mybet Holding SE

Transcription

mybet Holding SE
01
13
Geschäftsbericht 2012
DER FINANZBERICHT
Alles über das Geschäftsjahr 2012:
zusammengefasster Lagebericht,
Konzernabschluss, Corporate
Governance.
Auf zum
Angriff!
DAS UNTERNEHMEN
Informatives, Unterhaltsames und
Wissenswertes über die mybetGruppe.
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Konzernkennzahlen
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
mybet Holding SE: Konzernkennzahlen nach IFRS
Gewinn-und Verlustrechnung
2012
T€
2011
T€
2010
T€
2009
T€
2008
T€
Bruttogesamtleistung
240.593
190.152
154.075
129.319
123.542
Gewinnauszahlungen
171.399
129.466
102.886
81.415
77.883
Nettoumsatz
69.195
60.868
51.189
47.904
45.659
Sportwetten
33.764
25.096
21.300
15.649
-
Casino & Poker
21.671
17.100
12.863
9.359
-
Lotterien
6.236
13.667
13.562
19.553
-
Pferdewetten
5.685
4.847
2.979
3.244
-
Net Gaming Revenue (NGR)
68.312
60.128
50.705
47.290
45.178
EBITDA
10.992
6.871
546
4.212
5.957
EBIT
7.248
1.633
-3.814
-6.717
-10.441
EBT
7.209
1.252
-4.221
-7.198
-10.418
Konzernergebnis
6.108
1.499
-4.170
-7.195
-16.922
Ergebnis je Aktie (€)
0,25
0,06
-0,21
-0,46
-1,06
Mitarbeiter (im Periodendurchschnitt)
176
177
191
201
184
Umsatz pro Mitarbeiter
393
343
268
238
248
31.12.2012
T€
31.12.2011
T€
31.12.2010
T€
31.12.2009
T€
31.12.2008
T€
20.419
18.755
20.469
16.538
26.511
969
2.357
2.000
1.329
2.093
Cash-Bestand
14.884
7.187
5.798
9.562
12.861
Eigenkapital
28.520
22.673
15.015
17.093
20.315
Bilanzsumme
43.925
37.374
36.446
40.585
48.630
64,9%
60,7%
41,2%
42,1%
41,8%
Bilanz
Langfristige Vermögenswerte
Latente Steuern
Eigenkapitalquote
Hinweis
Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen im
vorliegenden Bericht nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren
und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte
widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.
2
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
mybet auf einen blick
Konzernumsatz
Sonstige
Casino & Poker
Pferdewetten
Sportwetten
Lotterien
in Mio. Euro
0,4
2010
2011
2012
21,3
13,6
12,9
25,1
17,1
13,7
21,7
33,8
Personal
Mitarbeiter im Periodendurchschnitt
Mitarbeiter/Tsd. Euro
51,2
3,0
Umsatz pro Mitarbeiter in Tsd. Euro
200
800
4,8
60,7
6,2
5,7
Ergebnisentwicklung
1,8
69,2
EBITDA
EBIT
EBITDA/EBIT (in Tsd. Euro)
14.000
12.000
150
600
10.000
8.000
6.000
100
343
393
400
268
10.992
4.000
7.248
6.871
2.000
0
200
50
-2.000
1.633
546
-3.814
-4.000
2010
2010 20112012
2011
2012
Konzernergebnis
in Tsd. Euro
2010
-4.170
2011
1.499
2012
6.108
-6.000
-4.000-2.000
0 2.0004.0006.0008.000
3
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Aktionärsbrief
Kiel, im März 2013
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
mit dem vorliegenden Geschäftsbericht begrüßen wir Sie zu unserer neuen mybet
Holding SE. Durch den Verkauf des Lotteriegeschäfts im Mai 2012 und der Umfirmierung
in mybet haben wir die Fokussierung auf die
Produktfelder Sportwetten, Casino und Poker
weiter vorangetrieben. Dem neuen Kurs verleihen wir Ausdruck mit einer neu gestalteten
Corporate Website unter www.mybet-se.com
und einem komplett überarbeiteten Design
unseres Geschäftsberichts. Unsere Absicht ist
es, Ihnen mit dem vorliegenden Werk die Vielseitigkeit der Welt der Wetten und den spannenden Entertainment-Charakter unseres
Geschäfts näher zu bringen. Mit einem Magazin, das weit über die Vermittlung nackter
Zahlen hinausgehen soll, indem es die Hintergründe unserer Arbeit auf informative und
unterhaltsame Weise vermittelt. Wir hoffen
sehr, dass es Ihnen gefällt.
