
Berlin, 7. Dezember 2010.
Kresse, Kai
Sauti ya Haki – a presentation on a Swahili Islamic newspaper published on the Kenyan
coast 1972–82, in Swahili, for the Swahili-Baraza (research discussion meetings),
ZMO, Berlin, 7. Januar 2010.
V. Y. Mudimbe and the African philosophy debate, Humboldt-Universität zu Berlin,
African Studies, MA-Kurs zu Mudimbe, 25. Mai 2010.
‚Response to commentaries‘, plenary session discussing Philosophising in Mombasa,
8th Conference of the International Society for the Oral Literatures of Africa (ISOLA),
Ukunda/Mombasa, 16. Juli 2010.
Conceptualizing „cosmopolitanism“ on the Swahili coast: thinking through Mombasa,
eingeladener Vortrag auf MESAAS, Columbia University, New York, 1. Dezember 2010.
296 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Lafi, Nora
La gouvernance ottomane, des équilibres locaux; le rôle du bureau central des pétitions à
Istanbul et l’usage de ses archives, Colloque International Les archives, la société et les
sciences humaines, Archives nationales, Tunis, 22.–24. Februar 2010.
Everyday life micro-scale transgressions and mediations in Ottoman cities: individuals
and the social value of urban space, Urban History Group Annual Conference
Transgressive Cities Practices and Place, Durham, 25.–26. März 2010.
The petitioning system and the accommodation process of urban municipal reforms in
the Ottoman Empire: Tunis and Aleppo, Internationaler Workshop am Swedish
Research Institute Istanbul froms a Distance, Heybeli Ada, 24.–30. Mai 2010.
The Aleppo Tahir of 1520, Workshop Global collaboratory on the history of labour relations
1500 –2000, Netherlands Institute in Turkey, Istanbul, 18. Juni 2010.
Discussant internationales Treffen Regierungswissen an der Grenze zwischen ‚Verwaltung‘
und ‚Politik‘, Frankreich-Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, Wissen als Auslöser
für neue Verwaltungskompetenzen / Les savoirs comme vecteurs de nouvelles
competences administratives, Centre Marc Bloch, Berlin, 24. Juni 2010.
Living together in the Ottoman City: rules, norms and conflict management patterns
in Cairo, Aleppo and Tunis, Panel Microcosms and the practices of the local, World
Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
Urban microcosms reinterpreted: Aleppo, Cairo and Tunis in early Ottoman Times,
Panel Transformationen im urbanen Raum in der frühen Neuzeit (16.–18. Jahrhundert).
Neue Mittelschichten in vergleichender Perspektive, Deutscher Orientalistentag
2010, Marburg, 20.–22. September 2010.
Le réseau italien de Silvestre de Sacy, Workshop Silvestre de Sacy (1758–1838): Le projet
européen d’une science orientaliste, Zentrum Moderner Orient – École normale
supérieure – Institut du Monde Arabe, 14.–16. Oktober 2010.
Decolonizing the history of the Maghreb: Italian orientalism and colonial knowledge in
Libya (a discussion of the legacy of Ettore Rossi’s Storia di Tripoli e della Tripolitania),
Internationale Konferenz Colonial knowledge and identity in Maghreb countries, Tripolis,
Libyen, 7.–10. November 2010.
Les études méditerranéennes dans un contexte allemand: philologie et area studies entre
orientalisme et perspectives européennes, Seminar La Méditerranée: histoire et
production d’un champ d’étude, Casa de Velàzquez Barcelona, 15.–16. Dezember 2010.
Lange, Katharina
A place in time – genealogy and the production of locality in Rural Northern Syria.
Panel Microcosms and the practices of the local, World Conference of Middle Eastern Studies
(WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010 (in Abwesenheit).
z m o 297
zentrum moderner orient
Liebau, Heike
Südasienwissenschaften am Forschungsschwerpunkt Moderner Orient (1992–1995) und
am Zentrum Moderner Orient (1996–2010), Workshop on the history of South-Asian
studies, HU Berlin, 26. Februar 2010.
Local agency in a translocal context. The Indian co-workers in the Tranquebar Mission,
Folgeworkshop der 1. Internationalen DHL Summer School, Jawaharlal Nehru
Universität, Delhi, 2. März 2010.
Transformations in exile? Abd-el-Jabbar Kheiri (1880 –1958) and Abd-el Sattar Kheiri
(1885–1953) in Europe (1914–1931), Workshop ‚Out of place‘ or ‚belonging‘? Exile and
communities, ZMO, Berlin, 30. Juni – 2. Juli 2010.
Using the Russian experience? Book carriers, reading rooms and traveling libraries in
late colonial India, Workshop Palm leaves, books and internet in India – mutual displacement or coexistence, Halle: Franckesche Stiftungen, 11.–13. November 2010.
