Der Reichsbankschatz

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Der Reichsbankschatz
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH
Der Reichsbankschatz
Los 940
3. Spezialauktion
am 11. Dezember 2010 in Wolfenbüttel
Jetzt geht die Post ab!
Den 9. Oktober 2010 werden
wir Sammler von Historischen
Wertpapieren so schnell nicht
vergessen. Ort des Geschehens:
Das NH-Hotel Frankfurt City.
Am gleichen Ort nur ein Jahr zuvor, noch mitten in den Ausläufern des Tsunamis der Finanzund Wirtschaftskrise, hatten die
„Freunde Historischer Wertpapiere“ eine der schlechtesten
Auktionen hingelegt die es je
gab. Wer in diesem Herbst mit
dabei war, rieb sich vor Verwunderung die Augen. Keine Spur mehr
von Krise. Der Markt boomt. Die Herbstauktion 2010 wurde für die
„Freunde“ die umsatzstärkste Auktion der immerhin über 30-jährigen
Firmengeschichte.
Es gab in dieser Auktion viele Überraschungen, große und kleine. Eine
der größten Überraschungen auch für die „alten Hasen“ war, daß bei
den wirklichen Seltenheiten aus dem Reichsbankschatz jetzt richtig
die Post abgeht. Das wurde auch gleich augenfällig, denn ReichsbankStücke hatten bei den „Freunden“ jetzt eine eigene Rubrik ziemlich
am Schluß des Auktionskataloges bekommen. Diese Änderung der Katalogstruktur führte nicht nur zu wünschenswerter Klarheit, sondern
machte ganz offenbar angesichts der großen Rarität vieler angebotener
Stücke richtig Appetit: Allgäuer Baumwollspinnerei von 550 auf 600,
Apollotheater von 1200 auf 1250, Bleistiftfabrik Faber von 500 auf
800, Dortmunder Actien-Brauerei von 600 auf 770, Gewerkschaft
Germania von 600 auf 750, Handelsstätte Bellealliance von 650 auf
850, Motoren-Werke Mannheim von 600 auf 700, Preussisches Leihhaus von 600 auf 750, Spinnerei Neuhof von 800 auf 1000, Wittenauer Boden-AG von 550 auf 650: Bei vielen Zuschlägen ging ein Raunen
durch den Saal. Damit hatte keiner gerechnet.
Aus dem Raunen wurde zuerst fassungslose Sprachlosigkeit und dann
brandete im Saal riesiger Beifall hoch bei Los 1389: Die Rheinische
Garantiebank Kautions-Versicherungs-AG, eine nicht einmal sehr
spektakulär aussehende Aktie von 1925, aber eben ein Unikat aus
dem Reichsbankschatz, wurde mit kräftiger Saalbeteiligung hochkatapultiert von 500 Ausruf auf 3.600 Zuschlag. Das war ein neuer Preisrekord für ein Reichsbankstück.
Freuen Sie sich jetzt mit uns auf ein weiteres kleines Feuerwerk an
Raritäten aus dem Reichsbankschatz, das wir mit Ihnen am 11. Dezember in traditionell familiärem Kreis abbrennen wollen. Schauen
Sie diesen Katalog aufmerksam durch: Dutzende Male werden Sie
am Schluß der Beschreibung den Satz finden: „Ein Unikat aus dem
Reichsbankschatz.“ Auch wenn die Zahl der Interessenten größer ist:
Nur ein Sammler kann ein solches Stück am Ende besitzen. Was auf
dem Weg dorthin möglich ist, das hat die Herbst-Auktion der „Freunde“ eindrucksvoll gezeigt.
Noch einen weiteren Grund gibt es, den Katalog sorgfältig durchzulesen: Bei den Recherchen für die Firmengeschichten haben wir wieder
viele Dinge entdeckt, die sensationell, interessant, amüsant, aber in
jedem Fall selbst für uns „alte Hasen“ unglaublich überraschend waren.
Wussten Sie zum Beispiel, warum das englische Königshaus im Jahr
1917 seinen Namen in „Die Windsors“ änderte? Eine deutsche Aktiengesellschaft war schuld daran! Diese und viele weitere große und
kleine Geschichten in dem Katalog, der gerade vor Ihnen liegt, lohnt
es wirklich zu lesen. Als kleinen Anreiz beim Studium des Kataloges
gibt es bei uns endlich auch wieder einmal ein Preisausschreiben. Suchen Sie im Katalog nach den richtigen Antworten auf neun Fragen
und gewinnen Sie mit etwas Glück die „Mutter des deutschen Wertpapierdrucks“, eine wunderschöne Aktie der Giesecke & Devrient AG
aus dem Jahr 1939.
Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, daß Sie zu den Gewinnern
gehören: Bei unserem Preisausschreiben, bei der 3. ReichsbankschatzAuktion und überhaupt beim Ergattern toller neuer Stücke für Ihre
Sammlung im zu Ende gehenden Jahr 2010.
Herzlichst
Jörg Benecke
Preisausschreiben
Finden Sie im Katalog die Antworten auf diese Fragen:
1. Wo lebte Knautschke?
2. Welche Lebensversicherung versorgte anfangs die Witwen
von Predigern und Schullehrern?
3. Wer investierte sein Milliardenvermögen aus Diamanten funden in Deutsch-Südwest in die Musikindustrie?
4. Welche Baufirma baute bis 1899 in Berlin den Preußischen
Landtag?
5. Welche deutsche AG ist schuld daran, daß 1917 das
englische Königshaus seinen Namen in »Die Windsors«
änderte?
6. Welcher Professor hatte es mit seinem Namen im Leben
nie leicht?
7. Wer besaß nach dem 2. Weltkrieg alle ausländischen
Schering-Töchter?
8. Mit welcher Eisenbahn hätte Kaiser Wilhelm II. seine
ostpreußische Sommerfrische erreicht?
9. Wer baute die Seilschwebebahn auf den Zuckerhut in
Rio de Janeiro?
Die „Mutter des
deutschen Wertpapierdrucks“
können Sie
gewinnen: Zehn
1939er Aktien
von Giesecke &
Devrient werden
unter den richtigen Lösungen
verlost!
Tragen Sie in dem Lösungs-Kasten auf dem Bieterzettel einfach
zu jeder Frage die Los-Nr. ein, aus deren Firmengeschichte sich
die richtige Antwort ergibt. Unter den Teilnehmern, die alle Lösungen richtig haben, verlosen wir zehn Aktien der Giesecke &
Devrient AG aus dem Jahr 1939 (Katalogwert je 175,- Euro).
Sie können an dem Preisausschreiben selbstverständlich auch ohne Abgabe von
Auktionsgeboten teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der
Aktien-Gesellschaft für Historische Wertpapiere und deren Familienangehörige
sind nicht teilnahmeberechtigt.
Raritäten aus dem Reichsbankschatz …
alle seltener als die berühmte »Blaue Mauritius«
Los 158
Los 206
Los 297
Los 637
Los 357
Los 1388
Los 823
Los 812
Los 1043
Programm
Anreise
Auktionsort
Zentrum für Historische Wertpapiere
Salzbergstraße 2
D-38302 Wolfenbüttel
… von der A 2 kommend:
am Kreuz Braunschweig-Nord auf die
A 391 Richtung Salzgitter/Kassel
… von der A 7 kommend:
am Salzgitter-Dreieck auf die A 39
Richtung Braunschweig/Berlin
Programm
Freitag, 10. Dezember 2010
9 - 18 Uhr
Tag der offenen Tür beim
Benecke und Rehse Wertpapierantiquariat
18.30 Uhr
Sammlertreffen in der Gaststätte »Zum Eichenwald«
Braunschweig-Mascherode
Salzdahlumer Straße 313
in beiden Fällen dann weiter:
– am Dreieck Braunschweig-Südwest
rechts ausfädeln auf die A 39
– am Kreuz Braunschweig-Süd rechts
ausfahren auf die A 395 Richtung
Wolfenbüttel/Bad Harzburg/Goslar
– 3. Ausfahrt Stöckheim/Mascherode
(nach dem Lärmschutzwall auf der
rechten Seite) ausfahren, am Ende der
Ausfahrtrampe links fahren Richtung
Mascherode
Sonnabend, 11. Dezember 2010
8 - 11 Uhr
11.00 Uhr
15.00 Uhr
Vorbesichtigung der
Auktionslose
3. Spezial-Auktion
»Der Reichsbankschatz«
Spezial-Auktion
»Eisenbahn-Sammlung«
Übernachtungen
Hotel Tulip Inn (4 Sterne)
ehemals PLAY OFF
Salzdahlumer Straße 137
38126 Braunschweig-Südstadt
(ca. 5 km vom Veranstaltungsort entfernt)
Telefon 05 31 - 2 63 10
Fax 05 31 - 6 71 19
eMail [email protected]
Web www.tulipinnbraunschweig.com
Sonderpreis für unsere Auktionsbesucher:
50 E pro Zimmer/Nacht
(EZ oder DZ, plus Frühstück p.P. 15 E)
kostenfrei: Parkplatz sowie Nutzung
von Sauna und Fitnessräumen
Fragen zur
Auktion?
Adriane Nixdorf, Tel. 05331-9755-34
Kurt Arendts, Tel. 05331-9755-22
Michael Rösler, Tel. 05331-9755-21
wenn Sie jetzt erst zum Hotel wollen:
– in Mascherode am Kreisverkehr
3. Abbie­gung ausfahren Richtung
Braunschweig-Heidberg (nach 30 m
kommen Sie jetzt am »Eichenwald«
vorbei, wo Freitag Sammlertreffen ist)
– aus Mascherode herausfahren, die
Straße schlängelt sich durch ein Wäld chen, nach ca. 1,5 km ist links das
Hotel (rechts liegt eine Star-Tankstelle,
hat meist sehr günstige Spritpreise)
wenn Sie jetzt direkt zu unserem
Firmensitz wollen:
– in Mascherode am Kreisverkehr
1. Abbiegung rechts fahren Richtung
Salzdahlum
– in Salzdahlum 100 m nach dem Orts eingangsschild links abbiegen Richtung
Sickte
– nach ca. 700 m auf der Landstraße
fahren Sie geradeaus direkt auf unser
Firmengelände
wenn Sie vom Hotel zu unserem
Firmensitz wollen:
zurückfahren Richtung Mascherode, dort
geradeaus durchfahren, in Salzdahlum
s.o.
wenn Sie mit der Bahn anreisen:
Zielbahnhof: Braunschweig-Hbf., von dort
mit dem Taxi (zum Hotel ca. 8 Min., zu
unserem Firmensitz ca. 15 Min.)
Immer einen Besuch wert:
Der Harz
Die Reservierung machen wir gern für
Sie, bitte rufen Sie uns an!
Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzpreis
Auktionsauftrag / absentee bid
3. Spezialauktion Der Reichsbankschatz
Spezialauktion Eisenbahn-Sammlung
Name / name
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH Straße / adress
Salzbergstraße 2
PLZ, Ort / ZIP-code, city
D - 38302 Wolfenbüttel
Telefon/Telefax:
e-mail:
FAX für Ihr Gebot - fax for your bid
(0049) (0) 53 31 / 97 55 55
Los / lot
Titel (Stichwort genügt) / item name
max. Gebot / bid
€
Los / lot
Titel (Stichwort genügt) / item name
max. Gebot / bid
€
Großes Preisausschreiben - machen Sie mit!
Bitte hier eintragen, welches Los die Antwort enthält:
1
Wo lebte Knautschke?
2
Welche Lebensversicherung ...
3
Wer investierte sein Milliarden ...
4
Welche Baufirma baute bis 1899 ...
5
Welche deutsche AG ist schuld ...
6
Welcher Professor hatte es mit ...
7
Wer besaß nach dem 2. Weltkrieg ...
8
Mit welcher Eisenbahn hätte Kaiser ...
9
Wer baute die Seilschwebebahn ...
Ich will flexibel bleiben und keine Chance verpassen! I don't want to miss a chance by narrow!
Falls ich nur leicht überboten werde, erhöhen Sie mein Gebot um / If I am slightly overbid by another bidder, increase my bid by
bis zu 10% / up to 10 %
bis zu 20% / up to 20 %
bis zu 30% / up to 30 %
Die Gebote verstehen sich ohne Aufgeld von 18 % und 19 % Mehrwertsteuer nur auf das Aufgeld (insgesamt effektiv 21,42 %).
Der Bieter erkennt durch Abgabe eines Gebotes die Auktionsbedingungen (abgedruckt im Katalog) ausdrücklich an.
Bids are understood plus a 18 % buyers commission and 19 % VAT on the commission only (making a surcharge total of 21,42 %).
By making a bid the bidder accepts the general terms of the sale as printed in the auction catalogue.
Ich ermächtige Sie, den ausmachenden Betrag der
Auktionsabrechnung von folgendem Konto einzuziehen
(nur für Bieter mit einem Bankkonto in Deutschland)
__________________
Ich werde den Betrag der Auktionsabrechnung überweisen.
I will transfer the invoice amount due into your bank account.
_____________________
Konto-Nr.
Bankleitzahl
_________________________________________
Kreditinstitut
________________________
Datum / date
______________________
Unterschrift / signature
Liefern Sie mir auch die Reichsbank-Bestandskataloge O Nr. 2 (25 Euro) O Nr. 3 (20 Euro) O Nr. 4/5 (35 Euro)
Liefern Sie mir den kompletten Satz der Reichsbank-Bestandskataloge zu 95 Euro
(zzgl. 4,75 Euro Versandkosten)
Los 1
Schätzwert 225-350 €
A. Hagedorn & Co. Celluloidund Korkwaren-Fabrik AG
Nr. 2
Osnabrück, Aktie 1.000 Mark 28.2.1907.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 6) EF
Los 4
Die Firma wurde 1897 gegründet und 1907 in
eine AG umgewandelt, gleichzeitig Umzug in
neue Fabrikationsräume in Osnabrück. 1908
Bau einer Nitrocellulose-Fabrik in Schepsdorf
a.d. Ems. 1983 Umbenennung in Hagedorn AG.
Produziert werden Kunststofffolien und Nitrocelluloseprodukte als Bindemittel für Druckfarben,
hauptsächlich für die Verpackungsindustrie.
Auch fast alle in Deutschland produzierten
Tischtennisbälle kommen von Hagedorn. 2005
hat die Ges. ihr Chemiegeschäft der 100%igen
Tochter Hagedorn-NC GmbH übertragen und
fungiert seitdem als Holding der Gruppe.
Gumbinnen, Aktie 1.000 RM Juni 1939
(Auflage unter 1800, R 2) UNC-EF
Nr. 12
Los 10
Schätzwert 20-60 €
Prangmühlen AG
Berlin, 4,5 % Schuldv. Lit. B. 500 Mark
März 1901 (Auflage 1000, R 9) EF
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet mit
einer floralen Zierumrandung.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbanktresor.
Los 11
Los 8
Schätzwert 50-175 €
Aachener Kleinbahn-Gesellschaft
Los 2
Schätzwert 400-500 €
A. Prang Dampf- und
Wassermühlenwerke AG
Gumbinnen, Aktie 100 RM Sept. 1927
(Auflage 8000, R 8) VF
Die Anfänge gehen auf einen Erbkaufkontrakt zurück, der zwischen der Preußisch-Litauischen
Kriegs- und Domänenkammer und dem Mühlenmeister Michael Frank geschlossen und 1753
von Friedrich dem Großen signiert wurde. Nach
vielen Besitzerwechseln ging die Mühle 1877 an
den Stadtrat Arthur Prang über, der sie weiter
ausbaute. 1909 Umwandlung in die “A. Prang
Dampf- und Wassermühlenwerke AG”. 1922 an
der Berliner Börse eingeführt, die große 1923er
Kapitalerhöhung übernahm dann ein Konsortium
unter Führung der Deutschen Bank, Fil. Königsberg. 1938 umbenannt in Prangmühlen AG. In
den 1940er Jahren der größte Mühlenbetrieb in
Ost- und Westpreußen. Heute wird in der früheren Mühle ein Mischfutterwerk betrieben.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 3
Schätzwert 30-80 €
Prangmühlen AG
Gumbinnen, Aktie 100 RM Juni 1939
(Auflage unbekannt, da es lt. AG-Handbuch
gar keine 100-RM-Aktien gab, R 3) EF
Schätzwert 125-160 €
Accumulatoren- und ElectricitätsWerke AG vormals W. A. Boese & Co.
Los 5
Schätzwert 100-250 €
Aachen, Aktie 2.000 Mark 1.10.1912
(Auflage 500, R 4) EF
Aachener und Burtscheider
Pferdeeisenbahn-Gesellschaft
Schätzwert 100-140 €
Accumulatoren- und ElectricitätsWerke AG vormals W. A. Boese & Co.
Berlin, 4,5 % Schuldv. Lit. A. 1.000 Mark
März 1901 (Auflage 2000, R 9) EF
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet mit
einer floralen Zierumrandung.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbanktresor.
Berlin, Aktie 500 Mark 1.10.1880.
Gründeraktie (Auflage 2600, R 3) VF+
Los 12
Gründung 1880 als Aachener und Burtscheider
Pferdeeisenbahn, Dampfbetrieb ab 1884, elektrischer Betrieb ab 1895. Zeitweise über 200
km Betriebslänge. 1894 Umfirmierung in Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute börsennotierte) Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs-AG. Großaktionäre sind seit
langer Zeit Stadt und Landkreis Aachen.
Los 6
Berlin, VZ-Aktie 1.200 Mark 21.3.1903
(Auflage 1600, R 10) EF-VF
Schätzwert 100-250 €
Aachener und Burtscheider
Pferdeeisenbahn-Gesellschaft
Los 9
Berlin, Aktie 500 Mark 15.6.1881
(Auflage 1400, R 4) VF-
Accumulatoren- und ElectricitätsWerke-AG vormals W. A. Boese & Co.
Schätzwert 125-160 €
Berlin, Actie 1.000 Mark 10.5.1899 (1903
in eine VZ-Actie umgewandelt, Auflage
1500, R 9) VF
Los 7
Schätzwert 50-175 €
Aachener Kleinbahn-Gesellschaft
Aachen, Actie 1.200 Mark 5.6.1896
(Auflage 1500, R 4) EF-VF
Schätzwert 650-850 €
Actien-Bau-Gesellschaft Ostend
Gründung 1897 unter Übernahme der Firma
„W.A. Boese & Co.“ in Berlin und der Zweigniederlassung „Süddeutsche Electricitätsgesellschaft
Augsburg W.A. Boese & Co.“. 1897 erfolgte ebenfalls die Übernahme der Altdammer Electricitätswerke GmbH. Herstellung von Accumulatoren,
elektrotechnischen und mechanischen Utensilien.
Spezialität: stationäre und transportable Accumulatoren für alle Zwecke, besonders für elektrische
Waggonbeleuchtung, für Telegraphie und Telephonie sowie Bau elektrischer Centralen und
Strassenbahnen, Fabrikation von Traktions-,
Boots- und stationären Batterien. 1899 Erwerb
des englischen Patents Stone für elektrische Beleuchtung von Eisenbahnwagen. 1906 Aufnahme
des Baues leichter Automobile. 1909/10 Sanierung, später dann in Konkurs.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbanktresor.
Gründung 1872. Die in Oberschöneweide bei
Cöpenick domizilierende „Ostend“ ist eine der
wenigen Terraingesellschaften, die nach
schweren Blessuren (tiefster Kurs 4%) den
Gründerkrach doch überlebte. Sie parzellierte
zuerst ein Villenterrain bei Köpenick (bis Ende
des 19. Jh. erfolgreich abverkauft) und betrieb
eine Ringofenziegelei in Fürstenwalde. Kurz
nach der Jahrhundertwende wurde von der
“Terrain-Ges. Stahnsdorf GmbH” in zwei Schritten eine an den Teltowkanal, den Centralfriedhof Südwest und die Kgl. Parforce-Jagdhaide
angrenzende Fläche von 270 ha (fast die Hälfte der Fläche des heutigen Ortes Stahnsdorf!)
erworben, 1907 Umfirmierung in „Stahnsdorfer
Terrain-AG am Teltowkanal“. Die vollständige
Eröffnung des Teltowkanals 1906 sowie die
projektierte Bahn Wannsee-Centralfriedhof und
die Verlängerung der Straßenbahn Gr.-Lichterfelde-Ost-Kl.-Machnow zum Centralfriedhof
schuf die perfekte Verkehrsanbindung an Berlin, die Grundstücke verkauften sich deshalb
gut und waren 1923 restlos verwertet. 1925
scheiterte ein Antrag auf Auflösung der AG am
Widerstand des Großaktionärs (Michael-Konzern). Eine Ende der 20er Jahre geplante Kapitalerhöhung zum Erwerb neuer Terrains in
Stahnsdorf kam im Strudel der Weltwirtschaftskrise nicht mehr zur Durchführung, Ende der
30er Jahre verliert sich die Spur in den Börsenhandbüchern.
Los 13
Schätzwert 500-650 €
Actien-Bau-Gesellschaft Ostend
Berlin, Aktie 1.200 Mark 18.11.1905
(Auflage 3125, R 9) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 14
Schätzwert 325-500 €
Actien-Baugesellschaft
Werderscher Markt
Berlin, Aktie 1.000 RM von 1886.
Gründeraktie (Auflage 1750, R 7) EF-VF
Das Werk der Prangmühle um 1910
2
Nr. 10
Großformatiges Papier.
Der 1886 gegründeten Gesellschaft gehörten
die Grundstücke Werderscher Markt 10 und
Los 21
Nr. 34
Nr. 14
Werderstr. 7 in Berlin. Das von der Gesellschaft
1886/88 erbaute Werderhaus war das erste
vom damaligen Star-Architekten Messel entworfene Geschäftshaus (zugleich war Messel
auch Vorstand dieser AG). Als Messels Hauptwerk gilt das Warenhaus Wertheim an der Leipziger Straße, das er zwischen 1896 und 1906
ausführte. Aber auch Wohnanlagen und Bankgebäude (so das Hauptgebäude der Berliner
Handelsgesellschaft) gehörten zu seinen Werken. Die Grundstücke Werderscher Markt und
Werderstr. 7 in Berlin wurden Anfang 1935 verkauft, danach besaß die AG nur noch das
Grundstück Waisenhausstr. 19 in Dresden
(1935 übernahm die Dresdner Bank die sächsischen Geschäfte des Bankhauses Gebr. Arnhold, dies Geschäft wurde als selbständige Abteilung “Waisenhausstraße” weitergeführt). Wenig später wurde die Gesellschaft auf ihren
Großaktionär, die Dresdner Bank, verschmolzen.
wurde noch im gleichen Jahr an die Bavaria-St.
Pauli Brauerei AG weitergegeben (wie EKU zum
später zusammengebrochenen März-Konzern
in Rosenheim gehörend, heute eine 100 %ige
Holsten-Tochter).
Los 16
Schätzwert 50-175 €
Gründung 1872. Übernommen wurden später
die Phönix-Brauerei GmbH in Essen (1931), die
Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932),
die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG
(1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei
der Dom-Brauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in Köln-Hitdorf, gleichzeitig
Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Carl
Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in
Stern-Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb
der Brauerei zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in
Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln,
umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten
sind DOM Kölsch und Rats Kölsch. Bis 1934 in
Essen, seitdem in Düsseldorf börsennotiert.
Los 22
Los 17
Schätzwert 30-90 €
Los 18
Schätzwert 100-225 €
Actien-Brauerei Ohligs
Ohligs, Aktie 1.000 Mark 27.2.1899.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 5) EF-VF
Gründung 1899 durch die Brauerei C. Bekkmann in Solingen, die für die ersten 10 Jahre
auch eine Dividendengarantie abgab. Neben
der Brauerei und Mälzerei auch Eisfabrikation,
außerdem Wirtschaftsanwesen in Köln, Düsseldorf und Solingen-Ohligs. 1972 Fusion mit der
schon 1753 gegründeten Brauerei Beckmann
AG in Solingen, 1973 Umfirmierung in AktienBrauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung des
Braubetriebes und erneute Umfirmierung in
Beckmann Beteiligungs-AG, 1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zuletzt an etwa 10 Autohäusern in Bielefeld, Oberhausen, Duisburg,
Ansbach, Gera sowie in Frankreich beteiligt.
Schätzwert 125-275 €
Essen, Prior.-St.-Actie 2.000 Mark
15.3.1891 (Auflage 260, R 5) EFGründung 1872. Übernommen wurden später
die Phönix-Brauerei GmbH in Essen (1931), die
Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932),
die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG
(1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei
der Dom-Brauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in Köln-Hitdorf, gleichzeitig
Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Carl
Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in
Stern-Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb
der Brauerei zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in
Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln,
umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten
sind DOM Kölsch und Rats Kölsch. Bis 1934 in
Essen, seitdem in Düsseldorf börsennotiert.
Gründung 1890. Die Fabrik mit ihrem sehr
speziellen Produktionsprogramm existierte
nach 1945 weiter bis ca. 1990.
Schätzwert 50-175 €
Los 23
Ohligs, Aktie 1.000 Mark 22.9.1900
(Auflage 500, R 5) EF
Actien-Malz-Fabrik Sangerhausen
Dekorative Gestaltung mit Getreideähren und
Hopfenranken in der Umrandung.
Magdeburg, Aktie 100 RM April 1942
(Auflage 1506, R 2) EF
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr
Sangerhausen, Aktie 1.000 Mark
22.11.1892 (Auflage nur 50 Stück, R 8)
VF
Actien-Brauerei Ohligs
Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg
Gründung 1841 durch Albert und Hermann
Wernecke, AG seit 1872. Übernommen wurde
1905 die Feldschlößchenbrauerei nebst Mälzerei in Wittenberge. 1922 Überkreuz-Beteiligung
mit der Leipziger Riebeck-Brauerei, die bei
Kriegsende 62 % der Aktien besaß, im übrigen
in Magdeburg (ab 1934 Leipzig) börsennotiert.
Die Dividenden der hervorragend rentierenden
Brauerei waren oft zweistellig. Eine der bedeutendsten mitteldeutschen Brauereien, der jährliche Ausstoß der “Diamant”-Biere betrug zuletzt fast 300.000 hl. Neben dem riesigen
Brauerei-Areal Lübecker Str. 127/128 gehörten der Gesellschaft in Magdeburg eine Reihe
erstklassiger Gasthöfe und das Große Konzerthaus, außerdem 39 auswärtige Niederlassungen. 1946 enteignet und zunächst vom Land
Sachsen-Anhalt unter dem Dach der Industriewerke Sachsen-Anhalt weitergeführt, später
VEB. 1990/91 übernahm die Erste Kulmbacher
Actienbrauerei (EKU) im Zuge der Reprivatisierung die Magdeburger Brau GmbH und die Diamant Brauerei Magdeburg. Die Beteiligung
Schätzwert 100-140 €
Actien-Feilen-Fabrik Sangerhausen
Los 19
Los 15
Sangerhausen, Actie 1.000 Mark 31.3.1891
(Auflage nur 50 Stück, R 8) VF
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr
Essen, Aktie 1.000 Mark Juli 1922
(Auflage 2500, R 3) EF
Das Geschäftshaus Werderscher Markt 10
in Berlin um 1889
Schätzwert 100-140 €
Actien-Feilen-Fabrik Sangerhausen
Schätzwert 100-140 €
Sangerhausen, Aktie 1.500 Mark
1.7.1889 (Auflage 210, R 7) VF
Mit Originalunterschriften. Schöner, sehr großformatiger Druck.
Gründung 1872. Die guten Dividenden von
über 10 % der hochrentablen Gesellschaft fanden ein jähes Ende, als die Fabrik 1911 völlig
abbrannte. Sie wurde aber wiederaufgebaut.
1952 Zusammenschluss mit der MammutBräu zur Brauerei- und Malzfabrik Sangerhausen, heute immer noch als Mammut Getränke
GmbH existent.
Los 24
Schätzwert 100-140 €
Actien-Malz-Fabrik Sangerhausen
Sangerhausen, Actie 1.500 Mark
1.7.1896 (Auflage 210, R 8) VF
Los 20
Schätzwert 100-140 €
Mit Originalunterschriften. Identische Gestaltung wie voriges Los.
Actien-Feilen-Fabrik Sangerhausen
Sangerhausen, Aktie 1.000 Mark 15.2.1890.
Gründeraktie (Auflage 100, R 8) EF
Gründung 1890. Die Fabrik mit ihrem sehr
speziellen Produktionsprogramm existierte
nach 1945 weiter bis ca. 1990.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
3
Los 26
Schätzwert 300-600 €
Actien-Zucker-Fabrik Wetterau
Friedberg, Aktie Lit. A 300 Mark 1.6.1884.
Gründeraktie (Auflage insgesamt 2784
verteilt auf die Litera A, B und C, R 5) EF-VF
Äußerst dekorativ mit Fabrikansicht und Eisenbahn im Hintergrund. Originalunterschriften.
Gegründet 1882 mit einem Kapital von
835.200 M (eingeteilt in zusammen 2.784 Aktien Lit. A, B und C). Eingerichtet wurde die Fabrik durch das Fürstl. Stolberg. Hüttenamt in Ilsenburg (Harz). Namhafte Erweiterungen 1894
und 1910-14, wodurch die Verarbeitungskapazität auf mehr als 1 Mio. Ztr. Rüben im Jahr
mehr als verdoppelt wurde. 1938 Angliederung
einer Kartoffelflockenfabrik. 1944/45 wurde
das Werk bei Bombenangriffen zu 60 % zerstört (Wiederaufbau 1948 abgeschlossen). Bis
1966 wurde die Verarbeitungskapazität erneut
verdoppelt. 1982 - genau 100 Jahre nach der
Gründung - mit der Südzucker verschmolzen,
die inzwischen alle Aktien erworben hatte. Die
Zuckerfabrik in Friedberg wurde danach abgerissen.
Los 27
Schätzwert 300-600 €
Actien-Zucker-Fabrik Wetterau
Friedberg, Aktie Lit. C 300 Mark
1.6.1884. Gründeraktie (Auflage
insgesamt 2784 verteilt auf die Litera A,
B und C, R 5). EF
Nr. 25
Los 25
Schätzwert 600-1000 €
Actien-Verein des
zoologischen Gartens zu Berlin
Berlin, Namens-Actie 100 Thaler
1.8.1871. Gründeraktie (Auflage 1000, R
8) Gebrochene Knickfalten mit
Archivband hinterklebt. VF-.
Äußerst dekorativer Druck nach einem Entwurf
des bekannten Illustrators L. Burger (in der
Platte signiert), mit Abb. von über 20 exotischen Tieren in der Umrahmung. Rarität!
Der namhafte Zoologe Dr. Martin Hinrich Lichtenstein, erster Professor auf dem Lehrstuhl
der Zoologie an der
Friedrich-WilhelmUniversität, Forscher der Naturwissenschaften
und Afrika-Reisender, Autor, Leiter
des Zoologischen
Museums an der
Universität, Freund
und Vertrauter des
zu der Zeit bedeutendsten Naturforschers Alexander
Der erste Direktor des von Humboldt, BeBerliner Zoologischen rater des Königs in
Gartens
allen zoologischen
Martin H. Lichtenstein Fragen und begei(1780-1857)
sterter Anhänger
der Idee eines zoologischen Gartens in Berlin, erhielt am 31. Januar 1841 einen Brief von Seiner Majestät
Friedrich Wilhelm IV.: „Ich habe von Ihren in
dem zurückgehenden Aufsatz enthaltenen Vorschläge [die von Humboldt dem König übermittelt hatte] wegen Errichtung eines Zoologischen Gartens Kenntnis genommen und veranlasse Sie, die Sache mit dem Staatsminister
von Ladenberg, dem Wirkl. Geh. Rat Freiherrn
von Humboldt und dem Gartendirektor Lenné in
gemeinschaftlicher Beratung zu nehmen und
das Resultat anzuzeigen“. Das waren gute
Neuigkeiten für Lichtenstein, der sich seinem
Traum von einem Zoo in Berlin deutlich näher
sah. Das schnell gegründete Gremium, bestehend aus Lichtenstein, von Humboldt, Peter Joseph Lenné und Kultusminister Philipp von Ladenberg, arbeiteten sorgfältig die Pläne aus
und stellten diese dem König vor. Friedrich Wilhelm IV. von Preußen segnete fast alle Punkte
ab und gab damit den Weg in Form einer Kabinettsorder im Mai 1841 für die Errichtung des
Zoos frei. Der zu gründende Verein erhielt das
Recht, den südwestlichen Teil des Tiergartens
(ehemalige Fasanerie) unentgeltlich ohne zeitliche Begrenzung zu nutzen. Der König überließ
dem neuen Zoologischen Garten auch den
größten Teil seines Tierbestandes. Dabei durfte
das Komitee selbst entscheiden, welche Tiere
4
Nr. 26
es aufnehmen wollte. Der Rest der Fasanerie
wurde nach Charlottenhof verlegt, dem Sommersitz des Königs bei Sanssouci. Für den Ausbau des Geländes erhielt der Verein ein Darlehen von 15.000 Talern, zinsfrei für fünf Jahre,
von da ab zu 3% verzinslich. Doch diese Mittel
reichten nicht aus und so schoß der König einen weiteren Kredit zu ähnlichen Konditionen
nach. Zur weiteren Ausführung der Pläne traten
dem Komitee nun auch noch Vertreter des
Staates bei: der Geheime Oberregierungsrat
Credé vom Finanzministerium und der Geheime Oberregierungsrat Kortüm vom Kultusministerium. Dies zeigt auch schon, welch große
Bedeutung man dem Projekt von höchster Stelle beimaß. Festgelegt wurde, für welche Bauten man das Geld ausgeben wollte und wer die
Anlagen entwerfen und bauen sollte. Diesen
Auftrag erhielt Oberbaurat Heinrich Strack, ein
Schüler Schinkels. Komitee-Mitglied Lenné
sollte für die Gartengestaltung verantwortlich
zeichnen. Im Frühjahr 1843 begann man mit
den Pflanzungen. Zu den bereits vorhandenen
Bäumen wurden noch 4.000 junge Bäume gepflanzt, die zum größten Teil aus der Landesbaumschule in Potsdam stammten. Im Frühjahr
1844 war es so weit, daß die Tiere übersiedeln
konnten. Die Eröffnung des Zoos fand am 1.
August 1844 statt. Er war damit der erste öffentliche Zoo in Deutschland und der
neunte in Europa und gleichzeitig mit
220.000 Quadratmetern der weltweit größte
Tiergarten. Erwachsene zahlten fünf Silbergroschen für den Eintritt, Kinder die Hälfte. Nun
machte man sich Gedanken darüber, wie man
den Verein dauerhaft finanzieren könne. Ein
neues Komitee erarbeitete daraufhin Pläne
aus, den Verein zukünftig als Aktiengesellschaft
zu führen. Die königliche Bestätigung erfolgte
durch Kabinettsorder am 7. Mai 1845. Die Gesellschaft wurde als „Actien-Verein des Zoologischen Gartens bei Berlin“ eingetragen. Die
Vorstandsmitglieder, darunter der Geheime
Oberregierungsrat Dr. Kortüm, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Lichtenstein und der Königliche Gartendirektor Lenné, übten ihre Tätigkeit
ehrenamtlich aus. Eine AG ist er auch heute
noch. Mit Ausnahme einer einzigen Aktien, die
das Land Berlin besitzt, befinden sich die übrigen 3.999 breit gestreut in Privatbesitz.
Am 1. Oktober 1869 übernahm Dr. med. Heinrich Bodinus, ehemaliger Direktor des Zoologischen Gartens in Köln, die Leitung des Zoos als
hauptamtlich wissenschaftlicher Direktor. Eine
weitere Optimierung der Anlagen, wie z.B. Auslichtungen, Entwässerungen sowie die Verlegung von Tierhäusern erforderte beträchtliche
Geldmittel. In einer außerordentlichen Generalversammlung beschloß man eine Erhöhung
des Aktienkapitals auf 100.000 Taler (1.000 à
100) und eine Umbenennung in „Actien-Verein
des Zoologischen Gartens zu Berlin“. 1870, als
man feststellte, daß auch diese Mittel nicht
ausreichten, wurde noch eine Anleihe in Höhe
von 250.000 Talern beschlossen. Es ist der
Verdienst von Dr. Bodinus, den Tiergarten auf
Weltniveau gebracht zu haben. Er starb nach
15jähriger Tätigkeit im Jahr 1884.
Nachdem 1911-13 das Aquarium gebaut wurde, konnten die Aktionäre durch Zuzahlung auf
die Aktie auch für das Aquarium das Recht auf
freien Eintritt erwerben. (Deshalb wird die Berliner Börsennotiz noch heute unterschieden
nach „mit“ und „ohne“ Aquarium!) Bis zum 1.
Weltkrieg wuchs der Bestand auf 3.788 Säugetiere und Vögel sowie 750 Tiere im Aquarium. 1943-44 wurden die historischen Tierhäuser bei Bombenangriffen völlig zerstört. Nur
91 der nicht evakuierten Tiere überlebten den
Krieg, darunter der Elefantenbulle „Siam“, die
Schimpansin „Susi“, ein Löwenpärchen und
zwei Braunbären und das bei den Berlinern bekannte und beliebte Flusspferd „Knautschke“.
Das Leben des Bullen nahm erst 1988 ein tragisches Ende. Knautschke ging an den Folgen
eines gebrochenen Unterkiefers zugrunde. Die
Verletzungen hatte ihm sein Sohn „Nante“
während eines Revierkampfes zugefügt.
Knautschkes Ruhm wurde sprichwörtlich: „Der
ist bekannt wie Knautschke“ lautete nach dem
Zweiten Weltkrieg eine beliebte Redewendung.
Der Flusspferdbulle wurde als Bronzedenkmal
verewigt. Obwohl auch von den evakuierten
Tieren nur ein einziges, nämlich die Giraffe Rieke zurückkehrte, wurde der Zoologische Garten
mit Hilfe der Bevölkerung schon im Juli 1945
wieder eröffnet. Leerstehende Freigehege und
Rasenflächen wurden dabei zum Anbau von
Kartoffeln und Rüben als Futterpflanzen genutzt. Unter Professor Klös, der 35 Jahre lang
ab 1956 Direktor des Zoos war, wurden viele
historische Tierhäuser original wiederhergestellt. Bei seiner Pensionierung 1991 hatte der
Zoo mit über 15.000 Tieren in 1.552 Arten seine frühere Weltgeltung wiedererlangt. Mit der
Aufzucht des Eisbären „Knut“ stand der Tierpark deutschlandweit für eine Zeitlang im Fokus des öffentlichen Interesses. Die Aktien des
Berliner Zoos (unterteilt in „mit“ und „ohne“
Aquarium) sind neben dem Münchener Tierpark Hellabrunn die einzigen in Deutschland
heute noch börsennotierten.
Der Elefanteneingang zum Berliner Zoo
Äußerst dekorativ mit Fabrikansicht und Eisenbahn im Hintergrund. Originalunterschriften.
Los 28
Schätzwert 75-175 €
Actien-Zucker-Fabrik Wetterau
Friedberg, Aktie Lit. C 300 Mark 1.7.1920
(Auflage 2216, R 4) EF
Los 29
Schätzwert 150-300 €
Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben
Alleringersleben, Actie 1.500 Mark
1.4.1906 (Auflage 506, kpl.
Aktienneudruck, R 5) EF
Großformat. Breite Jugendstil-Umrahmung,
Unterdruck aus Pflanzenblättern.
Gründung 1889. Herstellung von Zucker und
Sirup, Trocknen von landwirtschaftlichen Produkten sowie Herstellung von Ziegeleifabrikaten. 1922/23 Umstellung auf Weißzucker-Produktion. Die Fabrik hatte Eisenbahnanschluß
an die Marienborn-Beendorfer Kleinbahn. Ihr
Ende war 1961 die Schließung der innerdeutschen Grenze, als der Ort nahe dem Grenzübergang Helmstedt-Marienborn im Sperrgebiet zu liegen kam.
Adam Opel (1837-1895) gründete nach seinen
Lehr- und Wanderjahren 1862 in Rüsselsheim
eine Nähmaschinenfabrik. 1887 Beginn der
Fahrradproduktion - 40 Jahre später ist Opel
eine der größten Fahrradfabriken der Welt
Einblick in die Fahrrad-Produktion
von Opel
Los 33
Schätzwert 175-300 €
Actienbrauerei Ludwigshafen a. Rh.
Los 30
Schätzwert 275-350 €
Actien-Zuckerfabrik Alleringersleben
Alleringersleben, Aktie 1.500 Mark
31.3.1923 (Auflage nur 100 Stück, R 7),
ausgestellt auf den Landwirt Fr.
Siedentopf in Belsdorf VF+
Großes Hochformat, Originalunterschriften.
Ludwigshafen a.Rh., Aktie 1.000 Mark
1.7.1899 (Auflage 800, R 8) EFGegründet 1862 durch den Münchener Großbrauer Georg Pschorr als erste Brauerei in der
Rechtsform einer AG. Brauerei und Mälzerei in
der Maxstr. 23. Gebraut wurde das „Pfalz-Pilsener“ und das alkoholfreie Getränk „Hella“. Börsennotiz Mannheim/Frankfurt. 1951/52 mit dem
(Opel produzierte über 2,5 Mio. Fahrräder,
1937 wird die Fahrradproduktion eingestellt).
1899 wird in Rüsselsheim das erste Auto hergestellt, ein Opel Patent-Motorwagen System
Lutzmann mit 4 PS. 1911 wird die Fabrik durch
einen Großbrand fast völlig zerstört; nach Herstellung von 1 Mio. Einheiten wird danach die
Nähmaschinenproduktion nicht wieder aufgenommen. 1924 Beginn der Großserienproduktion von Automobilen und Einführung von Fließ-
Einblick in die Automobil-Produktion von
Opel um 1912
Altes Bierschild
Los 31
Schätzwert 100-200 €
Lokalrivalen Bürgerbräu zur “AktienbrauereiBürgerbräu AG” fusioniert. Großaktionär war die
Frankfurter Henninger-Bräu, die 1968/69 den
freien Aktionären einen Aktientausch anbot.
Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben
Niederndodeleben, Namens-Actie 500
Mark 1.6.1889. Gründeremission (Auflage
700, R 4) EF
Erbaut wurde die bei Magdeburg gelegene Fabrik 1872 von der Fürstl. Stolberg’schen Maschinen-Fabrik. 1943 beteiligt an der Zuckerfabrik Magdeburg AG, Magdeburg-Sudenburg.
Diese nahm die Gesellschaft 1945 neben 8
weiteren Zuckerfabriken auf, 1950/51 Zusammenschluss zur VVB Zuckerraffinerie Magdeburg. Die letzte Kampagne in Niederdodeleben fand im Herbst 1956 statt. Danach diente
das Betriebsgelände als Wirtschaftshof der LPG
Clement Gottwald, seit 1990 Agro Bördegrün
GmbH und Co. KG.
Los 34
Schätzwert 200-275 €
Ada-Ada-Schuh AG
Frankfurt am Main-Hoechst, Aktie 1.000
RM 1.9.1937 (Auflage 1700, R 8) EF-VF
Gründung 1900 als „R. & W. Nathan oHG“,AG seit
1937. In der Fabrik Leverkuser Str. 31 und Ludwigshafener Str. 59 wurden (wörtlich:) Kinder-,
Backfisch- und Damenschuhe hergestellt. Börsennotiz Frankfurt. 1945 beschäftigte die Fabrik
200 Mitarbeiter und produzierte reine Gebrauchsware. Ende der 1950er galt Ada-Ada als einer der
führenden Schuhhersteller Deutschlands. Das
Unternehmen existierte bis 1966, anstelle des Firmengebäudes steht heute ein Wohnkomplex.
Los 35
Schätzwert 300-800 €
Los 37
Schätzwert 100-200 €
Adolph Hertrich AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 27.9.1921.
Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF-VF
Gründung 1921 zur Fortführung der früheren
oHG. Betrieb einer Dampf-Mahl- und Oelmühle, An- und Verkauf und Vermahlung von Mühlenfabrikaten und Futtermitteln aller Art, Herstellung und Vetrieb von Nahrungsmitteln, Anund Verkauf und Bearbeitung und Verwertung
von Hölzern, Betrieb einer Brotfabrik.
Los 38
Schätzwert 100-125 €
Älteste Volkstedter Porzellanfabrik AG
Los 36
Schätzwert 125-200 €
Adam Opel AG
Adler- und Hirsch-Brauerei AG
Rüsselsheim, Aktie 10.000 RM 20.8.1941
(Auflage 2000, R 7) Fachgerecht
restauriert. VF+
Köln, Aktie 500 RM 24.7.1931 (Auflage
1800, R 6) EF-
Mit zwei Opel-Firmenzeichen in der Umrahmung, Faksimile-Unterschrift Wilhelm von Opel
als AR-Vorsitzender.
Los 32
bändern. 1928 Umwandlung der Adam Opel
KG in eine Aktiengesellschaft; das für die damalige Zeit hohe Kapital von 60 (später 80)
Mio. RM war ausschließlich in Aktien zu 10.000
RM eingeteilt, die an keiner Börse notiert waren. 1929 Übernahme durch General Motors.
1935 führt Opel als erster deutscher Hersteller
die selbsttragende Ganzstahlkarosserie ein
(“Olympia”). 1945 ist über die Hälfte der
Werksanlagen zerstört, trotzdem läuft ein Jahr
darauf der Automobilbau wieder an (Opel Blitz
Lastwagen, Olympia). 1962 nimmt das Werk
Bochum mit dem Opel Kadett die Produktion
auf. 1981 Inbetriebnahme eines Motorenwerkes in Kaiserslautern. 1983 wird der 20-millionste Opel gebaut. Nach der Wende Errichtung eines ganz neuen Werkes in Eisenach (wo
zu DDR-Zeiten der “Wartburg” gebaut wurde).
Nach vielen goldenen Jahren kämpfen die
deutschen Opel-Werke, auch wegen der immensen Schwierigkeiten der Mutter General
Motors, heute um ihre Existenz.
Von den 250 Aktien aus dem Reichsbank-Schatz
waren nur 28 Stück fachgerecht zu restaurieren,
der Rest weist irreparable Schäden auf.
Nr. 36
rei hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl
im Jahr. 1918 Übernahme des Malzkontingents
der Rhein. Brauerei-Gesellschaft in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit der Adler-Brauerei AG
und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei
AG. Gelegentlich der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei
Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl
Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte und den Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in Dom-Brauerei
Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld 1943/44 total zerstört wurde, war die
Dom-Brauerei schon in den 60er Jahren wieder
die größte Brauerei in Köln. 1972 völlig in die
Essener Stern-Brauerei eingegliedert.
Bei der Gründung im Jahr 1900 brachte die
Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehenden Brauereigebäuden und alles Inventar ein. Die Braue-
Volkstedt, Genussrechts-Urkunde 50 RM
Febr. 1926 (R 8) EF
Gründung 1898. 1936 Vergleichsverfahren infolge Verschlechterung der Geschäftslage auf
den Auslandsmärkten. 1937 Gründung der
Auffanggesellschaft „Thüringische PorzellanManufaktur vorm. Aelteste Volkstedter GmbH“.
1972 VEB Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, nach 1990 Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur GmbH.
Schätzwert 100-185 €
Actien-Zuckerfabrik Niederndodeleben
Niederndodeleben, Namensaktie 500 RM
20.11.1929 (Auflage 900, R 5) EF
Andere Gestaltung als voriger Titel.
Nr. 35
Nr. 43
5
Los 39
Schätzwert 100-125 €
Älteste Volkstedter Porzellanfabrik AG
Volkstedt, Genüsse 100 RM Febr. 1926
(R 8) EF
Los 40
Schätzwert 100-175 €
Afrika-Marmor-Kolonialgesellschaft
Hamburg, Anteilschein Lit. A 10 RM Juli
1929 (R 6) EF+
Die 1910 gegründete Gesellschaft gewann
Marmor in Karibib (genau auf halber Strecke an
der Eisenbahn Swakopmund-Windhuk gelegen) in Deutsch-Südwestafrika. Sie führte die
Geschäfte der “Deutsch-Südwest-Afrikanische
Marmor-Gesellschaft mbH” zu Swakopmund
fort und besaß eine eigene Feldbahn zum Abtransport der Marmorblöcke zur Hauptlinie
Swakopmund-Windhuk. Verwaltungssitz war
Hamburg, Spitalerstr. 12 (Semperhaus). Als
Folge des I. Weltkrieges gingen die Marmorbrüche in Deutsch-Südwestafrika 1914/18
durch Enteignung verloren. Fortan besaß die
bis 1945 noch im Hamburger Freiverkehr börsennotierte Gesellschaft kein operatives Geschäft mehr; als einziges Aktivum verblieb eine
rd. 5 %ige Beteiligung an der Bibundi AG. Der
Dämmerschlaf endete erst knapp 60 Jahre
nach Verlust des operativen Geschäfts, indem
die Gesellschaft 1975 wegen Vermögenslosigkeit im Handelsregister gelöscht wurde.
Los 41
Schätzwert 100-200 €
Afrika-Marmor-Kolonialgesellschaft
Hamburg, Anteilschein Lit. B 20 RM Juli
1929 (R 4) EF
Nr. 44
Los 43
Schätzwert 800-1000 €
Los 45
Schätzwert 150-300 €
AG Casino in Euskirchen
München, Actie 500 Gulden 1.1.1862.
Gründeraktie (Auflage geplant 3000,
begeben aber nur 1271, R 8) VF
München und Kolbermoor, Aktie 1.000 Mark
9.12.1922 (Auflage 17000, R 6) EF-VF
Euskirchen, Namensaktie 100 RM
31.12.1940 (Auflage 400, R 9) VF+
Der größere Teil dieser Kapitalerhöhung wurde
bei einem Bankenkonsortium zum Schutz gegen Überfremdung gesperrt gehalten. Gestaltet
wie voriges Los.
Gründung 1867 als AG Casino in Euskirchen.
Vermietung des Gesellschaftshauses, welches
Hochdekorativ mit Fabrikansicht und zwei alten
Produktionsgeräten in der floralen Umrandung.
Mit Originalunterschriften. Eine der wichtigsten
deutschen Gründeraktien.
Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie viele andere Textilbetriebe dieser
Zeit wurde das Werk auf der grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst
kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten.
Nach und nach entwickelte sich der KolbermoorKonzern zu einer der größten Textilgruppen in
Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er
Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit
fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/
Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee
in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne
Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die
vor allem auf Handstrickgarn spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben wollte. Die
1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion mit der bedeutendsten Tochter zur PferseeKolbermoor AG und eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig
Millionen völlig neu eingerichtete und noch um
eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor
mußte nach kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den
immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man
noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die IsarAmperwerke schon lange gewartet. Heute eine
reine Vermögensverwaltungs-, Immobilien- und
Dienstleistungsholding.
Schätzwert 600-750 €
Los 46
Schätzwert 300-400 €
AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt
Ingolstadt, Aktie 100 RM 1.3.1943
(Auflage 1300, R 9) EFGründung 1882 zur Fortführung der Brauerei von
Jakob Engl. 1899 Erwerb der Kritschenbrauerei
in Ingolstadt und der Aktienbrauerei Ingolstadt.
1934/35 wurden das Anwesen “Schutterwirt” in
Ingolstadt, 1935/36 ein großes Bierdepot und
zwei Gastwirtschaften in Regensburg sowie der
“Fränk. Hof” in Ingolstadt erworben. Nach dem 1.
Weltkrieg wurde die einzige Ingolstädter Weizenbierbrauerei, das Weißbräuhaus, übernommen.
Das Absatzgebiet der Brauerei mit den Marken
Herrnbräu und Bernadett Brunnen (Mineralwasser) umfaßt hauptsächlich den mittelbayerischen
Das Logo von Bernadett Brunnen
Raum. Seit 1948 in München amtlich börsennotiert. Lange Zeit war die Bayerische Landesbank
Mehrheitsaktionär. 2006 dann Verkauf an Immobilien-Investoren. Das Brauereigeschäft (Herrnbräu) wurde 2003 abgespalten, die AG 2006
umbenannt in BBI Bürgerliches Brauhaus Immobilien AG. Tätigkeitsschwerpunkt ist heute neben
dem Brauereigeschäft die Verwaltung eines
hauptsächlich aus Einkaufsmärkten bestehenden
Immobilien-Portfolios.
Los 47
Schätzwert 400-500 €
AG Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt
München, Aktie 1.000 Mark 15.2.1910
(Auflage 500, R 8) VF
Ingolstadt, Aktie 1.000 RM 1.3.1943
(Auflage 410, R 10) EF-VF
Hochdekorativ mit zwei Fabrikansichten.
Gestaltet wie voriger Titel.
Schätzwert 100-250 €
AG Actien-Bau-Verein
Unter den Linden
Berlin, 4 % Teilschuldv. Lit. A. 4.000 Mark
April 1906 (Auflage 500, R 5) EF
6
Schätzwert 125-175 €
Baumwollspinnerei Kolbermoor
AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor
Gründung 1872. Die Gesellschaft besaß die
Grundstücke Unter den Linden 17/18 (früher
ein Hotel, dann vermietet an die Z.E.G und vermietete Läden), Behrenstr. 55/57 (MetropolTheater, Geschäftslokale, Privatwohnungen)
Leipziger Strasse 75/67 (Geschäftshaus, die
Hälfte hatte Wertheim inne), Leipziger Strasse
77 und Jerusalemer Strasse 21 (Restaurant,
Geschäftsräume und das Reichshallentheater)
sowie Behrensstr. 53/54 (Läden, Restaurants,
das Palais de danse, Pavillon Mascotte, Metropol-Cabaret). 1919 trat die Gesellschaft in Liquidation, 1923 erlosch sie. Rechtsnachfolgerin war die “Leipzigerstr. 75/76 GrundstücksGmbH”, die die noch in Umlauf befindlichen
Teilschuldv. von 1906 einlöste.
Los 48
AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor
Los 44
Los 42
Nr. 46
im Krieg zerstört und später wieder in den früheren Zustand versetzt wurde, sowie An- und
Verkauf von Weinen und sonstigen Getränken.
Jahrzehntelang die kleinste AG Deutschlands.
Ab 1987 GmbH.
Los 49
Schätzwert 50-80 €
AG der Chemischen ProduktenFabriken Pommerensdorf-Milch
Stettin, Aktie 1.000 RM 15.11.1932
(Auflage 3500, R 4) EF
Gründung 1857 als „AG der chemischen Produkten-Fabrik Pommerensdorf“. Hergestellt
wurden Schwefel- und Salzsäure, Glaubersalz,
Soda, Antichlor, Sulfat und Futternährsalze sowie Kunstdünger. Die Gesellschaft war an der
Kleinbahn Kasekow - Pekun (Oder) beteiligt,
welche an Pommerensdorf vorbeiführt. Zweigniederlassung in Wolgast. Nach der Jahrhundertwende entwickelte sich die Produktion von
Superphosphat zum Hauptgeschäft. Mit Übernahme der „Chemische Fabrik Milch AG“ in
Berlin-Oranienburg im Jahr 1927 konnte für
diesen Produktionszweig Ersatz für die verlorengegangene Fabrik in Posen geschaffen werden. 1936 übernahm die Gesellschaft ein größeres Aktienpaket der „Guano-Werke AG“ in
Hamburg, das aber 1938 wieder abgestoßen
wurde. 1941 Übernahme einer 50 %igen Beteiligung an der „Chemische Werke LobauWartheland GmbH“ bei Posen, außerdem bestand schon länger eine Beteiligung an der
1913 gegründeten „Chemische Industrie AG“
in Danzig. Die Aktien waren in Stettin (bis
1934), Berlin und Frankfurt/Main börsennotiert. Großaktionäre waren bei Kriegsende die
WASAG und die Metallgesellschaft. Nach 1945
Nationalisierung des Unternehmens. Ab 1994
wieder eigenständige AG polnischen Rechts,
2002 von der Lubon Management Sp. z.o.o.
übernommen worden.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Heute befindet sich ein Café in der ehemaligen Baumwollspinnerei Kolbermoor
Los 50
Schätzwert 400-500 €
AG der vereinigten Kleinbahnen
der Kreise Köslin-Bublitz-Belgard
Köslin, Aktie 1.000 Mark 25.3.1907
(Auflage 336, R 8) VF
Bereits seit 1859 waren die beiden hinterpommerschen Kreisstädte Belgard und Köslin untereinander sowie mit der Provinzhauptstadt Stettin durch die Strecke Stargard-Danzig der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft verbunden.
Der Nachbarkreis Bublitz dagegen erhielt erst
1896 Anschluß an die Preußische Staatsbahn,
und in der Fläche mangelte es weiterhin an Eisenbahnverbindungen So gründete man 1898
die “AG Kleinbahn Köslin-Natzlaff” zum Bau der
noch im gleichen Jahr eröffneten 32 km langen
750-mm-Schmalspurbahn Köslin-Manow-Viverow-Natzlaff. Generalbauunternehmer war die
Lokomotivfabrik Krauss aus München. 1904 Erweiterung des Unternehmens durch den Bau
der Kleinbahnen Manow-Bublitz (34 km),
Schwellin-Belgard (32 km) sowie 1908/09 Belgard-Rarfin (20 km). 1905 wurde die AG wie
oben umbenannt, um das erweiterte Tätigkeitsgebiet zum Ausdruck zu bringen. Einschließlich
der von der Kreiseisenbahn Schlawe gepachteten Strecke Natzlaff-Jatzingen-Pollnow (12 km)
betrug die Betriebslänge aller Strecken nun 130
km. Außerdem betrieb die Ges. die von Köslin
ausgehenden Kraftomnibuslinien nach Pollnow
(37 km), Bublitz (40 km), Warnin (30 km) und
Jamund (7 km). 1932 erneute Umfirmierung in
“Köslin-Bublitz, Belgarder Kleinbahn AG”. Ab
1937 Betriebsführung durch die Landesbahndirektion Pommern, 1940 verlor die AG ihre Selbständigkeit und wurde Teil der Pommerschen
Landesbahnen. Nach Kriegsende wurden die
Strecken der Polnischen Staatsbahn PKP unterstellt, aber noch 1945 wurde das gesamte
Oberbaumaterial von den Sowjets abgebaut
und abtransportiert. Die PKP baute die Strecke
danach in Meterspur wieder auf und nahm sie
ab 1948 schrittweise wieder in Betrieb. Zugleich entstand in Köslin das dritte Bahnbetriebswerk des pommerschen Schmalspurnetzes. Wie alle anderen öffentlichen Schmalspurbahnen in Polen auch wurde auch das pommersche Netz von der PKP 2001 stillgelegt. Seit
2005 bemüht sich der “Verein der Freunde der
Koszaliner Schmalspurbahn” um eine Wiederinbetriebnahme.
Aktien dieser Bahn waren bis dahin vollkommen unbekannt! Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 52
Schätzwert 125-175 €
AG der Wiener Sodawasser-Fabriken
Wien, Aktie 100 RM Aug. 1940 (Auflage
1000, R 9) EF
Gründung 1900. Die Gesellschaft erwarb die Fabriken von 28 Wiener Firmen. 1904 wurden noch
die Fabrik “Royal” K. Kraus, 1908 die Fabrik der
Firma Haderlein, 1917 die Fabrik Karl Singhofer’s Erben erworben. 1918 wurde dem Unternehmen eine Lebensmittel-Abteilung angegliedert.
Schätzwert 50-150 €
AG Eintracht Braunkohlenwerke
und Briketfabriken
Neu-Welzow N.-L., Aktie 1.000 Mark
1.4.1909 (Auflage 1000, R 3) EF
Das Inselhotel "VierJahresZeiten" auf der
Insel Borkum gehört auch der AG "Ems"
die „Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt
AG“ (heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische Lufttransport
GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH.
Los 58
Los 56
Los 53
Schätzwert 50-175 €
AG Eintracht Braunkohlenwerke
und Briketfabriken
Berlin, Actie 1.000 Mark 23.2.1887.
Gründeraktie (Auflage 1600, R 2) EF
Großes Querformat mit hübscher Umrahmung.
Gründung 1887 unter Übernahme der früheren
Gewerkschaft Eintracht I (letztere gegründet
1881 auf dem verliehenen Bergwerk Gustav
Ferdinand bei Bennfeld im Mansfelder Seekreis). Zunächst Erwerb der Grube Louise bei
Domsdorf (Kreis Liebenwerda), hinzu kamen
1883 die Grube Emilie in Hennersdorf und
1886 die Grube Henriette in Sallgast. 1887
Umwandlung in eine AG, danach 1892 Erwerb
der Kohlenfelder in Welzow und Aufschluß der
Grube Clara-Welzow. Hier entstanden die
Hauptbetriebe, deshalb 1905 Sitzverlegung
nach Neu-Welzow, N.-L. Zuletzt waren mit über
3.000 Mann Belegschaft in Betrieb in der
Niederlausitz die Gruben Clara in Welzow (Kr.
Spremberg), Henriette (1932 wegen Erschöpfung der Vorräte stillgelegt) und Louise in
Domsdorf b. Beutersitz sowie in der Oberlausitz
die Grube Werminghoff (Kreis Hoyerswerda)
und Clara III bei Zeißholz (1934 wegen Erschöpfung der Vorräte stillgelegt). Außerdem
Betrieb von 9 Brikettfabriken. Die zuletzt zum
tschechischen Petschek-Konzern gehörende
Gesellschaft wurde 1939 auf Beschluß des
Treuhänders des Reichswirtschaftsministers
aufgelöst, den Aktionären wurde von Bankseite
ein Ankaufsangebot zu 185% gemacht (Börsennotiz bis dahin Berlin und Leipzig).
Los 54
Schätzwert 50-125 €
AG Eisenhütte Prinz Rudolph
Dülmen, Aktie 1.000 Mark März 1921
(Auflage 735, R 4) EF
Gegründet 1842. Maschinenbau für Berg- und
Hüttenwerke sowie Dampfmaschinenbau. Hergestellt wurden vornehmlich Bergwerksfördermaschinen und Seilscheiben. Alleiniger Aktionär war zuletzt die Bergbau AG Ewald - König
Ludwig. Seit 1999 gehört die EPR als Hazemag
& EPR GmbH zu der Gruppe Schmidt, Kranz &
Co. GmbH, Velbert.
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1900
(Auflage 1000, R 3) VF+
Berlin, Aktie 1.000 Mark 5.4.1923
(Auflage 40000, R 12) VF
Gründung 1922, bis März 1923 „Mars“ Grundstücks-AG. Ankauf und Betrieb von Braunkohlenbergwerken sowie der mit der Braunkohlenverwertung in Zusammenhang stehenden Industrien. Besitz sämtlicher Kuxe der Gew. Bornsdorf, Braunkohlenbergwerk in der Niederlausitz.
Ein einziges unentwertetes Stück wurde vor
Jahren einmal gehandelt, ansonsten ein Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Leichte
Rostspuren.
Schätzwert 400-560 €
AG für Eisen-Industrie u. Brückenbau
(vorm. Johann Caspar Harkort)
Duisburg, Prior.-St.-Aktie 400 Mark
1.1.1884 (Auflage 3750, R 10) VF
In der Familie tat sich um die Wende vom 18.
zum 19. Jh. zunächst Friedrich Harkort mit einer mechanischen Werkstätte in Wetter hervor.
Mechanisches Werk von Friedrich Harkort
in Wetter um 1834
Los 57
Schätzwert 300-400 €
AG „Ems“
Emden, Actie 1.000 Mark 1.6.1908
(Auflage 350, R 7) EFGründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft
Concordia, 1889 Umwandlung in die ActienGesellschaft “Ems”. Fährverbindungen EmdenBorkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2
der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg
verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei
der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem sich der Fährverkehr nach Borkum immer
mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG
entwickelte. Außerdem besitzt die AG „Ems“
Schätzwert 600-750 €
Schätzwert 400-500 €
AG für Braunkohlenbergbau
und -industrie
Los 59
Schätzwert 50-175 €
AG Eintracht Braunkohlenwerke
und Briketfabriken
Los 51
Los 55
Ein großer Teil der allerersten im Ruhrbergbau
überhaupt eingesetzten Dampfmaschinen kam
von ihm, und auch sonst betätigte er sich auf
allen Gebieten des technischen Fortschritts. Bis
zurück in das 17. Jh. reichen die Ursprünge der
Eisenwaren- und Maschinenfabrik von Johann
Caspar Harkort in Harkorten bei Haspe. 1846
wurde dann auf einem großen Gelände in Duisburg direkt am Rhein ein großartiges Brückenbau- und Eisenfabrikationsgeschäft errichtet,
das 1872 in eine AG umgewandelt wurde. Neben Schwimmdocks wurden später auch Eisenbahnwagen aller Art gefertigt. 1928 beteiligte sich die Ges. am Bau der Rheinbrücke bei
Köln-Mülheim. Dennoch waren die Kapazitäten
in der Weltwirtschaftskrise nur zu einem Bruch-
AG der vereinigten Kleinbahnen
der Kreise Köslin-Bublitz-Belgard
Köslin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1909
(Auflage nur 28 Stück, R 8) VFLeicht stockfleckig, linker Rand uneben, Randschäden fachgerecht restauriert.
Nr. 52
Nr. 58
Nr. 59
7
teil ausgelastet, deshalb 1931 Zahlungseinstellung und Vergleich. Die Werksanlagen wurden 1933 an die DEMAG (später Teil des Mannesmann-Konzerns) verkauft.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1913 zwecks Erwerb, Verwaltung
und Verwertung von Grundbesitz und anderer
Vermögenswerte. Sitz der Verwaltung in Leipzig, Brühl 75-77 (seit 1872 Hauptsitz der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, die bei
dieser AG Großaktionär war). Nach dem Krieg
nicht verlagert.
lung von Anleihen auf hypothekarischer Grundlage im In- und Auslande. Außerdem Erwerb
und Veräußerung von Grundstücken. 1935 in
Liquidation.
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Los 68
Nr. 67
Schätzwert 40-100 €
AG für medizinische Produkte
Berlin, Aktie 100 Mark Febr. 1925
(Auflage 2550, R 4) EF
Los 65
Schätzwert 30-90 €
AG für Industrie-Unternehmungen
am Friedrichshain
Berlin, Aktie 100 RM Berlin April 1930
(Auflage 12500, R 2, nach
Kapitalherabsetzung 1937 noch 5000) EF
Los 60
Schätzwert 250-320 €
AG für Eisen-Industrie u. Brückenbau
(vorm. Johann Caspar Harkort)
Duisburg, Actie 400 Mark 1.6.1903
(Auflage 3750, R 8) EF-VF
“Vorliegende Actie dient als Ersatz für die
gleichwerthige und gleichberechtigte Actie, die
am 9.7.1874 ausgestellt war und dieselbe Numerirung trug. Die alte Actie wurde vernichtet.”
Los 63
Schätzwert 400-500 €
AG für Grundstücksverwertung
Leipzig, Aktie (Interimsschein, 25 %
Einzahlung) 100 x 1.000 Mark 11.5.1916,
ausgestellt auf die Allgemeine Deutsche
Credit-Anstalt (R 12). Die
Kapitalerhöhung um 900.000 M war in
zwei Interimsscheinen zu 800 und zu 100
Aktien verbrieft VF
Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften, in roter Tinte Umstellungsvermerk von 1924 auf 100 x 500 RM und Vollzahlungsvermerk von 1926.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 61
Schätzwert 75-200 €
AG für Elektrizitäts-Industrie
Hamburg, Aktie 1.000 Mark Sept. 1913.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 3) EF
Gründung am 18.9.1912. Handel mit Erzeugnissen der Elektrizitätsindustrie. 1929/30 übernahm die Gesellschaft die Deutsche Leuchtröhren GmbH in Berlin. 1931 Umbennung in Agelindus AG, Hamburg. Niederlassungen in Berlin,
Dresden, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover,
Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart.
1938 Sitzverlegung nach Berlin, Wilhelmstrasse
6. Haupttätigkeit: mietweise Lieferung von Glühlampen und Lichtreklame-Anlagen. Betrieb während des Krieges ausgebombt und stillgelegt.
Los 62
Los 64
Schätzwert 75-150 €
AG für Hypotheken und Grundbesitz
Dresden, Aktie 1.000 RM Aug. 1933
(Auflage nur 80 Stück, R 6) EF
Gründung 1930 als “Deutsch-Schweizerische
AG für Vermittlung von Hypotheken und Grundbesitz”, 1931 umbenannt wie oben. Die auf
dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise gegründete AG versuchte dem eklatanten Kapitalmangel in Deutschland durch Vermittlung
Schweizer Kapitals abzuhelfen durch Beschaffung von Betriebsmitteln für sämtliche Wirtschaftszweige durch Aufnahme und Vermitt-
Gründung 1868 als Aktien-Brauerei Friedrichshain. 1920 Verkauf der Brauerei unter Ausschluß des Grundbesitzes an die Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen gegen 2,7
Mio. M in bar und 1,2 Mio. M in Löwenbrauerei-Aktien (mit 7,5 % Dividendengarantie für 8
Jahre), zugleich Umfirmierung in “AG für Brauereiunternehmungen”. Erneute Umbenennung
1926 in AG für Industrie-Unternehmungen am
Friedrichshain und 1934 (auf Verlangen des
Registergerichts) in AG für Grundstücksverwaltung am Friedrichshain. 1935/36 Verkauf des
Grundstücks Am Friedrichshain 16-23, 1937
Verkauf des letzten bebauten Grundstücks in
Berlin-Grunewald. 1960 wegen Nichtaufstellug
einer DM-Eröffnungsbilanz aufgelöst.
Los 66
Schätzwert 650-850 €
AG für Korbwaarenindustrie
vormals Amédée Hourdeaux
Lichtenfels, Aktie 1.000 Mark 30.1.1890.
Gründeraktie (Auflage 500, R 10) VF
Gründung 1890. Herstellung von Kinder-, Kinderklapp-, Puppen- & Stubenwagen, Holzwaren, wie Kinderstühle, ferner Puppensportwagen, Schlitten, Korbwaren und Korbmöbel, Polstermöbel. 1943 bestanden folgende Werksanlagen: Werk Lichtenfels, Werk Seubelsdorf,
Werk Hirschaid und Werk Zapfendorf. 1943
mußten auf höheren Befehl der Firma Kugelfischer in Schweinfurt Anlagen zur Verfügung
gestellt werden, deshalb Verlegung des Hirschaider Betriebes in die Anlagen nach Zapfendorf. 1952 Verlegung der Holzwarenfertigung
von Seubelsdorf nach Hirschaid und Umsiedlung der Polstermöbelfertigung von Werk Lichtenfels nach Seubelsdorf. Firmenänderung in
Hourdeaux-Bergmann AG. Nach dem Krieg lief
die Produktion ganz gut an, aber 1971 mußte
die Produktion eingestellt werden. Nur noch
Verpachtung und Veräußerung von Grundstücken, der Sitz wurde nach Köln verlegt.
1978 Auflösung der Gesellschaft.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mit Faksimile-Unterschrift des Bankiers von
Bleichröder als AR-Vorsitzender.
Gründung 1919 zwecks Fabrikation und Vertrieb medizinischer und verwandter Erzeugnisse und Beteiligung an Unternehmungen
gleicher Art. 1923 Erwerb der Aktienmehrheit
der Amino-Werke AG in Rostock, die 1924
durch Fusion vollständig eingegliedert wurde.
Außerdem zu jeweils 100 % beteiligt an der
VICTORIA Fabrik chemisch-pharmazeutischer
Präparate GmbH, der Dr. Laboschin KG, der
Pharmarium GmbH, der Gesellschaft für flüssige Gase Raoul Pictet & Co. GmbH und der Lanolin-Fabrik Berlin GmbH (sämtlich in Berlin
ansässig). Eine der produzierten Spezialitäten
war Äther für Narkosezwecke. Börsennotiert
im Freiverkehr Berlin. Der AG-Mantel wurde
1978 nach Köln verlagert und 1989 nach Abwicklung von Amts wegen gelöscht.
Los 69
AG für medizinische Produkte
Berlin, Aktie 100 RM Febr. 1938 (Auflage
244, ausgegeben zum Umtausch der 20RM-Aktien, R 5) EF+
Los 70
Los 67
AG für medizinische Produkte
AG für Korbwaren- und KinderwagenIndustrie Hourdeaux-Bergmann
Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage nur 25 Stück, R 8)
Lichtenfels, Aktie 1.000 Mark 30.6.1923
(Auflage 10000, R 8) EF
Maschinenschriftlich ausgefertigt, mit Originalunterschriften.
Schätzwert 150-250 €
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.6.1913.
Gründeraktie (Auflage nur 100 Stück,
R 6) UNC-
8
Nr. 66
Schätzwert 200-250 €
Schätzwert 225-300 €
AG für Grundstücksverwertung
Hochformatiger G&D-Druck, mit Originalunterschriften.
Schätzwert 75-150 €
Nr. 71
Nr. 70
Die ganze Auflage von 25 Stück lag im Reichsbankschatz.
Los 71
Schätzwert 275-350 €
Nr. 77
Nr. 72
AG für Ozon-Industrie
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1923
(Auflage 6000, R 8) VF+
Gründung im Juni 1921, 1922 Erwerb der Anteile der Ozonindustrie GmbH. Die Gesellschaft
hatte in Gemeinschaft mit der C. Lorenz AG in
Berlin-Tempelhof ein Patent auf einen Apparat
zum Herstellen von Ozon in Verbindung mit
Hochfrequenzmaschinen erworben. Im Febr.
1924 wurde ein Vertrag mit der BergmannElektrizitäts-Werke AG abgeschlossen, wonach
letztere Herstellung und Vertrieb der Erzeugnisse der Gesellschaft übernahm. Im Sept.
1937 gelöscht.
Los 72
Ein erheblicher Teil dieser Cement-Aktien wurde 1906 anlässlich deren Einführung an der
Berliner Börse mit Gewinn begeben, woraus die
hohe Dividende (40 %) der Kölner Ges. für
1906 resultierte. Die Ges. besaß ferner Kuxe
der Gew. Orange zu Bulmke, der Gew. Trier I-III
und Kuxe von Hermann I-III, dann Prior.-Aktien
der Westfäl. Landeseisenbahn, Aktien von
Walther & Co. AG. in Dellbrück sowie Grundstücke und Bauterrains in Gelsenkirchen,
Schalke und Köln-Nippes. Trotzdem reduzierte
sich der Gewinn immer mehr. Die Ges. ging Anfang der 20er Jahre in Liquidation.
rechtsamen und Bergwerkseigentum. 1909
gab es erhebliche Verzögerungen bei den von
der Gesellschaft durchgeführten Gebirgsbohrungen, die zu finanziellen Engpässen geführt
haben. Die zu geringe Kapitalausstattung
zwang die Gesellschaft bald in die Knie. Noch
im gleichen Jahr fand die Kapitalherabsetzung
auf 175.000 Mark durch Zusammenlegung der
Aktien 4:1 statt. Da aber neue Geldmitteln nicht
zugeführt werden konnten, mußte die Gesellschaft 1911 den Konkurs anmelden. Das gesamte Aktienkapital war verloren.
ren Kartoffelfabrikaten. Fabriken in Frankfurt
a.O., Zörbig und Rosenig. 1919/20 Verkauf der
Fabriken in Wronke, Bronislaw und Birnbaum,
welche in poln. AG umgewandelt wurden.
Schätzwert 275-350 €
AG für Radio Telephonie
Berlin, Aktie 10.000 Mark 1.4.1923.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 10) VF
Gründung im April 1923 durch Privatinvestoren. Fabrikation und Vertrieb von Empfangsstationen für drahtlose Telephonie und Telegraphie
sowie Teilbau dafür (Sitz: Berlin W 57, Bülowstr.
106). Bereits ab 1925 wieder in Liquidation.
Unentwertet war jahrzehntelang nur ein einziges Stück aus der legendären Sammlung Kruppa bekannt. Lediglich 3 Stück wurden jetzt
noch im Reichsbankschatz gefunden. Unterer
Rand leicht braunfleckig.
Nr. 78
Los 79
Los 74
Schätzwert 100-175 €
AG für Schriftgiesserei
und Maschinenbau
Offenbach am Main, Aktie 1.000 Mark
26.4.1922 (Auflage 3000, R 6) EF
Gründung 1888. Die Gesellschaft ging aus der
Fa. J. M. Huck & Co. hervor (gegr. 1840). Herstellung von Schriftgiesserei-Erzeugnissen und
Buchdruck-Maschinen aller Art. Seit 1923
Interessengemeinschaft mit der Schriftgiesserei und Messinglinienfabrik H. Berthold AG,
Berlin. 1932 trat die AG in Liquidation (die sich
bis 1954 hinzog); 1936 erwarb Berthold zur Errichtung eines Zweigwerks einen Teil des Betriebsgeländes Siemensstr. 9-13 und siedelte
hier 1951 das Gemeinschaftsunternehmen
Hoh & Hahne Hohlux GmbH an (Reproduktionsapparate für das graphische Gewerbe).
Los 73
Berlin, Aktie 1.000 Mark Dez. 1922
(Auflage 6000, R 8) EF-VF
Los 76
Schätzwert 175-300 €
AG für Trikotweberei
vorm. Gebrüder Mann
Ludwigshafen a.Rh., Aktie 1.000 Mark
von 1922 (Auflage 2500, R 6) EF-VF
Äußerst dekoratives hochformatiges Stück, ungewöhnliche Gestaltung mit Logo „Drei Pfeile
im Ring“.
Gründung 1909 unter Übernahme der Mechanischen Tricotweberei Gebr. Mann. 1924 Interessengemeinschaft mit der Norddeutsche Trikotweberei vorm. Leonh. Sprick & Co. AG. Eines der
unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise: 1930
wurde die AG aufgelöst, der Betrieb stillgelegt
und Maschinen und Warenbestände verkauft.
Los 77
Schätzwert 500-650 €
Schätzwert 625-800 €
AG für Trockenplattenfabrikation
vormals Westendorp & Wehner
AG für RheinischWestphälische Industrie
Köln, Aktie 1.200 Mark Juni 1914
(Auflage 1228, R 5) VF+
Köln, Genußschein 200 Mark Dez. 1896
(Auflage 10000, R 11) VF
Gründung im Okt. 1871 zum Betrieb industrieller Unternehmungen. Die Ges. besaß bis 1906
sämtliche Aktien der 1898 von ihr gegr. AG für
Rheinisch-Westf. Cement-Industrie zu Beckum.
Gründung 1896 zur Fortführung der früheren
Einzelfirma Westendorp & Wehner. Anfertigung
und Vertrieb von photographischen Trockenplatten. 1943 Großaktionär: Dr. Schleussner
Fotowerke GmbH, Frankfurt/M.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 75
Schätzwert 200-260 €
AG für Tiefbohr- und
bergbauliche Unternehmungen
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.6.1907
(Auflage 350, R 6) EF
Das geschlossene Zementwerk in
Beckum 2009
Gegründet am 25.9.1905 mit einem Kapital
von 350.000 Mark, 1907 erhöht auf 700.000
Mark. Die Gesellschaft bezweckte die Ausführung von Tief- und Horizontalbohrungen einschliesslich Schachtbohrungen für fremde und
eigene Rechnung, sowie Herstellung und Verwertung von Bohrgeräten und Maschinen, ferner Erwerb und Verwertung von Bergbauge-
Schätzwert 150-200 €
AG für Verwertung von
Kartoffelfabrikaten
Los 78
Schätzwert 350-450 €
AG für Verwertung von
Kartoffelfabrikaten
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.3.1913
(Auflage 2500, R 9) VF+
Gründung 1912 mit Wirkung ab 1.9.1911.
Herstellung und Verwertung von Kartoffelmehl,
Stärke, Sirup, Bonbonzucker, Dextrin und ande-
Los 80
Schätzwert 20-80 €
AG für Zellstoffund Papierfabrikation
Aschaffenburg, Aktie 1.000 Mark
12.5.1917 (Auflage 10500, R 2) EF
Großformatig. Umrandung mit keltischem
Flechtband.
Gründung 1872 als AG für MaschinenpapierFabrikation. Papierfabriken in Aschaffenburg
und Memel. Ihren Holzbedarf deckte die Gesellschaft aus mehreren eigenen Waldgütern in
Deutschland und Österreich-Ungarn, vor allem
aber in Russland in den Gouvernements
Pskow, Nowgorod und Oleniz. 1936 umfirmiert
in Aschaffenburger Zellstoffwerke AG. 1970
Fusion mit der Zellstofffabrik Waldhof (gegr.
1884) zur PWA Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg AG mit Sitz in München. 1998 vom
schwedischen Konkurrenten Svenska Cellulosa
AB übernommen und in SCA Hygiene Products
AG umfirmiert. Das Werk Aschaffenburg-Stockstadt firmierte ab 1999 unter Modo Paper
GmbH. 2000: Übernahme des Modo-Konzerns
durch die finnische Metsä-Serla. Es entstand
die größte Feinpapiergruppe in Europa. 2001:
Umfirmierung des Mutterkonzerns in M-real
und des Werkes Aschaffenburg-Stockstadt in
M-real GmbH.
9
Los 90
Herstellung und Weiterverarbeitung von Leder.
Das von der Gesellschaft betriebene Elektrizitätswerk wurde 1936 mit dem Ortsstromnetz
an das Elektrizitätswerk Siegerland verkauft.
Konkurs 1989. Nach Abbruch der alten Gebäudeteile entstand ein Einkaufszentrum, das mit
der einprägsamen Bezeichnung “Gerberpark”
einen Hinweis auf die frühere Nutzung des Gebietes gibt.
Schätzwert 225-350 €
AG Norddeutsche Steingutfabrik
Grohn bei Vegesack, Aktie 1.000 Mark
Nov. 1905 (Auflage 200, R 7) VF+
Los 91
Schätzwert 150-250 €
AG Norddeutsche Steingutfabrik
Grohn bei Vegesack, Aktie 1.000 Mark
31.3.1912 (Auflage 325, R 6) EF-VF
Los 81
Schätzwert 200-275 €
AG für Zellstoff- und
Papierfabrikation Memel
Memel, Aktie 1.000 RM 1.5.1941
(Auflage 6000, R 8) EF
Los 88
Gründung Dez. 1919. Hervorgegangen aus der
1898 gegründeten Cellulosefabrik Memel AG,
die 1905 mit der AG für Maschinenpapier(Zellstoff-) Fabrikation zur Aschaffenburger
Zellstoffwerke AG fusionierte. Aufgrund des
Versailler Vertrages, der die Abtrennung des
Memelgebietes von Deutschland zur Folge hatte, wurde das Memeler Werk 1919 wieder in
eine selbständige AG umgewandelt.
Rostock, Aktie 20 RM 31.8.1927 (Auflage
1250, R 8) EF-
Los 84
Schätzwert 175-275 €
AG Isselburger Hütte
vorm. Johann Nering Bögel & Cie.
Isselburg, Aktie 1.000 Mark 10.9.1902
(Auflage 350, R 6) EF
Los 82
Schätzwert 50-175 €
AG Gesellschaft für Markt- & Kühlhallen
München, Aktie 1.000 Mark 5.4.1906
(Auflage 2000, R 3) EF
Für den Aufsichtsrat unterschrieb die Aktie original der seinerzeitige Vorsitzende Dr. Carl von
Linde (*1842 in Berndorf/Oberfranken, +1934
in München). Linde entwickelte 1873-76 die
Ammoniak-Kompressionskältemaschine und
gründete 1879 die „Gesellschaft für Linde’s
Eismaschinen“, die heutige Linde AG. 1895 gelang es ihm, Luft in kontinuierlichem Betrieb zu
verflüssigen, woraus die weitere bedeutende
Sparte „Technische Gase“ seiner Firma entstand. Ein wichtiger Industrie-Autograph.
Gründung 1890 in Berlin, dann 1895-1909 in
München ansässig, 1909 Sitzverlegung nach
Hamburg. An der Gründung war Dr. Carl von
Linde maßgeblich beteiligt. Die Gesellschaft
besaß zunächst Kühlhäuser und Eisfabriken in
Hamburg und Berlin, heute ist sie der größte
deutsche Kühlhausbetreiber. Noch heute börsennotiert.
Schätzwert 350-450 €
AG Neptun Schiffswerft
und Maschinenfabrik
Mit drei Nering-Bögel-Unterschriften (Faksimile).
Gegründet 1794 als Eisenhütte Minerva, AG ab
1874 als AG Isselburger Hütte vorm. Johann
Nering Bögel & Cie., ab 1.7.1939 KlöcknerHumboldt-Deutz Isselburger Hütte AG. Motorenguß, Bearbeitung von Eisen- und Stahlguß,
Bau von Verbrennungsmotoren. 1988 wurde
das Werk Isselburg an die niederländische Gießereigruppe VGN verkauft. Heute Isselburg
Guss und Bearbeitung GmbH.
Los 85
Gegründet bereits 1850 als “Maschinenbauanstalt und Schiffswerft, 1890 Umwandlung in eine AG. Schon 1851 lief auf der Werft am linken
Ufer der Warnow unmittelbar am Westende der
Stadt Rostock mit der “Erbgroßherzog Friedrich
Franz” das erste Schiff vom Stapel, einer von
zwei Schraubendampfern für den Linienverkehr
zwischen Rostock und St. Petersburg. Bis zur
Wende lieferte die Neptunwerft über 1500
Schiffe ab, die Beschäftigtenzahl lag zeitweise
über 2000. Nach 1990 konzentrierte sich die
nun zur Meyer Neptun Gruppe gehörende Werft
auf Reparatur und Modernisierung von Schiffen. Seit 2001 verlassen auch wieder Neubauten die Werft, die sich jetzt vor allem auf Flusskreuzfahrtschiffe spezialisiert hat.
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Weimar, VZ-Aktie 100.000 RM Juli 1931
(R 5) EF
Gründung 1925 zur Errichtung und Betreibung
von Talsperren für die Verbesserung der Wasserführung in der Elbe und Kraftwerke zur Erzeugung von elektrischer Kraft. Die Vermögenswerte der Saaletalsperren AG wurden 1948
enteignet, die AG im Handelsregister gelöscht.
Die enteigneten Vermögenswerte gingen nach
ihrer Überführung in Volkseigentum der DDR in
die Rechtsträgerschaft verschiedener EnergieKombinate über. 1990 in eine AG umgewandelt
und 1991 zur VEAG verschmolzen. Seit
2001/02 zur Vattenfall Europe gehörig.
Schätzwert 1000-1300 €
AG Portland-Cement-Fabrik
Cammin-Gristow
Cammin, Aktie 500 Thaler 1.1.1874 (R
10) EF-VF
Schätzwert 175-275 €
Isselburg, Aktie 1.000 Mark 7.3.1906
(Auflage 125, R 6) EF-VF
Faksimile-Unterschrift J.D. Nering-Bögel.
Schätzwert 50-150 €
Schätzwert 75-175 €
AG Obere Saale
Los 93
AG Isselburger Hütte
vorm. Johann Nering Bögel & Cie.
Los 86
Los 92
Bei der Fertigstellung eines Schiffes für
die Sowjetunion im Jahr 1960
AG Isselburger Hütte
vorm. Johann Nering Bögel & Cie.
Los 89
Isselburg, Aktie 1.000 Mark 7.6.1921
(Auflage 1000, R 5) EF
AG Norddeutsche Steingutfabrik
Laut Handbuch betrug das Aktienkapital der
Ges. im Jahre 1879 600.000 Mark. Dekorative
Gestaltung mit zwei kreisrunden Vignetten,
links eine Adelsfrau, rechts ein Greif.
Bedeutende Zementfabrik auf der Insel Gristow
im Camminer Haff, wurde von dem Stettiner
Großindustriellen Johannes Quistorp übernom-
Schätzwert 150-300 €
Grohn bei Vegesack, Actie 1.000 Mark
1.10.1905 (Auflage 200, R 5) VF
Gründung 1869 in Lesum. Auf dem 120.000
qm großen Werksgelände zwischen dem Bahnhof Grohn-Vegesack und der Lesummündung
werden glasierte Wand- und Bodenfliesen hergestellt, bis 1890 auch Haushaltsgeschirr.
1920 Übernahme der benachbarten Mitbewerber Steingutfabrik Witteberg AG in Farge und
Grohner Wandplattenfabrik AG. Die in Bremen,
Berlin und Hamburg börsennotierte AG ist noch
heute eines der erfolgreichsten Unternehmen
seiner Branche.
Johannes Quistorp (1822-1899)
men. Auf dem Gelände der ehemaligen Zementfabrik befindet sich heute ein Sanatorium.
Los 83
Los 94
Schätzwert 30-90 €
AG Hilchenbacher Lederwerke
vorm. Giersbach, Hüttenhein, Kraemer
Los 87
Schätzwert 250-320 €
Hilchenbach, Aktie 1.000 RM 1.1.1942
(Auflage 1050, R 3) EF
AG Isselburger Hütte
vorm. Johann Nering Bögel & Cie.
Gegründet 1898 unter Übernahme der Gerbereien J. Giersbach, Andreas Hüttenhein, F.A.
Hüttenhein, Heinr. Hüttenhein, Herm. Kraemer.
Isselburg, Aktie 1.000 Mark 2.1.1930
(R 10) EF
10
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 500-650 €
AG Porzellanfabrik Weiden
Gebrüder Bauscher
Weiden, Aktie 1.000 Mark 1.4.1911.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 8) EF-VF
Nr. 90
Gründung 1911 unter Übernahme der GmbH
Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher. 1927
auf die Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther,
Selb fusioniert.
Los 100
Schätzwert 75-150 €
Agrippina Lebensversicherungsbank AG
Berlin, Namensaktie 100 RM Febr. 1925
(Auflage 8500, R 4) UNC
Gründung 1923 in Berlin als “Goldmark” Lebensversicherungsbank AG, 1924 Umfirmierung in Agrippina Lebensversicherungsbank
AG. 1959 Errichtung eines zweiten Sitzes in
Köln, wo 1965 die Direktionsbetriebe Berlin
und Köln zusammengefaßt wurden. Im Jahr
2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina
Lebensversicherung AG.
Die Mitarbeiter der
Thonwerke Kandern um 1905
Los 95
Nr. 93
Schätzwert 400-500 €
AG Porzellanfabrik Weiden
Gebrüder Bauscher
Los 101
Weiden, Aktie 1.000 Mark 15.4.1922
(Auflage 5000, R 9) VF
Paderborn, Aktie 500 RM 1.10.1929
(Auflage 1500, R 7) EF-
Identische Gestaltung wie nächstes Loa.
Los 99
Schätzwert 100-200 €
AG Wilh. Tillmanns’sche
Wellblech-Fabrik u. Verzinkerei
Remscheid, Actie 1.000 Mark
31.12.1894. Gründeraktie (Auflage 746,
R 7) EF-VF.
Los 96
Schätzwert 100-175 €
AG Porzellanfabrik Weiden
Gebrüder Bauscher
Weiden, Aktie 1.000 Mark 20.4.1923
(Auflage 12000, R 6) EF
Los 97
Schätzwert 600-750 €
Nr. 97
AG Thonwerke Kandern
Kandern, Namens-Actie 1.000 Mark
10.2.1889. Gründeraktie (Auflage 238, R
8) VF+
Umrahmung im Historismus-Stil, sehr schöne
Kapitälchen.
Gründung 1889, hervorgegangen aus der Firma Wolman, Dewitz & Co. Herstellung von Falzziegeln und Tonwaren aller Art. Großaktionär
1942: Badische Bank Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg Gott
GmbH, Kandern. 1998 Schließung.
Los 98
Schätzwert 150-250 €
Aktien- & Vereins-Brauerei AG
Gründung 1894 zur Übernahme der seit 1856
bestehenden Tillmanns’schen Werke in Remscheid (Werksgelände 1,78 ha, Produktion: Eisenhoch- und Brückenbau, Wellbleche, Rollund Schiebetore sowie Schlittschuhe). 1900
Umfirmierung in Tillmanns’sche Eisenbau-AG,
im gleichen Jahr Erwerb eines 3,51 ha großen
Grundstücks in Düsseldorf-Oberkassel zum
Bau eines neuen Werkes. 1913 Übernahme der
Schenck & Liebe-Harkort GmbH in Oberkassel
(gegr. 1899), deren Name unter gleichzeitiger
Sitzverlegung nach Düsseldorf angenommen
wurde. Produktion in Oberkassel: Großhebezeuge, Verladeanlagen, Scheren und Pressen.
1958 (die Produktion war inzwischen eingestellt) übernahm die an den Werksanlagen in
der Hansa-Allee interessierte SCHIESS AG in
Düsseldorf die Aktienmehrheit, 1959 Umwandlung in eine GmbH.
1942 Nennwert heraufgesetzt auf 1.000 RM.
Faksimile-Unterschrift Herm. Nies. Schöne Umrandung im Art Deco.
Gründung 1873 als Paderborner Aktien-Bierbrauerei. 1919 Übernahme der Vereinsbrauerei
Schönbeck & Co. in Paderborn und Umbennenung in Aktien- & Vereins-Brauerei AG. Die
Tochtergesellschaft Altstädet Brauhaus GmbH,
Warburg wurde 1935 aufgelöst und die gesamten Aktiva und Passiva übernommen. 1980
zu 97 % im Besitz der Nies KG. 1981 Gründung
der Westfälische Privatbrauerei Nies GmbH,
1983 Beginn der Produktion in der neuen Paderborner Brauerei am Standort PaderbornMönkeloh. 1990 Verkauf an die Warsteiner
Gruppe.
Schätzwert 150-250 €
AG Thonwerke Kandern
Kandern, Namensaktie 1.000 Mark
15.12.1921 (Auflage 400, R 7) EF-VF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet.
Nr. 100
Nr. 98
Los 102
Schätzwert 400-500 €
Aktien-Brauerei Feldschlösschen
Minden, Aktie Lit. A 1.000 Mark
25.3.1918 (Auflage 700, R 8) EF1865 Gründung der Brauerei Brettholz & Denkmann. AG seit 1888. 1918 Ankauf der Mindener Stiftsbrauerei, 1922 Erwerb des Braukontingents der Kronenbrauerei Bückeburg. 1924
Ankauf der Städt. Brauerei Hempel & Co. in
Stadthagen. Neben verschiedenen Wirtschaftsanwesen gehörte der Gesellschaft auch die
Tonhalle in Minden. Die Aktien notierten seit
1890 bei äußerst sporadischen Umsätzen an
der Börse Hannover, später im ungeregelten
Freiverkehr Düsseldorf. Großaktionär war zuletzt mit über 98 % die Berliner SchultheissBrauerei AG. 1978 auf die Dortmunder UnionSchultheiss-Brauerei AG (1988 umbenannt in
Brau und Brunnen AG, seit 2004 Teil der Radeberger Gruppe) verschmolzen.
Nr. 94
Nr. 104
11
Los 107
Los 113
Schätzwert 25-100 €
Aktien-Brauerei Schönbusch
Kaufbeuren, Aktie 100 RM Jan. 1942
(Auflage 1220, R 7) EF
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 RM
28.2.1942 (Auflage 1950, R 3) EF
Abheftlochung.
Schätzwert 150-250 €
Aktienbrauerei Kaufbeuren
Los 110
Schätzwert 125-250 €
Aktien-Ziegelei Langensalza AG
Los 103
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 29.1.1891
(überdruckt 4.6.1923; Auflage 387, R 5) EF
Schätzwert 300-375 €
Aktien-Brauerei Feldschlösschen
Sehr dekorative Umrahmung im HistorismusStil.
Über ein halbes Jahrhundert lang backte der
Betrieb im Tal der Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus nichts als
Ziegel. Besonderen Ehrgeiz kann der Chronist
dem Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark Jahresumsatz durfte man
schon als Spitzenwert betrachten. Meist reichte es dennoch zu einer Dividende. Nach 1945
dann enteignet.
Minden, Aktie Lit. C 1.000 RM 4.4.1927
(Auflage 400, R 9) EF-VF
Für die Zeit ganz ungewöhnliches großes
Hochformat, schöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Los 108
Das Gebäude der ehemaligen Brauerei
Feldschlösschen in Minden
Los 104
Schätzwert 600-750 €
Schätzwert 75-150 €
Aktien-Feilen-Fabrik Sangerhausen
Los 111
Sangerhausen, Aktie 1.000 Mark
8.1.1923 (Auflage 500, R 5) EF
Aktienbrauerei Kaufbeuren
Schöne Jugendstil-Umrandung.
Gründung 1890. Die Fabrik mit ihrem sehr
speziellen Produktionsprogramm existierte
nach 1945 weiter bis ca. 1990.
Aktien-Brauerei Schönbusch
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 Mark
6.10.1923 (Auflage 43420, R 10) VF
Gründung 1871. Neben der Brauerei und Mälzerei in der Schnürlingstr. 4 besaß die AG in
Königsberg einen 60.000 qm großen Park mit
Sommer- und Winterlokalitäten für Restaurationsbetrieb und einen 110.000 qm großen
Teich zur Gewinnung von Natureis. Niederlagen
in Rauschen, Tapiau, Zinten, Landsberg, Heilsberg, Hohemstein Opr., Lyck, Angerburg, Rastenburg, Seeburg und Wormditt. In Königsberg
und Berlin börsennotiert, seit den 20er Jahren
war der Stettiner Rückforth-Konzern Mehrheitsaktionär. 1948 Sitzverlegung nach Uslar.
Seit 1953 GmbH, 1959 aufgegangen in der
Ferd. Rückforth Nachfolger AG, Siegburg. Um
das weitläufige Brauerei-Areal rankte sich nach
1945 die interessante Spekulation, hier sei das
Bernsteinzimmer versteckt. Gefunden wurde es
bekanntlich bis heute nicht.
Bislang unbekannt gewesener früher Jahrgang, nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Fachgerecht restauriert.
Los 105
Los 109
Schätzwert 275-350 €
Kaufbeuren, Aktie 200 RM Mai 1938
(Auflage 900, R 10) VF-F
Urkundlich ist die Brauerei schon vor 1529 erwähnt. Bei der Gründung der „Aktienbrauerei
zur Traube“ im Jahr 1885 wurde die Gustav
Walch’sche Brauerei “Zur Traube” übernommen. 1907 Fusion mit der Löwenbrauerei E.
Wiedemann und Umfirmierung in „Aktienbrauerei Traube und Löwe“, seit 1920 dann Aktienbrauerei Kaufbeuren. In den 20er Jahren Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Lammbrauerei AG in Mindelheim. Noch heute börsennotierte sehr erfolgreiche Brauerei. Großaktionär war jahrzehntelang die HypoVereinsbank, die 2004 an das Management verkaufte.
Fleckig.
Schätzwert 30-80 €
Aktien-Maschinenfabrik
„Kyffhäuserhütte“ vormals Paul Reuß
Artern, Aktie 1.000 RM 20.9.1941
(Auflage 2870, R 3) UNC-EF
Gründung 1881, AG seit 1897. Die Gesellschaft
stellte landwirtschaftliche Maschinen her
(Milch-Separatoren, Dämpfapparate, LupinenEntbitterungs-Anlagen, Kartoffel-Waschmaschinen, Schrotmühlen, Jaucheschleudern und pumpen). 1910 Aufnahme der Produktion von
Motoren durch Fusion mit der Ergon-Kosmos
AG in Karlsruhe. 1912 Angliederung der Ruhrwerke Motoren- und Dampfkesselfabrik AG in
Duisburg. 1937/38 Erweiterung bzw. Errichtung
von Filialen in Elbing und Nürnberg. Börsennotiz
Berlin und Halle, später Leipzig. Zu DDR-Zeiten
war die Kyffhäuserhütte der größte Hersteller
von Molkereimaschinen. Nach der Wende von
der Treuhandanstalt privatisiert, bald darauf
stillgelegt: 2200 Menschen wurden arbeitslos.
Das Gebäude der Aktienbrauerei
Kaufbeuren im Jahr 2009
Los 112
Schätzwert 125-200 €
Aktienbrauerei Kaufbeuren
Los 114
Trendelbusch, Namensaktie 1.500 Mark
16.4.1923 (R 8) EF
Ausgestellt auf die Fürstl. Puttbus’sche Rittergutsverwaltung Harbke. Großes Hochformat,
dekorative Ornament-Umrahmung.
Die Gründung erfolgte 1857 als Zuckerfabrik
Carl Salomon & Co, errichtet durch die Fürstlich
Stolbergsche Maschinen-Fabrik. Der Standort
war ca. 4 km westlich von Harbke in der Nähe
der Grube Trendelbusch. 1858 wurde das
Unternehmen in die AG Actienzuckerfabrik
Trendelbusch umgewandelt. Das Anbaugebiet
hatte eine Fläche von ca. 1200 Morgen. Das
Unternehmen erwirtschaftete sehr gute Gewinne, die Aktionäre erhielten ungewöhnlich hohe
Dividenden von 60%. Nach 25 Jahren hatte
sich die Zahl der Aktionäre auf 64 erhöht. Zu
diesem Zeitpunkt waren erst knapp 90% des
Grundkapitals gezeichnet. Die Zuckerschwemme Ende der 1880er Jahre machte auch der
Actienzuckerfabrik Trendelbusch zu schaffen.
Rationalisierungsmaßnahmen waren die Folge.
1901/02 wurden wieder Rekordverarbeitungen
gemeldet. Die Zeit der Inflation allerdings führte zu einer Verschuldung der Landwirtschaft
allgemein, die Zuckerfabrik musste nach
67jähriger Tätigkeit ihre Produktion einstellen.
Los 115
Kaufbeuren, Aktie 1.000 RM Mai 1938
(Auflage 1490, R 6) EF
Hamburg, Aktie Lit. C 100 RM 15.11.1926
(Auflage 10000, R 6) EF+
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Gründung 1901. Nachdem die ebenfalls in
Hamburg ansässige Transatlantische Feuer-
Schätzwert 100-200 €
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 RM März
1928 (R 4) UNC
Schätzwert 20-80 €
Aktien-Brauerei Schönbusch
Königsberg i.Pr., Aktie 100 RM 28.2.1942
(Auflage 1500, R 3) UNC
Identische Gestaltung wie nächstes Los.
Nr. 111
12
Schätzwert 125-200 €
ALBINGIA Versicherungs-AG
Aktien-Brauerei Schönbusch
Los 106
Schätzwert 375-475 €
Aktienzuckerfabrik Trendelbusch
Nr. 118
eigene Kupfer-Elektrolyse sowie Aufbereitung
von und Handel mit Basismetallen aller Art. In
den 60er Jahren begann der Frankfurter Konkurrent Degussa die im Frankfurter Telefonverkehr notierten Agosi-Aktien aufzukaufen und
besaß zuletzt über 90 %. 2002 ging das Aktienpaket an die belgische Umicore-Gruppe.
der einzig verbliebenen Berliner Niederlassung,
ein Neuanfang versucht werden. Nach glückloser Entwicklung und mehrfachem Aktionärswechsel (u.a. Wells Fargo und die NORD/LB)
wurde die ADCA schließlich Anfang der 1990er
Jahre von der niederländischen Rabobank
übernommen und entsprechend umbenannt.
Ansonsten völlig unbekannter ADCA-Jahrgang,
ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Versicherungs-AG unter den Schäden des verheerenden Erdbebens in San Francisco zusammenbrach, wurde 1907 deren Versicherungsbestand übernommen. 1913 Fusion mit
der Düsseldorfer Feuer-Versicherungs-AG (Name deshalb 1913-23 “ALBINGIA HamburgDüsseldorfer Versicherungs-AG”). 1930 übernahm die Guardian Assurance Company, London die Aktienmehrheit und hielt sie viele Jahrzehnte. 1931 Übernahme der Allgemeine Saarländische Versicherungs-AG, Saarbrücken.
1953 Übernahme der “Terra” Lebensversicherungs-AG in Berlin, die daraufhin in ALBINGIA
Lebensversicherungs-AG umbenannt wurde.
2000 Verschmelzung mit der AXA Colonia Versicherungen, der heutigen AXA Konzern AG.
Los 116
Los 119
Schätzwert 275-350 €
Los 124
Schätzwert 100-175 €
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Allgemeine Deutsche Ziegel-AG
Leipzig, Aktie 100 RM 20.1.1927 (Auflage
20000, R 9) EF+
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1929 (Auflage
150, R 7) EF+
Ebenfalls bisher ganz unbekannt gewesener
Jahrgang, nur 6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Gründung im Aug. 1929. Herstellung und Vetrieb
von Ziegeleierzeugnissen. 3 Ziegeleien in Weseram und Götz bei Brandenburg und in Nitzow
bei Havelberg. Ab 1937 in stiller Abwicklung.
Los 126
Pforzheim, Namensaktie 1.000 Mark
8.1.1924 (Auflage 1600, R 5) EF
Schätzwert 75-150 €
Sehr hübsche Umrahmung aus fein gearbeiteten Schmuckkettengliedern.
ALBINGIA Versicherungs-AG
Hamburg, Namensaktie Lit. A 100 RM
1.6.1929 (Auflage 30000, R 5) UNC
Los 120
Schätzwert 275-350 €
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Los 127
Leipzig, Aktie 100 RM 8.3.1928 (Auflage
20000, R 9) EF-VF
Allgemeine Häuserbau-AG von 1872
Los 125
Schätzwert 200-400 €
Allgemeine Gold& Silber-Scheide-Anstalt
Pforzheim, (Interims)-Namens-Actie 500
Mark 1.3.1891. Gründeraktie (Auflage
500, R 5) EF
Schätzwert 50-125 €
ALBINGIA Versicherungs-AG
Hamburg, Namensaktie Lit. D 1.000 RM
März 1940 (Auflage 1000, R 4) UNC
Los 118
Schätzwert 600-750 €
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Los 121
Schätzwert 75-150 €
Schätzwert 275-350 €
Berlin, Aktie Lit. A 100 RM Jan. 1925
(Auflage 30650, R 10) EF
Auch dieser Jahrgang war bisher nicht bekannt, nur 7 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 117
Schätzwert 75-175 €
Allgemeine Gold& Silberscheideanstalt
Umrahmung im Historismus-Stil mit Kronen,
Medaillons, Reichsadlern und württ. Wappenlöwen. Originalunterschriften, u.a. Ferd. Kiehnle
als Aufsichtsratsvorsitzender.
Gründung 1891 in Pforzheim, bis heute das
Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhren-
Gründung 1872 als Allgemeine Häuserbau-AG.
Neben Hochbau und Parzellierung auch große
Tischler- und Zimmerer-Betriebe. 1929 wurde
für das Zehlendorfer Schnellbahnbau-Konsortium die U-Bahnstrecke vom Thielplatz nach
Zehlendorf-West gebaut mit den drei Bahnhöfen Oskar-Helene-Heim, Onkel Toms Hütte und
Krumme Lanke. Das Gebiet um den Bahnhof
Onkel Toms Hütte war danach das bevorzugte
Betätigungsfeld der Ahag, hier wurden mehrere Ladenzeilen und hunderte von Wohnungen
(teils für die Gagfah) gebaut. Zweigbetrieb in
Schneidemühl. An den Folgen des 2. Weltkriegs zerbrach die inzwischen in “Bau- und
Holzindustrie Verwaltungs-AG” umfirmierte Gesellschaft: 1952 Eröffnung des Anschlußkonkursverfahrens.
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Leipzig, Aktie 100 RM 21.1.1925 (Auflage
46000, R 12) VF+
Leipzig, Aktie 20 RM 4.6.1932 ohne
Kontroll-Nr. (R 6) EF
Die ADCA entstand 1858 nach dem Vorbild des
französischen Credit Mobilier auf Initiative sei-
Identische Gestaltung wie folgende Lose.
Los 122
Schätzwert 50-100 €
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Leipzig, Aktie 100 RM 4.6.1932
(Blankette, R 5) UNC
Das Fabrikareal der Scheideanstalt
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Los 123
Schätzwert 350-450 €
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
Leipzig, Aktie (Ersatzausf. vom 20.11.1943)
1.000 RM 4.6.1932 (R 10) EF
Nur 3 Stücke lagen im Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesen.
industrie. Das Werk in der Kanzlerstrasse wurde im Laufe der Zeit zu einer der führenden
Scheideanstalten in Europa ausgebaut. Neben
der Scheidung von gold- und silberhaltigen
Barren und dem Verkauf von Feingold und
Feinsilber sind auch die für die Schmuckwarenfabrikation erforderlichen Chemikalien und
Edelmetall-Legierungen im Lieferprogramm.
Bis hin nach Thailand werden vor allem Goldschmiedewerkstätten beliefert. Daneben auch
Los 128
Schätzwert 30-80 €
Allgemeine Lokalbahnund Kraftwerke-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1942 (Auflage
6000, R 3) UNC-EF
Der 1880 gegründeten „Deutsche Lokal- und
Strassenbahn-Gesellschaft“ gelang ein atemberaubender Aufstieg: Alles begann mit der gerade einmal 6 km langen Pferdebahn Mön-
Gustav Harkort (1795-1865),
Mitbegründer und Direktor der ADCA
nerzeit maßgeblicher Kaufleute und Politiker
wie Gustav Harkort und A. Dufour-Feronce. Sie
war die erste Aktienbank moderner Prägung in
ganz Deutschland. Anfangs stand das Gründungs- und Beteiligungsgeschäft im Vordergrund. So gehörte die ADCA z.B. zu den Mitgründern der Lübecker Handelsbank (heute
Deutsche Bank Lübeck) und der Schweizerischen Creditanstalt in Zürich. Bis nach der
Jahrhundertwende dehnte sie sich durch stetige Übernahme anderer Institute soweit aus,
dass sie zu den Großbanken gezählt wurde.
Nach 1945 wurde der ADCA ihre schwerpunktmäßige Betätigung in Mitteldeutschland zum
Verhängnis. Erst 1964 konnte, aufbauend auf
Nr. 123
Nr. 127
13
chengladbach-Rheydt, am Ende war die 1890
in „Allgemeine Lokal- und Straßenbahn-Gesellschaft“ umbenannte Firma der größte deutsche
Straßenbahn-Konzern. Die Beteiligungen reichten von der Zugspitzbahn bis zu den Verkehrsbetrieben Danzig-Gotenhafen. 1890 übernahm
die AEG die Mehrheit, um sich bei der Umstellung der bis dahin pferde- oder dampfbetriebenen Bahnen auf elektrischen Antrieb einen bedeutenden Absatz der eigenen Produkte zu sichern. 1923 Umfirmierung in Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke AG. Sitzverlegungen
1949 nach Hannover und 1954 nach Frankfurt/Main. 1974 Aufnahme der AG für Verkehrswesen und Verschmelzung zur AGIV, einer
Verkehrs-, Bau- und Maschinenbau-Holding,
die bis zu ihrer Zerschlagung 2002 mehrheitlich der BHF-Bank gehörte.
übertragen. Der Vorstand amtiert bis heute in
Personalunion für beide Gesellschaften. Bereits
um 1930 betrug der Wohnungsbestand der
Gesellschaft knapp 2000 Wohnungen. Heute
Allbau AG. Der Allbau hatte am Wiederaufbau
von Wohnungen in Essen im Zeitraum von
1945 bis 1967 einen maßgeblichen Anteil von
über 7 %. In dieser Zeit stieg der Wohnungsbestand von 4.150 auf 13.775. 1997 ging die
Mehrheit der Aktien aus dem Besitz der Stadt in
das Eigentum einer städtischen Holding aus
EVAG und Stadtwerken sowie der Stadtsparkasse Essen über. Heute (2009) bewirtschaftet
die Gesellschaft 17.795 Mietwohnungen und
ist ein wichtiger Akteur für die Stadtentwikklung in Essen.
Los 135
Schätzwert 100-175 €
Am Nollendorf Grundstücks-AG
Amperwerke AG. 1954-56 Ausbau der Dampfkraftwerke Höllriegelskreuth und Zolling-Anglberg. Ferner gingen in Betrieb das Dampfkraftwerk Irsching (1969), das Kernkraftwerk Essenbach bei Landshut (1977, mit Partner Bayernwerk) das Kernkraftwerk Isar I (1979) und das
Kernkraftwerk Isar II (1988). Zunächst über 3/4,
später noch knapp 50 % des Kapitals der IsarAmperwerke hielten die Isarwerke GmbH (die
wiederum zu 45 % dem Bankhaus Merck, Finck
& Co. in München, zu 25 % dem RWE und zu 10
% der Allianz-Versicherung gehörten). Im Jahr
2000 fusionierten das Bayernwerk und die PreußenElektra zur E.ON Energie AG. Diese besaß nun
direkt und indirekt eine Dreiviertelmehrheit der
Isar-Amperwerke AG, die 2001 in E.ON Bayern
AG umbenannt wurde. Gleichzeitig wurden die
bisherigen großen Bayernwerk-Beteiligungen
(u.a. Überlandwerk Unterfranken, Energieversorgung Ostbayern, Energieversorgung Oberfranken,
Großkraftwerk Nürnberg u.a.) in die E.ON Bayern
AG eingebracht.
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1924
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Im Dez. 1924 umgestellt auf 600 RM.
Gründung 1922 zur Verwaltung und Verwertung des der Gesellschaft gehörenden Grundstücks Kalckreuthstrasse 14 zu Berlin-Charlottenburg. 1938 von Amts wegen gelöscht.
Los 131
Schätzwert 100-125 €
Altmärkische Landwirtschaftsbank AG
Gardelegen, Aktie 10.000 Mark
15.8.1923. Gründeraktie (Auflage 30000,
R 8) EF
Los 129
Schätzwert 150-250 €
Allgemeine Speditions-Gesellschaft AG
Duisburg, Aktie 1.000 Mark 24.9.1918
(Auflage 1000, R 6) EF
Großformat, sehr schöne Gestaltung mit Flagge.
Gründung 1910 unter Übernahme der Firma
Aug. Heuser GmbH, Duisburg. Schifffahrt sowie
Spedition und Lagereibetrieb. Gehörte zur Bayerischen Rheinschiffahrtsgruppe (RhenaniaKonzern). Heute gehört Rhenania zur Wicaton
Gruppe.
Gründung durch Rittergutsbesitzer und Domänenpächter der Altmark zur Fortführung des
Bankgeschäfts der Niederschönhauser Sparund Kreditbank eGmbH, außerdem Übernahme
des Bankgeschäfts J. F. Lotsch in Gardelegen.
1924 Sitzverlegung nach Hannover und Umfirmierung in „Landwirtschafts- und Industriebank
für Niederdeutschland AG“. Das am 18.2.1925
eröffnete Konkursverfahren wurde schon im
März 1925 mangels Masse eingestellt.
Los 132
Los 136
Schätzwert 300-375 €
Ambrosius Marthaus Filzund Filzwarenfabriken AG
Oschatz, Aktie 100 RM 19.9.1933
(Auflage 525, R 11) EF-Vf
Gründung im Sept. 1930 zum Fortbetrieb des
von der KG Ambrosius Marthaus in Oschatz geführten Fabrikations- und Handelsgeschäfts.
Herstellung und Vertrieb von Filzen und Filzwaren sowie Schuhwaren aller Art. 1946 enteignet und im Handelsregister gelöscht.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 138
Schätzwert 30-90 €
Amperwerke Elektricitäts-AG
München, Aktie 1.000 Mark 10.10.1923
(Auflage 20000, R 1) EF
Schätzwert 300-400 €
Alw. Taatz AG
Halle (Saale), Aktie 50 RM Aug. 1925 (R
12) VF
Gründung 1923. 1931 Vergleichsverfahren, im
Dez. nach Befriedigung der Gläubiger mit 60 %
wieder aufgehoben. In der Maschinenfabrik in
Halle, Lützener Str. 2 wurden bis nach Kriegsende vor allem Maschinen für die Bauindustrie
hergestellt.
Bisher vollkommen unbekannt gewesener
Nennwert, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Teils leicht angedunkelt.
Los 133
Schätzwert 40-75 €
Alw. Taatz AG
Halle (Saale), Aktie 100 RM Aug. 1925
(Auflage 250, R 6) VF+
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Los 134
Los 130
Schätzwert 275-360 €
Allgemeiner Bauverein Essen AG
Essen, Namensaktie 1.000 Mark 1.6.1919.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 8, nach
Kapitalumstellung 1924 noch 1040) EF
Faksimile für den Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr. Hans Luther, der spätere Reichskanzler.
Mit 8 kleinen Vignetten in der Umrandung.
Gründung im
Juni
1919
zum Bau und
zur Betreuung
von Kleinwohnungen. Aus
Gründen der
Gemeinnützigkeit strukturierte sich der
Bauverein bereits Ende der
20er Jahre
Dr. Hans Luther (1879-1962) um. Die gewerblichen
Einrichtungen wie Ziegeleien und ähnliches
wurden in die Altsstadt Baugesellschaft mbH
14
Schätzwert 60-100 €
Alw. Taatz AG
Halle (Saale), Aktie 1.000 RM Aug. 1925
(Auflage 225, R 7) EF+
Ebenfalls identische Gestaltung.
Nr. 132
Los 137
Schätzwert 75-250 €
Amperwerke Elektricitäts-AG
München, Aktie 1.000 Mark 1.1.1913
(Auflage 1000, R 2) EF
Umrandung im geometrischen Jugendstil.
Außerdem diverse Stempel bezüglich Ausübung des Bezugsrechts.
Gründung 1908 unter Übernahme der “Industrielle Unternehmungen GmbH” und der “Süddeutsche Wasserwerke AG”. Zwei Wasserkraftwerke
und ein Dampfkraftwerk versorgten damals 24
Ortschaften mit rd. 3.000 Stromkunden. 1909/10
Inbetriebnahme der Wasserkraftwerke Unterbruck
und Kranzberg, 1923 Gründung der “Neue Amperkraftwerke AG, München” zum Bau des Wasserkraftwerks Haag. Diese AG ging 1932 ebenso
wie die “Bayerische Überlandzentrale AG, München” durch Fusion in den Amperwerken auf, deren Großaktionär die Gesellschaft für elektrische
Unternehmungen (Gesfürel) in Berlin war. 1955
Fusion mit der Isarwerke AG (gegr. 1921) zur Isar-
Los 139
Schätzwert 125-200 €
Andreae-Noris Zahn AG
Frankfurt a. M., Aktie 100 RM 19.6.1928
(Auflage 7000, R 6) EF
Die 1923 gegründete J.M. Andreae AG geht
auf eine vor über 150 Jahren in der Frankfurter
Innenstadt von Johann Matthias Andreae eröffnete „Material- und Farbwaaren-Handlung“ zurück. Sein Geschäftshaus kaufte er von der Dame Melber, einer Tante von Johann Wolfgang
von Goethe. Aus der Fusion mit der Nürnberger
Handelsgesellschaft Noris Zahn & Cie. entstand
dann das noch heute als ANZAG börsennotierte Pharmagroßhandels-Unternehmen.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Nr. 136
Los 143
Schätzwert 40-100 €
ANNAWERK Schamotte- und
Tonwarenfabrik AG vormals J. R. Geith
Oeslau bei Coburg, Aktie 1.000 RM Jan.
1938 (Auflage 800, R 5) UNC-EF
Los 140
Schätzwert 100-250 €
Anhaltische Kohlenwerke
Frose in Anhalt, VZ-Aktie 1.000 Mark
22.5.1902 (Auflage 1000, R 4) VF
1867 wurden die Abbaurechte für die Froser
Kohlenfelder durch das Bergamt zu Bernburg
verliehen, es folgte die Gründung der Froser
Braunkohlen-Bergbau AG mit der Braunkohlengrube Ludwig (später Umwandlung in Zeche
Anhalt). 1881 Umwandlung der Gewerkschaft
Zeche Anhalt in eine AG (Anhaltische Kohlenwerke). 1908 Sitzverlegung von Frose nach
Halle a.S. und 1940 nach Berlin. Die Betriebe
in der Sowjetzone wurden nach 1945 entschädigungslos enteignet. 1950 verlagert nach Berlin (West), 1983 umgewandelt in AK-Vermögensverwaltungs-GmbH, Berlin (West), heute
mit Geschäftssitz in Düsseldorf.
Gründung 1899 unter Übernahme der seit
1857 bestehenden Firma J.R. Geith. Herstellung von Schamotte, Porzellan und Steingut für
sanitäre Spülwaren, Steinzeugtöpfe und -röhren, Dachziegeln, Klinkern und Leichtbauplatten. Börsennotiz Leipzig, Berlin und Frankfurt.
Großaktionär: Deutsche Steinzeug, MannheimFriedrichsfeld (heute Friatec). Nicht ohne Ironie
ist eine Meldung im Jahr 1939: „Ein Teil der
Fabrik für feuerfeste Erzeugnisse (ausgerechnet!) durch Brandunglück vernichtet.“
Los 144
Schätzwert 50-175 €
Dresden, Aktie 1.000 Mark 28.12.1912.
Gründeraktie (Auflage 2750, R 4) EF
Schätzwert 50-125 €
Anhaltische Kohlenwerke
Halle (Saale), Aktie 100 RM Aug. 1938
(Auflage 798, R 5) EF
Schätzwert 40-90 €
Berlin, Genuss-Schein 100 RM Okt. 1938
(R 5) EF
1892 gegründet, ab 1900 AG. 1904 erwarb die
Ges. die ersten Grundstücke, auf denen 1905
das Hotel Fürstenhof und das Weinhaus Reingold begonnen wurden. 1913 Erwerb des Palast-Hotels und 1924 der Mehrheit des Grundkapitals der Geka, Geschäfts- und Kontorhaus
AG (Besitzerin des Pschorrhauses, gegenüber
der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche). Im
gleichen Jahr erwarb die Ges. die Mehrheit des
Grundkapitals der Berliner Hotel-Gesellschaft
(Kaiserhof und Baltic) und im Jahr 1926 der
Hotelbetriebs-AG (Bristol und Centralhotel).
Traditionsreiches Gaststätten- und Hotel-Unternehmen. Aschinger war die bekannteste und
größte Fa. in der Berliner Gastronomie und erlangte später vor allem durch die kostenlosen
Schrippen Berühmtheit. 1947 übernimmt die
Deutsche Treuhandstelle die im sowjetischen
Sektor liegende Zentrale sowie die dazugehörenden Gaststätten. Die Teilgesellschaft West:
1950 Berliner Wertpapierbereinigung. 1971
Umwandlung in die noch heute existierende
Einzelfirma Aschinger Gasthausbrauerei am
Kurfürstendamm.
Los 148
Schätzwert 30-90 €
Aschinger AG
Anton Reiche AG
Los 141
Los 147
Aschinger AG
Berlin, Genuss-Schein 200 RM Okt. 1938
(R 5) EF
rere Dividendenzahlungsvermerke der Dresdner Bank in Leipzig.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 152
Schätzwert 50-125 €
Assecuranz Union von 1865
Hamburg, Aktie Lit. B 200 RM Juni 1927
(Auflage 10000, R 5) EF
Gründung 1865, Übernahme von Assekuranzen
gegen jede Art von See-, Fluss-, Revier-, Hafenund Landtransportgefahr sowie Feuer-Rückversicherung. Die Gesellschaft stand der “Janus”
Hamburger Versicherungs-AG und der Neptunus
Assecuranz Compagnie nahe. 1931 Konkurs.
Börsennotiz: Berlin und Freiverkehr Hamburg.
Gründung Dez. 1912 zur Weiterführung der
gleichnamigen Schokoladenformen-, Blechemballagen- und Blechplakatfabrik. Ferner Vertrieb von Kunstharzgegenständen und Maschinen. Die Ges. besaß Grundstücke in Dresden,
Plauen und Dölzschen und war zu 100 % im
Familienbesitz. Die europaweit größte Fabrik
für Gebäck- und Schokoladenformen aus
Weißblech beschäftigte bis zu 900 Arbeiter.
Das Werk wurde in der DDR vom Kombinat NAGEMA übernommen (nach 1990 geschlossen).
Los 149
Schätzwert 40-100 €
Asphaltwerke R. Tagmann AG
Leipzig, Aktie 100 RM Febr. 1933 (Auflage
450, R 4) UNC
Los 142
Gründung 1885 als Leipziger Asphaltwerk
R. Tagmann, seit 1923 AG als Asphaltwerke
R. Tagmann AG. 1934 umfirmiert in R. Tagmann Straßenbau-AG. Überregional tätiger
Straßenbaubetrieb mit Filialen in Berlin, Breslau, Erfurt, Kiel, Königsberg i.Pr., München,
Nürnberg, Rostock, Schneidemühl und Weimar.
Schätzwert 200-250 €
Anhaltische Kohlenwerke
Halle (Saale), Sammelaktie 1.000 x 1.000
RM 5.12.1944 (R 8) EF-VF
Los 150
Nur 22 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-125 €
Asphaltwerke R. Tagmann AG
Los 145
Schätzwert 50-150 €
Anton Reiche AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark 11.6.1921
(Auflage 2750, R 5) EF
Leipzig, Aktie 1.000 RM Febr. 1933
(Auflage 250, R 5) UNC
Los 151
Schätzwert 275-350 €
R. Tagmann Strassenbau AG
Los 146
Schätzwert 50-100 €
Anton Reiche AG
Die Werksruine 2009
Dresden, Namensaktie 1.000 Mark
15.8.1923 (Auflage 5500, R 3) EF
Andere Gestaltung als vorige Lose.
Leipzig, Zwischenschein 100 RM
1.6.1939 (R 10) VF+
Maschinenschriftliche Ausführung auf Geschäftsbriefbogen der Ges., Originalunterschriften von Vorstand und Aufsichtsrat, meh-
Los 153
Schätzwert 225-350 €
Aufsicht Revisions-AG
Berlin, Namensaktie 1.000 Mark
2.1.1916. Gründeraktie (Auflage 200, ab
1924 nach Umstellung auf 50 RM nur
noch 100 Stück, R 6) EF-VF
Dekorativ, farbiges Siegel mit Adler über Büchern. Mit Original-Unterschrift des Mitbegründers und AR-Vorsitzenden Albrecht Graf zu
Stolberg-Wernigerode.
Gründung 1915. Eines der ersten Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen als AG. 1926 umbenannt in “Treuhandgesellschaft für Kommunale
Unternehmungen AG”, gleichzeitig übernahm
die Deutsche Landesbankenzentrale AG (ein
Vorläufer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes) die Aktienmehrheit, anschließend
war die Deutsche Revisions- und Treuhand-AG
Alleinaktionär. Geprüft wurden vorzugsweise
Unternehmen und Betriebe der Kommunen sowie anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften. Kapital auf DM umgestellt, aber seit Ende
des 2. Weltkrieges inaktiv.
15
Los 154
Schätzwert 100-175 €
Los 157
Schätzwert 10-50 €
Aug. Nowack AG
Auto Union AG
Bautzen, Aktie 100 RM Sept. 1938 (R 7)
EF
Chemnitz, Aktie 100 RM 16.7.1932
(Auflage 25000, R 2) UNC
Die bereits 1863 gegründete Firma wurde
1922 in die “Aug. Nowack Karosseriewerk AG”
umgewandelt (seit 1924 Name wie oben). In
der Fabrik in der Wilthener Str. 32 wurden Karosserien, Wagen und Transport-Geräte, außerdem Kunstharze und Lacke hergestellt. Börsennotiert im Freiverkehr Dresden. Nach 1949
als Karosseriewerk Teil des VEB Robur in Zittau.
Schöner G&D-Druck mit den vier Audi-Ringen
und den Markenzeichen der vier Ursprungsfirmen DKW, Audi, Horch und Wanderer.
Gründung 1923 als Zschopauer Motorenwerke
J.S. Rasmussen AG, deren Automobile, Motorräder und Motoren unter dem Namen DKW
weltbekannt waren. 1932 mit den in Zwickau
ansässigen Konkurrenten Audiwerke AG und
Horchwerke AG zur Auto Union AG mit Sitz in
Chemnitz fusioniert und zugleich Erwerb der
Wandererwerke vorm. Winklhofer & Jaenicke
AG in Schönau bei Chemnitz. Werk auch in Berlin-Spandau. Nach dem Krieg zunächst nach
Saarbrücken, dann nach Ingolstadt verlagert.
Die Sächsische Staatsbank, bei Kriegsende
Mehrheitsaktionär, wurde dabei von einem von
der Bank deutscher Länder eingesetzten Treuhänder vertreten. Der AG-Mantel wanderte
weiter zur Rothenberger-Gruppe (heute AUTANIA AG für Industriebeteiligungen), die AUDIMarkenrechte übernahm die AUDI NSU AG.
Los 155
Schätzwert 300-375 €
Augsburger Kammgarn-Spinnerei
Augsburg, Aktie 5.000 Mark 23.10.1920
(Auflage 428, R 9) VFGroßformatiges Papier, original signiert.
Ursprünglich betrieb der Kaufmann J. Fr. Merz
in Nürnberg eine Schafwollgroßhandlung, aus
der eine Kammgarnspinnerei mit Pferdebetrieb
hervorging. Wegen der viel günstigeren Wasserkraft ging Merz 1836 nach Augsburg und
errichtete hier an der Schäfflerbachstraße die
mit 3.000 Spindeln damals größte KammgarnSpinnerei im Gebiet des Deutschen Zollvereins.
1845 Umwandlung in eine AG. 1925 Übernahme der Werdener Feintuchwerke AG in EssenWerden (1963 wieder abgestoßen). Die größte
deutsche Kammgarnspinnerei kämpfte sehr
lange, wurde aber Ende 2001 dann doch eines
der letzten Opfer der Krise der deutschen Textilindustrie.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 158
Nr. 158
schiedene Zwecke, Maschinen und Einrichtungen für Zündholzfabriken, Gerbereien und Lederfabriken. Mit eigenem Eisenbahnanschluss.
Ab 1949 Badische Maschinenfabrik AG Seboldwerke, Karlsruhe. Die BMD Badische Maschinenfabrik Durlach GmbH stellte 2002 ihre
Produktion ein.
Auto Union Rennwagen Typ D aus dem
Jahr 1939 (460 PS, 330 km/h)
Schätzwert 1600-2000 €
Auto Union AG
Chemnitz, Sammelaktie 500 x 1.000 RM
24.12.1943 (R 12) EF
Maschinenschriftliche
Ausführung
mit
Schmuckumrahmung, Originalunterschriften
von Vorstand und AR-Vorsitzendem.
In dieser Form ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 160
Schätzwert 450-600 €
Bäcker-Innung zu Berlin
Berlin, 5 % Namens-Antheil-Schein 1.000
Mark Juli 1890 (Auflage 320, R 10) VF
Los 156
Schätzwert 20-80 €
Aurag Ausrüstungs-AG
für baumwollene Gewebe
Stettin, Aktie 10.000 Mark 7.6.1923.
Gründeraktie (Auflage 2400, R 2) EF
1924 Umstellung auf 250 RM und 1928 auf
500 RM.
Gründung 1923. Herstellung u. Vertrieb von
Textilwaren u. anderen Waren. Im Juni 1923
Übernahme des Geschäfts der Fa. Nathan Marx
in Stettin und Änderung in “Aurag” Ausrüstungs-AG für baumwollene Gewebe vormals
Nathan Marx. Zweigniederlassung in Berlin.
Los 159
Schätzwert 50-175 €
Badische Maschinenfabrik und
Eisengießerei vormals G. Sebold etc.
Durlach, Aktie 1.000 Mark Juli 1914
(Auflage 500, R 4) EF
Gründung 1885. Spezialität: Maschinen und
Einrichtungen für Eisen-, Stahl-, Temper- und
Metallgiessereien, Sandstrahlgebläse für ver-
Mit der Anleihe von 420.000 M wurde der Erwerb des Bäckerinnungshauses in der Chausseestr. 103 finanziert. Originalunterschriften
von Obermeister, zwei Altmeistern und Rendant.
Die Bäcker-Innungen gehören zu den ältesten
Zünften überhaupt. Die Berliner Bäckerinnung
wurde bereits 1272 vom Rat zu Berlin genehmigt.
Wie auch das folgende Los bislang vollkommen
unbekannt gewesen, nur 5 Stück wurden jetzt
im Reichsbankschatz gefunden. Randschäden
fachgerecht restauriert.
Los 161
Schätzwert 600-750 €
Bäcker-Innung zu Berlin
Berlin, 5 % Namens-Antheil-Schein 1.000
Mark April 1892 (Auflage 100, R 10) VF
Die Anleihe von 120.000 Mark finanzierte Umund Erweiterungsbauten am Bäckerinnungshaus Chausseestr. 103. Dekorative Umrandung
im Historismusstil, Originalunterschriften von
Obermeister, zwei Altmeistern und Rendant.
Von dieser Emission wurden nur 3 Stück im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 162
Schätzwert 400-500 €
Bäder- und Verkehrs-AG
Berlin, Aktie 20 RM Febr. 1925 (Auflage
250, R 12) VF
Nr. 155
16
Nr. 162
Gründung 1923 zum Betrieb von bäder- und
verkehrsindustriellen Unternehmungen. Tochtergesellschaften waren die Bäder- und Verkehrs-Verlag GmbH und die Bäder- und Industrie-Anzeigen GmbH. AR-Mitglieder waren neben einigen Bankiers Verantwortliche der Kurverwaltungen Bad Oeynhausen, Bad Kissingen,
Bad Pyrmont, Bad Liebenstein, Bad Salzuflen,
Wiesbaden, Baden-Baden, Bad Nauheim und
Bad Tölz. In Folge der Weltwirtschaftskrise Anfang 1931 in Konkurs gegangen, 1934 gelöscht.
Bislang vollkommen unbekannt gewesen, ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Nr. 167
Los 163
Schätzwert 60-80 €
Bank für Handel und Filmindustrie AG
München, Aktie 1.000 Mark 29.3.1923.
Gründeraktie (R 8) EF
Gründung im März 1923, im Januar 1925 in
Liquidation. Zweck: Beleihung und Bevorschussung von Waren, Beteiligungen an Geschäften und Unternehmungen, Förderung des
Ex- und Imports, Kreditgewährung an die Filmindustrie.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 171
Schätzwert 200-275 €
Baugenossenschaft Gross-Dresden
eGmbH
Potschappel-Birkigt, 4 % Na.-Schuldv.
500 Mark 1.10.1914 (Auflage nur 50
Stück, R 10) VF
Los 168
Schätzwert 75-150 €
Bank für Kommunalund Grundkredit AG
Umgestellt auf 125 RM.
Wohnungsgenossenschaft, verschmolzen auf
die 1912 gegr. Gemeinnützige Bau- und Heimstätten-Genossenschaft, nach 1948 Sozialistische Wohnungsgenossenschaft (GWG) Freital,
heute Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden eG.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mülheim-Ruhr, Namensaktie Lit. A 10.000
Mark 1.11.1922 (Auflage 900, R 5) VF
Los 164
Schätzwert 75-150 €
Bank für Handel und Gewerbe AG
Kattowitz, Sammelaktie 10 x 1.000 RM
5.6.1942 (Auflage nur 50 Stück, R 7)
UNC-EF
Gegründet 1922 zum Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1942 wurde die Satzung neu
gefasst. Großaktionär (1943): Deutsche Zentralgenossenschaftskasse, Berlin (95%).
49 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 165
Schätzwert 30-90 €
Bank für Handel und Grundbesitz AG
Leipzig, Aktie Reihe B 100 RM Nov. 1931
(Auflage 1450, R 4) UNC-EF
Gründung am 20.11.1920, eingetragen am
15.1.1921. Im Nov. 1923 Sitzverlegung nach
Berlin. 1936 Übernahme der „Grund und Boden
AG für Realwerte“, seit 1937 in Liquidation.
Los 169
Schätzwert 200-250 €
Barther Lederfabrik AG
Barth an der Ostsee, Aktie 100 RM Okt.
1928 (Auflage 5000, R 10) VF+
Gründung 1921 als „Bremer Lederfabrik AG“
mit Sitz in Bremen. Im Handelsregister eingetragen am 24.9.1921, nur drei Tage später
Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach
Barth an der Ostsee. Die 1929 beschlossene
Liquidation dauerte bei Kriegsende noch an.
Börsennotiz: Freiverkehr Bremen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 150-200 €
Grünhain, Namens-Anteil 200 Mark
31.12.1912 (R 9) EF
Mehrfache Nennwertänderungen: 800 M,
1.000 M, 100 M. Originalunterschriften.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen.
Los 170
Schätzwert 40-80 €
Los 173
Schätzwert 125-175 €
Baugenossenschaft
Grünhain eGmbH
Bau- und Finanz-AG des
Schlesischen Handwerks
Los 166
Los 172
Baugenossenschaft
Grünhain eGmbH
Gründung 1902 als „Spar- und Darlehnskasse
der Hausbesitzer eGmbH“, 1910 Umbenennung in Leipziger Hausbesitzer-Bank, AG seit
1923. Auf Grund der Verordnung über die
Gründung der Sächsischen Landesbank und
die Abwicklung der bisher bestehenden Bank
und Geldinstitut vom 14.8.1945 erlosch die
Bank am 29.5.1947.
Breslau, Namensaktie 200 RM 27.6.1939
(Auflage 2375, R 2) EF
Grünhain, Namens-Anteil 100 RM
20.3.1928 (R 10) EF
1933 gegründet zum Bau und zur Betreuung
von Kleinwohnungen. 1943 Umfirmierung in
Schlesische Wohnstätten AG.
Originalunterschriften.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz, ebenfalls vorher nicht bekannt gewesen.
Los 174
Schätzwert 450-600 €
Baugenossenschaft Hellerau eGmbH
Hellerau bei Dresden, NamensAnteilschein 200 Mark 31.3.1909.
Gründerstück (R 11), ausgestellt auf den
Verein Volkswohl, Dresden VF
Gegründet 1909 von dem Möbelfabrikanten Karl
Camillo Schmidt-Hellerau (1873-1948) für den
Bau der Gartenstadtsiedlung Hellerau zusammen mit dem Neubau seiner „Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst“. Die Gartenstadt
befand sich an der nördlichen Peripherie von
Dresden am Heller auf den Fluren von Rähnitz
und Klotzsche. Schmidt wurde inspiriert von den
Ideen der Lebensreform, der englischen Artsand-Craft-Bewegung und der von Ebenezer Howard begründeten Gartenstadtbewegung. Der
Landkauf für Fabrik- und Siedlungsneubau erfolgte 1906 und die Konzipierungsphase begann
im selben Jahr. Schmidt beauftragte Richard
Riemerschmid, einen Gesamtplan für die Bebauung zu entwerfen. Im Juni 1909 erfolgte der erste Spatenstich. Bereits 1910 wurde in den neuerbauten Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst Hellerau produziert, und die ersten
Bewohner siedelten sich in Hellerau an. Der von
Schmidt beauftragte Architekt Richard Riemerschmid plante den Bau der Werkstätten und dazu eine Wohnsiedlung mit Kleinstwohnhäusern
für die Arbeiter, geräumigen Landhäusern,
Markt, Geschäften, Wasch- und Badehaus, Praxen, Ledigenwohnheim, Schule und Schülerwohnheim. Neben Riemerschmid gehörten
Heinrich Tessenow, Hermann Muthesius und
Kurt Frick, aber auch Theodor Fischer zu den renommierten Architekten, von denen in Hellerau
ganze Straßenzüge oder zumindest Häuserreihen realisiert wurden. Während der Zeit ihrer Errichtung war Hellerau, wie sonst nur die Essener
Gartenstadt Margarethenhöhe, durch einen
Regierungserlass von allen Bauvorschriften befreit. Reformbegeisterte aus ganz Europa kamen, um Zeuge der real praktizierten Lebensreform zu werden. Einige besuchten Hellerau nur
für kurze Zeit, andere blieben. Unter dem Dach
des Kulturbundes der DDR wurde die „Interessengruppe Hellerau“ gegründet, um das Architekturdenkmal zu schützen. 1990 wurde das
„Bürgerkomitee Hellerau“ gegründet, daraus
entstand der Verein „Bürgerschaft Hellerau“.
Kulturhistorisch hochbedeutend. Ebenso wie
das folgende Los bislang vollkommen unbekannt gewesene Emission, nur 2 Stück wurden
jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 50-100 €
Bank für Handel und Grundbesitz AG
Leipzig, Aktie Reihe D 1.000 RM Nov.
1931 (Auflage 450, R 5) EF
Los 167
Schätzwert 150-250 €
Bank für Handel und Verkehr AG
Chemnitz, Aktie 100 RM 3.5.1943
(Auflage 4000, R 8) EF
1883 als Chemnitzer Viehmarktsbank eGmbH
gegründet, AG seit 1917. Bankgeschäfte insbesondere zur Förderung des Mittelstands.
Börsennotiz Leipzig. 1963 Abwicklung von
Westvermögen durch die Preußische Staatsbank (Seehandlung), Berlin (West).
Nr. 169
Nr. 175
17
1922 entstand in Hellerau der „D-Zug“
genannte Straßenzug mit elf
zusammenhängenden Einfamilienhäusern
Los 175
Schätzwert 275-350 €
Baugenossenschaft Hellerau eGmbH
Hellerau bei Dresden, NamensAnteilschein 200 Mark 8.5.1941, hds.
überschrieben auf Vordruck vom
30.9.1921 (R 11), ausgestellt auf die
Dresdner Spezialfedernfabrik Strobel &
Co., Hellerau VF+
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 182
Nr. 179
Los 179
Schätzwert 650-850 €
Baumwollspinnerei Mittweida
sellschaft, 1994 aufgelöst, 1998 Baumwollspinnerei und Warperei Furth AG i.L., Chemnitz.
Mittweida, Aktie 2.000 Mark 15.11.1886
(Auflage 500, R 8) VF
Los 176
Schätzwert 75-200 €
Baumwollspinnerei Erlangen
Erlangen, Aktie 1.000 Mark April 1912
(Auflage 600, R 4) EFGründung 1880 als „Spinnerei und Weberei Erlangen“. Herstellung von Garnen, Zwirnen und
Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der „Oberfränkisches
Textilwerk AG“ und der „Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG“ zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit
Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem
Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil
(Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor
wenigen Jahren in Konkurs gegangen.
Los 177
Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft
5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und
Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und
Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2.
Weltkrieg wurde die Hälfte des Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche wurde eine Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin
(Funkgeräte) eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als VEB Baumwollspinnerei
weitergeführt, angegliedert wurden 1951
Weißthaler Spinnerei als Werk 2 und 1964 die
Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt.
1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH
reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer der letzten heute
noch produzierenden Textilbetriebe der Region.
Los 180
Schätzwert 100-200 €
Baumwollspinnerei und Warperei
Furth (vormals H. C. Müller)
Los 186
Furth bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark
3.5.1921 (Auflage 1000, R 5) EF
Bayerische Hypothekenund Wechsel-Bank
Baumwollspinnerei Mittweida
Mittweida, Aktie 1.000 Mark 11.10.1919
(Auflage 1500, R 10) VF+
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 184
Schätzwert 75-150 €
Bautzen-Neschwitzer
Maschinenfabrik AG
Baumwollspinnerei Erlangen
Los 181
Schätzwert 200-250 €
Baumwollspinnerei Mittweida
Mittweida, Aktie 1.000 Mark 23.5.1923
(Auflage 2000, R 8) EF
Nur 21 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Bautzen, Aktie 10.000 Mark 1.9.1923.
Gründeraktie (Auflage 50000, R 7) EF-VF
Gründung am 28.8.1923 zur Herstellung von
Feuerungsanlagen, insbesondere die Einrichtung vollständiger Kesselhäuser und aller dabei
in Verwendung kommender Maschinen und
Apparate. 1924 wurde bereits wieder die Liquidation beschlossen, 1927 Firma erloschen.
Los 182
Schätzwert 125-250 €
Baumwollspinnerei Germania
Epe i. Westfalen, Aktie 1.000 Mark Juni
1909 (Auflage 750, R 5) EF
Gründung 1897 unter der Firma Baumwollspinnerei Germania. Vollstufiger Betrieb, neben
zwei Baumwollspinnereien waren auch Zwirnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei und Schlichterei vorhanden. 1992 Einstellung des operativen Geschäftes, noch heute als Germania-Epe
AG börsennotiert (ab 1993 Vermögensverwaltung).
18
Chemnitz, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 1820, R 4) UNC
Schätzwert 175-350 €
Original signiert von dem Vorbesitzer und Aufsichtsratspräsidenten Heinrich Müller. Dekorative Zierumrandung im Historismusstil.
Gegründet 1888 nach Übernahme der Spinnerei und Zwirnerei H. C. Müller. 1943 waren
21.540 Spindeln (einschließlich 4420 Zwirnspindeln) in Betrieb. 1993 Fortsetzung der Ge-
Schätzwert 40-100 €
Becker-Werke AG
Baumwollspinnerei und Warperei
Furth (vormals H. C. Müller)
Furth bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark
1.2.1888. Gründeraktie (Auflage 1050,
R 5) EF
Gründung 1835, wobei hier die seltene Kombination von Hypotheken- und Geschäfts-Bank
zugelassen war. Auch Versicherungs-Geschäfte
wurden zunächst auf eigene Rechnung betrieben (1905 in die „Bayerische Versicherungsbank AG“ ausgegliedert, 1923 an Münchener
Rück und Allianz verkauft). 1896 Ausdehnung
des Geschäftsbereiches über Bayern hinaus
auf das ganze Deutsche Reich. 1905 Gründung
der Bayer. Disconto- und Wechsel-Bank AG in
Nürnberg (deren laufendes Geschäft 1923
übernommen wurde). 1915-20 Übernahme einer Reihe kleinerer Bankgeschäfte. In Österreich aktiv mit der Gründung der Salzburger
Kredit- und Wechsel-Bank (1921) und der
Kärntner Kredit- und Wechselbank Ehrfeld &
Co., Klagenfurt (1922, später die Bank für
Kärnten) sowie Beteiligung bei Scherbaum &
Co. in Wien (1924). 1998 mit dem früheren
Erz-Konkurrenten Bayerische Vereinsbank zur
heutigen Bayerischen Hypo- und Vereinsbank
AG fusioniert.
Los 187
Fassade der abgerissenen Spinnerei
im Jahr 2010
Los 178
Schätzwert 50-125 €
München, Aktie 1.000 RM 18.2.1928
(Auflage 9000, R 3) EF
Schätzwert 500-650 €
Schätzwert 50-175 €
Erlangen, Aktie 1.000 Mark April 1913
(Auflage 800, R 3) EF
Los 183
1952 Integration in die Arbeiterwohnungsgenossenschaft (AWG).
Ausgestellt auf Emilie Kießling. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 185
Schätzwert 100-125 €
Bauverein zur Beschaffung preiswerter
Wohnungen in Leipzig eGmbH
Leipzig, 4,5 % Na.-Schuldv. 200 RM
21.10.1940 (R 10) EF
1898 gegründete Baugenossenschaft. 1929
hatte die Genossenschaft 6000 Mitglieder.
Gegründet 1922 als H. F. Mauersberger AG in
Jahnsdorf (Erzgebirge). Herstellung und Handel
mit Strumpf- und Wirkwaren aller Art. 1927
Übernahme der offenen Handelsges. Eduard
Becker Söhne in Chemnitz und Weiterführung
beider Unternehmen unter der Firma Eduard
Becker Söhne AG. 1933 Vereinigung der Handschuhfabrik Gebrüder Becker mit der Gesellschaft und Änderung der Firma in Gebrüder
Becker - Eduard Becker Söhne AG. Am
23.5.1938 Beschluss der Arisierung der Firma
und Namensänderung in Becker-Werke AG.
Nach 1953 als VEB weitergeführt. Der Betriebszweig Handschuhe ging an das ClaraZetkin-Werk in Burgstädt über, der Betriebszweig Strümpfe hieß nunmehr Ideal-Werke, Altchemnitzer Strumpffabrik. Die Arisierung der
Firma ist im Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften dokumentiert worden!
Weltkrieg 110 Wohnhäuser mit 226 Wohnungen, danach stieg der Bestand weiter auf 185
Wohnhäuser mit 633 Wohnungen. Aktionäre
waren die Demag AG, Duisburg (60 %) und die
Capito & Klein AG, Düsseldorf-Benrath (40 %).
1972 Umwandlung in eine GmbH, Gesellschafter waren nun zu 2/3 die Demag AG und zu 1/3
die Fried. Krupp Hüttenwerke AG.
brauerei AG. Großaktionär (1943): RiebeckBrauerei AG Leipzig (73,9%).
Los 188
Schätzwert 75-150 €
fortgeführten Eintragungen der Anteilscheine
bis 1943. Ein Anteil über 1/10.000 brachte
1870 eine Ausbeute von 70 Mark. Zu Beginn
des 20. Jh. kostete ein 1/10.000 Anteil um die
30.000 Mark. Die hier angebotenen Anteile hatten damals ein Wert von knapp 17 Mio. Mark,
nach heutiger Kaufkraft ca. 250 Mio. Euro.
Der Kaufmann und Industriegründer Georg von
Giesche (1653-1716) legte den Grundstein für
eines der größten Unternehmen östlich der Elbe. 1704 ließ er sich und seine leiblichen Erben
für 20 Jahre vom Kaiser Leopold I. von Österreich das ausschließliche Recht des Bergbaus
auf Galmei und des Handels damit für ganz
Schlesien sichern. Das war die Geburtsstunde
der Gesellschaft, die bemerkenswerter Weise
270 Jahre in unveränderter Rechtsform geführt
wurde! Nach dem Verlust der schlesischen Besitzungen in Folge des 2. Weltkrieges wurde
der Sitz nach Hamburg verlegt, zuletzt befaßte
sich die Ges. mit Brenn- und Baustoffhandel.
1974 in Konkurs gegangen.
Bekleidungs-AG
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1938 (Auflage
23000, R 6) UNC-EF
Gründung im Sept. 1923 als Bekleidungs-Gesellschaft für deutsche Beamte AG, ab 1938
Bekleidungs-AG. Zweck: Ankauf und Verkauf
von Bekleidungsgegenständen. Im Jahr 1929
erfolgte eine Reorganisation, wobei die Provinz-Filialen der Gesellschaft von der Defaka
Deutsches Familien-Kaufhaus GmbH übernommen wurden, während das Berliner Geschäft in
eine von beiden Firmen neu gegründete Gesellschaft, die Deutsche Familien-BekleidungsGmbH Defaka-BG eingebracht wurde. Mitte
1939 ist die Defaka-BG in der Gesellschaft aufgegangen, die ab Mitte 1939 das Berliner Geschäft selbst durchführte. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung.
Los 189
Schätzwert 150-400 €
Benrather AG
für gemeinnützige Bauten
Benrath, Namensaktie 1.000 Mark
11.3.1897. Gründeraktie (Auflage 75, R 8) EF
Gegründet 1895 zwecks Bau und Betreuung
von Kleinwohnungen. Die AG baute bis zum 2.
