Geschäftsbericht 2012/13

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Geschäftsbericht 2012/13
Geschäftsbericht
2012/13
>
Auf einen Blick
TRUMPF Gruppe
Kennzahlen
TRUMPF Gruppe
2010/11
2011/12
2012/13
Veränderung
zu 2011/12
2.023,8
2.328,2
2.343,4
+0,7%
Umsatz
Millionen €
Auslandsanteil
Prozent
70,8
71,2
74,5
+4,7%
Auftragseingang
Millionen €
2.219,3
2.347,7
2.330,0
–0,8%
Ergebnis vor Steuern
Millionen €
185,3
210,9
154,1
–26,9%
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag
Millionen €
139,5
167,1
115,6
–30,9%
Umsatzrendite vor Steuern
Prozent
9,2
9,1
6,6
–27,4%
Cashflow nach Steuern*
Millionen €
207,7
221,7
173,7
–21,7%
Investitionen
Millionen €
60,7
152,5
136,1
–10,8%
Forschung und Entwicklung
Millionen €
158,0
193,4
211,0
+9,1%
Bilanzsumme
Millionen €
1.776,3
2.042,9
2.056,9
+0,7%
Eigenkapital
Millionen €
833,1
924,7
945,2
+2,2%
Eigenkapitalquote
Prozent
46,9
45,3
46,0
+1,5%
Mitarbeiter am 30. Juni
Anzahl
8.546
9.555
9.925
+3,9%
Personalaufwand
Millionen €
551,1
638,8
687,6
+7,6%
* Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag nach Steuern der Gesellschafter zuzüglich Abschreibungen des Geschäftsjahres,
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie Sondereffekte durch Erstkonsolidierung.
TRUMPF
Z uku n f t sei t 1 9 2 3
anders
Geschäftsbericht
2012 /13
trumpf.com
002
>
Inhalt
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Inhalt
003 Editorial
01
02
004 Anders als andere
043 Unternehmen
006 anders produzieren
044 Unternehmensleitung
012 anders konstruieren
047 Bericht der Geschäftsführung
020 anders konzipieren
049 Bericht des Aufsichtsrats
028 anders fokussieren
050 Organe des Unternehmens
036 anders kalkulieren
052 Globale Präsenz
054 Gesellschaftliche Verantwortung
056 Höhepunkte
k ap.
00
01
03
04
059 Konzernlagebericht
091 Konzernabschluss
061 Struktur und Tätigkeitsbereiche
092 Konzernbilanz
062 Wirtschaftliches Umfeld
093
Konzern-Gewinnund Verlust-Rechnung
065 Geschäftsverlauf
068
Ertrags-, Vermögensund Finanzlage
070 Zukunftssicherung
02
119 Impressum
094 Konzern-Eigenkapitalspiegel
096
Entwicklung des KonzernAnlagevermögens
076 Beschaffung
097 Konzern-Kapitalflussrechnung
077 Produktion
098 Konzernanhang
078 Prozesse und Organisation
118Bestätigungsvermerk
080 Mitarbeiter
081 Risikobericht
087
W ichtige Ereignisse nach Ende
des Geschäftsjahres
088 Ausblick
k ap.
03
04
05
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
anders
003
Editorial
Anders als andere
Weil wir unsere eigenen Wege gehen
trumpf ist ein etwas eigenwilliges Unternehmen. Ein Maschinenbauer und
Laserspezialist – aber auch ein Medizintechnikhersteller. Ein Familienunternehmen: verantwortungsvoll und langfristig orientiert, der eigenen
Geschichte bewusst und fokussiert auf die Zukunft. Ein Mittelständler –
trotz unserer Mitarbeiterzahl nahe der Zehntausend. Ein Innovationsführer,
seit Jahrzehnten prägend für den Stand der Technik. Eine international
denkende Unternehmensgruppe mit fast 50 Prozent Beschäftigtenanteil
außerhalb Deutschlands.
Mit Pioniergeist, Tatkraft, guten Ideen und gesundem Querdenken kommen unsere Entwickler, Produktmanager, Servicetechniker, Einkäufer,
Controller, Juristen, Finanzexperten, Kommunikatoren, Produktions-,
IT-, Vertriebs-, Logistik-, Personal-, Schulungs-, Gastronomie-, Gebäude­
management-, Gesundheits-, Betriebsrats- und Sicherheitsmitarbeiter zu
innovativen Lösungen, die oft ihrer Zeit voraus sind. Und die Kunden
und Kollegen einen entscheidenden Schritt weiterbringen.
Aus dieser Haltung heraus gestalten wir Produkte und Dienstleistungen
für die Welt von morgen. Mit Technologien, die Produktionsprozesse
intelligenter, schneller und flexibler machen. Mit Fertigungsverfahren,
die neue Dimensionen der Materialbearbeitung erschließen und manche
Produkte erst ermöglichen. Mit Know-how und Kapital, das unseren
Kunden hilft, ihre Pläne und Visionen in die Tat umzusetzen.
TRUMPF
Z u k u n f t s e i t 192 3
004
>
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF
Z uku n f t sei t 1 9 2 3
Anders als andere
K l a u s B a u e r S . 0 0 6
Leiter Entwicklung
Basistechnologie
anders produzieren
A r n e S t e c k S . 012
Workshop-Referent
für Blechgestaltung
anders konstruieren
R e g i n e L e i b i n g e r S . 020
Mitinhaberin Architekturbüro
B a r ko w L e i b i n g e r, B e r l i n
anders konzipieren
005
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Fünf Macher
Mit besonders innovativen Ideen und Taten. Individuell
und zukunftsorientiert. Für die Welt von heute und morgen.
D i r k S u t t e r S . 028
Leiter For schung und Entwicklung Ultrakurzpulslaser
anders fokussieren
S a b r i n a M e b u s S . 036
Projektleiterin Bankgründung
anders kalkulieren
006
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
>
Abb.
Macher
produzieren
007
001
Klaus Bauer
LEITER ENT WIcKLUNG baSISTEchNOLOGIE
anders produzieren
Industrie 4.0
006
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
IndUstrIE 4.0
anders
produzieren
>
TRUMPF ist im Maschinenbau eine treibende Kraft hinter Industrie 4.0. Klaus
bauer und sein Team liefern dazu passende Ideen und Grundlagen. Wohin
soll die Reise gehen? Klaus bauer gibt
mögliche antworten:
Wenn ich wissen will, wie es meinem Nachbarn
geht, rufe ich ihn an. Das kann eine Maschine
in der Vision von Industrie 4.0 auch. Wenn mir
eine Information fehlt, suche ich sie im Internet – die Maschine auch. Wenn ich jemandem
etwas genau erklären möchte, ergänze ich meine
Worte um Fotos und Videos – die Maschine auch.
Wenn mir mein Navi einen Stau signalisiert,
verwende ich eine automatisch vorgeschlagene
Alternativroute – die Maschine bei Produktionsengpässen auch.
So könnte ich endlos fortfahren – oder einfach
zusammenfassen: Die mobile, intelligent vernetzte Welt mit ihren Errungenschaften, die
wir im Alltag so selbstverständlich nutzen, hält
Einzug in die Fabriken rund um den Globus.
Experten sehen in der Vernetzung die Grundlage für eine weitreichende Verbesserung von
bestehenden Fertigungsabläufen. Und prognostizieren ungeahnte, bisher noch nicht genutzte
Möglichkeiten zur Optimierung der Fabrik der
Zukunft. Die Vernetzung wird daher nach der
Mechanisierung, Elektrifi zierung und Automatisierung als vierte industrielle Revolution
betrachtet und als Industrie 4.0 bezeichnet. Die
eingangs beschriebene Maschine, die mit den
umgebenden Anlagen vernetzt ist, selbst Informationen aus dem Internet lädt, per Kamera
mobil überwacht wird und dem Planungssystem
Engpässe meldet, ist eine erste Ausgestaltung
dieser Revolution.
Onlineplattform für TRUMPF Maschinen
Als konkretes Beispiel möchte ich in diesem
Zusammenhang unser Internet-Telepräsenzportal vorstellen: Mithilfe dieser cloudbasierten
Onlineplattform nehmen Maschinen bei produktionstechnischen Fragen per Knopfdruck
Kontakt mit den Experten bei trumpf auf.
Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land die
Maschinen stehen bzw. sich die Experten befi nden. Die Servicetechniker sehen nicht nur den
Status der Maschine, sondern können bei Bedarf
auch korrigierend in den Produktionsprozess
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Abb.
>
produzieren
007
001
>
AndErs PrOdUZIErEn
eingreifen. Schon bald werden sich die Maschinen automatisch beim Portal melden, nach aktuellen Software-Updates fragen und selbstständig
entscheiden können, welche Erweiterungen installiert werden sollen. Durch die Übermittlung
von Zustandsdaten lassen sich zum Beispiel Wartungen oder andere Eingriffe noch besser planen
und so die Verfügbarkeiten weiter erhöhen.
>
Selbstlernende Smart Factory
Doch es soll noch viel weiter gehen. Herzstück
von Industrie 4.0 ist die selbstlernende Smart
Factory. Sie besteht aus Produktionsanlagen, die
untereinander und mit Kunden- und Zuliefersystemen intelligent vernetzt sind, Diagnose- und
Reparaturfähigkeiten haben – und stets für eine
optimale Auslastung aller vorhandenen Kapazitäten sorgen. Ändern sich etwa Bestellungen
oder die Mengen verfügbarer Rohstoffe, passen
die Anlagen die Fertigung automatisch an die
neuen Gegebenheiten an. Dabei bearbeiten sie
intelligente Produkte, die beispielsweise über
einen integrierten Chip mit ihrem Umfeld kommunizieren. Die „Smart Products“ kennen ihre
Historie, ihren Status und ihren Zielzustand und
können mitteilen, was mit ihnen als Nächstes
zu geschehen hat. Auf diese Weise sollen sich
künftig individualisierte, komplexe Produkte so
einfach und günstig herstellen lassen wie heute
Massenprodukte. Um die Smart Factory in ihrer
»Wir arbeiten
an einer Fabrik,
die mitdenkt,
flexibel arbeitet
und Produktionsressourcen
eigenständig
konfiguriert.«
006
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
IndUstrIE 4.0
Gesamtheit zu realisieren, fehlen im Moment
noch wichtige Standards, wie beispielsweise
Schnittstellen oder Informationsbeschreibungen
für eine sichere Vernetzung. Um diese Lücken
zu schließen, gibt es zahlreiche interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte,
an denen wir uns auch von trumpf Seite aktiv
beteiligen.
>
Mobile Fertigungssteuerung
Im Mittelpunkt – und das ist mir persönlich
besonders wichtig – steht bei all dem der Mensch.
Trotz steigender Komplexität und ausgeklügelter
Automatismen behält er jederzeit die Kontrolle
über die Produktion. Mithilfe von Tablet-Rechnern wie dem iPad steuert und überwacht er in
Zukunft die Systeme von jedem Ort aus, egal
ob innerhalb und außerhalb der Fabrik. Und
obwohl die Systeme komplexer werden, sollen
die Mitarbeiter in der Fertigung das nicht merken. Wir wollen nicht nur Experten. Der Mensch
soll dirigieren und entscheiden, sich aber nicht
mit der Komplexität der Steuerungen beschäftigen müssen. Das machen wir für ihn.
»Die Menschen
werden als Erfahrungsträger und
Entscheider ganz
bewusst in alle
relevanten Abläufe
der Smart Factory
integriert.«
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Abb.
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produzieren
007
001
>
AndErs PrOdUZIErEn
trumpf ist von Anfang an Mitglied in
den Arbeitskreisen der Bundesregierung zum
Thema Industrie 4.0 und sitzt zudem im
Lenkungs- und Vorstandskreis der „Plattform
Industrie 4.0“ von vdma, zvei und bitkom.
So kann das Unternehmen die Forschung
und die Umsetzung der Forschungsergebnisse
aktiv beeinflussen.
Zudem ist trumpf Partner im CyProS-Projekt
(cyber-physische Produktionssysteme) des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung
und erarbeitet dort unter anderem die Referenzarchitektur für eine intelligente Vernetzung.
Zur Person
klaus bauer
Leiter Entwicklung Basistechnologie,
TRUM PF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
006
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
TRUMPF
Z U K U n F t S E I t 192 3
Industrie 4.0
1
2
TRUMPF KUNDE IN DEN USa
PRODUK TIONSLEITER
bEaRbEITET aUF TR ÄGE
DER KUNDEN
TELEPRÄSENZPLaTTFORM
3
4
FIRMa IN SÃO PaULO
KUNDE DES KUNDEN
5
SchIcK T aUF TR aG
6
A
B
C
D
>
007
produzieren
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
001
Abb.
Vernetzte Problemlösung: Über die telepräsenz-Plattform nehmen Maschinen Kontakt mit Experten bei trUMPF
auf, die in den Produktionsprozess eingreifen können. der Produktionsleiter kann schnell weiterproduzieren –
und sein chef sieht über die App zur Fertigungssteuerung, wie der stand der dinge ist.
>
TRUMPF ZENTR aLE DITZINGEN
TRUMPF EXPERTE
bLIcK T übER PL aT TFORM
aUF MaSchINE UND
bER ÄT PRODUK TIONSLEITER
FLUGhaFEN NEU-DELhI
chEF VON TRUMPF KUNDE
haT übER
TRUTOPS Fab aPP
PRODUK TION IM bLIcK
FIRMa IN SüDaFRIK a
KUNDE DES KUNDEN
SchIcK T aUF TR aG
E
F
MENSch
G
FIRMa
H
FLUGhaFEN
I
TELEPRÄSENZ-PLaTTFORM
006
anders
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>
TRUMPF
IndUStRIE 4.0
RFID-Linse
trul aser 3030
bIS
6 kW
L aSERLEISTUNG
bLEchDIcKEN
SchNEIDbaR bIS
40 %
25 mm
WENIGER REINIGUNGSZEIT DURch
SENSORIK LENSLINE
MIT RFID-LINSE
>
Produk t
Laserschneiden ist ein komplexer Vorgang, der durch smarte Maschinenfunktionen noch genauer,
prozesssicherer und bedienerfreundlicher werden kann. Wenn die Maschine mit hoher Laserleistung
Bleche schneidet, verschmutzt die Linse im Schneidkopf. Seit Neuestem gibt es die Linse deshalb mit
RFID-Chip. Dieser speichert spezifi sche Informationen wie Zustandsmesswerte und die Anzahl durchgeführter Reinigungen und gibt Bescheid, sobald die Linse geputzt werden möchte.
dank RFID-Chip kann die linse
ihren Zustand auf Anfrage präzise melden.
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>
Abb.
001
produzieren
007
Online — Kommunikation ist ein Schlüssel zum Erfolg. Und die Vernetzung mit Menschen in aller Welt im Zeitalter von Twitter und Facebook ist längst Teil unseres Alltags. trumpf Technologie bringt nicht nur Menschen,
sondern auch Maschinen in Kontakt und sorgt dafür, dass sie sich verstehen.
>
Abb.
002
Intelligent — Digitale und vernetzte Funktionen durchdringen immer mehr Lebensbereiche: Wenn der Kühlschrank online ist, gehört die Sorge um den Milchvorrat der Vergangenheit an. Das Internet der Dinge und
Dienste wird Küche und Werkhalle gleichermaßen revolutionieren.
>
Abb.
003
I need
milk!
Griffbereit — Die Produktion stets zur Hand haben; auf dem Sofa sitzen und nachsehen, ob in der Nachtschicht
alles reibungslos läuft. Und aus der Ferne kurz entschlossen eingreifen können: Das ist Industrie 4.0, in Ansätzen
bereits realisiert in der trumpf Software zur Fertigungssteuerung.
>
Abb.
004
Gedruckt — Eine Lampe wie das Innere einer Blüte, mit winzigen Löchern, die ringsum Lichtstrahlen freigeben.
Aus Polyamid, lasergesintert, beliebig veränderbar. Und ein gutes Beispiel für die Produktion von morgen: Dann
kommen individuelle Anfertigungen gegen billige Massenprodukte an.
>
Abb.
005
012
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
>
Abb.
Macher
konstruieren
013
006
Arne Steck
WORKShOP- REFERENT FüR bLEchGESTaLTUNG
anders konstruieren
Blechgestaltung
012
anders
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BlEchGEstAltUnG
anders
konstruieren
>
austria – 29 points.
Germany – 782 points.
Korea – 4 points.
Netherlands – 15 points.
Spain – 9 points.
Switzerland – 12 points.
Nicht bei einem Gesangswettbewerb oder
Ähnlichem, sondern in der Excel-Liste von
Arne Steck. Er hat notiert, wie oft er und
seine Kollegen in den letzten Jahren in welchem Land waren. Auf der Liste stehen auch
Belgien, China, Dänemark, England, Frankreich, Italien, Japan, Polen, Portugal, Russland,
Schweden, Singapur, Südafrika, Thailand,
Tschechien, Ungarn und die USA. Die Flüge
nach Australien und Brasilien sind schon
gebucht. „Wir sind eine lustige kleine Reisetruppe“ – so beschreibt Arne Steck das Team
der Konstruktionstrainer bei trumpf. Ziel der
Exkursionen: weltweite Wissensverbreitung
in Form von Workshops. Für das Thema, das
Arne Steck begeistert, sucht er in allen Märkten
nach Multiplikatoren. Und stößt regelmäßig
auf große Begeisterung.
hochmoderner Werkstoff blech
Denn was ihn umtreibt, ist faszinierend: Der
uralte und doch hochmoderne Werkstoff Blech
kann, richtig eingesetzt und bearbeitet, in enorm
vielen Fällen riesige Sparpotenziale heben.
Einsparungen beim Materialverbrauch, beim
Gewicht, bei den Bearbeitungsschritten, bei
den Herstellungskosten … Kommt dann noch
das Werkzeug Laser ins Spiel, sind Konstruktionen möglich, die nur wenigen Ingenieuren auf
Anhieb eingefallen wären.
Deshalb gibt es Arne Steck. Er reist durch die
Welt, um Kunden und potenziellen Kunden von
trumpf die Augen zu öffnen. Um bei ihnen
den Bedarf an Blechteilen zu wecken oder zu
stärken. Und damit weitere Maschinenkäufe
vorzubereiten und die Kundschaft von morgen
an trumpf heranzuführen. Im Gepäck hat er
Beispiele wie dieses: Ein Halter für eine Baugruppe war ursprünglich aus fünf Teilen zusammengesetzt. Seit der trumpf Beratung besteht
er aus einem einzigen, mehrfach umgeformten
Blechteil – was laut Kunde eine Kostenersparnis
von 78 Prozent mit sich bringt.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Abb.
>
konstruieren
013
006
>
AndErs KOnstrUIErEn
Die Analogie zwischen Blech und
Biskuitrolle ist so legendär wie wahr
und stammt – so die Legende – von
der trumpf Chefi n selbst: Ist der
Biegeradius zu klein, bricht das
Material. Deshalb kennt Arne Steck,
Konstruktionstrainer bei trumpf,
die physikalischen Grenzen genau.
Und sieht sie als Herausforderung,
in deren Rahmen er ständig neue
Wege aufzeigt – weltweit.
Zur Person
arne steck
Workshop-Referent für Blechgestaltung
TRUM PF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
012
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
BlEchGEstAltUnG
Direkter Weg von a nach b
>
»Am Anfang
war die
Mittellinie,
meinte ein alter
Konstruktionshase. Und hatte
damit recht.«
Oft, meint Arne Steck, liege in der Vereinfachung
der Schlüssel zur anderen Lösung: „Am Anfang
war die Mittellinie, meinte ein alter Konstruktionshase. Und hatte damit recht.“ Schnörkellos
den direkten Weg von A nach B zu suchen, ist
das Gebot effi zienter Konstruktionen. Ohne
Abstriche an Funktion und Funktionalität lassen
sich dann die Herstellungskosten enorm senken –
das hat die Praxis vielfach bewiesen. Ob Stanzen,
Laserschneiden, Biegen oder Laserschweißen –
immer entscheidet das konkrete Bauteil, welcher
Lösungsweg Erfolg versprechend ist.
Leichtbau und Energieeffizienz
Dabei lohnt es sich, in puncto Genauigkeit
genau hinzuschauen. Denn häufi g lässt sich ein
Frästeil ohne jede Einschränkung der Funktionalität durch eine gebogene Blechkonstruktion
ersetzen. Geschicktes Biegen spart gleichzeitig auch Gewicht – in Zeiten des Leichtbaus
und der Energieeffi zienz ein wichtiger Aspekt.
Ein Kragarm beispielsweise, der ursprünglich
aus vier verschweißten Blechen bestand, wird
heute gebogen. Durch das Biegeprofi l konnte
bei vergleichbarer Steifigkeit die Blechdicke von
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Abb.
>
konstruieren
013
006
>
AndErs KOnstrUIErEn
zehn auf sechs Millimeter verringert werden –
mit dem Effekt, dass das Bauteilgewicht um
45 Prozent sank.
>
>
charme des Laserschweißens
Und auch mit dem Werkzeug Laser lassen sich
neue Wege beschreiten. Lange Zeit galt, dass
Spaltmaße über 0,2 Millimeter nicht zum Laserschweißen taugen. Konsequenz: höchste Präzisionsanforderungen, enormer Aufwand im
Vorrichtungsbau – und keine Chance für das
Remoteschweißen mit fl iegender Roboteroptik.
Gemeinsam mit fi ndigen Ingenieuren bei VW
entstand aber zwischenzeitlich das „Wobbeln“.
Spiralförmig kreist der Laserstrahl überlappend
über die Fügepartner, schmilzt Material ab und
verbreitert so die Schmelze. Und plötzlich klappt
es auch mit dem Remoteschweißen. Sogar mit
Fügespalten bis 0,5 Millimeter.
Konstruktive Freiheiten
Erst recht entfaltet das Laserstrahlschweißen
seinen Charme, wenn die konstruktiven Freiheiten ins Spiel kommen, die es bietet: Weil
es weder Überlappungen noch Flansche noch
beidseitigen Zugang erfordert, können mit ihm
alle Möglichkeiten moderner Blech-, Rohr- und
Profi lbearbeitung in die Produktion einziehen.
Mechanische Verbindungen etwa, wie Bajonettverschlüsse oder Steckverbindungen. Diese
Positionierhilfen ersetzen die Spannvorrichtung,
die Bauteile bestimmen ihre Position selbst. Mit
seiner nachbearbeitungsfreien Naht kann der
Laser sie sofort verschweißen.
Aktuell setzt sich diese Form der Profi lkonstruktion unter anderem in der Möbelindustrie durch. Lieferanten des sehr kosten- und
gewichtssensiblen Einrichtungskonzerns IKEA
gelingt es damit beispielsweise, die Zahl der
Einzelteile, die Fertigungszeiten und die Kosten
für die aufwendigen Rahmenkonstruktionen
von Klappsofas deutlich zu reduzieren. Spätestens an der IKEA-Kasse erschließt sich also, was
die Ideen der Entwickler, Konstruktionstrainer
und Anwendungsberater von trumpf mit dem
eigenen Alltag zu tun haben.
012
anders
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TRUMPF
Z U K U n F t S E I t 192 3
Konstruktionsberatung
1
2
USa
5
3
4
bR aSILIEN
1
5
6
A
B
C
D
>
013
konstruieren
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
006
Abb.
Weltweite Wissensverbreitung durch Workshops: die Grafik zeigt, in welchen ländern und wie häufig bisher
Beratungen zum blech- und lasergerechten Konstruieren stattgefunden haben.
>
RUSSL aND
EUROPa
4
842
OSTaSIEN
10
OSTaSIEN
chINa
JaPaN
KOREa
SINGaPUR
SüDKOREa
ThaILaND
EUROPa
SüDaFRIK a
2
E
F
DÄNEMaRK
DEUTSchLaND
ENGLaND
FRaNKREIch
ITaLIEN
NIEDERLaNDE
ÖSTERREIch
POLEN
PORTUGaL
SchWEDEN
SchWEIZ
SPaNIEN
TSchEchIEN
UNGaRN
1
782
2
1
1
15
29
2
1
2
12
9
2
2
G
2
1
2
1
2
2
aUSTR aLIEN
1
H
I
aNZahL DER KONSTRUKTIONSbERaTUNGEN IN DEN REGIONEN
012
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
TRUMPF
B l E CH G E S tA lt U n G
Biegen
trubend 5130
>
Produk t
Biegen sieht einfach aus: Nahezu geräuschlos bewegt sich der tonnenschwere Pressbalken auf das Blech
zu und biegt es sekundenschnell zu einer dreidimensionalen Form. Doch dieser erste Eindruck täuscht.
