Optimist 1/2005

Transcription

Optimist 1/2005
Optimist 1/05
1
Optimist 1/05
Landesjugendring
TITELTHEMA
Landesjugendring
Landesjugendring
Kinderschutzbund / LJR
Kinderschutzbund / LJR
Kieler Nachrichten
Landesfrauenrat
NACHRICHTEN
Bildungsministerium/LJR
Vorwort
3
Landesjugendring und Landtagspräsident
starten Aktion zur Landtagswahl 2005
Informationen für junge Wählerinnen und Wähler
zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein
Pressem.: Landtagswahl 2005/Gemeinsame Wahlprüfsteine
Wahlprüfsteine Landtagswahl 2005
Die richtige Wahl dank Wahl-O-Mat
Frauenwahlrecht: Recht, Pflicht oder Chance?
4
5
7
8
11
13
EmK
SJSH
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
JVN
Landjugend
DBBJ
Landesregierung
Offene Ganztagsschulen: Bildungsministerium und
Landesjugendring kooperieren
15
Rahmenvereinbarung zwischen dem Ministerium für Bildung
und dem Landesjugendring über die Zusammenarbeit von
Schule und Jugendverbänden im Rahmen von Ganztags- und
Betreuungsangeboten an Schulen
16
Perspektiven der Bildungspolitik in S.-H. uneinheitlich
18
Ordensverleihung der Bundesverdienstmedaille an neun
Vertreter aus Jugendverbänden in Schleswig-Holstein
19
Föderalismuskommission in der Etappe hängen geblieben 21
Jugendmedienhandbuch ist ein voller Erfolg
22
Ostsee-Jugendstiftung gegründet
23
Aktive Ostsee
24
„Jugendpolitik hat Brückenfunktion in Europa“
26
Kinder- und Jugendplan des Bundes 2005
27
Jugendlotterie 2004/2005
28
AG Freizeitstätten diskutiert Standards von Jugendbildungsund Freizeitstätten
29
CONNECTING PEOPLE“ macht Mut für weitere Projekte
30
Juleica Schulung der CVJM-Landesverbände S.-H.
und Mecklenburg in Schülp!
31
EmK-Wassersportfreunde
32
Dokumentation „FSJ im Sport“ erschienen
33
„Jugendinitiative mit Pfiff“
34
Nordexpedition 2004
34
Jugendmusikwoche 2004 – Die Zehnte
35
Reiseführer „Schleswig-Holstein jung“
36
Malte Anutha neuer Chef der dbb-Jugend
37
STARK-Preis an fünf Jugendgruppen verliehen
38
KRAUT & RÜBEN
Wettbewerb
Buchtipp
DBJR
Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb 2005
Geschlechtsidentitätsentwicklung von Jungen
Foto- und Schreibwettbewerb [bite 05] - „Projekt P“
39
39
40
DOKUMENTATION
Jugend im Landtag
18. Veranstaltung – Beschlüsse
42
Termine der Mitgliedsverbände
Aktionen der Mitgliedsverbände zur Landtagswahl 2005
46
47
Bildungsministerium/LJR
Landesjugendring
Landesjugendring
Landesjugendring
DBJR
Landesjugendring
Ostsee Sekretariat
BMFSFJ
DBJR
Landesjugendring
Landesjugendring
BDKJ
CVJM
TERMINE
EINHEFTUNG
Informationen für Mädchen und Frauen in der Jugendarbeit 01/2005
8 Seiten
IMPRESSUM
Der OPTIMIST ist eine Publikation des Landesjugendringes Schleswig-Holstein. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben
nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes wieder. Die Änderung eingehender Artikel bleibt der Redaktion vorbehalten.
Redaktion:
Karin Senger
Auflage:
1000
V.i.S.d.P.
.
Thies Grothe
Druck:
Hansadruck, Kiel
Satz & Layout:
Karin Senger
Ausgabe:
Optimist 1/2005 - Januar
Fotos: Gaedeke S.7,S.13-14/LJR S.11-12/BDKJ S.30/CVJM S.31/EmK S.32/KJR Pi. S.34/dbbj S. 37/DBJR S. 40-41/Landtag S-H/bls S. 42-45
2
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VORWORT
D
er Schwerpunkt der Ausgabe 1/2005 des Optimisten ist die
Landtagswahl am 20. Februar. Der Landesjugendring und
seine Mitgliedsverbände haben so viele Aktivitäten wie noch
zu keiner Wahl im Lande geplant. Die Rahmenaktion umfasst drei
zentrale Bausteine:
Erstens die Aktion zur Landtagswahl, bei der 60.000 Faltblätter und Plakate an junge Wählerinnen und Wähler in der Jugendarbeit und an Schulen
verteilt werden sollen. Im Rahmen dieser Aktion finden fünf Veranstaltungen statt mit Ministerpräsidentin Heide Simonis, Spitzenkandidat Peter
Harry Carstensen, CDU, mit FDP, Grünen und SSW, mit den jugendpolitischen und mit den tourismuspolitischen Sprechern der Landtagsparteien. Wir organisieren damit einen intensiven und lebendigen Austausch
zwischen jungen Menschen und Politik.
Zweitens, das wird das Thema des Gesprächs mit den jugendpolitischen
Sprechern der Landtagsparteien sein, haben wir erstmals mit dem Kinderschutzbund Wahlprüfsteine vorgelegt, die zur Orientierung für die Entscheidung an der Wahlurne dienen sollen. Wir haben damit den Versuch unternommen, wesentliche Fragen, die junge Menschen und ihre Eltern betreffen, zusammen zu fassen und zur Diskussion zu stellen. Ein besonderes
Anliegen ist uns dabei, einen Anstoß für eine offene Diskussion über die
Weiterentwicklung unseres Bildungssystems von der Kindertagesstätte
bis zum Einstieg in die berufliche oder universitäre Bildung zu geben.
Ein drittes Projekt zur Landtagswahl wurde am 12. Januar erstmals öffentlich präsentiert, der Wahl-O-Mat Schleswig-Holstein. Mit Hilfe des WahlO-Maten können alle Interessierten ab dem 12. Januar auf dem Jugendserver www.jugendserver-sh.de und auf www.wahl-o-mat.de die von der
Redaktionsgruppe Wahl-O-Mat entwickelten Thesen anklicken und darüber spielerisch herausfinden, mit welcher Partei sie die größte Übereinstimmung haben. Sie müssen diese Partei dann natürlich nicht automatisch wählen, aber sie werden feststellen, dass sie über diesen spielerischen Zugang zu wichtigen landespolitischen Fragen gut mit anderen ins
Gespräch kommen werden.
Der von Vielen erwartete Abschluss einer Rahmenvereinbarung zwischen
dem Bildungsministerium und dem Landesjugendring zum Thema Jugendarbeit und Schule ist jetzt endlich unter Dach und Fach und wird in diesem
Opti auf Seite 17 veröffentlicht. Wir wünschen allen Verbänden, die sich in
diesem Feld engagieren wollen, viel Glück und werden uns bemühen, sie
bei dieser Arbeit zu unterstützen. Für 2005 ist zu diesem Thema eine
Fachtagung geplant.
Auf eine weitere wichtige Entscheidung in der internationalen Jugendarbeit
weisen wir an dieser Stelle gern hin: Die Ostsee-Jugendstiftung ist als
unselbständige Stiftung gegründet.
Wir danken dem schleswig-holsteinischen Landtag, dass dafür nach einem einstimmigen Beschluss im Finanzausschuss 25.000 Euro zur Verfügung gestellt wurden.
Geschäftsführer
3
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Titelthema
LANDESJUGENDRING / LANDTAGSPRÄSIDENT - Pressemitteilung -
Landesjugendring und
Landtagspräsident starten Aktion
zur Landtagswahl 2005
M
it 60.000 Faltblättern
und Plakaten starten
der Landesjugendring
und Landtagspräsident HeinzWerner Arens die ErstwählerKampagne zur Landtagswahl
am 20. Februar 2005. Ziel der
Aktion ist es, möglichst viele junge Wählerinnen und Wähler zu
animieren, sich mit der Landespolitik auseinander zu setzen
und am 20. Februar nächsten
Jahres zur Landtagswahl zu gehen.
Dazu haben die Jugendverbände beschlossen, eine große Rahmenaktion in Jugendverbänden, Kreisjugendringen und Schulen durchzuführen. Dabei sollen nicht nur die
Faltblätter verteilt werden, sondern
auch über 30 Veranstaltungen im
Lande durchgeführt werden.
Landtagspräsident Heinz-Werner
Arens und Thies Grothe, Vorsitzender des Landesjugendrings erklärten gemeinsam:
„Unser Ziel ist es, junge Menschen
und die Landespolitik miteinander
in Kontakt zu bringen, um die Kluft,
die zwischen Politik und jungen
Wählerinnen und Wählern vielerorts
besteht, zu überwinden.“
Der Landesjugendring wird durch
zentrale Veranstaltungen mit den
Spitzenkandidaten von SPD und
CDU, Heide Simonis und Peter Harry Carstensen auf dem Koppelsberg
bei Plön und mit den Vertretern von
FDP, Bündnis 90/Die Grünen und
des SSW in Mözen bei Bad Seg-
4
eberg, den Parteien Gelegenheit
geben, ihre Ideen für die kommende Legislaturperiode vorzustellen.
Darüber hinaus werden die Jugendverbände zu Diskussionen mit
LandtagskandidatInnen über Bildungspolitik, Jugendtourismus und
einer Reihe von Podiumsdiskussionen in Schulen einladen.
Einzelne der Veranstaltungen werden jugendverbandsspezifische Inhalte zum Thema haben. Die Landjugend plant zum Beispiel am 5. und
6. Februar ein Planspiel zu den Parteiprogrammen und einen Besuch
im Landtag, während die DGB-Jugend in Kiel eine Veranstaltung mit
Landespolitikern zu Jugendarbeitslosigkeit und Ausbildungssituation
Jugendlicher durchführen will.
Im Kreis Stormarn wollen die Jugendverbände und der Kreisjugendring mehrere „Promotionteams“
zusammenstellen, die die Aufgabe
haben sollen, junge Menschen anzusprechen und aufzufordern, zur
Wahl zu gehen. Dabei sollen junge
Menschen in Schulen, Discos und
an Ständen in den Städten angesprochen werden.
Erstmals haben der Landesjugendring und der Kinderschutzbund, Landesverband Schleswig-Holstein gemeinsam Wahlprüfsteine entwikkelt, die jungen Menschen und ihren Familien Entscheidungshilfe für
ihre Wahl am 20. Februar geben
sollen.
Beide Verbände haben acht für Kinder, Jugendliche und ihre Familien
wichtige Problemfelder kurz be-
schrieben und Leitfragen gestellt,
wie z.B. optimale Bildung, soziale
Sicherheit für Kinder und Jugendliche, und die Unterstützung des
ehrenamt-lichen Engagements
auch in Zukunft im Lande gewährleistet werden können.
Ab 12. Januar werden junge Menschen in Schleswig-Holstein darüber hinaus mit dem Wahl-O-Mat
im Internet einen Einblick in wichtige landespolitische Fragen erhalten
können. Indem sie anklicken, ob sie
den von der Redaktionsgruppe
Wahl-O-Mat entwickelten Thesen
zustimmen oder sie ablehnen, können sie spielerisch herausfinden,
welche Partei ihren Positionen am
nächsten steht. Diese Aktion wird
gemeinsam getragen von der
Landeszentrale für Politische Bildung, der Bundeszen-trale für Politische Bildung und dem Landesjugendring Schleswig-Holstein.
Über alle Aktivitäten der Jugendverbände und seiner Partner wird auf
dem Jugendserver unter www. jugendserver-sh.de informiert werden.
Abschließend stellten Landtagspräsident Heinz-Werner Arens und
Thies Grothe, Landesjugendring,
fest: „Mit dieser Rahmenaktion wollen wir nicht nur junge Menschen an
die Wahlurne holen, wir geben damit auch ein gutes Beispiel, wie der
Landtag und der Landesjugendring
und andere überparteiliche Organisationen zusammenwirken können,
um das Interesse junger Menschen
an Politik zu fördern.“
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Titelthema
INFORMATIONEN FÜR JUNGE WÄHLERINNEN UND WÄHLER ZUR LANDTAGSWAHL IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
Eine Initiative des Landtagspräsidenten Heinz-Werner Arens und des Landesjugendringes
Schleswig-Holstein
LANDTAGSWAHL
20. Februar 2005
WIR ENTSCHEIDEN UNS

für mehr Arbeitsplätze, die unseren Wünschen entsprechen

für Schulen, Hochschulen und
Ausbildungsplätze, die unseren
Bedürfnissen gerecht werden


¸
für Politikerinnen und Politiker,
die uns ernst nehmen und an
Entscheidungen beteiligen
für mehr Platz und Geld für die
Kinder- und Jugendarbeit
Wann kann gewählt werden?
Sonntag den 20. Februar 2005
von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
¸
Wer darf wählen?
Alle Deutschen, die am Sonntag, dem 20. Februar 2005, das 18. Lebensjahr vollendet
haben und mindestens 3 Monate in Schleswig-Holstein ihre Wohnung haben oder sich in
Schleswig-Holstein aufhalten und keine
Wohnung außer halb des Landes haben.
Wer in mehreren Orten innerhalb und außerhalb Schleswig-Holsteins eine Wohnung hat,
ist nur wahlberechtigt, wenn die Hauptwohnung in Schleswig-Holstein liegt.
¸
Wer wird gewählt?
Gewählt werden die Abgeordneten des Land
tags. Der Landtag besteht aus 69 Abge-
ordneten(Regelzahl). Davon werden 40 durch
die Mehrheitswahl in den Wahlkreisen und 29
über die Landeslisten der Parteien gewählt.
Es gibt zwei Stimmen

Mit der Erststimme auf der linken Seite des
Stimmzettels (schwarzer Druck) wird die Bewerberin oder der Bewerber im Wahlkreis gewählt.

Die Zweitstimme auf der rechten Seite des
Stimmzettels (blauer Druck) gilt der Landesliste
einer Partei.
Der Anteil an Zweitstimmen entscheidet über das Stärkeverhältnis der Parteien im Landtag insgesamt.
Dieses wird im Wege des Verhältnisausgleichs nach
dem sog. d’Hondtschen Höchstzahlenverfahren berechnet. Dabei wird anhand des Zweitstimmenergebnisses
für jede Partei nach der Reihenfolge der Höchstzahlen,
die sich im Weg der Teilung durch 1, 2, 3, 4 usw. ergibt
festgestellt, wie viele Sitze im Landtag jede Partei insgesamt erhält. Stehen einer Partei mehr Sitze zu, als
von ihr in den Wahlkreisen direkt gewonnen wurden,
werden die restlichen Sitze durch Kandidaten von der
Landesliste in der Reihenfolge ihrer Nominierung besetzt.
Von diesem Verfahren sind die Parteien ausgeschlossen, die nicht mindestens 5 % der Zweitstimmen oder
ein Direktmandat errungen haben.
Nur für den Südschleswigschen Wählerverband als
Partei der dänischen Minderheit gilt die 5 %-Hürde nicht.
Wichtig
1.
Wählen kann nur, wer als Wahlberechtigte/r in
einem Wählerverzeichnis eingetragen ist oder einen
Wahlschein hat.
5
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2.
Wichtig ist auch, darauf zu achten, dass bis zum
30. Januar 2005 die Wahlbenachrichtigung zugeschickt
wurde.
3.
Auf der Wahlbenachrichtigung steht, wo das
Wahllokal ist und wann gewählt werden kann. Die Wahlbenachrichtigungskarte ist zur Wahl mitzubringen und
dem Wahlvorstand vorzulegen. Wer sie nicht mehr hat,
kann auch wählen, wenn er/sie einen Personalausweis
vorlegt.
4.
Die Wahl ist geheim.
Briefwahl
Wer am 20. Februar z. B. verreist ist, im Krankenhaus
liegt oder aus beruflichen oder gesundheitlichen Gründen nicht ins Wahllokal gehen kann, kann Briefwahlunterlagen anfordern. Am einfachsten ist es, den
Briefwahlantrag, der auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung abgedruckt ist, auszufüllen und ans Wahlamt abzuschicken.
Stimmzettel
Jede/r Wahlberechtigte/r erhält einen Stimmzettel.
Der Stimmzettel enthält
1.
für die Wahl im Wahlkreis die Namen der Bewerberinnen und Bewerber der zugelassenen Kreiswahlvorschläge und
2.
für die Wahl nach den Landeslisten die Namen
der Parteien und die Namen der ersten fünf Bewerberinnen und Bewerber der zugelassenen Landeslisten.
Die Reihenfolge der Landeslisten auf dem Stimmzettel
richtet sich nach dem Wahlergebnis der Parteien bei
der letzten Landtagswahl. „Neue Parteien“ schließen
sich in alphabetischer Reihenfolge an.
¸

Wann sind die Stimmen ungültig?

wenn der Stimmzettel keine Kennzeichnung enthält,

wenn der Stimmzettel für einen anderen Wahlkreis gültig ist

wenn mehr als eine Bewerberin/oder ein Bewerber oder mehr als eine Landesliste angekreuzt
ist.
¸
Wenn auf dem Stimmzettel dein Wille nicht zweifelsfrei erkennbar ist, z. B. wenn das Kreuz nicht
eindeutig zuzuordnen ist,
Öffentlichkeit
Jede/r hat das Recht die Wahlhandlung und im
Anschluss daran die Auszählung der Stimmen
im Wahllokal zu beobachten.
6
Titelthema
Ergebnis der Landtagswahl 2000
Zweitstimmenanteil
Wahlberechtigte insgesamt: 2.135.881
SPD:
43,1 %
CDU:
35,2 %
FDP:
7,6 %
Bündnis 90/ Die Grünen:
6,2 %
SSW :
4,1 %
Andere:
3,8 %
Jugendserver-sh.de
Über alle Aktivitäten der Jugendverbände, Kreisjugendringe und des Landesjugendringes zur Landtagswahl
am 20. Februar 2005 erhältst Du Informationen auf unserem Jugendserver.
Der Wahl-O-Mat
Der Wahl-O-Mat bietet anhand von einfachen Thesen
einen Einblick in wichtige landespolitische Fragen und
hilft dir bei der Entscheidung. Indem du anklickst, ob
du den Thesen zustimmst oder sie ablehnst, erfährst
du, welche Partei deinen Positionen am nächsten steht.
Ab 12. Januar auf dem Jugendserver:
www.jugendserver-sh.de
Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
des Landes Schleswig-Holstein
Landeszentrale für politische Bildung
Der Flyer mit den
"INFORMATIONEN FÜR JUNGE WÄHLERINNEN UND
WÄHLER ZUR LANDTAGSWAHL IN SCHLESWIGHOLSTEIN" kann kostenlos beim Landesjugendring Schleswig-Holstein bestellt
werden.
Landesjugendring Schleswig-Holstein
Holtenauer Str. 99
24105 Kiel
Tel: 0431/800 9840
Fax: 0431/800 9841
Email:[email protected]
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Titelthema
KINDERSCHUTZBUND / LANDESJUGENDRING - Pressemitteilung
Landtagswahl 2005
Gemeinsame Wahlprüfsteine
des Kinderschutzbundes und
des Landesjugendrings
E
rstmals haben der Landesverband SchleswigHolstein des Kinderschutzbundes und der Landesjugendring gemeinsame Wahlprüfsteine für eine Landtagswahl erarbeitet.
Inhalt der Wahlprüfsteine für die
Wahl 2005 sind kurze Situationsanalysen zu acht Themenfeldern, die für junge Menschen
und ihre Familien in der nächsten Wahlperiode von besonderem Interesse sind.