Weltkrieg 110 Wohnhäuser mit 226 Wohnungen, danach stieg der Bestand weiter auf 185
Wohnhäuser mit 633 Wohnungen. Aktionäre
waren die Demag AG, Duisburg (60 %) und die
Capito & Klein AG, Düsseldorf-Benrath (40 %).
1972 Umwandlung in eine GmbH, Gesellschafter waren nun zu 2/3 die Demag AG und zu 1/3
die Fried. Krupp Hüttenwerke AG.
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 190
Schätzwert 150-400 €
Benrather AG
für gemeinnützige Bauten
Benrath, Namensaktie 1.000 Mark 15.3.1898
(Auflage nur 25 Stück, R 8) EF
Los 192
Schätzwert 150-250 €
Benteler-Werke AG
Bielefeld, Aktie 10.000 Mark 19.1.1923.
Gründeraktie (Auflage 500, R 6) EF
Kleine Vignette mit Eisenbahn und “BEWAG”Signet.
1876 Eröffnung eines Eisenwarenhandels In
Bielefeld. 1922 Gründung der AG und Fertigungsbeginn von nahtlosen und geschweißten
Rohren in Paderborn. Ab 1935 Aufbau eines
Automobil-Zulieferer-Betriebes. 1952 Produktion eines eigenen Kleinwagens: Champion.
1974 Eröffnung eines Elektrostahlwerkes in
Lingen. 1980 Expansion in die USA. Heute mit
den Teilbereichen Automobiltechnik, Hersteller
von Stahl und Rohren sowie einer Firmenholding an 150 Standorten in 34 Ländern mit
22.000 Mitarbeitern vertreten.
Los 195
Schätzwert 50-150 €
Berghotel Teichmannbaude AG
Brückenberg, Aktie 1.000 Mark
1.11.1922. Gründeraktie (Auflage 4000,
R 4) EF+
In die 1922 gegrünete AG brachte der Hotelier
Alfred Teichmann das Berghotel Teichmannbaude ein, die bedeutendste gastronomische
Einrichtung im ganzen Riesengebirge. Später
verpachtet an den Niederlausitzer Bergwerksbesitzer Ewald Kleffel (Grube Marga bei Senftenberg). Nach Enteignung durch die polnischen Behörden 1954 Sitzverlegung nach
Wiesbaden (zum Liquidator wurde von Amts
wegen Wolfgang Kleffel in Nürnberg bestellt),
1957 wegen Vermögenslosigkeit im Handelsregister gelöscht.
Porträt Georg von Giesche (1653-1716)
Los 197
Schätzwert 160-200 €
Georg von Giesche’sche Erben
Breslau, Antheil-Schein 48/10.000
22.2.1865 Copia vidimata vom
17.10.1908 (R 10) EF-VF
Mehrseitige Urkunde mit dekorativem Titelblatt.
Beglaubigte Abschrift der Originalurkunde mit
fortgeführten Eintragungen der Anteilscheine
bis 1919.
Los 193
Schätzwert 100-150 €
Berg- und Hüttenprodukte AG
Berlin, Sammelaktie 10 x 20 RM
18.1.1925 (R 6) EF
Gründung Okt. 1923. Handel mit Berg- und
Hüttenprodukte aller Art. Sitz war in Berlin in
der Kanonierstr. 37. 1929 gelöscht.
Nur 17 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 194
Los 191
Schätzwert 125-300 €
Schätzwert 50-150 €
Bergbrauerei Riesa AG
Benrather AG
für gemeinnützige Bauten
Riesa, Aktie 200 RM Juni 1944 (Auflage
700, R 4) UNC-EF
Benrath, Namensaktie 1.000 Mark
1.7.1899 (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Gegründet 1872, 1892 von den Brüdern Arno
und Otto Friede gekauft und als Lagerbierbrauerei ausgebaut, AG seit 1904. 1936 Übernahme des Kundenbestandes der Riebeck-Stadt-
Gegründet 1895 zwecks Bau und Betreuung
von Kleinwohnungen. Die AG baute bis zum 2.
Nr. 189
Los 196
Schätzwert 250-320 €
Bergwerks-Gesellschaft
Georg von Giesche’sche Erben
Breslau, Antheil-Schein 556/10.000
24.5.1865, Copia vidimata vom
10.7.1896 (R 8) EF-VF
Los 198
Mehrseitige Urkunde mit dekorativem Titelblatt.
Beglaubigte Abschrift der Originalurkunde mit
Herne, Genußrechts-Urkunde 50 RM
31.12.1925 (R 12) VF+
Nr. 204
Schätzwert 200-250 €
Bergwerksgesellschaft Hibernia
Die 1854 gegründete Gewerkschaft Hibernia
(lateinische Bezeichnung für Irland) initiierte
der aus Irland stammende große RuhrbergbauPionier William Thomas Mulvany. Auch die Gewerken waren fast ausschließlich Iren. 1855
wurden bei Bochum große Felder hinzuerworben und in die neugegründete Gewerkschaft
Shamrock (irische Bezeichnung für Kleeblatt,
das irische Wappenzeichen) eingebracht. Beide
Unternehmen wurden 1873 in die „Hibernia
und Shamrock Bergwerksgesellschaft“ eingebracht, deren AR-Vorsitzender Mulvany bis zu
seinem Tod 1885 blieb. 1887 Umfirmierung in
“Bergwerksgesellschaft Hibernia”. Eine der mit
Abstand bedeutendsten Bergwerksgesellschaften des Reviers. Auf den Zechen Hibernia,
Shamrock I-IV, Wilhelmine-Victoria (sämtlich in
Gelsenkirchen), Schlägel und Eisen (bei Recklinghausen), General Blumenthal I-IV und Alstaden förderten zeitweise 25.000 Mann Belegschaft bis zu 6 Mio. Tonnen Kohle im Jahr. Da-
19
Los 203
Schätzwert 225-350 €
Berlin (City of Berlin)
Berlin, 6 % Bond 1.000 £ 2.7.1927
(Auflage 750, R 7) EFTeil einer von J. Henry Schroder & Co. in London untergebrachten Anleihe von 3,5 Mio. L.
Sehr großformatig und dekorativ, mit Abb. “Rotes Rathaus”.
Mit anh. Restkupons.
Nr. 357
Nr. 200
zu Kokereien, eigene Kraftwerke, Ziegeleien,
chemische Fabriken. Ab 1902 begann aus
strategischen Gründen der preußische Staat,
Bergwerkseigentum im Ruhrgebiet zu erwerben. 1904 besaß Preußen die knappe Hibernia-Aktienmehrheit, was den überschäumenden Zorn der Schlotbarone erregte. Außerordentliche Generalversammlungen in den Jahren 1904 und 1906 drängten mit den dort beschlossenen Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Aktionärs-Bezugsrechts den Preußischen Staat auf eine Minderheitsposition zurück. Der Vorgang ging als „Hibernia-Kampf“ in
die Finanzgeschichte ein. Am Ende obsiegte
der Staat aber doch: Der preußische Landtag
beschloss 1917 ein Gesetz, das die Staatsregierung zur Übernahme aller von Dritten gehaltenen Hibernia-Aktien ermächtigte. Den Widerstand der Wirtschaft brach die Regierung dadurch, dass sie ein Junktim mit der Zustimmung zur Erneuerung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats herstellte. Der alte
Aufsichtsrat legte daraufhin geschlossen das
Amt nieder. Bald besaß der Staat Preußen über
die Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG
(VEBA) mehr als 99 % der Hibernia-Aktien und
legte 1926 die Hibernia-Bergwerke mit den fiskalischen Zechen der früheren staatlichen
Bergwerksdirektion Recklinghausen zusammen (1935 dann Fusion mit der Bergwerks-AG
Recklinghausen). Nach dem 2. Weltkrieg wurde
1954 die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG
mit dem Vermögen der alten AG und den Aktien
der Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet, 1957 außerdem Übernahme der Gewerkschaft Deutscher Kronprinz. Wichtigste Beteiligung war die Scholven-Chemie AG in Gelsenkirchen-Buer. Alleiniger Aktionär war mittelbar
über die VEBA weiterhin der Bund. 1970 gingen die Zechen in der Ruhrkohle AG auf.
Bislang unbekannt gewesener Nennwert, ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 199
Schätzwert 100-150 €
Bergwerksgesellschaft Hibernia
Herne, Genußrechts-Urkunde 100 RM
31.12.1925 (R 10) EF-VF
stillgelegten) Braunkohlen-Abbaugesellschaft
Friedensgrube AG in Meuselwitz und der Kleinbahn Bergwitz-Kemberg, die vor allem der Abfuhr der Kohle zur Anhalter Bahn Berlin-Wittenberg-Bitterfeld-Halle-Leipzig diente. Großaktio-
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 200
Los 204
Schätzwert 800-1000 €
Herne, Sammel-Zwischenschein 18.000 x
1.000 RM RM 12.10.1942, ausgestellt für
die Vereinigte Elektrizitäts- und
Bergwerks-AG (VEBA) in Berlin. Die VEBA
war Alleinaktionärin der Hibernia, das
Aktienkapital von 300 Mio. RM war
verbrieft in lediglich zwei Zwischenscheinen (einer über 180.000 und einer
über 120.000 Aktien) VF-F
Los 201
Schätzwert 150-200 €
Bergwitzer Braunkohlen AG
Bergwitz, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
Nov. 1921 (Auflage 4000, R 10) EF
Wunderschöne Mäander-Umrahmung, Schlegel und Eisen im Unterdruck ausgespart.
Bei der Gründung 1905 als “Gniest-Bergwitzer
Braunkohlenwerke zu Wittenberg” wurden die
Braunkohlenwerke und Dampfziegelei Gniest
GmbH bei Kemberg erworben. Auf einem 400
ha großen Gelände am Rande des Urstromtals
der Elbe wurde ein Braunkohlentagebau betrieben. Bis zu 700 Mitarbeiter förderten bis in die
1950er Jahre zuletzt über 2 Mio. t Braunkohle
im Jahr. Mehrheitlich beteiligt an der (1935
Berlin-Borsigwalde, Aktie 1.000 Mark
10.12.1919 (Auflage 2000, R 10) EF-VF
Gründung 1916. Herstellung und Verkauf von
Kupfer- und Messingfabrikaten, u.a. für Schiffund Lokomotivbau. 1925 Vergleich, Liquidation
bis Anfang der 30er Jahre.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
näre waren die Dresdner Bank und die Reichselektrowerke. Seit der Stilllegung Anfang der
1950er Jahre füllt sich der Tagebau, in dem bis
Ende der 1980er Jahre noch bedeutende Funde aus der Bronzezeit gemacht wurden, mit
Wasser. Heute erinnert an die Bergbauperiode
nur noch der im Tagebau entstandene Bergwitzsee.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 205
Berlin, Aktie 10.000 Mark 3.9.1923
(Auflage 2000, R 3) EF
Los 202
Schätzwert 50-80 €
Berlin, 6,5 % Gold Bond 1.000 $
1.4.1925 (R 2) VF+
20
Schätzwert 30-90 €
Berlin-Borsigwalder
Metallwerke Löwenberg AG
Berlin (City of Berlin)
Das Hibernia-Gelände in Herne aus der Vogelperspektive
Schätzwert 400-500 €
Berlin-Borsigwalder
Metallwerke Löwenberg AG
Bergwerksgesellschaft Hibernia
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem und Vorstand.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Das "Rote Rathaus" von Berlin um 1900
Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Orange/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär.
Mit anh. Restkupons.
Los 206
Schätzwert 1200-1500 €
Berlin-Spandauer Terrain-AG
Spandau, Aktie 1.000 Mark 20.4.1906
(Auflage 2100, R 10) VF+
Wappen von Berlin und Spandau in der Umrandung.
Gegründet 1905 zwecks Erwerb, Verwaltung
und Verwertung von Grundstücken , insbeson-
dere in Spandau. Ab 1914 in Liquidation. Die
Ges. verkaufte ihren restlichen Gründstückbesitz an die Stadt Berlin.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 207
Kommission sämtliche Geschäftsunterlagen
abhanden kamen. 1951 wurde in Wilmersdorf
in der Privatwohnung des Vorstands Rudolf
Kastner eine Verwaltungsstelle eingerichtet.
1959 entsprach die Bankenaufsicht dem Antrag auf Neuzulassung. 1961 Verlegung des
Verwaltungssitzes nach Frankfurt/Main und
Umfirmierung in “Lombardkasse AG”. Seitdem
stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden die Deutsche Bank, die bis heute wie eh und je mit
17,32 % größter Aktionär ist. Gründung von
Niederlassungen in Düsseldorf (1970), Berlin
und Hannover (1985) sowie München und
Stuttgart (1988). 1990 fusionsweise Übernahme der Liquidations-Casse in Hamburg AG.
Ausgestellt auf die Herren Salomon & Oppenheim, Berlin. Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 211
Schätzwert 400-500 €
Los 215
Schätzwert 350-450 €
Berliner Revisions-AG
Berliner Schlossbrauerei AG
Berlin, Aktie (Interimsschein) 125 x 100 RM
30.9.1937 (R 12), ausgestellt auf Eduard
Schlüter, Berlin-Frohnau, Vorstandsmitglied
der Ges. Das Stück verbrieft 25 % der
1937er Kapitalerhöhung VF-F
Berlin-Schöneberg, Global-Aktie 10 x
1.000 RM 28.5.1934 (Auflage nur 7
Stück, R 9) EF+
Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem und
Vorstand.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randschäden, leicht stockfleckig.
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat
und Richard Müller für den Vorstand.
Die gesamte Auflage von nur 7 Stück lag im
Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-80 €
Berliner AG für Eisengiesserei
und Maschinenfabrikation
Charlottenburg, Aktie 20 RM April 1925
(Auflage 7500, R 8) EF
Gründung 1871 unter Übernahme der Eisengießerei „J. C. Freund & Co.“. Durch den Gründerkrach wurde die Gesellschaft schwer in Mitleidenschaft gezogen: 1881 wurden zwei alte
Aktien zu 600 M in eine neue Aktie zu 300 M
zusammengelegt. Hergestellt wurden Dampfmaschinen, Pumpmaschinen für Wasserwerke
und Kanalisation, Asphaltaufbereitungsmaschinen, bewegliche Brücken, Motorpflüge und
Kältemaschinen. Ende 1922 wurde noch eine
Stahlgießerei in Betrieb genommen. Während
der Inflationszeit brach der Absatz der Gesellschaft derart ein, daß 1927 die Produktion eingestellt werden mußte. Danach nur noch Verwertung der eigenen Patente, 1928 Umbenennung in Freund-Stahl-AG.
Los 209
Schätzwert 40-80 €
Berliner Metallwarenfabrik AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark Sept. 1923
(Auflage 60000, R 6) VF
Herstellung und Handel mit Metallwaren und
Maschinen jeder Art. Der Betrieb lag in BerlinWaidmannslust, Dianastr. 29/33. 1932 von
Amts wegen gelöscht.
Los 216
Los 212
Schätzwert 400-500 €
Berliner Schlossbrauerei AG
Berlin-Schöneberg, VZ-Aktie 100 RM
28.5.1934 (Auflage nur 10 Stück, R
10) EF-VF
Los 208
Schätzwert 275-350 €
Berliner Lombardkasse AG
Los 210
Berlin, Aktie (Zwischenschein) 2 x 1.000
RM Aug. 1931 (R 10) EF-VF
Berliner Revisions-AG
Hektographierte Ausfertigung auf hellblauem
Karton, rückseitig Dividendenstempel bis 1942
und Umschreibungen.
Gründung 1923 als Berliner Makler-Verein AG
durch Mitglieder der Vereinigung von Berliner
Banken und Bankiers (Stempelvereinigung)
und der Interessengemeinschaft der Berliner
Privatbankfirmen. Die Gründung erfolgte zunächst lediglich zum Zwecke des Namensschutzes, nachdem der “alte” 1877 als zweitälteste deutsche Maklerbank gegründete Berliner Makler-Verein 1923 in eine normale Geschäftsbank umgewandelt und in Berliner
Bankverein AG umbenannt worden war. Im Juli
1931 äußerte die Interessengemeinschaft der
Berliner Privatbankfirmen den Wunsch, eine
Lombardstelle zu schaffen, bei der ihre Mitglieder gegen Hinterlegung von Wertpapieren
Lombardkredit erhalten konnten. Damit sollte
der Abzug von Kundengeldern auf dem Höhepunkt der damaligen Bankenkrise kompensiert
werden können. Am 31.7.1931 beschloß eine
außerordentliche Hauptversammlung zu diesem Zweck die Erhöhung des Grundkapitals
von 6.000 RM auf 1 Mio. RM, gleichzeitig umbenannt wie oben. Mit der technischen Durchführung der Geschäfte der Berliner Lombardkasse AG wurde zunächst die Bank des Berliner Kassen-Vereins, später die Liquidationskasse AG betraut. Ab 1.5.1938 erfolgte die Geschäftsbesorgung wieder durch Angestellte der
Bank des Berliner Kassen-Vereins (ab 1943:
Deutsche Reichsbank Wertpapiersammelbank)
in der Oberwallstraße. Damit im Ostsektor Berlins verblieben, wo nach Angaben der Banken-
Schätzwert 75-150 €
Berlin, Namensaktie 100 RM 5.6.1928.
Gründeraktie (Auflage 500, R 5),
ausgestellt auf Eduard Schlüter, Berlin
Frohnau, Vorstandsmitglied der Ges UNC
Gründung 1927. Übernahme und Ausführung
von Bücher- und Steuerrevisionen, die Erledigung aller Steuerangelegenheiten, Überprüfung und Beglaubigung von Bilanzen und Gesellschaftsgründungen, auch treuhänderische
Funktionen. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1968 umfirmiert in Berliner RevisionsAG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.
Schätzwert 500-650 €
Berliner Schlossbrauerei AG
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat
und Richard Müller für den Vorstand.
Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach
Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art,
obergäriges Karamelbier, Exportbier. 1921
durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei
in Hannover-Linden übergegangen. Seit 1926
als Schloßbrauerei AG wieder eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner Schloßbrauerei AG”. Zu dem umfangreichen Gaststätten- und Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant „Zum Prälaten“ in 9 Stadtbahnbogen am
Alexanderplatz, das „Prälaten am Zoo“, das
„Cafe Corso“, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Hardenbergstraße 27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das „Prälaten in Schöneberg“ sowie die Goldener Schlüssel Restaurant-Betriebsges. mbH, die Gaststätten-Gesellschaft
Zentrum mbH und die Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit dem Spezialausschank “Bärenschänke” in der Friedrichstr. 124 sowie die
Kronprinzengarten Bornstedt bei Potsdam
GmbH. 1960 Übernahme durch die Berliner
Kindl Brauerei AG und Weiterführung als Bärenbier-Brauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975
Schließung der Braustätte, Weiterführung der
Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 213
Schätzwert 400-500 €
Berliner Schlossbrauerei AG
Berlin-Schöneberg, Aktie 1.000 RM
28.5.1934 (Auflage nur 5 Stück, R 10) VF+
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat
und Richard Müller für den Vorstand.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 214
Schätzwert 400-500 €
Berliner Schlossbrauerei AG
Berlin-Schöneberg, Global-Aktie 5 x
1.000 RM 28.5.1934 (Auflage nur 5
Stück, R 10) EF+
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat
und Richard Müller für den Vorstand.
Die gesamte Auflage von nur 5 Stück lag im
Reichsbankschatz.
Berlin-Schöneberg, Global-Aktie 100 x
1.000 RM 28.5.1934 (Auflage nur 4
Stück, R 10) EF-VF
Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat
und Richard Müller für den Vorstand.
Die gesamte Auflage von nur 4 Stück lag im
Reichsbankschatz.
Los 217
Schätzwert 200-250 €
Berliner Stadtsynodalverband
Charlottenburg, Ablösungs-Schuldv. 12,50
RM 31.12.1928 (Auflage 5, R 10) VF
Drei Originalunterschriften u.a. vom damaligen
Generalsuperintendenten von Berlin D. Georg
Burghart (1865-1954).
Die Berliner Stadtsynode wurde Ende des 19.
Jh. gegründet als gemeinsame Finanzverwaltung der evangelischen Kirchengemeinden in
Berlin. Ihre wichtigste Aufgabe war der Finanzausgleich zwischen den reichen und den ärmeren Kirchengemeinden. Außerdem erwarb die
Stadtsynode größere Flächen im Berliner Umland zur Anlage von Friedhöfen. Im Rahmen
seiner Tätigkeit gab der Synodalverband Anfang des 20. Jh. auch Anleihen aus. Nach der
Hyperinflation 1923 wurden die Altgläubiger
wie bei allen öffentlichen Anleihen dieser Zeit
mit Ablösungs-Schuldverschreibungen abgefunden, die bis zum Erlöschen der deutschen
Reparationsverpflichtungen aus dem 1. Weltkrieg nicht zu verzinsen waren. Im Ostteil von
Berlin bestand der Stadtsynodalverband noch
bis zur Wende 1990. Seitdem arbeiten die Berliner Gemeinden in Kirchenkreisen zusammen,
der Finanzausgleich wird durch ein Zuweisungsgesetz der Landeskirche geregelt.
Im Reichsbankschatz lag die gesamte Auflage
von lediglich 5 Stück. Leichte Rostspuren.
21
Los 218
Schätzwert 100-125 €
Berliner Stadtsynodalverband
Charlottenburg, Ablösungs-Schuldv. 100
RM 31.12.1928 (Auflage nur 35
Stück, R 7) UNCIdentische Gestaltung wie voriges Los, drei Originalunterschriften u.a. vom damaligen Generalsuperintendenten von Berlin D. Georg Burghart (1865-1954).
Im Reichsbankschatz lag die gesamte Auflage
von lediglich 35 Stück.
hahngesellschaft Ludwig & Co. Metallgießerei
und Dreherei, hergestellt wurden Schwimmerventile für Spülkästen und Vorratsbehälter.
1953 Umwandlung in Berluto Armaturen
GmbH, 1977 wurde der Sitz der Gesellschaft
nach Tönisvorst verlagert.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Die Mechanische Weberei in Bielefeld um 1889
Los 219
Schätzwert 60-100 €
Los 222
Schätzwert 50-200 €
Berliner Städtische
Elektrizitätswerke AG (BEWAG)
Bibliographisches Institut AG
Berlin, 7 % Obl. 2.000 Fr. 13.11.1925
(Auflage 4000, R 4) EF-VF
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 21.4.1915.
Gründeraktie (Auflage 4500, R 2) EF
Teil einer in der Schweiz und Holland platzierten Anleihe von 30 Mio. Sfr. (unter Führung der
Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich und
von Pierson & Co. in Amsterdam) unter der Garantie der Stadt Berlin.
Gründung 1923 zur Versorgung Berlins mit
Elektrizität und Wärme. Kraftwerke: Klingenberg, West, Charlottenburg, Moabit, Rummelsburg, Oberspree, Spandau, Steglitz und Weißensee. 1931 - die Stadt Berlin hatte gerade
wieder einmal riesige Haushaltslöcher zu stopfen - ging die Konzession an die von der Privatwirtschaft getragene Berliner Kraft- und
Licht-AG über, die Betriebsführung behielt die
BEWAG. Noch heute börsennotiert, 2001 übernahm der schwedische Energiekonzern Vattenfeld die Aktienmehrheit.
Fortführung der traditionsreichen, seit 1826
bestehenden Firma Bibliographisches Institut
Meyer in Leipzig. Herausgabe von Lexika, Wörterbüchern, Atlanten und Landkarten. 1953
Sitzverlegung nach Mannheim, 1984 Fusion
mit der F. A. Brockhaus GmbH, Wiesbaden.
Marken: Brockhaus, Duden und Meyer. Seit
1989/90 auch wieder Zusammenarbeit mit
dem ehemaligen Stammhaus in Leipzig.
der Gründer Hermann Delius und Theodor Tiemann.
Gründung 1864. Herstellung von rohen und
gebleichten Leinen, Baumwollgeweben, Handtüchern. Werk in Bielefeld mit 650 Webstühlen,
seit 1908 Zweigwerk in Spenge (Kreis Herford)
mit 350 Webstühlen. 1961 Fusion mit der Mechanische Weberei Ravensberg in BielefeldSchildesche und Umfirmierung in Bielefelder
Webereien AG. 1970 Ausgliederung des Werkes Schildesche, 1973 Ausgliederung des ganzen restlichen Textilbereiches in Tochtergesellschaften, die dann verkauft wurden. 1974 Umfirmierung in BIEWAG Investions-AG, später
BIEWAG Finanzierungsgesellschaft AG mit Sitz
in Königstein/Taunus. 1983 Konkurs.
Los 225
und elektrische Spielwaren sowie Kinderfilme.
Börsennotiz Berlin, München, Frankfurt, Hamburg. 1965 nach dem Tode des Firmengründers Umwandlung in eine GmbH. 2001 Umfirmierung in “Bing Power Systems GmbH”.
Nur 21 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 150-400 €
Bielefelder AG
für Mechanische Weberei
Bielefeld, Actie 200 Thaler 1.1.1870
(Auflage 1500, R 5) EF
Identische Gestaltung wie voriges Los. Faksimile-Signaturen der Gründer Hermann Delius und
Theodor Tiemann.
Los 227
Schätzwert 300-375 €
Bitterfelder Actien-Bierbrauerei
vormals A. Brömme
Bitterfeld, Aktie 1.000 Mark 10.12.1906
(Auflage 200, R 10) EF-VF
Los 223
Los 220
Schätzwert 50-175 €
Berliner Terrain und Bau AG
Berlin, Aktie 1.200 Mark 21.6.1906
(Auflage 2500, zur Aufschließung der
Steglitzer Terrains, R 4) EF
Ausgesprochen dekorativ, fotografische Abb.
einer großen Villa in baumbestandenem Park
im Unterdruck.
Bei der Gründung 1903 brachte die Allgemeine
Berliner Omnibus-AG vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße und Kottbuser
Damm) als Sacheinlage ein. Mit der Parzellierung und Veräußerung von Grundstücken in
Steglitz, Zehlendorf, Reinickendorf, Wittenau
und am Hohenzollerndamm war die Gesellschaft nicht sonderlich erfolgreich und erlitt
außerdem große Forderungsverluste bei der
Passage-Kaufhaus-AG. Es folgten 1912 und
1914 Sanierungsversuche, nach der Inflation
konnte 1924 das Kapital nur im extrem
schlechten Verhältnis 60:1 umgestellt werden.
1936 wurde bei dieser in Berlin börsennotierten AG die Eröffnung des Konkursverfahrens
mangels Masse abgewiesen.
Los 221
Schätzwert 25-125 €
Bibliographisches Institut AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 12.9.1922
(Auflage 3750, R 2) EF
Mit Abb. des Stammhauses in Leipzig.
Los 224
Schätzwert 150-400 €
Bielefelder AG
für Mechanische Weberei
Bielefeld, Actie 200 Thaler 1.1.1865.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) EF
Ausgesprochen dekorativ mit Abb. der Weberei,
drei Neben-Vignetten. Faksimile-Signaturen
Los 226
Schätzwert 100-150 €
Bing Werke vorm. Gebrüder Bing AG
Nürnberg, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
31.12.1919 (Auflage 4500, R 8) EFGründung 1895 als „Nürnberger Metall- und
Lackierwarenfabrik AG“. 3 Fabriken in Nürnberg, 2 Fabriken in Grünhain/Sachsen. Erzeugt
wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen,
Eisschränke, Korbmöbel, Porzellan, Schreibund Rechenmaschinen, optische, mechanische
Gründung 1880 durch den Brauereibesitzer Albert
Brömme, seit 1891 AG. Die Brauerei lag an der Inn.
Zörbiger Straße
25, auch eigene
Mälzerei. 1920 Erwerb der Uhlemann’schen Dampfbierbrauerei in Delitzsch. Ab 1946
Aktienbrauerei,
1972 als Werk
Brauerei Bitterfeld
zum VEB Getränkekombinat Dessau gekommen.
1990 als Brauerei
Altes Werbeplakat der Bitterfeld reprivatiBitterfelder Bierbrauerei siert, aber ohne
anhaltenden Erfolg: 1995 Einstellung der Produktion, wenig später
wurde die Brauerei abgerissen.
Schätzwert 100-140 €
Berluto-Armaturen-AG
Düsseldorf, Namensaktie 500 RM April
1924. Gründeraktie (Auflage 240, R 10) VF+
Gegründet als AG im April 1924 unter Übernahme der 1920 gegr. Berluto Schwimmer-
22
Nr. 224
Nr. 246
Los 235
Schätzwert 50-125 €
Bohr-Brunnenbau- und
Wasserversorgungs-AG
Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark Sept.
1922 (Auflage 600, R 4) UNC
Los 231
Los 228
Schätzwert 150-300 €
Bitterfelder Louisen-Grube
Kohlenwerk- und Ziegelei-AG
Bitterfeld, St.-Prior.-Aktie 200 Taler
27.5.1873. Gründeraktie (Auflage 350,
R 4) EF-VF
Hübsche Girlanden-Umrahmung.
Gründung 1873. Die Gesellschaft übernahm
von der Firma Keferstein, Köppen & Co. die auf
der Sandersdorfer Flur gelegenen Braunkohleund Tonfelder. Braunkohlenabbau auf den Gruben Louise und Karl Ferdinand, außerdem Betrieb einer Ziegelei, die zuletzt 3 Mio. Mauersteine jährlich produzierte. 1910 nahm die
Ges. 2,5 Mio. Mark in die Hand (das 4-fache
des Aktienkapitals zu dieser Zeit!) und erwarb
von Lehmann & Kühle in Bitterfeld die Grube
Vergißmeinnicht. Nach 1945 enteignet worden.
Schätzwert 125-200 €
Los 240
Bochumer Verein für Bergbau
und Gussstahlfabrikation
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 11.8.1908
(Auflage 1000, R 7) EF
Bochum, Aktie 20 RM Febr. 1925 (Auflage
150000, R 6) EF
Gegründet 1842 als Mayer & Kühne von dem
Schwaben Jacob Mayer, dem Erfinder des Stahlformgusses. 1854 Umwandlung in den Bochumer Verein. 1920 Verbund mit Deutsch-Lux,
Gelsenberg, Siemens und Schuckert zur Rheinelbe-Union. 1926 Einbringung der Grundstücke
und Werksanlagen in die Vereinigte Stahlwerke
AG. Nach Zerschlagung der Vereinigte Stahlwerke AG 1951 Wiedergründung als Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG. 1965 Fusion mit
der Hütten- und Bergwerke AG Rheinhausen zur
Fried. Krupp Hüttenwerke AG. 1980 vollständige
Integration in die Krupp Stahl AG.
Schätzwert 125-160 €
Bohrgesellschaft Hessen
Gegründet 1905, Verwaltungssitz war Berlin.
Ausgestellt auf Max Ulrich & Co.
Los 236
Schätzwert 40-100 €
Bohr-Brunnenbau- und
Wasserversorgungs-AG
Grünberg i. Schl., VZ-Aktie 1.000 Mark
Mai 1923, Nw. per Überstempelung auf
100 Mark/RM berichtigt ( Auflage 1000,
R 3) EF+
Los 241
Schätzwert 125-200 €
Bohrgesellschaft Nordstern
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 25.4.1908
(Auflage 1000, R 7) EF
Los 237
Los 232
Schätzwert 150-250 €
Bodenbank-AG
Görlitz, Aktie Reihe C 1.000 Mark
2.9.1923 (R 8) UNC-EF
Los 229
Schätzwert 100-175 €
Schätzwert 100-175 €
Bohr-Brunnenbau- und
Wasserversorgungs-AG
Gründung 1905 durch das Berliner Bankhaus
Max Ulrich & Co. Zweck: Gerechtsame auf Kali-, Stein- und beibrechende Salze, auf Kohlen
und andere Mineralien zu erwerben und durch
Bohrung aufzuschließen.
Ausgestellt auf Max Ulrich, der auch Vorsitzender war.
Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 RM Juni
1928 (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Gründung 1923 zwecks Betrieb eines Bankgeschäftes speziell für die Interessen der städtischen und ländlichen Grund- und Bodenbesitzer. 1926 Sitzverlegung nach Berlin. 1931 von
Amts wegen für nichtig erklärt.
Kpl. Kuponbogen anhängend.
Blei- und Silber-Erzbergwerke Victoria
Burgholdinghausen, Kux-Schein 1/1.000
3.3.1897 (Auflage 1000, R 3) EF
Los 242
Ausgestellt auf den Bankier Leo Hanau, Mülheim a.d.Ruhr und von ihm als Grubenvorstand
original unterschrieben.
Das Bergwerk lag im Kreis Siegen. Die Gruben
Victoria, Silberart und Heinrichsegen gehörten
zum Müsener Bergwerksrevier.
Los 238
Schätzwert 100-200 €
Bohrgesellschaft Glückauf-Galizien
Berlin, Namens-Anteil 1/1.000 28.4.1906
(Auflage 1000, R 5) UNC-EF
Los 233
Schätzwert 150-250 €
Bohr-Brunnenbau- und
Wasserversorgungs-AG
Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark
31.12.1919 (Auflage nur 100 Stück, R
6) UNC
Los 230
Schätzwert 100-200 €
Bleiindustrie-AG
vormals Jung & Lindig
Freiberg, Aktie 1.000 Mark 1.4.1918
(Auflage 250, R 5) EF-VF
Gegründet 1896. Hergestellt wurden mit rd.
250 Beschäftigten Walzblei, Bleirohre und Bleiapparate für die chemische Industrie. Zweigfabriken im oberschlesischen Friedrichshütte, Eidelstedt bei Hamburg und Klostergrab (Böhmen). Börsennotiz Dresden. 1947 Sitzverlegung nach Hamburg-Eidelstedt und Umfirmierung in eine GmbH. 2000 Fusion mit der über
100 Jahre alten Metallwerke Goslar und der
Neue Apparatebau Goslar (vormals Bleiwerk
Goslar) zur JL Goslar. Der dortige Geschäftsbereich Strahlenschutz fertigt u.a. die weitbekannten Castor-Behälter.
Schätzwert 30-90 €
Boswau & Knauer AG
Gründung der Maschinenfabrik und Brunnenbau-Anstalt 1907 in Bremen als “Bohr-Brunnenbau- und Wasserversorgungs-AG vorm. L.
Otten” mit Zweigniederlassung in Berlin. 1919
Sitzverlegung nach Grünberg in Schlesien. Bau
von Brunnen und Wasserversorgungsanlagen,
Fabrikation von Pumpen, Enteisenungs- und
Filtrationsanlagen. 1950 verlagert nach Berlin,
dort noch heute als Bohr-, Brunnenbau- und
Wasserversorgungs-AG mit dem Arbeitsschwerpunkt Baugrunduntersuchung und
Grundwasserhaushalt tätig.
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Die Bohrgesellschaft, errichtet auf Grund des
Statuts vom 27.3.1906, war in der österreichischen Provinz Galizien, nahe der Stadt Boryslaw, tätig. Nach 1919 gehörte das Gebiet zu
Polen, heute liegt es in der Ukraine.
Los 239
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1929 (Auflage
2500, R 3) UNC-EF
Gründung 1892, AG seit 1922. Ausführung von
Hoch-, Skelett- und Siedlungsbauten. Börsennotiz Berlin. 1949 verlagert nach Düsseldorf,
1983 erloschen nach Übertragung des Vermögens auf die THOSTI Bau-AG, Augsburg, anschließend umfirmiert in WTB Walter THOSTI
BOSWAU Bau-AG, 1991 umfirmiert in WALTER
BAU-AG, 2001 fusioniert mit DYWIDAG.
Schätzwert 100-200 €
Bohrgesellschaft Heinrichshall
Los 234
Schätzwert 75-150 €
Bohr-Brunnenbau- und
Wasserversorgungs-AG
Grünberg i. Schl., Aktie 1.000 Mark Dez.
1921 (Auflage 300, R 5) UNC
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Magdeburg, Namens-Anteil 1/1.000
1.10.1905 (Auflage 1000, R 6) EF
Los 243
Gründung 1905. Sitz in Magdeburg. Gerechtsame: 15000 Morgen in den Gemeinden Brome,
Zicherie, Croya und Voitze Provinz Hannover,
benachbart mit Bismarckhall und Centrum. Die
Bohrungen auf Kali in Brome (südl. Lüneburger
Heide bei Wittingen) blieben ohne Erfolg.
Brackwede, Aktie Ser. B 10.000 Mark
1.10.1923 (Auflage 50000, R 8) EF
Schätzwert 200-250 €
Brackweder Metallwerk AG
Gründung 1923. Herstellung von Teilen für
Fahrräder. Schon 1924 wieder in Konkurs.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
23
Interessengemeinschaft mit der Hoefel-Brauerei AG in Düsseldorf, die 1938 in der Fusion zur
Brauerei Dieterich-Hoefel AG mündete. Umgewandelt 1948 in eine KG, 1955 in eine GmbH.
1972 Zusammenschluß mit der Schwabenbräu
AG (die zu diesem Zeitpunkt schon in die spätere Brau und Brunnen AG eingegliedert war
und zu der auch die Altbierbrauerei Schlösser
gehörte) zum “Düsseldorfer Brauhaus”. 2003
gab Brau und Brunnen die Produktionsstätte in
Düsseldorf auf.
Wertpapiere dieser Brauerei waren bis dahin
vollkommen unbekannt gewesen, nur 8 Stück
wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Los 246
Schätzwert 300-400 €
Brauerei Gebr. Ibing AG
Mülheim-Ruhr, Aktie 1.000 RM Sept.
1931. Gründeraktie (Auflage 400, R 9) EF
Los 244
Schätzwert 40-100 €
Brauerei C. W. Naumann AG
Leipzig-Plagwitz, VZ-Aktie 100 RM
18.10.1933 (Auflage 12000, R 5) EF
Gründung 1828, AG seit 1899. Die Brauerei in
Leipzig-Plagwitz (Zschochersche Str. 79) hatte
eine Produktionsfähigkeit von ca. 100.000 hl
Bier im Jahr. 1917 Übernahme der Zwenkauer
Brauerei, 1921 Angliederung der Vereins-BierBrauerei AG. 1932 aufgrund von Forderungsausfällen Vergleich angemeldet. Nach 1945
enteignet.
Die Brauerei wurde 1863 von Friedr. und Richard Ibing gegründet. Nach Übernahme mehrerer kleinerer Brauereien entwickelte sich die
Gesellschaft zu einer bekannten deutschen
Biermarke. AG seit 1931. Die Brauerei vertrieb
u.a. das bekannte U-Bootfahrer-Bier. Die Aktienmehrheit wurde von der Brauerei Schlösser,
Düsseldorf übernommen, die zum Brau- und
Brunnen-Konzern gehört. 1968 Produktionseinstellung.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 249
Schätzwert 400-500 €
Brauerei Wulle AG
Stuttgart, Aktie 500 RM Jan. 1930
(Auflage 1600, R 9) EF
Gründung 1896 als “Aktienbrauerei Wulle” unter Übernahme der Brauerei und Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr. 1861). 1926
Umfirmierung wie oben. Bereits um die Jahrhundertwende wurde die Brauerei an der
Neckarstraße bedeutend vergrößert und auf eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Produktionsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt. 1937 Übernahme des Vermögens der
Tochterges. Immobilien-Verein AG in Stuttgart,
der u.a. der im Krieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte. Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau AG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinkelacker (gegr. 1888)
zur Dinkelacker-Wulle AG. Umfirmiert 1980 in
Dinkelacker Brauerei AG und 1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bis heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten AG ist die
Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu
KGaA, München.
Schätzwert 50-125 €
Brauhaus Nürnberg
Brauerei Kleinlein AG
Heidelberg, Aktie 200 RM 17.11.1942
(Auflage 2000, R 8) UNC-EF
Los 245
Schätzwert 275-350 €
Brauerei Gebr. Dieterich AG
Düsseldorf, 6 % Teilschuldv. 500 RM April
1927 (Auflage 1000, R 9). Teil einer
Anleihe von 1 Mio. RM, die der Barmer
Bank-Verein Hinsberg, Fischer & Comp.
KGaA vermittelt hatte (dessen Vorstand
Bankdirektor Paul Marx dann auch ARVorsitzender der Brauerei war), grundbuchlich abgesichert auf dem 20.000 qm
großen Brauerei-Areal in DüsseldorfDerendorf, Duisburger Str. 20-36 EFGegründet 1868, umgewandelt in eine AG
1896. Dazu übernommen wurden die Aktienbrauerei und Brennerei Krummenweg vorm. F.
Unterhössel in Düsseldorf (1918), die Brauerei
W. Schnitzler AG in Neuss (1923) sowie ein Ak-
Vignette mit Heidelberger Schloss.
Hervorgegangen aus der seit 1753 bestehenden Brauerei “Zum Goldenen Schaaf”. AG seit
1884 als „Heidelberger Aktienbrauerei vorm.
Kleinlein“. 1916 Erwerb der Kronenbrauerei
GmbH und 1919 der Schroedl’schen BrauereiGes. Umfirmiert 1934 in Brauerei Kleinlein AG
und 1951 in Schlossquellbrauerei Kleinlein AG
(der Zusatz Kleinlein fiel 1966 weg). Börsennotiz: Mannheim, ab 1934 Frankfurt. Großaktionär war später die Schultheiss-Brauerei AG, die
ihren Aktienbesitz ständig weiter ausbaute und
sich die Schlossquellbrauerei 1985 schließlich
ganz eingliederte.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 248
Schätzwert 100-150 €
Brauerei Kleinlein AG
Heidelberg, Aktie 500 RM 17.11.1942
(Auflage 2000, R 7) UNC-EF
Ebenfalls Vignette mit Heidelberger Schloss,
identische Gestaltung wie voriges Stück.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
tienpaket der Germania-Brauerei F. Dieninghoff
AG in Münster (1932). Börsennotiert in Düsseldorf, bis 1935 auch in Berlin. Ab 1934/35
24
Nr. 249
Schätzwert 80-160 €
Sonneberg, Aktie 500 RM Sept. 1929
(Auflage 600, R 5) EF
Los 250
Schätzwert 100-150 €
Los 251
Brauhaus Sonneberg AG
Altes Werbeplakat von 1904
der Brauerei Wulle
Los 247
in BRAU-AG Nürnberg. Großaktionär war nun
die Gruppe Henninger-Reemtsma. Weiter übernommen wurden die Hürnerbräu AG in Ansbach und die Exportbierbrauerei Löwenbräu in
Hof und Naila (1972) sowie die HubmannBrauerei Herzogenaurach KG und die Joseph
Beugler Brauhaus Rothenburg o.T. (1973/74).
Schließlich 1985 letzte Umfirmierung in TUCHER BRÄU AG. Noch heute in Berlin, Frankfurt
und München börsennotiert.
Nürnberg, Aktie 500 RM 15.3.1930
(Auflage 2000, R 4) EF
Gegründet 1878 unter der Firma Bierbrauerei
Eichberg AG, 1929 umbenannt wie oben. 1931
wurde die Gesellschaft insolvent, was auch die
Muttergesellschaft, die “Thüringer Export-Bierbrauerei AG”, Neustadt (Orla) in Zahlungsschwierigkeiten brachte. 1937 Sanierung nach
Zusammenlegung des Grundkapitals und
Schuldnachlässe. Bis 1990 Abwicklung des
Westvermögens in München, 1993 Fortsetzung der Gesellschaft, 1998 Brauhaus Sonneberg AG i.L. In der DDR ab 1946 geführt als
VVB Venag, VEB Brauhaus Sonneberg, ab 1961
VEB Brauhaus und Likörfabrik Sonneberg, ab
1969 VEB Brauhaus Sonneberg im VEB Getränkekombinat Rennsteig Meiningen. Ab 1990
Brauhaus Sonneberg GmbH, 1991 übernommen durch die Henninger Bräu AG, Frankfurt,
kurze Zeit später geschlossen.
Die AG wurde 1889 gegründet durch Zusammenlegung der Liebelschen und der Bernreutherschen Brauerei, zu denen im Jahr 1897
die Konrad Denksche Brauerei, im Jahr 1905
die Brauereien Liedel in Feucht und Dummet in
Nürnberg und im Laufe der Jahre noch viele
weitere Brauereien hinzukamen. 1931 trat die
Los 252
Schätzwert 200-250 €
Braunkohlenund Chemische Industrie-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.8.1921.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 9) VF
Gesellschaft mit der seit 1520 bestehenden
Brauerei J.G. Reif, Nürnberg (alleinige Herstellerin des Weltruf genießenden “Siechen-Bieres”) in enge Beziehungen, gründete mit ihr die
“Brauerei J.G. Reif AG” und beteiligte sich
maßgeblich (74 %) an dieser. 1959/60 fusionierten beide Gesellschaften zur “Brauhaus
Nürnberg J.G. Reif AG”. 1966 anläßlich der
Verschmelzung mit der “Freiherrlich von Tucher’sche Brauerei AG” erneute Umfirmierung
Gegründet 1921 unter Führung des Berliner
Bankiers Max Rosenthal mit Sitz in Berlin, 1923
Sitzverlegung nach Wellmitz (Kreis Krossen a.
Oder). Betriebsgrundlage des Unternehmens
war die sog. “Wellmitzer Braunkohle”, die für
die Gewinnung chemischer Grundstoffe, vor allem Huminsäuren, besonders geeignet ist. Über
die Gewerkschaft Steinkohlenwerk Langgutszeche besaß die Ges. mit den Wellmitzer
Braunkohlenwerken (Gew. Hassia) eine eigene
Rohstoffbasis. Ende 1922 ging eine Beize- und
Farbenfabrik in Betrieb. Mangels Betriebsmit-
Nr. 255
teln 1925 Betriebseinstellung, 1931 wurde die
AG von Amts wegen gelöscht. Aktuell lebt der
auf Braunkohle gebaute Ort Wellmitz nahe dem
heutigen Eisenhüttenstadt in großer Sorge: Vattenfall plant hier die Einrichtung weiterer
Braunkohlentagebaue.
Die Gründeraktie war bislang vollkommen unbekannt, lediglich 7 Stück wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden. Leichte Randschäden fachgerecht restauriert.
1948 als “VEB Hydrierwerk Zeitz, Mineralölwerk Klaffenbach” verstaatlicht, später stetig
erweitert, zum Schluß zum Petrochemischen
Kombinat Schwedt (PCK) gehörend. 1990 als
“Moltimol Mineralöl GmbH” reprivatisiert, 1993
nach Übernahme durch die Baufeld Gruppe die
“BAUFELD Mineralöfraffinerie GmbH”. Noch
heute zwischen Elbe und Oder das einzige
Werk zur Aufbereitung von Altölen.
Los 261
Los 253
Schätzwert 100-125 €
Schätzwert 30-60 €
Bremer Chemische Fabrik
Braunkohlenund Chemische Industrie-AG
Los 258
Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.9.1921
(Auflage 6250, R 8) VF
Zipsendorf, Aktie 1.000 Mark April 1921 EF
Schätzwert 20-80 €
Klaffenbach im Erzgeb., Aktie 100 RM
Mai 1942 (Auflage 1050, R 5) UNC
Braunkohlenwerke Leonhard AG
Betrieb der Braunkohlenwerke Leonhard I zu
Wuitz, Leonhard II zu Spora und Fürst Bismarck
zu Zipsendorf. Die später zum Petschek-Konzern gehörende Gesellschaft wurde 1939 aufgelöst, die Anlagen übernahmen die HermannGöring-Werke. Börsennotiz seinerzeit in Berlin,
Frankfurt a.M. und Leipzig. Firmenanschrift
nach 1945: Berlin-Wilmersdorf, Helmstedter
Str. 31. Noch 1964 wurde im Westen der
Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Barz durch das
Registergericht zum Liquidator bestellt.
Los 262
front. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast
jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte
in der Werftenkrise der 70er Jahre: Zuletzt
wurde der Bremer Vulkan das Instrument der
Werftenpolitik des Bremer Senats unter der
hochqualifizierten Führung eines vormaligen
Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem trotzdem oder gerade deswegen ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten.
Auch die immensen Fördergelder für die nach
der Wende zusätzlich noch übernommenen
ostdeutschen Werften wurden in Bremen “verzockt”, doch glaubt man den Politikern und
dem Vorstand, kann niemand etwas dafür.
Wenn Politiker Milliarden vergeigen, geht noch
lange niemand ins Gefängnis, und Staatsanwälte gibt es in Bremen scheinbar gar nicht.
Nur 28 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 125-200 €
Bremer Strassenbahn
Los 254
Bremen, Aktie 700 RM Sept. 1928
(Auflage 14000, R 5) EF
Schätzwert 300-400 €
Braunkohlenund Chemische Industrie-AG
Eröffnung der Bremer Pferdebahn 1876, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892. Normalspurige
Strecken von zusammen 67 km Länge. Noch
heute als Bremer Strassenbahn AG börsennotiert.
Wellmitz, Kreis Crossen a. Oder, Aktie
1.000 Mark Juni 1923 (R 11) VF
Diese wie auch die beiden folgenden Emissionen waren bislang vollkommen unbekannt, nur
2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 255
Schätzwert 400-500 €
Braunkohlenund Chemische Industrie-AG
Wellmitz, Kreis Crossen a. Oder,
Sammelaktie 3 x 1.000 Mark Juni 1923
(R 12) VF
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz!
Los 256
Los 259
Los 264
Schätzwert 75-150 €
Breslauer Messeund Ausstellungs-AG
Breslau, Namens-Aktie 100 RM Febr.
1939 (Auflage 400, R 5) EF
Gründung 1917 als GmbH, seit 1923 die “Breslauer Messe AG”, 1928 dann wie oben umfirmiert. Förderung von Industrie, Handel, Handwerk und Landwirtschaft durch Veranstaltung
von Messen und Ausstellungen war Zweck der
Gesellschaft, deren Großaktionär die Stadtgemeinde Breslau war. Das Messegelände war
300.000 qm groß, davon 36.100 qm bebaut.
Schätzwert 75-175 €
Braunschweigische
Lebensversicherungs-Bank AG
Braunschweig, Namensaktie 200 RM
20.6.1935 (Auflage 250, R 5) UNC
Ursprung ist das 1806 gegründete “Braunschweigische Allgemeine Prediger- und Schullehrer-Wittweninstitut” (1823 überführt in die Allgemeine Witwen-Versorgungs-Anstalt). Seit
1902 als “Braunschweigische Lebens-Versicherungs-Anstalt” ein Versicherungsverein auf
Gegenseitigkeit. 1909 Ausdehnung des Geschäfts auf das ganze Deutsche Reich, 1920
Umfirmierung in “Braunschweigische Lebensversicherungs-Bank AG”, seit 1937 dann Braunschweigische Lebensversicherung AG. Übernommen wurden 1939 die Brandenburger Lebensversicherungs-AG in Berlin und 1940 die Vereinigte Mitteldeutsche Lebens-Versicherungs-Ges.
in Leipzig. Mehrheitsaktionär war lange Zeit die
Landschaftliche Brandkasse Hannover. 1983
dann Verschmelzung mit der Hanse-Merkur Lebensversicherungs-AG in Hamburg.
Los 263
Schätzwert 450-750 €
Bremer Vulkan
Schiffbau und Maschinenfabrik
Los 265
Schätzwert 50-80 €
Vegesack, Actie 1.000 Mark März 1899
(Auflage 500, R 7) EF
Danzig, Aktie 100 Danziger Gulden April
1925 (Auflage 482, R 6) EF
Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände
am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasser-
Schönes großes Löwen-Logo im Unterdruck.
Herstellung von Briefumschlägen und Briefpapier aller Art sowie von Selbstklebe-Postkarten.
Laut HV vom 21.6.1941 wurde die Satzung
neu gefaßt.
Briefumschlagfabrik Hansa AG
Schätzwert 200-250 €
Braunkohlenund Chemische Industrie-AG
Wellmitz, Kreis Krossen a. Oder, AktienAnteilschein 10 RM Febr. 1925 (R 9)
UNC-EF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 260
Los 257
Schätzwert 40-100 €
Braunkohlenwerke Leonhard AG
Wuitz, Aktie 1.000 Mark 14.6.1907.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) EFBetrieb der Braunkohlenwerke Leonhard I zu
Wuitz, Leonhard II zu Spora und Fürst Bismarck
zu Zipsendorf. Die später zum Petschek-Konzern gehörende Gesellschaft wurde 1939 aufgelöst, die Anlagen übernahmen die HermannGöring-Werke. Börsennotiz seinerzeit in Berlin,
Frankfurt a.M. und Leipzig. Firmenanschrift
nach 1945: Berlin-Wilmersdorf, Helmstedter
Str. 31. Noch 1964 wurde im Westen der
Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Barz durch das
Registergericht zum Liquidator bestellt.
Schätzwert 50-100 €
Bremer Chemische Fabrik
Klaffenbach im Erzgeb., Aktie 1.000 RM
Mai 1939 (Auflage 175, R 7) VF
Gründung 1890 in Bremen, Sitzverlegung
1895 nach Hude (Oldenburg). Das Stammwerk
in Hude verarbeitete amerikanisches Rohöl zu
Benzin für technische Zwecke und zu. Bereits
1898 wurde das Werk Klaffenbach im Erzgebirge eröffnet, wohin der AG-Sitz aber erst
1933 verlegt wurde, nachdem das Werk in Hude schon Anfang der 1920er Jahre stillgelegt
worden war. In Klaffenbach verarbeitete man
nun Rohöl aus der Sowjetunion und aus Rumänien. 1937 begann man hier als erstes Werk in
Deutschland überhaupt mit der Regenerierung
von Altöl. Börsennotiz in Bremen/Hamburg.
Los 266
Schätzwert 25-125 €
Brohlthal-Eisenbahn-Gesellschaft
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900 (Auflage
3700, R 2) EF
Stapellauf des Lloyddampfers "Zeppelin"
im Jahr 1914. V.l.n.r. Dr. Heineken,
(Norddt. Lloyd), Graf Zeppelin und
Direktor des Bremer Vulkans: Victor
Stanislaus Nawatzki
Schöne Umrandung im Historismusstil. Das Kapital betrug ursprünglich 3,4 Mio. M in 3.400
Aktien und wurde 1898 um 300 Aktien aufgestockt. Da der gesamte Aktiendruck aber erst
1900 nach Volleinzahlung der Aktien erfolgte,
25
lassen sich die beiden Emissionen praktisch
gar nicht unterscheiden.
Gründung 1896, Betriebsbeginn 1901/02. Die
schmalspurige Nebenbahn (1.000-mm-Spur)
führte von Brohl am Rhein hinauf in die Eifel
über Niederzissen und Weibern bis nach Kempenich. Die 23,8 km lange Bahn überwand dabei einen Höhenunterschied von fast 400 m,
beim Bahnhof Engeln sogar im Zahnstangenbetrieb. Alleiniger Aktionär war die Westdeutsche
Eisenbahn-Ges. in Köln. Als weit über die Grenzen der Region bekannte Museumsbahn noch
heute in Betrieb, sogar an der Autobahn stehen
große Hinweisschilder auf die Brohlthal-Bahn.
Mutterstadt in der Pfalz sowie 99 % des Kapitals der Pfalzbrauerei AG in Neustadt/Weinstraße. Börsennotiz: Freiverkehr Frankfurt.
1951/52 mit dem Lokalrivalen Actienbrauerei
zur “Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG” fusioniert.
Großaktionär war die Frankfurter HenningerBräu, die 1968/69 den freien Aktionären einen
Aktientausch anbot.
Los 272
Schätzwert 30-90 €
Büttner-Werke AG
Krefeld, Aktie 1.000 RM Juni 1942
(Auflage 1300, R 3) EF
Los 270
Los 267
Schätzwert 50-125 €
Brunsviga-Maschinenwerke
Grimme, Natalis & Co. AG
Braunschweig, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 920, R 3) UNC-EF
Vignette mit Abb. einer Brunsviga-Rechenmaschine.
Gegründet 1871 als KGaA , AG seit 1921. Die
Firma lautete bis 1927 Grimme, Natalis und
Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen und
Apparaten oder Teilen derselben und der Handel damit. Erzeugnisse waren die noch heute
bekannten Rechen- und Addiermaschinen
“Brunsviga”. Im Jan. 1959 erfolgte die Umwandlung auf die Olympia Werke AG.
Los 268
Schätzwert 60-100 €
Bürgerliches Bräuhaus AG
Böhm.-Leipa, Namensaktie 250 RM
1.7.1942 (Auflage 2400, R 6) EF
Gründung 1874 als „Rheinische Dampfkesselund Maschinenfabrik Büttner GmbH“, AG unter
obigem Namen seit 1920. Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Trocknen, Kühlen, Zerkleinern, Sichten, Mischen und Entstauben. 1929
Abtretung des Dampfkesselbaus an L. & C.
Steinmüller in Gummersbach. Börsennotiz: Berlin
und Freiverkehr Düsseldorf. 1969 verschmolzen
auf die Büttner-Schilde-Haas AG (BSH). 1977
Änderung des Firmennamens in BABCOCK-BSH
AG, seit 1995 BABCOCK-BSH GmbH, 2002
übernommen durch die Firma Grenzebach, danach Grenzebach BSH GmbH, Bad Hersfeld.
Diese Brauerei im Sudetenland wurde 1902 gegründet. Der Betrieb mit eigener Mälzerei (Straße der SA 651) beschäftigte ca. 50 Mitarbeiter,
Bierausstoß 30-40.000 hl im Jahr). Bierniederlagen in Niemes, Oschitz und Hirschberg.
Los 271
Schätzwert 400-500 €
Bürgerliches Brauhaus Breslau AG
Breslau, Aktie 200 RM Okt. 1930 (Auflage
3300, R 10) EF
Die 1894 von R. Hein in der Hubenstraße
44/48 (heute ul. Hubska) erbaute Brauerei folgte der steigenden Nachfrage, nachdem sich die
Einwohnerzahl von Breslau in nur einem halben
Jahrhundert fast verfünffacht hatte. 1907 ging
die Brauerei auf die „Genossenschafts-Brauerei Breslauer Gast- und Schankwirte e.G.“
über. 1923 wurde der inzwischen 100 Mitarbeiter zählende Betrieb in eine AG umgewandelt. Ab 1926 notierten die mit Dividenden bis
zu 20 % hochprofitablen Aktien im Freiverkehr
der Börse Breslau. Obwohl die Brauerei den
Krieg wundersamer Weise ziemlich unbeschädigt überstand, wurde der Betrieb erst 1965 als
“Browar Mieszczanski” wieder aufgenommen
Los 273
Schätzwert 80-125 €
AG”. 1932 Fusion mit der Lüdenscheider
Metallwerke AG vorm. Jul. Fischer & Basse zur
“Busch-Jaeger Lüdenscheider Metallwerke
AG”. Neben Elektro-Installationsmaterial aller
Art (Werke Lüdenscheid und Schalksmühle
i.W.) auch (im Werk Aue i.W.) Herstellung von
Porzellan für technische Zwecke und von Kunstharz-Erzeugnissen.1953 mit der Dürener
Metallwerke AG (gegr. 1885 als “Dürener Phosphorbronce-Fabrik & Metallgießerei Hupertz et
Banning”, AG seit 1901) zur “Busch-Jaeger
Dürener Metallwerke AG” fusionert. Neben der
Rheinmetall-Borsig AG war jahrzehntelang der
Industrielle Günther Quandt beteiligt (zuletzt
über die Altana). 1974 wurden die inzwischen
in Tochter-GmbH’s eingebrachten Metallwerke
in Lüdenscheid und Düren veräußert und die
Ges. in Busch-Jaeger Gesellschaft für Industriebeteiligungen AG umbenannt (als
Zwischenholding u.a. für die Beteiligungen an
der Milupa AG, der Byk Gulden Lomberg Chem.
Fabrik GmbH und der Mouson Cosmetic
GmbH). Gleichzeitig Sitzverlegung nach Frankfurt/M. und in die VARTA AG (ab 1977 in die
Altana) eingegliedert.
Los 275
Schätzwert 450-600 €
C. & G. Müller Speisefettfabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1898
(Auflage 500, R 11) VF
Gründung 1872 durch Carl und Gottfried Müller, 1894 Umwandlung in eine AG. Herstellung
von Margarine, Schmalz u. Fett, Import und
Weiterbearbeitung amerikanischer Fleischwaren. Beteiligung an der Ölwerke „Teutanie“ in
Harburg, der Margarinewerke Dr.Schröder AG
in Berlin und der Dresdner Speisefettfabrik AG.
Filialen in Königsberg und Stettin. Eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise: 1932
erfolgte die Liquidation.
Bislang völlig unbekannt gewesener Jahrgang,
nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz
gefunden. Geringe Randschäden fachgerecht
restauriert.
Busch & Co. AG Kofferund Lederwarenfabrik
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 6.7.1922
(Auflage 2000, R 8) EF
Faksimile-Unterschrift Julius Rothschild.
Gründung im Febr. 1922 zur Fortführung des
von der Firma Busch & Co. GmbH, Leipzig betriebenen Unternehmens. Im Aufsichtsrat saß
die Familie Rothschild. 1934 Liquidation.
Schätzwert 60-80 €
Bühler Bergbaugesellschaft mbH
Hannover, Genußrechtsurkunde Lit. B. 50
RM 2.1.1926 (R 8) EF
Die Gewerkschaft gehörte zum Gumpel-Konzern. Das in Hannover ansässige jüdische
Bankhaus Z.H. Gumpel war seit der Jahrhundertwende erfolgreich in der Kaliindustrie tätig.
Anh. Restkupons.
Los 269
Schätzwert 225-300 €
Bürgerbräu Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 1000, R 8) EF-VF
Gründung 1890 unter Übernahme der Fuhrer’schen Brauerei (Bismarckstr. 72). Außerdem
besaß der Bürgerbräu eine eigene Mälzerei in
Altes Brauereischild
und dann 1997 stillgelegt. Das bis heute erhaltene Brauereigebäude soll als “Seltenheit der
industriellen Architektur des beginnenden 20.
Jahrhunderts” erhalten bleiben. Die AG selbst
wurde im Westen bis 2005/06 durch einen in
Ludwigsburg ansässigen Notvorstand liquidiert.
Schon 1941 vollständig durch 1.000-RM-Aktien ersetzt und dabei scheinbar vergessen
worden. Nur 3 Stück dieser bislang völlig unbekannten Emission lagen im Reichsbankschatz.
Los 274
Schätzwert 40-100 €
Ernst Possel (1887-1940),
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
C. & G. Speisefettfabrik AG
Ernst August Gustav Possel war ein
deutscher Industrieller, Mitglied im
vorläufigen Reichswirtschaftsrat und Bankier
Busch-Jaeger
Lüdenscheider Metallwerke AG
Lüdenscheid, Aktie 1.000 RM 1.5.1933
(Auflage 1700, R 4) EF
Gründung 1911 als F. W. Busch AG unter Übernahme der seit 1892 betriebenen Busch’schen
Fabrik. 1926 Fusion mit der Gebr. Jaeger in
Schalksmühle zur “Vereinigte elektrotechnische Fabriken F.W. Busch und Gebr. Jaeger
Los 276
Schätzwert 150-200 €
C. & G. Müller Speisefettfabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 4.7.1921
(Auflage 2800, R 10) VF
Bislang ebenfalls unbekannt gewesener Jahrgang, nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Los 277
Schätzwert 125-175 €
C. & G. Müller Speisefettfabrik AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 25.2.1924
(Auflage 94400, R 10) EFNr. 269
26
Nr. 271
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
nal Telephone & Telegraph Corporation, New
York, die Aktienmehrheit und hält schließlich 98
%. 1956-1958 verschmelzen die Standard
Elektrizitäts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG,
die Mix & Genest AG, die Telephonfabrik Berliner AG, die Süddeutsche Apparate-Fabrik
GmbH und die G. Schaub Apparatebau-GmbH
zur Standard Elektrik Lorenz AG (SEL). (SEL) ist
heute die Alcatel-Lucent Deutschland AG
Los 278
Schätzwert 30-80 €
C. Graesers Wwe. & Sohn AG
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 2.3.1922.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 3) EF
Gegründet als AG 1921 nach Übernahme der
1807 gegründeten mech. Baumwollweberei „C.
Graesers Wwe. & Sohn“. Haupterzeugnisse: Inlett,
Zeltbahnstoff, Matratzendrell, Tarnstoff. Beteiligungen an der Thüringischen Zellwolle, Schwarza, den
Phrix Werken, Hamburg, der Lenzinger Zellwolleund Papierfabrik AG, Lenzing (Oberdonau).
Das ehemalige Firmengebäude der C. Lorenz AG
Los 283
Los 281
Schätzwert 350-450 €
C. Lorenz AG Telephonund Telegraphen-Werke
Berlin, Aktie 10.000 Mark 7.12.1922
(Auflage 2000, R 8) EF-
Los 279
Schätzwert 75-175 €
C. H. Knorr AG
Heilbronn a.N., Aktie 1.000 RM Dez. 1929
(Auflage 5000, R 5) EF
Dekorativ, mit Hahn in der Vignette.
Gründung 1837 als Handelsfirma für Getreide
und Hülsenfrüchte, 1875 Aufnahme der Nahrungsmittelproduktion, AG seit 1899. Hergestellt
wurden Kindernährmittel, Suppenerzeugnisse
und Brühwürfeln, Würze und Teigwaren. Schon
früh Gründung eigener Tochterfirmen in Wels
(Oberösterreich) und Thayngen (Schweiz), außerdem mit 25 % an der Mondamin GmbH, Berlin,
beteiligt. Börsennotiz Berlin, Frankfurt und Stuttgart. Ende der 50er Jahre fusionierte Knorr mit
der Maizena GmbH, seit 1998 Bestfood-Konzern,
2000 von Unilever übernommen worden.
Schätzwert 40-80 €
C. Schember & Söhne Brückenwaagen- und Maschinenfabriken-AG
Wien, Aktie 100 RM Juli 1940 (Auflage
2300, R 5) EF
dem regen Nordamerika-Geschäft der Bank.
Das Berliner Haus wurde nach der Fusion als
Zweitsitz weitergeführt, bis die Bank 1934
liquidierte.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Die unter Mitwirkung der Verkehrsbank 1917
gegründete AG übernahm die 1852 errichtete
Brückenwaagen- und Maschinenfabrik der Firma C. Schember & Söhne in Wien-Atzgersdorf.
1925 ging das Unternehmen im großen Umfang zur Serienfertigung von Waagen und Gewichten über. Heute ist die Schember Berkel
GmbH eine Tochter des internationalen Avery
Weigh-Tronix Konzerns. Schember Berkel ist
für den Vertrieb und den Service der Konzernerzeugnisse in Österreich und Deutschland
verantwortlich.
Los 285
Schätzwert 200-250 €
Caesar & Loretz AG
Halle a.S., Aktie 100 RM 28.2.1925
(Auflage 9816, R 9) VF+
Los 282
Gegründet 1923 unter Übernahme der Caesar
& Loretz Drogenhandlung, Halle a.S. Herstellung pharmazeutischer Präparate, Herstellung
von Grundstoffen für die Getränkeindustrie.
1926 Umwandlung in eine KG, Rückverkauf an
die Gründer unter Ausschluss der freien Aktionäre.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 40-100 €
C. O. Wegener Rüdersdorfer PortlandCementwerk Hennickendorfer
Dampfziegeleien Vertriebs-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 22.3.1925
(Auflage 600, R 4) EF-VF
Toller Unterdruck mit Germania vor Fabrikabb.
Gründung 1922. Firma ab 1938: C. O. Wegener Baustoff-AG. Ankauf und Verkauf von Baumaterialien aller Art. 1951 von Amts wegen gelöscht.
Los 284
Schätzwert 100-150 €
C. Schlesinger-Trier & Co. KGaA
Berlin, Kommanditanteil 1.000 Mark Febr.
1923 (R 9) EF
Los 280
Schätzwert 50-125 €
C. Lorenz AG
Berlin, Aktie 100 RM Juni 1928 (Auflage
5300, R 4) EF
Gründung 1880, AG seit 1906 als „C. Lorenz
AG, Telephon- und Telegraphenwerke“. 1922
werden die ersten Rundfunksender und -Empfänger hergestellt. 1930 erwirbt die Internatio-
Nr. 283
Alteingesessenes, bereits 1878 gegründetes
Privatbankhaus, Sitz Mohrenstrasse 58/59. Bis
1922 Interessengemeinschaft mit dem Bankhaus C. H. Kretzschmar. Börsennotiz: Freiverkehr Berlin. 1928 mit dem Bankhaus Lazard
Speyer-Ellissen (vormals: Mainische Bank
KGaA) in Frankfurt/Main verschmolzen. Die Familie Speyer gehörte zu den bedeutendsten jüdischen Handels- und Bankiersfamilien der
Stadt, Lazard Speyer-Ellissen entstand aus
Los 286
Schätzwert 75-120 €
Calor-Elektrizitäts-AG
Duisburg, Aktie 1.000 RM Febr. 1927
(Auflage 210, R 6). Datum überstempelt
Nov. 1932 EF
Gründung 1925 durch Dr. Alfred Haniel, Dr. G.
Cramer, Dr. Hans Hitzbleck in Duisburg. Haupterzeugnisse: Hoch- und Niederspannungsschaltgeräte, Spezialität: Motorschutzschalter.
Ab 1935 Calor-Emag Elektrizitäts-AG, 1936
Sitzverlegung nach Ratingen in die ehem.
Werkhallen der DAAG. Heute als ABB Calor
Emag Mittelspannung Teil des ABB-Konzerns.
Los 287
Schätzwert 30-90 €
Cammann & Co. AG
Chemnitz, Aktie 10.000 Mark 21.12.1922
(Auflage 600, R 4) EF-
Nr. 275
Nr. 288
Gründung 1919. Herstellung von Gobelinstoffen, Velours, Dekorations- und Webstoffen. Das
1925/26 vom Architekten Willy Schönfeld als
erstes Chemnitzer Hochhaus erbaute Firmengebäude beherbergt neben der Camman
GmbH noch zahlreiche weitere Betriebe. Die
27
Cammann GmbH produziert noch heute Möbelund Dekorationsstoffe.
Los 288
außerdem wesentliche Beteiligung an der Universum-Film-AG (UFA). 1910 Übernahme der
Beka-Rekord AG in Berlin. 1925 Abschluß eines Interessenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die auch Großaktionär war. 1936 wurde die Sprechmaschinenfabrikation auf die neugegründete 100 % Tochter Brandenburgische MetallverarbeitungsGmbH übertragen. Weitere Töchter: Odeon Musik-Haus GmbH, Kristall-Schallplatten-GmbH
und Frey Radio-GmbH (alle in Berlin). Bis 1935
in Berlin börsennotiert. Im Dritten Reich stand
die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögensverwaltung,
hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrolle. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im
amerikanischen Sektor (Berlin SO 36, Schlesische Str. 27) liegende Fabrik schon wenige
Monate nach Kriegsende die Produktion von
Schallplatten und Plattenspielern wieder aufnehmen. 1951 Umwandlung in eine GmbH,
1953 Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld.
Das Wasserwerk am Teufelssee
Schätzwert 275-350 €
Los 293
Carl Flemming und C. T. Wiskott
AG für Verlag und Kunstdruck
Glogau, Aktie 100 RM Febr. 1927 (Auflage
1000, R 10) EF-VF
Gründug 1897, hervorgegangen aus der 1790
gegründeten Firma Neue Günther’sche Buchhandlung, die im Jahr 1833 von Carl Flemming
in Glogau übernommen wurde. Sitz bis 1932 in
Glogau, danach in Frankfurt am Main. 1919 Erwerb der Firma C.T. Wiskott, die seit 1806 in
Breslau bestand. Die Verlagsabteilung der Gesellschaft, die seit 1907 in Berlin in gemieteten
Räumen betrieben wurde, befaßte sich mit der
Herausgabe von kartographischen Werken, sie
wurde 1931 aufgelöst. Desgleichen wurde der
Betrieb in Glogau völlig stillgelegt und die Spiel-
Schätzwert 600-750 €
Casseler Dampfziegelei
und Verblendsteinfabrik AG
Kassel, Aktie 1.000 Mark 6.4.1906.
Gründeraktie (Auflage 500, R 10) VF
Los 290
Schätzwert 40-100 €
Carl Petereit AG
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 RM Nov.
1939 (Auflage 499, R 4) EF
Gründung 1919 unter Übernahme der seit
1887 als OHG bestehenden Firma Carl Petereit
und gleichzeitiger Angliederung an den Rückforth-Konzern. Herstellung und Vertrieb von
Weinbrand, Spirituosen, Likören, Weinen,
Fruchtsäften, Spiritus. 1949 verlagert nach
Hamburg, ab 1952 GmbH.
Betrieb der Ziegel- und Blendsteinfabrikation,
Ausführung von Bauten für eigene und fremde
Rechnung, Gewährung von Baugelddarlehen.
1923 umbenannt in “Hessische Ziegeleien und
Kalkwerke AG”. Der Betrieb in Kassel-Wolfsanger (Graben 21) wurde 1945 bei einem Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt und nach
dem Krieg nie wieder aufgenommen. Die AG
wurde nach erfolgter Abwicklung 1963 gelöscht.
Von dieser bis dahin völlig unbekannt gewesenen Gründeraktie wurden lediglich 4 Exemplare im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist
das allerletzte noch verfügbare.
den von Groß-Berlin etwa 20 % der Berliner
Gesamtbevölkerung mit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor der Bildung Groß-Berlins
vor allem mit den Umland-Gemeinden geschlossen, hatten eine Laufzeit teilweise bis
zum Jahr 2000. Immer wieder gab es aber
Streit wegen ständiger Versuche, die Wasserversorgung zu kommunalisieren, aber auch
wegen der Wasserpreise. Dieser Streit wurde
beendet durch Ablösung der insgesamt 23
Konzessions-Verträge, an deren Stelle ab
1.10.1935 der „Vertrag über die einheitliche
Bewirtschaftung der Wasserversorgung GroßBerlins“ trat, der auch eine Dividendengarantie
beinhaltete. Zwischen der Gesellschaft und
Gross-Berlin wurde am 31.12.1947 ein Übertragungsvertrag für sämtliche Aktiven und Passiven geschlossen. Die Aktionäre erhielten 60
% des RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM
ausgezahlt. Für die Restansprüche, insbesondere hinsichtlich des Ostvermögens, wurden
(noch heute börsennotierte) Anteilscheine ausgegeben. Die Aktien der Gesellschaft waren an
den Börsen von Berlin und Amsterdam notiert.
Los 295
Schätzwert 50-175 €
Charlottenburger Wasserwerke
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.5.1888
(Auflage 1000, R 4) VFIdentische Gestaltung wie voriges Los.
Los 294
Kunstvoll gestaltete Carl FlemmingBriefmarke mit dem Flemming-Haus in
Glogau
kartenfabrikation nach Frankfurt verlegt und
mit dem Betrieb der Tochtergesellschaft, der B.
Dondorf Spielkartenfabrik GmbH vereinigt. Infolge der Weltwirtschaftskrise mußte der Verlag
1932 seine Arbeit einstellen. Die Kartographie
von C. Flemming und C.T. Wiskott übernahm
der Verlag von G. Westermann.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen.
Los 289
Los 291
Schätzwert 75-150 €
Carl Prinz AG für Metallwaren
Solingen-Wald, Aktie 1.000 RM Febr.
1942 (Auflage 900, R 5) EF
Gründung 1913 zur Fabrikation von Metallwaren jeglicher Art, insbesondere Fortführung des
bisher von der Firma Carl Prinz vorm. Hermes
& Zeyen GmbH betriebenen Fabrikationsgeschäftes. Haupterzeugnisse: Preß-, Stanz- und
Ziehteile, Bestecke aller Art, Koch- und Bratgeschirre. 1961 Änderung des Firmennamens in
Carl Prinz AG.
Schätzwert 75-160 €
Charlottenburger Wasserwerke
Los 296
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.4.1887
(Auflage 664, R 5) VF
Chemiewerk Thorn AG
Gründung 1878 unter Übernahme des auf fiskalischem Gelände liegenden Wasserwerks am
Teufelssee. Später Errichtung der eigenen
Wasserwerke Beelitzhof (am Wannsee), Jungfernheide, Johannisthal und Tiefwerder. Die
Wasserwerke am Teufelssee und in der Jungfernheide wurden 1906 an die Stadt Charlottenburg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlottenburger Wasser- und Industriewerke AG.
Die Gesellschaft belieferte im Westen und Sü-
Thorn, Aktie 1.000 RM Mai 1943 (Auflage
2000, R 3) EF
Ohne Kontrollunterschrift.
Gegründet 1929 als Chemische Fabrik Polchem AG, 1942 umbenannt wie oben. Herstellung von Kontakt-Schwefelsäure, Superphosphat, Kunsthorn. Das Unternehmen war hauptsächlich belgischer Besitz und wurde durch
den Reichskommissar für die Behandlung
feindlichen Vermögens, Berlin, verwaltet.
Schätzwert 50-125 €
Carl Lindström AG
Berlin, Aktie 100 RM Juli 1941 (R 5)
UNC-EF
Gründung 1908 unter Übernahme der Carl
Lindström GmbH. Herstellung und Vertrieb von
Phonographen, Sprechmaschinen, Schallplatten, Rechenmaschinen und Kinematographen,
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
28
Los 292
Schätzwert 80-120 €
Carl Schmidt AG Eisen-Möbelund Maschinenfabrik
Böhlitz-Ehrenberg b. Leipzig, Aktie 20 RM
Juli 1927 (Auflage 1500, R 9) EF
Gründung 1920. Fabrikation und Handel von
Eisenmöbeln, Möbeln und Maschinen.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 40-100 €
Nr. 297
Insektizide und Pharmazeutika hinzu. Heute gehört das Unternehmen als „Werk Albert“ zur
Hoechst AG.
Los 307
Nr. 309
Nr. 298
Los 297
Schätzwert 1200-1500 €
wicklungen gelangen vor allem in der KolloidChemie für Medizin und Technik und bei der
(seit 1892 betriebenen) Herstellung von künstlichem Süßstoff (Saccharin). Börsennotiz Berlin
und Dresden/Leipzig. 1948 Sitzverlegung nach
München, 1969 GmbH. Das Stammwerk Radebeul wurde 1948 verstaatlicht, 1958 umbe-
Chemische Fabrik Dorfstadt
Dorfstadt bei Falkenstein i. V., Aktie Lit. A
1.000 Mark 17.9.1910. Gründeraktie
(Auflage 850, R 10) VF+
Gründung im Sept. 1910 in Falkenstein i.V. zur
Herstellung von Schmieröl, Teeröl, Teer und
Harzprodukten. Die Gesellschaft stand in Interessengemeinschaft mit den Ölwerken Jul.
Schindler in Hamburg-Peine-Oldenburg-Riga.
Der Betrieb ist im Dez. 1928 infolge fehlender
Mittel vollständig stillgelegt worden. 1929 wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 298
Schätzwert 800-1000 €
Chemische Fabrik Dorfstadt
Dorfstadt bei Falkenstein i. V., Aktie Lit. A
1.000 Mark 8.11.1921 (Auflage 2750, R
11) VF
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 299
Schätzwert 360-450 €
Chemische Fabrik Dorfstadt
Dorfstadt bei Falkenstein i. V., Aktie Lit. A
1.000 Mark 8.5.1922 (Auflage 6000, R 8)
VF-
Los 302
Helfenberg bei Dresden, VZ-Aktie 300 RM
2.1.1928 (Auflage nur 80 Stück, R 6) EF
Mit großem Firmenemblem im Unterdruck.
Gründung 1869, AG seit 1898. Herstellung von
chemisch-pharmazeutischen Präparaten (u.a.
das Farnotän-Bandwurmmittel). Börsennotiz
Dresden/Leipzig. 1951 wurde das Werk in Helfenberg (Krs. Dresden) enteignet und in VEB
Chemische Fabrik Helfenberg umgewandelt
(umgangssprachlich als die Chemische bezeichnet). Ab 1955 Betriebsteil des VEB Pentacon, dem bedeutenden Fotokamerahersteller in
Dresden. 1953 Sitzverlegung nach Wevelinghoven (Bez. Düsseldorf), wo bereits seit 1915 die
100 %ige Tochter „Chemische Gesellschaft
Rhenania mbH“ ansässig war. 1974 ging die
Chemiefabrik in Wevelinghoven, das ein Jahr
später zu einem Stadtteil Grevenbroichs wurde,
durch einen Aktientausch der Varta AG in der
Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH,
Konstanz auf. 2002 erfolgte die Umbenennung
in Altana Pharma AG. Der Altana-Konzern gliederte sich bis 2007 in die Pharmasparte Altana
Pharma AG mit Sitz in Konstanz und in die Spezialchemiesparte Altana Chemie AG mit Sitz in
Wessel. Die Pharmasparte wurde im Dez. 2006
an die dänische Nycomed verkauft. Seit dem
gibt es keine Spartentrennung mehr, sondern
nur noch die Altana AG, welche ausschließlich in
der Spezialchemie operiert. Der Standort in Grevenbroich ist heute Teil des Altana-Konzerns.
Die Chemnitzer Aktien-Spinnerei
nannt in VEB Chemische Werke Radebeul,
1961 integriert in das Arzneimittelwerk Dresden (AWD). 1990 GmbH, 1991 aufgekauft
durch die ASTA Medica.
Los 308
Schätzwert 200-250 €
Chemische Fabrik Elz AG
Los 301
Schätzwert 200-250 €
Chemische Fabrik Elz AG
Elz, Kr. Limburg a.Lahn, Aktie 100 RM
24.4.1925 (R 10) VF-F
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 303
Schätzwert 200-275 €
Chemische Fabrik v. Westernhagen AG
Schätzwert 75-150 €
Chemnitzer Papierfabrik
zu Einsiedel bei Chemnitz
Los 305
Schätzwert 40-85 €
Chemische Fabrik von Heyden AG
Radebeul, Aktie 1.000 RM von 1943
(Teilblankette, R 4) EF
Schätzwert 30-90 €
Amöneburg bei Biebrich a.Rh., Aktie
1.000 Mark 23.7.1895. Gründeraktie
(Auflage 10000, R 2) EF-
Gründung 1920 in Hadamar. Fabrikation und
Vertrieb von chemischen und technischen Waren aller Art. 1922 wurde die Elzer Celluloidwarenfabrik gegen Gewährung von Aktien erworben. 1930 wurde das Konkursverfahren eröffnet, 1932 ist die Firma erloschen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1857. Hergestellt wurden Garne und
Zwirne, außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik in den 20er Jahren
hatte hohe Verluste zur Folge und erzwang
1929 den Liquidationsbeschluss.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen.
Schätzwert 75-150 €
Chemische Werke
vorm. H. & E. Albert
Elz, Kr. Limburg a.Lahn, Aktie 20 RM
24.4.1925 (R 10) VF
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark Jan. 1885
(Auflage 500, R 10) Einrisse und
gebrochener Mittelknick fachgerecht
restauriert. VF
Chemische Fabrik Helfenberg AG
vorm. Eugen Dieterich
Los 306
Los 300
Schätzwert 400-500 €
Chemnitzer Aktien-Spinnerei
Dekorative Umrandung. Mit Firmensignet.
Die erste Albert’sche Fabrik in Amöneburg bei
Wiesbaden-Biebrich (später nach Mainz-Kastel
eingemeindet) wurde bereits 1858 errichtet,
1895 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. Zunächst Produktion von Thomasphosphatmehl und anderen Düngemitteln, später kamen Lack-Kunstharze, Säuren aller Art,
Einsiedel, Aktie 20 RM 1.5.1925 (Auflage
792, R 6) UNC
Gegründet 1871, nachdem sich die Aussicht ergab, daß die Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahngesellschaft ihre 1875 dann tatsächlich eröffnete Strecke über Einsiedel führen würde. Zunächst
nahm die Papierfabrik einen großen Aufschwung,
was sie zu ständigen Neuinvestitionen ermutigte,
die sich am Ende als verhängnisvoll erwiesen: Mit
der Anschaffung neuer Dampfkessel für hohen
Druck mit Überhitzer und Ekonomiser sowie von
Motoren zum elektrischen Antrieb der Holländer,
Papiermaschinen, Kalander, Schleifer usw. übernahm sich die Ges., weil gleich darauf die Weltwirtschaftskrise ihren Lauf nahm. 1931 wurde
das Konkursverfahren eröffnet. In den Restgebäuden der ehemaligen Papierfabrik entstand in
Einsiedel 1949 die Betriebsberufsschule
“8. Mai”, die an der Bahnstrecke auf dem vormaligen Anschlußgleis der Papierfabrik 1969 sogar einen Werkshaltepunkt erhielt.
RM-Aktien dieser Ges. waren bislang völlig unbekannt!
Hannover, Aktie 5.000 Mark Juli 1923.
Gründeraktie (Auflage 6000, R 8) EF
Gegründet 1923 zur Übernahme der Chem. Fabrik v. Westernhagen & Co. GmbH. Fabrikation
und Handel mit Waschmitteln aller Art. 1924
bereits Liquidationsbeschluß.
Los 304
Schätzwert 125-200 €
Chemische Fabrik von Heyden AG
Radebeul, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
30.11.1920 (Auflage 20000, R 7) EF
Gründung 1874 in Dresden, 1875 verlegt nach
Radebeul, AG seit 1899. Bahnbrechende Ent-
Nr. 307
29
Los 316
Schätzwert 70-150 €
COLONIA Kölnische Feuer- und
Kölnische Unfall-Versicherungs-AG
Köln, Namensaktie 100 RM 5.4.1929
(Auflage 2940, R 2) EF
Los 317
Schätzwert 600-800 €
Commerz- und Privat-Bank AG
Hamburg, Aktie 100 RM März 1929
(Auflage 20000, R 10) EF-VF
Nr. 310
Los 309
Schätzwert 400-500 €
Chemnitzer Papierfabrik
zu Einsiedel bei Chemnitz
Einsiedel, Aktie 150 RM 1.5.1925
(Auflage 8889, R 12) VF
Nr. 312
net. Das Breslauer Hotel der Gesellschaft, das
gleichfalls den Betrieb geschlossen hatte, wurde von der Grunderwerbs-GmbH gepacht, die
ab 1.3.1932 den Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen hat.
nia Konzern AG, nunmehr Führungsgesellschaft des Colonia-Konzerns. 1997 nach Übernahme der Mehrheit durch den französischen
Branchenriesen AXA erneute Umfirmierung in
AXA Colonia Konzern AG.
Gründung 1870 in Hamburg als „Commerzund Disconto-Bank“, 1920 Umfirmierung wie
oben wegen Fusion mit der Mitteldeutschen
Privatbank in Magdeburg. 1929 Angliederung
der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin und
Frankfurt/Main. 1932 Übernahme des Barmer
Bank-Vereins. Die Bank besaß jetzt reichsweit
über 400 Geschäftsstellen. 1940 Abkürzung
der Firmierung auf “Commerzbank AG”. 1952
auf alliierte Anordnung in drei Nachfolgebanken
zerschlagen, die 1958 unter gleichzeitiger Sitzverlegung nach Düsseldorf wieder zusammen-
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz! Geringe Randschäden links fachgerecht restauriert.
Los 310
Schätzwert 200-250 €
Chemnitzer Wirkwarenfabrik AG
vorm. Weicker & Hempfing
Chemnitz, Aktie 300 RM Aug. 1929
(Auflage 3100, R 9) VF
Gründung 1922. Die zunächst auch betriebene
Trikotagen- und Wäschefabrikation wurde später eingestellt, zuletzt nur noch Strumpffabrikation. Eines der zahllosen Opfer der Weltwirtschaftskrise: Ende 1930 wurde der Betrieb
stillgelegt, ein Konkursantrag im Nov. 1932
wurde mangels Masse abgelehnt. Das Fabrikareal Annaberger Str. 91 wurde später von der
Firma Liebold & Reißig Strumpfappretur weitergenutzt.
Aktien dieser Ges. waren bislang vollkommen
unbekannt, nur 7 Stück wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 313
Schätzwert 50-175 €
Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft
Koblenz, Aktie 1.000 Mark 1.7.1905
(Auflage 500, R 5) EF-VF
Gründung 1886. Zunächst Pferdebahnbetrieb,
später 51 km elektrifizierte Strecken mit 11 Linien. Außerdem Betrieb der Standseilbahn Laubach-Rittersturz. 1939 Umfirmierung in „Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG“.
Heute werden 217 Stadt- und Landgemeinden
in der Stadt Koblenz, dem Landkreis MayenKoblenz und dem Westerwaldkreis mit Strom
versorgt. Großaktionäre sind das RWE (über 50
%) und die Stadt Koblenz (40 %).
Der Neubau der Commerzbank am Ness in Hamburg wurde 1874 fertiggestellt
geführt wurden, weitere Hauptverwaltungen
verblieben in Frankfurt/Main und Hamburg.
Erst 1990 Verlegung des juristischen Sitzes
nach Frankfurt/Main. 1993 Fusion mit der bis
dahin getrennt geführten Berliner Commerzbank AG. Nach Übernahme des jahrzehntelangen Erzkonkurrenten Dresdner Bank seit 2008
die Nr. 2 im deutschen Bankgewerbe.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 318
Los 311
Schätzwert 20-80 €
Christoph & Unmack AG
Los 315
Niesky O.-L., Aktie 300 RM 2.6.1932
(Auflage 6500, R 2) EF
1.4.1942: Umstellung auf 500 RM.
Gegründet 1898 unter Übernahme der seit
1882 unter der Firma Doecker’sche Barackenfabrikation Christoph & Unmack in Neuhof bei Niesky (Oberlausitz) und unter der Firma Christoph
& Unmack in Bunzendorf (Böhmen) betriebenen
Fabriken. 1917/18 Bau einer Waggonfabrik. Fabrikate: u.a. Holzhäuser, “Regis”-Büromöbel, Eisenbahnwaggons jeder Art, Straßenbahnen,
Omnibusaufbauten,
Lastwagenanhänger,
Dreschmaschinen, Dampfmaschinen, Brennerei-Einrichtungen, eiserne Brücken, Transportanlagen. 1949 Sitzverlegung nach Berlin.
Los 312
Schätzwert 275-350 €
City-AG für wirtschaftliche
Beteiligungen
Frankfurt a. M., Aktie 100 RM 5.10.1931
(Auflage 5000, R 9) VF+
Gründung 1922 in Berlin als Berlin-Frankfurt
AG für Industrie- und Grundbesitz, von 1924
bis 1928: Berlin-Frankfurt AG für Gaststättenbetriebe, bis 1930: Berliner City Grundstücks
AG, danach City-AG für wirtschaftliche Beteiligungen. 1932 mußte das Konkursverfahren eröffnet werden. Die Berliner Betriebe der Gesellschaft, das Cafe am Zoo, Grill am Zoo und Palastrestaurant am Zoo, die monatelang stillgelegt waren, wurden seit Dez. 1931 mit Umsatzbeteiligung unterverpachtet und wiedereröff30
Schätzwert 900-1200 €
Concordia Bergbau-AG
Schätzwert 125-250 €
COLONIA Kölnische Feuer- und
Kölnische Unfall-Versicherungs-AG
Köln , Namensaktie 1.000 Mark
20.6.1923 (Auflage 47775, R 4) EF-VF
Andere Gestaltung als voriges Los.
Los 314
Oberhausen (Rhld.), Aktie 1.000 Mark
März 1900 (Auflage 1500, R 9) VF
Eine der zahlreichen Gründungen der Familie
Haniel aus der Mitte des 19. Jh. 1850 wurde
der erste Schacht im Grubenfeld Concordia abgeteuft, gleichzeitig wurde ausschließlich von
Mitgliedern der Familie Haniel die Bergbau-Ge-
Schätzwert 125-250 €
COLONIA Kölnische Feuer- und
Kölnische Unfall-Versicherungs-AG
Köln, Namensaktie 1.000 Mark 1.3.1920
(Auflage 5625, R 4) EFSehr dekorative Gestaltung.
Gründung 1839 als „Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia“ durch Kölner Wirtschaftskreise unter Führung des Handelskammerpräsidenten Merkens. 1929 Fusion mit
der Kölnischen Unfall-Versicherungs-AG. 1969
Fusion mit der früher in Stettin ansässigen,
nach dem Krieg nach Lübeck verlagerten “National” Allgemeine Versicherungs-AG zur Colonia National Versicherung AG. 1970 Verschmelzung mit der Gladbacher Feuerversicherung, der Schlesische Feuerversicherung und
der Westdeutsche Schlachtviehversicherung,
Köln, außerdem Übernahme der Versicherungsbestände der Gladbacher Rückversicherung, der Stettiner Rückversicherung, der Silesia Allg. Versicherung und der Kölnische GlasVersicherung. 1991 Ausgründung des Versicherungsgeschäfts und Umfirmierung in Colo-
Nr. 318
Nr. 317
sellschaft Concordia gegründet. Vor allem bei
der Kokserzeugung spielte die Concordia später
eine Vorreiterrolle. 1877 in der Wirtschaftskrise
nach dem Gründerkrach wurde die AG liquidiert
und die Gewerkschaft Concordia neu gegründet. 1890 konnte man einem verlockenden Angebot der Deutschen Effekten- und Wechselbank (Frankfurt/Main) und des Berliner Bankhauses Aron & Walter nicht widerstehen: Mit der
von beiden Banken initiierten Gründung der
Concordia Bergbau-AG traten zum ersten Mal
auch fremde Kapitalgeber neben die Familie
Haniel. Nach Abschluss eines Betriebsüberlassungsvertrages (1914) mit der lothringischen
AG Rombacher Hüttenwerke trat die Concordia
1920 in Liquidation. 1926 übernahmen die
Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin (später die Schering AG) zwecks Sanierung
die Rombacher Hüttenwerke und firmierten sie
in die (neue) Concordia Bergbau-AG um. 1968
Stilllegung der Schachtanlagen. Nachdem das
Unternehmen schon immer auch starke Interessen in der Chemieindustrie gehabt hatte, wurde
1976 in Concordia-Chemie AG umfirmiert. Letzter Namenswechsel dann 1991 in Concordia
Bau und Boden AG, nachdem der ImmobilienSpekulant Minninger Firmenmantel und Börsennotiz übernommen hatte.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 319
Nr. 328
Los 320
Schätzwert 100-200 €
Concordia Lebens-Versicherungs-AG
Köln, Namensaktie 100 RM 1.4.1939
(Auflage 10000, R 5) EF-VF
Schätzwert 800-1000 €
Crock-Oberwinder Kohlenbauverein AG
Eisfeld, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907
(Auflage nur 30 Stück, R 11) VF
Bereits 1861 von Geschäftsleuten aus Sachsen-Meiningen gegründet, betrieb die Ges. einen winzigen Braunkohlen-Tiefbau in Crock
und Oberwind (heute Ortsteile der Gemeinde
Auergrund im thüringischen Landkreis Hildburghausen). Daß zwei dieser bislang ganz unbekannt gewesenen Aktien im Reichsbankschatz überlebt haben, grenzt an ein kleines
Wunder, denn die AG war schon 1911 im Handelsregister gelöscht worden.
Linke Hälfte mit leichtem Grauschleier.
Hervorgegangen aus der 1853 gegründeten
Concordia Cölnische Lebens-VersicherungsGesellschaft, die 1922 die Tochtergesellschaft
Neue Concordia Lebens-Versicherungs-AG
gründete, welche den Versicherungsbestand
und die Deckungskapitalien der 1930 in Liquidation getretenen Muttergesellschaft übernahm. Ab 1926 als Concordia Lebens-Versicherungs-Bank AG firmierend, seit 1937 Concordia Lebens-Versicherungs-AG. 1955 Fusion
mit der Rothenburger Lebensversicherungs AG,
gegr. 1856 in Rothenburg (1923 Görlitz, 1946
Köln), 1970 Fusion mit der National Lebensversicherungs-AG, gegr. 1924 Stettin (1946 Lübeck) und mit der Gladbacher Lebensversicherungs AG, gegr. 1858 Haynau (1925 Berlin,
1931 Mönchengladbach). 1971 Umbennung in
Colonia Lebensversicherung AG, Köln, 1997
AXA Colonia Lebensversicherung AG, ab 2001
AXA Lebensversicherung AG, Köln.
Concordia Elektrizitäts-AG
Dortmund, Aktie 100 RM Okt. 1941
(Auflage 5500, der größte Teil aber schon
1943 in 1.000-RM-Aktien getauscht, nur
810 der 100er Aktien blieben im Umlauf,
R 3) EF
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Los 323
Eingetragen auf Direktor Dr. Wilhelm Bierlein,
Köln-Lindenthal, Aufsichtsratmitglied der “Concordia”, Vorstandsmitglied der Rückvers.-Vereinigung AG (“Vaterländische” und “Rhenania”Konzern).
Schätzwert 40-100 €
Faksimile-Unterschrift Günther Quandt als ARVorsitzender.
Gründung 1906 in Köln als Vertretung der Berliner Bergmann-Elektrizitätswerke AG für Rheinland-Westfalen. Sitzverlegungen 1907 nach
Düsseldorf und 1931 nach Dortmund. 1913
übernahm die Accumulatoren-Fabrik AG
(Quandt/VARTA) die Aktienmehrheit. Nach
schweren Schlagwetterexplosionen forderte der
Bergbau Europas die Entwicklung einer sicheren
Grubenlampe. In einem offiziellen englischen
Preisausschreiben erhielt die CEAG-Lampe den
ersten Preis. Fortan spezialisierte man sich auf
die Produktion von explosions- und schlagwettergeschützen Leuchten, Ladeeinrichtungen für
Akkumulatoren, Feuerlöschgeräten (ab 1925)
sowie auf Reinraumtechnik (Luftfilter und Entstauber, ab 1938). 1965 wurde dem Firmennamen offiziell das Kürzel CEAG vorangestellt.
Großaktionär der im Freiverkehr Frankfurt notierten AG war bis zuletzt die VARTA.
luste auf. Auch die Ausstellung eines Besserungsscheines seitens des Hauptgläubigers
konnte die Firma nicht mehr retten. Heute Verwendung des Markennamens Corona für die
Fahrräder durch Peugeot.
der Aufforderung des Fabrikantenverbandes an
seine Mitglieder gipfelte, sämtlichen Arbeitern
zu kündigen. Dies zu tun weigerte sich die Tricotagen-Fabrik, die ohnehin nur 10
Stunden/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr der
Verband eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte. Im August/September werden 7.000 Arbeiter gekündigt, es
kommt zu Streiks und Massenaussperrungen,
Clara Zetkin ruft im Odeum zur (tatsächlich
dann europaweiten) Unterstützung der Streikenden auf. Am 10.12.1903 hält August Bebel
zum Crimmitschauer Streik und der Behördenwillkür eine große Rede im Reichstag. So hat
der Große Streik ungeahnte Folgen: Zwar brach
er am 17.1.1904 zusammen, doch im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die
Arbeitszeit gesetzlich zu regeln. Das entsprechende Gesetz trat am 1.1.1908 in Kraft. 1925
sind von 27.000 Einwohnern in Crimmitschau
immer noch 12.000 in der Textilindustrie beschäftigt. Ihr fortschrittliches Verhalten im
Streik nützte der Trikotagenfabrik (Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts: Nach
1945 wie fast alle anderen Betriebe der Stadt
auch in Volkseigentum überführt.
Los 321
Los 322
Schätzwert 300-400 €
Crimmitschauer
Tricotagen-Fabrik GmbH
Leitelshain, Anteil-Schein 5.000 Mark
1.8.1901. Gründeranteil (Auflage nur 48
Stück, R 8), ausgestellt auf und als
Geschäftsführer original unterschrieben
von Hermann Fiedler in Leitelshain VF
Hochdekorative Umrahmung im HistorismusStil mit Putten. Originalunterschriften Schönherr und Fiedler.
Gegründet 1901 in Crimmitschau, damals mit
fast 100 Textilbetrieben eine der Hochburgen
der deutschen Textilindustrie. Denkwürdiges
spielte sich zu dieser Zeit hier ab: 1899 beantragte die Arbeiterschaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein Crimmitschau die Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von 12 auf 10
Stunden. Als dies 1901/02 in Meerane und
Forst/Lausitz erreicht war, die Crimmitschauer
Fabrikanten aber weiter ablehnten, kam es zu
einem gewaltigen Arbeitskampf, der 1903 in
Los 324
Schätzwert 300-400 €
Curabank AG
Berlin, Aktie 20 RM 1.1.1924 (Auflage
1250, R 11) VF
Gründung 1920 als Cura-Privatbank AG, 1923
umbenannt wie oben. Spezialisiert auf Bevorschussung von Entschädigungsansprüchen gegen Versicherungsgesellschaften sowie Warenlombardkredite. Die Bank war außerdem betei-
Schätzwert 50-125 €
Corona Fahrradwerke
und Metallindustrie AG
Brandenburg a.H. , Aktie 1.000 Mark Mai
1923 (Auflage 15500, R 4) EF
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet.
Die 1896 als Corona Fahrrad-Fabrik vormals
Ad. Schmidt AG gegründete Gesellschaft war
sowohl in der Fahrradproduktion tätig als auch
in der Herstellung von Fahrradteilen, MotorZweirädern und Automobilen. 1930 Interessengemeinschaftsvertrag mit der Brennabor-Werke AG in Brandburg a.H. 1931 traten hohe Ver-
Nr. 323
31
ligt an einem Unternehmen, das sich mit der
Herstellung eines Mittels gegen Malaria befasste. Die große Bankenkrise nach dem Zusammenbruch der DANAT-Bank überlebte die
Curabank nicht: 1931 erloschen.
Aktien der Curabank waren bislang vollkommen unbekannt, nur 2 Stück wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 325
Schätzwert 100-175 €
Curabank AG
Berlin, Aktie 100 RM 1.1.1924 (Auflage
2250, R 7) VF
Kleine Fehlstelle am linken Rand.
Los 326
Schätzwert 90-180 €
Parks. Heute bemüht sich der 1993 gegründete „Förderverein Dessau-Wörlitzer Museumsbahn“ um die Rekonstruktion von Bahnanlagen
und Fahrzeugen. Mit Mitteln der BfA und des
Landes Sachsen-Anhalt machten sich 153
ABM-Kräfte am 12.10.1998 an die Arbeit. Dabei stellten sich, anders als in einer Studie vorhergesagt, die Brücken als nicht mehr reparierbar heraus: Statt geplanter 11,5 Mio. DM kostete die Sanierung am Ende fast das Doppelte. Seit 2001 ist die Strecke wieder befahrbar.
Danziger Aktien-Bierbrauerei
Danzig-Langfuhr, Aktie 100 RM März
1942 (R 5) EF
Ein Stück aus der Kapitalerhöhung von 3,8
Mio. RM auf 4,75 Mio. RM in Aktien à 100 RM
und 1.000 RM.
Gründung 1871, Brauerei in Danzig-Langfuhr
(Labesweg 6-7). Dazu wurden erworben die Alte Schloß-Brauerei in Danzig (1913), die Mälzerei Neustadt/Westpr. (1917), die frühere
Brauerei Bergschlößchen in Zoppot (1918) und
die Bierbrauerei Leonhard Waas in Danzig
(1929). Erzeugnisse: Helles Lagerbier “Artusbräu”, helles Spezialbier “Artuspils”, dunkles
Bier nach Münchener Art “Bankenbräu”, Caramel-Malzbier.
Los 330
Los 327
Dessau-Wörlitzer
Eisenbahn-Gesellschaft
Schätzwert 60-150 €
Danziger Aktien-Bierbrauerei
Danzig-Langfuhr, Aktie 1.000 RM März
1942 (R 4) EF+
Ein Stück aus der Kapitalerhöhung von 3,8
Mio. RM auf 4,75 Mio. RM in Aktien à 100 RM
und 1.000 RM.
Seetelegraphengesellschaft das Kabel EmdenVigo (Spanien) übernommen. Der gesamte Besitz ging bis auf kurze Kabelstümpfe in der
Nordsee in Folge des Versailler Vertrages verloren. Die danach mühsam wieder in Gang gebrachten Kabel wurden bei Ausbruch des 2.
Weltkrieges von den Alliierten erneut getrennt.
1952 konnte der Betrieb auf dem Emden-VigoKabel und dem Azorenkabel wieder aufgenommen werden. Nach dem ersten Schritt 1966
durch Drittel-Beteiligung an der Computer
GmbH in Lintorf wurde die Datenverarbeitung
bald der wichtigere Geschäftszweig. 1987 mit
der zur Quandt-Familie gehörenden ALTANA als
übernehmender Gesellschaft verschmolzen.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Dampflok auf der Strecke Dessau-Wörlitz
Schätzwert 125-250 €
Dessau, Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.2.1894.
Gründeraktie (Auflage 820, R 3) UNC
Identische Gestaltung wie voriger Titel mit vier
Wappen-Vignetten.
Los 333
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark Aug. 1922
(Auflage 2500, erst umgest. auf 8,- RM,
davon dann 200 Stück 1937 auf 100,RM umgewertet) EF+
Schätzwert 350-450 €
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 31.5.1920
(Auflage 1200, R 9) VF
Los 329
Schätzwert 175-350 €
Dessau-Wörlitzer
Eisenbahn-Gesellschaft
Dessau, Aktie Lit. A 1.000 Mark 1.2.1894.
Gründeraktie (Auflage 300, R 7) UNCSehr dekorativer mehrfarbiger Druck mit vier
Wappen-Vignetten.
Gründung 1893, eröffnet 1894. 18,7 km lange
Strecke Dessau-Oranienbaum-Wörlitz, außerdem Betrieb von Anschlussbahnen zu den Dessauer Industriebetrieben (vor allem zur Waggonfabrik). Hauptzweck war aber die Beförderung von Besuchern zum berühmten Wörlitzer
Park. Nach 1945 fiel die Strecke an die Sächsische Provinzbahnen GmbH, 1949 an die
Deutsche Reichsbahn. 1968-1982 wurde der
Personenverkehr eingestellt, ab 1982 wieder
Saisonverkehr für die Besucher des Wörlitzer
32
Berlin, Namensaktie 1.000 x 1.000 RM
Juli 1938 (Interimsschein mit 40 %
Einzahlung), ausgestellt auf Die “Zürich”
Allgemeine Unfall- und HaftpflichtVersicherungs-AG, Zürich (Auflage nur 2
Stück, R 11) EF-.
Großes Hochformat mit hübscher Umrahmung, Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vorstand.
Die 1923 gegründete Versicherung wollte sich
von Anfang an niedrigpreisig positionieren, so
heißt es schon im ersten Geschäftsbericht:
“Unser innertechnischer Aufbau wurde im einfachsten Rahmen gehalten. Die betriebstechnischen Unkosten hielten sich infolge sparsamsten Aufbaus in sehr mäßigen Grenzen.” So
richtig in Gang kam das Geschäft aber zunächst nicht, von Mitte 1925 bis Mitte 1928
wurde keinerlei Neugeschäft getätigt. Dann
kaufte 1928 die Zürich-Versicherung die Deutsche Allgemeine, um über sie ihr deutsches
Sachversicherungsgeschäft zu tätigen. Als eine
der ersten Direktversicherungen in Deutschland startet die DA Direkt 1977 den Direktvertrieb, zunächst im Bereich KFZ-Versicherungen. Ende 1998 startet, wiederum als Pionier,
die DA Direkt einen abschlußorientierten Inter-
Schätzwert 50-125 €
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft
David Richter AG
Schöne Historismus-Umrandung.
Gründung 1882 als Einzelfirma, 1907 Umwandlung in eine AG. Interessanterweise war
die Ges. sowohl in der Herstellung von Textilmaschinen wie auch in der Textilproduktion
selbst tätig: Das Werk Annaberger und Sedanstraße in Chemnitz besaß zu einen eine Maschinenfabrik, wo Strumpfmaschinen System
“Cotton”, Fersen-, Spitzen- und Tüllmaschinen
hergestellt wurden. Zum anderen wurden in einer Tüllfabrik Baumwoll- und Seidentülle hergestellt. 1939 wurde auch der schon früher betriebene Bau von Werkzeugmaschinen wieder
aufgenommen. Nach dem Krieg nicht verlagert.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 450-600 €
Großes Querformat, Adler mit Blitzen in den
Krallen im Unterdruck.
Los 334
Los 328
Schätzwert 75-150 €
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft
Los 337
Deutsche Allgemeine Versicherungs-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 27.4.1925
(Auflage 625, R 5) UNC
Adler mit Blitzen in den Krallen im Unterdruck.
Los 331
Schätzwert 125-250 €
Altes Werbeschild der Deutschen
Allgemeinen Versicherungs-AG
Dessau-Wörlitzer
Eisenbahn-Gesellschaft
Dessau, Aktie Lit. B 700 RM 1.5.1927
(Auflage 466, R 4) UNC
Los 332
Schätzwert 100-150 €
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft
Köln, 4 % Teilschuldv. 1.000 Mark
1.7.1902 (Auflage 20000, R 10) Mit
restlichem Kuponbogen. VF
Los 335
Schätzwert 20-50 €
Tolle Umrandung.
Gründung 1899 in Köln (Sitz 1924-1950
zwischenzeitlich in Berlin) auf Initiative von Generalpostmeister Heinrich von Stephan. Um
vom englischen Kabelmonopol unabhängig zu
werden, hatte er bedeutende Kölner Bankhäuser und Kabelhersteller für seine Pläne zum
Aufbau eines unabhängigen deutschen Seekabelnetzes gewinnen können. 1900 wurde das
erste Nordamerikakabel Emden-Azoren-New
York verlegt. 1905 wurde von der Deutschen
Berlin, 4 % Genussrechts-Urkunde A 100
RM 1.3.1926 (R 4) UNC
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft
Los 336
net-Auftritt mit 5 % Preisvorteil. 2002 übernimmt die DA Direkt von der Neckura-Gruppe
die beiden bisherigen Wettbewerber Uto Direkt
und Sun Direct. Heute der bedeutendste deutsche Direktversicherer.
Das gesamte AK war verbrieft in 2 Sammelurkunden zu 500 Aktien und 2 Sammelurkunden
zu 1.000 Aktien, die sämtlich im Reichsbankschatz lagen.
Schätzwert 20-50 €
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft
Berlin, 4,5 % Genussrechts-Urkunde B
100 RM 1.3.1926 (R 3) UNC
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Nr. 338
Los 338
Schätzwert 200-250 €
Deutsche Asbestonwerke AG
Köln, Aktie 100 RM Juni 1938 (Auflage
nur 50 Stück, R 10) EF
Gegründet 1921 für die Herstellung und den
Vertrieb von Erzeugnissen aus Beton und Asbest. Das Werk in der Venloer Straße in KölnBickendorf produzierte bis in die 50er Jahre
Schienenbefestigungen, Eisenbetonschellen,
Schleuderbetonrohre und Betonwaren aller Art.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Bank an, 1952 wurden aufgrund des Großbankengesetzes drei Nachfolgeinstitute ausgegründet: Norddeutsche Bank AG in Hamburg,
Rheinisch-Westfälische Bank AG (ab 1956
Deutsche Bank AG West) in Düsseldorf und
Süddeutsche Bank AG in München. Auf hartnäckiges Betreiben von Hermann Josef Abs
1956 im Wege der Verschmelzung wieder vereinigt. Nach der Wende 1990 auch Verschmelzung mit der 100%igen Tochter Deutsche Bank
Berlin AG, 1999 Übernahme der US-amerikanischen Bankers Trust und Übertragung des Teilbereiches Privat- und Geschäftskunden auf die
Deutsche Bank 24 AG - was aber bald wieder
rückgängig gemacht wurde.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 343
Schätzwert 50-150 €
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft
Dessau, Aktie 1.200 Mark April 1912
(Blankette, R 4) EF
Mit Umstellungsstempel auf 400 RM. Hochdekorative Umrandung. Lochentwertet (RB)
die Westfälische Eisen- und Drahtwerke AG,
das Eisenwerk Kraft und die Rheinisch-Westfälische Stahl- und Walzwerke AG. Neben Hochöfen, Stahlwerken und Gießereien wurden auch
Zementwerke und Kokereien betrieben.
Nur 21 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Wilhelm Oechelhäuser (1820-1902),
Generaldirektor der Contigas
Los 339
Schätzwert 50-125 €
Los 344
Schätzwert 300-400 €
Deutsche Babcock
& Wilcox-Dampfkessel-Werke AG
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft
Berlin, Aktie 1.000 Mark Mai 1922
(Auflage 10000, R 3) EF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht dagewesener Nennwert.
Großformatiges Papier. Schöne Umrahmung
mit dampfgetriebener Weltkugel.
Die Mutterfirma wurde bereits 1881 von den
Amerikanern George H. Babcock und Stephen
Wilcox gegründet. Sie erfanden 1867 den patentierten Hochdruck-Dampfkessel. Die Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke
AG wurde im Okt. 1898 durch Übernahme des
Berliner Zweigwerks der Babcock & Wilcox
Ltd., London gegründet. Die Gesellschaft erhielt das Fabrikations- und Verkaufsrecht für
das Deutsche Reich und dessen Kolonien. Wenig später wurde in Oberhausen ein großes
neues Werk errichtet. 1909 Übernahme der
Oberschlesischen Kesselwerke in Gleiwitz. Der
bedeutendste europäische Hersteller auf dem
Gebiet des konventionellen Dampferzeugerbaus erweiterte ab 1966 das Angebot auf 10
Produktlinien des Maschinen- und Industrieanlagenbaus einschließlich vieler Firmen-Übernahmen. Umfimiert 1976 in Deutsche Babcock
AG, 2000 in Babcock Borsig AG. Zuletzt Holding für über 200 Tochtergesellschaften, darunter die weltbekannte U-Boot-Werft HDW.
Nach deren umstrittenem Verkauf kam Mitte
2002 die spektakuläre Insolvenz.
Los 340
Dessau, Aktie 80 RM März 1925 (R 10) EFLos 341
Schätzwert 125-300 €
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft
Dessau, Aktie 100 Thaler 1.4.1872
(Blankette) EF+
Keine Nr. und Kontrollunterschrift, aber umgestellt auf 120 RM.
Gründung 1855 als älteste Gasgesellschaft
Deutschlands. Seit 1886 auch in der Elektrizitätswirtschaft tätig. In Dessau wurde die nach
Berlin älteste Elektrizitäts-Zentrale in Deutschland errichtet. 1946 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1979 Umfirmierung in CONTIGAS
Deutsche Energie AG, eine noch heute börsennotierte Holding für vielfältige Beteiligungen an
Energieversorgungsunternehmen. 1988 Sitzverlegung nach München.
Los 345
Schätzwert 75-150 €
Deutsche Dynamo-Werke AG
Rottluff bei Chemnitz, Aktie 1.000 Mark
15.3.1923 (Auflage 16000, R 7) EF
Gründung 1922. Fabrikation von elektrischen
Lichtanlagen und Fahrradzubehör. 1925 aufgelöst und in Liquidation, 1929 von Amts wegen
gelöscht.
Los 347
Schätzwert 30-100 €
Deutsche Erdöl-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 4.7.1913
(Auflage 10250, R 2) EF-VF
Gründung 1899 als Deutsche Tiefbohr-AG zur
Aufsuchung und Gewinnung von Kalisalzen und
Steinkohle. 1911 Umfirmierung, nachdem die
DEA über 90 % der deutschen Erdölförderung
kontrollierte. Mit der Standard Oil lieferte sich
die DEA deswegen einen über 10 Jahre währenden erbitterten Preiskrieg im Kampf um die
Vorherrschaft im deutschen Petroleum-Geschäft. Nach einem Intermezzo als Deutsche
Texaco AG gehörte die DEA zum RWE-Konzern.
Das Downstream-Geschäft (Raffinerien, Logistik, Tankstellen) wurde zum 1. Juli 2002 komplett durch Shell übernommen. Die DEA-Tankstellen wurden ab 2004 in Shell umgeflaggt
bzw. veräußert. Seit 2004 konzentriet sich RWE
Dea auf das Upstrem-Geschäft, d.h. die Suche
und Förderung von Erdöl und Erdgas.
Los 348
Schätzwert 20-80 €
Deutsche Erdöl-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 30.12.1920
(Auflage 69250, R 2) EF
Schätzwert 275-350 €
Deutsche Bank
und Disconto-Gesellschaft
Berlin, Aktie 20 RM März 1932 (Auflage
75000, R 9) EF
Dekorativ, mit dem traditionellen Logo Deutsche-Bank-Adler.
Die Deutsche Bank wurde 1870 gegründet, die
traditionsreiche “Direction der Disconto-Gesellschaft” in Berlin bereits 1851. Beide Banken
fusionierten 1929 auf dem Höhepunkt der
Weltwirtschaftskrise. Der dabei angenommene
neue Name wurde schon 1937 wieder schlicht
auf „Deutsche Bank“ verkürzt. Nach dem 2.
Weltkrieges wurde die Hauptniederlassung in
Berlin auf alliierte Anordnung stillgelegt, die
Niederlassungen in der russischen Zone wurden enteignet. In Westdeutschland ordneten
die Alliierten die Zerschlagung der Deutschen
Los 349
Schätzwert 75-120 €
Deutsche Erzgewinnungs-AG
Los 342
Schätzwert 600-750 €
Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft
Los 346
Schätzwert 60-80 €
Deutsche Eisenwerke AG
Dessau, 4,5 % Prior.-Obl. 1.000 Mark
1.3.1884 (Auflage 2000, R 10) EF
Mühlheim-Ruhr, 4,5 % Teilschuldv. 500
RM Dez. 1937 (Auflage 7000, R 8) EF-VF
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1933 durch die Vereinigte Stahlwerke AG, die Schwerter Profileisenwalzwerk AG,
Berlin, Aktie 500 RM Juni 1927 (Auflage
NUR 100 Stück, R 7) EF
Gegründet 1927 durch eine Reihe Berliner
Kaufleute zwecks Förderung, Verarbeitung und
Verkauf von Erzen. 1931 Firma gelöscht.
Los 350
Schätzwert 500-650 €
Deutsche Gasgesellschaft AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 500 Mark Juli
1919 (Auflage 4000, R 10) EF
Berlin wurde zwischen 1826 und 1918 von der
Imperial Continental Gas Association mit Gas
versorgt. 1899 Gründung der Gaswerk Grünau
(Mark) AG, ab 1918 Deutsche Gasgesellschaft.
Die Ges. hat 1918 den größten Teil des Grossberliner Besitzes der Imperial Continental Gas
Ass. von deren Liquidator zum Preis von
75.450.000 M erworben und durch den Ankauf des Gaswerkes Niederschöneweide erweitert. Grundbesitz und Betriebsanlagen: Gaswerk Mariendorf, Schöneberg, Gitschiner Straße, Holzmarktstraße, Niederschöneweide, Grünau. Heute die GASAG Berliner Gaswerke AG,
die 1993 durch Fusion der GASAG (Westteil)
und der Berliner Erdgas AG (Ostteil) entstand.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 340
Nr. 344
33
Los 353
Schätzwert 125-250 €
Deutsche Holz-Ges. für Ostafrika
Berlin, Anteilschein 1.000 Mark 1.1.1909.
Gründeranteil (Auflage 925, R 5) EF
Los 351
Nr. 350
Schätzwert 300-400 €
Deutsche Glasund Spiegelfabriken AG
Fürth i.B., Aktie 1.000 Mark 15.12.1923
(Auflage 6000, R 11) VF
Gründung 1918 zwecks Übernahme und Fortbetrieb von Glas- und Spiegelfabriken in Fürth
(Flössaustr. 1 b, mit angeschlossener Möbelfabrik) und in Fichtelberg mit über 500 Beschäftigten. Weitere Schleif- und Polierwerke bestanden in Eisenhammer, Untermurrnthal,
Burgschleife, Jedesbach, Trutzhofmühle, Brunnenhaus, Schönhofen, Wärmensteinach, Hopfau, Schneeberg, Warnthal und Wondrebhammer. Beteiligt an der Glasfabrik Waldsassen
GmbH, der oHG Chamottewerke Fichtelberg
und der Spiegelbelege-Anstalt Capelle & Gaetschenberger in Fürth. Seit 1923 börsennotiert
in Berlin und München. 1927 Liquidation,
nachdem eine Kapitalerhöhung fehlgeschlagen
war. Die Spiegelabteilung wurde an den Vorstand Gustav Schoen verkauft, der Rest so liquidiert, daß auch für die Aktionäre noch zwei
Raten von 20 % und 10 % übrig blieben.
Aktien dieser Ges. waren bislang vollkommen
unbekannt, nur 2 Stück wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 352
Gründung 1908 zwecks Gewinnung und Verwertung von Nutzholz in Deutsch-Ostafrika,
insbesondere in Ost-Usambara. Nach dem Verlust der Besitzungen im 1. Weltkrieg ab 1914
nur noch Holdinggesellschaft für Beteiligungen
an zwei Pflanzungsgesellschaften. Gehörte
zum Interessenkreis der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft. 1939 aufgelöst.
Los 354
Schätzwert 100-150 €
„Schaubergwerk Hoffnungsstollen“ Todtmoos
sen. Einige Jahre lang wurde dann das Magnetkieserz im Tagebau abgebaut. Etliche Jahre
später wurde der Nickelgehalt des Erzes entdeckt, danach wurde von wechselnden Besitzern mehr als ein halbes Jahrhundert lang
Nickelerz im Untertagebau gefördert. Die Gründung dieser AG im Jahr 1934 fällt schon in die
Endzeit dieses Bergbaus. Ausgebeutet wurden
die Felder des “Nickelerz-Bergwerks Compagnie Feld” in den Gemarkungen Horbach, Innerurbeg, Ruchenschwand und Wittenschwand
und des Bergwerks “Schwarzwälder Nickelkompagnie” in den Gemarkungen TodtmoosWeg, Vordertodtmoos und Todtmoos-Schwarzenbach. Schon 1937 wurden angesichts
mannigfacher technischer Schwierigkeiten und
sinkender Erzpreise die Gruben endgültig aufgegeben und die AG ging in Liquidation. 1988
begannen dann im Hoffnungsstollen in Todtmoos die Arbeiten zur Einrichtung des schließlich 2000 eröffneten Schaubergwerks als
Zeugnis des früheren Nickelerzabbaus.
Los 357
Schätzwert 1600-2000 €
Deutsche Reichsbank (Abb S. 20)
Berlin, Sammelanteilschein
(Gesamturkunde) 2.000 x 100 RM
12.5.1944, ausgegeben an die Deutsche
Golddiskontbank, Berlin EF-VF
Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck, gedruckt auf dem bekannten
Reichsbank-Sicherheitspapier mit der (beabsichtigten) dunklen Einfärbung links. Originalunterschriften des Reichsbankpräsidenten Walther Funk (1890-1960, bis 1939 Reichswirt-
Deutsche Nähfaden-AG
Hamburg, Aktie Lit. A 20 Goldmark
3.7.1924 (Auflage 9750, R 8) VF
Gründung 1922, bereits 1925 wieder in Konkurs. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Deutsche Grammophon-AG
Gebäude der Deutschen Reichsbank um 1900
Leipzig-Wahren, Aktie 1.000 RM
20.3.1935 (Auflage 1380, R 5) UNC-EF
Gründung 1895 als Polyphon-Musikwerke AG.
1928 zusammen mit Siemens und der AEG
Gründung der Klangfilm GmbH. 1904-08
außerdem Automobilbau (Polymobil). 1937
Umfirmierung in „Grundstücksgesellschaft
Markgrafenstraße AG“. 1945 Geschäftsleitung
in Berlin, 1949 Deutsche Grammophon GmbH
verlagert von Berlin nach Hannover, 1957 nach
Hamburg (Muttergesellschaft Universal Music
International).
Nr. 351
34
Petroleum AG ein. Börsennotiz im Freiverkehr
Berlin, Frankfurt und Hamburg.
Nicht entwertet.
Los 356
Schätzwert 275-350 €
Deutsche Petroleum-AG
Los 355
Schätzwert 75-150 €
Deutsche Nickel-Bergwerk AG
Wittenschwand (Schwarzwald), Aktie
1.000 RM 25.9.1934. Gründeraktie
(Auflage 150, R 5) EF+
Bereits 1798 fanden zwei Bewohner von Todtmoos im Südschwarzwald Erze auf ihren Wie-
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1929 (Auflage
10000, R 9) EF
Gründung 1904/1921, ursprünglich waren in
der Gesellschaft sämtliche Erdöl-Interessen der
Deutschen Bank gebündelt. 1925 übernahmen
gegen Gewährung eigener Aktien die Rütgerswerke AG und die Deutsche Erdöl-AG die Aktienmehrheit und brachten im Gegenzug ihr
vereintes Petroleumgeschäft in die Deutsche
Nr. 356
schaftsminister und als Reichsbankpräsident
Nachfolger von Hjalmar Schacht, gehörte 1946
im Nürnberger Prozess zu den 24 angeklagten
Hauptkriegsverbrechern und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt) und des Reichsbankvizepräsidenten Emil Puhl (1889-1962, wegen seiner herausragenden Rolle bei der Verwertung
des SS-Raubgoldes 1947 im WilhelmstraßenProzeß zu 5 Jahren Haft verurteilt, 1949 vorzeitig
entlassen, danach Leiter der Auslandsabteilung
bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel und Vorstandsmitglied der Hamburger Kreditbank, einem der Nachfolgeinstitute
der Dresdner Bank, 1952-57 Mitglied des Zentralbeirats der Dresdner Bank).
Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch das
Bankgesetz vom 14.3.1875, ging aus der Preußischen Bank hervor, die ursprünglich unter dem
Namen Königliche Giro- und Lehnbank in Berlin
im Jahre 1765 von Friedrich dem Großen gegründet worden war. Zunächst war die Reichsbank keine Staatsanstalt und ausschließlich im
Besitz von Privatkapital. Dennoch war sie keine
gewöhnliche Aktiengesellschaft: Sie war nicht im
Handelsregister eingetragen, sondern durch Gesetz gegründet, die Befugnisse der Generalversammlung waren eingeschränkt. Die Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, der wiederum drei Deputierte bestimmte, die eine fortlaufende Kontrolle über die Verwaltung der Bank zu
führen hatten. Leitung und Aufsicht der Bank üb-
te das Reich aus. Diese Funktion beschränkte
das Gesetz über die Autonomie der Reichsbank
vom 26.5.1922 auf das reine Aufsichtsrecht. Die
Leitung stand von da an ausschließlich dem
Reichsbankdirektorium zu, dessen Präsident auf
Vorschlag des Reichsrats vom Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt wurde. Diese Autonomie hörte de facto schon vorher, de jure am
30.1.1937 auf, als sich Hitler das Reichsbankdirektorium direkt unterstellte. Bis zuletzt hatte die
Bank aber private Anteilseigner. Nach 1945 wurden die Reichsbank-Anteilscheine in Bundesbank-Genussscheine umgetauscht.
Historisch hochbedeutendes Unikat aus dem
Reichsbankschatz. Etwas Rost von Büroklammern am oberen Rand.
Schiffahrtsbank AG in Bremen (1989 in Deutsche Schiffsbank AG umfirmiert).
Los 360
Schätzwert 75-250 €
Berlin, Actie 200 Thaler 1.7.1872.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 2) VF+
Schätzwert 225-375 €
Deutsche Schachtbau-AG
Nordhausen, Aktie 1.000 Mark 15.1.1912
(Auflage 2500, R 6, kpl. Aktienneudruck
nach der Umfirmierung) EF
Gründung 1900 als „Celle-Wietze AG für Erdölgewinnung“ mit Sitz in Hannover. 1911 Übertragung aller Anlagen und Gerechtsamen auf die
Ver. Norddeutsche Mineralölwerke AG, den
freien Aktionären machte die Deutsche Erdöl-AG
dabei ein Umtauschangebot. Anschließend Umfirmierung in Deutsche Schachtbau AG und Sitzverlegung nach Nordhausen, wo die Deutsche
Schachtbau GmbH sowie die Nordhäuser Maschinenfabrik der Deutsche Erdöl AG erworben
wurden. Firmenzweck nunmehr: Ausführung aller bergmännischer Arbeiten, insbesondere von
Bohrungen und Schachtabteufungen nach dem
Gefrierverfahren. 1939 Verschmelzung mit der
Tiefbau- und Kälteindustrie-AG vorm. Gebhardt
& Koenig und Änderung der Firma in Gebhardt &
Koenig - Deutsche Schachtbau AG. Großaktionär
mit über 75 % war die Deutsche Erdöl-AG (DEA),
Börsennotiz in Berlin und Hannover. Nach der
Enteignung 1947 trennten sich die Wege: Der
Firmenmantel wurde 1949 verlagert nach Wietze bei Celle, umfirmiert in Tiefbau- und Kälteindustrie AG, 1957 auf die Tiefbau-AG Unterweser
in Abbehausen übergegangen. Der 1947 enteignete Nordhäuser Betrieb firmierte danach als
„Schachtbau und Bohrbetriebe Nordhausen,
VEB der Kohleindustrie“. 1990 aus dem Mansfeld-Kombinat herausgelöst und als Schachtbau
Nordhausen GmbH 1992 reprivatisiert.
Großformatig, feine Zierumrandung. Mit Originalunterschrift des Firmengründers Dr. Koch.
Gegründet am 5.9.1871 in Berlin zwecks Übernahme der Gebr. Koch’schen Glasfabrik in Grünenplan (bei Braunschweig), später Sitzverlegung nach Kl. Freden (Provinz Hannover), zuletzt 1972 nach Grünenplan über Alfeld (Leine).
Über die Gründung entrüstet sich Glagau: “Von
dem Actiencapital mit 1 Mio. Thalern wurden
zunächst 600.000 Thaler in 50procentigen Interimsscheinen ausgegeben, die Hugo Prinsheim an der Berliner Börse mit 118, also zu einem Course von 136 einführte und welche
man bis ca. 145 trieb, was einem Course von
190 entspricht!” Dennoch überlebte die Gesellschaft den Gründerkrach. Neben den Glashütten in Kl. Freden und Grünenplan bestand ein
Zweigbetrieb in Neuhaus im Solling, wo Uhrenglas und optisches Glas hergestellt wurden.
Eine Spezialität wurden später auch Brillengläser. 1930 wurde von der “Tafel-, Salin- und
Spiegelfabriken AG” in Fürth deren Werk Mitterteich erworben. 1975 Umfirmierung in
„Deutsche Spezialglas AG“. Mehrheitsaktionär
war die Schott Glaswerke in Mainz. Börsennotiz früher in Berlin und Hannover, 2003 wurden
die letzten freien Aktionäre ausgesqueezt.
Errichtung einer modernen Ziehanlage System
“Fourcault” für Fensterglas. 1929 erlangte der
Verein Deutscher Spiegelglasfabriken in Köln
die Aktienmehrheit, scheinbar dadurch beeinflußt 1929/30 Verkauf der Glasfabrik Mitterteich an die Deutsche Spiegelglas AG, Grünenplan/Hann. 1932 Ankauf der Glasfabrik Crengeldanz AG in Witten (Ruhr) von der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, welche 1932 ebenso
wie die Gewerkschaft Kunzendorfer Werke
(Niederlausitz) auf die Deutsche Tafelglas AG
verschmolzen wurde. Im gleichen Jahr auch
Übernahme der Vopelius’schen und Wentzel’schen Glashütten GmbH, Sulzbach (Saar).
1949 kam zu den drei Werken Fürth, Weiden
und Witten aus dem Besitz der SIGLA GmbH,
Wernberg (Opf.) eine Fabrik für Sicherheitsglas
hinzu. Peu á peu erwarb die ehemalige Bergwerksgesellschaft Dahlbusch in Gelsenkirchen
(heute Dahlbusch Verwaltungs-AG) die Aktienmehrheit, an Dahlbusch seinerseits erwarb die
britische Pilkington Brothers Ltd. die Majorität.
1970 Übernahme der Deutsche LibbeyOwens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG (DELOG) in Gelsenkirchen und Umfirmierung in “Flachglas AG DELOG-DETAG”.
Die Pilkington-Flachglas-Gruppe war nun mit
über 40.000 Beschäftigten der Welt größter
Glasproduzent. 2000 Umfirmierung in “Pilkington Deutschland AG” und Sitzverlegung nach
Gelsenkirchen. Das Spruchstellenverfahren zur
Abfindung der wenigen verbliebenen freien Aktionäre zieht sich inzwischen fast 20 Jahre hin.
Los 361
Original signiert für den Aufsichtsrat.
Gründung 1890 als Deutsch-Amerikanische
Treuhand-Gesellschaft unter maßgeblicher Mitwirkung der Deutschen Bank. Ursprünglicher
Geschäftszweck: Übernahme des Amtes als
Pfandhalter und Treuhänder, Ausstellung von
Hinterlegungsbescheinigungen für Wertpapiere, Vertretung in- und ausländischer Gesellschaften bei Aktienregistrierungen und -umschreibungen, Vertretung der Besitzer in- und
ausländischer Wertpapiere. 1930 Übernahme
der „Revision“ Treuhand AG. Heute als KPMG
Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG eine der
bekanntesten deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
Los 366
Schätzwert 30-90 €
Deutsche Tafelglas AG (Detag)
Fürth (Bayern), Aktie 100 RM Okt. 1942
(Auflage 2000, R 3) UNC-EF
Schätzwert 150-300 €
Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.12.1901
(Auflage 500, R 4) EF
Original signiert von dem bedeutenden Berliner
Bankier Adolph von Rath als Aufsichtsratsvorsitzender. Adolph von Rath (1832-1907) war
ein enger Partner des großen Privatbankiers
Wilhelm Ludwig Deichmann.
Los 367
Los 363
Firmensignet “DETAG” in der Umrandung.
Schätzwert 100-125 €
Deutsche Unionbank AG
Berlin, Aktie 1.000 RM April 1928
(Blankette, R 8) EF
Gegründet 1888, bis 1924 Credit- und Sparbank AG. Hervorgegangen aus dem Vorschußund Sparverein E.G. Langewiesen. 1922 wurde
die Privatbankfirma Veit, Selberg & Cie. aufgenommen. Die Mehrheit des Aktienkapitals befand sich 1942 in schwedischen Händen.
Nur 20 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 25-125 €
Deutsche Spiegelglas-AG
Kl.-Freden, Actie 1.200 Mark Mai 1920
(Auflage 2500, R 2) VF+
Los 362
Schätzwert 20-80 €
Deutsche Tafelglas AG (Detag)
Fürth (Bayern), Aktie 1.000 RM Okt. 1938
(Auflage 3000, R 2) UNC-EF
Gründung 1899 unter Übernahme der Glasfabrik Weiden AG vorm. Ed. Kupfer, noch im gleichen Jahr Umfirmierung in “Tafel-, Salin- und
Spiegelglasfabriken AG”, Fürth (Bay.), 1932
Umfirmierung wie oben. 1927 im Werk Weiden
Los 359
Schätzwert 100-275 €
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.6.1900.
Gründer-Emission (Auflage 1000, R 4) EF
Deutsche Spiegelglas-AG
Los 358
Los 365
Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Los 364
Schätzwert 125-200 €
Deutsche Torfkohlen-GmbH
Berlin, Anteilschein 500 Mark Juni 1901
(R 7) EF
Schöner Sicherheitsdruck von G&D.
Los 368
Schätzwert 50-150 €
Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG
Berlin, Aktie 10 x 100 RM Okt. 1924
(Auflage 400, R 4) EF
Dekorative Gestaltung mit Flügelrädern.
Schätzwert 40-90 €
Deutsche Schiffskreditbank AG
Duisburg, Zwischenschein zur Aktie
1.000 RM 15.11.1926 (Auflage 930, R 3)
EF+
Gründung 1918 zwecks Beleihung von Schiffen und Schiffsbauwerken und Ausgabe von
Schiffspfandbriefen. Bis 1925/26 in Essen und
Düsseldorf börsennotiert. Nach dem Krieg erwarben die Deutsche Schiffahrtsbank AG in
Bremen und die Deutsche SchiffsbeleihungsBank AG in Hamburg je eine Schachtelbeteiligung. 1978 Verschmelzung mit der Deutsche
Nr. 366
Nr. 371
35
Gründung 1918 als Pforzheimer Hypothekensicherungs-AG in Pforzheim. 1923 erwarb die
Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft die Aktienmehrheit, deshalb Umfirmierung wie oben und
Stzverlegung nach Berlin. Die Bank wickelte
den gesamten Geldverkehr der Reichsbahn ab
und war ab 1925 für das Frachtstundungsverfahren aller Kunden der Reichsbahn zuständig.
1928 wurde ihr auch der Abrechnungsverkehr
des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen übertragen. 1949 Sitzverlegung
nach Frankfurt am Main, 1991 Verschmelzung
mit und Umfirmierung in Deutsche VerkehrsBank AG. Heute als “Reisebank” vor allem im
Sortengeschäft tätig.
Los 369
Schätzwert 30-90 €
Deutsche Waggon-Leihanstalt AG
Berlin, Aktie Ser. II 1.000 Mark 2.3.1901
(Auflage 1000, R 4) EF-VF
Großformatig. Dekorative Umrandung.
Gründung 1897 als „Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH“ (AG seit 1899), Umfirmierung in
“Eva” im Jahr 1917 anläßlich der Verschmelzung mit der Wagenbau-AG Wismar. Neben
dem riesigen Fuhrpark an Kesselwagen und
(gemeinsam mit der Kühltransit AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in
Berzdorf bei Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen
von 99,9 bzw. 100% an der Waggon-Fabrik AG
Uerdingen und der Waggonfabrik Quedlingburg
GmbH. Der jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter wurde in den 90er Jahren von
australischen Investoren übernommen. Die
EVA-Kesselwagen sieht noch heute jeder Bahnreisende auf den Nachbargleisen.
Zug der „Rollbockbahn“ beim Bedienen des Anschlußgleises der Deutschen Wollentfettung AG in Oberheinsdorf. Die hier noch
sichtbaren vollständigen Anlagen der Fabrik wurden 1930 abgebrochen. Ein seltenes Bilddokument mit einer der drei 1902 in Dienst
gestellten Fairlie-Loks, einer Zwillingslokomotive mit Doppelkessel, aber nur einem Führerhaus in der Mitte.
bahn in Reichenbach durch eine 1.000-mmSchmalspurbahn verbunden (eine von nur zwei
meterspurigen Bahnen in Sachsen), auf der
normalspurige Güterwagen auf Rollböcken zu
den Fabriken gebracht wurden. Dies gab 1898
den Ausschlag zur Ansiedlung der Deutsche
Wollentfettung AG in Oberheinsdorf. Firmenzweck: Spinnbarmachung sowie Verspinnung
und Färbung von tierischen Haaren und Pflanzenfasern. In der Weltwirtschaftskrise ging das
Unternehmen 1929 in Konkurs. 1930 wurden
die Fabrikgebäude abgebrochen. Erhalten blieb
das Verwaltungsgebäude am Fabrikberg, das
heute als Wohnhaus genutzt wird. Gleich daneben liegt der Teich, aus dem die Wollentfettung
ehedem ihr Wasser bezog.
Aktien dieser Ges. waren bislang völlig unbekannt. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Gründung 1923 zum Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1935 umfirmiert in Zehlendorfer
Boden AG, seitdem nur noch Verwaltung der
der Gesellschaft gehörenden Grundstücke.
1937 Verschmelzung auf den Hauptaktionär,
die Vermögensverwaltung der Deutschen Arbeitsfront GmbH in Berlin.
Nur 62 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 371
Berlin, 7 % Gold Bond Ser. B 100 £ = 486
$ 1.11.1925 (Auflage 42144, R 2) Mit
anh. Restkupons. EF-VF.
Gestaltung wie voriges Los.
Los 379
Schätzwert 50-100 €
Schätzwert 60-100 €
Deutsches Kalisyndikat GmbH
Berlin, 7 % Gold Bond “A” 20 £ = 97,20 $
1.11.1925 (Auflage 15355, R 3) Anh.
Restkupons. EF-VF.
Schätzwert 300-400 €
Schätzwert 225-300 €
Deutsche Wollentfettung AG
Oberheinsdorf b. Reichenbach i.V., Aktie
1.000 Mark 14.11.1922 (Auflage 3000,
R 9) VF+
Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung, gestaltet wie voriger Titel.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Großformatiger, herrlicher Stahlstich von Bradbury, Wilkinson mit großer Ansicht eines Kaliwerkes aus der Vogelperspektive.
Im deutschen Kalibergbau - das zu Anfang des
Jh. noch ein Quasi-Monopol Deutschlands war
- kam es zu einem ungeahnten Gründungsboom, der schließlich nur noch mit Hilfe des
Gesetzgebers in geordnete Bahnen gelenkt
werden konnte. Die Deutsche Kalisyndikat
GmbH wurde am 16.10.1919 gegründet. Diesem Kartell schlossen sich die allermeisten der
produzierenden Unternehmen des Kalibergbaus an. Größte Anteilseigner waren die Wintershall AG, die Preussag AG, die Gruppierung
Salzdetfurth-Aschersleben-Westeregeln und
die Burbach Kaliwerke AG. Hauptaufgaben des
Syndikats waren die Preisregulierungen, die
Exportförderung sowie die Zuteilung von Förderquoten für die einzelnen Mitgliedsunternehmen. 1926 kam es zu einer enormen Verminderung der fördernden Bergwerke durch freiwillige Stilllegung weniger rentabler Betriebsstätten. Firma besteht noch heute als Kali &
Salz-Tochter.
Deutsches Kalisyndikat GmbH
Berlin, 7 % Gold Bond “B” 500 £ = 2.430
$ 1.11.1925 (Auflage 1250, R 8) Anh.
Restkupons. EF
Ebenfalls wie vorige Lose gestaltet.
Schätzwert 75-120 €
Deutsches Kalisyndikat GmbH
Berlin, 6,5 % Gold Bond Serie C 20 £ =
97,20 $ 1.7.1929 (Auflage 5000, R 4) EF-VF.
Großformatiger, herrlicher Stahlstich von Bradbury, Wilkinson mit großer Ansicht eines Kaliwerkes aus der Vogelperspektive.
Los 381
Schätzwert 75-150 €
Deutsches Kalisyndikat GmbH
Gestaltung wie voriges Los.
Los 382
Schätzwert 200-250 €
Diskus Werke Frankfurt am Main AG
Deutsche Wollentfettung AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM März
1941 (R 9) EF
Oberheinsdorf b. Reichenbach i.V., Aktie
1.000 Mark 30.9.1920 (Auflage 300, R
12) VF
36
Schätzwert 150-240 €
Berlin, 6,5 % Gold Bond Serie C 50 £ =
243 $ 1.7.1929 (Auflage 3080, R 4) Mit
anh. Restkupons. EF-VF
Schätzwert 450-600 €
Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.
Mit dem Bau der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn Leipzig-Hof 1840-51 kam die industrielle Revolution in das Vogtland. Vor allem
Textilbetriebe fanden preiswerte Grundstücke
und reichlich gutes Wasser in den Tälern des
Vogtlandes. Eines der Zentren wurde Reichenbach, und die Industrie dehnte sich von dort
nach Osten in den Heinsdorfergrund aus. Als
erster Betrieb entstand hier 1871 die Bernhard
Dietel AG, weitere folgten. Ende des 19. Jh.
wurde der Heinsdorfergrund mit der Staats-
Schätzwert 50-80 €
Deutsches Kalisyndikat GmbH
Los 380
Los 373
Berlin, Aktie Lit. A 20 RM Nov. 1924
(Auflage 5000, R 6) Das Nr.-1-Stück.
EF-VF
Los 378
Los 376
Großes Querformat mit sehr hübscher Umrahmung.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-175 €
Genau wie voriges Los.
Berlin, Namen-VZ-Aktie Lit. B 100 RM
16.12.1937 (Auflage 500, R 4) EF
Oberheinsdorf b. Reichenbach i.V., Aktie
1.000 Mark 9.5.1922 (Auflage 1414,
R 11) VF
Los 370
7 % Gold Bond “A” 50 £ = 243 $
1.11.1925 (Auflage 18410, R 3) Mit anh.
Restkupons. EF-VF.
Deutsche Zentraldruckerei AG
Deutsche Wollentfettung AG
Schätzwert 60-100 €
Deutsches Kalisyndikat GmbH
Los 375
Los 372
Deutsche Wirtschaftsbank AG
Los 377
Los 374
Gründung als GmbH 1911, AG seit 1922. Herstellung von Flachschleifmaschinen und
Schleifwerkzeugen. 1992 Übertragung des
Vermögens und des operativen Geschäfts auf
die Diskus Werke Schleiftechnik GmbH. Heute
reine Management-Holding.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-125 €
Deutsche Zentraldruckerei AG
Berlin, Aktie Lit. C 200 RM 10.4.1933
(Auflage 1250, 1935 Einziehung von 500
Stück, R 5) EF
Gründung 1894 als „Deutsche Tageszeitung,
Druckerei und Verlag AG“, 1933 Umfirmierung
wie oben. Hergestellt wurden etwa 70 Zeitungen und Zeitschriften. Buchdruck (5 Rotationen, 40 Pressen), Kunstanstalt, Kartographische Anstalt, Buchbinderei. 1950 Berliner
Wertpapierbereinigung, 1982 erloschen.
Los 383
Schätzwert 100-250 €
Diskus Werke Frankfurt am Main AG
Nr. 379
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM Dez. 1941
(R 5) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 386
deshalb ab 1964 Bau einer komplett neuen
zweiten Brauerei in Lütgendortmund. Nach dem
Krieg war lange Zeit die Dresdner Bank Mehrheitsaktionär. Diesen Anteil übernahm dann die
Dortmunder Union-Schultheiss Brauerei AG
(heute Brau und Brunnen AG) und gliederte sich
die Ritterbrauerei 1994 komplett ein.
Schätzwert 100-150 €
Dorner Oelmotoren AG
Hannover, Aktie 10.000 Mark Juli 1923.
Gründeraktie (Auflage 13600, R 9) EF
Los 384
Nr. 383
Schätzwert 30-90 €
Dommitzscher Tonwerke AG
Dommitzsch a. Elbe, Aktie 200 RM
19.7.1928 (Auflage 1300, R 3) EF
Gegründet 1882 als Splauer Thonwerke AG,
1883 umbenannt in Vereinigte Splauer und
Dommitzscher Thonwerke AG, ab 1905 wie
oben. Hergestellt wurden Steinzeugröhren für
Kanalisationen und Abwässerungen sowie
Schamottesteine. Die Tonwerke wurden 1997
abgerissen.
Los 385
Gründung im Juli 1923 zur Verwertung der Patente und Erfindungen des Dipl.-Ing. Hermann
Dorner. Herstellung von Einrichtungen zur Ausnutzung von Heiz- und Treiböl. Bereits im März
1926 Konkurseröffnung, 1929 ist die AG erloschen.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 387
Schätzwert 1000-1300 €
Dortmunder Actien-Brauerei
Dortmund, Aktie 1.200 Mark 15.12.1896
(Auflage 883, R 9) EF-VF
Schöne barocke Umrahmung, Originalunterschriften.
Gründung 1868 als “Dortmunder Bierbrauerei
Herzberg & Co.”, 1871 Umwandlung in eine
AG. 1917/18 Erwerb der Tremonia-Brauerei F.
Lehmkuhl AG in Dortmund und der Gütersloher
Brauerei AG. 1920 Übernahme der Kontingente von E. und A. Meininghaus in Dortmund, der
Hammer Brauerei “Mark” in Hamm i.W. und
von Luyken & Tigler in Wesel-Obrighoven. Hinzuerworben wurden ferner die Euskirchener
Bürgerbräu GmbH, die Vereinsbrauerei Göttingen GmbH, die Brauerei Dormagen vorm.
Becker & Cie. und die Heinrich Stade BrauereiGmbH in Dortmund (1921/22) sowie die Aktienbrauerei Rinteln und die Weener Bräu
GmbH (1926). 1969 Erwerb der Aktienmehrheit der Dortmunder Hansa-Brauerei. Hauptaktionär der bis heute börsennotierten AG ist mit
über 75% die Binding-Brauerei AG, Frankfurt
(Oetker-Konzern). “DAB macht schlapp”, reimen die Biertrinker, die andere Dortmunder
Marken bevorzugen.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 388
Schätzwert 50-150 €
Dortmunder Ritterbrauerei AG
Dortmund, Aktie 1.000 Mark 13.1.1921
(Auflage 1000, R 3) EF
Gründung 1889 als „Dortmunder Brauerei-Gesellschaft vorm. Gebr. Meininghaus und Bömcke
AG“ durch Verschmelzung dieser beiden seit
1870 bestehenden Privatbrauereien. Die Brauerei selbst gehörte der “Dortmund Breweries
Company Ltd.” in London, die zugleich Alleinaktionärin der Ritterbrauerei war und den gesamten Betrieb an diese verpachtet hatte. 1917 wurde deren Anteil als Feindvermögen liquidiert.
Später Fusion mit der Brauhaus Essen AG
(1919), der Dortmunder Bürgerbräu AG (1920)
und der Brauerei Westfalia GmbH in Lütgendortmund (1921). 1923 Erwerb des Kontingents der
Quellenbrauerei GmbH in Schüren. Mit einer Kapazität von 600.000 hl nun eine der großen
deutschen Brauereien. Ab 1928 Interessengemeinschaft mit der Glückauf-Brauerei AG in Gelsenkirchen. 1952 Erwerb der Brauerei Westfalia
Gebr. Hagedorn & Co. in Münster. 1963 Überschreiten der 1-Mio.-hl-Grenze beim Ausstoß,
Los 389
Schätzwert 50-200 €
Dortmunder Ritterbrauerei AG
Dortmund, Aktie 1.000 Mark 20.9.1921
(Auflage 3200, R 2) EF
Dekorative Gestaltung mit großem Ritter im
Unterdruck.
Los 390
Schätzwert 25-125 €
Dortmunder Ritterbrauerei AG
Dortmund, Aktie 1.000 Mark 19.1.1924
(Auflage 1000, R 3) EF
Schätzwert 100-300 €
Dornap-Angerthaler AG
für Kalkstein und Kalkindustrie
Dornap, Aktie 1.000 RM 1.7.1887.
Gründeraktie (Auflage 1653, R 3) EF-VF
Sehr schöne Umrahmung im Historismus-Stil.