Maksudyan, Nazan
Documentation of 1909 Adana massacres: a comparative study of Ba şbakanlık
Osmanlı Ar şivi and French Diplomatic Archives in Nantes, Workshop The state of the
art of Armenian genocide research: historiography, sources, and future directions, Clark
University, Worcester, 9.–10. April 2010.
Street children as a transgression in the new bourgeois urban space: juvenile delinquency, public order and philanthropy in the late Ottoman Empire, Urban History
Group Annual Conference, Collingwood College and the Science Site, University of
Durham, 25.–26. März 2010.
Introduction to EUME/ZMO Workshop Women and the city, women in the city: a gendered
perspective for Ottoman urban history, Ballhaus Naunynstraße, Berlin, 27.–28. Mai 2010.
Mato Bouzas, Antía
Changing the meaning of borders in Kashmir, 21st European Conference on Modern
South Asian Studies, Bonn, 26.–29. Juli 2010.
Mende, Leyla von
‚Don’t Europeanise – stay Oriental‘. A short story by Ahmet Hikmet, Deutsches Orient
Institut, Istanbul, 27. Oktober 2010.
‚Mecque de la pédagogie‘: Two Ottoman study guides and their plea for Swiss pedagogics,
Internationaler Workshop Entangled by multiple tongues. The role of diaspora in the
transfer of culture, University Research Priority Program (URPP) Asia and Europa/
Universität Zürich, Zürich 3.–4. Juni 2010.
Europa à la Turca – Drei osmanische Studienführer für ein Studium in Europa, Workshop Moderne – Integration – Expansion? Repräsentationen Europas im 19. und 20.
Jahrhundert, Teilprojekt A5 „Europa-Repräsentationen“ im SFB 640 „Repräsentationen
298 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
sozialer Ordnungen im Wandel“ der Humboldt-Universität zu Berlin, Deutsches
Historisches Institut Moskau, Moskau, 11. Juni 2010.
Ottoman Students in Europe – pragmatic uses of exile (?), Workshop ‚Out of place‘ or
‚belonging‘? Exile, hijra and communities, Zentrum Moderner Orient (ZMO), Berlin,
30. Juni –2. Juli 2010.
Rehber and Seyahatname as Sources for the traveler and the historian, workshop Travel
writing between fact and fiction. Genre, functions and boundaries, BMBF-Projekt Europa
von außen gesehen, Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Abteilung für
Islamwissenschaft, Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität, Bonn, und Bogazici
Universität, Departement of Turkish Language and Literature, Istanbul, 16.–18.
Dezember 2010.
Mlodoch, Karin
Anfal surviving women in Kurdistan-Iraq: The struggle for agency and new life perspectives against traditional gender roles and Kurdish national victimhood discourses.
Panel The Politics of Amnesia and Cultural Production in the Middle East – 1/2, World
Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
Zum Umgang mit Überlebenden von Gewalt in der Forschung, Lecture for Junior
researchers from AVARnet – Netzwerk zur Aufarbeitung der Vergangenheit in
außereuropäischen Regionen, Philipps- Universität Marburg, 12. November 2010.
Trauma, gender and conflicting memories in the aftermath of violence – the example of
Anfal surviving women in Kurdistan-Iraq, 23. Jahreskonferenz der deutschen
Friedenspsychologie Conflict, Peace and Integration, Forum Friedenspsychologie e. V.,
Universität Bielefeld, 16.–18. Juni 2010.
Discussant „Son of Babylon“, Filmvorführung und Diskussion, Heinrich-Böll-Stiftung,
Berlin, 9. Dezember 2010.
Nadi, Dalila
La migration chinoise en Algérie et vice versa: les nouveaux flux de la globalisation par
le bas, Panel Regards croisés sur la migration, World Conference of Middle Eastern Studies
(WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
Prange, Sebastian R.
Commerce and coercion: gleanings from the medieval Arabian Sea, Konferenz Unpeaceable exchange: trade and conflict in a global economy, 1000 –2000, Instituto de Ciências
Sociais da Universidade de Lisboa, 16.–17. Juli 2010.
Mare illorum: the Indian Ocean as pre-colonial legal space, Konferenz The Age of sail,
1450–1850, University of British Columbia, 7.–9. Oktober 2010.
The contested sea: maritime conflict in the pre-modern Indian Ocean, Konferenz Asian
piracy in historical perspectives, University of Macau, 24.–26. November 2010.
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Reetz, Dietrich
Adaptation or change: making home for Muslims and Islam in Western Europe.
Internationale Konferenz Formation of normative orders in the Islamic World, GoetheUniversität, Frankfurt am Main, 5.–7. Mai 2010.
The global scholar: The ‘alim course from Deoband and its successful transfer around
the world, Panel Muslim Worlds – World of Islam? Dynamics of reform: historical and
biographical dimensions 2/2, World Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES),
Barcelona, 21. Juli 2010.