Dabei geht es um Fragen nach sozialer Sicherheit für Kinder und Jugendliche, optimaler Bildung, qualifizierter Kinderbetreuung, ehrenamt-
lichem Engagement, gewaltfreier Erziehung, Jugendförderung und Chancengleichheit durch Gesundheit.
Beide Verbände stellen Fragen an
die Landtagsparteien, was sie unternehmen wollen, um z.B. die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen oder das ehrenamtliche
Engagement junger Menschen
auch in Zukunft zu stärken.
umsetzen werden“, erklärten Irene
Johns, Vorsitzende des Kinderschutzbundes, und Thies Grothe,
Vorsitzender des Landesjugendrings.
„Wir wollen die Entscheidung in der
Wahlkabine erleichtern. Deswegen
haben wir uns die drängenden Probleme aus Sicht von Kindern und
Jugendlichen vorgenommen. Unsere Wahlprüfsteine sind gleichzeitig
Anfrage an die Parteien, was sie in
diesen Bereichen nach der Wahl
„Stark für junge Menschen sind wir,
wenn wir auch verantwortliche Erwachsene aus Familie, Gesellschaft und Politik mit ins Boot holen. Gemeinsam bilden wir so eine
breite Allianz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien“,so Irene
Johns und Thies Grothe weiter.
Gleichzeitig hoben sie hervor, dass
die Wahlprüfsteine das Ergebnis der
guten Zusammenarbeit der beiden
Verbände in den letzten Jahren ist.
Die Gemeinschaftsaktion soll nicht nur
eine Wahlhilfe für junge Menschen, sondern auch für ihre Eltern sein sowie für
alle Erwachsenen,
die sich in SchleswigHolstein für Kinder
und Jugendliche stark
machen, so die beiden Vorsitzenden.
Von links nach
rechts:
Jens Peter Jensen,
Irene Johns und
Thies Grothe bei der
Präsentation der
Wahlprüfsteine am
15. Dezember 2004
in Kiel.
7
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Titelthema
DEUTSCHER KINDERSCHUTZBUND SCHLESWIG-HOLSTEIN & LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN
Wahlprüfsteine
Landtagswahl 2005
D
er Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein
und der Landesjugendring
Schleswig-Holstein haben Wahlprüfsteine erarbeitet, die jungen
Menschen und Eltern die Entscheidung in der Wahlkabine
erleichtern sollen. Beide Verbände rufen alle Wahlberechtigten in Schleswig-Holstein dazu
auf, die Parteien auf ihr Engagement zu Themen zu prüfen,
die Kinder, Jugendliche und ihre
Eltern betreffen.
1
Soziale Sicherheit für Kinder und Jugendliche
Das Statistische Landesamt
Schleswig-Holstein zählt für 2003
45.327 Kinder in Schleswig-Holstein, die von Sozialhilfe leben. Das
entspricht einem Anteil an der Bevölkerung bis 18 Jahre von 16 %.
Das sind rund 40 % aller Sozialhilfeempfänger - unglaubliche und
beschämende Zahlen. Armut kann
für Kinder weitreichende Folgen haben.
Kinder könnten mit einer eigenen
Grundsicherung aus dem System
der Sozialhilfe herausgeholt werden.
Diese Forderung einer Grundsicherung muss auch nach der Zusammenführung von Sozial- und
Arbeitslosenhilfe zu Sozialgeld und
Arbeitslosengeld II weiter aufrecht
erhalten bleiben. Eine Anrechnung
8
auf den Gesamtbedarf des Haushaltes sollte nicht stattfinden. Kinder und Jugendliche sollen durch
die Neuregelung des SGB II („Hartz
IV“) besser - keinesfalls schlechter
gestellt werden. Um dies sicher zu
stellen, muss der Prozess der Neuordnung mit dem Blickwinkel auf
Kinder und Jugendliche sehr aufmerksam begeleitet werden. Notwendige Änderungen sind am SGB
II zu ihren Gunsten vorzunehmen.
Auch das Konsumverhalten in unserer Gesellschaft verursacht Kinderarmut. Schuldnerberatung als
Angebot für Kinder und Jugendliche
sollte daher flächendeckend angeboten werden. Denn die hohe Verschuldung schon von Kindern und
Jugendlichen ist alarmierend und
führt zu erheblichen Belastungen
ihrer Familien.
» Wie kann eine Grundsicherung für Kinder und Jugendliche gewährleistet werden? Wie können die mit Armut verbundenen Nachteile
ausgeglichen werden? «
2
Optimale Bildung für Kinder und Jugendliche
Die internationalen Bildungsstudien
der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung des deutschen Bildungssystems notwendig
sind. Alle Bildungseinrichtungen
müssen nicht nur auf eine spätere
Ausbildung vorbereiten, sondern
auch die soziale Kompetenz stärken und die vorhandenen Fähigkeiten der Schüler stärken. Die begonnene Öffnung für außerschulische
Inhalte muss weiter ausgebaut und
fortgesetzt werden.
Die Bildungsbenachteiligung beginnt bereits mit der Geburt. Sozial
benachteiligte Kinder besuchen seltener den Kindergarten, der bereits
Bestandteil des Bildungssystems
ist. Der soziale Status der Eltern hat
entscheidenden Einfluss auf die
Bildungsverläufe der Kinder. Die Kinder armer Eltern haben deutlich geringere Bildungschancen als Vergleichgruppen und in der Folge
schließt sich der Kreislauf von mangelnder Bildung und Ausbildung und
den Möglichkeiten, später als Erwachsener für ein ausreichendes
Familieneinkommen selbst zu sorgen.
Elf Prozent der Jugendlichen verlassen die Hauptschule ohne Abschluss. Über zehn Prozent der
Auszubildenden beenden ihre Ausbildungszeit ohne Berufsabschluss.
Schleswig-Holstein kann es sich
nicht leisten, auf diese Jugendlichen
zu verzichten1 .
Nicht nur für einzelne haben geringe Bildungschancen schwerwiegende Folgen, sondern auch für die
Gesellschaft insgesamt. Denn feh-
Optimist 1/05
Titelthema
lende Qualifikationen belasten die
Sozialkassen: ohne Ausbildung
keine eigenständige Existenzsicherung. Zusätzlich wirken Sprachdefizite von Kindern und Jugendlichen
mit Migrationshintergrund als Integrationshemmnis und somit hinderlich für ihre schulische und berufliche Ausbildung.
In Schleswig-Holstein bemühen
sich bestehende Institutionen und
Projekte erfolgreich um eine optimale
Bildung für benachteiligte Jugendliche. Institutionen wie die Jugendaufbauwerke im Land oder Projekte
wie HeiKoo (Heiligenhafener Kooperation) des Deutschen Kinderschutzbundes zeigen, dass auch
benachteiligte Kinder und Jugendliche in ein System von Ausbildung
gebracht werden und so ein geregeltes Berufsleben meistern können.
» Welche Bemühungen
wird es geben, bestehende
Angebote, Projekte und Institutionen für benachteiligte Jugendliche zu erhalten
und auszubauen? Welche
Konzepte liegen vor, um
allen Kindern und Jugendlichen gute Startbedingungen ins Leben zu ermöglichen? «
3
Qualifizierte Kinderbetreuung in Schleswig-Holstein ausbauen
Für Schleswig-Holstein ist ein Gesamtkonzept für die Betreuung und
deren Finanzierung im vor-, außerund schulischen Bereich erforderlich. Eine konzeptionelle Harmonie
von verlässlicher Vorschul-,
Grundschul- und Hortbetreuung ist
erforderlich. Kürzungen im Hortbereich, beispielsweise bei der
Ferienbetreuung, sind nicht hinnehmbar.
Verlässliche und qualifizierte Kinderbetreuung erhöht die Chancen-
gleichheit im Bildungsbereich. Deswegen ist darauf zu achten, dass
die Kinderbetreuungskosten für die
Familien auch bezahlbar sein müssen. Insbesondere der Bereich der
unter Dreijährigen ist dringend auszubauen.
Für Kinder mit Behinderungen müssen Lösungen für die Betreuung
gefunden werden. Jungen Familien
muss durch eine qualifizierte Tagesbetreuung ermöglicht werden, Familie, Kindererziehung und Berufstätigkeit miteinander zu vereinbaren.
» Welche Initiativen und
Maßnahmen sind beabsichtigt, um eine bessere Vereinbarkeit von Berufstätigkeit
und Familie in SchleswigHolstein zu erreichen und
für die Kinder die Chancengleichheit zu erhöhen? «
4
Schleswig-Holstein engagiert sich ehrenamtlich
Ehrenamtliches Engagement unterstützt nicht nur die Vereine und Verbände, in denen Ehrenamtliche tätig sind, und damit auch die Gesellschaft insgesamt, sondern stärkt
die Persönlichkeit gerade junger
Menschen. Soziale Kontakte und
erweiterte persönliche Kompetenzen sind der Mehrwert des Ehrenamtes.
Investitionen in den ehrenamtlichen
Nachwuchs sind unabdingbar, weil
Verbände und Gesellschaft nicht auf
die Ideen und Erfahrungen von jungen Menschen verzichten können.
Ehrenamtliches Engagement
braucht hauptamtliche Strukturen
mit Fortbildung, Organisation im
Hintergrund und qualitätssichernden
Maßnahmen. Gerade im sozialen
Bereich können Ehrenamtliche auf
Situationen treffen, die ohne stützenden Rückhalt nicht gelöst werden können. Die Qualität der ehrenamtlichen Arbeit muss gesichert
sein (bspw. Jugendleiter oder
BeraterInnen am Kinder- und Jugendtelefon). Das gilt gleichermaßen für das Engagement Jugendlicher und Erwachsener.
Ein großer Teil des ehrenamtlichen
Engagements in Schleswig-Holstein
von und für junge Menschen findet
in Jugendverbänden und Jugendgruppen statt. Rund 20.000 Ehrenamtliche sind allein in den Jugendverbänden Schleswig-Holsteins aktiv. In den letzten drei Jahren wurden über 5.000 Inhaberinnen und
Inhaber einer Jugendleiter-Card
(Juleica) neu ausgebildet.
Eine gute Jugendarbeit schafft einen verlässlichen Rahmen für das
soziale Engagement junger Menschen im Lande und sorgt darüber
hinaus für den Verbandsnachwuchs.
Sie ist die Voraussetzung dafür,
dass Sportverbände, Kirchen, Feuerwehren, Wohlfahrtsverbände,
Kinderschutzorganisationen, Berufsverbände und Parteien die ehrenamtliche Basis erhalten, die notwendig ist, um unsere aktive Bürgergesellschaft dauerhaft zu sichern.
» Welche Initiativen sollen
gestartet werden, um ehrenamtliches Engagement –
gerade von jungen Menschen - zu erhalten und auszubauen? «
5
Partizipation
Die demokratische Gesellschaft ist
auf die Beteiligung ihrer Bürger angewiesen. Demokratie darf sich aber
nicht allein auf die Beteiligung an
Wahlen beschränken. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
muss auf allen Ebenen durch die
direkte Teilhabe an den sie betreffenden Angelegenheiten sichergestellt werden. Nur so wird es möglich sein, Kinder und Jugendliche
frühzeitig in eine demokratische
Bürgergesellschaft zu integrieren.
9
Optimist 1/05
Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist
in der schleswig-holsteinischen
Gemeindeordnung festgelegt, dass
Kinder und Jugendliche bei der
Durchführung von Planungen und
Vorhaben, die ihre Interessen berühren, beteiligt werden müssen.
» Welche Bemühungen
wird es geben, die Beteiligungsrechte von Kindern
und Jugendlichen in den
Kommunen und im Land zu
erhalten und weiter auszubauen? Wie kann die Verwirklichung der vorhandenen Beteiligungsrechte in
den Kommunen sichergestellt werden? Welche Unterstützung sollen die Gemeinden an die Hand bekommen? «
6
Gewaltfreie Erziehung für
Kinder und Jugendliche
Seit dem Jahr 2000 haben Kinder
ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.
Doch drei Viertel aller Kinder in
Deutschland wissen nichts von ihrem Recht. Nur ein Viertel der Eltern wissen von diesem Recht ihrer Kinder auf gewaltfreie Erziehung2 .
In Schleswig-Holstein haben der
Deutsche Kinderschutzbund, der
Landesjugendring und zahlreiche
Institutionen mit Unterstützung der
Landesregierung eine Bewegung für
eine gewaltfreie Erziehung geschaffen. Jeder Erwachsene jedoch muss
erreicht werden, damit Gewalt in der
Erziehung in Zukunft landesweit
geächtet wird. Nur gemeinschaftlich
ist das Ziel zu erreichen, das Miteinander von Kindern und Eltern zu
verändern.
Kinder und Jugendliche sollen ihre
Rechte kennen. Dafür hat die Gesellschaft durch Elternhaus, Schule und andere Institutionen und Verbände Sorge zu tragen. Bereits frühzeitig sollen Kinder und Jugendliche
die nötige Unterstützung finden, um
10
Titelthema
sich auf ein Leben in Partnerschaft
und mit Kindern vorzubereiten.
» Wie können Projekte und
Institutionen erhalten und
unterstützt werden, die die
Erziehungsfähigkeit von Eltern fördern und junge Menschen stark machen? «
7
Förderung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit
Das zentrale Anliegen der Kinderund Jugendarbeit besteht darin, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, ihre Freizeit sinnvoll
zu gestalten und Chancen für eine
aktive Teilhabe an unserer Gesellschaft zu eröffnen.
Jugendverbände benötigen eine ausreichende finanzielle Förderung für
Aus- und Fortbildung, Organisation,
Jugendbildung und internationale
Jugendarbeit. Der bürokratische
Aufwand bei der Beantragung von
Jugendfördermitteln muss möglichst
niedrig sein.
Der Kinderschutzbund und die Jugendverbände stehen Kindern und
Jugendlichen mit ihren Angeboten
in der Schul- und Ferienzeit in den
unterschiedlichen Gruppen kontinuierlich, für die Kinder und Jugendlichen verlässlich und fachlich kompetent zur Seite. Qualität und Zuverlässigkeit können jedoch nur mit
klarer finanzieller Grundförderung
aufrecht erhalten bleiben.
» Wie können die Rahmenbedingungen für gute Kinder- und Jugendarbeit auf
Landesebene gesichert und
weiterentwickelt werden? «
8
Chancengleichheit durch
Gesundheit
Gesundheit ist eine der wichtigsten
Voraussetzungen für Kinder und
Jugendliche, um ihr Leben gut meistern zu können.
Armut kann für Kinder und Jugendliche in gravierender Weise die
Entwicklungs- und Lebenschancen
mindern. Der Gesundheitszustand
von Kindern sozial benachteiligter
Eltern ist deutlich schlechter als in
Vergleichsgruppen. Sie leiden stärker als andere Kinder unter Lernund Entwicklungsstörungen. Häufig
haben Kinder, die in Armut aufwachsen, als Erwachsene eine deutlich
schlechtere Gesundheit. Chronisch
gesundheitliche Belastungen erhöhen das Risiko von Armut erheblich.
Der Kinderschutzbund und der
Landesjugendring fordern, diese
Aspekte bei politischen Entscheidungen zu berücksichtigen. Land
und Kommunen müssen eine gesunde, ausgewogene Ernährung,
psychische Gesundheit, motorische Fähigkeiten, breit angelegte,
angemessene Vorsorgeuntersuchungen in Kitas und Schulen (Hören, Sehen, allgemeine Motorik,
Sprech- und Sprachfähigkeiten) fördern. Auch das erhöht die Chancengleichheit der schleswig-holsteinischen Kinder.
» Welche Initiativen unternimmt das Land, um
die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
verstärkt zu fördern? «
1 Das Statistische Landesamt erwartet
von Anfang 2004 bis zum Jahr 2020
einen Geburtenunterschuss von etwa
169 300. Die Zahl entspricht in etwa der
Einwohnerzahl von Flensburg und
Neumünster zusammen.
2 Die Zahlen sind der „Expertenstudie
zur Rezeption und Auswirkung des seit
November 2000 geltenden Rechts auf
gewaltfreie Erziehung’, 2003, von
Professor Kai Bussmann, Universität
Halle-Wittenberg entnommen.
Optimist 1/05
Titelthema
KIELER NACHRICHTEN - 22.11.2004
von Heike Stüben
Die richtige Wahl
dank Wahl-O-Mat
Jugendliche erarbeiten Hilfe für
die Entscheidung am 20. Februar
W
as steht genau in den
Wahlprogrammen der
Parteien, wollteTanja
Wulf aus Gettorf wissen. Das war
im Oktober. Inzwischen kennt
sich die 21-Jährige, die sich im
Jugendverband des SchleswigHolsteinischen Heimatbundes
engagiert, nicht nur in den politischen Wahlversprechen aus,
sondern setzt ihr Wissen auch für
andere ein: Mit elf jungen
Schleswig-Holsteinern hat sie einen „Wahl-O-Mat“ für die Landtagswahl im Februar erarbeitet.
Es ist die zweite Redaktionskonferenz. Am Tisch in der Landeszentrale für Politische Bildung in Kiel
sitzen junge Schleswig-Holsteiner
und diskutieren darüber, welche der
ursprünglich 130 Thesen “Wahl-OMat-tauglich“ sind.
„Wahl-O-Mat“? Die Idee stammt aus
den Niederlanden und ist schnell erklärt: „Vor einer Wahl werden die
Themen, die von den Parteien unterschiedlich bewertet werden, als
Thesen ins Internet gestellt. Dort
kann dann jeder seine persönlichen
Antworten eingeben und der WahlO-Mat berechnet, welche Partei am
ehestens seine Meinung vertritt.
Man kann aber auch die Antworten
der anderen Parteien abrufen“,
erklärt Jens Peter Jensen vom Landesjugendring, der das Projekt mit
der Bundeszentrale und der Landeszentrale für Politische Bildung nach
Schleswig-Holstein geholt hat.
„Das Schwierige ist,Fragen zu entwickeln, die politisch kontrovers
beantwortet werden und gleichzeitig die Interessen der jungen Leutetreffen“, sagt Alexandra Ehlers (21)
aus Kiel, „denn wir wollen damit nicht
nur das Wissen über Parteipositionen erhöhen, sondern vor allem
etwas gegen Wahlmüdigkeit
tun.“
Dabei sind sich die zwölf jungen
Leute keineswegs immer einig.
Ist zum Beispiel die These „Sollen
die Organisatoren von Demonstrationen künftig die Kosten für den Polizeischutz bei Demonstrationen
zahlen“ überhaupt relevant?
Eher nicht, meint Tanja Wulf, doch
die Vertreter des Hamburger Speckgürtels bewerten das anders.
„Bei uns ist das aber ein Thema!
Wartet nur, bis ihr CDU-Bürgermeister habt.“
Also bleibt die Frage ebenso im
„Wahl-O-Mat“ wie die Frage, ob
Bagatelldelikte straffrei sein sollen.
11
Optimist 1/05
Nächstes Thema. Die These lautet: Schleswig-Holstein braucht Zuwanderung. „Soll die
drin bleiben? Man weiß doch gar nicht, ob die
Zuwanderung aus anderen Bundesländern oder
Staaten gemeint ist“,
kritisiert Marieke Klauder aus Kappeln und
setzt sich bei der folgenden Abstimmung mit
ihrer Meinung durch - die These fliegt raus.
Nach fünf Stunden sind noch 63 Thesen übrig. Sie werden jetzt den Parteien zugestellt
und müssen von ihnen offiziell beantwortet werden. Am 12. Januar soll der „Wahl-O-Mat“ im
Internet freigeschaltet werden.
„Dann kann ihn jeder mit Internetzugang nutzen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass das
vielen jungen Leuten nicht nur Spaß macht,
sondern auch bis zu zehn Prozent dazu bewegen kann, ent gegen der ursprünglichen
Planung doch wählen zu gehen“,
sagt Pamela Brandt von der Bundeszentrale
für Politische Bildung.