Gründung 1887, nach Übernahme mehrerer
benachbarter Betriebe 1888 umbenannt in
„Rheinisch-westfälische Kalkwerke“ Ausbeutung von Kalkstein- und Dolomitfeldern im ganzen niederrheinisch-westfälischen Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap, Hochdahl, Neanderthal, Gruiten, Elberfeld, Wülfrath, Barmen-Rittershausen, Hofermühle, Ober-Hagen,
Letmathe und Hönnethal waren durch fast 30
km lange normal- und schmalspurige Werkseisenbahnen verbunden. Beliefert wurden vor allem die niederrheinisch-westfälischen Eisenund Stahlwerke mit Hüttenkalk, folgerichtig
wurde die RWK in den 30er Jahren Teil der Vereinigten Stahlwerke. Nach Beschlagnahme
durch die Alliierten wurde das Betriebsvermögen bei Entflechtung der Vereinigte Stahlwerke
1953 auf eine neu gegründete AG gleichen Namens übertragen. Maßgebliche Aktionäre waren dann lange Zeit die Stahlwerke an der Ruhr
als Hauptabnehmer (zuletzt die Hoesch-Werke
AG mit über 75 %), heute gehört die 1999 in
RWK Kalk AG umbenannte Ges. zum britischen
Baustoffkonzern Readymix.
Nr. 386
Los 391
Schätzwert 50-125 €
Dr. Laboschin AG Fabrik chemischpharmazeutischer Präparate
Berlin, Aktie 100 RM April 1930 (Auflage
2200, R 5) EF
Das Firmengebäude der Actien-Brauerei in Dortmund
Nr. 387
Gründung 1897 als „Dr. Laboschin-Hageda
AG“. Hergestellt wurden Tabletten, Pillen, Salben, Pflaster, Ampullen, Dragees und medizinische Konfitüren. Börsennotiz Berlin. 1930 Ver-
Nr. 398
37
trag mit der AG für medizinische Produkte zu
Berlin, wobei diese die Warenbestände der Dr.
Laboschin AG zum Tageswert übernahm und
eine Vergütung von 5-6% des St.- u. VZ-Aktienkapitals pro Jahr zahlte.
Nr. 394
Nr. 393
Los 392
Schätzwert 75-175 €
Dr. Theinhardt’s
Nährmittelgesellschaft AG
Stuttgart-Cannstatt, Aktie 1.000 Mark
Dez. 1921. Gründeraktie (Auflage 3000,
R 5) VF+
Gegründet 1894 als GmbH, AG seit Okt. 1921.
Spezialität: Dr. Theinhard’s Kinder-Nahrung (Infantina) und Dr. Theinhardt’s Hygiama. 1935
Einbringung des Geschäftsbetriebes in eine
gleichnamige KG “im Sinne der von der Reichsregierung empfohlenen Umwandlung von Aktiengesellschaften in Einzelunternehmen” und
Umfirmierung in “Grundstücksverwaltungsgesellschaft Bismarckstraße No. 54, Bad Cannstatt, AG” zwecks Verwaltung der Häuser Wildunger Str. 54 und Karlsbader Str. 11 in Bad
Cannstatt. Seit 1938 in Abwicklung, 1941 im
Handelsregister gelöscht, ohne daß die AG jemals eine Dividende erwirtschaftet hätte.
Los 393
Schätzwert 325-500 €
Dresdner Bank
Berlin, Sammelaktie 1.000 x 100 RM
März 1944 (R 6) EF
Gründung 1872 unter Übernahme des altangesehenen Bankgeschäfts von Michael Kaskel in
Dresden. 1881 Errichtung einer Niederlassung
in Berlin, wohin 1884 auch die Geschäftsleitung
verlegt wurde. Verstärkt nach der Jahrhundertwende schlug die Dresdner Bank, wie die anderen Großbanken auch, einen atemberaubenden
Expansionskurs durch massenhafte Übernahme
kleinerer Regional- und Privatbanken ein. 1931
in der Weltwirtschaftskrise musste die Dresdner
Bank vom Deutschen Reich gerettet werden,
das daraufhin (teils über die Deutsche Golddiskontbank) Mehrheitsaktionär wurde. Die de facto verstaatlichte Dresdner Bank nahm anschließend durch Fusion die berühmt-berüchtigte
Darmstädter und Nationalbank auf, deren Zusammenbruch der Auslöser der Krise gewesen
war. 1937 gab das Reich seine Mehrheitsbeteiligung an der inzwischen stabilisierten Bank
wieder ab. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die
Dresdner Bank von den Alliierten zunächst zerschlagen: durch Ausgründung gingen die süddeutschen Geschäfte auf die Rhein-Main Bank
über, die norddeutschen auf die Hamburger
Kreditbank und die nordrhein-westfälischen auf
die Rhein-Ruhr-Bank. Diese drei Institute fusionierten 1957 zur (neuen) Dresdner Bank AG.
Dazu erhielten die Aktionäre 1952 “Restquoten”
genannte Reichsmark-Aktien der bestehen bleibenden “Altbank”, der die seinerzeit nicht realisierbaren Ost-Ansprüche verblieben. 2001 mit
hochfliegenden Allfinanz-Plänen von der AllianzVersicherung übernommen, 2008/09 dann an
die Commerzbank verkauft worden und mit dieser fusioniert.
Los 394
Schätzwert 600-750 €
Dresdner Gardinenund Spitzen-Manufactur AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark 20.5.1897
(Auflage 450, R 9) Fehlstellen
fachgerecht restauriert. VF
Die Dresdner Kaufleute Karl Siegel und Georg
Marwitz, die in Johannstadt bereits eine Bleicherei- und Appretur-Anstalt betrieben, gründeten
1884 diese AG. Der Betrieb in Dresden-Johannstadt auf der Arnold-/Blumenstraße webte nicht
nur Gardinen, Spitzen, Tülle, Dekorations- und
Gobelinstoffe, sondern besaß auch eine Textildruckerei, Appretur und Färberei. Die Firma expandierte ständig, deshalb 1898 Bau einer neuen Fabrik in Groß-Dobritz an der Eisenbahn
Dresden-Pirna. Durch Übernahmen wurde das
Unternehmen später die größte Gardinenfabrik
des europäischen Kontinents. So kamen hinzu:
1898 eine Gardinenfabrik in Warschau; 1909 eine Spitzenfabrik in Norwalk (USA); 1905 die Fa.
Oertel & Co. Gardinen-, Spitzen- und Tüllweberei in Falkenstein i.V.; 1915 die Weißthaler Spinnerei AG in Mittweida; 1922 die AG für Gardinenfabrikation vorm. T. J. Birkin & Co. in Oelsnitz
i.V.; 1927 die Fa. Meinhold & Sohn in Plauen i.V.;
1927 die N.V. Vitrage-Weverij en Tricotfabriek
“Anglo-Holland” in Hilversum; 1929 die A. Gla-
ser Nachf. AG in Penig. Beschäftigt waren zuletzt
rd. 2.500 Menschen, exportiert wurde in die
ganze Welt. Börsennotiert in Berlin und Dresden/Leipzig. Im 2. Weltkrieg überwiegend Produktion für Heereszwecke, deshalb schon 1945
auf SMAD-Befehl entschädigugslos enteignet.
Bei Wiederaufnahme der Friedensproduktion im
Jahr 1946 hatte die “Dregus” gerade noch 35
Beschäftigte, ein Jahr später bereits wieder über
1000. Bis Juli 1946 wurde der Betrieb dann von
den Russen bis auf die letzte Schraube demontiert. Mit herbeigeschafften Reservemaschinen
vogtländischer Textilbetriebe begann ein mühsamer Wiederaufbau. Zunächst landeseigener Betrieb, 1953 Zusammenlegung mit der Leipziger
Spitzenfabrik und der Tüllfabrik Flöha zum VEB
Tüllgardinen- und Spitzen-Werke Dresden VVB
Deko. 1970 im Großbetrieb VEB Plauener Spitze
aufgegangen. Ab 1990 von der Treuhandanstalt
als “Dresdener Spitzen GmbH” weitergeführt.Die
Mitarbeiterzahl schrumpfte beständig von 500
auf 70, der Liquidationsbeschluß war schon gefaßt, dann nahte Rettung: 1995 an einen Berliner Unternehmer privatisiert, heute die “Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur M. & S.
Schröder GmbH & Co. KG”.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 395
Schätzwert 150-250 €
Dresdner Gardinenund Spitzen-Manufactur AG
Dresden, Aktie Lit. O 1.000 Mark
5.7.1922 (Auflage 7500, R 7) VFLos 396
Schätzwert 100-175 €
Dresdner Gardinenund Spitzen-Manufactur AG
Dresden, Aktie Lit. Q 1.000 Mark
23.1.1923 (Auflage 40000, R 6) EF-VF
Los 397
Schätzwert 100-150 €
Los 398
Schätzwert 800-1000 €
DUCO AG
Berlin, Interimsschein über 750
Genussscheine Ser. A zu 1.000 RM vom
31.3.1932, R 12 ausgegeben an die
Kokswerke & Chemische Fabriken AG,
Berlin (die spätere SCHERING AG). Dieses
Stück verbriefte die gesamte
Genussschein-Emission VF
Maschinenschriftliche Ausführung auf Doppelblatt, Originalunterschriften der Vorstände Dr.
Konrad Weil und Erwin Krumbhaar.
Ursprung des Unternehmens ist die bereits
1845 in Zwickau gegründete Lackfarben- und
chemische Fabrik Oscar Mosebach. 1911 wurde die Firma nach Riesa a.E. verlegt. 1922 Umwandlung in die Chemische Fabrik “Cyklop” AG
in Riesa a.E., die noch im gleichen Jahr der AGUmwandlung wieder umfirmierte in Oskar Mosebach AG. 1923 Verpachtung des Unternehmens an die Oberschlesische Kokswerke und
Chemische Fabriken AG, Berlin (die spätere
Schering AG). 1930 Angliederung der von der
amerikanischen DuPont in Solingen gegründeten Duco AG, deren Firmennamen das fusionierte Unternehmen dann annahm. Gleichzeitig
Verlagerung der Fabrik von Riesa nach Spindlersfeld und Aufnahme der Herstellung von Duco Nitrocellulose-Lacken. Ebenfalls 1930 Fusion mit zwei weiteren Lackherstellern, u.a. der
Dr. Theodor Schuchardt Lackfabrik GmbH in
Berlin. Zur Geschichte der Duco-Lacke: Schon
Ende des 19. Jh. hatte DuPont in andere Bereiche, u.a. die Lackherstellung, diversifiziert, um
sich von der Schießpulverherstellung unabhängiger zu machen. Die 1924 auf den Markt gebrachten, in Lackierereien einsetzbaren DucoLacke revolutionierten die Automobilherstellung
und waren der Beginn der Entwicklung eines
Marktes für Autoreparaturlacke. Die Duco AG in
Spindlersfeld vergrößerte 1934/35 die Anlagen
zur Herstellung des Kunstharzlackes DUCOLUX
erheblich. 1936 Übernahme der Produktion
des Abbeizmittels “mit der Krähe” von der Chemischen Fabrik Ludwig Meyer, Mainz. 1949
wurde der Betrieb in Spindlersfeld enteignet
und als VEB Lackfabrik Spindlersfeld weitergeführt. Daraufhin übertrug die Duco AG die Produktionsrechte für DUCO- und DUCOLUXLacke auf die Hermann Wiederhold KG Lackfabriken in Hilden/Rhld. Nachdem die Duco AG
kein operatives Geschäft mehr hatte, wurde sie
vom Alleinaktionär Schering ab 1959 als Holding genutzt, in der sämtliche ca. 50 Beteiligungen an ausländischen Schering-Töchtern
zusammengefasst waren. 1961 Sitzverlegung
nach Bergkamen, 1979 Umfirmierung in CHEBAG Beteiligungs-AG, 1994 auf die Schering
AG verschmolzen.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Dresdner Spar- und Bauverein eGmbH
Dresden, 4 % Namens-Schuldv. 500 RM
1.9.1940 (Auflage 220, R 10) EF
Eine Filiale der Dresdner Bank in Berlin um 1885
38
Die älteste Baugenossenschaft in Dresden, gegründet schon 1898. Zunächst wurden 7 Doppelhäuser in Kaditz vom in Liquidation gegangenen Bauverein für Arbeiterwohnungen übernommen. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges
wurden an 22 Standorten fast 3.000 Wohnungen errichtet, womit die Genossenschaft zu den
vier größten Wohnungsunternehmen in Dresden
zählte. Aufgegangen nach 1945 zunächst in der
Dresdner Wohnungsbaugenossenschaft und
1976 in der Groß-AWG Aufbau Dresden. Heute
Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden eG.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
DUCO-Lackdose
Los 399
Schätzwert 50-150 €
Los 402
Schätzwert 20-80 €
Düsseldorfer Baubank
E. A. Schwerdtfeger & Co. AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921
(Auflage 890, R 4) EF-VF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.11.1921
(Auflage 3000, R 2) EF
Gründung 1872 als Terraingesellschaft. Außer
dem „Palast Hotel Breidenbacher Hof“ gehörten zum Besitztum noch 4500 qm Bauterrains
in Düsseldorf. Börsennotiz Düsseldorf. Stark
betroffen durch das Vergleichsverfahren der
Disch-Hotel und Verkehrs-AG, Frankfurt a.M.
sowie durch den Nachlasskonkurs des verstorbenen Großaktionärs Sternberg. Die Gesellschaft wurde 1938 aufgelöst.
Großformatig, dekorative Umrahmung.
Los 400
Fay GmbH in Darmstadt. 1929 Fusion mit der
(bis auf das Jahr 1733 zurückgehenden) Eichbaum-Brauerei in Mannheim zur EichbaumWerger-Brauereien AG. 1967/68 Erwerb der
Aktienmehrheit an der Frankenthaler Brauhaus
AG und der Brauerei Schwatz-Storchen AG in
Speyer. 1973 Umfirmierung in Eichbau-Brauereien AG, 1978 Sitzverlegung nach Mannheim.
Großaktionär ist heute die Henninger-Bräu AG.
Die Aktien dieses Jahrgangs waren bislang vollkommen unbekannt, vom 100-RM-Nennwert
wurden jetzt lediglich 3 Stück im Reichsbankschatz gefunden. Oberfläche etwas angeschmutzt.
Los 407
Schätzwert 50-150 €
Eichbaum-Werger-Brauereien AG
Worms, Aktie 200 RM Jan. 1929 (Auflage
400, R 5) UNCEduard Lingel (1849-1922) um 1900
Adolf Stürcke in Erfurt. 1952 enteignet und als
VEB Schuhfabrik Paul Schäfer weitergeführt,
1990 als Lingel Schuhfabrik GmbH reprivatisiert und bald darauf abgewickelt.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 408
Worms, Aktie 1.000 RM Jan. 1929
(Auflage 400, R 4) UNC
Los 409
Schätzwert 100-160 €
Schätzwert 75-150 €
Eichbaum-Werger-Brauereien AG
Schätzwert 150-200 €
Eisenacher Ziegelei-AG
Düsseldorfer Lloyd Versicherungs-AG
Eisenach, Aktie 600 Mark 18.3.1876.
Gründeraktie (Auflage 600, R 9) EF-VF
Düsseldorf, Namensaktie Lit. A 1.000 RM
Nov. 1928 (Auflage 2550, R 6) EF
Los 403
Gründung 1921/22. Übernahme von Versicherungen gegen Feuerschäden, Mietverlust und
Betriebsunterbrechungen, ferner Einbruchdiebstahl und Wasserleitungsschäden, Unfall und
Haftpflicht, Bruch von Glasscheiben sowie das
Rückversicherungsgeschäft in allen Zweigen
im In- und Ausland. 1925 Angliederung der
Westdeutschen Lloyd (Mitteleuropäischer
Lloyd) Versicherungs-AG, Düsseldorf (Berlin) im
Wege der Fusion. 1933 Änderung in Agrippina
Allgemeine Versicherungs-AG in Köln. Gehört
heute zum Konzern der Zürich Versicherung.
Bielefeld, VZ-Aktie 1.000 RM 9.7.1942
(Auflage nur 40 Stück, R 10) EF
Los 405
Gründung 1900 unter Übernahme der seit
1847 bestehenden Firma gleichen Namens.
Graphischer Großbetrieb mit Spezialabteilungen für Werbeartikel, Verlag von Zeitschriften
und anderen Verlagsobjekten. Vor allem Fachzeitschriften wurden ausgegeben: DNZ - Deutsche Nähmaschinenzeitung, Die Lokomotive,
Verkehrswerbeschriften usw. Aber auch Verpackungen wie Faltschachteln sowie Lederwaren (Brieftaschen, Geldbörsen, Etuis) wurden
hergestellt. 2009 machte die Gundlach-Gruppe
mit 392 Mitarbeitern einen Umsatz von 77 Mio
Euro in Europa und Übersee.
Dresden, Namens-Stammanteil 1.000 RM
2.7.1934 (Auflage nur 100 Stück, R 7) EF
Schätzwert 275-350 €
E. Gundlach AG
Los 404
Schätzwert 450-600 €
Schätzwert 75-125 €
Eg-Gü-Werke Günther’s Söhne GmbH
Originalunterschriften u.a. Georg Günther.
Gründung 1890 von Egbert Günther in Meerane
zur Herstellungb und zum Vertrieb von Schuhpflegemitteln. Als erstes Unternehmen der Welt
füllte Eg-Gü 1919 Schuh-Creme in Tuben ab.
1934 Errichtung der Eg-Gü-Werke Günther’s
Söhne GmbH. 1972 nach Enteignung Übergang
an den VEB Schuhpflegemittel Dresden. 1990
Eg-Gü Schuhpflegemittel GmbH. 2005 Insolvenz, Verkauf der Marke Eg-Gü an die OLI Laccos GmbH in Lichtenau bei Chemnitz.
Eingetragen auf den Gesellschafter Georg
Günther.
Datum handschriftlich, mit Originalunterschriften. Umgestellt auf GM 100.
Gründung 1876. Erwerb und Ausbeutung von
Tonlagern, Kalk-, Gips- und Steinbrüchen in der
Umgebung von Eisenach. Außerdem Bebauung
eigener Grundstücke mit Wohngebäuden. Die
Gesellschaft bestand bis nach 1945.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 410
Schätzwert 100-140 €
Eisenacher Ziegelei-AG
Eisenach, Aktie 1.200 Mark 1.1.1907
(Auflage 183, R 8) EF
Eduard Lingel Schuhfabrik AG
Los 401
Schätzwert 50-150 €
E. A. Schwerdtfeger & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 4.4.1911
(Auflage 350, R 5) EF
Großformatig, dekorative Umrahmung.
Gründung 1910 zur Fortführung der gleichnamigen, 1870 gegründeten Luxuspapierfabrik in
Berlin N 65, Reinickendorfer Str. 96. Herstellung von Gegenständen des Kunstverlages, des
Kunstdrucks und der Photografie, sogar für den
Stahlstich-Druck war die Firma ausgerüstet.
Neben Kunstdrucken waren eine Spezialität
hochwertige farbige Industrie- und Werbedrucke. Auch Wertpapiere wurden bei
Schwerdtfeger gedruckt (so z.B. die 1930er
Anleihe des Freistaats Mecklenburg-Strelitz).
1942 Übernahme der Berliner Briefumschlagfabrik Gebr. Knörck. Ab 1949, nunmehr mit der
Berliner Industriebank als Großaktionär,
Wiederaufbau mit ERP-Mitteln in Berlin SW,
Boppstr. 7. Neben der großen Briefumschlagfabrik war Schwerdtfeger nun der führende deutsche Glückwunschkartenhersteller. 1962 in eine GmbH umgewandelt.
Erfurt, Aktie 1.000 Mark Jan. 1920
(Auflage 3500, R 10) EF-VF
Los 406
Gründung 1872, AG seit 1898. Die Fabrik in
Erfurt, Landgrafenstr. 1 produzierte mit um die
Jahrhundertwende schon fast 2.000 Mitarbeitern zunächst Zeugstiefel, seit 1874 Lederstiefel und später rahmengenähte Herrenschuhwaren aller Art. Spezialität waren Dr. Lahmanns
Gesundheitsstiefel. 1920 Übernahme der lokalen Konkurrenten Mella Schuhfabrik und Friedrich Metzler. 1929 Aufbau eines eigenen Vertriebs mit 46 Verkaufsstellen im ganzen Reich.
Großaktionär war bei Kriegsende das Bankhaus
Worms, Aktie 100 RM Jan. 1929 (Auflage
200, R 10) VF
Nr. 404
Schätzwert 400-500 €
Eichbaum-Werger-Brauereien AG
Das Stammhaus, die “Brauerei zu den zwölf
Aposteln” in Worms, wurde Anfang des 18. Jh.
gegründet, war dann die Carl Wergersche
Brauerei und Mälzerei, 1886 in eine AG umgewandelt. Übernommen wurden die Binger Aktienbrauerei, die Elefantenbrauerei vorm. L.
Rühl in Worms, die Schwetzinger Brauerei
“Zum Zähringer Löwen” und die Brauerei Karl
Los 411
Schätzwert 75-120 €
Eisenacher Ziegelei-AG
Eisenach, Aktie 1.200 Mark 21.3.1921
(Auflage 351, R 8) EF
Etwas andere Gestaltung als vorige Lose.
Nr. 406
39
eröffnet. Mit knapp 100.000 Fahrgästen jährlich lag die Bahn an dritter Stelle der Kleinbahnen in Vorpommern. In Tribsees bestand ein
Gemeinschaftsbahnhof mit der Großherzoglich
Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn
(Staatsbahn), der Eisenbahn-Gesellschaft
Greifswald-Grimmen und der Franzburger Südbahn. Letzter Großaktionär war die AG für Verkehrswesen. Noch 1945 wurde die Strecke für
Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert und dann nie wieder aufgebaut.
Los 416
Schätzwert 50-125 €
Eisenbahn-Gesellschaft
Altona-Kaltenkirchen-Neumünster
Altona, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage
2000, R 4) UNC
Los 412
Schätzwert 125-175 €
Eisenbahn-Bank
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.
1.000 Mark März 1910 (R 9) EF-VF
Gründung 1898. Zweck war: „Erwerbung und
Belehnung von Schuldverschreibungen, Obligationen und Prioritäts-Aktien solcher Eisenbahnen, welche in Deutschland oder der österreichisch-ungarischen Monarchie entweder
unter Staatsbetrieb oder im Betriebe einer vom
Staate garantierten Eisenbahn-Gesellschaft
stehen oder mit staatlicher Zinsgarantie ausgestattet sind.“ Bis zur Höhe des Belehnungswertes dieser Effekten konnten zur Refinanzierung
eigene Obligationen ausgegeben werden, die
aber das achtfache des Grundkapitals nicht
übersteigen durften. Diesem Grundgedanken
einer an sich soliden Finanzierung machten die
Folgen des 1. Weltkrieges einen dicken Strich
durch die Rechnung: die Engagements der Eisenbahn-Bank (Länge der Eisenbahnen zusammen 1764 km) befanden sich fast alle in
Ungarn und diese Einseitigkeit der Investments
war verhängnisvoll. Der Wertpapierbesitz wurde von der Deutschen Regierung beschlagnahmt, der Reparations-Kommission ausgeliefert und 1924 in Paris versteigert. Das Finanzierungsgebäude stürzte krachend zusammen
und erst im Jahr 1941 konnte für die umlaufenden Obligationen wieder ein fester Tilgungsplan bekanntgegeben werden.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 413
1880 beantragt die Presstorf- und Torfkohlenfabrik in Altona eine Schmalspurbahn AltonaEidelstedt-Quickborn-Kaltenkirchen. Der Magistrat der Stadt Altona unterstützt den Plan, fordert aber eine Normalspurbahn. 1883 unterzeichnet Kaiser Wilhelm II. die Konzessionsurkunde. Im gleichen Jahr wird unter Führung der
Stadt Altona die Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft gegründet, die dann die 67
km lange normalspurige Bahn Altona-Kaltenkirchen-Bramstedt-Neumünster
(eröffnet
1884-1916) bauen wird. Ab 1956 gehen in der
AKN alle privaten Eisenbahngesellschaften in
und um Hamburg auf: Die Alsternordbahn
GmbH (Norderstedt-Ulzburg), die ElmshornBarmstedt-Oldesloer Eisenbahn AG, die Billwärder Industriebahn AG (Tiefstack-Billbrook),
die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-AG und
die Südoststormansche Kreisbahn (BillbrookGlinde). 1994 umbenannt in AKN Eisenbahn
AG, je ca. 50 % der Aktien besitzen die Freie
und Hansestadt Hamburg und das Land
Schleswig-Holstein. 2002 gewinnt die AKN mit
der Tochter Schleswig-Holstein-Bahn GmbH
die Ausschreibung für die Strecke NeumünsterHeide-Büsum.
Los 417
Schätzwert 75-150 €
Eisenbahn-Gesellschaft
Altona-Kaltenkirchen-Neumünster
Altona, Aktie 1.000 RM Nov. 1928
(Auflage 1600, R 4) UNC-
Schätzwert 100-125 €
Eisenbahn-Bank
Frankfurt am Main, 4,5 % Namens-Obl.
200 Mark 1.7.1912 (R 8), ausgestellt auf
die Dresdner Bank in Frankfurt a.M VF
Bislang nicht bekannt gewesene Ausgabe.
Zwei Brandflecke.
Los 414
Los 419
Schätzwert 125-250 €
Eisenbahn-Gesellschaft
Stralsund-Tribsees
Stralsund, VZ-Aktie A 1.000 Mark
2.6.1900. Gründeraktie (Auflage 234, R 5)
UNC
Los 420
Los 423
Schätzwert 50-125 €
Eisenbahn-Verkehrsmittel-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1918
(Auflage 750, R 4) EF
Gründung 1897 als „Deutsche Waggon-Leihanstalt GmbH“ (AG seit 1899), Umfirmierung in
“Eva” im Jahr 1917 anlässlich der Verschmelzung mit der Wagenbau-AG Wismar. Neben
dem riesigen Fuhrpark an Kesselwagen und
(gemeinsam mit der Kühltransit AG) Wärmeschutzwagen besaß die “Eva” eine Waggonfabrik in Wismar und ein Waggonreparaturwerk in
Berzdorf bei Köln-Brühl. Ferner Beteiligungen
von 99,9 bzw. 100% an der Waggon-Fabrik AG
Uerdingen und der Waggonfabrik Quedlingburg
GmbH. Der jahrzehntelang börsennotierte Waggon-Vermieter wurde in den 90er Jahren von
australischen Investoren übernommen. Die
EVA-Kesselwagen sieht noch heute jeder Bahnreisende auf den Nachbargeleisen.
Schätzwert 100-150 €
Eisenbahn-Renten-Bank
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl. 200
Mark 1.2.1892 (R 10) EF-VF
Faksimile L. von Erlanger.
Gründung 1887 auf Betreiben des Bankhauses
von Erlanger & Söhne zum Erwerb von Obligationen und Prioritäts-Aktien deutscher und
österreichisch-ungarischer Eisenbahngesellschaften. Der Besitz ging als Folge des 1. Weltkrieges verloren. 1942 Sitzverlegung nach
München, Großaktionär war zu dieser Zeit August Lenz & Co. Letzte größere Aktiva waren
Beteiligungen an der Ver. Mosaik- und Wandplattenwerke AG Sinzig und der Maschinenfabrik Anton Steinecker AG Freising. Von 1949 an
firmierte die Gesellschaft als AG für Industrie
und Verwaltung. 1957 in August Lenz & Co.
aufgegangen.
Ausgestellt auf die Herren Erlanger & Söhne.
Los 424
Schätzwert 200-250 €
Eisenbetonbau-AG
vormals Vetterlein & Co.
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 8.5.1922.
Gründeraktie (Auflage 7000, R 9) VF
Gründung 1922 zur Fortführung der Cementbaugesellschaft Alban Vetterlein & Co. mbH.
Zweigniederlassungen in Dresden, Erfurt,
Chemnitz und Coburg. Die Aktien notierten im
Freiverkehr Leipzig. 1935 nach Liquidation erloschen.
Los 425
Schätzwert 400-500 €
Eisenbetonbau-AG
vormals Vetterlein & Co.
Schätzwert 200-250 €
Eisenbahn-Bank
Los 418
Frankfurt am Main, 4,5 % Namens-Obl.
200 Mark Mai 1913 (R 10) VF+
Eisenbahn-Gesellschaft
Stralsund-Tribsees
Umgestellt auf 30 RM.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesene Ausgabe.
Stralsund, Aktie A 1.000 Mark 2.6.1900.
Gründeraktie (Auflage 576, R 5) UNC
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 6.4.1923
(Auflage 3000, R 12) VF
Schätzwert 125-250 €
Diese Emission war bisher ganz unbekannt, ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Gegründet durch das Königreich Preußem, die
Provinz Pommern, den Landkreis Franzburg,
die Städte Stralsund und Richtenberg und die
Eisenbahnbaugesellschaft Lenz & Co., die auch
die spätere Betriebsführung übernahm. Die
insgesamt 34 km lange normalspurige Kleinbahn wurde am 23.12.1900 von Stralsund
nach Franzburg und am 1.6.1901 bis Tribsees
Los 426
Schätzwert 200-250 €
Eisenbetonbau-AG
vormals Vetterlein & Co.
Leipzig, Aktie 200 RM 13.9.1924 (Auflage
1913, R 10) VF
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 421
Schätzwert 50-175 €
Eisenbahn-Renten-Bank
Frankfurt a. M., 4 % Obl. 500 Mark
1.2.1892 (R 9) VF
Ohne Lochentwertung.
Los 422
Schätzwert 100-150 €
Eisenbahn-Renten-Bank
Los 415
Frankfurt am Main, 4 % Namens-Obl.
5.000 Mark 1.1.1896 (R 10) VF
Schätzwert 60-75 €
Eisenbahn-Bank
Frankfurt am Main, 4 % GenußrechtsUrkunde 100 RM Nov. 1930 (R 8) EFNur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
40
Friedrich Lenz (1846-1930)
Unternehmer und Gründer der
Eisenbahnbaugesellschaft Lenz & Co.
Faksimile-Unterschrift L. von Erlanger.
Ausgestellt auf die Herren von Erlanger & Söhne. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz,
vorher nicht bekannt gewesener Nennwert.
Los 427
Schätzwert 30-80 €
Eisenwerk G. Meurer AG
Cossebaude b. Dresden, Aktie 100 RM
Aug. 1944 (Auflage 5000, R 3) UNC-EF
Gründung 1875 als Eisenwerk G. Meurer in
Cossebaude (bei Dresden), seit 1909 AG. Herstellung von „Meurer-Prometheus“-Gaskoch-,
ELG die Stromversorgung aufgebaut hatte, belief sich schließlich auf rund 2.000 mit rd. 4
Mio. Einwohnern! Auslandsaktivitäten in der
Türkei, Finnland, Rumänien und Schweden.
1948 Sitzverlegung nach Hannover, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Deutsche Continental-Gas (61 %) und die Elektrizitäts-AG
vorm. Lahmeyer & Co. (25 %), weitere Sitzverlegungen nach München (1958) bzw. Bayreuth
(1966). 1975 Umwandlung in eine GmbH.
Nr. 430
Nr. 425
Brat-, Back-, Bügel- und Heizapparaten, Kohleherden, „Egma“-Elektroherden, „Tutti-Frutti“Fruchtpressen und „Albeco“-Feuerlöschern. Alleinaktionärin war zuletzt die Haller-Werke AG
in Hamburg-Altona. 1944 fusionierten die beiden AG’s. 1945-1949 Enteignung der Werke
Cossebaude, Torgelow und Königsbrück sowie
Tetschen in der Tschechoslowakei. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1951 Umfirmierung
in Haller-Meurer-Werke AG. Nunmehr wurden
Gaskoch- und -heizgeräte, später vor allem
Gas-Einzelöfen hergestellt. Großaktionär der in
Hamburg börsennotierten AG war die Vereinsbank Hamburg. 1986 in Konkurs gegangen.
werk Wülfel. Innerhalb von 20 Jahren entwickelte sich die Firma zum größten TransmissionsWerk in Europa. Nach 1945 wurden produziert:
Transmissionsanlagen, Gleitlager, Kupplungen,
Zahnradgetriebe, Erdölfeld-Einrichtungen, Gießerei-Anlagen sowie Schleif- und Poliermaschinen. 1975 Produktionseinstellung, Teile des Produktionsprogramms und der Werke wurden von
der MAN-Tochter Zahnräderfabrik RENK AG in
Augsburg (als Zweigwerk Hannover) und der Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher
AG in Offenbach (heute MAN Roland) übernommen. Seit 1977 in Konkurs.
Los 430
insgesamt 100 Mio. Mark. So ging es fortan
weiter. Die Gesellschaftsversammlung vom
30.6.1923 beschloss dann die Aufstockung
des Kapitals von 400 auf 500 Mio. Mark. Betrieben wurden Bankgeschäfte aller Art. Direktor der Bank war Johann Heinrich Ludwig Riebeseel. Löschung der Firma 1935.
Schätzwert 225-300 €
Los 436
Eisenwerk Wülfel
Hannover-Wülfel, Aktie 100 RM April
1941 (Auflage 2500, R 9) EF+
Los 434
Los 431
Heidenau Bez. Dresden, Aktie 100 RM
Mai 1938 (Auflage 4000, R 5) EF+
Eisenwerk Wülfel
Hannover-Wülfel, Aktie 1.000 RM April
1941 (Auflage 1100, R 3) UNC
Los 428
Schätzwert 100-150 €
Eisenwerk Schafstädt
Friedrich Schimpff & Söhne AG
Schafstädt (Bez. Halle a.S.),
Genußrechtsurkunde 50 RM 15.12.1926
(R 11) VF
Gegründet 1880. Im Jahr 1908 wurde das Fabrikgeschäft von Friedrich und Wilhelm
Schimpff in eine AG umgewandelt. Betrieben
wurde eine Maschinenbauanstalt, Eisen- und
Metallgießerei sowie Eisenkonstruktions-Werkstätten. Nachdem die AG 1927 in Konkurs gegangen war, erwarb Anfang 1929 die Stadtgemeinde Schafstädt die Fabrik.
Wertpapiere dieser AG waren bislang vollkommen unbekannt, nur 2 Stück wurden jetzt im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 429
Schätzwert 40-100 €
Eisenwerk Wülfel
Hannover-Wülfel, Aktie 1.000 RM Mai
1938 (Auflage 1650, R 4) UNC
Gründung 1882 als “Hannoversche Messingund Eisenwerke”, 1893 Umbenennung in Eisen-
Los 432
Schätzwert 40-90 €
Elbtalwerk Elektrizitäts-AG
Umgestellt auf 150 RM.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1921 zwecks Fortführung der Elbtalwerk Maschinenfabrik GmbH. Hergestellt wurden Elektromotoren, Generatoren, Installationsmaterial, Sirenen, Schleif- und Polier-Maschinen und Pumpen. Nach Enteignung des Heidenauer Werkes verlegte die AG 1951 ihren Sitz
nach Frankfurt/Main und startete dort neu mit
einer Elektro- und Rundfunkgroßhandlung.
1955 wurde in Wächtersbach eine Fabrik für
Trennmaschinen, Kreissägen, Werkbänke und
KFZ-Zubehörteile eingerichtet. Seit Anfang der
60er Jahre dann nur noch Verwaltung des
Grundstücks Frankfurt, Röderbergweg 21. Das
Werk selbst wurde in der DDR 1952 enteignet
und als VEB fortgeführt, ab 1995 Elbtalwerk
Heidenau GmbH.
Schätzwert 30-90 €
Elbe-Werke AG
Dresden, Aktie 100 RM Okt. 1941
(Auflage 6480, R 4) EF
Gründung 1919 als Elbe-Werke Hermann
Haelbig AG, am 14.5.1938 umbenannt. Herstellung von Flächenschleifmaschinen, Keilnutenziehmaschinen und Räummaschinen. Werk
Mügelner Str. 20. Börsennotiz Dresden und
Leipzig. Ab 1946 als VEB WMW Elbe-Werke
Dresden weitergeführt, 1953 VEB Schleifmaschinenwerk, 1959 VEB Mikromat Dresden,
1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik
GmbH (1990 Treuhand, 1992 privatisiert).
Los 437
Schätzwert 125-200 €
Elbebank AG
Hamburg, Aktie 1.000 Mark Juli 1923
(R 7) EF
Die Gesellschaft wurde am 11.4.1922 gegründet. Das ursprüngliche Kapital betrug zunächst
6 Mio. Mark, 1922 zunächst Erhöhung um 14
Mio. Mark, dann um weitere 80 Mio. Mark auf
Schätzwert 400-500 €
Elektricitätswerk Westerwald AG
Los 435
Schätzwert 50-150 €
Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft
Berlin, Aktie 1.000 Mark 11.5.1904
(Auflage 3000, R 4) EF-VF
Los 433
Bilder des Eisenwerks Wülfel
auf einer alten Ansichtskarte
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
April 1909 (Auflage 5000, R 9) EF-VF
Bislang völlig unbekannt gewesene Emission,
nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 40-100 €
Schätzwert 350-450 €
Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft
Schöner G&D-Druck, Faksimile-Unterschrift
Emil Rathenau.
Die ELG, damals eines der bedeutendsten energiewirtschaftlichen Unternehmen überhaupt,
wurde 1897 von der A.E.G. gegründet zwecks
Planung, Bau, Finanzierung und Betriebsführung von Elektrizitätswerken. Zuerst wurden die
noch von der AEG erbauten Zentralen für den
Anhalter und Potsdamer Bahnhof in Berlin und
für das Freihafengebiet in Kopenhagen betrieben, weitere E-Werke folgten Schlag auf
Schlag. Auch am Aufbau von Überlandzentralen
war die ELG maßgeblich beteiligt. 1945 besaß
sie 7 Elektrizitätswerke und Beteiligungen an 13
Energieversorgern (u.a. der Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges. AG in Bayreuth, der Thüringer Elektricitäts-Lieferungs. Ges. AG in Gotha, der Brandenburgische E-, Gas- und Wasserwerke AG in Berlin und der Grube Leopold
AG in Bitterfled). Die Zahl der Orte, in denen die
Marienberg, 5,5 % Genussrechts-Urkunde
300.000 RM 1.6.1926 (R 12, verbriefte
die komplette Genußrechtsemission) VF
Hektographierte Ausführung mit Originalunterschrift.
Gegründet 1913 durch die Elektrizitäts-AG
vorm. Lahmeyer in Frankfurt/Main und die Coblenzer Straßenbahn zum Bau eines Elektrizitätswerkes auf der Braunkohlengrube Alexandria bei Höhn im Westerwald, deren Kuxe sich
vollständig im Besitz der Ges. befanden. Bald
daruf wurde auch eine Dampfpreßsteinfabrik
errichtet, die bis in die 1950er Jahre Bausteine
produzierte. In der Blütezeit in den 1920er Jah-
Elektrizitätswerk und Braunkohlengrube
41
ren waren auf der Grube mehr als 1000 Menschen beschäftigt. Aktionäre waren dann bis
1954 Lahmeyer (jetzt eine Zwischenholding
des RWE) mit 50 %, die A.E.G. als Nachfolgerin
der Gesellschaft für elektrische Unternehmungen - Ludwig Löwe in Berlin mit 47,2 % und
die Koblenzer Elektrizitätswerke und VerkehrsAG mit 2,8 %. 1954 erwarb das RWE alle Aktien sowie weitere Pachtfelder der Braunkohlegrube, die sich seit 1925 im Besitz der Preußag
befunden hatten. Bereits 1955 verkaufte das
RWE den Höhner Besitz wieder an die Fa. Daelen aus Wiesbaden, das Kraftwerk wurde 1956
stillgelegt, das Ende des Bergbaus war damit
abzusehen und kam dann nach weiteren Besitzerwechseln auch.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Leichte Rostspur von einer Büroklammer.
kerung mit Energiemitteln jeder Art und Betrieb
von Verkehrsunternehmungen jeder Art. 1943
wurden die Stadt Schmölln (11.900 Einwohner)
und die Stadt Gößnitz (6260 Einwohner) versorgt. Großaktionär 1943: AG Sächsiche Werke
in Dresden (88 %).
Los 440
Schätzwert 20-80 €
Elektricitätswerke-Betriebs-AG
Dresden, Aktie 1.000 RM Jan. 1942
(Auflage 1215, R 3) UNC-EF
Los 441
Bergwerksgesellschaft). Damit wuchsen der
Ges. auch die Braunkohlenbergbau-Aktivitäten
im Kasseler Revier zu (frühere Gewerkschaft
Frielendorf). Nach heftigen Verlusten und Kapitalschnitten in den 1970er und 1980er Jahren
übernahm die Familie Franz Rudolph in Borken
bei Kassel die Majorität und brachte in die AG die
Aktivitäten ihrer Park-Bau Verwaltungsgesellschaften ein (Bau und Betrieb von Parkhäusern).
Ab 2007 wurden sämtliche Parkhäuser verkauft,
neuer Geschäftszweck ist nunmehr der Betrieb
von Wasserkraftwerken, womit die Ges. sozusagen zu ihren Wurzeln zurückkehrt.
Los 447
Schätzwert 50-100 €
Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG
Berlin, Aktie 300 RM März 1925 (Auflage
60000, R 5) EF+
Faksimileunterschrift des Deutsche-Bank-Vorstands Arthur von Gwinner als AR-Vorsitzender.
Los 442
Schätzwert 400-500 €
Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG
Berlin, Aktie 300 RM Jan. 1929 (Auflage
40000, R 12) VF
Schätzwert 30-90 €
Elektrizitätswerk Schlesien AG
Breslau, Aktie 1.000 Mark 18.12.1920
(Auflage 10000, R 1) EF
lBislang vollkommen unbekannt gewesene
Ausgabe, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz!
Los 443
Schätzwert 10-30 €
Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG
Berlin, Aktie 100 RM April 1943 (Auflage
120000, R 1) UNC
Los 444
Schätzwert 10-30 €
Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG
Berlin, Aktie 1.000 RM April 1943
(Auflage 8000, R 1) UNC
Los 445
Arthur von Gwinner (1856-1931),
AR-Vorsitzender der AG
Los 438
Schätzwert 300-400 €
Elektricitätswerk Westfalen AG
Bochum, 5 % Schuldv. 1.000 Mark März
1922 (Auflage 50000, R 10). Teil einer
von der Commerz- und Privat-Bank AG
vermittelten Anleihe von 200 Mio. M VF
Originalunterschriften.
Gründung 1906 durch eine Anzahl westfälischer Städte als rein kommunales Unternehmen. Betrieben wurde ein Gemeinschaftswerk
in Hattingen sowie das Gersteinwerk in Stokkum. 1925 wurden alle Anlagen gegen Gewährung von Gesellschaftsanteilen an die Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen VEW übertragen.
Los 439
Schätzwert 50-100 €
Elektricitätswerke-Betriebs-AG
Dresden, Aktie 100 RM Jan. 1942
(Auflage 274, R 5) EF
Gründung 1900, Sitz von 1900-1903 in Dresden, bis 1933 in Riesa. Versorgung der Bevöl-
Gründung 1897 durch die Deutsche Bank vornehmlich zur Finanzierung von Unternehmungen
des Siemens-Konzerns auf dem Gebiet der angewandten Elektrotechnik. 1928 erwarb die Siemens & Halske AG die Aktienmehrheit. Beteiligungen bestanden zuletzt u.a. an der Elektrizitätsberg und Straßenbahn AG in Landsberg
(Warthe), der Elektrizitätswerk und Straßenbahn
AG in Stralsund, der Saale-Elektrizitätswerk
GmbH in Saalfeld (Saale), der Jenaer Elektrizitätswerke AG, der Bayerische Elektrizitäts-Werke
AG in München, der Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-AG in Gotha, der Kasseler Verkers-Gesellschaft AG, der Osram GmbH, der Deutsche
Telephonwerke und Kabelindustrie AG in Berlin,
der Märkische Kabelwerke AG in Berlin-Charlottenburg, der C. J. Vogel Draht- und Kabelwerke
AG in Berlin-Köpenick, der Heliowatt Werke
Elektrizitäts-AG in Berlin, der Kraftwerk Thüringen AG in Gispersleben und der Thüringische
Elektrizitäts- und Gaswerke AG in Apolda. Wie
bedeutend die noch heute börsennotierte AG
einstmals war, unterstreicht die Tatsache, daß
ihre Aktien damals sogar zum Terminhandel zugelassen waren. 1951 ging die Aktienmehrheit
an die BUBIAG (Braunkohlen- und Brikett-Industrie AG, Köln), der Sitz wurde nach Köln verlegt.
Fast alle Beteiligungen wurden in den 1950er
Jahren verkauft, dafür wurden 1958 Schachtelbeteiligungen an der Waggonfabrik Uerdingen
AG in Krefeld-Uerdingen und an der New York
Hamburger Gummi-Waaren Compagnie in Hamburg-Harburg neu erworben. 1970 Fusion mit
dem Großaktionär BUBIAG mit Sitz in Frielendorf
Bez. Kassel, der gleich darauf den Namen ELIKRAFT seiner vorherigen Tochter wieder annahm
und den Sitz nach München verlegte (zum Sitz
des nunmehrigen Großaktionärs Schaffgotsch
Schätzwert 400-500 €
Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG
Berlin, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM
RM April 1943 (R 8) EF-
Los 448
Schätzwert 225-300 €
Elektrizitätswerke Görnau AG
Görnau, Aktie (Zwischenschein) 10 x 100
RM 23.10.1944 für Reinhold Krusche,
Görnau (R 10) EF
Los 446
Schätzwert 50-175 €
Elektrizitätswerk Schlesien AG
Breslau, Aktie 1.000 Mark 1.6.1913
(Auflage 8000, gemeinsamer Druck der
Gründeremission und der 1912er
Kapitalerhöhung, R 1) EF
Großformatiges Papier.
Gründung 1909 als eine der größten Untergesellschaften der Gesfürel, erste Kraftwerke in
Kraftborn (früher Tschechnitz) und Mölke. 1927
Stromlieferungsvertrag mit der Elektrowerke AG
und Verbindung des Mitteldeutschen Braunkohlenreviers mit dem Niederschlesischen Steinkohlenrevier durch eine 100 kV-Fernleitung.
1922/31 Fusion mit der Niederschlesische Elektrizitäts- und Kleinbahn AG in Waldenburg. Zuletzt wurden 1 Mio. Einwohner Mittelschlesiens
in 654 Gemeinden versorgt (das Hochspannungsleitungsnetz war 2.500 km lang), außerdem Betrieb der Straßenbahn in Waldenburg (3
Linien, 24 km Gesamtlänge, 40 Motorwagen).
“Nach Neudruck der Reichsmarkaktien wird
gegen diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl an den Inhaber ausgefolgt
werden.” Wenige Monate vor Kriegsende war
das im Warthegau wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift.
Gründung des Elektrizitätswerkes im Jahr
1909, damals (wie heute wieder) hieß die Stadt
Zgierz und gehörte noch zu Rußland. 1914 Ende der russischen Herrschaft, nachdem Zgierz
von deutschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung der deutschen Garnison. 1940 dem
sog. “Warthegau” zugeschlagen, 1943 in Görnau umbenannt.
Im Reichsbankschatz lagen 10 dieser
Zwischenscheine in unterschiedlicher Stückelung, jeder für sich ein Unikat.
Los 449
Schätzwert 150-250 €
Elektro-Treuhand AG
Hamburg, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
März 1912 (Auflage 15000, R 6) EF
Nr. 442
42
Nr. 445
Faksimile Fürstenberg für die Berliner HandelsGesellschaft.
Gründung 1912 unter maßgeblicher Beteiligung der Berliner Handels-Gesellschaft, Zweck
war die Bereitstellung von Geldmitteln zum
Zwecke der Errichtung, Vergrößerung oder Verbesserung elektrischer Betriebsanlagen. Mit
Nr. 451
Nr. 450
der Anleihe im Gesamtbetrag von 15 Mio. Mark
wurde eine gleichhohe Beteiligung an der
Hamburger Hochbahn-AG erworben. Seit 1925
in Liquidation. Dem Aufsichtsrat gehörte u.a.
der Bankier Carl Fürstenberg an.
Los 450
Schätzwert 225-300 €
Elite-Diamantwerke AG
Brand-Erbisdorf i.Sa., Aktie Lit. B 20 RM
16.2.1927 (Auflage 5000, nach
Kapitalschnitt 1930 noch 500, R 8) EF
Die 1884 gegründete Firma Gebr. Nevoigt in
Reichenbrand wurde 1905 in eine AG umgewandelt, nachdem die Firma (u.a. 1895 Aufnahme der Serienproduktion der DiamantFahrräder) stark expandierte. 1912 umbenannt
in Diamantwerke Gebr. Nevoigt AG mit Sitz
Siegmar bei Chemnitz. 1917 fusionsweise
Übernahme durch die Elite-Motorenwerke AG
in Brand-Erbisdorf (gegr. 1913), die sich in Elitewerke AG umbenannte. Die beiden Werke
blieben auch nach der Fusion selbständig. Hergestellt wurden in Brand-Erbisdorf Personenund Lastautomobile, Motorfahrräder und Maschinen für die Schokoladeherstellung. Spitzenmodell im seit 1920 betriebenen Automobilbau war ein luxuriöser Tourenwagen mit
4600-ccm-6-Zylinder-Maschine. Das Werk
Siegmar produzierte Fahr- und Motorräder und
Strickmaschinen für Hand- und Motorbetrieb.
Beschäftigt waren zusammen etwa 1.500 Mitarbeiter. 1917 wurde außerdem die Fa. F. H.
Holtzhausen & Co. in Nossen i.Sa. erworben,
die hauptsächlich Inneneinrichtungen für Mühlen herstellte. Die Elitewerke übernahmen
1921 ferner die Produktion der Richard & Hering Werke im thüringischen Ronneburg (die ihre Autos unter der Marke Rex-Simplex verkauften). 1927 umbenannt in Elite-Diamantwerke
AG. Auf den in Berlin, Leipzig, Dresden und
Chemnitz börsennotierten Konkurrenten wurden nun OPEL aufmerksam und Fritz Opel
kaufte 1928 die Aktienmehrheit auf. Anschließend übernahm die ADAM OPEL AG die Automobilwerke in Brand-Erbisdorf (Elite) und Ronneburg (Rex-Simplex), die Elite-Diamantwerke
konzentrierten sich auf den Motorradbau (ab
1932 wurden die Motorräder unter der Marke
EO Elite-Opel verkauft) und den Fahrradbau (in
dem schon 1926 ein Fahrrad komplett aus
Leichtmetall entwickelt wurde). Zwischendurch
hatte die Firma 1929/30 ein Vergleichsverfahren durchlaufen, nach dessen Abschluß Opel
seine Beteiligung wieder abstieß, die wohl nur
die Beseitigung eines Konkurrenten im Automobilbau bezweckt hatte. 1952 als “VEB Fahrradwerke Elite Diamant” verstaatlicht. Alle
DDR-Radrennfahrer fuhren auf Diamant-Rädern, so auch die Gewinner der Straßen-Weltmeisterschaften 1959 (Täve Schur) und 1960
(Bernhard Eckstein). 1992 als DIAMANT Fahrradwerke AG reprivatisiert, seit 2003 zur amerikanischen Trek Bicycle Corp. gehörend.
Werbeplakat für das Lieferrad und dem
berühmten Diamant-Köpfchen
Los 451
Schätzwert 300-400 €
Los 453
Los 455
Schätzwert 150-250 €
Elsflether Werft AG
Elitewagen AG
Berlin, Aktie 20 RM Juni 1925 (Auflage
9000, R 9) EF-VF
Elsfleth, Aktie 100 RM Nov. 1928 (Auflage
3000, R 8) UNC
Gegründet 1917 zwecks Bau, Vertrieb und Vermietung elektrischer Kraftfahrzeuge, insbesondere Elitewagen (die Elitewerke AG in Brad-Erbisdorf war an der Elitewagen AG beteiligt).
1918 Erwerb der Automobil- und Maschinenfabrik Hentschel & Co., Berlin, die dann vornehmlich als Reparatur-Werkstatt und Ladestation für Elektro-Automobile benutzt wurde.
1919 Übernahme der Berliner Reparaturwerkstatt der Elitewerke AG. 1920 Übernahme des
Automobilwerkes Richard & Hering AG in Ronneburg (Marke Rex-Simplex). Hier hatte bis
1912 der berühmte Konstrukteur Ernst Valentin
gearbeitet, der ursprünglich von Protos kam
und später bei Russo-Baltique exzellente sportliche Tourenwagen konstruierte. 1921 Beteiligung bei der Fahrzeugfabrik F. G. Dittmann AG
in Berlin-Wittenau. 1926 wurde die Fabrik im
thüringischen Ronneburg an die Elitewerke AG
verpachtet und die Elektromobil-Abteilung in
Berlin SW 29, Zossenerstr. 55 (die u.a. 5-Tonner-Elektro-LKW’s produzierte) an Muchow &
Co. verkauft. 1928 aufgelöst, nachdem ein
Konkursantrag mangels Masse abgelehnt worden war.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet wurde die zwischen dem Elsflether
Tidehafen und der alten Weser gelegene Werft
1916 unter Führung des Schiffsbauingenieurs
Franz Peuss und der Oldenburger Spar- und
Leihbank. Zunächst waren Binnentanker eine
besondere Spezialität, im 2. Weltkrieg baute die
Werft dann Minensuchboote und Tankschiffe.
Nach dem Krieg wurde 1952 wieder der erste
Neubau abgeliefert, zuletzt konnten nach ständigen Erweiterungen der Werft Schiffe bis
20.000 tdw gebaut werden. Börsennotiert früher in Hamburg, nach dem Krieg in Bremen,
Großaktionär war die Bremer Lürssen-Werft.
1994 im großen Werften-Sterben in Konkurs
gegangen, aber dennoch nicht ganz am Ende:
als Reparaturwerft konnte sich das Unternehmen, nunmehr als GmbH & Co. KG, bis in unsere Tage retten.
Schätzwert 100-150 €
Emil Heinicke AG
Berlin, Aktie 20 RM 29.11.1924 (Auflage
25000, R 7) EF
Gründung 1911 zwecks Erwerb und Fortbetrieb des bisher unter der Firma Emil Heinicke
in Berlin betriebenen Spezial-Bau und Einrichtungs-Geschäfts. Spezialitäten: Laden- und
Fassaden-Bau, Geschäfts-Einrichtungen, Herstellung und Vertrieb von Holz- und Metallartikeln sowie Artikeln der chemischen und TextilIndustrie. Fabrik in Mariendorf. 1914/16 umfangreiche Kriegslieferungen, 1916/17 Errichtung einer Munitionsfabrik, ab 1919 auch Herstellung landwirtschaftlicher Artikel. 1924/25
umfangreiche Neubauten (Friedrichstr. 129, am
Kurfürstendamm das Lachmann-Mossesche
Gelände, Scheunenviertel in Berlin, PankowNiederschönhausen, Bellermannstr., Bahnhof
Witzleben u.a.). 1931 eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise geworden und in
Konkurs gegangen.
Los 456
Schätzwert 100-250 €
Emil Pinkau & Co. AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 24.12.1903.
Gründeraktie (Auflage 650, R 4) EF-VF
Los 452
Sehr dekorativ, mit Fabrikansicht und Abbildung einer alten Kamera.
Gründung 1873, AG seit 1903. Mit ca. 400 Arbeitern wurden in der Fabrik in der Wittenbergerstr. 15 graphische Erzeugnisse, photographische Papiere und Filme hergestellt. Börsennotiz Leipzig.
Schätzwert 250-400 €
Elmshorn-BarmstedtOldesloer Eisenbahn-AG
Elmshorn, Aktie Lit. B 1.000 Mark
9.6.1907 (Auflage 566, R 7) EF-VF
Gegründet 1904 vom Staat Preußen, den Kreisen Segeberg und Stormarn, den Städten Elmshorn, Barmstedt und Oldesloe sowie weiteren
47 am Bahnbau interessierten Mitgründern.
Vorgänger war die Elmshorn-Barmstedter Eisenbahn-AG mit der am 16.7.1896 eröffneten
10 km langen Strecke Elmshorn-Barmstedt.
Deren Aktionäre wurden mit 566 Stamm-Aktien
Lit. A der neugegründeten EBO abgefunden. Finanziert durch die Stämme Lit. B ging am
9.6.1907 die 42 km lange Verlängerung Barmstedt-Ulzburg-Oldesloe in Betrieb. Ab 1973
schrittweise stillgelegt, 1981 übertragen auf die
Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster.
Nr. 453
Los 457
Los 454
Schätzwert 200-400 €
Emder Häringsfischerei-AG
Emden, Actie 100 Thaler 19.7.1872.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 5) VF+
Großformatiges Stück mit Abb. von HeringsLoggern.
Gründung 1872. Heringsfang mit zunächst 29
Loggern. Dass Heringe sich zur Laichzeit in gewaltigen Schwärmen vor den Küsten sammeln,
machte sie Ende des letzten Jahrhunderts, neben dem Kabeljau, zum wichtigsten Ziel der Fischerei. Auch in Deutschland wurde die wirtschaftliche Bedeutung erkannt: Die von Emden
und Norden aus Hochseefischerei betreibenden Gesellschaften wurden teilweise sogar
staatlich subventioniert. 1944 wurden die Betriebsanlagen an Land bei einem Fliegerangriff
vollständig zerstört. Nach Wiederaufnahme der
Fischerei 1945 wurden zunächst die Betriebsanlagen der Schwesterfirma “Großer Kurfürst
Heringsfischerei AG” am II. Hafeneinschnitt mit
benutzt, 1948 wurden dann die Anlagen der
früheren Heringsfischerei Dollart AG am I. Hafeneinschnitt übernommen. Großaktionär war
die Emder Reederei Jakob Ekkenga. 1961 in
eine GmbH umgewandelt.
Schätzwert 50-125 €
Emil Pinkau & Co. AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 24.5.1923
(Auflage 2250, R 2) EF
Sehr dekorativ, mit Fabrikansicht und Abbildung einer alten Kamera.
Los 458
Schätzwert 150-200 €
Energie AG Leipzig
Oetzsch-Markkleeberg, Aktie 1.000 RM
4.2.1928 (Auflage 2500 ganz
überwiegend in Sammelurkunden, einzeln
ausgedruckt nur 26 Stück, R 7) EF
Gründung 1923 zur Betriebsführung einer Reihe von Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerken
43
aus kommunalem Besitz. Aktionäre waren der
Elektrizitätsverband Nordwestsachen (62,9 %),
die Thüringer Gas-Gesellschaft (28,3 %), die
Gaswerk Engelsdorf GmbH (2,3 %), die Landkraftwerke Leipzig AG (1,4 %) sowie mit den
restlichen 5,1 % diverse Städte und Gemeinden. In den Orten, die die ENAG mit der Betriebsführung ihrer Werke betrauten und deren
Kreis sich bis 1941 ständig erweiterte, übernahm die ENAG für Bevölkerung und Wirtschaft
auch die Rolle des örtlichen Versorgungsunternehmens. Beteiligungen bestanden bei der
Landesgasversorgung Sachsen AG, der Ueberlandwerk Glauchau AG, der Gas- und Elektrizitätswerke Hainichen GmbH, der Ferngaswerk
Rochlitz GmbH, der Gasversorgung Obervogtland GmbH, der Gaswerk Brand-Erbisdorf AG,
der AG für Licht- und Kraftversorgung in München (1929 an die ThüGa verkauft) und der
Leipziger Außenbahn AG (1930 an den Eltverband Nordwestsachsen verkauft). Die Aktiengesellschaft wurde 1964 zur Abwicklung nach
Köln verlagert, 1966 wurde über das Westvermögen das Konkursverfahren eröffnet, 1973
als vermögenslose Gesellschaft von Amts
wegen gelöscht. Die Betriebsanlagen gingen zu
DDR-Zeiten im Energiekombinat des Bezirks
Leipzig auf, nach der Wende entstand in Markkleeberg die Westsächsische Energie-AG (Wesag), deren Anteile die Treuhandanstalt zu 51
% dem RWE verkaufte.
Die gesamte Auflage von lediglich 26 Stück lag
im Reichsbankschatz.
Dutzende Brauereien produzierten einst in Berlin Bier:
Patzenhofer - Schultheiss - Bötzow - Pfefferberg - Berliner Bürgerbräu - Engelhardt
Heute werden die meisten als Kultur-, Gedenk- und Wohnstätten genutzt
Los 465
Schätzwert 50-80 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 4.1.1921
(Auflage 5000, R 10) VFVon diesem Jahrgang lagen nur 4 Stück im
Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht
restauriert.
Los 462
Nr. 463
kannt. Von dieser Ausgabe wurden nur 7
Schätzwert 600-800 €
Stück im Reichsbankschatz gefunden.
Engelhardt-Brauerei AG
Los 459
Schätzwert 600-750 €
Energie AG Leipzig
Markkleeberg, Sammel-Namensaktie 28
x 1.000 RM Nov. 1943 (ein Unikat, R
12), ausgestellt auf den Bürgermeister
der Gemeinde Liebertwolkwitz EF
Interessante Ausführung in fotomechanischer
Vervielfältigung eines Aktiensicherheitsdrucks
mit kalligraphischer Ergänzung der variablen
Daten sowie Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem und Vorstand.
Los 460
Schätzwert 450-600 €
Berlin, Aktie 1.000 Mark Febr. 1918
(Auflage 650, R 9) EF-VF
Gründung ca. 1860, AG seit 1907. Zunächst
eine kleine Brauerei, die namentlich CaramelMalzbier herstellte. 1905 Errichtung einer großen neuen Brauerei in Pankow. 1910 Verschmelzung mit der Kaiserbrauerei AG in Charlottenburg. 1916/17 Übernahme der Berliner
Stadtbrauerei GmbH und der Gebhardt-Weißbierbrauerei GmbH. 1917 Fusion mit der Victoria-Brauerei AG in Stralau. Damit hatte Engelhardt drei Produktionsstätten in Groß-Berlin. In
der Folge wurden im ganzen Reich von Wuppertal über Dortmund und Hamburg bis Königsberg i.Pr. dutzende weiterer Brauereien
übernommen. Die beiden Braustätten in Pan-
Energie AG Leipzig
Schätzwert 300-375 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922
(Auflage 23000, R 8) VFRandschäden fachgerecht restauriert.
Sudkessel
Los 463
Schätzwert 800-1000 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Sept. 1919
(Auflage 2000, R 10) VF-
Markkleeberg, Sammel-Namensaktie 140
x 1.000 RM Nov. 1943 (R 10), ausgestellt
auf den Oberbürgermeister der Stadt
Glauchau EF
Von diesem Jahrgang lagen nur 3 Stück im
Reichsbankschatz, dieses ist jetzt das allerletzte noch verfügbare. Kleinere Randschäden
fachgerecht restauriert.
Ebenfalls in fotomechanischer Vervielfältigung
eines Aktiensicherheitsdrucks mit kalligraphischer Ergänzung der variablen Daten sowie
Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem
und Vorstand.
Los 461
Los 466
Schätzwert 600-750 €
Energie AG Leipzig
Markkleeberg, Sammel-Namensaktie 168
x 1.000 RM Nov. 1943 (ein Unikat, R
12), ausgestellt auf den
Oberbürgermeister der Stadt Wurzen EFNochmals in fotomechanischer Vervielfältigung
eines Aktiensicherheitsdrucks mit kalligraphischer Ergänzung der variablen Daten sowie
Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem
und Vorstand.
Bierdeckel von Engelhardt
kow (Thulestraße) und Stralau (Krachtstraße)
wurden 1949 enteignet. Die Brauerei in Charlottenburg (Danckelmannstraße) wurde 1983
stillgelegt und die Produktion in die Schultheiss-Brauerei in Kreuzberg verlagert, zugleich
Abschluß eines Lohnbrauvertrages mit dem
Großaktionär Brau und Brunnen AG. 1990 in
eine GmbH umgewandelt.
Alle hier angebotenen Emissionen der Engelhardt-Brauerei waren bislang völlig unbe-
Los 464
Schätzwert 50-150 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, VZ-Aktie 1.000 Mark Juni 1920
(Auflage 1000, R 3) UNC
Los 467
Schätzwert 600-750 €
Engelhardt-Brauerei AG
Berlin, 5 % Schuldv. 1.000 Mark März
1922 (Auflage 11000, R 10) VFOriginalunterschriften.
Von dieser bisher ganz unbekannt gewesenen
Anleihe wurden nur 3 Stück im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist jetzt das allerletzte
verfügbare.
Nr. 459
44
Nr. 462
Der Flaschenturm auf dem ehemaligen
Firmengelände in Berlin Stralau
Kombinats Textima, 1993 privatisiert. Hauptinvestor war ein Nachfahre Gessners. Nach dessen Tod 1994 Konkurs im Jahre 1995.
Los 480
Schätzwert 80-100 €
Erste Stapelfaserfabrik
für Volksbekleidung AG
Eisenach, Aktie 1.000 Serie B Mark Okt.
1920 (Auflage 2000, R 9) VF1921 Titel umgestempelt auf Viskose AG.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 468
Schätzwert 40-100 €
Enzinger-Union-Werke AG
Pfeddersheim, Aktie 1.000 RM Mai 1934
(Auflage 3000, R 3) UNC-EF
Gründung 1924 durch Fusion der Enzinger-Werke AG in Worms (gegr. 1879) und der Unionwerke AG Maschinenfabriken, Mannheim (gegr.
1885). Erzeugnisse: Fass- und FlaschenkellereiApparate sowie Spülapparate, Filter, Rotationsund Kolben-Druckregler, Luft-Kompressoren
uvm. Von 1915 bis 1922 wurden sogar Kraftwagen hergestellt. 1930 Stilllegung des Werkes in
Mannheim und Sitzverlegung nach Pfeddersheim, 1936 wieder nach Mannheim. Seit 1969
Kooperation mit dem Mehrheitsaktionär SeitzWerke GmbH, Bad Kreuznach.
ge der Autarkiebestrebungen im 3. Reich zur
Ausbeutung der teilweise noch heute in Betrieb
befindlichen Ölfelder nördlich von Braunschweig.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 471
Schätzwert 100-125 €
Erdöl-Bohr- und Produktionsgesellschaft „Fallersleben“
Berlin, Namens-Anteilschein 3/4.000
21.12.1934 (R 9) EF+
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 472
Schätzwert 100-125 €
Erdöl-Bohr- und Produktionsgesellschaft „Fallersleben“
Berlin, Namens-Anteil 10/4.000
21.12.1934 (R 8) EF+
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 481
Los 476
Schätzwert 100-200 €
Erste Deutsche Dampflebertranfabrik
Oskar Neynaber & Co. AG
Eisenach, Aktie 1.000 Mark Mai 1923
(Auflage 30000, R 6) EF-VF
Geestemünde, Namensaktie 1.000 Mark
1.7.1920 (Auflage kleiner als 850, R 5) EF
Geschichte siehe vorvoriges Los.
Gründung 1898, AG seit 1908. In erster Linie
Vewertung von Fischen oder anderen Meeresprodukten zur Herstellung von Tran, Fischmehl
und ähnlichen Produkten. Fabriken in Loxstedt
und Geestemünde. Nach 1945 Neynaber Chemie GmbH, Loxstedt, heute Cogins Deutschland
GmbH & Co. KG, Standort Loxstedt ist eine Tochter der Fa. Cogins Deutschland GmbH & Co. KG,
Düsseldorf. Cogins wurde 1999 als Tochter von
Henkel gegründet und 2001 an Privat Equity
Funds verkauft. In Loxstedt werden Gleitmittel
und Weichmacher für Kunsstoffe hergestellt.
Los 482
Los 477
Schätzwert 40-80 €
Erste Posener Gaszählerfabrik AG
Posen, Aktie 50 RM 16.4.1943 (R 4) EFLos 469
Schätzwert 275-350 €
Los 473
Schätzwert 60-100 €
Erdoel- und Kali-Bohrgesellschaft
„Westersode“
Erdölbohrgesellschaft Sachsenross
Gewerkschaft Emilie
Westersode, Namens-Anteil-Schein 1
Anteil 6.9.1905. Gründeranteil (Auflage
1000, R 9) EF
Hannover, Anteilschein 15.4.1934 (R 8) VF
Breite Umrahmung im Historismus-Stil, Originalunterschriften.
Gründung 1905 durch ein Unternehmen aus
Halle a.S., welches sich als Bedingung der
Konzession gegenüber der Gemeinde Westersode im Regierungsbezirk Stade verpflichtete,
innerhalb von drei Monaten eine gewisse Anzahl von Bohrtürmen in der Feldmark zu erbauen (der schon 1083 erstmals erwähnte Ort
Westersode ging 1968 in der Samtgemeinde
Hemmoor auf). Schon 1862 waren Experten
der kgl. Hannoverschen Regierung in den Gemarkungen Warstade, Hemmoor und Westersode auf ein mächtiges Kreidevorkommen gestoßen, das die Basis für die “Portland Cementfabrik Hemmoor” bildete, die damals mit
2.000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber
der Region war und erst 1982 stillgelegt wurde. Nachdem Erdöl häufig in der Nähe von Kreidevorkommen zu finden ist, brach in Westersode das Ölfieber aus und man interessierte ein
Unternehmen aus Halle für Probebohrungen.
Die Bohrgesellschaft brachte in Westersode
zwei Bohrungen bis 400 m Teufe nieder, u.a.
auf dem Grundstück des Gemeindevorstehers
Johann Stüve. Auf Öl oder Kali stieß man dabei
nicht, wohl aber auf Steinsalz, dessen Förderung aber nicht wirtschaftlich war, weil die nahe gelegene Saline Stade (bis 2003 als AKZO
Nobel Salz GmbH in Betrieb) den Markt schon
seit 1872 versorgte. Immerhin ist mit diesem
Anteilschein aber die einzige Bohrung in der
Unterelbe-Region belegt, die überhaupt auf irgend etwas fündig wurde. Weitere 9 Kalibohrgesellschaften, die wir kennen, fingen erst gar
nicht an zu bohren oder wurden nicht fündig.
Los 470
Schätzwert 100-125 €
Erdöl-Bohr- und Produktionsgesellschaft „Fallersleben“
Berlin, Namens-Anteil 2/4.000
21.12.1934 (R 8) EF+
Gründung 1934. Das Unternehmen entstand
neben einer Reihe gleichartiger Firmen im Zu-
Schätzwert 40-70 €
Viskose AG
Dekorativer G&D-Druck.
Eine der Gesellschaften, die im Zuge der Autarkiebestrebungen nördlich von Braunschweig
nach Öl suchten.
Los 478
Schätzwert 300-400 €
Erwege Großeinkaufsgenossenschaft eGmbH
Düsseldorf, Anteilschein 2.000 RM
25.7.1939 (R 11) VF
Originalunterschriften.
Gründung 1921 durch 28 Kaufleute als “Einkaufsgenossenschaft Rheinisch-Westfälischer
Geschäftshäuser (Erwege)” für den gemeinsamen Einkauf von Haushaltswaren. Anfang der
1930er Jahre dehnte die Erwege ihr Warensortiment auf Textilartikel und Lebensmittel aus,
was zu einem sprunghaften Anstieg der Neueintritte führte. Neben Textilfachgeschäften und
Kaufhäusern wurden hauptsächlich sog. Einheitspreisgeschäfte in die Genossenschaft aufgenommen, die alle Waren zu festen Preisen
verkauften. Die Preise in diesen Geschäften damals noch längst keine Selbstverständlichkeit - waren vorher ersichtlich und für jedermann gleich. Zu den ersten großen Ketten in
Deutschland mit diesem Preissystem gehörten
übrigens Karstadt und Woolworth. Nach der
Währungsreform begann die Genossenschaft
1948 mit dem Wiederaufbau und firmierte dabei in KAUFRING eG um. In den 1960er Jahren
wurden Einkaufsvertretungen rund um den
Globus aufgebaut, außerdem erfolgte unter der
Schätzwert 50-100 €
Erste Posener Gaszählerfabrik AG
Posen, Aktie 500 RM 16.4.1943 EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 474
Schätzwert 75-125 €
Erdölgesellschaft Oelerse
Hannover, Namens-Anteil 1/3.000
22.7.1926 (Auflage 3000, R 7) EF
Ortsnamen wie Oelerse und Oelheim (beides
Ortsteile von Edemissen, nördlich von Peine) bezeugen noch heute einen gigantischen Öl-Boom,
der vor 100 Jahren seinen Höhepunkt erreichte.
Los 479
Schätzwert 125-175 €
Erste Stapelfaserfabrik
für Volksbekleidung AG
Eisenach, Aktie 1.000 Mark Mai 1919.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 10) VF
Los 475
Schätzwert 40-90 €
Ernst Gessner AG
Aue (Sachsen), Aktie 1.000 RM 1.12.1942
(Auflage 1800, R 4) UNC-EF
Gründung 1920. Herstellung von Textilmaschinen für Appretur und Spinnerei, Eisengießerei.
Nach der Enteignung 1945 in der DDR Teil des
1921 Titel umgestempelt auf Viskose AG.
Gründung 1919 als Erste Stapelfaserfabrik für
Volksbekleidung AG in Eisenach. 1921 Umfirmierung in Viskose AG und Sitzverlegung nach
Arnstadt, wo in der von der Ver. Gothania-Werke AG gepachteten Fabrik vor allem Kunstseide
und Stapelfaser hergestellt wurden. Notiert im
Freiverkehr Leipzig. Für damalige Verhältnisse
eine Sensation: Schon 1920 gab die Gesellschaft Stück 1000 spezielle Arbeiter-NamensAktien à 200 M nur für Belegschaftsangehörige aus. Im Nov. 1940 ist die Firma erloschen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Altes Werbeplakat des Reisebüros
"Touropa"
Marke “Touropa” der Einstieg in das Reisegeschäft. 1988 wurde die Genossenschaft in eine
AG umgewandelt. Zugleich bündelte man, um
Größenvorteile erreichen zu können, den Einkauf mit den Kaufhauskonzernen Hertie und
Horten, damals die Nr. 3 und 4 am deutschen
Kaufhausmarkt. Später stieß auch noch Woolworth dazu. 1991 ging die Kaufring AG an die
Börse und lieferte sich anschließend mit Kaufhof einen Kampf um die Horten-Kaufhäuser,
der verloren ging. Der anschließende relativ
wahllose Einstieg in den Kaufhausmarkt mit einem Sammelsurium vormals selbständiger
Häuser häufte nur Defizite an, die schließlich
2002 zur Insolvenz führten.
45
Fa. Johann Meißner in Köln-Bayenthal, die bereits 92 % der Aktien besaß und die außenstehenden Aktionäre mit 80 % des Aktiennennwertes abfand. 1949 wurde das Dippe-Werk
der traditionsreichen Braunschweigischen Maschinenbau-Anstalt (BMA) angegliedert. 1984
wurde der Schladener Betrieb der BMA geschlossen.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 482
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz, nur ein
einziges weiteres unentwertetes Stück ist uns
ansonsten bekannt. Rostfleck von Büroklammer.
Nr. 486
Los 485
Schätzwert 100-150 €
Essener Steinkohlenbergwerke AG
Essen, 5 % Teilschuldv. 1.000 Fr.
1.3.1934 (Auflage 9000, R 8) EFKeimzelle ist die um 1850 angelegte Gewerkschaft Heisinger Tiefbau, deren Geschicke Fritz
Funke, Wilhelm Sonnenschein und Jobst
Waldthausen leiteten. 1889 Umwandlung in die
AG Rheinische Anthrazit-Kohlenwerke in Essen-Kupferdreh. 1906 Umfirmierung in Essener Steinkohlenbergwerke AG anlässlich der
Übernahme sämtlicher Kuxe der Gewerkschaften Hercules, ver. Pörtingssiepen und ver. Dahlhauser Tiefbau. 1930 in die Gelsenkirchener
Bergbau-AG eingegliedert.
Los 483
spieltheater. 1937 Eröffnung des 220 Personen fassenden Spezialausschanks “TucherStuben”, wofür die Nürnberger Tucherbrauerei
ein Darlehn gab. 1939 erwarb der Kaufmann
Emil Schulte aus Bielefeld fast alle Aktien.
1951 in eine GmbH umgewandelt. Heute befindet sich auf dem Grundstück neben der Modefirma MM-fashion ein dm-drogeriemarkt und
eine Kaufhalle.
Los 491
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 15.10.1923.
Gründeraktie (Auflage 30000, R 8) EF-
Schätzwert 40-100 €
Erzgebirgischer
Steinkohlen-Aktienverein
Los 486
Zwickau, Aktie 1.000 RM 17.9.1932
(Auflage 2280, R 2) EF
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Gründung bereits 1840. Zu den eigenen Tiefbauschächten kamen 1913 die AltgemeindeSchächte in Bockwa und 1921 die Werke und
Grubenfelder der Zwickauer Bürgergewerkschaft und des Zwickauer Steinkohlenbauvereins. Neben Steinkohle wurde auch Benzol, Teer,
Sand, Kies und Ton gefördert bzw. hergestellt.
Letzter Großaktionär war die Stadt Zwickau. Zwischen 1945 und 1946 bestand die Firmenleitung aus sowjetischen Offizieren. 1975 letzte
Förderung aus den Zwickauer Gruben.
Gründung im Juli 1923, eingetragen im Nov.
1923. Herstellung und Vertrieb von Chromopapieren, Chromokartons und Metachromatypiepapieren. 1926 wurde die Gesellschaft aufgelöst und trat in Liquidation.
Schätzwert 150-250 €
Eutin, Aktie Lit. B 1.200 Mark 1.10.1907
(Auflage nur 44 Stück, R 8) EF-VF
Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn Eutin-Schwartau-Lübeck (31 km, eröffnet 1873)
mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök (8 km,
eröffnet 1886). In Lübeck wurde der Bahnhof
der Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin
der Preussische Staats-Bahnhof. Seit 1883 in
Berlin börsennotiert. Letzte Großaktionäre waren mit 26% der Staat Preußen und mit 44%
die Hansestadt Lübeck, 1941 wurde die Bahn
verstaatlicht und von der Reichsbahn übernommen (Bareinlösung der noch umlaufenden Aktien zu 105%).
Los 489
Los 484
Schätzwert 100-125 €
F. Harazim AG
Schätzwert 175-500 €
Los 492
Schätzwert 80-100 €
Evangelisches Vereinshaus
F. Harazim AG
Bielefeld, Namens-Actie 300 Mark
23.6.1875 (Auflage 171, R 8) EF-VF
Leipzig, Aktie 100 RM April 1925
(Blankette, R 9) EF
Ohne RM-Umstellungs-Stempel, 1933 auf 210
RM herabgesetzt.
Von dieser Variante existieren nur 22 Stück.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 25-125 €
Esplanade-Hotel AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1921
(Auflage 5000, R 2) EF
Großformatig. G & D-Druck.
Gründung 1907. Betrieb der Esplanade-Hotels
in Berlin und Hamburg. Sitz der Ges. bis 1911
in Hamburg. 1915 Verkauf des Hamburger Hotels. Der Name der Ges. lautete bis 1918 Deutsche Hotel-AG. 1918 Sanierung. Die Reste des
“Esplanade” in Berlin sind heute Teil des SonyCenters am Potsdamer Platz (Kaisersaal).
Los 487
Schätzwert 50-125 €
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Eutin, Aktie Lit. A 1.200 Mark Juli 1923
(Auflage 2000, R 3) EF
Einzige “richtige” Kapitalerhöhung.
Los 488
Schätzwert 175-350 €
Evangelisches Vereinshaus
Bielefeld, Namens-Actie 300 Mark
23.6.1875 (Auflage 171, R 5) EF-VF
Mit RM-Umstellungs-Stempel auf 300 RM,
1933 auf 210 RM herabgesetzt.
Gegründet 1875 zum Bau und Betrieb des
Evangelischen Vereinshauses im Stadtzentrum
von Bielefeld auf dem 2.044 qm großen Grundstück Bahnhofstr. 39. Noch vor der Jahrhundertwende wandelte sich das Unternehmen zu
einer rein weltlichen Gast- und Schankwirtschaft mit Hotelbetrieb (Hotel Vereinshaus), der
Firmenzusatz “Evangelisch” fiel deshalb bald
nach der Gründung fort. In dem Gebäudekomplex war außerdem das große, 1935 noch auf
1.100 Sitzplätze erweiterte “Universum”-LichtNr. 485
46
Los 493
Los 490
Schätzwert 150-200 €
F. Dippe Maschinenfabrik AG
Schladen (Harz), Aktie 20 RM Juli 1929
(Auflage 11000, nach Kapitalherabsetzung 1935 noch 3300, R 9) EF
Gegründet bereits 1840 als Maschinenfabrik
und Kupferschmiede von Ferdinand Voigtländer, veräußert 1865 an Fritz Dippe und 1894
an den Ingenieur Adolf Wittenberg, AG seit
1899. Allgemeiner Maschinenbau, Herstellung
kompletter Einrichtungen für die Zucker-, chemische, Kali- und Hüttenindustrie, Dampfkesselbau, Eisenhoch- und Brückenbau, Bau von
Wasserturbinen. In der Weltwirtschaftskrise
gleich zweimal in Vergleich gegangen, die
Werkstätten an der Harzstraße (Werk 1) und
der heutigen Hermann-Müller-Str. (Werk 2) lagen deshalb bis 1938 teilweise still. In Berlin
bis 1929, danach nur noch in Braunschweig
börsennotiert. Ende 1940 umgewandelt auf die
Schätzwert 50-125 €
F. Reichelt AG
Breslau, Aktie 1.000 RM Jan. 1925
(Auflage 400, R 5) EF
Gegründet 1862 in Breslau durch den Apotheker F. Reichelt. Umwandlung 1922 in eine
GmbH mit Sitz in Beuthen und Kattowitz, seit
1922 AG. 1945 Sitzverlegung nach Hamburg.
Die bedeutende Pharma-Großhandlung verpachtete 1994 auf Veranlassung des gemeinsamen Mehrheitsgesellschafters Merckle
(Blaubeuren) das Pharma-Geschäft an die
Mannheimer Phoenix Pharmahandel AG & Co.
in Mannheim. Seitdem nur noch Finanzierung
und Verpachtung eigener Liegenschaften und
Vermögensverwaltung.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Los 494
notiz Frankfurt, Großaktionär war die A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA. 1966 Umfirmierung in “Hainerweg 37-53 GrundstücksAG”, anschließend Umwandlung in eine GmbH.
Schätzwert 225-350 €
Fabrik feuerfester
und säurefester Producte AG
Vallendar, Actie 1.000 Mark Jan. 1898
(Auflage 1000, R 6) VF-F
Dekorativ, mit Originalunterschriften und 5 Liquidationsraten-Stempel.
Gründung 1891 in Bad Nauheim unter Übernahme der Fabrik von E. Boeing für feuerfeste
und säurefeste chemisch-technische Produkte
sowie keramische Erzeugnisse. Sitzverlegungen 1897 nach Vallendar, 1904 nach Berlin.
1901 ging die in Berlin börsennotierte AG
spektakulär pleite. Es stellte sich heraus, daß
Generaldirektor Leo Otto Boeing jeden verfügbaren Pfennig in neue Fabrikgebäude investiert
hatte, diese zu weit überhöhten Werten bilanzierte und damit aus Scheingewinnen seine
Tantiemen und Dividenden zahlte. Die Bilanzfälschungen waren so dreist, daß Boeing anschließend wegen Untreue und Konkursvergehen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die
AG war nicht sanierungsfähig, die Werke wurden 1902 an die AG für Glasindustrie vorm.
Friedr. Siemens in Dresden verkauft.
Los 500
AG (Aachener Stahlwarenfabrik). Herstellung
von Motoren, Automobilen, Maschinen und
Metallwaren. Die ab 1908 gebauten Autos gehörten zur technischen Avantgarde und erzielten zu Beginn der 20er Jahre viele Rennerfolge. 1926 Liquidations-Vergleich.
Schätzwert 40-90 €
Fehr & Wolff AG
Habelschwerdt, Aktie 1.000 RM Jan.
1929 (Auflage 300, R 5) EF
Gegründet 1871, AG seit 1900. Herstellung
von Spanschiebeschachteln für Kleinmetallwaren sowie Formspäne für die Glasindustrie,
Korbwaren, Rundstäbe, Schachteln und Kisten
für Molkereiprodukte. 1926 Aufnahme der Fabrikation von Duro-Patent-Körben (Gerippe und
Boden bestehen aus verzinktem Eisenblech).
Los 501
Schätzwert 50-125 €
Fein- u. Zigaretten-Papier-Fabrik AG
Köbeln-Muskau, Aktie 1.000 RM Sept.
1941 (Auflage 240, R 5) UNC-EF
Los 498
Schätzwert 50-125 €
Gegründet am 14.9.1922. Herstellung und
Vertrieb von Papier, insbesondere von Feinund Zigarettenpapier und verwandter Erzeugnisse. Nach der Re-Privatisierung OFM Oberlausitzer Feinpapier GmbH, Bad-Muskau.
Faradit Rohr- und Walzwerk AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 19.10.1938
(Auflage 200, R 5) UNC-EF
Los 495
Schätzwert 400-500 €
Fabrik feuerfester
und säurefester Producte AG
Gründung 1912 als Faradit-Isolierrohrwerk Max
Haas AG, Chemnitz-Reichenhain. Herstellung
von Röhren, elektrotechnischen Installationsmaterialien, Walzwerkerzeugnissen, ferner Maschinenbau. 1934 unter Führung eines neuen
Großaktionärs (Tüllfabrik Flöha AG) in die Auf-
Gründung 1931. Betrieb einer Färberei, Appretur und Weberei. Existierte auch zu DDR-Zeiten
als AG.
Los 497
Schätzwert 150-250 €
Fafnirwerke AG
(Aachener Stahlwarenfabrik)
Aachen, Aktie 1.000 Mark 3.4.1922
(Auflage 8000, R 6) EF
Umgestellt auf 80 RM.
Gründung 1898 als Aachener Stahlwarenfabrik
vorm. Carl Schwanemeyer, Umfirmierung 1902
in Aachener Stahlwarenfabrik, ab 1911 mit Zusatz Fafnir-Werke und seit 1919 Fafnirwerke
Schätzwert 60-100 €
Schätzwert 75-150 €
Feist-Sektkellerei AG
Los 499
Löbau, Aktie 500 RM 10.2.1942 (Auflage
1008, R 3) EF
Gründung 1885 als “Schlesische Sulfit-Cellulosefabrik Feldmühle” mit Sitz in Liebau, umbenannt 1891 in „Cellulose-Fabrik Feldmühle“
und 1911 dann wie oben. Häufige Sitzverlegungen 1892 nach Cosel, 1899 nach Breslau,
1912 nach Berlin und 1920 nach Scholwin bei
Stettin. 1929 Fusion mit der Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf. Mit 14 Werken (u.a. Arnsberg, Königsberg/Pr., Hillegossen bei Bielefeld,
Stettin, Flensburg, Uetersen, Oberlahnstein,
Heidenau) damals der grösste deutsche Papierproduzent. Nach Enteignung des Stammwerkes (Pommern war nun zu Polen gekommen) 1945 verlagert nach Hillegossen bei Bielefeld, 1952 nach Düsseldorf, 1962 übergegangen auf die 1959 gegründete AG für Papierund Zellstoffinteressen, die im gleichen Jahr in
Feldmühle AG, Düsseldorf umfirmierte. Ab 1977
Feldmühle Vermögensverwaltung AG, 1992
GmbH und verschmolzen auf die Feldmühle Nobel AG, Düsseldorf. Später gingen die Papieraktivitäten in der Stora Feldmühle AG auf, der heutigen Stora Enso Deutschland GmbH.
Bis auf die 1937er Aktie waren sämtliche hier
angebotenen Feldmühle-Wertpapiere bislang
völlig unbekannt! Ein Unikat aus dem
Reichsbankschatz.
Los 504
Los 502
fanggesellschaft „Faradit-Rohr- und Walzwerk
AG“ überführt. 1951 verlagert nach Haltern in
Westfalen, 1959 nach München, 1959 auf die
Laupheimer Werkzeugfabrik GmbH, Laupheim,
übergegangen, 1991 Firma geschlossen. Übrig
blieb der eigenständige Betriebsteil Famos
GmbH & Co. KG, Blaustein (bei Ulm).
Färberei Römer AG
Scholwin bei Stettin, Aktie 100 RM Mai
1926 (Auflage 2, R 12). Ein Stück aus
der Kapitalerhöhung um 2,9 Mio. RM in
9666 Aktien à 300 RM und nur 2
Aktien à 100 RM VF
Odermünde bei Stettin, Aktie 1.000 RM
Dez. 1930 (Blankette, R 6) UNC
Dekorativ, mit Originalunterschriften und 7 Liquidationsraten-Stempel.
Nur 18 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-85 €
Schätzwert 450-600 €
Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG
Vallendar, Actie 1.000 Mark April 1900
(Auflage 1000, R 8) EF-VF
Los 496
Los 503
Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG
Frankfurt am Main, Aktie 200 RM Juni
1940 (Auflage 1400, R 5) EF
Los 505
Gründung 1828, AG seit 1908. Herstellung und
Vertrieb von Schaumweinen und der Handel in
Weinen. Das 10.092 qm große Grundstück
Hainerweg 37-53 ist doppelt, teilweise sogar
dreifach unterkellert. 1941 Umfirmierung in
“Feist-Belmont’sche Sektkellerei AG”. Börsen-
Odermünde bei Stettin, 5 % Teilschuldv.
500 RM Aug. 1937 (Auflage 4000, R 10)
EF-VF
Schätzwert 100-150 €
Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 1000-1250 €
Farge-Vegesacker
Eisenbahn-Gesellschaft
Blumenthal, Actie 1.000 Mark 1.10.1888.
Gründeraktie (Auflage 500, R 10) VF
Konzessioniert 1884 für die normalspurige
Strecke Grohn/Vegesack über Blumenthal nach
Farge (10,4 km), eröffnet 1888. Betriebsführung durch die Königl. Eisenbahn-Direktion
Hannover, ab 1927 durch die Allgemeine Deutsche Eisenbahn Betrieb-GmbH. Sitz bis 1928 in
Blumenthal (Hann.), dann in Berlin beim Großaktionär AG für Verkehrswesen, ab 1947 Hamburg. 1953 in eine GmbH umgewandelt.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz (und
auch sonst eine der größten Raritäten unter
den deutschen Eisenbahnaktien, nur vier unentwertete Stücke sind seit Jahrzehnten außerdem bekannt). Randschäden fachgerecht restauriert.
Nr. 499
47
Werk wieder abgestoßen und die alte Firmenbezeichnung wieder angenommen. Großaktionär war lange Zeit der Luxemburger ArbedKonzern. 1979 erwarb der Philips-Konzern die
Mehrheit und firmierte das Unternehmen in PKI
Philips Kommunikations Industrie AG um. Unter
dem alten Namen wurde für das ursprüngliche
Geschäft die Felten & Guilleaume Energietechnik AG 1986 aus der PKI herausgelöst und an
die Börse gebracht.
Los 511
Schätzwert 100-200 €
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Die Papierfabrik der Feldmühle Stettin in Uetersen
Los 508
Schätzwert 40-75 €
Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG
Stettin-Odermünde, 4 % SammelSchuldv. 10 x 1.000 RM Juni 1943
(Blankette, R 5) UNC
Köln-Mühlheim, Actie 1.000 Mark
18.8.1916 (Auflage 5000, R 5) VF
Etwas andere Gestaltung als voriger Titel.
Los 512
Schätzwert 75-150 €
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Köln-Mühheim, Aktie 1.000 Mark
19.7.1921 (Auflage 30000, R 4) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel
Nr. 505
Los 509
Gründung 1939 durch den Provinzialverband
von Sachsen, das Land Thüringen, die Deutsche Continental Gas-Gesellschaft in Dessau,
die Gasfernversorgung Thüringen AG in Erfurt
und die Gasfernversorgung Saale GmbH in Halle (Saale). Die Betriebsführung erfolgte durch
die Gasversorgung Magdeburg-Anhalt AG in
Magdeburg.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz. Abheftlochung.
Los 514
Schätzwert 40-80 €
Flachswerke Wartheland AG
Wildschütz (Jarotschin), Namens-Aktie
1.000 RM Okt. 1941. Gründeraktie
(Auflage 1500, R 5) EF
Gründung 1941 durch 263 Textilunternehmen
zur Verarbeitung von Bastfasern. Hintergrund
war die verstärkte Nutzung einheimischer Rohstoffe in der Textilindustrie, nachdem kriegsbedingt kaum noch Baumwolle importiert werden
konnte. Die Fabrik lag gut 50 km südöstlich von
Posen.
Schätzwert 75-125 €
Fels Zement- und Dolomit-Werke AG
Schakowa O.-S., Aktie 50 RM 25.3.1943
(Auflage nur 80 Stück, R 6) EF+
Los 506
Nr. 506
Schätzwert 150-200 €
Die Gesellschaft geht auf die 1887 gegründete
Portland-Cement-Fabrik-AG „Szczakowa“ in
Polen zurück. Die Fabrik hatte eine Produktionskapazität von 390.000 t Portlandzement
im Jahr, außerdem eine Dolomitbrennereianlage, die mit einer Jahreskapazität von 100.000 t
eine der größten des Kontinents war. Die Aktien
waren in Wien börsennotiert. Im Dritten Reich
kam das Unternehmen zum Einflussbereich der
Reichswerke Hermann Göring (Stahlwerke Peine-Salzgitter). Nach dem Krieg verlegten die
Fels-Werke ihren Sitz nach Goslar/Harz, wo sie
als bedeutender Baustoffhersteller noch heute
ansässig sind (schräg gegenüber von der
Hauptverwaltung in der Ebertstraße steht übrigens das Elternhaus des Textverfassers). Jahrzehntelang zum Salzgitter-Konzern gehörend,
der seine Anteile 2001 an Haniel verkaufte.
Felten & Guilleaume um 1866
Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG
Odermünde bei Stettin, 5 % Teilschuldv.
1.000 RM Aug. 1937 (Auflage 8000, R
12) F
Los 515
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Druckbild stärker verschmutzt.
Schätzwert 50-100 €
Flockenbast AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 1.8.1939
(Auflage 100, R 6) UNC-EF
Los 510
Gründung 1938 durch 20 Spinnereien, die die
von der Flockenbast AG erzeugte Spinnfaser
aus deutschen Rohstoffen (Flachs, Hanf) im
Verhältnis ihrer Kapitalanteile beziehen konnten. Interessantes Unternehmen der KriegsMangelwirtschaft.
Schätzwert 50-175 €
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Mühlheim am Rhein, Actie 1.000 Mark
1.1.1901 (Auflage 6000, R 4) EF-VF
Los 507
Schätzwert 30-75 €
Feldmühle Papierund Zellstoffwerke AG
Odermünde bei Stettin, Aktie 1.000 RM
Sept. 1937 (Auflage 2000, R 3) UNC-
48
Mit Originalunterschriften. Wichtiger und sehr
dekorativer Industrie-Wert.
Ursprüngliche Gründung 1826 in Köln als
Hanfseilerei. 1873 wurde für die Herstellung
von Draht, Drahtseilen und Kabeln in Mülheim
am Rhein eine Niederlassung errichtet. Dieses
Zweigwerk wurde 1899 in einer AG verselbständigt. 1905 Angliederung der Frankfurter Maschinenfabrik der „Elektrizitäts-AG vorm. W.
Lahmeyer & Co.“ Bereits 1910 wurde dieses
Los 513
Schätzwert 450-600 €
Ferngasversorgung
Provinz Sachsen-Thüringen AG
Merseburg, Sammelaktie (Zwischenschein)
260 x 1.000 RM 16.2.1940 (R 11),
ausgestellt auf den Provinzialverband der
Provinz Sachsen in Merseburg VF+
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften.
Los 516
Schätzwert 125-250 €
Flugplatz-Verkehr AG
Gera, Aktie 100 RM 1.6.1928 (Auflage ca.
300, R 5) EF
Sehr interessanter deutscher Luftfahrt-Wert.
Große fotografische Abb. des Flughafens.
Gründung 1926. 1938 Umfirmierung in „Flughafen Gera AG“. Die von örtlichen Unternehmern und Politikern gegründete Gesellschaft
Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung von
Flugplatzanlagen in Halle und Umgebung, Anund Verkauf von Flugzeugen, Betrieb von Luftverkehrslinien und Beförderung von Personen
und Gütern mit Flugzeugen, Vermietung von
Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbenannt in
Flugsport Halle AG und Änderung in ein gemeinnütziges Unternehmen, welches dem Betrieb des Sportflugplatzes Halle-Nietleben sowie der Förderung des Flugwesens und der
Leibesübungen dienen sollte. Nach dem 2. WK
setzte sich die flugsportliche Entwicklung am
Platz von 1952 bis 1968 fort.
Abheftlochung.
bezweckte die Eingliederung Ostthüringens in
den deutschen und internationalen Flugverkehr. 1934 wurde der alte, auf der Aktie abgebildete Flugplatz, von der neugebauten Reichsautobahn durchschnitten und durfte nicht mehr
angeflogen werden. Die Flugzeughalle wurde
deshalb verkauft, die Empfangshalle vermietet.
Die Schaffung einer neuen Anlage fiel den
Kriegsereignissen zum Opfer. 1954 Bau des
Flugplatzes Gera-Leumnitz, der ausschließlich
als Segelflugplatz genutzt wurde. 1991 Gründung der FGG - Flugbetriebsgesellschaft Gera
mbH, 1999 eingegliedert in die Holding der
Stadtwerke Gera AG.
Los 517
Schätzwert 125-250 €
Flugplatz-Verkehr AG
Gera, Aktie 100 RM 1.6.1928,
überstempelt: 10.4.1929 (Auflage
ca. 300, R 5) UNC-EF
Sehr interessanter deutscher Luftfahrt-Wert.
Große fotografische Abb. des Flughafens.
Los 520
Los 522
Schätzwert 100-125 €
Ford Motor Company AG
Los 524
Köln, Aktie 100 RM Nov. 1934 (Auflage
75000, R 6) EF-
Erfurt, Namensaktie 1.000 RM 19.1.1925
(Auflage 320, R 5) EF
Gründung 1925, übernommen wurden alle FordPatente für Deutschland, Österreich, die Tschechoslowakei und Ungarn. Anfang 1926 Produktionsbeginn in gepachteten Fabrikgebäuden in der Berliner
Westhafenstr. 1. Henry Ford persönlich legte 1930
den Grundstein für das neue Werk in Köln, wohin
1931 auch der Firmensitz verlegt wurde.Aktionär ist
heute die Ford Deutschland Holding GmbH, die
2005 die letzten Kleinaktionäre per Squeeze-Out
herausdrängte. Ford ist heute nach Toyota und VW
der weltweit drittgrößte Automobilhersteller.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1920 durch die Thuringia-Versicherung in Erfurt, die ihrerseits mehrheitlich zur
Aachener und Münchener Feuer-Versicherung
gehörte. Die Fortuna wurde in Personalunion
mit der Thuringia geleitet, deren Sitz sich in der
Schillerstraße 6 befand. Verlagert 1946 erst
nach Hannover und dann nach HannoverschMünden, 1950 schließlich nach München.
1969 verschmolzen auf die Thuringia Versicherungs-AG in München (jetzt eine Tochter der
AMB Generali).
Schätzwert 40-80 €
Förderungsgem. des Deutschen
Landwaren- und Mehlhandels AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM Aug. 1942.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 5) EF
Gründung 1941, eingetragen 1942. Zweck:
Übernahme und vorübergehender Betrieb von
Landhandlungen, deren Besitzer die Geschäfte
kriegsbedingt nicht führen konnten. 1958 aufgelöst, 1962 nach Abwicklung gelöscht.
Los 525
Los 523
Schätzwert 125-200 €
“Fortschritt” Landmaschinen AG
Lübz i. Mecklbg., Aktie 20 RM
28.11.1924 (Auflage 7000, R 7) UNC
Gründung 1922 durch die Fa. A. Wagener GmbH,
Küstrin und Neustadt, die Zweigniederlassung
Berlin der Gebr. Roechling, Saarbrücken sowie
einige Bankiers und Adlige. 1927 Konkurseröffnung. Die Produktion lief aber in Nachfolgeunternehmen weiter, und so kam die Marke “Fortschritt” zu ganz ungeahnter Bedeutung: 1949
wurden die Betriebe in Neustadt und Stolpen zur
Los 518
Schätzwert 75-150 €
Fortuna Rückversicherungs-AG
Schätzwert 30-90 €
Fr. Küttner AG
Pirna, Aktie 1.000 RM 3.11.1934 (Auflage
2000, R 3, umgestempelt auf 1.500 RM)
UNC
Gründung 1820, AG seit 1927. Erzeugt wurden
Viscose-Kunstseiden mit der Bezeichnung
Küttner Kasema, Kasumma und Kasultra und
Kupfer-Kunstseide Küttner Zellvag. 1953 verlagert nach Düsseldorf, ab 1967 GmbH, 1974
aufgelöst, 1977 erloschen. Das Pirnaer Werk
wurde zu VEB Kunstseidenwerk, Pirna/Elbe.
Schätzwert 250-400 €
Flugplatz-Verkehr AG
Gera, Aktie 1.000 RM 1.6.1928,
überstempelt: 10.4.1929 (Auflage
nur 100 Stück, R 7) UNC
Los 521
Identische Gestaltung wie vorige Lose.
Essen, Aktie 1.000 Mark 1.7.1919
(Auflage 200, R 5) EF
Los 519
Gründung 1908. Fabrikation und Verwertung
von Maschinen, Armaturen und Eisenkonstruktionen jeder Art. Spezialität: Bergwerksmaschinen. Infolge Vereinbarung mit der “Flottmann
Treuhand” GmbH in Wiesbaden, welche an der
Gesellschaft mit 75 % des Kapitals beteiligt
war, hatte die Gesellschaft ihre Erzeugung so
umgestellt, daß sie nur noch einzelne lohnende
Sonderheiten in großen Serien herstellte.
Schätzwert 400-500 €
Flugverkehr Halle AG
Halle a. S., Interimsschein 300 RM
1.3.1926 (R 9), ausgestellt auf den
Kaufmännischen Verein zu Halle (Saale)
e.V EF-VF
Gegründet 1925 durch private und institutionelle Interessenten aus der Region mit einem
Nr. 519
Schätzwert 100-200 €
Förster’sche Maschinenund Armaturen-Fabrik AG
Erntemaschine Fortschritt E281 von 1975
“Fortschritt-Landmaschinenwerke” zusammengeführt, 1953 wurde daraus die “Fortschritt-Erntebergungsmaschinen” und 1964 der VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen. 1978 schließlich waren in diesem Kombinat der gesamte
Landmaschinenbau der DDR sowie Mälzereitechnik und Mühlenbau zusammengefaßt. Nach
der Wende ging die “Fortschritt Erntemaschinen
GmbH” an Case International Harvester. 1999 fusionierte Case mit New Holland, wodurch die Reste von Fortschritt Landmaschinen als Überkapazität überflüssig und 2004 geschlossen wurden.
Nr. 538
Los 526
Schätzwert 40-100 €
Frank’sche Eisenwerke AG
Adolfshütte (Dillkreis), VZ-Aktie 1.000 RM
29.10.1936 (Auflage 500, R 4) EF
Keimzelle des Unternehmens ist das 1607 vom
Grafen Georg von Nassau-Catzenelnbogen gegründete und später herzoglich nassauische
Hammerwerk Adolfshütte. 1839 verkauft Adolf
Herzog von Nassau den Herzoglich Nassauischen Hammer bei Niederscheld für 6.000 fl.
an die Pfarrer Christian und Georg Frank und
Berginspektor Giebeler. 1927 Umwandlung in
eine AG anläßlich der Verschmelzung mit der
Franksche Eisenwerke GmbH zu Nievernerhütte bei Bad Ems (Nievernerhütte 1671 gegründet, seit 1861 AG als “Nieverner Bergwerksund Hüttenverein”, seit 1903 GmbH, ab 1916
Interessengemeinschaft mit der Adolfshütte).
Der ausgebeutete Grubenbesitz im Dillrevier
und an der Lahn wurde 1927 verkauft, nachdem die Roheisenerzeugung schon um 1885
aufgegeben worden war. Die Nievernerhütte
wurde 1937 stillgelegt. Zuletzt in Betrieb die
Adolfshütte (die Anfang 1945 bei der Bombardierung des Bahnhofs Dillenburg zu 85 % zer-
49
Los 532
stört wurde) und der Reddighäuser Hammer
bei Battenberg. Herstellung von “Oranier” Gußeisernen Zimmeröfen und Herden, “Frank”
Waschkesselöfen und “Frank” Pflugscharen
sowie Textilmaschinen aus dem Programm der
ehemals Niederlahnsteiner Maschinenfabrik.
Ab 1974 auch Produktion von Müllverdichtungsanlagen. 1985 Umfirmierung in FRANK
AG, Jahresumsatz zuletzt über 100 Mio. DM.
1994 nach 387-jähriger Firmengeschichte in
Konkurs gegangen.
Nürnberg, Aktie 200 RM 9.3.1925
(Auflage 5000, R 3) EF
Los 529
Schätzwert 50-150 €
Frankfurter Pfandbrief-Bank AG
Frankfurt a.M., 12 % Pfandbrief 10 Mio.
Mark 1.7.1923 (R 10) EF-VF
Großformatiges Papier, recht dekorativ gestaltet.
Gründung 1867 als Frankfurter HypothekenKredit-Verein KGaA, seit 1874 AG, 1922 Umfirmierung wie oben. Der Gemeinschaftsgruppe
Deutscher Hypothekenbanken und heute der
Deutschen Bank zugehörig.
Einzelstück aus dem Reichsbank-Schatz.
Los 527
Schätzwert 40-100 €
Freiherrlich
von Tucher’sche Brauerei AG
Als die Reichsstadt Nürnberg 1806 zu Bayern
kam, wurde aus dem 1672 erbauten Städtischen Weizenbräuhaus das „Königliche Brauhaus“. 1855 ging die königliche Brauerei in der
Langen Gasse 25-34 in den Besitz der Freiherren von Tucher über, die sie 1898 in eine zu
diesem Zweck gegründete AG einbrachten.
Hinzuerworben die Brauerei Erlwein & Schultheiß in Erlangen (1905), die Nürnberger Aktienbrauerei vorm. Heinrich & Henninger (1906)
sowie die Brauerei zum Schwabenbräu in Eichstädt und die Brauerei Gloßner Thalmässing
(1911/12). 1966 Verschmelzung mit der Brauhaus Nürnberg J. G. Reif AG zur BRAU-AG
Nürnberg. Großaktionär war nun die Gruppe
Henninger-Reemtsma. Schließlich 1985 umfirmiert in TUCHER BRÄU AG. Noch heute in Berlin, Frankfurt und München börsennotiert.
Los 534
Schätzwert 50-80 €
Freistaat Anhalt
Dessau, Schuldv. Lit. C 25 RM 26.9.1927
(R 6) VF+
Bär im Wappen im Unterdruck.
Das ehemalige Herzogtum und der spätere (ab
1919) Freistaat Anhalt erstreckte sich, in mehrere Teile aufgelöst, in NO-SW-Richtung vom
Fläming über das fruchtbare Tiefland an der
mittleren Elbe, unteren Mulde und Saale bis auf
den Unterharz. 1933-45 unterstand Anhalt mit
Braunschweig einem gemeinsamen Reichsstatthalter. Im Juli 1945 wurde das in die sowjet. Besatzungszone fallende Anhalt mit der
preuß. Provinz Sachsen zur Provinz (und ab
1947 Land) Sachsen-Anhalt vereinigt.
Schätzwert 300-400 €
Frankfurter Brauhaus eGmbH
Frankfurt am Main, GeschäftsanteilSchein 130 RM 25.6.1941 (R 8),
ausgestellt auf Wilhelm Lenz Oelhändler,
1943 übertragen auf Karl Klemm EF
Datum maschinenschriftlich, Originalunterschriften.
Gegründet 1923 als Genossenschaft, im gleichen Jahr in eine AG umgewandelt, später wieder in eine eGmbH zurückgewandelt, 1942 als
GmbH unter Beteiligung der Dortmunder
Union-Brauerei AG erscheinend. Die Brauereiniederlage, zuletzt in der Hanauer Landstraße
ansässig, wurde 1987 geschlossen.
Insgesamt 13 Stück mit unterschiedlichen Ausgabedaten zwischen 1936 und 1943 lagen im
Reichsbankschatz.
Los 533
Freischiessen-Gesellschaft Lemgo
Los 530
Schätzwert 30-80 €
Frankfurter Maschinenbau AG
vorm. Pokorny & Wittekind
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 2540, R 3) UNC-EF
Nach der Gründung 1872 wurden mit etwa 40
Arbeitern kleine Dampfmaschinen und Müllereimaschinen gebaut. Kurz vor der Wende zum
20. Jh. Entwicklung des neuen Spezialgebiets
Großkompressoren, danach 1900 Umwandlung in die “Pokorny & Wittekind Maschinenbau
AG”, 1913 Umfirmierung wie oben. 1914-18
Einrichtung einer Sonderabteilung für den Bau
von Lastkraftwagen und Omnibussen. 1944 erlitt das Werk zwischen dem Frankfurter Westbahnhof und dem Gaswerk West schwere
Kriegsschäden. Inzwischen war die DEMAG
Großaktionär. Produziert wurden jetzt Kompressoren, Druckluft- und hydraulische Werkzeuge.
1961 Errichtung eines Zweigwerkes in Simmern (Hunsrück). 1970 Einstellung der Börsennotiz in Frankfurt, 1971 Umwandlung in die
DEMAG-Drucklufttechnik GmbH.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
50
Schätzwert 50-125 €
Frankfurter Versicherungs-AG
Frankfurt a.M., Namensaktie 1.000 RM
Aug. 1940 (Auflage 500, R 5) UNC-EF
Gegründet 1865 unter der Firma Frankfurter
Glas-Versicherungs-Ges., 1886 geändert in
Frankfurter Transport-, Unfall- und Glas-Versicherungs-AG.
Los 531
Los 528
Schätzwert 75-150 €
Schätzwert 30-90 €
Franz Seiffert & Co. AG
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1935 (Auflage
2500, R 5) EF
Gegründet 1905 unter Übernahme der seit
1893 bestehenden Firma Franz Seiffert & Co.
OHG. Herstellung und Vertrieb von Rohrleitungen, Armaturen, Apparaten und Anlagen der Eisenverarbeitung. Mehrheitsaktionär (1943):
Mannesmannröhren-Werke, Düsseldorf. 1953
verlagert nach Bochum, 1953 verschmolzen
mit der Seiffert-Werk GmbH, Bochum zur Franz
Seiffert & Co. AG, 1956 verlagert nach Berlin,
ab 1964 GmbH, zugehörig zur MannesmannGruppe. 1997 ausgegliedert als FINOW Rohrleitungssystem- und Apparatebau Serviceleistungs GmbH, Eberswalde.
Lemgo, 8 % Teilschuldv. 100 RM
16.8.1928 (Auflage 1200, R 6) VF
Originalunterschriften.
Das Freischießen war eine bürgerliche Waffenübung, die sich im Mittelalter als städtische
Meisterschützentradition über das Vogelschießen mit der Armbrust herausbildete. Nach dem
Aufkommen der Handbüchsen schoß man
dann auf kreisrunde Zielscheiben. Als Basis einer breiten Schießausbildung der wehrfähigen
Bevölkerung entstanden so die Schützenvereine. Auch zwischen den Kriegen kamen die
Schützen damit nicht aus der Übung, und das
war von der Obrigkeit absolut gewollt und wurde stark gefördert. Die gleichzeitige Betonung
der sportlichen Einzelleistung (Schützenkönig)
und des geselligen Miteinanders ließen so die
bis heute beliebten Schützenfeste entstehen.
Die Lemgoer Schützengesellschaft wurde
1575 gegründet, übrigens nicht freiwillig, sondern gegen den Willen der Bürger der Stadt auf
Begehren des lippischen Landesherrn. 157678 wird das erste Lemgoer Schützenhaus errichtet, 1578 der Schützenplatz vor der Neuen
Pforte hergerichtet. 1697 wird in Lippe ein stehendes Söldnerheer geschaffen. Damit verliert
die Schützengesellschaft ihre militärischen
Aufgaben und wendet sich der Brauchtumspflege, der Geselligkeit und dem Sport zu.
1836 entsteht die Freischießengesellschaft, bei
der alle Einwohner der Stadt, nicht nur die Bürger, zur Teilnahme an den Schützenfesten aufgefordert sind. Schon 1863 gibt es übrigens
erstmals auch eine Schützenkönigin! 1886 erwirbt die Freischießengesellschaft den Schützenplatz von der Stadt zurück, 1888 wird die
Schützenhalle fertiggestellt. Die schon im
Mittelalter bei der Gründung der ursprünglichen Schützengesellschaft festzustellende
Widerborstigkeit der Lemgoer gegen die Obrigkeit blitzt 1908 wieder durch: Der Vorschlag zur
zeitgemäßen militärischen Uniformierung der
Schützen wird abgelehnt. 1926/27 (die Freischießengesellschaft hat jetzt fast 1.000 Mitglieder) wird das neue Schützenhaus gebaut,
finanziert durch eine von der Stadt Lemgo verbürgte Anleihe, die die Direction der DiscontoGesellschaft, Zweigstelle Lemgo, vermittelte.
Nach der Gleichschaltung im Dritten Reich
1949 als “Lemgoer Schützengesellschaft” neu
gegründet. Das alte Schützenhaus von 1927
wird am 25.4.1976 durch einen bis heute ungeklärten Brand völlig vernichtet und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt.
Los 535
Schätzwert 50-80 €
Freistaat Braunschweig
Braunschweig, 8 % Teilschuldv. Lit. B
5.000 Goldmark 28.2.1928 (R 6) VF
Das Land Braunschweig war bis 1918 Herzogtum, dann bis 1946 Freistaat. SPD-Ministerpräsident in Braunschweig war in den 1920er
Jahren Otto Grotewohl, der spätere Ministerpräsident der DDR. 1931 kamen die Nationalsozialisten in eine Koalitionsregierung. Ihr Minister Klagges ernannte 1932 Adolf Hitler zum
Braunschweigischen Regierungsrat, der die
Stelle zwar nie antrat, aber als deutscher Beamter damit das passive Wahlrecht in Deutschland besaß, das ihm als österreichischem
Staatsbürger zuvor verwehrt war. Nach 1945
wurde der Freistaat Braunschweig Teil des
heutigen Bundeslandes Niedersachsen.
Los 536
Schätzwert 75-150 €
Freitaler Kredit-Bank AG
Freital, Namensaktie 500 RM Juli 1927
(Auflage 140, R 5) EF
Gründung 1924. Ausführung von Bankgeschäften aller Art zum Zwecke der Förderung der erwerbstätigen Bevölkerung des Plauenschen
Grundes, insbesondere die Übernahme von
Haftungen und Garantien für Dritte. Die Bank
stand in Arbeitsgemeinschaft mit der Girozentrale Sachsen - öffentliche Bankanstalt Zweigstelle Freital.
tung, Finanzierung und Verwertung von Industriewerken, Wohnungs- und Siedlungsbauten.
1931 Einstellung der Zahlungen und Eröffnung
des Konkursverfahrens, 1934 gelöscht.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
& Cie. Sitz bis 1929 in Köln, danach in Siegen.
Großaktionär 1943 war das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk Essen (88 %). 1946/47
Abschluß eines Garantievertrages mit dem
RWE. 1952 in eine GmbH umgewandelt und
Organschaftsvertrag mit dem RWE.
Los 548
Schätzwert 225-300 €
Gas-AG Ritter & Cie.
Los 545
Schätzwert 50-125 €
Köln, Aktie 1.000 Mark 31.7.1909
(Auflage 500, R 8) EF-VF
Schöne Umrandung mit Blütenmuster.
Gardinenfabrik Plauen AG
Los 537
Plauen i.V., VZ-Aktie 1.000 Mark
19.4.1923 (Auflage 1000, R 4) EF
Schätzwert 225-300 €
Friedr. Anton Köbke & Co. AG
Göppersdorf, Genussschein o.N.
15.12.1922 (R 12) EFGründung 1908. Spinnerei sowie Herstellung
von Wirkwaren (Strümpfe, Handschuhstoffe).
1918 Verschmelzung mit der Baumwollspinnerei J.C. Weissbach & Sohn mbH in Flöha. Bis
zum Konkurs 1932 in Berlin, Leipzig und Chemnitz börsennotiert. Der Spinnereibetrieb selbst
kam in Göppersdorf erst mit der Wende 1990
zum Erliegen. An die große Industrietradition erinnert dort heute das Hotel “Alte Spinnerei”.
Diese und auch die folgende Emission waren
bislang vollkommen unbekannt gewesen. Ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 542
Schätzwert 100-150 €
Fuldaer Wachswerke Eickenscheidt AG
Fulda, Aktie 20 RM Dez. 1934 (Auflage
13500, R 8) EF
Gründung als AG im Okt. 1921, hervorgegangen
aus der Fa. Fuldaer Wachswerke Eickenscheidt,
Ruegenberg und Dr. Schlösser KG, deren Ursrünge bis in das Jahr 1824 zurückreichen. Herstellung und Vertrieb von Kerzen aller Art, Bohnerwachs, Schuhputz, Wachswaren aller Art. Nach
dem 2. Weltkrieg übernahm der Neusser Öl- und
Fetthändler Leo Brand, einer der führenden europäischen Kerzenhersteller, das Unternehmen.
Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet.
Gründung 1890 als „Gardinenfabrik Plauen
vorm. Curt Facilides und Jacoby Brothers & Co.
Limited“. Während des 1. Weltkrieges brachte
die Aktionärsstruktur die Firma in große Schwierigkeiten: 1916 Stilllegung des gesamten Betriebes, 1917 Liquidierung des britischen Aktienbesitzes als Feindvermögen, 1919 Verkauf der
ehemaligen Fabrik in der Pfortenstraße und
Wiederingangsetzung der neuen Fabrik Hammerstr. 60 nach 3 Jahren Stillstand. Börsennotiz
Berlin und Dresden, später Leipzig. In der DDR
Bestandteil des Kombinats VEB Plauener Gardine, heute Plauener Gardine GmbH & Co.
Los 549
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.7.1922 (Auflage
1000, R 8) VF+
Los 550
Los 538
Schätzwert 300-400 €
Dresden, Aktie 20 RM Aug. 1925 (Auflage
115000, R 10) EF-VF
Göppersdorf, Aktie 100 RM 3.6.1927
(Auflage 11200, R 12) VF
Ebenfalls ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-100 €
Das leerstehende Fabrikgebäude
der Gardinenfabrik Plauen
Friedr. Anton Köbke & Co. AG
Göppersdorf, Aktie 100 RM 14.8.1930
(Auflage 8125, R 5) UNC
Schätzwert 300-400 €
Gasversorgung Ostsachsen AG
Friedr. Anton Köbke & Co. AG
Los 539
Schätzwert 275-350 €
Gas-AG Ritter & Cie.
Los 543
Schätzwert 50-125 €
G. Vester AG
Halle a.S., Aktie 1.000 Mark 1.5.1923
(Auflage 4000, R 4) EF
Gründung 1922 zwecks Führung eines Speditionsgeschäftes, insbesondere die Fortführung
des von der G. Vester GmbH in Halle betriebenen Transportunternehmens. 1932 aufgelöst.
Gründung 1922 unter Übernahme des Ferngaswerkes Heidenau (das seit 1900 in Betrieb
war) von der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Versorgt wurden über 50.000 Abnehmer in
rd. 140 Städten und Gemeinden. Börsennotiz
Leipzig/Dresden, Mehrheitsaktionär war die AG
Sächsische Werke in Dresden. In der DDR Teil
des Energiekombinats Dresden, ab 1991 Gasversorgung Sachsen Ost GmbH (GASO).
Bislang unbekannt gewesener Jahrgang. Eine
große Rarität, weil an sich beim Aktienneudruck 1939 umgetauscht worden! Nur 3 Stück
lagen im Reichsbankschatz.
Los 551
Schätzwert 30-75 €
Gasversorgung Ostsachsen AG
Los 546
Schätzwert 30-90 €
Heidenau (Sachsen), Aktie 100 RM März
1939 (kpl. Aktienneudruck, Auflage 1000,
R 3) UNC
Garn-AG vorm. Färberei Glauchau AG
Los 540
Glauchau, Aktie 100 RM Nov. 1942 (R 3)
UNC-EF
Schätzwert 75-150 €
Friedrich Wilhelms-Bleiche AG
Brackwede bei Bielefeld, Aktie 300 RM
Nov. 1930 (Auflage 1000, R 6) EF
Gründung 1846 als KG, ab 1873 AG. Zweck:
Bleichen und Ausrüsten von Gespinsten und
Geweben sowie die Aufschließung und Weiterverarbeitung von Fasern jeder Art. 1966 wurde
die Fabrik geschlossen.
Los 544
Schätzwert 100-150 €
Gegründet 1889 als “Färberei Glauchau vorm.
Otto Seyfert”. Betriebe in Glauchau und Baiersdorf bei Erlangen (Färberei und Herstellung von
Handstrickgarn). Börsennotiz Leipzig, Großaktionär war die Garn-AG Nachf. W. Lüttgen KG,
Bad Kissingen. 1944 verlagert nach Bad Kissingen, 1952 umbenannt in Garn-AG, Bad Kissingen, seit 1963 GmbH.
Galewsky-Likör-AG
Los 541
Schätzwert 200-250 €
Fritz Klein Bau- und Siedlungs-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM 12.4.1928
(Auflage 350, R 8) EF
Gründung im März 1924 zum Erwerb und zur
Verwertung von Baugrundstücken, zur Errich-
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Juli 1923.
Gründeraktie (Auflage 100000, R 9) EF
Los 547
Gas-AG Ritter & Cie.
Schätzwert 300-400 €
Gründung im Juni 1923 zur Herstellung und
zum Vertrieb von Markenlikören (Galewsky-Liköre). 1925 bereits in Konkurs.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gasversorgung Ostsachsen AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.7.1908.
Gründeraktie (Auflage 500, R 8) EF-VF
Heidenau (Sachsen), Aktie 1.000 RM
März 1939 (kpl. Aktienneudruck, Auflage
ca. 500, R 4) UNC
Gründung 1857 als Gas-Actien-CommanditGes. Wm. Ritter & Cie, ab 1908 Gas-AG Ritter
Los 552
Los 553
Schätzwert 40-100 €
Schätzwert 100-175 €
Gaswerk Ermsleben a. Harz AG
Bremen, Aktie 200 RM 16.11.1926
(Auflage nur 75 Stück, R 7) EF
Nr. 541
Nr. 547
Gründung 1905 zum Erwerb, zur Erbauung und
Betrieb von Gas- und Elektrizitätsanstalten. Das
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Gaswerk kam 1906 in Betrieb und wurde 1909
an Rich. Dunkel in Bremen verpachtet. Seit
1914 auch Elektrizitätsanschluß an Überlandzentrale. Im Sept. 1938 Abschluß eines Vertrages auf Gaslieferung mit der Gasversorgung
Magdeburg-Anhalt in Magdeburg. Firmenmantel 1951 in Bremen aufgelöst.
Los 554
Los 556
Schätzwert 70-90 €
Gauhauptstadt Koblenz
Koblenz, 4 % Teilschuldv. 100 RM
1.4.1942 (R 6) EF
Teil einer Anleihe von 3.609.700 RM, mit der
die ausstehenden Restbeträge der 8 % Anleihen von 1926 und 1928 umgeschuldet wurden. Schöner G&D-Druck mit Stadtwappen im
Unterdruck.
Los 557
Bremen, Aktie 1.000 Mark Sept. 1911
(Auflage nur 41 Stück, R 8) EF
Radebeul, VZ-Aktie 100 RM März 1939
(Auflage 330, R 5) EF
Schöne Gestaltung mit Jugendstilelementen.
Gründung 1905 als Gaswerk Hellerthal durch
die Bremer Firma Carl Francke & Co. 1906
Neugründung als AG und Umbenennung wie
oben aufgrund der Ausdehnung der Gaskonzessionsverträge auf die Gemeinden Neu-Petershain und Neu-Welzow, während die alten
aufgehoben wurden. 1907 wurde die Gasanstalt in Betrieb gesetzt. Die Gaserzeugung erfolgte durch Vergasung von Steinkohle, die bis
1945 aus dem Ruhrgebiet und danach aus
Zwickau, später aus Polen und der ehemaligen
UdSSR geliefert wurde. Gehörte ab 1949 zum
Energieversorgungsbetrieb Cottobus. 1961
wurde die eigene Gaserzeugung aufgrund des
Baus von Ferngasleitungen eingestellt, die
Gasbehälter wurden 1968 verschrottet.
Schätzwert 40-100 €
Gebler-Werke AG
Gründung 1876 durch dern Gießereifachmann
Ernst Paul, 1889 Übernahme durch die Gebrüder Georg, Kurt und Franz Gebler, 1896 unter
Führung des Dresdner Bankhauses Gebr. Arnhold Umwandlung in die “Radebeuler Guß- und
Emaillier-Werke vorm. Gebr. Gebler”. 1923
Umbenennung wie oben. Das Werk an der Sidonienstraße (zwischendurch nach dem sächsischen Gauleiter in Martin-Mutschmann-Straße umbenannt) erzeugte Grauguss, Metallguss,
hochsäurebeständige, emaillierte Gefäße und
Apparate für die chemische Industrie. Börsennotiz in Berlin, Chemnitz und Dresden, seit
1935 in Leipzig. 1948 enteignet und bis 1972
als VEB Emailleguß Radebeul weitergeführt.
Los 558
Schätzwert 30-80 €
Gebr. Körting AG
Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark Sept.
1922 (Auflage 15000, R 5) EF
Schätzwert 50-150 €
Gaswerk Weisswasser O.-L. AG
Bremen, Aktie 1.000 Mark Dez. 1920
(Auflage 800, R 5) EF
Gegründet am 16.9.1901. Das Gaswerk in
Weißwasser in der Oberlausitz ging im Januar
1902 in Betrieb. Zuletzt hielt die Stadt Weißwasser die Aktienmehrheit. 1953 beim Amtsgericht Bremen von Amts wegen gelöscht.
Nr. 556
52
auch der Handelsflotte durchführte, nahm Ende
1918 auch den Schiffbaubetrieb auf und dehnte 1919 ihr Betätigungsfeld auf die Herstellung
und den Vertrieb von Torf aus, welcher Betriebszweig aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben
wurde. Der Werftbetrieb wurde 1927 stillgelegt,
die Grundstücke des Travewerks verkauft. 1940
Sitzverlegung nach Berlin. Großaktionär (1943):
Schantung Handels-AG, Berlin. 1948 verlagert
nach Lübeck, 1962 nach West-Berlin, 1965
nach München, 1970 aufgelöst, 1979 Fortsetzung der Gesellschaft, 1981 verlagert nach
Hamburg. 1998 Gebrüder Goedhart Beteiligungs- und Handels-AG, Hamburg.
Schätzwert 450-600 €
Gaswerk Neu-Petershain
und Neu-Welzow AG
Los 555
GmbH verselbständigt und vollständig von der
AEG übernommen. 1918 Ankauf der Arbeiterkolonie Körtingsdorf mit 43 Wohnhäusern. Als
Spätfolge der Weltwirtschaftskrise kam die in
Berlin börsennotierte Körting Anfang der 30er
Jahre von zwei Seiten in die Bredouille: Außenstände in Südamerika wurden wegen dortiger
Inflation und Zahlungssperren uneinbringlich,
zugleich brach der Markt für ZentralheizungsAnlagen wegen der völligen Flaute im Baugewerbe zusammen. Im März 1932 Konkurs: “Der
Konkursverwalter hat in dem Bestreben, einem
halben Tausend Volksgenossen die Arbeitsstätte
zu erhalten ... die Betriebe nicht stillgelegt, sondern nach schärfsten Rationalisierungsmaßnahmen weitergeführt. Der Ruf des Namens
Körting und das Vertrauen der alten Kundschaft
hat sich während dieser konkursmäßigen Fortführung bewährt.” Im August 1932 Gründung
der Körting Heizungs-, Maschinen- und Apparate AG als Auffanggesellschaft. Umfirmiert 1955
in Körting AG, 1979 in Körting Hannover AG. Bis
heute ein führender Anbieter von Strahlpumpen
und Heiz- und Prozess-Wärmetechnik.
Gründung 1903 unter Übernahme der seit
1871 bestehenden Fabriken von Berthold und
Ernst Körting. Bei der Gründung übernahm ein
Syndikat unter Führung der Berliner HandelsGesellschaft, an dem die AEG mit über 25 %
beteiligt war, nom. 4 Mio. Mark Aktien. Herstellung von Zentralheizungsanlagen, Gasmaschinen, Strahlapparaten, Motoren von 5-1500 PS
und Benzinpumpen. Zweigniederlassungen in
Köln und Hamburg, Tochtergesellschaften in Argentinien und Mexico. Die elektrotechnische
Abteilung wurde als Gebr. Körting Elektricitäts-
Nr. 550
Los 559
Schätzwert 30-90 €
Gebr. Koppe AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 750, R 3) EF+
Los 562
Gegründet 1888, AG seit 1916. Herstellung
von Blechpackungen jeder Art. 1952 in eine
GmbH umgewandelt.
Brombach, Amt Lörrach, Aktie 100 RM
25.4.1927 (Auflage 7500, R 4) EF+
Los 560
Schätzwert 225-300 €
Gebrüder Dippe AG
Schätzwert 30-80 €
Gebrüder Grossmann AG
Gründung 1834, AG seit 1916. Betrieb einer
Weberei für alle Arten von Bekleidungsstoffen
und Bettwäsche. Börsennotiz Berlin. 1931
nach Verlust des Kapitals gelöscht.
Quedlinburg, Aktie 100 RM Nov. 1936
(Auflage nur 40 Stück, R 8) EF-VF
Fotomechanische Ausführung, aber Originalunterschriften, u.a. Dippe für den Vorstand.
Bereits 1885 forschte die Fa. Gebrüder Dippe
intensiv in den Saatzuchtlaboratorien in Quedlinburg. Gründung als AG 1915 (bestand zuvor
schon als oHG). Gegenstand: Pflanzenzucht
und Samenbau (insbesondere Saatzucht für die
rübenbauende Landwirtschaft). Aktionäre waren u.a. die Dessauer Werke für Zucker- und
Chem. Industrie und die Zucker-Raffinerie Hildesheim. Nach 1945 enteignet. Auf dem
“Haupthof” der Gebrüder Dippe ist heute (seit
1992) die “Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen” angesiedelt.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 561
Schätzwert 30-90 €
Gebrüder Goedhart AG
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1941 (Auflage
1000, R 4) EF+
Gründung 1906 in Düsseldorf. Eingebracht
wurde die Firma Bauunternehmung Gebrüder
Goedhart GmbH in Düsseldorf mit Zweigniederlassungen in Wilhelmshaven, Danzig und Kiel.
Die Ges., die früher fast ausschließlich Baggerarbeiten auf See und in Flußmündungen im Inund Ausland sowohl im Interesse der Kriegs- als
Los 563
Schätzwert 225-350 €
Gebrüder Rauch AG
Heilbronn-Neckar, Aktie 1.000 Mark
27.7.1923. Gründeraktie (Auflage 1500,
R 8) EF
Um 1820 errichteten die Brüder Adolf und Moritz von Rauch ihre Papierfabrik, in der sie
Nr. 560
Los 571
1823 eine englische Papiermaschine in Betrieb
nahmen. Ab 14.5.1923 AG. Mitte 1942 stillgelegt (als Kriegsmaßnahme). Nach dem 2. Weltkrieg GmbH und nur noch Papiergroßhandel.
Schätzwert 175-375 €
Gemeinnützige AG für Wohnungsbau
Köln, Namens-Sammel-VZ-Aktie 1.000
Goldmark 26.11.1924 (R 5) EF
Faksimilesignatur Konrad Adenauer als Aufsichtsratspräsident. In Köln regierte seit 1917
die Zentrumspartei mit Adenauer als Oberbürgermeister, der die Stadt systematisch zu einer
Großstadt ausbaute, wobei die sozialreformerischen Gedanken wegweisend waren.
Los 564
Schätzwert 40-100 €
Gebrüder Sachsenberg AG
Rosslau a. Elbe, Aktie 20 RM 7.9.1934
(Auflage ca. 1000, R 4) EF
Gründung 1844 als OHG, seit 1908 AG.
Schiffswerft für Fluss- und Küstenfahrzeuge,
Schnellboote, Schwimmbagger. Außerdem Herstellung von Land- und Schiffskesseln sowie
Maschinen für die Spiritus- und Hefe-Erzeugung. Die heutige Roßlauer Schiffswerft GmbH
ist eine direkte Nachfolgerin der 1866 gegründeten Schiffswerft Gebr. Sachsenberg. Seit
1994 erfolgte eine Umstrukturierung der Werft
vom reinen Schiffbau in eine stahl- und maschinenbauorientierte Fertigung.
Los 565
1948 umbenannt in “Hüttenwerk Geisweid AG”
und 1951 mit der “Stahlwerk Hagen AG” fusioniert zur “Stahlwerke Südwestfalen AG”. Ab
1978 zum Krupp Konzern gehörig. 2006 erwirbt Swiss Steel AG die Edelstahlwerke Südwestfalen und diese werden mit den Edelstahlwerken Witten und Krefeld zu den Deutschen
Edelstahlwerken verschmolzen, welche zur
Düsseldorfer Gruppe Schmolz & Bickenbach
zählen.
Giesserei AG. 1984 Einstellung der Produktion.
1995 wird auf dem Firmengelände der Wissenschaftspark Rheinelbe eröffnet.
Los 568
Schätzwert 100-150 €
Gemeinde Rudolstadt
Rudolstadt, 10 % Schuldschein Lit. C 5.000
Mark 5.2.1923 (Auflage 2500, R 9) VF
Teil einer Anleihe über 100 Mio. M zur Bezahlung von Bauten (Altersheim, Wohnungsbauten, Gas- und Wasserwerk, Schlachthof) sowie
Neupflasterung von Straßen. Dekorativ, mit
Wappen.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Aufsichtsratspräsident Konrad Adenauer
(1876-1967)
Die 1913 gegründete und bis in unsere Tage in
Düsseldorf börsennotierte Wohnungsgesellschaft macht heute mit der Vermietung von
24.600 Wohnungen in 3.200 Häusern einen
Jahresumsatz von 180 Mio. €. 2001 umbenannt in GAG Immobilien AG.
Los 572
Schätzwert 225-300 €
Gemeinnützige AG für Wohnungsbau
Köln, Na.-VZ-Aktie Lit. A 10 x 100
Goldmark 2.4.1928 (R 9) EF-VF
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
GEHAG Gemeinnützige HeimstättenSpar- und Bau-AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM 22.2.1928
(Auflage 450, R 5) EF
Gründung 1924 als Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-AG, ab 1939 Gehag Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-AG.
1940 Übernahme der bisherigen Beteiligungsgesellschaft der “Einfa” Berliner Gesellschaft zur
Förderung des Einfamilienhauses gemeinnützige GmbH, Ende 1941 Übernahme der “Heimat”
Gemeinnützige Wohnungs- und Siedelungsgesellschaft der DAF AG, Berlin-Zehlendorf. Großaktionär 1943 war die Deutsche Arbeitsfront.
1946 umfirmiert in Gehag Gemeinnützige
Heimstätten-AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1998 Gehag Gemeinnützige Heimstätten-AG, Berlin, heute GEHAG GmbH.
Los 566
Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Stahlwerke Südwestfalen AG
Los 567
Schätzwert 75-120 €
Gelsenkirchener Gußstahlund Eisenwerke
Gelsenkirchen, 5 % Schuldv. 1.000 Mark
Dez. 1920 (Auflage 15000, R 6) EF-VF
Gründung 1889 unter Übernahme der Gußstahlwerke Munscheid. 1914 Angliederung der
Hagener Gußstahlwerke. 1916 Erwerb des Düsseldorfer Stahlwerkes Krieger. Sitzverlegung
nach Düsseldorf, Grafenberger Allee 56. Vorstand Wilhelm Verlohr, AR von Stumm, von Kühlmann. Tochtergesellschaften: Annener Gußstahl, Stahlwerke Oeking, Ver. Preß- und Hammerwerke Dahlhausen, Bielefeld und DAAG.
1930 Umtauschangebot durch die Vereinigten
Stahlwerke und Umfirmierung in Ruhrstahl AGGelsenkirchener Gußstahlwerk. 1952 Übernahme durch die Rheinisch-Westfälische Eisenund Stahlwerke AG in Mülheim. 1957 fusionierte diese Ges. mit den Rheinischen Stahlwerken,
ab 1969 Rheinstahl Gießerei AG, MühlheimRuhr. 1973/74 übernimmt Thyssen Rheinstahl
und das Gußstahlwerk gehört nun zur Thyssen-
Los 569
Schätzwert 80-100 €
Gemeinde Tambach-Dietharz (Thür.)
Tambach-Dietharz (Thür.), 32 % Schuldv.
500.000 Mark 1.10.1923 (Auflage 200, R
9) EF
Teil einer Anleihe in Höhe von 30 Mrd. Mark.
Kleinstadt im Landkreis Gotha in Thüringen.
Los 570
Schätzwert 60-80 €
Gemeinde Tambach-Dietharz (Thür.)
Tambach-Dietharz (Thür.), 32 % Schuldv.
2.000.000 Mark 1.10.1923 (Auflage 450,
R 8) EF
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 573
Schätzwert 350-450 €
Gemeinnützige Wohnungsbau-AG
Oberbaden - Konstanz a. B.
Konstanz, Namensaktie Lit. A 1.000 RM
10.7.1925 (Auflage nur 50 Stück, R
10) EF-VF
Gründung 1924 zum Bau und zur Betreuung
von Kleinwohnungen und Kleineigenheimen im
eigenen Namen, ab 1938 Wobag Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Oberland, in diesem Jahr
erwarb der Stadtkreis Konstanz die Aktienmehrheit. Heute ist die WOBAK sehr aktiv und
versucht “zukunftsfähige Projekte für alle Segmente des Wohnungsbaus anzubieten”.
Ausgestellt auf die Handwerkskammer Konstanz, Übertragung auf die Deutsche Bau- und
Bodenbank in Berlin. Nur 4 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Schätzwert 125-200 €
Geisweider Eisenwerke AG,
Vorbesitzer J. H. Dresler sen.
Geisweid (Kr. Siegen), Prior.-Actie 1.000
Mark 1.10.1893 (Auflage 400, R 6) EF
Großformat. Originalunterschriften. Gründung
1879 unter Übernahme des seit 1846 bestehenden Eisenhütten- und Walzwerks J. H.
Dresler. Spezialisiert auf Edelstähle aller Art.
Börsennotiz Berlin, 1920 wurden die Aktien von
Thyssen und Klöckner aufgekauft. Nach Vermögensbeschlagnahme durch die Alliierten
Nr. 568
Nr. 571
Nr. 574
53
Los 574
Schätzwert 200-275 €
Gemeinnütziger Sparund Bauverein eGmbH
Mittweida, Namens-Anteil 300 RM
20.1.1929 (R 8) EF
Ausgestellt auf die Stadtgemeinde Mittweida.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1923. Zweck: „Den im Verband
deutscher öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten
zusammengeschlossenen Staatsbanken, Landesbanken und öffentlich-rechtlichen Körperschaften und Kreditanstalten für ihre wirtschaftlichen Aufgaben als Vermittler zu dienen
und sie auf ihrem Tätigkeitsgebiet zu fördern.“
1950 Berliner Wertpapierbereinigung, seit
1955 Ablösung der Schuldverschreibungen
(von 1934 und 1941), 1960 volle bzw. quotale
Ablösung der Auslandsanleihen (von 1927 und
1928), heute Deutsche Landesbankenzentrale
AG, eine 100%ige Tochter der DekaBank.
den Arbeitsgebieten Anlagenbau, Fördertechnik,
Kältetechnik und technische Gase einer der 30
großen DAX-Werte. Die Fa. zählt einen Mitarbeiterstamm von über 45000.
Los 580
Los 578
Los 575
Schätzwert 50-150 €
Genossenschaft der Schwestern
Unserer Lieben Frau
Mülhausen (Grefrath), 7 % Obl. 1.000 fl.
1.6.1928 (Auflage 400, R 8) EF
Hypothekaranleihe, abgeschlossen mit Genehmigung des Heiligen Stuhles in Rom. Emissionsvolumen 400.000 hfl. Zweisprachig
niederlänisch/deutsch. Original signiert von Antonie Sommer, die als Generaloberin der Genossenschaft fungierte.
Ein von den Franziskanerinnen unterhaltenes
Krankenhaus nahe Koblenz.
Los 576
Schätzwert 50-125 €
Georg Fromberg & Co. AG
Berlin, Namensaktie 1.000 RM März
1936 (Auflage 800, R 4) EF
Gründung 1924 als Heimbank AG (als landwirtschaftliches Zentralbank-Institut anerkannt). Großaktionäre waren die Seehandlung (Preuß. Staatsbank) und die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse. 1936 Übernahme des 1877 gegründeten
Bankhauses Georg Fromberg & Co. und Verlagerung des geschäftlichen Schwerpunkts vom
landw. Siedlungs- auf das private Kundengeschäft,
zugleich wie oben umbenannt. 1938 Übernahme
der Geschäfte der Berliner Bankfirma Salomon &
Oppenheim (ohne Zweifel eine sog. “Arisierung”).
1948 Sitzverlegung nach Düsseldorf, 1962 in Abwicklung getreten und 1964 gelöscht.
Schätzwert 150-200 €
Gesellschaft für
elektrische Unternehmungen
Berlin, Aktie 1.000 RM 13.12.1928
(Auflage 32400, R 9) EF
Gegründet 1911 durch Siemens & Halske, AEG
und Emil Rathenau, bedeutender Mitinitiator
Schätzwert 75-150 €
Getreide-Finanzierung AG
Los 583
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark Juli 1922.
Gründeraktie (Auflage 25000, R 4) EF
Gewerkschaft Bonifacius
Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Gründung 1922. Finanzierung von Geschäften
des Getreidehandels und der Mühlenindustrie
sowie sonstige bankmäßige Geschäfte aller Art.
Sitz ab 1927 in Berlin. Durch Beteiligungen an
verschiedenen Getreide-Insolvenzen beträchtliche Verluste, Mitte der 30er Jahre in Liquidation.
Los 581
Schätzwert 100-150 €
Hoerde, 5 % Genussrechtsurkunde 100
RM Mai 1926 (R 9) EF
Die Zeche Admiral war ein Steinkohlenbergwerk im Dortmunder Stadtteil Wellinghofen. Die
1910 gegründete Gewerkschaft ging aus den
Zechen Niederhofen I-V und Nikolaus I im Kreis
Hörde hervor. 1921 wurde die Zeche Admiral in
die Westfälische Bergbau- und Kohlenverwertungs-AG Hörde eingegliedert. 1925 stillgelegt.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Wiesbaden, Aktie 1.000 Mark 20.10.1921
(Auflage 4000, R 5) EF
German Provincial and Communal
Banks Consolidated Agricultural Loan
6,5% Goldbond 1.000 $ 1.6.1928 (R 8) EF-VF
Allegorische Vignette der Landwirtschaft
54
Salz- und Kalibergwerk in den Gemarkungen
Buttlar und Wenigentaft (Rhöngebirge) in Sachsen-Weimar. Über 20 Jahre lang wurden fünf
Bohrungen niedergebracht, die alle wegen
Bruch des Bohrgestänges oder Antreffen von
Basaltgestein fehlschlugen.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gewerkschaft Admiral
Gesellschaft für
Linde’s Eismaschinen AG
Schätzwert 150-250 €
Essen-Ruhr, Kuxschein 1/1.000
15.11.1905 (R 8) VF
Emil Rathenau (1838-1915)
war der große Albert Ballin. 32 km Hochbahn
und 235 km Straßenbahn in Normalspur. Begonnen hatte die Geschichte der Straßenbahn
in Hamburg bereits 1866 als Pferdebahn,
Dampfbetrieb ab 1879, elektrischer Betrieb ab
1894, Eröffnung der Hochbahn 1912. Später
Übernahme mehrerer Vorortbahnen und der Alsterschifffahrt. Das größte Nahverkehrsunternehmen in Norddeutschland ist bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist indirekt der Hamburgische Staat.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 579
Los 577
Schätzwert 200-250 €
Faksimile-Unterschrift Dr. C. v. Linde.
Gegründet 1879 als ältestes Unternehmen der
Welt auf dem Gebiet der Kältetechnik (Kälteerzeugung u. -verwendung), Gasverflüssigung u. zerlegung. Außerdem werden die Lindes’schen
Patente u. Verfahren verwertet. 1965 Änderung
des Firmennamens von “Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen AG” in “Linde AG”. Heute mit
Los 582
Schätzwert 100-125 €
Gewerkschaft Barbarossa
Hannover, Genussschein o.N. 1.2.1935
(Auflage 1000, R 8) EF
Bohrgesellschaft auf Erdöl und Gas.
Mit Anhang für die Geschwister Brandts in Düsseldorf, daß der Genußschein im Genußscheinbuch der Gewerkschaft eingetragen ist.
Los 584
Schätzwert 275-350 €
Gewerkschaft
Braunschweig-Lüneburg
Grasleben, Kuxschein 2.9.1910 (Auflage
1000, R 8) VFSchöne Jugendstilumrahmung mit Sonnenblumen, Originalunterschriften.
Die Herzogl. Braunschw. Lüneb. Kammer (Direktion der Bergwerke) in Braunschweig verlieh
der Gewerkschaft am 27.8.1910 das Bergwerkseigentum in den Gemeindebezirken Marienthal (Kr. Helmstedt), Grasleben und Querenhorst mit 28.032.169 qm Flächeninhalt zur
Gewinnung von Stein-, Kali- und Magnesiasalzen. Einen größeren Anteil erwarb als Erstzeichner im Verein mit weiteren Schweizer Investoren u.a. der Fabrikant Eugen Maggi, Zürich (die nach ihm benannte Suppenwürze ist
heute weltbekannt). 1911 begann die Kaligewinnung im Schacht Grasleben. Im Folgejahr
begannen die Arbeiten für den Schacht Heidwinkel, rund zwei Kilometer nordöstlich der Ortschaft. Im Nov. 1913 erwarb die Vereinigte Kaliwerke Salzdetfurth AG (eine der Vorgängerfirmen der heutigen Kali + Salz AG) die Kuxenmehrheit. Im Schacht Heidwinkel wurde anfangs Kali gefördert, später entdeckte man
hochwertige Steinsalzvorkommen, welche ab
1922 ausschließlich abgebaut wurden. Die
Wehrmacht übernahm im 2. Weltkrieg Teile des
Schachtes Heidwinkel und des Betriebsgeländes, um hier die Heeresmunitionsanstalt (Bergwerk) Grasleben einzurichten. Gegen Ende des
Krieges ist der Schacht Heidwinkel auch für die
Einlagerung von Kulturgütern und Dokumenten
der Reichsversicherungsanstalt und der Dresdner Bank benutzt worden, auch Teile des
Staatsarchivs Bremen wurden hier eingelagert.
Heute gehört das Werk Braunschweig-Lüneburg über die esco European Salt Company zur
Kali + Salz AG. Mit knapp 200 Beschäftigten
werden jährlich rd. 1 Mio. t Steinsalz gefördert,
wobei sich der Gewinnungsbetrieb zunehmend
weg aus Niedersachsen (wo in Grasleben bei
Wolfsburg ein Schacht und die Übertageanlagen liegen) weg Richtung Osten in Lagerstättenteile in Sachsen-Anhalt verlagert.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dieses
ist das letzte noch verfügbare.
benannt in „Einigkeit II“ und Übernahme der
Petroleum- und Kalibohrgesellschaft Prinz
Adalbert im Landkreis Celle. Damit geriet die
Gewerkschaft voll in die Machtkämpfe in der
deutschen Kali-Industrie und wurde letztendlich von der Kaliwerke Salzdetfurth übernommen, nachdem die nennenswert beteiligte Virginia Carolina Chemical Co., Richmond an die
Kaliwerke Salzdetfurth AG verkaufte.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 589
Schätzwert 100-125 €
Gewerkschaft des
Eisenstein-Bergwerks Othello
Los 585
Schätzwert 600-750 €
Gewerkschaft Bremen
Köln a. Rh., Kuxschein 1.12.1908
(Auflage 1000, R 10) EF-VF
Die Gewerkschaft beutete die Basaltvorkommen rund um den Hasselichskopf von 1900 bis
1987 aus. Die Gewerkschaft war Eigentümerin
des Braun- und Eisenstein-Grubenfeldes “Gertrudsglück 2” in Flur Gera und hatte Pachtverträge mit den Berechtigten des Interessenwaldes von Elkenroth (Westerwald) behufs Ausbeutung der denselben gehörigen im Distrikt
Lichtenhain gelegenen Quarz und Quarzit sowie Quarz-, Quarzit- und Thonsand-Gruben.