Biegen ist noch immer ein äußerst komplexes Fertigungsverfahren, das Konstrukteure, Programmierer
und Bediener gleichermaßen fordert. Und unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet, die bei den
trumpf Konstruktionsworkshops regelmäßig im Mittelpunkt stehen.
In mehreren skizzierten schritten
entwickeln sich zwei Frästeile zu einem
deutlich leichteren und günstigeren Biegeteil.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
006
konstruieren
013
Liebevoll — Ein Blechteil ist manchmal fast ein Kunstwerk. So wie dieses vielfach gebogene Stück Edelstahl
eines amerikanischen Eismaschinenherstellers. Das Zusammenspiel einer Biegemaschine und einer 2-D-Laserschneidanlage – und eine ausgeklügelte Konstruktion machen es möglich.
>
Abb.
007
Stark — Ohne Blech kein OP-Tisch. Aus zahlreichen Einzelmodulen entstehen bei trumpf Medizin Systeme
Hightech-OP-Tische. Und die müssen später einiges aushalten. Darum schweißen Laser die einzelnen Bauteile.
So entstehen bei höchsten Qualitätsansprüchen glatte, saubere Nähte mit hoher Festigkeit.
>
Abb.
008
Dick — Manchmal muss das Blech dick sein. Etwa bei Anlagen, die Getränkeflaschen verschließen. Mit der neuen
Funktion BrightLine fiber schneiden trumpf Festkörperlasermaschinen, die bisher vor allem für ihre Produktivität
im Dünnblech bekannt waren, nun bis zu 25 Millimeter dicken Edelstahl in hervorragender Qualität.
>
Abb.
009
Luftig — Eine 40 Meter hohe Edelstahlkonstruktion krönt das dritthöchste Gebäude der Welt am symbol­
trächtigen Ground Zero in New York. Damit erreichte das One World Trade Center im Sommer seine endgültige
Höhe von 1.776 Fuß. Gefertigt hat die Spitze ein trumpf Kunde in Brooklyn, New York.
>
Abb.
010
Kantig — Das Design des „Edge Chair“ aus Aluminium basiert auf der japanischen Kunst des Origami.
Danach hat jede Fläche eine Funktion, und das Zusammenspiel der Flächen ergibt ein funktionales Ganzes.
Gefertigt ist der Stuhl auf trumpf Maschinen, ausgezeichnet mit dem Red Dot Award.
>
Abb.
011
Leise — Das Elektro-Kleinkraftrad ELMOTO bietet geräuschlosen, emissionsfreien Fahrspaß. Sein Batterie­
gehäuse muss extrem crashstabil und absolut dicht sein. Die Teile dafür werden auf einer Kombimaschine
geschnitten, die auf den Blechplatinen bereits komplexe Umformungen und Prägungen umsetzen kann.
>
Abb.
012
020
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
>
Abb.
Macher
konzipieren
021
013
Regine Leibinger
MITINhabERIN aRchITEK TURbüRO
baRKOW LEIbINGER, bERLIN
anders konzipieren
Corporate Architecture
020
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TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
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cOrPOr AtE ArchItEctUrE
anders
konzipieren
>
Den Mitarbeitern ein ungewöhnlich
schönes arbeitsumfeld bieten – das
ist anspruch und Teil der Unternehmenskultur bei TRUMPF. Für die bauliche Umsetzung sind in der Regel Frank
barkow und Regine Leibinger mit
ihrem berliner architekturbüro barkow
Leibinger zuständig. Die architektin
gehört dem aufsichtsrat von TRUMPF
an und ist Professorin für baukonstruktion und Entwerfen an der TU berlin. Im
Interview berichtet sie über die Maximen ihrer arbeit.
Arbeit erleichtern: nicht zu viel Stauraum für
unnötigen Ballast, kurze Wege, das Ermöglichen unmittelbarer Kommunikation sowie die
Gelegenheit zu Rückzug und Konzentration.
Schließlich gibt es etwas, das ich sinnliche Qualität nennen würde – Einblicke und Ausblicke,
nach Möglichkeit einen Bezug zur Natur, schöne,
robuste, hochwertige Oberfl ächen, Möbel und
Materialien, die unsere Sinne anregen und dafür
sorgen, dass wir uns nicht widerwillig, sondern
gern an unserem Arbeitsplatz aufhalten.
Es gibt Studien, die besagen, dass 80 Prozent der Innovationen durch zufällige Kommunikation entstehen. Wie schafft architektur
>
Was ist unverzichtbar für motivierende
begegnungsräume? Vielleicht kann ich zuerst
arbeitsplätze? Zunächst einmal sind das ganz
sagen, wie es nicht geht: ganz sicher nicht in
Form eines kargen Besprechungsraums hinter
einer dunklen Holztür in der abgelegensten Ecke
eines Gebäudes. Oder in Form einer Kantine, in
der es eng, feuchtwarm und laut ist, in der man
deswegen nicht länger als nötig bleiben möchte.
Dass man Sofas und lustige Sitzsäcke braucht,
um bei der Arbeit kreativ zu sein, halte ich allerdings auch für einen Trugschluss!
praktische Dinge, also eine angenehme Akustik,
eine natürliche Belichtung und Belüftung. Wichtig ist, dass wir in diese Funktionen zumindest
auch teilweise selbst eingreifen, zum Beispiel
Fenster öffnen und schließen können, sodass
wir nicht das Gefühl haben, einem Haus und
seiner Technik ausgeliefert zu sein. Dann gibt
es räumliche Gegebenheiten, die jede Form von
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
021
konzipieren
013
>
AndErs KOnZIPIErEn
»Identifi kation zu schaffen –
das ist der wirkliche Mehrwert
guter und engagierter Architektur. Das ist einer der wichtigsten Faktoren, die ein gutes
Arbeitsumfeld ausmachen.
Und das ist unserer Meinung
nach jede Mühe wert.«
Zur Person
regine leibinger
M i t i n h a b e r i n A r c h i t e k t u r b ü r o B a r ko w L e i b i n g e r, B e r l i n
020
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
cOrPOr AtE ArchItEctUrE
Interview
mit regine leibinger,
Mitglied des Aufsichtsrats von trUMPF und Professorin
für Baukonstruktion und Entwerfen an der tU Berlin
Begegnungsräume sind großzügige Angebote,
die uns die Architektur macht. Unterschiedlich zonierte Open-Space-Büros sind in dieser
Hinsicht ergiebiger als kleine Zellen, die von
einem Flur abgehen. Offene Treppenhäuser und
miteinander verbundene Geschossebenen haben
mehr Potenzial für ungeplante, auch abteilungsübergreifende Begegnungen als gestapelte, strikt
voneinander getrennte Ebenen.
ein Selbstbewusstsein, in dem schwäbische
Bescheidenheit und Weltmarktführerschaft
zusammenfi nden, die bewusste Hinwendung zu
den Mitarbeitern, die es während ihrer Arbeitszeit gut haben sollen.
bauen im bestand in hettingen, Neubau in
Südkorea: Wie lässt sich im Spagat zwischen
den Kulturen der typische TRUMPF Stil wahren? Tatsächlich wahren wir keinen trumpf
>
Welche sind die wesentlichen TRUMPF
attribute, die Sie architektonisch inspirieren?
Das sind ganz klar „innere Werte“ des Unternehmens – vorrangig Erfi ndergeist, Innovation
und Präzision. Eine zu schlichte Übersetzung
einer Corporate Identity in Architektur, wie
sie anderswo durchaus vorkommt, würde ja
bedeuten, dass wir für trumpf immer etwas
Blaues in der Farbe des Logos bauen müssten.
Oder Häuser, die versuchen, wie eine TruMatic auszusehen. Wir sind sehr dankbar, dass
wir viel subtilere Themen über unsere Bauten
für trumpf transportieren dürfen: die Faszination für verschiedene Arten der Metallverarbeitung, einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik,
Stil, der weltweit durchgehalten werden müsste,
sondern vielmehr eine bestimmte Haltung, die
zu trumpf passt. Das entspricht exakt unserem
Selbstverständnis als Architekten. Wir haben
auch keine „Barkow-Leibinger-Handschrift“,
die wir jedem Ort und jedem Bauherrn aufzwingen. Nach unserem Verständnis von guter
Architektur muss ein Kundenzentrum in einem
amerikanischen Businesspark in Farmington
anders aussehen als die Gebäude im Laucherttal
in Hettingen oder diejenigen, die vor dem Prättigauer Alpenpanorama in Grüsch entstehen.
Denn wir bauen für den jeweiligen Ort und die
dortigen Bedingungen, nicht für uns selbst oder
um wiedererkannt zu werden. Das meine ich mit
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
konzipieren
021
013
>
AndErs KOnZIPIErEn
»Gute Arbeit kommt
auch von guter
Architektur.«
Haltung: dass wir offen und unvoreingenommen
sind in der Reaktion auf das jeweilige Land und
seine Bautraditionen, auf den Standort und seine
speziellen Anforderungen.
>
Wichtig und deshalb auch ein wenig strapaziert ist der begriff „Nachhaltigkeit“. Wie
zahlen die TRUMPF bauprojekte darauf ein?
„Nachhaltigkeit“ ist wirklich in aller Munde und
muss für vieles herhalten. In der Architektur
kann sie sich je nach Kontext auf ökologische,
ökonomische oder funktionale Qualitäten beziehen. Im Lebenszyklus eines Gebäudes gibt es
unendlich viele Stationen zu bedenken – von der
Auswahl der Baustoffe und ihrer Transportwege
über die Reduktion von Energieverbrauch im
Betrieb bis hin zum Recycling der verwendeten Baustoffe oder der geeigneten Nachnutzung
eines Hauses. Wir beziehen all diese Aspekte in
unsere Entwurfsprozesse ein, arbeiten außerdem
immer schon sehr früh mit den besten Fachplanern zusammen, gerade was die Entwicklung
von Energiekonzepten angeht.
Ich möchte aber einen Aspekt besonders betonen, der oft vergessen wird, weil alle beim
Thema Nachhaltigkeit schnell nach der Nutzung von Regenwasser oder der Photovoltaikanlage auf dem Dach fragen: Es gibt Kriterien
der Nachhaltigkeit, die sich nicht messen und
in Tabellen eintragen lassen. Die man nicht in
eine Zertifi zierung oder einen Energiestandard
umrechnen kann. Diese Kriterien haben etwas
mit Identifi kation zu tun. Mit dem Annehmen,
Hegen und Pfl egen eines Gebäudes. In es hineinzuwachsen, es sich zu eigen zu machen, es
gern lang und liebevoll nutzen zu wollen, weil es
schön ist und genau für seinen Zweck gestaltet.
Ohne eine solche emotionale Verbindung gibt
es auch keine Nachhaltigkeit. Identifi kation zu
schaffen – das ist der wirkliche Mehrwert guter
und engagierter Architektur.
020
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
TRUMPF
Z U K U n F t S E I t 192 3
Baukultur
1
2
3
PROJEKTE
USa
1
FaRMINGTON, USa
PROJEKT
3
MONTERREY, MEXIKO
4
5
6
A
B
C
D
>
021
konzipieren
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
013
Abb.
Gute Architektur schafft identifikation: An all diesen Orten stehen Gebäude, die trUMPF seit 1996 zusammen mit
dem Architekturbüro Barkow leibinger errichtet hat. die Ziffern geben die Anzahl der Bauprojekte pro standort an.
>
33
PROJEKTE
EU
EUROPa
DITZINGEN (D)
1
10
NEUKIRch (D)
SchRaMbERG (D)
FREIbURG (D)
hETTINGEN (D)
SaaLFELD (D)
5
3
2
2
2
GRüSch (ch)
baaR (ch)
hENGELO (NL)
KOŠIcE (SL)
MaILaND (I)
PaSchING (a)
WaRSchaU (PL)
3
1
1
1
1
1
1
PROJEKT
SEOUL , SüDKOREa
DEUTSchL aND
DITZINGEN
24
NEUKIRch
SchRaMbERG
FREIbURG
hETTINGEN
SaaLFELD
PROJEKTE
E
F
G
H
I
10
5
3
2
2
2
020
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
TRUMPF
CO R P O R At E A R CH I t E C t U R E
Architektur
innovation, kl a r heit, pr ä zision
>
Produk t
Bei trumpf gehört die Baukultur zur Unternehmenskultur. Die Gebäude spiegeln Werte wie Innovation, Klarheit und Präzision. Das Berliner Büro Barkow Leibinger gilt als eines der renommiertesten
Planungsteams für Industriearchitektur. Seit Jahren besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen
Barkow Leibinger und trumpf, aus der bereits zahlreiche erfolgreiche und mit Preisen ausgezeichnete
Bauprojekte hervorgegangen sind.
Die Hauptpforte bei tRUMPF in ditzingen
verfügt über viele individuelle Gestaltungselemente, wie diese Röhren im Fenster.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
013
konzipieren
021
Kommunikativ — Offene Treppenhäuser und miteinander verbundene Geschossebenen bieten viel Potenzial für
ungeplante, auch abteilungsübergreifende Begegnungen. Solche Zusammentreffen wiederum sind grundlegend
für neue Ideen und eine ständige Innovationsfreude.
>
Abb.
014
Leicht — Die Hauptpforte ist der erste Eindruck, eine Visitenkarte in Gebäudeform. Bei trumpf nimmt sie
Bezug auf eine der Kernkompetenzen des Unternehmens: Lasergeschnittene Metallelemente bilden die Struktur
des Daches, das auf einer Länge von 20 Metern frei über die Fahrspuren auskragt.
>
Abb.
015
Erbaulich — Das Betriebsrestaurant am trumpf Stammsitz in Ditzingen ist bei den Mitarbeitern beliebt. Seine
Holzwabendecke, die großflächigen Glasfassaden und die gute Akustik verleihen dem Raum eine besondere
Atmosphäre – was dieser Kantine bereits zahlreiche Architekturpreise einbrachte.
>
Abb.
016
Ausgewogen — Der Standort Hettingen liegt in einem landschaftlich idyllischen Flusstal, zwischen Naturschutzund Wohngebiet. Um sich harmonisch in die ländliche Umgebung einzufügen, versteckt die neue Produktionshalle
ihr Volumen hinter einer gefalteten und in kleinere Einheiten gegliederten Aluminiumblech-Fassade.
>
Abb.
017
Spiegelnd — Das elfgeschossige, gut 50 Meter hohe TRUTEC Building steht in der „Digital Media City“
in Seoul, Südkorea. Wie in einem Kaleidoskop spiegelt sich die Nachbarbebauung dieses neuen Stadtteils in der
kristallinen Fassade des Gebäudes, wird zerlegt und neu zusammengesetzt.
>
Abb.
018
Offen — Einblicke, Ausblicke und ein Bezug zur Natur: Verbindungen wie diese sorgen dafür, dass ein Arbeits­
platz ein Ort zum Wohlfühlen wird. So wie in Farmington, USA, wo die Laserfabrik mit Forschungslabor,
Entwicklungsabteilungen, Reinraum und Applikationszentrum an einem kleinen See errichtet wurde.
>
Abb.
019
028
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
>
Abb.
Macher
fokussieren
029
020
Dirk Sutter
LEITER FORSchUNG UND
ENT WIcKLUNG ULTR aKURZPULSL aSER
anders fokussieren
Deutscher Zukunftspreis
028
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
dEUtschEr ZUKUnFtsPrEIs
anders
fokussieren
>
Dirk Sutter berichtet über den Weg der
ultrakurzen Laserblitze vom Labor in
die Werkhalle – und beschreibt, wie
Lichtpulse die industrielle Massenfertigung beeinflussen.
Dass Ultrakurzpulslaser heute industrietauglich sind, ist geradezu ein Lehrbuchbeispiel für
das deutsche Forschungsmodell: Die Universitäten übernehmen die Grundlagenforschung,
Unternehmen entwickeln die Ergebnisse nach
Marktbedürfnissen weiter, die Wertschöpfung
bleibt in Deutschland. Jens König vom Automobilzulieferer Bosch, Dirk Sutter, trumpf, und
Professor Stefan Nolte, Universität Jena, sind
darum auch für den vom Bundespräsidenten
verliehenen Deutschen Zukunftspreis nominiert.
>
Innovation ohne Einschränkung
Innovativ ist heute jeder. Sie haben eine neue
Kaffee-Röstmischung kreiert? Glückwunsch zur
Innovation! Aber wenn das Wort „Innovation“
bedeuten soll, wirklich etwas Neues zu schaffen,
statt Bekanntes zu variieren, ragen nur noch
wenige Entwicklungen hervor. Die wichtigsten
technischen Innovationen der Geschichte sind
Mittel zum Zweck: Werkzeuge. Mehr als einzelne Produkte haben sie den Lauf der Technikgeschichte verändert. Denn sie entscheiden
darüber, was überhaupt herstellbar ist, in welcher Stückzahl und zu welchem Preis.
Der Ultrakurzpulslaser ist ein solches Werkzeug.
Über ihn wurde schon seit Jahren viel geredet,
Experten versprachen einen Quantensprung in
der Präzision, sie lobten das Potenzial der kalten
Materialbearbeitung. Genug geredet. trumpf
und Bosch zeigen, was der Ultrakurzpulslaser
in der Fertigung tut und wie er die industrielle
Massenproduktion verändert.
Erfolgreiches Dreierteam
Bereits 1999 schlossen sich die beiden Unternehmen in einer Entwicklungskooperation zusammen.
Die Uni Jena lieferte die theoretischen Modelle
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
fokussieren
029
020
>
AndErs FOKUssIErEn
und die grundlegenden Experimente. Bosch entwickelte den industriellen Prozess, während trumpf
die Anforderungen an eine industrietaugliche
Strahlquelle umsetzte. Insgesamt 51 Patentfamilien meldeten die Partner während des Projekts
an und setzten dabei auf einen anderen Lasertyp
als alle anderen, den Scheibenlaser. Heute haben
sie die mittlere Leistung der Ultrakurzpulslaser
weit mehr als verzehnfacht – entscheidend für
die wirtschaftlich notwendigen Durchsatz-Raten.
>
Kleine Wunder in Serie
Die Fertigung hochpräziser Bauteile verlangt von
unserem Gehirn, alle alltagstauglichen Vorstellungen über die Dimension „Dauer“ auszublenden. Denn mit dem Ultrakurzpulslaser ist die
Produktion in unvorstellbar winzige Zeitdimensionen vorgestoßen. „Ultrakurz“ bedeutet hier:
Pulse mit Pikosekunden-Dauer (10 -¹² Sekunden) –
höchstens. Während ein Lichtstrahl für die
Strecke von der Erde bis zum Mond gut eine
Sekunde benötigt, gelangt er in einer Pikosekunde gerade einmal 0,3 Millimeter weit.
Die Konzentration der Laserstrahlung auf derart
kurze Momente führt zu enormen Spitzenleistungen, vergleichbar mit der Leistung der größten Photovoltaikanlage der Welt.
Hunderttausende solcher Laserblitze werden
pro Sekunde erzeugt – eine Pulsfolge mit Konsequenzen: Denn unter dem Pikosekundenbeschuss hat Materie quasi gar keine Zeit zu
schmelzen, sondern sie sublimiert. Durch die
geschickte Wahl von Pulsdauer, Pulsenergie,
Taktrate und der richtigen Fokussierung wird
das Material so schnell und so stark erhitzt,
dass es ohne Schmelze herausgeschleudert wird
und verdampft. Und dann einfach mit einem
Luftstrom abgesaugt werden kann. So lassen
sich feinste Bereiche in der Größe von nur
wenigen Millionstel Millimetern (Nanometer)
abtragen – ohne gratbildende Schmelzreste und
qualitätsmindernde Materialerwärmung. In der
Fertigung nennt man das „kalte Bearbeitung“;
der Prozess trägt keine Wärme ein und hinterlässt keine Rückstände.
028
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
dEUtschEr ZUKUnFtsPrEIs
>
>
beitrag zum Spritsparen
Bis vor wenigen Jahren geschah dieses kleine
Wunder nur unter Laborbedingungen in universitären Forschungskammern. Heute produziert
Bosch Bauteile etwa für die Automobilindustrie
mit dem Ultrakurzpulslaser – millionenfach in
Serie. Zum Beispiel ein Benzin-Direkteinspritzventil: Hier bohrt der Ultrakurzpulslaser geometrisch komplexe Einspritzlöcher mit glatten
Wänden. Dadurch verteilt sich das Benzin besser
im Brennraum, was dazu beiträgt, bis zu 20 Prozent Kraftstoff zu sparen. Die Herstellung von
Benzin-Direkteinspritzern war bisher nur bei
großmotorigen Limousinen wirtschaftlich.
Durch den Trick mit dem Laser und die ultrakurzen Pulse lohnt es sich jetzt aber für alle
Motorgrößen – mit erfreulichen Auswirkungen
für die Umwelt.
Fit für alle Materialien
Ultrakurzpulslaser eignen sich darüber hinaus für
die hochpräzise Bearbeitung fast aller Materialien,
etwa Keramik, Saphir, Karbonfaser, Kunststoffe
oder Glas. Ein zweites Praxisbeispiel sind die
Deckgläser von Smartphones. Sie sollen gleichzeitig dünn und hart sein. Im Gegensatz zu Diamantsägen hinterlassen pikosekundengepulste
Laser beim Zuschneiden keine Mikrorisse im Glas.
Auch in der Medizintechnik geht es minimalinvasiv zu: kleiner, funktionsfähiger, smarter.
So kommen wir zum dritten Beispiel, der Fertigung von Stents, die Blutgefäße offen halten.
Damit sie die Gefäße nicht verletzen, müssen
die Stents absolut gratfrei sein. Gefertigt werden solche Stents heute z. B. aus Nitinol, einer
Formgedächtnislegierung. Während der bisherige Schmelzschnitt ein ausschussbehaftetes
Entgraten erfordert, lassen sich Stents mit dem
Ultrakurzpulslaser nachbearbeitungsfrei herstellen – das vergünstigt das Produkt wesentlich.
Zurzeit laufen klinische Studien zu bioresorbierbaren Koronarstents aus Polymeren, die sich
nach einer gewissen Zeit im Körper auflösen.
Die Produktion derartiger Stents ist nur noch
mit Ultrakurzpulslasern möglich.
fokussieren
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
029
020
>
AndErs FOKUssIErEn
>
am Puls der Zeit
Bereits diese drei Beispiele zeigen, wie die
Industrie den Ultrakurzpulslaser einsetzt.
trumpf hat die Laserquellen standardisiert und
bietet sie industriefertig an. Und die Hersteller
sind am ultrakurzen Puls der Zeit: Branchen
wie die Automobilindustrie, die Halbleiterfertigung, Industrietechnik, Photovoltaik, Elektronikindustrie – alle entwickeln sie Anwendungen
für Ultrakurzpulslaser. Allein Bosch hat 2012
schon 40 Millionen mit Ultrakurzpulstechnologie gefertigte Bauteile an Kunden ausgeliefert. Bis 2020 soll sich die Zahl der bei Bosch
eingesetzten Pikosekundenlaser mehr als verdreifachen. trumpf ist hinsichtlich mittlerer
Leistung, Modulierbarkeit und nicht zuletzt
der Pulsstabilität dieses Lasers weltweit führend. Die Ultrakurzpulssysteme sind deshalb
für das Unternehmen ein wesentlicher Wachstumsmotor.
Mit dem Deutschen
Zukunftspreis zeichnet
der Bundespräsident jedes
Jahr Einzelpersonen oder
Gruppen für eine hervorragende Innovation aus.
Die preisgekrönten Projekte
basieren auf wissenschaftlichen Höchstleistungen und
haben zugleich großes wirtschaftliches Potenzial.
Zur Person
dirk sutter
Leiter Forschung und Entwicklung Ultrakurzpulslaser
TRUM PF Laser GmbH + Co. KG
028
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
TRUMPF
Z U K U n F t S E I t 192 3
Applikationszentren
1
2
USa
1
FaRMINGTON
3
4
5
6
A
B
C
D
>
029
fokussieren
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
020
Abb.
fit für alle Materialien: der Ultrakurzpulslaser hat das Potenzial, weltweit viele Fertigungsverfahren zu
revolutionieren. Um die möglichen Anwendungen vor Ort intensiv erproben zu können, betreibt trUMPF
diverse über den Globus verteilte Applikationszentren speziell für Ultrakurzpulslaser.