Als probates Mittel gegen Wahlmüdigkeit sehen es offenbar auch die Spitzenkandidaten
von SPD und CDU der Landtagswahl an. Deshalb werden Heide Simonis und Peter Harry
Carstensen Anfang Februar selbst den „WahlO-Mat“ testen.
Informationen über das Projekt und
bisherige Erfahrungen im Internet unter:
www.Wahl-O-Mat.de.
Informationen zur Landtagswahl
gibt es auf dem
Jugendserver Schleswig-Holstein:
www.jugendserver-sh.de
Fotos: TeilnehmerInnen des Wahl-O-Mat Seminars
am 5. und 6. November in der JHB Gaarden
12
Titelthema
Optimist 1/05
Titelthema
LANDESFRAUENRAT SCHLESWIG-HOLSTEIN
Frauenwahlrecht:
Recht, Pflicht oder Chance?
Von Helga Klindt und Gesa Gaedeke
I
st das Frauenwahlrecht im
Jahr 2004 ein Thema für ei
nen LandesFrauenRat? Wählen Frauen anders als Männer?
Richten Stimmen von Frauen etwas aus? Spielt es eine Rolle für
den Wahlausgang, ob jede einzelne von uns am 20. Februar
2005 zur Wahl geht oder eben
auch nicht? Worüber entscheiden wir eigentlich mit dieser
Wahl?
Frauenwahlrecht in Deutschland
Männer wählen in Preußen seit 1794
gemäß der Idee von der Gewaltenteilung nach Montesquieu. Frauen
mussten auf dieses Recht noch
warten und dafür kämpfen.
Erst im November 1918 gab sich
das Deutsche Reich eine parlamentarische und wirklich demokratische
Verfassung zu der dann auch erstmals das Frauenwahlrecht gehörte.
Sachsen. Doch zeigt eine rege
Wahlbeteiligung: Hier gestaltet ein
Bundesland wehrhafte Demokratie.
Schleswig-Holsteinerinnen haben die Wahl!
Stimme abgeben oder auf dem
Sofa sitzen bleiben?
Es macht einen Unterschied, ob wer
auf dem Sofa sitzen bleibt oder sich
die Mühe macht, zum Wahllokal zu
gehen. Wer mit der Politik im Allgemeinen nicht einverstanden ist,
kann eine ungültige Stimme abgeben.
Durch jede Stimmabgabe steigt die
Wahlbeteiligung und stützt so die
Demokratie als solche. Zwar sind
wir in Schleswig-Holstein nicht so
sehr durch Wahlerfolge von radikalen und demokratiefeindlichen Parteien bedroht wie beispielsweise
Also: Zur Wahl gehen nützt in jedem Fall – der Demokratie!
Wahlberechtigte
Schleswig-Holstein hatte zum Stichtag 31. Dezember 2003 2.823.171
Einwohner. Davon waren 2.287.692
Menschen 18 Jahre und älter, die
Anzahl der Frauen in dieser Gruppe betrug 1.182.694 oder knapp 52
Prozent. Die Gruppe der über 60jährigen umfasste 722.466 Menschen, davon 408.372 weiblich oder
rund 57 Prozent.
Zur Landtagswahl 2005 werden wir
eine etwas andere Einwohneranzahl
haben, aber sicherlich nicht stark
abweichend.
Engagierte Mitglieder im LandesFrauenRat. Bundestagung des BPW Germany, Business and Professional Women
13
Optimist 1/05
Titelthema
alle sehr gut laufen. Es sind Vollexistenzen entstanden, vor allem im
hauswirtschaftlichen Bereich, in
manchen Kreisen werden dringend
weitere Anbieterinnen gesucht.
Hier eröffnet sich gerade für junge
Frauen eine Möglichkeit, nicht in der
Familienphase zu verharren.
Politik macht Spaß! Frauen im Gespräch.
Jede Stimme zählt
Die vergangene Landtagswahl im
Jahr 2000 verzeichnete die bislang
niedrigste Wahlbeteiligung bei Landtagswahlen aller Zeiten in Schleswig-Holstein: mit 69,5 Prozent lag
die Quote der abgegebenen Stimmen erstmals unter 70 Prozent.
Zum Vergleich: bei der Bundestagswahl 2002 gaben fast 81 Prozent der
Schleswig-Holsteinerinnen und
Schleswig-Holsteiner ihre Stimme
ab. Für die Kommunalwahl 2003 entschieden sich lediglich 54,5 Prozent,
zur Europawahl 2004 konnten sich
beschämende 36,4 Prozent motivieren. Diese Zahlen sind ein Trauerspiel und gaben uns Anlass, über
Frauen und Wahlen nachzudenken.
Denn Frauen stellen die Mehrheit
der Wahlberechtigten. Und sie stellen in absoluten Zahlen auch die
Mehrheit derjenigen, die ihr Wahlrecht nutzen (756.500 Frauen und
706.200 Männer).
Frauen entscheiden über den Wahlausgang – wie bei der vergangenen
Landtagswahl:
Bei den beiden großen Volksparteien gab es die bedeutsamsten Veränderungen, die durch die weiblichen Wähler entstanden. Wenn sich
elf Prozent der 45- bis 60-jährigen
Frauen und acht Prozent der über
60-Jährigen entscheiden, eine Partei nicht mehr zu wählen, sprechen
wir über eine sehr große Gruppe
14
(etwa 32 Prozent die älter als 18
Jahre sind). Die andere große Volkspartei gewann insgesamt sechs Prozentpunkte bei allen weiblichen
Wählern, die erstgemeinte hatte insgesamt fünf verloren!
Es lohnt sich also für die Parteien,
sich um die weiblichen Wähler zu
bemühen. Prüfen sie bitte selbst, ob
sie diese Tatsache in den unterschiedlichen Parteiprogrammen gespiegelt sehen. Dazu bieten sich die
Parteiprogramme, Gespräche mit
den Kandidatinnen und Kandidaten,
Übersichten in den Tageszeitungen
oder der Wahl-O-Mat des Landesjugendrings an.
Landespolitik für Frauen
Wie kann sich Landespolitik auf
Frauenleben auswirken? Ein Beispiel ist das Projekt des LandFrauenVerbandes der Servicebörsen,
das durch Landes- und EU-Mittel
finanziert wurde.
Hintergrund sind einerseits der
Strukturwandel im ländlichen Raum
und der zunehmende Dienstleistungsbedarf. Zum anderen wollen
Frauen wohnortnah und flexibel einer Beschäftigung nachgehen.
In den LandFrauenServicebörsen
verwirklichen sie diese Ansprüche.
Die Frauen sind unternehmerisch
tätig und organisieren sich in regionalen Organisationsbüros selbst.
Von ursprünglich 20 Servicebörsen
sind sechs im Land geblieben, die
Doch Landespolitik wirkt nicht nur
in Schleswig-Holstein, über FachministerInnenkonferenzen und die
Arbeit im Bundesrat nimmt eine Landesregierung bundesweit Einfluss.
So entdeckte das hiesige Frauenministerium bei der Umsetzung von
Hartz IV im neuen SGB II eine
Schwierigkeit für von Gewalt betroffenen Frauen. Jährlich suchen bundesweit 45.000 Frauen Zuflucht in
einem Frauenhaus, damit verbunden
sind oft der Verlust des sozialen
Umfeldes und des Arbeitsplatzes.
Die Frauen müssen ihr Leben von
Grund auf neu organisieren. Diesen
Frauen soll weiterhin – auch unter
Hartz IV Bedingungen – ein Ausstieg aus der Gewalt möglich sein.
Deshalb hatte die Konferenz der
Gleichstellungs- und Frauenministerinnen der Länder die Bundesregierung gebeten, bundesweit
die Modalitäten der Hilfeleistungen
für diese Frauen beim Gesetzesvollzug zu berücksichtigen. Zwei
zentrale Forderungen sind daraufhin
in die Ausführungshinweise aufgenommen worden und werden zukünftig bei der Fallbearbeitung in der
Praxis beachtet. Es wird also künftig beim Umzug in ein Frauenhaus
die bisherige Bedarfsgemeinschaft
aufgelöst und eine eigene Bedarfsgemeinschaft gegründet.
Helga Klindt und Gesa Gaedeke
sind Mitglieder des Vorstandes des
LandesFrauenRates Schleswig-Holstein e.V.
Weitergehende Infos unter
www.lfr.schleswig-holstein.de,
w w w. f r a u e n . s c h l e s w i g holstein.de,
www.landesregierung.schleswigholstein.de,
www.jugendserver-sh.de
Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING / BILDUNGSMINISTERIUM - Pressemitteilung vom 6. Januar 2005
Offene Ganztagsschulen:
Bildungsministerium und
Landesjugendring kooperieren
D
as Bildungsministerium
und der Landesjugendring Schleswig-Holstein
haben eine Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit von Schule und Jugendverbänden im Rahmen von Ganztags- und Betreuungsangeboten
an Schulen geschlossen. Bildungsministerium und Landesjugendring haben die Kooperation am 6. Januar in Kiel vorgestellt.
Bildungsministerin Ute ErdsiekRave bezeichnete die Zusammenarbeit mit dem Landesjugendring als
weiteren wichtigen Mosaikstein für
ein breites Engagement in den
Schulen: „Diese Kooperation fügt
sich sehr gut ein in das bisher bestehende außerunterrichtliche Angebot an unseren Ganztagsschulen.
Der Landesjugendring vertritt ein
breites Spektrum unterschiedlicher
Organisationen mit einem vielfältigen Aufgabenbereich“.
Dieses reiche von der Persönlichkeitsentwicklung und Konfliktbewältigung, über die politische Bildung, Gesundheitserziehung bis
zum Umgang mit den neuen Medien und ästhetischer Erziehung. Der
Landesjugendring sei auch deshalb
ein hervorragender Partner, weil der
Umgang mit jungen Menschen zu
seiner täglichen Arbeit gehöre. Außerdem verfüge diese Organisation
über ein umfangreiches, weit verzweigtes Netzwerk an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Erdsiek-Rave weiter: „Unser Modell
der Ganztagsschule ist ein voller
Erfolg. Derzeit gibt es in SchleswigHolstein 204 Ganztagsschulen und
die Zahl steigt weiter. Und es finden sich immer mehr Kooperationspartner, die sich in den Ganztagsschulen einbringen wollen“. Die
Schulen im nördlichsten Bundesland würden so „im rasanten Tempo zu ganztägig geöffneten Häusern des Lernens“, freute sich die
Ministerin.
Die Rahmenvereinbarung bildet die
Grundlage für den Abschluss von
Kooperationsverträgen zwischen
den Vereinen und Verbänden des
Landesjugendrings und den Schulträgern. Vertragspartner vor Ort sind
die Schulträger und die Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings und die Kreisjugendringe. Die
Vereinbarung gibt Hinweise über die
personellen, zeitlichen und räumlichen Bedingungen der Zusammenarbeit. Angesprochen werden auch
Fragen des Versicherungsschutzes, der gemeinsamen Qualitätsentwicklung und des regelmäßigen
Erfahrungsaustausches über die
Kooperation.
im Kreis Pinneberg, wo die Hauptschule Langeloh / Elmshorn seit
einigen Jahren erfolgreich mit dem
Kreisjugendring Pinneberg zusammenarbeitet. Wir wünschen uns,
dass solche Projekte weiter Schule machen, damit die Öffnung von
Schule für die Jugendarbeit vorankommt. Inwieweit die Kooperation
tatsächlich erfolgreich sein wird,
hängt davon ab, in welchem Maß
es gelingen wird, auch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für gemeinsame Projekte in
Schulen zu begeistern.“
Weitere Rahmenvereinbarungen zur
Zusammenarbeit im Rahmen von
Ganztagsschulen wurden Seitens
des Bildungsministerium bereits mit
dem Landessportverband, dem
Landesmusikrat, den Volkshochschulen und dem Landfrauenverband geschlossen.
Thies Grothe, Vorsitzender des
Landesjugendrings, erklärte: „Schon
jetzt gibt es eine Reihe von
Kooperationsprojekten zwischen
Jugendverbänden und Schulen, z.B.
beim Schulsanitätsdienst, im Bereich der Jugendfeuerwehren oder
15
Optimist 1/05
Nachrichten
Rahmenvereinbarung
zwischen dem Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes
Schleswig-Holstein und dem Landesjugendring
Schleswig-Holstein e.V. über die Zusammenarbeit
von Schule und Jugendverbänden im Rahmen von
Ganztags- und Betreuungsangeboten an Schulen
1. PRÄAMBEL
Jugendverbandsarbeit ist eine
wichtige Form der Selbstorganisation junger Menschen in unserer Gesellschaft. Sie aktiviert
in hohem Maße freiwilliges Engagement und ehrenamtliche
Potentiale und fördert soziales
Lernen und eigenverantwortliches Handeln von Kindern und
Jugendlichen. Dies schlägt sich
im vielfältigen Leistungsspektrum der Jugendverbände nieder.
Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
des Landes Schleswig-Holstein
und der Landesjugendring
Schleswig-Holstein sind bemüht,
die Zusammenarbeit von Schulen und Jugendverbänden zu
verstärken.
Die folgenden Handlungsfelder der
Jugendverbandsarbeit bieten aus
gemeinsamer Sicht besonders gute
Möglichkeiten zur Kooperation:
Voraussetzungen für künftiges Ehrenamt.
3.
Mediation und Schlichtungstraining unterstützen die Problemund Konfliktbewältigung in Freizeit,
Schule oder Arbeitswelt.
4.
Gesellschaftliche und politische Bildung erhöhen die Aufmerksamkeit für und Teilhabe an Wahlen, Bürgerbeteiligung oder kommunalpolitischen Themen.
5.
Bewerbungstraining, Berufsorientierung und Berufsvorbereitung
erhöhen die Chancen der Integration in das Arbeits- und Berufsleben.
6.
Der Umgang mit Technik und
neuen Medien sichert den persönlichen und beruflichen Anschluss an
eine zeitgemäße Informations- und
Kommunikationskultur.
7.
Umwelt- und Naturschutz
sensibilisieren für einen ressourcenschonenden Umgang im individuellen Alltagsleben und in globalen
Zusammenhängen.
1.
Persönlichkeitsentwicklung
fördert die soziale Kompetenz und
Schlüsselqualifikationen, wie
Verantwortungs- und Demokratiebewusstsein, Teamfähigkeit oder
Toleranz.
8.
Gesundheitserziehung, Bewegung und Sport erhöhen das
Bewusstsein für den eigenen Körper, die gesunde Ernährung und Fitness.
2.
Bürgerschaftliches Engagement beruht im Wesentlichen auf
der Förderung von Mitbestimmung
und Partizipation. Sie sind wichtige
9.
Ästhetische und musische
Erziehung motivieren zu mehr
Innovationsbereitschaft, Fantasie
und Kreativität.
16
10.
Lebensstile und -orientierungen, Ethik und Wertebewusstsein werden durch eine aktive Auseinandersetzung mit der Lebenswelt in Familie, Schule, Freizeit,
Betrieb oder Jugendverband entwikkelt und gefördert.
Ganztagsschulen und Ganztagsangebote bieten aus der Sicht des
Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des
Landes Schleswig-Holstein und des
Landesjugendrings Schleswig-Holstein eine Chance zur Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen.
Auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern wird ein neues Verständnis von Schule entwickelt. Den
Vereinen und Verbänden des Landesjugendrings kommt dabei eine
besondere Bedeutung zu.
Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
des Landes Schleswig-Holstein und
der Landesjugendring SchleswigHolstein sind der Überzeugung,
dass es bei der Gestaltung der
Ganztagsangebote gilt, eine Kooperationskultur auf gleicher Augenhöhe aufzubauen, wie es der Kompetenz der Partner entspricht. Dabei sind sowohl die schulrechtlichen
Rahmenbedingungen wie die
Grundsätze der Jugendverbandsarbeit zu beachten. Ganztagsangebote sind eine Ergänzung des
schulischen Unterrichts; die Unter-
Optimist 1/05
Nachrichten
richtsversorgung selbst bleibt in Verantwortung des Landes liegt.
Für die Umsetzung dieses gemeinsamen Willens schließen
das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
des Landes Schleswig-Holstein
und der Landesjugendring
Schleswig-Holstein folgende
Rahmenvereinbarung:
1.
Die Vereinbarung bildet den
Rahmen für die Zusammenarbeit
zwischen den Ganztagsschulen und
den Schulen mit Ganztagsangeboten in Schleswig-Holstein und den
Mitgliedsverbänden des Landesjugendringes Schleswig-Holstein.
Ziel der Vereinbarung ist es, in
Wahrnehmung der öffentlichen Verantwortung für das Aufwachsen von
Kindern und Jugendlichen ihre Lebens- und Lernbedingungen zu verbessern und hierbei im Rahmen von
Ganztagsangeboten gemeinsame
Wege zu entwickeln.
2.
Die Vereinbarung ist der Rahmen für den Abschluss von Kooperationsverträgen zwischen den Vereinen und Verbänden des Landesjugendringes und den Schulträgern.
Vertragspartner vor Ort sind die
Schulträger und die Vereine und
Verbände, die im Landesjugendring
organisiert sind. Der Schulträger
kann die Schulleitung beauftragen,
in seiner Vertretung einen Kooperationsvertrag mit den Jugendverbänden abzuschließen. Kooperationsverträge vor Ort können für Komplettangebote, Teilangebote und für einzelne Module abgeschlossen werden.
3.
Die Angebote des jeweiligen
Jugendverbandes können von
hauptamtlichen und von ehrenamtlichen Mitarbeitern gemacht werden. Dabei stehen ehrenamtliche
Mitarbeiter den hauptamtlichen
gleich und werden als gleichberechtigte Partner einbezogen. Die Auswahl der Personen erfolgt durch den
jeweiligen Jugendverband und ist mit
der Schulleitung abzustimmen.
4.
Die Jugendverbände und die
Schulen bzw. Schulträger vereinbaren, in welchem zeitlichen Umfang
pro Woche und zu welchen Zeiten
die Angebote vorgehalten werden.
Die Jugendverbände sorgen beim
Einsatz ihres Personals für Kontinuität. Vertretungsregelungen werden vor Ort zwischen den Vertragspartnern verbindlich vereinbart. In
den Ferien und an schulfreien Tagen sind schulübergreifende Angebote möglich, die ggf. weiterer Vereinbarungen bedürfen.
5.
Die Schule stellt, im Rahmen
ihrer Möglichkeiten, die notwendigen Räume, Anlagen und benötigten Spiel- und Sportgeräte zur Verfügung. Es können auch Räume
und Anlagen der Jugendverbände
oder von Dritten verwendet werden,
wenn sie entsprechend geeignet
sind. Baumaßnahmen, Neuanschaffungen und die Gestaltung von
Außenanlagen werden von den
Schulträgern mit den Schulen und
den vertraglich beteiligten Jugendverbänden abgestimmt.
6.
Die außerunterrichtlichen
Angebote der Jugendverbände sind
schulische Veranstaltungen. Der
Versicherungsschutz wird für die
Schülerinnen und Schüler durch den
Träger der gesetzlichen Unfallversicherung gewährleistet.
Evaluationsprogrammen und wissenschaftlicher Begleitung des Programms „Zukunft Bildung und Betreuung“ in angemessenem Umfang
teilzunehmen.
9.
Das Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
und der Landesjugendring Schleswig-Holstein tauschen regelmäßig
die Erfahrungen mit der Zusammenarbeit aus und stimmen den
Fortschreibungsbedarf dieser Vereinbarung ab. Vereinbarungen für
das neue Schuljahr einschließlich
Veränderungen und ggf. Auflösung
dieser Vereinbarung werden spätestens bis zum 1. Mai des laufenden Schuljahres getroffen.
Unterzeichnet am 06. Januar 2005
von Ute Erdsiek-Rave, Ministerin für
Bildung, Wissenschaft, Forschung
und Kultur des Landes SchleswigHolstein und Thies Grothe, Vorsitzender des Landesjugendrings
Schleswig-Holstein.