Islamic field vs. Islamic sphere: How best to conceptualize Muslim activism in Europe
(and beyond), Internationaler Workshop European Muslims’ experiences of public
debates and national institutions: impacts on self-identity, values and well-being, NTNU
Trondheim, 1. September 2010.
Schielke, Samuli
Second thoughts about the Anthropology of Islam, or how to make sense of grand
schemes in everyday life, Workshop What makes a good Muslim? Complexities of moral
practice and subjectivity in the age of global Islam, Helsinki, 16. April 2010.
„I want to be committed: Experiments in activist religiosity in northern Egypt“, Research
Group in Middle Eastern and African Studies, University of Bergen, 3. Dezember
2010.
Sinha, Nitin
Moving beyond the metropolis: a brief history of a peripheral railway town in India, All
India Labour Historian’s Conference, Delhi, März 2010.
Travelling sociabilities and rituals: Europeans journeying along the Ganga and the limits
of picturesque gaze, 1760 s –1860 s, Association for Asian Studies (AAS), Philadelphia,
März 2010.
Panel discussant Workshop Global history and sociology of work: perspectives from Europe,
Africa and Asia, Berlin, Mai 2010.
Flexible spaces: social and economic relationships in diara lands of Gangetic India,
International Workshop Space, capital and social history in South Asia, Universität
Göttingen, Juni 2010.
Rangila Rasool: Satirizing Muhammad, disciplining Hindus, 1870 s –1920 s, Panel Indian
satire in the period of first modernity, 21st European Conference on Modern South Asian
Studies, Bonn, 26.–29. Juli 2010.
The role of sadhus in popular mobilizations in colonial India, Workshop Indian agrarian
and peasant history – a challenge to current research, ZMO, Berlin, 23. September 2010.
Print and communal tension in colonial India: The case of Rangila Rasool, Workshop
Palm leaves, books and internet in India mutual – displacement or co-existence, Internationaler Workshop der Franckeschen Stiftungen zu Halle, in Kooperation mit
dem ZMO, Halle, 11.–13. November, 2010.
300 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Swarowsky, Daniela
Film screening „Messages from Paradise #2“ mit Diskussion am Tag der offenen Tür,
Zentrum Moderner Orient, Berlin, 12. September 2010.
Part of exhibition with the movie „Messages from Paradise #2“ at „Bridgin“, Gallery
Hommes/ Rotterdam, 26. September 2010.
Film screening „Messages from Paradise #1 und #2“ und Diskussion, Center for Possible
Studies, Serpentine Gallery, London, 7. Oktober 2010.
Film screening with „Messages from Paradise #1and #2“ at Goldsmiths, University of
London / Fudan University Documentary Centre / Public Screens Research Group,
Department of Media & Communications, 8. Oktober 2010.
Film screening „Messages from Paradise #2“ und Diskussion, American University,
Center for Migration and Refugee Studies, Kairo, 23. Oktober 2010.
Film screening „Messages from Paradise #1“ und Diskussion, Semat, Kairo, 24. Oktober
2010.
Film screening „Messages from Paradise #2“ und Diskussion, Kulturzentrum Gudran/
El-Dokan, Alexandria, 30. Oktober 2010.
Film screening „Messages from Paradise #1 and #2“ und Diskussion, Austrian Cultural
Forum, Kairo, 1. November 2011.
Film screening „Messages from Paradise #1 and #2“, Arabisches Filmfestival Berlin,
6. November 2011.
Discussant Workshop Fremdbilder und Selbstdarstellung von arabischen Migranten im Film,
Arabisches Filmfestival Berlin, 6. November 2010.
Taguem Fah, Gilbert L.
When the periphery becomes the center: New Islamic engagements in DoualaCameroon, Internationale Konferenz, Humboldt Kolleg Islam in Nigeria’s Eastern
Rregion and the Lake Chad Basin, University of Sukkar, Calabar, 26.–29. September
2010.
Research opportunities for African Scholars: the case of Alexander von Humboldt fellowship, Lecture delivered at the Humboldt Kolleg, Calabar, Amber Tinapa,
27. September 2010.
The political economy of corruption: „The Operation Sparrowhawk“ in Cameroon,
North-South Coalition Conference The University’s Role in Internationalization/
Globalization: Knowledge for Development. What Type Knowledge for What type Development, University of Tromso, Tromso, 28.–29. Oktober 2010.
Wagenhofer, Sophie
The Jewish Museum in Casablanca – memory and forgetting, Panel The politics of amnesia
and cultural production in the Middle East – 1/2, World Conference of Middle Eastern
Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
z m o 301
zentrum moderner orient
Wilkowsky, Dina
Chair of the lecture of the Grand Mufti of Kazakhstan Islam in Kazakhstan: traditions
and current development, Berlin, 24. März 2010.
Prospects for Kazakhstan’s Chairmanship of the Organization of the Islamic Conference
(OIC). Roundtable discussion of the Eurasian Media Forum (EAMF), Almaty, 27.–28.