>
DEUTSchL aND
2
DITZINGEN
SchRaMbERG
SchWEIZ
1
SüDKOREa
chINa
baaR
1
1
JaPaN
1
TaIcaNG
SEOUL
YOKOhaMa
E
F
G
H
I
028
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Ultrakurzpulslaser
TRUMPF
dEU tSCHER ZUKU n F tSPREIS
trumicro 5000
>
150
Watt
>
hOhE MIT TLERE
LEISTUNG VON bIS
ZU 150 WaT T
> 100
Megawatt
PULSSPIT ZENLEIS TUNGEN VON MEhR
aLS 10 0 MEGaWaT T
>
Produk t
Die Ultrakurzpulslaser der Serie TruMicro 5000 sind prädestiniert für anspruchsvolle Aufgaben in der
Halbleiter- und Elektronikfertigung. Neueste Anwendungen erstrecken sich auf das Schneiden sprödharter
Materialien wie Keramik, Saphir und Siliziumkarbid sowie auf das Bohren von Leiterplatten. Hier spielen
die Ultrakurzpulslaser ihre Stärken aus: Mit kalter Bearbeitung vermeiden sie Mikrorisse in den Bauteilen –
und sind dabei hochproduktiv.
Unter dem Mikroskop zeigt sich die Präzision
der Bohrungen in einer leiterplattenfolie,
ausgeführt mit einem tRUMPF Pikosekundenlaser.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
020
fokussieren
029
Sparsam — Der Kraftstoffverbrauch ist eine kritische Größe bei jedem Automobil. Je seltener die Zapfsäule
aufgesucht wird, desto besser. Verschiedenste technologische Ansätze vom Leichtbau über optimierte Steuerungseinstellungen bis hin zur Überarbeitung ganzer Bauteile tragen ihren Teil zum Spritsparen bei.
>
Abb.
021
20%
weniger
kr a f ts to ff
Fein — Bei der Fertigung dieses neuen Benzin-Einspritzventils von Bosch kommen ultrakurze Laserpulse zum
Einsatz. Dank der damit gebohrten Löcher kann der Kraftstoff besonders fein im Brennraum verteilt werden.
Das trägt zur optimalen Verbrennung bei und hilft, bis zu 20 Prozent Kraftstoff zu sparen.
>
Abb.
022
Gläsern — Ein grüner Pikosekunden-Laser schneidet Dünnglas. In diesem Fall Deckgläser von Smartphones, die
nicht nur dünn, sondern auch sehr hart sind. Und bei anderen Verfahren oft Mikrorisse bekommen. Beim Ultrakurzpulslaser besteht diese Gefahr nicht – weshalb er sich für die großen Hersteller zum Werkzeug der Wahl entwickelt.
>
Abb.
023
Preisverdächtig — Die gemeinsame Arbeit von Bosch, trumpf und der Universität Jena hat ultrakurze Laserpulse von einem Mittel der Forschung zum erfolgreichen Werkzeug gemacht. Mit der konzentrierten Energie des
Lasers lassen sich unzählige Materialien schnell, präzise und in Serie bearbeiten.
>
Abb.
024
Erweiternd — Stents, auch Gefäßstützen genannt, sind medizinische Implantate, die in Arterien oder Hohlorgane eingesetzt werden, um sie offen zu halten. Die feinen, dehnbaren Röhrchen bestehen meist aus einem
Metall- oder Kunststoffgeflecht – und können lebensrettend sein.
>
Abb.
025
Empfindlich — Moderne Stents sind häufig aus Nitinol gefertigt, einer sensitiven Formgedächtnislegierung.
Künftig werden sie auch aus bioresorbierbarem Polymer bestehen. Beide Materialien sind sehr wärmeempfindlich – und deshalb prädestiniert für die kalte Bearbeitung mit dem Ultrakurzpulslaser.
>
Abb.
026
2 0 m m
10 m m
2 m m
036
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
>
Abb.
Macher
kalkulieren
037
027
Sabrina Mebus
PROJEK TLEITERIN baNKGRüNDUNG
anders kalkulieren
Bankgründung
036
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
BAnKGrÜndUnG
anders
kalkulieren
Uni | ver | sal | bank, die
Eine sogenannte Universalbank, auch Vollbank
genannt, ist ein von der BaFin zugelassenes Finanzdienstleistungsinstitut, das mit allen Lizenzen
versehen ist, um Bankgeschäfte abwickeln zu
können. Am Heimatsitz Deutschland genauso
wie im Ausland.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Abb.
>
kalkulieren
037
027
>
AndErs K AlKUlIErEn
Was hat die Defi nition der Universalbank mit
dem führenden Anbieter von Lasersystemen und
Werkzeugmaschinen zu tun? Nicht mehr und
nicht weniger als die Tatsache, dass trumpf
gerade dabei ist, die Vollbanklizenz zu erlangen.
Ein herstellereigenes Kreditinstitut wäre im
Maschinenbau weltweit ein Novum. Man kennt
dieses Zusammenspiel bis dato bestenfalls aus
der Automobilwirtschaft. Mit der Zulassung
zur Universalbank könnten wir künftig rund
um Absatzfi nanzierung oder Existenzgründung ganz neue Pakete schnüren – nicht nur in
Deutschland, sondern überall in Europa, wo
unsere Kunden aktiv sind. Denn als Vollbank
erhält man den sogenannten EU-Pass, der ein
grenzüberschreitendes Dienstleistungsangebot
ohne gesonderte Zulassungsverfahren ermöglicht. Künftig gälte dann auch für die Finanzierung: Wo der Kunde ist, ist trumpf.
>
Internationale Spezialbank
Trotz der Universallizenz würden wir eine
Spezialbank bleiben – und mit unserem außerordentlichen branchenspezifi schen Fachwissen
in der Welt von Blech und Laser punkten.
Wir interpretieren nicht nur nackte Zahlen,
Bilanzen und Business-Pläne, sondern verstehen
das Geschäft unserer Kunden. Durch einen kurzen Draht zum Vertrieb haben wir Einblick in
die Pläne und Bedürfnisse der Maschinenkäufer.
So können wir den Kollegen maßgeschneiderte
Finanzierungspakete für ihre Verkaufsverhandlungen mitgeben. Künftig sollen unsere
Vertriebskontakte noch internationaler werden,
damit wir besser denn je individuell auf unsere
Kunden zugeschnittene Vereinbarungen treffen können. Davon profitieren alle Seiten. Wir
verstehen unsere Bankstrategie im Sinne eines
wachsenden Organismus. Als Plattform, die
sich ständig weiterentwickeln und uns genauso
wie unseren Kunden noch viele Chancen für die
Zukunft eröffnen kann.
Sparkonto für Mitarbeiter
Und auch die trumpf Mitarbeiter könnten von
der Banklizenz profitieren: Schon häufig wurden wir gefragt, ob man das Sparkonto für das
neugeborene Kind oder Enkelkind denn nun bei
der trumpf Bank einrichten könne. Oder ob
das anvisierte Festgeldkonto auch bei trumpf
eröffnet werden könne. All diese Fragen werden
036
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
BAnKGrÜndUnG
wir hoffentlich bald mit Ja beantworten. Es soll
Tages-, Festgeld- und Sparkonten für trumpf
Mitarbeiter und Kunden sowie deren Familien
und Freunde geben, die über ganz normales
Online-Banking verwaltet werden können. Und
irgendwann könnte der erste Bankautomat bei
trumpf stehen.
>
Verschärfungen vorweggenommen
Mitarbeiter und Kunden werden uns vom
Finance-Bereich dann ganz anders wahrnehmen. Mit unserem Ansatz unterscheiden wir
uns nicht nur von den Branchen, in denen das
Hochtechnologieunternehmen trumpf in der
Regel unterwegs ist. Sondern auch von der Leasing-Branche. Denn für Banken gelten derzeit
sehr viel strengere Aufsichtsregelungen als für
Leasinggesellschaften. Das wird sich aber wohl
in nächster Zeit angleichen, weshalb zahlreiche
Gesellschaften, denen die Regulierung zu viel
wird, ihre Lizenzen abgeben. Bei trumpf dagegen haben wir uns entschieden, die regulatorischen Verschärfungen vorwegzunehmen, indem
wir uns als Vollbank direkt unter die schärfste
Aufsicht begeben. Dann kann uns – hoffentlich –
nichts mehr überraschen.
bereits seit dem Jahr 2001 betreibt trUMPf
Absatzfinanzierung über eine eigene LeasingGesellschaft. seit Oktober 2012 firmiert das
Unternehmen unter dem Namen trUMPf financial services Gmbh. Mit der direkt an die holding
angegliederten trUMPf finance schweiz kam
2007 eine zweite Leasing-Gesellschaft hinzu,
die aufgrund anderer rahmenbedingungen
auch weltweit im cross-border-Geschäft aktiv
ist. Derzeit profitieren Kunden in 20 Ländern
von den trUMPf finanzierungsmodellen, in
elf staaten gibt es dafür Kooperationspartner.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Abb.
>
kalkulieren
037
027
>
AndErs K AlKUlIErEn
»Jede dritte
trumpf Werkzeugmaschine
weltweit wird
heute bereits über
fi rmeneigene
Angebote
finanziert. «
»Risikokosten
im Bereich von
0,7 % zeigen,
wie sicher unser
Geschäft ist. «
Zur Person
sabrina mebus
Projek tleiterin Bankgründung
TRUM PF Financial Ser vices GmbH
036
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Finanzierung
TRUMPF
Z U K U n F t S E I t 192 3
1
2
K aNaDa
CA
US
USa
3
4
bR aSILIEN
BR
5
6
A
B
C
D
>
037
kalkulieren
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
027
Abb.
schon heute international unterwegs: trUMPF bietet in 20 ländern direkt oder mit der Unterstützung
erfahrener Kooperationspartner leasing- und Mietkauflösungen an. so bekommen die Kunden Maschine
und Finanzierung aus einer hand.
>
EU
chINa
CN
EUROPa
NO
DK
GB
IE
SE
NL
PL
DE
FR
CH
ES
E
F
G
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AT
HU
SK
DEUTSchLaND
DÄNEMaRK
FRaNKREIch
GROSSbRITaNNIEN
IRLaND
ITaLIEN
NIEDERLaNDE
NORWEGEN
ÖSTERREIch
POLEN
SchWEDEN
SchWEIZ
SLOWaKEI
SPaNIEN
TSchEchIEN
UNGaRN
IT
H
I
cROSS-bORDER-EINZELGESchÄFTE
übER DIE TRUMPF FINaNcE SchWEIZ aG
IN FOLGENDEN LÄNDERN:
BUlGARIEn, EStl And, KOlUMBIEn,
KROAtIEn, lEt tl And, lItAUEn, MEXIKO,
MAl AYSIA, RUMänIEn, tüRKEI.
036
anders
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
TRUMPF
B A N KG R Ü N D U N G
Beispielkalkulation
trum atic 6000
750.000,00 €
VARIANTE 1
VARIANTE 2
36
72
13.000,00 €
9.500,00 €
M O N AT L I C H E R AT E
M O N AT L I C H E R AT E
337.500,00 €
75.000,00 €
KALK. RESTWERT
KALK. RESTWERT
M O N AT E
L AUFZEIT
>
ANSCHAFFUNGS KOSTEN
Produk t
M O N AT E
L AUFZEIT
trumpf bietet Finanzierungskonzepte nach Maß und ermöglicht damit die Anschaffung hochwertiger trumpf Produkte wie der neuen TruMatic 6000 zu attraktiven Konditionen. Die Weltneuheit
TruMatic 6000 basiert auf einem ausgereiften Maschinenkonzept und kombiniert die Stärken der
Laser- und der Stanztechnologie. Dadurch ist sie sehr flexibel und vielseitig. Mit zahlreichen innovativen
Funktionen setzt sie neue Maßstäbe in der Stanz-Laser-Bearbeitung.
Eine Vollbanklizenz birgt viele
Möglichkeiten – die Mindmap zeigt Ideen
für die nähere und fernere Zukunft.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Abb.
027
kalkulieren
037
Fleißig — Eine maßgeschneiderte Finanzierung gibt die nötige Basis und den möglichen Spielraum für neue
Investitionen. Die trumpf Bank will attraktive Zinssätze bieten, ganz gleich, ob es um die Anschaffung neuer
Anlagen oder um Spareinlagen geht. Dann kann das Kapital wirklich arbeiten.
>
Abb.
028
Sicher — Mit der trumpf Bank soll das Einlagengeschäft kommen. Statt im Sparschwein können trumpf
Mitarbeiter und Kunden sowie ihre Familien und Freunde ihr Geld dann auf Tages-, Festgeld- und Sparkonten
anlegen. Und über Online-Banking jederzeit selbst verwalten.
>
Abb.
029
Erfolgreich — Kunden in aller Welt vertrauen den trumpf Finanzierungsangeboten. So wie dieser Maschinen­
kunde aus China, der auch ein Leasing-Kunde ist. Er konnte seinen Umsatz in der letzten Dekade mehr als
­verzehnfachen. Wofür er in erster Linie seine modernen trumpf Maschinen verantwortlich macht.
>
Abb.
030
Zukunftsweisend — Auch Existenzgründer profitieren schon heute von den Angeboten der trumpf Absatzfinanzierung. Mit der geplanten eigenen Bank möchte trumpf sie noch intensiver begleiten können – durch
technische und finanzielle Beratung genauso wie durch Kredite und andere Fördermaßnahmen.
>
Abb.
031
042
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Info
>
TRUMPF
auf ei n e n b l ick
1
Mitarbeiter
9.925
3,9%
Mitarbeiterzuwachs
2
»Gemeinsam haben wir in diesem
Jahr des Übergangs die Grundlagen
dafür geschaffen, die weltweiten
Wachstums­chancen zu nutzen, die
wir in den kommenden Monaten
erwarten.«
Dr . phil . Nicol a Leibinger- K ammüller
Vorsit zende der Geschäf tsführung
2 0 12
2 0 13
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Unternehmen
2012/13
s
Inhalt
044
Unternehmensleitung
047
Bericht der Geschäftsführung
049
Bericht des Aufsichtsrats
050
Organe des Unternehmens
052
Globale Präsenz
054
Gesellschaftliche Verantwortung
056
Höhepunkte
k ap.
02
043
044
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF
Z uku n f t sei t 1 9 2 3
Unternehmensleitung
D r. p h i l . N i c o l a
Le ib in g e r- Kam m ülle r
D r. - I n g . M a t h i a s
Kammüller
D r. - I n g . E . h .
Peter Leibinger
045
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
D r. r e r. s o c .
Gerhard Rübling
D r. r e r. p o l .
Lars Grünert
Dipl.- Ök.
Harald Völker
046
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Unternehmen
047
Bericht der Geschäftsführung
Sehr geehrte Damen und Herren,
während unseres Geschäftsjahres 2012/13 hat die Weltwirtschaft eine Atempause
eingelegt – nach zwei Vorjahren, die vom rasanten Aufholen nach der Krise geprägt
waren. Ökonomische oder politische Unsicherheiten bestimmten viele für trumpf
wichtige Märkte – ein Klima, in dem unsere Kunden bei ihren Investitionen zu
Zurückhaltung und zum Abwarten neigten.
Dennoch konnten wir unseren Umsatz leicht steigern. Der Zuwachs auf nunmehr
2,34 Milliarden Euro fällt mit rund einem Prozent zwar gering aus; gleichwohl ist
es der höchste Wert in der 90jährigen Geschichte unseres Hauses. Angesichts der
ungünstigen Rahmenbedingungen betrachten wir dies durchaus als Erfolg.
Mein Dank gilt allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben: Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Partnern und Lieferanten und vor allem
unseren Kunden.
Wir rechnen damit, dass sich die weltwirtschaftliche Lage in den kommenden
Monaten verbessert. Uns bestmöglich auf einen neuen Aufschwung vorzubereiten,
war daher entscheidende Aufgabe für unser Haus im vergangenen Geschäftsjahr.
trumpf hat die Zeit der weltwirtschaftlichen Stagnation genutzt, um an vielen
Stellen besser zu werden. Wir haben an mehreren Standorten unsere Produktionsanlagen modernisiert. Wir haben unsere Aktivitäten in den Märkten ausgebaut,
in denen wir zukünftig weitere Wachstumsmöglichkeiten sehen. Vor allem aber
haben wir unsere Anstrengungen für Forschung und Entwicklung weiter gesteigert. Unsere FuE-Quote gemessen am Umsatz liegt nun bei 9,0 Prozent. Dies ist
die Grundlage dafür, dass Innovationen von trumpf auf vielen Gebieten weltweite
Maßstäbe setzen.
Wir haben damit in diesem Jahr des Übergangs die Grundlagen dafür geschaffen,
die weltweiten Wachstumschancen zu nutzen, die wir in den kommenden Monaten
erwarten. Denn wir gehen davon aus, dass die Konjunktur in entscheidenden
Märkten in unserem Geschäftsjahr 2013/14 wieder anzieht. Wir bei trumpf sind
bereit, alle Chancen zu nutzen, die der Markt bietet.
Ditzingen, im Oktober 2013
Dr . phil . Nicol a Leibinger- K ammüller
Vorsit zende der Geschäf tsführung
048
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Unternehmen
049
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
die trumpf Gruppe hat das Geschäftsjahr 2012/2013 mit Erfolg abgeschlossen.
Trotz anhaltender Staatsschuldenkrise und rückläufiger Dynamik der Weltwirtschaft konnte beim Umsatz erneut ein Rekordwert erreicht werden. Das Ergebnis
nahm dagegen wegen weiter gesteigerter Aufwendungen für die Zukunftssicherung
insbesondere in Forschung und Entwicklung ab. Mit seinen wettbewerbsfähigen
Produkten, seiner globalen Aufstellung und seinem exzellenten Team geht das Unternehmen gut gerüstet in die Zukunft.
Die Zusammenarbeit von Geschäftsführung und Aufsichtsrat war vertrauensvoll
und effektiv. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr dreimal getagt und die ihm nach
Gesetz und Satzung obliegenden Überwachungs- und Beratungsaufgaben mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit wahrgenommen. Hierzu wurde der Aufsichtsrat von der
Geschäftsführung regelmäßig und umfassend zu Geschäftspolitik, Geschäftsentwicklung, Innovation, Rentabilität, Liquidität und Risikolage des Unternehmens und
Fragen der strategischen Weiterentwicklung unterrichtet. Besondere Bedeutung hatte
der Abschluss der Verhandlungen zur Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am
chinesischen Werkzeugmaschinenbauer Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Co. Ltd.
Zudem hat die Vorsitzende der Geschäftsführung den Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßig und unverzüglich über alle Ereignisse von wesentlicher Bedeutung informiert.
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den
Jahres- und Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht geprüft und jeweils
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat nach
Vorstellung durch den Abschlussprüfer und Abschluss eigener Prüfungen von Jahresabschluss, Gewinnverwendungsvorschlag, Konzernabschluss und Konzernlagebericht die von der Geschäftsführung aufgestellten Abschlüsse ohne Einwendungen
billigend zur Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat dankt der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern weltweit für ihren Einsatz und ihre konstruktiven persönlichen Beiträge
zum Erfolg des Unternehmens. Den Arbeitnehmervertretern danken wir für die gute
Zusammenarbeit.
Ditzingen, im Oktober 2013
Dr . Jürgen Hambrecht
Vorsit zender des Aufsichtsrats
050
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Organe des Unternehmens
Geschäftsführung
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich
TRUM PF
Gmb H + Co. KG
Gesellschafter
für strategische Unternehmensentwicklung,
Familie Leibinger
Unternehmenskommunikation, Anlagen und Bauten
95,0 Prozent
Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger
Berthold Leibinger Stiftung GmbH*
Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung,
5,0 Prozent
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik /
Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie neue Geschäftsfelder
Dr. rer. pol. Lars Grünert
Verantwortlich für Informationstechnik, Organisationsentwicklung und Zentraleinkauf sowie Finanzen und
Controlling im Geschäftsbereich Lasertechnik / Elektronik
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen, verantwortlich für Produktion und Qualitätsmanagement sowie Baureihenorganisation
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Arbeitsdirektor, verantwortlich für Personal- und
Sozialwesen sowie Dienstleistungen im Geschäfts­
bereich Werkzeugmaschinen
Dipl.-Ök. Harald Völker
Kaufmännischer Geschäftsführer, Vorsitzender des
Geschäftsbereichs Medizintechnik, verantwortlich für
Finanzen und Controlling gruppenweit, Recht und
Akquisitionsmanagement sowie Absatzfinanzierung
* Mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
051
Unternehmen
Aufsichtsrat
Ber thold Leibinger
GmbH
Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger
Doris Leibinger
Gerlingen
Gerlingen
Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 31.12.2012)
Prof. Dipl.-Ing./M. Arch. Regine Leibinger
Dr. rer. nat. Jürgen Hambrecht
Berlin
Neustadt an der Weinstraße
Architektin, Barkow Leibinger Architekten
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands BASF SE
Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 01.01.2013)
Monika Lersmacher*
Kornwestheim
Gerd Duffke*
Gewerkschaftssekretärin der IG Metall
Bietigheim-Bissingen
Bezirksleitung Stuttgart
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats,
Leiter Bereich fachliche Qualifizierung,
Martin Röll*
Personalentwicklung der TRUMPF GmbH + Co. KG
Tübingen
in Ditzingen
2. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart
Hans-Rainer Balbach*
Joachim E. Schielke
Gerlingen
Stuttgart
Betriebsrat der TRUMPF Werkzeug-
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands Baden-
maschinen GmbH + Co. KG in Ditzingen
Württembergische Bank, Stuttgart, ehemals
Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-
Volker Buchmann*
Württemberg, Stuttgart
Unterwellenborn
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats
Andreas Schulz*
TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co. KG
Gerlingen
Leiter Werk Ditzingen,
Stefan Fuchs
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
Vorsitzender des Vorstands der Fuchs Petrolub AG,
Mannheim (seit 01.01.2013)
Prof. Dr. Dr. oec. h. c. Walther Zügel
Stuttgart
Prof. Dr. Hermut Kormann
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands
Heidenheim
der Landesgirokasse Stuttgart (bis 03.12.2012)
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands
der Voith GmbH
* Arbeitnehmervertreter.
052
>
2
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Globale Präsenz
47 –
Standorte
TRUMPF Z uku n f t
sei t 1 9 2 3
3
4
1
2
1
1
1
1
5
6
1
7
8
A
B
C
D
E
053
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
1
1
1
2
1
1
1
1
6
2 3
11
1
1
1 1
1
1
11
1
2
1
3
21
1
1
1
1
1
58 –
Tochtergesellschaften
1
1
Deutschland
Europa
Amerika
Asien-Pazifik
14
23
7
14
Ditzingen6
Clermont-1
Ferrand
Zielonka1
Charleston1
Shanghai1
Kuala Lumpur1
Polen
USA
China
Malaysia
Moskau1
Hongkong1
Singapur1
Russland
Cranbury1
USA
China
Malaysia
Alingsås1
Farmington1
Dongguan1
Seoul2
Schweden
USA
China
Südkorea
Baar2
1
Schweiz
Santa Clara
USA
Grüsch3
São Paulo
1
Schweiz
Brasilien
Indien
Košice1
Mississauga1
Yokohama1
Slowakei
Kanada
Japan
Madrid1
Apodaca1
Sagamihara1
Spanien
Mexiko
Japan
Headquarter
Freiburg1
Gerlingen1
Hettingen1
Frankreich
Haguenau1
Frankreich
Paris1
München1
Frankreich
Neukirch1
Luton2
Puchheim1
Saalfeld1
Schramberg1
Großbritannien
Southampton1
Großbritannien
Mailand1
Italien
Orbassano /1
Turin
Italien
Hengelo1
Niederlande
Pasching1
Taicang2
China
Pune1
Gueishan Shiang
Liberec1
Tschechien
1
Taiwan
Prag1
Jakarta1
Tschechien
Indonesien
Österreich
Warschau1
Polen
F
G
H
I
J
054
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Gesellschaftliche Verantwortung
Engagiert gestalten
GV
Ges e llsc haf t lic he Ve rant w o r t ung
GV 1
GV 2
B il d u n g
GV
Gesellschaftliche Verantwortung gehört zu
unserer Kultur als Familienunternehmen. Wir
orientieren uns an einem auf Verantwortung
und Nachhaltigkeit ausgerichteten Wertesystem. Die Schwerpunkte unserer gesellschaftlichen Verantwortung konzentrieren
sich auf die Bereiche Bildung, Mitarbeiter,
Forschung, Nachhaltiges Wirtschaften und
Familienunternehmen. Hier tragen wir durch
innovative Ansätze und Projekte dazu bei,
unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln.