7.
Schulträger und Jugendverbände verständigen sich über die
sonstigen vertraglichen Bedingungen einschließlich der Höhe der
Vergütung.
8.
Das Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
und der Landesjugendring Schleswig-Holstein verpflichten sich zur
gemeinsamen Qualitätsentwicklung, beispielsweise durch gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, im Rahmen der Zusammenarbeit bei Ganztagsangeboten. Es
wird angestrebt dafür Beratungsund Servicestellen einzurichten. Die
Vereine und Verbände des Landesjugendringes erklären sich bereit, an
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Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN
Perspektiven der Bildungspolitik
in Schleswig-Holstein uneinheitlich
Mözener Gespräch zur Bildung
B
eim Mözener Gespräch
des Landesjugendrings
am 23.11.04 im Haus
Rothfos in Mözen über die Perspektiven der Bildungspolitik erhielten die 22 Teilnehmer aus
der Jugendarbeit einen guten
Überblick über die aktuelle Bildungsdiskussion im Lande.
Einig waren sich die bildungspolitischen Sprecher aller Landtagsparteien darüber, die Schule und die
Lehrerausbildung zu reformieren,
um die Bildungschancen der
schleswig-holsteinischen Schüler
zu verbessern. Über das wie gab es
jedoch erhebliche Meinungsunterschiede. Die Einführung eines
Zentralabiturs, das Jost de Jager von
der CDU forderte, wurde sowohl von
Ekkehard Klug, FDP, als auch von
Jürgen Weber, SPD, Angelika Birk,
Bündnis 90/Die Grünen und Anke
Sporendonk, SSW, als wenig produktiv zurückgewiesen, weil es eine
noch stärkere Vereinheitlichung des
Schulstoffes nach sich ziehen würde.
Der Vorschlag, eine gemeinsame
Schule bis zur 9. Klasse einzuführen, wie das in den skandinavischen
Ländern üblich ist, stieß auf Kritik
bei den Vertretern der CDU und FDP,
die sich für den Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems aussprachen. In Bezug auf die Reform der
Lehrerausbildung räumten alle
Parteienvertreter ein, dass die Um-
18
stellung der Lehrerausbildung auf
eine Grundausbildung (Bachelor)
und ein Aufbaustudium (Master)
noch nachgebessert werden
müsste. Gegen diese Reform
sprach sich der Bildungsexperte der
FDP, Ekkehard Klug, aus, der aber
genauso, wie seine Landtagskollegen einen erheblichen stärkeren Praxisbezug gleich zu Beginn
der Lehrerausbildung forderte.
Bezogen auf den Bildungsauftrag
der Kindertagestätten traten die
bildungspolitischen Sprecher der
Landtagsfraktionen für eine zielgerichtete Vorbereitung der Kinder auf
die Schule ein. Nicht einig war sich
die Runde darüber, ob ein Regelangebot für die 1-3jährigen in Kindertagesstätten eingeführt werden sollte.
Thies Grothe, Vorsitzender des
Landesjugendrings, erklärte zum
Ergebnis des Mözener Gesprächs:
„Ich freue mich, dass in unserem
Gespräch die Unterschiede in der
Bildungspolitik zum Ausdruck gekommen sind, aber kein Kulturstreit über Ganztagsschulen ausgebrochen ist und alle Parteien für
mehr Ganztagsangebote an Schulen eingetreten sind. Von einer konzertierten Aktion zur Reform des
Bildungssystems und einer Neuordnung der Zusammenarbeit zwischen
Jugendarbeit und Schule sind wir
jedoch im Augenblick noch weit
entfernt.“
Im Interesse der Kinder und Jugendlichen setzen die Jugendverbände
aber darauf, dass mehr gemeinsame Anstrengungen zur Reform des
Bildungssystems in Schleswig-Holstein unternommen werden.
Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN
Ordensverleihung der Bundesverdienstmedaille an neun Vertreter aus
Jugendverbänden in Schleswig-Holstein
Rede des Vorsitzenden des Landesjugendrings Schleswig-Holstein, Thies Grothe
S
ehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Simonis,
meine sehr geehrten
Damen und Herren,liebe Freundinnen und Freunde,im Namen
aller neun Vertreterinnen und
Vertreter der schleswig-holsteinischen Jugendarbeit, die heute von Ihnen Frau Ministerpräsidentin in Vertretung des Herrn
Bundespräsidenten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland ausgezeichnet worden sind, bedanke ich mich ganz
herzlich für diese Auszeichnung.
Für uns alle, von denen ich mit 25
Jahren der Jüngste bin, ist diese
Auszeichnung ein weiterer Ansporn,
unser ehrenamtliches Engagement
auch in Zukunft zumindest mit der
gleichen, wenn nicht mit noch mehr
Energie fortzusetzen.
Die uns damit zu teil gewordene
Anerkennung werten wir darüber hinaus als Beispiel für die Wertschätzung, die die Arbeit der Jugendverbände in Schleswig-Holstein genießt.
Die heute Ausgezeichneten stehen
nicht nur für die Vielfalt unterschiedlicher Aktivitäten und Angebote in
der Jugendarbeit, wir repräsentieren
auch eine gewisse Bandbreite unterschiedlichster Berufe. Davon,
dass in der Jugendarbeit gewerblich
und kaufmännisch Tätige mit Studenten, Schülern, Lehrern und So-
zialarbeitern zusammenarbeiten,
profitiert unsere Arbeit insgesamt.
Jugendarbeit ist keine Insel in der
Gesellschaft. Jugendarbeit ist für
alle jungen Menschen da und sie
muss auch auf Dauer von Menschen
aus allen Schichten unserer Gesellschaft getragen werden. Das allein
kann garantieren, dass wir uns auch
in der modernen Wissensgesellschaft weiterentwickeln und behaupten können.
Wir haben in den letzten drei Jahren rund 5000 Jugendgruppenleiterinnen und Jugendgruppenleiter
ausgebildet und tragen damit entscheidend dazu bei, dass Jugendarbeit auch den zunehmend schwierigeren Aufgaben im eigenen Arbeitsfeld gewachsen bleibt. Wir führen junge Menschen an das zivilgesellschaftliche, das sog. bürgerschaftliche Engagement in unserer
Gesellschaft heran. Wir sind aber
nicht nur diejenigen, die Nachwuchsprobleme in den Erwachsenenverbänden einer alternden Gesellschaft lösen. Wir versuchen, vor
allem junge Menschen zu stärken,
damit sie mir ihren Ideen diese Gesellschaft mitgestalten, sie prägen
und auch weiterentwickeln können.
Der Deutsche Bundesjugendring hat
die Jugendverbände einmal zutreffend als „Werkstätten der Demokratie“ bezeichnet.
Ich glaube, dass Jugendorganisationen, die die Interessen junger Menschen selbst organisieren und ver-
treten wollen, gar nicht anders können als „Werkstätten der Demokratie“ zu sein. Gleichzeitig verspüre
ich aber auch eine große Verpflichtung, diesem Anspruch gerecht zu
werden. Erfolgreich sind wir schließlich nur, wenn es uns gelingt, die
Interessen und Bedürfnisse aller jungen Menschen zusammenzuführen
und diese für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt zu nutzen. Denn in
einem sind wir uns alle einig, die
moderne Zivilgesellschaft, oder
eben auch Bürgergesellschaft, lebt
von der aktiven Teilhabe ihrer Bürger. Wir wollen das in der Jugendarbeit ein Stückweit vorleben: Gemeinsam etwas erleben, gemeinsam handeln und wenn es erforderlich ist, gemeinsam etwas verändern
oder auch gemeinsam etwas erkämpfen. Wir wissen, dass wir bestimmte Rahmenbedingungen benötigen, damit sich unsere Arbeit gut
entfalten kann und zentral bleibt:
Unsere Arbeit muss vor Ort unterstützt und gefördert werden.
Nachdem wir im Bereich der Anerkennung unserer Arbeit in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte
gemacht haben, hoffen wir, dass die
Kommunen, das Land aber auch der
Bund, - auch in Zukunft eine Politik
der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der Jugendarbeit verfolgen werden und nicht nur
gute Projekte, sondern auch und
gerade unsere Strukturen fördern
werden.
19
Optimist 1/05
Über Geld wollen wie heute auch gar
nicht reden. Aber einen Wunsch
hätten wir noch, Frau Simonis, bitte helfen Sie mit dabei, dass die
Bundesregierung nicht die Bundeszuständigkeit für die Kinder- und Jugendhilfe auf dem Altar der Föderalismus-Kommission opfert. Jugendverbände sind für den Vorrang der
freien Träger für das so genannte
Subsidiaritätsprinzip. Sie stehen
zum kommunalen Selbstbestimmungsrecht und sind meistens auch
begeisterte Föderalisten. Aber unterstützen sie uns dabei, die
Gesetzgebungskompetenz für die
Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene zu belassen, nur so können
wir dafür sorgen, dass viele unserer
guten Standards in diesem Bereich
auch in der Europäischen Union
Bestand haben werden.
Nachrichten
Es ist zwar beeindruckend zu sehen, dass auch die Länder ihre Repräsentanzen in Brüssel erheblich
ausbauen. Bayern hat dafür in Brüssel übrigens gerade 30 Millionen
Euro investiert. - Aber dennoch, wir
wissen aus unserer Praxis in der
Jugendarbeit: Am meisten können
wir erreichen, wenn wir mit einer
Stimme sprechen. Das wünschen
wir uns auch für die Vertretung der
Interessen der deutschen Jugendhilfe gegenüber der Europäischen
Union.
Ihre Regierung, Frau Simonis, hat
in Person von Frau Lütkes diese
Position u.a. in einem Referat bei
der Hauptausschusssitzung des
Deutschen Vereins „Gleichwertige
Lebensverhältnisse im föderalen
Staat – ein Verfassungsauftrag?“
am 06. Oktober 2004 in Berlin so
vertreten.
Unser Appell an Sie ist daher der
folgende: Sorgen Sie mit dafür, dass
das Kinder- und Jugendhilfegesetz
auch in der sog. „Nacht der langen
Messer“, wenn sich die Verhandlungsführer der großen Parteien, die
Herren Müntefering und Stoiber darum bemühen, sich in den Geschichtsbüchern zu verewigen, dass
das Kinder- und Jugendhilfegesetz
auch am Morgen danach weiterbesteht und nicht deswegen geopfert
wurde, weil man überhaupt irgendein Ergebnis der Föderalismuskommission vorzeigen musste, denn
dafür gibt es ausreichend andere
Themenbereiche, die wirklich reformbedürftig sind.
Von links: Rafael Haase, Carsten Bauer, Anke Maas, Ralph Schmidt, Ute Babbe, Thies Grothe, Heide Simonis,
Uwe Sommer, Ute Freund, Manfred Möller
UTE BABBE ist seit fast 30 Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Nordfriesland tätig.
CARSTEN BAUER ist seit fast fünfzehn Jahren ehrenamtlich in der ländlichen Jugendarbeit tätig. Dabei ist
ein wesentlicher Grundsatz bei seiner Arbeit die Schaffung von „Lebe- und Bleibeperspektiven im ländlichen
Raum.
UTE FREUND engagiert sich seit über 20 Jahren in verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit im Raum
Neumünster.
THIES GROTHE ist seit mehr als zehn Jahren in der Jugendarbeit ehrenamtlich tätig.
RAFAEL HAASE hat sich zwei Jahrzehnte lang ehrenamtlich für die freie Jugendarbeit engagiert.
ANKE MAAS ist seit 17 Jahren in unterschiedlichen Funktionen der Jugendarbeit ehrenamtlich tätig und
engagiert sich insbesondere für Mädchen und Frauen.
MANFRED MÖLLER ist seit fast 30 Jahren sehr engagiert ehrenamtlich im Sport auf Kreis- und Landesebene tätig.
RALPH SCHMIDT ist seit 20 Jahren aktiv in der Jugendarbeit im Kreis Schleswig-Flensburg tätig.
UWE SOMMER engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten unermüdlich und zielstrebig für die Interessen von
Kindern und Jugendlichen.
20
Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN
Föderalismuskommission
in der Etappe hängen geblieben
Jens Peter Jensen
E
twa ein Jahr lang hat die
Föderalismusreform der
von Ministerpräsident Edmund Stoiber und SPD-Generalsekretär Franz Müntefering geleiteten Föderalismuskommission auch die Jugendverbände bundesweit beschäftigt.
Es drohte eine Verschiebung der
Gesetzgebungskompetenz für
das Kinder- und Jugendhilferecht vom Bund auf die Länder.
Damit war für die Jugendhilfe
die Gefahr verbunden, dass Bundesvorgaben z.B. für die Organisation der Jugendhilfe abgeschafft worden wären.
Drei wesentliche Gefahren wurden
in der Verschiebung der Gesetzgebungskompetenz gesehen:
Erstens Jugendhilfeleistungen in
der Bundesrepublik hätten noch
stärker auseinanderdriften können.
Möglicherweise wären die Jugendhilfeausschüsse als Beteiligungsebene entschieden in ihrer Wirkung
geschwächt oder gar abgeschafft
worden, zweitens bestand die Gefahr, dass sich der Bund aus der Förderung der Jugendarbeit zurückziehen würde und drittens hätte
Deutschland sich auf EU-Ebene in
der Jugendhilfe dann nur noch über
die Länder seine Jugendhilfe-Interessen eingebracht.
Frage, wer daran Schuld trägt, wollen wir an dieser Stelle nicht nachgehen. Es wäre sicherlich außergewöhnlich gewesen, wenn die
Föderalismuskommission erfolgreich gewesen wäre.
Unsere Fragestellungen werden
aber mit Sicherheit auf anderem
Wege, etwa über Gesetzesinitiativen zur Zuständigkeitslockerung in
der Jugendhilfe, bald wieder auf die
Tagesordnung gebracht werden.
Auch die anderen Probleme, die der
Bund und die Länder im Rahmen der
Föderalismusdiskussion untereinander lösen wollten, werden zügig
neu verhandelt werden müssen,
wenn nicht der Eindruck der „blokkierten Republik“ bestehen bleiben
soll. Den Eindruck, den so ein Schaden bei den Bürgern hinterlassen
würde, werden die beteiligten Parteien, der Bund und die Länder, aber
mit Sicherheit nicht auf sich sitzen
lassen wollen.
Also auf ein Neues.
Die Föderalismusreform ist jetzt
erst einmal gescheitert, nicht an der
Jugendhilfe, sondern an Fragen der
Zuständigkeit für die Bildung. Der
21
Optimist 1/05
Nachrichten
DEUTSCHER BUNDESJUGENDRING - DBJR - Pressemitteilung 06.12.04-
Jugendmedienhandbuch des
Deutschen Bundesjugendring
ist ein voller Erfolg
Das „Salz in der Suppe“ - Presse-ABC für Jugendliche geht in die zweite Runde
professionell in die Medien zu bringen: Er hilft, Schlagzeilen zu machen.
Mit dem Handbuch will der Deutsche Bundesjugendring junge Menschen dazu ermuntern zu sagen,
was Sache ist und was ihnen unter
den Nägeln brennt. Jugendliche, die
Ziele und Ideen haben, sollen damit
nicht hinterm Berg halten, denn was
bei der Jugend läuft ist für viele
spannend.„Ganz gleich ob in der
Zeitung, Hörfunk, Fernsehen oder
Internet, wer aktive Medienarbeit
macht, der mischt sich ein und
mischt mit“, betont Gunda Voigts.
M
an nehme: junge Menschen, die etwas bewegen wollen, eine gute
Idee und viel Engagement. Was
fehlt? „Das Salz in der Suppe“
– die gute Medienarbeit, damit
möglichst viele davon erfahren
und das Projekt ein Erfolg wird.
Die gute Nachricht: „Schlagzeilen – Presse-Praxis für Jugendliche“, die zweite Auflage des erfolgreichen Medienhandbuches
mit Rezepten für eine effektive
Pressearbeit ist wieder da.
„Wir werden mit Lob zu unserem
Presseleitfaden überschüttet. Die
Bestellungen flattern täglich ein, so
dass die erste Auflage innerhalb
kurzer Zeit vergriffen war. Da haben
wir direkt nachgelegt“, so Gunda
Voigts, Geschäftsführerin des Deutschen Bundesjugendring.
22
Auf 112 Seiten liefert das Medienhandbuch einen umfangreichen
Überblick über die wichtigsten Tipps
und Tricks in der Pressearbeit.
Vom Outfit einer Pressemitteilung
über den O-Ton fürs Radio bis zum
Fernsehinterview.
Von der Pressekonferenz bis zum
perfekt inszenierten Medien-Event.
Und dazu gibt es jede Menge ansprechende Beispiele, originelle
Insidertipps und Ideen, die den Jugendlichen zeigen, wie man Politiker/innen mit ins Boot und in die
Verantwortung holt, um eigene Ziele und Projekte zu verwirklichen und
Entscheidungen zu beeinflussen.
Mit dem Medienhandbuch hat der
Deutsche Bundesjugendring eine
Lücke geschlossen, denn der Leitfaden hilft speziell Jugendlichen, ihre
eigene Ideen, Initiativen und Projekte
„Schlagzeilen“ erscheint im Rahmen
der bundesweiten Initiative „Projekt
P – misch dich ein“. Das P steht für
Partizipation (also fürs Mitmachen)
und für Politik (fürs Mitentscheiden).
Hinter Projekt P stehen neben dem
Deutschen Bundesjugendring, das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die
Bundeszentrale für politische Bildung. Mehr dazu unter www.projektp.de oder www.dbjr.de.
Einen an sich selbst oder den Jugendverband adressierten und mit
1,44 Euro frankierten DIN A4-Rückumschlag schicken an:
Deutscher Bundesjugendring
Mühlendamm 3
10178 Berlin
Stichwort „Schlagzeilen“
Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN
- Pressemitteilung -
Ostsee-Jugendstiftung gegründet
Finanzausschuss bewilligte
25.000 Euro Zustiftung
E
nde November hat der
Landesjugendring die
Ostsee-Jugendstiftung als
unselbständige Stiftung gegründet. Die neue Stiftung wird durch
die Stiftung Jugendarbeit
Schleswig-Holstein verwaltet.
Das Stiftungskapital ist nach dem
Beschluss des Finanzausschusses des schleswig-holsteinischen
Landtags vom 2. Dezember 2004
auf 38.000 Euro angewachsen.
Ziel der Stiftung ist es, den Jugendund Praktikantenaustausch in der
Ostseeregion zu fördern. Die Stiftung soll, wie in der Stiftungssatzung festgelegt wurde, durch
weitere Zustiftungen aus Wirtschaft
und Politik in den kommenden Jahren erheblich wachsen.
Sobald ein Stiftungskapital von mindestens 150.000 Euro zusammengetragen ist, wird die Stiftung verselbständigt werden.
Für die nächsten Monate sind Gespräche mit einzelnen Landesparlamenten, der Bundesregierung und
der Wirtschaft vorgesehen, in denen weitere Zustiftungen akquiriert
werden sollen.
„Wir sind zuversichtlich, mittelfristig
eine Steigerung des Stiftungskapitals erreichen zu können. Das
wird auch notwendig sein, weil der
Bedarf an Stiftungsmitteln zur Finanzierung von Aktivitäten im Jugendaustausch und Praktika rund
um die Ostsee in den kommenden
Jahren erheblich steigen wird“, erklärte Thies Grothe, Vorsitzender
des Landesjugendrings SchleswigHolstein.
Unterstützt wird die Ostsee-Jugendstiftung auch von Landtagspräsident
Heinz-Werner Arens, der in Briefen
an die norddeutschen Landesparlamente und an Bundespräsident
Thierse um Förderung der Stiftung
gebeten hat.