Mit dem operativen Verlauf des Geschäftsjahres 2012 können wir sehr zufrieden sein. Zwar
haben uns die Entwicklung auf dem spanischen Markt und einige Monate mit schwachen
Buchmachermargen den erhofften operativen
4
Gewinn verwehrt. Die hervorragende Entwicklung der Kennzahlen in unserem Kerngeschäft
Sportwetten, der erfolgreiche Verkauf des Lotteriegeschäfts und das erfreuliche Wachstum
unseres früheren Sorgenkinds pferdewetten.de
bestätigen jedoch den insgesamt positiven
Trend. Der Konzernumsatz ist trotz des Wegfalls der Lottoerlöse um 14 Prozent auf 69,2
Mio. Euro gestiegen. Das deutlich über dem
Vorjahr liegende EBIT in Höhe von 7,2 Mio. Euro
ist geprägt vom Entkonsolidierungserfolg aus
dem Verkauf des Lotteriegeschäfts. Aber auch
bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass wir
in unserem neuen Kerngeschäft ein starkes
Ergebniswachstum von 1,7 Mio. Euro erzielt
haben.
Schleswig-Holstein hat nach dem Regierungswechsel im Frühjahr 2012 seine vorbildliche
Regulierung wieder über Bord geworfen und ist
dem juristisch fragwürdigen Staatsvertrag der
anderen 15 Bundesländer beigetreten. Eine
politische Entscheidung, die bei Experten für
Kopfschütteln gesorgt hat. Die gute Nachricht:
Die auf der Basis des schleswig-holsteinischen
Gesetzes unter anderem an mybet erteilten
Lizenzen für Sportwetten, Casino und Poker
sind mindestens für sechs Jahre gültig. Und
auch der Glücksspielstaatsvertrag der anderen Länder bietet nicht nur Schatten, sondern auch Licht: Erstmals ist es privaten Anbietern
wie mybet überhaupt möglich, bundesweit
Sportwetten vermarkten zu können. Die Vermittlung von Lotterieprodukten – unser früheres Kerngeschäft – wird dagegen weiterhin
vom Gutdünken der staatlichen Lottogesellschaften abhängig und von deutlich niedrigeren Margen geprägt sein. Ein profitabler
Betrieb ist somit nahezu unmöglich. Dies ist
auch der wesentliche Grund dafür, warum wir
uns von unserem deutschsprachigen Lotteriegeschäft im Mai 2012 getrennt haben.
Mit der verschlankten, fokussierten neuen
Organisationsstruktur sind wir hervorragend
für das weitere Wachstum und einen erfolgreichen Weg in ein liberalisiertes GlücksspielDeutschland gerüstet. Die starke Entwicklung
der Kennzahlen und der solide Auftakt ins
Geschäftsjahr 2013 zeigen, dass die Strategie
aufgeht. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns
auch weiterhin auf diesem Weg begleiten.