April 2010.
Entwicklungstendenzen des Islam in Kasachstan, Diskussion, International Centre of
Religion and Cultures, Astana, 4. Mai 2010.
Islam in Deutschland: Aktuelle Probleme der Integration, Faculty of Oriental Studies,
Al-Farabi University, Almaty, Kasachstan, 16. Mai 2010.
Posterpräsentation zu den Projektergebnissen: Arab-Islamic Organizations in contemporary Kazakhstan, Internationales Symposium der VolkswagenStiftung, Between
Europe and the Orient. A focus on research and higher education in/on Central Asia,
Bishkek (Kirgistan), 7.–9. Juni 2010.
Organisation des Vortrags „Islam und Staat im postsowjetischen Kasachstan“ von
Dr. Baimenov, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 12. Oktober 2010.
Organisation des Vortrags „The Islamic Revival Party of Tajikistan: On the specifics of
post-Soviet Islamic dynamics“ von Dr. Kabiri, Zentrum Moderner Orient, Berlin,
15. Oktober 2010.
Islam in post Soviet Kazakhstan: In search of new self-representations, Internationale
Konferenz The world of Islam: history, society, culture, the Mardjani Foundation and
Peoples’ Friendship University of Russia, Moskau, 28.–30. Oktober 2010.
Wippel, Steffen
Questioning conventional African borders: region-building across the Sahara in
historical perspective, Seminar Africa and beyond: translocal perspectives, Universität
Bayreuth, 7. Januar 2010.
Oman and the Indian Ocean Rim – economic integration across conventional metaregions, Internationaler Workshop Regionalizing Oman – political, economic and social
dynamics, Orientalisches Institut, Universität Leipzig, 25. März 2010.
Organisation des Vortrags von Prof. Gulshan Dietl (New Delhi/Odense), „Musandam:
Creating a New Region across the Water“, Orientalisches Institut, Universität Leipzig,
17. Juni 2010.
Transsaharische Migration: Neue Bewegungsräume und neue Territorialisierungen
zwischen Sahel, Atlantik und Mittelmeer, Ringvorlesung Themenfelder der Regionalwissenschaften: Migration und kulturelle Integration, Fakultät für Geschichte, Kunst- und
Orientwissenschaften, Universität Leipzig 1. Juli 2010.
Between reality and hyperreality: port and tourism development in Oman (with special
reference to Salalah), Panel Rereading the ‚public sphere‘ in the Middle East: print culture,
new media, pop cultures – 2/2: Image-making and techniques of consumption, World
Conference of Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
302 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Vorsitz des Panels Transforming territories of agriculture in North Africa, World Conference of
Middle Eastern Studies (WOCMES), Barcelona, 19.–24. Juli 2010.
(mit Christian Steiner, Anja Zorob): Organisation des Panels Kriegs- und Krisenökonomien:
Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen politischer Konflikte in der MENA-Region,
31. Deutscher Orientalistentag/17. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen
Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO) zur gegenwartsbezogenen Forschung
im Vorderen Orient, Marburg, 21. September 2010.
Konflikte und ihre Folgen für Handel und Austausch im westlichen Sahararaum im
langen 20. Jahrhundert, 31. Deutscher Orientalistentag/17. wissenschaftlicher
Kongress der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO) zur gegenwartsbezogenen Forschung im Vorderen Orient, Marburg, 21. September 2010.
Between economic diversification and global branding: port and tourism development
in Salalah (Sultanate of Oman), Eighth Nordic Conference on Middle Eastern Studies
Middle Eastern Connectivities, Nordic Society for Middle Eastern and Islamic Studies,
Senter for Midtausten – og islamske studiar (SMI), Universitetet i Bergen,
26. September 2010.
Vision for Oman’s economy – Oman 2020: port and tourism development between
economic diversification and global branding, Internationaler Workshop The
material and symbolic meaning of architecture and infrastructure in the Gulf region,
Zentrum Moderner Orient, Berlin, 8. Oktober 2010.
Zachariah, Ben
Development, government and the Nehru Era, Calcutta Research Group, Kalkutta,
14. Januar 2010.
Chair at the conference The role of Muslims in the freedom struggle, Muslim Institute,
Kalkutta, 5. Februar 2010.
(Auto)biography, nationalism and national hagiography, Workshop on Historical
Biography, Jamia Millia University, New Delhi, 11.–13. Februar 2010.
Indian nationalisms, exclusion and state ideologies. Vortrag an der Jawaharlal Nehru
University, Zakir Husain Centre for Educational Studies, New Delhi, 17. Februar
2010.
Eugenics and the developmental imagination in India, Jawaharlal Nehru University,
Centre of Social Medicine and Community Health, New Delhi, 25. Februar 2010.