Ausgestellt auf Adolf Schnieder, der auch Grubenvorstand war. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 586
I (Chlorkalium). 1881 wurde der zweite Neustaßfurter Schacht “Hammacher” in Angriff genommen. 1885/86 entstand die Fabrik II (Sulfat). Mit
dem Abteufen eines dritten Schachtes wurde
1888 begonnen. Im selben Jahr baute man die
Fabrik III (Chlorkalk). Die Fabrik IV (Pottasch) entstand 1892. 1912 wurden die Schachtanlagen
I-III wegen Absaufens aufgegeben. 1921 Übernahme der Gewerkschaften Salzbergwerk NeuStaßfurt I und II durch die Kaliwerke Friedrichshall AG und Umfirmierung in “Kaliwerke NeuStassfurt-Friedrichshall AG”. 1925 Erwerb der
Gewerkschaft Deutschland und Kaliwerkes Ronnenberg I. 1928 Verschmelzung mit der Rhenania-Kunheim Verein Chem. Fabriken AG und
Umfirmierung in “Kali-Chemie AG”. Werke in
Sehnde und Ronnenburg (Kalibergwerke), Altona
(Pharmazeutika), Brunsbüttelkoog (RhenaniaPhosphat), Heilbronn (Ammoniaksoda), Hönningen (Bariumcarbonat und Superphosphat), Kanne in Berlin-Niederschöneweide (Schwefelsäure), Meggen a.d.Lenne (Schwerspatbergwerk für
Werk Hönningen), Oberhausen und Wohlgelegen
bei Mannheim (Schwefelsäure), Stolberg (Sulfat
und Salzsäure) und Brohl (Phonolith-Steinbrüche). 1928-31 Erwerb der Aktienmehrheit der
Arienheller Sprudel AG in Arienheller-Rheinbrohl,
der Peroxydwerk Siesel AG in Köln-Dellbrück
und der AG Georg Egestorffs Salzwerke und
Chemische Fabriken in Hannover. 1930 Erwerb
aller Betriebe der in Konkurs gegangenen HeylBeringer Farbenfabriken AG mit Werken in Berlin-Charlottenburg, Düsseldorf, Rodenkirchen,
Andernach, Zollhaus b. Wiesbaden und Wunsiedel i. Bay. Hier ist also eine geniale Strategie zu
erkennen: Schwächen der Konkurrenz in der
Weltwirtschaftskrise nutzte die Kali-Chemie AG
ganz gezielt zum Ausbau einer eigenen überragenden Position. 1937/38 Übernahme der Chemische Fabrik Güstrow AG, der Krause-Medico
GmbH in München und der Kohlensäure-Werk
Deutschland AG. Sitzverlegungen 1947 nach
Sehnde und 1951 nach Hannover. 1960 Übernahme der Rheinische Kohlensäure-Industrie in
Bad Hönningen und der Saline Ludwigshalle AG
in Bad Wimpfen sowie Konzentration der Arzneimittelproduktion der Werke Altona und München
im neuen Werk Neustadt a. Rübenberge. Heute
zum belgischen Solvay-Konzern gehörig, seit
1990 besteht zwischen der Solvay Deutschland
GmbH und der in Hannover bis heute börsennotierten Kali-Chemie AG ein Beherrschungs- und
Ergebnisabführungsvertrag.
Nur 26 Stück lagen im Reichsbankschatz, verteilt auf die Jahrgänge 1900-1916.
Düsseldorf, Kuxschein 1 Kux 26.1.1924
(Auflage 1000, R 9) VF-F
Geändert in „Gewerkschaft des EisensteinBergwerks Einigkeit II“ am 8.6.1912.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Oelsnitz im Erzgebirge, Kuxschein 1 Kux
22.4.1918 (R 5) EF
Los 590
Schätzwert 450-600 €
Gewerkschaft des
Eisensteinbergwerkes Stadt Elberfeld
Großes Steinkohlenbergwerk im Lugau-Oelsnitzer Revier. 6.000 Mann Belegschaft förderten um die 1 Mio. t Kohle im Jahr auf insgesamt 8 Schächten. 1871 erfolgte die Konstituierung der “AG Steinkohlenbauverein Deutschland” mit einem Aktienkapital von 550 000 Talern zur Ausbeute der erworbenen Kohlenfelder
von 112 ha als Stammwerk der späteren Gewerkschaft Deutschland. 1872 begann das Abteufen, doch man stieß auf erhebliche Schwierigkeiten: Grubenbrände und starker Gebirgsdruck, Schlagwetter. Ein Brand im Aug. 1888
nahm solchen Umfang an, daß der Schacht I
abgesperrt und abgedämmt werden mußte. Es
gelang nicht, des Feuers Herr zu werden, die finanziellen Verhältnisse des Werkes waren
überfordert. 1889 wurde die AG deshalb in die
neue Gewerkschaft “Deutschland” überführt.
1919 vereinigt mit dem Steinkohlenbauverein
Hohndorf und der Oelsnitzer Bergbaugewerkschaft. Die Kuxenmehrheit lag zuletzt bei der
Stadt Leipzig. Das spätere VEB Steinkohlenwerk Deutschland wurde 1960 mit dem VEB
Steinkohlenwerk Karl Liebknecht vereinigt. Ende 1967 beschloß der Ministerrat der ehemaligen DDR die schrittweise Einstellung der Steinkohlenförderung im Lugau-Oelsnitzer Revier.
Kupferdreh, Kuxschein 1 Kux 7.4.1897
(Auflage 1000, R 10) VF
Belegen in der Gemeinde Elberfeld, Kreis Elberfeld, Bergrevier Werden, Oberbergamtsbezirk
Dortmund.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-225 €
Gewerkschaft des BraunkohlenBergwerks Johanne Henriette
Los 593
Hardert, Kuxschein 15.8.1928 (Auflage
100, R 10) VF
Originalsignaturen.
Bedeutendes Bergwerk in der Gemeinde Unseburg, Kreis Wanzleben. Kohleförderung 1921
mit 520 Mann Belegschaft tgl. rund 1.300 t,
die in der eigenen Brikettfabrik zu rd. 6 Mio.
Briketts jährlich gepreßt wurden. Bedeutender
Anteil im Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat. 1961 stellte die Grube die Förderung ein.
Die Gewerkschaft war Eigentümerin des Kupfererz- und Schwefelkies-Bergwerks Erdmann
bei Anhausen (Kreis Neuwied) am Rande des
Westerwaldes.
Bis dato vollkommen unbekannt gewesen, nur
3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dieses ist
nun das letzte noch verfügbare. Abheftlochung
rechts.
Los 591
Schätzwert 100-125 €
Gewerkschaft des consolidirten
Salzbergwerks Neu-Stassfurt
Loederburg bei Stassfurt, Kuxschein
1/1.000 22.1.1904 (R 7) EF-VF
1872 wurde der Bau des ersten Schachtes
“Agatheschacht” beschlossen. 1876 wurden
wertvolle Lagerstätten mit Steinsalz, Carnalit und
Kainit erschlossen. 1882 erbaute man die Fabrik
Schätzwert 300-400 €
Gewerkschaft Erdmann
Unseburg, Kuxschein 1/1.000 21.2.1902
(Auflage 1000, R 5) EF
Los 587
Los 592
Gewerkschaft Deutschland
Los 588
Schätzwert 100-125 €
Gewerkschaft des
Eisenstein-Bergwerks Othello
Düsseldorf, Kuxschein 1/1.000 25.5.1920
(R 9) EF
Ursprünglich Eisenstein-Bergwerk in der Gemeinde Höhscheid, Kreis Solingen. Später um-
Schätzwert 350-450 €
Gewerkschaft des
Eisensteinbergwerkes Wahle I
Los 594
Frankfurt a. M., Kuxschein 1 Kux
2.5.1898 (Auflage 1000, R 9) EF-VF.
Gewerkschaft Erichssegen
Das Bergwerk lag in den Gemeinden Waldbauer und Vörde (Kreis Hagen). Später „Frankfurter
Kohlensäurewerk der Gewerkschaft Wahle I.“.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Kalibergwerk südlich der Stadt Lehrte, gegründet als Gewerkschaft 1910 mit Sitz in Freudenberg (Kreis Siegen), zunächst zugehörig zum
Schätzwert 200-250 €
Lehrte, Kuxschein 1/1.000 24.4.1924
(Auflage 1000, R 10) VF-F
55
Konzern von Dr. Wilhelm Sauer. Von den 1000
Kuxen besaß 251 die Kali-Gewerkschaft Hugo
zu Ilten bei Lehrte und 115 die Gewerkschaft
Hohenfels in Algermissen bei Hildesheim. Die
Schachtanlagen Hugo, Bergmannssegen und
Erichssegen lagen oberirdisch in Sichtweite zueinander und waren unterirdisch querschlägig
verbunden. Bereits 1909 hatte die Förderung
begonnen. Vom Einbruch der Kaliindustrie Ende
der 1920er Jahre schwer getroffen, gerieten
die Bergwerke in’s Visier der Wehrwirtschaftsführung, die in den Schächten ab 1935 eine
Heeresnebenmunitionsanstalt einrichtete. Direkt neben den Obertageanlagen von Schacht
Erichssegen wurde ein Arbeitslager errichtet,
dessen Gebäude als einziger Überrest des
Bergwerks noch heute stehen. Nach 1945
wurde die Kaliförderung von der späteren Kali
+ Salz AG wieder aufgenommen, wobei der
Schacht Erichssegen aber ohne eigene Förderung nur noch der Wetterführung diente. 1994
Förderungseinstellung, 1998 Beginn der Flutung des Bergwerks, anschließend wurden die
Übertageanlagen von Erichssegen vollständig
abgerissen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
vermehrten Bedarfs an Industriemineralien wie
Fluorit (Flußspat) und Baryt (Schwerspat) von
der Gewerkschaft Finstergrund bei Wieden ein
Flußspat-Bergwerk eröffnet. Rd. 20 km Stollen
sprengten die Bergleute im Laufe der Jahrzehnte in den Berg. Der geförderte Flußspat
wurde anfänglich in Wieden und ab 1942 in einem Flotationsbetrieb in Utzenfeld zu Flußspatmehl aufbereitet. Das Produkt war vor allem
von der chemischen Industrie begehrt und zeitweise ein wichtiges Exportgut in die USA. 1969
wurde das Bergwerk von der BAYER AG, Leverkusen übernommen und 1972 nach einem
langanhaltenden Verfall der Rohstoffpreise stillgelegt. 1973 gründeten dort beschäftigt gewesene Bergleute den “Bergmannsverein Finstergrund Wieden” zwecks Erhaltung bergbaulicher
Tradition und Ausbau zum Schaubergwerk. Seit
1982 ist das Schaubergwerk Finstergrund der
Öffentlichkeit zugänglich.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mundloch des Hüttenstollens
Los 599
Schätzwert 200-250 €
Gewerkschaft Germania I
Halle (Saale), Kuxschein 1 Kux 5.8.1930
(Auflage 100, R 10) EF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 602
Schätzwert 100-150 €
Gewerkschaft Keul
Münster (Westf.), Genussschein o.N.
28.1.1940 (R 11) VF
Das Vertragsgebiet der Gewerkschaft umfaßte
14.000 Morgen. Es sollten nicht näher bezeichnete Mineralien ausgebeutet werden.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 600
Schätzwert 225-300 €
Gewerkschaft Gustav
Duisburg, Kuxschein 1.2.1923 (Auflage
100, R 9) EF-VF
Los 597
Schätzwert 100-200 €
Gewerkschaft für DeutschOesterreichischen Bergbau zu Gotha
Berlin, Kuxschein 1/1000 20.9.1906
(Auflage 1000, R 6) EF
Jugendstilelemente in der Umrandung.
Die Gewerkschaft Gustav, Bergrevier Dillenburg
hat die Verleihungsurkunde des Oberbergamts
Clausthal vom 15.8.1884 erhalten.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Datum handschriftlich, mit Originalunterschriften. Sehr schöne Umrahmung.
Los 595
Schätzwert 150-200 €
Gewerkschaft Eva
Halle, Kuxschein 1 Kux 12.6.1918
(Auflage 1000, R 8) VF
Gründung 1911. Lage der Gewerkschaft in der
Gemarkung Steuden im Mansfelder Seekreis.
Erworben wurden die Gerechtsame von der
Mansfelder Kupferschiefer Gewerkschaft, die
diese zwischen den beiden Gewerkschaften
Eva und Steuden aufteilte. Gefunden und abgebaut wurden nach 3 Bohrungen in 750-850 m
Tiefe ein 25-42 m mächtiges Carnallitlager.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 596
Los 603
Gewerkschaft Leonhardt zu Lützendorf
Köln am Rhein, Kuxschein 22.2.1910
(Auflage 1000, R 7) EF
Schätzwert 275-350 €
Gewerkschaft Finstergrund
Wieden (Bad. Schwarzwald), Kuxschein
über 1 Kux 29.3.1938 (Auflage max.
1000, R 8) EF
Originalunterschrift von Carl Wölfel, der das
Bergwerk als Bergfürst seit Beginn über 30
Jahre lang führte.
Die Anfänge des Bergbaus bei Wieden (Lkrs.
Lörrach) im südlichen Schwarzwald gehen bis
in das beginnende 13. Jh. zurück. Der Abbau
der Blei- und Silbererze kam Ende des 18. Jh.
zum Erliegen. Um 1920 wurde angesichts des
56
Schätzwert 125-200 €
Los 598
Schätzwert 150-200 €
Gewerkschaft Germania I
Halle (Saale), Kuxschein 1 Kux 1.7.1928
(Auflage 100, R 9) EF+
Bohrte die Harste bei Göttingen auf Kali, wurde
jedoch auf Steinsalz fündig. Ein Bergwerk wurde nicht errichtet.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 601
Schätzwert 100-200 €
Gewerkschaft Gute Hoffnung
Köln, Kuxschein 15.11.1910 (Auflage
1000, R 3) VF+
Großformatiges Papier, dekorativ verziert, original signiert. Doppelblatt, inwendig mehrere
Übertragungen bis 1933.
Die Gewerkschaft betrieb das Eisenerz-Bergwerk Rudolph II zu Offhausen im Siegerland.
Sehr schöne barocke Umrahmung. Inwendig
vielfältige Übertragungsvermerke, so 1918 auf
August Thyssen, dann auf Thyssen & Co., zuletzt
1934 auf Herrn Hans Thyssen, Mülheim-Ruhr.
1830 läßt Heinrich von Helldorf in Bedra (heute Braunsbedra) in Neumark eine Zuckersiederei in Betrieb gehen. Die Braunkohlenvorkommen der Gegend sind die Lösung für den Energiebedarf der Zuckersiederei: 1832 läßt von
Helldorf auf dem Petzkendorfer Feld einen Kohleschacht anlegen. Später entsteht das Braunkohlenwerk “Pfännerhall”. 1910 beginnt im
Merseburger Revier in großem Stil der Braunkohlen-Tagebau durch den Michel-Konzern,
dessen gesellschaftsrechtliche Grundlage
mehrere ursprünglich in Köln domizilierende
bergrechtliche Gewerkschaften sind (neben der
Gewerkschaft Leonhardt, die ursprünglich auf
dem Dachschieferbergwerk zu Lützendorf, Lkr.
Limburg-Weilburg, verliehen war, u.a. die Gewerkschaften Michel, Vesta, Gute Hoffnung
Halle, Prinzessin Victoria). Die Gewerkschaft
Leonhardt, Verwaltungssitz Großkayna, betreibt
einen 327 ha großen Tagebau in Neumark bei
Merseburg. 1949 werden die Gewerkschaft
Leonhardt und die Gruben Tannenberg und Otto zum VEB Braunkohlenwerk Neumark vereinigt. 1960 Zusammenschluß mit dem Braunkohlenwerk Pfännerhall zum VEB Braunkohlenwerk Geiseltal-Mitte. 1995 Stilllegung der Brikettfabrik “Pfännerhall”, 1998 werden “300
Jahre Braunkohleabbau im Geiseltal” gefeiert.
Am 30.6.2003 beginnt die Flutung des Tagebau-Restloches Mücheln/Geiseltal, bis 2010
entsteht hier das mit 1.842 ha Fläche größte
künstliche Gewässer Deutschlands.
Los 606
Schätzwert 50-125 €
Gewerkschaft Reichsland
Mühlhausen i. Els., Kux-Schein über 1
Kux 20.6.1911 (Auflage 1000, R 4) UNC
Los 604
Schätzwert 150-250 €
Gewerkschaft Morgenstern
Pöhlau b. Zwickau, Kuxschein 20.12.1911
(R 8) EF
Ersatz-Urkunde, Datum handschriftlich, mit Originalunterschrift.
Steinkohlenbergwerk im Zwickauer Revier. Auf
sechs Tiefbauschächten förderte die Gewerkschaft im Durchschnitt 600.000 t Steinkohle im
Jahr mit einer Belegschaft von 4700 Mann.
1920 Erwerb des Zwickauer BrückenbergSteinkohlenbauverein und 1930 des Steinkohlenwerks Florentin Kästner. Diese wurden als
Betriebsabteilung Brückenberg bzw. Florentin
Kästner weitergeführt. Nach dem II. Weltkrieg
wurde die Betriebsabteilung Brückenberg als
Steinkohlenwerk Karl Marx, die Betriebsabteilungen Morgenstern und Florentin Kästner als
Steinkohlenwerk Martin Hoop geführt. 1952
Verselbständigung als VEB. 1968 wurde die
Kohlenförderung des VEB Steinkohlenwerk Karl
Marx in den VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop
integriert. 1977 Einstellung der Kohlenförderung im Zwickauer Revier und Auflösung des
VEB Steinkohlenwerks Martin Hoop.
Gründung 1911 zur Ausbeutung von 9 Normalfelder. Die Bohrungen Wittenheim I und Battenheim I erreichten das untere Kalilager in Teufen
von 568 m bzw. 368 m. Abgebaut wurde das Kalivorkommen über die beiden Schächte Reichsland-Ost und -West. 60 % der Kuxe hielt die im
Westen benachbarte Gewerkschaft Anna, die
wiederum zu 75 % der Gewerkschaft Hohenzollern zu Freden an der Leine gehörte (die wiederum Teil des Wintershall-Konzerns war). Von Anfang an gemeinsam konzipiert mit den mehrheitlich direkt der Gewerkschaft Wintershall gehörenden Gewerkschaften Prinz Eugen im Norden und
Theodor. Erst 1986 wurde das Bergwerk geschlossen. Über Tage wurde 1996 eine Düngermischanlage, später noch eine Kali-Press-Granulierung errichtet. Diese Anlage übernahm wegen
der großen Lagerkapazitäten 2004 die deutsche
Kali + Salz (deren Vorläufer Wintershall früher
schon einmal Besitzer der Bergwerke gewesen
war). 2008 umbenannt in “K+S Kali Wittenheim”.
Die Absack- und Düngermischanlage Wittenheim
wird heute täglich mit eigenen Güterzügen mit
Kaliumchlorid aus den deutschen K+S-Bergwerken beliefert, fast alle K+S-Produkte für den französischen Markt durchlaufen diesen Standort.
Los 609
Schätzwert 30-75 €
Gewerkschaft Reichsland
Schätzwert 200-280 €
Krefeld, Kuxschein 1/100 März 1909
(R 11) VF-F
Die Gew. betrieb Steinkohlenbergbau in den
Gemeinden Vluyn und Schaephuysen im Kreis
Moers, in der Gemeinde Aldekerk des Kreises
Geldern und in der Gemeinde Tönisberg im
Kreis Kempen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 450-600 €
Kalligraphische handschriftliche Ausführung mit
Vermerk: “Vorstehende Abschrift wird der Firma
Stenger, Hoffmann & Co. KG, Berlin-Essen, erteilt, nachdem sie glaubhaft dargetan hat, daß
sie das Original vorstehenden Kuxscheines versehentlich an den Sequester der Gewerkschaft
in Wittenheim i. E. eingereicht hat und dort die
Originalurkunde annulliert worden ist.” Mit Originalunterschrift H. Röchling als Vorstandsvorsitzender, inwendig bei den Übertragungen
weitere drei Röchling-Originalunterschriften.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 610
Schätzwert 125-150 €
Gewerkschaft Saaleck
Bernburg, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
1.9.1913 (Auflage 1200, R 8) VF
Die Gewerkschaft betrieb das Salzbergwerk
“Saaleck” bei Plötzkau im Salzlandkreis in
Sachsen-Anhalt. Das Bergwerk befand sich auf
einem Areal von 600 ha.
Nur 17 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 613
Schätzwert 300-400 €
Eisenerz-Bergwerk in den Gemeinden Wilgersdorf, Wilnsdorf und Wilden im Kreis Siegen. Ende der 20er Jahre von den Röchling’schen Eisen- und Stahlwerken übernommen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gewerkschaft Sirius
Mühlhausen i. Els. / Saarbrücken, KuxSchein über 1 Kux 5.11.1911 / 11.4.1911
(R 12). Abschrift! Nur zur Geltendmachung
des Liquidationsanspruches gegen das
Deutsche Reich bestimmt EF-VF
Grube Neue Hoffnung-Landeskrone,
Kuxschein 1 Kux 23.8.1900 (Auflage
1000, R 11) VF-
Schätzwert 300-400 €
Gotha, Kuxschein 1.10.1911 (Auflage
1000, R 11) Ausgestellt auf Direktor
Paul Henning, Berlin, dessen Faksimile
als stellv. Vorsitzender auf dem Stück
erscheint. VF
Los 612
Gewerkschaft Reichsland
Gewerkschaft
Neue Hoffnung-Landeskrone
Los 611
Gewerkschaft Schwarze Erde
Berlin, Kux-Schein über 1 Kux April 1930
(Auflage 1000, R 5) UNC-EF
Los 607
Los 605
Düngermischanlage im K+S-Werk Wittenheim
Commerz- & Privatbank AG, Filiale Recklinghausen, erteilt, nachdem sie glaubhaft dargetan hat, daß sie das Original vorstehenden Kuxscheines versehentlich an den Sequester der
Gewerkschaft in Mühlhausen eingereicht hat
und dort die Originalurkunde annulliert worden
ist.” Mit Originalunterschrift H. Röchling als
Vorstandsvorsitzender, inwendig bei den Übertragungen (sechs an der Zahl, u.a. 1918 auf
Herren Gebr. Röchling in Saarbrücken, 1921
auf die Bank für Handel & Industrie in Duisburg
und 1924 auf die Commer- & Privatbank, Fil.
Recklinghausen) zwei weitere Röchling-Originalunterschriften.
Randschäden fachgerecht restauriert. Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 608
Schätzwert 400-500 €
Gewerkschaft Reichsland
München, Verwaltungssitz Alsenz (Pfalz),
Kuxschein über sämtliche 100 Kuxe 1.12.1921
(per se ein Unikat), ausgestellt auf die
Gewerkschaft der Eisen- und Manganerzgrube
“Therese” in Bad Nauheim VF
Mühlhausen i. Els. / Heidelberg, KuxSchein über 1 Kux 5.11.1911 / 16.1.1924
(R 12). Abschrift! Nur zur
Geltendmachung des
Liquidationsanspruches gegen das
Deutsche Reich bestimmt VF
Kalligraphische handschriftliche Ausführung
mit Vermerk: “Vorstehende Abschrift wird der
Schätzwert 600-750 €
Gewerkschaft
Steinkohlen-Bergwerk Louisenglück
Nr. 611
Siegel und Originalunterschrift des Bayer.
Oberbergamtes München (da das Gebiet der
bayerischen Pfalz damals noch zum Freistaat
Bayern gehörte).
57
Der pfälzische Bergbau ist bis zurück nicht nur
in die Römer-, sondern sogar in die Keltenzeit
nachgewiesen. Auf engstem Raum treten hier
Quecksilber-, Silber-, Kupfer-, Kobalt- und Eisenerze sowie Steinkohlenvorkommen auf, die
über die Jahrhunderte intensiv ausgebeutet
wurden. Anfang der 1920er Jahre kam der
Bergbau dann zum Erliegen.
Randschäden fachgerecht restauriert.
Nur 10 Stück dieser Variante lagen im Reichsbankschatz.
Los 617
Schätzwert 225-300 €
Gewerkschaft
Vereinigte Borgholzhausen
handelt. 1921 bot der Neu-Staßfurt-Konzern
für 1 Wendland-Kux 5 junge Friedrichshall-Aktien und erreichte damit eine 3/4-Mehrheit. Bereits 1926 wurde die Förderung eingestellt,
1943 waren die Anlagen abgebrochen. Vor allem wegen Gorleben sind die Salzstöcke dieser
Gegend aber bis heute bundesweit bekannt.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
dass die Wildberger Gänge noch „höffig“ sein
könnten.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Herdorf, Kux-Schein über 1 Kux 22.4.1909
(handschr. über vorgedrucktem Datum
1.1.1900, R 10), ausgestellt auf und als
Vorstandsvorsitzender original unterschrieben
von Friedrich Zöllner in Köln EF-VF
Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die
Herren Henschel & Sohn, Cassel.
tNur 4 Stück dieser Variante lagen im Reichsbankschatz.
Los 621
Schätzwert 75-140 €
Gewerkschaft zum Bruder Conrad
Berlin, Kuxschein 16.12.1921 (Auflage
100, R 8) EF
Los 614
Maschinenschriftliche Ausfertigung.
Ausgestellt auf die Rheinische Acetylen-Industrie GmbH.
Schätzwert 125-200 €
Gewerkschaft Vereinigte
Borgholzhausen
Herdorf, Kux-Schein 1/1.000 1.1.1900
(Auflage 1000, R 6), ausgestellt auf den
Geheimen Medicinalrath Professor Dr.
von Mösengeil in Bonn (dem noch
posthum das tiefe Mitgefühl des
Katalogverfassers dafür gilt, daß der
Professor es mit seinem Namen im Leben
wohl nicht besonders leicht hatte) VF
Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die
Herren Henschel & Sohn, Cassel.
Die Grube Kunst im Kunstertal (nördlich des Ortes Struthütten im Kreis Siegen-Wittgenstein)
wurde 1730 erwähnt, nachdem in diesem Jahr
erstmals Tiefbau betrieben wurde, ist aber wahrscheinlich wesentlich älter. Mit Hilfe von Radkünsten wurde Kupfererz gefördert, Anfang des
19. Jh. entdeckte man weitere große Kupfererzgänge. 1864 wurde die Kunstertalbahn gebaut,
auf der das Erz bis zum Staatsbahnhof Herdorf
transportiert werden konnte. Ab 1869 wurde auf
der Grube Kunst deshalb vornehmlich Eisenerz
(Spateisenstein) im Tiefbau gefördert, zunächst
auf dem Alten Schacht, ab 1876 wurde dann der
Neue Schacht angelegt und bis auf 500 m Teufe gebracht. Die Förderung mit 150 Mann Belegschaft auf 10 Sohlen konnte dadurch bis
1885 auf 17.000 t jährlich mehr als verdreifacht
werden. 1882 wurde die Kunstertalbahn bis zur
Dermbacher Grube Concordia verlängert, außerdem wurde eine Zahnradbahn zur Seelenberger
Eisenhütte angelegt. Später wurde das Bergwerk mit der 1812 erstmals erwähnten Grube
Altenberg konsolidiert. 1910 erwarb die Firma
HENSCHEL & SOHN, Cassel, die Kuxenmehrheit.
1925 wurde die Förderung eingestellt. Bis dahin
waren in den Gangmitteln Oberste Kunst mit
Haerig und Unterste Kunst mit Altenberg
316.000 t Eisenerz gefördert worden. Die endgültige Stilllegung der Grube erfolgte 1934.
Los 615
Los 620
Wildberg, Kuxschein 1/1.000 15.3.1897
(R 10) VF
Los 618
Schätzwert 350-450 €
Gewerkschaft Victoria in Gotha
Berlin, Kuxschein 1.11.1906 (Auflage
1000, R 9) VF+
Originalunterschriften.
Gewerkschaft Victoria in Gotha, Verwaltungssitz
war Berlin bzw. Hamburg.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 275-350 €
Gewerkschaft
Vereinigte Borgholzhausen
Los 619
Berlin, Kux-Schein über 1 Kux 28.1.1902
(handschr. über vorgedrucktem Text
Herdorf, den 1.1.1900, R 11), ausgestellt
auf Herrn Hermann Helms in Essen a/d.
Ruhr EF+
Hannover, Kuxschein 1/1.000 20.5.1916
(R 10) EF
Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die
Herren Henschel & Sohn, Cassel.
Nur 2 Stück dieser (wie auch die folgenden beiden Lose bisher unbekannten) Variante lagen
im Reichsbankschatz.
Los 616
Schätzwert 200-250 €
Gewerkschaft
Vereinigte Borgholzhausen
Herdorf, Kux-Schein über 1 Kux 30.9.1904
(handschr. über vorgedrucktem Datum
1.1.1900, R 9), ausgestellt auf
Rechtsanwalt Dr. H. Busch in Crefeld EF-VF
Inwendig mehrere Übertragungen, u.a. auf die
Herren Henschel & Sohn, Cassel.
58
Schätzwert 480-600 €
Gewerkschaft Wildberg
Schätzwert 300-375 €
Gewerkschaft Wendland
Datum handschriftlich eingetragen, Zusatz
Zweite Ausfertigung, mit Originalunterschriften.
Gründung 1905. Die Gewerkschaft beruhte auf
der Kupfer- und Silbererzgrube “Gefunden
Glück III” bei Elgersburg (ein damals übliches
Verfahren, um das besonders liberale Bergrecht von Sachsen-Weimar auch für Bergbauunternehmungen in anderen Teilen des Reichs
zu nutzen). Tatsächlicher Zweck war die Aufsuchung und Gewinnung von Kali und anderen
Mineralsalzen auf einer Fläche von 8 preußischen Maximalfeldern in den Gemarkungen
Luckau, Nauden, Güstritz im Kreis Lüchow.
Nach fündigen Tiefbohrungen kam der bis auf
600 m abgeteufte Schacht (untertägig durchschlägig mit Teutonia) 1917 mit 200 Mann Belegschaft in Förderung, gefördert wurde zunächst nur Steinsalz. Die Kuxe wurden im Freiverkehr Essen-Düsseldorf und Hannover ge-
Die Wildberger Silbergrube wurde bereits 1167
urkundlich erwähnt. Der 30-jährige Krieg führte zur Schließung. Erst 1718 wurde durch eine
Gewerkschaft, an der auch der Großherzog von
Berg und der Kurfürst von Pfalz beteiligt waren,
wieder aufgenommen. In dieser Zeit wurde
auch der Bau des bekannten Erbstollens begonnen. 1813 ging der Betrieb an die Altenaer
Gewerkschaft Hunsdieker. Die Silbererzgrube
Wildberg lag in der gleichnamigen Ortschaft an
der Grenze des Wildenburger und des Bergischen Landes. Der 1828 bei der Wildberger
Hütte angelegte Friedrich-Schmidt-Stollen ermöglichte erstmals die großzügige Erschließung der seit dem Mittelalter bekannten Metallerzgänge. 1853 erwarb die in London gegründete Great Consolidated Mining Co. für die damals sagenhafte Summe von 1 Mio. Rheinische Gulden (= 3,57 Mio. Preußische Thaler)
die Grube. Die englische Gesellschaft teufte
den nach dem Repräsentanten Robert Carter
(London) benannten Schacht auf 190 m ab und
führte die maschinelle Förderung ein. 1876
brach der Schacht zusammen, so dass die Förderung eingestellt werden musste und die Grube für nur 46.000 Mark an den Londoner Fabrikanten Frederick John King verkauft wurde.
1887 verkaufte er die Grube Wildberg und das
Feld Katharinenberg für 65.000 Mark an die
Siegerländer Gewerken, die Herren Fischbach
und Konsorten, die die 100-teilige Gewerkschaft der Grube Wildberg gründeten, welche
jedoch zu klein und zu kapitalschwach war, um
die Grube zu betreiben und sie einfach absaufen ließen. 1909 wurde die Grube Wildberg mit
weiteren dazu erworbenen Grubenfeldern an
die neu gegründete 1000-teilige Gewerkschaft
Wildberg veräußert. Diese versuchte den Friedrich-Schmidt-Stollen wieder fahrbar zu machen und die Grube zu sümpfen. Danach wurden ein zweiter Schacht („Neuer Schacht“) sowie ein dritter Schacht (Zentralschacht, 302 m
Teufe) angelegt. Die Übertageanlagen wurden
u.a. mit elektrischer Zentrale, Werkstätten und
Aufbereitung nach dem modernsten Stand der
Technik ausgestattet. Mit einer Belegschaft von
400 Mann gehörte der „Wildberg“ eine Zeitlang zu den größten Metallerzgruben Deutschlands. Um die Kohlen für die Kesselanlage zu
beschaffen wurde eigens die Bahnlinie Brüchermühle-Wildberghütte errichtet. Die mit zunehmender Teufe getätigten Aufschlüsse entsprachen nicht dem hohen finanziellen Aufwand des Grubenbetriebes. Die überwiegend
im Siegerland ansässigen Gewerken mussten
daher 1911 die Förderung einstellen und Konkurs anmelden. Anschließend wurde das Bergwerk zwangsweise versteigert und ging in den
Besitz eines gewissen Goldstein über, der noch
1927 Besitzer war. Es besteht die Vermutung,
Los 622
Schätzwert 200-250 €
Gewerkschaften Neustadt I, II, III
Berlin W 50, Kux-Anteilschein 1.000 RM
1.4.1927 (R 9) EF
Die Ges. besaß drei Steinkohlenfelder in der
Nähe von Ilfeld im Harz.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 623
Schätzwert 75-175 €
Giesecke & Devrient AG
Leipzig, Namensaktie 1.000 RM Febr. 1939.
Gründeremission (Auflage 1250, R 4),
ausgestellt auf Herrn Dr. Alfred Giesecke,
Leipzig UNC
Hochwertiger Stahlstich, eine Meisterleistung in
eigener Sache, mit sehr dekorativer Darstellung
der Schicksalsgöttin Fortuna mit dem Füllhorn.
Gründung 1852 als KG unter der Firma “Officin
für Geld und Werthpapiere” in Leipzig (Stammhaus) und Berlin (dort saßen das Börsengeschäft und damit die großen Kunden), 1931 in
eine AG umgewandelt. Beide Betriebsstätten
(Berlin C 2, Wallstr. 27 und Leipzig C 1, Nürnberger Str. 12) lagen dann in der sowjetischen
Besatzungszone und gingen dem Unternehmen
damit verloren (aus dem Leipziger Betrieb wurde der VEB Wertpapierdruck der DDR). 1948
Sitzverlegung nach München, 1958 Umwandlung in eine GmbH. Schon früh hatte sich die
Firma auf den Wertpapierdruck spezialisiert, wo
sie in Deutschland das mit Abstand bedeutend-
Los 634
Schätzwert 150-200 €
Glanzstoff-Fabrik Lobositz AG
Lobositz, Aktie 20 RM Dez. 1941 (Auflage
165, R 10) EF-VF
Los 630
Schätzwert 50-175 €
Gladbacher Rückversicherungs-AG
Verlagsgebäude von Giesecke & Devrient
ste und fähigste Unternehmen wurde. Heute ist
G&D zudem Technologieführer bei Smart Cards
und Systemlösungen für die Bereiche Telekommunikation, elektronischer Zahlungsverkehr,
Personenidentifizierung, Gesundheit, Pay TV,
Multimedia- und Internetsicherheit. Bis heute
im Besitz der Familie.
Los 624
Schätzwert 125-250 €
Giesecke & Devrient AG
Leipzig, Namensaktie 1.000 RM 2.2.1942
(Auflage 500, R 5), ausgestellt auf Herrn
Arthur E. Giesecke-Schiller, Leipzig UNC
Identische Gestaltung wie voriger Titel
Los 625
Los 627
Schätzwert 75-250 €
Gladbacher Rückvers.-AG
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
15.8.1877, gedruckt auf blaugrauem
Papier. Gründeraktie (EintragungsCertificat, Auflage 2000), zunächst mit 25
% eingezahlt, 1920/23 aus Gesellschaftsmitteln vollgezahlt, davon nur 1920
abgestempelt EF-VF
Aparter Druck mit schöner Umrandung, Originalunterschriften. Die Gründeraktien gibt es sowohl auf blaugrauem wie auch auf weißem Papier. Der Grund dafür ist unbekannt, zumal der
Unterschied quer durch alle Nummernkreise
geht. Einschlägige blaugraue Randverfärbungen an einigen sonst weißen Aktien lassen vermuten, daß der Grund chemische Reaktionen
im Papier waren. Weiterhin gibt es Unterschiede bei den Einzahlungsstempeln: Gar kein
Stempel, nur von 1920, nur von 1923 und beide Stempel 1920 + 1923 kommen vor, je
nachdem wann und wie oft die Aktie der Gesellschaft zur Umschreibung vorlag.
Gründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG (bei der auch die
Aachener und Münchener Feuer engagiert war),
beide Gesellschaften wurden in Personalunion
geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in
Köln verschmolzen (heute AXA-Colonia).
Schätzwert 75-150 €
Giesecke & Devrient
Typographisches Institut
Leipzig und Berlin, 8 % Teilschuldv. Lit. A
1.000 RM 25.9.1931 (Auflage 250, R 6)
UNC-EF
Los 626
Schätzwert 75-150 €
Giesecke & Devrient
Typographisches Institut
Leipzig und Berlin, 8 % Teilschuldv. Lit. B
1.000 RM 25.9.1931 (Auflage 250, R 6)
UNC
Los 628
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
10.1.1921 (Ersatzausfertigung von 1942,
R 9) EFGründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG (bei der auch die
Aachener und Münchener Feuer engagiert
war), beide Gesellschaften wurden in Personalunion geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in Köln verschmolzen (heute AXA-Colonia).
Los 631
Schätzwert 75-175 €
Gladbacher Rückversicherungs-AG
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
10.1.1921 (mit 25 % eingezahlt,
Eintragungsschein, Auflage 2000, ohne
Vollzahlungsstempel, R 5) EF
Los 632
Schätzwert 20-80 €
Gladbacher Wollindustrie AG
vorm. L. Josten
M.-Gladbach, Aktie 800 RM April 1930
(Auflage 4575, R 3) EF
Mit Faksimile-Unterschrift Rob. Pferdmenges
als AR-Vorsitzender.
Gründung 1895 unter Übernahme der seit
1882 bestehenden Fa. L. Josten in M.Gladbach, Rudolfstraße (Werk I). Hergestellt wurden
von wollene und halbwollene Stoffe für Herren, Damen- und Knabenkleidung, Uniformtuche
und Wolldecken. 1925/26 Übernahme der
Gladbacher Textilwerke AG vorm. Schneider &
Irmen zu M.Gladbach, deren Betrieb in der
Burkgrafenstraße als Werk II weitergeführt wurde. Nach dem Krieg wurde die Produktion
schließlich im Werk I konzentriert und immer
stärker auf textile Bodenbeläge ausgerichtet.
Börsennotiz in Berlin und Düsseldorf, Großaktionäre waren Dr. Hugo Henkel, Düsseldorf
(40%) und später auch das Kölner Bankhaus
Sal. Oppenheim jr. & Cie. (25 %). Den Aufsichtsratsvorsitz führte jahrzehntelang der später als “Bankier Adenauers” bekannt gewordene Kölner Bankier Dr. Robert Pferdmenges.
1970 in eine GmbH umgewandelt.
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
15.8.1877, gedruckt auf weißem
Papier. Gründeraktie (EintragungsCertificat, Auflage 2000, R 5), zunächst
mit 20 % eingezahlt, 1920/23 aus
Gesellschaftsmitteln vollgezahlt, davon
nur 1920 abgestempelt EF-VF
Berlin, Namens-Anteil 1.000 Mark
28.3.1903 (Auflage 1000, R 7) VF-F
Ausgestellt auf Reg. Baumeister Adolf Schiller,
der auch als Geschäftsführer original unterschrieben hat.
Gründung 1899 zur Ausnutzung und Verwertung von Patenten betreffend Maschinen zum
Pressen und Blasen von Glasgegenständen.Geschäftsführer war M. Rosenthal.
Stockfleckig.
Schätzwert 300-400 €
Gorkau Kr. Schweidnitz, Sammelaktie 10
x 100 RM Febr. 1925 (R 8) VF
Sonst wie voriges Los.
Gladbacher Rückvers.-AG
Schätzwert 75-150 €
Glasmaschinen-Syndikat GmbH
Gorkauer Societäts-Brauerei AG
M.-Gladbach, Namensaktie 1.500 Mark
15.8.1877, gedruckt auf weißem
Papier. Gründeraktie (EintragungsCertificat, Auflage 2000, R 5), zunächst
mit 25 % eingezahlt, 1920/23 aus
Gesellschaftsmitteln vollgezahlt, Aktie
aber nicht abgestempelt VF+
Schätzwert 75-250 €
Los 635
Los 636
Schätzwert 125-275 €
Gladbacher Rückvers.-AG
Los 629
Gründung 1921 als „Böhmische Glanzstoff-Fabrik System Elberfeld“. Lobositz (heute Lovosice) erlangte 1756 Bekanntheit durch eine
wichtige Schlacht im 7-jährigen Krieg zwischen
Österreich und Preußen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 633
Schätzwert 30-90 €
Gladbacher Wollindustrie AG
vorm. L. Josten
M.-Gladbach, Aktie 100 RM 30.11.1941
(Auflage 1350, R 3) EF
Mit Faksimile-Unterschrift Rob. Pferdmenges
als AR-Vorsitzender.
Gründung 1858 als KGaA, AG ab 1886. Brauerei, Mälzerei und Limonadenfabrik. Hinzuerworben wurde die Genossenschaftsbrauerei Croischwitz (1920), das Waldenburger Brauhaus,
die Stadtbrauerei Neurode und die Kastnersche
Lagerbierbrauerei Habelschwerdt (1921) sowie
das Braurecht des Frankensteiner Brauhauses
(1922). Braustätten dann in Gorkau, Waldenburg und Neurode, Bierniederlagen in ganz
Schlesien. Börsennotiz Breslau und Leipzig,
Großaktionär war die Bank für Brauindustrie,
Berlin-Dresden (heute Oetker-Konzern). Die
Betriebe lagen nach 1945 auf polnischem Gebiet, die AG wurde im Westen abgewickelt und
1971 aufgelöst.
Mindestgebot: 80 % vom unteren Schätzwert
Nr. 627
59
Die Gothaer Waggonfabrik AG
von der Schlosserei zum Eisenbahn,- Straßenbahn,- Automobil- und Flugzeugbau
Los 637
Nr. 637
150 wird 1939 mit 8.048 m einen anerkannten
Schätzwert 1200-1500 €
Höhenrekord aufstellen). 1916 Erwerb der Bay-
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 Mark 29.11.1916
(Auflage 1000, R 9) VF
Schöne Eichenlaub-Umrahmung.
Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegründete Schlosserei. 1892 trat der Kaufmann
Louis Glück mit in das Unternehmen ein, das
nun als “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt” firmierte. Bei Umwandlung in eine AG 1898 arbeiteten auf dem
110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer
Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons wurden ab 1898 (erstmals für die Straßenbahn Mühlhausen i. Thür.)
auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch
Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben dem Bau
von Eisenbahn-, Straßenbahn- und Triebwagen
Los 639
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 Mark 26.5.1920
(Auflage 5000, R 8) VF
Ebenfalls identische Gestaltung.
Los 640
Gotha, Aktie 1.000 Mark 5.7.1921
(Auflage 15000, R 7) VF+
Nochmal ähnlivche Gestaltung.
Los 641
Schätzwert 150-250 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Los 642
Schätzwert 225-350 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 Mark 20.11.1922
(Auflage 25000, R 7) EF-VF
Wie vorige Lose.
Los 643
Carl Eduard, Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha
(1884-1954), wurde in England geboren und war ein
Enkel von Queen Victoria. Seine Luftfahrtbegeisterung
war der Auslöser für das Engagement der Gothaer
Waggonfabrik im Flugzeugbau.
Der revolutionäre Nurflügel-Strahljäger Ho 229
geht kurz vor Kriegsende in Vorserie.
Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt und produziert fortan Lüfter, Kühler und
Wasseraufbereiter sowie ab 1983 Fahrgestelle
für den PKW Wartburg. Nach der Wende wird
das Unternehmen schließlich 1997 von dem Anhänger- und Aufliegerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt heute als “SchmitzGotha Fahrzeugwerke GmbH” mit über 500 Mitarbeitern LKW-Auflieger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten und
Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne, aber auch Mulden für Baufahrzeuge.
Eine echte Rarität, da diese Aktien an sich beim
Aktienneudruck 1930 umgetauscht wurden!
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz. Alle
hier angebotenen Emissionen vor 1930 (außer
die Em. 14.6.1922) waren bislang völlig unbekannt gewesen!
Los 638
Den Automobilproduzenten Dixi musste Gotha
1928 zur Abwendung der Zahlungsunfähigkeit an
BMW verkaufen. Damit legte BMW den
Grundstein für seine heutige Automobilproduktion.
heutige Automobilproduktion legte). 1926 Fusion mit der Cyklon Automobilwerke AG, Berlin
Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wieder
verkauft). 1936 Beteiligung an der Gotha-Ilme-
Schätzwert 1000-1250 €
Nr. 640
Schätzwert 600-800 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 Mark 5.6.1923
(Auflage 10000, R 12) VF
Schöne Eichenlaub-Umrahmung.
Ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz. Leichte Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 644
Schätzwert 75-175 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 Mark 4.10.1923
(Auflage 85000, R 6) VF+
Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Kapitalerhöhung übernommen von einem Konsortium unter Führung der Bank von Thüringen.
Los 645
Schätzwert 40-100 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 100 RM 21.1.1930 (Auflage
6000, R 4) UNCAndere Gestaltung als vorige Lose.
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 Mark 29.9.1917
(Auflage 2000, R 9) VF
Gestaltet wie voriger Titel.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 646
Schätzwert 20-75 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Gotha, Aktie 1.000 RM 30.9.1937
(Auflage 2500, R 2) UNC
Der strategische Bomber Gotha G IV reichte im
1. Weltkrieg bis nach London und veranlasste das
englische Königshaus, seinen Namen zu ändern.
60
Schätzwert 225-350 €
Gothaer Waggonfabrik AG
Wie vorige Lose.
Traditionszug Typ T1
der Gothaer Waggonfabrik, gebaut 1929
gegen England als “The Gothas” berüchtigt. Aus
diesem Grund benannte sich das in Großbritannien regierende Königsgeschlecht Sachsen-Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Aufgrund
der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde die Flugzeugproduktion in Gotha 1920 zerstört, aber 1933 mit dem Schul-Doppeldecker
Go 145 wieder aufgenommen (die Gotha Go
Nr. 646
Schätzwert 400-500 €
Gotha, Aktie 1.000 Mark 14.6.1922
(Auflage 25000, R 6) UNC-EF
erischen Waggon- und Flugzeugwerke in Fürth,
die als zweites Werk weitergeführt wurden
(1938 verkauft). 1921 Fusion mit der Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk „Dixi“, 1928 zur
Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit an BMW
verkauft, womit BMW den Grundstein für die
auch Automobil- und Flugzeugbau. Die Anfang
1913 gegründete Abteilung Flugzeugbau baute
vor Beginn des 1. Weltkrieges Ein- und Zweidecker, anschließend zweimotorige Bomber und
Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen). Auslöser
hierfür war der von der Luftschifffahrt begeisterte letzte regierende Herzog von Sachsen-Coburg
und Gotha, Carl Eduard, auf dessen Initiative
1909 der Gothaer Luftfahrtverein am Stadtrand
einen Luftschiffhafen einrichtete. 1914 errichtete dann die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben der Waggonfabrik die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz. Die zweimotorigen Bomber aus der Residenzstadt des
Herzogs Carl Eduard (eines gebürtigen Engländers!) erreichten mit 800 km Reichweite erstmals London und wurden durch ihre Einsätze
Nr. 645
nauer Flugzeugbau GmbH. 1944 wird das Werk
in Gotha zu 80 % zerstört. Trotzdem beginnt
noch kurz vor Kriegsende in Friedrichroda die
Vorserienfertigung des revolutionären NurflügelStrahljägers Ho 229 der Gebrüder Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär war
die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch
die Aktienmehrheit der Waggonfabrik Dessau
besaß). 1946 in eine sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt, bereits 1947 wieder
unter deutsche Verwaltung gestellt, 1949 als
VEB Waggonbau Gotha verstaatlicht. 1953-60
werden erneut Segelflugzeugtypen aus der Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur
Spezial-Güterwagen her, sondern als einziger
Straßenbahnwagenhersteller der DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967 wird das
Nr. 643
Los 654
Schätzwert 225-350 €
Grundstücks AG
Rüdersdorferstrasse 62
Berlin, Sammelaktie 5 x 100 Goldmark
30.7.1924 (Datum des GoldmarkUmstellunsbeschlusses; ausgestellt, aber
Datum versehentlich nicht eingetragen),
Auflage nur max. 20 Stück, R 9 EF
Nr. 664
Nr. 647
Los 647
Schätzwert 300-400 €
Grassi-Textil-Messhaus AG
Leipzig, 4 % Namens-Schuldv. 400
Goldmark 1.7.1925 (R 12), ausgestellt auf
Firma Max Klammer jr., Herzberg (Elster) EFGegründet 1922. 1928 umbenannt in Leipziger
Textilmesshäuser AG, später in eine GmbH umgewandelt. Das Grundstück des (alten) GrassiMuseums wurde der AG zur Nutzung als Messhaus vom Rat der Stadt Leipzig bis zum Jahr
1998 überlassen. Die Umbaukosten finanzierten z.T. die hier ausstellenden Textilgrossisten
durch Zeichnung von Schuldverschreibungen.
Namenspatron war Franz Dominic Grassi, ein
Leipziger Kaufmann und Bankier italienischer
Abstammung. Bei seinem Tod hinterließ er der
Stadt Leipzig ein Vermögen von über 2 Mio. M.
Von diesem Vermögen wurden zahlreiche Bauvorhaben, Parkanlagen und Denkmäler unterstützt. Noch heute existiert das nach ihm benannte Grassimuseum und das “Alte Grassimuseum” (eben das Textil-Messhaus, es beherbergt heute die Leipziger Stadtbibliothek).
Ein UNIKAT aus dem Reichsbankschatz!
Los 648
Gegründet am 4.12.1922 durch Investoren aus
Budapest (Vorstand und AR-Vorsitzender waren
stets ein Ungar) zwecks Erwerb und Bewirtschaftung des Grundstücks Berlin, Rüdersdorfer Str. 62 (in Friedrichshain, 1989-91 kurzeitig
in Babeufstraße umbenannt). Gewinne oder Dividenden wurden nie erwirtschaftet. 1942 aufgelöst und einem Treuhänder für jüdisches Vermögen unterstellt. Das Areal kam nach dem
Krieg an die Wohnungsbaugenossenschaft
Friedrichshain eG.
ten Pferdebahnbetriebes „AG Casseler Stadteisenbahn“ und der „Casseler Straßenbahn-Gesellschaft“, letztere hatte 1877 mit der Strecke
Königsplatz-Schloss Wilhelmshöhe die erste
Dampfstraßenbahn Deutschlands eröffnet. 1927
Übernahme der Herkulesbahn von der Stadt
Kassel. Damit kam das Streckennetz auf 13 Linien mit 36 km Gesamtlänge. 1928 Gründung
der „Kasseler Omnibus-Gesellschaft mbH“,
1935 Beteiligung an der Gründung der „Kurund Badehaus Wilhelmshöhe GmbH“. 1939 Umfirmierung in „Kasseler Verkehrs-Gesellschaft“.
1946 vom Land Hessen enteignet, heute sind
die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
und die Stadt Kassel Alleinaktionäre.
Los 655
Grundstücks AG Wiclefstrasse 26
Nr. 652
Schätzwert 125-175 €
Grassi-Textil-Messhaus AG
Leipzig, 4 % Namens-Schuldv. 1.000
Goldmark 1.7.1925 (Auflage 1000, R 9),
ausgestellt auf die Odenkirchner
Kleiderfabrik G. Steinwasser & Co.,
Odenkirchen (Rheinland) EF-VF
Los 653
Los 650
Schätzwert 50-175 €
Große Casseler Straßenbahn AG
Los 649
Schätzwert 175-350 €
Große Casseler Straßenbahn AG
Kassel, Aktie 1.000 Mark 21.6.1897.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 5) EFÄußerst dekorativer Druck der Reichsdruckerei.
Mit Originalunterschriften.
Gründer waren die Schweizerische Ges. für elektrische Industrie sowie Siemens & Halske. Entstanden durch Übernahme des 1884 gegründe-
Schätzwert 200-250 €
Grünsteinwerke Rentzschmühle AG
Cossengrün i. Thür.
Kassel, VZ-Aktie 1.000 Mark 22.7.1921
(Auflage 5000, R 4) EF-
Rentzschmühle, Aktie 1.000 RM 1.10.1942
(Auflage nur 68 Stück, R 8) EF-
Sehr dekorative Ornament-Umrahmung mit
Vignetten.
Gründung 1912 zur Übernahme des 1906 eröffneten Steinbruchbetriebs von Ing. Oskar Teuschler bei Greiz im Vogtland (3,5 km südlich von Elsterberg) mit eigenem Bahnanschluß an die “untere Bahn” zwischen Plauen und Greiz. “Grünstein” oder “Grünporphyr” war die früher übliche
Bezeichnung für grüngefärbte Eruptivgesteine
wie Diabas und Diorit aus den selurisch-devonischen Sedimentärschichten. Spezialität des
Steinbruchs waren Rentzschmühler Grünsteine
für Haussockel, Brücken und Ehrenmale (verwendet u.a. beim Bau des Zwickauer Bahnhofs
und der Elstertalbrücke), vor allem aber wurde
Schotter für Eisenbahnbauten im Raum Zwickau
und Gera geliefert. Mit 14 Beschäftigten nahm
die Firma ohne jede Ausrüstung nach dem 2.
Weltkrieg den Betrieb wieder auf, wurde 1946 in
Volkseigentum überführt (VEB Grünsteinwerke
Rentzschmühle). 1963 Betriebsstilllegung wegen
völlig ungenügender technischer Ausstattung,
1964-67 Neubau einer vollmechanisierten Splittund Schotteranlage. 1974 an den VEB Zuschlagstoffe und Natursteine Gera angegliedert. Nach
der Wende übernahm 1990 die Neusser Firma
Werhahn & Nauen (Basalt-Actien-Gesellschaft
Linz) den Steinbruchbetrieb, der heute als einer
von vier Produktionsstandorten zur “Hartsteinwerke Bayern/Thüringen” gehört.
Nur 20 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 651
Schätzwert 30-80 €
Großenhainer Webstuhlund Maschinen-Fabrik AG
Großenhain, Aktie 100 RM Juli 1942
(Auflage 1000, R 3) EF
Gründung 1852 durch Anton Zschille, seit
1872 AG. Herstellung und Vertrieb von Textilmaschinen, insbes. Webstühlen. 1888 Übernahme des Konkurrenzbetriebes May & Kühling
in Chemnitz, welcher 1899 stillgelegt wurde.
Börsennotiz Berlin und Leipzig, zuvor auch
Chemnitz und Dresden. Die Firma wurde nach
dem Krieg nicht verlagert.
Los 652
Schätzwert 225-350 €
Berlin, Sammelaktie 5 x 100 Goldmark
30.7.1924 (Datum des GoldmarkUmstellunsbeschlusses; ausgestellt, aber
Datum versehentlich nicht eingetragen),
Auflage nur max. 20 Stück, R 9 EFVF
Gegründet am 1.12.1922 durch Investoren aus
Budapest (Vorstand und AR-Vorsitzender waren
stets ein Ungar) zwecks Erwerb und Bewirtschaftung des Grundstücks Berlin, Wiclefstr. 26
(in Tiergarten zwischen der Beusselstraße und
der Wilhelmshavener Straße, benannt nach
dem 1320-84 gelebt habenden englischen
Theologen John Wiclef). Gewinne oder Dividenden wurden nie erwirtschaftet. 1938 aufgelöst,
weil die ungarischen Aktionäre jüdischen Glaubens waren. Das Mietshaus wird heute von einer illustren Mischung vom Rockmusiker bis
zum Langhaarteckelzüchter bewohnt.
Los 656
Schätzwert 100-175 €
Guido Hackebeil AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Mai 1927 (Auflage
1000, R 7) EF
Gründung 1921. Herausgabe, Herstellung, Verlag und Vertrieb von Zeitschriften und Büchern
aller Art sowie Anfertigung von Drucksachen.
1930 Name geändert in Hackebeil AG, Buchdruckerei und Verlag. Nov. 1930 Konkurseröffnung (nach § 240 HGB, Verlust von mehr als
der Hälfte des Kapitals). Die Bewirtschaftung
der Verlagsrechte wurden der Norddeutschen
Druckerei und Verlagsanstalt (DAZ), Berlin
übertragen.
Schätzwert 40-100 €
Großhandels-AG für Getreide
und Mühlenfabrikate
Berlin-Charlottenburg, Aktie 5.000 Mark
März 1923 (Auflage 10000, R 4) EF
Zweitälteste Straßenbahn in Kassel Nr. 144, Baujahr 1909
Gründung 1921. Handel mit Getreide, Mühlenfabrikaten u. Futtermitteln sowie der Betrieb
von Mühlenwerken. 1931 Auflösung der AG.
Nr. 654
Nr. 657
61
Los 657
Schätzwert 50-80 €
Gummiwerke ELBE AG
Piesteritz b. Kl.-Wittenberg (Elbe), Aktie
1.000 Mark 22.7.1922 (Blankette, R 6) EFGründung 1898 in Leipzig unter der Firma Oxylin-Werke, 1900 verlegt nach Priesteritz, 1901
umbenannt wie oben. Herstellung von technischen Gummiwaren aller Art, von Schläuchen
für alle Zwecke, gummierten Stoffen, Gummistiefel, Gummiartikeln für Fahrrad- und Automobilbedarf und für elektrotechnische Zwecke.
Großaktionär (1943): Felten & Guilleaume
Carlswerk AG, Köln. In der DDR Betrieb fortgeführt seit 1946 als VEB Gummiwerke Elbe,
nach der Privatisierung aufgegangen in der TIP
TOP Oberflächenschutz Elbe GmbH.
brik Altstadt-Hachenburg wieder in Gang, 1953
Entlassung aus der alliierten Kontrolle und Auflösung des I.G.-Vertrages mit der Dynamit-AG
vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber
mit zuletzt 94 % Hauptaktionär blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH.
gerung von der Mutter Friedrich Krupps erworben und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen
und dessen Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Franz Haniel weiterverkauft wurde;
schließlich die im Auftrag der Fürstäbtissin von
Essen 1791 durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte Neu-Essen im Emschertal bei
Schloss Oberhausen, 1805 ebenfalls an den
Jacobi-Haniel-Clan verkauft. Durch ununterbrochene Firmenaufkäufe wuchs nach Gründung der AG ein riesiges Gebilde aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und weiterverarbeitenden Betrieben. Heute als MAN/GHH einer
der bedeutendsten Maschinen- und Anlagenbau-Konzerne.
Los 663
Schätzwert 50-150 €
Gutehoffnungshütte Aktienverein
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 16.5.1917
(Auflage 10000, R 3) EF
Grossformatiges, dekoratives Papier.
Los 664
Los 661
Schätzwert 125-250 €
Gustav Kiepenheuer Verlag AG
Los 658
Schätzwert 100-175 €
Gummiwerke ELBE AG
Piesteritz b. Kl.-Wittenberg (Elbe), Aktie
80 RM März 1925 (Auflage 15500, R 7)
EF-VF
Los 659
Schätzwert 30-90 €
Gummiwerke ELBE AG
Piesteritz b. Kl.-Wittenberg (Elbe), Aktie
100 RM 25.11.1941 (Auflage 20000, R 3)
UNC-EF
Potsdam, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922.
Gründeraktie (Auflage 2200, R 6) EF
Gründung 1921 zum Erwerb und Vertrieb von
Druck- und Kunstwerken, insbesondere Fortbetrieb des bisher unter der Firma Gustav Kiepenheuer Verlag Potsdam betriebenen Verlagsgeschäftes (gegr. 1909 in Weimar). Ab 1929
Sitz in Berlin. 1933 werden 75% der Verlagsprodukte verboten und zum Teil vernichtet.
1944 Schließung des Verlages auf Anordnung
der Reichsschrifttumskammer. 1946 Wiederaufnahme der Verlagstätigkeit in Weimar mit
Neuerscheinungen und Nachauflagen von
Heinrich Mann, Anna Seghers, Arnold Zweig.
1948 Gründung einer Außenstelle in Hagen,
1951 Abspaltung dieser unter dem Namen
“Kiepenheuer & Witsch”. 1977 Verkauf des
Verlages an den Kinderbuch-Verlag im Auftrag
der SED. Zusammenschluß mit dem Insel Verlag Anton Kippenberg Leipzig, der Dieterichen
Verlagsbuchhandlung Leipzig und dem Paul
List Verlag Leipzig zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in Leipzig. 1990 Auflösung durch
die Treuhandanstalt, 1994 Kauf durch Bernd F.
Lunkewitz und Eingliederung in die Verlagsgruppe Kiepenheuer und Witsch.
Schätzwert 350-450 €
H. Henninger-Reifbräu AG
Erlangen, Aktie 1.000 Mark 17.1.1923
(Auflage 5500, R 7) EF-VF
Gründung des Stammhauses bereits 1690, AG
ab 1896 als Actienbrauerei Erlangen vorm.
Gebr. Reif. Am 8.4.1905 wurde die Brauerei H.
Henninger in Erlangen erworben, beide Betriebe vereinigt und die Firma umbenannt in H.
Henninger-Reifbräu AG. 1918/19 Verkauf der
Mälzerei an die Konsumgenossenschaft Erlangen. Erwerb der 1. Erlanger Aktienbrauerei
vorm. Karl Niklas. Bis 1972 war die AG eigenständig, dann wurde sie in die neu gegründete
“Patrizier-Bräu AG” in Nürnberg eingebracht.
Schätzwert 125-250 €
Gustav Genschow & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 23.5.1907.
Gründeraktie (Auflage 1250, R 5) VF+
Gründung 1907 durch Fusion der Badische Munitionsfabrik GmbH mit Werken in KarlsruheDurlach und Wolfartsweier und der oHG in Firma
Gustav Genschow & Co. in Berlin und Köln (gegr.
1888 als Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft). Auf dem Gebiet der Jagd- und
Sportmunition wurde Genschow nach Übernahme des Munitionsgeschäftes von Köln-Rottweil
der größte Konkurrent der Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG in Köln (Gruppe DynamitNobel / I.G.Farben). Einen sonst unausweichlichen Kampf vermied man durch Abschluß eines I.G.-Vertrages 1927, der 1931 auf die Dynamit-AG vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg
überging. Ab 1938 konnten die in Berlin und
Hamburg börsennotierten Genschow-Aktien 5:2
in I.G.-Farben-Aktien umgetauscht werden. Das
gesamte Vermögen wurde wegen Zugehörigkeit
zum I.G.-Farben-Konzern durch alliiertes Kontrollratsgesetz Nr. 9 vom 30.11.1945 beschlagnahmt. 1951 kamen die Munitions- und Schrotfabrik Karlsruhe-Durlach und die Lederwarenfa-
62
Los 662
Los 667
Schätzwert 30-90 €
H. Th. Böhme AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 15.3.1922
(Auflage 2500, R 3) VF
Fabrikgebäude der
H. Henninger-Reifbräu AG in Erlangen
Los 660
die KG Wilhelm Stodiek GmbH & Co. verpachtet und 1984 auf die Stodiek Dünger GmbH in
Ludwigshafen übertragen. 1998 Reaktivierung
des Börsenmantels, Umfirmierung in “Stodiek
Europa Immobilien AG” und Sitzverlegung zum
neuen Mehrheitsaktionär IVG nach Bonn.
Großformatig und dekorativ, zwei Vignetten mit
Ansichten der Fabriken in Chemnitz und Oberlichtenau.
Gründung 1881, AG seit 1909. Grosshandel
mit Drogen, Farben, Chemikalien, Vegetabilien
sowie Kräuterschneiderei. Außerdem Herstellung von Spezialseifen (hier wurde mit “Fewa”
das erste synthetische Waschmittel der Welt
entwickelt und produziert) und -ölen für die
Textil- und Lederindustrie. Mit meist zweistelligen Dividenden ein hochrentables Unternehmen. Zweigniederlassung in Hamburg. 1950
Sitzverlegung nach Hamburg (Neuer Wall 1923), anschließend in eine GmbH umgewandelt.
Schätzwert 175-350 €
Gutehoffnungshütte Aktienverein
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Oberhausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1898
(Auflage 3000, R 5) EF
Los 665
Schätzwert 100-175 €
Originalunterschriften von Franz und August
Haniel.
Gründung 1808/10 als Gewerkschaft, ab 1872
AG. Die Gesellschaft gilt als Keimzelle der
Schwerindustrie des Ruhrgebietes. Drei
1808/10 in der „Hüttengewerkschaft und
Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen“ in Sterkrade zusammengefasste Hütten waren der Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner Domkapitular Freiherr von der Wenge zu
Dieck errichtete St. Antony-Hütte zu Osterfeld,
1793 in den Besitz der Fürstäbtissin Maria Kunigunde von Essen übergegangen, 1799/1805
an den Hütteninspektor Gottlob Jacobi und seine Schwager Franz und Gerhard Haniel aus
Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte Gute Hoffnung in Sterkrade, zu deren Bau Friedrich der
Große 1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber
wegen des Emporkommens der Anthony-Hütte
zahlungsunfähig wurde, in der Zwangsverstei-
Neukirchen i. Erzgeb., Aktie 10.000 Mark
17.7.1923. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 7) EF
H. Steudten AG
Gründung am 17.7.1923. Herstellung und Vertrieb von Wirkwaren aller Art. Erzeugnisse: Damenstrümpfe. Großaktionäre waren Max und
Hermann Steudten.
Los 666
Schätzwert 600-750 €
H. Stodiek & Co. AG
Bielefeld, Aktie 1.000 Mark Aug. 1902
(Auflage 1000, R 8) EF-VF
Dekorative Umrandung im Historismusstil.
Gründung 1875 als KG, AG seit 1902. Erzeugung von Superphosphat und MehrnährstoffDünger. Die Werke in Löhne (errichtet 1878)
und Kaarst (errichtet 1905) wurden 1951 an
Los 668
Schätzwert 400-500 €
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG
Hannover-Brink, 5 % Teilschuldv. 1.000
Mark Mai 1921 (Auflage 10000, R 10) VF
Teil einer von der Commerz- und Privat-Bank
AG vermittelten Anleihe von 20 Mio. M. Originalunterschriften.
Gründung 1900 als GmbH zur Ausnutzung der
Erfindung des Telegraphendirektors a.D. Louis
Hackethal, der eine überaus wetter- und säurebeständige Isolation für elektrische Leitungen
entwickelt hatte. 1907 Umwandlung in eine
AG. Dem Kabelwerk wurde außerdem ein
Metallwerk für Stangen und nahtlose Rohre aus
Kupfer, Messing, Aluminium und Bronze angegliedert. Bald beschäftigte die Fabrik auf ihrem
200.000 qm großen Areal in den Gemeinden
Brink, Langenforth und Vahrenwald über 1.500
Leute. 1922 Übernahme der Kabel- und
Metallwerke Neumeywer AG in Nürnberg, die
ebenfalls gegen 1.000 Leute beschäftigten.
1930 Neubau eines Schwachstromkabelwerkes für Fernsprech- und Telegraphenkabel. Die
Kupferbaisse in der Weltwirtschaftskrise zehrte
1930 alle stillen Reserven auf und erzwang
1932 eine Sanierung mit Kapitalherabsetzung.
1959 Erwerb des Zweigwerkes Kuppenheim
(Baden). Börsennotiert in Berlin und Hannover,
Großaktionär war zuletzt die Gutehoffnungshütte (Haniel-Gruppe). 1966 Fusion mit der ebenfalls zu GHH gehörenden Osnabrücker Kupferund Drahtwerk zur “Kabel- und Metallwerke
Gutehoffnungshütte AG”. 1984 Sitzverlegung
nach Osnabrück. Umbenannt 1989 in KM-Kabelmetall AG und 1995 in KM Europa Metal AG,
nachdem die italienische SMI die Aktienmehrheit übernommen hatte.
Bis dahin ganz unbekannt gewesene Emission,
nur 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz
gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare.
Los 669
Schätzwert 75-150 €
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG
Hannover-Brink, Aktie Lit. A 10.000 Mark
8.5.1923 (Auflage 4500, nach RMUmstellung zuletzt noch 4304, R 5) EF-VF
Bisher ebenfalls unbekannt gewesene Emission.
Los 670
Schätzwert 10-50 €
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG
Hannover-Brink, Aktie 100 RM Sept. 1928
(Auflage 24000, zuletzt noch 21304, R 2)
UNC-EF
Identische Gestaltung wie folgender Titel.
Los 671
Schätzwert 20-75 €
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG
Hannover-Brink, Aktie 1.000 RM Sept.
1928 (Auflage 5000, zuletzt noch 4148,
R 2) UNC
Los 672
Los 673
Schätzwert 20-50 €
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG
Hannover, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM
April 1941 (Auflage 1400, R 4) UNC
Los 674
Schätzwert 75-200 €
Haffuferbahn-AG
Elbing, Actie Litt. A 1.000 Mark 1.4.1899.
Gründeraktie (Auflage 593, R 4) UNC-EF
Umgestellt auf 500 RM. Dekorative Umrahmung im Historismus-Stil.
Ab 1896 erbaute normalspurige Bahn für die
48 km lange Strecke Elbing-Cadinen-TolkemitFrauenburg-Braunsberg. Gründer waren die
Provinz Ostpreußen, die Bahnbaugesellschaft
Lenz & Co. und Interessenten aus der regionalen Wirtschaft. Im Gegensatz zur Preussischen
Ostbahn, die die Städte Elbing und Braunsberg
bereits seit 1852 verband, verläuft die Bahn
nicht im Landesinneren, sondern direkt an der
Küste des Frischen Haffs. In Elbing beginnt die
HUB am Ostbahnhof, der aber nur dem Übergangsgüterverkehr zur Staatsbahn diente. Die
Personenzüge begannen im Stadtbahnhof. Dieser lag 2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so
daß Übergangsreisende auch noch ein Stück
mit der Städtischen Straßenbahn fahren mussten. Am 20.5.1899 wurde der Betrieb von Elbing zunächst bis Frauenburg eröffnet, ab
7.9.1999 fuhr die Bahn durchgehend bis
Braunsberg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis zur hohenzollerischen Herrschaft Cadinen
(der Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit
dem berühmten Gestüt. Die Bahn war für die
Industrie (Anschluss der Ziegelindustrie bei Tolkemit und der Elbinger Schichauwerft an die
Staatsbahn) und für den Ausflugsverkehr an
das Frische Haff wichtig. 1939 bestand der
Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie
26 Personen-, 3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Großaktionäre waren zuletzt mit 41 % die
AG für Verkehrswesen und mit 34 % deren
Tochter Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft.
Gleich nach dem 2. WK wurde die Bahn von
Polen wieder in Betrieb genommen, nur ein
innerstädtisches Teilstück in Braunsberg war
wegen der zerstörten Brücke über die Passarge zunächst nicht wieder befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt von Elbing im Westen
umfahrenden Anschlusses an die Hauptbahn.
Der Stadtbahnhof (der schon 1958 für den
Personenverkehr geschlossen worden war und
nur noch dem Güterverkehr diente) wurde stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die Staatsbahn
PKP den Personenverkehr auf der HUB ein, gelegentliche Güterzüge verkehrten weiter. Neuerdings wird die Strecke aber wieder fahrplanmäßig befahren, wenn auch nur in der kurzen
Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In dieser
Zeit führt der französische Eisenbahnkonzern
ARRIVA täglich zwei Zugpaare seiner Regionalverbindung Graudenz-Marienburg-ElbingBraunsberg über die alte, in einem desolaten
Zustand befindliche Trasse der Haffuferbahn,
ein weiterer Zug fährt sogar durchgehend ab
Thorn (Torun) über Elbing (Elblag) und dann die
HUB nach Braunsberg (Braniewo).
Los 675
Schätzwert 100-250 €
Haffuferbahn-AG
Elbing, Actie Litt. B 1.000 Mark 1.4.1899.
Gründeraktie (Auflage 657, R 4) EF
Umgestellt auf 500 RM. Dekorative Umrahmung im Historismus-Stil.
Los 679
Schätzwert 75-150 €
HAGEDA Handelsgesellschaft
Deutscher Apotheker AG
Berlin, Aktie Lit. B 1.000 Mark 25.4.1922
(Auflage 167385, R 5) EF-
Alte Karte der Streckenführung von 1904
Los 676
Schätzwert 50-125 €
Haffuferbahn-AG
Elbing, VZ-Actie 1.000 Mark 1.4.1899.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 3) UNCUmgestellt auf 500 RM. Dekorative Umrahmung im Historismus-Stil.
Gründung 1902 als “Einkaufsgenossenschaft
der Apothekenbesitzer Berlins”. 1904 Umwandlung in die “Handelsgesellschaft deutscher Apotheker mbH”, seit 1921 AG. In rascher Folge wurden im ganzen Reich Zweigniederlassungen errichtet, so 1904 in München,
1905 in Köln, 1908 in Dresden, 1911 in Breslau und Hamburg, 1912 in Frankfurt (Main).
1906 Errichtung einer eigenen VerbandstoffFabrik, 1911 einer Fabrik für Ampullen. Gleichzeitig Ausbau der Abt. Reagenzien und der homöopathischen Abteilung. 1915 Bau einer Salbenfabrik. Ab 1922 auch Herstellung bakteriologischer Präparate. 1924 Errichtung einer Tabletten-, Dragier- und Pillenfabrik in Berlin-Reinickendorf. Für den riesigen Fuhrpark bestand
sogar ein eigener Karosseriebaubetrieb (die
1920 gegründete Brandenburgische Automobil-Reparaturwerkstatt GmbH). 1950 Sitzverlegung nach Köln. Die AG ist bis heute börsennotiert und gehört mit fast 5 Mrd. € Jahresumsatz
zu den führenden deutschen Pharmagroßhändlern. Großaktionär ist mit über 95 % die
Familie Merckle in Blaubeuren.
Los 680
Schätzwert 75-150 €
HAGEDA Handelsgesellschaft
Deutscher Apotheker AG
Los 677
Schätzwert 50-175 €
Berlin, Aktie 1.000 Mark 28.4.1923
(Auflage 80000, R 5) EF
Haffuferbahn-AG
Elbing, VZ-Aktie 1.000 Mark April 1922
(Auflage 3000, R 4) UNC
Großformatiges Papier. Umgestellt auf 500 RM.
Los 681
Schätzwert 75-250 €
Halberstadt-Blankenburger
Eisenbahn-Gesellschaft
Braunschweig, St.-Prior.-Actie 200 Thaler
1.5.1870. Gründeraktie (Auflage 2000, R
2) EF-VF
Los 678
Schätzwert 40-100 €
Haffuferbahn-AG
Elbing, Aktie Lit. B 500 RM Dez. 1924
(Auflage 2171, R 3) UNC
Etwas andere Gestaltung als vorige Lose.
Dekorative Zierumrandung. Eisenbahnabb. im
Trockenprägesiegel.
Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung am 16.4.1870 und die
preußische Regierung am 8.7.1870. Die wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blanken-
Schätzwert 20-50 €
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG
Hannover, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM
April 1941 (Auflage 1050, R 4) UNC
Nr. 675
Nr. 682
63
burg (18,8 km, eröffnet 1873), BlankenburgTanne (kombinierte Adhäsions- und Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive eröffnet bis
1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit Abzweig nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907). Die
wegen ihrer Steigungen sehr anspruchsvollen
Gebirgsstrecken wurden von namhaften Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) besonders gern für
Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestanden
in Tanne an die Südharz-Eisenbahn und in DreiAnnen-Hohne an die Harzquerbahn. Für die
ständigen Erweiterungen der Bahnanlagen hatte die Gesellschaft zwischen 1874 und 1920
insgesamt 10 Anleihen aufgelegt. Großaktionär
der HBE war zuletzt die „Allgemeine Lokalbahnund Kraftwerke-AG“ (heute AGIV). Nachdem die
HBE in der Ostzone 1946 entschädigungslos
enteignet worden war, wurde zur Rettung des
Westvermögens 1949 der Sitz wieder nach
Braunschweig verlegt, wo er bei der Gründung
schon einmal war. 1975 Umwandlung in eine
GmbH und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main.
Heute werden die Strecken von der Connex Regiobahn GmbH betrieben.
mit der seit 1865 bestehenden staatlichen Kaiverwaltung (Vereinigung staatlicher Kaibetriebe) zur Betriebsgesellschaft der hamburgischen Hafenanlagen fusioniert, die Umbenennung in Hamburger Hafen- und Lagerhaus-AG
(HHLA) erfolgte 1939. Im Jahr 2005 umbenannt in Hamburger Hafen und Logistik AG
(HHLA). Heute einer der führenden Hafenlogistik-Konzerne in Europa, dessen Geschäftstätigkeit untergliedert ist in die vier Segmente
Container, Intermodal, Logistik und Immobilien.
Los 682
Los 684
zung mit dem Spar- und Vorschuß-Verein AG,
Bad Schwartau. Mit 55 Geschäftsstellen die
Regionalbank des Lübecker Raumes einschließlich der Kreise Stormarn, Ost-Holstein
und Herzogtum Lauenburg. Börsennotiz Berlin
und Hamburg. Lange war die Hansestadt Lübeck größter Aktionär, Ende der 70er Jahre
kauften sich die Commezbank (über 25 %) und
die Deutsche Bank (über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck AG”, 2003
nach squeeze-out der letzten Kleinaktionäre
komplett in die Deutsche Bank eingegliedert.
andersetzung der Familienaktionäre der Familie Lodde übertragen. Mehrheitsaktionär ist danach der Apotheker Wiljelm Flach, später die
Pharca GmbH in Essen, die am Ende fast 99 %
der Aktien besitzt (gehört zum Pharmagroßhändler Noweda eG). Die von rd. 100 Mitarbeitern erzielten Umsätze steigen rasant, wobei
vor allem 1983/84 ein Sprung von 60 auf 93
Mio. DM in’s Auge fällt. 1975 vollständig in die
Noweda eG eingegliedert.
Los 688
Schätzwert 150-250 €
Hamburg-Bremer FeuerVersicherungs-Gesellschaft
Hamburg, Namensaktie 1.000 RM Sept.
1929 / 22.9.1930 (R 7) EF
Gründung 1854. Das Rückversicherungsgeschäft wurde 1868 in die Hamburg-Bremer
Rückversicherung ausgegliedert (1889 durch
Vereinigung rückgängig gemacht, 1892 erneut
in eine eigenständige AG ausgegliedert). Von
Anfang an Ausrichtung auf das Auslandsgeschäft mit Geschäftsstellen in Kopenhagen, Oslo, St. Thomas (Westindien), San Francisco,
Hongkong, Habana, Mexico, London und Chicago. Durch die Erdbeben-Katastrophe in San
Francisco 1906 wurde die Gesellschaft empfindlich getroffen, die zu regulierenden Schäden überschritten das Grundkapital. 1968 fusionierte die zu diesem Zeitpunkt älteste noch
bestehende Hamburger Versicherung mit der
1857 gegr. Nord-Deutsche Versicherungs-AG
zur “Nord-Deutsche und Hamburg-Bremer Versicherungs-AG”. Aus dieser Gesellschaft wird
im Jahr 1975 die Hamburg-Mannheimer Sachversicherungs-AG. Heute ein Unternehmen der
ERGO Versicherungsgruppe.
Schätzwert 20-80 €
Hamburger Hochbahn AG
Hamburg, A-Aktie Em. IV 1.000 Mark
Febr. 1922 (Auflage 12500, R 1) EF
Großformatig. Breiter Ornamentrahmen.
Gegründet 1911 durch Siemens & Halske, AEG
und Emil Rathenau, bedeutender Mitinitiator
war der große Albert Ballin. 32 km Hochbahn
und 235 km Straßenbahn in Normalspur. Begonnen hatte die Geschichte der Straßenbahn
in Hamburg bereits 1866 als Pferdebahn,
Dampfbetrieb ab 1879, elektrischer Betrieb ab
1894, Eröffnung der Hochbahn 1912. Später
Übernahme mehrerer Vorortbahnen und der Alsterschifffahrt. Das größte Nahverkehrsunternehmen in Norddeutschland ist bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist indirekt der Hamburgische Staat.
Schätzwert 40-90 €
Handwerksbau AG Thüringen
Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.11.1898.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 2) VF
Weimar, Aktie Ser. 3 200 RM Nov. 1944
(Auflage 2500, R 4), ausgestellt auf die
Mitteldeutsche Landesbank Girozentrale
für die Provinz Sachsen, Thüringen und
Anhalt, Magdeburg EF
Gründung 1898. Gehörte zum Einflussbereich
der Berliner Handels-Gesellschaft, bestand bis
1950. Besitztum: über 500.000 qm Grundstücke beiderseits des Hohenzollerndamms,
ferner eine große Zahl von einzelnen Hausgrundstücken und Beteiligungen an verwandten Unternehmen.
Gründung 1936 als Wohnungsbaugesellschaft
des thüringischen Handwerks. Die Handwerksbau AG Thüringen, Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, Weimar wurde bis 1990 nicht verlagert. 1992 Fortsetzung der Gesellschaft als
Handwerksbau AG Thüringen Wohnungsgesellschaft, Weimar.
Los 686
Schätzwert 75-200 €
Handelsgesellschaft für Grundbesitz
Los 687
Schätzwert 75-150 €
Handelsvereinigung Dietz & Richter Gebrüder Lodde AG
Leipzig, Aktie Lit. A 1.000 RM Jan. 1941
(Auflage 180, R 7) EF
Los 685
Schätzwert 40-100 €
Handelsbank in Lübeck
Lübeck, Aktie 100 RM April 1941 (Auflage
1000, R 5) EF
Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 als
„Credit- und Versicherungsbank in Lübeck“,
schon 1859 umbenannt in “Commerz-Bank in
Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit der Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938
Übernahme des Bankgeschäftes Alfons Frank
& Co. 1940 Umfirmierung zur “Handelsbank in
Lübeck”, um Verwechslungen mit der “großen”
Commerzbank zu vermeiden. 1943 Verschmel-
Los 683
Die Firma Dietz & Richter wurde bereits 1807
gegründet, 1920 Vereinigung mit der Drogengroßhandlung Gebr. Lodde. Großhandel in Drogen, Chemikalien und Pharmazeutika. 1922
Umwandlung in AG, zugleich Übernahme der
seit 1835 bestehenden Firma Frölich & Co. in
Münster (Westf.), die 1928 eine weitere
Niederlassung in Hagen errichtete. 1934 Übernahme der Firma C. F. Cyriax & Co. und Pharmagotha in Gotha. Börsennotiz im Freiverkehr
Leipzig. Nach Enteignung der mitteldeutschen
Betriebe 1953 Sitzverlegung nach Münster
(Westf.). Die Niederlassung Hagen wurde 1954
im Zuge der vermögensrechtlichen Ausein-
Los 689
Schätzwert 100-125 €
Hannoversche Eisengießerei
und Maschinenfabrik AG
Anderten b. Hannover, 4 %
Genußrechtsurkunde 100 RM Okt. 1927
(R 10) EF
Gründung 1857, AG seit 1859 (ab 1930 Namenszusatz „Heag“ Hannoversche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG). Drei Abteilungen:
Gießerei, Landmaschinenbau (Mäher, Heuwender, Kartoffelernter, Ackerwagen) und Rohrreinigung (reinigte nach patentierten Verfahren
Rohrleitungsnetze bis 1.000 mm Durchmesser). Börsennotiz Hannover. 1953 Vergleich,
1955 Anschlußkonkurs.
Schätzwert 400-500 €
Hamburger Freihafen-LagerhausGesellschaft
Los 690
Schätzwert 60-80 €
Hamburg, 4 % Prior.-Obl. 1.000 Mark
1.4.1902 (Auflage 6000, R 8) VF+
Hannoversche Eisengießerei
und Maschinenfabrik AG
Nicht nur für die Hamburger Stadtgeschichte
äußerst bedeutendes Stück, auch dekorativ mit
Eisenbahn und Segelschiff in den Vignette.
Faksimile-Unterschrift von Siegmund Hinrichsen (1841-1902), Bankier in Firma Hardy &
Hinrichsen, von 1872 bis 1879 Direktor der
Norddeutschen Bank, Mitglied der Bürgerschaft von 1871 bis 1902, deren Präsident von
1892 bis 1902.
Die Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Ges.
(HFLG) wurde am 7.3.1885 von Hamburger
Kaufleuten und dem Senat gegründet, um im
Zuge des Zollanschlusses an das Deutsche
Reich das damals modernste und größte Logistikzentrum der Welt zu bauen - die Hamburger
Speicherstadt. Der Bau der Speicherstadt dauerte von 1885 bis 1912. 1935 wurde die HFLG
Anderten b. Hannover, 4,5 %
Genussrechtsurkunde 100 RM Okt. 1927
(R 8) EF
64
Das Verwaltungsgebäude der HHLA in der Speicherstadt
Nr. 692
Los 691
Schätzwert 200-250 €
Nr. 695
Los 693
Schätzwert 450-600 €
Hannoversche Kolonisationsund Moorverwertungs-AG
Hannoversche Kolonisationsund Moorverwertungs-AG
Berlin / Schwege, Kreis Wittlake, Aktie
10.000 Mark Jan. 1923 (Auflage 2000,
nach Umstellung auf 500 RM und
Kapitalherabsetzung 1926 nur noch
93 Stück, R 7) EF-
Berlin / Schwege, Kreis Wittlage,
Interimsschein 647 x 100 RM 28.8.1931
(R 12). Eine 1926 beschlossene, aber
erst viel später in Tranchen durchgeführte
Kapitalerhöhung um 240.000 RM wurde
in 10 Interimsscheinen unterschiedlicher
Stückelung verbrieft VF-F
Seit Beginn des 20. Jh. wird in Hunteburg Kreis
Wittlage industriell Torfmoor abgebaut. Gründung
der Hakumag 1909 als GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wurde mit rd. 150 Beschäftigten Brenntorf, Torfstreu, Düngetorf und
Torfbriketts. Die für die Mitarbeiter errichteten
Beamten- und Arbeiterwohnhäuser sind noch
heute als Schwegermoorsiedlung bekannt. In
den 1920er und 1930er Jahren wurden in den
Mooren auch Saisonarbeiter u.a. aus Holland und
Maschinenschriftliche Ausführung, Originalunterschrift.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 696
Breslau, Aktie Ser. B 100 RM Nov. 1924
(Auflage 200, R 12) VF
Gegründet 1869 als Genossenschaft, 1923
umgewandelt in eine AG. Filialen bestanden in
Schweidnitz, Oels und Glatz, außerdem Depositen-Kassen in Breslau am Hauptbahnhof sowie
am Sonnenplatz. 1943 auf die Mittelschlesische Bank AG in Breslau übergegangen.
Aktien dieser Bank waren bis jetzt völlig unbekannt. Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Rostfleck am oberen Rand.
Los 692
Schätzwert 275-350 €
Berlin / Schwege, Kreis Wittlake, Aktie
100 RM 13.6.1925 (Auflage 2000, nach
Kapitalherabsetzung 1926 nur noch
90 Stück, R 9) VF
Leichte Rostflecken und kleine Fehlstelle am
linken Rand.
Nr. 693
Schätzwert 480-600 €
Gotha, St.-Prior.-Aktie (Ersatzstück) 600
Mark 1.7.1906 (Auflage 4764, R 8) VF
Misburg, Aktie 1.000 Mark 1.4.1922
(Auflage 2800, R 4) EF-VF
Los 698
Gründung 1884. Fast ein ganzes Jahrhundert
Zementfabrikation in Misburg mit eigenem
Stichkanal zum Mittellandkanal. Großaktionär
ist die Teutonia-Zement. 1989 wurde die Liquidation der HPC beschlosssen, dieser Beschluß
aber 1994 wieder aufgehoben.
Bremen, Aktie 100 RM Mai 1927 (kpl.
Aktienneudruck, Auflage 18000, davon
nur 1500 bei Sanierung lt. HV 20.1.1930
gültig geblieben, R 10) EF
Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG
in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche
Automobil- und Motoren-AG in Bremen. Lange
Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen
Großstädten durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, NAG
und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der
Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.
Marke und Produktionsanlagen übernahm
1931 der Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Friedrich Wilhelm Borgward, der
schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward
& Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte. Der 1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geborene Schlosserlehrling hatte
Nr. 700
Schätzwert 200-250 €
Hansa-Bank Schlesien AG
Beim Torfstechen
Hannoversche Kolonisationsund Moorverwertungs-AG
Los 699
Harkort’sche Bergwerke und chem.
Fabriken zu Schwelm u. Harkorten AG
1921 umgewandelt in eine Stamm-Aktie, umgestellt auf 20 RM.
Gründung 1872. Erwerb und Betrieb chemischer
Fabriken, insbesondere der zu Harkorten gelegenen früheren Firma Harkort’s Erben gehörenden Schwefelsäurefabrik. Ursprünglicher Sitz der
Gesellschaft war Hagen i.W., dann Haspe. 1876
Verpachtung der chemischen Fabrik und Verlegung des Sitzes nach Schwelm, wo die Eisenund Schwefelkies-Zeche Schwelm betrieben
wurde. 1884 wurden sämtliche Kuxe des Goldbergwerks “Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft” zu Brad und Krystor in Siebenbürgen sowie später das “St. Johann Evangelist Goldbergwerk” Grube Valeamori zu Krystor und das Goldbergwerk Muszari bei Ruda erworben. Nach Beendigung des 1. Weltkrieges mußten diese verkauft werden, der gesamte Besitz ist an eine rumänische AG durch Vertrag im Febr. 1921 übergegangen. 1891 Betriebseinstellung der Zeche
Schwelm. 1897 Übernahme der chem. Fabrik
Harkorten in Haspe. 1918 Erwerb der Chemischen Fabrik Heinrichshall. Die Fabrik Heinrichshall mit Werk in Pohlitz bei Köstritz fabrizierte
Schwefelsäure, Salzsäure, Glaubersalz, Schwefelnatrium, Antichlor. 1927 erfolgte eine Fusion
auf die Sachtleben AG für Bergbau und chemische Industrie, Köln. Die chemischen Produktionsstätten der Harkortschen Bergwerke wurden daraufhin sämtlich stillgelegt und veräußert.
Los 697
der Slowakei beschäftigt. Neben einem Bahnanschluß besaß die Ges. sogar einen eigenen Hafen an der Hunte. 1953 kamen Isolierplatten aus
Torf zusätzlich ins Produktionsprogramm, außerdem Diversifizierung in den Maschinenbau mit
der Herstellung von Hub-, Feil- und Sägemaschinen “Renard”. 1955 Verkauf von 181 ha abgetorftem Gelände an die Hannoversche Siedlungsgesellschaft, Hannover zur Errichtung von 10
Siedlerstellen für Vertriebene und Ankauf weiterer
75 ha Hochmoor zur Abtorfung von Weißtorf.
1965 in eine GmbH umgewandelt.
Aktien dieser Ges. waren bislang unbekannt.
Schätzwert 450-600 €
Hansa-Bank Schlesien AG
1921 in Bremen eine Kühlerfabrik gegründet
und 1924 mit dem Dreirad-”Blitzkarren” und
dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch Hansa wieder zu einem
Spitzenunternehmen der Branche und stellte
1949 mit dem Borgward Hansa die erste deutsche PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor.
Die 1955 erschienene “Isabella” galt in jener
Zeit als die sportlichste deutsche Limousine.
Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und
Borgward), in denen 19.000 Leute arbeiteten,
war Borgward damals den Konkurrenten BMW
und Porsche ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach einer Überprüfung der Kostenstrukturen die Banken zögerlich
- am 31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die Gläubiger
wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt,
aber der “Ein-Mann-Konzern” des Selfmademans Borgward passte wohl nicht mehr in die
Zeit - die Werke wurden demontiert und nach
Mexiko verkauft, Borgward starb am
28.7.1963 an Herzversagen, als der erste
Frachter voller Maschinenteile den Bremer
Freihafen verließ.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 694
Schätzwert 50-125 €
Breslau, Aktie Ser. B 100 RM Aug. 1928
(Auflage 2400, R 7) UNC
Hannoversche
Portland-Cementfabrik AG
Los 695
Schätzwert 200-250 €
Hans Biehn & Co. AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1930 (Auflage
100, R 9) EF
Gründung 1913 als Grundwasser-Abdichtungs-AG. Ab 1914 Hans Biehn & Co. AG.
Zweck der Gesellschaft: Ausführung von
Grundwasser-Abdichtungen. 1935 in eine KG
umgewandelt. Heute als Hans Biehn & Co.
GmbH in Berlin-Tegel ansässig (Fassaden- und
Bautenschutz).
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 696
Schätzwert 300-375 €
Hansa-Lloyd Werke AG
Nr. 698
65
nung des Gesamtvollstreckungsverfahrens.
Nachfolgefirmen sind die “Neue Harzer Werke
GmbH” (Gießerei) und die “Harzer Werke Motorentechnik GmbH” (Schleuderguß für die Motorenindustrie).
Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Nr. 701
Nr. 699
Los 700
Schätzwert 600-750 €
Harkort’sche Bergwerke und chem.
Fabriken zu Schwelm u. Harkorten AG
Gotha, St.-Prior.-Aktie (Ersatzstück) 1.200
Mark 1.7.1906 (Auflage 4618, R 9) VF1921 umgewandelt in eine Stamm-Aktie, umgestellt auf 40 RM.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 701
Schätzwert 720-900 €
Harkort’sche Bergwerke
und chemische Fabriken AG
Gotha, Aktie 1.200 Mark 31.12.1921
(Auflage 10000, R 10) VF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 702
Los 705
Schätzwert 275-350 €
Quedlinburg/Harz, Aktie 10.000 Mark
13.7.1923. Gründeraktie (Auflage 2000, R
10) EF-VF
Blankenburg am Harz, Actie Lit. A 300
Mark 2.1.1879 (Auflage 6000, R 2) VF
Gründung im Juli 1923. Herstellung von Heizungsanlagen jeder Art, Wasserversorgungs-,
Lüftungs- und Trockenanlagen sowie Hochdruckrohrleitungen. General-Vertrieb für den
Harz der “Neuluft” chem. techn. Luftfilter
GmbH, Berlin-Wilmersdorf. 1926 in Konkurs
gegangen, eine Quote gab es für niemanden.
Nur 4 Exemplare der bislang unbekannt gewesenen Gründeraktie waren im Reichsbankschatz gefunden worden, dies ist das letzte
noch verfügbare Stück.
Schätzwert 225-300 €
Gotha, Aktie 1.200 Mark 29.11.1922
(Auflage 30000, R 8) VF
Los 706
Schätzwert 320-400 €
Zweimal umnummeriert, hübsche Umrahmung,
Originalunterschriften.
Gründung 1870 zur Übernahme der fiskalisch
braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke mit
Eisenerzgruben, 4 Holzkohlen-Hochöfen und Eisengießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede. Die Harzer Werke entwickelten sich
im Laufe der Zeit zu einer der größten GraugußGießereien in Deutschland. Die Ges. war ferner
Pächter der bekannten Baumannshöhle und der
damals neuentdeckten Hermannshöhle und versah diese mit elektrischem Licht. Börsennotiz:
Berlin. 1924 durch die Bergbau-AG Lothringen
in Hannover (ab 1931: Bochum) übernommen
worden, die zunächst euphorisch über reiche erbohrte Eisenerzlager im Vorharzgebiet berichtete, später aber vor allem durch ihre unrentablen
Harzer Betriebe sanierungsbedürftig wurde und
1935 in den Armen der Wintershall AG landete.
Die verbliebenen Harzer Werke in Blankenburg
(Heizkessel, Radiatoren, Abflußrohre) und Zorge
(Pumpen, Maschinen- und Zylinderguß) wurden
Los 709
Blankenburg am Harz, Actie Lit. B 300
Mark 2.1.1879 (Auflage 1125, R 4) VF
Zweimal umnummeriert, hübsche Umrahmung,
Originalunterschriften.
Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Harzer Kalk-Steinund Mahlwerke KGaA
Los 710
Blankenburg a. H., Aktie 1.000 Mark
30.5.1922 (Auflage 4825, R 7) EF
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Gotha, Genußschein 1.200 Mark Juni
1923 (Auflage 62500, R 8) VF
Harzer Kalk-Steinund Mahlwerke KGaA
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Blankenburg a. H., Sammelaktie 100 x
1.000 Mark März 1923 (Auflage nur 50
Stück, R 10) VF
Originalunterschriften. Sternentwertet (alt),
lochentwertet (RB).
Von dieser Variante wurden im Reichsbankschatz lediglich 7 Stück gefunden!
Los 711
Schätzwert 275-350 €
Nur 5 Stück waren im Reichsbankschatz gefunden worden, dies ist das letzte noch verfügbare.
Die traurigen Überreste der Graugießerei
der Harzer Werke in Blankenburg
1948 zum “VEB Harzer Werke”, der später im
Kombinat SKL Magdeburg aufging. 1990 von
der Treuhandanstalt in die SKL Harzer Werke
GmbH Blankenburg umgewandelt. 1991 Privatisierung als Harzer Werke GmbH. 1996 Eröff-
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.
500 Mark 2.1.1906 (Auflage 400, R 6).
1926 umgestellt auf 75 RM,
1932/34 zurückgezahlt, weiter als
Genußrecht gültig EFOriginalunterschriften. Schnittentwertet (alt),
lochentwertet (RB).
Schätzwert 30-90 €
Dresden, Aktie 1.000 RM Aug. 1942
(Auflage 1667, R 3) EF
66
Schätzwert 100-175 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Hartwig & Vogel AG
Nr. 705
Schätzwert 175-300 €
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.
500 Mark 2.1.1906 (Auflage 400, ohne
jegliche Überstempelungen, weil
schon vor 1923 ausgelost, R 7) EF
Gründung 1922 als KGaA zwecks Übernahme
und Fortführung des Betriebs von Steinbrüchen
der Fa. L. Grimm & Co. KG in Blankenburg a. H.
(Obere Knorrenbergstr. 5). 1924 in eine normale AG umgewandelt. 1927 in Liquidation gegangen.
Aktien dieser Ges. waren bislang völlig unbekannt.
Los 707
Gründung 1910. Erzeugnisse: Schokolade, Kakao, Marzipan, Konfitüren, Honigkuchen, Zukker- und Teigwaren aller Art, ferner Handel mit
Tee, Kaffee und Tabakwaren, schließlich Betrieb von Verkaufsautomaten. 1950 verlagert
nach Einbeck, 1951 auf die Kant Chocoladenfabrik AG, Einbeck, übergegangen. Neue Firma:
Kant-Hartwig & Vogel AG, Einbeck, 1957 gelöscht.
Schätzwert 150-300 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Schätzwert 100-175 €
Harkort’sche Bergwerke
und chemische Fabriken AG
Los 704
Schätzwert 75-175 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Harkort’sche Bergwerke
und chemische Fabriken AG
Los 703
Los 708
Harzer Centralheizung AG Harzag
Nr. 707
Los 712
Schätzwert 150-250 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.
1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 800,
ohne jegliche
Überstempelungen, weil schon vor
1923 ausgelost, R 7) EF
Originalunterschriften. Sternentwertet (alt),
lochentwertet (RB).
Los 713
Schätzwert 125-200 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.
1.000 Mark 2.1.1906 (Auflage 800, R 7).
1926 umgestellt auf 150 RM,
1932/34 zurückgezahlt, weiter als
Genußrecht gültig VF+
Originalunterschriften. Schnittentwertet (alt),
lochentwertet (RB).
Los 714
Schätzwert 100-175 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.
500 Mark 30.6.1920 (Auflage 400, R 6) EF
Nr. 716
des bis heute benutzten Firmenzeichens, einem Auerhahn), 1882 übernahm Ernst Schreyer die Brauerei, 1896 Umwandlung in die
Schreyer’sche Bierbrauerei-AG. Niederlagen in
Halberstadt, Ilsenburg, Badersleben und
Braunschweig. 1918 Umfirmierung in Hasseröder Bierbrauerei AG. 1950 Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung (eine DDR-typische Regelung für
Kleinbetriebe unterhalb der frühen Verstaatlichungsschwelle). 1972 als VEB Hasseröder
Bierbrauerei vollständig verstaatlicht, 1980
dem VEB Getränkekombinat Magdeburg zugeordnet. Nach der Wende begann 1990 mit der
Übernahme der Hasseröder Brauerei GmbH
durch die Gilde-Brauerei aus Hannover eine
beispiellose Erfolgsgeschichte: Durch cleveres
Marketing wurde die bis dahin mit kaum
100.000 hl jährlichem Produktionsvolumen bedeutungslose Provinzbrauerei praktisch aus
dem Nichts nach wenigen Jahren zur viertgrößten deutschen Premium-Pils-Marke mit einem Jahresabsatz von rd. 2,5 Mio. hl. Deshalb
war Hasseröder auch das eigentliche Ziel, als
der belgische Interbrew-Konzern 2003 die Gilde-Brauerei übernahm.
Nr. 729
Los 719
Schätzwert 80-100 €
Hauptstadt Mannheim
Mannheim, 10 % Schuldv. Lit. A 5.000
Mark 1.3.1923 (Auflage 8000, R 9) EFTeil einer Anleihe über insgesamt 150 Mio. Mark.
Gründung 1893. Die Gesellschaft erschloß
Grundstücke in Schlachtensee-West, Nikolassee und Zehlendorf-Süd. Beteiligung am Aufbau der Villenkolonie Karlshorst in Berlin-Lichtenberg, deren erste drei Siedlungshäuser vom
Kaiser-Paar gestiftet wurden. Als Folge der
Weltwirtschaftskrise 1932 Vergleich, 1936
Konkurs.
Originalunterschriften. Schnittentwertet (alt),
lochentwertet (RB).
Los 715
Schätzwert 150-250 €
Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge
Blankenburg am Harz, 4,5 % Teilschuldv.
1.000 Mark 30.6.1920 (Auflage 800, R 8)
EF
Originalunterschriften. Schnittentwertet (alt),
lochentwertet (RB).
Los 716
Los 720
Haus- und Grundstücksverwertungs-AG
Schätzwert 225-300 €
Haslinde-Hoyer Brauerei AG
Essen-Steele, Aktie 100 RM Jan. 1939
(R 5) EF
Oldenburg i.O., Aktie 1.000 RM
31.12.1924 (Auflage 280, R 8) EF-
Gründung 1921 als Westdeutsche IndustriebauAG (Wibag), 1929 umbenannt wie oben. Der Gesellschaft gehörten Basalt- und GrauwackeSteinbrüche sowie einige Arbeiterkolonien.
Gründung 1922. Die Brauerei bestand aus der
früheren AG Hoeyers Brauerei, Oldenburg und
der Privatbrauerei B. Haslinde (gegr. 1876),
Ohmstede. In den 60er Jahren in eine GmbH
umgewandelt, 1971 an die Haake-Beck-Brauerei verkauft. Bis 1976 diente sie als Auslieferungslager, dann abgerissen.
Los 718
Los 717
Schätzwert 100-200 €
Hasseröder Bierbrauerei AG
Wernigerode am Harz, Aktie Lit. E 100 RM
1.12.1929 (Auflage 750, aus Umtausch
der früheren 50-RM-Aktien, R5) EF
Gründung 1872 im Wernigeröder Stadtteil Hasserode als Brauerei “Zum Auerhahn” (Ursprung
Schätzwert 50-100 €
Schätzwert 450-600 €
Hasseröder Bierbrauerei AG
Wernigerode am Harz, Aktie Lit. D 1.000
RM 1.12.1929 (Auflage nur 100
Stück, aus Umtausch der früheren 50RM-Aktien, R10) EF+.
Dieser Nennwert ist ansonsten völlig unbekannt, nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 721
Schätzwert 50-125 €
Hefftsche Kunstmühle AG
Mannheim, Aktie 100 RM Mai 1925 (R 3) EF
Gründung 1908 im Bammental, 1911 Sitzverlegung nach Mannheim, 1938 nach Worms.
Herstellung von Weizen- und Roggenmehlen.
Großaktionär 1943: Deutsche Mühlenvereinigung AG, Berlin (fast 100%).
Los 722
Schätzwert 100-200 €
Heimstätten-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 10.1.1895.
Gründeraktie (Auflage 500, R 8) VF
Das Werk der Hasseröder Brauerei in Wernigerode im Harz
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet.
Faksimileunterschriften der Gründer Lückhoff
und Krottnauer.
Los 723
Schätzwert 30-80 €
Hein, Lehmann & Co. AG Eisenkonstruktionen, Brücken- u. Signalbau
Düsseldorf, Aktie 100 RM Aug. 1940
(Auflage 2500, R 3) EF
Gründung 1877 in Berlin zur Entwicklung und
Nutzung eines neuen Patentes für Trägerwellblech. Bald kamen Eisenkonstruktionen und Eisenbahn-Signalbau dazu. 1888 Umwandlung
in eine AG. Nach 1945 hielt man sich mit Montagearbeiten an zerstörten Brücken über Wasser. Erst 1947 konnte mit der Übernahme der
Patente und Lizenzen für Industriesiebe von der
in Dresden demontierten Firma Louis Herrmann ein Fundament für den Neubeginn gelegt
werden. Später eine in allen Bereichen des
Stahl- und Rohrleitungsbaus sowie der Verzinkerei tätige Tochter des Luxemburger ARBEDKonzerns. Ein ungewöhnliches zweites Leben
des Börsenmantels begann 1996: Umfirmierung in MATERNUS-Kliniken AG und Sitzverlegung von Düsseldorf nach Bad Oeynhausen.
Los 724
Schätzwert 480-600 €
Heine & Co. AG
Leipzig, 4,5 % Schuldv. 1.000 Mark Juli
1920 (Auflage 4000, R 11) VF+
Teil einer Anleihe in Höhe von 4 Mio. Mark.
Gründung 1911 unter Übernahme der seit
1859 bestehenden oHG Heine & Co., Leipzig.
Als Spezialunternehmen der chemischen Industrie eine der bekanntesten deutschen Firmen
auf dem Gebiet der natürlichen und künstlichen
67
Los 728
Schätzwert 50-150 €
Heinrich Lanz AG
Mannheim, Aktie 1.000 RM Sept. 1941
(Auflage 18000, R 9) EF
Riechstoffe sowie der natürlichen ätherischen
Öle und spirituösen Essenzen. Werke in Leipzig
und Riesa-Gröba. Eigene Blumenkulturen auf
75.000 qm Ländereien sowie deutsche und
französische Blütenextrakte dienten der Rohstoffversorgung. Der Firmeninhaber Heine war
einer der Mäzene der Weltsprache Esperanto.
Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1954 Umwandlung in eine KG. 1972 verstaatlicht und als VEB
Aromatic Leipzig fortgeführt. Die Gesellschaft
wurde 1998 auf die Altaktionäre rückübertragen und eine Abwesenheitspflegschaft amtlich
bestellt; Auszahlung von Liquidationserlösen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 725
Schätzwert 120-150 €
Heine & Co. AG
Leipzig, VZ-Aktie 1.000 Mark Nov. 1922
(Auflage 3000, R 8) EF
Ohne Stücke-Nr. aber umgestellt auf 17 RM.
Nur 15 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 726
Schätzwert 100-150 €
Heine & Co. AG
Leipzig, VZ-Aktie 1.000 Mark Mai 1923
(Auflage 6000, R 8) EF
Ohne Stücke-Nr., aber umgestellt auf 17 RM.
Los 727
Schätzwert 70-150 €
Bereits 1859 gründete Heinrich Lanz eine Einzelfirma für den Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen, insbesondere mit englischen
Ackergeräten. 1860 richtete er in einem Gartenhaus eine Reparaturwerkstatt ein und beschäftigte zwei in England geschulte Mechaniker. Im selben Jahr gelang der profitable Verkauf einer transportablen Dreschmaschine der
Firma Clayton & Shuttleworth, 1863 verkaufte
Lanz erstmals eine US-amerikanische Getreidemähmaschine der Firma McCormick. Seit
1867 entwickelte und baute Heinrich Lanz eigene landwirtschaftliche Maschinen, 1870 war
die Firma Heinrich Lanz & Co. die zweitgrößte
Maschinenfabrik in Mannheim. 1879 begann
Lanz mit dem Bau von Lokomobilen und brachte die erste Dampfdreschmaschine mit dazugehöriger Lokomobile heraus. 1900 ist Heinrich Lanz auf der Weltausstellung in Paris mit
den größten Lokomobilen der Welt vertreten.
1902 knüpfte Heinrich Lanz während einer Reise durch die USA erste Kontakte mit dem Landmaschinen- und Traktorenhersteller John Deere. Drei Jahre später starb Heinrich Lanz im Alter von 66 Jahren. 1923 wurde nach nur einem
Jahr Entwicklung der erste 12 PS Acker-Bulldog mit Vierradantrieb und Knicklenkung unter
der Bezeichnung HP angeboten, bereits 2 Jahre später lieferte Lanz den 5.000sten Bulldog
aus. 1925 Umfirmierung in eine AG. In den
20er Jahren war das Unternehmen Teil des
Röchling-Konzerns. 1924-27 Interessengemeinschaft mit Buckau-Wolf in Magdeburg:
Lanz übernahm für beide Firmen den Dreschmaschinen- und Schlepperbau, Buckau-Wolf
die Fertigung von Lokomobilen und stationären
Motoren. Nach einem unschönen Verlustabschluss 1931 übernahm eine der Deutschen
Bank nahestehende Gruppe die Kontrolle.
1932 Fusion mit der Lanz-Wery Maschinenfabrik AG, Zweibrücken. 1938 Erwerb von 95%
der Aktien der Firma Hofherr-Schrantz ClaytonShuttleworth Landwirtschaftliche Maschinenfabrik AG, Wien. 1942 lief der 100.000ste Bulldog vom Fließband. Ab 1945 Wiederaufbau
des im Krieg zerstörten Werkes. 1953 verließ
der 150.000ste Lanz-Bulldog das Werk. Im
selben Jahr wurde die Lanz Iberica S.A., Madrid gegründet. 1956 erwarb Deere & Company die Aktienmehrheit. 1967 Verkauf des beweglichen Anlagevermögens und der vorhandenen Vorräte an den Großaktionär, seither
bschränkt sich die John Deere-Lanz Verwaltungs-AG auf die Vermietung und Verpachtung
des Mannheimer Werkes an John Deere & Co.
Heute ist das Werk Mannheim für John Deere
mit 2.700 Mitarbeitern die zweitgrößte Fabrik
des Konzerns und der größte Produktionsstandort außerhalb der USA.
Los 730
Schätzwert 200-250 €
Herbig, Rauchfuß & Co., AG
Los 735
Nobitz (Kreis Altenburg), Aktie 1.000 Mark
16.7.1923 (Auflage 16000, nach Umstellung
auf 20 RM noch 3750, R 10) VF+
Heringsfischerei Dollart AG
Gedruckt in der berühmten Spielkartenfabrik
Altenburg.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Rostfleck von Büroklammer am oberen Rand.
Seefischfang mit 5 Segel- und 2 Dampfloggern, vier Schiffe gingen im 1. Weltkrieg verloren. Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaft
mit der Emder Heringsfischerei und der Großer
Kurfürst Heringsfischerei, mit denen gemeinsam 1930/31 auch die Flotte der Glückstädter
Fischerei AG übernommen wurde. 1944 Totalbombenschaden, 1947 Beginn der Wiederaufbauarbeiten. 1950 Verschmelzung mit der Großer Kurfürst Heringsfischerei AG. 1961 in eine
GmbH umgewandelt.
Los 731
Traditionsreiche, bereits 1840 gegründete Firma für Hoch-, Tief-, Beton und Eisenbetonbau
(ansässig in Köln-Mülheim, Clevischer Ring
39). AG seit 1931. In Essen bestand eine
Zweigniederlassung. 1965 wurde die AG, die
Zeit ihres Lebens niemals eine Dividende erwirtschaftet hatte, nach Beendigung der Liquidation im Handelsregister gelöscht.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
68
Emden, Aktie 1.000 Mark 1.5.1900.
Gründeraktie (Auflage 400, R 5) EF
Schätzwert 75-125 €
Herbig-Haarhaus AG Lackfabrik
Köln-Bickendorf, Aktie 1.000 RM Nov.
1939 (Auflage 2250, R 7) EF
Gründung 1922 zur Fortführung der 1844 errichteten Firma Friedrich Haarhaus und späteren oHG Herbig-Haarhaus. Erzeugnisse: Lacke
und Lackfarben aller Art für Industrie, Großhandel und Behörden. 1968 Übernahme durch die
BASF Coatings, die auch das in den 50er Jahren auf Initiative von Dr. Erich Zschocke hin
entstandene Herbig-Haarhaus-Lackmuseum in
Münster betreibt.
Los 736
Schätzwert 50-150 €
Hermann Bergfeld AG
Elberfeld, Aktie (Großformat) 1.000 Mark
1.12.1922 (R 5) EF+
Los 732
Schätzwert 75-125 €
Herbig-Haarhaus AG Lackfabrik
Köln-Bickendorf, Aktie 100 RM Okt. 1942
(Auflage 200, R 6) EF+
Los 733
Schätzwert 50-100 €
Herbig-Haarhaus AG Lackfabrik
Köln-Bickendorf, Aktie 1.000 RM Okt.
1942 (Auflage 1480, R 6) UNC
Tolle Gestaltung mit Abb. des Fabrikgebäudes
im Unterdruck.
Gründung am 19.4.1922 nach Übernahme der
Firma Hermann Bergfeld oHG, eingetragen am
20.6.1922. Firmenname bis 21.11.1922: Deutsche Metall- & Pfeifenindustrie AG. 1925 Sitzverlegung nach Ronsdorf. Durch betrügerische Wechseltransaktionen des Vorstandes Carl Becker jun.
kam die Gesellschaft in ernsthafte Schwierigkeiten, von denen sie sich nicht mehr erholen konnte
und mußte 1927 liquidiert werden.
Los 737
Schätzwert 60-80 €
Hermann Levin GmbH
Heinr. Stöcker AG
Köln-Mülheim, Aktie 1.000 RM 3.3.1931.
Gründeraktie (Auflage 600, nach
Kapitalherabsetzung 1936 nur noch 300,
R 5) EF
Schätzwert 125-275 €
Los 729
Göttingen, 4 % Genußrechtsurkunde 100
RM April 1926 (R 10) VF
Schätzwert 275-350 €
Herbig, Rauchfuß & Co. AG
Nobitz b. Altenburg S.-A., Aktie 1.000 Mark
15.4.1923 (Auflage 12000, R 12) VF
Bei der Gründung 1992 unter Mitwirkung der
ADCA brachten Richard Herbig und Erich
Rauchfuß ihre zuvor in der Rechtsform einer
GmbH betriebene Lackfabrik ein. Schon 1925
trat die AG wieder in Liquidation. Das Vermögen
wurde als Ganzes an das AR-Mitglied Generaldirektor Arthur Thiele veräußert, der im Gegenzug auch sämtliche Verbindlichkeiten und die
Kosten der Liquidation übernahm.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 734
Schätzwert 150-250 €
Herbösch Zuckerwarenwerke AG
Osterode a. Harz, Aktie 1.000 Mark Aug.
1923 (Auflage 8600, R 8) EF
Gründung 1922. Vertrieb von Zuckerwaren,
Schokoladen und Backwaren; Fabrikation von
Likören, Fruchtweinkelterei, Weinhandel. 1925
Sitzverlegung nach Hannover, kurz darauf Konkurs.
Original signiert.
Wollmanufaktur, gegründet 1837 von Hermann
Levin und August Böhme. Die Levinsche Tuchfabrik entwickelte sich zum größten Unternehmen der Stadt vor dem 1. Weltkrieg.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 738
Schätzwert 30-80 €
Hermann Schmidt & Sohn AG
Schwarzenberg-Neuwelt, Aktie 100 RM
26.6.1927 (Auflage 2000, R 3) EF
Gründung 1892, AG seit 1923. Betrieb eines
Emaillier- und Stanzwerkes für Haus- und Küchengeräte sowie Herstellung und Vertrieb von
Blech- und Metallwaren aller Art. Ab 1972 VEB
Stanz- und Emaillierwerk Neuwelt, ab 1975
Betriebsbereich V des VEB Schwerter-Emaillierwerk Lauter. 1990 Auflösung und Abriß der Betriebsstätten.
Los 739
Schätzwert 75-150 €
Nr. 750
Nr. 742
Hermann Schmidt & Sohn AG
Schwarzenberg-Neuwelt, VZ-Aktie 100
RM 26.6.1927 (Auflage 100, R 7) EF
Umgewandelt in eine Stamm-Aktie.
nommen (An St. Katharinen 1). Absatz jährlich
ca. 60.000 hl. Börsennotiz im Freiverkehr Düsseldorf. 1939 erwarb die Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei
Carl Funke AG, die 1998 schließlich in DomBrauerei AG umfirmierte und den Sitz nach
Köln verlegte) die Aktienmehrheit. 1972 völlig
in die Essener Stern-Brauerei eingegliedert.
Darmstadt-Eberstadt, Darmstadt-GriesheimArheilgen (17 km, eingebracht von der Süddeutschen Eisenbahn-Ges.). 1941 Umfirmierung in Hessische Elektrizitäts-AG. 1942 Übernahme der Heppenheimer Stadtwerke. 1990
Ausgründung des ÖPNV in die HEAG VerkehrsGmbH. 2003 Fusion mit der Südhessische Gas
und Wasser AG zur HEAG Südhessische Energie AG (HSE).
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 748
Schätzwert 150-250 €
Hitdorfer Brauerei Friede AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 7.3.1921 (Auflage
501, R 6) EF
Los 740
Schätzwert 40-100 €
Hermann Stärker AG
Chemnitz, Aktie 500 RM 26.7.1942
(Auflage 540, R 4) EF
Gründung 1852 als KG, AG seit 1921. Betrieb
von Textil-Unternehmen in Chemnitz und Gornau.
Los 743
Schätzwert 30-90 €
Hille-Werke AG
Dresden, Aktie 100 RM April 1937
(Auflage 720, R 4) UNC-EF
Los 741
Schätzwert 80-100 €
Herzogthum Sachsen-Meiningen
Meiningen, Antheilschein 7 Gulden
8.2.1870 (Auflage 500000, R 7) VF-F
Teil einer Gesamtanleihe von 3,5 Mio. Gulden.
Die Anleihe war zur Herstellung des auf dem
Herzoglich Sachsen-Meiningenschen Gebiet
gelegenen Teiles der Eisenbahn MeiningenSchweinfurt bestimmt. Zur Tilgung sollte u.a.
das von der Königl. Bayerischen Staatsregierung gezahlte Pachtgeld für diese Strecke benutzt werden.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 742
und Umfirmierung in Adler- und Hirsch-Brauerei
AG. Gelegentlich der Übernahme der Aktienmehrheit durch die Essener Aktien-Brauerei
Carl Funke AG (die spätere Stern-Brauerei Carl
Funke AG, die 1998 schließlich in Dom-Brauerei AG umfirmierte und den Sitz nach Köln verlegte) 1938/39 Umfirmierung in Dom-Brauerei
Carl Funke AG. Obwohl die Mälzerei in Köln-Ehrenfeld 1943/44 total zerstört wurde, war die
Dom-Brauerei schon in den 60er Jahren wieder
die größte Brauerei in Köln. 1972 völlig in die
Essener Stern-Brauerei eingegliedert.
Gründung 1879, AG seit 1892 als „Dresdner
Gasmotoren-Fabrik vorm. Moritz Hille“. Neben
der Motorenherstellung im Jahr 1898 auch ein
Ausflug in den Automobilbau: Hille baute in Lizenz das DeDion-Dreirad mit einer luftgekühlten 1,25-PS-Maschine. Später auf die Herstellung von Bohr- und Fräsmaschinen spezialisiert. Börsennotiz Dresden/Leipzig und Berlin.
Das Werk Dresden-Reick wurde 1948 enteignet, 1951 Sitzverlegung nach Düsseldorf, ab
1964 GmbH, 1967 aufgelöst. Das Werk in der
DDR ab 1946 als VEB WMW Hille weiter geführt, ab 1952 VEB Feinstmaschinenwerk,
1959 VEB MIKROMAT, 1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik GmbH.
Los 749
Essen, Aktie 500 RM 4.7.1927 (Auflage
4500, R 5) EF
Gründung 1896 unter Übernahme der Fa. Gebr.
Helfmann, Frankfurt am Main, unter dem Namen AG für Hoch- u. Tiefbauten vorm Gebr.
Helfmann. 1924 Namensänderung in Hochtief
AG für Hoch- u. Tiefbauten, vorm Gebr. Helfmann. Hochtief ist heute der größte deutsche
Baukonzern.
Los 750
Los 746
Schätzwert 125-200 €
Hirsch-Brauerei Köln AG
Schätzwert 275-350 €
Hessische Elektrizitäts-AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 5.8.1921 (Auflage
500, R 6) EF-VF
Darmstadt, Aktie 1.000 RM 15.9.1941
(Auflage 200, R 9) EF
Umstellungsstempel: Adler- und Hirschbrauerei, später Dom-Brauerei Carl Funke.
Gründung 1912 durch die Stadt Darmstadt, die
Süddeutsche Eisenbahn-Ges. und Hugo Stinnes. Bei der Gründung übernommen wurden
die elektrische Straßenbahn in Darmstadt (13
km, eröffnet 1897, eingebracht von der Stadt
Darmstadt) und die Dampfstraßenbahnen
Los 744
Schätzwert 30-65 €
Hille-Werke AG
Dresden, Aktie 1.000 RM Okt. 1941
(Auflage 1800, R 2) EF
Los 745
Schätzwert 75-150 €
Hochtief AG für Hoch- und
Tiefbauten, vorm. Gebr. Helfmann
Schätzwert 275-450 €
Hofer Bierbrauerei AG
Deininger-Kronenbräu
Hof, Aktie 1.000 Mark 17.1.1905.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 7) VF+
Entstanden 1905 durch Zusammenlegung der
beiden Privatbrauereien Wilh. Deininger (gegr.
1854) und Kronenbräu, Hagenmüller und Hick
(gegr. 1888). Spezialitäten: Deininger Edelpils,
Hofquell, Hofator und „Krona“ Malztrunk. Bis
1944 und auch ab 1950 wurden immer gute
Dividenden gezahlt. 1975 Beherrschungs- und
Gewinnabführungsvertrag mit der Ersten Kulmbacher Actienbrauerei AG, die 1995 fast 97 %
der Aktien besaß.
Nur 31 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-200 €
Hirsch-Brauerei Cöln AG
Köln, Actie 1.000 Mark 30.1.1912
(Auflage 1250, R 5) EF-
Die Centralstation in Darmstadt bei Nacht
- heute kultureller Veranstaltungsort früher Kessel- und Maschinenhaus,
später Schaltwerk
Bei der Gründung im Jahr 1900 brachte die
Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal 14 Grundstücke mit aufstehenden Brauereigebäuden und alles Inventar ein. Die Brauerei hatte eine Leistungsfähigkeit von 100.000 hl
im Jahr. 1918 Übernahme des Malzkontingents
der Rhein. Brauerei-Gesellschaft in Cöln-Alteburg. 1931 Fusion mit der Adler-Brauerei AG
Los 747
Schätzwert 175-275 €
Hitdorfer Brauerei Friede AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 2.4.1904.
Gründeraktie (Auflage 700, R 6) EFZwischenzeitlich als VZ-Aktie abgestempelt.
Bei der Gründung der AG 1904 wurde die Hitdorfer Exportbierbrauerei M. Friede jr. über-
Nr. 751
69
Los 751
Schätzwert 225-350 €
Hofer Bierbrauerei AG
Deininger-Kronenbräu
Hof, Aktie 1.000 Mark 10.12.1921
(Auflage 1000, R 7) EF-VF
Nur 27 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 755
Schätzwert 100-175 €
Schätzwert 125-200 €
Hotel-AG Chemnitzer Hof
Emmerich, Aktie 1.000 RM Jan. 1941
(Auflage 100, R 6) EF
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 5.4.1929
(Auflage 1600, nach
Kapitalherabsetzungen 1931, 1932 und
1935 nur noch 150, R 7) EF
Gründung 1922 in Frankfurt a.M. 1936 Sitzverlegung nach Emmerich. Zweigfabrik von J.
& A.C. van Rossem Tabakfabriken Rotterdam
(die 1755 mit einer Kaffeebrennerei starteten).
Los 752
Los 759
Holländische Tabakfabrik Oranien AG
Schätzwert 150-250 €
Hofer Bierbrauerei AG
Deininger-Kronenbräu
Hof, Aktie 1.000 Mark Dez. 1923 (Auflage
2500, R 7) EF
Nur 50 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 756
Sehr dekorativ, mit detaillierter Abb. des Hotels
und seiner Umgebung im Unterdruck.
Gründung 1927 zum Bau und Betrieb des
„Chemnitzer Hof“ und eines Weingroßhandels.
Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1931 in Vergleich gegangen, der aber erfüllt werden konnte. Später noch mehrere Kapitalschnitte. Dividenden erwirtschaftete die AG nie. Zwischenzeitlich in der DDR ein Haus der InterhotelGruppe. Zur Geltendmachung von Restitutionsansprüchen wurde die AG nach der Wende reaktiviert. Heute ist der Chemnitzer Hof ein 4Sterne-Hotel der Guennewig-Gruppe.
ratsvorsitz führte Hugo Stinnes. Später als
„Hamburger Hof Versicherungs-AG“ mit Sitz in
Mülheim/Ruhr Betrieb der Schiffskasko- und
Transportversicherungsgeschäfte für die Stinnes AG (VEBA-Konzern), ferner zentrale Zuständigkeit für alle Versicherungsverträge des Konzerns. Gewisse Unregelmäßigkeiten bei Provisionszahlungen und bei der Regulierung privater Versicherungsfälle leitender Mitarbeiter des
Konzerns führten Ende der 90er Jahre zu einem
öffentlichen Skandal. Da der traditionsreiche
Name „Hamburger Hof“ dadurch nicht mehr salonfähig war, fiel auch er nach über 100-jähriger Geschichte diesem Skandal zum Opfer. Das
Gebäude selbst aber ist bis heute eine der elegantesten Ladenpassagen der Stadt.
Schätzwert 75-175 €
Holzstoff- und Lederpappen-Fabriken
vormals Gebr. Fünfstück AG
Zoblitz, Aktie 1.000 Mark 20.7.1901.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 4) EF
Altes Brauerei-Gebäude
der Deininger-Kronenbräu
Fortbetrieb der 1873 gegründeten Fa. Gebr.
Fünfstück mit Fabriken in Penzig, Nieder-Neundorf, Zoblitz (Kreis Rothenburg O.-L.) und Holzkirch. AG seit 1901. Herstellung aller Art von
Waren aus Holzstoff, Haupterzeugnis waren
Maschinenlederpappen. Die AG erwirtschaftete
teils ungewöhnlich hohe Dividenden. 1907
auch Beteiligung an der Nebenbahn Horka-Rothenburg-Priebus.
Los 763
Berlin, Aktie 700 RM 29.12.1924 (Auflage
22400, R 3) EF
Los 760
Schätzwert 175-300 €
Hotel-AG Chemnitzer Hof
Chemnitz, VZ-Aktie Lit. C 100 RM
30.6.1931 (Auflage 2000, dieses Stück
als eines von nur drei bekannten ohne
den Stempel “Gültig geblieben ... 1935”,
R 10) EF
Los 753
Sehr dekorativ, mit detaillierter Abb. des Hotels
und seiner Umgebung im Unterdruck.
Schätzwert 100-175 €
Schätzwert 30-80 €
Hôtelbetriebs-AG Conrad Uhl’s
Hôtel Bristol-Centralhôtel
Gründung 1897 zum Erwerb des Centralhotels,
welches zuvor der Eisenbahn-Hotel-Gesellschaft
gehörte. 1904 Ankauf des Hotel Bristol. 1910
Übernahme des Café und Hotel Bauer. 1911 Erwerb des Grand Hotel Bellevue und des Tiergartenhotels, nebst Weingroßhandlung Emil Metzger. Dazu kamen die Kranzler’sche Konditorei,
das Hotel Kaiserhof und das Baltic. 1927 Umbenennung in Hotelbetriebs-AG (Bristol, Kaiserhof,
Bellevue, Baltic, Centralhotel). Noch heute als
Kempinski AG börsennotiert. Neben dem “Kempi” in Berlin wird u.a. das vornehme “Vier Jahreszeiten” in München bewirtschaftet, wo sich
heute auch der Verwaltungssitz befindet.
Hoffmann’s Stärkefabriken AG
Bad Salzuflen, Aktie 300 RM Mai 1928
(Auflage 14200, R 6) EF-VF
Mit dem sich das Pfötchen leckenden Kätzchen.
Werksgründung 1850, AG seit 1887. Herstellung
von Stärke- und Nährmitteln, Haushalts- und Körperpflegeprodukten; jahrzehntelang bekanntestes
Produkt war “Hoffmann’s Gardinenweiß”. 1993
Übernahme durch die britische Chemiefirma
Reckitt & Colman plc, Umbenennung in Reckitt &
Colman Deutschland AG und Sitzverlegung nach
Hamburg. 2001 Fusion mit der alteingesessenen
Mannheimer Chemiefirma Benckiser GmbH, Umfirmierung in Reckitt Benckiser Deutschland AG
und Sitzverlegung nach Mannheim.
Los 757
Schätzwert 40-80 €
Holzstoff- und Lederpappen-Fabriken
vormals Gebr. Fünfstück AG
Zoblitz, Aktie 500 RM 4.2.1929 (Auflage
1000, R 4) EF
Los 761
Schätzwert 200-275 €
Hotel-AG Glauchau
Glauchau, VZ-Aktie 200 RM 10.12.1925
(Auflage nur 100 Stück, R 8) EF
Los 758
Schätzwert 30-100 €
Hotel Nassau (Nassauer Hof) AG
Wiesbaden, Aktie 1.000 RM
(Teilblankette) 27.8.1937 (Auflage 2000,
R 2) UNC-EF
Los 754
Schätzwert 125-200 €
Hohberg-Brauerei AG
Löwenberg, Aktie 1.000 RM 31.12.1941
(Auflage 280, R 6) EF
Gründung 1871, AG seit 1921 als Hohberg,
Bierbrauerei und Malzfabrik AG, ab 1936: Hohberg-Brauerei AG. Betrieb der Bierbrauerei mit
den dabei vorkommenden Nebengeschäften.
70
Gründung 1905. Die Vorgeschichte reicht jedoch auf das Jahr 1813 zurück, als das Deutsche Haus eröffnet wurde. 1816 Umbenennung in Hotel Nassau. 1819 Umbau im elegant-klassizistischen Stil. Berühmt wurde das
Hotel, da hier die Karlsbader Beschlüsse verkündet wurden. 1917 Verkauf an Hugo Stinnes.
Von 1920-23 lautete die Fa. Société Immobilière de l’Hotel de Nassau AG. Danach wie oben.
Seit 1938 Hotel Nassauer Hof AG.
1932 herabgesetzt auf 100 RM.
Gegründet am 27.3.1924. Bau und Betrieb eines Hotels in Glauchau, am Bahnhof gelegen.
Ein für seine Zeit hochmodernes Hotel mit
Schwimmbad, Bäckerei usw. Seit 1945 dient
das Gebäude als Polizeirevier.
Los 762
Schätzwert 100-250 €
Hôtel-AG „Hamburger Hof“
Hamburg, Actie 1.000 Mark von 1881.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 3) VF
1919 wurde der Hotelbetrieb eingestellt und die
Immobilie zu einem vom Stinnes-Konzern genutzten Kontorhaus umgebaut. Den Aufsichts-
Los 764
Schätzwert 225-300 €
Hubertus Braunkohlen-AG
Brüggen (Erft) bei Liblar, Aktie 1.000 Mark
13.1.1909 (Auflage 4500, R 9) VF
Im Unterdruck weibliche Allegorie, gestaltet
wohl von dem großen Jugendstilkünstler Alfons
Mucha.
Gegründet 1908, 1909 eingetragen in Kerpen.
Die Ges. erwarb die gesamten 1000 Kuxe der
Braunkohlen-Gewerkschaft Hubertus. Der
Bergwerksbesitz der Gew. umfasste die Grubenfelder Hubertus, Wiesgen, Walrafsgrube,
Axersrott, Wurmsrott und Hubertus-Erweiterung mit einer Gesamtgröße von 1.324.500
qm. Die Briketfabrik und die Grube begannen
mit dem Betrieb im Sept. 1907. Die Gewinnung
der Kohle erfolgte lediglich im Tagebaubetrieb.
Großaktionäre (1932): die jüdische Familie Petschek; die Familie Abs in Bonn hielt eine Min-
derheitsbeteiligung. 1938/39 wurde die Hubertus Braunkohlen-AG arisiert, wobei die AG an
die Interessengemeinschaft der Familie Abs
verkauft wurde. Diese Transaktion wurde von
der Deutschen Bank durchgeführt (in deren
Vorstand Hermann J. Abs 1938 eintrat).
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 768
Schätzwert 30-90 €
Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co.
Berlin, Aktie 1.000 RM Juni 1929 (Auflage
2000, R 4) EF+
bestanden Abteilungen zur Herstellung von
Schweröl-Vergasern, Motorrädern und eine für
Gießerei. Am 23.4.1927 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1929 erloschen.
Los 773
Schätzwert 275-350 €
Ibbenbürener Volksbank
Ibbenbüren, Aktie 20 RM 31.12.1924
(Auflage 3750, R 11) VF
Gründung 1881 zum Betrieb des Bankgeschäfts unter besonderer Berücksichtigung der
örtlichen Interessen. 1922 stärkere Expansion
und Bau eines eigenen Bankgebäudes. Zuletzt
50 Mitarbeiter und 7 Filialen. 1978 auf die
Spar- und Darlehnskasse Holding KG in Ibbenbüren übertragen worden, heute Teil der Volksbank Tecklenburger Land eG.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Brandflecke, aber nur in der Umrandung und
nicht besonders störend.
Los 769
Schätzwert 225-300 €
Hugo Loewenstein AG
Los 765
Schätzwert 125-200 €
Hubertus-Brauerei AG
Köln, VZ-Aktie 800 RM Aug. 1933 / Jan.
1941 (Auflage 100, R 6) EF
Gründung als AG im Sept. 1930, hervorgegangen aus der Kölner Union-Brauerei GmbH, bis
Febr. 1938: Kölner Union Brauerei AG. Spezialitäten: Hubertus-Pils, Horrido-Hell und AltKölsch. Schließung der Brauerei im Jahr 1991.
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 23.1.1922
(Auflage 10000, R 12) VF
Großes Hochformat, sehr hübsche Umrahmung.
Gründung Juli 1921. Handel mit und Fabrikation von Oelen und Fetten sowie sonstigen tierischen und pflanzlichen Produkten. Im Okt.
1925 in Liquidation gegangen.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 770
Schätzwert 150-200 €
Hugo Loewenstein AG
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 21.11.1922
(Auflage 20000, R 10) VF
Großes Hochformat, sehr hübsche Umrahmung.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 766
Schätzwert 125-200 €
Hubertus-Brauerei AG
Los 771
Los 774
Schätzwert 75-150 €
Iduna-Germania
Allgemeine Versicherungs-AG
Berlin, Na.-Aktie (27 % Einz.) 500 RM
30.9.1930 (R 6) EF
Stempel: 100 % des Nennwertes sind eingezahlt.
Gründung Dez. 1912 als Iduna, Feuer-, Unfall-,
Haftpflicht- und Rückversicherungs-AG, Halle
a.S. 1924 Namensänderung in Iduna Allgemeine Versicherungs-AG. 1930 Fusion mit der Germania Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-AG
zu Stettin und der Germania Allgemeine Versicherungs-AG. Anschließend Firmenänderung in
Iduna-Germania Allgemeine Versicherungs-AG,
Berlin. Bereits 1945 Errichtung der Hauptverwaltung in Hamburg. 1964 Umfirmierung in
Iduna Allgemeine Versicherungs AG. Bildete seit
1987 mit der NOVA Krankenversicherung einen
Gleichordnungskonzern und gehörte bis zum
30.6.1999 zur IDUNA/NOVA-Gruppe, ab
1.7.1999 zugehörig zur Signal Iduna-Gruppe.
Schätzwert 200-250 €
Hugo Loewenstein AG
Köln, Aktie 800 RM Sept. 1930 / Jan.
1941 (Auflage 900, R 6) EF
Düsseldorf, Aktie 1.000 Mark 14.2.1923
(Auflage 80000, R 11) VF
Faksimile-Unterschrift Dr. Josef Abs.
Bislang unbekannt gewesene Emission, nur 2
Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 775
Heute ist sie fast vergessen: Die
ILSE Bergbau-AG. Dabei schrieb
sie in mannigfacher Hinsicht Geschichte. In den 1920er Jahren
avancierte sie zum größten Bergbaubetrieb östlich der Elbe. Die
Ziegelei, deren Entstehen eigentlich nur zufällig dem sehr tonhaltigen Abraum der einstigen Tiefbaugrube zu verdanken war, machte
sich in der Kunstgeschichte einen
Namen durch die anspruchsvolle
Herstellung von Figuren des Bildhauers Ernst Barlach. Die ILSEArbeitersiedlung
„Gartenstadt
Marga“ bei Brieske gilt in der Architekturgeschichte als früheste
Umsetzung des Gartenstadtgedankens in Deutschland. Mit der
Ansiedlung 1938, der Enteignung
nach 1945 und dem endgültigen
Niedergang der Betriebe nach der
Wende 1990 ist die Ilse geradezu
exemplarisch für die jüngere deutsche Wirtschaftsgeschichte.
Ausgaben vor 1920 waren bis
zum Erscheinen im Reichsbankschatz völlig unbekannt. Die Gelegenheit ist heute nicht nur für Lausitz- und Bergbau-Sammler einmalig: Wegen des sehr großen
Formats aller Aktien (38,5 x 30,0
cm) waren die ohnehin nur wenigen Stücke im Reichsbankschatz
überwiegend schlecht erhalten,
meist sogar irreparabel beschädigt. Die heute zum Ausruf kommenden Stücke sind jeweils die
beste Qualität des entsprechenden Jahrgangs.
Schätzwert 50-150 €
Ihagee Kamerawerk AG
Dresden, Aktie 1.000 RM Jan. 1942.
Gründeraktie (Auflage 750, R 4) EF
Los 767
Schätzwert 50-100 €
Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. AG
Berlin, Aktie 300 RM 1.12.1924 (Auflage
6922, R 5) EF
Gründung schon 1861 als C. Wilh. Kayser, Ahlemeyer & Co. in Berlin-Moabit als Metallhüttenwerk zur Verhüttung von Gold-, Silber- und Bleirückständen, AG seit 1911. 1906 Errichtung einer neuen Fabrik in Oranienburg (Kupfer-, Bleiund Zinnhütte). 1913-16 Bau einer zweiten Fabrik in Lünen bei Dortmund. 1929 Fusion mit der
Hüttenwerk Niederschöneweide AG. 1948/49
entschädigungslose Enteignung der Werke Oranienburg und Niederschöneweide sowie der Aluminiumschmelze in Schönebeck bei Magdeburg. 1955 Sitzverlegung nach Lünen i.W., wo
die Ges. eine Sekundär-Kupferhütte betreibt. Bis
2003 börsennotiert, dann drängte der Großaktionär (Norddeutsche Affinerie, Hamburg) den
Streubesitz per squeeze-out heraus.
Los 772
Schätzwert 275-350 €
Huttenlocher AG
für Maschinen- und Apparatebau
Berlin-Cöpenick, Aktie 1.000 Mark
11.10.1923 (Auflage 29000, R 10) EF-VF
Gründung 1921. Herstellung insbesondere von
Flüssigkeitsstandmessern
(HuttenlocherStand- und Inhaltsmesser für größere Behälter), Motorrad-Bremsnaben u.a. Apparaten der
Präzisionstechnik sowie Kleinapparatebau. Es
Nr. 772
Gegründet 1941 unter Übernahme der Ihagee
Kamerawerk Steenbergen & Co. OHG (gegr.
1912) in Dresden. Herstellung und Vertrieb von
photographischen und optischen Geräten. Bekannteste Kamera: Exakta. Firmenmantel verlagert 1960 nach Frankfurt a.M., 1965 Verschmelzung der Ihagee-Exakta Photo AG auf die
Ihagee Kamerawerk AG, Berlin. 1976 in Berlin
(West) von Amts wegen gelöscht. In der DDR
Bestellung 1951 der Optik VEB zum Treuhänder
der Dresdner Ihagee AG i.V. in das Kombinat
VEB Pentacon. Die heutige Pentacon GmbH
wurde 1997 gegründet und ist aus dem VEB
Pentacon Dresden hervorgegangen (bekannteste Marke: Practica). Gehört heute zu Jos.
Schneider Optische Werke, Bad Kreuznach.
Los 776
Schätzwert 150-250 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000
Mark 15.5.1897 (Auflage 700, R 6) VF+
Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und
Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer
und Schlegel groß im Unterdruck.
1871 siedelte sich die ursprünglich in Berlin
ansässige Chemiefabrik Kunheim & Co. in
Bückgen bei Großräschen in der Lausitz an,
Nr. 773
71
Nr. 787
Nr. 779
kaufte dort einige Braunkohlenfelder und errichtete eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial wurde in unmittelbarer Nachbarschaft auf der Grube ILSE im
Tiefbau gefördert. Der im Bergwerk anfallende
stark tonhaltige Abraum wurde in einer zeitgleich errichteten Ziegelei verarbeitet. 1888
Ausgliederung des Bergbaubetriebes in die ILSE Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf
Grube ILSE den Tagebaubetrieb eingeführt; für
die Abraumbewältigung nutzte man moderne
Dampfbagger. Bis 1900 wurden zahlreiche
neue Gruben aufgeschlossen und Brikettfabriken errichtet. Die Ziegelei der ILSE erlangte
auch kunstgeschichtliche Bedeutung durch die
anspruchsvolle Herstellung von Figuren des
Bildhauers ERNST BARLACH. Architekturgeschichtlich interessant ist die als Arbeitersiedlung errichtete “Gartenstadt Marga” bei Brieske, die als früheste Umsetzung des Gartenstadtgedankens in Deutschland gilt. Schon
1924 war die ILSE das grösste Bergbauunternehmen östlich der Elbe. Mehrheitsaktionär war jetzt der Aussiger Petschek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung besaß die
reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG
im Zuge einer “Arisierung” die Anteile der jüdischen Familie Petschek (nach 1945 wurden
die früheren Aktionärsverhältnisse wieder hergestellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen nach New York emigriert war). In den
1940er Jahren wurden in drei Tagebaubetrieben in den Kreisen Calau, Hoyerswerda und
Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle
gefördert, die dann an 8 eigene Brikettfabriken
und 6 eigene Verbundkraftwerke gingen. In der
späteren DDR wurden nach 1945 etwa die
Hälfte der Anlagen von den Sowjets demontiert,
ansonsten gingen die Betriebe nach der 1947
erfolgten Enteignung in Volkseigentum über
und kamen nach der Wende 1990 letztendlich
zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. der
Mibrag (Mitteldeutsche Braunkohle AG). Die AG
selbst verlegte ihren Sitz 1948 nach Kassel,
1949 nach Bremen und schließlich 1958 nach
Köln. Von dem geringen verbliebenen Westvermögen wurde 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in Hessen erworben. Wegen
Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß 1949
verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw.
die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb von 13 Maximalfeldern im
rheinischen Braunkohlenrevier nahe Jüchen.
1956/57 wurden die Felder wieder verkauft
und der Erlös in RWE-Aktien investiert. Auch
die RWE-Aktien wurden ab 1964 wieder verkauft, den Erlös investierte die ILSE über die “Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in
Nr. 781
den Kraftwerksbau, bei der sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte. Zuletzt börsennotiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß eines Ergebnisabführungsvertrages mit
der VIAG, 1994 auf die VIAG verschmolzen.
Von diesem hochbedeutenden Unternehmen
waren Alle Emissionen vor 1920 bis zum Erscheinen im Reichsbankschatz völlig unbekannt!
Los 777
Schätzwert 150-250 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000
Mark 21.3.1898 (Auflage 500, R 6) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 781
Schätzwert 125-200 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000
Mark 15.7.1910 (Auflage 2000, R 7) EF-VF
Genau wie vorige Titel.
Los 782
Schätzwert 75-150 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse N.-L., Aktie 1.000 Mark
15.4.1918 (Auflage 5000, R 5) VF
Ebenfalls wie vorige Titel.
Los 788
Schätzwert 50-100 €
Ilseder Hütte (Ilseder Steel Corp.)
Peine, 6 % Gold Bond 500 $ 20.11.1928
(R 4) EF
Los 783
Schätzwert 50-125 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse N.-L., Aktie 1.000 Mark
1.5.1920 (Auflage 15000, R 5) VF+
Königsblau/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige Vignette mit Ansichten der Wewrksanlagen
und Göttin.
Genau wie vorige Titel.
Los 789
Schätzwert 40-75 €
Ilseder Hütte (Ilseder Steel Corp.)
Los 784
Schätzwert 50-125 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse N.-L., Aktie 1.000 Mark
1.10.1921 (Auflage 20000, R 5) EF
Genau wie vorige Titel.
Markenzeichen für die
Braunkohlenbriketts der ILSE
Los 778
Schätzwert 150-250 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000
Mark 18.3.1900 (Auflage 2000, R 6) VF+
Genau wie voriger Titel.
Los 779
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000
Mark 21.2.1903 (Auflage 500, R 8) VF+
Genau wie vorige Titel.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 125-200 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse bei Senftenberg, Aktie 1.000
Mark 15.4.1907 (Auflage 2000, R 6) EF-VF
Genau wie vorige Titel.
Orange/schwarzer Stahlstich, tolle dreiteilige
Vignette mit Ansichten der Wewrksanlagen und
Göttin.
Schätzwert 30-80 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse N.-L., Aktie 1.000 Mark
30.4.1922 (Auflage 40000, R 3) EFGenau wie vorige Titel.
Los 786
Schätzwert 250-400 €
ILSE Bergbau-AG
Los 780
Los 785
Peine, 6 % Gold Bond 1.000 $
20.11.1928 (R 2) EF-
Schätzwert 30-80 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse N.-L., Aktie 1.000 Mark März
1923 (Auflage 60000, R 3) EF
Ebenfalls identische Gestaltung wie vorige Titel.
Los 787
Schätzwert 10-25 €
ILSE Bergbau-AG
Grube Ilse N.-L., Genuss-Schein 1.000
Mark Aug. 1923 (Auflage 200000, R 1)
UNC-EF
Nun andere Gestaltung mit kleiner BergmannsVignette.
Los 790
Schätzwert 150-200 €
Ilseder Hütte
Peine, 4,5 % Teilschuldv. 3.000 RM Dez.
1933 (ausgegeben zum Umtausch eines
1.000-$-Bonds der Dollaranleihe von
1928, R 10) EF.
Die Anleihe war zum 31.12.1943 zur Rückzahlung gekündigt, bei Kriegsende waren nur nom.
RM 49.500 nicht eingelöst. Dies erklärt, warum
diese Stücke bislang vollkommen unbekannt
waren und auch nur noch 5 Stück im Reichsbankschatz lagen.
Altes Werbeplakat von 1938 anlässlich des 50-Jährigen Bestehens
72
Zwei Eimerkettenbagger von 2007 im Tagebau Cottbus Nord
Nr. 791
Nr. 792
GmbH (80 %) sowie der Südd. Gärtnerei- und
Schätzwert 20-75 €
Ackerbau-Zentrale AG in Neu-Ulm. Die Aktien
Ilseder Hütte
notierten im Freiverkehr Augsburg. Von den
Hannover und Peine, Aktie 1.000 RM Dez.
Folgen der Weltwirtschaftskrise so stark in Mit1941 (Auflage 65300, kompletter
leidenschaft gezogen, daß 1933 die Liquidation
Aktienneudruck anlässlich der Kapitalbeschlossen werden musste.
Los 791
aktiengesellschaft” in München mit Ndl. in
Stuttgart ausgegründet. Im Jahr 1927 erwirbt
die finanziell schwache Industriebau AG BerlinBreslau-Kattowitz (gegründet 1911 als „Schlesische Eisenbetonbau-AG“ in Kattowitz und seit
1921 mit Hauptsitz in Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke, noch im gleichen Jahr fusionieren beide Firmen. In der Weltwirtschaftskrise gerät die Firma 1929 an den
Rand der Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen
und stützen nur noch die süddeutsche Tochtergesellschaft. Die Aktien der Süddeutsche Held &
Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus der
Konkursmasse an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. Das Unternehmen etabliert sich am
Markt so gut, daß 1940 der Namenszusatz
“Süddeutsche” entfällt. 1950-65 dehnt sich die
Held & Francke AG deutschlandweit aus und
baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990
erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit deren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch
das Schicksal von H&F endgültig besiegelt.
Außer der 100-RM-Aktie von 1930 waren alle
hier angebotenen H&F-Aktien bis jetzt völlig
unbekannt! Mittig leichter Rostfleck.
erhöhung um 25,56 Mio. RM, davon aber
1944 dann 24000 Stück in Sammelurkunden zusammengefaßt, R 1) UNC
Sehr dekorativ, mit großer Werksansicht im
Unterdruck.
Los 795
Schätzwert 225-300 €
Los 798
Schätzwert 50-175 €
Industriegelände Schöneberg AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.11.1906.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 2) UNC
Gründung 1905 durch die Berliner HandelsGes. im Verein mit privaten Immobilien-Investoren aus Berlin und Neustrelitz. Die Ges. erwarb
von der (ebenfalls von der BHG dirigierten)
Handelsgesellschaft für Grundbesitz für 2,92
Mio. M ein 426.000 qm großes, in Schöneberg
und angrenzend in Tempelhof gelegenes
Grundstück zwischen dem Rangier- und Werkstättenbahnhof und dem Bahnhof Papestrasse.
1906 bzw. 1907 wurden Regulierungsverträge
mit den Gemeinden Schöneberg und Tempelhof geschlossen, wonach das Gesamtterrain in
verkaufsfähige Fabrik- und Baugrundstücke
zerlegt werden konnte. Bereits 1918, nachdem
80 % der Terrains veräußert waren, wurde die
Auflösung der AG beschlossen. Recht schnell
wurden in vier Raten 83 % des Aktiennennwertes zurückgezahlt. Doch dann mussten die
Großaktionäre (Berliner Handels-Ges. und
Bahnhof Lichtenberg-Friedrichsfelde BodenGes. mbH) Geduld mitbringen: Bis zum Verkauf
der übrig gebliebenen 17.000 qm und der Abgabe der Tochterges. Industriegelände-Gleisanschluß-GmbH (u.a. an den Baukonzern Strabag) dauerte es fast ein halbes Jahrhundert:
Erst 1962 war die Abwicklung beendet.
Industriebau - Held & Francke AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Okt. 1928 (Auflage
2000, R 9) EF
Bislang völlig unbekannt gewesene Emission,
nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz
gefunden. Oberer Rand etwas angeschmutzt,
minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Der Kugelwasserturm der Ilseder Hütte
Los 794
Schätzwert 275-350 €
Industriebau - Held & Francke AG
Los 792
Schätzwert 800-1000 €
Ilseder Hütte
Hannover und Peine, Sammelaktie 1.000
x 1.000 RM Juni 1944 (R 10). Hier
wurden aus nicht bekannten Gründen
insges. 24 Mio. RM Aktiennennwert der
Em. von 1941 neu in Sammelurkunden
verbrieft EF-VF.