Wir grüßen Sie herzlich,
Mathias Dahms
Stefan Hänel
Bericht des Aufsichtsrats
008
014
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
struktur & strategie
Sport & pferdewetten
028
Casino & poker
034
Mitarbeiter
002Kennzahlen
042 Corporate Governance
004 aktionärsbrief
052 zusammengefasster Lagebericht
006 mybet 2012
072 Konzernabschluss
008 struktur & strategie
074Konzernbilanz
014 sport- & pferdewetten
077Kapitalflussrechnung
028 casino & poker
076Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
078 Eigenkapitalsveränderungsrechnung
080 Konzernanhang nach IFRS
036 mitarbeiter & management
118 Versicherung der gesetzlichen vertreter
038 bericht des aufsichtsrats
119 bestätigungsvermerk des abschlussprüfers
120 Die Aktie / Investor Relations
124 meilensteine / Unternehmenskalender
5
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
SDAX
mybet
10.05.2012
Erfolgreicher Start
ins Geschäftsjahr
2012 mit starkem
ersten Quartal
08.05.2012
19.03.2012
Verkauf des Lotteriegeschäfts und der
Marke JAXX
für 12,5 Mio. €
Veröffentlichung
des positiven
Jahresergebnisses 2011
1,50 €
03.05.2012
1,40 €
18.06.2012
mybet erhält
erste Sportwettlizenz in
Schleswig-Holstein
19.01.2012
Umfirmierung der
Holding von JAXX SE
in mybet Holding SE
Start der Verhandlungen über Verkauf des
Lotteriebereichs
01.06.2012
Unternehmen der
mybet-Gruppe
erhält Lizenz in
Spanien
1,30 €
1,20 €
1,10 €
Januar
6
Februar
März
April
Mai
Juni
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
mybet 2012
19.12.2012
08.11.2012
Schleswigholsteinisches
Innenministerium
erteilt mybet eine der
ersten Poker- und
Casino-Lizenzen
Schwache Marge
belastet Ergebnis
im dritten Quartal,
Wachstumstempo
weiterhin intakt
01.07.2012
mybet verbucht
erfolgreichen
Verlauf der EM in
Polen und der Ukraine
5500
15.07.2012
mybet meldet
erfolgreiches
Halbjahresergebnis
5000
4500
4000
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
7
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
mybet in Europa
Niederlassungen und Tochtergesellschaften
Kiel
Hamburg
Berlin
Düsseldorf
Brüssel
Wien
Modena
Madrid
Malta
8
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
auf wachstumskurs
Aus JAXX wird mybet
Volle Kraft voraus! Im Jahr 2012 hat die
mybet-Gruppe die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Mit dem Verkauf des
deutschsprachigen Lotteriegeschäfts und der
Marke JAXX hat mybet sein Profil weiter
geschärft. Die Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Sportwetten, Casino und Poker
wurden weiter vorangetrieben. Der Erhalt der
ersten schleswig-holsteinischen Sportwettlizenz im Mai 2012 und der Genehmigung
für Casino- und Poker-Spiele im Internet im
Dezember 2012 bilden die regulatorische
Grundlage hierfür.
Seit 2006 – dem Jahr der Übernahme der
PEI Ltd. mit ihren mybet-Wettangeboten –
steigen die Wetteinsätze um durchschnittlich
36 Prozent pro Jahr. Nach etwas schwächeren
Wachstumsraten in den Jahren 2009 bis 2011,
in denen regulatorische Hürden eine aktive
Vermarktung von Sportwetten nahezu unmöglich machten, hat das Geschäft in 2012 wieder
Fahrt aufgenommen. Die Schleswig-HolsteinLizenzen haben die Türen bei den Vermarktern wieder geöffnet. Besonders stark war im
Geschäftsjahr 2012 das zweite Quartal, das
von der Fußballeuropameisterschaft in Polen
und der Ukraine geprägt war.
mybet − eine starke Marke
2012 hat mybet weiter in den Aufbau der
Marke investiert. Mit gezielten Marketingund Sponsoringaktivitäten ist es gelungen,
die Marken-Wahrnehmung zu erhöhen. Das
Sponsoring der Fußballbundesligisten Fortuna
Düsseldorf und SpVgg Greuther Fürth hat sich
bereits bezahlt gemacht. Von Markenspezialisten wurden diese Engagements als die
besten Deals 2012 bewertet. Das Sponsoring
der beiden Aufsteiger bietet derzeit das
attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis in der
Bundesliga.
Die Bekanntheit der Marke mybet ist durch
die Werbemaßnahmen weiter gestiegen. In
der jüngsten Untersuchung der nurago GmbH,
einem Tochterunternehmen des größten
deutschen Marktforschungsinstituts GfK SE,
wurden rund 800 zielgruppenrelevante Personen zwischen 20 und 50 Jahren befragt. Dabei
erzielt mybet sowohl in der gestützten als
auch in der ungestützten Bekanntheit solide
Werte und rangiert auf Rang 3 der privaten
Wettanbieter.