Hans Jürgen Kütbach, Vorsitzender
der Stiftung Jugendarbeit Schleswig-Holstein, bewertete die Tatsache, dass alle Landtagsparteien der
Zustiftung des Landes zur OstseeJugendstiftung zugestimmt haben,
als gute Voraussetzung dafür, zügig weiteres Stiftungskapital zu erhalten. Besonderes Lob hatte er für
die Prüfungsbehörden, die nach einer Prüfungsphase innerhalb kurzer
Zeit den Weg für die Stiftungsgründung frei gemacht hatten.
Die Ostsee-Jugendstiftung ist schon
jetzt gemeinnützig anerkannt, so
dass Zustifter und Spender ihre Zuwendungen steuerlich absetzen
können. Dem Kuratorium der Stiftung gehören neben dem Vorsitzenden des Landesjugendrings,
Landtagsvizepräsidentin Gabriele
Kötschau an.
Zustiftungen und Spenden
können auf das Konto der
Ostsee-Jugendstiftung
Nr. 910 500 05 bei der
Sparkasse Kiel,
BLZ 210 501 70
überwiesen werden.
23
Optimist 1/05
Nachrichten
OSTSEESEKRETARIAT FÜR JUGENDANGELEGENHEITEN
Aktive Ostsee
Eine neue Phase der Kooperation beginnt
D
ass unterschiedliche
Menschen unterschiedliche Fähigkeiten haben,
ist wohl kein Geheimnis. Dass es
hilft, diese Fähigkeiten zusammenzubringen um Erfolg zu haben, sicherlich ebenso wenig.
Das eigentliche Geheimnis besteht darin zu wissen, wer was
am besten kann und dann richtig zu kombinieren.
Dieses Prinzip gilt vor allem in
der internationalen Zusammenarbeit, vor dem Hintergrund unterschiedlicher kultureller und
historischer Erfahrungen und
Konditionierungen.
Im Ostseeraum war das letzte Jahrzehnt davon geprägt, sich nach dem
Fall des Eisernen Vorhangs wieder
neu kennenzulernen und im gegenseitigen Kontakt herauszufinden, wo
die Stärken und Schwächen der
Ostseestaaten liegen.
Verbunden durch das gemeinsame
Meer, basierend auf einer langen
historischen Tradition und getragen
von dem Willen, die langjährige unfreiwillige Trennung zu überwinden,
entwickelten sich eine Vielzahl von
Kooperationsstrukturen zwischen
den 11 Ostseestaaten.
Die Kontakte wurden in den baltischen Ländern und Polen vor allem
dazu genutzt, die nationalen Transformationsprozesse durch Wissenstransfer aus den nordischen Staaten und Deutschland zu beschleunigen, aus den Fehlern und Erfolgen der Partner zu lernen und die
eigenen Strukturen den vorgegebenen EU-Standards anzupassen.
Den westlichen Partnern ging es vor
allem darum, Stabilität und Sicherheit, demokratische Prozesse und
wirtschaftliche Entwicklungen in
den anderen Ostseeländern zu unterstützen und voranzutreiben.
Mit dem EU-Beitritt der baltischen
Staaten und Polens nähert sich dieser Prozess dem Ende. Das Lernen voneinander ist schon längst
keine Einbahnstraße mehr, in vie-
len Gebieten, insbesondere bei
Multimedia, IT und der Geschwindigkeit, in der sich einer Änderung
der äußeren Gegebenheiten angepasst werden kann, sind es die neuen EU-Mitglieder, die eine Vorreiterrolle einnehmen.
So gibt es in Estland ein Gesetz,
was allen Bürgern den Zugang zum
Internet garantiert, ein Großteil der
parlamentarischen Arbeit findet inzwischen papierlos statt und Steuererklärungen kann man natürlich
online ausfüllen.
In Litauen hat sich ein beispielhaftes Konzept für die Jugendarbeit etabliert – eine Mitentscheidungs- und
Ko-Managementstruktur zwischen
dem nationalen Jugendring und dem
entsprechenden Ministerium, die
gleichberechtigt über die Ausrichtung und die Prioritäten der litauischen Jugendpolitik entscheiden.
Polen hat, nach einem ähnlich
schlechten Abschneiden in der letzten PISA-Studie wie Deutschland,
Sopot
2003,
BSSC
erste
Kontaktgespräche
24
Optimist 1/05
Nachrichten
die Empfehlungen der OECD weitaus rascher umgesetzt und kann
nun bei PISA II folgerichtig weitaus
bessere Ergebnisse vorweisen.
In Lettland gehören Videokonferenzen an Universitäten zum normalen Arbeitsalltag, ebenso wie
sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte, die umfangreiche internationale
Erfahrungen vorweisen können.
Gerade im Bereich der Bildung und
Ausbildung junger Menschen stehen die neuen EU-Mitglieder den
alten in keiner Weise nach, könnten sie sogar überholt haben.
Darauf aufbauend stehen wir nun am
Beginn einer neuen Phase der Kooperation im Ostseeraum. Die
Kenntnisse und die Ausbildung, die
technischen Möglichkeiten ebenso
wie die sprachlichen Voraussetzun-
gen insbesondere der jungen Generation haben ein ähnliches Niveau
erreicht, von dem aus neue Ziele
erreicht werden können.
Um dem gerecht zu werden, wurden in den letzten Jahren in vielen
Ostseekooperationsstrukturen Jugendplattformen gegründet, die einen Austausch von Jugendlichen
ermöglichen und die die Umsetzung
der Ideen der Jugendlichen unterstützen. Denn die zukünftige Ausgestaltung der Ostseezusammenarbeit liegt in den Händen eben dieser Generation. Es wird an ihr sein,
eine Ostseeidentität zu entwickeln,
der Ostseeregion ein stärkeres Gewicht in der EU zu geben und die
Ostseeanrainer zu Vorreitern der
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Europa werden
zu lassen.
KLEINES BEGRIFFSLEXIKON
Ostseeregion
11 Ostseeanrainerstaaten - Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland, Schweden
Council of Baltic Sea States (CBSS), Ostseerat
jährliches Treffen der Außenminister der Ostseestaaten,
monatlich finden Treffen von Vertreterinnen und Vertretern der Außenministerien statt
www.cbss.st
Baltic Sea Parliamentary Conference (BSPC)
Jährliches Treffen von Parlamentariern der Ostseeländer,
Deutschland wird vertreten durch Abgeordnete des Bundestags,
ebenso wie durch Abgeordnete der Landtage/ Bürgerschaften
Schleswig-Holsteins, Bremens, Hamburgs und Mecklenburg-Vorpommerns
www.bspc.net
Baltic Sea States Subregional Cooperation (BSSSC)
Zusammenschluss von über 100 Regionen der Ostseestaaten,
Deutschland wird durch Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg vertreten
www.bsssc.com
Union of the Baltic Cities (UBC)
Städtenetzwerk im Ostseeraum, basierend auf der ehemaligen
Hanse, über 100 Mitglieder
Deutschland ist beispielsweise vertreten durch Kiel, Lübeck,
Wismar, Bützow und Rostock
www.ubc.net
Die entsprechenden Strukturen sind
vorhanden, sie reichen von der Kooperation der Städte auf lokaler Ebene bis hin zur Kooperation der Parlamente und Regierungen. Wie diese Strukturen genutzt werden, ist
abhängig von denen, die sich beteiligen. Schon heute können sich interessierte Jugendliche und Jugendverbände in den Strukturen einbringen und die Möglichkeiten der Kooperation kennenlernen. Die Chance dazu bieten beispielsweise das
Jugendnetzwerk der „Union of the
Baltic Cities“ oder das der regionalen Kooperation BSSSC.
Hier können Jugendliche oder Jugendorganisationen an den regelmäßig stattfindenden Treffen teilnehmen, internationale Kontakte knüpfen, Projektpartner finden, Ideen einbringen und den Blick über den
Tellerrand wagen.
Im Rahmen der Ostseeparlamentarierkonferenz und der Kooperation der Regionalparlamente lassen
sich die Perspektiven, Probleme
und Vorschläge aktiver Jugendlicher
den Abgeordneten näher bringen
und Unterstützung kann eingefordert werden.
Es liegt in ihrer Hand die Stärken
und Schwächen der Ostseeländer
so einzusetzen, dass sie dem gegenseitigen Vorteil dienen.
Informationen und Kontakt
Sandra Weidemann,
Ostseesekretariat für
Jugendangelegenheiten
Holtenauer Straße 99
24105 Kiel
Tel.: 0431/800984-7
Fax: 0431/800984-1
[email protected]
www.balticsea-youth.org
www.cbss.st
www.ubc.net
www.bsssc.com
www.bspc.net
25
Optimist 1/05
Nachrichten
BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN,
FRAUEN UND JUGEND
„Jugendpolitik hat Brückenfunktion
in Europa“
S
taatssekretär RuhenstrothBauer begrüßt das
jugendpolitische Programm der EU: Junge Menschen
sind neugierig auf Europa
‘’Junge Menschen sind neugierig auf
Europa - und müssen deshalb die
Möglichkeit haben, Europa in allen
Bereichen kennen zu lernen. Zum
Beispiel durch freiwilliges Engagement im Ausland.’’ Das sagte der
Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, Peter Ruhenstroth-Bauer, nach der heutigen Sitzung des
europäischen Jugendministerrats in
Brüssel. Auf der Sitzung des EUJugendministerrats wurden zwei
Entschließungen zu den Themen
‘’Freiwilliges Engagement’’ und
‘’Mehr Wissen über die Jugend’’ verabschiedet und damit die Leitlinien
für eine gemeinsame Jugendpolitik
vervollständigt. Damit soll es für Jugendliche aus den Ländern der Europäischen Union in Zukunft leichter sein, z.B. freiwillige soziale Dienste auch im Ausland zu leisten.
‘’Es ist wichtig, dass junge Menschen quer durch die Länder der
Europäischen Union die Möglichkeit
haben, ihre Interessen zu verfolgen.
Wir brauchen ihr Engagement und
ihre Beteiligung für und innerhalb
Europas - auch hier muss es leichter werden, die Grenzen zu überschreiten. Das ist wichtig für das Zusammenwachsen und für die Gestaltung der EU’’, so Staatssekretär Ruhenstroth-Bauer.
‘’Hier ist eine Jugendpolitik wichtig,
die genau das möglich macht, sie
übernimmt eine Brückenfunktion in
Europa. Deshalb verbessern wir die
26
Möglichkeiten für junge Deutsche,
sich im Ausland zu engagieren
ebenso wie die Chancen für junge
Ausländerinnen und Ausländer, sich
in Deutschland zu engagieren. Diese Form des freiwilligen Engagements ist nicht nur ein Gewinn für
jede Zivilgesellschaft, sondern bedeutet für viele junge Menschen den
ersten Kontakt mit ‘Europa’.’’
Die beiden heute im EU-Jugendministerrat verabschiedeten Entschließungen sind Teil der Umsetzung für das so genannte ‘’Weißbuch Jugend’’. Mit ihm soll die
jugendpolitische Zusammenarbeit in
Europa verbessert werden.
Das ‘’Weißbuch Jugend’’ wurde im
November 2001 von der Europäischen Union angenommen, seine
Schwerpunkte liegen in den vier
Bereichen Partizipation, Information, Freiwilligendienste und ‘’Mehr
Wissen über die Jugend’’.
Ziel des Weißbuches ist es unter
anderem, Jugendlichen Zugang zu
Arbeit und Bildung zu geben, sie
stärker politisch zu beteiligen und
vor sozialer Ausgrenzung zu bewahren. Im November 2003 verabschiedete der Rat bereits zwei Entschließungen zu den Schwerpunktthemen
Partizipation und Information.
Die heute verabschiedeten Entschließungen formulieren zum einen
Ziele für die Förderung von Freiwilligendiensten und freiwilligem
Engagement durch die Mitgliedstaaten und definieren zum anderen gemeinsame Zielsetzungen für
ein besseres Verständnis und eine
bessere Kenntnis der Jugendlichen
in den Mitgliedsländern.
Der EU-Jugendministerrat besteht
aus den Jugendministerinnen und
Jugendministern der mittlerweile 25
Mitgliedsstaaten der Europäischen
Union sowie der EU-Kommission.
Er kommt zwei Mal im Jahr zusammen und koordiniert die Leitlinien
europäischer Jugendpolitik. Den
Vorsitz haben zur Zeit die Niederlande.
Das Weißbuch der
europäischen Kommission
‘’Neuer Schwung für die
Jugend Europas’’
Im Internet:
http://www.bmfsfj.de/
Kategorien/Publikationen/
Publikationen,did=5424.html
Optimist 1/05
Nachrichten
DEUTSCHER BUNDESJUGENDRING - DBJR - Berlin, 15. November 2004 -
Kinder- und Jugendplan
des Bundes 2005
Jugendverbandsarbeit – mit Kontinuität und wichtigen Angeboten überzeugt
D
ie überzeugende Arbeit
der Jugendverbände hat
die Haushaltsberatungen
im Deutschen Bundestag für den
Einzelplan 17 (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) positiv beeinflusst. Die ursprünglich geplante Kürzung in diesem Bereich
wurde vom Bundestag wieder
rückgängig gemacht.
Noch am 8.11.2004 trafen sich die
Haushaltsberichterstatterinnen Bettina Hagedorn (SPD), Anna Lührmann (Bündnis 90/ Die Grünen) und
Antje Tillmann (CDU) auf einer Fachtagung des Deutschen Bundesjugendring, um dort mit den Vertreterinnen und Vertretern der 45 Mitgliedsorganisationen über „Jugendförderung 20XX – Trends und Perspektiven“ zu beraten.
Für das Jahr 2005 stehen den Jugendverbänden nunmehr 13,92
Millionen Euro auf Bundesebene zur Verfügung.
Damit ist annähernd die Fördersumme von 2004 erreicht.
An dem sehr offenen Fachdialog war
auch Staatssekretär Peter Ruhenstroth-Bauer und Abteilungsleiter Dr.
Peter Fricke aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beteiligt.
Detlef Raabe, Vorsitzender des
Deutschen Bundesjugendring, würdigt die Entscheidung, die die Mitglieder des Haushaltsausschuss
gegen den allgemeinen Trend getroffen haben:
„Mit dieser konstant gehaltenen
Förderung von 2004 auf 2005 erhalten die Jugendverbände auf der
Bundesebene eine Planungsgrundlage für ihre Arbeit. Wir wissen, diese Entscheidung ist nur
möglich geworden, weil die Berichterstatter/innen des Einzelplan 17
aller Bundestagsfraktionen die
Jugendverbandsarbeit als Träger
wichtiger Leistungen für unsere
Gesellschaft betrachten. Deshalb
geht mein Dank an alle Parteien,
die diesen Beschluss mitgetragen
haben.“
27
Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN - Pressemitteilung -
Jugendlotterie
2004/2005
D
er Landesjugendring hat
seine Jugendlotterie in
diesem Jahr erstmals
Anfang November gestartet. Damit nutzt er den im Landeslotterieplan in diesem Jahr freigewordenen Termin, um mehr
Erträge aus der Jugendlotterie
zu erzielen, als in den letzten
beiden Jahren.
In der Weihnachtszeit ist der Landesjugendring mit seinen Verkaufsständen in Kiel, Neumünster und
Rendsburg vertreten. Ab März 2005
wird dann auch wieder neben Kiel
und Neumünster die Lotterie in
Büsum, St. Peter Ording, Lübeck,
Grömitz und Wyk auf Föhr gespielt
werden.
Alle Mitgliedsverbände sind aufgerufen, sich am Losverkauf zu beteiligen, z. B. bei eigenen Veranstaltungen und anderen Aktivitäten,
an denen sie beteiligt sind.
Der Landesjugendring gewährt den
Mitgliedsverbänden 20 % des Verkaufspreises, so dass die Vereine
und Verbände durch den Losverkauf
gleichzeitig ihre Kasse aufbessern
können.
Hauptpreise sind in diesem Jahr
wieder 1 VW Polo und
1.000,00 Euro.
Ziel des Landesjugendrings ist es,
mit der Lotterie 2004/2005 mindestens 10.000,00 Euro für die Jugendarbeit zu erwirtschaften.
28
Der Zweckertrag, der 25 %
des Verkaufswerts umfasst, soll
für die internationale Jugendarbeit
und für die Erstellung neuer Arbeitshilfen für die Aus- und Fortbildung
von Jugendleitern verwendet werden.
Optimist 1/05
Nachrichten
LANDESJUGENDRING SCHLESWIG-HOLSTEIN
AG Freizeitstätten diskutiert
Standards von Jugendbildungsund Freizeitstätten
D
ie vom Hauptausschuss
eingesetzte AG Jugendfreizeitstätten hat sich in
den letzten Monaten zweimal
getroffen. Dabei wurde eine kontinuierliche Zusammenarbeit in
diesem Bereich vereinbart und
schon bei der zweiten Zusammenkunft die Diskussion von
Standards in Jugendfreizeit- und
Bildungsstätten aufgenommen.
Ziel der Arbeit der AG ist es, den
Jugendtourismus in Schleswig-Holstein stärker ins öffentliche Bewusstsein zu tragen und dafür zu
sorgen, dass das vielfältige Angebot im Jugendtourismus auch in der
Jugendpolitik besser wahrgenommen wird.
Auf der letzten Sitzung der AG Anfang Dezember wurde angeregt,
noch vor der Landtagswahl mit den
tourismuspolitischen Sprechern der
Landtagsparteien ein Mözener Gespräch zum Jugendtourismus zu
führen.
Dabei soll zunächst die Forderung
erhoben werden, den Jugendtourismus, einen der klassischen
Schwerpunkte der Jugendverbandsarbeit, näher zu untersuchen, und
auch in das Tourismusbarometer
Schleswig-Holstein aufzunehmen.
Darüber hinaus haben sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe dafür stark
gemacht, dass auch in Zeiten angespannter öffentlicher Haushalte
weiter öffentliche Mittel in die Modernisierung und qualitative Verbes-
serung der Jugendbildungs- und
Freizeitstätten investiert werden.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der
letzten Zusammenkunft war die Information über eine Ausschreibung
der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) zum Bezug
von Strom. Nach dieser Ausschreibung für öffentliche und gemeinnützige Träger bieten die Stadtwerke
Flensburg den Strom am günstigsten an. Dort kostet der Strom ohne
Grundgebühren und sonstige Kosten pro Kilowattstunde entweder
11,8 oder 12,4 Cent netto.
Eine erste Umfrage unter Betreibern
von Jugendbildungsstätten hat ergeben, dass der Bezug der elektrischen Energie von den Flensburger
Stadtwerken für die meisten einen
deutlichen Kostenvorteil mit sich
bringen würde.
Der Landesjugendring hat deshalb
eine Rundmail versandt, in der interessierte Träger gebeten wurden,
dem Landesjugendring mitzuteilen,
ob sie an einem Wechsel zu den
Flensburger Stadtwerken interessiert sind. Es soll dann versucht
werden, diesen Trägern noch den
günstigeren Strombezug zu ermöglichen.
Thies Grothe, Vorsitzender des Landesjugendrings erklärte zur Arbeit
der AG-Jugendfreizeitstätten:
„Wir wissen zwar noch nicht, wie
konkret wir uns am Ende auf gemeinsame Standards für Jugendfreizeitstätten einigen können, aber die
Diskussion um die Qualitätsentwicklung in diesem Bereich ist
angestoßen und wir leisten in jedem
Fall einen wichtigen Beitrag zur
Modernisierung in unseren Häusern.
Für die Jugendverbände verspreche
ich mir davon eine deutliche Revitalisierung dieses wichtigen Felds
unserer Arbeit.“
"Schon beim nächsten Treffen will
die AG-Jugendfreizeitstätten die
Stärken des Angebots schleswigholsteinischer Jugendbildungs- und
Freizeitstätten klar herausarbeiten.