Transcultural histories of ideas, Workshop in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut
für Wissenschaftsgeschichte Berlin, Jawaharlal Nehru University, New Delhi,
26. Februar 2010.
Strategien der Zusammenarbeit. Paneldiskussion mit Heike Liebau und Joachim Oesterheld, Berlin, 20. May 2010.
Indian exiles in Germany, Konferenz ‚Out of place‘ or ‚belonging?‘ Exile, hijra, community,
ZMO, Berlin, 30. Juni –2. Juli 2010.
z m o 303
zentrum moderner orient
Indian exiles in Germany, Panel Interbellum Internationalisms and South Asia, ECMSAS
Bonn, 26.–29. Juli 2010.
The promise and the threat of a multilingual, transnational and interclass history of
ideas, Heidelberg Summer School on „moving ideas“, 28. Juli 2010.
India and the developmental imagination 21st, Panel Towards a world history, International Congress of Historical Sciences, Amsterdam 22.–28. August 2010.
Discussant Workshop Bildung und Arbeit Peronismus / indischer Unabhängigkeitsbewegung,
SFB 640, HU Berlin, 25. Oktober, 2010.
Nationalism(’)s without, Workshop Writing post-national histories, University of the
Witwatersrand, Johannesburg, South Africa, 1.–3. November 2010.
States of exception and intellectuals: The „Maoist Insurgency“, Workshop The ‚Maoists‘ in
India, Zentrum Moderner Orient, Berlin, 9. November 2010.
Science, Technology and the Developmental Imagination in India, Workshop Science and
state in modern Asia, Needham Research Institute, Cambridge, 2.–3. Dezember 2010.
Beiträge in Medien und öffentlichen Veranstaltungen
Interviews und Beiträge in Fernseh- und Radioprogrammen, darunter:
Deutsche Welle (DW-TV Arabischer Dienst): Zwischen Norden und Süden. Diskussionsrunde zum Mittelmeerraum, von Mohamed Ibrahim, 20. Januar 2010
Radio MotorFM: Interview mit Andrea Fischer-Tahir zu den Parlamentswahlen im Irak
von Sebastian Mösch, 5. März 2010
Radio Jeddah: Interview mit Prof. Ulrike Freitag
von Samar Fattany 30. März 2010
ZDF Aspekte: Hissa Hillal – Dichterin für Millionen
von Anna Bernard, 9. April 2010
publicsolidarity.de: Gabriel Piterberg am 15. April 2010 in Berlin
mit Videos, von Doris Ghannam und Björn Aune, 18. April 2010
Deutsche Welle – Fokus Nahost: Langsamer Wandel
Interview von Anne Allmeling mit Prof. Ulrike Freitag (ZMO), 30. April 2010
Deutschlandfunk – Kultur heute: Aufklärer der arabischen Welt
von Stefan Weidner, 5. Mai 2010
publicsolidarity.de: Gilbert Achcar am 11. Mai 2010 in Berlin
mit Videos, von Doris Ghannam und Björn Aune, 12. Mai 2010
DW World.de: Interview mit Ulrike Freitag und Gilbert Achcar (auf Arabisch)
von Samir Grees, 29. Mai 2010
InfoRadio RBB: Das Zentrum Moderner Orient. Ein Beitrag zum Berliner Wissenschaftsjahr
von Oliver Soos, 18. Juni 2010
304 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Deutschlandfunk: Tag für Tag – „Muslime vom 1. bis 2. Weltkrieg in Deutschland“:
Tagung in Berlin
von Thomas Klatt, 2. Juli 2010
Aus- und Fortbildungskanal M94.5: Die „Imam Muda“-Show in Malaysia
von Anne Kostrzewa, mit Bettina Gräf, 7. Juli 2010
MotorFM Berlin: Ägyptische Reaktionen auf Koranverbrennung in den USA
Interview mit Samuli Schielke, 10. September 2010
Südwestrundfunk, Baden Radio: Der unbekannte Nachbar – Zur Präsentation des
Anna-Lindh-Reports, von Susanne Lohse, 21. September 2010
Radio Regenbogen: „Die Menschen in Nord und Süd wissen zu wenig voneinander“:
Der Anna Lindh-Report wurde am ZAK des KIT vorgestellt
von Stefan Fuchs, mit Sonja Hegasy, 5. Oktober 2010
RadioEINS: „Jihad“
von Christina Haubold, mit Bettina Gräf, 9. Oktober 2010
Radio Courtoisie (Paris): Laurent Charles Feraud peintre et témoin de la conquête de
l’Algérie 2010 Editions Monelle Hayot
Interview von Marie-Thérese Hablot mit Nora Lafi, 22. Oktober 2010
RBB InfoRadio: Brandanschläge auf islamische Einrichtungen
von Annette Miersch, 14. Dezember 2010
Interviews und Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften
Stuttgarter Zeitung: Urheber produktiver Verunsicherung
von Sibylle Thelen, 14. Januar 2010
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Dann macht doch euren Dreck allein – Eine Freiburger
Tagung über „hilflose Imperialisten“ des Kolonialzeitalters
von Martin Otto, 20. Januar 2010
Qantara.de: „Ein Denker muss den Glauben in Frage stellen dürfen“
Interview mit Nedim Gürsel von Ramon Schack, 5. Februar 2010
Chronicle of Higher Education: Interview zu Imam-Training/Islamische Theologie in
Deutschland, mit Ulrike Freitag, 18. Februar 2010
dafg.eu: Dritte Kooperationsveranstaltung von Carnegie Europe und DAFG e.V.