mybet ist für die hohe Effizienz im Marketing bekannt. Während andere Wettbewerber
im Schnitt rund ein Viertel ihres Umsatzes
in die Werbung stecken, kommt mybet mit
rund 20 Prozent aus, um ein überdurchschnitt-
mybet Sportwetteinsätze 2006 - 2012
+35%
36%
+29%
Durchschnittliches jährliches Wachstum
+28%
+25%
+52%
+46%
3,9
9,3
6,6
9,5
Q1Q2Q3Q4
7,6
9,8
9,9
15,3
Q1Q2Q3Q4
14,4 15,8 14,8 19,8
17,7
19,0 18,7 25,2
Q1Q2Q3Q4
Q1Q2Q3Q4
25,2 24,5 22,9 34,5
34,2 31,2 32,3 40,4
45,9 51,7 38,6 49,9
Q1Q2Q3Q4
Q1Q2Q3Q4
Q1Q2Q3Q4
20062007 200820092010 2011 2012
9
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
liches Umsatzwachstum zu erzielen. Einzelne
Anbieter investieren sogar bis zu 50 Prozent
ihres Umsatzes ins Marketing. Eine Strategie,
die mybet für falsch hält.
Spielertrag von etwa 1 Mrd. Euro erwirtschaftet
wurde. Für 2015 erwarten die Marktforscher
eine Ausdehnung auf etwa 1,7 Mrd. Euro. Das
entspricht einem Anstieg von etwa 70 Prozent.
Wachstumsmotor
Liberalisierung
Wachstumstrend intakt
Durch die partielle Öffnung des Glücksspielmarkts ist mit einem starken Wachstum in
Deutschland zu rechnen. MECN geht davon
aus, dass 2011 allein im Internet ein Brutto-
14 Prozent auf 69,2 Mio. Euro – und das trotz
des Wegfalls der Umsätze aus dem veräußerten
Lotteriebereich. Den größten Anteil am Umsatz
im Geschäftsjahr 2012 hatte das Segment
Sportwetten. Deutlich zulegen konnten in den
letzten Jahren auch die Erlöse aus Casino- und
Pokerangeboten, während das Lotteriesegment rückläufig ist und durch den Verkauf des
JAXX-Geschäfts in Zukunft ganz entfallen wird.
Das Pferdewettgeschäft kann dank der soliden
Entwicklung der mybet-Beteiligung pferdewetten.de AG wieder ein profitables Wachstum
aufweisen.
Im Geschäftsjahr 2012 stieg die Brutto­
gesamtleistung der mybet-Gruppe erneut
im zweistelligen Prozentbereich und erreichte mit 240,6 Mio. Euro einen neuen Höchststand. Der Nettoumsatz, aus dem die Gewinnauszahlungen heraus gerechnet sind, stieg um
Prognose Online-Glücksspiel in Deutschland
Mitarbeiter & Management
Casino & Poker
Pferdewetten/Sonstige
Sportwetten
Lotterien
Brutto-Spielertrag in Mio. Euro (Quelle: MECN 2012)
2011
288
2015
574
462
129
47
1 Mrd.
842
500
337
1000
1,7 Mrd.
67
1500
Umsatzentwicklung der mybet-Gruppe 2009–2012
Nettoumsatz in Mio. Euro
+14,0%
+18,6%
+6,9%
47,9
3,3
69,2
60,7
51,2
3,5
4,8
13,7
13,6
19,6
7,5
6,2
21,7
17,1
12,9
9,4
15,7
2009
10
33,8
21,3
2010
25,1
2011
2012
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
mybet
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
unterwegs
Paris. London. New York. Internationale Unternehmen brüsten sich gern mit Zweigstellen an den coolsten Hot Spots.
Wir finden, ein Blick in andere Länder ist oft viel bereichernder (Tipp: Jakutien-Bericht ab S.18). Denn gewettet wird
überall auf der Welt. Darum finden Sie mybet auch dort, wo Sie vielleicht gar nicht mit uns rechnen.
Tipps pro Wettschein
Einsatz pro Wettschein
mazedonien
kasachstan
kasachstan
mazedonien
3,9
15,30€
ZYPERn
17,90€
4,4
GHANA
Ghana
zypern
9,5
2,60€
4,9
26,30€
11
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Top 5: Wetteinsätze
euro
2012
die
besten
Spanien
4:0
Italien
– Finale –
792.000 EURO
Deutschland 1 : 2 Italien
778.000 EURO
Viertelfinale
Deutschland 4 : 1 Griechenland
663.000 EURO
Viertelfinale
England 2 : 4 Italien
620.000 EURO
Portugal 2 : 4 Spanien
580.000 EURO
Halbfinale
Halbfinale
Top 5: Hold
Portugal
2:4
Spanien
– Halbfinale –
Die erfolgreichsten
Begegnungen der
Europameisterschaft
aus Sicht von mybet.