Dabei gehen die Jugendverbände
davon aus, dass Schleswig-Holstein
in Deutschland seine Spitzenstellung in Jugendtourismus und
Familienerholung weiter ausbauen
kann," teilte Thies Grothe mit.
Dies ist nur ein praktischen Beispiel
dafür, wie sich aus der Zusammenarbeit in der AG Jugendtourismus
Vorteile für die Träger gemeinnütziger Jugendfreizeitstätten erzielen
lassen.
29
Optimist 1/05
Nachrichten
BUND DER DEUTSCHEN KATHOLISCHEN JUGEND - BDKJ LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN
“CONNECTING PEOPLE“
macht Mut für weitere Projekte
Kiel/Neumünster (svm) - Pressemitteilung
K
napp 40 Jugendliche
aus Schleswig-Holstein
kehrten nach dem
Motivationswochenende
„CONNECTING PEOPLE“
begeistert nach Hause
zurück.
In Neumünster-Einfeld hatte der
Landesvorstand des Bundes der
Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) alles vorbereitet, damit die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus allen Teilen des Landes von
Klintum bis Süsel die Grundlage für
ein neues tragfähiges Netzwerk für
die Jugendarbeit bilden konnten.
Der Wille zur Zusammenarbeit wurde auf zahlreichen Umzugskartons
dokumentiert, wo neben den Wünschen für die Zukunft die guten Erfahrungen junger Leute in der Kirche ebenso festgehalten wurden wie
dien Stolpersteine, mit denen sich
viele in ihrer Arbeit konfrontiert sehen.
Viel Spaß machte eine Aktion, bei
der der witzigste Werbespot für katholische Jugendarbeit gekürt wurde: „Katholische Jugend - und was
ist mit dir?“
Nach dem Gottesdienst mit Jugendpfarrer Johannes Zehe klang das
Wochenende aus mit einem
Sonntagsbrunch und dem festen
Vorsatz, schon bald wieder zusammenzukommen.
30
Am 22. Januar 2005 soll in Kiel nach
der BDKJ-Landesversammlung ein
neuer Jugendverband entstehen,
nicht um alle anderen Mitgliedsverbände zu vereinnahmen, sondern
um die Vernetzung in SchleswigHolstein weiterzuführen.
Informationen gibt die BDKJ-Landesstelle unter Tel.: (04 31) 64 03-666.
Bund der Deutschen Katholischen Jugend - BDKJ
Landesverband SchleswigHolstein
Sebastian von Melle
Landesjugendreferent
Postfach 20 20 | 24019 Kiel
Krusenrotter Weg 39 | 24113
Kiel
fon 04 31 | 64 03 - 666
fax 04 31 | 64 03 - 680
[email protected]
Optimist 1/05
Nachrichten
CVJM - LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN
Juleica Schulung der CVJM-Landesverbände Schleswig-Holstein und
Mecklenburg in Schülp!
Tino Spethmann
I
n diesem Jahr fand die
Juleica-Schulung in Schülp
bei Nortorf vom 10. bis 16.
Oktober statt.
Mit 34 Teilnehmern, den Mitarbeitenden Hagen Braun, Susanne Conrad, Milan Drews, Friedemann Kretzer, Tino Spethmann
und Ina Voigt-Schöpel und zwei
liebevollen Damen in der Küche
war es ein tolles Erlebnis.
Die Stimmung unter den Teilnehmern war sehr gut und das Mitarbeiterteam hatte richtig Spaß dabei, seine Themen zu präsentieren.
So lernten die jungen Teilnehmer
etwas über Gruppenpädagogik,
Entwicklungspsychologie, Spielpädagogik, Programmplanung, Bibelkenntnis, Methoden der Verkündigung, Rechtskunde und noch vieles mehr.
Das war natürlich viel Programm,
schließlich mussten 50 Unterrichtsstunden erteilt werden. Deshalb ging
es auch schon früh aus den Betten.
Um 8 Uhr wurden die Teilnehmer geweckt. Für Frühaufsteher bestand
die Möglichkeit, mit einer sogenannten „Stillen Zeit“ den Tag zu beginnen. Nach der heißen Dusche und
dem Zähneputzen wartete ein lekkeres Frühstück auf Alle. Gut gestärkt ging es dann in die gemeinsame Andacht und anschließend in
die Schulungsgruppen A + B.
Zum ausgezeichneten Mittagessen,
das von unseren Küchenfeen hergerichtet wurde, kamen dann wieder alle im großen Saal zusammen.
Nach einer Mittagspause begann
der zweite Teil der Gruppenarbeit.
Dann wurden nach dem Abendbrot
und einer Pause Workshops zu
Praxisfeldern der Jugendarbeit angeboten, oder die Teilnehmenden
präsentierten die selbst entwickelten Arbeiten (z.B. eine Spieleketten
oder Andachten) des Vor- oder
Nachmittags zur Reflektion mit den
Mitarbeitenden in den Gruppen.
Zum Abschuss des Abends gab es
noch ein ruhiges Abendgebet, um
gut behütet in die Nacht zu gehen.
Das war aber noch nicht alles, was
wir dort erlebt haben.
Am letzten Abend startete noch ein
richtiges Highlight: das Nightventure
!! Es wurden mehrere Gruppen gebildet, die dann in Zeitabständen in
die Nacht geschickt wurden. Gerüstet mit einer Wanderkarte und einem Lunchpaket mussten sie verschiedene Stationen ablaufen, um
dort Aufgaben zu erfüllen, wie z.B.
mit dem Kanu einen See überque-
31
Nachrichten
Optimist 1/05
ren, ein Quiz lösen, über einen Fluss
mit einem Seil schwingen, ein Spiegelei braten und noch ein paar andere Dinge mehr. Die einzelnen
Teams haben sich super durch die
Nacht (und das Moor) gekämpft und
sind dann im Morgengrauen wieder
am Haus angekommen. Dabei hatten sie wichtige Selbst- und
Gruppenerfahrungen gemacht, die
im Laufe des Samstagmorgens reflektiert wurden.
Dann war es Zeit, voneinander Abschied zu nehmen.
Nach einer Superwoche und vielen
guten Erlebnissen flossen manche
Tränen beim Umarmen und Händeschütteln.
Den Teilnehmenden gilt ein dickes
Lob: Sie haben einen Teil ihrer Ferien für die Schulung geopfert und
sich qualifiziert. Dabei zeigten sie
eine hohe Offenheit und Lernbereitschaft für die Inhalte der Schulung.
Ich habe die Woche sehr genossen
und kann die Juleica -Schulung nur
jedem empfehlen. Der Termin für
2005 ist vom 20. bis 26.März, in der
Woche vor Ostern.
Weitere Informationen:
CVJM Landesverband
Schleswig-Holstein
Friedemann Kretzer,
Erlengrund 14,
24582 Bordesholm
Tel. 04322/6770
FAX: 04322/6781
EVANGELISCH-METHODISTISCHE JUGEND
EmK-Wassersportfreunde
A
uch in diesem Sommer
haben wieder ca. 200
Kinder, Jugendliche und
Familien bei den Wassersportfreunden der Evangelisch-methodistischen Kirche die besondere Atmosphäre des Zeltplatzes
am Falckensteiner Strand in
Kiel genossen.
Von Juni bis September fanden zwei
Kinderfreizeiten, eine Jugend- sowie
eine Familienfreizeit statt.
Das schlecht Wetter hat der Stimmung keinen Abbruch getan! Neben
Möglichkeiten zum Surfen, Segeln
und Kajakfahren haben viele die intensive Gemeinschaft miteinander
genossen. Wir danken Gott für alle
Bewahrungen in diesen Wochen.
Interessierte
melden sich bitte
bei
Karen Bruckart,
Ev.-methodistische Jugend SH,
Email:
[email protected]
32
Optimist 1/05
Nachrichten
SPORTJUGEND SCHLESWIG-HOLSTEIN
Dokumentation
„FSJ im Sport“ erschienen
D
ie Sportjugend Schleswig-Holstein (sjsh) hat in
Zusammenarbeit mit der
Hamburger Sportjugend ihre erste Dokumentation über das
„Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im
Sport“ herausgegeben.
Das FSJ im Sport erfreut sich einer
wachsenden Beliebtheit. Das Interesse des Sports an derartigen Stellen resultiert aus der wachsenden
Nachfrage an sportbezogener und
sozialer Betreuung von Kindern und
Jugendlichen in Sportvereinen und
–verbänden und in der Zusammenarbeit mit Kommunen und Schule.
Das FSJ leistet damit einen Beitrag
zur Jugendarbeit, zur Personalgewinnung und zur Beschäftigungsund Ausbildungsorientierung von
jungen Menschen. Mittlerweile sind
bundesweit, koordiniert von der
Deutschen Sportjugend (dsj), über
600 FSJ-Stellen im Sport eingerichtet worden.
Die Sportjugend Schleswig-Holstein
(sjsh) ist seit März 2002 als Trägerorganisation für das FSJ im Sport
anerkannt und betreut zurzeit 10
FSJ-Einsatzstellen in SchleswigHolstein. Zu den vielfältigen Betreuungsaufgaben der sjsh zählt die
pädagogische Begleitung der
FSJlerinnen und FSJler.
Seit Sommer 2004 sind 10 Stellen
mit jungen Menschen besetzt, die
ihren freiwilligen Dienst im Sport in
einem Mitgliedsverein bzw. –verband
leisten. Sie organisieren dort Spiel-
, Sport- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche und bieten sonstige Betreuungsdienste für diese
Zielgruppe an.
„In meinem Wochenplan als FSJler
sind Übungseinheiten enthalten, bei
denen ich eigenverantwortlich mit
teilweise sehr großen Gruppen von
Jugendlichen arbeite. Diese Tätigkeit erfordert ein ganz schönes Maß
an Verantwortung, gegenüber vielen
Menschen. Sicher ist dies eine der
vielen positiven Erfahrungen, die ich
machen konnte. Meine Aufgabe, die
Kinder an den Sport heranzuführen
und ihnen aufzuzeigen, dass man
auch ohne Computerspiele Spaß
haben kann, ist in unserer Gesellschaft sicherlich nicht die leichteste. Dies jedoch zu schaffen, gibt
einem selbst`ne ganze Menge
schöner unvergesslicher Momente
zurück...Vor Beginn des FSJ
herrschte in meinem Kopf bezüglich meiner Berufswahl nur gähnende Leere. Jetzt weiß ich, dass es
meine Berufung ist, Lehrer zu werden!“
Kolja Veyhle, FSJler 2003/2004
beim TSV Schwarzenbek (Auszug
aus der FSJ-Dokumentation 2003/
2004). Nähere Informationen zur
FSJ-Dokumentation gibt es bei der
sjsh.
Die wichtigsten FSJ-Informationen
in Kürze
Beginn: 1. Juli oder 1. September
Dauer: 12 Monate
Tätigkeitsfeld: Kinder- und Jugendarbeit im Sport
Alter: Jugendliche können nach
Vollendung der Schulpflicht bis
zum 27. Lebensjahr ein FSJ absolvieren
Arbeitszeit: 38,5 Stunden pro Woche
FSJ als Zivildienstersatz: seit
August 2002 wird ein 12-monatiges
FSJ als Ersatz für den Zivildienst anerkannt (Voraussetzung: Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer)
Qualifizierung: An 25 Seminartagen werden die FSJlerInnen qualifiziert
Infos: Sportjugend Schleswig-Holstein
www.sportjugend-sh.de/fsj;
Tel.: 0431-6486-198
[email protected]
33
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Nachrichten
KREISJUGENDRING PINNEBERG
„Jugendinitiative mit Pfiff“
D
ieser in 2004 erstmalig durchgeführte Ideenund Aktionswettbewerb hatte am 05. Dezember am Tag des Ehrenamtes seinen Höhepunkt mit
der Prämierung der Wettbewerbsteilnehmer.
Den ersten Preis errang die Klasse 10a des Uetersener
Ludwig.-Meyn-Gymnasium für das Filmprojekt “Jugendaustausch mit Selenogradsk“. Unter dem Jubel der Gäste in dem ehrwürdigen Drosteigebäude in Pinneberg
nahmen die Sie ger eine Urkunde sowie eine Erinnerungstafel aus den Händen von Geschäftsführer Ingo
Waschkau entgegen - dazu einen Scheck der Kreissparkasse Südholstein in Höhe von 1.000 Euro.
Unter dem Motto Jugendinitiative mit Pfiff veranstaltete
der Kreisjugendring gemeinsam mit der Stiftung der
Kreissparkasse einen Jugendwettbewerb. Jugendgruppen, Schulen, Verbände, Sportvereine konnten ihre Projekte bis zum 31.03. diesen Jahres einreichen. Von 18
eingereichten Projekten wurden zehn von einer Jury
ausgewählt und mit bis zu 600,- Euro pro Maßnahme
gefördert. Die besten Projekte wurden nun am Ende
prämiert. Der zweite Preis ging an den TSV Sparries-
hoop für das Projekt „Spieletag“. Den dritten Platz teilten sich zwei Teilnehmer, der Musikzug Moorrege wurde für sein Jedermann-Tischtennistunier ausgezeichnet und die Thomaskirchengemeinde in Elmshorn für
ihr Keniaprojekt. Alle zehn Projektteilnehmer hatten ihre
Projekte in Form von Filmen, CD, Bildern und Stelltafeln allen Gästen der Veranstaltung vorgestellt.
Dieser Wettbewerb erzielt folgende Effekte: - gute Ideen werden finanziell gefördert - Jugendarbeit wird in der
Öffentlichkeit positiv wahrgenommen - gute Projekte
können von anderen wiederholt werden - die Ehrenamtlichkeit wird bei nachwachsenden Jugendlichen
gefördert. Beeindruckt zeigten sich auch der Landrat
des Kreises Pinneberg Dr. Grimme sowie der stellvertretende Kreispräsident Dietrich Anders. Dieser Wettbewerb soll in 2005 auf jeden Fall wieder durchgeführt
werden.
Nordexpedition 2004
N
ach dem großen Erfolg in 2003 fand das
2.Expeditionstreffen aller Anbieterstellen die
in Schleswig-Holstein mit dem Internationalen
Jugendprogramm arbeiten wieder in Eggebek
Tydal an der Treene statt.
Über 70 Jugendliche absolvierten ihre Probe- bzw. ihre
Expedition in den Bereichen Wandern, Radwandern und
Kanufahren. Erfahrene Expeditionshelfer koordinierten
die verschiedenen Expeditionsgruppen. Andere Expeditionshelfer der einzelnen Anbieterstellen kümmerten
sich um den reibungslosen Ablauf im Camp. Nach zwei
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Tagen in freier Natur kamen alle Teilnehmer/innen erschöpft aber glücklich ins Lager zurück. Den Abschlussabend am Lagerfeuer werden die Teilnehmer
noch lange in guter Erinnerung behalten. Mit 19 Lizenznehmern in norddeutschen Raum und vielen angeschlossenen registrierten Anbieterstellen ist das Jugendprogramm weiter auf dem Weg der Ausbreitung.
Gerade im Bereich der Zusammenarbeit zwischen
Jugendarbeit und Schule ist das Arbeiten mit dem
Jugendprogramm ein Mosaikstein auch in bezug auf
Ganztagsschulangebote. Das Koordinationsbüro kurz
Award-Center genannt beim Kreisjugendring freut
sich auf die Zusammenarbeit mit weiteren Anbieterstellen in 2005. Folgende Maßnahmen sind für 2005
geplant: Erste-Hilfe Seminar Award Spezial 05./06.Februar 2005 Expeditionsausbildung am 19.Februar 2005
Nordexpedition 26.-29. Mai 2005.
Kreisjugendring Pinneberg/Award-Center
Birgit Hammermann
Düsterlohe 5
25355 Barmstedt
Tel.: 04123 - 900/260
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Nachrichten
JUGENDVERBAND NEUMÜNSTER
Jugendmusikwoche 2004 – Die Zehnte
B
ereits zum zehnten Mal kamen 40 Neumünsteraner Nachwuchsmusiker/Innen zur Jugendmusikwoche (Jumuwo) zusammen.
Bandtraining im Klassraum . Die Referenten im Bild
sind Rolf Teige und Johannes Hüttenmüller
Es war gegen kurz nach neun am Montagmorgen, als
die Ersten mit müden Augen im Kulturzentrum der IGS
Faldera eintrafen. Sie schleppten Verstärker, Schlagzeuge, Gitarrenkoffer, Kabeltrommeln u.v.m. in die Schule. Nachdem sie damit Berge von technischem Equipment im Eingangsbereich aufgetürmt hatten, wusste
auch der Letzte – es ist wieder Jumuwo-Zeit. Fünf Tage
Spaß, laute Musik, neue Leute, coole Dozenten und
das große Abschlusskonzert.
Die Grundidee der Jumuwo ist schnell erklärt. Die Jugendlichen werden von sechs Berufsmusikern an unterschiedlichen Instrumenten geschult. Außerdem findet jeden Tag am Nachmittag unter Anleitung Bandtraining statt. Die Bands sind
keine bereits bestehenden
Formationen, sondern finden
sich während der Woche. Die
Zielsetzung jeder einzelnen
Band ist es, Erfahrung in einer Band zu sammeln und natürlich am Freitagabend zum
Abschlusskonzert aufzutreten, um das Erlernte einem
Publikum zu präsentieren.
Johannes Hüttenmüller, Andreas Cutruneo und Bernd
Müller, die wie immer mächtig viel gute Laune versprühte. Wobei man ab und zu, auch dort den einen oder
anderen Dozenten mit rauchendem Kopf und CD-Player
in der Ecke sitzen sah. Schnell noch einmal das Lied
anhören, ein paar Noten auf ein Stück Papier kritzeln
und weiter geht’s – ist doch kein Problem, oder?
Der Freitag stand dann ganz im Zeichen des Abschlusskonzertes. Nervosität, Hektik und Vorfreude
machten sich in den Gängen der Schule breit. Doch es
war nichts mehr davon zu spüren, als es gegen 18.00
Uhr endlich losging. Die entstandenen Bands und Einzelprojekte wechselten sich ab und sorgten für eine
gute Stimmung unter den zahlreichen Zuschauern. Ein
Highlight war sicherlich, die Acapella-Interpretation des
Bacardi-Feeling Songs. Fester Bestandteil eines jeden
Abschlusskonzertes ist das Gitarrengemetzel geworden, das zweifellos als ein weiterer Höhepunkt zu sehen ist.
Am Ende gab es großen Applaus für ein tolles Konzert
und eine wunderbare Woche.
Jugendverband Neumünster e.V.
Marco Henner
Franz-Rohwer-Str.8
24534 Neumünster
Tel. 04321/44355
Fax 04321/48145
Homepage: www.jvn.de
Geleitet wird das Ganze von
der „eingespielten“ DozentenCrew um Frank Becker, Rolf
Teige, Ansgar Hüttenmüller,
35
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Nachrichten
LANDJUGEND SCHLESWIG-HOLSTEIN
Reiseführer "Schleswig-Holstein jung"
O
b Badeurlaub oder Kulturkurztrip, Zelten
oder Wellnessaufenthalt, Praktikum oder
Städtetrip, mit diesem Freizeit- und Reiseführer wird das Entdecken und Erkunden Schleswig-Holsteins ein Erlebnis. In verschiedenen Kategorien wird über Kultur- und Freizeitmöglichkeiten informiert, über Feste, Essen und Trinken und Übernachtungsmöglichkeiten. Sortiert
nach Landkreise können Touristen und Einheimische das Land kennen lernen.
Beteiligungsprojekt
„Reiseführer von Jugendlichen für Jugendliche“
über Schleswig-Holstein
Die Projektgruppe „ländlicher Raum“ des Landjugendverbandes Schleswig-Holstein erstellte einen Kriterienbogen, in denen die Landjugendlichen Reiseziele in ihrer Umgebung und
die dazugehörigen
Infos - soweit sie
sie wissen - eintragen konnten. Besonders interessant waren dabei
die Insidertipps, die
die Jugendlichen
gegeben haben,
denn diese können
schließlich nur von
Insidern gegeben werden. Nach der Rückgabe an die
Projektgruppe arbeitete diese daran die Informationen
weiter aus- und aufzuarbeiten.