M i t a r b ei t er
GV 1 B i l d u n g
Bildung ist eine Voraussetzung für innovatives
Denken. Mit einer Vielzahl von Bildungsprojekten
in Europa wollen wir jungen Menschen helfen, die
Weichen Richtung Wissen zu stellen. Dabei setzen
wir an vielen Punkten der Bildungslaufbahn an – vom
Vorschulalter über Schule und Berufsorientierung
bis hin zum Studium. Wir gestalten gemeinsam mit
lokalen Bildungseinrichtungen zukunftsorientierte
Lernprojekte, stellen Lehrmaterialien zur Verfügung
und unterstützen Studenten mit Stipendien. Immer
mit dem Ziel, Technikinteresse und Unternehmergeist
bei jungen Menschen zu fördern.
GV 2 M i ta r bei t e r
Unsere Mitarbeiter sind die Basis unseres Erfolgs:
Mit ihrer Qualifikation, Leidenschaft und Motivation
bestimmen sie unsere Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Daher investieren wir in die ganzheitliche
Förderung unserer Beschäftigten: in Bildung, fachliche Qualifikation, kulturelle Angebote und Gesundheitsvorsorge – beispielsweise mit vielen Hundert
Gesundheitschecks im Jahr.
GV 3
Fo r sc hung
055
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
GV 4
N a ch h a l t i g es W i r t s ch a ft en
GV 5
Fa mi l i en u n t er n eh men
0
0 10
0 00 10
0 00 10 001
00 101 1010 0010 001
00 01 000 10 10 00
01 00 10 10 01 10
01 01 01 01 01 00
01 01 00 00 01 10
01 00 10 10 00
00 10 00 10
10
10 10 10
01 10
00 0
01 0 010 10
0 0 10 10
1 0 0
00 01 01 10
01 10 10 00 0
00010100010 10
1
0 0 0 0 10 10
01010101001 10 10
0 0
00010001010 10
0
0
0 010001010
01010101
0
0
0 01
00
S
GV 3 F o r s c h u n g
GV 5 Fa m i l i e n u n t e r n e h m e n
Als Hochtechnologieunternehmen arbeiten wir an
zahlreichen Zukunftsthemen und suchen dabei den
Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis.
Wir pflegen enge Kooperationen mit Universitäten
und Instituten und engagieren uns in den für uns
relevanten Forschungsnetzwerken. Die universitäre
Lehre unterstützen wir beispielsweise durch Stiftungsprofessuren, die Gestaltung von Vorlesungen oder das
Bereitstellen von Maschinen für Institute. Für junge
Akademiker bieten wir Industriepromotionen und
Traineeprogramme an.
Unsere Unternehmensgrundsätze beschreiben die
Grundlage unseres langfristigen Denkens und Handelns als Familienunternehmen. Wir sind stolz auf
diese Werte und den Erfolg unseres Geschäftsmodells.
In der deutschen Wirtschaft sind Familienunternehmen eine tragende Säule für Wachstum und Beschäftigung. Es ist daher von allgemeinem Interesse, die
Zukunft der familiengeführten Unternehmen langfristig zu sichern. Wir unterstützen dies durch die aktive
Mitgestaltung der politischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen.
GV 4 N a c h h a lt i g e s W i r t s c h a f t e n
Unser Verantwortungsbewusstsein schließt den
sparsamen Umgang mit Ressourcen ein. Wir legen
unsere Produkte, Prozesse und unsere Infrastruktur
auf minimalen Ressourcenverbrauch aus. Unsere
Kunden können durch diese Effizienz Wettbewerbsvorteile erzielen. Und mit unseren Produkten selbst
zukunftsweisende, ressourcenschonende Erzeugnisse
herstellen.
056
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Höhepunkte
07.2012
Besondere Ereignisse
G e s c h ä f t s j a h r 2 0 12 / 13
– 12.2012
H1
07.2012
H 1 0 5 . 07. 2 012
Biegen „to go“: die wichtigsten
Biegeparameter immer griffbereit
in einer App.
H 4 / 6
10.2012
H 4 2 3 .10 . 2 012
Einzigartige Wahlfreiheit: trumpf bietet 2-DLasermaschinen in jeder Leistungsklasse sowohl
mit Festkörper- als auch mit CO 2 -Laser.
H 5 27.11. 2 012
H 2 0 6 . 0 8 . 2 012
Blechdickenrekord: trumpf Maschinen können
bis zu 50 Millimeter dickem Edelstahl schneiden.
H 3 31. 0 8 . 2 012
10.000ste Schweizer
TruLaser Maschine
verlässt Fließline
des trumpf Werks
in Grüsch.
trumpf Scientific
Lasers GmbH + Co.
KG: trumpf gründet Joint Venture für
Ultrakurzpulslaser.
H 6 0 4 .12 . 2 012
Professor Berthold Leibinger legt Aufsichtsratsvorsitz
der trumpf Gruppe nieder. Dr. Jürgen Hambrecht
wird Nachfolger.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
057
Unternehmen
03.2013
– 04.2013
H8
03.2013
H 7 01. 0 3 . 2 013
Ohne Kompromisse: Hochfrequenzgenerator
TruPlasma RF 3012 vereint guten Wirkungsgrad
und außergewöhnliche Robustheit.
H 8 07. 0 3 . 2 013
Weltgrößter Industrielaserhersteller
trumpf erweitert
FestkörperlaserStammsitz in
Schramberg um neues
Entwicklungszentrum.
H 10 / 11
04.2013
H 9 0 9 . 0 4 . 2 013
Neue „Plattform Industrie 4.0“:
Als Mitglied im Lenkungs- und
Vorstandskreis gestaltet trumpf
die Produktion der Zukunft.
H 10 18 . 0 4 . 2 013
Mikrochips der nächsten Generation: trumpf Laser
Amplifier liefert hochenergetische Laserpulse für
neues Lithografieverfahren.
H 11 3 0 . 0 4 . 2 013
Erfolgreicher Start: Aktives
Assistenzsystem ViKY von trumpf
Medizin Systeme übertrifft alle
Erwartungen.
058
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Höhepunkte
05.2013
Besondere Ereignisse
G e s c h ä f t s j a h r 2 0 12 / 13
– 07.2013
H 14 / 15
06.2013
H 16
07.2013
H 12 21. 0 5 . 2 013
H 15 0 6 . 0 6 . 2 013
Innovationsfeuerwerk auf der 21. LASER World
of Photonics: trumpf präsentiert 13 Weltpremieren.
Neues Produktionsgebäude für
trumpf Markierlaser am Schweizer
Standort Grüsch.
H 13 2 8 . 0 5 . 2 013
Integriertes Richten für Stanzund Stanz-Laser-Maschinen: ebene
Bleche ohne Nachbearbeitung.
H 14 0 5 . 0 6 . 2 013
König WillemAlexander der
Niederlande zu
Besuch bei trumpf.
H 16 02 . 07. 2 013
Bundeskanzlerin
Angela Merkel
besucht trumpf
in Ditzingen.
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
2012/13
s
Inhalt
061
Struktur und Tätigkeitsbereiche
062
Wirtschaftliches Umfeld
065
Geschäftsverlauf
068
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
070
Zukunftssicherung
076
Beschaffung
077
Produktion
078
Prozesse und Organisation
080
Mitarbeiter
081
Risikobericht
087
W ichtige Ereignisse nach Ende
des Geschäftsjahres
088
k ap.
Ausblick
03
059
060
>
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Info
>
Trumpf
auf ei n e n bli c k
1
Umsatz
2 0 12
2 0 13
2.343,4
Mio. €
2
Bereiche
Werk zeugmaschinen
L asertechnik /
Elek tronik
Werkzeugmaschinen
Werkzeugmaschinen
für die flexible Blech- und
Rohrbearbeitung
Lasertechnik
Laser für die Fertigungs­­technik
Elektronik
Stromversorgungen für
Hoch­technologie­prozesse
Medizintechnik
Medizintechnik
Ausstattung für Operations­
säle und Intensivstationen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
061
Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2012/13
Struktur und Tätigkeitsbereiche
Das Hochtechnologieunternehmen trumpf stellt Werkzeugmaschinen, Lasertechnik, Elektronik
und Medizintechnik her. Dabei haben wir den Anspruch, technologisch und organisatorisch
weltweit führend zu sein und unseren Kunden mit maßgeschneiderten Angeboten zum Erfolg
in ihrem Arbeitsgebiet zu verhelfen.
Unter dem Dach einer Management-Holding, der trumpf GmbH + Co. KG, sind vier
Geschäftsfelder zu drei Geschäftsbereichen zusammengefasst: Werkzeugmaschinen, Laser­
technik/Elektronik und Medizintechnik.
Unser größter Tätigkeitsbereich sind Werkzeugmaschinen für die flexible Blechbearbeitung.
Das Produktportfolio umfasst Maschinen zum Biegen, zum Stanzen und Umformen, für die
Laserbearbeitung und für die kombinierte Stanz- und Laserbearbeitung. Standardisierte System­
komponenten ermöglichen vielfältige automatisierte Fertigungslösungen.
Unser Produktprogramm in der Lasertechnik umfasst Lasersysteme für das Schneiden, das
Schweißen und die Oberflächenbearbeitung dreidimensionaler Teile. Wir bieten Hochleistungs-CO 2 -Laser, Stab-, Scheiben- und Faserlaser, Diodendirektlaser, Ultrakurzpulslaser sowie
Beschriftungslaser und -systeme.
Zur Elektronik gehören Gleichstrom-, Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren für die induktive
Materialerwärmung, für die Oberflächenbeschichtung und -bearbeitung mittels Plasmatechno­
logie sowie für die Laseranregung.
In der Medizintechnik konzentrieren wir uns auf Systemlösungen für den Operations- und Intensivbereich: Wir haben Operationstische, Operationsleuchten, deckenhängende Arbeitsplatzsysteme,
Kamera- und Assistenzsysteme im Programm.
In allen Geschäftsbereichen unterstützen wir unsere Kunden mit einem umfassenden Service­
angebot, das den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte umfasst. Wir bieten alle Leistungen
von Finanzierungskonzepten über Funktionserweiterungen, technischen Service, Beratung und
Schulung bis hin zum Gebrauchtgerätehandel.
062
>
Grafik
01
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Veränderung Bruttoinlandsprodukt
weltweit in %
5,3
Die Weltkonjunktur zeigte sich im Jahr 2012
erneut wenig dynamisch.
3,9
3,1
2,8
–0,6
08
09
10
11
12
Quelle: Internationaler Währungsfonds
Der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen hat ebenso wie das Geschäftsfeld Lasertechnik seinen
Stammsitz in Ditzingen. Das Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus geleitet. Die zentralen
Standorte des Geschäftsbereichs Medizintechnik sind Puchheim und Saalfeld.
Die trumpf Gruppe ist weltweit in allen wichtigen Märkten vertreten. Wir verfügen über
58 operative Tochtergesellschaften in Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Produktionsstandorte
befinden sich in China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Mexiko, Österreich,
Polen, in der Schweiz, in Tschechien und in den USA.
Wirtschaftliches Umfeld
Schwächere Weltkonjunktur
Grafik 01
Die Weltkonjunktur zeigte sich im Jahr 2012 erneut wenig dynamisch. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) stieg das globale Bruttoinlandsprodukt 2012 um 3,1 Prozent.
Im Vorjahr war es noch um 3,9 Prozent gewachsen. Die USA und Japan erreichten mit Wachstumsraten von rund 2 Prozent höhere Werte als im Jahr zuvor. Einen Rückgang hatten die
Schwellenländer zu verzeichnen, deren Wirtschaftsleistung nur noch um 4,9 Prozent zunahm
(Vorjahr 6,2 Prozent). China war dabei mit einem Wachstum von 7,8 Prozent immer noch Spitzenreiter, kam allerdings nicht in die Nähe des Vorjahreswerts von 9,3 Prozent.
Die Eurozone rutschte mit einem Rückgang in der Wirtschaftsleistung von 0,6 Prozent in die
Rezession. Das konnte auch die deutsche Wirtschaft nicht verhindern, die mit 0,9 Prozent noch
moderat wuchs.
Industrieproduktion und Investitionen entwickelten sich in Europa im Zuge der anhaltenden
Staatsschuldenkrise rückläufig. Weltweit schwächten sich die Zuwachsraten der Industrieproduktion auf 2,5 Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent) und der Investitionen wichtiger Kundenbranchen
auf 5,1 Prozent (Vorjahr 15,9 Prozent) ab.
Werkzeugmaschinenindustrie produziert mehr
Mit einem Anstieg der Produktion um 1,3 Prozent nach zwei sehr starken Jahren in Folge konnte
der deutsche Maschinen- und Anlagenbau 2012 trotz der Staatsschuldenkrise im Euroraum
sowie einer Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums ein gutes Ergebnis erzielen. Dem
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
063
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge erreichte der Umsatz der
gesamten Maschinenbauindustrie mit rund 207 Milliarden € wieder annähernd das Niveau des
Rekordjahrs 2008. Für das Jahr 2013 erwartet der Verband ein reales Produktionswachstum
von 2 Prozent.
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie kam dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinen­
fabriken (VDW) zufolge im Jahr 2012 auf ein Produktionsvolumen von 14,1 Milliarden €. Das
entspricht einem Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Umformende und zerteilende
Werkzeugmaschinen konnten mit 2,7 Milliarden € ein Plus von 5 Prozent erreichen. Für das
­laufende Jahr sieht der VDW bei Produktion und Export jeweils ein moderates Wachstums­
potenzial von etwa 1 Prozent. Beim Auftragseingang verzeichnete die Werkzeugmaschinen­
industrie 2012 mit 15,1 Milliarden € ein Minus von 10 Prozent im Vergleich zum sehr starken
Vorjahr.
Die Weltproduktion von Werkzeugmaschinen stieg laut VDW 2012 um 7 Prozent und erreichte
einen neuen Rekordwert von 66,3 Milliarden €. In der weltweiten Rangfolge behauptete China
mit einem Produktionsvolumen von 14,7 Milliarden € und einem Anteil von 22 Prozent den
­ersten Platz, gefolgt von Japan mit 21 Prozent und Deutschland mit 16 Prozent Weltanteil.
Lasermarkt erreicht mit verhaltenem Wachstum Rekordwert
Der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung erreichte im Jahr 2012 nach einer
Untersuchung von Optech Consulting das Rekordvolumen von 7,9 Milliarden €, was einen
Zuwachs um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert bedeutet. Das Wachstum beruhte jedoch
zu einem erheblichen Teil auf Währungseffekten aus asiatischen Währungen. Auf US-DollarBasis trat der Markt für Lasermaterialbearbeitungssysteme im Jahr 2012 mit einem geringen
Wachstum von 1 Prozent nahezu auf der Stelle.
China und Europa bildeten mit einem Anteil von zusammen knapp 50 Prozent das Schwergewicht in der Lasersystemnachfrage. Wegen der Staatsschuldenkrise in Europa und geringerer
Exportraten in China waren die Auftragseingänge der Laserbranche zu Jahresbeginn 2012 verhalten, bewegten sich dann für einige Monate ins Plus, um gegen Ende des Jahres infolge sich
eintrübender gesamtwirtschaftlicher Erwartungen erneut nachzugeben.
Insgesamt lag der Umsatz in der Laserbranche zu Beginn des Jahres 2013 jedoch deutlich über
Vorjahresniveau. Das stärkste Wachstum verzeichnete Nordamerika. In Asien trug Südkorea den
064
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
größten Teil zum Wachstum in der Lasertechnik bei, während die Entwicklung in China nur
leicht positiv, in Japan gleichbleibend verlief.
Die Konsumelektronik war im Jahr 2012 ein wichtiger Wachstumstreiber im Lasermarkt, da für
die Herstellung von Smartphones und Tablet-PCs in bedeutendem Umfang Laserverfahren ein­
gesetzt werden. Stark entwickelte sich auch der Umsatz in der Automobilindustrie, wo insbesondere das Schweißen und Schneiden mit Lasern immer breiteren Raum einnimmt.
Elektroindustrie verzeichnet Rückgänge
Für die deutsche Elektroindustrie war 2012 ein sehr verhaltenes Jahr, das unter dem Einfluss
der Euro-Schuldenkrise sowie der Abkühlung der globalen Konjunktur stand. Produktion und
Branchenumsatz gingen laut Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI)
jeweils um 3 Prozent zurück. Der Umsatz lag damit bei 172,8 Milliarden €, das Produktions­
volumen bei 143,9 Milliarden €. Die zweite Jahreshälfte verlief deutlich schwächer als die erste.
Für 2013 erwartet der ZVEI ein Produktionsplus von 1,5 Prozent.
Die globale Elektroproduktion erreichte nach ZVEI-Schätzungen 2012 ein Volumen von
3.585 Milliarden €. Die deutsche Elektroindustrie ist der weltweit fünftgrößte Produzent – nach
China, Japan, den USA und Südkorea.
Medizintechnik ist nur außerhalb Deutschlands stark
Im Jahr 2012 erreichten die deutschen Medizintechnikunternehmen einen Gesamtumsatz von
22,3 Milliarden € (Vorjahr 21,4 Milliarden €). Die Umsatzsteigerung basierte laut Spectaris
(Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien) ausschließlich auf Zuwächsen beim Auslandsgeschäft, dem aufgrund einer Exportquote von inzwischen rund 68 Prozent eine besondere Bedeutung zukommt. Die deutschen Firmen erzielten 2012
außerhalb Deutschlands ein Plus von 6,7 Prozent, was einem Auslandsumsatz von 15,1 Milliarden € entspricht. Das Geschäft im Inland zeigte sich dagegen schwach und lag mit knapp
7,2 Milliarden € um 0,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für 2013 rechnet die deutsche
Medizintechnikindustrie mit leicht steigenden Umsätzen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
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Grafik
02
065
Konzernlagebericht
Umsatz
in Mio. €
Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete
TRUMPF den höchsten Umsatz seiner 90-jährigen
Unternehmens­geschichte.
2.328
2.343
11/12
12/13
2.024
1.663
1.340
Umsatzsteigerung:
+ 0,7%
08/09
09/10
10/11
Geschäftsverlauf
TRUMPF konnte Umsatz leicht steigern
Grafik 02
Im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftete trumpf den höchsten Umsatz seiner 90-jährigen
Unternehmensgeschichte. Er stieg allerdings nur moderat um 0,7 Prozent auf 2,34 Milliarden €
(Vorjahr 2,33 Milliarden €). Dabei zeigten sich regional wie auch in den einzelnen Geschäfts­
feldern von trumpf unterschiedliche Tendenzen.
Werkzeugmaschinen entwickeln sich gut
Der Umsatz des größten Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen stieg um 2,9 Prozent auf
1,94 Milliarden € (Vorjahr 1,89 Milliarden €).
Das letzte Quartal des Berichtsjahres war das stärkste des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen.
Erfreuliche Verkaufszahlen konnten wir bei unseren Stanzmaschinen verzeichnen. Auch die neue
Laserrohrschneidanlage mit dem besonderen Qualitätsschrägschnitt war im Markt e­ rfolgreich.
Ebenfalls sehr gut entwickelt hat sich der Umsatz mit Automatisierungskomponenten, die inzwischen in zahlreichen Ausprägungen und Größen zur Verfügung stehen und damit die unterschiedlichsten Kundenanforderungen erfüllen. Den größten Anteil am Umsatz des Geschäfts­b ereichs
hatten unsere Laserflachbettmaschinen, die immer häufiger mit Festkörper­laser-Ausstattung
nachgefragt werden.
Lasertechnik wächst überdurchschnittlich
Der Umsatz des gesamten Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik stieg um 4,4 Prozent
auf 758 Millionen € (Vorjahr 727 Millionen €).
Verglichen mit dem Gruppenumsatz erhöhte sich dabei der Umsatz des Geschäftsfelds Lasertechnik
überdurchschnittlich um 7,6 Prozent auf 684 Millionen € (Vorjahr 636 Millionen €). Der Anteil
der Laser und Komponenten zur EUV-Erzeugung für die Halbleiterproduktion liegt bereits bei
mehr als 10 Prozent des Geschäftsfeldumsatzes. Ebenfalls einen starken Zuwachs konnten wir
im Bereich der Laser für die Mikroanwendungen mit einem Schwerpunkt bei der Anwendung für
Smartphones erreichen. Aufgrund des verstärkten Einsatzes von Leichtbaumaterialien im Automobilbau stieg unser Umsatz in dieser Branche weiter an. Bei Schneidanwendungen in der Blechbearbeitung zeigt sich ein Trend zu Festkörperlasern, was einen moderaten Rückgang bei
CO 2 -Lasern für Werkzeugmaschinen bewirkte. Dieser Rückgang wurde durch andere Produkt­
gruppen mehr als kompensiert.
066
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03
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Umsatz nach Geschäftsbereichen*
c
in Mio. €
Die Umsatzanteile der Geschäftsbereiche ver­
änderten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
nur gering.
b
a / Werkzeugmaschinen
1.943 / +2,9 %
a
b / Lasertechnik/Elektronik
758 / +4,4 %
c / Medizintechnik
184 / –0,2 %
* konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
Gesamt
2.885 / +3,1 %
12/13
Der Umsatz des Geschäftsfelds Elektronik ist stark von projektgetriebenen Großinvestitionen
abhängig. Er sank um 15,9 Prozent auf 109 Millionen € (Vorjahr 130 Millionen €). Der Umsatzrückgang resultiert aus weiterhin schwacher Investitionstätigkeit in einigen Kernmärkten wie
Flat Panel Display und Anlagen für die Solarindustrie.
Medizintechnik stagniert
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Medizintechnik blieb mit 184 Millionen € auf Vorjahresniveau.
Die erfolgreichste Produktgruppe waren im Berichtsjahr die Operationstische. Alle Erwartungen
übertroffen hat das im November 2012 in den Markt eingeführte Assistenzsystem ViKY, das bei
verschiedensten Operationen aktive Unterstützung für den Chirurgen leistet.
Grafik 03
Die Umsatzanteile der Geschäftsbereiche veränderten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
nur gering. Mit den innerhalb der Geschäftsbereiche konsolidierten Umsätzen als Basis erreichte
der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen einen Umsatzanteil von 67,4 Prozent (Vorjahr
67,5 Prozent). Der Geschäftsbereich Lasertechnik/Elektronik erwirtschaftete einen Umsatz­
anteil von 26,2 Prozent (Vorjahr 25,9 Prozent). Der Umsatzanteil des Geschäftsbereichs
Medizin­technik lag bei 6,4 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent).
Regionale Umsatzanteile verschieben sich
Zu dem leichten Plus beim Gesamtumsatz führte vor allem eine gute Entwicklung in Nordamerika,
insbesondere in den USA. Der Anteil Amerikas am Gesamtumsatz stieg um 3,9 Prozentpunkte
auf 22,1 Prozent. Asien blieb auf dem Niveau des Vorjahres, der Anteil der Region am Umsatz
der trumpf Gruppe ging leicht auf 22,0 Prozent zurück. Auch Europa (ohne Deutschland) zeigte
sich mit einem Umsatzanteil von 29,8 Prozent konstant, wobei sich die Gewichtung zugunsten
von Mittel- und Osteuropa verschob. Deutschland bleibt trotz einer verhaltenen Entwicklung mit
einem Umsatzanteil von 25,5 Prozent (Vorjahr 28,8 Prozent) größter Einzelmarkt.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
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04
067
Konzernlagebericht
Auftragseingang
in Mio. €
2.219
2.348
2.330
11/12
12/13
Der Auftragseingang bewegte sich auf Vorjahres­
niveau und lag auf Höhe des Gruppenumsatzes.
1.402
08/09
1.488
09/10
10/11
Westeuropa zeigt sich schwach, Osteuropa stark
In Deutschland ging der Umsatz um 11,0 Prozent auf 597 Millionen € zurück (Vorjahr 671 Millionen €). In den übrigen Ländern Westeuropas sank der Umsatz um 6,7 Prozent auf 462 Millionen € (Vorjahr 495 Millionen €). Besonders schwach zeigten sich erwartungsgemäß Griechenland,
Portugal und Spanien. Ein besonders starker Markt war Österreich mit einem Umsatzplus von
18,1 Prozent. Die Länder Mittel- und Osteuropas legten beim Umsatz um 15,9 Prozent auf
237 Millionen € zu (Vorjahr 204 Millionen €). Die höchsten Umsätze waren in Tschechien, Polen,
Russland und Ungarn zu verzeichnen.