240.000 EURO
Spanien 4 : 0 Italien
239.000 EURO
Gruppe B
Holland 0 : 1 Dänemark
231.000 EURO
Gruppe A
Polen 1 : 1 Russland
164.000 EURO
Halbfinale
Deutschland 1 : 2 Italien
152.000 EURO
Finale
Top 5: Buchmacher-Marge
Holland
0:1
Dänemark
– Gruppe B –
64,8%
12
Gruppe A
Polen 1 : 1 Russland
64,8%
Gruppe C
Spanien 1 : 1 Italien
49,0%
Gruppe A
Tschechien 1 : 0 Polen
45,7%
Gruppe D
Schweden 2 : 0 Frankreich
43,3%
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
Das internet ist immer böse
Kommentar von Mathias Dahms
Politik heißt, sich die Dinge so zurechtzulegen, wie sie
einem möglichst gut in den Kram passen. Ein sehr prägnantes
Beispiel für diese Erkenntnis ist der Umgang mit dem Glücksspiel. Wenn facebook, Google und andere Internetkonzerne mit
den Daten der Bürger Geschäfte machen, ruft die Politik das
sei des Teufels, die Transparenz sei zu groß und dem müsse
Einhalt geboten werden. Diese Erkenntnisse über die Fähigkeiten der neuen Medien gehen aber vollständig verloren, wenn
es darum geht, private Glücksspielangebote im Internet zu
reglementieren. Auf einmal herrscht Intransparenz und hinter
jeder Ecke lauern Gefahren. Dabei ist jeder Internetkunde mit
seinen Daten registriert, überprüft und wird „überwacht“. Davor
verschließt die Politik allerdings die Augen, will Schutzwälle um
die Angebote bauen, damit auch ja kein unbedarfter Bürger in
den anonymen Sumpf hineingerät. Spielsucht und Geldwäsche
sind die Chimären, die es zu bekämpfen gilt! Die Chancen, die
gerade das Internet mit seinen Möglichkeiten bietet, individuell
auf jeden einzelnen Kunden zu reagieren, werden negiert und
ausgeblendet. Diese „Blindheit“ gegenüber dem Netz begegnet
einem nicht nur bei Politikern, sondern mitunter auch bei Richtern, sogar bei denen des Europäischen Gerichtshofs.
Mathias Dahms, Vorstandssprecher mybet Holding SE
13
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
König fussball
und pferdestärken
Erfolgreicher Verlauf der
Europameisterschaft
Die Europameisterschaft in Polen und der
Ukraine im Sommer war für mybet wie ein
zusätzlicher Umsatzmonat. Insgesamt setzten die Kunden im Internet und in den Shops
über 12 Mio. Euro ein. Dabei gewinnt der
Buchmacher vor allem bei Außenseitersiegen
– denn dort ist die Eintrittswahrscheinlichkeit
geringer und somit die Marge höher. Die durchschnittliche Marge von mybet, also der Anteil
vom Wetteinsatz, der nach Auszahlung der
Gewinne beim Unternehmen verbleibt, lag
im gesamten Geschäftsjahr 2012 bei 17,5
Prozent. Bei Überraschungssiegen, wie dem
1:0-Erfolg Dänemarks gegen die Niederlande
in der Gruppe B, kann die Marge auch mal über
60 Prozent steigen. Und so bitter es klingt:
Das Ausscheiden der deutschen Mannschaft
im Halbfinale gegen Italien war gut für mybet:
14
Denn wenn der Favorit ausscheidet, schießen
die Gewinne der Buchmacher nach oben. Das
Spitzenspiel der Euro 2012 war – aus Sicht
von mybet – die Halbfinalbegegnung Portugal
gegen den alten und später neuen Europameister Spanien. Das Null zu Null nach 90
Minuten sorgte für einen Rekord-Hold (Rohertrag) von fast einer viertel Million Euro. Dass
die Spanier dann im Elfmeterschießen ihrer
Favoritenrolle doch noch gerecht wurden und
die Partie mit vier zu zwei für sich entschieden,
war für die Erfolgsbilanz von mybet nur noch
eine Randnotiz.