Dokumentation der DAFG, März 2010
Die Welt: Al-Qaradawi ist kein Symbol islamischer Toleranz (Arabisch)
von Khaled Hroub, 17. Februar 2010
RBB Kulturradio: Israel und die Türkei
von Otto Langels, 12. März 2010
Bibliothekarisch.de: Wissensstädte – Bibliotheken in Afrika
von Wolfgang Kaiser, 14. März 2010
Deutsche Allgemeine Zeitung (Kasachstan): Zwischen Kultur und Politik
von Christine Karmann, 23. April 2010
z m o 305
zentrum moderner orient
Qantara.de: Saudi-Arabien – ein Königreich im Wandel?
Interview von Anne Allmeling mit Prof. Ulrike Freitag (ZMO), 30. April 2010
DW-World.de: Königreich im Wandel?
von Anne Allmeling, 2. Mai 2010
Qantara.de: Nachruf Mohammed Abed al-Jabri. Vordenker einer neuen arabischen
Aufklärung (Türkisch)
von Sonja Hegasy, 5. Mai 2010
FAZ: Aufklärer der arabischen Welt
von Stefan Weidner, 5. Mai 2010
BamS: Infokasten Burka
von Katharina Nachtsheim, 9. Mai 2010
TheDailyNewsEgypt.com: Influential Moroccan intellectual leaves international legacy
von Sonja Hegasy, 20. Mai 2010
Dubai Magazin: Saudi-Arabien: Ein Königreich im Wandel?
von Barbara Schumacher, Mai 2010
] ] ] ] ] DW-World.de, von Samir Grees, 29. Mai 2010
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Fremd – doch auf dem richtigen Weg
von Rainer Hermann, 26. Mai 2010
mediterranes: Women and the city, women in the city: a gendered perspective for
Ottoman urban history, von Nazan Maksudyan, Sommerausgabe 2010
Berliner Morgenpost: Ein Landhaus mit offenen Türen
10. Juni 2010
Berliner Wirtschaftsgespräche: Welche Rolle spielt der Islam in muslimischen
Gesellschaften?
von Ulrike Freitag, Juni 2010
Ägypten verstehen: Ägypten und seine Nachbarn
von Sonja Hegasy, Heft Nr. 2, Juni 2010
Al Watane alane: Abed al-Jabri – ein Denker ohne Eitelkeit
von Bouameur Elasraoui, 17. Juni 2010
Wiener Zeitung: Saudi-Arabien im Wandel
29. Juni 2010
Qantara.de: Krieg der Narrative
von Samir Grees, Juli 2010
Welt am Sonntag: Der Kampf um die klügsten Köpfe
von u. a. Dorothea Siems, mit Dina Wilkowsky, 4. Juli 2010
pressetext: Kirgisien: Ethnischer Konflikt nur vorgeschoben
von Johannes Pernsteiner, 5. Juli 2010
Berliner Zeitung: Nahostkonflikt im Villenviertel
von Anne Vorbringer, 13. August 2010
306 z m o
p u b l i k at i o ne n u nd vo rt r ä g e
Humboldt kosmos: Forscher für Demokratie und bessere Bildung im Nahen Osten
(engl.: Researchers for democracy and better education in the Middle East)
von Abdel-Raouf Sinno, Nr. 95/2010
ZEIT online: Eine säkulare Plattform für liberale Palästinenser
von Patrick Hemminger, 25. August 2010
Al-Hayat: Ulrike Freitag: Die Globalisierung kommt auch aus dem Orient
von Osama Amin, 5. Oktober 2010 (Arabisch)
Al-Hayat: Ulrike Freitag – Wandel in Saudi Arabien ist langsam aus Angst vor
Rückschlägen
von Khaled al-Batli, 5. Oktober 2010 (Arabisch)
Al-Hayat: Deutsche Studenten verfassen Buch zum „Wandel“ in Saudi Arabien
von Osama Amin, 5. Oktober 2010 (Arabisch)
Süddeutsche Zeitung: Gute Rhetorik – Saudi-Arabien versucht sich liberaler zu zeigen
von Heiko Flottau, 5. Oktober 2010
Der Tagespiegel: Kritik an den neuen „Islamstudien“
von Amory Burchard, 19. Oktober 2010
opendemocracy.net: Conflict in Tajikistan – not really about radical Islam
von John Heathershaw und Sophie Roche, 19./20. Oktober 2010 (zweiteilig)
] ] ]
DW-World.de, von Mona Saleh, 8. November 2010
Hindustan Times: Berlin philharmonic
von Indrajit Hazra, 13. November 2010
Qantara.de: The Arabs and Nazi Germany – Collaborators and Antagonists (Arabisch/
Deutsch), von Sonja Hegasy, 26. November 2010
Financial Times: Cleric sets Qatar a test of faith
von David Lepeska, 2. Dezember 2010
Schweizer Mediendatenbank: Dossier ‚Krisenfall Islam’
von Leo Müller, 22. Dezember 2010
z m o 307
l e h rv e r a n s ta lt u ng e n
Lehrveranstaltungen
Dozent/in
Caterina Bori