Ebenfalls wurden Fotos von den Landjugendlichen für
den Reiseführer gemacht.
Der Reiseführer ist in verschiedene Kategorien aufgeteilt. Neben Sehenswürdigkeiten, Eeten un drinken,
Slopen, Aktiv und Fit, Feiern
und Feste, werden auch die
Jugend- und Heuherbergen
Schleswig-Holsteins aufgeführt.
Die elf Landkreise SchleswigHolsteins werden farblich voneinander getrennt, so dass ein
übersichtliches Register entsteht.
36
„Der besondere Tipp“, der auf den verschiedenen Seiten eingeführt wird, rundet das Bild ab.
Der Reiseführer umfasst 160 Seiten und ist ab September 2004 im Buchhandel (Wachholtz Verlag, Neumünster ISBN:3 529 05557 3), in der Geschäftsstelle
der Landjugend und über das folgende Bestellformular
erhältlich. Für eine praktische Handhabung wird er mit
einer Übersichtskarte versehen und im DIN A5- Format
erscheinen.
Bei dem Reiseführer handelt es sich um ein Beteiligungsprojekt, an dem alle Landjugendlichen aus
Schleswig-Holstein aufgerufen sind, mitzumachen.
Ab sofort für 5 Euro (zzgl. Versandkosten) erhältlich:
der Reiseführer „Schleswig-Holstein - jung“, herausgegeben vom Landjugendverband Schleswig-Holstein
e.V.
Landjugendverband Schleswig-Holstein
e.V.
Jungfernstieg 25
24768 Rendsburg
Tel. 04331 / 14583-0
Fax. 04331 / 122216
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Nachrichten
DEUTSCHE BEAMTENBUNDJUGEND - dbbj
Malte Anutha neuer Chef der dbb-Jugend
G
anz ohne Wahlkampf konnte Malte Anutha
auf dem 17. Landesjugendgewerkschaftstag der dbb-Jugend Schleswig-Holstein
alle Stimmen der Delegierten aus den Fachgewerkschaften des dbb Schleswig-Holstein auf sich
vereinigen.
Der 30-jährige PC-Service Mitarbeiter der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein löst mit
seiner Wahl nach 5 Jahren Stefan Lietzke ab.
„Damit treten Sie ein Amt in stürmischer Zeit an“,
sagte Anke Schwitzer in einer Ansprache, die die aktuellen Bedrohungspotentiale für den gesamten öffentlichen Dienst in Bund und Ländern umriss. Empfehlungen der Bull- und Föderalismus-Kommissionen, Sparzwänge in Bund und Ländern verheißen nach Ansicht
der Landesbundvorsitzenden nichts Gutes.
Mit seinem Reformmodell 21 und dem daraus resultierenden Eckpunktepapier „Neue Wege im Öffentlichen
Dienst“, hat der dbb aber gezeigt, dass er bereit ist für
Reformen und mit eigenen Vorschlägen den öffentlichen
Dienst mitgestalten will. Und so wird einer der Arbeitsschwerpunkte der dbb-Jugend die Gestaltung des öffentlichen Dienstes gerade auch für junge Leute auf der
Grundlage des dbb-Reformpapiers sein.
„Machen wir uns nichts vor“, appellierte Anutha an die
Delegierten, „die Alterspyramide zeigt eindeutig, dass
Arbeitskräfte in Zukunft knapp werden. Da muss der
öffentliche Dienst attraktiv genug sein, damit junge Leute sich bewusst dafür entscheiden, eine Laufbahn im
öffentlichen Dienst für die Bürgerinnen und Bürger einzuschlagen.“
Zu den Gratulanten gehörte auch Dietmar Knecht als
Bundesvorsitzender der dbb-Jugend.
Sein Rat: „Gestaltet mit und führt politische Hintergrundgespräche im Sinne der jungen Generationen im öffentlichen Dienst und schaut über den Tellerrand hinaus – tauscht Euch aus mit unseren Kolleginnen und
Kollegen in Europa!“
Anutha wird unterstützt von seinen neuen Kollegen im
Landesvorstand: Klaus Körner (GdS) und Sebastian
Bielicke (BDR), Christian Dirschauer (komba) und Michaela Guhs (VBB) als Beisitzer sowie Thorsten Schulz
als Schatzmeister.
Von links nach rechts:
Dietmar Knecht,
Bundesjugendleiter/
dbb-jugend/
Stefan Lietzke,
ausgeschiedener dbbLandesjugendleiter/
Sebastian Bielicke,
stellv.
Landesjugendleiter/
Malte Anutha,
Landesjugendleiter/
Christian Dirschauer,
Beisitzer/
Michaela Guhs,
Beisitzerin/Klaus
Körner, stellv.
Landesjugendleiter/
Anke Schwitzer, dbbLandesbundvorsitzende/
Sirpa Petersen,
ausgeschiedene
Beisitzerin/(Thorsten
Schulz fehlt auf dem
Foto)
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Nachrichten
LANDESREGIERUNG - Pressemitteilung - vom 05.12.2004
STARK-Preis an fünf Jugendgruppen
verliehen: Dank von Heide Simonis an
Teams aus Schleswig-Holstein
M
inisterpräsidentin Heide Simonis hat am
5. Dezember in Norderstedt an fünf Jugendgruppen aus Schleswig-Holstein die
STARK-Preise 2004 überreicht. Folgende Teams
und Projekte wurden ausgezeichnet:
’
’
Junge Kultur, Kaltenkirchen (Kreis Segeberg)
„Die Kinderdetektive“, Barmstedt
(Kreis Pinneberg)
’
Drug-Scouts - „Schüler beraten Schüler“
(Kreis Schleswig-Flensburg)
’
Mädchentreff „Die flotten Lotten“, Ostenfeld
(Kreis Nordfriesland)
’
Projekt „Inihaus-Café“ des Vereins Initiative e.V.,
Bad Oldesloe (Kreis Stormarn)
„Es war mir vor drei Jahren ein wichtiges Anliegen, einen Preis zu stiften, der Engagement von jungen Leuten in Schleswig-Holstein würdigt. Unglaublich viele
Jugendliche machen sich in unserem Land und für unser Land stark. Deshalb muss es eine Art und Weise
geben, auch einmal Danke zu sagen“, sagte Simonis
bei der Verleihung in Norderstedt.
Gut 550 Jugendliche und weitere Gäste aus dem Ehrenamt waren dazu in die „TriBühne“ gekommen. 67
Gruppen hatten sich in diesem Jahr für den STARKPreis beworben, insgesamt fünf werden alljährlich ausgezeichnet.
„Das zeigt, wie unglaublich vielfältig das jugendliche
Engagement in Schleswig-Holstein ist“, sagte die Ministerpräsidentin. Alle Bewerber-Teams aus diesem Jahr
werden in einer Broschüre vorgestellt, die auch im
Internet einzusehen ist.
Heide Simonis hob hervor, dass die Beteiligung am
STARK-Preis in den vergangenen vier Jahren überwältigend gewesen sei.
„Insgesamt 272 Gruppen haben sich mittlerweile mit
ihren Aktivitäten und Projekten bei uns vorgestellt.
Dahinter stehen weit mehr als 4.000 junge Menschen
im Land“, so Simonis. Die Jugendlichen würden vor allem für Gleichaltrige wirken, kümmerten sich selbstverständlich aber auch viel um ältere Leute oder um
gesellschaftlich wichtige Themen.
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„Das alles gehört zu einer solidarischen Gesellschaft,
wie wir sie uns vorstellen“, so die Regierungschefin.
Der STARK-Preis ist mit je 1.000 Euro dotiert. Alle Preisträger erhalten außerdem eine STARK-Statuette. Die
siegreichen Teams werden von einer Jury ausgewählt.
Heide Simonis bedankte sich bei allen Partnern, die
den STARK-Preis unterstützen. Das waren in diesem
Jahr die Sparkassen in Schleswig-Holstein, die Firma
Ethicon aus Norderstedt, die die Druckkosten für die
STARK-Preis-Broschüre übernommen hatte, der Hörfunksender N-JOY und die Stadt Norderstedt.
Die Stark-Preisträger 2004:
Junge Kultur, Kaltenkirchen
Kammermusikwoche junger Künstler, Gründung 2002
Die Kinderdetektive, Barmstedt
Musical über Kinderrechte, Gründung 2003
Drug Scouts - „Schüler beraten Schüler“, Kreis
Schleswig-Flensburg
Mobile Suchtprävention, Kinder- und Jugendschutz Kreis
Schleswig-Flensburg, Gründung 2003
Mädchentreff „Die flotten Lotten“, Ostenfeld
Gründung 1993
Projekt „Inihaus-Café“ des Vereins Initiative e.V.,
Bad Oldesloe
Gründung 1998
Weitere Informationen im Internet
http://landesregierung.schleswig-holstein.de/
coremedia/generator/Archivordner/StK/
Pressemitteilungen/dezember__2004/
041203__stk__stark_20preis.html
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Kraut & Rüben
Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb 2005
„Kreativ für Toleranz“
lautet das Motto des 5. Victor-KlempererJugendwettbewerbs.
W
ir rufen mit diesem Wettbewerb junge
Menschen dazu auf, ihre Projekte, Ideen und Vorstellungen von einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft zu dokumentieren.
MITMACHEN
Das Mitmachen ist ganz einfach: wenn gewünscht,
weitere Broschüren, auch Gruppen-/Klassensätze, anfordern, dann die Wettbewerbsarbeiten anfertigen und
diese bis zum 31. März 2005 (Einsendeschluss, es
gilt das Datum des Poststempels) einschicken. Bitte
die Namen aller Teilnehmer/ innen, Alter, Schule, Klasse, betreuende Lehrkräfte sowie Telefon, Telefax und
E-Mail angeben. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz beantwortet gerne noch offene Fragen.
DIE WETTBEWERBSTHEMEN
Der Wettbewerb will Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene (Einzelpersonen, Klassen,
Gruppen usw.) anregen, sich mit den Themenbereichen
Demokratie und Toleranz kreativ zu beschäftigen.
Die Themen und Darstellungsformen können frei gewählt werden. Wichtig ist es, das Thema so aufzubereiten, dass auch andere daraus etwas lernen
können. Die Aufgaben und Beispiele in diesem Heft
sind nur als Anregungen gedacht.
Einsendeschluss ist der 31. März 2005.
Die Preisverleihung findet Anfang Juni 2005 in Berlin
statt
KONTAKT
Bündnis für Demokratie und Toleranz
Stresemannstraße 90
10963 Berlin
Telefon: 0 30/2 36 34 08-0
Telefax: 0 30/2 36 34 08-88
E-Mail: [email protected]
Internet:http://www.buendnis-toleranz.de/
BUCHTIPP
Geschlechtsidentitätsentwicklung von Jungen. Kollektive Männlichkeitsorientierungen
in der Adoleszenz
Basierend auf dem Ansatz des Dekonstruktivismus hat
sich in den letzten Jahren eine Geschlechterforschung
entwickelt, die versucht zu analysieren, wie eine Neugestaltung des Geschlechterverhältnisses erreicht werden kann.
Im Zentrum der wissenschaftlichen Analyse standen in
erster Linie Mädchen und Frauen. Demgegenüber steht
eine differenzierte Auseinandersetzung mit der
Geschlechtsidentitätsentwicklung von Jungen noch aus.
In dieser Arbeit wird dargelegt, wie Jungen in einer postmodernen Gesellschaft eine geschlechtliche Identität
erlangen.
Geschlechtliche Identität entwickelt sich niemals autonom und unabhängig vom Lebenszusammenhang,
sondern ist immer in einen gesellschaftlichen und situativen Kontext eingebunden. Hierauf weist Lammerding in dieser Arbeit hin und verdeutlicht, dass dieser
Kontext in der Jugendphase von einer besonderen Be-
deutung der Peer-Group geprägt ist, wo die spezifisch
zu erbringenden geschlechtlichen Entwicklungsaufgaben im Diskurs aufgearbeitet und thematisiert werden. Darüber hinaus macht er mit der durchgeführten
Untersuchung deutlich, dass geschlechtliche Identität
als „kollektive Identität“ bezeichnet werden kann, indem er kollektive Männlichkeitsorientierungen in der
Adoleszenz identifiziert.
Frank Lammerding
Geschlechtsidentitätsentwicklung von Jungen. Kollektive
Männlichkeitsorientierungen in der
Adoleszenz
ISBN 3-86573-026-4. 222
S. 25 EUR. 2004 (Diss.)
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Kraut & Rüben
DEUTSCHER BUNDESJUGENDRING - DBJR
Foto- und
Schreibwettbewerb
[bite 05] des Deutschen
Bundesjugendring im
Rahmen von „Projekt P“
Mit Otto Schily zur National-Elf und mit dem Vize-Kanzler aufs Diplomaten-Parkett
Berlin, 04. November 2004
„Die da oben, machen ja doch was wir wollen!“
Oder wie würden die Dinge laufen, wenn Jugendliche mal selbst entscheiden könnten?
Wie würde die Welt aussehen, wenn da, wo sonst
Erwachsene das Sagen haben, plötzlich ihr Wort
zählt?
„bite“- englisch für „Biss“. Und zu Ideen mit „Biss“
aber auch Bissigkeit ruft der Deutsche Bundesjugendring Kinder und Jugendliche jetzt mit dem
Foto- und Schreibwettbewerb [bite 05] auf.
Sie sollen auf den Punkt bringen, was in ihren
Augen anders laufen müsste und was sie besser
machen würden.
„Ganz gleich ob im Großen oder ganz konkret vor
der Haustür, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – Kreativität und eigene Gedanken sind gefragt“, so der Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendring Detlef Raabe zum Auftakt von [bite 05]
in Berlin.
„bite“ steht auch für Bild und Text: Ob einfache Einwegkamera oder hoch moderne Digicam – ob Foto oder
Gedicht, Glosse, Reportage oder Artikel. Alles ist mög-
lich. „Die Jugendlichen können den Finger in die Wunde legen oder eine Mischung aus Paradies und Zukunftstraum präsentieren. Hauptsache die Idee stimmt“, betonte Detlef Raabe.
Eine Besonderheit bei [bite 05] ist die Jury:
Professoren, Expertinnen, Polit-Promis – die üblichen
Verdächtigen jeder Jurybesetzung bleiben außen vor.
Nicht Erwachsene bestimmen über die Köpfe der Jugendlichen hinweg, sondern jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ist zugleich auch Mitglied der Jury und
entscheidet selbst über Qualitätskriterien und Preisvergabe.
Damit ist [bite 05] Selbstbestimmung und Beteiligung
von Jugendlichen pur!
Ein außergewöhnlicher Wettbewerb erfordert natürlich
auch besondere Preise!
Deshalb gibt es keine schlichten Geld- oder Sachpreise,
sondern Erlebnisse und Erfahrungen, die unbezahlbar
sind: Mit Otto Schily in der ViP-Lounge über das Fußball-Länderspiel der National-Elf fachsimpeln oder mit
Joschka Fischer aufs diplomatische Parkett und die
Fragen stellen, die schon lange unter den Nägeln brennen. Auch die Bundesministerinnen Renate Künast, Ulla
Schmidt, Edelgard Bulmahn und Brigitte Zypries lassen sich für [bite 05] im Ministerbüro über die Schulter
schauen.
Andere Preise führen mitten in die Medienwelt:
Bei Wetten, dass?, heute-journal, Spiegel, Stern,
NEON, Geo, Henri-Nannen-Schule mitmachen oder mit
Sabine Christiansen und Maybrit Illner mal die „First
Ladies des Polit-Talks“ live erleben. Und, und, und...
(mehr Infos dazu unter: http://www.dbjr.de/index.php?
m=12&id=163&)
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Kraut & Rüben
Insgesamt hat der Deutsche Bundesjugendring kräftig
gewirbelt: 20 außergewöhnliche Gewinne der ExtraKlasse winken, die weder an der Ladentheke zu kaufen noch im Internet zu bestellen sind.
„Wir haben bei den ersten Adressen von Politik, Medien und Wirtschaft angeklopft und um originelle Preise
gebeten. Die Resonanz war überwältigend. Herausgekommen ist ein Preis-Pool, der viele Jugendliche anspornen wird, bei [bite 05] mitzumachen“,
so Detlef Raabe.
Das P steht für Partizipation (also fürs Mitmachen) und
für Politik (fürs Mitentscheiden). Hinter „Projekt P“ stehen neben dem Deutschen Bundesjugendring das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundeszentrale für politische Bildung.
Wir freuen uns auf originelle und interessante Beiträge
rund um das Thema Partizipation!
Der Deutsche Bundesjugendring erwartet eine intensive Beteiligung Jugendlicher an [bite 05] und damit eine
Fülle von Wünschen, Forderungen und Impulsen:
„Der Wettbewerb bietet die Chance, einen ‚nationalen
Ideen-Pool’ zu bekommen. Probleme von Jugendlichen
und konkrete Tipps dafür, wie man die Welt jugendgerechter macht – all das bietet [bite 05] aus erster
Hand“, erklärte Vorsitzender Detlef Raabe.
Damit werde der Wettbewerb auch so etwas wie eine
„nationale Mängel-Liste“ aus dem Blickwinkel Jugendlicher liefern. Der Deutsche Bundesjugendring will diese anschließend an die Adresse der politisch Verantwortlichen richten.
Einsendeschluss ist der 31. März 2005.
Es gibt vier Kategorien – je eine für Text und
Bild und für die Altersstufen 14 bis 16 und 17
bis 21 Jahren. [bite 05]-Flyer und genaueres
zu den Preisen und Teilnahmebedingungen gibt
es ab sofort beim:
Deutschen Bundesjugendring, Mühlendamm
3,
10178 Berlin, Tel.: 030/ 400 404-41/-42,
E-Mail: [email protected] oder auf www.dbjr.de.
Mehr zu „Projekt P“ gibt es unter:
www.projekt-p.de
Mit [bite 05] geht ein weiterer zentraler Beitrag des
Deutschen Bundesjugendring in der Initiative „Projekt
P – misch dich ein“ an den Start!
Fotografieren
und schreiben
mit Biss:
Beim JugendWettbewerb
[bite 05] sollen
junge
Menschen ihr
Umfeld kritisch
unter die Lupe
nehmen. Die
Gewinner
belohnt der
Deutsche
Bundesjugendring
mit originellen
Preisen.
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Dokumentation
JUGEND IM LANDTAG
Jugend im Landtag - 18. Veranstaltung - Beschlüsse
vom 19. bis 21. November 2004
Reduzierung der Staatsausgaben
Der Landtag möge auf bundesdeutscher Ebene darauf
drängen, dass objektiv nachweisbar alle gesellschaftlichen Schichten zur Reduzierung der Staatsausgaben beitragen.
ARBEITSKREIS 4
„WIRTSCHAFT UND AUSSENPOLITIK“
Jugend im Landtag fordert den Schleswig-Holsteinischen
Landtag auf, sich auf bundesdeutscher und europäischer
Ebene für die Umsetzung folgender Ziele einzusetzen:
Gemeinsame EU-Außenpolitik
Die Ziele der gemeinsamen EU-Außenpolitik sollen definiert und Mechanismen installiert werden, die ein einheitliches Auftreten im Sinne der europäischen Bevölkerung
gewährleisten.
Globale Mindeststandards
Wir fordern die Bildung von globalen Mindeststandards in
allen Lebensbereichen, zum Beispiel mit Hilfe einer
Finanztransaktionssteuer als Mittel zur Regulierung der
Geldströme.