mybet legt die
Messlatte hoch
Zentrale Steuerungsgröße im Geschäftsmodell von mybet ist das Verhältnis zwischen
Wetteinsätzen und Gewinnauszahlungen: die
Buchmachermarge. Trotz eines zunehmenden
Wettbewerbs stiegen die Margen gegenüber
dem Vorjahr leicht an. Insgesamt lag die Marge
im Sportwettsegment im Geschäftsjahr 2012
bei 17,5 Prozent, nach 17,2 Prozent im Vorjahr. In den rund 500 Wettlokalen, die mybet
europaweit betreibt, lag die Marge im Schnitt
bei 22,0 Prozent (2011: 21,0 Prozent). Bei
den Online-Angeboten lag die Marge bei rund
12,8 Prozent (12,5 Prozent). Damit gehört das
Buchmacherteam von mybet zu den erfolgreichsten in der Branche, wie eine Marktstudie
aus 2012 belegt: Nach den Marktforschern
von MECN ist die Marge von mybet das Maß
der Dinge. Während der Branchenschnitt 2011
im Internet bei etwa 8,4 Prozent lag, konnte
mybet eine Marge im Online-Bereich von 12,5
Prozent erzielen. Das Geheimnis des Erfolges?
Der Chefbuchmacher von mybet, Jakob Vestergaard-Laustsen, verrät ein paar Tricks im
Interview auf Seite 24.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Buchmachermargen ausgewählter Online-Wettanbieter 2010 / 2011
Aktie
2011
2010
mybet
12,5 %
15,5 %
Durchschnitt
Sportingbet
7,9 %
8,1 %
BWIN
7,7 %
7,5 %
William Hill online
7,0 %
8,0 %
Bet-at-home
6,0 %
7,4 %
Segmentumsatz Sport- und Pferdewetten 2009 – 2012
Pferdewetten
Sportwetten
mybet-Konzern, Nettoumsatz in Mio. Euro
5,7
4,8
3,0
3,2
33,8
25,1
21,3
15,7
+35%
+18%
+36%
2009
2010
2011
2012
15
01/12
Struktur & Strategie
mybet im Internet
Die Familie der mybet-Angebote wächst stetig.
Neben mybet.com gibt es mittlerweile eine
ganze Reihe von länderspezifischen Angeboten wie mybet.de, mybet.it oder netbet.es.
Kaum ein anderer Anbieter weltweit hat ein so
umfassendes Angebot an Spielvarianten und
Wettarten mit ständig bis zu 14.000 OnlineSportwetten. Umfangreiche Hintergrundinformationen auf Basis kontextbezogener
Statistiken zu jedem Ereignis, jeder Mannschaft und jedem Sportler helfen dabei, die Wahrscheinlichkeit der Wetttipps zu überprüfen. So
können zum Beispiel Spielleistungen und
Spielergebnisse aller Mannschaften und
Spieler live und historisch überprüft werden.
Seit Ende 2012 ist auch die mobile Web-App
für Smartphones verfügbar. Sie ist zu hundert
Prozent auf Fußballfans zugeschnitten und
bietet eine schnelle und komfortable Möglichkeit für die Wettabgabe von unterwegs.
Im Laufe des Jahres 2013 wird die Applikation
sukzessive um weitere Sportarten erweitert
und auch für Tablets optimiert.
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Weitere mybet-Shops befinden sich zum
Beispiel in Belgien, Griechenland, Kasachstan,
auf Zypern – und sogar in Ghana. Eine Reise
durch die Welt der mybet-Shops finden Sie auf
S. 11. 2013 plant mybet verstärkt in Deutschland in eigene Shops zu investieren. In Frage
kommen hierfür Shops, die einen Wetteinsatz
von über 100 TEuro pro Monat erwirtschaften.