Marloes Janson
Kai Kresse
Katharina Lange
Samuli Schielke
Sophie Wagenhofer
Steffen Wippel
Benjamin Zachariah
Andrea Fischer-Tahir
Bettina Gräf
Dietrich Reetz
Sophie Roche
Samuli Schielke
Nitin Sinha
Sophie Wagenhofer
Steffen Wippel
Benjamin Zachariah
Titel der Lehrveranstaltung
> Scriptures of Islam
> Anthropologie und Islam
> The emergence of Chrislam in Lagos
> Anthropologie und Islam
> Anthropologie und Islam
> Photography and anthropology
> Anthropologie und Islam
Die Juden in der arabischen Welt
> Theorie und Empirie neuer sozialer
Räume
> Die MENA-Region und neue soziale
Räume
> Projektarbeit
> Entwicklungsprobleme der
MENA-Region
> BA-Abschlusskolloquium
> History of the state
> Gandhi, Hindu revivalism and
mass mobilization
> Introduction into social and cultural
anthropology
> Islam in Europe. Historical and
contemporary dimensions
> Ethnic and religious conflict
> Globalisierung und lokale Kulturen
im Islam
> Glauben und Unglauben
> Colonial transition in India
> Jewish heritage tourism in Europe
and beyond
> Wirtschaftsstrategien, Regionalisierung
und Stadtentwicklung am PersischArabischen Golf
> Approaches to international history
Hochschule
Semester
U Rom
FU Berlin
Lagos State U
FU Berlin
FU Berlin
FU Berlin
FU Berlin
FU Berlin
U Leipzig
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
U Leipzig
SoSe 2010
U Leipzig
U Leipzig
SoSe 2010
SoSe 2010
U Leipzig
U Sheffield
Jacobs U
Bremen
Sulaimaniya
Irak
FU Berlin
SoSe 2010
SoSe 2010
SoSe 2010
Islamic U UIN
Jakarta
U HalleWittenberg
U Köln
WS 2010
WS 09/10
HU Berlin
HU Berlin
WS 10/11
WS 10/11
U ErlangenNürnberg
WS 2010
U Sheffield
WS 2010
WS 2010
WS 09/10
WS 10/11
z m o 309
Bericht über das Forschungsjahr 2010
ISSN 2190-4839
Herausgeber: Der Vorstand der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlin e. V.
Schützenstraße 18 | 10117 Berlin
fon 030. 20 192-130 | fax 030. 20 192-120
www.gwz-berlin.de
Konzept und Koordination: Wolfgang Kreher
Redaktion: Svenja Becherer, Hans-Martin Gärtner, Wolfgang Kreher, Dirk Naguschewski
Redaktionsassistenz: Susanne Schroeder, Marietta Damm, Birgit Dreiling
Bildredaktion: Svenja Becherer (ZMO-Teil), Susanne Schroeder (ZAS-Teil), Wolfgang Kreher (Umschlag und
GWZ-Teil), Dirk Naguschewski (ZfL-Teil)
Dokumentation: Ute Andersohn, Wolfgang Kreher, Sylvia Obeth, Daniel Schönefeld
Korrektorat: Ulrike Freywald, www.text-und-stil.de
Umschlagphoto und Seite 24
Zündkerze. Leuchtröhren in verschiedenen Farben, 1963
© Museum der bildenden Künste Leipzig (Inv.-Nr. OI 5), Photo: PUNCTUM, Bertram Kober
Abbildung Seite 18
Hermann Glöckner: Kreideschwünge auf einer Schultafel
© Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv. Nr. 90/14, Photo: Gerhard Reinhold
Hermann Glöckner (1889–1987): „Es gibt noch eine Werkgruppe, das sind die kurvigen Blätter, also Grafiken,
deren Hauptelement freie Kurvenschwünge sind, die der Zeit entstammen, in der die Bauarbeiten stark im
Vordergrund standen und mir verhältnismäßig wenig Zeit blieb, ich mich aber doch irgendwie auf dem Papier
aussprechen musste. Sie sind später weitergeführt worden. Ich muss betonen, dass überhaupt das meiste immer
wieder aufgegriffen wurde und durch mein ganzes Leben hindurchging.“
Quelle: Homepage Hermann Glöckner Nachlass (http://www.hg-nachlass.de/schwuenge.php)
Photos und Copyright:
Ulrich Dahl: S. 14; Amélie Losier: S. 11 (re.), S. 31, S. 88, S. 176–178, S. 180–182, S. 184, S. 189–192, S. 194–197,
S. 199–201, S. 205–208; Stephan Rabold für die ZEIT: S. 13; Lars Reimann: S. 10 (li.), S. 15, S. 174; Carolyn Steinbeck
Gestaltung: S. 187/188, S. 205; Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden: S. 203; Annette Trabold: S. 10 (re.);
ZAS-Bildarchiv: S. 10o–152; ZMO-Bildarchiv: S. 11 (li.), S. 34/35, S. 84, S. 88, S. 91/92; S. 95, S. 248–283.