Mit Originalunterschriften von Aufsichtsrat
(Ewald Hecker) und Vorstand (Julius Fromme
und Paul Jaeger).
Sammelaktien der Ilseder Hütte tauchten nur
im Reichsbank-Schatz auf und sind ansonsten
ganz unbekannt gewesen. Von den wenigen
dort gefundenen Stücken ist dies das allerletzte noch verfügbare, alle übrigen liegen
inzwischen fest in Sammlungen. Abheftlochung
links.
Los 793
Berlin, Aktie 100 RM Aug. 1927 (Auflage
17750, R 9) VF+
1872 gründen Otto Held und August Francke in
Berlin eine Bauunternehmung. Bald werden
mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigt, weil
man mit der Ausführung bedeutender Bauten
betraut wird: Held & Francke baut das Reichsversicherungsamt (bis 1887), den Preußischen
Landtag (bis 1899), den Berliner Dom (18941900) sowie die Zantrale der Deutschen Bank
in der Mauerstraße. Nach der Umwandlung in
eine AG im Jahr 1906 kommen weitere Renommier-Aufträge: die Akademie der Wissenschaften, das Kaiser-Friedrich-Museum, der
Marstall, die Staatsbibliothek, die Zentrale der
Elektrischen Hoch- und Untergrundbahn. 1921
werden die Geschäftsaktivitäten in Süddeutschland in die “Süddeutsche Held & Francke Bau-
Auch von Held & Francke gebaut:
Der Berliner Dom
Los 796
Schätzwert 75-125 €
Industriebau - Held & Francke AG
Berlin, Aktie 100 RM Sept. 1930 (Auflage
18000, R 6) EF+
Identische Gestaltung wie folgendes Los.
Los 797
Schätzwert 400-500 €
Industriebau - Held & Francke AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1930
(Auflage 1440, R 11) EF+
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 799
Schätzwert 250-400 €
Internationale Baumaschinenfabrik AG
Neustadt an der Haardt, Aktie 1.000 Mark
3.11.1920 (Auflage 1000, R 8) EF-VF
1926 auf 500 RM abgestempelt. Maschine im
Unterdruck.
Gegründet 1911 in Neustadt an der Haardt als
“Internationale Baumaschinenfabrik AG” (mit
späterem Zusatz IBAG). Hergestellt wurden
Steinbrecher, Betonmischer, Sand- und Kiessortieranlagen sowie Maschinen für modernen
Straßenbau, außerdem Betrieb eines Sägewerkes mit Holzbearbeitung. Der Wiederaufbau des
im Krieg schwer beschädigten Werkes war
1954 beendet. Ab 1965 waren die Umsätze
rückläufig. Die Krise weitete sich immer mehr
Schätzwert 350-450 €
“IMAG” Immobilien- & Handels-AG
Augsburg, Aktie 20 RM 31.1.1925
(Auflage 6000, R 10) VF
Großes Hochformat, sehr schöne Art Deko-Gestaltung.
Gründung 1923 unter Führung der Schwäbischen Volksbank, Augsburg, zwecks Erwerb
und Verwaltung von bebauten und unbebauten
Grundstücken sowie von Hypotheken, zudem
Finanzierungen jeder Art, Gründungen, Vermögensverwaltungen. Der Ges. (ansässig Kaiserstr. 37) gehörten 10 Anwesen in Augsburg,
in einem betrieb sie eine eigene Spritbrennerei.
Beteiligungen besaß sie bei der Schwäbischen
Volksbank, der Immobilien-Ges. Augsburg
Nr. 794
Nr. 797
73
aus, bis 1969 die Midland-Ross-Corporation
aus Cleveland/Ohio und die Korf Industrie und
Handel GmbH & Co. aus Baden-Baden jeweils
fast 50 % des Kapitals übernahmen und die Firma (1970 umbenannt in Korf-Midland Ross
Holding AG) kräftig umstrukturierten. Die Projektierung von Stahl- und Walzwerken mündete
im Jahr 1972 (nach Übernahme der Mehrheit
durch Korf erneut umbenannt in Korf-Stahl AG)
in der kompletten Übernahme der Badische
Stahlwerke AG in Kehl am Rhein und einer 51%-Beteiligung an der Hamburger Stahlwerke
GmbH. Genau wie die kleinen, “Brescioni” genannten oberitalienischen Stahlkocher dieser
Zeit bot der Selfmade-Mann Willy Korf mit seinen Mini-Stahlwerken mit innovativen Konzepten den übermächtigen traditionellen Montankonzernen die Stirn - was das Establishment
sich nicht bieten ließ: Die Korf-Stahl AG als Holding ging 1983 in Konkurs, die Korf’schen Mini-Stahlwerke aber überlebten bis heute.
1954 Beteiligung der Rütgerswerke AG. Im
April 2004 Verkauf durch den Eigentümer Rütgers AG (RAG) an ein Konsortium aus Texas Pacific Group, einem führenden US-Finanzinvestor mit Sitz in Fort Worth, Texas.
bacher Firma entwickelte sich zu einem führenden Unternehmen der Branche und produziert bis 1998.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 808
Neumünster, Aktie 1.000 Mark Jan. 1920
(Auflage 1900, R 2) UNC-EF
Los 806
Los 803
Schätzwert 100-175 €
Israelitische Gemeinde
Frankfurt a.M., 7 % Schuldv. Lit. C 100
RM 1.4.1928 (Auflage 1000, R 7) UNC-EF
Los 800
Schätzwert 30-80 €
Internationaler MarattiMaschinenverkauf AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Jan. 1938 (Auflage
540, R 4) UNC-EF
Gründung 1929 als Generalvertretung der Maratti S.A., Genf/Schweiz. Herstellung und Verwertung von Maschinen und Werkzeugen aller
Art, Textil-Im- und Export. 1942 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Schätzwert 25-125 €
J. H. Wiese Söhne AG
Teil einer Anleihe von 1 Mio. Goldmark, die die
Direktion der Disconto-Gesellschaft vermittelte.
ZweiOriginalunterschriften für den Vorstand der
Israelitischen Gemeinde.
Seit dem Erlass der Judenordnung der Stadt
Frankfurt im Jahr 1360 blieb die Israelitische
Gemeinde mit einer kurzen Unterbrechung
während des Fettmilch-Aufstandes (1614-16)
bis zu ihrer Auflösung durch die Nazis fast 600
Jahre lang bestehen. Die Gemeinde wurde
1945 wieder aufgebaut, seit 1949 ist sie eine
Körperschaft des Öffentlichen Rechts.
Los 804
Schätzwert 75-125 €
Israelitische Gemeinde
Frankfurt a.M., 7 % Schuldv. 500 RM
1.4.1928 (Auflage 600, R 6) EF
Teil einer Anleihe von 1 Mio. Goldmark, die die
Direktion der Disconto-Gesellschaft vermittelte.
ZweiOriginalunterschriften für den Vorstand der
Israelitischen Gemeinde.
Schätzwert 600-750 €
Israelitische Religionsgemeinde
Mannheim
Mannheim, 8 % Schuldv. 500 RM
15.7.1925 (Auflage 400, R 12) VF
Bei Ausgabe dieser Anleihe zählte die jüdische
Gemeinde knapp 7.000 Mitglieder, was einem
Anteil von etwa 3 % der Einwohnerzahl Mannheims entsprach.
Die ersten jüdischen Familien kamen Mitte des
17. Jh. aus Pfeddersheim bei Worms und aus
Amsterdam nach Mannheim. An der Ansiedlung
vermögender Juden waren die Kurfürsten sehr
interessiert, um der wiederholt kriegszerstörten
Stadt wirtschaftlich auf die Beine zu helfen. Kurfürstliche Konzessionen gewährten den Juden
deshalb außergewöhnliche Freiheiten. Einen weiteren großen Aufschwung erlebte die jüdische
Gemeinde in Mannheim im 18. Jh. durch die Verlegung des kurfürstlichen Hofes von Heidelberg
nach Mannheim. Bei der innerjüdischen Neuorientierung im 19. Jh. mit starken Spannungen
zwischen “liberalen” und “orthodoxen” Juden
übernahm Mannheim mit der größten jüdischen
Gemeinde in Baden neben Frankfurt am Main die
führende Rolle im deutschen Südwesten.
Bislang völlig unbekannt gewesen, ein Unikat
aus dem Reichsbankschatz.
Großformatig. Dekorative Umrandung.
Bei der Gründung 1914 brachten die Fabrikanten Karl und Otto Wiese die von ihnen geerbte
Lederfabrik J. H. Wiese in die AG ein. Grund für
die AG-Umwandlung war eine große Geschäftsausdehnung auf Grund von Heeresaufträgen zu
Beginn des 1. Weltkrieges. 1936 in Liquidation
getreten. Letzter Aufsichtsratsvorsitzender war
der legendäre Herrmann J. Abs.
Los 809
Schätzwert 150-250 €
J. Heiser AG
Insterburg, Namensaktie 1.000 RM
1.5.1934 (Auflage 300, R 8) EF
1941 Nominalbetrag auf 1.300 RM berichtigt.
Gegründet 1874, AG seit 1932. Groß- und Einzelhandel mit Eisen, Baustoffen und Wirtschaftswaren sowie Kraftfahrzeugen. Spezialabteilungen: Waffen und Munition. Verlagert
1947 nach Hannover und 1952 nach Coburg,
dann von Amts wegen gelöscht.
Los 810
Los 801
Schätzwert 50-100 €
Die Mannheimer Hauptsynagoge 1855
Investa AG für Anlage und Verwaltung
Los 807
Berlin, Aktie 1.000 RM 22.9.1937
(Auflage 125, R 5) EF-VF
Schreibmaschinenschriftlich ausgeführt.
Gründung 1928. Die Gesellschaft befaßt sich
mit der treuhänderischen Verwaltung von Vermögenswerten, insbesondere von Grundbesitz.
1950 Berliner Wertpapierbereinigung, heute ist
die Investa AG für Anlage und Verwaltung eine
100%ige Tochter der Dr. Seifert - Wilmersdorfer Hochbau - AG.
J. H. Roser AG
Esslingen a.N., Aktie 1.000 RM Dez. 1941
(Auflage 722, R 8) EF
Los 805
Schätzwert 150-250 €
Israelitische Gemeinde
Frankfurt a.M., 7 % Schuldv. 1.000 RM
1.4.1928 (Auflage 600, R 8) EF+
Genau wie voriges Los.
Los 802
Schätzwert 225-300 €
Gründung 1806 durch den Stuttgarter Gerbermeister Jakob Heinrich Roser als Lederfabrik
J.H. Roser. Aus dieser ging 1875 als Nachfolger die Esslinger Lederfabrik und 1872 als
Neugründung die Feuerbacher Lederfabrik C.F.
Roser hervor. J.H. Roser AG wurde 1923 unter
Übernahme der seit 1875 bestehenden Lederfabrik gegründet. Haupterzeugnisse: Blankleder, technische Leder, Vaschetten. Die Feuer-
Augsburg, Aktie 1.000 RM Juni 1942
(Auflage 477, R 10) VF
Gründung 1918 unter Übernahme der 1836
gegr. Firma “Erste Augsburger Laubsägen- u.
Uhrfedernfabrik J.N. Eberle & Cie.” in AugsburgPfersee. Erzeugnisse: kaltgewalztes Edelstahlband, und Erzeugnisse daraus wie Taschenuhrfedern, Sägen aller Art zum Schneiden von Holz
und Metall. 1954 Eingliederung in den schwedischen SKF-Konzern. 1981 Übernahme durch
Heinz Greiffenberger. Heute J. N. Eberle & Cie.
GmbH im Greiffenberger-Konzern.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Rostflecke.
Schätzwert 40-100 €
Isola Werke AG
Düren, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 605, R 4) EF
Gegründet 1912 als Continentale Isola-Werke
AG, 1924 umbenannt wie oben, Herstellung
von Isolationsmaterialien der Elektrotechnik,
besonders Ölleinen, Ölseide, Ölpapier usw.
74
Nr. 807
Schätzwert 300-400 €
J. N. Eberle & Cie. AG
Nr. 810
Julius Pohlig - Der Pionier des Seilbahnbaus
Auch in Brasilien wird deutsche Wertarbeit geschätzt
Los 811
Schätzwert 800-1000 €
J. Pohlig AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 15.6.1899.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 8) VF+
Als Vorstand original signiert von Julius Pohlig
(1842-1916), der als Pionier des Seilbahnbaus gilt.
schmelzung mit der Bleichert Transportanlagen
GmbH Westdeutschland (Westnachfolger der
1874 in Leipzig gegründeten Adolf Bleichert &
Co. AG) und der Gesellschaft für Förderanlagen
Ernst Heckel AG zur Pohlig-Heckel-Bleichert
Vereinigte Maschinenfabriken AG (PHB). Großaktionär war jetzt die luxemburgische ARBED.
1980 dann Fusion mit der Weserhütte in Bad
Oeynhausen zur PHB Weserhütte AG. Ende
1987 Konkurs. Die Maschinenfabrik (ohne Gießerei) wurde von Orenstein & Koppel übernommen, die Gießerei wurde als PHB Stahlguss
GmbH mit Sitz in St. Ingbert weitergeführt.
Ausgestellte Pohlig-Aktien waren bislang vollkommen unbekannt (bekannt waren lediglich
Blanketten der Em. 1920 und 1922). Identische Gestaltung wie folgender Titel.
Los 816
Schätzwert 100-175 €
J. Reeh AG
Dillenburg, Namensaktie Lit. A 1.000 RM
1.1.1938 (Auflage 320, R 7) EF
Los 814
Schätzwert 225-300 €
Gründung 1922 zum Betrieb von Steinbrüchen
und ähnlichen Unternehmungen, Be- und Verarbeitung von Steinen und Erden jeder Art.
Haupterzeugnisse:
Basalt-Pflastersteine,
Schotter, Splitt, Teermakadam.
Ausgestellt auf die Provinz Westfalen.
J. Pohlig AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.7.1920 (Auflage
2500, R 8) EF-VF
Als Vorstand original signiert u.a. von Julius
Pohlig jr.
Büste von Julius Pohlig (1842-1916)
Gründung 1899 zur Weiterführung des von Ingenieur Julius Pohlig als „J. Pohlig in Köln und
Th. Obach in Wien“ betriebenen Unternehmens,
das seit 1874 bestand, ursprünglich in Siegen.
Ausführung von Drahtseilbahnen und Transportvorrichtungen aller Art. Maschinenfabrik in
Köln-Zollstock, Eisenkonstruktionsfabrik in
Brühl, Niederlassung in Wien. Viele der durch
Pohlig erbauten Anlagen erlangten überregionale Beachtung. So stammt die 1912 errichtete
Seilbahn auf den Zuckerhut in Rio de Janeiro
aus den Pohlig-Werken, aber auch die Wallbergbahn (1951) und der Umbau der Seilbahn
zur Zugspitze (1955). Zur Bundesgartenschau
1957 in Köln errichtete Pohlig als erste Flußüberquerung per Seilbahn in Europa die Rheinseilbahn, die den Rheinpark in Köln-Deutz mit
dem linksrheinisch gelegenen Zoologischen
Garten und der Flora im gegenüberliegenden
Stadtteil Riehl verbindet. Im Laufe der Zeit erweiterte sich das Lieferprogramm auch auf Verladeanlagen, Krane, Förderanlagen aller Art und
Stahlbauten. Börsennotiert in Köln, später Düsseldorf, letzter Großaktionär war mit 97 % die
Felten & Guilleaume Carlswerk AG. 1961 Ver-
Schätzwert 1200-1500 €
J. Pohlig AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 30.6.1902
(Auflage 300, R 11) EF-VF
Als Vorstand original signiert von Julius Pohlig
(1842-1916), der als Pionier des Seilbahnbaus gilt.
Nur 2 Exemplare dieses Jahrgangs wurden im
Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das
letzte noch verfügbare Stück.
Los 813
Schätzwert 800-1000 €
J. Pohlig AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 22.1.1910
(Auflage 300, R 9) EF-VF
Zwei Originalunterschriften für den Vorstand.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 400-500 €
Johs. Girmes & Co. GmbH
Oedt bei Krefeld, Namens-Anteilschein
500 RM Mai 1944 (R 10) VF
Gründung 1879, ab 1904 AG. Gehörte zu den
führenden Unternehmen auf dem Gebiet der
Herstellung von Samten und Plüschen für Bekleidung und Raumausstattung auf dem europäischen Markt. 1943 umgewandelt in eine
GmbH. 1959 Änderung des Firmennamens in
„Girmes-Werke AG“. Mit über 1/2 Mrd. DM Jahresumsatz zuletzt eines der größten Unternehmen der deutschen Textilindustrie. Anfang 1989
nach mehreren vergeblichen Sanierungsversuchen in Konkurs gegangen - bald darauf stritten
die Banken (allen voran die Deutsche Bank) und
Seilschwebebahn auf den Zuckerhut
in Rio de Janeiro
Los 812
Los 817
Die Seilbahn über den Rhein in Köln
Los 815
Schätzwert 200-250 €
J. Pohlig AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 20.1.1922
(Auflage 5000, R 7) EFIdentische Gestaltung wie voriger Titel. Als Vorstand original signiert u.a. von Julius Pohlig jr.
Abbildung der Girmes-Werke in Oedt
auf einer alten Postkarte
die rd. 7.000 geschädigten Kleinaktionäre um
Schuld und Schadenersatz.
Wie auch das folgende Los bislang vollkommen
unbekannt gewesen, nur 3 Stück wurden jetzt
im Reichsbankschatz gefunden.
Los 818
Schätzwert 300-400 €
Johs. Girmes & Co. GmbH
Oedt bei Krefeld, Namens-Anteilschein
1.000 RM Mai 1944 (R 8) UNC-EF
Nr. 812
Nr. 813
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
75
Los 825
Schätzwert 100-175 €
Jute-Spinnerei und Weberei Kassel
Kassel, Aktie 200 RM Nov. 1928 (Auflage
4800, R 6) EF
Los 819
Schätzwert 50-125 €
Josef Lehnert AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark Dez. 1922
(Auflage 6000, R 5) EF
Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet mit
Zierumandung im Historismusstil.
(Egerland). 1953 Enteignung, danach VEB elastic-mieder Zeulenroda, 1993 Fortsetzung der
Gesellschaft als Julius Römpler AG, Zeulenroda. 1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997
Umfirmierung in EXCELLENT DESSOUS GmbH,
2000 Excellent Intimates GmbH.
Los 822
Schätzwert 75-150 €
Jung & Dittmar AG
Bad Salzungen, Aktie 100 RM Dez. 1941
(Auflage 100, R 7) EF
Gründung 1916. Herstellung von Kartonagen;
Buch- und Kunstdruck. 1932 Insolvenz; danach Liquidation und Übernahme der Betriebsausstattung durch die AG für Cartonnagenindustrie, Dresden.
Gegründet 1882. Betrieb einer Spinnerei, Weberei und Sackfabrik. Heute Jute Kassel GmbH.
Nr. 827
Nr. 817
Gegründet am 11.3.1922, eingetragen am
12.10.1922. Herstellung und Vertrieb von
Metallwaren, Betrieb eines Kaltwalzwerks. Ab
1946 VEB Kaltwalzwerk Salzungen (2002 abgerissen).
Los 823
Fokker zusammen (Fokker bot bei Ausbruch
des I. Weltkrieges seine Dienste beiden Seiten
an; die Deutschen akzeptierten als erste). 1918
kehrte Fokker nach Holland zurück. 1919 Umfirmierung in Junkers Flugzeugwerk AG und
1936 in Junkers Flugzeug- und Motorenwerke
AG anläßlich der Übernahme der Junkers Motorenbau GmbH und der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik GmbH. Die Nazis enteigneten Prof. Junkers 1933 nicht nur, sondern
erteilten ihm in seiner Firma sogar Hausverbot.
Die Junkers-Werke wurden im 2. WK dann der
wichtigste Flugzeuglieferant für die deutsche
Luftwaffe. Die Werke im Osten wurden nach
dem Krieg enteignet. 1958 Sitzverlegung von
Dessau nach München, wo Basisforschungen
und Entwicklungen der Luft- und Raumfahrttechnologie weiterbetrieben wurden. Alleinaktionär war nun die Flugzeug-Union-Süd GmbH
(die wiederum zur Messerschmitt AG in Augsburg gehörte, einem indirekten Vorläufer von
Airbus Industries und damit auch der 2000 gegründeten EADS). Ab 1967 GmbH. 1973 übernommen von der Daimler-Benz Luft- und
Raumfahrt Holding AG.
Schätzwert 100-175 €
Josef Manner & Comp. AG
Wien, Aktie 100 RM Jan. 1941 (Auflage
1000, R 7) EF
Herrliche Vignette mit Stephansdom.
Gründung 1890, AG seit 1913. Herstellung von
Kakao, Schokolade, Pralinen, Fruchtsäften und
Dauerbackwaren. Börsennotiz Wien. Noch heute bekannte Marke.
Nur 17 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 821
Schätzwert 1200-1500 €
Los 824
Schätzwert 20-80 €
Junkers Flugzeugund Motorenwerke AG
Dessau, 4 % Teilschuldv. 5.000 RM April
1942 (Auflage 4000, R 2) EF
Leipzig, Aktie 1.000 Mark April 1923
(Auflage 3000, R 8) EF
Gründung 1923. Fabrikation von Textilwaren
aller Art. 1932 Auflösung der Gesellschaft.
Los 827
Schätzwert 225-300 €
Kabel- und Gummiwerke AG
Los 828
Schätzwert 225-300 €
Kabel- und Gummiwerke AG
Eupen, Aktie 1.000 RM April 1942
(Auflage 8640, R 10) UNC
Ebenfalls das letzte noch verfügbare Stück.
Einer der bedeutendsten deutschen LuftfahrtWerte. Mit Faksimile-Unterschrift von Prof.
Junkers.
Schätzwert 50-100 €
Los 829
Julius Römpler AG
Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und
Vertrieb von gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren, von Bandagen, Miedern und Verbandmitteln aller Art.
Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind
Schätzwert 75-125 €
Kabelwerk Nassau AG
Zeulenroda, Aktie 700 RM März 1942
(Auflage 347, R 5) EF
76
K. H. Lowe KGaA
Hervorgegangen 1909 zunächst als GmbH aus
der Firma Bourseaux & Söhne. Spezialisiert auf
Leitungsdrähte, die Bourseaux in Eupen schon
produzierte, als die allmähliche Elektrifizierung
der Stadt noch 1/4 Jahrhundert auf sich warten lassen sollte. Gestützt von intensiver Entwicklungstätigkeit, die in zahlreiche internationale Patente mündete, entwickelte sich das
Werk bald zum bedeutendsten Industriebetrieb
der Stadt Eupen.
Beide Nennwerte dieser AG waren bislang völlig unbekannt, nur je 4 Stück wurden im
Reichsbankschatz gefunden, dies ist das allerletzte noch verfügbare.
Dessau, Sammelaktie 5.000 x 1.000 RM
Okt. 1937 (R 8) EF-VF
Los 820
Schätzwert 175-300 €
Eupen, Aktie 100 RM April 1942 (Auflage
72000, R 10) UNC-
Junkers Flugzeugund Motorenwerke AG
Firmenname und Umrahmung vorgedruckt,
Text maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Koppenberg (ein von den Nazis 1933 als
Nachfolger für Prof. Hugo Junkers geschickter
grobschlächtiger Stahlmanager aus dem FlickKonzern, der es ab 1934 schaffte, in nur 10
Monaten Bauzeit das neue riesige Junkerswerk
hinter das alte Werk zu klotzen) und der Vorstände Richard Thiedemann und Hans Friesecke. Einer der bedeutendsten deutschen
Luftfahrtwerte.
Gründung 1917 als Junkers Fokkerwerke AG.
Der geniale Luftfahrtpionier Prof. Hugo Junkers
arbeitete zuerst mit Anthony Herman Gerard
Los 826
Haiger (Dillkreis), Actie 1.000 Mark
10.12.1921 (Auflage 3200, R 6) EF
Nr. 823
Gründung 1920, Herstellung von isolierten
Drähten und Kabeln aller Art. Ab Mitte der 20er
Jahre konnten die Löhne der 135 Mitarbeiter
schon nicht mehr regelmäßig gezahlt werden,
1928 Vergleich. Nach erfolgter Sanierung 1934
in Liquidation getreten und gleichzeitig in “Kabelwerk Walkenmühle AG i.L.” umfirmiert. Der
Betrieb selbst wurde mit dem Recht der Fortführung des ursprünglichen Namens an die Kabelwerk Reinshagen GmbH in Wuppertal-Ronsdorf verkauft.
Los 830
Pflanzung Kwaschemschi Kautschuk kultiviert.
In Sakarre besaß die Ges. eine Fabrik mit Vortrockenplatz sowie eine 37 km lange Fahrstraße zum Anschluß an die Eisenbahnstation Korogwe der Usambara-Eisenbahn. Nach dem
verlorenen 1. Weltkrieg gingen die Plantagen
an die Briten. Ein Neuanfang durch Investition
der geringen vom Reich gezahlten Entschädigungen in neue Pflanzungsprojekte gelang
nicht. 1939 ging die in Hamburg börsennotierte AG in Liquidation, 1951 wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.
Nur 9 ausgestellte Stücke lagen im Reichsbankschatz (der Rest waren Blanketten), und
auch das nur zufällig, denn an sich wurden die
Aktien schon 1929 erneut durch einen kompletten Neudruck ersetzt.
Gegründet 1905. Der Ges. gehörten die Grundstücke Jägerstr. 14-16, Friedrichstr. 176-178
und Taubenstr. 38-40. In den Gebäuden befand
sich das mit allem neuzeitlichen Komfort eingerichtete Kaiser-Hotel mit 180 Zimmern, das Restaurant “Kaiser-Keller”, die Konditorei Mauxion, die Kaiser-Diele, das Kaiser-Buffet, das
Weihenstephan-Bräu (später Tucherbräu) sowie
die “Künstler-Klause Carl Stallmann” und das
Jäger-Casino, später auch die Schoppenweinstube Schifferhaus. Börsennotiz Berlin, Großaktionär war zuletzt die Dresdner Bank. 1955 im
Handelsregister von Amts wegen gelöscht.
Los 836
Schätzwert 275-350 €
Kali-Bohrgesellschaft
Grossherzogin Sophie
Essen-Ruhr, Namens-Anteilschein
1/1.000 2.11.1906 EF-VF
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-80 €
Kaffee- und LebensmittelVertriebs-AG Max Müller & Co.
Berlin, Genussschein 20 RM Juli 1934
(R 7) EF
Gründung 1914. Vertrieb von Kaffee, Lebensund Genussmitteln aller Art. Die Ges. besaß die
beiden Grundstücke Müllerstr. 166a und 167
sowie das Grundstück Schönhauser Str. 3.
1927 erwarb die Ges. die Masse der in Konkurs geratenen, seit über 30 Jahren bestehenden Firma Rauer & Co., nebst zwei Ladengeschäften. 1936 Konkurseröffnung.
Los 831
Los 832
Schätzwert 50-125 €
Kaffeeplantage Sakarre AG
Berlin, Aktie 100 RM Dez. 1929 (kpl.
Aktienneudruck, Auflage 1017, R 3) UNC
Abgestempelt für bezahlte Abwicklungsraten
von 40 % und 35 % (Dez. 1944). Originalunterschrift des Vorstands.
Schätzwert 350-600 €
Los 837
Kaffeeplantage Sakarre AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.3.1912 (kpl.
Aktienneudruck nach verschiedensten
Kapitalmaßnahmen, Auflage 1017, R 9) VF
Braunschweig, Anteilschein 10.11.1906
(R 11), ausgestellt auf die
Mittelrheinische Bank, Duisburg VF
Originalunterschrift des Vorstands.
Gegründet 1898 durch preußische/schlesische
Adlige, Großgrundbesitzer und Unternehmer
(u.a. den Fürsten Christian Kraft von Hohenlohe-Oehringen), gehörte zum Interessenkreis
Los 835
Krefeld, Namens-Anteilschein 1/1.000
23.2.1905 VF
Schätzwert 75-150 €
Kaiser-Friedrichstraße 43
Charlottenburg GrundstücksErwerbs- und Verwertungs-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.5.1923.
Gründeraktie (Auflage 124, R 5) UNC-EF
Gründung 1923 als Besitzgesellschaft für die
Immobilie Kaiser-Friedrich-Straße 43 in Charlottenburg. 1942 wurde die Gesellschaft aufgelöst. 1951 Berliner Wertpapierbereinigung,
1955 dann von Amts wegen gelöscht.
der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft
(DOAG). Auf der Pflanzung Sakarre (mit
650.000 Kaffeebäumen) wurde Kaffee, auf der
Schätzwert 450-600 €
Kali-Bohrgesellschaft
Grossherzogin Sophie
Los 833
Christian Kraft Fürst zu HohenloheÖhringen (1848-1926)
Schätzwert 275-350 €
Kali-Bohrgesellschaft
„Hermannsburg“
Los 834
Schätzwert 100-250 €
Kaiser-Keller AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1911
(Auflage 550, R 4) EF
Schöner G&D-Druck mit Firmensignet.
Gegründet 1896 als Kalibohrgesellschaft “Einbeck”, 1899 umgewandelt in Kaliborgesellschaft Großherzogin Sophie (nach der Großherzogin von Sachsen-Weimar). Die Gerechtsame
lagen in den Gemarkungen Stadtlengsfeld,
Weilar und Unter-Alba im Tal der Felda, eines
Nebenflusses der Werra. Zwei Bohrungen wurden in 490 m Tiefe im Kalilager fündig. Benachbarte Unternehmungen: Heiligenmühle,
Großherzog von Sachsen, Kaiseroda, Heldburg
und Hannover-Thüringen. 1909 Formwechsel
von einer Bohrgesellschaft in Gewerkschaftsform, wobei die hier angebotenen Anteilscheine eigentlich in Kux-Scheine zu tauschen waren. Alle 1000 Kuxe befanden sich später im
Besitz der Gew. Heiligenmühle. “Grossherzogin
Sophie” war zuletzt eine Schachtanlage der Kaliwerke Salzungen, die zum Wintershall-Konzern gehörten.
Andere Gestaltung als das nachfolgende spätere (dann in Essen ausgegene) Stück, in dieser
Form ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Sehr dekorative Jugendstil-Umrandung.
Lage der 3700 Morgen großen Gerechtsame in
den Gemarkungen Klein Schwülper, Rothemühle-Hülperode und Walle im Kreis Gifhorn. Abbaurechte für Kali-, Stein- und beibrechende
Salze. Bohrung wurde 1907 bei 303 m eingestellt, da die Salzregion erst in erheblicher Teufe zu erwarten sei.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist das letzte verfügbare.
Los 838
Schätzwert 350-450 €
Kali-Bohrgesellschaft
„Neu-Fallersleben“
Braunschweig, Anteil-Schein 27.9.1899
(Auflage 1000, R 9) VF
Nr. 831
Nr. 840
Hübsche Umrandung mit Hammer und Schlegel, Originalunterschriften.
Gegründet 1898, die Berechtsame waren belegen in der Gemarkung Weyhausen, Kreis Gifhorn. 1899 beschloss man den Schachtbau zu
beginnen und zugleich die Rechtsform von der
Bohrgesellschaft in die bergrechtliche Gewerkschaft zu wechseln. Dies geschah, indem die
Bohrgesellschaft die Kuxe der 1866 vom Oberbergamt Bonn auf Eisensteinbergbau verliehenen Gewerkschaft Einigkeit bei Ehringhausen
erwarb, in deren Gewand schlüpfte und im Mai
77
1899 eine Zweigniederlassung der Gewerkschaft Einigkeit in Ehmen bei Fallersleben errichtete. Seit 1901 wurden Carnallit, Sylvinit
und Steinsalz gefördert. 1912 Umbenennung in
Gewerkschaft Einigkeit I. Gehörte zum Einigkeits-Konzern (Einigkeit I, II und III). 1917 forderten Giftgase nach einer Explosion in der
Grube 31 Menschenleben. Als 1925 erneut
brennbare Gase aus dem Schacht strömten,
wurde das Bergwerk stillgelegt. Die KuxenMehrheit ging in den 1930er Jahren auf die
Kaliwerke Salzdetfurth AG über.
Die Stücke hätten an sich damals in Kuxe der
Gewerkschaft Einigkeit getauscht werden müssen. Kleine Fehlstelle rechts oben.
reichen, blieben erfolglos. Eine Entschädigung
zahlte das Deutsche Reich in diesem Fall nicht,
trotzdem hatte die Ges. ein ungewöhnlich zähes Leben: Noch 1976 beschloß eine HV die
Sitzverlegung nach München und die Umwandlung in eine GmbH.
Los 842
Schätzwert 75-175 €
Kammgarnspinnerei Schedewitz AG
Schedewitz b. Zwickau, Aktie 1.000 Mark
25.3.1899 . Gründeraktie (Auflage 2400,
R 5) EF
Gründung 1839, AG seit 1899. Aufgrund schwerer
Bergschäden durch unter der Fabrik liegende Kohlenbergwerke wurde das Werk 1921 nach Silberstraße verlegt. Die Fabrikgebäude in Schedewitz
wurden an die Hataz Kleinautomobilwerke AG,
Zwickau, verkauft. 1924 Neubau einer Wollkämmerei. 1929 Fusion mit der Kammgarnspinnerei Silberstraße. Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, 1954 Sitzverlegung nach Hamburg. Zuletzt
nur noch Verwaltung von Restvermögen, die HV
vom 10.8.1963 beschloss die Auflösung der Ges.
Berlin, im Mai des gleichen Jahres Inbetriebnahme der Schokoladenfabrik, 1922/23 Sitzverlegung nach Wittenberg und Umfirmierung
wie oben. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär
war die Rabbethge & Giesecke AG in Kleinwanzleben (heute KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG mit Sitz in Einbeck). Der Wittenberger
Betrieb wurde 1945 enteignet, 1949/50 Fusion
mit der 1910 in Dresden gegründeten Hartwig
& Vogel AG (Herstellung von Schokolade und
Zuckerwaren, Handel mit Kaffee, Tee und Tabakwaren), Sitzverlegung der Kant-Hartwig &
Vogel AG nach Einbeck und Neuaufbau eines
Produktionsbetriebes, allerdings ohne dauernden Erfolg: 1957 im Handelsregister gelöscht.
Los 847
Schätzwert 275-350 €
Karlsruher Brauerei-Gesellschaft
vormals K. Schrempp
Karlsruhe, Aktie 1.000 Mark 1.7.1919
(Auflage 300, R 8) EF
Los 839
Schätzwert 275-350 €
Kali-Bohrgesellschaft
Neue Vereinigung
Braunschweig, Namens-Anteil 1/1000
von 1905 (Auflage 1000, R 8) VF
Originalunterschriften Otto Schröder und Gerhard Dietz. Schöne Jugendstilumrandung.
Gründung am 23.11.1904. Gerechtsame in
den Gemarkungen Gr. Schwülper und Lagenbüttel im Kreise Gifhorn, ca. 5 preuss. Maximalfelder. Markscheidend: Gewerkschaft Kronprinz Wilhelm und Gewerkschaft Hannover.
Ausgestellt auf Carl Mumme, Herne. Nur 15
Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 840
Schätzwert 275-350 €
Kalk- und Zementwerke Hansdorf AG
Hansdorf bei Pakosch, Aktie 200 RM Aug.
1942 (R 10) EF
Im Jahr 1888 von der Gogolin-Gorasdzer Kalkund Zementwerke AG in Breslau als kleine
Kalksteingrube käuflich erworben und weiter
ausgebaut. Hansdorf liegt südlich von Bromberg und gehört zu Westpreußen. Nach dem 1.
Weltkrieg ging das Werk in polnischen Besitz
über. Im Okt. 1939 für den Deutschen Staat
beschlagnahmt und bis zum Verkauf des polnischen Aktienkapitals kommissarisch verwaltet.
Zuletzt Produktion von Bau- und Düngekalk.
Letzter Großaktionär: OMZ Vereinigte Ost- und
Mitteldeutsche Zement AG, Oppeln (90%).
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 843
Schätzwert 200-250 €
Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG
Leipzig, Aktie Lit. A 1.000 RM 16.1.1929
(Auflage 3500, R 9) EF
Gründung 1880 als KGaA, AG seit 1911. Eigene Werke in Plagwitz, Markkleeberg und Wüstegiersdorf. außerdem mit Mehrheit beteiligt an:
Leipziger Wollkämmerei AG; C.F. Solbrig Söhne
AG, Chemnitz; Elberfelder Textilwerke AG; Ohligser Leinen- und Baumwollweberei AG; Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. KG, Politz (Sudetengau); Vaterländische Kammgarnspinnerei
und Weberei AG, Budapest; Corona Kammgarnspinnerei R.A.G. Weidenbach (Rumänien). Bereits 1889 Gründung der Botany Worsted Mills
in New York, welche Kämmerei, Kammgarnund Streichgarnspinnerei sowie Herren- und
Damenstoffweberei umfasste und sich zur
größten Kammgarnspinnerei der USA entwikkelte. 1918 wurde diese Beteiligung von den
Amerikanern sequestiert, 1923 unbeschadet
der Freigabeforderungen aus den Händen der
Alian Property Custodian zurückerworben. Nach
1945 Sitzverlegung nach Mönchengladbach,
die Stöhr & Co. AG ist bis heute börsennotiert.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 844
Schätzwert 75-150 €
Kant Chocoladenfabrik AG
Wittenberg, Aktie Lit. A 1.000 RM
14.5.1928 (Auflage 2300, R 6) UNC
Gründung 1886 in Hamburg als “AG für automatischen Verkauf”, 1902 Sitzverlegung nach
Los 841
Los 845
Schätzwert 100-175 €
Kanu-Club „Aegir“ e.V.
Gründung 1889 zur Übernahme der Brauerei
von Karl Schrempp (vormalige Brauerei Schuberg in der Karlstr. 65). Mit über 100.000 hl
Jahresausstoß damals eine der großen Brauereien. 1920 Fusion mit der Brauerei A. Printz,
1933 Umfirmierung in „Brauerei SchremppPrintz AG“ (der Zusatz Printz fiel 1964 fort).
1968 Stillegung der eigenen Mälzerei. Mehrheitsaktionär war zuletzt über die Bank für
Brau-Industrie und die Binding-Brauerei der
Oetker-Konzern. 1972 auf die Binding-Tochter
Mainzer Aktien-Bierbrauerei verschmolzen.
Leipzig, Anteilschein 10 Goldmark
1.1.1924 (R 6) EF
Ausgegeben für den Bau eines Bootshauses
und zur dauernden Erhaltung desselben.
Sitz war an der Raschwitzer Brücke.
Los 846
Schätzwert 30-80 €
Kaoko-Land- und Minen-Gesellschaft
Original Porzellan-Bügelverschluss der
Brauerei Schrempp-Printz in Karlsruhe
Berlin, VZ-Anteil Ser. I 10 RM 12.9.1925
(R 3) EF
Los 848
Zweisprachig deutsch/englisch, braun/rot.
Bei ihrer Gründung 1895 übernahm die Gesellschaft von dem Bremer Kaufmann Lüderitz ein
etwa 100.000 qkm großes Gebiet in DeutschSüdwestafrika mit bedeutenden Erzvorkommen
(Eisenerz, Gold, Kupfer, Zink). Nach dem 1.
Weltkrieg Enteignung des Besitzes durch die
Republik Südafrika. Alle bis 1939 unternommenen Anstrengungen, eine Rückgabe zu er-
Eisenach, Aktie 1.000 RM 20.7.1938
(Auflage nur 100 Stück, R 8) EF
Gründung 1923, eine reine Familien-AG. Die
Fabrik in der Langensalzaer Str. 37-41 stellte
insbesondere Schuhputz-Präparate und Treibriemenpflegemittel her. Nach 1945 ist die AG in
der “Liste B” der Sowjetischen Militär-Administration aufgeführt (also bei den Unternehmen,
die den Besitzern zurückgegeben werden).
Schätzwert 50-125 €
Kamenzer Brauerei AG
Kamenz , Aktie Lit. C 100 RM 15.1.1939
(Auflage 1780, R 4) EF+
Mehrere Jahrhunderte hatte die “Braukommun” als Gemeinschaftsunternehmen der
brauberechtigten Bürger der Stadt schon bestanden, bevor sie 1900 in eine Genossenschaft und 1922/23 dann in eine AG umgewandelt wurde. 40 Mitarbeiter brauten um die
20.000 hl Bier im Jahr, vor allem als Spezialität
das “Sachsenquell”. In der DDR als VEB Kamenzer Brauerei weitergeführt, 1976 in den
VEB Bautzener Brauerei eingegliedert, 1990
privatisiert, 1996 Braubetrieb eingestellt.
78
Nr. 848
Schätzwert 200-250 €
Karola-Werk Chemische Fabrik AG
Nr. 849
Los 849
Schätzwert 150-250 €
Karpathia Marmorwerke AG
Crimmitschau i. Sa., VZ-Aktie 500 RM
25.1.1927 (Auflage nur 55 Stück, R 7) EFGroßformatiges, dekoratives Papier.
Gründung 1926 in Crimmitschau, ab Febr.
1927 in Dresden. Gewinnung von Marmor und
anderen mineralogischen Produkten in den
Karpaten sowie Vertrieb solcher Produkte im
In- und Ausland. Um das Unternehmen in der
Tschechoslowakei bezüglich seiner Produktion
auch als tschechisches zu gestalten, wurde die
Firma Max Eichhorn in Neresnica errichtet und
in das Handelsregister eingetragen. 1931 wurde der Beschluß gefasst, die Gesamtheit der
Aktien in eine luxemburgische Holdinggesellschaft einzubringen.
Los 853
Schätzwert 75-125 €
Kaufmannshaus AG in Hamburg
Hamburg, 4 % Genussrechtsurkunde 100
RM Sept. 1926 (R 6) EF
Gründung 1905 zum Erwerb des Geschäftshauses „Kaufmannshaus“ an der Grossen Blei-
Los 850
Nr. 865
Nr. 855
(1979) und Mannheim (1980). Das „zweite Leben“ als Bauträger-Gesellschaft, angefacht
durch einen beispiellosen Boom bei Steuersparmodellen, war aber nur von kurzer Dauer: In einem spektakulären Konkurs ging die Kerkerbachbahn 1984 krachend unter, der letzte
Großaktionär und Vorstand Tom Sieger atmete
deswegen einige Jahre gesiebte Luft.
Nur 12 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1942 Übernahme der “Kieler Straßenbahn” mit
ihrem 40 km langen Streckennetz, die mit zu
der Zeit rd. 700 Mitarbeitern der größte Betriebsteil wurde. Auf den 94 km langen Omnibus- und Obus-Linien arbeiteten rd. 250 Leute, in der Fahrgastschifffahrt 150 Leute. Außerdem an der 1951 gegründeten Kieler Reederei
GmbH zu 50 % beteiligt, die den Personenverkehr Kiel-Korsör (Dänemark) betrieb. Börsennotiz Freiverkehr Hamburg, Großaktionäre waren die Stadt Kiel (Mehrheit) und früher auch
die Alloka. 2008 in eine GmbH umgewandelt
worden.
Schätzwert 100-150 €
Kath. Kirchengemeinde „Herz-Jesu“
Paderborn, 8 % Pfandbrief 1.000 fl.
1.2.1926 (Auflage 150, R 9) VF+
Los 856
Römisch-katholische Kirche, die der Verehrung
des heiligsten Herzens Jesu geweiht ist.
Kerkerbachbahn AG
chen und der Bleichenbrücke. Gehörte zum
Einflußbereich des Bankhauses Münchmeyer.
Börsennotiz Hamburg. 1929 Verschmelzung
mit der Maschinenfabrik Kiessling AG in Leipzig
als aufnehmender Gesellschaft.
Schätzwert 100-175 €
Kerkerbach, Post Runkel a.d. Lahn, Aktie
400 RM Sept. 1925 (Auflage 4894, R 6) EF
Los 859
Schätzwert 50-150 €
Kinzinger u. d’Hengelière Bürgerliches
Brauhaus Zell-Würzburg AG
Würzburg, Aktie 100 RM Mai 1935
(Auflage 4000, R 5) EF
Gründung 1894 als GmbH, AG seit 1923. Hergestellt wurden untergärige helle und dunkle
Biere, Lagerbier, Exportbier, Starkbier, ferner Eis
und alkoholfreie Getränke. Warenzeichen: Bürgerbräu Würzburg, Würzburger Bürgerbräu,
Hochmeister-Bier, Würzburger Edel-Hell.
Los 851
Schätzwert 30-90 €
Kattundruckerei F. Suckert AG
Langenbielau, Aktie 200 RM 21.12.1933
(Auflage 5000, R 3) UNC-EF
Los 854
Gründung 1911. Betrieb einer Kattundruckerei.
1950 verlagert nach Esslingen, seit 1951
GmbH.
Meiningen, Aktie 1.000 Mark 15.2.1923
(Auflage 20000, R 2) VF
Schätzwert 70-200 €
Keramag Keramische Werke AG
Gründung 1917 als Keramische Werke AG.
1918 Änderung in „Keramag“ Keramische
Werke AG. 1926 kaufte die britische WalkerFamilie die Mehrheit der Aktien. 1935 Sitzverlegung von Meiningen nach Bonn. 1968 Übernahme der Aktienmehrheit durch ALLIA S.A.
Paris. 1998 Sitzverlegung nach Ratingen.
Los 855
Schätzwert 400-500 €
Los 857
Schätzwert 50-200 €
Ketteler-Gesellschaft e.V.
Bad Nauheim, 7 % Obl. 1.000 fl. 1.5.1929
(Auflage nur 50 Stück, R 10) F
Katholische Stiftung, benannt nach Wilhelm
Emanuel von Ketteler, der als der Begründer
der katholischen Soziallehre gilt, tätig als Bischof von Mainz. Er wurde der Arbeiterbischof
genannt.
Kerkerbachbahn AG
Los 852
Schätzwert 125-175 €
Kaufmännischer Verein
Chemnitz, Na.-Schuldv. R. IV 25 Mark
1.10.1898 (R 9) VF
Die kaufmännischen Vereine entstanden überall in Deutschland als Vereinigung von Handlungsgehilfen zum Zwecke der Fortbildung, der
Hebung kaufmännischen Wissens und der materiellen Förderung ihrer Mitglieder durch Stellenvermittlung, Unterstützung und Krankenund Pensionskassen. Die ältesten Kaufmännischen Vereine in Deutschland waren: Verein
junger Kaufleute in Stettin (gegründet 1687),
Handlungsdiener-Hilfskasse Nürnberg (1742),
Kaufmännischer Verein Union in Braunschweig
(1818).
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-175 €
Kleinbahn-AG Burxdorf-Mühlberg
Mühlberg a. E., Namens-Aktie 1.000 RM
25.2.1929 (Auflage 770, R 5) EF
1908 gegründet. 7,4 km lange Stichbahn von
Burxdorf Richtung Elbe. 1961 Einstellung des
Personenverkehrs.
Christianshütte, 4 % Schuldv. 1.000 Mark
1.10.1903 (Auflage 1000, R 8) EF-VF
Anleihe zur Rückzahlung älterer Schulden und
für den Bau des (1930 bereits wieder stillgelegten) 14,6 km langen letzten Abschnitts
Hintermeilingen-Mengerskirchen.
Gründung 1884. 1000-mm-Schmalspurbahn
Dehrn-Kerkerbach-Heckholzhausen-Hintermeilingen-Mengerskirchen, der Abschnitt DehrnKerkerbach war durch ein drittes Gleis auch in
Normalspur befahrbar. Anschluss an die Deutsche Reichsbahn in Kerkerbach. Betriebseröffnung 1886. Sitz bis 1906 in Christianshütte,
dann in Kerkerbach (Oberlahnkreis). Eine reine
Güterbahn, wie schon der Fuhrpark zeigt: 4 Lokomotiven bewegten 2 Personen-, aber bis zu
100 Güterwagen. 1946 Überführung in Gemeineigentum (im Westen eine Besonderheit
der hessischen Landesverfassung, 1953 wurde
die Sozialisierung wieder aufgehoben). 1974
Verkauf des Bahnbetriebes an die Bundesbahn,
danach nur noch Vermögensverwaltung. Sitzverlegungen nach Frankfurt (1977), Heidelberg
Los 860
Los 861
Schätzwert 125-350 €
Kleinbahn-AG Heudeber-Mattierzoll
Halberstadt, Aktie Lit. A 1.000 Mark 1.5.1899.
Gründeraktie (Auflage 565, R 4) EF
Los 858
Schätzwert 75-175 €
Kieler Verkehrs-AG
Kiel, Aktie Lit. A 100 RM Mai 1938
(Auflage 1800, R 5) UNC-EF
Schöner G&D-Druck, Reederei-Flagge und
Stadtwappen von Kiel in der Umrandung.
Gründung 1905 als Hafenrundfahrt-AG. 1937
Übernahme der “Holsteinische Autobus GmbH”
und Umfirmierung wie oben. 1939 Verschmelzung mit der “Neuen Dampfer-Compagnie”,
Das nördliche Harzvorland mit seinen Bodenschätzen (Kalk, Kali, Braunkohle) und fruchtbaren Böden (Zuckerrüben, Getreide) war einst
von einem dichten Schienennetz durchzogen,
an dem Staats- wie Privatbahnen gleichermaßen Anteil hatten. Die KHM war eine normalspurige 20,3 km lange Nebenbahn von Heudeber über Mulmke-Zilly-Dardesheim-Deersaheim-Hessen-Veltheim nach Mattierzoll. Gründer waren der Staat Preußen, die Provinz Sachsen, der Landkreis Halberstadt, die Domäne
Mulmke, die Actienzuckerfabrik Hessen und
Lenz & Co. (letztere führten den Bau aus und
79
Los 863
Schätzwert 50-175 €
Kleinbahn-AG Jauer-Maltsch
Jauer, Aktie 1.000 Mark 8.11.1902.
Gründeraktie (Auflage 2100, R 5) EFDekorativer Druck von G & D, mit Originalunterschriften.
Gründung am 5.10.1901. Normalspurige, 30
km lange Strecke von Jauer nach Maltsch,
westlich von Breslau gelegen. Betriebseröffnung 1902. Den Betrieb führte die Lenz & Co.
GmbH in Berlin. Im AR saß u.a. Landrat a.D.
Freih. Ernst von Richthofen. Großaktionär war
mit 25% die AG für Verkehrswesen in Berlin.
übernahmen nach Eröffnung der Bahn am
1.9.1898 zunächst die Betriebsführung). 30
Bedienstete ließen 3 Lokomotiven, 3 Personenund 20 Güterwagen durch die westlichen Ausläufer der Magdeburger Börde zuckeln. Im
Mattierzoll traf sich die “KHM” mit der von
Westen kommenden Strecke BS-GliesmarodeSchapen-Rautheim-Hötzum-Salzdahlum-Ahlum-Groß Denkte-Wittmar-Remlingen-Semmenstedt-Winnigstedt-Mattierzoll der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn (im Volksmund
“Bimmel-Lutjen” genannt). Sitzverlegungen
1924 nach Hessen (Kr. Wernigerode) und 1931
nach Merseburg (wo dann die Kleinbahnabteilung der Provinzialverwaltung von Sachsen die
Vorstandsgeschäfte führte). 1943 Umfirmierung in Eisenbahn-AG Heudeber-Mattierzoll.
Laut Reichsbahn-Kursbuch 204 k von 1944
verkehrten auf der Strecke Heudeber-Hessen
vier Zugpaare täglich und auf der Strecke Hessen-Mattierzoll sogar 10 Zugpaare. Ein be-
Los 864
AG, Großaktionäre waren der preußische Staat
und die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme
durch die Deutsche Reichsbahn, 1999 Einstellung des Personenverkehrs.
Ausgestellt auf die Zuckerfabrik Weferlingen
GmbH.
Schätzwert 75-175 €
Kleinbahn-AG Könnern-Rothenburg
Könnern (Saale), Aktie 500 RM 25.2.1929
(Auflage 234, weitere 466 in zwei
Sammelurkunden verbrieft, R 5) EF
Gründung 1915 in Könnern, ab 1943 Eisenbahn-AG Könnern-Rothenburg. Strecke Könnern-Rothenburg (5,4 km). 1949 Übernahme
durch die Reichsbahn.
Los 865
Schätzwert 100-200 €
Kleinbahn-AG Lüben-Kotzenau
Lüben, Aktie 1.000 Mark 1.7.1921
(Auflage 1304, R 5) EF
Los 867
Schätzwert 200-250 €
Kleinbahn-AG
Osterburg-Deutsch-Pretzier
Osterburg, Na.-Aktie A 1.000 Mark
12.3.1913 (Blankette, R 8) EF
Normalspurige Bahn Osterburg-Klein RossauDeutsch Pretzier (39 km), in Kl. Rossau Kreuzung mit der Stendaler Kleinbahn. Im wesentlichen Abfuhr ländlicher Produkte (Kartoffeln,
Zuckerrüben) und Transport von Bau- und
Brennstoffen sowie von Düngemitteln. Name ab
1943: Eisenbahn-AG Osterburg-Pretzier. 1949
Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn.
Gründung 1914. Bau und Betrieb der normalspurigen Bahn Lüben-Kotzenau (28 km) nordwestlich von Breslau. 1945 Übernahme durch
die polnische Staatsbahn PKP.
Gründung 1906 zum Bau der 48 km langen normalspurigen Bahn Stendal-Peulingen-Kl. Rossau-Arendsee (eröffnet 1908/09). Gründer waren der Staat Preußen und die Provinz Sachsen
(die jeweils 470 Aktien = 23,37 % des Kapitals
zeichneten), Kreis und Stadt Stendal, die Stadt
Arendsee sowie 458 am Bahnbau interessierte
Firmen und Privatpersonen. 1915 umbenannt in
Stendaler Kleinbahn-AG, im gleichen Jahr Baubeginn für die 22 km lange Zweigbahn von Peulingen nach Bismark Ost (später Hohenwulsch)
an der Hauptbahn Stendal-Salzwedel. Eröffnet
bis Darnewitz 1916, komplett wegen Verzögerung durch den 1. Weltkrieg erst 1921. Die Betriebsführung für das gesamte Netz hatte von
Anfang an die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Übergänge
bestanden in Stendal zur Staatsbahn, in Klein
Rossau kreuzte später die Kleinbahn-AG Osterburg-Pretzier, ab 1922 auch in Arendsee zur
Staatsbahnstrecke Salzwedel-Wittenberge,
schließlich in Bismark Ost zur Kleinbahn Bismark-Gardelegen-Wittingen. 1924 fusionsweise
Übernahme der Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg, wodurch die 1899 eröffnete 13 km lange
Strecke Stendal-Arneburg hinzukam. Mit ca.
100 Beschäftigten, 7 Lokomotiven, 14 Personen- und 29 Güterwagen wurden jährlich etwa
200.000 Fahrgäste und knapp 200.000 t Güter
befördert. 1942 umbenannt in Stendaler Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung und Übernahme
durch die Sächsische Provinzbahnen GmbH,
1948 vom VVB des Verkehrswesens SachsenAnhalt übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die
Stendaler Eisenbahn zur Deutschen Reichsbahn.
Die beiden Strecken der alten KB StendalArendsee wurden bereits 1950 bzw. 1951 stillgelegt, die Strecke der alten KB Stendal-Arneburg erst 1972, aber nicht für immer: Ein Teil der
Trasse wurde ab 3.1.1977 für die Strecke Borstel-Niedergörne benutzt, die als Anschlußbahn
für das nie in Betrieb gegangene Kernkraftwerk
Stendal bestimmt war und bis Ende 1995 auch
Personenverkehr ab Bahnhof Stendal besaß.
Heute ist die Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte zur Zellstoff
Stendal GmbH in Niedergörne benutzt.
Lok Nr. 404 der Ges. DR 75 6683
sonders eindrucksvolles Lehrstück deutscher
Nachkriegsgeschichte: Das in die Westzone
führende letzte Stück bis Mattierzoll wurde
gleich 1945 stillgelegt, die Ostzonen-Teilstrecke Heudeber-Hessen 1969. Dennoch wurde 1977 der Oberbau bis Zilly vollständig erneuert, wo im Kriegsfall die vorhandenen Rampen und die Ladestraße als Entladepunkt für
Militärfahrzeuge genutzt werden sollten. Erst
einige Jahre nach der Wende wurde 1995
auch diese Reststrecke aufgelassen. Noch
heute quert die Bundesstraße von Wolfenbüttel
nach Halberstadt die Bahngeleise in Mattierzoll
kurz vor der Stelle, wo während der Wende einer der ersten neuen deutsch-deutschen
Grenzübergänge entstand. Im Verkehrsmuseum Dresden lebt die KHM bis heute weiter:
Dorthin gelangte 1974 als Museumslok die
1931 von der Reichsbahn (zuvor Königliche Eisenbahndirektion Berlin) übernommene und
zuletzt 1961 zur Schlepptenderlok umgebaute
KHM “2” 89 6009, ursprünglich aus der preußischen Tenderlokbaureihe T3 mit Achsfolge C
n2 (gebaut ab 1882).
Los 862
Los 868
Schätzwert 175-350 €
Kleinbahn-AG Stendal-Arendsee
Los 866
Schätzwert 100-200 €
Kleinbahn-AG
Neuhaldensleben-Weferlingen
Neuhaldensleben, Namens-Actie 1.000
Mark 15.5.1907. Gründeraktie (Auflage
1450, R 5) EF
Die 31,9 km lange Strecke wurde 1922 auf die
Kleinbahn-AG Gardelegen-Neuhaldensleben
übertragen. Firma zuletzt G-H-W-Eisenbahn
Stendal, Namensaktie 500 Mark 1.10.1911.
Gründeraktie (Auflage 200, R 5) EF
Hübsche mehrfarbige Jugendstil-Umrahmung
mit Laubranken. Originalunterschriften des
Vorstands und als AR-Vorsitzender von Landrat
Wilhelm von Bismarck (altes Adelsgeschlecht, das schon im 13. Jh. in Stendal erscheint, bedeutendster Vertreter war der erste
deutsche Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck, der Landrat war ein Cousin von ihm).
Los 869
Wettin, Aktie 1.000 Mark 3.9.1903.
Gründeraktie (Auflage 1040, aber z.T. in
Sammelaktien verbrieft, R 5) VF
Großes farbiges Wettiner Wappen (sogar mit
Golddruck), aparte breite Umrahmung mit Blumenrankwerk in lila.
Schätzwert 125-350 €
Kleinbahn-AG Heudeber-Mattierzoll
Halberstadt, Aktie Lit. B 1.000 Mark 1.5.1899.
Gründeraktie (Auflage 653, R 4) VF+
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Nr. 863
80
Nr. 870
Schätzwert 125-350 €
Kleinbahn-AG Wallwitz-Wettin
Nr. 872
Auf der 9,9 km langen normalspurigen Nebenbahn (eröffnet am 5.7.1903) zuckelten 3 Lokomotiven mit 3 Personen- und 17 Güterwagen
hin und her - dafür reichten knapp 20 Mann Belegschaft. Gründer und Großaktionäre waren
der Staat Preußen, die Provinz Sachsen und der
Saalkreis. Seit Anfang der 30er Jahre führte die
Kleinbahnabteilung der Provinzialverwaltung
von Sachsen in Merseburg die Vorstandsgeschäfte der Bahn. Noch 1943 umfirmiert in „Eisenbahn-AG Wallwitz-Wettin“. 1949 in die
Deutsche Reichsbahn eingegliedert. Der Personenverkehr, der sich schon während der Weltwirtschaftskrise mehr als gezehntelt hatte (zuletzt wurden nicht einmal mehr 40 Fahrgäste
am Tag befördert) wurde bald darauf eingestellt,
der letzte Güterzug rollte 1966 über die Geleise.
1961/62 Errichtung eines neuen Betriebes in
Kehl (Rhein). 1992 Vergleichsverfahren. Gehört
heute zum WCM-Konzern, geblieben sind dem
früheren Montan-Riesen nur noch seine Maschinenbau-Aktivitäten (Kunststoff-Maschinen
und Getränkeabfüll-Maschinen).
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
die AG ihr gesamtes Vermögen ein. Hergestellt
wurden Unter- und obergärige Biere und alkoholfreie Getränke, Eis und Malz. Die Gesellschaft gehörte zum Konzern der Riebeck-Brauerei AG, Leipzig.
Querstraße der Friedrichstraße im ehemaligen
Westberlin, gleich hinter dem Checkpoint Charlie, wo sich auch das Verlagshaus Axel Springer
und das Mauermuseum befindet.
Los 878
Los 870
Schätzwert 225-300 €
Los 875
Kleinbahn-AG Wolmirstedt-Colbitz
Schätzwert 150-250 €
Wolmirstedt, Namens-Aktie 1.000 RM
25.2.1929 (Auflage 103, weitere 382 in
vier Sammelaktien verbrieft, R 7) EF
Klosterkellerei Pegau, Holfert & Co. AG
Gründung 1909. Für den Betrieb der 8,5 km langen Anschlußbahn wurden gerade einmal 9
Mann Personal gebraucht. Den Betrieb führte bis
1945/46 die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Dann ging die
Bahn über auf die Sächsischen Provinzbahnen
GmbH und am 1.4.1949 auf die Deutsche
Reichsbahn. Diese stellte den Gesamtverkehr
am 31.12.1965 ein und baute die Gleise ab.
Gegründet 1922 zwecks Betrieb einer Obstweinkellerei, Schaumweinkellerei und Obstkonservenfabrik. 1926 nach Verlust des halben
Aktienkapitals wurde mit den Gläubigern der
Ges. ein außergerichtlicher Vergleich abgeschlossen. 1929 Konkurseröffnung, 1932 Firma erloschen.
Los 871
Schätzwert 75-250 €
Kleinbahn-AG Wolmirstedt-Colbitz
Wolmirstedt, Namens-Aktie 1.000 RM
25.2.1929 (Blankette, R 10) EF-VF
Los 872
Schätzwert 600-750 €
Klöckner-Werke AG
Duisburg, Sammelaktie 1.000 x 600 RM
März 1944 (R 9) EF
Gründung 1897 als Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede, 1903 Umbenennung in Lothringer
Hütten- und Bergwerksverein. 1910 Schaffung
einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb der Zechen Victor-Ickern in Castrop-Rauxel. 1912
Interessengemeinschaft mit den MannstaedtWerken in Troisdorf und der Düsseldorfer Eisenund Drahtindustrie AG, deren Aktienmehrheit
Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die
Werke und Erzgruben in Lothringen gingen
1918 aufgrund des 1. Weltkrieges verloren. Die
verbliebenen Unternehmen (Hüttenwerk Haspe,
Verarbeitungsbetriebe Troisdorf und Düsseldorf,
Werk Quint bei Trier) faßte Klöckner 1923 in einer einzigen Gesellschaft als “Klöckner-Werke
AG” mit Sitz in Castrop-Rauxel zusammen, unter Einbeziehung des 1920 erworbenen “Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in
Osnabrück mit der Zeche Werne. 1938 Sitzverlegung nach Duisburg. 1945 wurde die alte
Klöckner-Werke AG auf alliierte Anordnung liquidiert, die Betriebe aber 1952 wieder zusammengefaßt in der „Nordwestdeutsche Hütten- und Bergwerksverein AG“, die 1954 wieder
den alten Namen “Klöckner-Werke AG” annahm. Im gleichen Jahr Erwerb der Norddeutsche Hütte AG in Bremen (1959 fusioniert),
Pegau, Aktie 20 RM 26.5.1925 (Auflage
7200, R 7) EF
Los 873
Schätzwert 500-650 €
Kloster-Brauerei Röderhof AG
Schätzwert 150-200 €
Köllner-Roloff-Werke AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.5.1923
(Auflage 3250, R 8), Größe 19 x 26 cm
EF-VF
Gründung 1922 nach Übernahme der Firma
Emil Köllner-Wilh. Rolloff-Werke mbH. Fabrikmässige Herstellung von Dachpappen und
Teerprodukten, die Anlegung und Ausbesserung von geräuscharmen Straßen, die Ausführung von Asphalt- und Isolierungsarbeiten.
Berlin, Actie 1.000 Mark 29.11.1888.
Gründeraktie (Auflage 700, R 7) EF
Sehr hübsche Gestaltung mit breiter, plastischer Ornament-Umrahmung, Druck auf Büttenpapier.
Gegründet zum Erwerb der Geschwister Hahnschen Brauerei auf Rittergut Röderhof (bei
Halberstadt). Niederlagen in Halberstadt, Quedlinburg, Blankenburg, Hötensleben, Hornburg,
Ilsenburg, Oschersleben, Wernigerode,
Aschersleben und Thale. 1918 beschloß eine
a.o. Generalversammlung die Liquidation. Der
Betrieb wurde an die Kaiserbrauerei A. & W. Allendorff in Schönebeck a.E. verkauft. Die Aktionäre erhielten den Liquidationserlös von 217
1/2 % zur Hälfte in bar, zur anderen Hälfte
durch Vermittlung des Halberstädter Bankhauses Carl Kux sen. in Reichsanleihen und Magdeburger Stadtanleihen ausgeschüttet.
Los 874
Schätzwert 50-125 €
Klosterbrauerei Stadtroda AG
Stadtroda i.Thür., Aktie 100 RM 1.7.1926.
Gründeraktie (Auflage 1600, R 4) EF
Gegründet 1310, AG seit 17.3.1926. Die Braugenossenschaft Roda in Liquidation brachte in
Los 879
Los 876
Schätzwert 125-175 €
Koch & Sterzel AG
Dresden, Aktie 1.000 Mark 25.10.1921.
Gründeraktie (Auflage 4500, R 7) EF
Gründung 1921. Herstellung und Vertrieb von
Apparaten und Maschinen, insbesondere für
elektrotechnische, elektrophysikalische und
elektromedizinische Zwecke, Herstellung von
Saiteninstrumenten, Ankauf und Vertrieb von
Bau- und Möbeltischlerei-Erzeugnissen. Die
Abteilung Geigenbau wurde 1927 in die neugegründete Firma Geigenbau Prof. F. J. Koch
GmbH, Dresden eingebracht. Firmenmantel
1948 verlagert nach Wirges, 1950 nach Düsseldorf, 1954 nach Essen, ab 1958 Koch &
Strezel KG, Essen, 1989 Werksschließung. In
Dresden: 1948 wurden aus den verbliebenen
Resten (Transformatorenwerk wurde unter sowjetische Verwaltung gestellt und demontiert)
der VEB Transformatoren- und Röntgenwerk
(TuR) Hermann Matern Dresden gegründet, der
sich zu einem der größten Exportbetriebe der
DDR entwickelte. 1990 wurden wesentliche
Teile von Siemens übernommen und Schritt für
Schritt stillgelegt. Die Hochspannungsprüftechnik wurde ausgegliedert und arbeitet heute
selbständig als HIGHVOLT.
Schätzwert 125-250 €
Kölner Lloyd Allgemeine
Versicherungs-AG
Köln, Namensaktie 1.000 RM Sept. 1929
(Auflage 2000, R 5) EF
Gründung 1872 als Rückversicherungsverein
der Agrippina. Umbenannt 1906 in Kölner Lloyd
Allgemeine Versicherungs-AG, 1967 in Agrippina Rückversicherung AG, 1998 in Zürich
Rückversicherung (Köln) AG und 2001 in Converium Rückversicherung (Deutschland) AG.
Bis zum Squeeze-Out Anfang 2003 in Düsseldorf börsennotiert gewesen.
Los 880
Schätzwert 450-600 €
Kölnische Glas-Versicherungs-AG
Köln a. Rh., Namens-Actie 1.000 Mark
16.4.1901 (Auflage 300, R 10) VF
Los 877
Schätzwert 150-200 €
Kochstraße 33/34 Grundstücks-AG
Berlin,Aktie 10.000 Mark 29.12.1922.
Gründeraktie (Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Blick auf die Hochofengruppe der Klöckner-Werke in Hagen-Haspe um 1970
Gründung 1922. 1932 trat die AG in Liquidation. Die Kochstraße ist übrigens die erste
Gründung 1880. Fusionsweise aufgenommen
wurden 1924 die Vaterländische Glas-Versicherungs-AG und 1925 die Thüringische Versicherungsbank AG in Weimar. 1971 auf die Colonia Versicherung AG verschmolzen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies
ist das letzte noch verfügbare.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
81
Los 881
Schätzwert 400-500 €
Kölnische Glasversicherungs-AG
Köln a. Rh., Namens-Aktie 1.000 Goldmark
20.9.1924 (Auflage 500, R 10) VF
1990 von den ehemaligen Werksangehörigen
von der Treuhand erworben, heute Hersteller
von Gussteilen für den Kanalbau.
Los 888
Schätzwert 450-600 €
Kösliner Actien-Bierbrauerei
Köslin, Namensaktie 1.000 RM Okt. 1925
(Auflage 230, R 10) EF-VF
Für die Zeit völlig ungewöhnliches großes
Hochformat mit hübscher Umrahmung, ähnliche Gestaltung wie vorigs Los.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Gründung 1873, AG seit 1883. Jahresausstoß
ca. 30-40.000 hl. Seit 1923 Überkreuz-Beteiligung mit der Bohrisch-Brauerei AG in Stettin,
insofern ebenfalls zum Rückforth-Konzern gehörend.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 889
Schätzwert 275-350 €
Kösliner Actien-Bierbrauerei
Köslin, Namensaktie 100 RM 1.3.1929
(Auflage 253, R 7) EF
Los 886
Schätzwert 200-250 €
Königsberger Bank AG
Los 884
Schätzwert 30-90 €
König Friedrich August-Mühlenwerke AG
Dölzschen-Dresden, VZ-Aktie 100 RM
10.4.1928 (Auflage 3000, R 3) EF
Los 882
Schätzwert 275-350 €
Kölnische Glasversicherungs-AG
Köln a. Rh., Namens-Aktie 1.000 RM
1.12.1937 (Auflage 500, R 10) UNC-EF
Für die Zeit völlig ungewöhnliches großes
Hochformat mit hübscher Umrahmung. Faksimileunterschrift Robert Pferdmenges als ARVorsitzender (Gesellschafter bei Sal. Oppenheim, später als “Bankier Adenauers” bekannt).
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 883
Schätzwert 100-150 €
König Friedrich August-Hütte
und C. E. Rost & Co. AG
Dölzschen bei Dresden, VZ-Aktie 1.000 RM
Aug. 1932 (Auflage nur 65 Stück, R 6)
EF
Gegründet 1789 als Hüttenwerk, AG seit 1881.
Herstellung von Gusswaren, Maschinen und
Apparaten aller Art. Die Gesellschaft ist 1922
durch Fusion in den Besitz der Sächsischen
Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann, Chemnitz, übergegangen (1928 Rückverwandlung
der Hütte in eine eigene AG). 1931 Übernahme
des gesamten Betriebes der Dresdner Maschinenfabrik C. E. Rost & Co. 1934 Erwerb der
Gießerei der Hille-Werke AG, Dresden. Nach
Enteignung in der DDR Fortführung des Werkes
als VEB Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen, Herstellung von Gusserzeugnissen für
die Kfz-Produktion. Nach der Privatisierung
Nr. 885
82
Gründung 1910. Betrieb der Weizen- und Roggenmühlen in Dölzschen und Dresden-Coschütz. Die dritte Mühle in Naundorf wurde
1928 verkauft. 1946 Firmenmantel umfirmiert
in Dölzschner Mühlenwerke AG, Dresden, Aktien seit 1994 kraftlos.
Los 885
Schätzwert 200-250 €
Los 890
Schätzwert 350-450 €
Kösliner Actien-Bierbrauerei
Königsberg i.Pr., Aktie 1.000 Mark
31.1.1923 (Auflage 46000, R 8) VF+
Köslin, Namensaktie 1.000 RM 1.3.1929
(Auflage 144, R 8) EF
Gründung 1873 als „Genossenschaftliche Grundcreditbank für die Provinz Preussen“, AG seit
1896 als „Grundkredit-Bank“, geschäftsansässig
Kneiph. Langgasse 38. 1920 Umfirmierung wie
oben, gleichzeitig Verzicht auf das Pfandbrief-Privileg. Vom Konkurs der „Osteuropäischen Bank
für Holzhandel“ in Königsberg im Mai 1924 war
die (bis dahin in Berlin und Königsberg börsennotierte) Königsberger Bank AG selbst so stark betroffen, daß sie Vergleich anmelden und anschließend in Liquidation gehen mußte.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1941 heraufgesetzt auf 1.200 RM.
Königsbacher Brauerei AG
vorm. Jos. Thillmann
Koblenz, Aktie 1.000 RM 1.2.1928
(Auflage 300, R 7) EF
Gründung 1900 zur Fortführung der schon seit
1689 bestehenden Bierbrauerei von Jos. Thillmann, zu der neben dem 16 ha großen Brauereiareal direkt am Rhein auch das angrenzende
Weingut Königsbach gehört. 1900 Hinzuerwerb
der Prümm’schen Brauerei in Niedermendig.
1913 Ankauf der Nassauer Union-Brauerei
(1925 mit Ausnahme der Gastwirtschaft und
des Inventars an die Stadt Nassau verkauft),
außerdem Lohnbrauvertrag mit der Nassauer
Löwenbrauerei (1945 wenige Tage vor Kriegsende dem Erdboden gleichgemacht). 1937
Beteiligung an der J. Bubser Brauerei zur Nette in Weissenthurm (durch Bomben total zerstört). Hinzuerworben wurden die Brauerei
Gebr. Fuchs - Kirchberger Brauhaus, Kirchberg/Hunsrück (1965) und die Mehrheit an der
Hirschbrauerei AG Düsseldorf (1971). 1974 Inbetriebnahme der damals modernsten vollautomatischen Faßfüllanlage in Deutschland.
Noch heute bestehende AG.
Die Produktionsanlagen der Königsbacher
Brauerei in Koblenz
Los 891
Schätzwert 75-200 €
Kohlen-Bahn-AG
Reichenau i.Sa., Aktie 1.000 Mark
10.1.1922 (Auflage 2380, R 4) EF
Los 887
Schätzwert 60-80 €
Königsberger Hartungsche Zeitung
und Verlagsdruckerei
Gründung 1921 durch einen Bergwerksbesitzer und 5 Fabrikanten zum Bau der 4 km langen Kohlenbahn Reichenau-Seitendorf (30 km
südlich von Görlitz) in 750-mm-Spur. 8 Mann
Belegschaft bewegten drei Lokomotiven und
45 Kohlenwagen. Eine Dividende wurde bis
zum Ende des 2. Weltkriegs, in dessen Folge
die Gegend an Polen kam, nie erwirtschaftet.
Durch den Tagebau der Grube Turow hat sich
das Gebiet zwischen Reichenau und Seitendorf
inzwischen landschaftlich völlig verändert.
Königsberg i.Pr., Aktie 20 RM 1.1.1928
(Auflage 865, R 8) EF
Das zuletzt 12 x wöchentlich erscheinende
Blatt ist eine der ältesten deutschen Zeitungen
überhaupt gewesen und geht wahrscheinlich
bis in die 1. Hälfte des 17. Jh. zurück: 1640
gründete der Buchdrucker Joh. Reußner die
“Hof- und Akadem. Buchdruckerei” und erhielt
1660 das Privileg, allein eine Zeitung zu drukken. 1730 gründete Joh. Heinr. Hartung eine
Druckerei in Königsberg und erwarb dazu 1751
auch die Reußner’sche Druckerei. Dessen Zeitung hatte zuvor mehrfach den Namen gewechselt und erschien nun als “Königl. priv.
Preuß. Staats-, Kriegs- und Friedenszeitung”,
ein Titel, der ihr 1850 durch Verfügung entzogen wurde. 1872 verkaufte der Urenkel des
Firmengründers die Königsberger Hartungsche
Zeitung an diese AG. Seit 1897 wurde außerdem das „Königsberger Tageblatt“ herausgegeben. Börsennotiz Königsberg.
Nr. 888
Los 892
Schätzwert 50-100 €
Konservenfabrik Joh. Braun AG
Pfeddersheim bei Worms, Aktie Lit. C
1.000 RM Juli 1938 (Auflage 260, R 5) EF
Gründung 1907 unter Übernahme der seit
1871 bestehenden Firma Joh. Braun, Konserven und Marmeladefabrik, ursprünglich in Düsseldorf von Johann Braun gegründet. Dessen
Sohn, Josef Braun, verlegte 1873 die Fabrik
nach Mombach bei Mainz, 1881 von da nach
Pfeddersheim bei Worms, wo eine Malzfabrik
erworben wurde. 1943 bestanden Werke in
Pfeddersheim und Volkach (Main). Die Produktion in Volkach wurde von der Konservenfabrik
Joh. Braun GmbH bis 1966 aufrecht erhalten.
Unentwertet.
Nr. 893
Nr. 890
Los 893
Schätzwert 50-125 €
Kraftversorgung Rhein-Wied AG
Neuwied, Aktie 1.000 RM 8.7.1927
(Auflage 1000, R 4) EF
Gründung 1924 durch den Kreis Neuwied und
die AG für Energiewirtschaft (vormals Eisenbahn-Baugesellschaft Becker & Co.). Neben der
Energie- und Wasserversorgung des Kreises
Neuwied und dreier Gemeinden im Kreis Mayen-Koblenz früher auch Betrieb der 19,7 km
langen Straßenbahn Oberbieber-Neuwied-Engers-Gladbach (1949/51 auf O-Bus-Betrieb
umgestellt) sowie von Omnibuslinien. Zuletzt
wurden auch 595 km Breitbandkabelleitungen
betrieben. Aktionäre waren die Lahmeyer AG
(RWE-Konzern) mit 70 % und der Kreis Neuwied. Mitte 2001 mit der Main-Kraftwerke AG
(Frankfurt/Main), der Kraftwerk Altwürttemberg
AG (Ludwigsburg) und der AfE Ges. für Energiewirtschaft mbH (Bad Homburg) zur Süwag Ernergie AG (Sitz Frankfurt/Main) verschmolzen.
Nr. 898
eGmbH i.L. in Auma gehörigen Elektrizitätsanlagen. Das Versorgungsgebiet der Gesellschaft
erstreckte sich hauptsächlich auf SachsenWeimar-Eisenach und auf Teile der angrenzenden Länder Preußen, Sachsen, Sachsen-Meiningen, Reuß ä.L. j.L. und Sachsen-Altenburg.
Im ganzen wurden von der Ges. 268 Stadt- und
Landgemeinden mit elektrischer Energie versorgt. Großaktionär war die Thüringer Gasgesellschaft. Börsennotiz Leipzig. Einstellung der
Stromerzeugung in Auma 1950.
Los 896
Schätzwert 600-750 €
Kraftwerk und Straßenbahn Gera AG
Los 894
Schätzwert 125-200 €
Kraftwerk Reckingen AG
Reckingen, 4,5 % Obl. 1.000 Fr.
14.10.1930 (Auflage 15000, R 8) EF-VF
Gründung 1930 je zur Hälfte durch die Lonza
Elektrizitätswerke und Chemische Fabriken AG
in Basel und deren deutsche Tochter LonzaWerke GmbH in Weil am Rhein. Das Rheinkraftwerk Reckingen wurde 1938/41 fertiggestellt. Heutige Aktionäre sind zu 50 % die
EnBW, zu 30 % die AEW Energie AG und zu 20
% die schweizerische Nordostkraftwerke, bei
der auch die Betriebsführung liegt.
Los 895
Gera, Aktie (Interims-Schein) 128 x 1.000
RM 20.6.1937 für die AG Sächsische
Werke in Dresden (der ASW-Anteil von 66
% war in einer Urkunde mit 50 % sowie
6 “kleineren” Sammelurkunden verbrieft,
R 9) UNCEinfacher Druck, mit Originalunterschriften.
Die 1892 in 1.000-mm-Spur eröffnete Geraer
Straßenbahn ist nach der Hallenser Straßenbahn die zweitälteste noch heute existierende
elektrische Straßenbahn in Deutschland. Ge-
baut und betrieben wurde sie ursprünglich von
der Geraer Straßenbahn-AG (seit 1911 Geraer
Elektrizitätswerk- und Straßenbahn-AG), deren
Konzession von 1891 bis 1951 lief. Eine Kaufabsicht hatte nach der alten Konzession die
Stadt Gera innerhalb von 36 Jahren zu erklären, was wohl der Grund ist, daß ausgerechnet
1927 die Konzession nebst E-Werk und Straßenbahn auf diese neue AG (gegründet 1925 in
Dresden als Gasversorgung Westsachsen AG)
überging. Aktionäre waren hier zu 64 % die
landeseigene AG Sächsische Werke in Dresden
und zu 36 % die Stadt Gera. Die Straßenbahn
hatte anfangs 3 Linien, die sich in der Heinrichstraße trafen, bis heute die zentrale Umsteigestelle des Geraer Nahverkehrs. Bereits
1892 wurde über ein Gütergleis der Preußische Bahnhof (heute der Hauptbahnhof) angeschlossen. Güterwagen wurden von hier auf
Rollböcken zu den Fabriken in Gleisnähe gefahren, die Traktion übernahmen Dampflokomotiven. 1896 folgte ein Gütergleis zum Sächsischen Bahnhof (heute Südbahnhof). 1901
wurde im Süden der Stadt bei Pforten der
Bahnhof der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-AG eröffnet und mit dem Straßenbahndepot Lindenthal verbunden, so daß fortan auch
Braunkohle über die Straßenbahngeleise zu
den Fabriken transportiert wurde. Erst 1963
wurde der Güterverkehr vorläufig eingestellt,
weil die letzte dafür noch vorhandene Lokomotive ihren Geist aufgab, und 1969 zerstörte ein
schweres Unwetter nicht nur die Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn, sondern auch die
Gleisanlagen im Pfortener Bahnhof, die danach
nicht wieder aufgebaut wurden. Dennoch wurde für kurze Zeit 1982-85 der Güterverkehr der
Geraer Straßenbahn noch einmal aufgenommen. Ein nettes Detail am Rande: Als 1984 die
letzte eingleisige Strecke auf der Sorge (der
Hauptfußgängerzone) zwecks zweigleisigem
Ausbau in die parallel verlaufende Straße “Hinter der Mauer” verlegt wurde, benannte man
diese zur Vermeidung politischer Assoziationen
um, sie hieß dann “Am Leumnitzer Tor”. Nach
der Wende wurde die Straßenbahn umfassend
modernisiert und umgestaltet, aktuell wird sogar der Bau einer vierten Linie geplant.
Nur 2 Stück dieses Nominals lagen im Reichsbankschatz.
Los 897
Schätzwert 100-125 €
Kreditanstalt der Deutschen eGmbH
Reichenberg/Prag, Namens-Anteil-Schein
100 RM von 1941 EF
Die 1911 mit Hauptsitz in Prag gegründete Anstalt entwickelte sich in der damaligen Tschechoslowakei zum bedeutendsten deutschen
Geldinstitut im böhmisch-mährischen Raum.
Mit der Angliederung des Sudetenlandes an
das Deutsche Reich 1928 wurde der Hauptsitz
nach Reichenberg verlegt. Das Institut unterhielt 85 Filialen im Sudetenland, in Böhmen
und Mähren (incl. Prag, Budweis, Brünn und
Pilsen) , den angrenzenden Gauen Bayreuth,
Nieder-Donau, Ober-Donau und Schlesien sowie in Zwickau und Zwittau.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 898
Schätzwert 275-350 €
Kreditbank Gladbach AG
M. Gladbach, Namensaktie 1.000 RM
Sept. 1941 (R 9) EF
Gründung 1922 als “Kreisbank Gladbach AG”,
1941 umbenannt in “Kreditbank Gladbach AG”,
seit 1985 “Gladbacher Bank AG von 1922”.
Noch heute bestehende Universalbank im Verbund der Volksbanken und Raiffeisenbanken
mit der Aufgabe, die mittelständische Wirtschaft in der Region Mönchengladbach zu fördern. Neben der Hauptbank Zweigstellen in M.Waldhausen, M.-Viehhof, Rheydt und Viersen.
Großaktionär mit fast 18% ist die WGZ-Bank.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 899
Schätzwert 50-150 €
Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft
Krefeld, Aktie Lit. B 1.000 RM 30.6.1934
(Auflage 1200, R 4) EF
Der Vorgänger, die „Crefeld-Kreis-Kempener
Industrie-Eisenbahn“, ging 1874 in Konkurs. In
der Konkursversteigerung erwarb das Frankfurter Bankhaus von Erlanger & Söhne die
Bahnanlagen und gründete zur Weiterführung
die „Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft“. Seit
1930 auch Betriebsführung der schmalspurigen „Geldernschen Kreisbahn“ Kevelaer-Straelen-Kempen (33 km). 1981 auf die Alleinaktionärin, die Krefelder Verkehrs-AG, übertragen.
1990 verschmelzen die Stadtwerke, KREVAG &
KVV zur Städtische Werke Krefeld AG (SWK).
Schätzwert 125-175 €
Kraftwerk Sachsen-Thüringen AG
Auma, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Mai
1921 (Auflage 6000, R 7) EF
Gründung 1914 zwecks Erwerb und Weiterbetrieb der dem Elektrizitätswerk des Elstertales
Straßenbahnhaltstelle in Gera um 1893
Nr. 900
83
Los 900
Schätzwert 50-125 €
Krefelder Hotel AG Krefelder Hof
Krefeld, Aktie 1.000 RM 20.12.1940 (R 4) EF
Gegründet 1910. 1945 von der Besatzungsmacht beschlagnahmt,ab 1950 wieder in Betrieb genommen. Der Hotelbetrieb wurde nach
Abriss (an dieser Stelle steht heute Kaufhof)
verlagert und firmiert heute unter Mercure Parkhotel Krefelder Hof.
Nr. 905
Nr. 906
Los 908
Schätzwert 50-80 €
Land Braunschweig
Braunschweig, Schuldv. 100 RM
1.11.1927 (R 7) EF
Los 901
Schätzwert 125-175 €
Kreiskommunalverband Holzminden
Holzminden, 15 % Teilschuldv. 1.000.000
Mark 1.9.1923 (Auflage 300, R 9) EF
Teil einer Anleihe in von 1 Mrd. Mark, genehmigt durch den Braunschweigischen Minister
des Innern.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 904
Schätzwert 150-200 €
Kursächsische Braunkohlenwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Jan. 1922
(Auflage 1500, R 10) VF+
Gründung 1921, Betrieb der Braunkohlegrube
„Präsident“ bei Fürstenberg a.O. (nahe dem
heutigen Eisenhüttenstadt). Nach dem Konkurs
1927 ging aufgrund von Sicherungsübereignungsverträgen das gesamte Anlagevermögen
an den Großaktionär „Märkische Elektrizitätswerk AG“.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 905
Das Land Braunschweig war bis 1918 Herzogtum, dann bis 1946 Freistaat. SPD-Ministerpräsident in Braunschweig war in den 1920er
Jahren Otto Grotewohl, der spätere Ministerpräsident der DDR. 1931 kamen die Nationalsozialisten in eine Koalitionsregierung. Ihr Minister Klagges ernannte 1932 Adolf Hitler zum
Braunschweigischen Regierungsrat, der die
Stelle zwar nie antrat, aber als deutscher Beamter damit das passive Wahlrecht in Deutschland besaß, das ihm als österreichischem
Staatsbürger zuvor verwehrt war. Nach 1945
wurde der Freistaat Braunschweig Teil des
heutigen Bundeslandes Niedersachsen.
Anh. Auslosungsschein.
Nr. 911
Los 912
Schätzwert 100-125 €
Landlicht AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 15.3.1922
(Auflage 13900, R 6) VF+
Mit Stempel der Umbennung von 1923.
Gründung Jan. 1922. 1923 Umbenennung in
Landlicht-AG für Filmindustrie und Optik. Her-
Schätzwert 450-600 €
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Kelbra a. Kyffh., Aktie Lit. A 1.000 Mark
1.7.1915 (Blankette, R 10) EF-VF
Los 902
Schätzwert 80-100 €
Kreiskommunalverband Wolfenbüttel
Wolfenbüttel, 15 % Schuldv. 100.000
Mark 31.7.1923 (Auflage 1300, R 8) EF
Teil einer Anleihe von 500 Mio. M, vermittelt
durch die Braunschweigische Staatsbank. Den
rückseitigen Anleihebedingungen entnehmen
wir, dass es zu der Zeit in Wolfenbüttel noch
drei Privatbankhäuser gab: C. L. Seeliger (heute als einziges übriggeblieben), A. Fink sowie
Carl Fried. Meineke & Sohn GmbH.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1913 als Kyffhäuser Kleinbahn-AG,
ab 1943 Kyffhäuser Eisenbahn-AG. Die Bahn
mit einer Länge von knapp 30 km lag in Thüringen, 50 km nördlich von Erfurt und verband
die Orte Berga-Kelbra-Artern. Großaktionäre
1943 waren mit 33 % der Staat Preußen und
mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme durch die Reichsbahn, 1966 fuhr der letzte
Personenzug.
Bislang völlig unbekannt gewesene Emission,
nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 906
Schätzwert 450-600 €
Los 909
Schätzwert 60-100 €
Land Mecklenburg-Schwerin
Schwerin i.M., Zwischenschein zur 5 %
Schuldv. 2 Ztr. Roggen 1.12.1922 (R 7) EF
Mecklenburg-Schwerin war von 1815-1918
Großherzogtum und von 1918 bis 1934 Freistaat. 1933/34 mit Mecklenburg-Strelitz zum
Land Mecklenburg vereinigt.
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Kelbra a. Kyffh., Namens-Aktie 400 RM
25.2.1929 (Auflage nur 10 Stück, R 10),
ausgestellt auf die Gemeinde Borxleben UNC
Nur 3 ausgestellte Stücke lagen im Reichsbankschatz.
Los 907
stellung und Vertrieb von Filmen, Filmverleih,
Betrieb von Filmtheatern. Mehrheitsaktionär
der „Optische Werke AG“ in Kassel und der „Ertel-Werke“ in München. Börsennotiz: Freiverkehr Berlin. Dez. 1925 in Liquidation, 1929 gelöscht.
Schätzwert 100-350 €
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Kelbra a. Kyffh., Namens-Aktie 400 RM
25.2.1929 (Teilblankette, R 12) EF
Nur diese eine Teilblankette lag im Reichsbankschatz.
Los 910
Schätzwert 30-90 €
Landcredit-Bank Sachsen-Anhalt AG
Halle a.S., Aktie 100 RM 23.1.1933
(Auflage 2200, R 3) UNC-EF
Los 903
Gründung 1922. Filialen in Stendal, Heiligenstadt, Beetzendorf, Magdeburg, Salzwedel und
Eisleben.
Schätzwert 100-125 €
Kuhnert & Kühne AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 14.9.1921
(Auflage 8000, R 6) EF
Gegründet im Sept. 1921 als Berliner Holzkontor, ab Dez. 1921 Kuhnert & Kühne AG. Errichtung und Erwerb von Anlagen zur Be- und Verarbeitung in- und ausländischer Hölzer, Herstellung von Holzfabrikaten aller Art.1931
Zwangsvergleich.
84
Los 911
Schätzwert 200-250 €
Landeshauptstadt Darmstadt
Darmstadt, 9 % Schuldv. 50.000 Mark
20.1.1923 (Auflage 900, R 10) VF+
Nr. 908
Sehr schöne Art Deco-Umrandung.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 913
Schätzwert 50-150 €
Landshuter Keks- und
Nahrungsmittelfabrik AG
Landshut, Bayern, Aktie 1.000 Mark
30.9.1920 (Auflage 1900, R 2) UNC-EF
Großes Hochformat, feine Zierumrandung.
Los 921
Schätzwert 150-250 €
Leerer Heringsfischerei AG
Leer i. Ostfr., Aktie 100 RM Juni 1942
(Auflage 340, R 8) UNC
Die 1942er Emission war zuvor vollkommen
unbekannt.
Nr. 914
Gründung 1912 als „Landshuter Bisquit- &
Keksfabrik H.L. Klein AG“. 1918 übernahm die
Kaiser-Otto AG Nahrungsmittelfabriken, Heilbronn die Aktienmehrheit, zugleich umbenannt
in „Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfabrik
AG“ und 1925 in „Landshuter Keks- und Schokoladenfabrik AG“. Hergestellt wurden Back-,
Teig- und Zuckerwaren aller Art sowie Schokolade unter der Marke „Zugspitze“. Notiert im Freiverkehr München, letzter Großaktionär war der
Zwiebackfabrikant Carl Brandt. 1951 umgewandelt in die „C.& F. Brandt Schokoladenfabrik
„Zugspitze“ GmbH“. Heute ist das Landshuter
Werk eine wichtige Produktionsstätte der Brandt
Zwieback Schokoladen GmbH + Co. KG, Hagen.
Los 914
Nr. 915
Los 916
Schätzwert 125-175 €
Leer i. Ostfr., Aktie 1.000 RM Juni 1942
(Auflage 400, R 5) UNC-EF
Eingezahlt mit 25 % = 250 Gulden.
Gründung 1911 als gemeinnützige Anstalt des
öffentlichen Rechtes.
Los 923
Los 919
Schätzwert 40-100 €
Lederfabrik Ernst Luckhaus AG
Brandoberndorf, Aktie 1.000 RM Dez.
1941 (Auflage 350, R 4) EF
Cassel, Aktie 1.000 Mark 28.8.1923.
Gründeraktie (Auflage 10000, R 12) VF-F
Los 917
Schätzwert 40-80 €
Gründung 1921. Sitz bis 1924 in Duisburg,
später Frankfurt a.M., schließlich in Brandoberndorf. Firma bis 1929: Leder- und Treibriemen-Fabriken Ernst Luckhaus AG, danach wie
oben. Herstellung von technischen Ledern: Riemenleder, Blankleder, Sattler- und PortefeuilleLeder. Großaktionär (1943): Knorr-Bremse AG,
Berlin-Lichtenberg.
Gründung 1899, Konzession auf unbeschränkte Zeitdauer. Normalspurige Bahn Groß KreutzLehnin (12 km). Aktionäre waren der Preußische Staat, die Provinz Brandenburg, der Kreis
Zauch-Belzig. Den Betrieb führte das Landesverkehrsamt Brandenburg. 1949 Deutsche
Reichsbahn. 1965 Einstellung desReiseverkehrs, 1967 Einstellung des Güterverkehrs und
Abbau der Strecke.
Litzmannstadt, Aktie 1.000 RM März
1942 (Auflage 2400, R 4) EF
Gründung 1870, lt. Hauptversammlung vom
23.12.1941 wurde die Satzung dem deutschen Aktiengesetz angepaßt und neu gefaßt.
Herstellung und Vertrieb sowie die Ausrüstung
von Textilerzeugnissen aller Art. Haupterzeugnisse: Baumwoll-, und kunstseidene Gewebe.
Ohne Lochentwertung.
Los 924
Schätzwert 50-150 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Los 920
Schätzwert 40-100 €
Leer i. Ostfr., Aktie 1.000 Mark März
1922 (Auflage 2000, R 3) UNC-
Schätzwert 225-300 €
Landwirtschaftliche
Maschinenfabrik Eisenach AG
Los 918
Eisenach, Aktie 1.000 Mark 13.11.1920
(Auflage 1500, R 10) VF+
Leder-AG
Nr. 916
Lehnin, Aktie 1.000 Mark 4.12.1899.
Gründeraktie (Auflage 600, R 5) EF
Lebrecht Müllers Erben AG
Leerer Heringsfischerei AG
Die oHG Scharfenberg & Hartwig in Gotha
brachte bei der Gründung 1918 ihre Fabrik für
Landwirtschaftsmaschinen am Eisenacher Güterbahnhof ein. 1924 Umfirmierung in Lamea
AG. Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1931 Eröffnung des Konkursverfahrens.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 175-350 €
Lehniner Kleinbahn-AG
Landwehr & Schultz Elektrizitäts-AG
Los 915
Schätzwert 50-125 €
Leerer Heringsfischerei AG
Danzig, Na.-Anteilschein Lit. A. 1.000
Gulden Mai 1926 (Auflage 900, R 6) EF
Schätzwert 400-500 €
Die AG führte das bis dahin als Kommanditgesellschaft bestehende Unternehmen in Kassel
mit Niederlassungen in Detmold und Sagan
fort. Handel mit elektrotechnischen Maschinen,
Beleuchtungskörpern, Glühlampen, elektr.
Koch- und Heizapparaten sowie Fabrikation
solcher und ähnlicher Bedarfsartikel, Erstellung
elektrischer Licht-, Kraft- und Schwachstromanlagen, Ankerwickelei. Außerdem war die
Ges. Eigentümer des Elektrizitätswerks Neukirchen, Kr. Ziegenhain. AR-Mitglied war u.a. August Rosterg, Generaldirektor des mächtigen
Wintershall-Konzerns. Reine Familien-AG, die
diese Rechtsform 1926 wieder verließ. Noch
heute das größte Unternehmen seiner Art in
Nordhessen, aufgeteilt in die Landwehr +
Schultz GmbH Elektrotechnik, L + S Landwehr
+ Schultz Starkstromanlagenbau GmbH, L + S
Landwehr + Schultz Elektroservice GmbH und
L + S Landwehr + Schultz EDV + Sicherheitstechnik GmbH.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz! Fleckig,
Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 922
Lebensversicherungsanstalt
Westpreußen
Schätzwert 50-125 €
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM 7.5.1935
(Auflage 500, R 5) EF+
Gründung 1923. Produktion von Bodenleder.
Nr. 923
Gründung 1905, Seefischfang mit anfänglich 5
Stahldampfloggern. Börsennotiz: Freiverkehr
Hamburg und Bremen. 1957 Zusammenarbeit
mit der Emder Heringsfischerei und der Gesellschaft Großer Kurfürst, 1961 Umwandlung in
eine gemeinsame GmbH. 1969 Ende der Fangfahrten und Sitzverlegung nach Bremerhaven,
1976 Liqiudation.
Leipzig-Reudnitz, VZ-Aktie 1.000 Mark
Aug. 1913 (Auflage zuerst 3000, bis
1943 auf 1125 reduziert, R 3) EFDekorative Umrahmung mit “Bombe”.
Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in
der damals noch selbständigen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das konkursreife
Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter
Führung des Industriellen Carl Adolf Riebeck
veräußert und 1887 in eine AG umgewandelt.
Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr
expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1.
Weltkrieges hatte sich der Absatz auf 400.000
Hektoliter jährlich mehr als verdoppelt. 1912
Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch
Nr. 925
85
Anpachtung der Germaniabrauerei in der
Frankfurter Allee 53/55. 1938 Umfirmierung in
Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in der
Spitze 2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß der
größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern und
die viertgrößte Brauerei des Deutschen Reichs.
Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg
i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren 19 Brauereien
(die größte Beteiligung 1943 war die an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet und
weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig,
ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur
VEB Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der
Wende reaktiviert, wobei sich auch die Familie
Oetker (Radeberger) engagierte. Dennoch kam
die Brauerei nach der Wende zunächst zum
Getränkeriesen Brau und Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als “Leipziger Brauhaus zu
Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe.
Los 930
Leipzig, 5 % Teilschuldv. 1.000 RM Dez.
1936 (Auflage 3600, R 10) EF-VF
Originalunterschriften.
Von diesem Nennwert lagen nur 3 Stück im
Reichsbankschatz, dieses ist das letzte noch
verfügbare!
Kunstdruckpapiere und gestrichenen Offsetpapiere und -kartons aus dieser Fabrik im berühmten Industriebezirk Plagwitz wurden weltweit exportiert. Spezialität waren Spielkartenkartons. Börsennotiz Berlin und Leipzig, Großaktionär war bei Kriegsende die ADCA.
Los 931
Los 925
Schätzwert 400-500 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Leipzig, Aktie 20 RM 1.8.1933 (Auflage
8000, R 10) EFEine große Rarität, da die 20-RM-Aktien an
sich Anfang 1938 bei der Umfirmierung in
“Riebeck-Brauerei” aus dem Verkehr gezogen
wurden. Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 300-400 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Schätzwert 50-125 €
den AR und Ing. Aug. Otto Paul Reinsberg als
Vorstand.
Alle 860 Aktien zu 500 RM waren in 5 unterschiedlich gestückelten Sammelurkunden für
die Stadt Leipzig verbrieft, die alle 5 im Reichsbankschatz gefunden wurden, jede für sich somit ein Unikat.
Riebeck-Brauerei AG
Leipzig, Aktie B 100 RM 26.2.1938
(Auflage 35650, R 5) UNC
Geschichte siehe Los 924.
Los 932
Schätzwert 20-60 €
Riebeck-Brauerei AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM Aug. 1943
(Auflage 7300, R 2) UNC
Los 935
Schätzwert 100-150 €
Leipziger Credit-Bank
Leipzig, Aktie 20 RM 2.3.1925 (Auflage
2500, R 6) EF
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Gründung 1856 als Genossenschaft „Leipziger
Vorschussverein“, seit 1889 AG. Bankgeschäfte jeder Art, auch Zulassung als Devisenbank.
Börsennotiz Leipzig. In den 30er Jahren abgewickelt.
Leipzig, Aktie 100 RM 1.8.1933 (Auflage
35650, R 2) EF+
Los 936
Los 926
Schätzwert 10-30 €
Schätzwert 100-300 €
Leipziger Luftschiffhafenund Flugplatz-AG
Los 927
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 25.3.1913.
Gründeraktie (Auflage 1200, R 3) EF-VF
Schätzwert 10-40 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 1.8.1933
(Auflage 7000, R 2) EF+
Los 933
Schätzwert 100-200 €
Leipziger Braunkohlenwerke AG
Kulkwitz, Aktie 1.000 Mark 10.5.1905
(Auflage 200, R 5) EF-VF
Gegründet 1864 als Gewerkschaft Grube Mansfeld, seit 1891 AG. Braunkohlen-Tiefbau mit zwei
Förderschächten in den Fluren Gärnitz, Kulkwitz,
Quesitz, Markranstädt und Lausen (Kgr. Sachsen)
und Thronitz, Schkeitbar und Schkölen (Kgr.
Preußen). Der größte Teil der Kohle wurde in dem
unmittelbar neben der Grube in Kulkwitz errichteten Landkraftwerk Leipzig verfeuert. Firmensitz
bis 1899 in Albersdorf, danach in Kulkwitz bei
Leipzig. 1937 Übergang des Gesellschaftsvermögens auf den alleinigen Aktionär, die Landkraftwerke Leipzig AG, 1938 erloschen.
Los 934
Los 928
Schätzwert 200-250 €
Schätzwert 30-90 €
Leipziger Chromo- und KunstdruckPapierfabrik vorm. Gustav Najork AG
Hochdekorativ, große Abb. des Luftschiffes
“Sachsen” im Unterdruck.
Zur Errichtung eines Luftschiffhafens mit Luftschiffhalle wurde der Gesellschaft von der Stadt
Leipzig ein großes Areal in Mockau überlassen.
Die feierliche Eröffnung fand am 22.6.1913 mit
einem Eröffnungsflug des Luftschiffs „Sachsen“
statt, bei dem auch der König von Sachsen an
Bord war. Im 1. Weltkrieg wurde der Flugplatz
vom Militär genutzt und erst 1919 wieder freigegeben. Der Leipziger Luftschiffhafen wurde zum
größten der Welt. Ein Teil der verfügbaren Schuppen war später an die Germania-Flugzeugwerke
GmbH verpachtet. 1924 übernahm die Stadt
Leipzig die Aktienmehrheit und reichte einen Teil
der Beteiligung über die Sächsische FlughäfenBetriebs-GmbH an den Freistaat Sachsen weiter,
Mitte der 1930er Jahre besaß die Stadt dann
wieder 93 % der Aktien. Die Anlage besteht noch
heute als Flughafen Leipzig-Mockau.
Los 937
Schätzwert 600-800 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 29.12.1934
(Auflage 500, R 4) UNC-EF
Leipziger Luftschiffhafen und
Flugplatz AG
Leipzig, 5 % Teilschuldv. 100 RM Dez.
1936 (Auflage 5010, R 9) UNC-
Gründung 1868, seit 1895 AG als Chromo-Papier und Carton-Fabrik vorm. Gustav Najork AG.
1929 Umbenennung in Leipziger Chromo- und
Kunstdruck-Papierfabrik vorm. Gustav Najork
AG. Die weißen und farbigen Chromo- und
Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften von Bürgermeister Haake für
Originalunterschriften.
Stücke aus dieser Anleihe der Leipziger Bierbrauerei waren bislang völlig unbekannt!
Los 929
Leipzig, Interimsschein über 235 Aktien
zu 500 RM 28.2.1935 (entsprach über 21
% des Kapitals, R 12) EF-VF
Los 938
Leipzig, 4,5 % Teilschuldv. 500 RM April
1937 (Auflage 2240, R 4) UNC
Teil einer Anleihe von 2,8 Mio. RM, die vom Land
Sachsen und der Stadt Leipzig verbürgt war.
Gründung 1917 als Träger und Organisator der
Leipziger Messe. Bereits 1165 bekam die Stadt
Leipzig das Marktrecht, vom Meißner Markgraf
Otto dem Reichen verliehen. Kaiser Maximilian I.
verlieh 1497 der Stadt das Reichsmesseprivileg,
1501 vom Papst Leo X. bestätigt. Die praktische
Durchführung der Messe oblag später der 1923
gegründeten Leipziger Messe- und AusstellungsAG, an der neben interessierten Wirtschaftskreisen (allen voran die Hamburg-Amerika-Linie HAPAG) das Leipziger Messamt maßgeblich beteiligt
war. Zweck dieser AG war die „Förderung der
Leipziger Messe mit dem gemeinnützigen Ziel
der Hebung der deutschen Warenausfuhr durch
Beschaffung und Vermietung von Räumen und
Plätzen zur Ausstellung von Industrie-Erzeugnissen.“ Die Weltwirtschaftskrise traf die Messe-AG
so hart, daß sie 1933 ihre Grundstücke, sonstige
Sachanlagen und das Umlaufvermögen (soweit
nicht für Durchführung des Messebetriebes unbedingt erforderlich) an das Leipziger Messamt
Schätzwert 200-250 €
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz
Riebeck & Co. AG
Leipzig, 5 % Teilschuldv. 500 RM Dez.
1936 (Auflage 2760, R 9) UNC-EF
Originalunterschriften.
Das Leipziger Brauhaus zu Reudnitz
in der Mühlstraße
86
Nr. 936
Schätzwert 20-60 €
Leipziger Messamt
Nr. 939
täne und des Feuerwerks. Wenig Glück hatte die
Palmengarten-Gesellschaft mit der Gastwirtschaft, die von der Eröffnung bis 1901 verpachtet
war, bis 1911 in Eigenregie geführt wurde, 191114 an die Leipziger Centraltheater-AG verpachtet
war und ab 1914 erneut in Eigenregie kam. Der
Beginn des 1. Weltkrieges und die Internationale
Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) erhöhten die aufgelaufenen Verluste so stark,
daß 1913/14 eine Sanierung notwendig wurde.
Die Aktiennennwerte wurden danach von 600 auf
200 Mark herabgesetzt, die Anleihegläubiger
streckten die Tilgung und verzichteten wie auch
die ADCA auf einen Teil der Zinsen, die Stadt Leipzig gab darlehensweise 300.000 M zur Ablösung
von Verbindlichkeiten und übernahm die künftigen
Zinsverpflichtungen aus den Anleihen und wandelte außerdem den bisher bestehenden Pachtvertrag für das Grundstück in einen Erbbaurechtsvertrag um. Nachdem auf diese Weise die
Finanzierung des Unternehmens vollständig bei
der Stadt gelandet war, war es nur konsequent,
daß 1923 das gesamte Vermögen und auch die
AG selbst unter Ausschluß der Liquidation auf die
Stadtgemeinde Leipzig übertrage wurde.
1938/39 wurden die Gebäude des Palmengartens abgebrochen, da auf dem Gelände die Gutenberg-Reichsausstellung stattfinden sollte. Noch
heute beherbergt der Palmengarten eine Vielzahl
dendrologisch wertvoller und besonderer Gehölze, von denen die meisten aus der 1960 aufgelösten in Liebertwolkwitz gelegenen Baumschule
des Botanischen Gartens stammen.
Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2
Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Fachgerecht restauriert.
verkaufen musste, das im Gegenzug nom. 3,85
Mio. Aktien unentgeltlich für eine Kapitalherabsetzung auf nur noch o,4 Mio. RM zur Verfügung
stellte und außerdem auf die Erfüllung der bestehenden Forderungen verzichtete. Die Leipziger
Messe als Veranstaltung überdauerte dagegen
alle Zeitläufe und entwickelte sich in Form der
Frühjahrs- und Herbstmesse zu DDR-Zeiten trotz
Kaltem Krieg zur wichtigsten Kontakt-Plattform
im Ost-West-Handel.
Los 939
Schätzwert 300-400 €
Leipziger Messe- u. Ausstellungs-AG
Leipzig, Aktie 10.000 RM 15.2.1925
(Auflage 700, nach Kapitalherabsetzung
und Neuausgabe 1933 nur noch 35
Stück, die sämtlich im
Reichsbankschatz lagen, R 7) EF
Faksimile-Unterschrift u.a. von Oberbürgermeister (1918-30) Dr. Karl Wilhelm August Rothe
für das Aufsichtsrats-Präsidium.
Gründung 1923 zwecks „Förderung der Leipziger Messe mit dem gemeinnützigen Ziel der
Hebung der deutschen Warenausfuhr durch
Beschaffung und Vermietung von Räumen und
Plätzen zur Ausstellung von Industrie-Erzeugnissen.“ Die Weltwirtschaftskrise traf die Leip-
Nr. 940
ziger Messe so hart, daß sie 1933 ihre Grundstücke, sonstige Sachanlagen und das Umlaufvermögen (soweit nicht für Durchführung des
Messebetriebes unbedingt erforderlich) an das
Leipziger Messamt verkaufen musste, das im
Gegenzug nom. 3,85 Mio. Aktien unentgeltlich
für eine Kapitalherabsetzung auf nur noch o,4
Mio. RM zur Verfügung stellte und außerdem
auf die Erfüllung der bestehenden Forderungen
verzichtete. Der Messe- und Ausstellungs-AG
blieb fortan mit knapp 50 Mitarbeitern nur noch
die Verwaltung und Vermietung der Meßräume
in den jetzt verkauften Objekten. Aktionäre waren nunmehr das Leipziger Messamt (ca. 90 %)
und die Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG, ca. 9
%). Zuletzt wurde das Reichsmesseamt Leipzig
alleiniger Aktionär. 1951 Löschung der AG im
Handelsregister.
Los 940
Schätzwert 2400-3000 €
Leipziger Palmengarten
Leipzig, Actie 600 Mark 1.4.1898.
Gründeraktie (Auflage 750, R 11),
ausgestellt auf den Kunstgärtner Albert
Wagner in Leipzig-Gohlis VF
Toller G&D-Sicherheitsdruck, Vignette mit Parkansicht, Originalunterschriften.
Das ehemalige Gesellschaftshaus im Palmengarten Leipzig um 1900
Auf dem Gelände des späteren Palmengartens inmitten des Elster-Auenwaldes im Westen von
Leipzig (an den Park grenzen die Karl-Heine-Straße und die Jahnallee an) fand 1893 die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung zum 50-jährigen
Bestehen des Leipziger Gärtner-Vereins statt, gestaltet nach den Plänen des Leipziger Landschaftsgärtners Otto Moßdorf. Wenig später wurde ein Wettbewerb für die Schaffung eines Palmengartens nach dem Vorbild von Frankfurt am
Main ausgeschrieben. Die Umsetzung des Siegerentwurfs (Eduard May, Frankfurt/M.) wurde wieder dem zweitplatzierten Otto Moßdorf übertragen. Wie auch beim Frankfurter Vorbild konstituierte sich für den Bau des Leipziger Palmengartens am 10.7.1896 eine Aktiengesellschaft, die
Gründer waren die Allgemeine Deutsche CreditAnstalt, die Leipziger Bank, die Credit- und Sparbank, die Leipziger Immobilien-Gesellschaft und
das Bankhaus Frege & Co. Die Stadt stellte gegen
Pachtzins (1913 umgewandelt in ein Erbbaurecht)
das Grundstück zwischen dem Kuhturm und der
Plagwitzer Straße zur Verfügung und behielt sich
das Recht vor, am Ende der Vertragslaufzeit
(31.12.1963) die Anlage gegen billige Entschädigung zu erwerben. 750 Gründeraktien im Nennbetrag von je 600 Mark (im Aug. 1898 aufgestockt um weitere 250 Aktien) wurden bei Leipziger Institutionen und wohlhabenden Bürgern platziert, die eine Dividende nicht erwarteten (die es
dann tatsächlich auch nie gab). Allerdings hatten
die Aktionäre und ihre Familien freien Eintritt in
den Palmengarten. Außerdem wurde 1898 eine 4
% Anleihe im Volumen von 600.000 Mark platziert und an der Leipziger Börse eingeführt. Im
Frühjahr 1899 konnte der Palmengarten eröffnet
werden. Überschreitungen der geplanten Kosten
wurden 1900 mit einer zweiten, nun mit 3 % verzinslichen Anleihe von 600.000 Mark finanziert,
die aber nicht einmal mehr zur Hälfte platziert
werden konnte. Kernstück des Palmengartens
war das riesige, dem Frankfurter Vorbild nachempfundene Gesellschaftshaus. Der gusseiserne
Pavillon, der noch heute am Ufer des Teiches
steht, stand ursprünglich auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung
von 1897. Ein Palmenhaus mit tropischer Urwaldvegetation, ein märchenschöner Rosengarten,
phantastisch gestaltete Orchideen sowie 300 farbensatte Dahlienarten der deutschen Dahliengesellschaft führten damals dem Besucher Gartenkunst und Pflanzenschönheit vor Augen. 1906
wurde dazu als Geschenk eines ungenannten
Gönners eine 1300 qm große Gartenhalle errichtet.Vielfach verschlungene breite Wege durch den
Buchen- und Eichenwald, Spielplätze und regelmäßige Konzerte machten den Palmengarten zu
einem Besuchermagneten, der Höhepunkt waren
Gondelfahrten im magischen Licht der Leuchtfon-
Los 941
Schätzwert 60-80 €
Leisniger Mühlen AG
Leisnig, 5 % Genüsse 50 RM 2.1.1926
(R 7) EF-VF
Gründung 1872. Betrieb der an der Mulde gelegenen Obermühle und Ausnutzung der im
Besitz der Gesellschaft befindlichen Wasserkräfte, ferner Beteiligung an der Leisniger Bank
und der Berliner Mittelmühlen-GmbH. Zu DDRZeiten wurde die Mühle dann als Futtermittelwerk genutzt.
Los 942
Schätzwert 300-950 €
Leonhard Tietz AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 30.11.1907.
Gründeremission (R 9). Die Gründeraktien
(10000) und die erste Kapitalerhöhung
von 1907 (2500) wurden einheitlich unter
dem Datum 30.11.1907 ausgedruckt und
ließen sich, wenn überhaupt, nur anhand
der Nummernfolge unterscheiden VF
Faksimile-Unterschrift des Firmengründers Leonhard Tietz. Wirtschaftshistorisch sehr bedeutende Aktie, zeitweise einer der 30 großen
DAX-Werte.
Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879
in Stralsund als Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise gewann das
Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert werden mußte.
1889 Gründung der ersten Filiale in Elberfeld,
danach schlagartige Expansion vor allem im
westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in
Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit
1905 „Leonhard Tietz AG“, 1933/36 umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank.
1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger
87
dorf-Guhrau-Krehlau (47 km), in Krehlau Anschluß an die Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn.
Großaktionär: AGIV.
Los 948
Schätzwert 40-100 €
Löwenbräu München
München, Aktie 100 RM März 1942
(Auflage 14000, R 4) UNC
Nr. 942
Mit Löwen im Unterdruck.
Die Braustätte selbst, urkundlich seit 1383
nachgewiesen, ist eine der überhaupt ältesten
Brauereien der Welt. Gründung der AG 1872
unter Übernahme der Ludw. Brey’schen Bierbrauerei zum Löwenbräu (Nymphenburger Str.
4). Übernommen wurden später auch die Aktienbrauerei zum Bayer. Löwen vorm. A. Mathäser (1907), die Unionsbrauerei Schülein & Co.
AG sowie das Bürgerliche Brauhaus München
(1921), die Weinmiller’sche Brauerei in Aichach
(1926), die Tölzer Aktienbrauerei AG (1927) und
die Gräfl. Toerring’sche Brauerei in Inning
(1928). Außerdem besaß der Löwenbräu über
300 Wirtschafts- und Restaurations-Anwesen
sowie ein Torfwerk in Feilnbach. Ab 1922 Interessengemeinschaft mit der Spaten-Franziskaner-Leistbräu AG. 1982 wurde der nicht betriebsnotwendige Grundbesitz in die “Monachia
Grundstücks-AG” ausgegründet (später ein Gemeinschaftsunternehmen von Hochtief und der
Allianz-Versicherung). Jahrzehntelang war die
Familie von Finck Großaktionär gewesen; in den
90er Jahren ging die Aktienmehrheit dann an
die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu
KGaA die den letzten freien Aktionären des Löwenbräu ein Abfindungsangebot machte.
Nr. 945
Wiederaufbau zum später zweitgrößten deutschen Kaufhauskonzern. 1988 Einstieg bei JetReisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf
Wunsch des späteren Großaktionärs Metro
Verschmelzung mit der ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur heutigen METRO
AG (Sitz Düsseldorf).
Lediglich 7 Stücke lagen im Reichsbank-Tresor.
Los 944
Schätzwert 50-150 €
Los 949
Leonhard Tietz AG
Löwenbräu München
Köln, Aktie 1.000 RM 1.2.1929 (Auflage
6000, R 6) EF
München, Aktie 1.000 RM März 1942
(Auflage 19400, R 3) UNC
Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.
Tietz. Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück,
zeitweise einer der 30 großen DAX-Werte.
Los 945
Mit Löwen im Unterdruck.
Los 950
Los 943
Schätzwert 75-250 €
Schätzwert 600-750 €
Leonhard Tietz AG
Köln, Aktie 1.000 Mark 24.6.1922
(Auflage 60000, R 8) EF
Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh.
Tietz. Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück,
zeitweise einer der 30 großen DAX-Werte.
Lochentwertet.
Errichtet 1858 unter der Firma Brauerei R.
Vogt, 1873-1903 geführt als Brauerei Heinr.
Timmler, 1903-1908 Brauerei Max & Richard
Timmler, 1908-1911 Verband Niederschlesischen Brauereien GmbH, 1911-1922 Genossenschaftsbrauerei Liegnitz eGmbH, 1922
Gründung der Liegnitzer Aktienbrauerei AG.
Produziert wurde “Piasten Pilsener” (bis 1945).
In Polen 1945-1997 Browar Legnica.
Schätzwert 275-350 €
Löwenbrauerei Böhmisches Brauhaus AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Aug. 1922
(Auflage 5200, R 8) VF+
Liegnitzer Aktienbrauerei AG
Liegnitz, Aktie 1.000 Mark 15.4.1922.
Gründeraktie (Auflage 650, R 10) VF
Schätzwert 40-100 €
Los 946
Schätzwert 500-650 €
Lippische Zuckerfabrik
Lage, Namensaktie Lit. C 1.000 Mark
30.4.1894 (Auflage 120, R 8) VF
Gründung 1883 zum Betrieb einer Rübenzukkerfabrik, errichtet 1884 durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt. 1985
wurde die Lippe-Weser-Zucker AG von der Kölner Firma Pfeifer + Langen KG übernommen
(Diamant Zucker). Das Werk Lage erzeugt heute auf etwa 7000 ha Anbaufläche jährlich
70.000 t Raffinade und Weißzucker sowie
Flüssigzucker, Mischsirup, Invertzucker und
Zuckerkulör.
Los 947
Bei der Gründung 1870 wurde die A. Knoblauch’sche Lagerbier-Brauerei in der Landsberger
Allee übernommen. Von den in der Gründerzeit
in eine AG umgewandelten Berliner Brauereien
war die „Böhmisches Brauhaus CommanditGesellschaft auf Actien A. Knoblauch“ eine der
solideren. Auch nach dem Gründerkrach fiel der
Kurs nicht unter den Nennwert und war damit
der mit Abstand höchste aller Berliner Brauereien. 1910 Umfirmierung in “Böhmisches
Brauhaus-AG”, 1922 Zusammenschluß mit der
Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen
zur “Löwenbrauerei - Böhmisches Brauhaus
AG”. 1927 Fusion mit der 1867 gegründeten
Bergschloßbrauerei AG, Berlin. 1954/55 Abschluß eines Organvertrages mit dem Hauptaktionär Schultheiss-Brauerei AG mit 5 % Garantie-Dividende für die freien Aktionäre. 1975 Verkauf der Betriebsgrundstücke Wissmannstraße/Hasenheide und Betriebsverlegung in die
gepachtete Braustätte in der Bessemerstr. 84.
1979 auf die Dortmunder Union-Schultheiss-
Schätzwert 50-150 €
Lissa-Guhrau-Steinauer Kleinbahn-AG
Guhrau, Aktie 1.000 Mark Okt. 1917.
Gründeraktie (Auflage 3060, R 4) EF
Warenhaus der Leonhard Tietz AG in Berlin
88
Gründung 1914, Firma ab 1939 Guhrauer
Kreisbahn. Normalspurige Bahn Lissa-Heinzen-
Raffinerie der Kölner Firma
Pfeifer & Langen in Polen
Nr. 953
Nr. 950
Brauerei AG verschmolzen.
Los 951
Schätzwert 75-120 €
Lothringer Brauerei AG
Devant-les-Ponts (Metz), Aktie 1.000
Mark 1.1.1889. Gründeraktie (Auflage
650, R 8) EF
Schöne Umrandung im Historismus-Stil mit
Putti.
Gründung 1888, 1889 in Betrieb genommen.
Ein jährlicher Ausstoß von 80.000 hl und einige rentable Wirtschaftsanwesen reichten in
den meisten Jahren für eine sehr gute Dividende von 15 %.
Los 952
Schätzwert 50-80 €
Lothringer Brauerei AG
Devant-les-Ponts (Metz), Actie Serie III 1.000
Mark 1.7.1909 (Auflage 1050, R 8) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 953
Schätzwert 100-250 €
Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft
Lübeck, VZ-Aktie Lit. B 1.000 Mark
20.5.1910 (Auflage 1000, R 3) EF
Gründung 1873. Die Gesellschaft stellte Fluß-,
See- und Trockenbagger, Kohlenbagger, Taucherglocken, Dampf- und Schiffsmaschinen her.
Börsennotiz Hamburg und Berlin. Ab 1911 enge
Interessengemeinschaft mit der Orenstein &
Koppel AG in Berlin, 1948 Fusion. Heute eine der
(nicht ganz sorgenfreien) Maschinen- und Anlagenbau-Töchter des Krupp-Hoesch-Konzerns.
Los 954
Schätzwert 450-600 €
Gemeinnützige
Wohnungsbau-AG Lüdenscheid
Lüdenscheid, Namensaktie 300 RM April
1929, überschrieben: Lüdenscheider
Wohnungsbau-AG Okt. 1938, ausgestellt
auf die Westdeutsche Kaufhof AG in Köln
(Auflage nur 16 Stück, R 12) VF
Für die Zeit ungewöhnliches großes Format,
hübsche Umrahmung, Originalunterschriften
von Vorstand und Aufsichtsrat.
Gegründet 1927 im wesentlichen durch Lüdenscheider Bauhandwerker zwecks “Errichtung
gesunder Kleinwohnungen für minderbemittelte
Volkskreise, Schaffung von Eigenheimer zur Linderung der Wohnungsnot und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten für Erwerbslose”. Mit ca. 8 %
beteiligt sich auch die Stadt Lüdenscheid an der
Gründung. In den Folgejahren werden kontinuierlich bis zu 20 Häuser bzw. 92 Wohnungen im
Jahr fertiggestellt, so daß zu Beginn des 2. Weltkrieges ein Bestand von 156 Häusern mit 614
Wohnungen erreicht ist. Umbenannt 1938 in Lü-
bedeutenden sog. “Magdeburger Versicherungsgruppe”. Sie gründete ferner 1854 die
Magdeburger Hagelversicherung, 1862 die
Magdeburger Rückversicherung und 1923 die
Magdeburger Allgemeine Lebens- und Rentenversicherung. Sitzverlegungen 1946 nach Salzgitter, 1948 nach Fulda und 1959 nach Hannover, wo alle Gesellschaften der Magdeburger
Versicherungsgruppe eine neue Heimat fanden. Großaktionär war dann die Schweizer
Rück. 1982 mit der UNION und RHEIN Versicherungs-AG verschmolzen. Nach Übernahme
durch die Allianz-Gruppe zunächst auf die “Vereinte Versicherung AG” verschmolzen, diese
dann auf die “Allianz Versicherung AG
(Deutschland)”.
Bislang völlig unbekannt gewesene Ausgabe,
nur 6 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz
gefunden. Für ein Reichsbankstück ungewöhnlich: Mit Kupons!
denscheider Wohnungsbau-AG und weiter 1943
in Lüdenscheider Wohnstätten-AG, zugleich Verschmelzung mit dem Heimstättenverein GmbH
Lüdenscheid. Wegen der besonderen Wohnungsnot nach dem Krieg 1946 Erwerb eines
fast 115.000 qm großen Grundstückskomplexes für Siedlungsbauten bzw. Tauschzwecke.
Das ehrgeizige Neubauprogramm nach der
Währungsreform überforderte die Ges., weshalb
die Stadt Lüdenscheid 1953 mit über 90 %
Hauptaktionär wurde. 1990 übernahm die
Wohnstätten-AG 700 Wohnungen aus dem Bestand der Stadt Lüdenscheid, womit der eigene
Bestand auf über 2.400 Einheiten anstieg. 1995
nach Abzug der belgischen Garnison aus Lüdenscheid Übernahme der sog. “Belgier-Häuser” mit
149 Wohnungen. Noch heute bestehende AG.
Aktien dieser Ges. waren bislang vollkommen
unbekannt! Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 955
Schätzwert 400-500 €
kanal nach Plänen von Prof. Klingenberg ein
Steinkohlen-Kraftwerk errichtet. 1916 erwarb
die Provinz Brandenburg die Aktienmehrheit.
1931 brachte der Freistaat MecklenburgSchwerin seine Landeselektrizitätswerke ein.
1934 schließlich wurde die Ueberlandzentrale
Pommern eingegliedert. Damit versorgte das
MEW 6.412 Städte und Gemeinden in ganz
Brandenburg, Mecklenburg und Pommern sowie den Kreis Lüneburg rechts der Elbe.
Los 959
Schätzwert 30-75 €
Magdeburger
Feuerversicherungs-Gesellschaft
Magdeburg, Namensaktie 300 RM
26.7.1928 (Auflage 11600), ausgestellt
auf Frick & Frick Aktiebolag, Malmö UNC
Lüdenscheider Wohnungsbau-AG
Lüdenscheid, Namensaktie 100 RM Okt.
1938 (Auflage 429, R 11), ausgestellt
auf F. W. Jul. Aßmann in Lüdenscheid VF
Für die Zeit ungewöhnliches großes Format,
hübsche Umrahmung, Originalunterschriften
von Vorstand und Aufsichtsrat.
Nur 2 Stücke wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden. Ein paar Rostflecken, Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 956
Schätzwert 400-500 €
Lüdenscheider Wohnungsbau-AG
Lüdenscheid, Namensaktie 300 RM Okt.
1938 (Auflage nur 98 Stück, R 12),
ausgestellt auf Herrn Fabrikdirektor Ernst
Wilms in Lüdenscheid VF
Für die Zeit ungewöhnliches großes Format,
hübsche Umrahmung, Originalunterschriften
von Vorstand und Aufsichtsrat.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Ein paar
Rostflecken, Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 958
Los 957
Schätzwert 40-80 €
Märkisches Elektricitätswerk AG
Berlin, Namens-Aktie 10.000 RM Dez.
1931 (Auflage 1500, R 4) UNC-EF
Gründung 1900 durch die A.E.G. als erstes
Überlandwerk in der Provinz Brandenburg, wo
es etwa 100 örtliche Elektrizitätswerke gab. In
Finow bei Eberswalde wurde am Hohenzollern-
Nr. 954
Schätzwert 350-450 €
Magdeburger
Feuerversicherungs-Gesellschaft
Magdeburg, Namensaktie 1.000 Mark
23.12.1922 (Auflage 25000, R 9),
ausgestellt auf Herrn Dr. Saeger,
Strassburg i./E EFDie traditionsreiche, schon 1844 gegründete
Versicherung ist die Keimzelle der später sehr
Altes Blechschild einer Agentur der
Magdeburger FeuerversicherungsGesellschaft
Nr. 955
89
Los 960
Schätzwert 450-600 €
Los 963
Schätzwert 25-125 €
Magdeburger
Feuerversicherungs-Gesellschaft
Magdeburger StrassenEisenbahn-Gesellschaft
Magdeburg, Namensaktie
(Zwischenschein) 2 x 100 RM 15.6.1929
(R 12), ausgestellt auf die Donau
Allgemeine Versicherungs-AG in Wien VF+
Magdeburg, Actie Serie B 1.000 Mark
1.10.1898 (Auflage 3600, R 2) VF+
Wunderschöne kalligraphische Ausführung,
Originalunterschriften von AR-Vorsitzendem
(der Magdeburger Bankier Zuckschwerdt) und
General-Direktor.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz!
Los 966
Schätzwert 30-90 €
Mahn & Ohlerich Bierbrauerei AG
Rostock, Aktie 1.000 RM Jan. 1942
(Auflage 3248, R 2) UNC-EF
G & D-Druck. Mit Abb. Firmensignet.
Großformatig. Stadtwappen im Unterdruck.
Umrandung im Historismusstil.
Gründung 1876 als Pferdebahn, seit 1886
Dampfbetrieb, ab 1899 elektrischer Betrieb.
Streckenlänge zeitweise über 100 km. In den
20-er Jahren besaß die Fa. 172 Motorwagen
und 152 Anhängewangen. 1936 besaß die
Ges. bereits 15 Omnibusse. Börsennotiz Berlin
und Magdeburg. 1951 als VEB Magdeburger
Verkehrsbetriebe weitergeführt, 1991 in eine
AG umgewandelt, 1999 in die Magdeburger
Verkehrsbetriebe GmbG überführt.
Los 967
nes kaufmännischen Vorstands und einer Einschränkung des Versuchsbetriebs. Die Brüder
Mannesmann waren darüber, insbesondere
über das ihnen zum Ausdruck gebrachte Mißtrauen gleichfalls verärgert und wechselten
bald vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Gesellschaft, um nach wenigen Jahren im Unfrieden auszuscheiden. Es kam zu gerichtlichen
Auseinandersetzungen, doch einigte man sich
schließlich gütlich, wobei die Familie Mannesmann auf einen bedeutenden Teil Ihres Aktienbesitzes verzichten mußte. Ehemals einer der
größten deutschen Konzerne in Anlagenbau,
Röhrenfertigung, Handel und neuerdings Telekommunikation. Nach einer gewaltigen Übernahmeschlacht im Jahr 2000 von der britischen Vodafone geschluckt.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-175 €
Mainzer Actien-Bierbrauerei
Los 961
Mainz, Aktie 300 Mark 1.11.1891
(Auflage 5000, R 5) EF-VF
Schätzwert 50-125 €
Magdeburger
Hagelversicherungs-Gesellschaft
Magdeburg, Namensaktie 200 RM
24.2.1925 (Auflage 10000, R 5),
ausgestellt auf Herrn Prokurist Kurt
Lemke, Magdeburg UNC-EF
Durch königliche Kabinettsorder vom
24.4.1854 erhielt die Magdeburger Hagelversicherung die Konzession zum Geschäftsbetrieb. 1924 Abschluß einer Interessengemeinschaft (gemeinsame Verwaltung) mit der Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft, die
bei Kriegsende 93 % der Aktien besaß. 1946
Verlegung des Direktionssitzes nach Salzgitter,
formelle
Sitzverlegung
1948
nach
Frankfurt/Main und 1957 nach Hannover. Über
die Magdeburger Versicherung AG (Anteil zuletzt 99,72 %) lange zum Konzern der Schweizer Rück gehörig, 1994 ging die Aktienmehrheit dann an die Allianz-Versicherung. 1999
Fusion mit der Münchener Hagelversicherung
AG zur Münchener und Magdeburger Hagelversicherung AG (heute: Münchener und Magdeburger Agrarversicherung AG).
Los 964
Schätzwert 150-200 €
Magdeburger Viehmarkt-Bank AG
Magdeburg, Aktie 1.000 RM 22.8.1942
(Auflage nur 91 Stück, R 6) EF
Gründung 1893 zur Hebung der Geschäftsverbindungen zwischen Schlachtviehkäufern und
Händlern, außerdem Betrieb der Schlachtviehversicherung und von Bankgeschäften. Das Kapital hielten 1943 fast ausschließlich die Fleischer von Magdeburg. Nach dem Krieg nicht
verlagert, laut Handbuch geschlossen.
Gründung 1859 als “Brey’sche Actien-Bierbrauerei”, 1872 Umfirmierung wie oben.
1917/18 Erwerb der Brauereien Jean Rühl in
Worms, Taunusbrauerei Biebrich, Ferd. Nachbauer in Kastel, Gebr. Becker in Gonsenheim
und Fr. Kurz in Weilburg. 1968 erwarb die
Frankfurter Binding-Brauerei (Oetker-Konzern)
die Aktienmehrheit und pachtete 1972 den Betrieb. Im gleichen Jahr, auf Betreiben des Großaktionärs, Fusion mit der Brauerei Schrempp
AG in Karlsruhe, der Aktienbrauerei Eisenach in
Bad Hersfeld, der Brauerei Heinrich Fels GmbH
in Karlsruhe und der Hofbrauhaus Nicolay AG in
Hanau. Seitdem eine reine Grundstücksverwaltung mit Mehrheitsbeteiligungen an der Allgäuer Brauhaus AG in Kempten, der Bayerische
Brauerei Schuck-Jaenisch GmbH in Kaiserslautern, der Erbacher Brauhaus Jakob Wörner
& Söhne KG in Erbach und der Selters Mineralquelle Augusta Victoria GmbH in Löhnberg.
Los 969
Schätzwert 40-100 €
Marathon-Werke AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 23.6.1939
(Auflage 550, R 4) EF
Gründung am 11.11.1872 als Deutsche Werkzeugmaschinen-Fabrik vorm. Sondermann &
Stier AG, am 26.10.1912 geändert in Sondermann & Stier AG, ab 9.3.1938 Marathon-Werke AG. Herstellung von Werkzeugmaschinen,
insbesondere von Präzisions-Drehbänken.
1929 wurde die Abt. Werkzeugmaschinen den
Deutschen Niles-Werken, Berlin-Weißensee,
angegliedert. Im gleichen Jahr wurde die Abt.
Textilmaschinen von der Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz, übernommen. Ab
1936/37 Wiederaufnahme der Produktion.
Los 970
Schätzwert 60-80 €
Margarinewerk Dr. A. Schroeder AG
Los 965
Schätzwert 100-250 €
Berlin, Aktienanteilschein 10 RM Juni
1924 (R 10) EF
Mahn & Ohlerich Bierbrauerei AG
Los 962
Schätzwert 100-150 €
Magdeburger
Hagelversicherungs-Gesellschaft
Magdeburg, Namensaktie 100 RM
16.3.1938 (Auflage 2000, zum Umtausch
aller vor 1925 ausgegebenen Aktien, R 6),
ausgestellt auf Herrn Generalkonsul Max
Müller in Stuttgart VF+
Nr. 963
90
Rostock, Aktie 1.000 Mark 1.10.1920
(Auflage 1000, R 4) EF
Gründung der Brauerei in der Doberaner Straße
1878 durch Georg Mahn und Friedrich Ohlerich,
seit 1889 AG. 1920 Fusion mit der Brauerei
Paulshöhe vorm. A. Spitta in Schwerin. Ferner
Angliederung mit anschließender Stilllegung der
Brauerei Zimmermann in Doberan 1921) und
der Schloßbrauerei Bützow (1922). 1923/24 Errichtung einer Malzkaffee-Rösterei. 1929/30
Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der
Janssen & Bechly Bierbrauerei AG in Neubrandenburg. Jahresausstoß zuletzt über 200.000
hl. Börsennotiz Berlin, Großaktionäre waren bis
zur Enteignung nach 1945 die Familien Mahn
und Ohlerich. In der DDR als VEB Rostocker
Brauerei weiter geführt, 1991 übernommen
durch die Bremer Brauerei Beck & Co., 2003
durch die Brau und Brunnen AG, Dortmund.
Nr. 966
Los 968
Schätzwert 200-280 €
Mannesmannröhren-Werke
Düsseldorf, Aktie (Ersatzausf. vom Febr.
1944) 1.000 Mark Mai 1914 (R 10) EF-VF
Die Familie Mannesmann besaß Werke in
Remscheid, Komotau und Bous. Vater (Reinhard) und Söhne (Reinhard jr. und Max) erfanden ein Verfahren zur Herstellung nahtloser
Stahlröhren, die aus einem Stahlblock im
Schräg- und Pilgerschritt-Verfahren gewalzt
wurden. Der Prozess wurde eher intuitiv beherrscht, eine theoretische Erklärung der physikalischen Natur des Walzvorganges wurde
erst 40 Jahre später gefunden. Dieses Verfahren hatte folglich auch seine Kinderkrankheiten. Aus den Jahr 1893 ist folgende Geschichte überliefert: Der Bankier Carl Fürstenberg
(Berliner Handels-Gesellschaft) besuchte das
Mannesmann-Werk in Komotau. Auf einem
Morgenspaziergang verlief er sich und kam
schließlich zu einem großen Freilager mit Ausschuss. Von einem Arbeiter erhielt er zur Antwort auf die Frage, wo er denn hier sei: „Ach,
das ist nur unser Kirchhof.“ Der riesige Haufen
Schrott war, wie sich dann herausstellte, in der
Bilanz als Halbfertigerzeugnisse bewertet. Nun
gab es Ärger: Die Banken, allen voran die BHG
und die Deutsche Bank, bestanden auf einer
Neubewertung der Patente, einer Rückgabe
von Aktien durch die Erfinder, der Berufung ei-
Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von
Margarine und ähnlichen Produkten in der
Stralauer Str. 36-37. 25 Fabrikniederlassungen
in ganz Deutschland. 1924 wurde die „EskimoSpeiseeiswerke GmbH“ gegründet. 1928 Einstellung der Fabrikation und Umwandlung in eine GmbH. Börsennotiz Berlin.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 971
Schätzwert 30-80 €
Marschel Frank Sachs AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM 7.12.1927
(Auflage 7920, R 3) EF
Gründung 1921 als Holding für ein gutes Dutzend Produktionsbetriebe der Trikotagen-,
Wirk- und Webwarenindustrie. Fabriken in
Chemnitz, Zschopau, Magdeburg. 1938 Firma
umbenannt in Mafrasa Textilwerke AG. 1995
Fortsetzung der Gesellschaft als Mafrasa Textilwerke AG, Chemnitz.
Bislang unbekannte Aktien der Breuerwerke
Armaturen, Schieber, Pumpen, Rangierloks und sogar Panzer wurden gefertigt
Los 972
Nr. 973
Schätzwert 900-1200 €
Nr. 975
Los 974
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Höchst a. M., Actie 1.000 Mark 1.7.1896.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 10) VF-F
Gegründet 1872 als Armaturenfabrik von
H. Breuer & Co. in Höchst, 1896 unter Einschluß der früheren Deutsche WasserwerksGesellschaft Umwandlung in eine AG. Hergestellt wurden zunächst Armaturen wie Schieber
für Gas-, Wasser-, Kanal- und Dampfleitungen.
Im Laufe der Jahre wurde das Fertigungsprogramm erweitert um Rangierlokomotiven,
Pumpen, Wasserturbinen sowie luft- und wassergekühlte Motoren (besonders bekannt wurden 2-Zylinder-Zweitaktmotoren in MagirusTragkraftspritzen und 2-Zylinder-Boxermotoren
für Stromaggregate der Wehrmacht, aber auch
Flugzeug-, Stern- und Dieselmotoren wurden
produziert). 1923 Aktien-Umtausch-Angebot
der Buderus’schen Eisenwerke an die BreuerAktionäre (3 Breuer-Aktien : 2 Buderus-Aktien).
1930 wurde noch der Betrieb der Geigerschen
Fabrik GmbH in Karlsruhe übernommen (tätig
auf dem Gebiet der Städteentwässerung und
Abwasserverwertung). Kurz vor Kriegsende
übernahmen die Breuerwerke 1943 von ihrer
Mutter Buderus auch noch ein Werk in Hirzenhain, wo zuvor Öfen und Badewannen hergestellt worden waren, um dort mit Zwangsarbeitern insbesondere den Panzerkampfwagen VI
Tiger zu produzieren. Die Breuerwerke, inzwischen eine GmbH, wurden 1969 von KrausMaffei in München übernommen.
Bis auf den 100-RM-Genußschein waren Wertpapiere der Breuerwerke bislang völlig unbekannt. Von der Gründeraktie wurden nur 3
Stück im Reichsbankschatz gefunden, dieses
ist nun das letzte noch verfügbare. Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 450-600 €
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Los 977
Höchst a. M., Aktie 1.000 Mark 10.2.1922
(Auflage 2500, R 10) VF
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Nur 4 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden. Minimale Randschäden fachgerecht
restauriert.
Höchst a. M., 5 % Genußrechtsurkunde
100 RM 1.10.1927 (R 8) UNC-EF
Los 975
Schätzwert 100-125 €
Schätzwert 200-250 €
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Tragkraftspritze von Magirus aus 1942.
Die Breuer Werke stellten den 28 PSstarken Motor her.
Los 973
Höchst a. M., Aktie 1.000 Mark
31.12.1922 (Auflage 2500, R 8) VF
Schätzwert 600-750 €
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Höchst a. M., VZ-Aktie 1.000 Mark
15.1.1921 (Auflage 1100, R 11) EF-VF
Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, auch hier das letzte noch verfügbare
Stück.
Los 976
Schätzwert 60-75 €
Maschinen- und Armaturenfabrik
vorm. H. Breuer & Co.
Höchst a. M., 5 % Genußrechtsurkunde
50 RM 1.10.1927 (R 7) UNC-EF
Identische Gestaltung wie folgender Titel.
4-Zylinder Benzinmotor der Breuer Werke
Breuer-Rangier-Lok
Der Panzerkampfwagen VI Tiger
Nr. 971
Ansicht des Breuer-Werks um 1925
91
Los 981
Schätzwert 40-100 €
Maschinenbau-AG
vorm. Beck & Henkel
Kassel, Aktie 1.000 RM Sept. 1940
(Auflage 860, R 4) UNC-EF
Los 982
Los 978
Schätzwert 80-175 €
Maschinen- und Kranbau AG
Schätzwert 40-100 €
Maschinenbau-AG
vorm. Beck & Henkel
FIAT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens IVECO
(1982 ganz an FIAT übergegangen). Neben
Motoren wurden Gasturbinen, Luftfahrtantriebe, Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen hergestellt. Nach einer existenzbedrohenden Krise in den 90er Jahre blieb der (bis heute als Deutz AG börsennotierten) KHD nur noch
das Motorenwerk in Köln-Deutz.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Kassel, Aktie 1.000 RM Nov. 1941
(Auflage 300, R 5) UNC
Gründung unter Übernahme der Herm.
Schroers Maschinenfabrik Krefeld (1875 Gründung). Produktion von Webstühlen, Vorbereitungs- und Hilfsmaschinen für komplette Webereieinrichtungen.
Düsseldorf, Aktie 50 RM 22.12.1924
(Auflage 500, R 7) EF-VF.
Gründung 1906 als Maschinenindustrie Ernst
Halbach AG, ab 1917 Maschinen- und Kranbau
AG. Filialen in Berlin und Gössnitz, Betriebswerkstätten in Holthausen, Lintorf und Gössnitz.
1917 erfolgte der Erwerb der Kranbaufirma
Joh. Körting & Co. GmbH, Lintorf, 1918 der Geschäftsanteile der Gust. Pöhl GmbH in Gössnitz.
1922 Kauf der Deumo Deutsche Motorenfabrik
AG in Gössnitz zur Herstellung von Benzin-Antriebsmotoren. Im Febr. 1931 wurde der Betrieb
in Lintorf wegen Unrentabilität stillgelegt, desgleichen die Graugussgießerei, die bis 1929 gepachtet war. 1936 Umwandlung in die Maschinen- und Kranbau Leo Gottwald KG, Düsseldorf.
Los 983
Schätzwert 40-100 €
Maschinenbau-AG
vormals Ehrhardt & Sehmer
Saarbrücken, Aktie 1.000 RM März 1937
(Auflage 770, R 3) EF
Los 979
Schätzwert 75-150 €
Maschinenbau-AG
vorm. Beck & Henkel
Kassel, Aktie 100 RM Febr. 1935 (Auflage
300, R 6) EF
Gegründet 1878 durch Carl Beck, den Sohn eines
Zündholzfabrikanten, und den Ingenieur Gustav
Henkel. Beck hatte bereits einige Jahre in den USA
in St. Louis eine Zündholzfabrik betrieben und konstruierte nun Zündholzmaschinen, die er sogar nach
Schweden in’s Mutterland des Zündholzes zu exportieren vermochte. Auch die erste südamerikanische Zündholzfabrik in Caracas wurde 1881 von
Beck & Henkel erbaut, womit auch die erste Dampfmaschine nach Venezuela kam. 1888 expandierte
die Firma mit der Lieferung von 60 dampfmaschinenbetriebenen Portalkränen an den Hamburger
Hafen so stark, daß 1889 die Umwandlung in eine
AG möglich wurde. 1891 Erwerb der Gießerei Theodorshütte zu Bredelar i.W. (nach der Weltwirtschaftskrise 1932 stillgelegt). Die Fabrik in der Wolfhager Str. 40 produzierte nun Krane, Aufzüge, Einrichtungen für Schlachthöfe (B&H war der führende
europäische Schlachthofausstatter), Tierkörperverwertung und Abwasser-Kläranlagen sowie Düngerpressen. Die Aktien notierten in Frankfurt, 1939
“Wechsel in der Aktienmehrheit der Gesellschaft”.
1964 Einrichtung eines Zweigwerkes in Gudensberg und Aufnahme der Fertigung von Rolltreppen.
1969 Umwandlung in eine GmbH und vollständige
Verlagerung der Produktion nach Gudensberg. Das
Kasseler Werksgelände Wolfhager Straße/Westring
übernahm der Rüstungsproduzent Wegmann. Heute ist B&H ein Teil des Rheinmetall-Konzerns.
Los 980
1928 wurde die Maschinenbau-AG vormals
Ehrhardt & Sehner gegründet nach Übernahme
der Anlagen und Gebäude, nicht aber der Verbindlichkeiten der Firma Maschinenfabrik Ehrhardt & Sehmer AG (gegr. 1876). Herstellung
von Groß-Gasmaschinen, Hochofen- und Stahlwerksgebläsen, Kolben- und Kreiselpumpen,
Dampfmaschinen, Warm- und Kaltwalzwerken,
Blechbearbeitungsmaschinen. Nach schweren
Kriegsschäden Wiederaufbau und mindestens
bis 1972, zuletzt als GmbH, bestehend.
Los 984
Schätzwert 200-250 €
Maschinenbau-Anstalt Humboldt
Köln-Kalk, Aktie 1.000 RM Feb. 1928
(Auflage 11325, R 8) überdruckt mit
Humboldt-Deutzmotoren AG EF
Gründung 1856 (Maschinenfabrik für den
Bergbau “Sivers & Co.”), seit 1884 AG. 1930
Fusion mit der Motorenfabrik Deutz AG (gegründet 1864 von N. A. Otto und E. Langen als
erste Motorenfabrik der Welt) und der Motorenfabrik Oberursel AG zur Humboldt-Deutzmotoren-AG. 1936 Übernahme der Magirus AG in
Ulm (gegründet 1864 als Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte, ab 1918 auch Fahrzeugbau).1938 Interessengemeinschaft mit der
Los 988
Los 985
Schätzwert 400-500 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 2.4.1921
(Auflage 1115, R 10) VF
Gründung 1890. Die Fabrik mit 5 massiven Hallen direkt am Bahnhof Köthen besaß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und fabrizierte Maschinen und Apparate für Papier- und Zellulosefabriken sowie Dampfkessel. In großem Umfang
wurde auch Rohguss an andere Fabriken geliefert, wobei Stücke bis zum Einzelgewicht von 40
t gegossen werden konnten. Großaktionär: Jakob-Michael-Konzern. Börsennotiz Berlin und
Freiverkehr Magdeburg. 1939 Änderung in Maschinenfabriken Wagner-Dörries AG, ab 1942
Dörries-Füllner Maschinenfabriken mit Sitz in
Bad Warmbrunn. Hier wurden Waffen hergestellt u.a. die 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18.
Die Arbeitskräfte kamen aus dem Zwangsarbeitslager für Juden (Männerlager) in ZillerthalErdmannsdorf. Nach dem Krieg wurde aus dem
niederschlesischen Kurort Bad Warmbrunn die
polnische Stadt Cieplice Slaskie-Zdroj.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 986
Schätzwert 100-150 €
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Oberlind-Sonneberg, Aktie 1.000 Mark
27.5.1920 (Auflage 290, R 5) EF
Gegründet 1891 (Schmiede bereits 1867)
durch die Familie des bekannten Dramatikers
Tankred Dorst. Herstellung von Maschinen für
die feinkeramische, chemische, Farben-, Bleistift und Glasindustrie. Ab 1948 VEB Thuringia
Sonneberg.
Los 989
Oberlind-Sonneberg, Aktie 1.000 Mark
23.5.1921 (Auflage 500, R 5) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 990
Schätzwert 200-250 €
Mech. Baumwoll-Spinnerei
und Weberei in Augsburg
Augsburg, Actie 1.714,29 Mark = 1.000
fl. 16.6.1896 (Auflage 560, R 7) VF
Gründung 1837 mit dem Zweck, bei Abschluss
des Zollvereins die Baumwollindustrie auch in
Bayern einzuführen. Die AG verfügte über 4
Baumwollspinnereien, 3 Webereien, mehrere
100 Arbeiterwohnhäuser, ein Kinderheim und
eine eigene Werksfeuerwehr. Börsennotiz Augsburg, später (bis zum Konkurs 1976) München.