Rund 50 bis 60 Ladenlokale sollen innerhalb
der nächsten zwei Jahre von mybet selbst
betrieben werden.
pferdewetten.de wächst
profitabel
Das Geschäft der pferdewetten.de AG, an
der die mybet Holding SE mit 63,5 Prozent
beteiligt ist, entwickelte sich erneut sehr
erfreulich. Nach dem erfolgreichen Turnaround
im vergangenen Jahr konnte die pferdewetten.
de-Gruppe Umsatz und Ertrag im Geschäftsjahr 2012 deutlich steigern.
Anhaltend hohes
Wachstumstempo
mybet im Shop
Ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie ist der duale Vertriebsansatz.
Neben Internetangeboten basiert das
Geschäft von mybet auf den Franchise-Shops
der mybet-Kette, aus denen etwa die Hälfte der
Wetteinsätze stammt. 443 Shops betreiben die
Franchise-Partner von mybet, davon befinden
sich 232 in Deutschland (Stand 31.12.2012).
Im Geschäftsjahr 2012 lagen die Umsätze im
Sportwettsegment 34,5 Prozent über denen
des Vorjahreszeitraums und konnten von 25,1
Mio. Euro auf 33,8 Mio. Euro gesteigert werden. Die Wetteinsätze in Höhe von 186 Mio.
Euro verteilten sich im Geschäftsjahr 2012 zu
49 Prozent auf Internetangebote (online) und
zu 51 Prozent auf stationäre Wettshops (offline). Im Vorjahr lagen die Wetteinsätze bei
Mitarbeiter & Management
138 Mio. Euro. 45 Prozent hiervon ent­fielen
auf Online-Angebote, 55 Prozent auf die Franchise-Shops.
Das Pferdewettsegment, das maßgeblich von
der pferdewetten.de AG geprägt wird, ent­
wickelte sich ebenfalls positiv: Die Umsätze
stiegen gegenüber dem Vorjahr um 17,3
Prozent von 4,8 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro.
Die besten
Fussballsprüche
2012
„Ich hatte zwischendurch Angst,
dass er sich wund liegt und mal
gewendet werden muss.“
Mehmet Scholl über Mario Gomez nach dem
EM-Sieg der Nationalelf gegen Portugal.
„Da hat wirklich der Riese gegen
Goliath gespielt.“
Franz Beckenbauer nach dem ChampionsLeague-Viertelfinale zwischen Real Madrid
und APOEL Nikosia.
„Auf meinem Weg dahin habe ich
kurz meine Eier verloren. Rechtzeitig
zum Anlauf habe ich sie wieder­
gefunden.“
Bastian Schweinsteiger nach dem
Champions-League-Halbfinale gegen
Real Madrid über seinen entscheidenden
Elfmeter.
„Wenn man meine Motivation in
Flaschen abfüllt, dann wird man
dafür in den Knast kommen, wenn
man das verkauft.“
Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp
bei der Pressekonferenz vor dem Spiel
gegen Vfl Wolfsburg.
„Es ist einfach ein großer Spaß, den
anderen nicht mögen zu dürfen.“
Mats Hummels zum Verhältnis zwischen
zwischen Schalke 04 und Borussia
Dortmund.
„Algorithmus – das sage ich jetzt
nicht, um mit einem Fremdwort zu
imprägnieren.“
Übersichtlich und intuitiv: der mybet-Online-Auftritt
16
Mehmet Scholl zu einem Spiel der Spanier.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
17
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Wetten aus
aller Welt
Jakutien
1.000 Rubel auf
den Honiggelben
Hinten rechts in Russland, im Osten Sibiriens,
liegt das Land Jakutien.
Dort ist das Turkvolk der Jakuten zu Hause.
Auf einer großen Ebene vor ihrer Hauptstadt
Jakutsk, nicht fern vom Fluss Lena, erlebe
ich, wie schwarzhaarige Frauen mit wunderschönen Wangenknochen Lieder aus ihrem
tausend Jahre alten Olonkho-Epos singen.
In ihren Augen kann man sehen, wie weit sie
davon driften, getragen vom eigenen Gesang.