Amerika wächst dynamisch, Asien entwickelt sich uneinheitlich
In Nord-, Mittel- und Südamerika stieg der Umsatz insgesamt um 22,0 Prozent auf 518 Millionen € (Vorjahr 424 Millionen €). Insbesondere in den USA entwickelte sich der Umsatz für
trumpf sehr dynamisch: Er erhöhte sich, auch wegen eines Großprojekts, um 37,0 Prozent auf
375 Millionen €. Auch in Mexiko konnte trumpf ein hohes Wachstum erzielen. Brasilien hin­
gegen blickt auf ein verhaltenes Geschäftsjahr zurück.
In der Region Asien-Pazifik entwickelte sich das Geschäft von trumpf im Berichtszeitraum sehr
verhalten. Der Umsatz sank um 0,7 Prozent auf 515 Millionen € (Vorjahr 519 Millionen €). In
China – nach Deutschland und den USA drittgrößter Einzelmarkt für trumpf – war ein leichter
Umsatzrückgang um 1,9 Prozent zu verzeichnen. Und auch in Japan konnte das Vorjahresergebnis
nicht erreicht werden. Sehr erfreulich entwickelten sich dagegen Südkorea, Indien, Thailand
und Indonesien.
Auftragseingang geht leicht zurück
Grafik 04
Der Auftragseingang bewegte sich auf Vorjahresniveau und lag auf Höhe des Gruppen­u msatzes.
Mit 2,33 Milliarden € erreichte er nicht ganz den Vorjahreswert von 2,35 Milliarden €, was
einem Rückgang von 0,8 Prozent entspricht.
Aufgrund des leicht unter dem Umsatz liegenden Auftragseingangs sank der Auftragsbestand um
0,7 Prozent auf 666 Millionen € (Vorjahr 671 Millionen €). Die rechnerische Auftragsreichweite
betrug damit 3,1 Monate (Vorjahr 3,3 Monate).
068
>
Grafik
05
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Ergebnis vor Steuern
211
in Mio. €
185
Das Ergebnis vor Steuern sank im Wesentlichen
wegen höherer Personalaufwendungen
um 26,9 Prozent.
154
52
Umsatzrendite 2012/13:
+ 6,6%
–59
08/09
09/10
10/11
11/12
12/13
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Ertragslage: Ergebnisentwicklung rückläufig
Grafik 05
Die positive Ergebnisentwicklung der Vorjahre konnte nicht weiter fortgesetzt werden. Das
Ergebnis vor Steuern sank im Wesentlichen wegen höherer Personalaufwendungen um 26,9 Prozent auf 154 Millionen € (Vorjahr 211 Millionen €).
Trotz des moderat gestiegenen Umsatzes ging die Gesamtleistung um 1,0 Prozent auf 2,36 Milliarden € zurück (Vorjahr 2,38 Milliarden €). Ursächlich hierfür war ein im Vergleich zum Vorjahr
geringerer Aufbau der Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken um 34,0 Prozent auf 83 Millionen € (Vorjahr
125 Millionen €). Hauptursache waren deutlich geringere Kursgewinne.
Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen verringerte sich um 3,3 Prozent und lag
damit bei 1,10 Milliarden € (Vorjahr 1,14 Milliarden €). Die Materialaufwandsquote sank leicht
auf 46,8 Prozent (Vorjahr 47,9 Prozent).
Der Personalaufwand stieg infolge des strategischen Personalaufbaus in Forschung und Entwicklung
sowie in den Wachstumsmärkten Asiens. Insgesamt erhöhte er sich um 7,6 Prozent auf 688 Millionen € (Vorjahr 639 Millionen €). Die Personalaufwandsquote wuchs auf 29,2 Prozent an (Vorjahr
26,8 Prozent).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 6,6 Prozent auf 399 Millionen €
(Vorjahr 427 Millionen €). Dieser Rückgang begründet sich analog zu den Veränderungen in den
sonstigen betrieblichen Erträgen durch einen deutlichen Rückgang der Kursverluste.
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis lag wie im vorangegangenen Geschäftsjahr bei
22 Millionen €.
Der Steueraufwand in Höhe von 39 Millionen € (Vorjahr 44 Millionen €) setzte sich nahezu ausschließlich aus effektiven Steuern zusammen. Latente Steuern bestanden nur in sehr geringem Umfang.
Der Konzernjahresüberschuss betrug 116 Millionen € (Vorjahr 167 Millionen €).
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06
Bilanzstruktur
Aktiva
in Prozent und Mio. €
Die Bilanzsumme erhöhte
sich im Berichtsjahr um
0,7 Prozent.
069
Konzernlagebericht
Passiva
45,3%
Anlagevermögen 34,2%
36,7%
0,4%
Umlaufvermögen 65,8%
2.043
11/12
0,5%
Sonderposten
17,5%
17,9% Rückstellungen
36,5%
35,3% Verbindlichkeiten
63,3%
0,3%
Gesamt
46,0% Eigenkapital
2.057
12/13
2.043
11/12
0,3%
Passive latente Steuern
2.057
12/13
Vermögens- und Finanzlage: Eigenkapitalquote erhöht sich leicht
Grafik 06
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr um 0,7 Prozent auf 2,06 Milliarden € (Vorjahr
2,04 Milliarden €).
Das Anlagevermögen stieg um 8,2 Prozent auf 756 Millionen € (Vorjahr 698 Millionen €). Die
Zugänge bei den Sachanlagen resultierten insbesondere aus Investitionsprojekten unserer Gesellschaften in Ditzingen, Schramberg, Hettingen (Deutschland) und Grüsch (Schweiz).
Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten verringerte sich um 3,2 Prozent auf 1,30 Milliarden € (Vorjahr 1,34 Milliarden €). Die Vorräte stiegen um 1,2 Prozent auf
504 Millionen € (Vorjahr 498 Millionen €).
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände reduzierten sich um 2,1 Prozent
auf 609 Millionen € (Vorjahr 622 Millionen €). Der Forderungsumschlag stieg auf 5,0 an
(Vorjahr 4,8).
Die Wertpapiere und liquiden Mittel verringerten sich um 18,4 Prozent auf 166 Millionen €
(Vorjahr 203 Millionen €). Der Finanzmittelbestand sank insbesondere aufgrund von Tilgungen langfristiger Finanzverbindlichkeiten um 27,3 Prozent auf 212 Millionen € (Vorjahr
291 Millionen €).
Das Eigenkapital erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 945 Millionen € (Vorjahr 925 Millionen €).
Die Eigenkapitalquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 46,0 Prozent (Vorjahr 45,3 Prozent).
Die Rückstellungen erhöhten sich um 2,8 Prozent auf 369 Millionen € (Vorjahr 358 Millionen €). Dabei stiegen im Wesentlichen die Pensionsrückstellungen sowie die Rückstellungen für
Personal. Dem gegenüber konnten die Rückstellungen für Gewährleistungen abgebaut werden.
Die Verbindlichkeiten sanken um 2,8 Prozent auf 699 Millionen € (Vorjahr 719 Millionen €).
Der Rückgang resultierte insbesondere aus der Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kredit­
instituten in Höhe von 59 Millionen €. Im Gegenzug erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern um 26 Millionen €.
070
>
Grafik
07
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Forschung und Entwicklung
211
in Mio. €
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
erhöhten sich noch einmal deutlich.
193
158
155
129
2012/13:
+ 9,1%
08/09
09/10
10/11
11/12
12/13
Zukunftssicherung
Die Investitionsquote der trumpf Gruppe verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Wir investierten erheblich in Sachanlagen, vor allem aber in Forschungsaktivitäten und in die Entwicklung neuer Produkte. Die Gesamtquote für Zukunftsinvestitionen
betrug 14,8 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 14,9 Prozent).
Forschung und Entwicklung stark
Innovation ist ein entscheidender Teil der Unternehmenskultur von trumpf. Als Hochtechnologieunternehmen streben wir danach, Visionen Wirklichkeit werden zu lassen und unseren Kunden
bedeutende Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Deshalb haben wir unsere Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung im Geschäftsjahr 2012/13 noch einmal deutlich erhöht.
Grafik 07
Grafik 08
Sie stiegen um 9,1 Prozent auf 211 Millionen € (Vorjahr 193 Millionen €). Die Entwicklungsquote in Relation zum Umsatz lag bei 9,0 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent). Die Anzahl der Mit­
arbeiter, die zum Bilanzstichtag im Bereich Forschung und Entwicklung tätig waren, nahm um
5,8 Prozent auf 1.430 Mitarbeiter zu (Vorjahr 1.352 Mitarbeiter). Damit arbeiteten 14,4 Prozent
unserer Mitarbeiter an unseren Produkten und Ideen von morgen.
Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, technologisch im Weltmaßstab führend zu sein. Die
Schwerpunkte von Forschung und Entwicklung bei trumpf liegen auf Technologiefeldern wie
Produktions- und Fertigungstechnik, Photonik, Lasertechnik und deren Anwendungsbereiche,
Strahlquellen und Materialien der Zukunft, Elektromobilität und Medizintechnik. Häufig
können wir verschiedene, teils konkurrierende Verfahren für die Problemstellung des Kunden
anbieten und durch gezielte individuelle Beratung die am besten geeignete Lösung finden.
Plattformstrategie im Bereich Werkzeugmaschinen
Im Geschäftsjahr 2012/13 lag ein Fokus der Werkzeugmaschinen-Entwicklung auf dem Ausbau
unseres breiten Portfolios im Bereich 2-D-Laserschneiden. Wir bieten für jede Anforderung die
richtige Maschine – unabhängig davon, ob extrem große oder kleine Losgrößen, Mittel- oder
Großformat, Dick- oder Dünnblech bearbeitet werden sollen. Je nach Anwendungsfall kann der
Kunde zudem über alle Maschinenserien hinweg zwischen CO 2 - und Festkörperlaser-Schneidtechnologie wählen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
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08
071
Konzernlagebericht
Mitarbeiter in Forschung
und Entwicklung
In der TRUMPF Gruppe arbeiteten zum Stichtag
14,4 Prozent der Beschäftigten an den Produkten
und Ideen von morgen.
1.352
1.074
1.097
08/09
09/10
1.430
1.157
Mitarbeiterzuwachs Forschung
und Entwicklung:
+ 5,8%
10/11
11/12
12/13
Um die damit einhergehende, ständig wachsende Komplexität beherrschbar zu halten, das Variantenmanagement zu verbessern und die Robustheit der Maschinen weiter zu steigern, wurde im
abgelaufenen Geschäftsjahr die Organisationseinheit „System- und Produktarchitektur“ geschaffen. Ziel ist die Entwicklung eines modular aufgebauten „Baukastens“, aus dem alle heutigen
und zukünftig erforderlichen Maschinen konfiguriert werden können.
Weltpremieren beim Stanzen und Laserschneiden
Eine Weltneuheit brachte trumpf im Berichtszeitraum mit der TruMatic 6000 auf den Markt.
Die neue Stanz-Laser-Maschine zeichnet sich durch gesteigerte Prozesssicherheit, beste Teilequalität und minimierte Nebenzeiten aus. Für die hohe Prozesssicherheit sorgt neben anderen Assistenzsystemen die Funktion Smart Punch Monitoring. Sie prüft, ob ein Loch gestanzt wurde und
erkennt frühzeitig einen möglichen Stempelbruch. Die absenkbare Matrize verhindert Kratzer
auf dem Blech, dank Werkzeugrotation und Ein-Schneidkopf-Strategie sind die Rüst- und Vorbereitungszeiten minimal.
Eine Innovation mit sehr hohem Nutzen für Stanzkunden ist das integrierte Richten. Beim Standardstanzprozess führen frei werdende Spannungen dazu, dass sich vor allem dünne Bleche mit
vielen Stanzungen verbiegen. Sie müssen anschließend in einer separaten Maschine gerichtet werden. Beim integrierten Richten induziert unsere aktive Matrize in Verbindung mit besonders ausgestalteten Werkzeugen bei jedem Stanzhub entgegengesetzte Spannungen, für die entsprechende
Technologiedaten auf der Steuerung hinterlegt sind. Lochbleche kommen so vollkommen eben
von der Maschine, der nachgelagerte Arbeitsgang entfällt.
„Bright Line fiber“ heißt die neueste Entwicklung, die trumpf im Bereich 2-D-Laserschneiden
gelungen ist. Diese Funktion macht auch Festkörperlasermaschinen zu Universalanlagen. Bisher
galt für Festkörperlaser, dass sie zwar im Dünnblech eine sehr hohe Produktivität erreichen, in
dickerem Edelstahl und Aluminium jedoch eine eher schlechte Kantenqualität mit stärkerer Gratbildung auf der Unterseite erzeugen. „Bright Line fiber“ ändert diese bisher allgemein geteilte
Erfahrung. Mit unserem 5-kW-Scheibenlaser können Aluminium und Edelstahl nun bis 25 Millimeter Dicke problemlos geschnitten werden. Die dabei erreichte Kantenqualität, die nahezu
keine Gratbildung mehr aufweist, sorgt darüber hinaus für eine leichte Entnehmbarkeit der
geschnittenen Teile aus dem Restgitter – beste Voraussetzungen für die Automatisierung aller
Nachfolgeprozesse.
072
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Werkzeugmaschinen als Teil von „Industrie 4.0“
Großes öffentliches Interesse verzeichneten im vergangenen Jahr die Forschungsarbeiten zur
Digitalisierung und Vernetzung der industriellen Produktion, die unter dem Schlagwort
„Industrie 4.0“ zusammengefasst werden. trumpf war bereits seit 2011 Teil des gleichnamigen,
von der Bundesregierung initiierten Arbeitskreises. Seit ihrer Gründung im April 2013 sind wir
Mitglied der „Plattform Industrie 4.0“, einer Geschäftsstelle der drei Verbände VDMA (Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau), BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft,
Telekommunikation und neue Medien) und ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie). Ziel des Zusammenschlusses ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu
fördern, technische Standards zu definieren und die Umsetzung von Industrie 4.0 voranzu­
treiben. Wir entwickeln für unseren Bereich die Referenzarchitektur und bieten schon heute
viele Produkte an, die fähig sind, Teil einer so genannten Smart Factory zu werden. Diese
verbindet virtuelle und physische Produktionselemente, indem sie das Internet der Dinge und
Dienste in die Fertigung bringt.
Ereignisreiches Jahr für die Lasertechnik
Das Geschäftsjahr 2012/13 war für die Lasertechnik-Entwicklung besonders ereignisreich. Zum
einen konnten wir im März 2013 ein neues Entwicklungsgebäude in Schramberg – dem Entwicklungsstammsitz für Festkörperlaser – in Betrieb nehmen. Alle Entwicklungsbereiche finden nun
Platz unter einem Dach. Die Festkörperlaser aus Schramberg kommen bei Mikroanwendungen in
der Halbleiterindustrie genauso zum Einsatz wie als Hochleistungslaser im Automobilbau oder
in den eigenen Werkzeugmaschinen von trumpf.
Schwerpunkt Mikrobearbeitung
Zum anderen gelang es uns auf der Leitmesse LASER World of Photonics in München, die beeindruckende Zahl von 13 neuen Strahlquellen vorzustellen. Besondere Aufmerksamkeit erregte
unser erster Femtosekundenlaser, der TruMicro 5050 Femto Edition. Das Besondere: Ebenso
wie die Pikosekundenlaser von trumpf ist dieser Ultrakurzpulslaser im Femtosekundenbereich
industrietauglich und zeichnet sich durch hohe Prozesssicherheit und gleichbleibend gute Bearbeitungsqualität aus. Der TruMicro 5080 mit infraroter Wellenlänge erweitert die Leistungsgrenze bei den Pikosekundenlasern auf über 150 Watt mittlere Leistung und bietet damit einen
Rekord bei den industrietauglichen Ultrakurzpulslasern. Die frequenzverdoppelte Variante mit
grüner Wellenlänge, der neue TruMicro 5280, überschreitet bei der mittleren Leistung ebenfalls
die 100-Watt-Grenze. Auch am unteren Leistungsrand haben wir aufgestockt. Die neuen Piko­
sekundenlaser der TruMicro Serie 2000 bieten einen Einstieg in die Mikromaterialbearbeitung
im Bereich geringer Durchschnittsleistungen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
073
Neuheiten bei Beschriftungslasern
Eine Weltneuheit präsentierte trumpf mit der neuen TruMark Serie 1000. Der Beschriftungslaser
mit infraroter Wellenlänge verfügt über einen äußerst kompakten Aufbau: Strahlquelle, Versorgungsgerät, Rechner und sogar der Scanner finden in einer schuhkartongroßen Box Platz, die nur
rund zehn Kilogramm wiegt. Somit eignet sich der Laser für die einfache Integration sowohl in
bestehende Fertigungen als auch in neue Linien. Aber auch bei den höheren Leistungen erweitert
trumpf das Markierlaser-Portfolio. Der neue Faserlaser der TruMark Serie 5000 eignet sich für
die schnelle Bearbeitung hoher Stückzahlen, sowohl bei Metall als auch bei Kunststoff.
Ein weiteres Highlight stellt die neue Diodenlasergeneration mit Leistungen von bis zu sechs
Kilowatt zum Löten und Auftragschweißen dar. Der neue TruDiode 6006 bietet ein attraktives
Preis-Leistungs-Verhältnis. Die TruDisk Scheibenlaser der neuesten Generation liefern bis zu
6 Kilowatt Laserleistung aus nur einer einzigen Scheibe. Das führt zu einem noch kompakteren
Aufbau und senkt die Betriebskosten um bis zu 25 Prozent. Mit der neuen Generation des
­TruCoax 1000 schließlich bietet trumpf einen kompakten und robusten CO 2 -Laser für die
Bearbeitung nichtmetallischer und metallischer Werkstoffe. Der energieeffiziente und wartungsfreie Koaxiallaser lässt sich einfach in kundenspezifische Systeme integrieren.
EUV-Lithografie für Mikrochips der nächsten Generation
Große Bedeutung hat für die Laserentwicklung bei trumpf weiterhin das so genannte EUV-Projekt. Um immer kleinere und leistungsfähigere Mikrochips wirtschaftlich herzustellen und so den
Fortschritt gemäß des mooreschen Gesetzes (Verdopplung der Prozessorleistung alle zwei Jahre)
sicherzustellen, steht der Halbleitertechnik der Wechsel zu einer kleineren Belichtungswellenlänge
in der Fotolithografie bevor. Diese Wellenlänge beträgt 13,5 Nanometer, sie wird erzeugt im so
genannten EUV-Verfahren (extreme ultra violet lithography) – dessen Herzstück ein System aus
trumpf CO 2 -Lasern ist. Im letzten Geschäftsjahr haben wir zahlreiche Lasersysteme der zweiten
Generation an die Hersteller der Lithografieanlagen geliefert.
Elektronik: effizienter und robuster Hochfrequenzgenerator
Ein guter Wirkungsgrad und hohe Robustheit – diese zwei Ansprüche an HF-Prozessstromversorgungen ließen sich bisher nicht gleichzeitig realisieren. Anwender hatten die Wahl zwischen stabilen, aber wenig effizienten Generatoren oder effizienten, aber empfindlichen Stromversorgungen.
Der neue Hochfrequenzgenerator TruPlasma RF 3012 von trumpf Hüttinger baut auf der patentierten Hochfrequenz-Combiner-Technik CombineLine auf. Dadurch weist er einen extrem hohen
Wirkungsgrad von 80 Prozent auf und ist gleichzeitig sehr robust und prozessstabil.
074
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Zusammenarbeit im Halbleitermarkt in den USA
Bereits in der Vergangenheit haben trumpf Hüttinger und der Bereich Plasma Control Technologies der COMET AG in Europa erfolgreich gemeinsame Projekte durchgeführt. Die bestehende
Zusammenarbeit haben wir nun auf den amerikanischen Kontinent ausgedehnt, um technologisch führende, spezifische Kundenlösungen für den Halbleitermarkt anzubieten. Durch das
Zusammen­f ühren der aufeinander abgestimmten TruPlasma HF-Generatortechnologie und der
COMET HF-Matchbox ist es möglich, unseren Kunden einen wesentlichen Performancevorteil
für ihre Halbleitersysteme zu verschaffen.
Medizintechnik mit erfolgreichem Assistenzsystem
Robotik und Assistenzsysteme bergen für die Medizin großes Potenzial. Hier hat unser
Geschäftsbereich Medizintechnik angesetzt und sein Produktportfolio um das Assistenzsystem
ViKY erweitert. Es unterstützt bei Operationen in der Allgemeinchirurgie, der Urologie und
der Gynäkologie. ViKY kann Endoskope führen oder auch als Halte- und Positionierungssystem
dienen. Es besteht aus einer Steuereinheit und einer kompakten robotischen Einheit, die über
einen Gelenkarm am Schienensystem des Operationstisches befestigt wird. Das System kann alle
gängigen Endoskopoptiken, Endoskopkameras und Uterusmanipulatoren aufnehmen und per
Sprach- oder Fußsteuerung intraoperativ halten, führen und positionieren.
Die Patientenpositionierung wird erheblich einfacher und sicherer durch die neue OP-Tischplatte
Carbon FloatLine. Mit einer neuartigen Bedieneinheit kann sie gleichzeitig längs und quer
verschoben werden – je nach Druckintensität schneller oder langsamer. Die OP-Tischplatte aus
Karbon bringt alle Voraussetzungen für eine Integration in Hybrid-Anwendungen mit sich.
Sie ist voll durchleuchtbar und verfügt durch das OP-Tischsystem TruSystem 7500 über eine
offene Schnittstelle zur Einbindung in bildgebende Systeme.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
>
Grafik
09
075
Konzernlagebericht
Investitionen
153
in Mio. €
Die Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände
gingen um 10,8 Prozent zurück.
136
127
08/09
57
61
09/10
10/11
11/12
12/13
Investitionen für zukunftsweisende Arbeitsbedingungen
Grafik 09
Im Berichtsjahr lagen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
mit 136 Millionen € um 10,8 Prozent niedriger als im Vorjahr (153 Millionen €).
In Grundstücke, bauliche Erweiterungen und Modernisierungen investierte die trumpf Gruppe
46,7 Prozent der gesamten Investitionssumme. Auf Maschinen und Anlagen entfielen 25,4 Prozent. In Büro- und Geschäftsausstattung flossen 27,9 Prozent.
In Deutschland tätigten wir 53,1 Prozent der Investitionen. Schwerpunkte waren Baumaßnahmen: Die Modernisierung von Gebäuden an unserem Stammsitz in Ditzingen sowie die Neuerrichtung eines Entwicklungsgebäudes in Schramberg und einer Produktionshalle in Hettingen.
31,7 Prozent der Investitionen erfolgten im übrigen Europa, wovon wiederum ein beträchtlicher Anteil auf den Neubau eines Produktionsgebäudes für Markierlaser im schweizerischen
Grüsch entfiel. 10,5 Prozent der Investitionen tätigten wir in Amerika, 4,7 Prozent in der
Region Asien.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände überstiegen die
Abschreibungen deutlich. Die Abschreibungen lagen bei 75 Millionen € (Vorjahr 68 Millionen €).
076
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Beschaffung
Entspannte Beschaffungssituation
Das Geschäftsjahr 2012/13 war gekennzeichnet von einer entspannten Versorgungslage. Die
Rohstoffmärkte und die Beschaffungssituation waren relativ stabil, es gab kaum Kapazitätsschwierigkeiten oder hohe Bedarfsschwankungen. Insbesondere durch die konsequente Einbindung
der Lieferanten in den Bedarfsprozess konnten wir vereinzelt aufkommende Lieferengpässe
rechtzeitig bereinigen.
Bei wichtigen Warengruppen und Schlüsselkomponenten arbeiten die strategischen Einkäufer
und Technologieexpertenteams innerhalb der Beschaffungsorganisation eng mit den Lieferanten
zusammen. Für neue Produkte binden wir unsere Lieferanten verstärkt in einer frühen Phase
der Produktentwicklung ein. Diese Integration haben wir mit Blick auf die neu eingeführte Baureihenstruktur im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen im Berichtszeitraum weiter optimiert.