Cöthen, Aktie 1.000 Mark 10.1.1922
(Auflage 2770, R 7) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 987
Klöckner-Werke AG in Duisburg und Umfirmierung in Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Übernahme der Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken AG (1959), der Maschinenfabrik Fahr
AG, Gottmadingen (1961) und der WEDAG
Westfalia Dinnendahl Gröppel AG, Bochum
(1969). Die 1974 begonnene Kooperation mit
Schätzwert 50-200 €
Maschinenfabrik Carl Zangs AG
(Herm. Schroers Nachf.)
Krefeld, Aktie 1.000 Mark von 1920.
Gründeraktie (Auflage 4000, R 3) EF
Großformat. Umrandung mit Elementen des
Jugendstils.
Die „gorße Fabrik“, errichtet zwischen
1837 und 1840 im Kasernenstil,
wurde im 2. Weltkrieg zerstört
Schätzwert 100-175 €
Kassel, Aktie 100 RM Sept. 1940 (Auflage
400, R 7) UNC
92
Schätzwert 50-150 €
Maschinenfabrik
vorm. Georg Dorst AG
Maschinenbau-AG
vorm. Beck & Henkel
Identische Gestaltung wie folgende Lose.
Schätzwert 75-175 €
Maschinenfabrik
vorm. Georg Dorst AG
Nr. 984
Nr. 990
Wie auch die 1920er Aktie ein Einzelstück aus
dem Reichsbankschatz. Fachgerecht restauriert.
Nr. 1006
Nr. 993
Los 991
und 1917 zu militärischen Zwecken ein 10 km
langer Abzweig von Mirow zum Müritzsee. Gesamtbahnlänge 112 km in Normalspur. In
Buschhof Anschluß an die Prignitzer Eisenbahn, in Strasburg in der Uckermark an die
preuß. Staatsbahn. Mit 11 Lokomotiven, 15
Personenwagen und über 100 Güterwagen
wurden pro Jahr im Schnitt 1/2 Mio. Passagiere und 1/2 Mio. t Güter befördert. Börsennotiz
Berlin. Letzte Großaktionäre waren das Land
Schätzwert 400-500 €
Mech. Baumwoll-Spinnerei
und Weberei in Augsburg
Augsburg, 4 % Teilschuldv. 500 Mark
2.7.1909 (Auflage 600, R 12) VF
Teil einer Anleihe von 2,4 Mio. M, die das Bankhaus Friedr. Schmid & Co. in Augsburg vermittelte. Originalunterschrift des Vorstands. Die
Umrahmung läßt sehr gut den Übergang vom
Jugendstil zum Art Deco erkennen.
Die Anleihe war bislang vollkommen unbekannt, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 995
Los 992
Mechanische Treibriemenweberei
und Leder-Treibriemenfabrik AG
Schätzwert 75-100 €
Mech. Baumwoll-Spinnerei
und Weberei in Augsburg
Augsburg, Aktie 2.000 Mark 16.3.1920
(Auflage 875, R 7) VF-F
Wegen des sehr großen Querformats links und
rechts mit Randschäden.
Los 993
Schätzwert 225-350 €
Schätzwert 40-90 €
Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1923
(Auflage 57300, R 5) EF
Gründung im März 1921 als Pawi Automobilund Motorenvertriebs-AG, ab Juli 1921 Firma
wie oben. Die Fabrik in Berlin-Tempelhof, Ringbahnstr. 42 stellte Treibriemen und Transportbänder sowie Fahrradsättel und -taschen her.
Börsennotiz: Freiverkehr Berlin. 1924 in Konkurs gegangen.
Mechanische BaumwollSpinnerei & Weberei
Kaufbeuren, Aktie 2.000 Mark 16.5.1923
(Auflage 3900, R 8) EF-VF
Gründung bereits 1838, AG seit 1858. Begünstigt durch die Wasserkraft an der Iller mit zwei
Turbinen blühte der Betrieb immer weiter auf,
in der Spitze waren fast 2.000 Webstühle installiert. 1882 Übernahme der früheren Sandholzschen Baumwollespinnerei u. Weberei in
Kempten. 1950 Umfirmierung in “Th. Momm &
Co. Baumwollspinnerei und Weberei AG” (das
AR-Mitglied Herbert W. Momm war Teilhaber
beim Bankhaus Delbrück von der Heydt & Co.,
Köln), 1954-56 Bau eines eigenen Wasserkraftwerkes an der Wertach, 1857/59 zweiter
Weberei-Neubau. 1971 Umfirmierung in
“Spinnerei und Weberei Momm AG”, seit 1976
per Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag an die Spinnerei und Weberei Pfersee,
Augsburg gebunden. Mit Traumdividenden von
50 % die Errtragsperle des Pfersee-Kolbermoor-Konzerns. In den 90er Jahren in eine KG
umgewandelt.
in den 1930er Jahren setzte die Brauerei nicht
mehr als 20.000 hl Bier jährlich ab und hatte
zudem jüdische Großaktionäre, so daß uns bisher nach der 1940 erfolgten Übertragung des
Betriebes auf die Memeler Ostquell-Brauerei
GmbH die Firmengeschichte zu Ende zu sein
schien. Umso größer war unsere Überraschuung im Frühjahr 2006, als wir bei einem Rundgang durch das frühere Memel (heute Klaipeda) vor der Svyturis-Brauerei standen, die ausweislich einer großen Hinweistafel mit geschichtlichen Details frühere die Memeler Aktien-Brauerei war! Svyturis (= Leuchtturm) ist
heute die größte Brauerei in Litauen mit 10
Biersorten und braut als einzige Brauerei des
Landes auch in westlicher Lizenz (Carlsberg).
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Tlw.
leicht grau, Randschäden fachgerecht restauriert.
Mecklenburg (35 %) und die Commerzbank
(21 %). In der letzten größeren Verstaatlichungswelle zum 1.1.1941 auf die Deutsche
Reichsbahn übergegangen.
Los 998
Schätzwert 200-250 €
Memeler Aktien-Brauerei & Destillation
Memel, Aktie 100 Thaler 15.9.1871.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 10) VF-F
Los 996
Schätzwert 20-80 €
Die 1871 gegründete AG führte die seit 1784
bestehende Reincke’sche Brauerei und das
Destillationsgeschäft sowie die Preuss’sche
Brauerei fort. Dazu heißt es auf der Erklärtafel
vor der Brauerei in der Mühlendammstr. 23/25:
“Die älteste litauische Brauerei Svyturys (=
Leuchttum) wurde 1784 gegründet. Der Grün-
Mecklenburg-Schwerinscher
Domanialkapitalfonds
Los 999
Schätzwert 30-80 €
Merkur AG
Zwickau, Aktie 100 RM Okt. 1941
(Auflage 2000, R 3) EF
Bei der Gründung 1921 als „Schocken KGaA“
wurden 11 in den Jahren 1901-1920 eröffnete Kaufhäuser übernommen. 1938 in Merkur
AG umfirmiert. Zuletzt Betrieb von 19 Kaufhäusern in Zwickau, Lugau, Oelsnitz, Planitz, Aue,
Auerbach, Augsburg, Chemnitz, Cottbus, Crimmitschau, Frankenberg, Freiberg i.Sa., Meißen,
Nürnberg, Pforzheim, Regensburg, Stuttgart,
Waldenburg, Wesermünde und Zerbst. Ferner
Betrieb einer Fabrik für Schönheitsmittel und
chemisch-technische Artikel in Zwickau und einer Strumpffabrik in Chemnitz. Börsennotiz
Berlin und Leipzig. 1949 Sitzverlegung nach
Nürnberg, 1958 auf die Helmut Horten GmbH,
Düsseldorf übergegangen.
Schwerin i.M., 4 % Rentenpfandbrief 200
Mark 9.12.1919 (R 4) UNC-EF
Großformatig. Dekorativer G & D-Druck.
Los 997
Schätzwert 100-250 €
Mecklenburgische Friedrich Wilhelm
Eisenbahn-Gesellschaft
Neustrelitz, Aktie Lit. A 1.000 Mark
1.4.1910 (Auflage 1220, R 3; die
Gründeremission der Lit. A wurde anders
als die Lit. B erst 1910 zum Börsenhandel
zugelassen und deshalb auch erst
zusammen mit der 1910er Emission mit
ausgedruckt) EF-VF
Los 994
Schätzwert 100-175 €
Mechanische BaumwollSpinnerei & Weberei
Kaufbeuren, Aktie 100 RM 1.7.1935 (R 6)
EF
Konzessioniert 1889 als Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn, 1894 Fusion mit der
Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn
zur Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn. Neben den 83 km langen Hauptlinien
auch Betrieb der Hafenbahnen in Neustrelitz
und Mirow. Zusätzlich gebaut wurde 1910 die
19 km lange Nebenbahn Thuwow-Feldberg
Los 1000
der, der Memeler Kaufmann J. W. Reincke,
wollte den Menschen in der Küstenregion ein
Bier anbieten, das sie mit Stolz sowohl ihren
Gästen ausschenken, wie auch selbst genießen
konnten.” Das der Destillation angegliederte
kleine Weingeschäft wurde 1914 zu einer
Groß-Weinkellerei erweitert. 1923 nach der
Annektion des Memellandes durch Litauen
Umstellung des Nennwertes auf 30 Litas. Noch
Schätzwert 50-150 €
Merseburger Überlandbahnen-AG
Merseburg, Aktie 1.000 Mark Juni 1919
(Auflage 2200, R 2) EF
Gründung 1913 durch die Disconto-Gesellschaft und die AEG. Die Ingangsetzung des
Unternehmens wurde durch den 1. Weltkrieg
um einige Jahre verzögert. Erst 1918 wurde als
Keimzelle der meterspurigen Überlandstraßenbahn von der AEG gepachtet die von ihr erbau93
te und 1902 eröffnete 11,2 km lange Strecke
Halle-Merseburg, die später 1932 käuflich erworben wurde. Dazu kamen von Merseburg
aus die 1918/19 eröffneten Strecken nach Mücheln (17,4 km) und Bad Dürrenberg (10,5
km). Je über 30 Trieb- und Beiwagen befuhren
die Strecken. Außerdem Betrieb des Elektrizitätswerkes für die Gemeinde Ammendorf und
Beteiligung an der Merseburger Omnibus-Verkehr GmbH. Eine 1932 geplante Fusion mit der
Halle-Hettstedter Eisenbahn und der Halleschen Straßenbahn zur “Saale-Verkehrsgesellschaft” kam nicht zustande. Die Aktienmehrheit
lag zuletzt bei Stadt und Kreis Merseburg, die
AEG war weiter mit 25,4 % beteiligt; 7,9 % lagen bei verschiedenen Braunkohlen-Unternehmungen des Merseburger Reviers. 1948 in
Volkseigentum überführt. 1951 wurde die Fusionsidee von 1932 durch die Zwangsvereinigung mit der Straßenbahn Halle dann doch
noch Wirklichkeit.
Los 1003
Schätzwert 150-250 €
Metall-Industrie Schönebeck AG
Schönebeck a.E., Aktie 1.000 Mark
23.12.1911 (Auflage 250, R 6) EF
Los 1001
Schätzwert 30-90 €
Metall-, Walz- und Plattierwerke
Hindrichs-Auffermann AG
Wuppertal-Oberbarmen, Aktie 1.000 RM
Dez. 1941 (Auflage 1028, R 3) EF
Gründung am 25.8.1908 als “Munitionsmaterial- und Metallwerke Hindrichs-Auffermann AG”
durch Zusammenschluß der Gebr. Hindrichs in
Barmen (gegr. 1824) mit der J. D. Auffermann
GmbH in Beyenburg (bis 1811 zurückgehend).
1922 Umfirmierung wie oben. Verarbeitet wurden insbesondere Nickel, Kupfer und Messing
zu Halb- und Fertigerzeugnissen. 1966 Umfirmierung in “Hindrichs-Auffermann AG”,
1996/98 Sitzverlegung von Düsseldorf nach
Wuppertal. Das angestammte Geschäft wurde
auf die Hindrichs-Auffermann Metallverarbeitungs-GmbH in Ennepetal übertragen, die AG
war bis zur Vollfusion zur „neuen“ VDN im
Deutsche-Nickel-Konzern Führungsgesellschaft für den Bereich Tapeten und Wandbekleidung.
Los 1002
Schätzwert 75-160 €
Metall-Industrie Schönebeck AG
Schönebeck a.E., Actie 1.000 Mark
11.2.1905 (Auflage 1000, R 5) VFGründung 1897 als Fahrradwerke Weltrad
vorm. Hoyer & Glahn, die seit 1885 bestand. Ab
1900 Firmenname Metall-Industrie Schönebeck AG. Eine der größten deutschen FahrradFabriken, die die Fahrrädermarke Original Weltrad produzierte. Es war wohl das erste Werk,
Magdeburg (20 %) und die Deutsche Contigas
(29,99 %). Mitte 1939 wurde das Kraftwerk für
30 Jahre an die Elektrowerke AG verpachtet.
Auch damals gab es schon ein bißchen Finanzakrobatik: Eine 1930 in den USA aufgelegte Anleihe von 4 Mio. $ konnte bei Fälligkeit 1934
wegen der deutschen Devisenbestimmungen
nicht zurückgezahlt werden. Kurzerhand nahm
die Ges. dann in der Schweiz ein Franken-Darlehen auf, kaufte damit den größten Teil der Dollaranleihe (übrig blieben nur 145.050 $) freihändig am Markt zu Kursen weit unter pari zurück
und machte so einen sehr netten Extra-Gewinn.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz. Schäden am linken und oberen Rand (die auch den
Briefkopf betreffen) fachgerecht restauriert.
Schönebeck weiter geführt, ab 1990 als Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt, ab 1999
Doppstadt GmbH, Schönebeck.
Los 1004
Schätzwert 40-100 €
Metzeler Gummiwerke AG
München, Aktie 1.000 RM 29.7.1939
(Auflage 700, R 3) EF
Gründung 1863 durch Robert Friedrich Metzeler, seit 1901 AG Metzeler & Co., 1933 umbenannt in Metzeler Gummiwerke AG, 1965 in
Metzeler AG. Das Werk in der Westendstr. 131133 fabrizierte Bereifung für Motorrad, Auto,
Lastwagen und Gespannwagen sowie technische und chirurgische Artikel aus Weichkautschuk. Später Übernahme der Westland Gummiwerke GmbH in Lindau (technische Gummiwaren, Sohlenmaterial) sowie Errichtung eines
Schaumstoffwerkes in Memmingen, weiterhin
wurde das Produktionsprogramm erweitert um
Farben, Lacke und Freizeitartikel (Luftmatratzen, Schlauchboote, Tauchausrüstungen, Faltboote, Fiberglas-Kajaks, Skier) sowie Verpakkungsfolien und Wursthüllen. 1974 übernimmt
die Bayer AG handstreichartig die drei Betriebsgesellschaften Metzeler Kautschuk AG in
München, Metzeler Schaum GmbH in Memmingen sowie Metzeler Isobau GmbH in Bad
Wildungen und Mannheim. Es folgt ein desaströser Streit zwischen Altaktionären, der Bayer AG und dem Bundeskartellamt, im Jahr darauf verschwindet die Metzeler AG aus den Börsenhandbüchern. 1978 Umstrukturierung mit
Ausgliederung der Metzeler Automotive Profile
Systems, Lindau (Marktführer bei Automobilkarosserie-Dichtungen) sowie Verlegung der Reifenproduktion vom Münchener Werk ins Werk
Breuberg im Odenwald, wo fortan nur noch
Motorradreifen hergestellt werden. 1986 wird
die Metzeler Kautschuk GmbH von der PirelliGruppe übernommen.
Los 1005
lin lagen still. 1934 ging die Aktienmehrheit von
der Dresdner Bank über auf Generalkonsul Hans
Lerch (der zuvor Mehrheitsaktionär der HANOMAG war). 1937 Inbetriebnahme eines Fahrzeugbau-Werkes durch Übernahme der Automobilfabrik der Neue Röhr-Werke AG in OberRamstadt. Das weitgespannte Anlagenbauprogramm umfaßte Mühlenbau, Speicherbau, Hartzerkleinerungsanlagen, Holzschleifereianlagen,
Brauerei- und Mälzereieinrichtungen, Seifenmaschinen, Förderanlagen und Elektrofahrzeuge.
Später kamen noch Anlagen für die Zement-,
Chemie- und Gummiindustrie hinzu sowie in
jüngster Zeit Rauchgasentschwefelungsanlagen
und Kompostierungsanlagen. In den 60er Jahren übernahm der jahrzehntelange Schweizer
Erz-Konkurrent Gebr. Bühler AG die Aktienmehrheit von der inzwischen in den USA lebenden
Witwe Lerch. 1983/84 kam es zur Abspaltung
der MIAG Fahrzeugbau GmbH (deren geschäftsf.
Gesellschafter ein gewisser Jörg Benecke war).
Noch heute als Bühler GmbH mit Werk in Braunschweig tätig.
Los 1006
Schätzwert 225-300 €
Mitteldeutsche Kunststeinund Marmorindustrie AG
Kassel, Aktie Lit. B 20 RM 20.8.1924
(Auflage 1152, R 9) EF
Die AG übernahm zwei Werke einer gleichnamigen GmbH. Das Werk I, an der Straße Oberelsungen-Zierenberg gelegen, produzierte
Kunstmarmorplatten, Terrazzoplatten, Grabdenkmäler und Kunststeine. Das Werk II, dem
der Stadt gehörenden Losse-Werk angegliedert, verarbeitete die dort anfallenden Schlakkenrückstände zu Schlackensteinen. In der
Weltwirtschaftskrise ging die AG ein.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
das die autogene Schweißung in größtem Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation von
Kinderwagen und Sportgeräten. 1936-1945 in
die Rüstungsproduktion eingebunden, u.a.
wurden Maschinengewehrteile und -lafetten
gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg in der DDR enteignet und ab 1952 als VEB Traktorenwerk
94
Gründung 1917 durch die Agrippina-Versicherung und den Kölner Lloyd als Transportversicherer. Es kann spekuliert werden, daß den
beiden Versicherungen dieses Geschäft gegen
Ende des 1. Weltkrieges angesichts des näherrückenden Feindes zu unsicher wurde und sie
es deshalb in eine eigenständige Gesellschaft
auslagerten, zumal sie deren Aktien dann auch
außenstehenden Aktionären anboten.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Moll-Werke AG
Chemnitz, VZ-Aktie 100 RM März 1925
(Auflage 15000, R 5) EF
Schätzwert 50-80 €
Gründung 1921 in Frankfurt (Main) durch Fusion
der fünf größten deutschen Mühlenbauanstalten: Amme, Giesecke & Konegen AG in Braunschweig; Mühlenbauanstalt und Maschinenbaufabrik vorm. Gebr. Seck AG in Dresden; Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther AG in
Braunschweig; Hugo Greffenius AG in Frankfurt/M.; Kapler Maschinenfabrik AG in Berlin.
Tochterfirmen in Österreich, Italien und Argentinien. 1930 wurde die kaufmännische und technische Verwaltung für die je 2 Werke in Braunschweig und Dresden in Braunschweig zusammengefaßt, die Werke in Frankfurt und Ber-
Schätzwert 350-450 €
Köln, Namensaktie 1.000 Mark Juni 1917.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 9) EF-
Los 1009
MIAG Mühlenbau und Industrie AG
Braunschweig, 5 % Schuldv. 1.500 RM
Mai 1934, ausgegeben im Umtausch für
einen 500-$-Bond von 1926 (R 6) EF
Los 1008
Mitteleuropäische Versicherungs-AG
Los 1007
Schätzwert 450-600 €
Mitteldeutsches Kraftwerk
Magdeburg AG
Magdeburg, Interimsschein 499.000 RM
11.5.1938 (R 12) für die Deutsche
Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau, die
sich mit insgesamt 2,999 Mio. RM am
Kapital von 10 Mio. RM beteiligt hatte F
Maschinenschriftliche Ausführung auf einem
Geschäftsbriefbogen der Gesellschaft.
Gründung 1929 zum Bau des Dampfkraftwerks
Magdeburg-Rothensee auf dem Gelände des
Mittellandkanalhafens. Aktionäre waren die
Elektrowerke AG in Berlin (50,01 %), die Stadt
Gründung 1916 in Wolkenstein. Hergestellt wurden Automobile 6/30 PS und “Mollmobile” 4 PS,
ferner eiserne Transportfässer und Transportgeräte, schmiedeeiserne Radiatoren, Sauerstoff,
Metallknöpfe aller Art. Die Gesellschaft besaß
Werke in Scharfenstein i.Sa. (mit eigenen grösseren Anlagen für Sauerstoff-Erzeugung und
Acetylen-Bereitung), Tannenberg i.Erzgeb., Oberlichtenau bei Chemnitz. Der Betrieb Annaberg
wurde 1923 abgetrennt und zusammen mit der
Firma “Ras-Werke GmbH” in eine GmbH umgewandelt. Über das Vermögen der Gesellschaft
wurde 1925 das Konkursverfahren eröffnet.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Los 1010
Nr. 1018
senblumendelle, Kronprinz, Neuschölerpad und
ver. Hobeisen erworben. Eine weitere wichtige
Erwerbung war 1909 der Ankauf der markscheidenden Zeche Roland mit dem Feld der
früheren Zeche Sellerbeck. 1927 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Mathias
Stinnes. 1956 erloschen durch Verschmelzung
auf die Hauptaktionärin, die Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG.
Nr. 1010
Schätzwert 300-400 €
Montafonerbahn AG
Schruns/Vorarlberg, Aktie 50 RM Febr.
1941 (Auflage nur 45 Stück, R 9) EF
Gründung 1906. 1939 wurde die Satzung dem
deutschen Aktiengesetz angepaßt. Betrieb der
Montafonerbahn Bludenz und Schruns sowie
des Eelektrizitätswerkes Schruns zur Energieversorgung der Montafonerbahn und Stromabgabe an Dritte. Aktionäre 2006: Hauptaktionär
Stand Montafon, Vorarlberger Illwerke AG, Land
Vorarlberg, 22,8 % Streubesitz.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1016
auch elektro-automatische Kühlschränke. Hinzuerworben wurden 1890 die Eisengießerei G.
Fleischhauer und 1916 das Sägewerk Hagsfeld
zur Versorgung der eigenen Nähmaschinenmöbel-Schreinerei. Zu Beginn des 2. Weltkrieges
verläßt gerade die 3 millionste Nähmaschine
das Werk. Die früher auch in Mannheim, dann
in Frankfurt börsennotierte AG wurde 1958
vom US-Konkurrenten Singer übernommen,
1968 Teilverlagerung der Produktion nach
Blankenloch, 1982 Stilllegung der Fabrik. Auf
dem Gelände befindet sich heute (in historischen Bauten) die Technologiefabrik und (neu
erbaut) das Mosch-Center und das Forschungszentrum Informatik (FZI).
Dieses Unikat aus dem Reichsbankschatz
dürfte es eigentlich gar nicht geben, denn die
20-RM-Aktien waren zwar geplant, kamen
aber tatsächlich niemals zur Ausgabe!
Schätzwert 75-120 €
Mülheimer Bergwerks-Verein
Mühlheim-Ruhr, 5 % Teilschuldv. 500 RM
Jan. 1937 (Auflage 8800, R 10) EF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Original Humboldt Nähmaschine
von Haid & Neu aus dem Jahr 1910
Los 1019
igten Sandwerke Moritz Krause“. Neben Abbau
von Sand auch Ausführung von Tiefbauarbeiten. 1955 verlagert nach Hamburg, ab 1957
GmbH.
Karlsruhe, Aktie 100 RM Nov. 1934
(Auflage 2200, kpl. Aktienneudruck nach
Kapitalherabsetzung, R 3) UNC
Los 1020
Los 1011
Schätzwert 40-100 €
Los 1017
München, Aktie Lit. B 200 RM 1.11.1930
(Auflage 200, R 5) EF
Los 1015
Schätzwert 100-250 €
Mülheimer Bergwerks-Verein
Mülheim a.d.Ruhr, Aktie 1.000 Mark März
1898 (Auflage 9000, R 4) VF-
Schätzwert 75-150 €
Großformatiges Papier. Dekorativ, FaksimileUnterschriften Hugo Stinnes und Jos. Thyssen.
Gründung im März 1898, um den zersplitterten
und mit unzureichenden Mitteln betriebenen
Bergbau am nördlichen Ruhrufer zwischen
Mülheim und Essen zu einer wirtschaftlichen
größeren Einheit zusammenzufassen. Den ersten Aufsichtsrat bildeten die Initiatoren des
Unternehmens: Hugo Stinnes, der Mülheimer
Bankier Leo Hanau und August Thyssen. Erste
Investition war der Erwerb der Zeche ver. Hagenbeck in Essen-West (die älteste urkundlich
nachgewiesene Zeche des Oberbergamtsbezirks Dortmund überhaupt, erwähnt bereits
1575 in einer Bergverordnung des Richters der
Fürstäbtissin zu Essen). Kurz darauf wurden
auch die Zechen Wiesche, Humboldt, ver. Ro-
Moritz Jahr AG
Gera, Aktie 100 RM 27.2.1930 (R 6) EF
Los 1013
Schätzwert 75-150 €
Münchener Wohnungsfürsorge AG
Gera, Aktie 1.000 RM 9.5.1928 (R 5) EF
Los 1012
Gründung Dez. 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften. Bis 1930: Münchener
Wohnungsfürsorge und Baubank AG, bis 1938:
Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis 1939:
Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach “Neue Heimat” Gemeinnützige Wohnungsund Siedlungsgesellschaft der DAF im Gau
München-Oberbayern, AG. 1955 Eingliederung
der Neuen Heimat in den Neue Heimat-Konzern. 1986 verkaufte der DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum
symbolischen Preis von einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser.
Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den
Banken nicht akzeptiert, daher kaufte der DGB
die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark
von Schiesser zurück.
Los 1018
Los 1021
Schätzwert 275-350 €
Nafta-Bergbau-Gesellschaft
“Mac Eduard”
Berlin, Anteil-Schein 50 + 50 Anteile
26.2.1929 (R 10), ausgestellt auf Herrn
Emil Freytag, Zwickau Sa EFTolle Art-Deko-Umrandung mit Bohrtürmen,
Hammer und Schlegel im Unterdruck, Originalunterschriften.
“Mac Eduard” war in 10000 Anteile eingeteilt,
die man (wie bei einer größeren Zahl gleichartiger Unternehmungen zu dieser Zeit) bei einem
anlagesuchenden Publikum unterbrachte, das
vom Ölgeschäft im fernen Galizien eher wenig
verstand.
Bislang unbekannt gewesen, nur 4 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Schätzwert 450-600 €
Karlsruhe, Aktie 20 RM Nov. 1934 (R 12) VF
1860 als Reparaturwerkstatt gegründet, 1862
Bau der ersten eigenen Nähmaschine, 1883
unter Beteiligung der Badischen Bank in eine
AG umgewandelt. Neben Haushalts- und Gewerbenähmaschinen produzierte das über
100.000 qm große Werk in der Karl-WilhelmStraße (heute Haid- und Neu-Straße) später
Schätzwert 30-90 €
Los 1022
Schätzwert 50-175 €
Nassauische Kleinbahn AG
Gera, Aktie 1.000 RM 27.2.1930 (Auflage
1150, R 3) UNC-EF
Wiesbaden, Aktie Lit. A 1.000 RM
30.6.1943 (Auflage 2000, wahrscheinlich
kompletter Neudruck der Aktien, R 5) EF
Identsiche Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 50-100 €
Moritz Krause AG
Chemnitz, Aktie 1.000 Mark 1.1.1921
(Auflage 200, R 5) EF
Gründung 1913 zu Fortführung der Firmen
„Moritz Krause“ und „Verkaufsstelle der verein-
Karlsruhe, Aktie 1.000 RM Nov. 1934
(Auflage 1780, kpl. Aktienneudruck nach
Kapitalherabsetzung, R 3) UNC
Nähmaschinenfabrik Karlsruhe AG
vormals Haid & Neu
Moritz Jahr AG
Los 1014
Schätzwert 40-100 €
Nähmaschinenfabrik Karlsruhe AG
vormals Haid & Neu
Moritz Jahr AG
Gründung 1912. Das Unternehmen geht zurück auf eine 1841 von Moritz Jahr gegründete Maschinenbauanstalt. Betrieb einer Maschinenfabrik, Eisengießerei und Dampfkesselfabrik. Spezialität: Maschinen für Appretur, Bleicherei, Färberei, Dampfwäscherei. 1931
Zwangsvergleich.
Schätzwert 40-100 €
Nähmaschinenfabrik Karlsruhe AG
vormals Haid & Neu
Nr. 1016
Das ehemalige Magazingebäude in der
Haid-und-Neu-Straße in Karlsruhe
Gründung 1898. Sitz bis 1942 in Berlin-Wilmersdorf. 1000-mm-Schmalspurbahnen St.
Goarshausen-Nastätten-Zollhaus (43 km), Nastätten-Miehlen (4 km) und Braubach Hafen
zur Blei- und Silberhütte (2 km als Dreischienengleis in 1000- und 750-mm-Spur). 195277 schrittweise stillgelegt. 1975 in eine GmbH
umgewandelt.
95
Nr. 1021
Nr. 1027
band und die EnBW. Direkt versorgt werden jetzt
124 Städte und Gemeinden in der Mitte BadenWürttembergs (darunter Stuttgart, Esslingen,
Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen).
Los 1023
Schätzwert 50-125 €
National-Bank AG
Essen, Aktie 1.000 RM 4.12.1942
(Auflage 1500, R 3) EF
Kleine Grubenlampe und Hammer und Schlegel
im Unterdruck.
Gründung 1921 als Vereinsbank für Deutsche
Arbeit AG mit Sitz in Berlin. 1922 Umfirmierung
in Deutsche Volksbank AG und Sitzverlegung
nach Essen. 1933 Umfirmierung in NationalBank AG. Übernommen wurde 1942 der Duisburger Bankverein AG und 1957 die Oberhausener Bank AG. Mit 11 Niederlassungen im
Ruhrgebiet heute eine der letzten noch selbständigen Regionalbanken. Größter Einzelaktionär war früher die Industriekreditbank AG, Düsseldorf; heute ist es mit ca. 26 % die SignalIduna-Versicherung.
drichsfelde (26 km). Nach dem Krieg wurde die
Bahn vom Schicksal hin und her geworfen, dabei passierte folgendes: Da sie teils im Westund teils im Ostsektor von Berlin lag, hatten die
Alliierten etwas gegen eine Enteignung. Also
kam es zu einer Übergabe-Vereinbarung mit
der Reichsbahn, in der alles bis auf die letzte
Ölkanne genau aufgeführt wurde. Auch stand
die Klausel darin, daß nach der Wiedervereinigung Deutschlands alles im übergebenen Zustand wieder zurückzuübertragen an die Privatbahn sei. Die Chefetage der Bundesbahn
schäumte vor Wut, als ihr dieser Vertrag nach
der Wende präsentiert wurde und verweigerte
die Erfüllung. Es half nichts, die Prozesse gingen zu Gunsten der Bahn aus, heute fährt sie
wieder als Privatbahn (und ist zudem Heimat
der Berliner Eisenbahnfreunde e.V., bei denen
wir 1998 auf dem Bahnhof Basdorf ein unvergeßliches Sommerfest feiern durften).
Seinen Firmen entzog Schapiro alle Mittel, um
damit private Spekulationen zu finanzieren (u.a.
erwarb er noch am 22.2.1929 in der Zwangsversteigerung den berühmten Sportpalast und
verpachtete ihn anschließend an den Vorsitzenden des Trabrennvereins Berlin-Ruhleben).
Sein Imperium brach gleich zu Beginn der
Weltwirtschaftskrise 1929 zusammen. Die
Fahrzeugfabrik Eisenach wurde an BMW verkauft, NSU ging an die Dresdner Bank und FIAT. Die bis dahin kerngesunde Neue Boden-AG,
der Schapiro Vermögen fast in Höhe der gesamten Bilanzsumme (16 Mio. M) entzogen
hatte, ging am 11.11.1932 in Vergleich und
am 7.3.1933 in Konkurs.
Los 1030
Los 1027
Schätzwert 200-275 €
Neue Leipziger Brotfabrik
Otto Treydte AG
Fürstenberg a.O., Aktie 1.000 Mark
29.3.1900 (Auflage 500, R 4) VF-
Neu-Westend AG für
Grundstücksverwertung
Leipzig, Aktie 5.000 Mark 11.5.1923
(Auflage 2000, R 8) EF
Berlin-Charlottenburg, Aktie Lit. B 1.000
Mark März 1923 (Auflage 4000, R 3) EF
1925 umgestellt auf 100 RM.
Gründung im März 1923. Herstellung, Kauf und
Vertrieb von Brot und anderen Backwaren.
1934 Beschluß der Auflösung der Gesellschaft.
Gründung 1882 mit Sitz in Fürstenberg a.O.,
zur vorteilhafteren Gestaltung des Brikettvertriebs. 1902 Sitzverlegung nach Berlin (Potsdamerstr. 127/128). Die Ges. besaß 8 Braunkohlen-Tagebaue im Senftenberger Revier, 2 Tiefbaue im Spremberger Revier und 3 Tage- bzw.
Tiefbaue im Borna-Leipziger Revier, dazu 16
Brikettfabriken und 4 Ziegeleien, beschäftigt
waren bis zu 6.000 Menschen. 1919 Beitritt
zum ostelbischen sowie zum mitteldeutschen
Braunkohlensyndikat, die für die angeschlossenen Werke den kompletten Verkauf übernahmen und Produktionsquoten vergaben. Die in
Berlin börsennotierte AG erwirtschaftete regelmäßig zweistellige Dividenden, Großaktionär
war der Petschek-Konzern in Aussig (der in der
Weltwirtschaftskrise dann in derbe Schwierigkeiten kam). Seit 1939 in Liquidation.
Los 1025
Schätzwert 30-90 €
Gründung 1904 durch die Deutsche Bank. Die
Gesellschaft erschloss die Gegend zwischen Kaiserdamm, Kantstraße und Königsweg. Den UBahn-Anschluss ließ sie auf eigene Kosten ausführen, um die Attraktivität der Wohnlage zu erhöhen. Börsennotiz Berlin. Ab 1918 in Liquidation, bei der Abwicklung konnte immerhin das
Doppelte des Nennwertes ausgeschüttet werden.
Los 1031
Los 1028
Schätzwert 75-150 €
Neuhaldensleber Eisenbahn-Ges.
Los 1024
Neuhaldensleben, Actie Littr. B 1.000
Mark 15.11.1887. Gründeraktie (Auflage
1200, R 5) EF-
Schätzwert 50-200 €
Neckarwerke AG
Esslingen, Aktie 1.000 Mark 1.7.1913
(Auflage 2500, R 2) EF
Großformatig, schöne Randbordüre in leuchtenden Farben.
Gründung 1905 unter Übernahme einer 18991904 von Heinrich Mayer in Altbach errichteten
“Kraftcentrale für die Überland-Stromversorgung”. 1997 Fusion mit den Technischen Werken der Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach
Stuttgart und Umfirmierung in “Neckarwerke
Stuttgart AG”. Großaktionäre sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Neckar-Elektrizitätsver-
96
Schätzwert 50-150 €
Niederlausitzer Kohlenwerke AG
Los 1026
Schätzwert 40-80 €
Neue Boden-AG
Berlin, 3,5 % Teilschuldv. 500 Mark Juni
1901 (Auflage 4500, R 5) EF-VF
Gründung 1893 als „Neue Berliner Baugesellschaft“. 1901 umbenannt wie oben nach Fusion mit der „Deutsche Grundschuld-Bank“. Eine der größten Berliner Terraingesellschaften
mit Terrains in Charlottenburg, Wilmersdorf,
Spandau-Gatow, Pankow, Heinersdorf, HohenSchönhausen, Hohen-Neuendorf, Dresden und
Königsberg i.Pr. Die Neue Boden besaß ferner
76 Hausgrundstücke in Berlin, außerdem war
sie an der Gründung von mehr als 10 weiteren
Terraingesellschaften und der Privatanschlußbahn Borgsdorf-Birkenwerder GmbH beteiligt.
Börsennotiz Berlin und Frankfurt. 1927 erwarb
der Industrielle und notorische Aktienspekulant
JACOB SCHAPIRO die Aktienmehrheit. Ihm gehörte nicht nur seit 1923 die Mehrheit beim
Autohersteller NSU, er beherrschte auch Cyclon, Schebera, Hansa und die Fahrzeugfabrik
Eisenach (Dixi), selbst für die Fusion von Daimler und Benz war Schapiro die Ursache (ihm
gehörten zeitweise 60 % der Benz-Aktien, doch
Benz-Finanzvorstand Wilhelm Kissel manövrierte ihn aus und zwang ihn zum Verkauf der
Aktienmehrheit an die Deutsche Bank, die
schon die Daimler-Motorengesellschaft beherrschte und beide Firmen dann fusionierte).
Sehr dekorative Umrandung im HistorismusStil. Gedruckt auf handgeschöpftem Büttenpapier, mit den dafür typischen Rändern.
Betrieb der Strecke Neuhaldensleben-Eilsleben
(32 km, eröffnet 1887) und der Industrie- und
Hafenbahn in Neuhaldensleben (4,5 km, eröffnet 1926/29). In Neuhaldensleben Anschluß an
die Kleinbahn Gardelegen-Neuhaldensleben.
Schätzwert 275-350 €
Nienburger Maschinenfabrik AG
Nienburg a. S., Aktie 5.000 Mark
20.2.1923 (Auflage 1000, R 10) EF-VF
Gründung 1872 in Magdeburg, ab 1874 in
Nienburg zeitweilig auch in Berlin. Eisengiesserei und Maschinenbau. Spezialitäten: Ziegelund Brikettmaschinen, Dampfmaschinen, komplette Anlagen von Dampfziegeleien, Cementfabriken, Kokereien, Kohlendestillationen, Guss
aller Arten. 1929 Beschluß der Auflösung und
Liquidation mangels Sanierungsmöglichkeiten,
nachdem die Fabrikationsunterlagen (Patente,
Modelle, Zeichnungen) in den Besitz der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz übergegangen waren.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1032
Schätzwert 600-750 €
Norddeutsche Bau-AG
vormals E. & C. Koerner
Bütow in Pom., Aktie 1.000 Mark 3.3.1910.
Gründeraktie (Auflage 1200, R 8) EFLos 1029
Schätzwert 30-90 €
Niederbarnimer Eisenbahn-AG
Berlin-Wilhelmsruh, Aktie 100 RM Okt.
1940 (Auflage 10000, R 2) EF
Gründung 1900 als „Reinickendorf-Liebenwalde-Groß-Schönebecker Eisenbahn-AG“. Normalspurige Bahn Reinickendorf-Basdorf-Liebenwalde (37,9 km) mit Verzweigung BasdorfGroß-Schönebeck (24 km) sowie Tegel-Frie-
Die 1909 gegründete Ges. bezweckte die Herstellung von Bauten aller Art für eigene oder
fremde Rechnung, Erwerb und Veräußerung von
Grundstücken sowie die Beschaffung, Bearbeitung und Verkauf von Baumaterial, ferner Betrieb
einer Holztischlerei. Die Ges. kaufte 1910 die
1000 Morgen große Gutswaldung des Rittergutes Klein-Dubberow im Kreis Belgard für Abholzen, wofür ein eigenes Sägewerk errichtet wurde. Auch Ziegelbetrieb. Die Ges. erlitt bei dem
wirtschaftlichen Zusammenbruch ihres Gründers Carl Neuburger 1911/12 einen beträcht-
Nr. 1032
Nr. 1031
lichen Verlust. Nach weiteren Verlusten Liquidation ab 1914, die 1921 abgeschlossen war.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1033
Schätzwert 100-175 €
Norddeutsche Hochseefischerei AG
Geestemünde, Aktie 1.000 Mark
4.11.1920 (Auflage 1450, R 7) EF
Mit großer Abb. eines Heringsloggers.
Gründung 1907. 1935 Übernahme der Deutsche Fischerei AG. Die Fangflotte erreichte bis
zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968 Übernahme
der Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH. 1970
Vercharterung der gesamten Flotte (15 Schiffe)
an die Nordsee Deutsche Hochseefischerei
GmbH. 1977 Rückzug aus dem Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project Carries AG
und Sitzverlegung von Bremerhaven nach
Leer/Ostfriesland. Seitdem Wahrnehmung von
Geschäftsführungsaufgaben als Komplementär
für Reedereien des neuen Schiffstyps Project
Carrier. 1982 Sitzverlegung nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung in Hansa-Linie AG und
Sitzverlegung nach Bremen, 1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG, 1994 Sitzverlegung nach Rostock, seit 1995 als Reederei
Hansa AG und seit 2007 als INTERHANSA Reederei AG firmierend. Eigene Umsätze erzielt die
AG nicht mehr, wesentliches Aktivum waren bis
zum Verkauf 2008/2009 Beteiligungen an der
Hugo Stinnes Linien GmbH (100 %, Liniendienste nach Mexico und Südafrika) und der Deutsche SeeHansa AG (50 %, Emissionshaus für
Schiffsbeteiligungen gemeinsam mit Salomon
Brothers). Für die ganz wenigen übrig gebliebenen Kleinaktionäre ließ der zypriotische Großaktionär 2008 einen squeeze-out beschließen.
Los 1034
Schätzwert 50-125 €
Norddeutsche Schraubenund Mutternwerke AG
seder Hütte beteiligt und auch Mehrheitsaktionär der Wilke-Werke AG in Braunschweig war).
Gegründet 1921 zwecks Fertigung schwarzer
Schrauben und Muttern aller Art. Ab 1926 wurde die Ilseder Hütte Großaktionär, zumeist gegen Einbringung von Forderungen als Sacheinlage. Nach 1945 erforderte der Verlust der Absatzgebiete im Osten die Aufnahme neuer Produktionszweige, u.a. Landmaschinenteile und
Geräte für die Bauindustrie. 1952 Inbetriebnahme des Werkes II Woltolferstr. 74. Umbenannt 1958 in “Norddeutsche Maschinen- und
Schraubenwerke AG” und 1965 in “Peiner Maschinen- und Schraubenwerke AG”. 1961 Neubau des Werkes III Märklinstraße (Kranbau).
Neben Schrauben und Muttern sowie Autoteilen wurden jetzt gefertigt: Turmdreh- und Umschlagkrane, Container-Umschlaggeräte, Gerüste, Türme und Masten. Beteiligungen (100 %):
PEINER Hebe- und Transportsysteme GmbH,
Trier (Fertigung von Schnellaufbaukranen),
Salzgitter Kocks GmbH, Bremen (Hafenumschlagstechnik), Kocks Crane & Marine Co.,
Pittsburg, Pa. (USA). Mit Umwandlung in die
“Peiner Umformtechnik GmbH” 1986 kehrte
das Unternehmen zu seinen Wurzeln zurück,
der Produktion von Schrauben, Muttern und
Automobilteilen. Heute eine Tochter der Sundram Fasteners Ltd., Teil der TVS-Gruppe als
einem der größten indischen Automobilzulieferer. Ein hochinteressantes Beispiel für ständigen Strukturwandel und Globalisierung.
Los 1035
darauf auch Baltimore und New Orleans. Neben
der Frachtschiffahrt spielte der Passagierverkehr, vor allem die Verschiffung von Auswanderern, eine große Rolle. Daneben Betätigung im
Bugsierdienst, im Bäderdienst, Betrieb einer Assekuranz und der bis heute tätigen Schiffsreparatur. 1867 ging der Lloyd eine weit reichende
Partnerschaft mit der Baltimore & Ohio Railroad
ein. In Bremerhaven bestand schon seit 1862
mit der Geestebahn ein für den Passagierverkehr wichtiger Anschluß. Seit den 1870er Jahren wurden auch Westindien und Südamerika
angelaufen. Mit fast 100 Schiffen zu dieser Zeit
bereits die viertgrößte Schifffahrtsgesellschaft
der Welt. 1885 gewann der Lloyd die Ausschreibung der Reichspostdampferlinien, wonach monatlich folgende Linien bedient wurden:
1. Bremerhaven-Belgien/Holland-Genua-Neapel-Port Said-Suez-Aden-Colombo-SingapurHongkong-Shanghai, 2. eine Anschlußlinie
Hongkong-Yokohama-Hiogo-Nagasaki-Shanghai, 3. eine Anschlußlinie Singapur-BataviaNeu-Guinea und 4.) Bremerhaven-Suez-Colombo-Adelaide-Melbourne-Sidney. Für den regelmäßigen Linienverkehr zahlte das Reich einen
Zuschluß von 4,09 Mio. M jährlich. Neben der
deutschen beförderte der Lloyd auch belgische,
englische und amerikanische Post. 1897 stellte
der Lloyd mit der “Kaiser Wilhelm” das zu dieser
Zeit größte und schnellste Schiff der Welt in
Dienst, das auch gleich das “Blaue Band” für
die schnellste Atlantiküberquerung gewann. Es
folgte das “Jahrzehnt der Deutschen” in der
Transatlantikschiffahrt, die nun vom Norddeutschen Lloyd und der HAPAG aus Hamburg dominiert wurde. In der gleichen Liga spielten nur
noch die Cunard-Line und die White Star Line
aus Großbritannien. Anfang des 20. Jh. kaufte
der New Yorker Finanzier J. P. Morgan eine Reihe von Reedereien auf, um ein transatlantisches
Monopol zu errichten, was ihm aber nicht gelang. Die HAPAG und der Lloyd machten Morgan, der auch die Baltimore & Ohio RR beherrschte, daraufhin ein Angebot, den Markt unter sich aufzuteilen. Dieses Abkommen bestand
bis 1912. Bei Beginn des 1. Weltkrieges 1914
besaß der Lloyd eine Tonnage von über
900.000 BRT und beschäftigte über 22.000
Menschen. 1917 beschlagnahmten die USA
Schätzwert 30-90 €
Norddeutsche Wollkämmerei
& Kammgarnspinnerei
Bremen, Aktie 1.000 Mark Sept. 1921
(Auflage 30000, R 4) EF
Gegründet 1884 von Martin Christian Leberecht
Lahusen in Delmenhorst. Um die Jahrhundertwende entwickelte die “Nordwolle” eine hektische Betriebsamkeit und übernahm Dutzende
von weiteren Textilbetrieben in ganz Deutschland, außerdem Anlagen in Argentinien, Uruguay und Südafrika. Der schließliche Zusammenbruch 1931 brachte wiederum die kreditgebende Darmstädter und National-Bank zu
Fall, was allgemein als Auslöser der Weltwirtschaftskrise in Deutschland angesehen wird.
Mit den Werken Delmenhorst, Eisenach, Mühlhausen und Fulda gründete der Konkursverwalter 1932 die „Norddeutsche Woll- und Kammgarn-Industrie AG“ als Auffanggesellschaft.
Los 1036
Schätzwert 100-125 €
Norddeutscher Lloyd
Peine, Aktie 1.000 RM Sept. 1938
(Auflage 200, R 5) EF
Bremen, 4 % Genussrechtsurkunde 300
RM Mai 1926 (R 9) EF-VF
Faksimile des Peiner Industriellen Gerhard Meyer als AR-Vorsitzender (dessen Familie an der Il-
Gründung 1857 durch Fusion von vier noch älteren Vorgängergesellschaften. Zunächst wurden England und New York angelaufen, bald
bereits die Hafenanlagen des Lloyd in Hoboken
und alle dort aufliegenden Dampfer, praktisch
der gesamte Rest der Flotte ging durch den Versailler Vertrag verloren. mit nur 57.000 BRT, alles nur kleine Dampfer, musste der Lloyd praktisch von vorn beginnen. 1920 Gründung der
Lloyd Luftverkehr, 1923 mit entsprechenden
HAPAG-Aktivitäten zur Deutschen Aero Lloyd
zusammengeführt, also eine Keimzelle der
1926 gegründeten Deutschen Luft Hansa. Die
Weltwirtschaftskrise erzwang 1930 einen Uni-
onsvertrag mit dem Hamburger Erzrivalen HAPAG, der 1935 zu einer Betriebsgemeinschaft
erweitert wurde. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges hatte sich der Lloyd wieder bis auf eine
Tonnage von rd. 600.000 BRT hochgearbeitet
und beschäftigte über 12.000 Mitarbeiter.
Wiederum gingen im Krieg sämtliche Schiffe
verloren bzw. wurden anschließend von den Alliierten beschlagnahmt. Erneut musste der
Lloyd 1945 mit 350 Mitarbeitern ganz von vorn
anfangen. Bis 1970, dem Jahr der Fusion, erreichte er wieder 390.000 BRT und stand damit
an 16. Stelle der Weltrangliste. Die HAPAG kam
mit 410.000 BRT auf Platz 9. Dann endeten
113 Jahre Eigenständigkeit des Norddeutschen
Lloyd mit der Fusion zur HAPAG-LLOYD AG.
1981 wird mit der “Frankfurt Express” das
größte Containerschiff der Welt in Dienst gestellt. 1998 übernimmt die Preussag (heute TUI)
die Aktienmehrheit und verleibt sich HapagLloyd 2002 per Squeeze-Out der Kleinaktionäre
ganz ein. Mit der 2005 erfolgten Übernahme
der kanadischen CP Ships gehört Hapag-Lloyd
zu den 5 größten Reedereien der Welt. Aktuell
zwingt der Druck der eigenen Aktionäre die TUI,
Hapag-Lloyd zum Verkauf zu stellen.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1037
Schätzwert 60-80 €
Norddeutscher Lloyd
Bremen, 4,5 % Genussrechtsurkunde 50
RM Mai 1926 (R 8) EF
Los 1038
Schätzwert 300-375 €
Nordhäuser Tabakfabriken AG
Nordhausen, 4,5 % Teilschuldv. 2.000
Mark Juni 1920 (Auflage 750, R 10) EF
Teil einer von der Commerz- und Privatbank AG
in Magdeburg vermittelten Anleihe von 5 Mio.
M. Opulente breite Zierumrahmung. Mit Originalunterschrift.
Schon im 19. Jh. war Nordhausen am Südrand
des Harzgebirges ein Zentrum der Kau- und
Rauchtabakproduktion. Die AG entstand 1919
durch Zusammenschluß von 10 Nordhäuser
Firmen dieser Branche (u.a. Fa. Hanewacker,
Kneiff). Unter ihrem Dach arbeiteten 10 Kautabakfabriken, eine Rauchtabakfabrik und eine
Zigarrenfabrik in Nordhausen sowie 5 Zigarrenfilialbetriebe auf dem Eichsfeld. Im Juli
1946 wurden die Betriebe vom Land Thüringen
enteignet, womit sich ihr Schicksal von dem
der AG löste: Die NORTAK entwickelte sich zu
DDR-Zeiten zu einem großen Zigarettenhersteller. 1990 übernahm die Reemtsma-Gruppe
diesen per Wiedervereinigung hinzugekommenen Wettbewerber, 2002 wurden die NORTAKBetriebe stillgelegt. Die alte AG dagegen verlegte 1950 ihren Sitz nach Düsseldorf. Die geplante Wiederaufnahme einer Produktion im
Westen konnte nie realisiert werden, doch blieb
der AG-Mantel die ganze Zeit im Düsseldorfer
Freiverkehr notiert. Seine bedeutende Fotokunstsammlung brachte 2003/04 der Großaktionär Clemens Vedder in die AG ein, die bei der
Gelegenheit in “Camera Work AG” umfirmierte.
Der Sitz wurde nach Hamburg verlegt, in einer
ehemals von Jil Sander bewohnten Villa eröffnete man neue Ausstellungsräume. Nach Bill
Gates und Getty Images verfügt Camera Work
heute über den weltweit drittgrößten Bestand
an Photorechten und veranstaltet bedeutende
Ausstellungen. Der Börsenkurs einer 5-DM-Aktie übersteigt inzwischen atemberaubende
5.000 €.
97
Los 1039
Schätzwert 30-100 €
Nordhausen-Wernigeroder
Eisenbahn-Gesellschaft
Wernigerode, Aktie 100 RM Jan. 1925
(Auflage 8250, R 2) EF
renwerke AG”. An allen deutschen Börsen notiert, Großaktionär war in der Nachkriegszeit die
Dresdner Bank. 1969 Verschmelzung mit der
Auto-Union GmbH zur Audi NSU Auto Union AG.
Blindprägesiegel mit Dampflok.
Gründung 1896. Die berühmte „Harzquerbahn“, bis heute weitgehend im Dampfbetrieb
in Aktion. 1000-mm-Schmalspurbahn Nordhausen-Eisfelder Talmühle-Sorge-Drei AnnenHohne-Wernigerode (62 km) mit Abzweig von
Drei Annen-Hohne auf den Brocken (19 km).
1949 Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn. Seit der “Wende” Betrieb durch die landkreiseigene „Harzer Schmalspurbahnen
GmbH“.
Nr. 1043
Schätzwert 600-750 €
Gründung 1884 als Nürnberger Lebensversicherungs-Bank, schon im Jahr darauf bot die
Nürnberger Hercules-Werke AG
Nürnberger als erste private Versicherung in
Nürnberg, Aktie 100 RM Jan. 1934
Bayern auch Unfallversicherungen an. 1906
(Auflage 720, R 10) EF-VF
Aufnahme des Haftpflichtgeschäfts. 1938 Umfirmierung in Nürnberger Lebensversicherung
Schöner großer Unterdruck des antiken Helden
AG. 1952 Gründung der Nürnberger AllgemeiHercules mit seiner Keule. Identische Gestalne Versicherungs-AG für das Sachgeschäft.
tung wie folgendes Los.
1957 Übernahme der „Hamburger Beamten-
Los 1044
Los 1042
Schätzwert 100-150 €
Nürnberger Briefumschlag- u. Papierausst.-Fabrik Carl Pflüger & Co. AG
Nürnberg, Aktie 1.000 Mark Juli 1923
(Auflage 8500, R 10) EF-VF
Nordwestdeutsche Kraftwerke AG
Sehr schmuckvolle Gestaltung im Art-Deko-Stil.
Gründung 1921. Das 7-stöckige Fabrikgebäude lag in der Nähe des Bahnhofs Nürnberg-Ost
(Veilhofstraße). Börsennotiz Berlin. 1931 Zahlungseinstellung der Gesellschaft, am
30.11.1931 Konkurseröffnung und Zwangsverwaltung. Ab 1932 Grundstücksverwertung
Veilhofstraße AG. 1937 ist die Firma erloschen.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Hamburg, 4,5 % Obl. 500 Fr. Okt. 1936
(Auflage 760, R 6) EF-VF
Los 1043
Los 1040
Schätzwert 75-125 €
Teil einer von der Basler Handelsbank vermittelten Anleihe von 1.694.000 Fr.
Gründung 1900 durch Siemens & Halske und
Schweizer Finanzfreunde als „Siemens Elektrische Betriebe“. Übernommen wurde zunächst
das von Siemens errichtete und betriebene
Elektrizitätswerk im spanischen Malaga sowie
das Elektrizitätswerk und die Straßenbahn in
Weimar. Später kamen u.a. die Werke Pisa,
Alessandria, Nixdorf, Türmitz, Asch, Oberleutensdorf, München-Ost, Hof, Lübeck, Harburg,
Südharz und Wiesmoor hinzu. Nach dem 1.
Weltkrieg gingen die ausländischen Investments (zumeist entschädigungslos) verloren.
1925 anläßlich der Übernahme der Aktienmehrheit durch den Preußischen Staat Umfirmierung in “Nordwestdeutsche Kraftwerke AG”
und Sitzverlegung nach Hamburg. In Betrieb
waren die Kraftwerke Lübeck, Herrenwyk,
Unterweser und Wilhelmshaven (Steinkohle),
Oldenburg (Wasserkraft) sowie als technisches
Unikum das Kraftwerk Wiesmoor, das mit Torf
betrieben wurde, den die Ges. in einem großen
Torfmoor selbst abbaute. Schon 1925 wurde
dem Torfkraftwerk Wiesmoor als erste ihrer Art
eine Gewächshausanlage angegliedert zur Aufzucht von Frühgemüse unter Verwendung von
Abdampf - eine Idee, die Jahrzehnte später
auch von den Holländern aufgegriffen wurde.
Das Versorgungsgebiet der NWK reichte von
der holländischen Grenze im Westen bis zur
Zonengrenze im Osten. 1985 mit dem Großaktionär PreußenElektra AG verschmolzen und in
die VEBA eingegliedert, somit heute Teil des
Energieriesen e.on.
Los 1041
Schätzwert 20-80 €
NSU Werke AG
Neckarsulm, Aktie 1.000 RM Jan. 1941
(Auflage 2400, R 2) UNC-EF
Gründung 1884 als „Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik“.1960 umbenannt in “NSU Moto-
98
Schätzwert 1200-1500 €
Nürnberger Hercules-Werke AG
Nürnberg, Aktie 1.000 RM Febr. 1928 (Auflage
1000, kpl. Aktienneudruck, R 12) EF
Schöner großer Unterdruck des antiken Helden
Hercules mit seiner Keule.
Gegründet 1887 unter Übernahme der Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co.
als „Nürnberger Velociped-Fabrik Hercules vormals Carl Marschütz & Co.“. Erzeugnisse: Motorräder, Fahrräder, Motorfahrräder. 1900 Änderung der Firma in Nürnberger Hercules-Werke AG. Im Jahr 1929 nahm die Gesellschaft
den Bau von Motorrädern wieder auf, eine Fabrikation, die sie schon einmal 1904/05 betrieben hatte. Ab 1930 wurden auch Motorfahrrädern mit Fichtel & Sachs-Einbaumotoren gebaut. Man bemühte sich um Diskretion: Nur 5 x
kommt das Wort “Arisierung” im Handbuch der
Deutschen Aktiengesellschaften überhaupt vor,
so auch bei den Hercules-Werken: „1938 Arisierung der Verwaltungsorgane wurde durchgeführt.“ Nutznießer war der neue Großaktionär, die Dr. Carl Soldan GmbH, Nürnberg (heute als Kräuterbonbon-Fabrikant bekannt). 1963
wurden die Hercules-Werke von Fichtel und
Sachs übernommen. 1965 übernahm Hercules
die Zweirad Union und produzierte identische
oder nur in winzigen Details modifizierte Parallel-Angebote zum eigenen Programm unter
den Zweirad-Union-Marken DKW, Express und
Victoria. 2000 übernahmen Mitarbeiter im
Rahmen eines Management-Buy-Out die Überreste der Traditionsfirma in der ehemaligen
deutschen Motorradhochburg Nürnberg. Die
Firma SACHS Fahrzeug- u. Motorentechnik
GmbH mit Ihrer Marke “SACHS Bikes“, wie sich
das neue Unternehmen jetzt nannte, setzte von
nun an mehr auf Handelswaren und eine kleinere Motorradfertigung in Nürnberg. 2006
wurde das Unternehmen von einem asiatischen
Investor übernommen. Der alte Name lebt heute in der Hercules Fahrrad GmbH & Co. KG in
Neuhof fort.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz!
Die Hercules MK2 von 1975 mit einer
Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h
Los 1045
Schätzwert 1200-1500 €
Nürnberger Hercules-Werke AG
Nürnberg, Aktie 1.000 RM Jan. 1934
(Auflage 300, R 12) VF+
Bislang völlig unbekannt gewesene Emission,
ebenfalls ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Sterbekasse von 1881“. 1990 wurde der Versicherungsbestand auf die Neue Nürnberger
Lebensversicherung AG übertragen (das
“Neue” entfiel gleich darauf wieder). Die Ursprungsgesellschaft, an der die Deutsche Bank
heute wesentlich beteiligt ist, änderte ihren Namen in Nürnberger Beteiligungs-AG. Sie ist die
Dachgesellschaft der Nürnberger Versicherungsgruppe.
Los 1047
Schätzwert 600-800 €
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank
Los 1046
Schätzwert 50-125 €
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank
Nürnberg, Namensaktie Lit. B 1.000 RM
1.12.1929 (Auflage 520, R 4) UNC
Mit Firmen-Signet (stilisierte Burg mit Buchstaben NLV).
Nürnberg, Namensaktie Lit. C 1.000 RM
1.2.1930 (Auflage 1000, R 11) VF
Mit Firmen-Signet (stilisierte Burg mit Buchstaben NLV).
Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 2
Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte noch verfügbare.
Nr. 1045
Los 1050
Schätzwert 1600-2000 €
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG
Friedenshütte, Actie 1.000 Mark
27.4.1905 (Auflage 20000, R 11) VF+
Schöne Jugendstilgestaltung.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz (dieses
ist das letzte noch verfügbare), ansonsten bislang ebenfalls vollkommen unbekannt gewesen.
Nr. 1047
Los 1048
Schätzwert 275-350 €
Oberhausener Bauges. auf Aktien
Oberhausen (Rhld.), Aktie 200 Goldmark
1.12.1924. Gründeraktie (Auflage 120,
R 9) EF-VF
Gegründet 1924 durch die Stadtgemeinde
Oberhausen, Gemeinnützige Treuhandges. zur
Förderung der Bautätigkeit mbH, Ziegelwerke
Oberhausen GmbH u.a. Zweck war die Errichtung gesunder Kleinwohnungen für minderbemittelte Volkskreise zwecks Linderung der
Wohnungsnot undSchaffung von Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose.Die Ziegelwerke Oberhausen GmbH brachte 1 Mio. Ziegel als Sacheinlage (30.000 GM), die Erwerbs- u. Betriebsgesellschaft für industrielle Unternehmungen
GmbH ein Grundstück in der Grösse von 7,60 a
(260.000 GM) ein. Bereits nach 12 Jahren, also 1936 wurde die Gesellschaft aufgelöst.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1049
Nr. 1048
und in einem desolaten Zustand. Kaum jemand
traute ihm, der später als ideenreichster Eisenhüttenmann Oberschlesiens gerühmt werden
sollte, die Reorganisation zu, doch sie gelang
ihm. Schon 1882 erwarb er ein Eisenwerk in
Milowice und die Sosnowitzer Röhrenwerke in
Russisch-Polen hinzu, 1887 waren die Werke
modernisiert und der Betrieb profitabel. Die
Friedenshütte war nun das leistungsfähigste
Stahl- und Walzwerk in Oberschlesien. Sie wurde, in einem Stadtteil von Beuthen unmittelbar
hinter der neuen Grenze liegend, 1922 nach
der Abtretung Oberschlesiens an Polen in eine
Tochtergesellschaft eingebracht. Die heutige
Gießereien, Flanschenfabrik), Gleiwitz-Stadtwald (Röhrenwalzwerke und Verzinkerei) und
Zawadzki (Stabeisenwalzwerk, Gesenkschmiede, Feldbahn-, Weichen- und Waggonfabrik),
die nach 1945 ebenfalls an Polen fielen.
Bislang vollkommen unbekannt gewesen, ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz. Fehlstellen
fachgerecht restauriert, die Aktie sieht jetzt
wirklich passabel aus.
Der Hochofen "Huta Pokoj"
(Friedenshütte) im Jahr 2002
Schätzwert 3200-4000 €
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG
Breslau, Actie 200 Thaler 15.2.1871.
Gründeraktie (Auflage 12500, R 12) VF-F
Mit Originalunterschriften.
Gründung 1871 unter Übernahme der „Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau-Gesellschaft Minerva“. Als Eduard Meier (gebürtig
aus Halle/Saale, 1834-99) die Leitung der
“Oberbedarf” 1880 übernahm, war die Ges.
von den Folgen des “Gründerkrachs” schwer
gezeichnet, die Werke waren technisch veraltet
Porträt von Eduard Meier (1834-1899)
“Huta Pokój S.A.” ist immer noch eines der führenden polnischen Montanunternehmen. Der
“Oberbedarf” verblieben damals die Werke
Gleiwitz-Stadt (Stahlwerk, Radsatzfabrik,
Presswerk für Automobil- und Waggonbau,
Nr. 1050
Los 1051
Schätzwert 80-100 €
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG
Gleiwitz, 4,5 % Genussrechtsurkunde 100
RM Apr. 1926 (R 7) EF+
Auch diese Emission war bislang ganz unbekannt.
Los 1052
Schätzwert 10-40 €
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG
Gleiwitz, Aktie 100 RM Juni 1932
(Auflage 35000, R 1) UNC
Identische Gestaltung wie folgender Titel.
Los 1053
Schätzwert 20-60 €
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG
Gleiwitz, Aktie 1.000 RM Juni 1932
(Auflage 4000, R 2) EF+
Nr. 1049
99
Los 1057
Schätzwert 75-160 €
Oldenburg-Portugiesische
Dampfschiffs-Rhederei
Oldenburg, Actie IV. Ausg. 1.000 Mark
1.9.1899 (Auflage 200, R 5) EF
Ebenfalls identisch gestaltet.
Erst eine Inhaberaktie, 1904 übertragen als Namensaktie auf Frau Commerzienrath F.W. Haniel, 1906 wieder auf den Inhaber ausgestellt.
Nur 2 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare.
Los 1061
Schätzwert 200-250 €
Osnabrücker Ziegelwerke AG
Osnabrück, Aktie 1.000 RM 11.5.1934
(kompletter Neudruck wegen
Neustückelung, Auflage 250, R 8) VF
Ebenfalls mit drei Liquidationsstempeln der
Dresdner Bank.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1053
Los 1058
Schätzwert 50-125 €
ten, aus denen sie hervorgegangen sind.” Maschinenschriftlich im Durchschlagverfahren gefertigt, zwei Blätter, mit Originalunterschrift.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk
Osnabrück, Aktie 1.000 RM 1.7.1927
(Auflage 7680, R 5) EF
Los 1054
Schätzwert 200-250 €
Oeynhauser Maschinenfabrik AG
Bad Oeynhausen, Aktie 1.000 Mark
13.11.1920 (Auflage 4000, R 9) VF+
Bei der Gründung 1920 wurde die “Oma Oeynhauser Maschinenfabrik Schulze & Co. KG”
eingebracht, die vornehmlich landwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge herstellte.
1927, im Jahr der Sitzverlegung nach Berlin,
saß auch Fabrikdirektor Fritz Windhoff aus
Rheine im Aufsichtsrat (die Windhoff AG ist
heute börsennotiert). In der Weltwirtschaftskrise untergegangen.
Nur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1873 unter der Firma Witte & Kämper, 1890 umbenannt wie oben. Herstellung von
Schwer- und Leichtmetall-Halbfabrikaten, Kupferschmiedestücken; Metallgießerei, ferner Eisendrähte und Drahterzeugnisse. Großaktionär
(1943): Gutehoffnungshütte, Nürnberg(über
90%). 1967 verschmolzen auf die Kabel- und
Metallwerke Gutehoffnungshütte AG, 1989 umbenannt in KM-Kabelmetal AG, seit 1995 KM
Europa Metal AG, Osnabrück (KME).
Los 1062
Berlin, 8 % Namens-Teilschuldv. 1.000
Mark Juli 1913 (Auflage 250, R 8) EF
Los 1059
Schätzwert 100-175 €
Osnabrücker Ziegelwerke AG
Osnabrück, Aktie 100 RM 11.5.1934
(kompletter Neudruck wegen
Neustückelung, Auflage 1000, R 7) EF+
Los 1055
Schätzwert 75-180 €
Oldenburg-Portugiesische
Dampfschiffs-Rhederei
Oldenburg, Actie II. Ser. 500 Mark
31.7.1883, Überschrieben mit 1884
(Auflage 400, R 5) EF
Hochformat, hübscher Druck mit großer Reederei-Flagge.
Gründung 1883. Liniendienst mit (vor dem ersten Weltkrieg) 20 Dampfern von Hamburg,
Bremen, Amsterdam und Rotterdam nach Portugal, Spanien, Marokko und den Kanarischen
Inseln (von wo als Rückfracht in großem Umfang Bananen und Tomaten mitgenommen
wurden). Später kamen als Abfahrtshäfen auch
noch Danzig, Gdingen und Stettin hinzu. 1915
Sitzverlegung nach Hamburg, dort auch börsennotiert. Die O.P.D.G. gehörte zuletzt zum
HANIEL-Konzern. 1951 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.
Ausgestellt auf Theo. Haniel, 1906 wieder auf
Inhaber gestellt.
Los 1056
Schätzwert 400-500 €
Ost-Afrikanische PlantagenGesellschaft Kilwa-Südland GmbH
Mit drei Liquidationsstempeln der Dresdner Bank.
Gründung 1899, Sitz bis 1915 in Hellern, dann
in Osnabrück. 1919 aufgekauft durch die Hellern’sche Ziegelindustrie G. O. Kramer & Co.
GmbH (gegr. 1872) und mit dieser anschließend fusioniert. 1920 Erwerb der Ziegelwerk
GmbH Lüstringen. In Betrieb waren zuletzt zwei
Werke in Hellern und eines in Lüstringen. 1938
in Liquidation gegangen.
Aktien dieser Ges. waren bis zum Auftauchen
im Reichsbankschatz völlig unbekannt.
Los 1060
Schätzwert 400-500 €
Osnabrücker Ziegelwerke AG
Osnabrück, Aktie 500 RM 11.5.1934
(kompletter Neudruck wegen
Neustückelung, Auflage 200, R 11) EF
Mit drei Liquidationsstempeln der Dresdner Bank.
Teil einer Anleihe von insgesamt 250.000
Mark, wobei 1914 zuerst nur 79.000 Mark plaziert werden konnten. Sehr dekorativ mit zwei
kleinen Vignetten in der Umrandung: links ein
Eingeborener, rechts Palmen.
Gegründet 1908 mit einem Kapital von
404.000 Mark für den Anbau von Sisalhanf,
Kautschuk und Baumwolle in Lindi, DeutschOstafrika. Die Ges. besaß eine SisalagavenPlantage mit eigener Hafenanlage am MkoesSee im Bezirk Lindi, ca. 3250 ha groß. Die
Plantage besaß ein Wasserwerk und war über
eine Feldbahn an das Bahnnetz des Landes angeschlossen.
Bislang völlig unbekannt gewesener Kolonialwert.
Los 1063
Schätzwert 400-500 €
Ost-Afrikanische PlantagenGesellschaft Kilwa-Südland GmbH
Berlin, Sammel-Genuss-Schein in Höhe
von PM 200 Stammanteilen und PM
1.200 Vorzugsanteilen 12.12.1930 für
Fräulein Luise Kühne, Danzig-Oliva VF
“Die Gesellschaft stellt jenen früheren Gesellschaftern, welche die Gewährung von GenussScheinen an Stelle der Auszahlung ihrer früheren Anteile beantragt haben, auf den Inhaber
lautende Genuss-Scheine aus, welche sich
nach dem Charakter der Geschäftsanteile rich-
Los 1064
Berlin, Anteilschein 100 Mark 31.7.1904.
Gründeranteil (Auflage 70000, R 8) EF-VF
Die Anteile sollten im Laufe von 87 Jahren
durch Auslosung getilgt werden. Für den Rükkzahlungsbetrag von 120 M pro Anteil sowie 3
% Zinsen garantierte das Reich. Schöner Druck
von G & D.
Gründer waren die Deutsche Bank, die Disconto-Gesellschaft, S. Bleichröder, Delbrück Leo &
Co., von der Heydt & Co., Robert Warschauer &
Co., die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft
sowie die Philipp Holzmann & Cie. GmbH. Auf
Grund der von der Kaiserlichen Regierung erteilten Konzession übernahm die Gesellschaft
zunächst den Bau und Betrieb einer Eisenbahn
von Daressalam nach Morogoro (Inbetriebnahme 24.2.1908). In Teilschritten wurde die Bahn
bis 1912 bis nach Tabora verlängert (Streckenlänge danach 818 km). Durch Reichsgesetz
vom 12.12.1911 wurde der Weiterbau nach
Schätzwert 75-160 €
Oldenburg-Portugiesische
Dampfschiffs-Rhederei
Oldenburg, Actie III. Ausg. 1.000 Mark
1.1.1891 (Auflage 200, R 6) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Inwendig eingetragen auf Richard Haniel, 1906
wieder auf den Inhaber gestellt.
100
Nr. 1060
Schätzwert 600-750 €
Ostafrikanische
Eisenbahngesellschaft
Nr. 1065
dem Tanganjikasee genehmigt (der See wurde
am 1.2.1914 erreicht, womit sich die Länge
der Bahn dann auf 1.251 km belief). Ferner
durfte die Gesellschaft 420.000 ha Land entlang der Bahnlinie in Besitz nehmen und dort
insbesondere Baumwoll- und Sisalhanfkulturen
betreiben. In den Versailler Verträgen wurde der
größte Teil der deutschen Besitzungen an Britisch-Ostafrika angegliedert. Auch die Eisenbahn gelangte in britischen Besitz. Nach der
Unabhängigkeit 1961 betrieb Tansania die Eisenbahnlinie. Immer noch ist die Mittellandbahn die einzige Möglichkeit von Daressalam
aus ins Landesinnere zu gelangen. Bis heute
rumpeln die Wagen zwei Tage und zwei Nächte lang über dieselben 1.251 km Schwellen
und Schienen von Krupp, die einst von Afrikanern unter der Leitung der deutschen Kolonialherren durch den Dschungel gelegt wurden.
Eine bedeutende Rarität unter den deutschen
Kolonialwerten. Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1065
Schönstr.19 Ecke Tragheimer Pulverstr. 20 in
Königsberg. 1935 in Liquidation gegangen.
Bis dahin unbekannt gewesene Emission, nur 5
Stücke wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das allerletzte noch verfügbare.
Los 1070
Chemnitz, Aktie 500 RM Sept. 1929
(Auflage 300, R 5) EF
Ostdeutsche Elektrizitäts-AG
Breslau, Aktie 1.000 Mark April 1923
(Auflage 4000, R 10) EF-VF
Los 1068
Schätzwert 300-400 €
Otto Henning AG
Greiz i.V., Aktie 1.000 Mark 1.9.1907.
Gründeraktie (Auflage 138, R 9) EF-VF
Tolle Gestaltung im geometrischen Jugendstil.
Gründung 1907. Lithographische Kunstanstalt,
Buch- und Steindruckerei, Verlagsanstalt,
Buchbinderei. 1931 aufgelöst.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1069
Schätzwert 175-240 €
Otto Hieronymi AG
Göttingen, Aktie 100 RM 8.5.1926.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 9) VF
Los 1066
Schätzwert 40-100 €
Ostdeutsche Textilindustrie AG
Landeshut i. Schl., Aktie 100 RM Juni
1931 (Auflage 20000, R 5) EF
Gründung 1907 als Schlesische Textilwerke
Methner & Frahne AG. 1931 Umfirmierung wie
oben anlässlich der Übernahme der AG für
Schlesische Leinen-Industrie (vormals C. G.
Kramsta & Söhne, gegr. 1797). Katastrophale
Umsatzrückgänge und Verluste im Geschäftsjahr 1932 (10 der 11 Werke in Schlesien und
der Tschechei lagen bereits still) erzwangen
1933 den Liquidationsbeschluss.
Los 1067
Schätzwert 50-125 €
Otto Stumpf AG
Schätzwert 275-350 €
Gründung im Febr. 1922 zur Ausführung von
elektrischen Hoch-, Niederspannungs- und
Maschinenanlagen. Bereits 1925 in Liquidation, die sich über mehrere Jahre hinzog.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1936 eingegliedert in den Muster-SchmidtVerlag, seit 2002 mit Sitz in Northeim.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz, davon
3 Exemplare erheblich beschädigt mit Rissen
und Fehlstellen.
Mit Überdruck “Gültig geblieben gemäß Beschluß der Generalversammlung vom
4.3.1932” nach Kapitalherabsetzung von
200.000 auf 100.000 RM. Am 26.4.1933 erfolgte eine weitere Kapitalherabsetzung um
2.300 RM auf 97.700 RM.
Gegründet am 12.5.1926 zwecks Herstellung
von Farben- und Musterkarten und Handel mit
Fabrikaten mit der Buch- und Steindruckerei.
Gründung 1919 in Chemnitz, AG seit 1922.
Schon damals eine der bedeutendsten pharmazeutischen Großhandlungen. 1939 Angliederung der Firma Ludwig Merckle in Aussig.
Nach 1945 Sitzverlegung nach Nürnberg. Seine Beteiligungen an Pharmagroßhandlungen
(F. Reichelt AG, Ferd. Schulze GmbH, Otto
Stumpf AG, Hageda AG) fasste der Blaubeurener Industrielle Adolf Merckle 1994 in der
Phoenix Pharmahandel GmbH & Co. KG zusammen. 2007/09 schließlich auch squeezeout der Kleinaktionäre bei der bis dahin börsennotiert gewesenen Otto Stumpf AG.
Los 1071
Schätzwert 175-300 €
Otto Stumpf AG
Chemnitz, Aktie 1.000 RM Sept. 1929
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF-VF
Gründung 1919 in Chemnitz, AG seit 1922.
Schon damals eine der bedeutendsten pharmazeutischen Großhandlungen. 1939 Angliederung der Firma Ludwig Merckle in Aussig.
Nach 1945 Sitzverlegung nach Nürnberg. Seine Beteiligungen an Pharmagroßhandlungen
(F. Reichelt AG, Ferd. Schulze GmbH, Otto
Stumpf AG, Hageda AG) fasste der Blaubeurener Industrielle Adolf Merckle 1994 in der
Phoenix Pharmahandel GmbH & Co. KG zusammen. 2007/09 schließlich auch squeezeout der Kleinaktionäre bei der bis dahin börsennotiert gewesenen Otto Stumpf AG.
Los 1072
Schätzwert 100-200 €
Paderborner Elektrizitätswerk
und Straßenbahn-AG
Paderborn, Aktie 1.000 Mark 1.8.1921
(Auflage 1000, R 5) VF+
Am 5.12.1922 in eine Namensaktie umgewandelt.
Gründung 1909 zur Versorgung von Stadt und
Kreis Paderborn, Kreis Büren und Freistaat Lippe mit elektrischer Energie. 41 Städte und
Landgemeinden wurden aus dem Kraftwerk Paderborn versorgt, das 1927 mit dem RWE-Fernleitungsnetz zusammengeschaltet wurde. Das
Straßenbahnnetz in 1.000-mm-Spur gliederte
sich in das auf preußischem Gebiet liegende
Paderborner Netz (zus. 25 km) und das im Fürstentum Lippe gelegene Detmolder Netz (zus.
54 km). Beide Netze hatten seit 1920 in Schlangen Verbindung. Gleich bei der Gründung 1909
wurde von der Westfälische Kleinbahnen AG die
8,2 km lange Strecke Paderborn-NeuhausSennelager übernommen (3,7 km langer Anzweig nach Elsen 1913 eröffnet), 1911 ging die
13,6 km lange Strecke Paderborn-Bad Lippspringe-Schlangen in Betrieb. Das Detmolder
Netz wurde 1918 übernommen von der Lippischen Elektricitäts-AG (deren Aktien man ohnehin zu 100 % besaß). Es bestand aus den
Strecken Detmold-Berlebeck-Johannaberg (8
km, eröffnet 1900/03), Detmold-Heidenoldendorf-Pivitsheite (6,8 km, eröffnet 1926/28),
Schlangen-Externsteine-Horn (12,7 km, eröffnet 1923), Horn-Detmold (9 km, eröffnet 1920)
und Horn-Bad Meinberg-Blomberg (eröffnet
1924/26). Damit betrieb die Gesellschaft mit
über 200 Mitarbeitern das grösste Überlandstrassenbahnnetz Deutschlands. Mit 2
Lokomotiven, knapp 40 Triebwagen und ca. 70
Beiwagen wurden in den 20er Jahren fast 5
Mio. Fahrgäste im Jahr befördert. Aktionäre waren 1940 das RWE (39,6 %), die Stadt Paderborn (35,7 %) und der Staat Lippe mit Kommunalverbänden (24,7 %). Dass nach dem Krieg
die Verkehrszahlen mit jährlich bis zu 12 Mio.
Fahrgästen (an Spitzentagen fast 100.000 an
einem einzigen Tag!) zunächst neue Höchstwerte erklommen, hielt den Siegeszug des Straßenverkehrs nicht lange auf: Das Detmolder Netz
wurde schon 1954, das Paderborner Netz 1963
stillgelegt. Heute betreibt die 1980 in PESAG
umbenannte AG neben der Energieversorgung
den öffentlichen Personenverkehr der Stadt Paderborn mit 70 Omnibussen auf 32 Linien mit
847 km Streckenlänge. Die Zahl der Fahrgäste
stieg inzwischen auf 15 Mio. im Jahr. Mehrheitsaktionär wurde nach dem Krieg die PreußenElektra in Hannover (heute E.ON Energie
AG). 2003 mit den Energiewerken Wesertal und
dem Elektrizitätswerk Minden-Ravensburg zur
E.ON Westfalen-Weser AG fusioniert.
Schätzwert 300-400 €
Ostpreußische Druckerei
und Verlagsanstalt AG
Königsberg i.Pr., Namensaktie 20 RM
20.9.1934 (Auflage 7440, R 10),
ausgestellt auf Herrn Professor Kirschner,
Tübingen EF-VF
Gründung 1872. Herausgabe der Ostpreussischen Zeitung, des Preussischen Volksfreundes und der Georgine. Druckerei und Verlagsbuchhandlung befanden sich in der
Nr. 1067
Nr. 1071
101
Los 1073
Nr. 1078
Schätzwert 150-250 €
Paderborner Elektrizitätswerk und
Straßenbahn-AG
Paderborn, Namensaktie 600 RM Mai
1930 (Auflage 2000, R 6) EF
vollen Innenstadtgrundstücke Fortsetzung der
Gesellschaft und Abwicklung als Park-Hotel AG
i.L. Das prachtvolle Eckgebäude Brühl/Nikolaistraße überstand den 2. Weltkrieg einigermaßen unbeschädigt. Im Laden im Erdgeschoß
befand sich zu DDR-Zeiten der Staatliche
Kunsthandel mit einem Münzgeschäft, nach
der Wende wurde das Ladenlokal für einige
Jahre von der Leipziger Münzhandlung Heidrun
Höhn genutzt.
Los 1075
Schätzwert 25-125 €
Nr. 1079
Los 1079
Schätzwert 200-250 €
Schätzwert 100-175 €
Paul Märksch AG
Böhlitz-Ehrenberg b.Leipz., Aktie Lit. A 20
Goldmark 10.10.1924 (R 9) EF
Dresden, Namensaktie 1.000 RM ca.
1943 (R 6) EF
Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von
Maschinen, vor allem zur Herstellung von
Zuckerwaren, Schokolade, Kakao, Farben und
Seifen. 1931 Zwangsvergleich, 1932 Konkurseröffnung, eine GmbH als Auffanggesellschaft
wurde gegründet.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Park-Hotel AG
Los 1082
Schätzwert 50-150 €
Paul Wagenmann AG
Mützen- und Stoffhutfabrik
Stuttgart, Aktie Lit. C 10.000 Mark Mai
1925 (Auflage 300, R 5) EF
Schöne Zierumrandung mit stilisierten Papageien.
Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb von
Mützen und Hütten aus Stoff oder Leder. Betrieb
1938 durch Kauf im Wege der Arisierung auf
Hehner & Beck übergegangen Vorgang der Arisierung im Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Jahrgänge 1941, 1942 und 1943,
festgehalten: eine der fünf Gesellschaften, die
dort offen als arisiert bezeichnet werden.
Bislang nicht bekanntes Ausgabedatum.
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 10.10.1922
(Auflage 2000, R 2) EF
Großes Hochformat, mit phantasievoller Zierumrandung.
Los 1074
Los 1081
Paul Franke AG
Schätzwert 50-150 €
Park-Hotel AG
Leipzig, Aktie 1.000 Mark 12.10.1921
(Auflage 700, R 3) EF
Großes Hochformat, mit phantasievoller Zierumrandung.
Gegründet im März 1912 als „Bau-AG Brühl“.
Zweck: Verwertung der Besitzungen Brühl 57
und 59 sowie Parkstraße 4 und 5 durch entsprechende Bebauung mit einem Hotel, Läden
etc. Initiator der Gesellschaft, an der sich auch
vermögende Privatmänner aus Bochum, Letmathe, Halle a.S. und der Graf von der Schulenburg (Rittergut Emden, Krs. Neuhaldensleben) interessierten, war der Leipziger Kaufmann Adolph Kirschberg. Er brachte die Rechte aus zwei Grundstückskaufverträgen ein: Mit
den Erben Kratzsch/Bässler für die Grundstücke Brühl 59 und Parkstraße 5, sowie mit
dem Rat der Stadt Leipzig (1911 für seine
Rechnung vom Westdeutschen Bankverein AG
zu Hagen erworben) für die Grundstücke Brühl
57 und Parkstraße 4. Äußerer Anlaß für die
Gründung des Unternehmens war die Tatsache,
daß das Grundstück Brühl 57 schon seit 1908
eine Baulücke war, was die Stadt Leipzig dazu
bewog, die Grundstücke Brühl 55 und 57 zur
Verlängerung der Nikolaistraße nach Norden zu
verwenden, so daß sich seit 1912 Nikolaistraße und Brühl kreuzen. Ende Okt. 1912 wurde
mit dem Abbruch der alten Gebäude begonnen,
genau ein Jahr später konnte der neue Gebäudekomplex schon eröffnet werden. 1916 umbenannt in “Park-Hotel AG”. Börsennotiz Freiverkehr Leipzig und Köln. Großaktionär war zuletzt die Stadt Leipzig. Nach dem Krieg nicht
verlagert. 1992 zwecks Mobilisierung der wert-
Los 1076
Schätzwert 50-175 €
Passage-Kaufhaus AG
Saarbrücken, Aktie 200 RM 1.2.1936
(Auflage 1000, R 7) EF-VF
Lochentwertet.
Gründung 1919 mit einem Kapital von 5 Mio.
M durch den Kölner Kaufhausmagnaten Alfred
Leonhard Tietz, der auch dem Aufsichtsrat der
Passage-Kaufhaus vorsaß. Nach der Annektion
des Saarlandes durch die Franzosen 1923 Kapitalumstellung von 30 Mio. M auf 3 Mio.
Francs, 1935 erneut auf 1,5 Mio. RM (1941
Kapitalberichtigung auf 2,75 Mio. RM). Beteiligungen an der Neunkirchener Kaufhaus AG
(67,5 %) und der Anker-Kaufstätte GmbH in
Mannheim (25 %, Rest beim Großaktionär
Kaufhof). Das Stammhaus Bahnhofstraße 82100 wurde durch Kriegsweinwirkungen fast
völlig zerstört und im Juni 1946 mit gerade
einmal 600 m◊ Verkaufsfläche wiedereröffnet.
1965 waren es dann nach mehreren Erweiterungen wieder 12.670 m◊. Börsennotiz im Telefonverkehr Saarbrücken. Über 90 % der Aktien besaß die Kaufhof AG, auf die die PassageKaufhaus AG dann 1972 verschmolzen wurde.
Rostfleck von Büroklammer.
Los 1080
Schätzwert 150-250 €
Paul Märksch AG
Dresden, Namensaktie 1.000 RM
1.12.1928 (Auflage nur 70 Stück, R 7) EF
Die Wäscherei und Färberei Märksch wurde
1881 vom Färbermeister Paul Märksch gegründet. 1906 erwarb das Familienunternehmen ein Grundstück am Pohlandplatz (Schandauer Str. 44/46) und ließ hier ein nach modernsten Gesichstpunkten ausgestattetes Produktionsgebäude errichten (Färberei, Reinigung von Textilien bis hin zu Teppichen, Möbeln
usw.) 1921/22 in eine AG umgewandelt. Beim
Luftangriff am 13./14.2.1945 zu 80 % zerstört, doch schon 1946 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. 1961 mußte eine staatliche
Beteiligung aufgenommen werden, 1972
zwangsverstaatlicht und als VEB Dresdner Chemischreinigung fortgeführt. 1978 dem Textilkombinat Purotex angeschlossen. 1990 wurde
das Kombinat Purotex aufgelöst, der Betrieb in
der Schandauer Straße wurde nach 84 Jahren
geschlossen.
Los 1083
Leipzig, Aktie 1.000 RM Febr. 1938
(Auflage 500, R 4) EF
Gründung 1890 in Berlin. Noch im gleichen
Jahr Sitzverlegung nach Penig i.Sa. 1899 Ankauf der Maschinen-Fabrik von Unruh & Liebig
in Leipzig-Plagwitz. Herstellung von Aufzügen,
Kranen, Transportanlagen, Zahnrädern, Präzisionsgetrieben. Am 6.12.1937 umbenannt in
Peniger Maschinenfabrik und Unruh & Liebig
AG mit Sitz in Leipzig. 1954 VEB Schwermaschinenbau SM Kirow (TAKRAF), nach der
Wiedervereinigung 1990 entflochten, 1994
privatisiert. Heute als KIROW Leipzig AG Weltmarktführer beim Bau von Eisenbahnkränen.
Los 1084
Los 1077
Schätzwert 50-175 €
Schätzwert 30-80 €
Peniger Maschinenfabrik
und Unruh & Liebig AG
Schätzwert 30-90 €
Peniger Maschinenfabrik
und Unruh & Liebig AG
Passage-Kaufhaus AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM Jan. 1942
(Auflage 400, R 4) EF
Saarbrücken, Aktie 1.000 RM 1.2.1936
(Auflage 1050, R 7) EF
Lochentwertet.
Los 1078
Schätzwert 200-250 €
PATRIA Versicherungs-AG
für Handel und Industrie
Köln, Namensaktie 1.000 RM Juni 1929
(Auflage 1000, R 8) EF
Das Park-Hotel in Leipzig um 1913
102
Gründung 1921 von den Warenhäusern Wertheim, Karstadt und Tietz. Gehörte zuletzt zum
Konzern der Zürich-Versicherung.
Ausgestellt auf den Barmer Bank-Verein.
Nr. 1082
Nr. 1085
sämtlicher Kuxe der Zeche Zollverein von der
Familie Haniel. So wurde der Phoenix einer der
drei größten Montankonzerne des Ruhrgebietes. Seine in Berlin und Köln börsennotierten
Aktien kaufte nach und nach der 1881 geborene Eisen- und Blechhändler Otto Wolff auf, der
seine Firma in weniger als 10 Jahren nach der
Gründung im Jahr 1904 zu einem der bedeutendsten Handelshäuser auf diesem Gebiet gemacht hatte. Für die Phoenix-Erzeugnisse
übernahm er den Auslandsvertrieb. Einen größeren Posten Phoenix-Aktien gab er an die mit
ihm verbundene „Koninklijke Hoogovens en
Staalfabrieken“ weiter. 1926 wurden fast alle
Phoenix-Werke und Beteiligungen in die Vereinigte Stahlwerke AG (ehemals Gelsenkirchener Bergwerks-AG) gegen Gewährung von Aktien eingebracht. Ende 1933 Vollfusion beider
Unternehmen, wobei die Phönix-Aktien 5:4
umgetauscht wurden.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1086
Los 1085
Nr. 1092
Los 1093
Schätzwert 50-175 €
Phönix AG für
Braunkohlenverwertung
Schätzwert 50-100 €
Pennrich-Huy & Co. AG
Bingen a. Rh., Aktie 1.000 RM 1.10.1938
(Auflage 240, R 5) UNC
Berlin, Aktie 1.000 Mark 21.7.1909
(Auflage 4500, R 2) EF-VF
Gründung 1922, hervorgegangen aus den seit
ca. 50 Jahren bestehenden Firmen R. & H.
Pennrich und dem Rheinischen Düngergeschäft
Jos. Huy & Co. in Bingen. Handel mit landwirtschaftlichen Bedarfsartikeln und chem. Produkten, Herstellung und Verwertung von Futter und
Düngermischungen. Betrieb einer Walzenmühle.
Großformatig, breite Ornamentumrahmung.
Gründung 1909 zum Betrieb des Braunkohlenwerkes Phönix in Mumsdorf im Meuselwitzer
Revier. Aus dem 7-18 Meter mächtigen Flöz
wurden im Tagebau mit 1.500 Mann Belegschaft 1 - 1,5 Mio. t Braunkohle im Jahr gefördert. Phönix besaß außerdem 99,8 % der Kuxe
der sich an das eigene Grubenfeld anschließenden Gew. Heureka mit Sitz in Elberfeld bzw.
Prössdorf S.-A. Börsennotiz Berlin. Seit 1939 in
Liquidation.
Los 1089
Los 1086
Schätzwert 800-1000 €
Perleberger Versicherungs-AG
Perleberg, Namensaktie 1.000 Mark
17.10.1911. Gründeraktie (Auflage 1000,
R 11), ausgestellt auf Versicherungskontrolleur Arndt - Perleberg VF+
Sehr dekorative Gestaltung mit JugendstilUnterdruck, Faksimile-Unterschrift Fürst zu
Putlitz als AR-Vorsitzender.
Gründung 1887, AG seit 1911. Tier- und Rükkversicherung in jeder Form. 1924 Übernahme
der Perleberger Transport- und Rückversicherungs-AG. Für das Geschäft in Ostpreußen,
Bayern, Nordwestdeutschland und Schlesien
bestanden selbständige Tochtergesellschaften
in Königsberg, München, Bremen und Breslau.
1929/30 Umfirmierung in “ViehversicherungsAG” und Sitzverlegung nach Berlin. Gleich darauf Übertragung des Versicherungsbestandes
auf die “Veritas Pferde- und ViehversicherungsGes. a.G.” und Liquidation der AG.
Die Gründeraktie war bis dato völlig unbekannt,
lediglich 2 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden, dies ist das letzte verfügbare.
Los 1087
Schätzwert 50-125 €
Pfälzische Mühlenwerke
Mannheim, Aktie 100 RM 15.5.1928
(Auflage 570, R 4, kpl. Aktienneudruck) EF
Gründung 1898 in Schifferstadt. Übernahme
der Firma Jung & Wernz. Infolge der hohen Besteuerung in der Pfalz wurde der Sitz 1907
nach Mannheim verlegt. Die Anlage in Schifferstadt wurde 1918 verkauft. Börsennotiz Frankfurt.
Perleberger Versicherungs-AG
Perleberg, Namensaktie 100 RM
1.1.1926 (Auflage 16250, R 7),
ausgestellt auf Fideikommißbesitzer H. v.
Ruffer in Rudsinitz i. O/Schlesien EF-VF
Ebenfalls identisch gestaltet.
Auch diese Ausgabe war bislang unbekannt.
Schätzwert 1600-2000 €
Laar bei Ruhrort, Aktie A. 200 Thaler
15.3.1861 (Auflage 12500, R 10)
Einrisse hinterlegt. VF-
Schätzwert 150-250 €
Schätzwert 150-250 €
Gründung 1894 zum Fortbetrieb der unter der
Firma Phil. Penin in Plagwitz und Markranstädt
bestehenden Gummiewarenfabriken. Noch
1926 Übernahme der Leipziger Gummi-Waaren-Fabrik AG vorm. Julius Marx, Heine & Co.
durch Aktientausch, kurz darauf 1927 ging die
im Leipziger Freiverkehr notierte AG in Konkurs.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
PHOENIX AG
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Perleberg, Namensaktie 1.000 Mark
1.1.1922 (Auflage 4000, R 7), ausgestellt
auf Firma A. Meseck u. W. Schultze in
Chelmno (Culm)-Tomorzc EF-VF
Los 1088
Schätzwert 100-150 €
Leipzig-Plagwitz, Aktie Lit. A 100 RM
2.8.1926 (Auflage 4744, R 10) EF
Los 1092
Perleberger Versicherungs-AG
Identische Gestaltung wie voriger Titel, FaksimileUnterschrift Fürst zu Putlitz als AR-Vorsitzender.
Los 1091
Phil. Penin Gummi-Waaren-Fabrik AG
Los 1090
Schätzwert 125-275 €
Pfälzische Presshefen- und Spritfabrik
Ludwigshafen am Rhein, Aktie 1.000
Mark 3.6.1890 (Auflage 200, R 5) VF
Gründung 1888 unter Übernahme der Fabrik der
Fa. S. Lederle (Jägerstr. 21/22). Aller anfallende
Sprit wurde von der Reichsmonopolverwaltung
für Branntwein abgenommen. Neben der Preßhefe- und Spiritus-Fabrikation auch Betrieb einer Mühle. Ferner beteiligt bei der Ratibor
Dampf-Mehlmühlen KG und der Rheinhof Hotel
AG in Ludwigshafen. Ab 1955 in Liquidation.
Dekorativ, Feuervogel Phoenix im Unterdruck.
Mit Originalunterschriften.
Die Gründung 1852/55 zunächst mit Sitz in
Eschweiler-Aue wurde von Aachener und Kölner Bankkreisen sowie französischen Investoren initiiert. Stark engagiert war vor allem das
Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie sowie Abraham Simon Oppenheim. 1855 Sitzverlegung
nach Köln, 1860 nach Laar (später eingemeindet nach Ruhrort und Duisburg), 1922 nach
Düsseldorf. Betrieb der Phönixhütte zu Laar
(mit Schienenwalzwerk), der Hütte zu Eschweiler-Aue (mit Stahlwalzwerken und Räderfabrik),
außerdem Hütten in Berge-Borbeck und Kupferdreh. Übernommen wurden 1871 die Minette-Eisenerzfelder in Lothrigen, 1896 die Zechen „Westende“ und „Rhein und Ruhr“ in
Meiderich, 1898 die Westfälische Union AG für
Bergbau-, Eisen- und Drahtindustrie in Hamm.
1906 Verschmelzung mit dem Hörder Bergwerks- und Hüttenverein und mit der AG Steinkohlenbergwerk Nordstern. 1910 Fusion mit
der Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke
AG der Familie Poensgen. 1920 Übernahme
Los 1094
Schätzwert 40-100 €
Pinnaumühlen AG
Wehlau, Aktie 100 RM Okt. 1938 (Auflage
330, R 5) EF
Faksimilesignatur Bruno Prang für den Aufsichtsrat.
Gründung als AG im Jahr 1872, bis 1938 „Pinnau“ AG für Mühlenbetrieb. Getreidemüllerei
für eigene Rechnung, Herstellung von Packpapier wie Braunholz, Braunleder und Schrenz.
Großaktionär: Prangmühlen AG, Gumbinnen.
Los 1095
Schätzwert 275-350 €
Pössnecker Bankverein eGmbH,
Abteilung der Thüringischen
Landesbank AG
Pößneck, 4 % Schuldschein 355 Mark
9.11.1918 (R 12) VF+
Großes Hochformat mit sehr hübscher Umrahmung, Originalunterschriften.
Neben der Hauptstelle in Pößneck besaß der
Bankverein auch eine Filiale in Saalfeld (Saale).
1918 übernommen worden durch die 1908
gegründete Thüringische Landesbank AG (hervorgegangen aus dem Vorschuss- und Sparverein zu Weimar eGmbH), die dann in Thürin-
103
Los 1098
Schätzwert 50-150 €
Portland-Cementwerk Saxonia AG
vorm. Heinr. Laas Söhne
Glöthe, Aktie 1.000 Mark 13.3.1899.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 2). EF
Nr. 1095
gen in rascher Folge weitere genossenschaftliche Gewerbebanken und auch einige Privatbankhäuser übernahm, so daß sie am Ende an
30 Orten, darunter allen größeren Städten Thüringens, vertreten war.
Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 1096
Schätzwert 50-100 €
Sehr dekorativ, großes Wappen im Unterdruck.
Von der Vorgängerfirma wurde bereits seit
1864 ein Kalkwerk und eine Ziegelei betrieben,
seit 1889 auch Fabrikation von Portland-Cement. AG seit 1899. In Berlin börsennotierte
Familiengesellschaft. Nach 1946 VEB Zementwerk Bernburg, nach der Privatisierung 1990
von der Woermann Bauchemie GmbH & Co.
KG, zugehörig zur Schwenk Zement KG in Ulm,
erworben, 2003 an Degussa weiter gegeben.
Los 1099
Schätzwert 40-100 €
Pommersche
Provinzial-Zuckersiederei
Porzellanfabrik
C. M. Hutschenreuther AG
Stettin, Aktie 1.000 RM Mai 1939
(Auflage 1042, R 4) EF+
Hohenberg a.d. Eger, Aktie 1.000 RM Dez.
1941 (Auflage 400, R 4) EF
Eine der ältesten deutschen AG’s überhaupt
(gegründet bereits 1817). Die Kristallzuckerfabrik in Stettin, Speicherstr. 9-18 wurde 1924
an die Rohzuckerfabriken der Baltischen Rohrzucker-Verkaufsstelle (Baltenverband) verpachtet, ab 1940 dann wieder in Eigenregie betrieben. Früherer Großaktionär war die Südzucker
AG. Nach dem Krieg Sitzverlegung nach Itzehoe, einziges wesentliches Aktivum war zuletzt
die Beteiligung an einem Getränkevertrieb.
Noch heute börsennotiert!
Carl Magnus Hutschenreuther eröffnet 1814 in
der Burg Hohenberg einen Porzellandekorbetrieb, 1822 auch eine Porzellanfabrik, AG seit
1904. Sein ältester Sohn Lorenz Hutschenreuther erlangt 1857 die Konzession für eine eigene Porzellanfabrik in Selb (AG seit 1902). Beide AG’s expandieren stark, auch durch Übernahme von Konkurrenzbetrieben bis nach
Dresden und Schlesien. Erst 1970 vereinigen
sich beide Gesellschaften zur Hutschenreuther
AG. 1998 (inzwischen besitzt die WMF eine
größere Beteiligung) Umfirmierung in BHS tabletop AG. 2000 Verkauf der Sparte Haushaltsporzellan an die Rosenthal AG.
Los 1097
Gebäude der Porzellanfabrik Fraureuth
Los 1100
Schätzwert 600-800 €
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 1.7.1919
(Auflage 275, R 12) VF
Schöne Umrahmung und Unterdruck mit Perlenmuster.
1866 gründeten Georg Bruno Foedisch und Arwed Gustav von Römer in einer ehemaligen
Wollkämmerei in Fraureuth die Porzellanmanufaktur Römer & Foedisch mit anfangs 60 Beschäftigten. 1879, die Fabrik hatte inzwischen
rd. 450 Beschäftigte, errang das Porzellan “Kobaltblau mit Gold” auf der Internationalen Ausstellung im australischen Sidney die Goldmedaille. 1888 wurde die Fabrik bei der Deutschen Kunstgewerbeausstellung in München
mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 1891 (der
Firmengründer Bruno Foedisch war 1888 jung
verstorben) erfolgte die Überführung des Betriebes in die Porzellanfabrik Fraureuth AG.
1917 wurde in Dresden eine Porzellanmalerei
errichtet, eine weitere Malerei in Lichte übertrug Gemäldekopien auf Porzellanplatten. 1919
erwarb man dazu die bereits 1764 gegründete
Porzellanfabrik Wallendorf i. Th. mit ihren hervorragenden Porzellanmalern, wohin die Abteilung für Kunst- und Luxus-Porzellan verlegt
wurde. 1920 wurde ein Zweigbetrieb in Gräfenthal errichtet. Mit 1500 Beschäftigten war
Fraureuth damals eine der größten und modernsten Porzellanfabriken im ganzen Deutschen Reich. Ihre Blütezeit mit einigen grandiosen Dekoren erlebte die Fabrik nach dem 1.
Weltkrieg. Die Innovationsfreudigkeit, die sich
in dieser Zeit auch in einer ganzen Salve von
Kapitalerhöhungen ausdrückte, trug aber auch
den Kern des Untergangs in sich: Hohe Investitionen in eine zukunftsweisende, aber noch
nicht ausgereifte neue Technologie der Porzellanherstellung zeigten nicht den gewünschten
Erfolg. Die neuen Tunnelöfen produzierten
übermäßig viel Ausschuß und zwangen die AG
schließlich im Juli 1926 in den Konkurs. Der
1927 als Auffanggesellschaft gegründeten
“Fraureuther Porzellanfabrik AG” gelang es
nicht mehr, die Produktion wieder aufzunehmen. Noch bis in die 1950er Jahre warben an-
Porzellan-Tukane
nach einem Entwurf von M. H. Fritz
dere Porzellanfabriken mit Zusätzen wie “Fraureuth” oder “Modell Fraureuth”. Doch heute
kennt kaum noch jemand diese einstmals hoch
bedeutende Manufaktur. Wichtige Belegstücke
finden sich heute in privaten Sammlungen,
aber auch im Porzellanmuseum der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther. Auf dem riesigen ehemaligen Werksgelände in Fraureuth arbeitet heute die “Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH”.
Die älteste bekannte Ausgabe dieser Fabrik,
erstmals im Reichsbankschatz gefunden und
ein Unikat.
Schätzwert 30-80 €
Poppe & Wirth AG
Berlin, Aktie 5.000 Mark 30.9.1923
(Auflage 1000, R 3) EF-VF
Großformatiges Papier mit sehr dekorativer ornamentaler Zierumrandung.
Gründung 1868 in Berlin, AG seit 1910. 1951
Sitzverlegung nach Bedburg, 1955 verlagert
nach Köln. Handel mit Wachstuch, Fußboden-,
Tisch- und Wandbelägen, Orientteppichen und
Gardinen. Geschäfte in Köln, Berlin und Stuttgart. 1982 Firma erloschen, 1999 erwarb die
Hometrend Inku GmbH die Firmen der Gruppe
Poppe + Wirth GmbH & Co. KG und brachte sie
2000 in Poppe + Wirth GmbH ein. 2004 wurde
die Tochtergesellschaft auf die Hometrend Inku
GmbH, Leinfelden-Echterdingen verschmolzen.
104
Nr. 1100
Nr. 1103
Los 1101
Schätzwert 225-300 €
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 9.6.1920
(Auflage 1150, R 10) VF
Alle Jahrgänge sind identisch gestaltet.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1102
Schätzwert 450-600 €
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 15.10.1920
(Auflage 1500, R 11) VF
Los 1103
Schätzwert 450-600 €
Nr. 1108
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 7.7.1921
(Auflage 1750, R 12) VF
Bis dato ebenfalls nicht bekannt gewesene
Ausgabe, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 1104
deten. Produziert wurden Zierporzellan und Gelenkpuppen. 1940 Beschluß der Liquidation.
Bislang unbekanntes Papier, nur 6 Stück lagen
im Reichsbankschatz.
Nr. 1111
1930 Verluste, 1933 Mitteilung nach § 240
HGB. 1935 Sanierung durch Kapitalschnitt
20:1.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
eine sehr gut verdienende Gesellschaft. 1923
Fusion mit der Berlinischen Lebensversicherung. Noch heute bestehendes Unternehmen,
das der Interessen-Sphäre der Deutschen Bank
zugeordnet wird.
Schätzwert 275-350 €
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 15.11.1921
(Auflage 1000, R 10) VF
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1105
Schätzwert 100-150 €
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 6.2.1922
(Auflage 4250, R 8) EF-
Los 1114
Los 1109
Perleberg, Prior.-Stamm-Actie 300 Mark
1.3.1885. Gründeraktie (Auflage 4500) EF
Porzellanfabrik Tettau AG
Los 1106
Schätzwert 200-250 €
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Fraureuth, Aktie 1.000 Mark 1.12.1922
(Auflage 5500, R 10) EF-VF
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Tettau (Oberfranken), Aktie 1.000 RM
2.5.1928 (Auflage 1165, R 5) EF
Gegründet 1915 unter Übernahme der königlich privilegierten Porzellanfabrik Tettau, der ältesten Porzellanfabrik Bayerns, gegründet
1794 von Georg Christian Friedmann Greiner
aus Kloster Veilsdorf bei Coburg und dem Coburger Kaufmann Johann Friedrich Paul
Schmidt. Seit 1957 gehört das Werk Tettau zur
Firmengruppe der Porzellanfabriken Christian
Seltmann, Weiden.
Los 1112
Schätzwert 500-650 €
Preussisch-Rheinische Dampfschifffahrt
Köln, Namensaktie 200 Thaler 20.2.1846
(Auflage 3084, R 8) Knickfalten hinterklebt. VF
Los 1107
Das Stück gehört noch zur Gründeremission
von 3084 Aktien. Hübsche Umrandung, Originalunterschriften, u.a. Frhr. von Oppenheim als
Direktor.
Gründung 1826. Personen- und Güterbeförderung auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen.
Lange Zeit der Erz-Konkurrent der „Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und
Mittelrhein“, im Jahr 1967 wurden beide
Unternehmen zur „KÖLN-DÜSSELDORFER
Deutsche Rheinschiffahrt AG“ fusioniert.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 40-100 €
Porzellanfabrik Joseph Schachtel AG
Sophienau, Kr. Waldenburg (Schl.), Aktie
1.000 RM März 1939 (Auflage 600, R 3) EF
Gründung 1859, AG seit 1916 als Porzellanfabrik
Charlottenbrunn vorm. Joseph Schachtel AG,
1919 umbenannt wie oben, ab 1941 Porzellanfabrik Sophienau AG. Herstellung von Hochspannungs-, Niederspannungs- und technischem
Porzellan sowie einfachem Gebrauchsporzellangeschirr. Großaktionäre (1943): AEG (50%) und
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG (50%).
Los 1108
Schätzwert 150-200 €
Porzellanfabrik Limbach AG
Limbach (Thür.), Namensaktie 100 RM
20.5.1925 (Auflage 1800, R 9) EF
Gegründet 1772 von Johann Gotthelf Greiner
(1732-1797), der als der Miterfinder des Thüringer Porzellans gilt. Greiner, der eigentlich gelernter Glasmacher war und selbst eine Glashütte besaß, hatte das Herstellungsgeheimnis
von Porzellan bereits 1761 gelüftet. Es dauerte
aber bis 1772, bis er die herzogliche Konzession für den Bau der Porzellanfabrik in Limbach
erhielt. Auf Anraten Goethes verpachtete Herzog
Carl August von Weimar die erst 1777 gegründete Ilmenauer Porzellanfabrik an Greiner, da
dieser als bester Porzellanmacher Thüringens
galt (1786). Eine Produktion in Limbach wurde
Mitte des 19. Jhdts. beendet. Eine Wiederbelebung der Produktion erfolgte erst im 20. Jhdt.
durch andere Eigentümer, welche die AG grün-
Los 1110
Schätzwert 30-80 €
Pressspanfabrik Untersachsenfeld
AG vorm. M. Hellinger
bei Schwarzenberg, Actie 1.000 Mark
2.7.1921 (Auflage 900, R 4) EF
Gegründet 1861, AG seit 1888. Fabrikation von
hochglänzenden Pappen, sog. Pressspan, zur
Appretur von Stoffen, für Platten mechanischer
Musikwerke etc. sowie Papier und Pappen aller
Art. 1896 Ankauf der Fabrikanlage Brethaus
bei Lauter. Börsennotiz Berlin. Die AG existierte
bis 1956, anschließend Umwandlung in eine
KG mit staatlicher Beteiligung (bis 1972). Danach VEB und als Werkteil der Pressspan- und
Spezialpappenwerke Zwönitz bis 1992 fortgeführt, danach Pressspanfabrik Untersachsenfeld GmbH.
Los 1111
Schätzwert 275-350 €
Preusse & Co. AG
Schätzwert 75-250 €
Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Schätzwert 50-125 €
Los 1113
Dekorativer G & D-Druck. Obwohl die Börsenhandbücher der 30er/40er Jahre die Gesamtauflage von 4500 Aktien als aktuell umlaufende Vorzugs-Stammaktien angeben, ist aus unerklärlichen Gründen bei gut 10 % der Auflage
(so auch bei diesem Stück, das nummeriert ist,
aber keine Kontrollunterschrift hat) die Anbringung eines Reichsmark-Umstellungsstempels unterblieben; ebenso ist kein einziger
Kupon von dem als Doppelblatt mit der Aktie
verbundenen Kuponbogen getrennt.
Konzessioniert wurde die Prignitzer Eisenbahn
1884 für den Bau und Betrieb der 45 km langen Nebenbahn von Perleberg über Pritzwalk
nach Wittstock (Dosse). 1895 wurde die Bahn
von Wittstock (Dosse) aus um weitere 16,5 km
bis zur preußisch-mecklenburgischen Grenze
verlängert. Auf preußischer Seite schloß daran
das 1,8 km lange Gleis zum Bahnhof Buschhof
an, wo Anschluß an das Netz der Mecklenburgischen Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn bestand.
1900 wurde der Prignitzer Eisenbahn auch die
Betriebsführung der Ostprignitzer Kreiskleinbahnen (29 km normalspurige Kleinbahnen
und 70 km Schmalspurbahnen in 750-mmSpur) sowie der Westprignitzer Kreiskleinbahnen (63 km Normalspur und 31 km Schmalspur) übertragen. 1932 wurde der Betrieb der
Wittenberge-Perleberger Eisenbahn, deren Eigentümer die Stadtgemeinde Perleberg war,
mit der Prignitzer Eisenbahn zusammengelegt.
Großaktionäre waren zuletzt das Land Preußen
(13,83 %), die Provinz Brandenburg (9,6 %),
die Kreise Ost- und West-Prignitz (20,6 %) sowie eine Reihe nahe der Strecke liegender
Städte (23,5 %). Die Vorzugs-Stammaktien waren in Berlin börsennotiert. Als in dieser Beziehung absolute Ausnahmeerscheinung unter
den deutschen Klein- und Nebenbahnen war
die Prignitzer Eisenbahn ungewöhnlich rentabel
und völlig schuldenfrei und erzielte Betriebsgewinne von bis zu 25 % vom Umsatz, und zwar
nach Steuern! Entsprechend konnten bis Anfang der 40er Jahre kontinuierlich Dividenden
bis zu 7,5 % gezahlt werden. Im Zuge der letzten großen Eisenbahn-Verstaatlichungswelle
Schätzwert 125-250 €
Preussische Lebens-Versicherungs-AG
Leipzig, Aktie 20 RM 30.3.1925 (Auflage
3500, R 10) EF
Berlin, Namens-Actie 500 Thaler 15.9.1865.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 4) VF
Gegründet 1883, AG seit 1920. Maschinenbaufabrik, produzierte stufenlos regelbare Getriebe, Papierverarbeitungsmaschinen, Buchbindermaschinen,
Kartonagenmaschinen.
Gründung 1865. Geschäftsgebiet: Deutschland
und die Vereinigten Staaten von Nordamerika
(wegen der vielen deutschen Auswanderer).
Börsennotiz Berlin, mit Dividenden bis zu 20 %
Schienenbus der Prignitzer Eisenbahn
105
1941 als Ganzes ohne Abwicklung auf das
Deutsche Reich (Reichseisenbahnvermögen)
übergegangen.
Los 1124
Schätzwert 75-150 €
Rauchwaren-Lagerhaus-AG
Leipzig, Aktie 1.000 RM 5.6.1928
(Auflage 180, R 5) EF
Los 1115
Schätzwert 75-150 €
Produktenbörse zu Dresden
(Hausbau-Anleihe)
Dresden, 6 % Anteilschein 50 RM
1.10.1926 (R 8) EF
Darlehen für den Hausbau der Produktenbörse,
Lüttichaustraße 34.
einheiten (in Regierungsbezirke und Kreise
unterteilt) als auch kommunale Selbstverwaltungskörperschaften (Provinzialverbände). Die
Organe der Provinzialverbände waren 1. der
Provinziallandtag (an Stelle der alten Provinzialstände) als Legislativorgan, seine Abgeordneten wurden von den Stadt- und Landkreisen
gewählt (seit 1925 unmittelbar vom Volk); 2.
der aus seiner Mitte gewählte Provinzialausschuss als Exekutivorgan; 3. der vom Provinziallandtag auf 6-12 Jahre gewählte Landesdirektor oder Landeshauptmann, der zusammen
mit den Landesräten die laufenden Geschäfte
erledigte und den Provinzialverband nach außen vertrat. Nach 1918 nahmen die politischen
Aufgaben des Provinziallandtages noch zu. Unter dem Nationalsozialismus wurden 1933 zunächst die Organe der Provinzialverbände aufgelöst, nach 1945 verschwanden auch die Provinzialverbände selbst.
Gründung im Sept. 1922 als Rappaille Keksfabrik AG, ab Sept. 1925 Köln-Braunsfelder
Keksfabrik AG. Im Spet. 1925 Beschluß der Liquidation.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 40-100 €
Berlin, Aktie 1.000 RM 26.4.1929
(Auflage 1000, R 5) UNC-EF
Gegründet 1921 als Ravené Stahlvertrieb AG,
1927 umbenannt in Ravené Stahl AG. Handel
mit Stahlerzeugnissen aller Art. 1984 umfirmiert in Ravené-Possehl Stahl AG, 2004 Ravené Schäfer GmbH (Arcelor Gruppe).
Schätzwert 30-90 €
Rauchwaaren-Zurichterei und Färberei
AG vorm. Louis Walter’s Nachf.
Schätzwert 60-80 €
Los 1125
Ravené Stahl AG
Los 1122
Los 1116
Gründung 1926 nach Übernahme der Firma
Rauchwarenlagerhaus GmbH. Die AG führte
u.a. die Rauchwarenversteigerungen für die
Sowjetrepublik durch.
Provinzial-Hilfskasse
für die Provinz Niederschlesien
Markranstädt bei Leipzig, Aktie 1.000
Mark 1.1.1922 (Auflage 7000, R 3) EF
Los 1126
Breslau, Schuldv. 12,50 RM 25.8.1933
(R 10) EF
Großformatiges Papier.
Gründung 1889 unter Übernahme der seit
1860 bestehenden Firma Louis Walter’s Nachfolger. In zwei Fabriken waren 1.500 Arbeiter
mit der Zurichtung von Pelzfellen beschäftigt.
Firmenname von 1923 (nach Erwerb der Fa.
Adolf Arnold) bis 1926 Rauchwaren Walter &
Arnhold AG, dann Rauchwaren-Walter AG.
1932 in Vergleich, anschließend nur noch Verwaltung und Verwertung des Grundbesitzes.
Börsennotiz Berlin und Leipzig. Nach der Wende wurde die AG wegen des immer noch interessanten Grundstücksbesitzes reaktiviert.
1992 Fortsetzung der Gesellschaft als Rauchwaren Walter AG von 1899, Markranstädt,
2003 von Amts wegen gelöscht.
Berlin, Aktie 1.000 RM 6.12.1938
(Auflage nur 32 Stück, R 7) EF
Ablösungsanleihe.
Die preußische Provinz Niederschlesien wurde
1919 aus den Regierungsbezirken Breslau und
Liegnitz der bisherigen Provinz Schlesien gebildet, nachdem Oberschlesien nach dem verlorenen 1. Weltkrieg zu Polen gekommen war.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1119
Schätzwert 75-125 €
Radeberger Bank AG
Radeberg, Namensaktie 100 RM
9.5.1938 (Auflage 205, R 6) EF-VF
Gegründet 1859 als Genossenschaft, AG seit
29.6.1922. Betrieb von Bankgeschäften aller
Art, namentlich für die Kreise des Mittelstandes. 1946 enteignet.
Schätzwert 125-200 €
Ravené Stahl AG
Los 1127
Schätzwert 25-125 €
Reichenbacher Bank AG
Reichenbach i.V., Aktie Lit. A 100 RM
3.11.1924 (Auflage 3350, R 2) EF
Los 1117
Schätzwert 60-80 €
Provinzialhauptstadt Giessen
Giessen, Schuldv. 1.000 RM 1.4.1930
(R 8) EFAblösungs-Anleihe, mit anh. Auslosungsschein.
Los 1118
Schätzwert 40-70 €
Provinzialverband
der Provinz Ostpreußen
Königsberg i.Pr., 4,5 % Schuldv. 2.000
Mark 1.7.1921 (R 6) EF
Die stark besitzständisch geprägte Provinzverfassung nach der Hardenbergschen Staatsreform von 1823 wurde 1875-88 ersetzt durch
die Provinzialverordnungen, die dem Freiherr
vom Stein’schen Gedanken der Selbstverwaltung stärker Rechnung trugen. Seitdem waren
die Provinzen sowohl staatliche Verwaltungs-
106
Los 1120
Schätzwert 100-175 €
Radeberger Parivitund Glasraffinerie-AG
Radeberg, VZ-Aktie 20 RM 20.1.1925
(Auflage nur 50 Stück, R 7) EF
Gründung 1923. Herstellung von Parivitgläsern, Bearbeitung von Hohl- und Preßgläsern
mittels Malerei und Ätzerei. 1927 wurde das
Kapital noch einmal kräftig erhöht, doch die
Weltwirtschaftskrise machte der Firma den Garaus: 1932 in Liquidation getreten.
Los 1121
Schätzwert 275-350 €
Rapaille-Keksfabrik AG
Köln, Aktie 1.000 Mark März 1923
(Auflage 10000, R 10) VF-F
Faksimile-Unterschrift Rapaille.
Los 1123
Schätzwert 30-60 €
Rauchwaren-Import AG Riag
Leipzig, Aktie (Zwischenschein) 1.000 RM
20.12.1940. Gründerstück (Auflage 3000,
R 2), ausgestellt auf Fa. Kreuzberger &
Kreuzberger, Berlin UNC-EF
Gründung im Okt. 1939 zunächst als Pelzgroßhandlung. 1942 Umbenennung in Riag Rauchwareninteressen AG, neuer Zweck war nun als
reines Förderungsunternehmen die Sicherstellung der Pelzfellproduktion für die gesamte
Rauchwarenwirtschaft im Deutschen Reich.
Traumhafte Gestaltung im Art déco mit Abb.
von Hermes sowie Stadtwappen.
Gründung 1923 durch ortsansässige Textilunternehmer und Kaufleute (Hauptgeschäft in
der Bahnhofstr. 105). Die Bank stand von Anfang an in enger Verbindung zur Girozentrale
Sachsen und damit zum Sparkassenlager. Bei
Gründung waren die Aktien 5-fach überzeichnet. Bis zuletzt wurden Dividenden von 7 bzw.
10 % erwirtschaftet. Nach 1945 enteignet.
2006 entstand die “Reichenbacher Bank” auf
ungewöhnliche Weise neu: Heute ist es eine
170 m lange Bank aus Lärchenholzbohlen am
Rosensee auf der 4. Sächsischen Landesgartenschau in Oschatz, mit der sich traditionsgemäß die Stadt Reichenbach i.V. als Ausrichter
der Landesgartenschau 2009 präsentierte.
Los 1128
Schätzwert 75-175 €
Reichenbacher Bank AG
Reichenbach i.V., Aktie Lit. A 1.000 RM
3.11.1924 (Auflage 300, R 4) EF
Traumhafte Gestaltung im Art déco mit Abb.
von Hermes sowie Stadtwappen.
Nr. 1129
Los 1129
Nr. 1132
muskelbepackten Männern mit Hacke und
Schaufel.
Schon im Vorfeld der Gründung der Vereinigten
Stahlwerke AG hatten sich unter dem Druck der
wirtschaftlichen Verhältnisse die Gelsenkirchener Bergwerks-AG, die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG und der Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation zur Rheinelbe-Union zusammengeschlossen.
Schätzwert 175-275 €
Reichenbacher Bank AG
Reichenbach i.V., VZ-Aktie Lit. B 1.000 RM
3.11.1924 (Auflage nur 60 Stück, R 6;
die VZ-Aktien konnten satzungsgemäß nur
von AR-Mitgliedern erworben werden,
waren bei der Gesellschaft zu hinterlegen
und wurden bei Ausscheiden aus dem AR
in St.-Aktien getauscht) EF
der mit 1/3 des ermittelten Wertes. Börsennotiz Berlin und Köln. Maßgeblichen Einfluß hatte
(zunächst indirekt über die Colonia-Versicherungen und die Kölnische Rück) jahrzehntelang
das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie.
AR-Vorsitzender wurde nach dem Krieg Dr. h.c.
Robert Pferdmenges, bekannt als der “Bankier
Adenauers”. Der Klüngel funktionierte: Adenauers Sohn Max, Oberstadtdirektor a.D., fand in
den 60er Jahren dann als Rheinboden-Vorstand ein Auskommen. 1989 Umfirmierung in
Rheinboden Hypothekenbank AG. 1999/2000
ging die Aktienmehrheit auf die Allgemeine Hypothekenbank AG in Frankfurt/Main und damit
indirekt an das BHW. Die beiden Banken wurden zur AHBR fusioniert, und die machte der
Gewerkschaftsholding seitdem nur Kopfschmerzen: Wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen entstanden Milliardenverluste, und
2005 beim Verkauf an den texanischen Finanzhai “Lone Star” mussten die Gewerkschaften
sogar noch ein paar hundert Millionen Euro
Mitgift extra lockermachen.
Traumhafte Gestaltung im Art déco mit Abb.
von Hermes sowie Stadtwappen.
Los 1133
Schätzwert 100-175 €
Rhein-Main-Donau AG
München, 7 % Gold Debenture 500 $
1.9.1925 (R 6) EF-VF
Los 1130
Schätzwert 100-200 €
Reudener Ziegelwerke
vormals Clemens Dehnert AG
Reuden bei Zeitz, Aktie 1.000 Mark
30.3.1905 (Auflage 200, R 5) EF-VF
Gründung 1899. Fabrikation von Dach- und
Mauersteinen. Börsennotiz Leipzig. Die Firma
bestand bis nach 1945.
Los 1131
Schätzwert 40-90 €
Reußengrube AG
Kretzschwitz bei Gera, Aktie Lit. C 1.000
RM 8.5.1928 (Auflage 500, R 5) EF
Für die in New York unter Vermittlung der Chase National Bank aufgelegte Anleihe von 6 Mio.
US-$ bürgten das Deutsche Reich und der
Dreistaat Bayern. Schöner grün/schwarzer
Stahlstich der ABNC, allegorische Vignette der
Fortuna mit Segelschiff.
Die Idee des Rhein-Main-Donau-Kanals ist viel
älter als allgemein bekannt: bereits 1834 erhielt das Frankfurter Bankhaus M.A. von Rothschild & Söhne „mit Allerhöchster genehmigung Seiner Majestät des Königs von Bayern“
die Konzession und gründete als Aktiengesellschaft den Ludwig-Donau-Main-Canal. 183645 wurde dieser Kanal gebaut, ausgehend von
der Donau bei Kehlheim über die Altmühl, dann
als neu gegrabener Kanal mit aufsteigend 19
und absteigend 68 (!) Schleusen bis zur Pegnitz
unweit Bamberg, 8 km vor der Einmündung in
den Main. Trotz der zu geringen Abmessungen
(teilweise nur 95 cm tief) und bald darauf folgender Konkurrenz der Eisenbahn wurde dieser
Kanal noch bis nach 1900 von über 600 Schiffen jährlich im Durchgangsverkehr benutzt. In
ihrer heutigen Form wurde die Großschifffahrtsstraße vom Main bei Aschaffenburg über
Bamberg-Nürnberg zur Donau und weiter über
Regensburg bis Engelhartszell südlich von Passau von der 1921 gegründeten Rhein-MainDonau AG konzipiert. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch die Nutzung der Wasserkräfte.
Erst kurz vor Ausgang des 20. Jh. wurde dieses
„Jahrhundertbauwerk“ fertig.
Los 1137
Los 1135
Schätzwert 200-250 €
Rheinisch-Hessische
Treibriemen-Fabrik AG
Cassel, Aktie 1.000 Mark 1.2.1923
(Auflage 3000, R 9) EF
Gründung 1921. Fabrikation von Leder und Lederwaren mit Werken in Kassel und Gassen N.L. Bereits 1926 wieder in Liquidation getreten.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1890 unter der Firma Reussengrube
AG, Erdfarben- und Verblendsteinfabrik, 1920
umbenannt wie oben. Hergestellt wurden
Dachziegeln und feine Tonwaren, seit 1916
ausschließlich Dachsteine.
Los 1136
Los 1132
Schätzwert 50-175 €
Traumhafte Gestaltung mit farbintensiver Abb.
der Germania, welche zwei Wappenschilde in
ihren Händen hält.
Gründung 1894 durch Banken und Industrielle
unter Führung des A. Schaaffhausen’schen
Bankvereins. Stammsitz war in Köln, Unter
Sachsenhausen 2. Zweck war zunächst die
Förderung des Bodenkredits in Rheinland und
Westfalen, nach der Jahrhundertwende dehnte
die Bank ihre Geschäftstätigkeit auch auf die
übrigen preußischen und deutschen Gebiete
aus und errichtete in Berlin (Französische Str.
53/55) eine Zweigniederlassung. Beliehen
wurden von der Bank ländliche Grundstücke
mit 2/3, städtische Grundstücke mit 1/2 bis
6/10 (man beachte die Geringschätzung städtischer Immobilien!) sowie Weinberge und Wäl-
Rheinisch-Westfälische
Boden-Credit-Bank
Essen, 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark April
1922 (Auflage 40000, R 9) VF-F
Gründung 1898. Grundlage des Unternehmens
war eine auf 40 Jahre erteilte Konzession der
Stadt Essen zur Benutzung der städtischen
Straßen und Plätze für die Leitungen elektrischer Energie. Die ursprünglich der „Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co.“ in Frankfurt
a.M. erteilte Konzession wurde dem unter maßgeblichem Einfluss von Hugo Stinnes errichteten RWE abgetreten. 1899 Errichtung des ersten Kraftwerkes in Essen. Ab 1903 wurden benachbarte Kommunen nach Übernahme von
Aktien und Aufsichtsratssitzen in eine überregionale Versorgung einbezogen. Im Laufe der
Jahre entwickelte sich das RWE zum größten
deutschen Energieversorgungsunternehmen
und zu einem Konzern mit vielfältigen Aktivitäten außerhalb des angestammten Versorgungsbereichs. 1990 wurde die Gesellschaft konzernleitende Holding für die selbständigen Sparten
Energie, Bergbau/Rohstoffe (Rheinbraun), Mineralöl/Chemie (RWE-DEA), Entsorgung, Maschinen- und Anlagenbau (Lahmeyer, Rheinelektra,
Heidelberger Druck), Bau (Hochtief).
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Stockfleckig.
Köln, Actie Ser. D 1.000 Mark 1.10.1910
(Auflage 4000, R 2) EF
Schätzwert 125-250 €
Rhederei M. Jebsen AG
Apenrade, Aktie 1.000 Mark Nov. 1911.
Gründeraktie (Auflage 2300, R 4) EF
Lochentwertet.
Gründung 1878, ab 1911 AG. Die Rhederei M.
Jebsen in Apenrade hat einen Teil ihrer Flotte in
die Gesellschaft eingebracht. Wegen der
schlechten Frachtenlage auf dem europäischen Markt beschäftigte sich die Reederei in
der Chinafahrt. Die Jebsen-Reederei gehört
heute zu den bedeutendsten Firmen in Apenrade und ist erfolgreich in Ostasien tätig. Sie ist
auch in Nordschleswig/Südjütland im gastronomischen Bereich engagiert.
Schätzwert 275-350 €
Rheinisch-Westfälisches
Elektrizitätswerk AG
Los 1134
Schätzwert 75-125 €
Rheinelbe Union
7 % Gold Bond 1.000 $ 1.1.1926 (R 6) EF
Die Anleihe von urspr. 25 Mio. $ (börsennotiert
in New York, Boston und Amsterdam) ging später auf die Vereinigte Stahlwerke AG über.
Orange/schwarzer Stahlstich, Vignette von drei
Das Gersteinwerk
in Werne (NRW) der RWE
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
107
Beginn der 50er Jahre die Müchener Rück und
die Agrippina. Anfang der 60er Ausweitung des
Aktionärskreises, Umbenennung in Allgemeine
Kreditversicherung AG. 1996 kauft REWE den
Aktienbesitz der Allianz und hält 87,5% des Aktienkapitals. 1996 übernimmt die Coface S.A.
Paris 50% von REWE. Ab 2002 dann Allgemeine Kreditversicherung Coface AG. Die Gesellschaft gehört nun zur Coface Holding.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen. Gerissene Mittelfalte
fachgerecht restauriert.
Los 1138
Schätzwert 75-200 €
Rheinisch-Westfälische Kalkwerke
Los 1142
Dornap, Aktie 1.000 Mark Juli 1907
(Auflage 1500, R 3) EF
Rheinische Handels-AG für Getreide,
Lebens- und Futtermittel
Großformatig, mit wunderschöner Umrahmung
im Historismus-Stil.
Gründung 1887 als „Dornap-Angerthaler AG für
Kalkstein- und Kalkindustrie“, 1888 umbenannt
wie oben. Ausbeutung von Kalkstein- und Dolomitfeldern im ganzen niederrheinisch-westfälischen Industriegebiet. Die Steinbrüche in Dornap, Hochdahl, Neanderthal, Gruiten, Elberfeld,
Wülfrath, Barmen-Rittershausen, Hofermühle,
Ober-Hagen, Letmathe und Hönnethal waren
durch fast 30 km lange normal- und schmalspurige Werkseisenbahnen verbunden. Beliefert
wurden vor allem die niederrheinisch-westfälischen Eisen- und Stahlwerke mit Hüttenkalk,
folgerichtig wurde die RWK in den 30er Jahren
Teil der Vereinigten Stahlwerke. Nach Beschlagnahme durch die Alliierten wurde das Betriebsvermögen bei Entflechtung der Vereinigte Stahlwerke 1953 auf eine neu gegründete AG gleichen Namens übertragen. Maßgebliche Aktionäre waren dann lange Zeit die Stahlwerke an
der Ruhr als Hauptabnehmer (zuletzt die
Hoesch-Werke AG mit über 75 %), heute gehört
die 1999 in RWK Kalk AG umbenannte Ges.
zum britischen Baustoffkonzern Readymix.
Köln, VZ-Aktie 1.000 Mark 23.8.1923
(Auflage 1000, R 9) EF-
Los 1139
Rheinische Kunstseide AG
Schätzwert 125-200 €
Rheinische Elektrizitäts-AG
Mannheim, Sammelaktie Ser. L 10 x 100
RM 16.12.1924 (R 7) EF
Gründung 1897 als Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG durch die
Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine
führende Rolle in der Stromversorgung Südwestdeutschlands und des Rheinlandes. 1917
Umfirmierung in „Rheinische Elektrizitäts-AG“.
In Berlin, Frankfurt und Mannheim börsennotiert. 1940 wurde das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben: die Schnellpressenfabrik
AG Heidelberg (heute Heidelberger Druckmaschinen). Später wurde die Rheinelektra eine
wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern.
1997 mit der in gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen.
Schätzwert 225-300 €
Gründung als AG im Nov. 1921 unter Fortführung der von der früheren oHG Finkler & Echter, Köln, geführten Lebensmittelabteilung und
der Firma Richter & Gaul in Köln-Deutz. Handel
in Getreide-, Futter- und Lebensmitteln, Vertretung von Mühlenwerken und ähnlichen Gesellschaften. 1925 ist die Gesellschaft aufgelöst
worden und trat in Liquidation.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1146
Los 1143
Schätzwert 20-80 €
Großes Firmenlogo im Unterdruck.
Gründung 1937. Herstellung, Verarbeitung und
Vertrieb von Kunstseide u. sonstiger Kunstfaser. Die Ges. war u.a. an der Phrix-GmbH,
Hamburg beteiligt. 1955 wurde die Rhein.
Kunstseide von selbiger übernommen, 1967
eingegliedert in die BASF AG, 1970 Produktionsende in Krefeld.
Schätzwert 40-100 €
Rheinische Möbelstoff-Weberei
vorm. Dahl & Hunsche AG
Wuppertal-Barmen, Aktie 1.000 RM Sept.
1938 (Auflage 450, R 5) EF
Schätzwert 50-125 €
Gründung 1898 unter Übernahme der Firma
Dahl & Hunsche. Herstellung von Moketts,
Decken, Frises, Gobelins, Patentstoffen, Tep-
Meiderich bei Ruhrort, Prior.-Actie Lit. A 600
Mark 17.4.1878 (Auflage 3670, R 2) EF
Los 1145
Schätzwert 125-250 €
Rheinische Stahlwerke
Meiderich bei Ruhrort, Actie Lit. C 600
Mark 17.4.1878 (Auflage 730, R 3) EF
Für den Aufsichtsrat unterschrieb die Aktie
Theodor Böninger. Böninger, eine der bedeutenden Persönlichkeiten der Montanindustrie
an der Ruhr, gehörte 1906 neben Carl Funke
auch zu den Gründern der Essener Steinkohlenbergwerke AG.
Gründung 1870 durch deutsche, belgische und
französische Aktionäre mit 1 Mio. F Kapital als
„S.A. des Aciéries Rhénanes à Meiderich“ mit
juristischem Sitz in Paris. In Meiderich wurde eine Bessemer-Stahlgießerei und eine Fabrik für
feuerfestes Material errichtet. 1872 Sitzverlegung nach Meiderich, 1878 Sanierung und
komplette Neuausgabe der Aktien. 1881 Inbetriebnahme eines neuen Schienenwalzwerkes
und Ankauf der Eisenerzgrube Lacheberg in
Nassau. 1882 gemeinsam mit der Saarbrücker
Firma Gebr. Röchling Ankauf umfangreicher Minette-Konzessionen in Lothringen. 1886 Beteiligung an Stahlwerken in Südrussland, endlich
1889 Errichtung des ersten eigenen Hochofens.
1900 mit Übernahme der „Gewerkschaft Centrum“ Schaffung einer eigenen Kohlebasis, später Erwerb weiterer großer Bergwerke. 1904
Übernahme der „Duisburger Eisen- und Stahlwerke“, 1922 Verschmelzung mit der traditions-
Dekorativ, mit Originalunterschriften, u.a. Theodor Böninger für den AR. Böninger, eine der bedeutenden Persönlichkeiten der Montanindustrie an der Ruhr, gehörte 1906 neben Carl
Funke auch zu den Gründern der Essener
Steinkohlenbergwerke AG.
Los 1147
Duisburg-Meiderich, Aktie 1.000 Mark
Juni 1908 (Auflage 5000, R 2) EF
Los 1148
Duisburg-Meiderich, Aktie 600 Mark Lit.
C. Okt. 1920 (R 9) VF+
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 1.500-2.000 €
Rheinische Garantiebank
Kautions-Versicherungs-AG
Mainz, Namensaktie 1.000 RM 1.5.1924
(Auflage 600, R 10) VF
108
Nr. 1139
Schätzwert 275-350 €
Rheinische Stahlwerke
Mannheim, Aktie 1.000 RM 14.7.1938
(Auflage 1500, R 3) EF
Mit Stempel „Rheinische Garantie- & KautionsVersicherungs-AG“.
Mainzer Kaufleute und ein Frankfurter Bankeninstitut gründeten am 19.3.1923 die Rheinische Garantiebank Kautions-Versicherungs-AG.
Initiator ist der Mainzer Bankier Isaac Fulda.
Seine Idee wird zum Geschäftszweck der Gesellschaft: im gesamten Reichsgebiet das Kautionsgeschäft zu betreiben. 1937 Umfirmierung
in Rheinische Garantie & Kautionsversicherungs-AG. Den größten Teil der Aktien halten zu
Schätzwert 40-80 €
Rheinische Stahlwerke
Rheinische Elektrizitäts-AG
Los 1141
Schätzwert 50-125 €
Rheinische Stahlwerke
Krefeld-Uerdingen a.Rh., Aktie 1.000 RM
28.5.1940 (Auflage 2100, R 2) EF
Los 1144
Los 1140
Nr. 1141
reichen, bereits 1856 gegründeten Arenberg’pich-Velours in Werken in Barmen und Burschen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. 1926
scheid. Fast 100 % Beteiligung an der Tepwurden die Hütten- und Stahlwerke und die Erzpichmanufaktur A.-Beuel. Börsennotiz Hamgruben in die Vereinigte Stahlwerke AG eingeburg und Bremen, Freiverkehr Berlin und Düsbracht, nicht aber die Kohlenbergwerke, die erst
seldorf.
1952 im Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen in die Arenberg Bergbau-GmbH ausgegliedert wurden. Bis zur kürzlichen Eingliederung in die Thyssen AG firmierte die alte, bis dahin immer noch börsennotierte Rheinstahl zuletzt als Thyssen Industrie AG.
Nr. 1142
Nr. 1150
Nr. 1148
Los 1149
Schätzwert 200-400 €
Rheinische Wasserwerks-Gesellschaft
Bonn, Actie 600 Mark 30.4.1879.
Gründeremission im Umtausch der zuvor
umlaufenden Interimsscheine (Auflage
3750, R 5) EF-VF
Gründung 1872 in Bonn auf Initiative von König
Wilhelm von Preußen als „Rheinische Wasserwerksgesellschaft“. Bis zur Jahrhundertwende
beschäftigte man sich mit Planung, Bau und
Betrieb von Wasserwerken, später auch von
Gaswerken. 1902 Sitzverlegung nach KölnDeutz. Danach erfolgte schwerpunktmäßig der
Ausbau der Gas- und Wasserversorgung des
rechtsrheinischen Kölner Raumes. 1929/30
übernahm die Thüringer Gas AG in Leipzig die
Aktienmehrheit, bei der Gelegenheit auch Umfirmierung in “Rheinische Ernergie AG”. 1957
gab die ThüGa die Aktienmehrheit an das RWE
ab, behielt aber noch bis 2001 eine Beteiligung
von 40 %. 2002 ging als Kartellauflage das
Versorgungsgeschäft im Kölner Raum an das
RWE, die rhenag versorgt jetzt rd. 100.000 Einwohner entlang der Sieg im Bergischen Land
und im Westerwald. Nach Abfindung der Kleinaktionäre hält heute das RWE 2/3 und die
RheinEnergie AG in Köln 1/3 der Anteile.
Los 1150
Schätzwert 600-800 €
Gegründet 1872 zwecks Bau und Betreuung
von Kleinwohnungen im eigenen Namen, Ziegeleibetrieb. Grundbesitz (1943; unbebaut):
102.741 qm. Häuserbesitz: Die Gesellschaft
hat seit ihrem Bestehen bis Ende 1941 insgesamt 969 Häuser errichtet, davon befanden
sich einschließlich der in Kaufanwartschaft begebenen Häuser noch 576 Häuser in eigenem
Besitz. 1990/1991 Übernahme durch die Gladbacher Aktienbaugesellschaft AG und Neudefinition des Unternehmensgegenstandes dieser
Gesellschaft als Zwischenholding im WCMKonzern. 1992 Übertragung des gesamten
operativen Geschäftes auf die Gladbau, Baubetreuungs- und Verwaltungs-Gesellschaft mbH.
Ausgestellt auf Herrn Jerusalem, Rheydt. Nur 5
Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1153
Schätzwert 175-240 €
Rhume-Mühle
Northeim, Namensaktie 1.000 Mark
15.11.1920 (Auflage 372, R 10) EF-VF
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1151
Los 1151
Schätzwert 400-500 €
Rheydter Aktien-Bau-Gesellschaft
Rheydt, Namensaktie 1.200 Mark
1.10.1907 (Auflage 100, R 9) EFNur 9 Stück lagen im Reichsbankschatz. Ebenfalls vorher nicht bekannt gewesen.
Los 1152
Schätzwert 400-500 €
Rheydter Actien-Bau-Gesellschaft
Rhume-Mühle
Rheydt, Namensaktie 100 Thaler 1.7.1876.
Gründeraktie (Auflage 400, R 10) VF
Northeim, Namensaktie 1.000 Mark
1.4.1889 (Auflage 728, R 9) VF-F
Original signiert von M. Dilthey aus der bedeutenden Fabrikantenfamilie.
Die Mühle wurde 1322 erbaut als Bannmühle
der Grafen von Northeim und des Stifts St. Bla-
Nr. 1153
sii. 1863 gekauft von der Köngl. Klosterkammer
zu Hannover und seitdem Besitz der AG. 1864
vollständig neugebaut und danach mehrfach renoviert und modernisiert. Die Mühle nutzt die
Wasserkraft der Rhume zur Stromerzeugung
per Turbine. 1968 vernichtete ein verheerendes
Feuer das Hauptgebäude. Stillgelegt.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz, davon 8 Exemplare wegen massiven Schimmelbefalls nicht verwendbar.
erster mit Themen der Psychoanalyse und Sexualaufklärung. Richard Oswald wird am
5.11.1880 in Wien als Richard W. Ornstein geboren. Ab 1896 besucht er das Theater-Seminar, tingelt als Schauspieler und Bühnenarbeiter
durch Wander- und Provinzbühnen in Österreich-Ungarn. 1907 geht er an das berühmte
Wiener Raimund-Theater, dann an das Theater
in der Josefstadt, wo er erstmals als Dramaturg
und Regisseur arbeitet. Nach antisemitischen
Angriffen wechselt er 1910 an das Düsseldorfer
Schauspielhaus und kommt dort in Kontakt mit
Ludwig Gottschalk, der als Direktor der Düsseldorfer Film-Manufaktur erfolgreich Filme verleiht
und produziert. Gottschalk lässt Oswald 1911 in
zwei Filmen auftreten. 1913 zieht Oswald mit
seiner Frau, der Schauspielerin Käthe Waldeck,
nach Berlin und nimmt ein Engagement am
Neuen Volkstheater an. 1914 geht er als Dramaturg zur Deutsche Vitascope GmbH der Brüder Max und Jules Greenbaum. Seine Adaption
von Oswald Conan Doyles Kriminalroman “Der
Hund von Baskerville” wird ein sensationeller Erfolg. 1916 gründet er die Richard Oswald-FilmGmbH und engagiert als Kameramann Max Faßbender, für die Dekoration den Kunstmaler und
späteren Regisseur Manfred Noa. Ende 1916
entsteht mit Unterstützung der “Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten” der erste jener Filme, die Oswalds
Nachruhm in der Filmgeschichte geprägt haben:
“Es werde Licht!” thematisiert Geschlechtskrankheiten und bricht damit ein gesellschaftliches Tabu. “Anders als die Anderen”, die erste
filmische Auseinandersetzung mit der damals
noch als Straftat geltenden Homosexualität, wird
1921 von der Zensur verboten. Mit der Wiedereröffnung des ehemaligen Prinzeß-Theaters in
der Kantstr. 163 als “Richard-Oswald-Lichspiele” mit 800 Plätzen steigt Oswald 1919 auch in
Nr. 1152
Los 1154
Schätzwert 300-400 €
Richard Oswald-Film AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark April 1921.
Gründeraktie (Auflage 5500, R 10) VF
Ungewöhnlich und auf einer
Aktie einmalig: Die üblichen
faksimilierten Unterschriften
von Aufsichtsrat und Vorstand flankieren etwas vom
Aktienrecht gar nicht Vorgesehenes: Das Faksimile von
Richard Oswald als “Der
Generaldirektor”.
Vor allem als “Skandalfilmer” ging Richard Oswald in die Filmgeschichte
ein. Er rührte an Tabus und beschäftigte sich als
Nr. 1154
das Kinogeschäft ein. Im gleichen Jahr fusioniert
er die Richard Oswald-Film-GmbH mit der Rheinischen Lichtbild AG zum Bioscop-Konzern. Die
Verbindung hält nicht lange. 1921 wandelt Oswald sein Unternehmen in eine AG um und verkündet dies zusammen mit seinem Programm
im Hotel Adlon. An seiner Seite steht als Vorstandsmitglied der Verlegersohn Heinz Ullstein.
Ab 1923 floppen hochfliegende Filmprojekte, die
Ära des Stummfilms geht zu Ende, neue Konflikte mit der Zensur tun ein übriges: 1926 verweigert die Generalversammlung Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung, im gleichen Jahr geht
Filmplakat zum Spielfilm "Anders als die
Andern" (1919) von Richard Oswald
109
Nr. 1156
die AG in Konkurs. Oswald macht weiter: 1930
hat sein erster Tonfilm Premiere: “Wien, du Stadt
der Lieder”, ein überragender Publikumserfolg.
In den 1930er Jahren produziert er Tonfilm-Operetten ebenso wie umstrittene politische Filme,
u.a. “Dreyfus” (1930) und eine Adaption von Carl
Zuckmayers “Der Hauptmann von Köpenick”
(1931). Die Premiere von “Ein Lied geht um die
Welt” beklatscht sogar der gerade ernannte Propagandaminister Joseph Goebbels, der Film
wird 1933 der große Kino-Erfolg des Jahres.
Aber ebenso wie sein Hauptdarsteller ist Oswald
ein Jude und muß Deutschland verlassen, geht
nach Zwischenstationen in Holland und Frankreich 1938 in die USA. Sein letzter Film ist
1948/49 “The Lovable Cheat” mit Buster Keaton
und Curt Bois. Anfang der 1950er Jahre unternimmt er mit der Richard Oswald TV Productions
einen letzten Versuch mit einer auf 100 Folgen
angelegten Fernsehserie. Doch schon nach Fertigstellung der Pilot-Show ist Schluß. 1962 besucht Oswald seine Verwandten in Düsseldorf,
fährt weiter nach Rom, um seinen Sohn Gerd bei
Dreharbeiten zu besuchen. Dort erkrankt er
schwer, seine Frau Käte bringt ihn nach Düsseldorf zurück, wo er 1963 enttäuscht und weitgehend vergessen stirbt.
Ein paar leichte Sengspuren, insgesamt aber
ausgesprochen passabel erhalten.
Los 1155
Nr. 1157
1938 umbenannt in Brauhaus Torgau AG. Nach
1945 VEB Brauerei Torgau, 1990 Torgisch Bier
GmbH, 1992 Übernahme durch Schwaben
Bräu Rob. Leicht AG, Stuttgart, 1993 Brauhaus
Torgau GmbH, 1996 Brauhaus Torgau AG,
2002 nach Insolvenz Gründung der Neue Torgauer Brauhaus GmbH.
Los 1159
Schätzwert 275-350 €
Riesaer Bank AG
Riesa, Aktie 20 Goldmark 27.6.1924
(Auflage 5000, R 10) EF-VF
Gründung 1903. Übernahme des Spar- und
Vorschuß-Vereins zu Ostrau i.Sa. im Jahr
1918. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. Zweigniederlassung in Ostrau, Geschäftsstelle in Riesa-Gröba sowie Kassenstellen in Elsterwerda
und Stauchitz. Seit ihrem Bestehen verwaltete
sie die Verkaufsstelle der Ziegel-Verkaufs-Vereinigung Nordsachsen in Riesa, der 26 Werke
angehörten. Aufgrund der Verordnung vom
14.8.1945 erfolgte die Abwicklung durch die
Sächsische Landesbank.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Ebenfalls Faksimile von Richard Oswald als
“Der Generaldirektor”.