Türkei: EU-Beitritt
Es sollen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei geführt
werden, ohne dass ein Automatismus in Kraft tritt, der besagt, dass die Türkei nach den Verhandlungen zwangsläufig aufgenommen wird.
Volksabstimmung zur EU-Verfassung
Der Landtag möge sich gegen eine Volksabstimmung zur
EU-Verfassung aussprechen.
Grenzerweiterungen der Europäischen Union
Der Landtag möge sich dafür einsetzen, dass auf bundesdeutscher und europäischer Ebene eine Kommission geschaffen wird, die klare Ziele in Bezug auf eventuelle
Grenzerweiterungen der Europäischen Union formuliert.
Diese Ziele sollen als Leitlinien für die Zukunft gelten und
jährlich überprüft werden.
42
Qualifizierungsmaßnahmen von Arbeitslosen
Der Landtag wird aufgefordert, sich bei Kreisen, Ländern,
Bund und der Bundesagentur für Arbeit dafür einzusetzen,
dass bei Qualifizierungsmaßnahmen nicht weiter gespart
wird, sondern diese vorrangig an die Träger vergeben
werden, die die erforderlichen Qualitätsstandards erfüllen, damit Arbeitslose qualifiziert werden, um schnell in
den Arbeitsmarkt integriert werden zu können. Die Kontrolle der Qualitätsstandards der Fördermaßnahmen soll
durch eine unabhängige Institution erfolgen.
„Natura 2000“-Schutzgebiete
Der Landtag möge sich auf Landes-, Bundes- und EUEbene darum bemühen, regionale Instanzen in die Ausweisung von „Natura 2000“-Schutzgebieten verstärkt einzubeziehen (Subsidiaritätsprinzip), wobei die letzte Entscheidungsgewalt der Europäischen Union unterliegt.
Leistungskontrollen im öffentlichen Dienst
Der Landtag soll prüfen, ob und wenn ja, wie eine flächendeckende Einführung von Leistungskontrollen im öffentlichen Dienst (Arbeiter, Angestellte, Beamte) notwendig und
möglich ist.
Engagement im Ausbildungssektor
Der Landtag wird aufgefordert, Unternehmen mit (besonderem) Engagement im Ausbildungssektor bei öffentlichen
Ausschreibungen bevorzugt zu behandeln.
ARBEITSKREIS 1
„BILDUNG“
Verlässliche Grundschulen
Jugend im Landtag fordert, in Schleswig Holstein verlässliche Grundschulen einzuführen (Schule von 8.00 14.00 Uhr), um Eltern den (Wieder-)Einstieg in den Beruf
zu erleichtern.
Religionen im Unterricht
Weiter fordern wir, dass eine frühe Auseinandersetzung
mit verschiedenen Religionen im Unterricht statt findet.
Dokumentation
Extremismus
Außerdem soll eine frühe Auseinandersetzung mit Extremismus im Unterricht erfolgen.
Deutschförderunterricht
In Grund- wie weiterführenden Schulen soll ein Jahr obligatorischer Deutschförderunterricht für deutschschwache
Schüler mit anschließender Prüfung eingeführt werden.
Bei Nichtbestehen der Prüfung ist eine Wiederholung des
Kurses notwendig.
Berufsbildungszentren
Die Rechtsfähigkeit und Förderung von Berufsbildungszentren sowie der informationstechnische Ausbau von Jugendzentren und Bibliotheken soll verstärkt vorangetrieben werden.
Förderung von Legasthenikern
Der Landtag wird aufgefordert, sich für eine stärkere Förderung von Legasthenikern anhand besser ausgebildeter Lehrkräfte und einheitlicher Legasthenietests zur Früherkennung von Legasthenie in den Grundschulen einzusetzen.
Anerkennung der Mathematikschwäche
Die Landesregierung wird aufgefordert, die Anerkennung
der Mathematikschwäche (Dyskalkulie) bei Kindern und
Jugendlichen vorzunehmen sowie die Entwicklung und
Durchführung von Förderungsmaßnahmen zur Früherkennung von Dyskalkkulie, welche zu einem Abbau dieser
Schwäche beitragen, voran zu treiben.
Verschönerung von Schulhöfen
Die Verschönerung von Schulhöfen, Klassenräumen und
Aufenthaltszonen soll mit finanziellen Mitteln gefördert und
Elterninitiativen sollen unterstützt werden.
Optimist 1/05
Umgang mit Gewalt und Drogen
Für die jüngeren Jahrgänge (5. und 6. Klasse) sollen Informationsveranstaltungen zum Umgang mit Gewalt und
Drogen durch qualifizierte Institutionen (z. B. Polizeibeirat,
Drogenberatungsstellen) durchgeführt werden.
Unterricht in Streitschlichtung
Jugend im Landtag fordert, dass an Schulen landesweit
Unterricht in Streitschlichtung gegeben wird, um das Gewaltpotenzial an Schulen zu senken.
Elektronischen Medien
In S.-H. sollen an staatlichen Schulen die neuen elektronischen Medien flächendeckend bereitgestellt werden.
Keine Kürzungen im Bildungsetat
Es wird gefordert, dass der Bildungsetat des Landes
Schleswig-Holstein keinen Kürzungen zur Haushaltskonsolidierung zum Opfer fallen darf.
Die Möglichkeiten zur Erhöhung des Bildungsetats sollen
geprüft und umgesetzt werden.
Sozialpädagogische Mitarbeiter
Den Kindern und Jugendlichen in den allgemein bildenden Schulen soll eine bessere Hilfestellung bei typisch
jugendlichen Problemen (Suchtberatung, Pubertät, Gewalt
im Elternhaus etc.) in Form von sozialpädagogischen Mitarbeitern und der verstärkten Zusammenarbeit mit ortsansässigen Organisationen (z. B. Kinderschutzbund, Blauer Ring, Weißer Ring) gegeben werden.
Mobbing
Den von Mobbing betroffenen SchülerInnen soll die Möglichkeit gegeben werden, an Kursen zur Selbsthilfe teilzunehmen unter Einbeziehung der Täter. Auch sollte eine
intensivere Beschäftigung mit diesem Thema im Unterricht die SchülerInnen sensibilisieren.
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Optimist 1/05
Dokumentation
Unterrichtsfach ”Medienerziehung und -aufklärung”
Der Landtag möge beschließen,
in Schleswig-Holstein an allen allgemein bildenden Schulen bereits
in der 5. und 6. Klasse ein Unterrichtsfach ”Medienerziehung und aufklärung” einzuführen. Ziel ist es,
die Medienkompetenz von Jugendlichen zu erhöhen.
Förderung von allgemein bildenden Schulen
Die Landesregierung wird aufgefordert, dass in das Landesprogramm ”Ziel: Zukunft im eigenen Land” der Schwerpunkt ”Förderung von allgemein bildenden
Schulen” neu mit aufgenommen
und für die Dauer des Programms
primär gefördert wird.
”Vertretungsfonds zur Bekämpfung von Unterrichtsausfall”
Der ”Vertretungsfonds zur Bekämpfung von Unterrichtsausfall” soll jährlich um 1% der Gesamtsubventionen des
Landes Schleswig-Holstein aufgestockt werden.
Bologna-Prozess
Schüler, vor allem der Oberstufe, sollen über den Bologna-Prozess informiert werden.
Untersuchungen zum Modellprojekt ”G8”
Es sollen wissenschaftlich begleitende Untersuchungen
zum Modellprojekt ”G8”, d. h. Abitur nach 12 Schuljahren
veranlasst werden.
Lehramtsstudiengänge
Es wird gefordert, Pädagogik/Psychologie/Didaktik/Methodik als Pflichtfächer für alle Lehramtsstudiengänge einzuführen.
Ganztagsschulen
Auf freiwilliger Basis sollen in Kooperation mit kommunalen Verbänden Ganztagsschulen eingeführt werden, um
einen freiwilligen Besuch zu ermöglichen.
Leistungsaufgliederung nach der 4. Klasse
Jugend im Landtag stellt fest, dass die Leistungsaufgliederung nach der 4. Klasse zu früh ist.
Weniger als 25 Schülern
Es sollen nur noch kleine Klassen von weniger als 25
Schülern eingerichtet werden.
Sprachunterricht
Jugend im Landtag fordert, dass spielerischer Sprachunterricht bzw. Sprachförderung, vor allem Deutsch, in Kindergärten eingeführt wird mit einer verpflicht. Teilnahme.
Hochbegabtenförderung
Es ist ein angemessenes Budget zur Finanzierung von
Programmen zur Hochbegabtenförderung zur Verfügung
zu stellen.
44
ARBEITSKREIS 2
„UMWELT UND GESUNDHEIT“
Alkoholkonsum ab 16 Jahren
Jugend im Landtag fordert, dass die Erlaubnis zum Alkoholkonsum ab 16 Jahren bestehen bleibt. Ergänzend fordern wir präventive Maßnahmen, beginnend in der Grundschule, in Jugendeinrichtungen und in der Öffentlichkeit
zur Gefährdung und Schädigung durch Alkohol.
Rauchfreie Zonen in öffentlichen Einrichtungen
Öffentliche Einrichtungen sollen rauchfreie Zonen werden.
Es sollen abgeschlossene Rauchergebiete oder -räume
eingerichtet werden.
Cannabis zu medizinischen Zwecken
Cannabis soll zu medizinischen Zwecken legalisiert werden. Der Besitz von Cannabis soll entkriminalisiert werden.
Kriterien zur Massentierhaltung
Jugend im Landtag fordert, dass folgende Kriterien zur
Massentierhaltung festgelegt werden:
- Ausreichende Fläche pro Tier,
- Freilauf für alle Tiere,
- keine wachstumssteigernden Mittel einsetzen,
- keine genetisch veränderten Futtermittel verwenden.
Kennzeichnungspflicht für Nahrungsmittel
Wir fordern, dass die Kennzeichnungspflicht für Fleisch
bezüglich der Kriterien Futtermittel, Genmanipulation und
Medikation sowie Haltung der Tiere sowohl auf Packungen, als auch beim Tresenverkauf so verschärft wird, dass
sie für den Verbraucher klar nachvollziehbar sind. Dies
soll auch für alle anderen Nahrungsmittel gelten.
Genforschung
Es soll eine Aufklärungskampagne gestartet werden, die
umfassend über die Risiken und Chancen der Gentechnik
informiert. Die Nutzung der Genforschung soll eingegrenzt
werden. Genmanipulation soll nur unter streng wissenschaftlichen Aufsichten durchgeführt werden.
Dokumentation
Alternative Heilpraktiken
Alternative Heilpraktiken sollen langfristig in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen
werden.
Medikamente für chronisch Erkrankte
Der Landtag möge sich dafür einsetzen, dass Medikamente für chronisch Erkrankte von einer Zuzahlung befreit
werden.
Regenerative Energien
Die Förderungen der regenerativen Energiegewinnung
sollen verstärkt und die Genehmigungsverfahren für entsprechende Anlagen beschleunigt werden. Auch in der
Automobilindustrie sollen verstärkt alternative Antriebsformen unterstützt werden, um sie wettbewerbsfähig zu
machen.
ARBEITSKREIS 3
„INNENPOLITIK“
Vorbestrafte Gewalttäter
Jugend im Landtag fordert, dass vorbestraften Gewalttätern, Vergewaltigern, Totschlägern und Betrügern nach
§ 263/a StGB, § 264/a StGB, § 265/a/b StGB keinerlei Bewährung bei Vollstreckung eines rechtskräftigen Urteils
gestattet wird.
Hilfestellung zur Bewertung von neonationalistischer
Politik
Die Landesregierung wird aufgefordert, eine medienorientierte Arbeitsgruppe zu bilden, um besonders jungen
und Erstwählern eine Hilfestellung zur Bewertung von neonationalistischer Politik und deren Folgen zu ermöglichen.
Dies könnte beispielsweise in Zusammenarbeit mit der
SHZ, dem NDR oder lokalen Radiosendern geschehen.
Bekämpfung von Vorurteilen gegenüber Subkulturen
Die Landesregierung wird aufgefordert, eine Aufklärungskampagne zur Bekämpfung von Vorurteilen gegenüber
Subkulturen zu initiieren.
Optimist 1/05
Fortbildungsmaßnahmen für soziale Bezugspersonen
Sozialen Bezugspersonen wie Erziehern, Lehrern, aber
auch den Betreuern im Jugendzentrum sowie Multiplikatoren soll der Besuch von regelmäßigen Fortbildungsmaßnahmen zum Thema ”Frühzeitiges Erkennen von
Missständen in der Erziehung” angeordnet werden. Missstände können z. B. sein: Diebstahl, verstärkter Hang zu
Aggressionen und antidemokratische Ansichten.
Politikverdrossenheit bei Jugendlichen
Aufgrund des immer stärker werdenden Politikverdrusses
bei Jugendlichen soll das Fach Politik früher in den Lehrplan einbezogen werden - spätestens ab dem 9. Jahrgang. Hierbei muss dringend grundlegende Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Öffentliche Gelder für Jugendförderung
Die öffentlichen Gelder für Jugendförderung dürfen nicht
mehr gekürzt werden.
Fahrkartensystem im Nahverkehr
Es ist ein bundeseinheitliches Fahrkartensystem im Nahverkehr einzuführen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Deutschlandweit sollen öffentliche Verkehrsmittel in Bezug auf das Preisniveau attraktiver gestaltet werden.
Promillegrenze
Die Promillegrenze bei Autofahrern soll von den erlaubten
0,5 Promille auf einen Wert von 0,1 Promille gesenkt wird.
Ebenfalls sollen sämtliche alkoholische Produkte oder
Produkte, in denen Alkohol enthalten ist, gekennzeichnet
werden.
Präsenz von Polizisten
Durch die erhöhte Präsenz von Polizisten soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger in der Öffentlichkeit gestärkt werden.
45
Optimist 1/05
+++Termine+++Termine+++Termine+++Termine++++
Februar 2005
05.02.2005-06.02.2005
12.02.2005
19.02.2005
25.02.2005-26.02.2005
26.02.2005
KJR Pinneberg
CVJM LV SH
KJR Pinneberg
CVJM LV SH
dbb-jugend S.-H.
Erste Hilfe Kursus – Award –Spezial!
Juleica-Schulung für Erwachsene
Expeditionsausbildung
Juleica-Schulung für Erwachsene
Seminar zur Prüfungsvorbereitung
05.03.2005 – 06.03.2005
12.03.2005
12.03.2005
18.03.2005 – 24.03.2005
19.03.2005-29.03.2005
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
dbb-jugend S.-H.
KJR Pinneberg
LAG-JugendMusik
20.03.2005 – 26.03.2005
29.03.2005-02.04.2005
31.03.2005
CVJM LV SH
Landesmusikjugend
LAG-JugendMusik
Kongress der Jugendarbeit, Barmstedt
Erst Hilfe - Auffrischung
Seminar zur Prüfungsvorbereitung II
Grundkurs für JugendgruppenleiterInnen,
Deutsch-Skandinavische Musikwoche
auf dem Scheersberg
Juleica-Schulung
Seminar zur Jugendleiter-Grundausbildung
Bewerbungsschluss „LAG on Tour“
März 2005
April 2005
16.04.2005
09.04.2005-10.04.2005
09.04.2005 – 10.04.2005
16.04.2004 – 17.04.2005
17.04.2005
dbb-jugend
Sportjugend S.-H.
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
20.04.2005-24.04.2005
22.04.2005-23.04.2005
22.04.2005-24.04.2005
LAG-JugendMusik
CVJM LV SH
Landesmusikjugend
23.04.2005
KJR Pinneberg
Moderne Umgangsformen
Vollversammlung, Lübeck
Workshop für SpielmobilerInnen, Barmst.
Erste Hilfe Seminar, Barmstedt
Die Entdeckung der Langsamkeit (Kinder
haben eine „andere Zeit“)
FolkBaltica
Juleica-Schulung für Erwachsene
Seminar „Aufsichtspflicht und Organisation
von Freizeitveranstaltaltungen
Schnupperklettern beim KJR
CVJM LV SH
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
CVJM LV SH
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
KJR Pinneberg
Juleica-Schulung für Erw.
Jonglier-Workshop, Barmstedt
Jugendpressefrühling, Barmstedt
Juleica-Schulung für Erwachsene
30. Deutscher Ev. Kirchentag; Hannover
3. Nordexpedition
Aufbaukurs Klettern
Aktionen und Freizeiten leiten; Barmstedt
Mai 2005
06.05.2005-07.05.2005
07.05.2005
13.05.2005 – 16.05.2005
21.05.2005
25.05.2005 – 29.05.2005
26.05.2005 – 29.05.2005
28.05.2005
29.05.2005
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Optimist 1/05
Aktionen der Mitgliedsverbände
zur Landtagswahl 2005
23.11. 2004 19.00 Uhr
Perspektiven der Bildungspolitik in Schleswig-Holstein
Mözener Gespräch mit den bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Landtagsparteien, Haus Rothfos, Mözen bei Bad Segeberg
14.12. 2004 11.15 Uhr bis
12.45 Uhr
Podiumsdiskussion mit den Landtagswahlkandidatinnen
und Kandidaten in den beruflichen Schulen Kiel-Gaarden
15.12.
Präsentation der Wahlprüfsteine des LJR und des Kinderschutzbundes
12.30 Uhr
15.12.2004
Kamingespräch KJR Pinneberg zur Landtagswahl am 20. Februar 2005
in der Jugendbildungsstätte in Barmstedt bei Elmshorn
16.12.2004
18.30 Uhr bis
20.30 Uhr
Erstwählerinitiative der DGB-Jugend Schleswig-Holstein
im Jugendcafé Avanti, Legienstr. 22, 24103 Kiel
09.01.2005
9.30 Uhr
Neujahrsgespräch KJR Pinneberg „Wo drückt der Schuh?“,
Entwicklung jugendpolitischer Forderungen, Jubi. Barmstedt
12.01.2005
11.00 Uhr
Präsentation des Wahl-O-Mat Schleswig-Holstein Landeshaus
19.01.2005
18.00 Uhr
„Mözener Gespräch“ zur Landtagswahl mit den tourismuspolitischen
Sprechern der Fraktionen im Haus Rothfos, Mözen bei Bad Segeberg
22.01.2005 11.00 Uhr
23.01 bis
16.00 Uhr
Landesmusikjugend, Seminar zur Landtagswahl
„Ich weiß, warum ich wann wen wähle“, Jugendherberge Kiel
25.01. 2005 19.00 Uhr
„Mözener Gespräch“ zur Landtagswahl mit FDP, Bündnis 90/Die Grünen
und SSW im Haus Rothfos, Mözen bei Bad Segeberg
25.01.2005
Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg Diskussionsrunde mit Politikern
aller Landtagsparteien in der Gesamtschule Geesthacht
03.02.2005
Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg Diskussionsrunde mit Politikern
aller Landtagsparteien im Gymnasium Schwarzenbek
04.02.2005
18.00 Uhr
„Mözener Gespräch“ mit Ministerpräsidentin Heide Simonis, SPD
Emmy-Moll-Hall, Koppelsberg, Plön
04.- 06.02.2005
17.15 Uhr
djo-Deutsche Jugend in Europa, Seminar „Die Macht sei mit dir“
inkl. Teilnahme am Mözener Gespräch mit Heide Simonis
05./06.02.2005
Landjugendverband Schleswig-Holstein, Planspiel Landtagswahl
Vergleich der Wahlprogramme, Besuch im Landtag
10.02.2005
19.00 Uhr
„Mözener Gespräch“ mit dem Spitzenkandidaten der CDU,
Peter Harry Carstensen - Emmy-Moll-Halle, Koppelsberg, Plön
14.02.2005
19.00 Uhr
Jugendzentrum Gleis 3, Hohenwestedt, „6 Tage vor der Wahl“
Informationen für Jungwähler KJR RD-ECK
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Optimist 1/05
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