Lieferantenportal für einheitliche Qualität
Große Bedeutung für den Beschaffungsprozess hat das trumpf Lieferantenportal. Die web­
basierte Portallösung ist zu einem Benchmark in der Branche geworden. Das Portal stellt die
hohe und einheitliche Qualität aller Schritte im Beschaffungsprozess sicher. Es erfreut sich ­g roßer
Akzeptanz sowohl bei den Lieferanten als auch bei den internen Disponenten. Mittelfristig
sollen mehr als 50 Prozent der Bestellvorgänge über das Lieferantenportal abgewickelt werden.
Die Einkaufskosten konnten im Geschäftsjahr 2012/13 insgesamt leicht reduziert werden – trotz
für den Einkauf von trumpf teilweise nachteiliger Wechselkurse, insbesondere beim US-Dollar.
Das Asien-Sourcing gewinnt weiter an Bedeutung. Wir haben die Einkaufskapazitäten ausgebaut
und die Beschaffung in asiatischen Zielländern verstärkt.
Einen klaren Technologiefokus hat der internationale Austausch im trumpf Einkaufsverbund.
Er wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter forciert. Maßnahmen waren unter anderem eine
internationale Einkaufsleitertagung mit integriertem Lieferantentag sowie mehrwöchige Arbeitseinsätze von Mitarbeitern des Zentralbereichs Einkauf bei Tochtergesellschaften.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
077
Produktion
Neue Management-Methoden
Unsere weltweiten Produktionswerke verzeichneten im Geschäftsjahr 2012/13 eine ausgeglichene
Kapazitätsauslastung. Neue Management-Methoden im Rahmen unseres Produktionssystems
SYNCHRO ermöglichten uns noch größere Transparenz in der Fertigung. Durch das ShopfloorManagement verfügen wir über eine dynamische und flexible Feinsteuerung, die jederzeit Anpassungen möglich macht und für eine optimale Auslastung sorgt.
Die Lieferzeiten konnten wir konstant niedrig halten. Mit unserer Just-in-time-Produktion
vermieden wir es, Lagerbestände aufzubauen. Die Plattformstrategie im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen trägt dazu bei, die Variantenvielfalt weiter einzudämmen und die Produkt­
komplexität zu reduzieren.
TRUMPF baut Produktionskapazitäten aus
Das Geschäftsjahr 2012/13 war gekennzeichnet von zahlreichen Baumaßnahmen zur Verbesserung
und Erweiterung der Produktionskapazitäten. Mit Beginn des Geschäftsjahres nahm die neue
Produktionsstätte für Scheibenlaser im japanischen Yokohama ihren Betrieb auf. Auch in Schramberg
im Schwarzwald haben wir die Produktionskapazitäten für Festkörperlaser erweitert. Hier
eröffneten wir im März 2013 ein neues Entwicklungszentrum, wodurch frei gewordene Flächen
zu Produktionsbereichen umgebaut werden konnten. Im Juni 2013 fand die Einweihung eines
neuen Produktionsgebäudes am Schweizer Standort Grüsch statt. Mit dem Neubau hat sich die
Fläche verdoppelt, die für die Fertigung von Markierlasern zur Verfügung steht.
Mitte bis Ende des Geschäftsjahres wurden am Standort Ditzingen mehrere verkettete Bearbeitungszentren in Betrieb genommen. Sie sorgen für eine hochmoderne Fertigung verschiedenster
Maschinenkomponenten und Baugruppen. Im Juli 2013 schließlich bezogen wir eine neue Halle
für die Stanzmaschinenproduktion in Hettingen. Das dortige trumpf Werk, das Stanzmaschinen,
Laserflachbettmaschinen, Laserrohrschneidanlagen und Baugruppen für Laser- und Stanz­
maschinen herstellt, soll in den nächsten Jahren grundlegend modernisiert werden.
078
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Prozesse und Organisation
SYNCHRO plus in indirekten Bereichen
Die Initiative SYNCHRO plus, die im vorangegangenen Geschäftsjahr in den Produktionsbereichen
eingeführt worden war, haben wir im Berichtszeitraum auf die indirekten Bereiche ausgedehnt.
Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, beispielsweise der PDCA-Zyklus (Plan, Do,
Check, Act) zur strukturierten Problemlösung, kennzahlenbasierte Abstimmungs­gespräche,
aber auch Instrumente zur Kapazitätssteuerung. Im Mittelpunkt stehen die Führungskräfte, deren
Aufgabe es ist die Veränderungsprozesse voranzutreiben. Die Einführung von SYNCHRO plus
wird in den nächsten Jahren auf weitere Bereiche wie Vertrieb und Service ausgeweitet.
Daneben hat unsere Organisationsentwicklung im Geschäftsjahr 2012/13 eine Vielzahl von Verbesserungsprojekten bearbeitet. Dazu gehören Projekte zur Reduktion der Entwicklungszeiten,
zur Vereinheitlichung der Vertriebsprozesse und -systeme sowie zur Leistungsoptimierung im
Service. All diese Themen tragen zum langfristigen Erfolg von trumpf bei.
Neue Baureihen-Organisation
Um ein professionelles Management unseres Produktportfolios und unserer Entwicklungsprojekte sicherzustellen, hat der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen im Berichtsjahr eine Bau­
reihen-Organisation eingeführt. Organisatorisch werden die Baureihen „Schneiden“ (TruLaser
und TruLaser Tube sowie TruPunch und TruMatic) und „Biegen“ (TruBend) unterschieden. Die
jeweiligen Baureihen-Leiter tragen die Gesamtverantwortung für den Erfolg der Produkte über
den gesamten Produktlebenszyklus – von der Produktidee über die Serienproduktion und die
Serienstände bis hin zum Auslauf. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit im Produktmanagement und auf der Synchronisation der verschiedenen Fachbereiche.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
079
TRUMPF Qualitätsstandard als Orientierung
Seit Jahren ist der trumpf Qualitätsstandard für alle unsere Standorte verbindlich. Eine regelmäßige externe Zertifizierung bietet unseren Kunden die Gewähr, dass der trumpf Qualitätsstandard den Anforderungen der Zertifizierungsrichtlinie DIN EN ISO 9001 entspricht.
Wesentliche Geschäftsprozesse unterziehen wir einem jährlichen internen Audit. Klare Prozesse
und einheitliche Standards, an denen sich alle Organisationseinheiten und insbesondere auch
unsere neuen Mitarbeiter orientieren können, haben sich bei trumpf vielfach bewährt.
IT setzt Sicherheits-Schwerpunkt
Unsere IT-Organisation hat im Geschäftsjahr 2012/13 das Thema IT-Sicherheit zu einem
Schwerpunkt gemacht. Um die Mitarbeiter für einen verantwortungsvollen und sicherheits­
bewussten Umgang mit IT-Lösungen zu sensibilisieren, starteten wir eine IT-Awarenesskampagne.
Die Verschlüsselung von E-Mails kam dabei ebenso zur Sprache wie die Wahl eines starken
Passworts und der sichere Umgang mit Mobilgeräten. Diese Kampagne wollen wir fortsetzen
und mithilfe unserer inzwischen weltweit etablierten IT-Sicherheitsorganisation auch international in unseren Gesellschaften ausrollen.
Regionale IT-Zentren in Asien
Unsere im Vorjahr aufgebauten regionalen IT-Zentren in China und Singapur wurden im Berichtsjahr personell besetzt und nahmen ihre Arbeit auf. Einen ersten Erfolg konnten wir in Singapur
erzielen, indem wir diese Gesellschaft in den SAP-Verbund integrierten. Weitere Projekte stehen in
China an, wo wir in Erwartung des Wachstums vor Ort die Logistikprozesse analysieren und
optimieren.
Verbesserung für Lasertechnik-Vertrieb
Ein wichtiges Thema war die Verbesserung der Vertriebsabwicklung in der Lasertechnik. Mit
ineinandergreifenden Software-Werkzeugen gestalten wir die Arbeitsschritte im Vertrieb von der
Angebotsgenerierung bis zur Auftragsabwicklung noch effizienter. Auch die IT-Lösung, die wir
für den technischen Kundendienst entwickelt haben, überarbeiten wir. Mit dem Entwurf einer
modernen Systemarchitektur und einem agilen Vorgehensmodell konnten wir gute Ausgangsbedingungen für eine innovative Neuentwicklung schaffen.
080
>
Grafik
10
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Mitarbeiter
9.555
Die Mitarbeiterzahl der TRUMPF Gruppe
erhöhte sich nur leicht.
7.965
7.928
08/09
09/10
9.925
8.546
Mitarbeiterzuwachs:
+ 3,9%
10/11
11/12
12/13
Mitarbeiter
Gesamtkapazität bleibt konstant
Grafik 10
Im Geschäftsjahr 2012/13 ist die Mitarbeiterzahl nur leicht gestiegen. Zum 30. Juni 2013
waren 9.925 Mitarbeiter in der trumpf Gruppe tätig (Vorjahr 9.555 Mitarbeiter). Das entspricht einem Zuwachs von 3,9 Prozent.
In Deutschland haben wir 141 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Die Zahl der Beschäftigten
stieg um 2,7 Prozent auf 5.348 (Vorjahr 5.207 Mitarbeiter). Außerhalb Deutschlands nahm die
Anzahl der neuen Mitarbeiter um 5,3 Prozent zu. 4.577 Beschäftigte waren dort zum Stichtag
für trumpf tätig (Vorjahr 4.348 Mitarbeiter).
Die Steigerungen liegen allerdings nur in geringem Umfang in einem Ausbau der Gesamtkapazität begründet. Vielmehr haben wir verstärkt Stammpersonal eingestellt und andernorts die
Anzahl flexibler Arbeitskräfte an die konjunkturelle Situation angepasst. Der Schwerpunkt des
Stellenaufbaus lag in den USA sowie in Asien, dort vor allem in China.
Zahl der Ausbildungsplätze erhöht
Einen hohen Stellenwert hat bei trumpf die Ausbildung von Nachwuchs im eigenen Haus. Im
Berichtsjahr bildeten wir 496 junge Menschen zu Fachkräften, Ingenieuren oder Betriebswirten
aus. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 455 Auszubildende und Studierende. Die
Ausbildungsquote in der Gruppe lag bei 5,0 Prozent – 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Konzept zur Personalentwicklung
Weltweit können wir die meisten unserer offenen Stellen besetzen. Das liegt auch darin begründet, dass wir in den vergangenen Jahren ein ganzheitliches Konzept zur Gewinnung und Förderung von hochqualifizierten und engagierten Mitarbeitern umgesetzt haben.
In unterschiedlichen Projekten führen wir schon Kinder und Jugendliche an wirtschaftliche und
technische Themen heran. Auch an Studierende richten wir uns frühzeitig, beispielsweise indem
wir zahlreiche Praktika an vielen unserer weltweiten Standorte anbieten.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
081
Förderung der Gesundheitsvorsorge
Mit Sportprogrammen und Vorsorgemaßnahmen unterstützen wir die Gesundheit unserer Mitarbeiter. Belegplätze in Kindertagesstätten und Kindergärten sowie Ferienbetreuungsangebote
für Mitarbeiterkinder erleichtern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Jährliche Potenzialanalyse
Für Nachwuchsführungskräfte gibt es ein umfassendes Förderprogramm. Um Stellen mit Führungsverantwortung und andere Schlüsselpositionen im Unternehmen mit optimalen Kandidaten
zu besetzen, führen wir für alle Führungspositionen eine systematische Nachfolgeplanung durch.
Dabei unterstützt uns unsere jährliche Potenzialanalyse, über die wir das Potenzial aller unserer
Mitarbeiter erheben, beobachten und fördern können.
Risikobericht
Risikomanagement in der Unternehmensführung verankert
trumpf ist als weltweit tätiges Hochtechnologieunternehmen einer Vielzahl von Risiken aus­
gesetzt. Um diesen Risiken adäquat zu begegnen, verfügen wir über ein differenziertes Risiko­
management-System. Es ist in der Unternehmensführung verankert und wird eingesetzt, um
unsere Risikofelder zu identifizieren, zu beurteilen, zu kontrollieren und zu steuern.
Die Gruppengeschäftsführung und die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen analysieren und bewerten die Risiken regelmäßig anhand von Kennzahlen: Diese
werden durch das Gruppen-Informationssystem (GIS) für alle Geschäftsbereiche, Tochtergesellschaften und Produktionsstandorte monatsaktuell erfasst. Ein Tagesreporting ergänzt das GIS.
Darüber hinaus informieren Monats- und Quartalsberichte über die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage.
Zur Risikoeinschätzung analysieren wir im Rahmen der Unternehmensplanung alternative Szenarien der möglichen Entwicklung der trumpf Gruppe. Ein Liquiditätsreporting-System ermöglicht eine überwiegend automatisierte tagesaktuelle Abfrage der Konzernliquidität. Ein monatlich
tagender Zins- und Währungsausschuss führt auf Gruppenebene die Steuerung und Kontrolle
der Cashflow-, Währungs- und Zinsrisiken durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und Wettbewerbs­
analysen die Risikotransparenz.
082
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Die offene Kommunikationskultur bei trumpf ermöglicht es, entstehende Risiken schnell zu
erkennen und angemessen zu bewältigen. Auch regelmäßige Besprechungen und themenbezogene
Workshops tragen ihren Teil dazu bei.
Die wesentlichen Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage haben, sind im Folgenden dargestellt.
Marktrisiken
trumpf ist sowohl beim Absatz als auch bei der Beschaffung unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Was die Absatzmöglichkeiten angeht, bewegte sich die Weltwirtschaft im gesamten
Berichtszeitraum auf einem gedämpften Wachstumskurs. Die Binnennachfrage entwickelte sich
in wichtigen Schwellenländern schwächer als erwartet. Die Rezession im Euroraum erwies sich
als langwierig. Mögliche Verschärfungen in der Kredit- und Fördermittelvergabe, insbesondere
in China und den USA, könnten sich nachteilig auswirken. trumpf Kunden können sich jedoch
in vielen Fällen um eine Finanzierungslösung durch die trumpf Financial Services bemühen.
Um die Risiken auf der Beschaffungsseite so gering wie möglich zu halten, betreiben wir ein
umfassendes Lieferantenmanagement. Es basiert auf offener Kommunikation über zukünftige
Geschäftserwartungen sowie Vertrauen auf vereinbarungsgemäße Abnahme.
Weitgehendes Dual Sourcing
Unsere Grundversorgung durch Dritte können wir durch weitgehendes Dual Sourcing gewährleisten. Bei einigen Schlüsselkomponenten setzen wir auf Single Sourcing. Mit diesen Herstellern
stehen wir in ständigem Kontakt, um eine termingerechte, einwandfreie Belieferung sicherzu­
stellen. Für Lieferanten, die Kernkomponenten liefern, existieren Deeskalationsprozesse und Ausfallstrategien, die ein Vor-Ort-Audit beim Lieferanten einschließen.
Verbesserung der Zollprozesse
Deutlich verbessern konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere internationalen Zoll­
prozesse. In vielen Tochtergesellschaften wurden die Abläufe optimiert, um sie schneller, günstiger und sicherer zu machen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
083
Finanzwirtschaftliche Risiken
Die trumpf Gruppe sichert ihre Liquidität regelmäßig durch mittel- bis langfristig greifende
Maßnahmen. Ausreichende Liquiditätsreserven sind vorhanden. Ein Refinanzierungsrisiko für
im kommenden Geschäftsjahr geplante Tilgungen besteht somit nicht. Die liquiden Mittel sind
kurzfristig am Geldmarkt angelegt.
Auslaufende Kreditlinien haben wir 2012 bei unseren Hausbanken um weitere drei Jahre verlängert, sodass unsere Liquiditätsvorsorge auch für das kommende Geschäftsjahr gegeben ist. Bei
der Anlage unserer Liquiditätsreserven achten wir auf eine Risikostreuung durch die Aufteilung
der Anlagen auf mehrere Finanzinstitute und -instrumente. Wir berücksichtigen dabei ausschließlich Banken mit guter Bonität.
Interne Audits für zusätzliche Transparenz
Unser Liquiditätsreporting-System ermöglicht eine tagesaktuelle Abfrage der Liquidität aller
unserer Tochtergesellschaften. Interne Audits durch unseren Zentralbereich Rechnungslegung
und Controlling schaffen zusätzliche Transparenz über die Lage unserer Tochtergesellschaften.
Als weitere finanzielle Risiken kommen für uns Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken in
Betracht. Da der Euroraum mit 49,4 Prozent Umsatzanteil unseren Hauptabsatzmarkt darstellt
und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf zum Teil in der
Lage sind, Fremdwährungszahlungen auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkursrisiko als
begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten sind geregelt und erfolgen für die
Hauptwährungen zentral durch die Dachgesellschaft der Gruppe. Abschluss und Kontrolle unterliegen dem Zentralbereich Finanz- und Risikomanagement und dem Währungsausschuss. Währungsabsicherungen für regulierte Märkte erfolgen direkt durch die Tochtergesellschaften in
enger Abstimmung mit der Zentrale. Das gilt zum Beispiel für den koreanischen Won, den chinesischen Renminbi und den brasilianischen Real.
Vorbereitung auf EMIR
Aktuell bereiten wir uns auf die im Rahmen von EMIR (European Market Infrastructure Regulation) anstehende Reportingpflicht im außerbörslichen Handel mit Finanzderivaten vor. Wir
ergreifen alle nötigen Maßnahmen, um die zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivate ab dem
1. Januar 2014 im geforderten Reporting melden zu können.
084
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Derivative Finanzinstrumente werden bei trumpf nicht zu Spekulationszwecken, sondern
­ausschließlich zur Sicherung von Grundgeschäften eingesetzt. Die Sicherung erfolgt zum einen
konzernintern, also mit den Gesellschaften der trumpf Gruppe, zur Abdeckung von Fremd­
währungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen
werden entsprechend den intern abgeschlossenen Devisentermingeschäften unter Berück­
sichtigung der Net Exposures externe Sicherungsgeschäfte mit Banken guter Bonität getätigt.
Wir sichern die Net Exposures in den Währungen US-Dollar, japanischer Yen, britisches Pfund,
Schweizer Franken und polnischer Zloty systematisch ab und setzen dafür standardisierte
Devisensicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen ein. Andere
Währungen sichern wir projektbezogen.
Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von Devisentermingeschäften, denen jedoch
in der Regel eine gegenläufige Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht. Im
Euro­raum konzentrieren wir täglich unsere Liquidität mithilfe eines Cash-Pool-Systems, das
einen länderübergreifenden Liquiditätsausgleich gewährleistet. Ein vergleichbares System haben
wir bei unseren Tochtergesellschaften in China im Einsatz. Ein multilaterales Netting der
Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die Transparenz und erleichtert die Abwicklung der
konzern­i nternen Zahlungsströme.
SEPA-Projekt im Gange
In Vorbereitung auf den einheitlichen Euro-Zahlungsraum haben wir ein SEPA-Projekt (Single
Euro Payments Area) aufgesetzt. Wir tragen dafür Sorge, dass wir termingerecht zum 1. Februar
2014 die SEPA-Fähigkeit des Unternehmens gewährleisten können.
Sonstige Risiken
Mit unserem Qualitätsmanagementsystem untersuchen wir alle unternehmensinternen Prozesse
permanent auf mögliche Risiken und Verbesserungspotenziale. Die regelmäßigen internen und
externen Audits, die wir auch im Berichtsjahr fortgesetzt haben, bestätigen die Nachhaltigkeit
und Güte des trumpf Qualitätsstandards. Auch durch die erneute Zertifizierung nach
DIN EN ISO 9001 wurde uns dies bescheinigt. Unsere Medizintechnikstandorte verfügen über
zusätzliche branchenspezifische Zertifikate. Neue Produktionsstandorte der trumpf Gruppe
werden unmittelbar in dieses Vorgehen mit einbezogen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
085
Ressourceneffizienz für Prozesse und Produkte
Die Anforderungen an Umweltschutz und Ressourcenschonung steigen. Wir engagieren uns, um
die Umwelt möglichst wenig zu belasten und so Umweltrisiken zu minimieren: Ressourceneffizienz ist sowohl bei unseren Produktionsprozessen als auch bei unseren Produkten ein zentraler
Aspekt. So ermöglichen wir auch unseren Kunden einen ressourceneffizienten Fertigungsprozess.
Bei der Erstellung und Modernisierung von Bauten sind uns nachhaltige Konzepte und Energieeinsparungen wichtig.
Der schonende Umgang mit Ressourcen aller Art, der effiziente Weg von der Idee zum Produkt
und die konsequente Vermeidung von Verschwendung in allen Bereichen bestimmen spätestens
seit der Einführung unseres Produktionssystems SYNCHRO in den frühen 1990er-Jahren unser
Handeln. Bei Produkten betrachten wir Nachhaltigkeit umfassend – vom Strom über Gase,
Hilfs- und Betriebsstoffe, Material- und Wasserverbrauch für jede Maschine bis hin zum Flächenbedarf für Material und Anlagen.
Im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten wir sowohl bei der Produktentwicklung als
auch bei der Markteinführung mit einem feingliedrigen „Quality Gate Management“. Acht
Qualitätsetappen sind bis zur Serienfreigabe eines Produkts zu durchlaufen. Dadurch können
Probleme bei der Entwicklung frühzeitig erkannt und schnell behoben werden. Den Prozess
der Produkteinführung in den Markt überwachen wir eng.
Aktive Schutzrechtspolitik
Mit einer aktiven Schutzrechtspolitik sichern wir den Schutz der Entwicklungen von trumpf.
Wichtige technologische Neuerungen prüfen wir systematisch auf Patentfähigkeit und melden
sie nach Möglichkeit zum Patent an. Zu Neuentwicklungen im Design reichen wir Geschmacksmuster ein. Dabei stehen die Kernmärkte im Fokus. Neben den klassischen Anmelderegionen
Europa, USA und Japan haben sich in den vergangenen Jahren vor allem China und Südkorea zu
wichtigen Anmeldeländern entwickelt.
Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion haben wir definiert und entsprechend abgesichert. Kritische Produktionsprozesse haben wir untersucht und bewertet. Produktionsausfälle
lassen sich durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität unserer Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien.
086
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen sowie Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken
sind in ausreichendem Umfang über ein internationales Versicherungsprogramm und lokale
Deckungen versichert. Die Mehrzahl unserer Produktionsstandorte haben wir gemeinsam mit
unserem Versicherungsmakler bewertet und auditiert.
Ständiger Verbesserungsprozess
Die Qualität unserer Produkte und Prozesse überwachen wir kontinuierlich mit Kennzahlen.
Daraus lassen sich unmittelbar Verbesserungen ableiten. Zusätzlich betreiben wir in allen Geschäfts­
bereichen umfassende Produktpflegeaktivitäten, mit deren Hilfe wir qualitätsrelevante Fakten
analysieren und Maßnahmen zur dauerhaften Weiterentwicklung in den verantwortlichen Bereichen
einleiten. Dieses Vorgehen dient der ständigen Verbesserung unserer Erzeugnisse und Abläufe.
Zur Minimierung der IT-Risiken arbeiten wir gruppenweit auf einem gemeinsamen EnterpriseResource-Planning-System. Dieses überwachen wir permanent und verbessern seine Sicherheitsstandards kontinuierlich. Auch die Sicherheitsanforderungen an unsere übrigen IT-Infrastrukturstandards entwickeln wir kontinuierlich weiter. Das zentrale Rechenzentrum entspricht technisch
und baulich dem neuesten Sicherheitsstand.
Niedrige Fluktuationsrate
Unsere Fluktuationsrate ist mit 3,3 Prozent in der Gruppe und 1,9 Prozent in Deutschland
gering. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel in technischen Berufen stellen
unseren Bereich Personal- und Sozialwesen weiterhin vor Herausforderungen. Wir halten unsere
Aktivitäten zur Nachwuchssicherung deshalb auf einem hohen Niveau. Dazu gehören auch langfristige Maßnahmen wie Projekte und Schulpartnerschaften im Rahmen der Unternehmerinitiative Wissensfabrik. Unser flexibles Arbeitszeitmodell macht uns vor allem in Deutschland als
Arbeitgeber sehr attraktiv.
trumpf hat ein gruppenweit geltendes Compliance-Programm. Der Verhaltenskodex formuliert
die Erwartungen des Unternehmens, dass sich alle Mitarbeiter der trumpf Gruppe in ihrem
geschäftlichen Handeln an Recht und Gesetz sowie an ethische Normen halten. Er legt darüber
hinaus die Grundregeln fest, die bei trumpf zu beachten sind.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
087
Beurteilung der Risikosituation des Unternehmens
Es sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden könnten. Das praktizierte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah zu erfassen, um adäquate
Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf dem Management der finanziellen
Risiken und der Marktrisiken.