Geringfügige Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 125-175 €
Schätzwert 300-400 €
Richard Oswald Film AG
Los 1162
Berlin, Aktie 10.000 Mark 23.6.1923
(Auflage 6050, R 10) VF
Auch hier das Faksimile von Richard Oswald als
“Der Generaldirektor”.
Nur dieses eine Stück lag im Reichsbankschatz. Randschäden fachgerecht restauriert.
Schätzwert 275-350 €
Richard Oswald Film AG
Berlin, Aktie 10.000 Mark 23.10.1923
(Auflage 12500, R 10) VF
Auch hier das Faksimile von Richard Oswald als
“Der Generaldirektor”.
Los 1158
Los 1161
Gründung 1845, AG seit 1891 (Firma bis 1911:
Römhildt-Pianofortefabrik AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG). 1899 Neubau der
Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12, 1910 Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen
in Berlin und Hamburg. Börsennotiz: Freiverkehr
Leipzig. 1930 Verkauf eines Teils des Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines Teils
der Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 225-300 €
Schätzwert 50-80 €
Rombacher Hüttenwerke
Los 1160
Schätzwert 100-200 €
Rodi & Wienenberger AG für
Bijouterie- und Kettenfabrikation
Pforzheim, Aktie 1.000 Mark Aug. 1899.
Gründeraktie (Auflage 500, R 5) EF-VF
Äußerst dekorativ, schöne Umrandung im Historismus-Stil. Originalunterschriften H. Becke
und Wilh. Wienenberger.
Gründung 1885, seit 1899 AG. Mit bis zu
2.000 Beschäftigten Herstellung von
Schmuckwaren, Uhrketten, Uhrbändern und
Hannover, 4 % Genußrechtsurkunde 100
RM Jan. 1926 (R 6) EF-VF
Gründung 1888, bis 1926 Rombacher Hüttenwerke. 1926 übernahmen die Kokswerke und
Chemische Fabriken AG in Berlin (später die
Schering AG) zwecks Sanierung die Rombacher
Hüttenwerke und firmierten sie in die (neue)
Concordia Bergbau-AG um. 1968 Stilllegung
der Schachtanlagen. Nachdem das Unternehmen schon immer auch starke Interessen in
der Chemieindustrie gehabt hatte, wurde 1976
in Concordia-Chemie AG umfirmiert. Letzter
Gegründet wurde das Ruberoidwerk 1897 in
Hamburg-Billbrook, umgewandelt in eine
GmbH 1906 und in eine AG 1914. Ausgehend
von der Dachpappen-Herstellung entstand im
Laufe der Jahrzehnte ein breitgefächertes Lieferprogramm von Dach- und Dichtungsbahnen,
Ruberstein-Wand- und Fassadenplatten, Rubadur-Fassadenplatten, Haft- und Mörtelzusätzen, Flüssigestrichen sowie Spezialbandagen.
Außerdem wurden im eigenen Baubetrieb
Flachdach-, Grundwasser- und Feuchtigkeitsabdichtungen selbst ausgeführt. Bald war das
Unternehmen deutschlandweit ebenso wie
international tätig. Die Betriebe in Posen und
Spremberg gingen als Folge des 2. Weltkrieges
verloren. Dafür entstand in Westdeutschland
ein dicht gespanntes Netz von 17 Niederlassungen in allen größeren Städten, Auslandsvertretungen arbeiteten in Dänemark, Frankreich,
Österreich, Spanien und den Benelux-Ländern,
aber auch in Chile, Venezuela, Japan und im
Iran. Neben der Joh. Heinrich Warncke GmbH,
Pinneberg (über 25 %) war jahrzehntelang die
Rütgerswerke AG mehrheitlich beteiligt. Zuletzt
erscheint mit 71,44 % die Billbrook GbR als
Großaktionär. 1993 in Ruberoid AG umfirmiert.
Scharfen Absatzeinbrüchen 1997/98 folgte
dann 2000 die Insolvenz.
Los 1164
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
Jan. 1920 (Auflage 7500, R 9) EF-VF
Teil einer Anleihe von 7,5 Mio. Mark. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg für die Berliner
Handels-Gesellschaft.
Schätzwert 100-200 €
Torgau, Aktie 200 RM Okt. 1927.
Gründeraktie (Auflage 1500, R 5) EF
110
Nr. 1159
Schätzwert 500-600 €
Rütgerswerke-AG
Riebeck-Partuschke Brauerei AG
Gründung 1927 nach Übernahme der 1865
gegründeten Brauerei Friedrich Partuschke.
Schätzwert 30-90 €
Hamburg, Aktie 100 RM Okt. 1933
(Auflage 1200, R 3) EF
Weimar, Aktie 1.000 Mark 31.1.1921
(Auflage 2400, R 8) VF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 31.1.1922
(Auflage 6700, R 8) VF
Los 1157
Los 1163
Ruberoidwerke AG
Römhildt AG
Richard Oswald Film AG
Los 1156
Uhrgehäusen. Früher auch drei produzierende
Auslandstöchter in Frankreich, Großbritannien
und Brasilien, 1975 Produktionsrückverlagerung ins Inland. 1985 Einstellung der Produktion von Gold- und Silberschmuck und Konzentration auf Uhrbänder (auf diesem Gebiet deutscher Marktführer) und Uhrgehäuse. Börsennotiz im Freiverkehr Stuttgart, letzter Großaktionär
mit 98% war die Baden-Württembergische
Bank AG. 1988 Umwandlung in die ROWI Rodi
& Wienenberger GmbH.
Namenswechsel dann 1991 in Concordia Bau
und Boden AG, nachdem der Immobilien-Spekulant Minninger Firmenmantel und Börsennotiz übernommen hatte.
Die Nr. 1-Urkunde.
Nr. 1165
Gegründet 1849 von Julius Rütgers als eine
Firma die mit Teeröl als Holzschutzmittel für Eisenbahnschwellen handelte, aus der 1898 die
„AG für Holzverwertung und Imprägnierung“
entstanden ist, 1902 umbenannt wie oben. 20
Teerproduktenfabriken, Fabriken künstlicher
Kohlen und Holzimprägnieranstalten im ganzen
Reichsgebiet, Flußspatbergwerk im Kreis Ballenstedt und Chemische Fabriken bei Siptenfelde, Dresden und Gleiwitz. Gepachtet waren
außerdem die Werke der Chemische Fabrik
Weyl AG in Waldhof bei Mannheim und der “Silesia” Verein chemischer Fabriken bei Saarau,
Breslau und Dittersbach (an beiden AG’s besaßen die Rütgerwerke auch über 90 % der Aktien). Eine 1923 geplante Fusion mit der Deutsche Petroleum AG scheiterte an steuerlichen
Hindernissen, stattdessen Interessengemeinschaft mit wechselseitiger Beteiligung. 1947
Sitzverlegung nach Frankfurt (Main). 1995 Umfirmierung in RÜTGERS AG und Sitzverlegung
nach Essen zum Sitz des Großaktionärs (über
98 %) Ruhrkohle.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1165
Schätzwert 500-600 €
Rütgerswerke-AG
Berlin, Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM
Juli 1944 (Auflage nur 6 Stück, R 9)
EF
Die gesamte Auflage von nur 6 Stück lag
im Reichsbankschatz.
Los 1166
Nr. 1168
Nr. 1167
Gründung 1902 als „Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.“ unter Übernahme
der seit 1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin Fahlberg, dem Entdecker des Süßstoffs
Saccharin. Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, erhielt 1868/69 seine erste
wissenschaftliche Ausbildung an der Polytechnischen Schule in Moskau. Anschließend führte er in Berlin erste Zuckeruntersuchungen
durch und studierte dann Chemie in Wiesbaden
und Leipzig. Fahlberg promovierte 1873 in
Leipzig und war danach für kurze Zeit Direktor
der “Chemische Laboratorien Unterharz”. Dieses nur wenige Monate kurze Gastspiel sollte
sich dennoch später als ausschlaggebend bei
der Standortwahl für eine Fabrik erweisen.
1874 ging Fahlberg nach New York und eröffnete dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er
sich an der John Hopkins Universität in Baltimore, wo er als Gast von Ira Remsen an dessen Chemischem Institut Zucker-Analysen
durchführte. Auf Vorarbeiten von Remsen aufbauend fand er bei der Oxidation von o-Toluensulfamid eher zufällig den künstlichen Süßstoff
Saccharin, 500mal stärker als herkömmlicher
Zucker. Besuche bei seinem Onkel Adolph List
in Leipzig 1882 und 1884 gaben den Anstoß
zur industriellen Nutzung der Entdeckung.
1885 begann die Versuchsproduktion in New
York, am 18.11.1885 erhielt Fahlberg das
Deutsche Reichspatent für den Süßstoff Saccharin. Im April 1886 wurde die Kommanditgesellschaft Fahlberg, List & Co. in Leipzig mit
Sitz in Salbke bei Magdeburg gegründet. Am
9.3.1887 nahm die Fabrik die Produktion auf.
Bis zur Jahrhundertwende wuchs das Geschäft
beständig, dann wirkte sich die Konkurrenz der
Zuckerindustrie negativ aus. Deren Lobby setzte in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches
Süßstoffverbot durch (das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Weltkrieg wieder
aufgehoben wurde). Auf das Verbot reagierte
Fahlberg mit der Umwandlung in eine AG, um
mit neuem Kapital die Produktionspalette erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis wurde zunächst Schwefelsäure. Die gravierenden
Probleme gingen an Fahlberg nicht spurlos vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkrankung
die Firma, 1910 starb er im hessischen Nassau. Doch sein Nachfolger August Klages führte das Werk mit Tatkraft fort: 1912 Angliederung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921
Erwerb der benachbarten Metallhütte Magdeburg GmbH, außerdem Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926 Übernahme
der Mitteldeutsche Superphosphatwerke GmbH
mit Werken in Köthen und Doderdorf, außerdem Neubau einer Superphosphatfabrik auf
dem Gelände der Glashütte A. Grafe Nachf. in
Westerhüsen. 1932 Umfirmierung in FahlbergList AG Chemische Fabriken. Kurz vor dem
Rückzug der britischen Truppen und dem Einrücken der Sowjets wurde der gesamte Vorstand 1945 von der britischen Militärregierung
in die britische Zone zwangsevakuiert. Der von
Kriegsschäden fast völlig verschont gebliebene
Magdeburger Betrieb wurde am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum überführt.
Die AG verlegte 1950 ihren juristischen Sitz
nach Hamburg und erwarb die “Dr. Goeze & Co.
GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert in
Fahlberg-List GmbH), wo nach den FahlbergList-Patenten weiter Pflanzenschutz- und
Schädlingsbekämpfungsmittel hergestellt wurden. Die Tochter in Wolfenbüttel, wo auch die
Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel unterhielt (heute Bayer Crop
Science) wurde 1969 verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo die AG noch heute
mit diversen kleineren Beteiligungen besteht.
Am Stammsitz in Magdeburg zählte das Werk
als VEB Fahlberg-List, seit 1979 Teil des Kombinats Agrochemie Piesteritz, zu den wichtigsten Arzneimittelwerken der DDR und bediente
auch Abnehmer in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Polen. Nach der Wende 1992
privatisiert. Der Käufer, die Pharmafirma Salutas (eine Tochter der HEXAL AG in Holzkirchen)
führte eine pharmazeutische Auftragsproduktion fort und baute kurz darauf in Barleben nahe der A 2 ein riesiges neues Pharma- und Logistikzentrum, das seit 1995 im Vollbetrieb arbeitet. Über 1.300 Mitarbeiter verarbeiten 300
pharmazeutische Wirkstoffe zu über 10.000
verschiedenen Substanzen. 2005 wurde Hexal
vom Schweizer Sandoz-Konzern übernommen,
dem weltweit zweitgrößten Generika-Hersteller.
Im Investitionsplan des Unternehmens stand
Barleben danach an der Spitze: Seit 2007 wird
die Produktionskapazität auf jährlich 10 Milliarden Tabletten und Kapseln ausgebaut.
Nur 6 ausgestellte Stücke lagen im Reichsbankschatz, davon 5 inzwischen fest in Sammlungen, dieses also das allerletzte noch verfügbare Stück!
Schätzwert 50-125 €
Runge-Werke AG
Los 1168
Spandau, Aktie 1.000 Mark 12.12.1922
(Auflage 13000, R 5) EF
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Gründung 1916. Herstellung von Zwischenprodukten für die Kautschukwarenfabrikation, insbesondere von Kautschuk-Regeneraten. Der
Preissturz auf dem Kautschukmarkt führte
1928 zu einem Zwangsvergleich.
Magdeburg-Südost, Aktie 1.000 Mark
29.4.1915 (Auflage 2000, R 9) VF
Los 1167
Nur 7 ausgestellte Stücke lagen im Reichsbankschatz.
Los 1169
Schätzwert 1600-2500 €
Schätzwert 125-200 €
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Magdeburg-Südost, 4,5 % Teilschuldv. 500
Mark Jan. 1920 (Auflage 700, R 7) EF
Salbke-Westerhüsen a/E., Aktie 1.000
Mark 2.7.1902. Gründeraktie (Auflage
3000, R 9) VF
Faksimile-Unterschrift Dr. Fahlberg (Entdecker
des Saccharins). Herrlicher G&D-Druck, große
Abb. des Chemischen Laboratoriums in Jugendstil-Umrahmung.
Schätzwert 600-1000 €
Originalunterschriften.
Altes Werksgelände der Fahlberg-List von 1966
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
111
Los 1170
Nr. 1169
Schätzwert 75-150 €
Nr. 1177
Nr. 1175
Los 1174
Schätzwert 50-100 €
Los 1178
Schätzwert 50-100 €
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Sachtleben AG für Bergbau
und chemische Industrie
Magdeburg-Südost, 4,5 % Teilschuldv. 2.000
Mark Jan. 1920 (Auflage 700, R 6) EF
Magdeburg-Südost, Aktie 100 RM April
1928 (Auflage 15000, R 5) EF+
Köln, Aktie 1.000 RM 10.4.1942 (Auflage
9600, R 2) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel. Originalunterschriften.
Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden Türmen des Magdeburger Doms.
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Los 1171
Schätzwert 175-300 €
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Magdeburg-Südost, 4,5 % Teilschuldv. 5.000
Mark Jan. 1920 (Auflage 250, R 8) EF
Ebenfalls identische Gestaltung wie vorige
Titel. Originalunterschriften.
Los 1175
Schätzwert 175-300 €
Schätzwert 75-175 €
Gründung 1892. Herstellung von Apparaten und
Armaturen für chemische und technische Anwendungen. Die Firma bestand bis nach 1945.
Los 1176
Schätzwert 30-80 €
Fahlberg-List AG
Chemische Fabriken
Magdeburg, Aktie 100 RM 25.5.1932
(Auflage 15000, R 3) EF
Schätzwert 175-300 €
Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden Türmen des Magdeburger Doms.
Gründung 1855, ab 1862 AG. Die Gräflich Einsiedelschen Eisenwerke in Berggießhübel wurden 1871 übernommen. Im Laufe der Jahre
mehrere Übernahmen. 1943 Werke in FreitalDöhlen, Cainsdorf und Pirna. 1949 Sitzverlagerung nach Düsseldorf, ab 1955 GmbH.
Zwei Randvignetten mit Signet: Frau mit Handspiegel zwischen den beiden Türmen des Magdeburger Doms.
Bernburg, Aktie 1.000 Mark 3.3.1922
(Auflage 400, R 6) EF
Magdeburg-Südost, Aktie 1.000 Mark
10.6.1921 (Auflage 15000, R 7) VF
Dresden, Aktie 1.000 RM März 1931
(Auflage 5750, R 7) EF
Magdeburg-Südost, Aktie 1.000 RM April
1928 (Auflage 9000, R 8) VF
Sächsisch-Anhaltische
Armaturenfabrik und Metallwerke AG
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Los 1177
Schätzwert 100-200 €
Sachtleben AG für Bergbau
und chemische Industrie
Köln, Aktie 500 RM 1.3.1928 (Auflage
1000, R 5) EF
Aktie aus der Kapitalerhöhung um 0,5 Mio. RM,
ausgegeben zum Umtausch der Harkort-Aktien.
Gründung 1926 durch Zusammenschluss der
Gewerkschaften Sachtleben und Sicilia unter Einschluss der Schwarzwälder Barytwerke Schulte
& Co. in Wolfach. Betrieb von Bergwerken, chemischen Fabriken und Metall- und Eisenhütten.
Die Firma besaß die größte Schwefelsäurefabrik
des Kontinents und das größte deutsche Zinkbergwerk. Mehrheitsaktionär: Metallgesellschaft.
1927 Gemeinschaftsvertrag mit der AG für
chem. Industrie, Gelsenkirchen. Nach Aufspaltung in die Bereiche Bergbau und Chemie bestehen heute zwei Nachfolgeunternehmen: Die
Sachtleben Bergbau GmbH, Lennestadt und die
Sachtleben Chemie GmbH, Duisburg, ein Unternehmen der Rockwood Specialities Group Inc.
Los 1180
Schätzwert 30-90 €
Sächsische Acetylen-AG
Dresden, Aktie 100 RM 18.10.1926
(Auflage 750, R 4) EF
Gründung 1922. Herstellung und Vertrieb von
technischen Gasen. 1928 Übernahme mehrerer
gleichartiger Unternehmen in Beuthen, Köln,
Saarbrücken, Hannover und Berlin. Sitzverlegung
nach Berlin und Umfirmierung in Industriegas AG.
Los 1181
Schätzwert 200-275 €
Los 1183
Dresden, VZ-Aktie 1.000 Mark Juli 1909 (im
Text “Vorzugs-Aktie” Nicht überstempelt.
Gründeraktie (Auflage 800, R 4) EF
1940 wurden die Vorzugsaktien in Stammaktien
umgewandelt. Breite Jugendstil-Umrahmung.
Mit Faksimile-Unterschrift des Deutsche-BankVorstands Paul Millington Herrmann.
Gründung 1905 durch die Dresdner Filialen der
Deutschen Bank und der Allgemeinen Deutschen
Credit-Anstalt zum Bau der eingleisigen 10,3 km
langen Normalspurbahn von Mittweida über Neudörfchen nach Dreiwerden und Ringethal (die nur
für den Güterverkehr projektierte sog. Zschopauthalbahn). Die Baukosten von rd. 2,5 Mio. M wurden finanziert durch 1 Mio. M Aktienkapital (in
200 Stamm- und 800 Vorzugsaktien) und eine
1911 begebene Anleihe von 1,3 Mio. M (abgesichert auf der Mittweidaer Gütereisenbahn). Betriebsführung und Bereitstellung des rollenden
Materials durch die Sächsischen Staatseisenbahnen (später die Reichsbahn-Direktion Dresden).
Laut Konzession der Sächsischen Regierung vom
13.10.1906 sollte die Bahnanlage nach 90 Jahren entschädigungslos in das Eigentum des
Sächsischen Staatsfiskus übergehen. Bekanntlich
beschleunigte die politische Entwicklung nach
1945 diese Vermögensübertragung ein wenig.
Sächsische Broncewarenfabrik AG
Wurzen, Aktie 1.200 Mark 1.6.1922
(Auflage 885, R 8) VF+
Gegründet wurde die Fabrik in bester Innenstadtlage von Wurzen bereits 1862, Umwandlung in eine AG 1889. Mit rd. 500 Arbeitern
wurden Lampen für Gas- und elektrische Beleuchtung sowie Heizkörperverkleidungen hergestellt. Die Aktien waren in Leipzig und Dresden börsennotiert. 1933 Konkurs.
Nur 24 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 75-150 €
Dresden, 5 % Schuldv. Serie I 3.000 RM
Juni 1934 (R 10) EF
Magdeburg-Südost, 8 % Teilschuldv.
1.000 RM Mai 1926 (Auflage 1600, R 7)
EF-VF
112
Schätzwert 50-80 €
Sächsische Landespfandbriefanstalt
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Originalunterschriften.
Schätzwert 75-250 €
Sächsische Industriebahnen-Ges. AG
Los 1184
Los 1173
Schätzwert 100-175 €
Saccharin-Fabrik AG
vorm. Fahlberg, List & Co.
Los 1179
Los 1172
Los 1182
Sächsische Gußstahl-Werke Döhlen AG
Nr. 1178
Nr. 1182
Ausgegeben im Umtausch gegen die 7 % Goldbonds der Saxon State Mortgage Institution mit
Laufzeit bis zum 1.12.1945.
Gegründet 1925 durch Gesetz als Anstalt öffentlichen Rechts.
Los 1191
Schätzwert 40-100 €
Salzwerk Heilbronn
Heilbronn, Aktie 1.000 RM Jan. 1942
(Auflage 2800, R 3) UNC
Nr. 1181
Nr. 1188
Los 1188
Schätzwert 200-250 €
Salzburger AG für
Elektrizitätswirtschaft
Salzburg, Aktie 100 RM Juni 1940 (R 9) EF
Los 1185
Schätzwert 50-125 €
Sächsische Landwirtschaftsbank AG
Dresden, Aktie 100 RM 26.8.1938
(Auflage 6075, R 4) UNC-EF
Gründung 1922. 1923 Übernahme des seit
1872 bestehenden „Landw. Spar- und Vorschuß-Vereins Großenhain“. Niederlassungen
in Bautzen, Chemnitz, Döbeln, Großenhain,
Leipzig, Meißen, Pirna, Plauen i.V. und Zittau.
Bei Kriegsende bestanden Mehrheitsbeteiligungen an der „Sachsenland Grundstücksges.
mbH“, der „Drema Großmolkerei AG“ in Dresden und der „Elbtal Obst- und Gemüsekonservenfabrik AG“ in Weinböhla.
Gründung 1920 durch das Land Salzburg, das
dabei seine Stromleitungen von Bischofshofen
und St. Johann nach Saalfelden als Sacheinlage einbrachte. Anschließend wurde das Großkraftwerk Bruck-Fusch (Bärenwerk) gebaut.
Dazu kamen später das Angertalwerk in Bad
Hofgastein und das Murfallwerk in Hintermuhr.
1947 als Landesgesellschaft für das Bundesland Salzburg verstaatlicht worden. 1949 wurden gegen Hergabe einer Beteiligung von 36 %
alle im Land Salzburg gelegenen Anlagen der
Oberösterr. Kraftwerke AG, Linz, übernommen,
mit Ausnahme der Kraftwerke selbst.
felde). In Diesdorf bestand später Anschluß an
normalspurige Strecken der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen nach Beetzendorf (ab 1903)
und nach Wittingen in der Provinz Hannover (ab
1909). Ferner bestand in Salzwedel ein Pferdebahn-Anschlußgleis zur Zuckerfabrik. 1921
Zusammenschluß mit der Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH, welche 1901 abzweigend
vom Haltepunkt Salzwedel-Altpervertor eine 14
km lange Zweigbahn über Mahlsdorf nach Jeggeleben/Winterfeld erbaut hatte (am Zielbahnhof bestand wiederum Anschluß an die Strekke Kalbe-Beetzendorf der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen). Zur weiteren Erhöhung der
Wirtschaftlichkeit wurden beide Strecken
1926/27 auf Regelspur umgebaut. Nach dem
2. Weltkrieg zunächst der Sächsische Provinzbahnen GmbH zugeteilt, 1949 an die Deutsche
Reichsbahn übergegangen. Der Güterverkehr
wurde auf beiden Strecken 1994 eingestellt.
Der Personenverkehr war auf der Südoststrecke bereits 1980 eingestellt worden, auf
der Stammstrecke Salzwedel-Diesdorf fuhr
1995 nach zeitweiliger Unterbrechung 1995
der letzte Zug.
Gründung 1888 zwecks Übernahme eines
Steinsalzbergwerks nebst Saline von der Stadt
Heilbronn. Noch heute als Südwestdeutsche
Salzwerke AG börsennotierte Gesellschaft,
Mehrheitsaktionäre sind mit jeweils 45% die
Stadt Heilbronn und das Land. Das Salzwerk
gehört zu den größten Deutschlands und hat
noch einen Salzvorrat für die nächsten zwei bis
drei Generationen.
Los 1192
Schätzwert 75-150 €
Samson Apparatebau-AG
Frankfurt a.M., Aktie 1.000 RM Jan. 1936
(Auflage 400, R 5) UNC-EF
Gegründet 1907 in Düsseldorf als GmbH, 1916
Sitzverlegung nach Frankfurt, 1922 Umwandlung in eine AG. Die Fabrik in der Schielestr.
11-13 produzierte Ent- und Belüfter, Feuerungsregler, Temparatur- und Druckregler für
Wasser, Luft und Gase, Mischapparate, Hochdruck-Metallschläuche etc.
Los 1193
Schätzwert 320-400 €
Samsonia AG
Fabrik sanitärer Bedarfsartikel
Taucha bei Leipzig, Aktie Ausg. 7 A 20 RM
15.12.1924 (R 10) EF
Los 1186
Schätzwert 75-150 €
Sächsische Versicherungs-AG
Dresden, Namensaktie 500 RM Sept.
1928 (Auflage 666, R 5) EF
Gründung 1863 als „Sächsische Rückversicherungs-Gesellschaft“ durch die „Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluß- und Landtransport“ in Dresden. Zweck: Rück-Versicherung
in allen Zweigen, Versicherung gegen die Gefahren des Transportes und Versicherung gegen die
Gefahren des Aufruhrs und der Plünderung.
Los 1189
Schätzwert 100-200 €
Salzwedeler Kleinbahn GmbH
Salzwedel, Geschäftsanteilschein o.N.
1.4.1903 (Blankette, R 5) EF
Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote
Hermes im Unterdruck.
Gegründet 1899 zum Bau der 30 km langen
meterspurigen Schmalspurbahn SalzwedelDiesdorf, die den ländlichen Raum der Altmark
südlich von Salzwedel erschließen sollte. Ausgangspunkt war der Bahnhof Salzwedel-Neustadt gegenüber dem Staatsbahnhof (mit der
1889 erbauten Staatsbahnstrecke nach Oebis-
Los 1190
Schätzwert 100-200 €
Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH
Salzwedel, Geschäftsanteilschein o.N.
1.4.1903 (Blankette, R 5) EF
Sehr dekorativ mit riesiger Ansicht des Werkes
im Unterdruck.
Gründung 1921 als Samsonia AG, zuletzt als
Samsonia AG Metallwarenfabrik firmierend.
Hergestellt wurden Gebrauchsgegenstände für
die Krankenpflege aus Metall: Bettteller, Irrigatoren, Spucknäpfe, Herzkühler, Wärmeflaschen
etc, später auch Taschen-Parfüm-Zerstäuber
und Frühstücksdosen aus Aluminium. Beim
Konkurs 1926 waren nicht einmal mehr Mittel
zur Deckung der Verfahrenskosten vorhanden.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote
Hermes im Unterdruck.
Los 1194
Schätzwert 320-400 €
Samsonia AG
Fabrik sanitärer Bedarfsartikel
Taucha bei Leipzig, Aktie Ausg. 7 C 100
RM 15.12.1924 (R 10) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1187
Los 1195
Schätzwert 30-90 €
Sächsische Zellwolle AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 29.6.1937
(Auflage 2000, R 4) UNC-EF
Gründung 1935 im Zeichen des allgemeinen
Rohstoffmangels durch sächsische Textilbetriebe, die sich mit der Zellwolle nach dem Viskose-Verfahren eine Alternative zur Baumwolle
schufen. In der DDR BT Sächsische Zellwolle
Plauen im VEB Chemiefaserkombinat Schwarza, nach 1990 Entflechtung des Kombinats und
Stilllegung des Werkes in Plauen.
Schätzwert 500-600 €
Samsonia AG Fabrik sanitärer
Bedarfsartikel (4 Stücke)
Taucha bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark
10.8.1923 (Auflage 14000, R 10) EF-VF
Alle 4 Stücke die im Reichsbankschatz lagen
werden hier angeboten.
Das Betriebswerk in Salzwedel um 1980
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
113
ehemaligen Betrieb in Prudnik (Neustadt O.-S.)
produziert in den fast unverändert bestehend
gebliebenen Werksanlagen der Vorkriegs-AG
die polnische Frotex S.A. und ist einer der
größten Hersteller von Frotteewaren in Polen.
Nr. 1193
Los 1196
Schätzwert 275-350 €
Sartorius-Werke (und vorm. Göttinger
Präzisionswaagenfabrik GmbH)
Göttingen, Aktie 200 RM Juli 1941 (R 9)
EF-VF
Gegründet 1870 als feinmechanische Werkstatt F. Sartorius. GmbH seit 1978, AG seit
1990 (einer der wenigen Börsengänge aus der
Zeit Anfang der 90er Jahre). Weltweit führender Hersteller von Wäge-, Separations- und
Gleitlagertechnik.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1197
Nr. 1196
beteiligte. Bis 1933 in Berlin amtlich börsennotiert, danach im Freiverkehr Breslau. 1938 Umwandlung in die “Schlesische Cellulose- und
Papierfabriken Ewald Schoeller & Co.”, Hirschberg-Cunnersdorf.
Die Aktien wurden eingezogen, als 1938 die
Rechtsform der AG verlassen wurde, übrig gebliebene Stücke sind deshalb eine große Rarität und bislang vollkommen unbekannt gewesen. Nur 3 Stück wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 1200
Schätzwert 30-90 €
Schlesische Feinweberei AG
Neustadt Oberschlesien, Aktie 1.000 RM
Jan. 1943 (Auflage 1608, R 3) EF
Gründung 1827, AG seit 1934 unter Übernahme der Firma S. Fränkel. Ein altes und bedeutendes Unternehmen in Schlesien. Herstellung
und Veredlung von Erzeugnissen der Leinen-,
Baumwoll- und Kunstseidenindustrie. Anlagen:
Weberei (1265 Webstühle, überwiegend Jac-
Schätzwert 100-300 €
Schlesische Gas-AG
Breslau, Aktie 200 Thaler 28.4.1874.
Gründeraktie (Auflage 1750, R 3) EFSehr dekorativ, mit vielen Bezugsrechts-Stempeln.
1898 Umfirmierung in „Schlesische Elektricitäts- und Gas-AG“. Stromlieferant für die
oberschlesischen Berg- und Hüttenwerke und
Bahnhöfe sowie die Städte und Kreise Beuthen,
Hindenburg, Gleiwitz und Schönwald. Letzte
Großaktionäre: AEG, Reichswerke Hermann
Göring. Börsennotiz Berlin und Breslau.
Schätzwert 400-500 €
Schauburg AG
für Theater und Lichtspiele
Breslau, Aktie 100 RM Dez. 1940 (R 10)
EFGründung 1921 zum Betrieb von Lichtspielen
und sonstigen Theatern.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1198
Los 1201
Schätzwert 800-1000 €
Schlesische Celluloseund Papierfabriken AG
Cunnersdorf, Bez. Liegnitz, Actie 1.000
Mark 15.10.1896 (Auflage 200, R 10) VF
Gegründet 1892 als “Schlesische Celluloseund Papierfabriken GmbH” in Cunnersdorf bei
Hirschberg im Riesengebirge, 1895 Umwandlung in eine AG anläßlich des Erwerbs der Papierfabrik Lomnitz (welche 1896 abbrannte
und sofort wieder aufgebaut wurde). 1898 Inbetriebnahme der Papierfabrik Jannowitz, die
Cellulose- und Papierfabrik in Maltsch wurde
1911/12 erbaut und 1918 erweitert. 1929
wurde in der Fabrik Cunnersdorf die Herstellung von Kunstseidenzellstoff aufgenommen.
Als Sacheinlage brachte der Großaktionär, die
Ostdeutsche Papier- und Zellstoffwerke AG in
Frankenberg i.Schl., 1929 seine Werke Wartha,
Mühldorf (Kr. Glatz) und Weltende b. Hirschberg
ein und fungierte für die Schweizer Mehrheitsaktionäre (Gruppe Carl Thiel, Zürich) anschließend nur noch als Beteiligungsholding bei der
Schlesische Cellulose- und Papierfabriken AG.
1934 Übernahme der in Konkurs gegangenen
Papierfabrik Sacrau, vor allem, um dorthin weiter bedeutende Zellulose-Mengen liefern zu
können. Pachtweise wurde schließlich 1936
auch das Werk der Papierfabrik Köslin AG betrieben, an der man sich kurz darauf mit 40 %
Los 1202
Nr. 1199
Schätzwert 40-100 €
Schlesische Immobilien-AG
Breslau, Aktie 1.000 RM Okt. 1940
(Auflage 1000, Nr. 6301-7300, R 4) EF
Hier lag die Fabrik: Hirschberger Tal von Norden, im Hintergrund das Riesengebirge
Los 1199
Schätzwert 800-1000 €
Schlesische Celluloseund Papierfabriken AG
Cunnersdorf, Bez. Liegnitz, Aktie 1.000
Mark 28.7.1911 (Auflage 1000, R 12) VF
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
quard- und Damaststühle) mit zugehörigen
Vorbereitungs- und Veredlungseinrichtungen,
Mercerisation, Waren-, Garn- und Kreuzspulfärberei, Garnbleiche in Neustadt und in
Schönwalde Kr. Neisse, eigene Lehrwerkstatt,
Schlosserei, Kraftwerk, Sägewerk. 1951 nach
Berlin (West) verlagert, 1962 gelöscht. In dem
Gründung 1871, Die Gesellschaft befasste sich
von jeher stark mit der Erschließung von Wohngebieten, so war sie maßgeblich an dem Ausbau des südlichen und südwestlichen Stadtteils
von Breslau beteiligt. 1929 übernahm die Gesellschaft die Liegenschaften der elektrischen
Straßenbahn Breslau i.L., die hauptsächlich in
den Stadtteilen Gräbschen und Kl.-Mochbern
lagen. Seit Mitte 1934 war die Gesellschaft die
alleinige Eigentümerin des größten und modernsten Breslauer Geschäftshauses, der “Handelsstätte Pokovhof” (sie war bereits ab 1908
an der Pokovhof Baugesellschaft mbH beteiligt,
die 1910 die Anlage gebaut hatte).
Los 1203
Schätzwert 50-150 €
Schleswig-Holsteinische und Westbank
Hamburg-Altona / Husum, Aktie 1.000
RM Juli 1943 (Auflage 4100, R 5) EF
Nr. 1197
114
Nr. 1198
Gründung 1896 als Westholsteinische Bank
mit Sitz in Heide (Holstein), Filialen in Elmshorn,
Itzehoe und Husum, seit 1906 auch HamburgAltona. 1943 Fusion mit der Schleswig-Holsteinischen Bank (gegr. 1875) und der Schleibank
VEB weitergeführt, später einer der größten
Maschinenbaubetriebe der DDR.
Los 1208
kurz darauf von der „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“ übernommen. 1929
Übertragung des Geschäfts auf den Hauptaktionär Deutsche Bank.
Nicht lochentwertet.
Schätzwert 20-80 €
Schramm Lackund Farbenfabriken AG
Offenbach, Aktie 100 RM 5.4.1929
(Auflage 10800, R 2) EF
Nr. 1204
(gegr. 1897) zur “Schleswig-Holsteinische und
Los 1206
Schätzwert 30-90 €
Westbank” mit Sitz in Husum. Die Bank hatte
Schnellpressenfabrik
AG
nun ca. 150 Niederlasssungen in den sieben
Heidelberg, Aktie 1.000 RM Mai 1942
Filialbezirken Elmshorn, Flensburg, Harburg,
(Auflage 1000, R 2) EF
Husum, Itzehoe, Rendsburg und Schleswig.
Umfirmierung 1953 in Schleswig-Holsteinische
Gründung 1850, AG seit 1899. Zunächst ProWestbank und 1968 in Westbank AG. 1974
duktion vollautomatischer BuchdruckmaschiVerschmelzung mit der Vereinsbank in Hamnen, von denen der berühmte “Heidelberger
burg (gegr. 1856) zur Vereins- und Westbank
Tiegel” Weltgeltung erlangte. Viele dieser MaAG. 2004 nach “squeeze-out” in der Bayerischinen sind, vor allem in Schwellen- und Entsche HypoVereinsbank AG aufgegangen.
wicklungsländern, bis heute unermüdlich im
Einsatz. 1929 Übernahme der Vereinigten Fabriken C. Maquet AG in Heidelberg sowie der
Los 1204
Schätzwert 1000-1300 €
Mag Maschinenfabrik AG in Geislingen. 1967
Schlosschemnitzer Bau-Verein
Umfirmierung in Heidelberger Druckmaschinen
AG. Jahrzehntelang war das RWE (früher über
Chemnitz, Aktie 300 Mark 1.1.1886
die Zwischenholding Lahmeyer) Großaktionär
(Auflage 1221, R 10) VF
und konnte beim “weißen Raben” des deutMit Stempel Liquidationsrate von 80 RM geschen Maschinenbaus lange Zeit fürstliche Erzahlt. Sehr schöne Umrandung mit zwei allegoträge realisieren. Heutzutage immer noch Weltrischen Vignetten.
marktführer bei Bogendruckmaschinen, aber
Gründung 1873 zum Erwerb und zur Bebauung
der Lack ist etwas angekratzt: Auf dem Höhevon Grundstücken und zu deren Veräusserung
punkt der Wirtschaftskrise 2008/09 musste
in Chemnitz, bzw. dem Stadtteil SchlosschemHeideldruck zur Sicherung des Überlebens
nitz. Im Nov. 1924 wurde die Liquidation beStaatshilfe beantragen.
schlossen. 1929 wurde eine Liquidationsrate
von 80 RM pro Aktie gezahlt.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1902 durch Zusammenschluß der Offenbacher Firmen „Chemische Fabriken in Farben
und Firnissen Christoph Schramm“ (gegr. 1810)
und „Schramm & Hörner GmbH“ (gegr. 1863),
Werk Mühlheimer Str. 164 (zuletzt Kettelerstr.
100). Herstellung von Lacken, Farben, Druckerschwärzen, Ölen und Chemikalien. 1922/23 Verschmelzung mit den „Lackfabriken und Rivalinwerken“ in Friedberg, 1924 Umfirmierung in
Schramm & Megerle Lack- und Farbenfabriken
AG, weiter umbenannt 1926 in Schramm Lackund Farbenfabriken AG, 1977 in Schramm AG.
1978 Erwerb aller Anteile der Reichhold Chemie
GmbH (Tochter einer gleichnamigen Schweizer
AG, die nunmehr die Schramm-Aktienmehrheit
besaß) und zugleich Umfirmierung in Reichhold
Chemie AG. Werke nunmehr in Offenbach, Ritterhude, Wiesbaden und Mannheim. 1982 Liquidationsvergleich. Das Hauptwerk Offenbach wurde
an die Weilburger Lackfabrik verkauft. 1984 Reaktivierung des AG-Mantels und Umbenennung in
Beta Systems Computer AG, Sitzverlegung 1989
nach Frankfurt und 1992 nach Kriftel. 1994 dann
endgültig pleite gegangen.
Frankfurt a. M., Aktie 1.000 Mark
24.3.1921 (Auflage 1000, R 10) EF-VF
Gründung 1899 als Kunstgewerbliche Werkstätten vorm. Schneider & Hanau. Ab 1900
Schneider & Hanau AG. Möbelfabrik und Ausstattungsgeschäft (Kaiserstr. 12, Fischerfelderstr. 13 und Hinter der Schönen Aussicht 8),
außerdem Handel mit Kunstgegenständen und
Antiquitäten. Börsennotiz Frankfurt. 1931 Beschluss der Liquidation.
Nr. 1206
Los 1212
Schätzwert 75-150 €
Schwarzburgische Landesbank
Sondershausen, Sammelaktie Lit. C 20 x
1.000 Mark 1.1.1923 (Auflage 250, R 5)
UNC-
Schätzwert 600-800 €
Sondershausen, Sammelaktie 2499 x 20
RM 29.12.1924 (ein Unikat, R 12) VF
Schätzwert 65-100 €
Begeben zwecks Bau eines Kleinkaliberschiessstandes.
Die meisten der 12 gefunden Exemplare sind
sehr schlecht erhalten.
Schneider & Hanau AG
Erste und einzige Kapitalerhöhung. Dekorative
Umrahmung mit Reichsadler in allen vier Ecken.
Schwarzburgische Landesbank
Nerchau, 4 % Schuld-Schein 50 RM
15.11.1933 (R 8) F
Los 1207
Sondershausen, Aktie 1.000 Mark
20.8.1921 (Auflage 2500, R 3) UNC
Los 1213
Schützen-Gesellschaft Nerchau (EV)
Schätzwert 100-125 €
Schätzwert 50-125 €
Zuvor völlig unbekannt gewesene Emission!
Los 1209
Los 1205
Los 1211
Schwarzburgische Landesbank
Nach der Inflation wurde Ende 1924 das Kapital auf 7500 Aktien zu je 20 RM umgestellt.
Davon wurden 5000 durch Überdruck der
1878er Emission dargestellt, für 2499 Aktien
gab es diese Sammelurkunde und die restlichen 20 RM waren in zwei Anteilscheinen zu
10 RM verbrieft. Teils kalligraphische, teils maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vorstand.
Da finanzhistorisch in dieser Form überaus
interessant, bieten wir hier die Sammelurkunde
und die beiden Anteilscheine, die die 20-RMEmission von 1924/25 komplett verbriefen, alle an. Ein Erwerber soll so die Möglichkeit haben, dieses einmalige Ensemble vollständig zu
erhalten. Oben leicht angegraut.
Schätzwert 75-175 €
Schornsteinaufsatz- und
Blechwaren-Fabrik J. A. John AG
Ilversgehofen bei Erfurt, Aktie 1.000 Mark
5.11.1904 (Auflage 200, R 6) EF-VF
Die schon länger bestehende Maschinen- und
Blechwarenfabrik J. A. John wurde 1902 in die
“Schornsteinaufsatz- und Blechwaren-Fabrik J.
A. John AG” umgewandelt, seit 1911 nur noch
kurz als J. A. John AG firmierend. Grundlage
des Unternehmens waren die Schornsteinaufsätze des genialen Ingenieurs John, bei denen
sich die Auslaßöffnung durch den Wind automatisch in die windabgewandte Richtung
dreht, es kann also niemals in den Schornstein
regnen. Sie sind noch heute in aller Welt zu finden (nur in Deutschland nicht, da sind sie feuerpolizeilich verboten, weil sie ja evtl. einrosten
können und sich dann nicht mehr drehen).
Auch die Abteilung für Wäscherei-Maschinen,
Heizungs- und Lüftungs- sowie sonstige gesundheitstechnische Anlagen hat einen Höhepunkt zu bieten: John war der Erfinder der
Trommelwaschmaschine! Eine weitere Spezialität waren Anlagen und Apparate für Kellereien. Zuletzt in Berlin (zuvor auch Dresden)
börsennotiert, nach 1945 enteignet und als
Los 1210
Schätzwert 100-200 €
Schwarzburgische Landesbank
Sondershausen, Namens-Actie 500 Mark
1.6.1878. Interims-Gründeraktie (Auflage
5000, R 7), ausgestellt auf das Bankhaus v.
Erlanger & Söhne in Frankfurt a/M UNC-EF
Gründung 1878. 1918 erwarb die „Bank für
Thüringen vorm. B.M. Strupp“ in Meiningen eine 99 %ige Beteiligung, wurde aber ihrerseits
Los 1214
Schätzwert 300-400 €
Schwarzburgische Landesbank
Sondershausen, Aktienanteilschein 10 RM
29.12.1925 (Auflage nur 2 Stück, R 11)
VF
Oberfläche leicht angeschmutzt.
115
chenheim, Feist Belmont, Nymphenburg,
Schweriner Burggarten und Kleine Reblaus an
dritter Stelle hinter Rotkäppchen-Mumm und
Henkell & Söhnlein. In Frankreich, Polen, Rumänien, der Tschechei und der Slowakei, wo jeweils eigene Produktionsstätten unterhalten
werden, ist die bis heute börsennotierte Schloss
Wachenheim AG sogar Marktführer im
Schaumweinmarkt.
Bis dahin vollkommen unbekannt gewesen, nur
6 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden.
Schloss Wachenheim
Los 1221
Schätzwert 600-750 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Sammel-Namensaktie A 125 x
2.000 RM Juli 1927 (verbriefte in einer
Urkunde sämtliche A-Aktien der 1927er
Kapitalerhöhung, R 12), ausgestellt auf den
Magistrat der Hauptstadt Breslau EF-VF
Nr. 1221
Nr. 1213
Los 1215
Schätzwert 300-400 €
Los 1217
Schätzwert 30-75 €
Schwarzburgische Landesbank
Schwarzenberger Preßspanfabrik AG
Sondershausen,Aktienanteilschein 10 RM
29.12.1925 (Auflage nur 2 Stück, R 11) EF
Schwarzenberg (Erzgeb.), Aktie 100 RM
9.8.1938 (Auflage 720, R 4) UNC
Gründung 1921. Herstellung und Vertrieb von
Preßspan, Pappen und ähnlichen Artikeln.
Nach 1946 VEB und als Werksteil der Pressspan- und Spezialpappenwerke Zwönitz bis in
das Jahr 1992 fortgeführt.
Aktien dieser Ges. waren zuvor vollkommen
unbekannt.
Los 1220
Nr. 1219
Schätzwert 400-500 €
Sektkellerei Wachenheim AG
Wachenheim (Rheinpfalz), Aktie 300 RM
Sept. 1928 (Auflage 1500, R 9) EF
Los 1218
Schätzwert 50-100 €
Schwarzenberger Preßspanfabrik AG
Los 1216
Schätzwert 300-400 €
Schwarzenberg (Erzgeb.), Aktie 1.000 RM
9.8.1938 (Auflage 234) UNC
Schwarzenberger gemeinnützige
Baugesellschaft mbH
Schwarzenberg, Erzgeb., Geschäfts-Anteil
600 RM 1.3.1938 (R 12), ausgestellt auf
Frl. Johanna Landmann, Dresden VF+
Maschinenschriftliche Ausführung auf Firmenbriefbogen, Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vorstand.
Die 1910 gegründete Ges. schuf bis zum 2.
Weltkrieg 129 Wohnungen überwiegend im
Stadtteil Neustadt, die den Krieg weitgehend
unbeschädigt überstanden und die heute nahezu komplett modernisiert sind. Die GmbH besteht bis heute! 88 % der Geschäftsanteile hält
die Schwarzenberger Wohnungsgesellschaft
mbH (die die 129 Wohnungen auch auf der
Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages bewirtschaftet), 12 % des Stammkapitals
liegen nach wie vor bei Privatpersonen.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
116
Los 1219
Schätzwert 75-150 €
Schwarzenberger Preßspanfabrik AG
Schwarzenberg (Erzgeb.), VZ-Aktie 1.000
RM Feb. 1939 (Auflage nur 60 Stück,
R 7) UNC
Nr. 1220
Gründung 1888 in Wachenheim an der Weinstrasse als Deutsche Schaumweinfabrik durch
Übernahme der Sektkellerei Gebr. Böhm. Umbenannt 1913 in Sektkellerei Wachenheim AG und
1939 in Sektkellerei Schloss Wachenheim AG.
1996 Vergleichsverfahren, anschließend Übernahme der Aktienmehrheit durch die Günter
Reh AG aus Trier (die seit den 1970er Jahren
unter der Marke Faber Sekt Schaumwein erstmals für breite Konsumentenschichten erschwinglich gemacht hatte). Anschließend wurde Schloss Wachenheim Dachmarke der ganzen Reh-Gruppe und ist mit einer Jahresproduktion von 220 Mio. Flaschen Sekt und
Schaumwein Weltmarktführer mit einem Weltmarktanteil von 10 %. In Deutschland steht die
Gruppe mit den Marken Faber, Schloss Wa-
Originalunterschriften von Aufsichtsrat (Oberbürgermeister Dr. Otto Wagner) und Vorstand
(Magistratsrat Dr. R. Friedlaender und Architekt
Joh. Piecha).
Gegründet 1919 unter Führung der Stadt Breslau
unter dem Eindruck des Elends nach dem 1.
Weltkrieg zwecks Schaffung gesunder und
zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für minderbemittelte Einzelpersonen und Familien zu billigen Preisen. Für den umfangreichen Eigenbedarf
an Baumaterialien gründete die Ges. 1921 die
Dampfziegelei Neukirch GmbH, die Holzwerke
Breslau GmbH und die AG für Lacke und Farbwaren “Alfa”. 10 Jahre nach der Gründung betrug
der Bestand bereits rd. 3.500 Wohnungen und 46
Läden und Werkstätten, vorwiegend im Stadtteil
Pöpelwitz. Bis 1942 war er auf rd. 10.000 Wohnungen und 239 gewerbliche Räume angewachsen. Zum 1.4.1944 übernahm die Ges. zudem
die Verwaltung des gesamten der Hauptstadt
Breslau unmittelbar gehörenden Wohnhausbesitzes (rd. 3.200 Wohnungen) und den gesamten
Besitz der Grundstücksverwaltung GmbH mit ca.
800 Wohnungen und gewerblichen Räumen. Damit bewirtschaftete die Siedlungsgesellschaft
Breslau, die zuletzt zu über 96 % der Stadt Breslau gehörte, mit rd. 140 Mitarbeitern fast 10 %
des gesamten Wohnungsbestandes der ehemaligen Hauptstadt von Schlesien, die im 19. Jh. nach
Berlin und Hamburg zeitweise die drittgrößte
Stadt in Deutschland gewesen war.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 1222
Schätzwert 600-750 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Sammel-Na.-VZ-Aktie B 125 x
2.000 RM Juli 1927 (verbriefte in einer
Urkunde sämtliche B-Aktien der 1927er
Kapitalerhöhung, R 12), ausgestellt auf
den Magistrat der Hauptstadt Breslau,
1930 in A-Aktien umgewandelt VF+
Originalunterschriften von Aufsichtsrat (Oberbürgermeister Dr. Otto Wagner) und Vorstand
Nr. 1242
(Magistratsrat Dr. R. Friedlaender und Architekt
Joh. Piecha).
Wie auch das vorige Los ein Unikat aus dem
Reichsbankschatz.
Los 1223
Los 1227
Schätzwert 50-100 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Namensaktie Lit. A 2.000 RM
April 1940 (Auflage 227, R 5), ausgestellt
auf die Stadtgemeinde Breslau UNC
Schätzwert 300-400 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Sammel-Namensaktie A 5 x
2.000 RM Sept. 1930 (Auflage nur 4
Stück, R 10). VF+
600.000 weitere Bewohner zusätzlich angesiedelt werden. Städteplanerisch ging das über
die Möglichkeiten der einzelnen Ruhrgebietsstädte hinaus, weshalb 1920 speziell zur Erfüllung dieser Aufgabe der Siedlungsverband gegründet wurde. Er entwickelte in den 1920er
Jahren ein wegweisendes Konzept der Regionalplanung und wurde damit zum Vorbild späterer Institutionen dieser Art im In- und Ausland. Die Planung wichtiger Verkehrswege, die
Sicherung von Freiflächen sowie der Bau der
sieben Revierparks und vieler Freizeitanlagen
gehen auf den Siedlungsverband zurück. Umbenannt 1979 in Kommunalverband Ruhrgebiet und 2004 in Regionalverband Ruhr besteht
der Verband bis heute fort.
Los 1232
Schätzwert 30-60 €
Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk
Essen, 7 % Schuldv. 500 RM 4.8.1927
(R 6) UNC-EF
Los 1233
Los 1228
Schätzwert 50-100 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Namens-VZ-Aktie Lit. B 2.000 RM
März 1942 (Auflage 213, R 5), ausgestellt
auf die Stadtgemeinde Breslau UNC
Los 1229
Schätzwert 50-100 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Schätzwert 20-50 €
Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk
Essen, 7 % Schuldv. 1.000 RM 4.8.1927
(R 5) UNC
Los 1234
Schätzwert 60-100 €
Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk
Essen, 7 % Schuldv. 2.000 RM 4.8.1927
(R 7) UNC-
Verzinkerei AG”, 1903 umfirmiert wie oben.
Herstellung von Stahlkonstruktionen für Hochund Brückenbauten, Verzinkung und Verbleiung
von Blechen, Fabrikation schwerer und leichter
Blechkonstruktionen wie Rohrleitungen, Bunker, Boiler, Druckkessel, Wellblechbauten und
Wellblechgaragen sowie “Original Siegener”
Pfannenblechen für Bedachungszwecke. 1969
umbenannt in “Siegener AG Geisweid”. In vier
Werken in Geisweid, Siegen, Ferndorf und Kettwig/Ruhr waren über 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Stets zu 99 % eine reine FamilienAG, 1972/73 letztmals im AG-Handbuch aufgeführt.
Los 1238
Schätzwert 150-400 €
Siegener Aktien-Brauerei
Siegen, Aktie 1.000 Mark 21.12.1917
(Auflage 500, R 5) UNC-EF
Schöner G&D-Druck, gestaltet wie folgendes
Los.
Gründung 1892. Die Brauerei in der Hagener
Straße 12 mit Niederlage in Betzdorf hatte einen
jährlichen Absatz von 15.000 - 20.000 hl und
selten mehr als 20 Mitarbeiter. Außerdem gehörte der AG das Hotel Fürst Moritz sowie Klapperts Keller, der direkt an das Brauereigebäude
anschloß. 1959 Übertragung des Vermögens
auf die Brauerei Bernhard Schadeberg in Krombach, die inzwischen sämtliche Aktien besaß.
Breslau, Namensaktie 2.000 RM Juni
1943 (Auflage 300, R 5), ausgestellt auf
die Stadtgemeinde Breslau UNC
Los 1224
Schätzwert 450-600 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Sammel-Namensaktie A 25 x
2.000 RM Sept. 1930 (R 12) EFAuch dieses Stück ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 1225
Schätzwert 300-400 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Sammel-Namensaktie A 50 x
2.000 RM Sept. 1930 (Auflage nur 4
Stück, R 10). EF
Los 1226
Schätzwert 300-400 €
Los 1230
Schätzwert 50-100 €
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Breslau, Namensaktie 2.000 RM März
1944 (Auflage 300, R 5), ausgestellt auf
die Stadtgemeinde Breslau UNC
Los 1231
Schätzwert 40-75 €
Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk
Essen, 7 % Schuldv. 200 RM 4.8.1927 (R
6). Teil einer Goldanleihe von insgesamt 2
Mio. RM UNC-EF
Um die Reparationsforderungen des Versailler
Vertrages erfüllen zu können sollten zur SteigeLos 1235
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Schätzwert 40-100 €
Siegen-Solinger
Gussstahl-Aktien-Verein
Breslau, Sammel-Namensaktie A 250 x
2.000 RM Sept. 1930 (Auflage nur 5
Stück, R 10). EF
Solingen, Aktie 1.200 Mark Juni 1921
(Auflage 6665, R 4) EF
Gründung 1872. Gussstahlfabriken in Solingen-Wald sowie (wegen der günstigeren Energiekosten durch die mitteldeutsche Braunkohle) in Frankleben und Groß-Kayna bei Merseburg, wo ein neues Elektrostahlwerk errichtet
wurde. 1922 Übernahme der Weyersberg,
Kirschbaum & Cie. AG mit 2 Werken in Solingen
und Wald, wo Fahrräder, Motorräder, Haarschneidemaschinen und blanke Waffen hergestellt wurden. 1924 Sitzverlegung nach Berlin
(dort auch börsennotiert). 1932 als Folge der
Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen.
Nr. 1227
rung der Förderleistung des Ruhrbergbaus im
Ruhrgebiet etwa 150.000 Bergleute und
Los 1236
Los 1239
Schätzwert 200-500 €
Siegener Aktien-Brauerei
Siegen, Aktie 1.000 Mark 21.12.1917 (Ersatzausfertigung vom 2.10.1926, R 10) EF+
Schöner G&D-Druck, Zunftzeichen der Brauer
in der Umrahmung. Rückseitig große Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt
Siegen mit Dienstsiegel angebracht. Lochentwertet.
Nur drei Stücke sind in dieser Form bekannt,
dieses ist jetzt das letzte noch verfügbare.
Schätzwert 30-90 €
Siegen-Solinger
Gussstahl-Aktien-Verein
Solingen, Aktie 1.200 Mark Dez. 1921
(Auflage 13750, R 3) EF
Los 1237
Breslauer Stadtansicht um 1900
Schätzwert 75-150 €
Siegener AG für Eisenkonstruktion,
Brückenbau und Verzinkerei
Los 1240
Geisweid, Aktie 1.000 RM Juli 1929
(Auflage 1512, R 5) UNC-EF
Siegen, Aktie 1.000 Mark 31.10.1922
(Auflage 1000, R 3) UNC
Gegründet 1880 als Fa. Reifenrath & Holdinghausen, 1885 Umwandlung in die “Siegener
Schätzwert 100-250 €
Siegener Aktien-Brauerei
Andere Gestaltung als voriger Titel.
117
Los 1241
Schätzwert 225-350 €
halfen. 1897, erst 50 Jahre nach Gründung der
Berliner „Telegraphenbauanstalt“ und bereits
nach dem Tod Werner von Siemens’, wurde das
Unternehmen unter Führung der Deutschen
Bank in eine AG umgewandelt und an der Börse eingeführt. Seit 1966 firmiert das Weltunternehmen nach Fusion mit der Siemens-Schukkertwerke als Siemens AG. Aus jahrzehntelangen Kämpfen zwischen Siemens & Halske und
der A.E.G. unter Walter Rathenau um die Vorherrschaft auf ihren gemeinsamen Märkten
ging Siemens schließlich als Sieger hervor während die AEG letztlich völlig unterging - und
ist heute neben Daimler-Benz der größte deutsche Industriekonzern. Zu den Pionierleistungen der ersten Tage zählt die Verbesserung des
elektrischen Zeigertelegraphen, die Verlegung
der ersten großen unterirdischen Telegraphenleitung Berlin-Frankfurt a.M. (1848-1849), die
Erfindung des Doppel-T-Ankers (1856) und Dynamos (1866) sowie der Bau der ersten
brauchbaren elektrischen Lokomotive (1879).
Siegener Aktien-Brauerei
Siegen, VZ-Aktie 1.000 Mark 31.10.1922
(Auflage nur 100 Stück, R 7) UNC-EF
1939 in eine Stamm-Aktie umgewandelt.
Los 1242
Nr. 1247
Schätzwert 60-80 €
das Geschick der kleinen Bank eine interessante Wende: Die Commerz- und Privatbank AG enSondermann & Stier AG
gagierte sich, der Firmensitz wurde nach Berlin
Chemnitz, Aktie Lit. A 100 RM März 1925
verlegt, die Verwaltung nach Magdeburg in das
(Auflage 5000, R 7) EF
Gebäude der Commerz- und Privatbank. Aus der
Zusammensetzung des Aufsichtsrates läßt sich
Gründung am 11.11.1872 als Deutsche Werkschließen, daß der zwischenzeitlich inaktive
zeugmaschinen-Fabrik vorm. Sondermann &
Bankmantel für Finanzgeschäfte des mächtigen
Stier AG, am 26.10.1912 geändert in SonderBurbach-Kali-Konzerns verwendet werden sollmann & Stier AG, ab 9.3.1938 Marathon-Werte. 1935 erloschen.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz! Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1246
Schätzwert 150-300 €
Siegener Eisenindustrie AG
vorm. Hesse & Schulte
Siegen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1898.
Gründeraktie (Auflage zuletzt noch 500,
R 5) UNC-EF
Gründung 1898 in Siegen. Sitz von 1905 bis
1925 in Weidenau, bis 1927 in Niederschelden,
danach wieder in Siegen. 1927 Umfirmierung in
Siegener Eisenbahnbedarf AG. Hergestellt wurden Eisenbahngüterwagen sowie luftbereifte
Wagen für Pferde- und Traktorenzug. Großaktionär waren inzwischen die Vereinigten Stahlwerke. 1958 dann erneute Umfirmierung in “Rheinstahl Siegener Eisenbahnbedarf AG”. 1966 Stilllegung des letzten Hochofens auf der “Charlottenhütte”, 1968/69 Verpachtung/Verkauf des
Werkes an die zum Krupp-Konzern gehörende
Stahlwerke Südwestfalen AG, Geisweid.
Los 1248
Los 1244
Schätzwert 125-250 €
Leubsdorf i/S., Actie 1.000 Mark
1.3.1894. Gründeraktie (Auflage nur 78
Stück, R 6) VF
Siemens & Halske AG
Berlin, VZ-Aktie 700 RM Juni 1939
(Auflage 71430, R 5) EF
Aktien dieser Bank waren zuvor vollkommen
unbekannt!
ke AG. Herstellung von Werkzeugmaschinen,
insbesondere von Präzisions-Drehbänken.
1929 wurde die Abt. Werkzeugmaschinen den
Deutschen Niles-Werken, Berlin-Weißensee,
angegliedert. Im gleichen Jahr wurde die Abt.
Textilmaschinen von der Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, Chemnitz, übernommen. Ab
1936/37 Wiederaufnahme der Produktion.
Los 1247
Schätzwert 1200-1500 €
Spar- und Creditbank Leubsdorf
Leubsdorf i/S., Namens-Actie 500 Mark
1.3.1894. Gründeraktie (Auflage nur 57
Stück, R 12), ausgestellt auf Herrn David
Daniel Dietel, Grünberg b. Hohenfichte VF
Los 1243
Schätzwert 150-250 €
Siemens & Halske AG
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark Okt.
1920 (Auflage 60000, R 7) EF
Mit Originalunterschriften. Herrliche Gestaltung
von Ludwig Sütterlin (1865-1917), bedeutender Gebrauchsgrafiker, Kunstgewerbler und
Schriftsteller (Sütterlin-Schrift).
Werner von Siemens
(1816-1892) gilt als
Begründer der Elektrotechnik. Bereits 1847
gründete er mit dem
Berliner Uhrmacher
und Maschinenbauer
J.G. Halske die „Telegraphenbauanstalt“ mit
Sitz in Berlin in der
Werner von Siemens Rechtsform einer oHG.
(1816-1892)
Die Weiterentwicklung
und Verbesserungen der Telegraphen von Samuel Morse, W.F. Cooke und C. Wheatstone bildeten die Basis für den weiteren Erfolg des
Unternehmens. Wilhelm und Carl Siemens, die
Brüder von Werner Siemens, hatten ganz erheblichen Anteil am Erfolg der breit gestreuten,
außerordentlichen Geschäftsaktivitäten, die
sich bald auf Europa und Übersee ausbreiteten
und dem Namen Siemens zur Weltgeltung ver-
118
Schätzwert 250-400 €
Spar- und Creditbank Leubsdorf
Los 1245
Schätzwert 225-350 €
Siemens & Halske AG +
Siemens-Schuckertwerke GmbH
Berlin/Nürnberg, 6,5 % Gold Debenture
1.000 $ 1.9.1926 (R 6) EFOrange/schwarzer Stahlstich, Vignette mit Gott
Merkur, Fabrik und Kraftwerk.
Nr. 1249
Die aus vier Ortsteilen bestehende Gemeinde
Leubsdorf (ca. 4.000 Ew.) liegt am Nordrand des
Erzgebirges südöstlich von Chemnitz. Etliche
Mühlen in den Flusstälern, holzverarbeitende
Betriebe, eine Papiermühle, eine Verbandstofffabrik, Ziegeleien und vier 1832-1837 eröffnete
Baumwollspinnerei, von denen die in Hohenfichte allein zeitweise 1.000 Menschen beschäftigte, prägten das Wirtschaftsleben. In Form der
Spar- und Creditbank hatte die lokale Wirtschaft
auch ihr Kreditinstitut, ursprünglich eine Genossenschaftsbank (und insoweit Vorläufer der heutigen Volksbank Mittleres Erzgebirge), seit 1889
AG. Filialen bestanden in Grünhainichen und Eppendorf. Nach der Hyper-Inflation 1923 nahm
Los 1249
Schätzwert 600-800 €
Spar- und Creditbank Leubsdorf
Leubsdorf i/S., Aktie 1.000 Mark
2.1.1909 (Ersatzausfertigung, Datum
nachträglich eingedruckt, Paginierung von
Hand, R 10) VF
Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vorstand.
Los 1250
Schätzwert 275-350 €
Spar- und Creditbank Leubsdorf
Leubsdorf i/S., Aktie 1.000 Mark
30.3.1918 (Ersatzausfertigung, Datum
und Paginierung mit Gummihandstempel
angebracht, R 8) VF+
Originalunterschriften von Aufsichtsrat und Vorstand.
Los 1251
Schätzwert 60-100 €
Sparer-Haus- und Wohnungsgenossenschaft Magdeburg eGmbH
(Sparer-Schutzkasse)
Magdeburg, 5 % Teilschuldv. 100 RM
1.10.1936 (Auflage 1000, R 7) EF
Zinsfuß 1942 auf 4,5 % herabgesetzt.
Nr. 1254
Los 1261
Textil-, Dienstleistungs- und Immobilien-Aktivitäten.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 60-80 €
Stadt Alzey
Alzey, Schuldv. Lit. B 25 RM 1.10.1930 (R
7) EF
Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein.
Los 1262
Schätzwert 60-80 €
Stadt Baden bei Wien
Baden bei Wien, 4 % Schuldv. 500 RM
1.7.1940 (R 8) EF
Los 1258
Schätzwert 30-80 €
Stader Lederfabrik AG
Los 1255
Die 1936 gegründete Wohnungsgenossenschaft besaß Wohnhäuser in Magdeburg (Ottovon-Guericke-Straße, Himmelreichstraße und
Lüneburgerstraße), MD-Neustadt (Wittenbergerstraße und Hohepfortestraße), MD-Buckau
(Schönebeckerstraße) und Burg bei Magdeburg
(Clausewitzstraße). Sie finanzierte sich im wesentlichen durch auf dem Grundbesitz abgesicherte Anleihen, die bei Kleinsparern platziert
wurden. 1943 durch Verschmelzung auf die
Volksbank Magdeburg eGmbH übergegangen.
Schätzwert 75-150 €
Spinnerei und Weberei Offenburg
Offenburg, Aktie 1.000 RM 9.9.1941
(Auflage 2750, R 6) EF+
Gründung 1857. Ferner wurde 1931/33 die
Mechanische Weberei Otto Schenz in Lörrach
übernommen. Durch Luftangriffe und Artilleriebeschuß wurden die Werke in Offenburg und
Lörrach 1943-45 beschädigt, 1946 gingen
durch Demontage auch noch alle moderneren
Maschinen verloren, doch schon Mitte der 50er
Jahre produzierte der Betrieb nach umfassender Modernisierung wieder voll. 1961 Errichtung einer Kpnfektionsabteilung in Kandern.
Früher im Freiverkehr Mannheim (später Frankfurt) notiert, 1972 Umwandlung in eine GmbH.
Stade, Sammelaktie 10 x 100 RM Mai
1931 (Auflage 2600, R 3) EF-VF
Anleihe zum Zwecke des Umtauschs der 6
%igen Schilling-Anleihe der Stadt Baden vom
Jahr 1935.
Nur 20 Stück lagen im Reichsbankschatz.
1896 Gründung des Unternehmens unter der
Fa. Norddeutsche Lederfabrik GmbH. Bis 1906
Fabrikation von Sohlleder, ab 1907 Vacheleder.
1915 Umwandlung in eine AG. 1949 Gründung
der Frankfurter Niederlassung. 1955 Neubau
eines eigenen Hauses in Köln. Verkaufsstellen
in Berlin und Köln. 1960 Liquidation.
Los 1263
Schätzwert 100-150 €
Stadt Bonn
Los 1259
Schätzwert 100-125 €
Stadt Achern
Achern, Schuldv. Lit. B 25 RM 1.6.1928
(R 9) EF-VF
Los 1256
Schätzwert 50-150 €
Spratt’s AG
Mit dekorativem Auslosungsschein.
Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa
18 km südwestlich von Baden-Baden bzw. 19
km nordöstlich von Offenburg gelegen.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Bonn, 8 % Schuldv. 5.000 Mark
20.2.1923 (R 8) EF
Teil einer Anleihe über 500 Mio. Mark. Der Erlös der Anleihe war zur Beschaffung der Mittel
für Herstellung einer Werftanlage nebst Werftbahn zu verwenden.
Anh. Zinsscheine.
Berlin, Aktie 1.000 Mark 9.8.1917
(Auflage 1200, R 3) UNC
Los 1252
Schätzwert 250-400 €
Spessartbahn-AG
Köln, 4,5 % Partial-Obl. 500 Mark
24.9.1895 (Auflage 100, R 7) VF-F
Gründung 1895. Bahnlänge 22 km in 900mm-Spur. Betrieb der von Station Gelnhausen
nach Lochborn über Bieber führenden, früher
der Firma Gustav Menne & Co. zu Siegen gehörenden, Grubenbahn (Kleinbahn), einschließlich Abzweigung nach der sogenannten
Schmelze. Öffentlicher Personen- und Güterverkehr, später von der „Gelnhäuser Kreisbahn“
übernommen.
Nur 45 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1253
Schätzwert 250-400 €
Spessartbahn-AG
Köln, 4,5 % Partial-Obl. 1.000 Mark
24.9.1895 (Auflage 300, R 7) VF-F
Los 1254
Der britische Chemiker Spratt war der erste,
der ab Mitte des 19. Jh. auf der Grundlage ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse Tierfutter herstellte. Bereits 1862 gründete er im
Berliner Wedding eine erste Niederlassung. Zügige Expansion führte 1894 zur Neuerrichtung
der Fabrik in Rummelsburg (Hauptstr. 14-15).
Umwandlung in eine AG nach deutschem Recht
1901 als Spratt’s Patent AG, wobei die Spratt’s
Patent (Germany) Limited in London gegen Gewährung von Aktien das gesamte Vermögen ihrer Berliner Zweigniederlassung einbrachte. Im
1. Weltkrieg wurde 1917 die britische Aktienmehrheit als Feindvermögen beschlagnahmt,
das Aktienpaket ging an die “AG für chemische
Produkte vorm. H. Scheidemandel”, gleichzeitig
Umfirmierung in Spratt’s AG. Auch zu DDR-Zeiten produzierte der Betrieb zunächst unter dem
Namen Spratt weiter, ab 1972 dann bis zur
Schließung 1992 volkseigener Betrieb für Futtermittel, in der Bevölkerung allgemein “Hundekuchenfabrik” genannt. Nach der Wende wurde
1992 von britischen Geschäftsleuten unter altem Namen die Spratt’s AG neu gegründet.
Schätzwert 600-750 €
Spinnerei und Buntweberei Pfersee
Los 1264
Schätzwert 50-80 €
Stadt Büdingen
Los 1260
Schätzwert 50-80 €
Stadt Alzey
Alzey, Schuldv. Lit. A 12,50 RM 1.10.1930
(R 6) EF
Büdingen, Schuldv. Lit. A 50 RM
1.10.1931 (R 7) EF
Ablösungsanleihe. Mit fast fotographischer
Abb. einer historischen Ansicht aus Büdingen.
Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein.
Alzey zählt zu den Nibelungenstädten, da die
Stadt im Nibelungenlied durch die Person Volker von Alzey erwähnt wird.
Pfersee bei Augsburg, Aktie 1.000 Mark
Jan. 1910 (Auflage 1500, R 9) EF
Gründung 1881 als Spinnerei und Buntweberei
Pfersee, ab 1922 Spinnerei und Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei und Weberei),
Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenhofen
(Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und
Echenbrunn (Weberei). Gehörte zu den bedeutendsten Augsburger Textilbetrieben. 1987 fusionierte die Großaktionärin (Bayerische Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit der todkranken Muttergesellschaft Spinnerei Kolbermoor AG zur Pfersee-Kolbermoor AG (Zitat des
damaligen Vorstands: Wenn man einen Kranken und einen Gesunden in ein Bett legt, gibt
das nicht automatisch einen Gesunden). Nach
Verkauf der Aktienmehrheit an den Frankfurter
Wisser-Dienstleistungskonzern wurde 1993
die eigene Textilproduktion ganz eingestellt und
die Pfersee-Kolbermoor AG zu einer Holding für
Los 1257
Schätzwert 20-50 €
Spratt’s Patent AG
Rummelsburg-Berlin, Rechnung vom
12.5.1909 an Herrn Willy Oesterreich in
Reichenbrand bei Siegmar für 2 Sack
Geflügelfutter EF-VF
Herrliche Jugendstil-Gestaltung mit Hundeköpfen und Geflügel.
Abheftlochung.
Nr. 1262
Nr. 1265
119
Los 1265
Schätzwert 200-250 €
Los 1268
Los 1276
Schätzwert 40-70 €
Schätzwert 100-125 €
Stadt Darmstadt
Stadt Elbing
Stadt Grünberg in Hessen
Darmstadt, 5 % Schuldv. 5.000 Mark
1.10.1922 (Auflage 1400, R 9) EF
Elbing, Schuldv. 12,50 RM 28.6.1929 (R
6) EF-VF
Grünberg in Hessen, Schuldv. 12,50 RM
1.9.1929 (R 8) EF
Schöne Abb. mit prunkvollem Wappen und
postkartengroßer Ansicht der Mathildenhöhe
mit dem Hochzeitsturm und dem Ausstellungsgebäude (errichtet 1906 bzw. 1908 durch den
Architekten Joseph Maria Olbrich). Zweisprachig englisch/deutsch.
Aus der 1929er Ablösungsanleihe der ostpreußischen Stadtgemeinde Elbing.
Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein.
Mit schönem Wappen von Grünberg.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1272
Los 1269
Der Hochzeitsturm in Darmstadt
Los 1266
Schätzwert 200-250 €
Stadt Darmstadt
Darmstadt, 5 % Schuldv. 10.000 Mark
1.10.1922 (Auflage 700, R 9) VF
Schätzwert 50-80 €
Stadt Elsterwerda
Los 1277
Elsterwerda, 5 % Schuldurkunde 500
Goldmark 1.10.1926 (Auflage 460, R 6) EF
Stadt Güstrow
Schätzwert 50-80 €
Güstrow, 9 % Schuldschein 1.000 RM
28.2.1930 (R 6) EF
Das Gaswerk Elsterwerda, Aktiengesellschaft in
Elsterwerda, veräußerte und übertrug ihr Vermögen als Ganzes vom 1.1.1926 ab auf die
Stadtgemeinde Elsterwerda und zwar ohne daß
eine Liquidation der Aktiengesellschaft stattfand. Die Stadtgemeinde Elsterwerda übergab
jedem Aktionär für jede ihr einzuliefernde Aktie
einen Schuldschein über den Betrag von 500
RM.
Die Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank in Schwerin hat der Stadt Güstrow die
Summe geliehen. Mit papiergedecktem Siegel
und Originalunterschriften.
Los 1278
Schätzwert 60-80 €
Stadt Halberstadt
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1273
Schätzwert 75-150 €
Stadt Frankfurt a.M.
(City of Frankfort-on-Main)
Frankfurt a.M., 6,5 % Gold Bond 1.000 $
1.5.1928 (R 8) EF-VF
Schöner schwarz/grüner Druck mit allegorischer Vignette.
Halberstadt, 10 % Schuldv. 2.000 Mark
3.2.1923 (R 8) EFTeil einer Anleihe von 70 Mio. Mark. Wappen im
Prägesiegel.
Los 1279
Schätzwert 60-80 €
Stadt Halberstadt
Halberstadt, 10 % Schuldv. 5.000 Mark
3.2.1923 (R 8) EFGenau wie voriges Los.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1280
Schätzwert 60-80 €
Stadt Halberstadt
Halberstadt, 10 % Schuldv. 10.000 Mark
3.2.1923 (R 8) EF
Genau wie voriges Los.
Los 1270
Los 1267
Schätzwert 150-250 €
Stadt Düsseldorf
Düsseldorf, 4 % Schuldv. 1.000 Mark
1.5.1908, ausgegeben 1912 (R 7) EF
Ungemein dekoratives Stück nach einem Entwurf von Felix Schmidt, geb. 6.6.1857 in Lübbecke, Landschafts-, Tier- und Jagdmaler; an
der Düsseldorfer Malschule Schüler von Benczur, Raab und Löfftz (in der Platte signiert).
Schätzwert 200-250 €
Stadt Frankfurt a.M.
Los 1274
Schätzwert 60-100 €
Stadt Friedberg
Frankfurt a.M., 4 % Schuldv. 5.000 Mark
Abt. II 2.1.1909 (R 12). Teil einer Anleihe
von 50 Mio. M (davon 20 Mio. in Abt. II) zur
Erweiterung der städtischen Elektrizitätswerke und Bahnbetriebe, zum Ausbau des
Osthafens, zur Verlegung des Zollhofes
und des Hauptsteueramtsgebäudes und
zur Erweiterung der Wasser-, Gas- und
Kanalisationswerke EF
Friedberg (Hessen), Schuldv. Gruppe A
12,50 RM 30.10.1929 (R 7) EF
Faksimile-Unterschrift von OB Adickes.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Friedberg (Hessen), Schuldv. Gruppe B 25
RM 30.10.1929 (R 8) EF
Ablösungsanleihe, mit Auslosungsschein. Mit
Abb. des 600 Jahre alten Adolfsturmes in der
Friedeberger Burganlage, dem Wahrzeichen
der Stadt.
Los 1275
Schätzwert 75-150 €
Stadt Friedberg
Ablösungs-Anleihe mit anh. Auslosungsschein.
Los 1271
Schätzwert 100-125 €
Stadt Frankfurt a.M.
Frankfurt a.M., 4 % Schuldv. 2.000 Mark
1.1.1919 (R 9) VF+
Los 1281
Teil einer Anleihe in Höhe von 50 Mio. Mark zur
Bestreitung von Kriegsausgaben.
Stadt Halberstadt
Los 1272
Genau wie voriges Los.
Schätzwert 60-80 €
Halberstadt, 10 % Schuldv. 20.000 Mark
3.2.1923 (R 8) EF
Schätzwert 125-175 €
Stadt Frankfurt a.M.
Nr. 1268
120
Frankfurt a.M., 8 % Schuldv. 5.000 Mark
15.2.1923 (R 8) EF
Los 1282
Teil einer Anleihe von 400 Mio. Mark zur Aufbringung der Mittel für die Ergänzung der städtischen Werke und die Erstellung von Kleinsiedlungsbauten, sowie für Brücken und sonstige
Bauten.
Kolberg, 6 % Schuldv. Lit. A 2.000 RM
26.4.1927 (R 7) EF
Schätzwert 50-90 €
Stadt Kolberg
Nr. 1276
Schönes Wappen im Unterdruck.
Nicht lochentwertet.
Los 1289
Schätzwert 50-80 €
Stadt Stettin
Stettin, Schuldv. 12,50 RM 1.10.1927
(R 6) EF
Ablösungsanleihe, mit anh. Auslosungsschein.
Los 1286
Nr. 1282
des Nennwertes. Die Börsennotiz in Leipzig
wurde 1922 eingestellt, nachdem die RiebeckBrauerei als Großaktionär Ende 1921 einen
Umtausch der Wurzen-Aktien in Riebeck-Aktien durchgebracht hatte. 1946 in Volkseigentum überführt, 1965 wurde der VEB Brauerei
Wurzen geschlossen.
Schätzwert 40-70 €
Stadt Parchim (Mecklb.)
Parchim (Mecklb.), Schuldv. Lit. B 25 RM
20.11.1927 (R 6) EF
Ablösungsanleihe, mit Auslosungsschein.
Los 1290
Schätzwert 40-70 €
Stadt Zittau
Zittau, 8 % Schuldschein 5.000 RM
1.4.1929 (Auflage 130, R 6) EF
Teil einer Anleihe in Höhe von 2,5 Mio. RM. Mit
Zittauer Stadtwappen.
Los 1293
Schätzwert 200-250 €
Stadtgemeinde Frankfurt a.O.
Frankfurt a.O., 9 % Schuldv. 10.000 Mark
31.3.1923 (R 12) VF
Los 1283
Teil einer Anleihe von 200 Mio. M.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 80-100 €
Stadt Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen a.Rh., 8 % Schuldv. Lit. B
500 RM 15.5.1926 (Auflage 400, R 7) EFTeil der Goldanleihe von 1926 im Betrag von 4
Mio. RM.
Los 1287
Schätzwert 300-400 €
Stadt Pössneck
Pössneck,3,5 % Schuldschein 500 Mark
1.4.1899 (Auflage nur 67 Stück,R 12) EF-VF
Originalunterschriften.
Bislang vollkommen unbekannt! Das 1899er
Stück ist zudem ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 1284
Los 1291
Schätzwert 125-160 €
Stadtbank Elze AG
Elze (Hannover), Aktie 1.000 Mark 1.4.1923.
Gründeraktie (Auflage 2000, R 10) EF
Gründung 1923 durch 23 Bürger aus Elze, darunter Bürgermeister Dr. Hermann Lisch, die Senatoren Fritz Haasemann und Karl Ludewig,
Stadtverordnetenvorsteher Albert Fredershausen
und weitere Stadtverordnete, Handwerker etc.
Bereits 1925 wieder in Liquidation gegangen.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-70 €
Stadt Mainz
Los 1294
Schätzwert 60-80 €
Stadtgemeinde Neustadt an der Orla
Neustadt an der Orla, Namens-Schuldv.
1.000 RM 28.12.1931 EF
Anleihe zur Finanzierung des Finanzamtsneubaues.
Nur 11 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mainz, 8 % Schuldv. 2.000 Goldmark
1.5.1926 (Auflage 500, R 6) EF
Teil einer Anleihe in Höhe von 3 Mio. Mark.
Los 1288
Schätzwert 100-125 €
Stadt Salzungen in Thüringen
Salzungen, 11 % Schuldv. 5.000 Mark
15.5.1923 (Auflage 2700, R 9) VF+
Teil einer Anleihe in Höhe von 100 Mio. Mark
zwecks Errichtung von Wohnhäusern.
Los 1292
Schätzwert 100-250 €
Stadtbrauerei Wurzen
vorm. F. A. Richter
Wurzen, (Vorzugs-)Actie 1.000 Mark
11.5.1888. Gründeraktie (Auflage 400,
davon 200 lt. GV-Beschluß 1894 in 5 %ige
Vorzugsaktien umgewandelt, R 6) VF
Los 1285
Schätzwert 100-150 €
Stadt Nordhausen
Nordhausen, 10 % Schuldv. 10.000 Mark
15.2.1923 (R 9) EFTeil einer Anleihe von insgesamt 100 Mio.
Mark.
Nr. 1289
Äußerst dekorativ, ornamentreiche Umrahmung
mit Putten.
Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst
Stadtbrauerei Wurzeb vorm. F.A. Richter. Kleine
Brauerei mit einem jährlichen Bierabsatz von
kaum mehr als 10.000 hl. Zum Verlustausgleich beschloß die Generalversammlung 1894
die Umwandlung von 200 Aktien in 5 %ige Vorzugsaktien gegen eine Zuzahlung von 40 %
Los 1295
Schätzwert 80-100 €
Stadtgemeinde Pegau
Pegau, Schuldv. 50 RM 20.1.1931 (R 10) EF
Ablösungsanleihe, mit anh. Kupons.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
121
Los 1296
Schätzwert 100-150 €
Stadtgemeinde Pößneck (Thüringen)
Pößneck, 12 % Schuldschein 5.000 Mark
28.5.1923 (Auflage 1000, R 10) EF-VF
Identische Gestaltung wie folgender Titel. Nur 3
Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1299
Beim Aktien-Neudruck 1935 wohl versehentlich nicht umgetauscht worden, deshalb eine
besondere Rarität. Nur 2 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Los 1297
Schätzwert 125-175 €
Stadtgemeinde Pößneck (Thüringen)
Pößneck, 12 % Schuldschein 20.000
Mark 28.5.1923 (Auflage 1000, R 11) VF
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1298
Schätzwert 75-150 €
Stadtmühle Alsleben AG
Alsleben a.d. Saale, Aktie 100 RM
4.10.1924 (Auflage 6700, R 6) EFDekorativ, großes Ährenbündel im Unterdruck,
Randvignetten mit Walzen und Eichel (was wohl
auf den Mühlenbesitzer Eichel anspielt).
1875 erwarb die Eichel & Meyhoff oHG die alte Stadtmühle, 1911 Umwandlung zwecks Finanzierung von Erweiterungsbauten in eine
GmbH und 1923 in eine AG. Betrieben wurden
eine Weizen- und eine Roggenmühle, wegen
der Wasserrechte war zudem 1917 die stromaufwärts gelegene Pregelmühle in Mucrena erworben worden. Ferner umfaßte das Mühlenareal die alte Voigt’sche Malzfabrik. Außerdem
mit 79 % an der Bernburger Saalmühlen AG
beteiligt. Zu DDR-Zeiten enteignet und als VEB
weitergeführt, nach der Wende als “Saalemühlen Alsleben GmbH” reprivatisiert. 2004 kompletter Neubau von Mühle und Siloanlagen.
Heute mit 90 Beschäftigten eine der leistungsfähigsten Mühlen in ganz Europa.
Los 1299
Los 1300
Schätzwert 20-50 €
Stadtmühle Alsleben AG
Alsleben a.d. Saale, Aktie 100 RM Juli
1935 (Auflage 6700, kpl. Aktienneudruck,
R 3) EF+
Los 1301
Los 1303
Schätzwert 450-600 €
Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf AG
Berlin, Aktie 20 RM Juli 1926 (Auflage
100000, R 9) EF
Gründung 1904 unter der Fa. Rumänische Allgemeine Elektricitäts-Ges. AG, ab 1921 wie oben.
Betrieb eines Stahl- und Walzwerkes. 1921 hat
die Gesellschaft von der AEG Stahlwerksanlagen
in Hennigsdorf bei Berlin (direkt am Berlin-Stettiner Großschiffahrtsweg) übernommen. 1924 bestanden die Anlagen u.a. aus einem Stahlwerk
mit 4 Siemens-Martin-Öfen und 3 Elektro-Öfen,
einer Block- und Stahlformgiesserei, einer Fabrik
für den Bau von Lokomotiv-, Tender- und Wagenradsätzen. Enge Verbindungen zur AEG und
zu den Linke-Hofmann-Lauchhammer-Werken.
Börsennotiz Berlin. Auch zu DDR-Zeiten wurde in
dem gut abgeschirmten Walzwerk produziert.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 30-75 €
Schätzwert 100-150 €
Stahlwerk Oese AG
Oese i. Westf., Aktie 1.000 Mark
20.11.1923 (Auflage 10000, R 10) EF
Los 1302
Stadtmühle Alsleben AG
Schätzwert 275-350 €
Erfurt, Aktie 1.000 Mark 1.10.1921
(Auflage 950, R 4) EF
Gründung 1908 unter Übernahme der Brauerei
der Gebrüder Treitschke in der Steigerstr. 24.
Jährlicher Ausstoß ca. 45.000 hl. Außerdem an
der Arnoldi’schen Bierbrauerei GmbH in Gotha
beteiligt.
Schätzwert 30-80 €
Colditz i.Sa., Actie 1.000 Mark
20.10.1921 (Auflage 1880, R 3) EF
Los 1304
Alsleben a.d. Saale, Aktie 1.000 RM
4.10.1924 (Auflage 1550, R 11) VF
Schätzwert 50-125 €
Steingutfabrik Colditz AG
Alsleben a.d. Saale, Aktie 1.000 RM Juli
1935 (Auflage 1330, kpl. Aktienneudruck,
R 4) UNC-
Schätzwert 300-400 €
Los 1306
Steigerbrauerei AG
vorm. Gebrüder Treitschke
Los 1307
Stadtmühle Alsleben AG
Stadtmühle Alsleben AG
Dekorativ, großes Ährenbündel im Unterdruck,
Randvignetten mit Walzen und Eichel (was wohl
auf den Mühlenbesitzer Eichel anspielt).
Nr. 1303
Gegründet 1922 durch die Vereinigte Eisenhütten- und Maschinenbau-AG Barmen, Eisenund Stahlwerk Krone AG Velbert, Minerva Handels-AG Düsseldorf, Stahlwerk Brühl AG, Houbenwerke AG Aachen. Zweck: Betrieb eines
Stahl- und Hammerwerks. Ab 1925 befand
sich die Gesellschaft in Liquidation.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1907 zwecks Fortbetrieb und wesentlicher Vergrößerung der Steingutfabrik von
Carl August Zschau. Hergestellt wurden
Wasch- und Küchengarnituren sowie Tafelgeschirr. Werke in Colditz, Strehla und Oschatz
(letzteres 1938 verkauft). Übernommen wurden
1927 die Steingutfabrik Staffel GmbH bei Limburg/Lahn und 1931/32 die Edelstein-Porzellanfabrik AG in Küps (Bayern). Nur diese beiden
Beteiligungen blieben erhalten, nachdem in der
Ostzone die Werke Colditz und Strehla 1946
enteignet worden waren. Folglich Sitzverlegungen nach Limburg/Lahn (1949) bzw. Staffel
(1956). 1973 Umfirmierung in “Colditz Industrieholding AG” und zugleich Sitzverlegung
nach Frankfurt/Main. 1976 wurde die hochdefizitäre Tochter “Heinrich Porzellan GmbH” in
Selb an Villeroy & Boch verkauft. Anfang der
80er Jahre Sitzverlegung nach Mönchengladbach und 1982 Verschmelzung mit der Alleinaktionärin “Wickrather Handels- und Beteiligungs-AG”.
Alsleben a.d. Saale, VZ-Aktie 1.000 RM Juli
1935 (Auflage nur 5 Stück, R 10) UNCDie kpl. Auflage von nur 5 Stück lag im Reichsbankschatz.
Los 1308
Schätzwert 400-500 €
Steinkohlen-Bergwerk „Aurelie“ ...
im Landshuter Kreise
Los 1305
Schätzwert 75-150 €
State of Hamburg
(Freie und Hansestadt Hamburg)
6% Gold Bond 1.000 $ 1.10.1926 (R 7)
EF-VF
Die Mühle in Alsleben heute, betrieben durch die Saalemühle Alsleben GmbH
122
Blau/schwarzer Stahlstich, tolle allegorische Vignette mit Anker, Weltkugel und Ozeandampfer.
Dittersbach bei Waldenburg, Kuxschein 1
Kux 31.10.1872 (Auflage 1000, R 10) VF
Rückseitig mehrere Übertragungen, letzter Vermerk von 1920.
Steinkohlenbergwerk in den Gemeinden Kreppelhof, Nieder-Leppersdorf, Reussendorf und
Krausendorf im Landeshuter Kreise.
Nr. 1316
Nr. 1308
Zuvor ganz unbekannt gewesen, nur 4 Stücke
wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses
ist das allerletzte noch verfügbare. Minimale
Randschäden fachgerecht restauriert.
Bohrungen wurden fündig. 1867 wurden die
Felder in der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Neumühl konsolidiert. Auch hier lagen die Kuxe ausschließlich im Besitz der Haniel-Erben. Vier Förderschächte, 240 Koksöfen.
Bis über 6.000 Mann Belegschaft, jährliche
Kohleförderung bis 1,5 Mio. Tonnen. Seit 1933
in Personalunion mit der Gewerkschaft Rheinpreussen geführt. Auch nach Umwandlung der
Gewerkschaft in eine AG im Jahr 1951 blieb im
Rahmen eines Betriebsüberlassungsvertrages
die Schachtanlage Neumühl eine Betriebsabteilung von Rheinpreussen.
Der früheste je angebotene Kuxschein der
Bergwerksgesellschaft. Einzelstück aus dem
Reichsbankschatz.
niel. Nach seinem Tod wurde der Bergwerksbesitz vom Ruhrorter Stammgeschäft abgetrennt
und jedes der drei Haniel’schen Bergwerke
(Zollverein, Neumühl und Rheinpreussen) wurde eine Gewerkschaft mit je 1000 Kuxen, die
sich ausschließlich im Besitz der sechs direkten Nachkommen befanden. Mit einer Förderung, die schon in den 30er und dann wieder in
den 50er Jahren 5 Mio. t im Jahr erreichte, und
damals fast 20.000 Mann Belegschaft, gilt
Rheinpreussen als eines der größten Bergwerke, die je im Revier existierten. Schon 1927
hatte sich Rheinpreussen auch an der Gründung der Ruhrchemie beteiligt und hielt dort in
den 50er Jahren ca. 25 %. Außerdem wurden
eigene Chemiefabriken vor allem für Waschrohstoffe unterhalten.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1312
Los 1309
Gemälde von August Thyssen (1842-1926)
Schätzwert 900-1200 €
Steinkohlenbergwerk Dorsten
Schätzwert 175-240 €
Zeche Dorsten bei Dorsten, Kuxschein
1/1.000 30.7.1923 (R 10) VF
Steinkohlen-Bergwerk Carolus magnus
Essen, Kuxschein 1/1000 20.6.1935 (R 8)
VF
Original unterschrieben von zwei Mitgliedern
des Grubenvorstands, u.a. August Thyssen.
August Thyssen wurde am 17.5.1842 in
Eschweiler geboren, er starb am 4.4.1926 auf
seinem Schloß Landsberg bei Essen-Kettwig.
August, der Sohn eines aus Aachen stammenden Bankiers und Fabrikanten, besuchte das
Polytechnikum in Karlsruhe und ein höheres
Handelsinstitut in Antwerpen. 1867 gründete er
Die Gewerkschaft Carolus Magnus wurde gegründet durch die Familie Stinnes in EssenBergeborbeck. Wegen Liquidationsprobleme
verpachtete sie die Zeche zwischen 1854 und
1884 an die Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. Nach Wiederrückgabe der Zeche an
die Familie Stinnes gliederte diese die Gewerkschaft Carolus Magnus in den Mülheimer Bergwerks-Verein ein. 1951 wurde die Förderung
eingestellt.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1311
zusammen mit Verwandten ein Bandeisenwalzwerk in Duisburg, aus dem er 1871 austrat, um
mit seinem Vater die Firma Thyssen & Co. in
Styrum bei Mülheim als Band- und Stabeisenwalzwerk aufzubauen. In der Folge entstand einer der größten vertikal gegliederten deutschen
Montankonzerne vor dem 1. Weltkrieg. Mit
Werken in Hagendingen und Caen erstreckte
sich der Thyssen-Konzern bis nach Lothringen
und in die Normandie. Den Ausbau seines Konzerns finanzierte August Thyssen allein aus den
Überschüssen; die Umwandlung in eine AG
lehnte er stets kategorisch ab. Nach dem 1.
Weltkrieg betrieb er den Aufbau der Vereinigten
Stahlwerke, an denen der Thyssen-Konzern mit
26 % beteiligt war und deren Aufsichtsratsvorsitzender sein Sohn Fritz Thyssen wurde. August Thyssen, seit 1886 geschieden, war im
Privatleben alles andere als ein glücklicher
Mann. Sein Sohn August schlug eine Offizierslaufbahn ein, sein Sohn Heinrich wandte sich
der Kunst zu und trug eine einzigartige Sammlung zusammen. Einzig sein Sohn Fritz entsprach den Erwartungen des Vaters, der nach
einem Nachfolger für sein Lebenswerk suchte.
Berechtsame in der Gemeinde Kirchhellen
(Kreis Recklinghausen). Die immer unverritzt
gebliebenen Felder Dorsten I und II kamen um
die Jahrhundertwende als Abbau-Reserve in
Thyssen’schen Familienbesitz, 1958 schließlich wurde die Gewerkschaft von der Rheinelbe
Bergbau AG erworben.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 450-600 €
Steinkohlen-Bergwerk „Rheinpreussen“
Ruhrort, Kuxschein 1/1.000 30.7.1903
(R 12) VF-F
Los 1310
Schätzwert 450-600 €
Steinkohlen-Bergwerk „Neumühl“
Ruhrort, Kuxschein 20/1.000 29.4.1909
(R 12) VF-F
Original unterschrieben von Franz Haniel,
dem Jüngeren (1842-1916), dem langjährigen GHH-Aufsichtsratsvorsitzenden. Ferner
trägt das Papier die Originalunterschrift von
Eduard Carp, Mitbesitzer der Emscher-Lippe
Bergbau-AG, Datteln (Westf.).
Ähnlich wie „Rheinpreußen“ ursprünglich eine
Gründung des Geh. Kommerzienrats Franz Haniel (des Älteren). Auf gemeinsame Rechnung
mit Daniel Morian aus Neumühl begann man
1853 in Neumühl nach Kohle zu bohren. Die
Original unterschrieben von Franz Haniel,
dem Jüngeren (1842-1916), dem langjährigen GHH-Aufsichtsratsvorsitzenden. Ferner
trägt das Papier die Originalunterschrift von
Eduard Carp, Mitbesitzer der Emscher-Lippe
Bergbau-AG, Datteln (Westf.).
Das Bergwerk Rheinpreussen geht auf einen
der großen Pioniere des Ruhrbergbaus zurück:
Franz Haniel, den Älteren. Ihm gelang es als Erstem, Anfang der 30er Jahre des 19. Jh. mit
dem Schacht Franz die überdeckende Mergeldecke im nördlichen Ruhrgebiet zu durchstoßen. Er war auch der Erste, der darauf hinwies,
dass sich die Kohlenvorkommen auf der linken
Rheinseite fortsetzen müssten. 1851 beantragte er beim Bergamt in Düren die Konzession für
ein Feld, das von Baerl und Moers bis Uerdingen und Krefeld reichen sollte. Gleichzeitig begann er in der Nähe von Homberg mit den ersten Bohrungen. 1854, beim sechsten Versuch, stieß er in 175 m Teufe auf Kohle. 1857
wurde ihm das Feld „Rheinpreussen“ verliehen, nicht so groß, wie von ihm beantragt, aber
mit 93,5 Mio. qm immer noch riesenhaft. Möglich wurde diese Feldesgröße nur dadurch,
dass linksrheinisch immer noch französisches
Bergrecht galt. Noch 1857 begann Franz Haniel mit dem Abteufen, was aber im Schwimmsandgebirge ganz außergewöhnlich problematisch war: erst 27 Jahre später, im Jahr 1884
konnte die Förderung auf Schacht 1 voll aufgenommen werden! Bereits 1868 starb Franz Ha-
Nr. 1312
123
Los 1317
Schätzwert 40-100 €
Stickereiwerke Plauen AG
Plauen i.V. , Aktie 5.000 Mark 22.3.1923
(Auflage 1600, R 4) EF-VF
Gründung am 5.3.1910. Herstellung von Stikkereien, Spitzen und Kunstseidentrikot-Wäsche. 1933 Aufnahme der Fabrikation von
Charmeuse- und Interlock-Wäsche mit modernen Wirk- und Wäsche-Spezialmaschinen. Die
Firma wurde nach dem Krieg nicht verlagert.
Los 1318
Los 1313
Schätzwert 125-275 €
Stolberg (Rheinland), Namens-Actie 1.000
Mark 1.7.1890. Gründeraktie (Auflage
400, R 5) EF
Stendal-Tangermünder
Eisenbahn-Gesellschaft
Tangermünde, Aktie 1.000 Mark 20.2.1886.
Gründeraktie (Auflage 785, R 5) EF
Gedruckt in der Reichsdruckerei, Umrahmung
im Historismus-Stil mit Fabelwesen.
Streckenlänge 13 km einschließlich der Hafenbahn Tangermünde. Das Kapital lag fast vollständig in Händen der Stadt und der Zuckerraffinerie Tangermünde. 1946/47 übernahm die
Provinz Sachsen die Bahn und gliederte sie in
die Sächsischen Provinzbahnen GmbH ein, im
April 1949 Teil der Deutschen Reichsbahn. Die
zwei Anschlußbahnen zum Elbhafen und zur
Zuckerfabrik wurden 1997 stillgelegt.
Los 1314
Schätzwert 50-150 €
Stendaler Kleinbahn-AG
Stendal, Aktie 900 RM 25.2.1929
(Auflage 2567, R 3) EF
Gründung 1906 als Kleinbahn-AG StendalArendsee zum Bau der 48 km langen normalspurigen Bahn Stendal-Peulingen-Kl. Rossau-Arendsee (eröffnet 1908/09). Gründer waren der Staat
Preußen und die Provinz Sachsen (die jeweils 470
Aktien = 23,37 % des Kapitals zeichneten), Kreis
und Stadt Stendal, die Stadt Arendsee sowie 458
am Bahnbau interessierte Firmen und Privatpersonen. 1915 umbenannt in Stendaler KleinbahnAG, im gleichen Jahr Baubeginn für die 22 km
lange Zweigbahn von Peulingen nach Bismark
Ost (später Hohenwulsch) an der Hauptbahn
Stendal-Salzwedel. Eröffnet bis Darnewitz 1916,
durchgehend bis Bismark wegen Verzögerung
durch den 1. Weltkrieg erst 1921. Die Betriebsführung für das gesamte Netz hatte von Anfang
an die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Übergänge bestanden in Stendal zur Staatsbahn, in Klein Rossau
kreuzte später die Kleinbahn-AG Osterburg-Pretzier, ab 1922 auch in Arendsee zur Staatsbahnstrecke Salzwedel-Wittenberge, schließlich in Bismark Ost zur Kleinbahn Bismark-Gardelegen-Wittingen. 1924 fusionsweise Übernahme der Kleinbahn-AG Stendal-Arneburg, wodurch die 1899
eröffnete 13 km lange Strecke Stendal-Arneburg
hinzukam. Mit ca. 100 Beschäftigten, 7 Lokomotiven, 14 Personen- und 29 Güterwagen wurden
jährlich etwa 200.000 Fahrgäste und knapp
200.000 t Güter befördert. 1942 umbenannt in
Stendaler Eisenbahn-AG. 1946 Enteignung und
Übernahme durch die Sächsische Provinzbahnen
GmbH, 1948 vom VVB des Verkehrswesens
Sachsen-Anhalt übernommen, ab 1.4.1949 gehörte die Stendaler Eisenbahn zur Deutschen
Reichsbahn. Die beiden Strecken der alten KB
Stendal-Arendsee wurden bereits 1950 bzw.
1951 stillgelegt, die Strecke der alten KB StendalArneburg erst 1972, aber nicht für immer: Ein Teil
der Trasse wurde ab 3.1.1977 für die Strecke
Borstel-Niedergörne benutzt, die als Anschlußbahn für das nie in Betrieb gegangene Kernkraftwerk Stendal bestimmt war und bis Ende 1995
auch Personenverkehr ab Bahnhof Stendal besaß. Heute ist die Bahn an die Stadt Arneburg verpachtet, sie wird für Holztransporte zur Zellstoff
Stendal GmbH in Niedergörne benutzt.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
124
Schätzwert 125-250 €
Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft
Los 1315
Schätzwert 325-500 €
Stettin-Rigaer DampfschiffsGesellschaft Th. Gribel KGaA
Stettin, Namensaktie 3. Em. 1.500 Mark
1.1.1899, ausgestellt auf Friedericke
Hammer in Riga (Auflage 146, R 7) EF
Mit Originalunterschriften.
Gründung 1890. Lieferung von Trink- und
Brauchwasser zunächst an die Stadt Stolberg,
ab 1926 auch an die Stadt Eschweiler und ab
1929 an die Stadt Aachen. Großaktionäre:
Stadt Stolberg und Wasserwerk des Kreises
Aachen. Ende 2000 von der Wasserwerk des
Kreises Aachen GmbH übernommen worden.
Eingetragen auf die Stadtgemeinde Stolberg.
Gründung 1874 zum Betrieb der Liniendienste
Stettin-Riga und Stettin-Reval-Helsingfors. Anfangs nur vom Pech verfolgt: Das bei Gründung
1874 in Dienst gestellte erste Schiff, der Passagier- und Frachtdampfer “Melida” ist 1880 in der
Ostsee verschollen. Der 1881 in Dienst gestellte
gleichnamige Nachfolger sank bereits 1885 vor
Bornholm. Der 1880 in Dienst gestellte Frachtdampfer “Olga” wurde 1899 verkauft und sank
1903 nordwestlich von Kolberg. Die “Kronprinz
Wilhelm” wurde nur zwei Jahre nach dem Stapellauf 1917 von britischen Zerstörern im Kattegat versenkt. Bis zum Ende besaß die Ges. den
Passagier- und Frachtdampfer “Regina” (Indienststellung 1911, 1944/45 als Verwundetentransportschiff eingesetzt, dann an England abgeliefert) sowie die Passagierdampfer “Rügen” (Indienststellung 1921, nach Beschlagnahme durch
die Sowjetunion die “Ivan Susanin”) und “Nordland” (Indienststellung 1924, später die “Derzhavin”). 1937 erlosch die Ges. nach Übertragung ihres Vermögens auf die Reederei R. C. Gribel.
Los 1316
Schätzwert 300-400 €
Stettiner Kühl- und Gefrierhaus GmbH
Stettin, Namens-Geschäftsanteil 500 RM
Okt. 1927, ausgestellt auf Carl Stelter,
Stettin (R 9) EF
Gegründet 1927 zum Bau und Betrieb eines
Kühl- und Gefrierhauses in Stettin, Zimmerplatz
2 (in zentraler Lage auf dem westlichen Oderufer an der Hansa-Brücke, gegenüber vom
Haupt-Steuer-Amt). Das Gebäude überstand
den Krieg weitgehend unbeschadet und steht
noch heute.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1322
Stuttgart, Aktie 100 RM Aug. 1929
(Auflage 14000, R 5) UNC-EF
Los 1319
Schätzwert 250-500 €
Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft
Stolberg (Rheinland), Actie 1.000 Mark
1.7.1890/10.5.1928 (Duplikat, Neuausfertigung aufgrund Ausschlußurteil des
Amtsgerichts Stolberg, R 12) EF-VF
Mit Originalunterschriften.
Ein Unikat!
Los 1320
Schätzwert 150-300 €
Stolberger Wasserwerks-Gesellschaft
Mit Originalunterschriften.
Los 1321
Schätzwert 125-275 €
Strausberg-Herzfelder Kleinbahn-AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 1.10.1906.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 3) EF
Großformatig, sehr dekorativ mit beflügeltem
Rand un einer ornamental verzierten Umrandung.
Nr. 1321
Schätzwert 125-250 €
Stuttgarter Strassenbahnen
Stolberg (Rheinland), Actie 1000 Mark
2.12.1901 (Auflage 200, R 6) EF-VF
Nr. 1317
Nr. 1320
Gründung am 18.11.1905 als Brandenburgische Kleinbahn-AG, schon einen Monat später
wurde die Umbenennung wie oben beschlossen. Als Privateisenbahn hatte die Teilstrecke
Strausberg Reichsbahnhof-HennickendorfHerzfelde die Firma Lenz & Co. bereits 1896
gebaut: In Herzfelde befand sich die Hauptwerkstatt für alle von Lenz & Co. betriebenen
Bahnen. Einschließlich der 1932 eröffneten
Verlängerung Herzfelde-Möllensee Hafen war
die normalspurige Hauptbahn 12,9 km lang,
dazu kam der 1913 eröffnete Abzweig Hennickendorf-Stienitzsee. Von der Hauptbahn
zweigten zahlreiche Industriegeleise zu mehr
als einem Dutzend Ziegeleien und anderen Industriebetrieben ab - sie hatten insgesamt
mehr als die doppelte Länge wie die Hauptbahn selbst. Großaktionär war dann lange die
AG für Verkehrswesen, zuletzt der Ziegeleibesitzer Gustav Mann.
Gründung 1889 durch Vereinigung der 1868
gegründeten Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft mit der 1886 gegründeten Neuen
Stuttgarter Straßenbahn-Gesellschaft Lipken &
Cie. Die Gesellschaft verfügt heute über mehr
als 190 Schienenfahrzeuge, 3 Schienenfahrzeug-Depots und ein Streckennetz von 112 km
Betriebslänge. Es werden 11 Stadtbahn-Linien,
2 Straßenbahn-Linien, 1 Standseilbahn, 1
Zahnradbahn und im Kraftverkehrsbetrieb 56
Linien mit 241 Omnibussen auf 675 km Betriebslänge betrieben. Mit über 2500 Beschäftigten werden jährlich fast 170 Mio. Fahrgäste
befördert.
Los 1323
Schätzwert 100-175 €
Sudenburger Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 3.8.1920
(Auflage 1500, R 6) EF
Gründung 1872 zur Übernahme der seit 1849
bestehenden Maschinenfabrik Klusemann &
Woltersdorf. Spezialität: Maschinen, Apparate
und ganze Einrichtungen für Rüben und Rohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Stärkezuckerfabriken, aber auch für chemische Fabriken, insbesondere Sprengstofffabriken. Zweigniederlassungen in Hannover-Hainholz und
Oschersleben a. Bode. 1925 Konkurseröffnung.
Nr. 1322
Los 1327
Los 1324
Nr. 1323
Schätzwert 75-150 €
Sudenburger Maschinenfabrik
und Eisengiesserei AG
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 15.9.1922
(Auflage 6000, R 5) UNC
Los 1325
Schätzwert 50-175 €
Superphosphatfabrik Nordenham AG
Nordenham, Aktie 1.000 Mark
30.12.1908 (Auflage 500, R 5) ab 1911
VZ-Aktie EF
Gründung 1906 in Ellwürden durch den Norddeutschen Lloyd. 1911 beschloß die HV u.a.
zur Tilgung einer Unterbilanz die Zuzahlung von
33 1/3 % je Aktie. Aktien die zugezahlt worden
sind, wurden in VZ-Aktien umgewandelt.Herstellung von Superphosphaten, Düngemitteln
und anderen chemischen Produkten. 1956
wurde das Werk an die Guano Werke (vorm.
Ohlendorff’sche und Merk’sche Werke) verkauft, die 1969 an die BASF angegliedert wurden. Das Werk wurde 1987 aus der Produktion
genommen und geschlossen, das Gelände ab
1992 komplett saniert.
Schätzwert 350-450 €
Süddeutsche Drahtindustrie AG
Mannheim-Waldhof, Aktie 1.000 Mark
7.11.1905 (Auflage 500, R 8) EF-VF
Schöne Umrandung im Historismus-Stil.
Gründung 1895. Hergestellt wurden Eisen- und
Stahldraht, Stacheldraht, Springfedern, Drahtgeflechte. Börsennotiz: Freiverkehr Mannheim,
später Frankfurt. Die AG bestand bis Anfang
der 60er Jahre.
Nur 16 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1328
Schätzwert 75-140 €
Syndikat Charlottensegen
Berlin, Na.-Syndikats-Anteil 31.12.1918
(Auflage 1000, R 7) EF1918 gegründet.
Los 1329
Nr. 1331
lers Karl-Michael Kruppa ein Stück, alle übrigen
Schätzwert 1000-1250 €
Terra-Aktien waren bis heute vollkommen unTerra Film AG
bekannt! Es sind absolute Raritäten, da nur zuBerlin, Aktie 1.000 Mark 28.1.1921
fällig übrig geblieben, nachdem Terra schon
Los 1331
(Auflage 4000, R 12) VF
Eine der größten deutschen Filmproduktionsgesellschaften der 1930er Jahre. Gründung 1919
als Terra Filmverleih GmbH, seit 1920 AG. 1922
Erwerb der Terra-Ateliers und Kopiereinrichtungen der Eiko-Film GmbH in Berlin-Marienfelde.
Die Ges. besaß sämtliche Anteile der Terra Haus
GmbH (2.000 qm Grundstück Kochstr. 73), der
Terra Filmverleih GmbH (Niederlassungen in
Breslau, Danzig, Düsseldorf, Frankfurt a.M.,
Hamburg, Leipzig, München und Königsberg)
sowie der Terra Glashaus GmbH (früheres EikoAtelier nebst Kopieranstalt). Eine Beteiligung an
der Vita-Film AG in Wien wurde schon 1922 mit
bedeutendem Buchgewinn wieder abgestoßen.
1930 übernahm die Schweizer Familie Scotoni
(der mit dem Apollo in Zürich das größte Kino der
Schweiz gehörte) die Mehrheit an der im Berliner
Freiverkehr notierten Terra-Film, deren Aufsichtsrat seit Gründung auch der bekannte Verleger Heinz Ullstein angehört hatte. Ralph Scotoni (der 1933 Mitglied der NSdAP wurde) produzierte 40 von nationalsozialistem Gedankengut
geprägte Filme (u.a. 1934 Wilhelm Tell), die aber
alle kaum die Produktionskosten einspielten.
Deshalb verkaufte Scotoni 1935 an die I.G. Farben, die übrigens auch die UFA beherrschte. Im
Zuge der Gleichschaltung des Filmwesens 1937
in die Terra-Filmkunst GmbH umgewandelt, produziert wurde fortan in den Tempelhofer Studios
der Ufa-Filmkunst GmbH. Die noch heute bekanntesten Terra-Filme dieser Ära sind “Jud
Süß” (1940) sowie “Quax, der Bruchpilot” und
“Die Feuerzangenbowle” mit dem unvergessenen Heinz Rühmann (1944). In der Nachkriegszeit war die Terra-Filmkunst GmbH in West-Berlin noch bis in die 1980er Jahre aktiv als Produzent von mehr als 100 Filmen.
Nur von der 20-RM-Aktie von 1925 lag in der
legendären Filmsammlung des Berliner Samm-
Werbeplakat des deutschen Spielfilms "Die
Feuerzangenbowle" von 1944
1937 wieder in eine GmbH umgewandelt worden war. Bis auf die 20-RM-Aktie alles Unikate aus dem Reichsbankschatz!
Los 1332
Schätzwert 800-1000 €
Terra Film AG
Berlin, Aktie 5.000 Mark Mai 1923
(Auflage 10000, R 12) EFEbenfalls ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 125-200 €
“Terra” AG für Haus- und Grundbesitz
Frankfurt a/M., Aktie 10.000 Mark
7.8.1923 (Auflage 38500, R 7) EF-VF
Los 1326
Schätzwert 30-90 €
Süddeutsche Kohlenund Tonindustrie AG
München, Aktie 5.000 Mark 1.10.1923.
Gründeraktie (Auflage 60000, R 3) EF
Gründung 1923. An- und Verkauf von Kohlenund Tongruben, Gewinnung von Kohlen und
Ton. Kurze Zeit später in Liquidation.
Gründung 1921 zwecks Erwerb, Verwaltung und
Verwertung von Immobilien. Die Ges. besaß das
Haus Potsdamer Strasse 112a in Berlin und den
Bauplatz Platz der Republik 13/31 in Frankfurt
a.M. Beteiligungen: Mercator Verwaltungs-GmbH
(Eigentümerin des Hauses Platz der Republik 14
in Frankfurt a.M.), Münchener Bau-GmbH (Eigentümerin des Hauses Theatinerstr. 42 in München), Habrol Verwaltungs-GmbH (besaß Anteile
an den vorgenannten Gesellschaften und an der
“Terra” AG für Haus- und Grundbesitz). 1925 Liquidation. Bis 1929 wurden insgesamt 85 % auf
den Nennwert des Aktienkapitals ausgezahlt. Die
letzte Liquidationszahlung wurde 1936 geleistet.
Los 1330
Schätzwert 125-200 €
“Terra” AG für Haus- und Grundbesitz
Frankfurt a/M., Aktie 60 RM März 1925
(Auflage 2000, R 7) UNCNr. 1332
125
Erzeugt wurden einfache und gezwirnte Baumwollmisch- und Zellgarne.
Los 1341
Schätzwert 300-400 €
Th. Flöther Maschinenbau AG
Gassen i. Lausitz, Aktie 1.000 Mark
28.10.1921 (Auflage 4400, R 10) VF
Nr. 1337
Nr. 1334
Los 1333
Schätzwert 200-250 €
Los 1337
Schätzwert 600-750 €
Terra Film AG
Terrain-AG Müllerstrasse
Berlin, Aktie 20 RM April 1925 (Auflage
18750, R 8) EF-
Berlin, Aktie 1.000 Mark 12.1.1906.
Gründeraktie (Auflage 2700, R 10), 1913
in eine VZ-Aktie umgewandelt worden,
1925 VZ-Rechte aufgehoben EF-VF
Los 1334
Gegründet 1905. Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken, insbesondere in
der Müllerstraße zu Berlin. Der Komplex der
gesellschaftseigenen Grundstücke lag im Norden Berlins innerhalb der Weichbildgrenze an
der Müllerstraße und zwar in der Nähe des
Schillerparks.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Schätzwert 600-800 €
Terra Film AG
Berlin, Sammelaktie 5 x 20 RM April
1925 (Auflage 6200, R 12) VF+
Auch dieses Stück ein Unikat!
fast das 5-fache des Aktienkapitals) in wertbeständigen Dollar-Schatzanweisungen an und
überlistete damit die Inflation. Doch die Vorfreude der Aktionäre auf große Liquidationsausschüttungen, die sich auch in regelmäßig
hohen Kursen der Aktie an der Berliner Börse
ausdrückte, erfüllte sich dennoch nicht: Hohe
Zahlungen für die Ruhr-Abgabe und irrwitzige
Forderungen der Stadt Berlin aus dem Regulierungsvertrag von 1910 führten am Ende sogar
zu einer Überschuldung. 1923 trat die AG in Liquidation, ohne daß die Aktionäre je einen
Pfennig wiedergesehen hätten. 1925 im Handelsregister gelöscht.
Großes Querformat, toll verzierte Umrahmung.
Gründung 1889 als Maschinenbau-Anstalt und
Eisengiesserei vormals Th. Flöther zur Übernahme der schon seit 1856 bestehenden Fabriken von Th. Flöther in Gassen und Breslau
nebst einem Anteil an der Braunkohlengrube
Antonie in Zilmsdorf bei Teuplitz N.-L. Fabrikation industrieller, insbesondere landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte, Lokomobilen und
Dampfdreschmaschinen. Als Opfer der Weltwirtschaftskrise 1931 in Vergleich und anschließend in Liquidation gegangen, letzter
Großaktionär mit 25 % war die SchultheissPatzenhofer-Brauerei, Berlin. 1936 erwarb die
1933 gegründete „Neue Flöther Landmaschinen AG“ die Anlagen und Grundstücke der Th.
Flöther Maschinenbau AG i.L. und produzierte
dort weiter. 1939 ging der Fabrikationsbetrieb
über auf die Firma Hermann Raussendorf, Abteilung Flöther-Werk Gassen.1945 kam Gassen (das heutige Jasien) an Polen, und damit
auch die Landmaschinenfabrik, die als “Fabryka Maszyn Budowlanych ZREMB” weitergeführt
wurde. Einige Sammler hüten alte Flöther-Lokomobile, die noch heute funktionsfähig sind.
Wie auch das folgende Los eine absolute Rarität, da schon 1929 beim kpl. Aktienneudruck
anscheinend nicht umgetauscht worden. Nur 4
Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1342
Schätzwert 600-750 €
Th. Flöther Maschinenbau AG
Gassen i. Lausitz, Aktie 1.000 Mark
28.4.1922 (Auflage 19000, R 12) VF
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1335
Los 1339
Schätzwert 50-150 €
Terrain-AG Herzogpark München-Gern
München, Aktie 100 RM 11.4.1927
(Auflage 500, R 4) EF
Gründung 1900 als Terrain-AG BogenhausenGern. Übernommen wurde der ehemalige herzogliche Karl Theodorsche Park in Bogenhausen sowie Gründe am Nymphenburger Kanal.
Der Park wurde für Besucher geöffnet und die
Gesellschaft errichtete ein Restaurant mit Gartenwirtschaft (später verkauft). Mit der Bebauung wurde 1906 begonnen. 1928 Verschmelzung mit der Monachia AG für Grundbesitz.
1941 übernahm die Deutsche Bau- und Bodenbank AG in Berlin 98 % des Kapitals.
Los 1336
Schätzwert 200-250 €
Terraingesellschaft Berlin-Nordost
Los 1338
Schätzwert 100-200 €
Terraingesellschaft Berlin-Nordost
Berlin, Aktie 1.000 Mark März 1914
(Auflage 700, R 8) EF-VF
Los 1343
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gassen (Niederlausitz), Aktie 100 RM
25.6.1929 (kpl. Aktienneudruck, Auflage
3000, R 6) EF+
Berlin, Actie 1.000 Mark 13.1.1896.
Gründeraktie (Auflage 2100, R 6) VF+
Gründung 1895 zur Verwertung eines 256.000
qm großen Terrains zwischen der Landsberger
Allee und der Kniprode-Straße in nächster Nähe des Ringbahnhofs Landsberger Allee. Nach
der Berliner Bauordnung durfte das Terrain mit
5-stöckigen Wohnhäusern bebaut werden, darunter 41 Eckhäuser. Doch die Verhandlungen
mit der Stadt Berlin über die Bebauung
schleppten sich 15 Jahre dahin. Erst 1911/12
wurden die Terrains durch Grundstückstäusche
im Norden mit der Stadtgemeinde Berlin und
im Süden mit der St. Georgen-Kirchengemeinde zweckmäßig arrondiert. 1913/14 wurden
Kanalisation sowie Gas- und Wasserleitungen
auf fünf Baublocks der östlichen Hälfte gelegt
und (finanziert durch eine Kapitalerhöhung) mit
der Asphaltierung der neu anzulegenden Straßen begonnen. Bis 1922 waren die Parzellen
restlos verkauft. Klugerweise legte man die eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, also
Los 1340
Schätzwert 40-80 €
Textilwerke Theodor Steigert AG
Litzmannstadt, Aktie 1.000 RM April 1943
(Auflage 1200, R 4) UNC-EF
Gegründet 1872, AG seit 1914 (bis 1941
“Baumwollspinnerei Theodor Steigert AG”).
Th. Flöther Maschinenbau AG
Los 1344
Gassen (Niederlausitz), Aktie 1.000 RM
25.6.1929 (kpl. Aktienneudruck, Auflage
3300, R 7) EF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Schätzwert 100-250 €
Breslau, Aktie 1.000 Mark März 1909.
Gründeraktie (Auflage 1100, R 3) UNC-EF
Gegründet 1909 zur Parzellierung des Villengeländes in Kleinburg, ferner Beteiligung am Friedeberg an einem Gelände mit darauf befindlichen Gebäuden, Saalbau, Hallen etc. Ab 1934
auch Errichtung und Verkauf von Häusern in Eigenregie. Börsennotiz Berlin und Breslau.
126
Schätzwert 75-150 €
Th. Flöther Maschinenbau AG
Terrain-AG Kleinburg
Nr. 1341
Schätzwert 75-125 €
Nr. 1342
der Union-Brauerei, Dortmund. Der Betrieb
wurde 1942 stillgelegt.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
men die ENAG Energieversorgung Nordthüringen AG und die E.on Thüringer Energie die Modernisierung und Stabilisierung der Strom- und
Erdgasversorgung in Thüringen.
Los 1355
Schätzwert 100-200 €
Tilsiter Actien-Brauerei
Tilsit, Aktie 1.000 RM März 1940 (Auflage
281, R 5) VF+
Ansicht der Flöther'schen Fabrik Ende des 19. Jh., im Vordergrund die Fabrikantenvilla
Los 1345
Schätzwert 400-500 €
Los 1350
Schätzwert 50-100 €
Th. Flöther Maschinenbau AG
Neue Flöther Landmaschinen AG
Gassen (Niederlausitz), VZ-Aktie
(Zwischenschein) 60 x 100 RM 25.6.1929 (R
12), ausgestellt auf die Darmstädter und
Nationalbank KGaA, Berlin. Welche Ironie der
Geschichte: Der Zusammenbruch der DANATBank löste 1931 die schwere Banken- und
Wirtschaftskrise aus, der kurz darauf auch
Flöther zum Opfer fallen sollte VF
Gassen N.-L., Aktie 500 RM 24.11.1936
(Auflage 100, R 6) UNC
Los 1353
Schätzwert 50-150 €
Thüringer Wollgarnspinnerei AG
Langensalza, Aktie 1.000 Mark 1.7.1907
(Blankette, R 9) EF
Einzeln ausgedruckte VZ-Aktien wurden 1929
nicht ausgegeben, alle 1080 VZ-Aktien waren
Los 1351
Schätzwert 75-125 €
Theresienbad AG
Eichwald, Kr.Teplitz-Schönau
(Sudetenland), Aktie 200 RM Juni 1940
(Auflage 850, R 6) EF
Schöner G&D-Druck, zwei Vignetten mit Gebirgslandschaft und Trinkbrunnen.
Gründung 1931 zur Fortführung des Sanatoriums „Theresienbad“ im Sudetenland, einer klinisch geführten Kuranstalt für alle inneren,
Stoffwechsel- und Nervenkrankheiten. Das Sanatorium mit seinen 90 Zimmern lag inmitten
eines 24 ha großen Waldparks.
Gründung 1871. Jährlicher Bierabsatz ca.
40.000 hl. Mit Dividenden bis zu 15 % hochrentabel. 1919 noch Angliederung der Brauerei
Louis Geiger in Tilsit. Börsennotiz Königsberg,
später Berlin. Großaktionär war der Stettiner
Rückforth-Konzern.
Gründung 1897 in Langensalza unter Übernahme der Spinnerei Clad & Co. Erzeugnisse:
Hand- und Maschinenstrickgarne, Webgarne,
Haargarne. Übernommen wurden 1907 die
Leipziger Strickgarnspinnerei und 1910 die
Werdauer Strickgarnspinnerei, ferner Beteiligungen an der Gebr. Feistkorn AG in Gera und
der Leipziger Wollkämmerei. 1913 Sitzverlegung nach Leipzig, dort auch börsennotiert. Die
durch Fliegerangriffe erheblich beschädigten
Fabriken in Langensalza und Leipzig wurden
1949 enteignet, deshalb 1950 Sitzverlegung
nach München, wo zuvor bereits in der Tegernseer Landstr. 142/144 eine Zweigniederlassung bestand. 1963/64 Zusammenschluß mit
der Kammgarnspinnerei Schongau Kunold &
Co. KG und Sitzverlegung nach Schongau
(Obb.). Letzter Mehrheitsaktionär war die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank; 1971
in eine GmbH umgewandelt.
Los 1356
Schätzwert 400-500 €
Torpedo-Werke AG Fahrräder
und Schreibmaschinen
Frankfurt a. M. Rödelheim, Aktie 100 RM
Febr. 1942 (Auflage 400, R 8) EF
Gründung 1896, AG seit 1921 zunächst als
“AG für Schreibmaschinen- und Fahrradfabrikation”, dann bis Anfang 1927 als Weilwerke
AG. Hergestellt wurden mit früher 1.300 Mitarbeitern Fahrräder, Motorräder und Mopeds sowie Büro-, Schreib-, Buchungs-, Fakturier- und
Addiermaschinen. In Frankfurt börsennotiert,
letzter Großaktionär war der amerikanische
Konkurrent Remington Rand Inc., New York.
in unterschiedlichen Stückelungen in
Zwischenscheinen verbrieft. Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschrift.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Werbeplakat der Torpedo-Werke
in Frankfurt um 1930
Los 1354
Schätzwert 250-400 €
Thüringische Landeselektrizitätsversorgungs-AG Thüringenwerk
Los 1346
Schätzwert 40-80 €
Neue Flöther Landmaschinen AG
Gassen N.-L., Aktie 100 RM 1.7.1933.
Gründeraktie (Auflage 200, R 5) UNC
Los 1352
Schätzwert 600-800 €
Thüringer Malzfabrik
Grossengottern AG
Folgende Flöther-Lose in identischer Gestaltung.
Grossengottern, Aktie 1.000 Mark 1.7.1909.
Gründeraktie (Auflage 300, R 10) VF
Los 1347
Gründung 1908. Herstellung und Vertrieb von
Malz, Nährmitteln und anderen einschlägigen
Erzeugnissen. Großaktionär war die Dortmun-
Schätzwert 40-80 €
Weimar, Aktie 100.000 RM 1.1.1935
(Auflage 147, R 7) EF
Nach der Gründung des Freistaates Thüringen
1920 wurde 1923 das Thüringenwerk mit Sitz
in Weimar gegründet. 1943 gab es 4 Kraftwerke, 13 eigene Umspannwerke, 15 fremde Umspannwerke, beliefert vom Thüringenwerk. Gesamtnetz: ca. 570 km. 1948 Enteignung des
Werkes. Nach der Wiedervereinigung übernah-
Über 80 % der Werksanlagen wurden im 2.
Weltkrieg zerstört. Nach 1945 rasanter Wiederaufstieg mit Werken in Frankfurt, Alzenau und
Groß-Karben, aber nach dem Wirtschaftswunder-Boom kam das schleichende Aus: 1956/57
Ende der Zweiradfertigung (deshalb 1959 umfirmiert in Torpedo Büromaschinen Werke AG).
Die Produktionsumstellung 1964/65 von
elektro-mechanischen auf elektronische Fakturier- und Buchungsmaschinen hielt die Erosion
nicht auf: 1966 Einstellung der Schreibmaschinenproduktion, 1967 Ausverkauf im Werk Rödelheim. 1968 Umwandlung in die Torpedo Büromaschinen Werke GmbH, 1973 Einstellung
der Produktion von Buchungsmaschinen.
Neue Flöther Landmaschinen AG
Gassen N.-L., Aktie 1.000 RM 1.7.1933.
Gründeraktie (Auflage 180, R 5) EF+
Los 1348
Schätzwert 20-60 €
Neue Flöther Landmaschinen AG
Gassen N.-L., Aktie 100 RM 24.9.1936
(Auflage 500, R 4) UNC
Los 1349
Schätzwert 20-60 €
Neue Flöther Landmaschinen AG
Gassen N.-L., Aktie 1.000 RM 24.9.1936
(Auflage 450, R 4) UNC
Nr. 1355
Nr. 1356
127
plex-Empfangsanlagen Geltow bei Potsdam,
Westerland auf Sylt und Eilvese bei Hagen. Abwicklung des Telegrammverkehrs mit den USA
(Kooperationspartner dort: Radio Corporation of
America) sowie mit Argentinien, Brasilien,
Ägypten, Siam, Chile, Mexico und Japan. 1928
Bau einer großen Kurzwellenempfangsanlage
bei Beelitz. Großaktionäre waren Telefunken,
Siemens & Halske und die AEG.
Los 1357
Schätzwert 100-225 €
Trachenberg-Militscher Kreisbahn-AG
Posen, Prior.-Aktie 1.000 Mark 9.12.1894.
Gründeraktie (Auflage 900, R 5) VF+
Sehr dekorativer, großformatiger Druck, Umrandung im Historismus-Stil mit geflügeltem
Rad, Druckfarbe braun. Originalunterschriften.
59 km lange Strecke Trachenberg-Gutweide-Militsch-Wiesenthal mit Abzweig nach Prausnitz.
Das alte Porzellanwerk Triptis um 1900
Los 1361
Schätzwert 400-500 €
lanfabrik Triptis”, ab 1912 Triptis AG. Fabrikation von Porzellan (weißes und dekoriertes Porzellangeschirr) und Glaswaren. In der DDR VEB
Triptis Porzellan, nach der Privatisierung 1990
Triptis Porzellan GmbH & Co. KG.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Trierer Bürgerverein 1864 AG
Trier, Namens-VZ-Aktie 100 RM 1.10.1938
(Auflage 306, R 11), ausgestellt auf Jakob
Schmitt, Kaufmann zu Trier VFLos 1358
Schätzwert 40-100 €
TRANSITO AG für Handel und Verkehr
Berlin, Aktie 1.000 Mark 17.5.1922.
Gründeraktie (Auflage 1000, R 3) EF-VF
Gründung 1920. Ein- und Ausfuhrhandel mit
Erzeugnissen des Grund und Bodens sowie mit
Erzeugnissen der Eisenindustrie. 1930 umbenannt zu Transito AG für Grundbesitz, Firmenzweck jetzt: Erwerb, Verwertung und Verwaltung von Grundstücken.
Los 1359
Schätzwert 50-100 €
Gegründet 1864 als “Katholischer Bürgerverein
AG”, 1936 umbenannt wie oben. Der Verein
betrieb ein Versammlungs- und Gesellschaftshaus mit Restaurationsbetrieb und angeschlossenem Weingeschäft. In den Sälen fanden bis
zu 1.500 Personen Platz. 1944 wurden fast alle Gebäude bei Bombenangriffen zerstört,
1945 beschlagnahmte die französische Besatzung alle Weinbestände (Lagerkeller für etwa
1,3 Mio. l Wein und 250.000 Flaschen).
1948/49 Neubau eines Saales für 500 Personen. 1952 Gründung der St. Petrus Weinkellerei GmbH. 1955 Bau einer Perlwein- und Sektanlage. 1959 Neubau eines Hotels mit zuletzt
140 Betten. Anfang der 1990er Jahre verkaufte die Stadt Trier ihre Aktienmehrheit an die
“Günther und Käthi Reh Stiftung & Co. KG” aus
dem Reh-Sekt- und Wein-Imperium. Heute inzwischen nach squeeze-out der Kleinaktionäre in eine GmbH umgewandelt - vor allem im
Immobilien-Management tätige Gesellschaft,
die auch eine große Zahl bedeutender historischer Objekte in und um Trier restaurierte.
Bis dahin völlig unbekannt gewesene Emission,
lediglich 2 Stück wurden im Reichsbankschatz
gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare.
Transport-AG (vormals J. Hevecke)
Hamburg, Aktie 200 RM Sept. 1928
(Auflage 4500, R 5) EF
Gründung 1827, AG seit 1889. Allgemeine
Spedition und bahnamtliches Rollfuhrunternehmen. Zweigniederlassungen in Lübeck, Bremen und Stettin. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär war die Schlesische Dampfer-Compagnie - Berliner Lloyd AG.
Los 1367
Los 1362
Schätzwert 100-175 €
Trierer Bürgerverein 1864 AG
Trier, Namens-VZ-Aktie 100 RM 30.11.1943
(Auflage 1500, R 6), ausgestellt auf Direktor
Hans Bauer, Trier VF
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM Dez. 1928
(Auflage 900, R 3) UNC
Los 1368
Plauen i.V., VZ-Aktie 100 RM 1.6.1942
(Auflage nur 64 Stück, R 6) UNC
Los 1364
Schätzwert 200-250 €
Triptis AG
Triptis, Aktie 100 RM Jan. 1933 (Auflage
2000, R 10) EF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1365
Schätzwert 30-90 €
Triptis , Aktie 1.000 RM April 1938
(Auflage 570, R 4) UNC-EF
Los 1366
Schätzwert 40-100 €
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Plauen i.V., Aktie 100 RM Dez. 1928
(Auflage 796, R 5) UNC-EF
Los 1363
Gründung 1906 unter Übernahme der seit
1895 bestehenden oHG Knabe & Sieler in
Plauen. Herstellung von Tüllen für Stickerei,
Konfektion und Gardinenfabrikation. Nach
1946 aufgegangen im VEB Plauener Gardine,
nach der Privatisierung 1990 Plauener Gardine
GmbH & Co.
Schätzwert 225-300 €
Gründung 1896 unter Übernahme der Porzellanfabrik Unger & Gretschel, Triptis als “Porzel-
Los 1369
Plauen i.V., VZ-Aktie 800 RM 1.6.1942
(Auflage nur 20 Stück, R 8) UNC-EF
Identische Gestaltung wie voriges Los.
Schätzwert 75-160 €
Berlin, Aktie 600 RM Juni 1929 (Auflage
6000, R 5) EF+
Nr. 1364
Schätzwert 125-200 €
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Transradio-AG
für drahtlosen Übersee-Verkehr
128
Schätzwert 75-150 €
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Ebenfalls bis dahin unbekannt gewesene Emission.
Triptis, Genüsse 50 RM Juni 1926 (R 11)
VF
Sehr dekorativer Druck mit Abb. der Kontinente. Stempel: 1.-4. Liquidationsrate wurde bezahlt.
Gründung 1918, bis 1923 „Drahtloser Übersee-Verkehr AG“, dann „Transradio-AG für
drahtlosen Übersee-Verkehr“. Die Gesellschaft
betrieb die Großfunkstation Nauen und die Du-
Schätzwert 20-60 €
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Triptis AG
Triptis AG
Los 1360
Aktien dieser Ges. waren zuvor überhaupt nicht
bekannt gewesen.
Nr. 1371
Los 1370
Schätzwert 30-80 €
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 1.6.1942
(Auflage 430, R 4) UNC
Los 1371
Schätzwert 400-500 €
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 5.7.1943
(Auflage nur 5 Stück, R 12) UNC
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz!
Nr. 1379
Nr. 1377
Los 1375
Los 1372
Schätzwert 30-60 €
Turn-Verein Kirchhain N.-L. (e.V.)
Kirchhain N.-L., 7 % Schuldschein 50 RM
25.3.1928 (R 8) EF
Anleihe zum Bau und Erhalt der Turnhalle.
Los 1373
Schätzwert 150-200 €
Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Schätzwert 100-150 €
Berlin, Aktie 100 RM Mai 1929 (Auflage
2004, R 9) EF-VF
Stettin, Actie 1.200 Mark 10.1.1899
(Auflage 700, R 5) VF
Berlin, Aktie 1.000 Mark 8.4.1922.
Gründeraktie (Auflage 6500, R 5) EF
Gründung 1872. Dies war die aktivste und
größte aller Berliner Terraingesellschaften. Zunächst mit dem Bau von Wohnhäusern befaßt,
danach Errichtung von großen Industriebauten
wie der “Handelsstätte Bellealliance”, dem “Andreashof” und der “Handelsstätte Südost”. Sie
besaß wertvollsten Grundbesitz im Umkreis des
Reichstages, an der Kaiser-Wilhelm-Straße,
der Oberwasserstraße, der Französischen Straße, am Kurfürstendamm usw., der zum Teil
schnell und mit Gewinn durchgehandelt wurde.
Daneben große Parzellierungsvorhaben im Umland (Treptow, Halensee, Rixdorf, Waidmannslust, über 100.000 qm Land in Köpenick einschließlich Villen in der Villenkolonie Hirschgarten usw.) Alle Besitzungen aufzuführen würde
Seiten füllen. In Berlin-Wittenau besaß die
“UNION” auch einen eigenen Hochbaubetrieb,
dem sie 1923 die gerade erworbene “Berliner
Parkett- und Stabfußboden-Fabrik” angliederte. 1925 Verschmelzung mit der “Juhag” Industrie- und Handels-AG in Berlin und Umfirmierung in “Union” Immobilien-Verwertungs-AG. In
Berlin börsennotiert und bis zum 1. Weltkrieg
mit Dividenden bis über 10 % gut rentierend. In
der Weltwirtschaftskrise geriet die Ges. in’s
Schlingern und mußte 1933 mit Hilfe der
Dresdner Bank saniert werden, die einen Teil
der Kredite in Aktien umwandelte. 1936 in Liquidation gegangen.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Identische gestaltet wie voriges Los.
Gründung April 1922, Sitz bis Sept. 1931 in
Berlin-Johannisthal, dann in Zittau. Bis 1933
fabrikmäßige Herstellung von feinmechanischen Apparaten (Elektrizitätszählern).
Los 1376
Nr. 1375
Los 1378
Schätzwert 125-350 €
„UNION“ Leipziger Presshefe-Fabriken
u. Kornbranntweinbrennereien AG
Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark
15.6.1900. Gründeraktie (Auflage 500,
R 5) EF
Gründung 1900, eingebracht wurde die Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn &
Co. in Leipzig-Mockau sowie die Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. KoelitzGiani in Leipzig. Der Betrieb in Leipzig-Mocka
(Mockauerstr. 76) wurde bei der AG-Gründung
vollständig neu eingerichtet und wesentlich erweitert. 1913 zwecks Vergrößerung der Hefeproduktionsrechte mehrheitlicher Erwerb der
Presshefefabrik Osterland AG in Gera.
Los 1379
Schätzwert 150-300 €
“UNION” Leipziger Presshefe-Fabriken
u. Kornbranntweinbrennereien AG
Mockau bei Leipzig, Aktie 1.000 Mark
5.5.1906 (Auflage 150, R 5) EF-VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Los 1382
Schätzwert 30-90 €
Union-Werke AG KunstdruckMetallwaren- und Plakatefabrik
Radebeul bei Dresden, Aktie 100 RM Mai
1942 (Auflage 1000, R 3) UNC-EF
Gründung 1907 als GmbH, AG seit 1917. Herstellung von Reklameplakaten und Schildern in
Metalldruck, Emaille und Preßstoff, Blechdosen,
Haushaltsartikeln. Börsennotiz Dresden/Leipzig.
Schätzwert 125-250 €
“UNION” Fabrik chemischer Producte
Sehr dekorativer G&D-Druck mit verspielter
Zierumrandung und dem Wappen der Stadt
Stettin, dem Kopf eines Greifen, des Wappentiers der historischen Region Pommern, mit der
goldenen Krone.
Gründung 1872 unter Übernahme der „Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer“ in Magdeburg und der Schwefelsäurefabrik Glienken/Stettin. Produziert wurden hauptsächlich Schwefelsäure, Kali-AmmoniakSuperphosphat und Kieselfluorsalze. Hinzuerworben wurden 1889 die Fabrik von A. Scharffenorth & Co. in Memel, 1890 die Fabrik von
Proschwitky & Hofrichter in Grabow bei Stettin,
1891 die Knochenmehl- und Leimfabrik H.
Roeh in Dammkrug bei Königsberg i.Pr. sowie
1913 die schon seit 1904 gepachtete Fabrik in
Heiligensee bei Berlin (die Werke Stettin-Grabow und Heiligensee wurden in der Weltwirtschaftskrise 1931/32 stillgelegt). Bis 1926 besaß die “UNION” ein großes Aktienpaket der
Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin (die heutige Schering AG), außerdem war sie
an der Superphosphatfabrik Nordenham AG
mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte der
Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit
der in Berlin und Stettin börsennotierten
“UNION” an die Westfälisch-Anhaltische
Sprengstoff-AG in Berlin (WASAG, Großaktionär
von Bohlen und Halbach). Ebenfalls 1935/36
erwarb die “UNION” ein Aktienpaket der Guanowerke AG in Hamburg. Nach Verlust aller
Werke im Osten 1953 Sitzverlegung zunächst
nach Nordenham, 1957 nach Essen zum Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine
GmbH.
Ulm / Donau, 4,5 % Teilschuldv. 1.000
RM Dez. 1940 (Auflage 500, R 7) VF+
Schätzwert 40-80 €
UNION Zählerwerke AG
Gründung 1884 zur Übernahme der Brauereien
„Zum Roten Ochsen“ und „Zum Herrenkeller“.
1890 Übernahme der Brauerei “Zu den Drei
Königen”, danach in rascher Folge Übernahme
weiterer kleinerer Brauereien, die sämtlich
gleich stillgelegt wurden, denn man war natürlich nur an den Brauerei-Kontingenten interessiert. 1908 Neubau der Brauerei in der Magirusstr. 44-48, daneben wurde im Anwesen
“Zum Storchen” in der Schwilmengasse eine
Malzfabrik betrieben. Börsennotiz Stuttgart und
München. 1969 Umwandlung in die “Ulmer
Münster-Brauerei GmbH”.
Nur 13 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-175 €
Los 1381
“UNION” Fabrik chemischer Producte
Stettin, Actie 1.200 Mark 2.2.1894
(Auflage 1000, R 5) VF
Ulmer Brauerei-Gesellschaft
Schätzwert 150-300 €
UNION Baugesellschaft auf Actien
Ulm / Donau, 4,5 % Teilschuldv. 200 RM
Dez. 1940 VF+
Los 1374
Los 1377
Los 1383
Schätzwert 50-125 €
Universitätsdruckerei H. Stürtz AG
Würzburg, Aktie 1.000 RM 10.5.1938
(Auflage 852, R 4) UNC-EF
Los 1380
Schätzwert 40-60 €
Union Rheinische
Braunkohlen Kraftstoff AG
Köln, 5 % Teilschuldv. 500 RM Feb. 1937
(Auflage 16000, R 10) EF+
Ansonsten vollkommen unbekannt gewesener
Jahrgang!
Gegründet 1937 im Zuge der Autarkie-Bestrebungen des Dritten Reiches (Benzinproduktion
durch Kohleverflüssigung). Großaktionäre waren die RWE-Tochter Rheinbraun, die Roddergrube und die Braunkohlen-Industrie Zukunft.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung bereits 1830 als Theinsche Druckerei
in der Augustinerstraße. Nach Betriebsverlegungen in die Neubaustr. 60 (1853), die Ludwigstr.
7 (1868) und die Friedhofstr. 1 (1898) erfolgte
1909 die Umwandlung in die “Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz AG” (1938 verschwand
der König aus dem Firmennamen). Das eindrucksvolle 145 m lange 5-stöckige Druckereigebäude in der Beethovenstr. 5 beherbergte
1930 beim 100-jährigen Bestehen 35 Setz- und
Gießmaschinen und 64 Schnellpressen sowie
über 100 Buchbinderei- und Hilfsmaschinen.
Auch Wertpapiere wurden gedruckt. Bei einem
Bombenangriff am 3.3.1945 brannte das Gebäude vollständig aus, 84 % des Inventars wurden zerstört. Nach einem Neuanfang mit nur 68
Mann hatte die Firma 10 Jahre nach Kriegsende schon wieder 750 Mitarbeiter. Börsennotiz
München und Berlin. Im Laufe der Zeit stockte
dann der Springer-Verlag seine Mehrheitsbeteiligung immer weiter auf. 2004 wurde die inzwischen in eine GmbH umgewandelte Firma an die
niederländische Euradius-Gruppe verkauft.
Mindestgebot: 80 %
vom unteren Schätzwert
Nr. 1381
129
Los 1387
Schätzwert 40-100 €
Varziner Papierfabrik
Hammermühle bei Varzin, Aktie 1.000 RM
April 1938 (Auflage 240, R 5) EF
Los 1384
Gründung 1890 zwecks Anpachtung der bestehenden Papierfabrik des Kommerzienrats
Moritz Behrend mit Hammermühle, Kampmühle und Fuchsmühle (Pachtgeber war der Bismarcksche Fideikommiß). 1900 Erwerb des
gesamten Kapitals der „Hammermill Paper
Company“, Erie/USA, 1912 Ankauf der Rathsdamnitzer Papierfabrik.
Schätzwert 300-375 €
Universitätsstadt Jena
Jena, 9 % Schuldv. 10.000 Mark
11.5.1923 (R 12) VF
Los 1388
Los 1385
Berlin, Namens-Anteil 1.000 Mark
19.8.1914 (R 8) Stockfleckig, aber was
für eine Geschichte! Fehlstellen
fachgerecht restauriert. F.
UFA-Palast am Zoo in Berlin
Schätzwert 1.500-2.000 €
Universum-Film AG
Berlin, Sammel-Namens-Aktie Ser. A
10.000 x 100 RM Sept. 1942 (Auflage
nur 2 Stück, R 11), ausgestellt auf die
UFA-FILM GmbH, Berlin EF
Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß.
Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen
Bank die Anatolische
Eisenbahngesellschaft.
Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa
und BMW initiierte
Stauß den Neubeginn
der deutschen Flugzeugindustrie nach dem
Ersten Weltkrieg. Er war
Motor des Zusammenschlußes der DaimlerMotoren-Gesellschaft
Emil Georg von
und der Benz & Cie.
Stauß (1877-1942) Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926
zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte von
Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der
Deutschen Bank.
Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet.
Lassen wir dazu ein altes AG-Handbuch sprechen: “Die Universum-Film AG ist eine Weltkriegsgründung, geboren aus der Notwendigkeit der damaligen Zeit. Kurz vor dem Weltkriege bestand in Deutschland eine größere Zahl
wenig bedeutender Filmgesellschaften. Ein
großer Teil dieser Gesellschaften wurde durch
den Krieg gezwungen, ihre Produktion fast
ganz einzustellen oder überhaupt aufzugeben.
Schätzwert 1000-1300 €
“Vaterland”
Deutsches Kaffeehaus GmbH
Teil einer Anleihe von 100 Mio. M. Großes
Hochformat, mit Stadtwappen.
Bislang vollkommen unbekannt gewesene Anleihe, ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Nicht viel anders erging es den Lichtspieltheatern.Hier kam noch hinzu, daß ein Teil der größeren prominenten Theater in Berlin und im
Reich sich in ausländischen Händen befand. Es
war somit nicht möglich, die deutsche Filmindustrie für Ideen des Reiches einzusetzen.
Nichts lag daher näher, als daß maßgebende
Kreise der Regierung und der Obersten Heeresleitung die Gründung einer Gesellschaft anstrebten, die für deutsche Verhältnisse das darstellte, was die gesamte nationale Filmindustrie
des jeweiligen Feindlandes schon war und was
in Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften nicht sein konnten. Die beabsichtigte
große deutsche Gesellschaft musste auf den
Firmen der jungen deutschen Filmindustrie
aufgebaut werden, und zwar so, daß nicht allein Produktions-, sondern auch Verleihgesellschaften, und als wichtigstes auch Gesellschaften mit vorhandenem Theaterpark zu einem großen Ganzen zusammengeschweißt
wurden. Maßgebend beteiligt neben dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren
die deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von
Stauss, dem besonders die Gründung zu verdanken ist.” Männer wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner
Bank), Kommerzienrat Mamroth (AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a. traten
ebenfalls in den Aufsichtsrat ein. Die Rolle als
Propagandainstrument spielte die UFA auch im
2. Weltkrieg wieder. Im Zuge der Gleichschaltung veranlasste das Reichspropagandaministerium 1942 die Verschmelzung der UFA mit
Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur UfaFilm GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei
der Universum-Film AG ein kompletter AktienNeudruck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsache, daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei
Ausnahmen sämtliche UFA-Aktien noch im
Reichsbankschatz befanden! Am 24.4.1945
besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische
Militäradministration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im gleichen Jahr Wolfgang Staudtes “Die Mörder sind
unter uns” mit Hildegard Knef realisiert. Im
Westen kommt es 1956 zur Privatisierung von
Ufa und Bavaria, wobei die Universum-Film AG
und die Ufa-Theater AG von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank
übernommen werden. 1964 wird die UFA von
der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die “Wiedervereinigung” mit der
DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo
Bertelsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit
übernimmt.
Nur zwei Stücke lagen im Reichsbankschatz.
Los 1386
Mit toller großer Abb. des Hauses Vaterland
und des Potsdamer Bahnhofs.
Das sechsstöckige Gebäude wurde von Febr.
1911 bis Febr. 1912 von dem Architekten
Franz Schwechten zunächst als “Haus Potsdam” unmittelbar östlich des Potsdamer Bahnhofs errichtet. Ursprünglich beherbergte es neben Büroräumen und einem Filmtheater der
Universum-Film-AG, der das Grundstück gehörte, das 2500 Sitzplätze große Cafe Piccadilly im Erdgeschoss. Dieses wurde 1914 in Kaffee Vaterland umbenannt. Der Umbau zur
Großgaststätte durch Carl Stahl-Urach erhielt
1929 den Namen “Haus-Vaterland-Betrieb
Kempinski”. Das Haus Vaterland wurde nun von
der Firma OHG M. Kempinski & Co. betrieben.