Die Herausgeber haben sich bis Produktionsschluss intensiv bemüht, alle Inhaber von Abbildungsrechten ausfindig
zu machen. Personen und Institutionen, die möglicherweise nicht erreicht wurden und Rechte an den verwendeten
Abbildungen beanspruchen, werden gebeten, sich nachträglich mit den Geisteswissenschaftlichen Zentren in
Verbindung zu setzen.
Gestaltung: doppelpunkt, Berlin
Druck und Verarbeitung: Druckerei zu Altenburg GmbH
© GWZ Berlin 2011
GWZ Berlin
GWZ Berlin
Das Forschungsjahr
2010
Der Überblick für das Jahr 2010
Zündkerze, 1963
Leuchtröhren in verschiedenen Farben,
seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Zentrum Moderner Orient
© Museum der bildenden Künste Leipzig
Photo: PUNCTUM, Bertram Kober
In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren
Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf
dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen
Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten
für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses
Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof
des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen.
Mitgliederversammlung
Freie Universität Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
Technische Universität Berlin
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim
Gründungsdirektoren der GWZ Berlin
Direktoren der GWZ Berlin
Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22,
Leipzig 2005.
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Centers for Advanced Study in the Humanities
Schützenstraße 18 | 10117 Berlin
www.gwz-berlin.de
ISSN 2190-4839
Das Forschungsjahr 2010
Vorstand und Direktoren
Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS),
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende
Geschäftsführer
Wolfgang Kreher
Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010
8.581 Mio. Euro für 61 Projekte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010
187, davon 56 studentische Hilfskräfte
Standorte
Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee
Gründungsjahr des Trägervereins
4. Oktober 1995
Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren
1. Januar 1996
GWZ Berlin
GWZ Berlin
Das Forschungsjahr
2010
Der Überblick für das Jahr 2010
Zündkerze, 1963
Leuchtröhren in verschiedenen Farben,
seit 2003 im Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. OI 5
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Trägerverein für die drei Forschungseinrichtungen
Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung
Zentrum Moderner Orient
© Museum der bildenden Künste Leipzig
Photo: PUNCTUM, Bertram Kober
In den 1960er und 1970er Jahren erlebte die Messestadt Leipzig einen wahren
Leuchtwerbeboom. Ein Objekt, die Leuchtreklame „Zündkerze“, wurde 1963 auf
dem Giebel zur Prager Straße des Hauses Talstraße 3 von der noch heute tätigen
Firma Neontechnik Elektroanlagen Leipzig installiert. Die „Isolator“-Blitze zuckten
für die einzige Zündkerzenfabrik Ostdeutschlands. Nach dem Abriss des Hauses
Talstraße 3 ist die gestalterisch anspruchsvolle Anlage seit 2003 im Eingangshof
des Museums der bildenden Künste Leipzig zu sehen.
Mitgliederversammlung
Freie Universität Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
Technische Universität Berlin
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim
Gründungsdirektoren der GWZ Berlin
Direktoren der GWZ Berlin
Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig, Kleine Werkmonographie Nr. 22,
Leipzig 2005.
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin
Centers for Advanced Study in the Humanities
Schützenstraße 18 | 10117 Berlin
www.gwz-berlin.de
ISSN 2190-4839
Das Forschungsjahr 2010
Vorstand und Direktoren
Prof. Dr. Ulrike Freitag (ZMO), Prof. Dr. Manfred Krifka (ZAS),
Prof. Dr. Dr. h.c. Sigrid Weigel (ZfL), Vorstandsvorsitzende
Geschäftsführer
Wolfgang Kreher
Einnahmen/Ausgaben zum 31. Dezember 2010
8.581 Mio. Euro für 61 Projekte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 31. Dezember 2010
187, davon 56 studentische Hilfskräfte
Standorte
Berlin-Mitte und Berlin-Nikolassee
Gründungsjahr des Trägervereins
4. Oktober 1995
Beginn der wissenschaftlichen Tätigkeit der Zentren
1. Januar 1996