Wichtige Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rechnen wir mit dem Vollzug (Erteilung der
Business License) eines bedeutenden Akquisitionsprojekts in China. trumpf übernimmt dabei
rund 72 Prozent der Anteile an dem Werkzeugmaschinenbauer Jiangsu Jinfangyuan CNC
Machine Company Limited (JFY) in Yangzhou, Provinz Jiangsu. JFY wird als unabhängige
Marke innerhalb der trumpf Gruppe weiter bestehen.
Auch die Firma Codatto International S.p.a., die auf die Entwicklung und Herstellung von
Schwenkbiegemaschinen spezialisiert ist, gehört künftig zur trumpf Gruppe. Im Juli 2013 haben
wir den Kaufvertrag zum Erwerb des Unternehmens mit Sitz bei Vicenza (Italien) unterzeichnet.
Der Vollzug ist für Oktober 2013 geplant.
Mit Wirkung zum September 2013 werden wir 80 Prozent der Anteile an der Firma Ingeneric
GmbH in Aachen (Deutschland) erwerben. Ingeneric GmbH entwickelt und fertigt Optiken und
optische Module für die Lasertechnik.
In Ungarn haben wir im Juli 2013 unseren langjährigen Vertragshändler Rabel Kft. übernommen. Die Gesellschaft firmiert nun als trumpf Hungary Kft.
088
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Ausblick
Das weltweite Wirtschaftswachstum wird sich für das Jahr 2013 um den Wert des Vorjahres
bewegen und die 3-Prozent-Marke allenfalls knapp überschreiten. Der IWF rechnet damit, dass
die US-Wirtschaft 2013 um 1,7 Prozent, 2014 um 2,7 Prozent wachsen wird. Für Japan wird ein
Wachstum von 2,0 Prozent im Jahr 2013 und von 1,2 Prozent 2014 vorausgesagt. Das prognostizierte Wachstum für China beziffern die Experten für 2013 und 2014 mit jeweils etwa 7,8 Prozent. Der Euroraum wird es im Jahr 2013 nicht schaffen die Rezession hinter sich zu lassen, und
auch für 2014 ist nur ein schmales Wachstum von weniger als 1 Prozent zu erwarten.
Positive Aussichten für Lasertechnik und Anlagenbau
Die Prognosen des VDW gehen davon aus, dass die Industrieproduktion 2013 weltweit um
3,5 Prozent ansteigen wird. In Asien könnte der Anstieg sogar 6 Prozent betragen. Auch bei den
globalen Anlageinvestitionen wird ein Wachstum von 3,5 Prozent, für Asien sogar von 5 Prozent
erwartet.
Was den weltweiten Umsatz mit Lasern und Lasersystemen zur Materialbearbeitung betrifft,
geht Optech Consulting für den Rest des Jahrzehnts von mittleren jährlichen Wachstumsraten im
höheren einstelligen Bereich aus. Die Annahmen sagen Werte auf dem anderthalbfachen Niveau
des globalen Wirtschaftswachstums voraus.
Die in den Schwellenländern, insbesondere in China erwartete Hinwendung zu höherwertigen,
potenziell exportfähigen Erzeugnissen wird den Anspruch an die Fertigungstechnologie nach
oben verschieben. Damit eröffnen sich für deutsche Hersteller gute Chancen, vom veränderten
Beschaffungsverhalten überproportional zu profitieren.
TRUMPF rechnet 2013/14 mit moderatem Wachstum
Für trumpf stellt sich die Situation Mitte 2013 so dar, dass große etablierte Märkte in Europa
nach wie vor schwach agieren, worunter auch die Nachfrage unserer deutschen Kunden leidet.
Osteuropa entwickelt sich zufriedenstellend. Die Märkte dort sind allerdings noch zu klein, um
Westeuropa kompensieren zu können. In Asien gibt es Lichtblicke wie Südkorea und zunehmend
auch Japan. Doch unser drittgrößter Einzelmarkt China entwickelt sich langsamer als erwartet.
Einzig die USA sind seit Monaten auf stabilem Wachstumskurs.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernlagebericht
089
Vor diesem Hintergrund planen wir für die trumpf Gruppe im Geschäftsjahr 2013/14 ein
Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich (ohne Akquisitionen). Das größte Wachstum
erwarten wir erneut in Amerika. Auch für Asien, Mittel- und Osteuropa gehen wir von einer
positiven Entwicklung aus. In Deutschland rechnen wir damit, dass die Seitwärtsbewegung
zunächst anhält, jedoch im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres in einen Aufwärtstrend
übergeht.
Bei weiterem Umsatzwachstum erwarten wir, am Ende des laufenden Geschäftsjahres eine
Gewinnsteigerung verzeichnen zu können. Auch für das Geschäftsjahr 2014/15 gehen wir von
einer Steigerung bei Umsatz und Ergebnis aus.
Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen mit vielen neuen Produkten
Der Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen rechnet damit, dass sich das Wachstum fortsetzt.
Mit neuen Produkten vor allem in den Bereichen Schweißtechnik, Schwenkbiegen, Software und
Services werden wir weitere Kundengruppen ansprechen und unseren bestehenden Kunden
zusätzliche Möglichkeiten bieten. Wir planen große Anstrengungen für die Weiterentwicklung
unserer etablierten Märkte. Gleichzeitig werden wir uns noch stärker als bisher um neue Märkte
und ihre Erfordernisse kümmern, um unser organisches Wachstum zu stärken. Unser Engagement in China bauen wir aus, denn wir sind davon überzeugt, dass dieses Land ein entscheidender
Wachstumsmarkt bleiben wird. Durch SYNCHRO plus, Shopfloor-Management und andere
Maßnahmen werden wir die Produktivität in den beiden kommenden Geschäftsjahren deutlich
steigern. Auch die Plattform­strategie und ergänzende Standardisierungen bei unseren Werkzeugmaschinen dienen dazu, die Profitabilität weiter zu erhöhen.
Lasertechnik setzt auf neue Branchen und Regionen
Nach der starken Umsatzsteigerung im Berichtszeitraum erwartet die Lasertechnik für das laufende Geschäftsjahr ein moderates Wachstum. Der Lasermarkt ist großen strukturellen Veränderungen unterworfen. Das Geschäft in etablierten Märkten steht durch neue Wettbewerber unter
erhöhtem Druck. Der technologische Trend in Richtung Diode, sowohl als Pumpquelle wie auch
als Direkt-Diodenlaser, setzt sich fort. Gleichzeitig eröffnen sich sowohl im Hinblick auf Regionen als auch im Hinblick auf Branchen neue Märkte. Das gilt ganz besonders für den Bereich der
Mikrobearbeitung. Hier sind unzählige neue Einsatzmöglichkeiten unserer Ultrakurzpulslaser
denkbar. Große Entwicklungsmöglichkeiten sehen wir vor allem in der EUV-Lithografie, die
gerade dabei ist, sich im Markt zu etablieren.
090
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Elektronik will Marktanteil im Halbleiterbereich steigern
Im Geschäftsfeld Elektronik bewegt sich trumpf in volatilen Hochtechnologiemärkten, die stark
durch Innovationszyklen geprägt sind. Die derzeitige Marktsituation in den Kernmärkten zeichnet sich durch unklare Wachstumsimpulse aus. In den vergangenen Jahren haben wir wichtige
Grundsteine zur besseren Durchdringung des Halbleitermarkts gelegt. Wir gehen davon aus, den
Marktanteil im Halbleiterbereich in den kommenden Jahren deutlich steigern zu können.
Medizintechnik stärkt Vernetzung des OPs
Der Geschäftsbereich Medizintechnik will im laufenden Geschäftsjahr wieder deutlich wachsen.
Dazu werden interne Prozessoptimierungen genauso beitragen wie neue Produkte in allen Bereichen. Großes Potenzial sehen wir bei Angeboten für die Vernetzung und integrierte Steuerung im
Operationssaal.
Hohes Investitionsniveau
Das Niveau der Investitionen wird auch im aktuellen Geschäftsjahr hoch sein. Weltweit haben
wir zahlreiche Neubau- und Erweiterungsprojekte zur Verbesserung unserer internationalen
Präsenz in Angriff genommen. Auch unsere traditionell hohen Investitionen in Forschung und
Entwicklung bleiben weit über dem Branchendurchschnitt.
Diese Anstrengungen unternehmen wir, weil wir weltweit Wachstumschancen wahrnehmen und
langfristig erfolgreich sein wollen. Damit sichern wir unsere Unabhängigkeit, unsere Innovationskraft und die Marktchancen unserer Kunden.
Ditzingen, 5. September 2013
TRUMPF GmbH + Co. KG
Berthold Leibinger GmbH
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende
Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender
Dr. rer. pol. Lars Grünert
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dipl.-Ök. Harald Völker
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
2012/13
s
092
Inhalt
Konzernbilanz
093
Konzern-Gewinnund Verlust-Rechnung
094
Konzern-Eigenkapitalspiegel
096
Entwicklung des KonzernAnlagevermögens
097
Konzern-Kapitalflussrechnung
098
Konzernanhang
118Bestätigungsvermerk
k ap.
04
091
092
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernbilanz
zum 30. Juni 2013
AKTIVA in T€
Anhang
30.06.2013
30.06.2012
An la g everm öge n
Immaterielle Vermögensgegenstände
1
30.220
27.025
Sachanlagen
2
717.419
666.505
Finanzanlagen
3
7.947
4.681
755.586
698.211
Um la ufverm öge n
Vorräte
4
503.678
497.577
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
5
608.977
621.885
Wertpapiere
6
10.005
9.944
Liquide Mittel
7
Re c h n u n g s a bg re nz u ng spo ste n
PASSIVA in T€
E ig en k a p i ta l
8
Anhang
192.909
1.322.315
23.104
22.422
2.056.859
2.042.948
30.06.2013
30.06.2012
9
Festkapital und gezeichnetes Kapital
Gewinnrücklagen
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Anteile anderer Gesellschafter
S on d er p o ste n
155.509
1.278.169
10
98.500
98.500
801.678
748.529
35.997
68.586
9.030
9.066
945.205
924.681
10.009
8.692
141.749
126.993
226.781
231.479
368.530
358.472
R ü c k ste ll u n ge n
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Übrige Rückstellungen
11
Ver b in d lic h k e ite n
12
699.072
719.316
Re c h n u n g s a bg re nz u ng spo ste n
13
27.241
25.487
Pa ss ive late nte Steuern
14
6.802
6.300
2.056.859
2.042.948
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
093
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
für das Geschäftsjahr 2012/13
in T€
Anhang
2012/13
2011/12
Umsatzerlöse
19
2.343.362
2.328.213
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
20
14.906
54.818
2.358.268
2.383.031
Sonstige betriebliche Erträge
21
82.548
125.019
Materialaufwand
22
–1.103.083
–1.140.530
Personalaufwand
23
–687.578
–638.827
–75.385
–68.474
Sonstige betriebliche Aufwendungen
24
–398.726
–427.052
Finanz- und Beteiligungsergebnis
25
–21.975
–22.273
154.069
210.894
–32.190
–37.147
–6.310
–6.608
115.569
167.139
–62
–1.762
115.507
165.377
–29.193
–24.556
86.314
140.821
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
26
Sonstige Steuern
Konzernjahresüberschuss
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
9
Konzernjahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter
Nachrichtlich:
Steuern der Gesellschafter
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen
anderer Gesellschafter und nach Steuern der Gesellschafter
26
094
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzern-Eigenkapitalspiegel
für das Geschäftsjahr 2012/13
Mutterunternehmen
Festkapital
und
gezeichnetes
Kapital
Erwirt­
schaftetes
Konzern­
eigenkapital
in T€
Kumuliertes übriges
Konzernergebnis
Eigen­k apital
Ausgleichsposten aus
Fremdwährungsumrechnung
Andere neutrale
Transaktionen
98.500
764.107
38.112
–76.635
824.084
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
–101.806
–
–
–101.806
Umgliederung passivischer
Unterschiedsbeträge aus Kapitalkonsolidierung
–
590
–
–
590
Konzernjahresüberschuss
–
165.377
–
–
165.377
Übrige Veränderungen
–
–3.104
30.474
–
27.370
Stand am 30.06.2012
98.500
825.164
68.586
–76.635
915.615
Stand am 30.06.2011
Gezahlte Dividenden
–
–
–
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
–62.932
–
–
–62.932
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–
–
–
–
Umgliederung passivischer
Unterschiedsbeträge aus Kapitalkonsolidierung
–
177
–
–
177
Konzernjahresüberschuss
–
115.507
–
–
115.507
Übrige Veränderungen
–
397
–32.589
–
–32.192
Stand am 30.06.2013
98.500
878.313
35.997
–76.635
936.175
Aus dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen am Stichtag 604.047 T€ zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung. Einer gesetzlichen Ausschüttungssperre
unterliegen 4.851 T€, weitere 40.065 T€ unterliegen einer Ausschüttungssperre gemäß Satzung beziehungsweise Gesellschaftsvertrag.
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Minderheitengesellschafter
Minder­h eitenkapital
Kumuliertes
übriges
Konzern­
ergebnis
Eigen­k apital
Konzerneigen­k apital
Ausgleichsposten aus
Fremdwährungsumrechnung
9.159
–127
9.032
833.116
–1.753
–
–1.753
–103.559
–
–
–
590
1.762
–
1.762
167.139
–
25
25
27.395
9.168
–102
9.066
924.681
–54
–
–54
–54
–280
–
–280
–63.212
13
–
13
13
–
–
–
177
115.569
62
–
62
114
109
223
–31.969
9.023
7
9.030
945.205
095
096
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
für das Geschäftsjahr 2012/13
in T€
Anschaffungskosten
01.07.2012
Veränderungen im
Konsolidierungskreis
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Abschreibungen
kumuliert
Buchwert
30.06.2013
Buchwert
30.06.2012
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
65.817
2.316
4.267
–930
1.581
–48.757
24.294
23.256
6.565
–
3.603
–
–
–
–721
2.882
–
820
Imm ateriell e
Verm ög en sgeg e nstä n de
Entgeltlich erworbene
Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
Geschäftsoder Firmenwert
Geleistete Anzahlungen
3.769
–
838
–
–1.563
–
3.044
3.769
–
69.586
5.919
5.105
–930
18
–49.478
30.220
27.025
7.385
Grundstücke
und Bauten
659.221
967
37.465
–357
12.930
–212.445
497.781
472.175
19.925
Technische Anlagen
und Maschinen
229.731
289
20.147
–12.875
9.648
–170.793
76.147
69.828
18.729
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
283.808
116
34.638
–13.313
6.254
–214.362
97.141
87.732
29.346
36.419
–
38.788
–7
–28.850
–
46.350
36.770
–
1.209.179
1.372
131.038
–26.552
–18
–597.600
717.419
666.505
68.000
268
84
1.880
–
–
–
2.232
267
–
S a c h a nla g e n
Geleistete Anzahlungen
F i n a n za n la g e n
Anteile an verbundenen
Unternehmen
Anteile an assoziierten
Unternehmen
55
–
–
–
–
–
55
55
–
6.576
–
1.236
–
–
–2.304
5.508
4.272
–
Wertpapiere des
Anlagevermögens
440
77
–
–
–
–517
–
–
78
Sonstige Ausleihungen
582
–
69
–2
–
–497
152
87
–
7.921
161
3.185
–2
–
–3.318
7.947
4.681
78
1.286.686
7.452
139.328
–27.484
–
–650.396
755.586
698.211
75.463
Beteiligungen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
097
Konzern-Kapitalflussrechnung
für das Geschäftsjahr 2012/13
in T€
Kon z er n ja h res ü bers chuss
+
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
2012/13
2011/12
115.569
167.139
75.463
68.474
+ / – Zu-/Abnahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
14.961
13.432
+ / – Zu-/Abnahme der übrigen Rückstellungen und passiven latenten Steuern
–2.007
19.404
8.029
11.206
–688
1.288
–50.316
–153.828
23.056
6.018
184.067
133.133
5.286
15.822
–131.038
–144.786
+ / – Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
– / + Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
– / + Zu-/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
+ / – Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
=
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
–
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens
–
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
–
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen
–
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
–
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition
=
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
–
Auszahlungen an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter
+
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
38
3
–5.105
–7.716
2
3.525
–3.185
–152
2.056
–
–6.602
–
–40.000
–10.000
–178.548
–143.304
–46.609
–27.220
966
47.532
–
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
–39.902
–8.026
=
Mittelabfluss/Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit
–85.545
12.286
–80.026
2.115
Z ah l u n g swi rk s ame V er änd eru ng d es Finanz m i tte lb esta n d s
+ / – Wechselkurs-, konsolidierungs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestands
623
–2.939
+
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres
290.921
291.745
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres
211.518
290.921
266.818
318.292
Zus amme nset z u n g d es Finanz mi tte lb estands
+
Liquide Mittel, Wertpapiere und Schuldscheindarlehen
–
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent)
–55.300
–27.371
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres
211.518
290.921
098
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernanhang
für das Geschäftsjahr 2012/13
Verkürzte Darstellung
Grundlagen und Methoden
Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2012/13 wurde gemäß § 264a HGB in
Anwendung der Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach
den für große Kapitalgesellschaften geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des
HGB unter Berücksichtigung der gesonderten Regelungen für Personengesellschaften erstellt.
Gemäß § 298 Absatz 1 i. V. m. § 244 HGB wurde der Konzernabschluss in Euro aufgestellt. Die
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz
und der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang
gesondert ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit der Darstellung wurde die
Bilanz über das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige
Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt.
Bilanzierung und Bewertung
Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind nach
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften notwendig, so geschieht dies in einer Handelsbilanz II.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder
­Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen
linear. Bei Anlagen, die in Vorjahren bis Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
(BilMoG) degressiv abgeschrieben wurden, wird von dem in der Übergangsregelung nach Artikel 67
Absatz 4 EGHGB vorgesehenen Wahlrecht zur Fortführung der bisherigen Wertansätze unter
Anwendung der damals geltenden Vorschriften Gebrauch gemacht.
Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen von folgenden Nutzungsdauern aus:
3 bis 5 Jahre für Software, 5 Jahre für Geschäfts- oder Firmenwerte, 25 bis 50 Jahre für Gebäude,
6 bis 8 Jahre für technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 20 Jahre für andere Anlagen sowie
Betriebs- und Geschäftsausstattung.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
099
Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert
am Bilanzstichtag ausgewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an assoziierten
Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen.
Die Vorräte an Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffen sowie Waren werden mit den Anschaffungskosten
oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu
Herstellungskosten bewertet. Neben den direkten Material- und Fertigungskosten werden dabei
in angemessenem Umfang auch Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Kosten des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, berücksichtigt.
Die Vorräte werden auf den beizulegenden Wert abgeschrieben, wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten oder Absatzmarktpreisen, Überbestand oder Ungängigkeit am
Abschlussstichtag niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert beziehungsweise
mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren
Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen
Kreditrisikos wird eine angemessene Pauschalwertberichtigung auf die nicht einzelwertberichtigten Nettoforderungen gebildet.
Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert
am Bilanzstichtag ausgewiesen.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt,
soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Disagio­
beträge werden aktiviert und planmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst.
Der Sonderposten enthält Investitionszuschüsse und -zulagen für das Anlagevermögen. Diese
werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst.
100
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Entsprechend der Regelung in
§ 253 Absatz 1 HGB werden bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Pensionsrückstellungen zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen sowie die erwartete Fluk­
tuation berücksichtigt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden
pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von
15 Jahren ergibt.
Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen folgende
Parameter zugrunde gelegt:
–Zinssatz: 4,98 Prozent p. a.
– Lohn- und Gehaltssteigerungen: 3,00 Prozent p. a.
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden
Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB abgezinst. Ökonomische Sicherungsbeziehungen zwischen derivativen Finanzinstrumenten und Grundgeschäften werden durch
die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen.
Die zum Bilanzstichtag bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit
ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenständen verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des
­verrechneten Deckungsvermögens, der den ursprünglichen Anschaffungskosten entspricht,
beträgt 3.595 T€ (Vorjahr 5.951 T€). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Rückstellungen für
Altersteilzeit beträgt zum Bilanzstichtag 4.248 T€ (Vorjahr 7.055 T€). Auf eine Saldierung von
Aufwendungen und Erträgen wurde wegen Unwesentlichkeit verzichtet.
Die Rückstellungen für die Verpflichtungen aus dem trumpf Familien- und Weiterbildungszeitkonto
wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen
Gläubiger entzogenen Vermögensgegenständen saldiert. Der beizulegende Zeitwert der verrechneten
Vermögensgegenstände, der den Anschaffungskosten entspricht, beträgt 1.196 T€ (Vorjahr 457 T€).
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
101
Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden betrug ebenfalls 1.196 T€ (Vorjahr 457 T€). Auf die
Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.
Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Unter dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschluss­
stichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen Zeitraum danach darstellen.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasipermanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und
Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher
Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- oder -entlastung mit den
erwarteten unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen
bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.
Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.
Anteilsbesitz und Konsolidierungskreis
Prof. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die Berthold Leibinger Stiftung
GmbH halten direkt und indirekt sämtliche Anteile an der trumpf GmbH + Co. KG und der
Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben gemeinschaftlich die Leitung
sämtlicher in- und ausländischer Tochterunternehmen der trumpf Gruppe aus. Die Konsolidierung erfolgt auf diese beiden Gesellschaften als gemeinsame Mutterunternehmen.
Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den Mutterunternehmen – 26 (Vorjahr 25) deutsche
und 53 (Vorjahr 52) ausländische Tochterunternehmen. Bezüglich der Darstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 HGB verweisen wir auf die vollständige, im elektronischen Bundesanzeiger
veröffentlichte Fassung des Konzernanhangs.
Zwei (Vorjahr drei) Tochterunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, da ihr Jahresergebnis in Summe
und ihre Umsatzerlöse in Summe weniger als 1 Prozent des Konzernergebnisses bzw. des Konzernumsatzes ausmachen, werden nicht in den Konzern­abschluss einbezogen. Drei (Vorjahr
drei) Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen gemäß §§ 311 ff. HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Bei vier (Vorjahr zwei) weiteren Unternehmen, deren Einfluss auf die
102
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, da ihr
Jahresergebnis in Summe und ihre Umsatzerlöse in Summe weniger als 1 Prozent des Konzernergebnisses bzw. des Konzernumsatzes ausmachen, wird auf die Anwendung der EquityMethode verzichtet.
Konsolidierungsgrundsätze
Bis 30. Juni 2010 erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode. Dies geschah
durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beziehungsweise der Gründung oder des Erwerbs.
Seit dem Geschäftsjahr 2010/11 wird gemäß § 301 Absatz 1 HGB die Neubewertungsmethode
angewendet. Dabei wird das Eigenkapital des Tochterunternehmens mit dem Betrag angesetzt,
der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen und
Schulden entspricht.
Ein nach der Verrechnung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wurde bis zum
Geschäftsjahr 2009/10 als Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen
beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Ab dem Geschäftsjahr
2010/11 wird ein verbleibender Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert auf der
Aktivseite ausgewiesen und über die betriebliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ergibt sich aus
der Kapitalkonsolidierung ein passivischer Unterschiedsbetrag, wird dieser unter dem Posten
„Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung“ nach dem Eigenkapital ausgewiesen.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Absatz 1 Nr. 1 HGB nach der
Buchwertmethode „at equity“ konsolidiert.
Resultieren aus den Konsolidierungsmaßnahmen der §§ 300 bis 305 HGB Differenzen zwischen
den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen, so
werden die sich zukünftig ergebenden Steuerentlastungen beziehungsweise Steuerbelastungen als
aktive beziehungsweise passive latente Steuern in der Konzernbilanz angesetzt. Der Ermittlung
der latenten Steuern werden die im Zeitpunkt des voraussichtlichen Abbaus der Differenzen geltenden unternehmensindividuellen Steuersätze zugrunde gelegt. Die Steuersätze liegen zwischen
12 Prozent und 38 Prozent. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.
Die latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden mit den aus der Anwendung des
§ 274 HGB resultierenden latenten Steuern in der Bilanz zu einem Posten zusammengefasst.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
103
Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultieren,
werden erfolgswirksam eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten
Unternehmen werden aufgerechnet. Währungsbedingte Differenzen hieraus werden erfolgsneutral
behandelt und in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung eingestellt. Erlöse aus
Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen
verrechnet beziehungsweise in die aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen
umgegliedert.