Der repräsentative Bau brannte bei Luftangriffen 1943 teilweise aus. 1944 stand das noch
benutzbare Kaffee Vaterland als Wehrmachtsheim für durchreisende Soldaten zur Verfügung, in dem jede Nacht Unterhaltungsveranstaltungen stattfanden. Nach Ende des Zweiten
Weltkrieges lag das Gebäude im sowjetisch besetzten Sektor Berlins. Die Räume des Kaffees
wurden mit einfachen Mitteln und schlichtem
Mobiliar wieder hergerichtet und unter dem
Namen “Haus Vaterland” als HO-Gaststätte
noch wenige Jahre bis zum Juni 1953 weiterbetrieben. Nach Brandstiftung während des
Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953
brannte das Gebäude schließlich völlig aus. Zunächst auf dem Gebiet Ost-Berlins im Grenzstreifen gelegen, kam die große Ruine am
21.7.1972 durch Gebietstausch zusammen
mit dem Gelände des 1952 endgültig stillgelegten Potsdamer Bahnhofs zu West-Berlin.
1976 wurde die Ruine aus Verkehrssicherungsgründen abgetragen. Heute steht an dieser Stelle ein Büro- und Geschäftshaus, das
zum Ensemble der Park Kolonnaden gehört,
dessen Kopfbau durch die geschwungene Fassade architektonisch entfernt an die äußere
Schätzwert 75-150 €
Usambara-Kaffeebau-Gesellschaft
Berlin, Anteil (Interimsschein) 200 Mark
14.9.1893. Gründeranteil (Auflage 1250,
R 5) EF-VF
Nr. 1385
130
Gründung 1893. Neben der Verwaltung in der
ostafrikanischen Hauptstadt Tanga Betrieb der
Kaffeeplantage Bulwa in Usambara und der
Kautschukplantage Grunewald bei Nyussi.
1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1967
aufgelöst, 1978 nach Abwicklung erloschen.
Nr. 1389
Los 1394
Schätzwert 20-75 €
Vereinigte Berliner Mörtelwerke
Berlin, Aktie 1.000 Mark 20.6.1923
(Auflage 12000, R 2) UNC-EF
Großformatig, dekorative Zierumrandung.
Los 1395
Schätzwert 225-300 €
Vereinigte Brikettwerke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark 18.7.1922
(Auflage 6000, R 9) VF
Gegründet am 29.6.1922 unter der Firma Brikett-Handels-AG mit Sitz in Werder (Havel), am
29.7.1922 umbenannt in Vereinigte Brikettwerke AG. 1927 für nichtig erklärt gemäss $
16 der Goldbilanzverordnung.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1388
Nr. 1397
Gestalt des Hauses Vaterland anknüpft. Die angrenzenden Flächen des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs wurden nicht bebaut, sondern
als Grünfläche (Tilla-Durieux-Park) gestaltet.
Nur 19 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1389
heute der Haniel-Konzern, der seine Beteiligung
seit den 1960er Jahren aufgebaut hatte.
Los 1396
Berlin, Aktienanteilschein 5 RM
20.7.1925 (R 12) VF
Schätzwert 175-350 €
Verein deutscher Oelfabriken
Mannheim, Aktie Lit. A 1000 Mark
1.7.1887. Gründeraktie (Auflage 9000, R
5, davon aber 1943 über 90 % in neue
1.000-RM-AKtien getauscht) EF-VF
Friedenstaube mit Zweig im Schnabel im
Unterdruck.
Gründung 1887. Herstellung, Weiterverarbeitung und Vertrieb von Ölen und Fetten. Erzeugnisse: Speiseöle, technische Öle, Leinöl, Leinölfirnis, Lecithin, Sojaschrot usw. An den Bestrebungen zur Förderung des Walfanges hat sich
die Gesellschaft durch Beitritt zum ÖlmühlenWalfang-Konsortium beteiligt. 1958 Cerol
Deutschland GmbH, 2002 übernommen vom
amerikanischen Bunge-Konzern.
Los 1390
Schätzwert 225-300 €
Vereinigte Chemische- u.
Nährmittel-Fabriken AG
vorm. Puttendörfer-Moreau & Co.
Los 1391
Schätzwert 75-200 €
Vereinigte Berliner Mörtelwerke
Los 1392
Berlin, Actie 1.000 Mark von 1889.
Gründeraktie (Auflage 3600, R 3) VF
Vereinigte Berliner Mörtelwerke
Gründung 1889 durch Zusammenschluß mehrerer Mörtelwerke in Gross-Berlin. 1897 wurde in
Charlottenburg am Landwehrkanal zur zentralen
Belieferung ein großes Mörtelwerk neu erbaut
(bestand bis 1967). Die Werke und Kalkgruben
Niederlehme (mit eigener Schiffsbauanstalt), Phöben, Fohrde bei Brandenburg, das Kalksandsteinwerk Harsleben bei Halberstadt und Sandberge in
Gosen fanden sich nach dem Krieg in der SBZ
wieder. Im Westsektor verblieben der Ges. Werke
in Berlin (Schleusenufer 5/6), Charlottenburg
(Salzufer 23) und Spandau sowie eine Kies- und
Sandgrube in Staaken. Obwohl die AG nun nur
noch ca. 60 Beschäftigte hatte, blieb sie an der
Berliner Börse amtlich notiert. Als AR-Vorsitzender
figurierte in den 1950er Jahren Heinrich Lübcke.
Da Mehrheitsaktionär nach dem Krieg eine holländische Gruppe gewesen war, konnte die AG in
der DDR nicht enteignet werden, was trotz des
1973 eröffneten Konkurses nach der Wende zu
einer Reaktivierung zwecks Realisierung von
Rückgabeansprüchen führte. Großaktionär ist
Schätzwert 60-125 €
Berlin , Actie 1.000 Mark o.D.
(Ersatzstück für 1889er Aktie, R 4) VF+
Ausdrucksstarke Gestaltung.
Maschinenschriftliche Ausführung im Durchschreibeverfahren mit handschr. Ergänzungen,
Originalunterschrift.
Gegründet 1922 als “Belle Alliance-Hof AG”,
1923 Umfirmiert wie oben anläßlich der Übernahme der Berliner Firmen F. W. Puttendörfer
GmbH und Moreau & Co. GmbH. Geschäftsansässig in C 2, Schlossplatz 1. Herstellung von
chemisch-phamazeutischen Präparaten, Seifen
und kosmetischen Artikeln sowie Nährmitteln.
Ab 1926 nicht mehr im AG-Handbuch verzeichnet.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz.
Los 1397
Schätzwert 800-1000 €
Vereinigte Dampfziegeleien
und Industrie AG
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark
24.10.1900 (Auflage 800, R 12) VF-
Los 1393
Schätzwert 20-80 €
Vereinigte Berliner Mörtelwerke
Berlin, Aktie 1.000 Mark Juni 1922
(Auflage 5000, R 2) EF-VF
Großformatig, dekorative Zierumrandung.
Hochformat, schöner Druck der Reichsdruckerei mit Umrahmung aus Blumen und Weinreben.
Gründung 1889 als „Vereinigte Halbe’r Dampfziegeleien AG“ zur Übernahme und Fortführung
einer großen Ziegelei in Halbe (im Herzen des
heutigen Landkreises Dahme-Spreewald) direkt an der Berlin-Görlitzer Bahn, 1 Fahrstunde
von Berlin entfernt. 1900 umbenannt wie oben.
Schätzwert 150-200 €
Verein zur Errichtung
evangelischer Krankenhäuser e.V.
Berlin, 6 % Schuldschein 1.000 RM von
1931 (R 9) EF
Gründung 1929. Heute betreibt der VzE Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und medizinische Zentren in Berlin und Sachsen-Anhalt.
Ausgestellt auf den Gemeindekirchenrat von
Zwölf Aposteln. Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 1395
Nr. 1412
131
1903 zusätzlich Erwerb der „AG Meissener
Thonwaren- und Kunststeinfabriken“, die feuer- und säurefeste Produkte, Steinzeugwaren
und Fussbodenplatten herstellte. Ebenfalls ab
1903 in Berlin börsennotiert, was 1904 und
1905 gleich zu zwei Kapitalerhöhungen genutzt
wurde. Dann investierte die Ges. massiv in
Werkserweiterungen und experimentierte in
Meissen mit neuartigen Wandplatten, aber in
einen rückläufigen Markt hinein, was sich bitter
rächte: Rückläufige Preise wegen der gedrückten Lage am Berliner Baumarkt und ein totaler
Fehlschlag bei den Neuentwicklungen führten
zu herben Verlusten und machten 1909, 1911
und 1913 Sanierungen erforderlich. Doch es
war zu spät: 1913 lehnten die Anleihegläubiger
erneute Sanierungsbeschlüsse der Aktionäre
ab, 1914 Liquidationsbeschluss, nachdem zuvor ein Konkursverfahren mangels Masse gar
nicht erst eröffnet worden war. Das Werk in
Halbe erwarb 1914 für ‘nen Appel und ‘nen Ei
in der Zwangsversteigerung die Nationalbank
für Deutschland als einer der Hauptgläubiger
und reichte es sogleich an einen Dr. Kanter
weiter. Das Meissner Werk ging in der Zwangsversteigerung 1919 an die Fa. M. Oskar Arnold
in Neustadt bei Coburg.
Aktien dieser Ges. waren bislang vollkommen
unbekannt. Wie auch das folgende Los ein
Unikat aus dem Reichsbankschatz. Rostflekken von Büroklammer.
Los 1398
Schätzwert 800-1000 €
Vereinigte Dampfziegeleien
und Industrie AG
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark 25.5.1903
(Auflage 200, R 12) VF
Alle Titel dieser Gesellschaft haben eine identische Gestaltung.
Los 1399
Schätzwert 400-500 €
Vereinigte Dampfziegeleien
und Industrie AG
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark 2.6.1904
(Auflage 600, R 10) VF
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz. Dieses ist das am besten erhaltene und fachgerecht restauriert.
Los 1401
Schätzwert 275-350 €
Vereinigte Dampfziegeleien
und Industrie AG
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark 27.5.1905
(Auflage 800, R 9) VF-F
Fachgerecht restauriert.
Los 1407
Aachen, Aktie 1.000 Mark Juni 1900
(Auflage 2000, R 2) EF
Los 1402
Schätzwert 50-125 €
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG
Frankfurt a.M., Aktie 100 RM März 1942
(Auflage 2250, R 5) UNC-EF
Bei der Gründung 1930 auf Initiative der Metallgesellschaft übernahm die Berg-HeckmannSelve AG in Altena (Westf.) zur Konsolidierung
der Branche die Heddernheimer Kupferwerke
und die Süddeutsche Kabelwerk AG in Frankfurt
a.M., wohin 1934 auch der Sitz der AG verlegt
wurde. Die Werke in Heddernheim, Gustavsburg, Mannheim, Nürnberg, Köln, Altena, Werdohl und Duisburg beschäftigten zusammen
bald über 20.000 Mitarbeiter, vor allem wegen
der stark anziehenden Aufträge für Flugzeugteile im Zuge der Aufrüstung. Nach Umstellung auf
Friedensproduktion und Wiederaufbau der fast
vollständig zerstörten Werke wurde die VDM in
den 1950er Jahren der weltweit größte Anbieter von Roh- und Halbzeugen aus NE-Metallen
und Legierungen. Die Position ging verloren,
ohne daß das Unternehmen seine Probleme gelöst bekam. 1982 wurde das Stammwerk in
Frankfurt-Heddernheim nach 129 Jahren geschlossen, VDM trennte sich dann auch von allen anderen Produktionsstätten und Beteiligungen. Mit 99 % war die Metallgesellschaft nun
fast Alleinaktionär, 1988 umfirmiert in MG Vermögensverwaltung AG. Die Werke in Unna, Altena und Werdohl werden heute von der ThyssenKrupp VDM GmbH betrieben.
bahn, der Riesengebirgsbahn, der Harzquerbahn und der Brandenburgischen Städtebahn.
Verluste in Österreich-Ungarn und Fehlschläge
beim Versuch, sich im Niederlausitzer Braunkohlenrevier mit Abraumarbeiten zu betätigen,
führten schließlich 1938 zur stillen Liquidation.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Großformatig. Feine Zierumrandung. Mit vielen
Stempeln.
Gründung 1899. Aus einem Versuchsbetrieb in
den Anlagen der Rheinischen Glühlampenfabrik bei Aachen wurde eine der größten Kunstseidenfabriken des Kontinents. Später als Enka-Glanzstoff firmierend. 1927 beteiligte sich
die Gesellschaft an der Gründung der American
Glanzstoff-Corp. (später North American Rayon
Corp.). Nach mehreren Fusionen und Aktionärswechseln dann die Akzo Faser AG.
Los 1408
Elberfeld, Aktie 1.000 Mark Mai 1903
(Auflage 500, R 4) EF-VF
Los 1405
Schätzwert 100-125 €
Identische Gestaltung wie voriger Titel. Faksmilesignatur von Dr. Hand Jordan, dem eigentlichen Gründer der Gesellschaft, Vorsitzer des
Aufsichtsrates bis zu seinem Tod 1923. Jordan
hatte junge Erfinder materiell und moralisch
unterstützt, hatte sie ermutigt, sich dem Gebiet
der textilen Faserproduktion zuzuwenden, und
dafür sorge getragen, daß sie bei der Gründung
der AG nicht zu kurz kamen. Seinem Weitblick
ist es wohl auch zu danken, daß die Gesellschaft 1904, fünf Jahre nach der Gründung,
den ersten Schritt zur Expansion tat, der sie sogleich über die Reichsgrenze hinaus führte.
Vereinigte Faßfabriken AG
Kassel, Aktie 5.000 Mark 1.6.1923
(Auflage 2000, R 6) VF
Los 1409
Gründung 1907. Fabrikation von Fässern für
Brauereien, Brennereien, Weinhandel und die
chemische Industrie. Werke in Berlin, Andernach, Kassel und Tilsit. Börsennotiz Frankfurt.
Als eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise 1932 in Liquidation gegangen.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Elberfeld, Aktie 1.000 Mark April 1909
(Auflage 2500, R 2) EF
Mit vielen Bezugsrechts-Stempeln.
Vereinigte Dampfziegeleien
und Industrie AG
Berlin, Aktie Lit. A 1.000 Mark 2.6.1904
(Auflage 600, R 10), gültig geblieben ab
1909 als VZ-Aktie und ab 1911 als VZAktie Lit. B VF
Hochformat, schöner Druck der Reichsdruckerei mit Umrahmung aus Blumen und Weinreben.
Los 1404
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Eisenbahnbauund Betriebs-Gesellschaft
Berlin, 4 % Obl. 2.000 Mark 25.5.1897
(Auflage 500, R 9) VF+
Der Bahnhof in Halbe, gelegen an der
Strecke Berlin-Görlitz
132
Gründung 1895. Die Gesellschaft führte den
Betrieb u.a. der Hildesheim-Peiner Kreis-Eisen-
Schätzwert 30-100 €
Elberfeld, Aktie 1.000 Mark Febr. 1922
(Auflage 40000, R 3) EF
Zittau, 8 % Teilschuldv. 500 RM Juni
1926 (Auflage 4000, R 9) EF-VF
Hypothekarisch sichergestellten Anleihe über 7
Mio RM. Mit Stempel: 1. Rückzahlungsrate von
21 % bezahlt.
Gründung Dez. 1923 als Dachgesellschaft zum
Zweck der Zusammenfassung und Pacht der Betriebe der Firmen Wagner & Co. KG in Zittau,
Wagner & Moras AG in Zittau und Hermann Wünsches Erben AG in Ebersbach. Betrieb der Spinnerei, Zwirnerei, Weberei, Färberei, Schlichterei
und Appretur sowie Handel mit Rohstoffen und
Erzeugnissen der Textilindustrie. Juli 1930 Verschmelzung auf die Wagner & Moras AG als aufnehmende Gesellschaft und Löschung der Firma.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 50-150 €
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Schätzwert 100-150 €
Vereinigte Deutsche Textilwerke AG
Schätzwert 400-500 €
Schätzwert 75-200 €
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Los 1410
Los 1403
Los 1400
Schätzwert 50-200 €
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Großformatig. Feine Zierumrandung.
Los 1406
Schätzwert 75-160 €
Vereinigte Filzfabriken
Giengen a. Brz., Aktie 500 Mark 5.8.1881.
Gründeraktie (Auflage 4500, R 5) EF
Gründung 1858, AG seit 1881. Erzeugt werden
Bekleidungs- und technische Filze sowie Hausschuhe. 1893/96 Übernahme der “AG der Oesterr. Filzfabriken in Brünn”, 1910 Angliederung der Bayerischen Wollfilz-Fabriken in Wasserburg-Günzburg. 1931 Zusammenfassung
der gesamten deutschen Produktion im ganz
modernen Werk Gerschweiler. Bis heute in
Stuttgart börsennotiert, Mehrheitsaktionär ist
die Filzfabrik Fulda.
Los 1411
Schätzwert 50-80 €
Vereinigte Industrie-Unternehmungen AG
(United Industrial Corporation)
Berlin, 6 % Gold Bond 1.000 $ 1.12.1925
(R 3) EFTeil einer in den USA aufgelegten Anleihe von 6
Mio. $, abgesichert durch erste Hypothek dem
Innwerk und den Bayerischen Kraftwerken.
Graublau/schwarzer Stahlstich, Vignette mit allegorischer Darstellung der Strom- und Montanindustrie.
Bei ihrer Gründung 1923 übernahm die VIAG
die Mehrzahl der bis dahin vom Reich selbst
verwalteten Betriebe. Sie war von Anfang an
die größte industrielle Holdinggesellschaft
Deutschlands mit Schwerpunkten in der
Stromwirtschaft (Elektrowerke, Ostpreußenwerk), Aluminiumindustrie (Vereinigte Aluminium-Werke AG), Chemieindustrie (Mitteldeutsche Stickstoffwerke AG) sowie der Montanindustrie (Mehrheit an Rheinmetall-Borsig AG,
Schachtel an der Ilseder Hütte). Ferner gehörte
ihr mit der Reichs-Kredit-Gesellschaft eine den
damaligen Großbanken ebenbürtige Bank. Erst
in den 80er Jahren reduzierte der Bund die
Staatsbeteiligung durch eine Aktienplatzierung
bei Privataktionären. Im Jahr 2000 mit der
1929 (zur Bündelung des preußischen Bergwerks- und Elektrizitätswerke-Besitzes) gegründeten VEBA zum heutigen Energie-Giganten E.ON verschmolzen.
Los 1412
Schätzwert 350-450 €
Vereinigte Isolatorenwerke AG
Berlin-Pankow, Aktie 1.000 Mark
24.4.1922 (Auflage 4000, R 10) EF-VF
Gründung 1905. Herstellung und Vertrieb von
elektrotechnischen Gegenständen und Gegenständen aus Kunstmassen. Großaktinär: AEG,
Berlin (1943: 51%). 1968 nach Abwicklung gelöscht.
Nur 5 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1416
Nr. 1415
Schätzwert 275-350 €
Vereinigte Königs- und Laurahütte
AG für Bergbau und Hüttenbetrieb
Berlin, 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark
4.4.1919 (Auflage 20000, R 9) EF-VF
stoffen. 1921 Erwerb der Fa. Mann & Reinhard
zu Barmen-Langerfeld, 1922 Erwerb der Fabrikgebäude und Fabrikationseinrichtungen der
Klöppelspitzenfabrik Homberg & Co. GmbH.
Faksimileunterschrift S. Bleichröder vom Bankhaus S. Bleichröder als Sicherungsstelle.
Eines der bedeutendsten Montanunternehmen
in Oberschlesien, gegründet 1871 (einer der
sogenannten „Fürstenkonzerne“). Die Gesellschaft übernahm bei ihrer Gründung die früher
dem Grafen Hugo Henckel von Donersmarck
gehörenden Werke: Eisen- und Zinkhüttenwerk
Los 1418
Schätzwert 30-90 €
Vereinigte Textilwerke
Wagner & Moras AG
Zittau, Aktie 100 RM 25.9.1930 (Auflage
12000, R 4) EF
Los 1413
Schätzwert 30-90 €
Vereinigte Isolatorenwerke AG
Berlin-Pankow, Aktie 100 RM 24.9.1927
(Auflage 5000, kpl. Aktienneudruck nach
Kapitalschnitt, R 3) EF
Los 1414
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Kapselfabriken
Nackenheim-Beyerbach Nachfolger AG
Nackenheim bei Mainz, Aktie 100 RM
13.1.1929 (Auflage 1000, kpl. Neudruck
wegen Neustückelung, R 8) UNC-EF
Das 1868 von Franz Frenay errichtete Werk wurde 1900 von der zu diesem Zweck gegründeten
“Nackenheimer Metallkapseln & Kellereimaschinen-Fabrik AG vorm. Carl Voltz Nachf.” übernommen. 1913 Umfirmierung wie oben anläßlich der
Übernahme der Kapselfabrik Beyerbach Nachf. in
Hattersheim. Hergestellt werden Metallkapseln für
Wein- und Sektflaschen und andere Metallgegenstände sowie Kellereimaschinen jeder Art. 1956
in eine GmbH umgewandelt, heute noch der
Marktführer in Deutschland für Metallkapseln.
Aktien dieser Ges. waren bis dahin völlig unbekannt!
Königshütte bei Beuthen, die Laurahütte, das
Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik und
Chorzow, die Steinkohlengrube Laurahütte mit
Zubehör, Eisenerzberechtigungen auf rund 125
ha, die Zinkhütte Lydognia und das Blei- und
Zinkerzbergwerk Wilhelm in Beuthen. In Folge
des Versailler Vertrages fanden sich die meisten Werke auf polnischem Gebiet wieder und
wurden dort ab 1925/26 von der “Gornoslakie
Zjednoczone Huty Kroleska i Laura S.A.” als AG
polnischen Rechts weitergeführt. Der deutschen AG verblieben nur die Bergfreiheitgrube
bei Schmiedeberg i. Riesengebirge, das Erzbergwerk Paulzeche bei Berggiesshübel und
das Braunkohlenfeld Herzog von Sagan bei
Priebus i. Schl. Börsennotiz Berlin, Breslau,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Leipzig.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Polymina-Kapseln aus Alu-PE-Alu
Los 1415
Schätzwert 400-500 €
Vereinigte Kapselfabriken
Nackenheim-Beyerbach Nachfolger AG
Nackenheim bei Mainz, Aktie 1.000 RM
13.1.1929 (Auflage 500, kpl. Aktienneudruck wegen Neustückelung, R 10) EF+
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz, dieses
ist jetzt das allerletzte noch verfügbare.
Los 1417
Schätzwert 75-150 €
Vereinigte Textilwerke
Mann & Reinhard AG
Barmen, Aktie 1.000 Mark 1.4.1923
(Auflage 40500, R 5) EF
Gründung 1916. Bis 1921: Lippische Textilwerke AG mit Sitz in Dortmund. Herstellung von
Klöppelspitzen, Gummiband und Wandbespann-
Gründung 1911 als “Wagner & Moras AG” zur
Übernahme des bereits großen Textilbetriebes
(fast 100.000 qm Fläche überbaut!) am Haberkornplatz 2. 1917 Übernahme der Baumwollspinnerei F. Schmitt Nachf. Anton Lehrer in Zittau. 1923 Gründung der “Vereinigte Deutsche
Textilwerke AG” zwecks Zusammenfassung der
eigenen Interessen mit denen der Hermann
Wünsches Erben AG in Ebersbach i.Sa. und der
KG Wagner & Co. in Zittau sowie (1927 dazugekommen) der S. Heymann AG in Ostritz, Sa.
1930 wurden alle diese Gesellschaften miteinander fusioniert zur “Vereinigte Textilwerke
Wagner & Moras AG”. 1931 Übernahme der
Aktienmehrheit der Baumwollspinnerei Speyer
und Anpachtung des Betriebes. Mit knapp
200.000 Spindeln, 4.000 Webstühlen und fast
5.000 Mitarbeitern damals einer der größten
deutschen Textilbetriebe. Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1931 in Zahlungsschwierigkeiten
geraten, 1933 wurde die AG aufgelöst, nachdem vorher fast alle Teilbetriebe zu Gunsten der
Anleihegläubiger verkauft worden waren.
Los 1419
Nr. 1419
meldet Glenck brieflich an Goethe, daß er in Stotternheim den mittleren Muschelkalk durchbohrt
und im Salz fündig geworden ist (der bergbauinteressierte Goethe setzte seinem Freund Glenck
übrigens im Faust II ein literarisches Denkmal).
Nur zur Unterstreichung der unternehmerischen
Aktivitäten von Glenck sei erwähnt, daß sie sich
bis in die Schweiz erstreckten, wo er 1836 bei
Birsfelden eine Steinsalzlagerstätte entdeckte
und dort die bis heute bekannte Saline Schweizerhalle gründete. 1846 wird in Louisenhall das
erste Solebad eröffnet, 1847 ein kleines Kurhaus. Die 1882 eröffnete Bahn Erfurt-Sangerhausen vervielfachte den Besucherstrom. 1880
Umwandlung in eine AG mit Sitz in Heinrichshall
zum Betrieb der Salinen Heinrichshall bei Gera
(1918 wegen Geringwertigkeit der Sole unter
Buchwert verkauft), Louisenhall und Neuhall in
Stotternheim bei Erfurt sowie Ernsthall in Bufleben bei Gotha, außerdem Fabrikation von Soda
und anderen Chemikalien. Sitzverlegungen von
Heinrichshall 1909 nach Erfurt und 1933 nach
Stotternheim b. Erfurt. Beschäftigt waren ca. 70
Mitarbeiter. Wegen der Versalzung von 40 Brunnen in Stotternheim strengte übrigens die Gemeinde 1887 gegen die Ges. einen der ersten
Umweltschutzprozesse der Rechtsgeschichte an,
der erst nach 43 Jahren 1930 durch Vergleich
endete. In Berlin, später Leipzig bis 1936 börsennotiert, dann Umwandlung in eine oHG (Vereinigte Thüringische Salinen Gebrüder Eberhardt). Neben den Salinen gehörten zu dem
Unternehmen auch die Feengrotten Saalfeld und
die Schiefergruben Lehesten. 1947 Enteignung
und Eingliederung in die VVB Mineral und Erz
Thüringen. Mangels qualifizierten Personals für
den Weiterbetrieb wurde die Saline 1949 stillgelegt, die Gebäude umgenutzt und nach und nach
abgebrochen.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Thüringische Salinen
vormals Glenck’sche Salinen AG
Heinrichshall, Actie 500 Mark 15.6.1880.
Gründeraktie (Auflage 5000, R 10) VF1775 wurden bei der Suche nach Torf im Bruch
zwischen Stotternheim und Nöde bei Erfurt salzige Quellen entdeckt. 1783 begann Carl Leopold
von Beust mit Bohrungen, um an das Salzlager
zu gelangen, scheiterte aber an dem sumpfigen
Gelände. Durch Ableitungen der Sumpfwässer in
die Schmale Gera wurde das Bruch bis 1820
trockengelegt. 1822 erhielt der Hof- und Bergrat
Glenck (geb. 1779 in
Schwäbisch
Hall,
gest. 1845 in Gotha)
die Konzession, im
Herzogtum Weimar
nach Salz zu bohren.
Er führte die alte Bohrung von Carl Leopold
von Beust bis auf 73
m Teufe fort, stieß
aber nur auf schwache Sole. Ergiebig
wurde die Bohrung
Carl Christian Friedrich erst, nachdem man
Glenck (1779-1845) sie 1827 bis auf 337
m Teufe brachte. Zu
der Zeit war das die tiefste Bohrung der Welt!
1827 wird das erste Siedehaus gebaut, 1829
Los 1420
Schätzwert 200-250 €
Vereinigte Thüringische Salinen
vormals Glenck’sche Salinen AG
Heinrichshall, Aktie 1.000 Mark
15.10.1923 (Auflage 3000, R 8) EF
Bis dagin ganz unbekannt gewesene Emission.
Los 1421
Schätzwert 275-350 €
Vereinigte Thüringische Salinen
vormals Glenck’sche Salinen AG
Heinrichshall, Aktie 20 RM 15.2.1925
(Auflage 5000, R 10) VF
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1422
Schätzwert 100-150 €
Vereinigte Thüringische Salinen
vormals Glenck’sche Salinen AG
Heinrichshall, Aktienanteilschein 35 RM
15.2.1925 (R 8) VF+
Originalunterschriften.
Bisher ebenfalls unbekannt gewesene Emission.
133
Los 1430
Schätzwert 75-150 €
VICTORIA Feuer-Versicherungs-AG
Berlin, Namens-Actie Lit. A 3.000 Mark
23.6.1914 (Auflage 2000, R 4; zuerst mit
25 % = 750 Mark eingezahlt, 1923 dann
vollgezahlt) EFLos 1431
Schätzwert 50-125 €
VICTORIA Feuer-Versicherungs-AG
Berlin, Namens-Actie Lit. A 3.000 Mark April
1918 (Auflage 2000, R 4; zuerst mit 25 % =
750 Mark eingezahlt, 1923 dann vollgezahlt),
ausgestellt auf Frau Generaldirektor Elise
Gerstenberg in Dahlem UNCNr. 1423
Nr. 1421
Los 1423
Schätzwert 300-400 €
Vereinigte Thüringische Salinen
vormals Glenck’sche Salinen AG
Heinrichshall, Aktie 100 RM 15.2.1925
(Auflage 2500, R 10) VFEinzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1432
Schätzwert 100-200 €
VICTORIA Feuer-Versicherungs-AG
Berlin, Namensaktie Lit. B 400 RM Dez.
1924 (Auflage 6000, R 5; zuerst mit 25 % =
100 RM eingezahlt, 1942 dann vollgezahlt),
ausgestellt auf Herrn Friedr. Ludwig Meyer
in Berlin UNC-EF
Los 1424
Schätzwert 40-100 €
Vereinigte Trikotfabriken
(R. Vollmoeller) AG
Historisches Foto der Saline Louisenhall-Stotternheim
Los 1426
Schätzwert 50-125 €
Vereinsbank Cottbus AG
Vaihingen a.F. , Aktie 500 RM Mai 1928
(Auflage 5000, R 3) EF-VF
Cottbus, Aktie 500 RM 23.6.1938
(Auflage 800, R 3) EF
Gründung 1901 nach Umwandlung des seit
19881 bestehenden oHG Behr & Vollmoeller,
Vaihingen-Fildern. Hergestellt wurden Trikotwaren aus Wolle, Halbwolle, Baumwolle und Seide, Vollmoeller Lanova Wäsche, Strandanzüge
usw. An der Stelle der Vaihinger Fabrik steht
heute das Hotel Fontana.
Gründung 1857 als Vorschußverein zu Cottbus
eG, 1922 Umwandlung in eine AG und umbenannt wie oben. Hauptsitz war in Cottbus, Kaiser-Friedrich-Str. 130.
Los 1425
Schätzwert 50-125 €
Vereinigte Zünder- und Kabelwerke AG
Los 1427
Meissen, Aktie Lit. C 1.500 Mark
10.5.1920 (Auflage 800, R 4) EF+
Vereinsbrauerei Oelsnitz i.V. AG
Gründung 1872 als „Vereinigte Fabriken englischer Sicherheitszünder, Draht- und Kabelwerke“. 1915 Umbenennung in Vereinigte Zünderund Kabelwerke AG. Herstellung von Zündschnüren, Drähten, Stark- und Schwachstromkabeln, Fernsprech-, Telegraphen- und Signalanlagen, Sprengkapseln und elektrischen Minenzündern. Fabriken in Meissen, Siebenlehn
und Lage (Lippe). Börsennotiz Dresden/Leipzig.
1947 wurde das Unternehmen unter Anschluss
an die IKA Vereinigung volkseigener Betriebe für
Installation, Kabel und Apparat in Halle enteignet. 1948 Demontage der Zündschnurfabrik in
Lage (Lippe) und Stilllegung. 1951 Sitzverlegung von Meissen nach Lage und 1974 nach
Hamburg. 1982 von Amts wegen gelöscht.
Schätzwert 75-175 €
Los 1433
Schätzwert 30-80 €
Vogt & Wolf AG
Gütersloh, Aktie 400 RM 18.1.1928
(Auflage 2000, R 4) EF
Hervorgegangen aus der 1810 gegründeten
Firma Friedrich Vogt. 1877 Umfirmierung in
Vogt & Wolf oHG, ab 1897 AG. Herstellung von
Fleischkonserven und Wurstwaren. Börsennotiz
Berlin. Großaktionär war zeitweise Dr. Rich. Kaselowski von der Firma Dr. Oetker in Bielefeld.
1959 Übertragung auf die Hauptgesellschafterin „Peters & Co. Fleischhandelsges. mbH“, die
sich gleichzeitig in Vogt & Wolf GmbH umbenannte, noch heute bestehend.
Oelsnitz i.V., Aktie 1.000 Mark 8.10.1921
(Auflage 250, R 5) EF
Hervorgegangen aus der früheren Kommunbrauerei, seit 1889 die Vereinsbrauerei Oelsnitz
Rudolph Kuhn & Co., 1899 Umwandlung in eine AG. Die kleine Jahresproduktion von kaum
mehr als 15.000 hl wurde überwiegend in 18
eigenen Gaststätten ausgeschenkt, außerdem
besaß die Vereinsbrauerei das Hotel “Münchner Hof” in Bad Elster. Zu DDR-Zeiten nicht enteignet, sondern 1954 in eine KG mit staatlicher
Beteiligung umgewandelt. 1978 stillgelegt.
Los 1428
Schätzwert 125-250 €
VICTORIA Feuer-Versicherungs-AG
Berlin, Namens-Actie Lit. A 3.000 Mark
31.3.1904 (Gründeraktie, Auflage 1000, R
5; zuerst mit 25 % = 750 Mark eingezahlt,
1923 dann vollgezahlt), ausgestellt auf
Fabrikbesitzer L. Lekebusch in Barmen EF
Gründung 1904. Die Gesellschaft begann mit
dem direkten Geschäft in der Feuer- und Einbruchdiebstahl-Versicherung. 1914 Aufnahme
der Unfallversicherung, 1922 Aufruhrversicherung, 1924 Kraftfahrzeug- und Einheitsversicherung, 1927 Glasversicherung, 1933 Was-
134
serleitungsschaden-, Sturmschaden und Maschinenversicherung. Schon seit den 20er Jahren auch umfangreiche Aktivitäten im europäischen Ausland. Die Victoria Feuer übernahm im
Konzern die Sachversicherung, die Mehrheitsaktionärin Victoria Allgemeine die Personenversicherung. Als “Victoria am Rhein” waren Lebens- und Sachversicherungsgeschäft spiegelbildlich zu den Berliner Obergesellschaften
auch in Düsseldorf mit eigenen Gesellschaften
vertreten; 1956 erfolgte die Fusion der Berliner
und Düsseldorfer Victorias. 1989 Neuordnung
unter dem Dach der VICTORIA Holding, die
1998 auf Betreiben des gemeinsamen Großaktionärs (Münchener Rück) mit der HamburgMannheimer zur ERGO-Versicherungsgruppe
zusammengeht. Heute der zweitgrößte deutsche Erstversicherer.
Ungewöhnlich: Nicht im für RM-Aktien typischen DIN-A-4-Format, sondern weiter im gleichen großen Format (34 x 25 cm) wie die
Emissionen 1904 ff.
Otto Gerstenberg,
Generaldirektor (1848-1935)
Los 1429
Schätzwert 125-250 €
VICTORIA Feuer-Versicherungs-AG
Berlin, Namens-Actie 3.000 Mark 11.6.1910
(Auflage 1000, R 5; zuerst mit 25 % = 750
Mark eingezahlt, 1923 dann vollgezahlt),
ausgestellt auf und mit der Faksimileunterschrift von Generaldirector Otto
Gerstenberg in Berlin (nach seiner aktiven
Zeit dann Aufsichtsratsvorsitzender) UNC-
Los 1434
Schätzwert 400-500 €
Vogtländische FlughafenBetriebsgesellschaft mbH
Plauen i.V., Stammanteil 2.000 RM
13.5.1925 (R 9) EF-VF
Originalunterschriften Lesser für den Vorstand
und Oberbürgermeister Georg Lehmann für
den Aufsichtsrat.
Gegründet 1925 zum Bau und Betrieb des Verkehrslandeplatzes in Kauschwitz bei Plauen,
der sogar in das Netz der Lufthansa eingebunden war. Gründer waren neben der Stadtgemeinde Plauen (25 %) und der Sächsische
Flughäfen-Betriebs GmbH (20 %) vor allem am
Bestehen des Flughafens interessierte Wirtschaftsunternehmen. Im 2. Weltkrieg von der
Luftwaffe als Fliegerhorst genutzt. Außerdem
wurden (was den Alliierten während des ganzen Krieges verborgen blieb!) im nahegelegenen “Waldwerk” Syrau in Baracken unter Tarnnetzen überwiegend von französischen Kriegsgefangenen und Häftlingen aus dem Lager
Mehlteuer über 1.000 Jagdflugzeuge bzw.
Jagdbomber vom Typ Me 109 produziert und in
Plauen-Kauschwitz probegeflogen, auch die
Endmontagehalle befand sich auf dem Flughafengelände. Nach dem Krieg wurden das geheime Flugzeugwerk im Märchenwald zwischen Syrau und Kauschwitz und der Flughafen
von den Sowjets genutzt, später übernahm die
NVA. Heute überdeckt ein Gewerbegebiet die
Reste der Anlage, die Fläche des ehemaligen
Flugfeldes wird landwirtschaftlich genutzt.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1437
Schätzwert 80-100 €
Vogtländische Webstuhlfabrik AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 Mark 25.9.1922
(Auflage 4000, R 7) VF
Gründung 1921 zwecks Produktion von Webstühlen (das Vogtland war bis in unsere Tage eines der
Zentren der deutschen Textilindustrie). Liquiditätsengpässe wegen übermässiger Steuerbelastungen
brachten 1924 einen fünfmonatigen Produktionsstillstand und einen hohen Verlust. Nachdem die
englische Konkurrenz zudem noch 25-30 % und
mit günstigeren Zahlungsbedingungen anbieten
konnte, war 1925 der Konkurs unausweichlich.
Los 1438
delsgesellschaft von Poncet Glashüttenwerke
zu Friedrichshain (Niederlausitz) betriebene
Handels- u. Fabrikationsgeschäft einschl. der
den Teilhabern an dieser Ges. gehörigen
Grundbesitze in Friedrichshain, Wolfshain u.
Horlitza, bes. das Rittergut Wolfshain u. Friedrichshain, die Reuthener Haide, die JuliusGrube u. die drauf betriebene Land- u. Forstwirtschaft. Die Ges. unterhält Zweigniederlassungen in Berlin, Duisdorf bei Bonn und Wiesau
(Kr. Sprottau).
Schätzwert 1000-1300 €
Volkshotel-AG „Ledigenheim“
Charlottenburg, Namensaktie 500 Mark
7.6.1905. Gründeraktie (Auflage nur 26
Stück, R 10) VF
Los 1435
Schätzwert 50-125 €
Vogtländische Maschinenfabrik
(vorm. J. C. & H. Dietrich) AG
Plauen i.V., Aktie 100 RM 10.5.1928 (R 5) EF
Gründung 1895. Produziert wurden SchiffchenStickmaschinen, Webstühle, Rotationsdruckmaschinen, Panzer, Busse, Lastkraftwagen und Rohölmotoren. 1910-12 auch Bau von Klein-Automobilen mit 12 bzw. 20 PS. Die VOMAG gründete 1918 die Bayer. Vomag-Kraftwagenwerke
GmbH in München und 1919 die Deutsche Automobilkonzern GmbH (letztere ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Dux-Automobilwerken, der
Magirus AG und der Presto-AG). 1919/20 Expansion des Plauener Werkes (am unteren Bahnhof an der Linie Weischlitz-Gera) durch Ankauf
der benachbarten, während des 1. Weltkriegs als
Munitionswerk betriebenen Kunstseidefabrik
(Werk II) und der Stickerei-Industrie GmbH (Werk
III). Auf dem 210.000 qm großen Gelände arbeiteten nun über 5.000 Beschäftigte. 1922 außerdem noch Gründung der Standard-Compositor
AG, die eine in den USA entwickelte Setzmaschine produzierte. Die VOMAG-Aktien waren in Berlin, seit 1921 auch in Frankfurt börsennotiert. Als
eines der vielen Opfer der Weltwirtschaftskrise
1932 in Konkurs gegangen. Auf Betreiben der
Banken danach Gründung der Vomag-BetriebsAG als Auffanggesellschaft. Zu DDR-Zeiten wurden im Werk Plauen („Repwerk“ genannt) Lastkraftwagen instandgesetzt und ungarische Ikarus-Busse zum Teil demontiert und wieder neu
aufgebaut. Im Werk Zittau wurden die bekannten
ROBUR-Lastkraftwagen hergestellt. Auf dem VOMAG-Gelände in Plauen lebte Ende der 90erJahre die Tradition der Bus-Produktion wieder
auf: Der bekannte Omnibus-Hersteller Neoplan
betreibt dort heute eine Endmontage.
Gegründet 1905 zum Bau eines Ledigenheimes
für alleinstehende, insbesondere unverheiratete
Personen der minderbegüterten Volksklassen.
1938/39 umbenannt in “Volkswohnheim Gemeinnützige AG”. Das Haus mit 335 Zimmern,
die stets voll besetzt waren, wurde am 1.4.1908
eröffnet. Das Grundstück Danckelmannstr. 47
hatte die Stadt Charlottenburg im Erbbaurecht
zur Verfügung gestellt. Zu dem Komplex gehörten auch 3 Läden, eine städtische Volksbücherei
und eine städtische Badeanstalt sowie ein Altersheim (letzteres im 2. Weltkrieg total zerstört).
Aufgrund des gemeinnützigen Charakters waren
Dividendenzahlungen auf 4 % limitiert, bei Übertragung von Aktien war das Bezirksamt BerlinCharlottenburg anzuhören. 1956 Erwerb der Ruinengrundstücke Wassertorstr. 51-53, wo eine
Wohnanlage mit 48 1- und 2-Zimmer-Wohnungen errichtet wurde. Ab 1961 größere Baumaßnahmen in der Prinzenstraße, wo 1965 auch ein
13-geschossiges Hochhaus mit 128 Wohnungen gebaut wurde. Nach dem Krieg erwarb die
Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Groß-Berlin
peu-á-peu alle Aktien, Ende der 1960er Jahre
erreichte sie 100 % und gab davon 75,76 % an
den Finanzsenator weiter, ehe beide Unternehmen 1971 verschmolzen wurden.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1439
Schätzwert 320-400 €
Volkshotel-AG „Ledigenheim“
Charlottenburg, Namensaktie 1.000 Mark
7.6.1905. Gründeraktie (Auflage nur 67
Stück, R 8) VF
Originalunterschriften.
Rückseitig Übertragungen, zuletzt von 1939 auf
die Gemeinnützige Wohnungsbau-AG Groß-Berlin
Los 1440
Los 1442
Schätzwert 30-100 €
von Poncet Glashüttenwerke AG
Friedrichshain N.-L., Aktie 1.000 Mark
13.7.1922 (Auflage 3900, R 2) EF
Los 1443
schäft ein Vermögen gemacht hatte (Stauch
fand 1908 als Eisenbahn-Angestellter den ersten Diamanten im Wüstensand vor Lüderitz).
Vom Hauptsitz der Firma im sogenannten VoxHaus (Berlin, Potsdamerstraße 39 A) wurde am
29.10.1923 die erste deutsche Radiosendung
ausgestrahlt. Als Handelsmarke wurde der Name “Vox” (lateinisch: Stimme) gesetzlich geschützt. Das Markenzeichen wurde von einem
professionellen Werbegraphiker entworfen,
dem Kunstmaler Wilhelm Deffke. Diesem gelang mit einem stilisierten Negerkopf, dessen
Wulstlippen zum Schreien weit geöffnet sind,
eines der beeindruckendsten Logos in der Geschichte der Schallplattenindustrie, ein Meilenstein des Art Déco. Innerhalb von drei Jahren
konnte die Vox-Gesellschaft ein eindrucksvolles
Repertoire an Eigenaufnahmen zusammenstellen. Zahlreiche Künstler von Weltruf (u.a. Baklanoff, Grete Stückgold, Fritz Krauss, Alfred
Piccaver, Petar Raitscheff, Heckmann-Bettendorf, Emanuel List, Georges Boulanger, Tino Valeria) wurden zum Teil exclusiv für die Aufnahmen auf Vox-Schallplatten verpflichtet. Doch
die finanzielle Lage verschlechterte sich über
die Jahre. Das Hauptverzeichnis 1924 der VoxMusikplatten wies über 270 Seiten auf, das
Hauptverzeichnis 1925 hatte noch über 210
Seiten, das Hauptverzeichnis 1926 nur noch
150 Seiten. Die Konkurrenz der großen, international verflochtenen deutschen Firmen war
übermächtig, der technische Fortschritt war
kostspielig und erforderte darüber hinaus die
elektrische Neuaufnahme der veralteten akustisch aufgenommenen Platten. Angestrebte
Kooperationen schlugen fehl. Die Weltwirtschaftskrise tat ein übriges: 1929 musste Vox
vor der Konkurrenz die Segel streichen und
Konkurs anmelden. Hermann Tietz übernahm
für seine Kaufhauskette Hertie die Bestände an
Vox-Matrizen und presste billige Schallplatten
zum Kampfpreis von 95 Pfennig (der normale
Preis war zu dieser Zeit 3 Mark). August Stauch
verlor durch den Vox-Konkurs und andere fehlgeschlagene Investments in der Weltwirtschaftskrise sein ganzes gewaltiges Vermögen
aus dem Diamantengeschäft, das ihn zeitweise
Schätzwert 50-125 €
Vox-Schallplattenund Sprechmaschinen-AG
Berlin, Aktie 100 RM Febr. 1928 (Auflage
1000, R 3) UNC
Vox-Firmensignet im Art-Deko-Stil in allen vier
Ecken, mit Faksimile-Unterschrift des Diamanten-Milliardärs August Stauch.
Gegründet 1921 durch Otto Klung, August
Stauch und Curt Stille zwecks Vertrieb von
Schallplatten und Walzen sowie von Sprechmaschinen aller Art, außerdem von 17,5-cmSchellackplatten mit Präge-Porträts ohne
Mittelloch, die nur mit einem mitgelieferten
Spezialteller abgespielt werden konnten.
Hauptinvestor und Aufsichtsratsvorsitzender
war August Stauch, der in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika im Diamantenge-
August Stauch (1878-1947)
zu einem der reichsten Männer in Deutschland
gemacht hatte. Im Mai 1930 ließ sich sein früherer Partner und Vox-Mitbegründer Otto Klung
die Markenbezeichnung “Televox” handelsgerichtlich eingetragen und machte später Anfang 1939 einen neuen Anfang mit der Televox-Schallplatten-Gesellschaft (Werbespruch:
Ob Walzer, Tango oder Fox, Schallplatten nur
bei Televox).
Schätzwert 30-90 €
vom Rath, Schoeller & Skene AG
Klettendorf Kr. Breslau, Aktie 200 RM
Febr. 1936 (Auflage 22500, R 3) EF
Der Zittauer Robur D 609 von 1978
Los 1436
Schätzwert 60-100 €
Vogtländische Maschinenfabrik
(vorm. J. C. & H. Dietrich) AG
Plauen i.V., Aktie 1.000 RM 10.5.1928
(R 7) EF
Gründung 1922 zum Betrieb einer Zuckerfabrik
und Raffinerie. Außerdem gehörten der AG
selbst fast 5.000 ha Ackerflächen. Großaktionär
war die Süddeutsche Zucker-AG in Mannheim.
Los 1441
Schätzwert 100-200 €
von Poncet Glashüttenwerke AG
Friedrichshain N.-L., Aktie 1.000 Mark
1.10.1911 (Auflage 300, R 4) EF
Bei der Gründung der AG 1905 wurden eingebracht: das von der bisherigen offenen Han-
Nr. 1438
135
Los 1444
Schätzwert 50-125 €
Vox-Schallplattenund Sprechmaschinen-AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Febr. 1928
(Auflage 1900, R 3) UNCVox-Firmensignet im Art-Deko-Stil in allen vier
Ecken, mit Faksimile-Unterschrift des Diamanten-Milliardärs August Stauch.
Los 1445
Schätzwert 125-250 €
W. A. Scholten Stärkeund Syrup-Fabriken AG
Brandenburg (Havel), Aktie 1.000 Mark
15.9.1906. Gründeraktie (Auflage 1200,
R 5) EF-VF
Gegründet 1906 zur Fortführung der Stärke-, Syrup- und Dextrinfabriken von W. A. Scholten in
Brandenburg, Landsberg an der Warthe und Kreuz
an der Netze. Alle Fabriken lagen jeweils günstig
direkt am Wasser und der Eisenbahn mit eigenen
Anschlußgleisen (die Fabrik in Brandenburg an der
schiffbaren Havel bzw. der Brandenburgischen
Städtebahn, die Fabrik in Landsberg an der schiffbaren Warthe bzw. der Preussischen Ostbahn, die
Fabrik in Kreuz hatte eine Feldbahnverbindung zur
schiffbaren Netze und ein Anschlußgleis ebenfalls
an die Ostbahn). In Berlin börsennotiert.
Los 1446
Nr. 1446
Los 1449
Schätzwert 25-125 €
W. Jacobsen AG
Kiel, Aktie 2.000 Mark 10.1.1923 (Auflage
5000, R 2) EF
Großformatig. Dekorativer Druck mit Firmensignet.
Schätzwert 275-350 €
W. A. Scholten Stärkeund Syrup-Fabriken AG
Brandenburg (Havel), Aktie 5.000 Mark
Dez. 1922 (Auflage 1260, R 9) VF+
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1447
Schätzwert 600-750 €
W. Hirsch AG für Tafelglasfabrikation
Radeberg, Aktie 1.000 Mark 2.5.1899.
Gründeraktie (Auflage 600, R 9) VF
Gegründet 1873, AG seit 1899. In Betrieb befanden sich 2 Sandbläsereien und 8 Glasöfen. Börsennotiz Berlin und Dresden. Die Familie Hirsch
gehörte zu den alten in ganz Mitteleuropa verbreiteten Glasmachergeschlechtern. Vor allem in
Sachsen und in der Lausitz wurden im 19. Jh.
zahlreiche Glashütten von dieser Familie gegründet. Die Nachfahren von Johann Baptist Hirsch
gründeten in der zweiten Hälfte des 19. Jh.. drei
Glasfabriken in Radeberg und Pirna in Dresden,
Altenburg in Thüringen, Weißwasser/Oberlausitz,
sowie in Ruhland bei Lauchhammer,
Bunzlau/Schlesien, Rauscha bei Görlitz und
Brand-Erbisdorf bei Freiberg in Sachsen. Das
1924 in Belgien und Frankreich entwickelte
Ziehglasverfahren führte zum Niedergang der
Radeberger Glashütten. 1928 kam die gesamte
Radeberger Glasindustrie, die bis dahin führend
in ganz Deutschland war, zum Erliegen.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1450
Schätzwert 40-100 €
Waggon-Fabrik Uerdingen AG
Krefeld-Uerdingen, Aktie 1.000 RM Jan.
1938 (Auflage 4200, R 3) EF
Gründung 1898 unter der Firma Waggon-Fabrik AG, Uerdingen. Herstellung von Schienenund Straßenfahrzeugen und ihren Bestandteilen sowie von Maschinenteilen aller Art. Nach
der Übernahme der Düsseldorfer Waggonfabrik
im Jahre 1935 konzentrierte man sich in Uerdingen auf den Bau von Eisenbahn-Fahrzeugen, während in Düsseldorf Fahrzeuge für den
Nahverkehr, insbesondere Straßenbahnen hergestellt wurden. 1938 Namensänderung in
Waggon-Fabrik Uerdingen AG. In den 50er
Jahren der größte Hersteller von Schienenbussen und Straßenbahnen Deutschlands. Seit
1981 trägt das Unternehmen den Namen DEUWAG AG. Die Waggonfabrik Talbot verkaufte die
Düwag 1989 an den Siemens-Konzern. 1999
verkaufte die Düwag ihr gesamtes operatives
Geschäft an die Siemens Duewag Schienenfahrzeuge GmbH, Krefeld, eine 100% Tochter
der Siemens AG.
Los 1451
Schätzwert 600-750 €
Los 1454
Dellbrück bei Köln a.Rh., Aktie 1.000 Mark
17.4.1913 (Auflage 360, R 5) EF-VF
Gründung 1874. Bau von Kesselanlagen, Wanderrosten, Entstaubungsanlagen, Feuerlöschanlagen. In letzterer Branche als Total-WaltherFeuerschutz noch heute tätiges Unternehmen.
Börsennotiz Düsseldorf.
Köln-Dellbrück , Aktie 1.000 Mark
6.7.1917 (Auflage 500, R 5) EF
Los 1452
Schätzwert 300-400 €
Waitzingerbräu AG
Miesbach, Aktie 1.000 Mark 9.7.1923
(Auflage 5000, R 8) VF
Identische Gestaltung wie voriger Titel.
Minimale Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1453
Schätzwert 400-500 €
Miesbach, Aktie 10.000 Mark 9.7.1923
(Auflage 1000, R 9) VF
Großes Querformat, schöne Umrahmung aus
Blumengirlanden.
Gründung 1902 als Waitzingerbräu Miesbach
AG, 1907 umbenannt in Waitzingerbräu AG,
1964 Umfirmierung in “Kurfürstlich bayerisches Brauhaus Waitzingerbräu AG”. Die AG
Ebenfalls identische Gestaltung.
Nur 6 Stück von dieser bis dato vollkommen
unbekannt gewesenen Ausgabe waren im
Reichsbankschatz gefunden worden. Randschäden fachgerecht restauriert.
Los 1456
Schätzwert 20-75 €
Warsteiner und Herzoglich SchleswigHolsteinische Eisenwerke AG
Warstein, Aktie 100 RM 17.9.1925
(Auflage 27000, R 2) UNC
Die Werke im sauerländischen Warstein wurden
bereits 1739 zur Verhüttung der Erzvorkommen
in unmittelbarer Nähe gegründet. 1872 wurde
Schätzwert 50-150 €
W. Jacobsen AG
Kiel, VZ-Aktie 1.000 Mark 10.1.1923
(Auflage 1000, R 3) EF
Vorrechts-Aktie mit 15fachen Stimmrecht.
Gründung 1878, AG seit 1917. Betrieb der Warenhäuser in der Holstenstraße 2/12, Rosenstraße 1/7, Preußerstraße 1/3 und Holtenauer
Straße 24/26. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Bis 2006 mit der Verwaltung ihres wertvollen Grundbesitzes befasste Gesellschaft.
Großaktionär mit über 92% war die Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale, Kiel
(heute HSH Nordbank), die sqeeze-out vornahm. Nun 100 % HanseMerkur Versicherungsgruppe.
136
Schätzwert 100-200 €
Walther & Cie. AG
Miesbach, Aktie 1.000 Mark 23.2.1922
(Auflage 2500, R 10) VF
Nr. 1451
Schätzwert 100-225 €
Walther & Cie. AG
Los 1455
Waitzingerbräu AG
Waitzingerbräu AG
Los 1448
Nr. 1447
übernahm die Carl Fohrische Brauereien Miesbach und Wallenburg und die Brauerei Waitzinger & Comp. in Miesbach. 1907 Erwerb der
Brauerei Zederbräu und Schafbräu in Landsberg (Lech). 1908 Erwerb der Brauerei Moosrain (vereinigt mit der Brauerei in Miesbach)
und der Brauerei “Zum Kristeiner” in Landsberg. 1917 Ankauf des Pfletschbräus in Landsberg. Die AG besaß zudem 15 Wirtschaften in
Miesbach, Schliersee, Diessen am Ammersee,
Landsberg, Au bei Bad Aibling, Agatharied,
Gmund am Tegernsee, Kloster Lechfeld und
Parsberg. 1923 Abschluß einer Interessengemeinschaft mit der Aktienbrauerei Kaufbeuren.
Die Brauerei und Mälzerei in Landsberg wurde
1976 stillgelegt, Brauerei und Mälzerei in Miesbach übernahm 1978 der Großaktionär Paulaner-Salvator-Thomasbräu AG aus München,
der im Laufe der Zeit sämtliche Aktien der in
München börsennotierten AG eingesammelt
hatte.
Nur 4 Stück waren im Reichsbankschatz gefunden worden, dieses ist jetzt das allerletzte
noch verfügbare. Randschäden fachgerecht restauriert.
Nr. 1457
das Eisenwerk Holzhausen bei Homberg (Bez.
Kassel) erworben und die “AG Warsteiner Gruben- und Hüttenverein” gebildet. 1925 wurden
die schon 1794 gegründeten “Herzoglichen Eisen- und Emaillierwerke AG” in Primkenau (Bez.
Liegnitz) übernommen, zugleich Umfirmierung
in “Warsteiner und Herzoglich Schleswig-Holsteinische Eisenwerke AG”. 1945 gingen mit
der Friedrich-Christianshütte und der Ver. Dorotheen- und Henriettenhütte in Schlesien 70 %
der Produktionsbasis verloren. 1948 Sitzverlegung von Primkenau nach Warstein. Im Werk
Eisenhammer und der St. Wilhelmshütte in Warstein und dem Eisenwerk Holzhausen wurden
Badewannen, Herde, Zimmeröfen, Ölöfen, Achsen, Gesenk- und Freiformschmiedestücke produziert. 1967 Vergleich, anschließend ging die
in Düsseldorf börsennotierte AG in Liquidation.
Aktien dieser Ges. waren bis dahin unbekannt.
1916 Sanierung der Gesellschaft. 1921 Interessengemeinschaft mit der Dresdner Gardinenund Spitzenmanufaktur AG (diese war dann
auch Großaktionär). Notierte im Freiverkehr der
Börsen Leipzig, Dresden und Chemnitz. 1932
als eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen Ab 1934 führte als Auffanggesellschaft die Weißthaler Spinnerei AG den Betrieb weiter. Die Weberei wurde
zunächst verkauft, aber 1937 zurückerworben
und 1942 dann stillgelegt. 1946 enteignet und
1950 der Wäscheunion Mittweida zugeordnet.
Erst nach der Wende wurde das Werk 1990
wegen Auftragsmangel geschlossen.
Los 1462
Schätzwert 150-200 €
Weißthaler Spinnerei AG
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz. Rostspur von Büroklammer am oberen Rand.
Mittweida, Global-Aktie 50 x 100 RM
3.4.1935 (R 9). Nach Gründung der
Weißthaler Spinnerei druckte man keine
neuen Aktien, sondern verwendete z.T.
die 100-RM-Aktien der in Konkurs
gegangenen Weißthaler Spinnerei und
Weberei mit entsprechendem Überdruck
weiter, zum Teil gab man Globalurkunden
aus, in denen eine unterschiedliche
Anzahl Aktien zusammengefaßt war VF+
Los 1458
Maschinenschriftliche Ausführung, Originalunterschriften.
Los 1457
Schätzwert 450-600 €
Warsteiner und Herzoglich SchleswigHolsteinische Eisenwerke AG
Warstein, Aktie 1.000 RM Febr. 1929
(Auflage 1200, R 12) VF
Schätzwert 20-75 €
zeichnung verbarg sich die Fabrikation von
Steinnuss-Knöpfe-Ersatz. Ende 1922 wieder
umbenannt in „Wengolit-Werke AG“, Rückverlegung des Sitzes nach Hamburg. 1925 für
nichtig erklärt.
Nur 8 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1467
Köln, Aktie 1.000 Mark Jan. 1912
(Auflage 2000, R 3) VF
Schöner G&D-Druck, Vignette mit Wappen von
Köln.
Primkenau-Eisenhütte, Aktie 1.000 RM
Aug. 1942 (Auflage 3682, R 2) UNC
Los 1465
Schätzwert 40-100 €
Gegründet 1905, AG seit 1927, hervorgegangen aus der Kartonagenfabrik Bodewin Zinkernagel, Weißenfels (Saale). Hergestellt wurden
Kartonagen für alle Industrien. 1953 Beschlußfassung über Umwandlung in eine Einzelfirma.
Los 1460
Schätzwert 225-300 €
Weißmainkraftwerk Röhrenhof AG
Berneck i. Fichtelgebirge, Aktie 100 RM
15.6.1936 (Auflage 1100, R 8) EF-VF
Gründung 1922 unter Übernahme des vom Bezirk Berneck im Fichtelgebirge errichteten Weißmainkraftwerkes. Beabsichtigt war, die Wasserkräfte des Weißen Mains zum Zwecke der Überlandversorgung weiter auszubauen. Bis heute
produzierendes Wasserkraftwerk, dessen gesamte Stromerzeugung in das Netz des Großaktionärs Energieversorgung Oberfranken, Bayreuth, eingespeist wird. Aktienhandel (Gesamtkapital nur 0,5 Mio. DM) im Telefonverkehr.
Los 1461
Schätzwert 200-250 €
Werkzeug- u. Maschinenbau-AG
vormals A. Stuttmann & Co.
Weißenfelser Kartonagenfabrik
Bodewin Zinkernagel AG
Weißenfels a. S., Aktie 200 RM
23.11.1935 (Auflage 347, R 4) EF
Schätzwert 50-200 €
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
Warsteiner und Herzoglich SchleswigHolsteinische Eisenwerke AG
Los 1459
thekenbank in Meiningen, wobei letztere den
Aktionären der Westboden einen Umtausch
20:9 in Deutsche-Hyp-Aktien anbot. Das Bankgebäude Kaiser-Wilhelm-Ring 17/21 wurde
1944 bei einem Fliegerangriff zu 85 % zerstört,
1949/51 wiederaufgebaut und 1961/63 erweitert. Nachdem lange Zeit Deutsche und
Dresdner Bank jeweils eine Schachtelbeteiligung besaßen, erwarb Anfang der 70er Jahre
die Commerzbank die Aktienmehrheit und veranlaßte 1974 die Verschmelzung mit der ebenfalls von ihr kontrollierten Rheinische Hypothekenbank AG (die 2002 in der von den drei
Großbanken geformten Eurohypo AG aufging).
Frankfurt am Main, Aktie 1.000 Mark
30.9.1921 (Auflage 3500, R 11) VF+
Los 1463
Schätzwert 450-600 €
Weißthaler Spinnerei AG
Mittweida, Global-Aktie 200 x 1.000 RM
20.12.1937 (R 12). Diese Globalurkunde
verbriefte die gesamte 1937er
Kapitalerhöhung um 200.000 RM, mit der
der Rückkauf der Weberei und weitere
Investitionen finanziert wurde VFMaschinenschriftliche Ausführung, Originalunterschriften.
Ein Unikat aus dem Reichsbankschatz! Fehlstelle rechts oben fachgerecht ergänzt.
Los 1464
Schätzwert 150-200 €
Wengolit-Werke AG
Berlin, Aktie 1.000 Mark Nov. 1921
(Auflage 1500, R 9) VF
Gründung 1919 zur Fabrikation chemischer
Produkte. 1922 Umwandlung in die „AG für
Verwertung chemischer Geheimverfahren“ in
Berlin. Hinter dieser hochtrabenden Firmenbe-
Gründung 1911, AG seit 1920. Das Werk I im
Frankfurter Osthafen stellte mit etwa 350 Mitarbeitern Spiralbohrer her. Das Werk II (Nassauische Präzisions-Kugellagerfabrik) in Eppstein
i.T. war seit 1927 stillgelegt. Börsennotiz Frankfurt (Ende 1926 eingestellt). 1925 Zwangsvergleich, doch die AG wurstelte sich noch lange
weiter durch: Erst 1939 ist sie erloschen.
Eine große Rarität, weil 1928 beim Umtausch
in 1.000-RM-Stücke scheinbar schlicht vergessen worden. Nur 2 Stück wurden im
Reichsbankschatz gefunden.
Los 1466
Los 1468
Schätzwert 50-175 €
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922
(Auflage 2000, R 3) VFHochformat.
Schätzwert 75-250 €
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
Köln, Aktie 1.000 Mark 9.2.1894.
Gründeraktie (Auflage 8000, R 2) VF
Schöner G&D-Druck, Vignette mit Wappen von
Köln.
Gründung 1893. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit der Preussische Boden-Credit-Actien Bank in Berlin, der Norddeutsche Grundcreditbank in Weimar und der Deutsche Hypo-
Los 1469
Schätzwert 50-150 €
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
Köln, Aktie 600 RM 9.6.1925 (Auflage
3000, R 2) EF
Umrandung in aufgefrischtem Historismusstil.
Schätzwert 30-75 €
Weißthaler Spinnerei und Weberei AG
Mittweida (Sa.), Aktie Lit. A 100 RM
22.8.1928 (Auflage 2000, R 3) EF+
Gründung 1875 als Weissthaler Aktien-Spinnerei, 1919 umbenannt wie oben. Die Fabrik mit
600 Webstühlen produzierte jährlich bis zu 2,5
Mio. Pfund engl. Garn und 7 Mio. Meter Stoffe.
Nr. 1460
Nr. 1478
137
tesäcken, Kabelgarnen, später vor allem auf
Teppichgarne spezialisiert. Eine reine FamilienAG im Besitz der Familien ter Horst, van Heek
und van Delden. Beteiligungen an der Jute-
then (Westf.), zu dem später noch das Werk
Neumarkt der früheren WASAG-Beteiligung
“Deutsche pyrotechnische Fabriken GmbH” kam.
Mit den Brüdern Berthold und Harald von Bohlen
und Halbach als Mehrheitsaktionären wuchs
langsam wieder ein mittlerer Chemie-Konzern
heran, der Ende der 90er Jahre aber in erhebliche Schwierigkeiten geriet und sich nur dank der
hochprofitablen Tochtergesellschaft Gaudlitzwerk
in Coburg (Präzisions-Formteile aus Kunststoff)
noch knapp über der Wasserlinie halten konnte.
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1475
Schätzwert 20-80 €
Westfälische Drahtindustrie
Hamm (Westf.), Aktie 100 RM Dez. 1942
(Auflage 4000, R 2) EF
Gründung 1872 unter Übernahme der seit
1856 bestehenden Fa. Hobrecker, Witte & Herbers. Die Fa. lautete bis Ende 1890 Westfälischer Drahtindustrie-Verein in Hamm“, anschließend Westfäl. Drahtindustrie. 1911 wurde ein Interessenvertrag mit der Friedr. Krupp
AG abgeschlossen. 1967 Namensänderung in
Klöckner Draht und 1987 in Westfälische
Drahtindustrie GmbH.
Schätzwert 50-125 €
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
Köln, Aktie 1.000 RM 1.7.1927 (Auflage
2500, R 3) EF
Los 1472
Schätzwert 2000-2500 €
Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft
Köln, Aktie 1.000 Mark 1.4.1899 (Auflage
5000, R 10) VFGründung 1895 durch Kölner Bankiers. Die
Gesellschaft war u.a. an diversen Bahnen im
Braunschweiger Raum (Braunschweig-Schöninger, Oschersleben-Schöninger, HeudeberMattierzoll, Rinteln-Stadthagener) sowie an der
Württembergische Nebenbahnen AG und der
Hohenzollersche Landesbahnen AG beteiligt.
1928 mit der AG für Verkehrswesen (später
AGIV) fusioniert.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1473
Los 1474
Schätzwert 200-250 €
Westfälisch-Anhaltische
Sprengstoff-AG (6 Stücke)
Coswig i.Anh., Prior.-Actie 1.000 Mark
Aug. 1893. Gründeraktie (Auflage 1200,
R 9) VF-F
Gründung 1893 als Westfälisch-Anhaltische
Sprengstoff-AG im anhaltischen Coswig, 1899
Sitzverlegung nach Berlin. Hergestellt werden
Sprengstoffe für den Bergbau und das Militär sowie chemische Produkte. Fabriken in Reinsdorf,
Coswig, Haltern und Sinsen. Die zivilen Zwecken
dienende Produktion wurde 1944 in die heutige
WASAG-Chemie AG mit Sitz in Essen ausgegliedert. Als mittelbare Tochter der I.G.Farben erst
1953 wieder aus alliierter Kontrolle entlassen; die
Werke in der Ostzone waren enteignet, es verblieb nur ein teilweise demontiertes Werk in Sy-
Los 1478
Los 1476
Schätzwert 40-100 €
Westfälische Drahtindustrie
Hamm (Westf.), Aktie 1.000 RM Dez.
1942 (Auflage 1933, z.T. aber in
Sammelurkunden verbrieft, R 4) EF
Los 1477
Gründung 1836, AG seit 1899. 1969 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit der
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG, Frankfurt
als Muttergesellschaft. Herstellung und Verkauf
von Kupfer-, Messing-, Aluminium- und Kunststoff-Erzeugnissen sowie von Geräten und Apparaten für den Haushalt und den medizinischen und industriellen Bereich. 1992 Verkauf
der Produktion an die Leonische Drahtwerke
AG. 1994 Sitzverlegung nach München. 1995
Namensänderung in WKM Terrain- und Beteiligungs-AG.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 100-250 €
Westfälische Jute Spinnerei & Weberei
Ahaus i. Westf., Aktie 2.500 Mark
1.1.1906 (Auflage 200, R 7) EF
Originalunterschrift J. van Delden.
Gründung 1883. Betrieb einer Jutespinnerei
und Weberei zur Herstellung von Juteleinen, JuNr. 1479
Schätzwert 30-90 €
Westdeutsche Handelsgesellschaft AG
Köln, Aktie 100 RM Dez. 1942 (Auflage
2560, R 3) EF
Gründung 1911 als Westdeutsche Handelsgesellschaft AG zur Übernahme der seit 1900 be138
Nr. 1478
Schätzwert 300-400 €
Westfälische Kupfer- und
Messingwerke AG vorm. Casp. Noell
Lüdenscheid, Aktie 1.000 Mark 5.3.1923
(Auflage 10000, R 9) VF+
Nr. 1472
Los 1470
Schätzwert 50-150 €
stehenden GmbH. 1972 Umbenennung in
Westdeutsche Handelsgesellschaft Gebr. Sinn
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
AG, 1984 in Sinn AG. 1997 Fusion mit der LefKöln, Aktie 1.000 RM 25.11.1926
fers AG und Umbenennung in Sinn Leffers AG
(Auflage 2000, R 3) EF
sowie Sitzverlegung von Köln nach Hagen.
Los 1471
Spinnerei und Weberei Kassel-Rothenditmold
(42 %), der Vereinigte Weberei Salzgitter-Stadtoldendorf (gegr. 1939, 25 %), der Baumwollspinnerei Gronau (gegr. 1890, 31,6 %) und der
Ahaus-Enscheder
Eisenbahn-Gesellschaft
(gegr. 1898, 35 %). Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurden die beiden Werke in Ahaus, die
zu der Zeit über 1000 Mitarbeiter beschäftigten,
zu 90 % zerstört. Das Werk A war 1948, Werk
B 1952 vollständig wieder aufgebaut, 1958 Inbetriebnahme des dritten Werkes “Überwasser”
in Ahaus. 1962 Übernahme der Firma van Delden & Co. GmbH in Coesfeld (Buntweberei und
Färberei). 1972 umbenannt in Textilwerke
Ahaus AG. 1987 auf die Baumwollspinnerei
Gronau verschmolzen, die das Werk Ahaus
1991 stillegte und 1999 insolvent wurde.
Nr. 1480
Los 1479
Schätzwert 50-150 €
Westholsteinische Bank
Hamburg-Altona / Heide, Aktie 100 RM
April 1942 (R 5), im Titel
“Westholsteinische Bank” durchgestrichen
und mit “Schleswig-Holsteinische und
Westbank” überdruckt EF
Gründung 1896 als Westholsteinische Bank
mit Sitz in Heide (Holstein), Filialen in Elmshorn,
Itzehoe und Husum, seit 1906 auch HamburgAltona. 1943 Fusion mit der Schleswig-Holsteinischen Bank (gegr. 1875) und der Schleibank
(gegr. 1897) zur “Schleswig-Holsteinische und
Westbank” mit Sitz in Husum. Die Bank hatte
nun ca. 150 Niederlasssungen in den sieben
Filialbezirken Elmshorn, Flensburg, Harburg,
Husum, Itzehoe, Rendsburg und Schleswig.
Umfirmierung 1953 in Schleswig-Holsteinische
Westbank und 1968 in Westbank AG. 1974
Verschmelzung mit der Vereinsbank in Hamburg (gegr. 1856) zur Vereins- und Westbank
AG. 2004 nach “squeeze-out” in der Bayerische HypoVereinsbank AG aufgegangen.
os 1480
Schätzwert 175-300 €
Wicking’sche Industrie
für Holz und Baubedarf AG
Recklinghausen, Aktie 1.000 Mark 1.1.1907.
Gründeraktie (Auflage 3000, R 7) UNC-EF
Gründung 1907 in Recklinghausen durch Zusammenschluß der “Westfälische Kalkindustrie
A. Wicking & Co.” und der “Wicking’sche Hobel- und Sägewerke GmbH”. 1924 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Der Holz- und Baustoffgroßhandel hatte nach dem Krieg Filialen in
Düsseldorf-Oberbilk, Hagen (Westf.), Ratingen,
Recklinghausen und Siegburg, später auch in
Dudweiler/Saar (1971) und Bochum (1973).
1982 nach 15 dividendenlosen Jahren Aufgabe des Holz- und Baustoffhandels, 1984 Umfirmierung in “Wicking’sche Industrie für Beteiligungen AG”, nachdem die VA Vermögensverwaltungs-AG in Hamburg Mehrheitsaktionär
geworden war. 1988 auf die WESTEND Terrain
und Beteiligungsholding AG in Frankfurt/Main
verschmolzen.
Zuvor vollkommen unbekannt gewesen.
Nr. 1494
Nr. 1484
einer Mehrheitsbeteiligung an der WaldschloßBrauerei Fr. W. Hollmann, Wuppertal-Barmen und
1973 Erwerb fast des gesamten Aktienkapitals
der Göttinger Brauhaus AG (vormals Städtische
Brauerei zu Göttingen AG). 1982 auf Betreiben
des Großaktionärs Wilh. Werhahn KG, Neuss, in
eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.
Los 1482
Schätzwert 50-125 €
Wicküler-Küpper-Brauerei AG
Wuppertal, Aktie 1.000 RM Juli 1943
(Auflage 9548, R 2, kpl. Aktienneudruck) EF
Los 1485
Sprottau, Aktie 100 RM Mai 1934.
Gründeraktie (Auflage 940, R 3) EF
Gegründet 1830, AG seit 1934. Metallverarbeitung, Kesselschmiede, Apparatebau. 1927 Fusion mit dem Eisenwerk Marienhütte Kotzenau
und Mallmitz, Umbenennung in Eisen- & Emaillierwerke AG, 1932 zahlungsunfähig. 1934 wurde das Werk Wilhelmshütte aus der Liquidationsmasse von der neugegründeten Wilhelmshütte,
Eisen- und Emaillierwerke AG käuflich erworben.
Los 1486
Los 1483
Schätzwert 40-100 €
Wilh. Hering AG
Chemnitz, Aktie 10.000 Mark 29.3.1923.
Gründeraktie (Auflage 900, R 3) EF
Schätzwert 30-90 €
Wilhelmshütte Eisenund Emaillierwerke AG
Schätzwert 100-175 €
Wilhelmshütte Eisenund Emaillierwerke AG
Sprottau, Aktie 1.000 RM Mai 1934.
Gründeraktie (Auflage 206, R 7) EF
Gründung 1923 zwecks Fortführung der Firma
Wilh. Hering. Herstellung und Vertrieb von
Strümpfen, Handschuhen und sonstigen Textilwaren. Niederlagen in Wien und Prag.
Los 1484
Schätzwert 200-250 €
lich eine Holding für Beteiligungen an nicht weniger als 59 Kali-Gesellschaften, die aufgrund günstiger steuerlicher Regelungen 1926 auf die KaliIndustrie AG verschmolzen wurden, danach mit 92
Kaliwerken das größte Unternehmen seiner Art in
Europa. Seine damalige Bedeutung erkennt man
daran, daß das Kapital nach der Inflations-Umstellung mit 320 Mio. RM mehr als doppelt so hoch
war wie das der Deutschen Bank (150 Mio)! 1931
gemeinsam mit der Anton Raky Tiefbohrungen AG
in Salzgitter Bildung des Raky-Wintershall-Konsortiums für die Erschließung von Erdöl- und Erdgasvorkommen im Kreis Celle, die Verarbeitung des
Rohöls erfolgte in der (noch heute bestehenden)
Erdölraffinerie Salzbergen GmbH. Damit war auch
der Grundstein für das Erdgas-Geschäft gelegt, in
dem die heutige BASF-Tochter nun einer der großen europäischen Spieler ist. Die Kaliwerke erlitten
im Krieg keinerlei Zerstörungen (!), kamen aber
Anfang April 1945 beim Einmarsch der alliierten
Truppen zum Erliegen. Die Werke Heiligenroda,
Kaiseroda, Sachsen-Weimar, Glückauf-Sondershausen, Bismarckhall und Bernburg wurden dann
der deutsch-russischen AG für Kali-Düngemittel,
Erfurt, zugeschlagen; später wurden die Betriebe
von den Ländern Thüringen bzw. Sachsen-Anhalt
enteignet. Wintershall blieb nur die Werksgruppe
Bergmannssegen/Hugo in Lehrte bei Hannover,
die daraufhin stark ausgebaut wurde. 1955 wurde
im Wege einer feindlichen Übernahme die Aktienmehrheit der Burbach-Kaliwerke AG, Wolfenbüttel
(früher Magdeburg) erworben. Im gleichen Jahr
ging eine gemeinsam mit der Gewerkschaft Elwerath (Shell) erbaute Raffinerie bei Lingen in Betrieb,
nachdem Wintershall auch große Erdöl- und Erdgasfelder um Bremen und im Emsland ausbeutete. 1970 Ausgliederung des Kali- und Steinsalzbereichs in die Kali + Salz GmbH, Erwerb eines Anteils an einem Erdölfeld vor der Küste von Dubai.
1974 vollständig in die BASF AG eingegliedert.
Wilhelm Schüller & Co. AG
Los 1481
Schätzwert 75-175 €
Wicküler-Küpper-Brauerei AG
Wuppertal, Aktie 200 RM Juli 1943
(Auflage 503, kpl. Aktienneudruck, R 5) EF
Gründung 1843, ab 1887 Wicküler-Brauerei AG,
1896 Umbenennung in Wicküler-Küpper-Brauerei
AG. Braustätten in Elberfeld und Barmen (Kapazität 600.000 hl jährlich). 1928 Erwerb der Aktienmehrheit der Niederrheinische Brauerei AG in
Duisburg (früher Brauerei Bodden AG). 1952 Erwerb des gesamten Aktienkapitals der Gesenberg-Brauerei AG, Wuppertal. 1961 durch Zukäufe Erwerb einer Schachtelbeteiligung an der Löwenbräu München. Ab 1962 Vertrieb des obergärigen Spezialbieres Küppers Kölsch. 1966 Erwerb
Kunnersdorf a/d. Eigen, Aktie 1.000 RM
11.3.1926 (Auflage 630, kpl. Aktienneudruck nach Neustückelung, R 8) EF
Der Zittauer Unternehmer Heinrich Michaelsen
kauft vom Kloster den Amtshof und richtet eine
Spinnerei und Weberei (Kattunfabrik) ein. Damit
begründet er den späteren Hauptzweig der Industrie in Bernstadt (Kunnersdorf ist ein Ortsteil
von Bernstadt). Nach Besitzerwechsel und Konkurs entsteht daraus 1889 die Baumwollspinnerei Wilhelm Schüller & Co. 1922 Umwandlung in eine AG. Ab 1959 Betrieb mit staatlicher
Beteiligung. 1972 wurde das Unternehmen in
den VEB Oberlausitzer Bauwollspinnerei umgewandelt. 1990 wird Schüller stillgelegt.
Nur 14 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1487
Schätzwert 100-175 €
Wilhelmshütte Eisenund Emaillierwerke AG
Sprottau, VZ-Aktie 1.000 RM Mai 1934
(Auflage nur 100 Stück, R 8) EF
Los 1489
Schätzwert 250-400 €
Wirtschaftliche Vereinigung
deutscher Gaswerke AG
Los 1488
Schätzwert 10-50 €
Wintershall AG
Berlin, Aktie 1.000 RM Sept. 1942
(Auflage 24000, z.T. aber in
Sammelaktien verbrieft, R 2) EF+
Zeichnung der Wicküler-Brauerei
Gründung 1921 als Kali-Industrie AG Berlin-Kassel, 1929 Umfirmierung in Wintershall AG.Anfäng-
Köln, Namensaktie 200 RM 1.2.1925
(Auflage 200, zur Fusion mit dem
Gaskokssyndikat ausgegeben, R 8) VF+
Gegründet 1904 zur Regelung des Koksabsatzes der deutschen Gaswerke. Gründer waren
63 Städte und Gasgesellschaften. Später waren der Vereinigung weitere Gaswerke beigetreten, so daß Ende 1941 644 Werke zusammengeschlossen waren. 1924 Fusion mit
139
dem Gaskoks-Syndikat, Köln und Firmenänderung durch Zusatz Gaskokssyndikat.
Ausgestellt auf die Frankfurter Gasgesellschaft
AG in Frankfurt a.Main.
Los 1492
Schätzwert 100-125 €
Wohnhaus-Gesellschaft mbH
Dresden, 3 % Teilschuldv. Serie VIII. 100
Mark 15.9.1910 (Auflage 300, R 8) VF+
Teil einer Anleihe von insgesamt 30.000 Mark.
Zur Sicherheit der Anleihe ist für die TreuhandBank für Sachsen, AG in Dresden. Umrandung
mit Jugendstilelementen.
Los 1490
Nur noch rostige Feldbahnloren erinnern an das 1986 stillgelegte Zementwerk Wunstorf
Schätzwert 100-125 €
Wirtschafts-Bank Bayern AG
München, Aktie 50.000 Mark Okt. 1923
(Auflage 30000, R 7) EF
Gründung 1923. Betrieb des Bank- und Kommissionsgeschäftes in allen seinen Zweigen. Bereits 1925 in Liquidation, 1926 für nichtig erklärt.
Los 1493
Schätzwert 100-150 €
Wohnungsbaugenossenschaft
für Kleinwohnungen eGmbH
Plauen, Namens-Anteil 100 RM 4.8.1939
(R 10) EF
Originalunterschriften.
Engetragen auf Max Damisch, Elsterberg, mit
der Mitglieds-Nr. 2. Nur 5 Stück lagen im
Reichsbankschatz.
Los 1494
Los 1491
Schätzwert 75-150 €
Wm. Klöpper AG
Hamburg, Aktie 1.000 RM Aug. 1942
(Auflage 336, R 8) EF
Gründung 1840 als Textil- und Kurzwarengeschäft. Umwandlung 1908 in eine KG, 1922 in
eine AG. 1910 Errichtung des „Klöpperhauses“
an der Mönckebergstraße auf einem 4.000 qm
großen Grundstück, eines der schönsten Kaufhäuser der Stadt. Heute weist lediglich die Plastik eines Schafes vor dem Kaufhof auf das ehemalige Klöpper-Haus hin. Börsennotiz Hamburg.
Schätzwert 70-150 €
Köln, Namensaktie 200 RM 12.12.1941
(Auflage 625, R 4) EF
Los 1498
Schätzwert 20-75 €
Württembergische Elektrizitäts-AG
Stuttgart, Aktie 1.000 RM 1.3.1928
(Auflage 2000, R 2) UNC
Schätzwert 275-350 €
Düsseldorf, Namensaktie 200 RM
15.12.1942 (Auflage 944, R 9) EF
Faksimile-Unterschriften Edmund Hegenberg
für den Aufsichtsrat und Hans Goebels als Vorstand.
Gründung 1936 als „Handwerksbau AG
Niederrhein“. 1940 Umbenennung wie oben.
Gemeinnütziger Kleinwohnungsbau, Häuser in
Düsseldorf (23) und Mülheim (7). Die Ges. bestand bis Ende der 1950er Jahre.
Nur 6 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 70-150 €
Wohnungsgesellschaft des
rheinischen Handwerks AG
Köln, Namensaktie 200 RM 1.10.1941
(Auflage 1820, R 4) EF
Gegründet 1936 als “Handwerksbau-AG
Rhein-Mosel” in Trier, 1938 umbenannt in
Nr. 1501
140
Los 1496
Wohnungsgesellschaft des
rheinischen Handwerks AG
entschädigungslos verstaatlicht). Großaktionär
war seit 1928 die Allg. Lokalbahn- und Kraftwerke AG in Frankfurt/M. (die spätere AGIV).
Nach dem Krieg bekam die AG für Licht- und
Kraftversorgung, München (später in der ThüGa
aufgegangen) als Aktionär immer größeres Gewicht, 1996 hielt die ThüGa schließlich 100 %
der Aktien und wandelte die WEAG in eine
GmbH & Co. KG um.
Wohnungsgesellschaft des
niederrheinischen Handwerks AG
Los 1495
Das Klöpperhaus in der Mönckebergstraße
in Hamburg
Handwerks-Wohnungsbau-AG Rhein-Mosel
und verlegt nach Köln, ab 1940 firmierend wie
oben. Grundbesitz (1941): 37 Häuser in Trier,
29 in Koblenz, 6 in Euskirchen, 8 in Bonn-Duisdorf und 4 in Wittlich. Die Immobiliengesellschaft besteht noch heute.
Los 1497
Schätzwert 40-100 €
Württembergische Elektrizitäts-AG
Stuttgart, Aktie 100 RM 1.3.1928 (Auflage
10000, R 5) UNC-EF
Gründung 1906 in Mannheim-Rheinau als
„Neue Rheinau AG“, 1920/21 Übernahme der
1917 gegründeten oHG “Württembergische
Elektrizitäts-Gesellschaft”, Sitzverlegung nach
Stuttgart und Umfirmierung wie oben. Seit
1921 war die Hauptaufgabe die Nutzbarmachung von Wasserkräften, vor allem alpiner
Wasserkraftwerke in Bayern und Österreich
(u.a. 1927-30 Projektierung des Tauernkraftwerks). Die WEAG übernahm auch den Vollausbau und seit 1922 die Betriebsführung der
Städt. Elektrizitäts-Werke Salzburg. Wegen besonderer Erfahrung im alpinen Stollenbau zudem Mitarbeit bei der Erbauung der bayer. Zugspitzbahn in Garmisch. Beteiligungen bei Kriegsende: Überlandwerk Unterfranken AG, Würzburg (37 %), Traunkraftwerke AG, Traunstein
(97 %, verkauft 1964/65), Ges. für elektrische
Anlagen AG, Fellbach (57 %), Speicherkraftwerk Egg GmbH, Säckingen (50 %, liquidiert
1966) und Salzburger AG für Elektrizitätswirtschaft (25 %, von der Rep. Österreich 1947
Los 1499
Schätzwert 100-175 €
Württembergische Elektrizitäts-AG
Stuttgart, Aktie 100 RM 19.6.1942 (R 8)
UNC
Los 1500
Schätzwert 40-100 €
Württembergische Elektrizitäts-AG
Stuttgart, Aktie 1.000 RM 19.6.1942
(Auflage 1100, R 4) VF+
Los 1501
Schätzwert 600-800 €
Wunstorfer Portland-Cementwerke AG
Wunstorf, (VZ-)Aktie 1.000 Mark
26.5.1900. Gründeraktie (Auflage 1500,
davon 1487 Stück 1905 in VZ-Aktien
umgewandelt, R 11)
Großformatiges Papier, wunderschön verziert,
in der Platte mit dem Künstlermonogram “A.S.”
versehen.
Nr. 1505
Gründung 1900 zwecks Erwerb und Fortbetrieb der unter der Firma Schmidt, Brosang &
Co. in Luthe, Post Wunstorf Bahnhof, betriebenen Portlandzementfabrik. In der Weltwirtschaftskrise lag das Werk 1932-34 still. Beteiligungen bestanden an der Portlandcementwerk Schwanebeck AG und der Wunstorfer Cementindustrie GmbH. Ab 1937 Interessengemeinschaft mit der Norddeutsche Portlandzementfabrik Misburg AG in Hannover (die seit
1929 auch Großaktionär der in Hannover börsennotierten Wunstorfer war), der Portlancementfabrik Alemannia AG in Höver, der Portlandcementwerk Schwanebeck AG, der Misburger Portlandcementfabrik Kronsberg AG
und der Braunschweiger Portlandcementwerke
in Salzgitter-Salder. 1950 auf die Norddeutsche
Portland-Cementfabrik AG verschmolzen. 1986
legte die Nordcement AG das Werk Wunstorf
still, die Anlagen wurden kurz darauf vollständig abgerissen.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz, seit
Ewigkeiten ist nur ein einziges weiteres Stück unentwertet bekannt. Wegen der enormen Seltenheit trotz der schlechten, im Schätzpreis natürlich
schon berücksichtigten Erhaltung sammelwürdig
(siehe Abb., Verfärbungen und eine große, fachgerecht ergänzte Fehlstelle rechts oben).
derlich & Comp. AG in Waldenburg-Altwasser,
der vor allem Abziehbilder herstellte.
Bislang ganz unbekannt gewesen, nur 2 Stück
wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.
Los 1508
Schätzwert 350-450 €
Zink- und Bleierzbergwerk Wilhelm II
Zeche Wilhelm II. bei Velbert, Kuxschein 1
Kux 28.10.1898 (Auflage 1000, R 11)
VFDie Gruben der Gewerkschaft befanden sich in
den Gemeinden Krehwinkel, Flandersbach und
Rützkausen, Kreis Mettmann.
Nur 2 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Los 1506
300 Güterwagen und beschäftigte ca. 200 Mitarbeiter. 7 in Betrieb befindliche Braunkohlengruben an der Strecke, die sowohl Briketts wie
auch Rohbraunkohle verfrachteten, sicherten
eine kontinuierliche Auslastung der Bahn, die
die anfangs gehegten Erwartungen noch weit
übertraf. Mit Dividenden bis zu 14 % war deshalb diese AG, deren Aktien an der Berliner
Börse notierten, eine Ausnahmeerscheinung
unter den (sonst oft vor sich hinsiechenden)
deutschen Privatbahnen. 1943 von der Reichsbahn übernommen.
Schätzwert 75-150 €
Zigarren-Industrie AG
Oederan Sa., Aktie 20 RM 15.12.1924
(Auflage 7500, R 7) EF
Gründung 1922. Herstellung von Tabakfabrikaten aller Art, insbesondere Zigarren. 1927 in
Konkurs. Die Aktionäre und die nicht bevorrechtigten Gläubiger gingen leer aus, die anderen bekamen, mit viel Glück, noch etwa 50 %
ihrer Forderungen.
Los 1509
Schätzwert 100-125 €
Zörbiger Bank-Verein von Schroeter,
Koerner & Comp. KGaA
Zörbig, Na.-Aktie 1.200 Mark 1.7.1908
(Blankette, R 10) EF
Gründung 1869, Zweigniederlassungen in
Könnern (Saale), Niemberg (Saalkreis) und
Sandersdorf (Kr. Bitterfeld). Im Schnitt 60 Mitarbeiter waren neben dem Bankgeschäft auch
im Handel mit Getreide, Futter- und Düngemitteln sowie Kohlen beschäftigt. Börsennotiz bis
1933 Halle, danach Leipzig. Nach dem Krieg
nicht verlagert.
Nur 5 Stück dieses Nennwertes lagen im
Reichsbankschatz.
Los 1512
Schätzwert 400-500 €
Zucker-Fabrik Obernjesa
Obernjesa, Namensaktie 1.500 Mark
1.7.1881. Gründeraktie (Auflage 500, R 8) EF
Los 1502
Schätzwert 300-400 €
Wunstorfer Portland-Cementwerke AG
Wunstorf, VZ-Aktie 1.000 Mark
20.12.1920 (Auflage 150, R 10) VF+
Bislang völlig unbekannt gewesene Emission.
Los 1503
Schätzwert 400-500 €
Wunstorfer Portland-Cementwerke AG
Wunstorf, Aktie 1.000 Mark 25.11.1921
(Auflage 1250, R 10) VF
Nur 3 Stück wurden im Reichsbankschatz gefunden, dieses ist das letzte noch verfügbare.
Los 1504
Schätzwert 400-500 €
Los 1507
Schätzwert 100-150 €
Zillertalbahn AG
Los 1510
Jenbach, Genußschein 300 RM
30.9.1939 (R 9) UNC-EF
Zörbiger Bankverein von Schröter,
Körner & Comp. KGaA
Erstmals 1868 wurde der Bau einer Eisenbahn
von Jenbach in das Tiroler Zillertal in der Lokalpresse besprochen. 1892 versammelten
sich die angesehensten Persönlichkeiten und
Gemeindevorsteher des Tals im “Gasthof Bräu”
in Zell a.Z. und gründeten ein “Bahnkomitee”.
Ende 1895 wurde die Bahn konzessioniert,
1899 die Zillertalbahn-AG gegründet und 1902
die 32 km lange Bahn in 760-mm-Spur bis
Mayrhofen in Betrieb genommen. 1956 nach
Aufnahme des Omnibusbetriebes umbenannt
in “Zillertaler Verkehrsbetriebe AG”. 1965 sollte die Bahn zu Gunsten der Straße eingestellt
werden, überlebte aber dank der Materialtransporte für das geplante Speicherkraftwerk im
hinteren Zillertal, wurde dann modernisiert und
mit Rollwagen ausgestattet. Die Historischen
Dampfzüge sind heute eine Touristen-Attraktion erster Güte. Die Mehrheit der Aktien befindet sich nach wie vor im Besitz der Zillertaler
Gemeinden.
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Zörbig, Aktie 100 RM 9.9.1932 (Auflage
1500, R 3) EF
Wurzener Grundstücksund Baugesellschaft mbH
Zierdruck-Anstalt Lindenruh GmbH
Lindenruh-Glogau, Anteilschein 800 RM
28.2.1925 (R 11) VF
Nr. 1508
Schätzwert 50-120 €
Zuckerfabrik Bahnhof Marienburg AG
Marienburg, Aktie 1.000 Mark 1.10.1922
(Auflage 600, R 5) EF
Schätzwert 30-90 €
Finsterwalde N.-L., Aktie 100 RM
21.12.1928 (Auflage 4000, R 2) EF
Schätzwert 275-350 €
Gegründet 1897. Gesellschafter war zuletzt mit
99 % der schlesische Druckereibetrieb E. Wun-
Los 1513
Zschipkau-Finsterwalder
Eisenbahn-Gesellschaft
Sehr hübsche Rankwerk-Umrahmung, Originalunterschriften.
Gegründet am 30.10.1899. Mit Vermerk “als
RM 1.000,- gültig”, die Ges. bestand also mehrere Jahrzehnte lang.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz.
Los 1505
Sehr dekorative Zierumrandung, G&D-Druck.
Gründung 1869, Zweigniederlassungen in
Könnern (Saale), Niemberg (Saalkreis) und
Sandersdorf (Kr. Bitterfeld). Im Schnitt 60 Mitarbeiter waren neben dem Bankgeschäft auch
im Handel mit Getreide, Futter- und Düngemitteln sowie Kohlen beschäftigt. Börsennotiz bis
1933 Halle, danach Leipzig. Nach dem Krieg
nicht verlagert.
Los 1511
Wurzen, Geschäfts-Antheilschein 5.000
Mark 15.10.1900 (R 12), ausgestellt auf
Herrn Bankdirector Max Scharrnbeck,
Wurzen VF
Schätzwert 30-80 €
Verbunden mit der Verpflichtung, jährlich 4
Morgen Rüben zu bauen und 400 Zentner Rüben zu liefern. Sehr schöne Mäander-Umrahmung, mit Originalunterschriften.
Gründung 1880. 1916 Übernahme der Zuckerfabrik Niederhone. 1919 brannte der Vorderbetrieb ab, der 1920 wieder aufgebaut wurde.
1938 Neubau eines Verwaltungsgebäudes mit
Beamtenwohnungen. Den 2. Weltkrieg überstand die Fabrik mit geringen Bombenschäden
und Schäden durch Artilleriebeschuss. 1948/49
vollständige Modernisierung und 1950 Kapazitätserweiterung. 1977 wurde die Gesellschaft
mit der Zuckerfabrik Warburg AG (aufnehmende
Gesellschaft), verschmolzen, die wiederum später im SÜDZUCKER-Konzern aufging.
Dekorative Gestaltung.
Gründung 1885, eröffnet 1887. Die normalspurige Bahn Zschipkau-Sallgast-Finsterwalde
(20 km) diente vor allem der Aufschließung der
in ihrem Gebiet gelegenen Braunkohlengruben.
Bereits während des Bahnbaues wurden Vorkommen und Mächtigkeit der Braunkohlenlager und die Ausdehnung der Felder festgestellt.
1897 Eröffnung des 13 km langen Abzweigs
Sallgast-Lauchhammer, später außerdem
Durchführung des Fahrbetriebs auf der 7 km
langen Reichsbahn-Strecke Zschipkau-Senftenberg. Die Bahn besaß im Schnitt 15 Dampflokomotiven, 15 Personenwagen und über
1941 auf 400 RM umgestempelt. Großformat,
mehrfach original signiert.
Gründung 1881. Neben der ersten Fabrik im
westpreußischen Marienburg wurde 1898 die
Zuckerfabrik Marienwerder angekauft. 1938
Umfirmierung in „Zuckerfabrik Marienburg AG“.
Nr. 1514
141
Los 1514
Schätzwert 50-150 €
Los 1522
Schätzwert 20-80 €
Zuckerfabrik Fraustadt
Zuckerraffinerie Magdeburg AG
Fraustadt, Actie 1.000 Mark 22.10.1888
(Auflage 700, R 4) VF
Magdeburg, Aktie 100 RM Jan. 1942
(Auflage 1400, R 2) EF
Gründung am 12.7.1880. Fabrikation von weißem
Zucker in Fraustadt und Raffinade in Glogau. 1910
Erwerb eines großen Rübengutes in Ober-Pritschen. Mit Dividenden bis zu 30 % eine der rentabelsten deutschen Zuckerfabriken. Börsennotiz
Berlin und Breslau. Die Zuckerfabrik wird heute
von der Cukrownia Wschowa S.A. betrieben.
G & D-Druck.
Die Gründeraktie war zuvor völlig unbekannt
gewesen. Mit Allonge wegen einer besonders
großen Zahl rückseitiger Übertragungen.
Los 1518
Schätzwert 125-200 €
Zuckerfabrik Strassburg U. M.
Strassburg i. d. Uckermark, Namensaktie
Littr. A 300 Mark 16.9.1891 (R 5) UNCLos 1523
Schätzwert 50-125 €
Zwickau-Oberhohndorfer
Steinkohlenbau-Verein
Zwickau, Aktie 1.000 Mark 21.2.1922
(Auflage 1400, R 4) EF-
Los 1515
Schätzwert 200-650 €
Zuckerfabrik Gommern GmbH
Gommern, Namens-Anteil 11.000 Mark
1.4.1921 (R 12) VF
Originalunterschriften von den Gutsbesitzern H.
Grafe aus Velitz und A. Naue aus Königsborn.Ausgestellt auf Gutsbesitzer R. Ebeling, Gr. Lübars.
Zuckerfabrik im Südwesten des Jerichower
Landes, erbaut 1890/91 von A. Wernicke.
Gründung 1891 als AG, später eine GmbH.
Umgebaut 1892/93 von der Fürstl. Stolberg.
Maschinenfabrik. Die Fabrik hatte einen eigenen Bahnhof. 1946 als Reparationszahlung von
den Sowjets abgebaut.
Einzelstück aus dem Reichsbankschatz, vorher
nicht bekannt gewesen.
Los 1519
Schätzwert 125-175 €
Gründung am 23.10.1854, eingetragen am
20.11.1871. Kohleförderung zunächst auf Wilhelmschacht I, II und III, außerdem eine Kokerei
in Betrieb. 1908 Übernahme der Grubenfelder
des Oberhohndorfer Schader SteinkohlenbauVereins. In den besten Jahren Belegschaft über
3.000 Mann, um die Jahrhundertwende Spitzendividenden von 100 %! Seit 1936 wegen Erschöpfung der Felder in Liquidation. Die Abwicklung brachte bis 1943 befriedigende Erfolge: als 1. Liquidationsrate kamen ab 18.1.1942
auf das Grundkapital 10% sowie auf die Genußrechte der Anleihen von 1895 und 1920
20% des Nennwertes zur Auszahlung.
Zuckerfabrik zu Nörten GmbH
Nörten-Hardenberg, 5 % Teilschuldv. 500
RM Febr. 1937 (Auflage 520, R 8) EF
Originalunterschrift Carl Graf von Hardenberg.
Gründung 1873, errichtet durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt, 1894 umgebaut durch die Fürstl. Stolberg. Faktorei und Zikkerickwerk. Später firmierend als Union-ZuckerSüd Hannover GmbH. 1993 Betrieb eingestellt.
Los 1526
Schätzwert 50-100 €
Zwickau i.Sa., Aktie 1.000 RM April 1941
(Auflage 230, R 5) EF
Schätzwert 40-100 €
Zuckerfabrik Jülich
Alex. Schoeller & Co. AG
Jülich, Aktie 1.000 RM Dez. 1937
(Auflage 504, R 4) EF
Gründung der AG 1906 zur Weiterführung der
schon seit 1880 bestehenden Fabrik in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Jülich. Ein Teil
der Rüben wurde auf dem eigenen Gut Lorsbeck erzeugt (1931 verpachtet). 1912 durch
Delbrück, Schickler & Co. an der Berliner Börse
eingeführt, größere Aktienpakete hielten später
der Rhein. Rübenbauer-Verband, Dr. Max
Schoeller und die Südzucker in Mannheim.
Nach dem Krieg im ungeregelten Freiverkehr
Düsseldorf notiert. 1995 Aufnahme der Zukkerfabrik Bedburg AG. Heute die letzte noch eigenständige AG der Branche außerhalb der
Gruppen Südzucker und Nordzucker.
Los 1517
Los 1520
Schätzwert 100-150 €
Zuckerraffinerie Magdeburg AG
Magdeburg, Aktie 1.000 Mark 11.1.1922
(Blankette, R 9) EF
Gründung bereits 1843. AG seit 1882. Raffination von Rohzucker, Handel mit Zucker und
Zuckerfabrikaten aller Art. Die Ges. besaß eine
Raffinations-Anlage in Sudenburg. Das Aktienkapital war zu einem Großteil im Besitz der
Magdeburg-Braunschweiger Rohzuckervereinigung. 1963 Firma verlagert nach Einbeck
und in eine GmbH umgewandelt.
Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Schätzwert 225-350 €
Gründung 1882. Kurz danach noch Erwerb der
Zuckerfabrik Prenzlau. Firmenmantel 1964
nach Hamburg verlagert. 1974 aufgelöst, 1994
erloschen.
142
Ursprung ist eine schon 1842 in der Reichenbacher Straße durch William Henry Jonas aus
Markkleeberg und Zivilingenieur William Dorning
aus Manchester gegründete Maschinenfabrik.
Zunächst war die Entwicklung kümmerlich, die
Besitzer wechselten mehrfach bis zur Übernahme durch Brod & Stiehler im Jahr 1865. 1872
Umwandlung in eine AG. 1910 Erwerb der Fabrik
für Blechbearbeitungsmaschinen Gustav Toelle in
Niederschlema (1928 verkauft an die Hiltmann &
Lorenz AG in Aue). Hergestellt wurden Kompressoren aller Art, Dampfmaschinen, Bergwerksmaschinen und Preßluftpumpen. Nach 1945 enteignet. 1990 von der Treuhand in die Auffanggesellschaft Sachsenring Maschinenbau GmbH
überführt, 2001 als Zwickauer Maschinen- und
Anlagenbau GmbH ausgegliedert, baut heute Anlagen für die Chemieindustrie sowie zur Erdgasförderung, -speicherung und -verteilung.
Los 1525
Sontheim am Neckar, Namensaktie 1.000
Mark Okt. 1922 (Auflage 2250, R 7) EF
Gegründet 1882 als “Mechanische Zwirnerei
Heilbronn vorm. C. Ackermann & Cie.”, 1919
umbenannt wie oben. Betrieb einer Baumwollzwirnerei, außerdem Herstellung von Näh-, Häkel- und Stopfgarnen. 1957 Fusion mit der
Zwirnerei & Nähfadenfabrik Göggingen zur Akkermann-Göggingen AG mit Sitz in Augsburg.
1994 nach Übernahme der Aktienmehrheit
durch die Wisser-Dienstleistungsgruppe (die
sich vor allem für den Immobilienbesitz interessierte) Verkauf des operativen Geschäfts an den
Wettbewerber Amann & Söhne GmbH & Co. KG
in Bönnigheim. Die AG selbst wurde in Anterra
AG umbenannt und besteht noch heute als börsennotierte Vermögensverwaltungsgesellschaft.
Schätzwert 600-750 €
Zwickauer Steinkohlenbau-Verein
Zwickau i.Sa., Actie 42 Thaler 1.2.1851.
Gründeremission (Auflage 2500) VF-F
Zuckerfabrik Strassburg U. M.
Strassburg i. U., Namens-Actie Littr. B 300
Mark 20.12.1882. Gründeraktie (R 7) EF-
Schätzwert 150-250 €
Zwirnerei Ackermann AG
Los 1524
Zwickauer Maschinenfabrik
Los 1516
den zu kämpfen, dennoch brachte der Steinkohlenbau-Verein den Beteiligten hohe Erträge wie
kaum ein zweites Werk des Reviers. Ab 1909
nahm die Förderung wegen Erschöpfung der Lagerstätten mehr und mehr ab, 1919/20 erwarb
die Stadt Zwickau die Aktienmehrheit. Die Stadt
liquidierte die AG und übertrug das Werk auf den
Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein.
Nur 3 Stück lagen im Reichsbankschatz, dies ist das
letzte noch verfügbare. Fachgerecht restauriert.
Los 1521
Schätzwert 30-90 €
Zuckerraffinerie Magdeburg AG
Magdeburg, Aktie 1.000 RM März 1929
(Auflage 2500, R 2) EF
Der Zwickauer Steinkohlenbau-Verein war das
erste größere in Gesellschaftsform geführte
Unternehmen des sächsischen Steinkohlenbergbaus. 1837 zeigte das Comité dem Oberbergamt
in Freiberg an, dass unter den Stadtgütern Bohrversuche angestellt werden sollten. Zunächst
sollten 2000-2500 Bohrversuchsaktien zu 4
Thalern ausgegeben werden (welche dann später unter Einzahlung weiterer 38 Thaler in endgültige Actien getauscht wurden). Außer dem
Vereinsglückschacht wurde 1842-46 noch der
Auroraschacht abgeteuft und im 5,5 m mächtigen Rußkohlenflöz die Verbindung zwischen beiden Schächten hergestellt. In den 60er Jahren
des 19. Jahrhunderts hatte das Bergwerk besonders mit Wassereinbrüchen und Grubenbrän-
Los 1527
Schätzwert 50-150 €
Zwirnerei Max Schwalbe AG
Stein (Bez. Leipzig), Aktie 1.000 Mark Mai
1922. Gründeraktie (Auflage 3400 bzw.
280 nach Herabsetzung des AK auf
280.000 RM im Jahre 1932, R 5) EF
Gegründet am 28.3.1922, eingetragen am
1.8.1922. Betrieb einer Zwirnerei, ferner Beteiligung an fremden Unternehmungen und Textilindustrie.
Index nach Sammelgebieten
Apotheken, Drogerien - pharmacy, chemist’s shop 139, 285, 304, 391, 493, 667,
679-680, 687, 1070-1071 Apparate- und
Armaturenbau - appliance and fittings
construction 144-146, 184, 221, 230, 319,
427, 477-478, 531, 557, 772, 972-977,
1011, 1013, 1179, 1192, 1381, 1478 Art
Deko - art-deco 793, 1021, 1127-1129
Ausstellungen, Weltausstellungen - exhibitions, World Fair 264, 647-648, 731733, 938-939 Autographen - autographed items 82, 607-608, 811-812, 814815, 1112, 1310-1312 Automobile, Motoren - automobile, engine 9-11, 35, 84-87,
154, 157-158, 192, 352, 450-451, 468, 497,
522, 558, 637-646, 698, 728, 743-744, 809,
972-978, 984, 1009, 1041, 1043-1045,
1435-1436 Bäckereien, Backwaren,
Kekse - baker’s shop, bread, cakes and
pastries 820, 913, 1027, 1121 Banken
(nur Aktien!) - banking (just shares) 118123, 131, 163-168, 170, 186, 208, 232,
284, 317, 324-325, 340, 357, 359, 367-368,
370, 393, 399, 413, 415, 433, 536, 574,
576, 580, 685, 696-697, 773, 886, 897-898,
910, 935, 964, 1023, 1095, 1119, 11271129, 1136, 1159, 1185, 1203, 1210-1215,
1247-1250, 1291, 1411, 1426, 1466-1471,
1479, 1490, 1509-1510 Banken (Pfandbriefe, Schuldv. etc.) - banking (bonds,
debentures etc.) 412, 414, 420-422, 529,
577, 996, 1184, 1251 Bau (Hoch-, Tiefund Straßenbau) - construction (structural-, civil engeneering, road construction) 127, 149-151, 233-237, 242, 358,
397, 424-426, 455, 561, 565, 571, 688,
695, 720, 727, 749, 794-797, 878, 1014,
1017, 1032, 1048, 1137, 1163 Baustoffe building materials 40-41, 89-91, 97-98,
110, 124, 130, 143, 149-151, 293, 338,
346, 385, 409-411, 509, 653, 706-707, 816,
849, 878, 1006, 1014, 1032, 1130-1131,
1138, 1150-1151, 1163, 1391-1394, 1480
Bergbau (ohne Gold, Silber, Kali, Salz) general mining 53-55, 58, 73, 75, 140142, 193, 196-201, 228-229, 231, 238, 240,
252-258, 318, 323, 346-349, 355, 358, 437,
483, 485, 581, 585-586, 588-593, 595-597,
600-605, 611-618, 621-622, 662-663, 691693, 699-703, 708-715, 764, 776-787, 839,
846, 872, 891, 904, 933, 968, 1015-1016,
1030, 1049-1053, 1092-1093, 1134, 1137,
1148, 1162, 1177-1178, 1308-1312, 1326,
1328, 1395, 1411, 1416, 1508, 1523, 1525
Börse - stock exchange 208, 1115 Brauereien, Mälzereien - breweries, malthouses 15-19, 23-24, 33, 36, 46-47, 65, 101107, 111-113, 194, 212-216, 227, 244-251,
269-271, 326-327, 387-390, 406-408, 462467, 527, 532, 636, 664, 716-718, 745-748,
750-752, 754, 765-766, 841, 847, 859,
873-874, 885, 888-890, 924-932, 945, 948952, 965-967, 998, 1090, 1158, 12381241, 1292, 1306, 1352, 1355, 1373-1374,
1405, 1427, 1451-1453, 1481-1482 Büro, Schreib-, Rechen-, und Nähmaschinen
- office machines, typewriters, calculators, sewing machines 35, 226, 267, 289,
1018-1020, 1041, 1356 Chemie, Kunststoff, Gummi - chemical, plastics, rubber 1, 49, 68-71, 125-126, 154, 252-256,
260-261, 285, 296-306, 376-377, 379-381,
391, 398, 455, 476, 542, 587, 666-667,
699-702, 724-726, 729-733, 753, 848,
1004, 1009, 1080, 1091, 1137, 1162-1178,
1180, 1208, 1327, 1376-1377, 1396, 1408,
1411-1413, 1419-1423, 1464, 1474, 1488
Computer, Elektronik - computer, electronics 332-336, 1243, 1245 Draht- und
Kabelwerke - wire and cable works 1011, 345, 510-512, 668-673, 827-829, 1058,
1243-1245, 1325, 1425, 1475-1476
Druckerei, Verlage, Werbung - printing,
publishing, advertising 74, 222-223, 288,
374-375, 401-403, 456-457, 623-626, 656,
661, 887, 934, 1067, 1069, 1206, 13821383, 1505 Eisenbahnen - railroads 5-8,
50-51, 57, 266, 311, 329-331, 369, 412423, 452, 486-487, 499, 578, 674-678, 681,
684, 741-742, 855-856, 860-871, 891, 896,
899, 905-907, 923, 947, 963, 997, 1000,
1010, 1022, 1028-1029, 1039, 1064, 10721073, 1114, 1183, 1189-1190, 1252-1253,
1313-1314, 1321, 1357, 1404, 1472, 1507,
1511 Elektroindustrie, Elektromaschinenbau - electrical industry, electrical
engeneering 9-11, 61, 274, 286, 319, 434,
441-445, 498, 510, 578, 736, 802, 914,
1243-1245, 1412-1413 Fahrräder - bicycles 35, 243, 321, 345, 450, 1002-1003,
1041, 1043-1045, 1235-1236, 1356 Feinmechanik - precision mechanics 283,
876, 1196, 1381 Fernsehen, Rundfunk television, broadcasting 280 Film, Kinos, Fotografie, Filmapparate - film, cinema, photography, film instruments 77,
163, 289, 912, 1154-1157, 1197, 13311334, 1385 Finanzunternehmen, sonstige - finance companies (other) 64, 224225, 399, 449, 793 Fischerei, Fischverarbeitung - fishing, fish-processing industry 454, 476, 735, 920-922, 1033 Fremdwährungsanleihen - foreign currency loans 202-203, 219, 376-379, 381, 575, 577,
788-789, 894, 1040, 1133-1134, 1245,
1273, 1305, 1411 Gaswirtschaft - gasworks 341-344, 350, 458-461, 477-478,
513, 547-555, 1149, 1201, 1269, 14881489 Getränke (sonstige) - beverages
(others) 290, 754, 820, 875, 932, 966 Glas
- glass 351, 360-363, 494-495, 635, 1120,
1363-1365, 1441-1442, 1447 Gold-, Silber- und Diamantenminen - gold-, silverand diamondmining 620, 699-703, 846
Gründeraktie - founder shares 1, 5, 14,
18, 20, 25-27, 31, 43, 61, 66, 94, 97, 99,
125, 144, 182, 189, 222, 224, 228, 257,
293, 297, 306, 329-330, 353, 360, 365,
369, 385, 409, 418-419, 454, 456, 499,
547, 627-629, 649, 660, 674-676, 681, 686,
722, 735, 747, 750, 756, 762, 798, 811,
842, 861-863, 866, 868-869, 873, 923, 936,
940, 942, 947, 951, 972, 998, 1028, 1032,
1049, 1064, 1068, 1082, 1086, 1098, 1113,
1150, 1160, 1167, 1183, 1201, 1210, 1242,
1292, 1313, 1318, 1321, 1336-1338, 1352,
1357, 1378, 1386, 1389, 1391, 1406, 1419,
1428, 1438-1439, 1445, 1447, 1466, 1474,
1480, 1485, 1501, 1512, 1517, 1525 Gummiindustrie und -verarbeitung - rubber
industry and processing 657-659, 827828, 1004, 1091, 1097 Handel allgemein
(sonst nicht zuzuordnen) - general merchandise 163, 482, 520, 561, 809, 1142,
1358 Heizung, Sanitär - heating system,
sanitary facilities 143, 226, 427, 558, 705,
1193-1195, 1207 Historismus-Stil - historism style 97, 110, 266, 385, 566, 674676, 963, 1028, 1138, 1207, 1474, 1526
Holz, Möbel, Forstwirtschaft - woods,
furniture, forestry 37, 66-67, 193, 226,
311, 353, 500, 876, 903, 1004, 1164-1165,
1205, 1217-1219, 1405, 1480 Hotel- und
Gaststättengewerbe - hotels, catering
trade 17, 42, 57, 147-148, 195, 312, 484,
488-489, 758-763, 834, 900, 1074-1075,
1361-1362, 1388, 1438-1439 Judaika
803-806 Jugendstil - art nouveau 108,
137, 583, 837, 987, 1068, 1086-1088 Kaffee, Tee, Kakao - coffee, tea, cocoa 704,
830-832, 1386 Kanäle - canal 1133 Kasino - casino 48 Kaufhaus - department
stores 482, 942-944, 999, 1076-1077,
1448-1449, 1491 Kirchen - churches
217-218, 488-489, 575, 803-806, 850, 857,
1390 Kolonie - colonies 40-41, 353, 831832, 846, 1062-1064, 1386 Krankenhäuser, Gesundheitswesen - hospital, Public Health Service 93, 162, 723, 11931195, 1351, 1390 Kunststoffindustrie
und -verarbeitung - rubber industry and
processing 1, 1412-1413, 1478 Lacke
und Farben - varnish paint and color
paint 139, 154, 252-256, 398, 667, 729733, 1208 Landwirtschaft - agriculture
560, 580, 652, 1062-1064, 1085, 1327,
1386, 1440, 1516 Leder, Schuhe, Lederwaren - leather, shoes, leather goods 34,
83, 136, 169, 273, 403-405, 756-757, 807808, 918-919, 995, 1004, 1082, 1094,
1122-1124, 1135, 1258 Luft- und Standseilbahnen - cable railway 811-815 Luftfahrt, Luftfahrzeugbau, Flugplätze - aviation, airplanes, airfield 57, 516-519, 637646, 823-824, 936-937, 1434 Maschinenbau (ohne Elektromaschinen) - mechanical engineering (without electrical engineering) 56, 59-60, 74, 109, 132-134,
159, 207, 263, 272, 283, 292, 328, 339,
382-383, 386, 428-432, 434, 468, 475, 490,
497-498, 521, 523, 526, 528, 558, 564,
578-579, 651, 662-663, 689-693, 708-715,
723, 728, 743-744, 772, 799-800, 811-815,
872, 883, 915, 953, 968-969, 972-989,
1002, 1005, 1011-1013, 1031, 1034, 1054,
1079, 1083-1084, 1111, 1137, 1139-1140,
1148, 1206-1207, 1246, 1323-1324, 13411350, 1414-1415, 1435-1436, 1450, 1454,
1465, 1524 Mautstraßen, -brücken und tunnel - turnpike road, bridge, tunnel 5960, 441-445 Metallbau und -verarbeitung - metalworking, metal processing
20-22, 99, 108, 144-146, 192, 204-205,
209, 226, 230, 274, 291-292, 321, 497-498,
500, 531, 559, 738-739, 810, 822, 1002,
1009, 1034, 1058, 1179, 1181, 1193-1195,
1207, 1237, 1325, 1382, 1402, 1455, 1478,
1485-1486 Mineralwasser - mineral water 52, 966 Motorräder - motorcycles
157-158, 450, 772, 1041, 1235-1236
Mühlen - flour mills 2-4, 37, 721, 884, 941,
1005, 1085, 1089-1090, 1094, 1142, 11521153, 1256-1257, 1298-1302 Musik (Instrumente, Studios, Schallplatten) - music (musical instruments, studio, records) 289, 352, 876, 1161, 1443-1444
Nahrungsmittel (ohne Genußmittel) foodstoff (without semiluxury food) 37,
52, 78-79, 82, 160-161, 275-277, 279, 392,
520, 579, 721, 753, 769-771, 830, 875,
892, 913, 970, 1027, 1142, 1389, 1433,
1445-1446 Nichteisenmetalle (ohne
Bergbau) - nonironmetals (without mining) 125-126, 230, 668-673, 767-768,
1001, 1181, 1402, 1416 Öl und Benzin oil and petrol 261, 347-348, 356, 358, 386,
469-474, 582, 1021, 1137, 1180, 1380,
1488 Omnibus, Autobus, Taxi - bus, taxi
311, 858, 893 optische Industrie, Fotografie - optical industry, photography
456-457, 775, 912 Papier, Papierverarbeitung - paper, paper mill 80-81, 265,
308-309, 401-403, 456-457, 491-492, 501,
503-508, 563, 756-757, 819, 934, 1001,
1042, 1094, 1110, 1198-1199, 1217-1219,
1387, 1459 Pharmazeutika - pharmaceutics 68-70, 139, 285, 304-306, 391,
493, 587, 679-680, 1070-1071, 1167-1175
Porzellan, Keramik, Ton - porcelain, ceramics, clay 38-39, 89-91, 94-98, 110,
124, 143, 226, 228, 274, 293, 384, 409411, 494-495, 854, 1059-1061, 1099-1109,
1307, 1363-1365, 1397-1401 Salz- und
Kalibergbau, Salinen - salt and potash
mining, saltworks 239, 241, 268, 347-348,
376-381, 469, 583-584, 587, 594, 598-599,
606-610, 619, 835-838, 1191, 1419-1423,
1488 Schiffahrt, Schiffbau, Fähren shipping, shipbuilding, ferries 57, 88,
129, 263, 359, 453, 564, 683-684, 858,
953, 1033, 1036-1037, 1055-1057, 1112,
1132-1133, 1315 Schmuck, Uhren - jewels, clocks, watches 125-126, 810,
1160 Schokolade, Süßigkeiten - chocolate, sweets 704, 734, 820, 844, 913 Seife, Kosmetika - soap, cosmetic 542, 724726, 753, 1070-1071, 1396 sonstige Vereine - other clubs 533, 852, 1361-1362
Spielzeug, Spielwaren, Spielkarten toys, playing cards 66-67, 226, 288 Spirituosen - spirits 290, 544, 793, 998, 1090,
1220, 1378-1379 Sportvereine, -artikel,
Sportstätten - sports club, sports article,
sports ground 533, 845, 1209, 1372
Sprengstoff - explosive 1425, 1474
Staatsanleihen (inkl. Länder/Bundesstaaten) - government loans (federal
states, counties included) 534-535, 741,
908-909, 1116, 1118, 1231-1234 Stadtanleihen - municipal loans 202-203, 556,
568-570, 719, 901-902, 911, 1117, 12591290, 1293-1297, 1305, 1384 Stahl, Eisen, Hütten, Gießereien - steel, iron,
metallurgical plants, foundry 56, 84-87,
159, 193, 207, 221, 231, 283, 346, 428431, 490, 497, 526, 557, 566-567, 662-663,
689-690, 708-715, 788-792, 799, 872, 883,
968, 978, 1012, 1031, 1049-1053, 1058,
1083-1084, 1092, 1125-1126, 1134, 11451148, 1162, 1177-1178, 1182, 1235-1237,
1242, 1303-1304, 1323-1324, 1411, 1416,
1456-1458, 1485-1487 Straßenbahnen street railways 5-8, 128, 262, 311, 313,
441-447, 578, 649-650, 684, 858, 893, 896,
963, 1000, 1072-1073, 1322, 1450 Stromwirtschaft - power supply 5-6, 9-11, 4345, 83, 92, 128, 137-138, 198-200, 219,
313, 341-344, 350, 364, 435-449, 458-461,
578, 742, 776-787, 893-896, 914, 957,
1007, 1024, 1040, 1065, 1072-1073, 1133,
1137, 1139-1140, 1149, 1188, 1201, 1354,
1411, 1460, 1497-1500 Tabak, Zigaretten, Zigarren - tabac, cigarettes, cigars
501, 704, 755, 1038, 1506 Telekommunikation - telecommunications 72, 280281, 332-336, 968, 1243-1245, 1360, 1425
Terraingesellschaften, Immobilien - land
companies, real estate 12-14, 42-47, 58,
62-65, 73, 127, 130, 135, 147-148, 170175, 185, 189-191, 206, 220, 312, 352,
370, 392, 397, 399, 409-411, 455, 488-489,
502, 541, 565, 571-574, 647-648, 654-655,
666, 686, 688, 720, 722, 728, 762, 793,
798, 801, 833, 846, 853, 855-856, 877,
954-956, 1017, 1025-1026, 1032, 1048,
1074-1075, 1150-1151, 1202, 1204, 1216,
1221-1230, 1251, 1254, 1329-1330, 13351339, 1358, 1361-1362, 1375, 1438-1439,
1448-1449, 1478, 1480, 1492-1496, 1504,
1526 Textil, Bekleidung (ohne Leder) textile, clothes (without leather) 43-45,
76, 136, 155-156, 176-183, 187-188, 224225, 278, 287, 307, 310, 322, 328, 354,
371-373, 394-396, 475, 479-481, 496, 514515, 525, 537-540, 545-546, 562, 632-634,
647-648, 665, 737, 740, 817-818, 821,
825-826, 842-843, 851, 917, 971, 990-994,
1035, 1066, 1080-1082, 1097, 1123, 1135,
1143-1144, 1187, 1200, 1254-1255, 1317,
1340, 1353, 1366-1371, 1403, 1406-1410,
1417-1418, 1424, 1436-1437, 1461-1463,
1473, 1477, 1483-1484, 1491, 1526-1527
Theater und Oper - theatres and opera
houses 42 Transport, Spedition, Lagerei
- transportation, forwarding, storekeeping 82, 129, 543, 683, 1316, 1359 Treuhand, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Buchführung - trust, audit, tax
consultancy, accountancy 153, 210-211,
365-366, 801 Versicherungen - insurances 100, 115-117, 152, 259, 314-316, 320,
337, 400, 524, 530, 627-631, 682, 762,
774, 879-882, 916, 958-962, 1008, 10461047, 1078, 1086-1088, 1113, 1141, 1186,
1428-1432 Vieh- und Fleischwirtschaft livestock farming 964, 1256-1257 Waffen, Rüstungswirtschaft - weapons, defence industry 455, 660, 809, 985-986,
1001, 1003, 1209, 1235-1236, 1425 Waggons, Lokomotiven, Eisenbahn-Zubehör, Signalanlagen - railway carriage,
goods waggon, engine, railway fittings,
signal facilities 59-60, 369, 423, 637-646,
723, 972-977, 985-986, 1049-1053, 12421245, 1450 Wasserwirtschaft - water
supply, water power 92, 233-237, 294295, 1149, 1318-1320 Wein, Sekt, Champagner - wine, sparkling wine, champagne 48, 290, 502, 734, 875, 998, 1220,
1361-1362, 1414-1415 Zementfabriken cement factory 73, 93, 282, 385, 509, 694,
840, 1098, 1138, 1391-1394, 1501-1503
Zirkus, Vergnügungsparks - circus,
amusement park 940 Zoo - zoo 25
Zucker - sugar 26-32, 114, 946, 1096,
1167-1176, 1440, 1512-1516, 1518-1522
143
Index nach Regionen
[Ostpreußen/Memelland] 2-4, 81,
104-107, 290, 809, 886-887, 998,
1067, 1094, 1118, 1355 [Schlesien] 164, 170, 195-197, 233-237,
264, 271, 288, 446-447, 493, 500,
509, 636, 696-697, 754, 794-797,
851, 863, 865, 945, 947, 985, 10491053, 1065-1066, 1107, 1116, 11971202, 1221-1230, 1308, 1336, 13411350, 1416, 1440, 1456-1458, 14851487, 1505, 1514 [Danzig/Westpreußen] 50-51, 265, 296, 326-327,
674-678, 840, 916, 1268, 1513
[Pommern] 49-51, 93, 156, 503508, 888-890, 1032, 1096, 1282,
1289, 1315-1316, 1376-1377, 1387
[Böhmen und Mähren (1939-45)]
270 [Sudetenland (1938-45)] 634,
897, 1351 [Posen (1815-1919)]
448, 477-478, 514, 917, 1340, 1357
[Elsaß und Lothringen] 606-609,
951-952 Region 010 [Dresden] 64,
144-146, 171, 174-175, 194, 302,
304-305, 394-397, 405, 427, 432,
434, 439-440, 465, 525, 536-539,
550-552, 557, 651, 704, 743-744,
775-787, 819, 841, 849, 876, 883884, 1080-1081, 1115, 1119-1120,
1159, 1180, 1182-1186, 1306, 1382,
1397-1401, 1425, 1447, 1492 Region 020 [Bautzen, Görlitz, Zittau,
Hoyerswerda] 37, 53, 154, 184,
232, 311, 496, 501, 555, 756-757,
776-787, 891, 1290, 1403, 1418,
1484 Region 030 [Cottbus] 53-55,
554, 776-787, 1030, 1341-1350,
1372, 1426, 1441-1442, 1511 Region 040 [Leipzig] 62-63, 118-123,
136, 149-151, 165-166, 185, 222223, 244, 273, 292, 352, 384, 424426, 439-440, 456-461, 483, 491492, 623-626, 647-648, 687, 724726, 729-730, 826, 843, 845, 875,
878, 924-941, 978, 1027, 1030,
1074-1075, 1079, 1083-1084, 1091,
1093, 1111, 1122-1124, 1158, 1181,
1193-1195, 1209, 1269, 1292, 1295,
1307, 1353, 1378-1379, 1504, 1527
Region 060 [Halle (Saale)] 20-24,
108-109, 132-134, 140-142, 201,
227-228, 257-258, 285, 329-331,
341-344, 428, 513, 519, 534, 543,
553, 560, 564, 595, 598-599, 610,
657-659, 705, 823-824, 844, 864,
869, 873, 905-907, 910, 985-986,
1000, 1031, 1130, 1179, 1235-1236,
1298-1302, 1459, 1474, 1509-1510
Region 070 [Jena, Gera, Saalfeld]
38-39, 516-518, 568, 653, 699-703,
821, 874, 895-896, 1011-1013,
1095, 1131, 1287, 1294, 1296-1297,
1363-1365, 1384, 1419-1423 Region 080 [Zwickau, Plauen] 172173, 297-299, 322, 371-373, 475,
483, 515, 545-546, 604, 738-739,
761, 821, 842, 849, 999, 1100-1106,
1110, 1127-1129, 1187, 1216-1219,
1317, 1366-1371, 1427, 1434-1437,
1493, 1523-1525
Region 090
[Chemnitz, Freiberg, Mittweida,
Flöha, Annaberg] 157-158, 167,
179-183, 187, 230, 260-261, 287,
307-310, 328, 345, 405, 450, 483,
498, 574, 592, 665, 667, 740, 756757, 759-760, 852, 969, 971, 1009,
1014, 1070-1071, 1083-1084, 1183,
1204, 1246-1250, 1461-1463, 1483,
1506 Region 100 [Berlin] 9-14, 25,
42, 53-55, 58, 65, 68-72, 75, 78-79,
82, 100, 118-124, 127-128, 135,
144
140-142, 147-148, 153, 160-162,
168, 188, 193, 202-220, 228, 232238, 240-242, 252-253, 275-277,
280-282, 284, 289, 294-295, 324325, 332-337, 339-340, 347-350,
353, 356-357, 360, 364-370, 374378, 391, 393, 398, 401-402, 423,
435-436, 441-445, 451, 455, 462464, 466-467, 470-472, 484, 520,
531, 541, 559, 561, 565, 576, 578,
580, 597, 609, 618, 621-626, 635,
652, 654-656, 660-661, 679-680,
686, 691-692, 695, 722, 763, 767768, 772, 774, 794-798, 800-801,
830-834, 846, 873, 877, 903-904,
912, 950, 957, 968, 970, 978, 995,
1021, 1025-1026, 1029-1030, 1064,
1093, 1097, 1113, 1125-1126, 1136,
1154-1157, 1164-1166, 1180, 12431245, 1256-1257, 1303, 1321, 1328,
1331-1334, 1337-1339, 1358, 1360,
1375, 1381, 1385-1386, 1388, 13901394, 1396-1401, 1404, 1411-1413,
1416, 1428-1432, 1438-1439, 14421444, 1464, 1474, 1488, 1513 Region 140 [Potsdam, Brandenburg]
124, 321, 661, 923, 957, 1391-1394,
1404, 1445-1446
Region 150
[Frankfurt/Oder] 78-79, 252-256,
957, 1030, 1293, 1321, 1391-1394,
1397-1401 Region 160 [Eberswalde] 531, 957, 1114 Region 170
[Neubrandenburg,
Greifswald,
Usedom] 957, 1517-1518 Region
180 [Rostock, Stralsund, Rügen]
88, 169, 418-419, 942-944, 957,
965-966, 1277
Region 190
[Schwerin] 523, 909, 957, 996-997,
1086-1088, 1114, 1286 Region 200
[Hamburg] 40-41, 61, 82, 115-117,
152, 196-197, 230, 290, 317, 340,
354, 416-417, 427, 433, 449, 484,
493, 558, 561, 618, 667, 682-684,
762, 842, 853, 1040, 1055-1057,
1163, 1176, 1203, 1305, 1359,
1425, 1479, 1491 Region 210 [Lüneburg] 469, 1258 Region 230
[Lübeck, Wismar] 369, 423, 452,
486-487, 685, 953 Region 240
[Kiel, Flensburg] 416-417, 808,
858, 1448-1449 Region 250 [Elmshorn, Itzehoe, Husum] 452, 1096,
1132, 1203, 1479 Region 260 [Oldenburg, Wilhelmshaven, Emden]
57, 453-454, 716, 735, 920-922,
1055-1057, 1327 Region 270 [Bremerhaven] 476, 1033 Region 280
[Bremen] 89-91, 169, 233-237,
260-263, 359, 499, 553-555, 698,
1035-1037 Region 290 [Celle, Soltau, Uelzen, Salzwedel, Dannenberg] 358, 619, 1488 Region 294
[Salzwedel] 1189-1190 Region
300 [Hannover] 128, 131, 268, 303,
358, 386, 429-431, 436, 473-474,
558, 582, 594, 619, 668-673, 689690, 694, 788-792, 959-962, 1162,
1291 Region 310 [Hildesheim]
360-361, 788-792, 1034, 1404,
1501-1503 Region 320 [Herford,
Detmold, Minden] 102-103, 533,
723, 753, 946, 1054, 1072-1073,
1425 Region 330 [Bielefeld, Paderborn, Gütersloh] 101, 192, 224225, 243, 403, 488-489, 540, 666,
850, 1072-1073, 1433 Region 340
[Kassel] 293, 378, 441-445, 649650, 825, 914, 979-982, 1006, 1135,
1405, 1456-1458, 1488 Region 350
[Marburg, Gießen, Wetzlar] 526,
603, 816, 829, 919, 1117, 1276 Region 360 [Fulda, Bad Hersfeld]
272, 542, 583, 822, 835-836, 959960 Region 370 [Göttingen] 704,
734, 737, 901, 1069, 1152-1153,
1196, 1512, 1519 Region 380
[Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg] 114, 230, 239, 259, 267, 470472, 490, 535, 584, 681, 706-715,
717-718, 837-839, 861-862, 902,
908, 1005, 1039, 1278-1279, 1281,
1404 Region 390 [Magdeburg] 17,
29-32, 131, 239, 586-587, 681, 728,
860, 866-868, 870-871, 873, 910,
958-964, 1002-1003, 1007, 1028,
1098, 1167-1176, 1251, 1280, 13131314, 1323-1324, 1515, 1520-1522
Region 400 [Düsseldorf] 18-19,
140-142, 189-191, 221, 242, 245,
286, 302, 340-344, 385, 399-400,
482, 503-508, 525, 544, 561, 567,
580, 588-589, 723, 743-744, 769771, 854, 942-944, 968, 978, 1001,
1092, 1138, 1182, 1267, 1428-1432,
1480, 1494 Region 410 [Mönchengladbach, Neuss] 627-633,
843, 898, 1150-1151 Region 420
[Wuppertal, Solingen, Remscheid]
18-19, 56, 99, 291, 385, 588-589,
736, 1001, 1138, 1144, 1235-1236,
1407-1410, 1417, 1481-1482, 1508
Region 440 [Dortmund, Herne,
Bochum] 35, 128, 198-200, 231,
319, 387-390, 438, 531, 581, 590,
767-768, 1134, 1494 Region 450
[Essen, Mülheim, Gelsenkirchen,
Recklinghausen] 15-16, 130, 168,
246, 346, 362-363, 485, 521, 567,
583, 720, 749, 836, 1015-1016,
1023, 1134, 1137, 1148, 1164-1165,
1231-1234, 1309, 1474, 1480 Region 460 [Oberhausen, Bottrop]
84-87, 318, 339, 662-663, 755,
1048, 1312 Region 470 [Duisburg,
Krefeld, Moers] 59-60, 129, 272,
286, 359, 575, 600, 612, 817-818,
835, 872, 899-900, 919, 987, 1092,
1143, 1145-1148, 1310-1311, 1450
Region 480 [Münster] 56, 178, 602,
1477 Region 490 [Osnabrück] 1,
668-673, 691-693, 773, 1058-1061
Region 500 [Köln] 15-16, 36, 73,
77, 100, 115-117, 266, 289, 314316, 320, 332-336, 338, 369, 423,
510-512, 522, 547-549, 558, 571572, 585, 601, 603, 620, 679-680,
727, 731-733, 745-748, 764-766,
776-787, 811-815, 879-882, 942944, 984, 1008, 1078, 1092, 1097,
1112, 1121, 1136, 1149, 1177-1178,
1252-1253, 1380, 1454-1455, 14661473, 1489, 1495-1496 Region 510
[Leverkusen] 620 Region 520 [Aachen] 5-8, 497, 802, 827-828, 1092,
1318-1320, 1407, 1409-1410, 1516
Region 530 [Bonn] 48, 1149, 1263,
1442 Region 540 [Trier] 1361-1362
Region 550 [Mainz] 967, 1085,
1141, 1260-1261, 1284, 1414-1415
Region 560 [Koblenz] 266, 313,
437, 494-495, 526, 556, 593, 885,
893 Region 570 [Siegen] 83, 229,
566, 594, 601, 605, 614-617, 12371242 Region 580 [Hagen, Witten,
Iserlohn] 59-60, 274, 591, 699-703,
954-956, 1304, 1402, 1473, 1478
Region 590 [Hamm] 73, 14561458, 1475-1476
Region 600
[Frankfurt/M.] 34, 118-123, 128,
139, 274, 288, 312, 317, 368, 382-
383, 412-415, 420-421, 434, 502,
527-530, 591, 681, 749, 755, 803805, 918-919, 972-977, 1164-1165,
1192, 1205, 1270-1273, 1329-1330,
1356, 1402, 1465 Region 610 [Bad
Homburg] 26-28, 337, 494-495,
857, 1274-1275 Region 630 [Offenbach am Main] 74, 80, 1208,
1252-1253, 1264
Region 640
[Darmstadt] 742, 911, 1004, 12651266 Region 650 [Wiesbaden,
Limburg, Rüsselsheim] 35, 222223, 300-301, 306, 579, 758, 855856, 1022 Region 660 [Saarbrkcken] 607-608, 983, 1076-1077
Region 670 [Ludwigshafen, Kaiserslautern] 33, 35, 76, 269, 406408, 468, 613, 721, 728, 799, 892,
1090, 1220, 1283 Region 680
[Mannheim] 222-223, 406, 719,
721, 728, 806, 855-856, 1089, 11391140, 1325, 1389 Region 690 [Heidelberg] 247-248, 855-856, 1206
Region 700 [Stuttgart] 249, 281,
392, 1024, 1082, 1322, 1424, 14971500
Region 730 [Göppingen,
Schwäbisch Gmünd, Aalen] 807,
851, 1024 Region 740 [Heilbronn]
279, 563, 1041, 1191, 1526 Region
750 [Pforzheim] 125-126, 1160
Region 760 [Karlsruhe] 159, 660,
847, 1018-1020 Region 770 [Offenburg] 1255, 1259 Region 780
[Villingen-Schwenningen, Konstanz] 573 Region 790 [Freiburg
im Breisgau] 97-98, 355, 562, 596,
894 Region 800 [München] 43-45,
80, 82, 137-138, 163, 186, 305, 340344, 421, 436, 561, 613, 623-626,
763, 794-797, 824, 846, 948-949,
1004, 1017, 1133, 1243-1245, 1326,
1335, 1478, 1490 Region 820 [Garmisch Partenkirchen, Weilheim,
Fürstenfeldbruck, Starnberg] 137138
Region 830 [Rosenheim,
Traunreut] 43-45, 1451-1453 Region 840 [Landshut] 913 Region
850 [Ingolstadt] 46-47, 137-138,
157-158 Region 860 [Augsburg]
155, 242, 793, 810, 990-992, 1254,
1451-1453 Region 870 [Kempten,
Memmingen] 111-113, 993-994
Region 880 [Friedrichshafen, Ravensburg, Wangen, Biberach] 498
Region 890 [Ulm, Heidenheim]
498, 1373-1374, 1406 Region 900
[Nürnberg, Fürth] 155, 226, 250,
351, 362-363, 532, 637-646, 662663, 999, 1042-1047, 1070-1071,
1245 Region 910 [Erlangen] 176177, 664 Region 920 [Amberg,
Neumarkt, Weiden] 94-96, 362-363
Region 930 [Regensburg] 728 Region 940 [Passau, Straubing] 1580
Region 950 [Hof/Saale, Bayreuth]
94-96, 436, 750-752, 1099, 1442,
1460 Region 960 [Bamberg] 6667, 143, 988-989, 1109 Region 970
[Würzburg, Schweinfurt] 546, 859,
1383 Region 980 [Suhl, Meiningen] 323, 619, 741, 854, 1108 Region 990 [Erfurt, Weimar, Gotha,
Mühlhausen, Nordhausen] 92,
110, 251, 278, 358, 404, 409-411,
479-481, 524, 569-570, 585, 597,
611, 622, 637-646, 661, 688, 699703, 848, 915, 932, 1038-1039,
1068, 1161, 1207, 1210-1215, 1285,
1288, 1306, 1352-1354, 1419-1423
9.
Terms and Conditions
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
The voluntarily auction held by Deutsche Wertpapierauktionen GmbH
is made in public on behalf of third parties and on their account, on
the strength of written contracts.
The auction takes place in EUR and payment is due immediately
after receipt of invoice. Bids will be executed in increments of 5% to
10%.
Auctioning begins at the lower estimate stated in the auction catalogue. Making a bid signifies a binding purchase offer. The bidder is
bound to his bid until it is either overbid or rejected by the auctioneer.
The object is awarded to the highest bidder after no higher bids are
made following three calls. In the event of two equal bids, lots will be
drawn. The awarding of the object binds the purchaser to both
collection and payment. In the event of differing opinions as to the
award, the object is to be auctioned anew.
The bidder is personally liable for his/her bid, even if he/she is
bidding on behalf of a third party and has declared their name. The
auctioneer reserves the right to change the planned sequence, to
separate, combine, or withdraw lot numbers, to award objects under
reservation or to refuse bids which are considered too low.
A commission fee of 18% is payable by the purchaser against the lot
awarded. VAT (at present 19%) is payable on both the commission
fee and any delivery costs incurred.
Ownership of the property passes to the purchaser only following
payment in full of the invoice. However, transfer of all liability for damage to the lot is made with the awarding of the lot. Payment of the
invoice to be made in cash or by bank transfer into the bank account
of Deutsche Wertpapierauktionen GmbH within a ten day period (21
days outside of Europe).
The bidder is liable for all resulting damage in the event of delayed
payment or refusal to collect, in particular for losses incurred through
exchange rates and interest. In the event of delayed payment the
auctioneer can demand compliance with the contract or compensation for reason of non-compliance. In addition, the auctioneer
reserves the right to annul the awarding of an object and to auction
the object once more at the expense of the bidder. Should the
auctioneer decide on this course of action, the bidder is then liable or
any loss incurred, but has no claim on any additional revenue.
10.
11.
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13.
14.
15.
16.
17.
Objects to be auctioned can be viewed and examined before the
auction. The descriptions in the catalogue are made with great care.
However, no warranty can be given as to the characteristics detailed
in the catalogue in accordance with § 459 BGB (Civil Code).
Research into the objects is carried out with great care, however no
guarantee can be given as to the accuracy or otherwise of the details
given. The objects entered for auctioning are used objects and, in so
far as nothing to the contrary is noted, are in good condition taking
their age into consideration.
Legitimate defects are to be enforced three days following receipt of
the auctioned objects, at the latest, but can only be acknowledged
up to two weeks following the ending of the auction. Notices of
defect cannot be made in the case of convolution.
Shipment of auctioned objects is made at the risk and expense of the
purchaser. Transport insurance is only arranged for following previous
written notice. By handing over to the post office or a courier service
the sender has done all in his power to ensure delivery of the object.
For shipping and handling we will charge 15,- EUR in Europe, for
overseas we will charge only a flat rate of 25,- EUR even if higher
costs occur.
Orders placed by telephone to be confirmed in writing.
Images of all items offered are stored in our imaging database archive. Images given in this catalog may come from the archive and may
therefore bear a serial number different from the piece actually offered. The exact serial number may however appear in the description
of the lot and the buyer therefore is entitled to the item bearing the
serial number as in the actual lot, which must not necessarely match
the serial number in the image.
With the placing of an order or the making of a bid, the bidder
formally accepts and agrees to these conditions.
In ecercising the purchase contract the place of performance and legal venue for both parties is Wolfenbüttel, German law applies.
In the event of one or more of the terms of this auction contract
becoming or being ineffective the effectiveness of other contract
terms remain unaffected.
The auctioneer
Auctioneer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Str. 17, 25524 Itzehoe, Germany
9.
Versteigerungsbedingungen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Die Versteigerung erfolgt freiwillig in fremdem Namen und für fremde
Rechnung aufgrund von Einlieferungsverträgen. Veranstalter ist die
Deutsche Wertpapierauktionen GmbH. Als Auktion unterliegen die
Verkäufe ausdrücklich nicht den Regelungen des Fernabsatzgesetzes (FAG), insbesondere nicht hinsichtlich des Rückgaberechts.
Die Bezahlung erfolgt in Euro und gegen sofortige Barzahlung. Gesteigert wird jeweils um 5 bis 10 %.
Der Ausruf erfolgt zum im Auktionskatalog angegebenen unteren
Schätzpreis. Die Abgabe eines Gebotes bedeutet eine verbindliche
Kaufofferte. Der Bieter bleibt an sein Gebot gebunden, bis es entweder ausdrücklich überboten oder vom Versteigerer abgelehnt wird.
Der Zuschlag erfolgt, wenn nach dreimaligem Aufruf kein Übergebot
abgegeben wird. Bei gleichhohen Geboten entscheidet das Los. Der
Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung. Bei Meinungsverschiedenheiten über den Zuschlag wird der Gegenstand erneut angeboten. Der Bieter haftet für sein Gebot persönlich, auch wenn er für
Dritte steigert und deren Namen aufgibt.
Der Versteigerer hat das Recht, die festgesetzte Reihenfolge zu ändern, Nummern zu trennen, zusammenzufassen oder zurückzuziehen, den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen oder Gebote, die
als zu niedrig anzusehen sind, zurückzuweisen.
Auf den Zuschlagpreis ist ein Aufgeld von 18 % zu entrichten. Auf das
Aufgeld und die Versandkosten (Inland 8,50 € bzw. Europa 15,00 €)
wird die gesetzliche Mehrwertsteuer (z.Zt. 19 %) berechnet.
Das Eigentum geht erst nach vollständiger Zahlung des Kaufpreises
auf den Erwerber über, die Gefahr hinsichtlich jeglichen Schadens jedoch bereits mit dem Zuschlag. Die Zahlung des Kaufpreises hat bar,
per Scheck oder Überweisung an den Versteigerer binnen 10 Tagen
nach Zugang der Rechnung zu erfolgen.
Bei verspätetem Zahlungseingang oder Annahmeverzug haftet der
Ersteigerer für alle entstehenden Schäden, insbesondere für Währungs- und Zinsverluste. Bei Verzug kann der Versteigerer wahlweise
Erfüllung des Kaufvertrages oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Versteigerer kann auch den Zuschlag annullieren
und den Gegenstand auf Kosten des Erwerbers noch einmal zur Versteigerung bringen. Macht der Versteigerer von diesem Recht Gebrauch, so haftet der Ersteigerer für einen Ausfall, hat aber keinen Anspruch auf einen Mehrerlös.
10.
11.
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13.
14.
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16.
17.
Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung zu den angegebenen Zeiten besichtigt und geprüft werden. Die Katalogbeschreibungen werden sorgfältig vorgenommen,
doch sind die Katalogangaben keine zugesicherten Eigenschaften
gemäß § 459 BGB. Die zur Versteigerung kommenden Gegenstände
sind gebraucht und in entsprechendem Zustand.
Berechtigte Mängelrügen müssen spätestens drei Tage nach Erhalt
der ersteigerten Gegenstände, längstens aber zwei Wochen nach Beendigung der Versteigerung geltend gemacht werden.
Die Versendung der ersteigerten Gegenstände erfolgt auf Kosten und
Gefahr des Erwerbers. Eine Versicherung der Sendung erfolgt nur auf
schriftliche Anweisung. Mit Aufgabe bei der Post hat der Absender alles zur Zusendung Erforderliche getan.
Telefonisch erteilte Aufträge müssen schriftlich bestätigt werden.
Durch Erteilung eines Auftrags oder die Abgabe eines Gebotes erkennt der Ersteigerer diese Bedingungen ausdrücklich an.
Auf schriftliches Verlangen unter Angabe eines berechtigten Grundes
kann unmittelbar nach der Versteigerung gegen Kostenerstattung
dem Ersteigerer Name und Anschrift des Einlieferers, dem Einlieferer
Name und Anschrift des Ersteigerers mitgeteilt werden.
Die Wertpapiere sind beim Versteigerer in einer Bilddatenbank vorhanden. Abbildungen im Katalog greifen auf das Bildarchiv zurück,
gezeigt ist i.d.R. also ein Wertpapier mit einer abweichenden Stückenummer. Der Käufer hat keinen Anspruch auf das abgebildete Wertpapier, sondern der Anspruch des Käufers bezieht sich auf das im
Katalogtext beschriebene Stück.
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit gesetzlich zulässig, für
beide Teile Wolfenbüttel.
Sollten Teile dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein, so
bleiben die übrigen gleichwohl wirksam.
Der Versteigerer.
Versteigerer: Michael Weingarten, Anna-Seghers-Strasse 17, 25524 Itzehoe
International gebräuchliche Kürzel für die Erhaltungsgrade: UNC = Druckfrisch EF = Tadellos, leichte Knickspuren VF = Altersgemäß normaler Erhaltungszustand mit
Umlaufspuren, ggf. kleinen Einrissen und minimalen Fehlstellen am Rand F = Stark beschädigt, aber noch sammelwürdig