Währungsumrechnung
In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr wird dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Absatz 1 i. V. m. § 252 Absatz 1
Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Absatz 1 i. V. m. § 253
Absatz 1 Satz 1 HGB) beachtet.
Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag
umgerechnet. Die Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochteroder Beteiligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen, erfolgt mit den
historischen Kursen. Anhangsinformationen werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanz­
stichtag umgerechnet.
Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten von nicht in Euro bilanzierenden
Tochterunternehmen gemäß § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Dabei
werden die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse,
mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs umgerechnet wird, zum Devisen­
kassamittelkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Durchschnittskurs
für das Geschäftsjahr umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen
werden gemäß § 308a HGB innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem
Posten „Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung“ ausgewiesen.
104
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Erläuterungen zur Bilanz
Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden im Anfangs­
bestand sowie in den kumulierten Abschreibungen Differenzen aus der Währungsumrechnung
berücksichtigt.
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Software und Know-how, das von Dritten erworben
wurde. Des Weiteren werden unter dieser Position Geschäfts- und Firmenwerte ausgewiesen. Die
Zugänge resultieren im Wesentlichen aus dem Erwerb eines Unternehmens sowie von Software.
2. Sachanlagen
Der Anstieg des Sachanlagevermögens um 7,6 Prozent resultiert insbesondere aus Investitionsprojekten der Gesellschaften in Ditzingen, Schramberg und Hettingen (Deutschland) und
Grüsch (Schweiz), die im Wesentlichen Erweiterungen und Modernisierungen von Gebäuden und
deren Ausstattung mit Maschinen und anderen Anlagen sowie Ersatz- und Erweiterungsinvesti­
tionen für Maschinen betreffen.
Die geleisteten Anzahlungen resultieren vor allem aus Gebäudesanierungen und -erweiterungen
an den Standorten Ditzingen sowie in Saalfeld (Deutschland). Ebenfalls wurden Anzahlungen für
Investitionen in Maschinen und Anlagen an den Standorten Farmington und Cranbury (USA)
geleistet.
3. Finanzanlagen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen nicht konsolidierte Tochterunternehmen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
105
4. Vorräte
in T€
30.06.2013
30.06.2012
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
151.036
144.160
Unfertige Erzeugnisse
133.677
121.820
Fertige Erzeugnisse und Waren
291.689
301.695
Geleistete Anzahlungen
Erhaltene Anzahlungen
7.776
9.709
584.178
577.384
–80.500
–79.807
503.678
497.577
30.06.2013
30.06.2012
473.685
480.784
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
in T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
24.057
17.248
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
3
335
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen
159
153
150
150
135.130
140.613
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
5.017
6.759
608.977
621.885
6. Wertpapiere
Die Position beinhaltet Anlageprodukte, die der kurzfristigen Geldanlage dienen.
7. Liquide Mittel
Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände sowie um Guthaben bei Kreditinstituten.
106
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
8. Rechnungsabgrenzungsposten
in T€
Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB
Sonstige
30.06.2013
30.06.2012
0
6
23.104
22.416
23.104
22.422
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien,
Wartungsverträge, Beiträge, Mieten und sonstige durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte
Kostenabgrenzungen.
9. Eigenkapital
Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den Pflichteinlagen der Kommanditisten der trumpf GmbH + Co. KG sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die
Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen identisch.
Die Ergebnisverteilung des Geschäftsjahrs 2012/13 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses bereits
berücksichtigt.
Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf die Komplementärin und die inund ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen, sowie verrechnete Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von –76.635 T€ (Vorjahr –76.635 T€).
Aus der Währungsumrechnung resultierende Umrechnungsdifferenzen werden seit dem
Geschäftsjahr 2010/11 entsprechend der Neuregelung des § 308a HGB nicht mehr mit den
Gewinnrücklagen zusammengefasst, sondern gesondert innerhalb des Eigenkapitals unter
dem Posten Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ausgewiesen.
Kam es bei Tochterunternehmen seit Gründung beziehungsweise Erwerb zu Kapitalerhöhungen
aus Gesellschaftsmitteln, so wurden die entsprechenden Beträge in Höhe von 13.429 T€ (Vorjahr 13.429 T€) wieder in die Gewinnrücklagen eingestellt.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
107
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die Beteiligungen an trumpfHomberger s.r.l., trumpf Sachsen GmbH und trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG (vormals
HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG). Die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis
entfallen mit 700 T€ (Vorjahr 2.302 T€) auf Anteile am Gewinn und mit 638 T€ (Vorjahr 540 T€) auf Anteile am Verlust. Die Gesamtentwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist
im Konzern-Eigenkapitalspiegel gesondert dargestellt.
10. Sonderposten
in T€
Investitionszuschüsse und -zulagen
30.06.2013
30.06.2012
10.009
8.692
10.009
8.692
30.06.2013
30.06.2012
11. Übrige Rückstellungen
in T€
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
20.833
21.727
205.948
209.752
226.781
231.479
Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozial­
bereich, Garantieverpflichtungen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse
Verbindlichkeiten.
108
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
12. Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
in T€
Restlaufzeit
30.06.2013
Gesamt
bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
über
5 Jahre
30.06.2012
Gesamt
bis zu
1 Jahr
174.138
61.735
49.926
62.477
233.374
59.189
63.854
1.093
46.025
16.736
63.870
1.108
115.587
115.566
21
–
111.473
111.433
Verbindlichkeiten aus
der Annahme
gezogener Wechsel
39
39
–
–
316
316
Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen
Unternehmen
80
80
–
–
–
–
Verbindlichkeiten
gegenüber
Gesellschaftern
243.775
46.613
197.162
–
217.722
41.419
Sonstige
Verbindlichkeiten
101.599
92.045
8.885
669
92.561
79.485
34.147
34.147
–
–
27.096
27.096
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
Übrige
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen
davon aus Steuern
davon im Rahmen
der sozialen
Sicherheit
3.417
3.417
–
–
2.967
2.967
699.072
317.171
302.019
79.882
719.316
292.950
Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen
Eigentumsvorbehalte.
Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein zum Vorjahr unverändertes
­Private Placement auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 62.762 T€ (Vorjahr
62.762 T€) und die ­darauf entfallende Zinsabgrenzung.
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
109
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Verbindlichkeiten
der trumpf GmbH + Co. KG sowie der trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG (vormals
HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG) gegenüber ihren Kommanditisten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Mittel, die dem Konzern von den Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Gewinnbeteiligung darlehensweise überlassen wurden.
Darüber hinaus sind unter dieser Position Provisionsverbindlichkeiten, Kundenguthaben und
sonstige Darlehen verbucht. Die ebenfalls in dieser Position enthaltenen Darlehen der mittelbaren
Gesellschafterin Berthold Leibinger Stiftung GmbH belaufen sich zum Stichtag auf 14.930 T€
(Vorjahr 14.575 T€).
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 62.433 T€ (Vorjahr 68.308 T€)
durch Grundpfandrechte gesichert.
13. Rechnungsabgrenzungsposten
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung von bereits vereinnahmten Erträgen
oder Zahlungen aus Wartungsleistungen, Schulungen und Leasingverträgen.
14. Passive latente Steuern
Die passiven latenten Steuern betragen zum Bilanzstichtag 6.802 T€ (Vorjahr 6.300 T€). Die
saldierten passiven latenten Steuern resultieren aus latenten Steuerschulden auf Differenzen
bilanzieller Wertansätze insbesondere bei immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagevermögen und Rückstellungen sowie aus latenten Steueransprüchen aus Konsolidierungsmaßnahmen.
15. Haftungsverhältnisse
in T€
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen und Bürgschaften
30.06.2013
30.06.2012
320
451
320
451
Aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmen, für die Bürgschaften
übernommen wurden, wird das Risiko der Inanspruchnahme aus den Eventualverbindlichkeiten
als gering eingeschätzt.
110
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
16. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten
in T€
Währungsbezogene Geschäfte
Nominalbetrag
Beizulegender
Zeitwert
Buchwert
Bilanzposition
384.841
24.826
–
–
75.314
–3.334
–
–
Sonstige Geschäfte
Bei den währungsbezogenen Geschäften handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps in den Währungspaaren EUR/USD, EUR/JPY, EUR/CNY, EUR/CHF, EUR/GBP und
EUR/PLN. Unter die sonstigen Geschäfte fallen kombinierte Zins- und Währungssicherungs­
geschäfte in den Währungspaaren EUR/USD und EUR/JPY.
Für Sicherungsgeschäfte, die nicht in Bewertungseinheiten einbezogen wurden und die zum
Bilanzstichtag einen negativen beizulegenden Zeitwert aufweisen, werden entsprechende Rückstellungen gebildet. Die Bewertung erfolgt dabei nach allgemein anerkannten Bewertungsmethoden wie zum Beispiel Barwert- und Optionspreismodellen.
Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:
Grundgeschäft/Sicherungsgeschäft
Risiko/Art der Bewertungseinheit
Einbezogener
Betrag
Höhe des abgesicherten
Volumens
Kundenumsätze und Einkäufe/Devisen­
termingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
120.818 T€
994.929 TCNY
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
110.553 T€
11.280.000 TJPY
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
und -swaps
Währungsrisiko/Macro Hedge
81.217 T€
106.600 TUSD
Verbindlichkeiten ggü. Lieferanten/
Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
49.191 T€
61.200 TCHF
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
und -swaps
Währungsrisiko/Macro Hedge
11.995 T€
9.850 TGBP
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
11.068 T€
47.068 TPLN
Finanzverbindlichkeiten/Kombinierte
Zins- und Währungssicherungsgeschäfte
Zins- und Währungsrisiko/
Micro Hedge
62.762 T€
75.000 TUSD
Finanzverbindlichkeiten/Kombinierte
Zins- und Währungssicherungsgeschäfte
Zins- und Währungsrisiko/
Micro Hedge
12.552 T€
1.567.782 TJPY
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
111
Bezüglich der zum Bilanzstichtag bestehenden Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gilt
Folgendes:
Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten
bilanziell nachvollzogen. Aufgrund der Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden
Komponenten gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften über den gesamten Sicherungszeitraum vollständig aus. Die Effektivität der
Sicherungsmaßnahmen wird im Rahmen des bestehenden Risikomanagements regelmäßig
überwacht. Gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der Sicherungsstrategie werden zeitnah
vorgenommen. Es kann daher sowohl prospektiv als auch retrospektiv von einer effektiven
Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.
Zur Absicherung von Währungsrisiken aus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Trans­
aktionen werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, die bezüglich ihrer Laufzeit, ihres
Nominalbetrags und ihrer Fremdwährung dem erwarteten Nettozahlungsstrom entsprechen
(Macro Hedges). Die mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Ein- und Auszahlungen aus
geplanten Absatz- und Beschaffungsgeschäften sind aus der Unternehmensplanung abgeleitet.
Die vergangenheitsbezogene Überprüfung der Planung hat gezeigt, dass die angesetzten Trans­
aktionen hochwahrscheinlich sind.
17. Außerbilanzielle Geschäfte
Im Berichtsjahr bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte.
18. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in T€
Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie übrige Verpflichtungen
Bestellobligo aus begonnenen Investitionen
Die Beträge sind wie folgt fällig: innerhalb 1 Jahr
30.06.2013
30.06.2012
76.507
65.753
137.119
135.119
213.626
200.872
172.515
160.461
2 bis 4 Jahren
24.049
24.433
5 Jahren und später
17.062
15.978
213.626
200.872
112
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkontrakten und Anschaffungsgeschäften
im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang sowie Verpflichtungen zum Kauf von Unternehmensanteilen.
Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung
19. Umsatzerlöse
Der Umsatz wurde zu 26 Prozent (Vorjahr 29 Prozent) in Deutschland beziehungsweise 74 Prozent (Vorjahr 71 Prozent) außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatzerlöse auf
die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
in T€
Umsatzerlöse Inland
2012/13
2011/12
597.270
670.915
1.746.092
1.657.298
2.343.362
2.328.213
2012/13
2011/12
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
9.989
48.481
Andere aktivierte Eigenleistungen
4.917
6.337
14.906
54.818
Umsatzerlöse Ausland
20. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
in T€
21. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Kursgewinne und Erträge aus der
Auflösung von Rückstellungen.
Erträge aus der Währungsumrechnung betrugen 37.149 T€ (Vorjahr 78.118 T€). Anderen
Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 15.334 T€ zuzuordnen (Vorjahr
13.955 T€).
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
113
22. Materialaufwand
in T€
2012/13
2011/12
1.029.296
1.064.090
73.787
76.440
1.103.083
1.140.530
2012/13
2011/12
Löhne und Gehälter
566.015
531.020
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
103.490
91.195
18.073
16.612
687.578
638.827
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
23. Personalaufwand
in T€
Aufwendungen für Altersversorgung
Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen beziehungsweise Pensionsauf­
wendungen für Gesellschafter.
24. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Verwaltungs- und Vertriebskosten, insbesondere Vertreterprovisionen, externe Arbeitsleistungen, Instandhaltungs­
kosten, Schulungs- und Reisekosten, Ausgangsfrachten, Kursverluste und Werbekosten sowie
Miet- und Pachtaufwendungen. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich
auf 36.072 T€ (Vorjahr 61.148 T€).
114
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
25. Finanz- und Beteiligungsergebnis
in T€
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon aus Abzinsung von Rückstellungen
2012/13
2011/12
11
10
9.780
9.744
–78
–
–31.688
–32.027
–6.764
–6.772
–21.975
–22.273
26. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten die effektiven und latenten Gewerbeund Körperschaftsteuern, die von der trumpf GmbH + Co. KG, der Komplementärin und
den in- und ausländischen Tochterunternehmen zu entrichten sind. Die effektiven Steuern vom
Einkommen und Ertrag lagen im Berichtsjahr bei 31.898 T€ (Vorjahr 43.124 T€).
Die Aufwendungen aus latenten Steuern betrugen im Geschäftsjahr 292 T€ (Vorjahr Ertrag von
5.977 T€). Sie resultieren in Höhe von 1.406 T€ (Vorjahr Ertrag 1.016 T€) aus unterschiedlichen
Bilanzansätzen in der Handels- und Steuerbilanz. Gegenläufig entwickelten sich die Erträge in
Höhe von 1.114 T€ (Vorjahr Ertrag 4.961 T€) aus Konsolidierungs­maßnahmen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter wurden in Anlehnung an § 264c
Absatz 3 HGB nachrichtlich nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der Berechnung
der latenten Steuern bleiben sie unberücksichtigt.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
27. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel, Wertpapiere, Schuldscheindarlehen und kurzfristige Bankverbindlichkeiten einbezogen. Der Unterschied zwischen den ausgewiesenen liquiden Mitteln und Wertpapieren und ihrem Ausweis in der Bilanz resultiert aus dem Ausweis von
sonstigen kurzfristigen Finanzanlagen in den sonstigen Vermögensgenständen sowie aus der Saldierung von liquiden Mitteln mit kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in der Bilanz. Aus demselben Grund ergibt sich ein Unterschied zwischen den an dieser Stelle ausgewiesenen kurzfristigen
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
115
Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) und den im Anhang ausgewiesenen Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Der Mittelzufluss aus
der operativen Geschäftstätigkeit enthält erhaltene Zinsen in Höhe von 9.183 T€, gezahlte
­Zinsen in Höhe von 23.628 T€ sowie erhaltene Ertragsteuern in Höhe von 1.723 T€ und
gezahlte Ertragsteuern in Höhe von 34.376 T€.
Sonstige Angaben
28. Abschlussprüferhonorar
Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 906 T€
(Vorjahr 705 T€) und teilt sich wie folgt auf:
in T€
2012/13
2011/12
Abschlussprüfungsleistungen
485
475
Steuerberatungsleistungen
374
230
47
–
2012/13
2011/12
4.979
4.815
Sonstige Leistungen
29. Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:
InlandMitarbeiter
Auszubildende
AuslandMitarbeiter
Auszubildende
359
293
4.406
4.086
137
162
9.881
9.356
30. Geschäftsführung
Die Geschäftsführung obliegt den nachfolgend genannten Personen. Die Bezüge der Geschäftsführung der Muttergesellschaft für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen
und in den Tochterunternehmen betrugen 6.182 T€ (Vorjahr 7.486 T€).
116
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 10.697 T€
(Vorjahr 9.680 T€) gewährt und zurückgestellt. Im Geschäftsjahr 2012/13 erhielten ehemalige
Geschäftsführer beziehungsweise ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 511 T€ (Vorjahr
1.122 T€).
31. Befreiung gemäß HGB
Für folgende Kapitalgesellschaften wird von der Befreiung des § 264 Absatz 3 HGB Gebrauch
gemacht: trumpf Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, trumpf Werkzeugmaschinen
Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, trumpf International Beteiligungs-GmbH,
trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH, trumpf Hüttinger Verwaltung GmbH (vormals
HÜTTINGER Verwaltung GmbH), Laser Verwaltungs-GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH,
trumpf Medizin Systeme Beteiligungs-GmbH, trumpf Capital GmbH, trumpf Finance GmbH,
trumpf Med Beteiligungen GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, trumpf Kapitalbeteiligungen GmbH, trumpf Sachsen GmbH, trumpf Financial Services GmbH, trumpf Scientific Lasers Verwaltungsgesellschaft mbH.
Für folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Absatz 1 HGB wird von der
Befreiung des § 264b HGB Gebrauch gemacht: trumpf GmbH + Co. KG, trumpf Werkzeug­
maschinen GmbH + Co. KG, trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG (vormals HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG), trumpf Laser GmbH + Co. KG, trumpf Medizin Systeme GmbH + Co.
KG, trumpf Immobilien GmbH + Co. KG, trumpf Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb +
Service GmbH + Co. KG, trumpf Scientific Lasers GmbH + Co. KG.
32. Aufsichtsrat
In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist geregelt, dass ein Unternehmen
ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7 Absatz 1 Nr. 1
MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung vom Geschäftsjahr
1998/99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 139 T€ (Vorjahr 141 T€).
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Konzernabschluss
117
33. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Es wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht markt­üblichen
Bedingungen durchgeführt.
Ditzingen, 5. September 2013
TRUMPF GmbH + Co. KG
Berthold Leibinger GmbH
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende
Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender
Dr. rer. pol. Lars Grünert
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dipl.-Ök. Harald Völker
118
>
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
Bestätigungsvermerk
Von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, wurde zum vollständigen Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht, der im elektronischen Bundes­
anzeiger offengelegt wird, folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen, und der Berthold Leibinger GmbH,
Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-Verlust-Rechnung,
Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das
Geschäftsjahr vom 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss
und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den er­gänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführ­ten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlage­
bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hin­reichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der
angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der
Gesellschaftsverträge und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Stuttgart, den 9. September 2013
Ernst & young gmbh
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
skirkHeubach
wirtschaftsprüferwirtschaftsprüfer
TRUMPF Geschäftsbericht 2012/13
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Redaktion
2 0 12
2 0 13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Kontakt
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Johann-Maus-Straße 2
71254 Ditzingen
Fon +49.7156 303-0
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Bildnachweise
TitelBpk/Hamburger Kunsthalle,
Elke Walford
Realisation
015TRUMPF/David Franck
016TRUMPF/David Franck
001TRUMPF
017 Barkow Leibinger/Ina Reinecke
002STRICHPUNKT
018 Amy Barkow/Barkow Photo
003STRICHPUNKT
019 Amy Barkow/Barkow Photo
004 Corbis/Ron Royals
020TRUMPF
005Designer Janne Kyttanen/3D Systems
021STRICHPUNKT
006 Corbis/Tetra Images
022 Robert Bosch GmbH
007TRUMPF/John Sterling Ruth
023 Fraunhofer ILT, Aachen/Volker Lannert
008TRUMPF
024STRICHPUNKT
009 Krones AG
025 Corbis/Kallista Images/Visuals Unlimited
010 Corbis/Andria Patino
026TRUMPF
011Design Author: Petr Novague/
027 Corbis/Oivind Hovland/Ikon Images
Manufacturer: NOVAGUE Ltd.
028STRICHPUNKT
012 ID Bike GmbH
029 Getty Images/Andy Roberts
013TRUMPF
030TRUMPF/Franc Peret
014TRUMPF/David Franck
031 Corbis/Lars Wallin/Etsa Images
Konzept und gestaltung
Strichpunk t GmbH
Stuttgart / Berlin
w w w.strichpunkt-design.de
DRUCK
EBERL Print GmbH
87509 Immenstadt
w w w.eberl.de
1923
TRUM PF damals
TRUMPF heute
– 2013
J
1923
J
2013
1923
19 87
Christian Trumpf erwirbt die mechanische Werkstätte
der Julius Geiger GmbH in Stuttgart, die biegsame Wellen
fertigt – zunächst für den zahnärztlichen und Druckereibedarf, mit der Entwicklung des motorischen Antriebs
auch für die Holz- und Metallbearbeitung.
trumpf stellt die trumatic l 3000 vor, eine Flachbettlaserschneidanlage mit fliegender Optik. Im Gegensatz
zu den bis dahin gängigen Maschinentypen bewegt
sich nicht das Blech, sondern der Schneidkopf – quasi
fliegend.
193 4
19 9 5
trumpf stellt die erste motorbetriebene Handschere (HSP 201)
zum Schneiden von Blech vor. Daraus entsteht ein breites
Produktprogramm an Elektro- und Druckluftwerkzeugen.
In der Flachbettschneidanlage trumatic ly 2500 bearbeitet erstmals ein Festkörperlaser dünne Bleche. In der
Folgezeit erweitert trumpf das Produktprogramm durch
die Integration von Verfahren wie Laserschweißen und
Laserrohrbearbeitung.
19 47
trumpf fasst den Entschluss zum Bau einer stationären
Aushauschere. Diese wird unter dem Namen „trumpf
Aushauschere TAS“ vorgestellt.
19 57
Berthold Leibinger patentiert für die neue trumpf Kopiernibbelmaschine die Koordinatenführung von Blechen und
schafft so den Ausgangspunkt für die NC-Steuerung, die
bald auf allen Werkzeugmaschinen zum Einsatz kommt.
19 6 8
trumpf präsentiert mit der trumatic 20 die erste Blechbearbeitungsmaschine mit numerischer Bahnsteuerung.
Sie ermöglicht einen bis auf den Werkzeugwechsel vollautomatischen Arbeitsablauf und wird als Sensation gefeiert.
1971
Carl Haas in Schramberg beginnt mit der Entwicklung
von Festkörperlasern. Als Teil der trumpf Gruppe ist
sein Unternehmen auch heute noch Kompetenzzentrum
für die Festkörperlaser-Entwicklung.
1979
trumpf stellt die erste kombinierte Stanz-Laser-Maschine
trumatic 180 l mit CO 2 -Lasern aus den USA vor.
19 9 9
Der Scheibenlaser vervielfacht das Leistungspotenzial
diodengepumpter Festkörperlaser: Auf der Fachmesse
laser stellt trumpf das erste Laborgerät vor.
20 03
trumpf präsentiert als Weltneuheit den Prototyp
eines Scheibenlasers mit 4 kW Laserleistung. Dank der
hohen Strahlqualität eröffnen sich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten wie beispielsweise das ScannerSchweißen.
20 0 9
trumpf zeigt den ersten hochbrillanten MultikilowattIndustrielaser mit Hochleistungslaserdioden als direkte
Strahlquelle.
2010
Neben dem CO 2 -Laser erobert sich der Festkörperlaser
sein Terrain – als gemeinsame Strahlquelle für zwei
Anwendungen im LaserNetwork oder als hochproduktive
Lösung für die Dünnblechbearbeitung in der trulaser
5030 fiber.
2012
19 8 5
Der erste selbst entwickelte CO 2 -Laser trumpf laser tlf
1000 verfügt über 1 kW Strahlleistung – der erste kompakte Laserresonator mit Hochfrequenzanregung.
trumpf präsentiert die komplette 2-D-Laserwelt: Für
jede Maschinen-Leistungsklasse besteht die Möglichkeit,
zwischen CO 2 - und Festkörperlaser zu wählen.
2013
19 8 6
trumpf engagiert sich im Bereich Abkanten und präsentiert die weltweit einzige CNC-Maschine zum vollautomatischen Biegen, die trumaform 400.
Mit der neuen Funktion BrightLine fiber werden auch
Festkörperlasermaschinen zu Universalanlagen, die alle
gängigen Materialarten und -dicken in sehr guter Qualität
bearbeiten können.