Kehren sie zurück, sind die Götter bei ihnen,
angelockt von diesen lang schwingenden, tief
kehligen Lauten. Das Ysakh-Fest, mit dem
die Jakuten die Sommersonnenwende feiern,
ist also eine durch und durch heilige Angelegenheit? Nur ein paar Schritte von diesen
Sängerköniginnen zum Niederknien wälzen
sich zwei Damen im Staub. Sie klammern sich
18
an ein kurzes Holz und stemmen ihre Füße
gegen ein Brett, das zwischen ihnen in den
Boden genagelt ist. Da ist keine Anmut, nur
verbissene Kraft und Schweiß und MonicaSelec-Stöhnen. Es sieht ernst aus. Bestimmt
eine uralte Pferdenomaden-Clanfehde. Um
die beiden Frauen ein Ring von Zuschauern.
Immer wieder drängen Neuankömmlinge
zu einem Mann im Sportanzug, die Hose in
Armee-Schaftstiefeln, ein schweres Schlachtmesser am Gürtel. Die Menschen rufen
ihm etwas zu und reichen ihm Geldscheine. Nix mit heiliger Fehde, die wetten! Je
länger die Frauen um das Holz kämpfen, desto
hektischer werden Scheine hinterherge-
schoben. Der Mann hat keinen Block, sich die
Wetten zu notieren; die Leute reichen ihm ihr
Geld, er nickt ihnen geschäftsabschließend
zu. Ich denke, was würde Alice Schwarzer
dazu sagen, dass sich hier Frauen aufs Maul
hauen und Männer darauf wetten. Irgendwann
rutscht einer der Damen das Griffholz aus der
Hand. Die Gewinner holen sich ihren Gewinn ab,
die Menge zerstreut sich, keine Jubelstürme,
keine Tränen, mit einem Schlag ist jede Aufregung wieder verweht. Bestimmt gewöhnt
man sich ab, Wettglück und andere schöne
Gefühle außen zu tragen, wenn man in einem
Land wie Jakutien lebt: Die Sommer sind so
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
Jakutien
Jakutien, das die Jakuten wie auch sich
selbst als Volk und ihre Sprache Sakha
nennen, mit einem weich gehauchten
„ch“ in der Mitte, ist die größte Teilrepublik Russlands. Es ist unverschämt
reich an Bodenschätzen aller Art. Ein
großer Teil der Erlöse aus ihrem Abbau
bleibt nicht im Land, sondern geht nach
Moskau.
heiß, dass dann der Feuergott hier wohnt,
die Winter sind so kalt, wie es kälter auf der
Erde nicht wird. Von hier aus liegt die nächste
mybet-Dependance gefühlt auf einem anderen
Planeten, in Wahrheit tausende Kilometer
weiter südwestlich in Kasachstan. Zu weit weg,
um in einem der 20 Partner-Shops von mybet
mit den Kasachen um die Wette zu wetten.
Nach der Frauenklopperei habe ich Gregori am
Hals. Gregori will seinen Kumpels zeigen, wie
gut er Englisch kann und erklärt mir, was um
uns passiert. Da ist also Gesang, da ist vergorene Stutenmilch und da ist jede Menge Sport.
Auf einer Wiese findet Bogenschießen statt,
wieder wird gewettet, aber die Veranstaltung
rockt mich nicht. Am Rande der Festebene
gibt es ein Rund für Pferderennen. Die Pferde
werden vorgeführt. Ein Schamanendar­steller
deklamiert laut heilige Verse. Behauptet
Gregori. Kann natürlich auch sein, dass er
Werbung macht für Pferdefutter. Dann sprenkelt er Stutenmilch auf die Bahn. Das goldene
Licht, der Geruch von Pferdeschweiß, die
Aufregung der Menschen reißen mich aus
meiner Touristenvorsicht: Der große honiggelbe Hengst mit der weißen Mähne ist doch
eindeutig ein Sieger. 100 Rubel soll Gregori für
mich auf ihn wetten. Er guckt enttäuscht. Also
gut, ich gebe ihm 1.000 Rubel. Umgerechnet
24 Euro, fühlt sich unglaublich mondän an.
An dem Gefühl muss ich mich noch eine Weile
festhalten: Mein Pferd beendet das Rennen
nicht einmal. Bestimmt kennen die schönen
schwarzhaarigen Frauen auch ein Lied über
pferdedoofe Fremde. (bes)
Fläche
3.083.523 km²
Einwohner
958.528 Einwohner
Bevölkerungsdichte
0,3 Einwohner/km²
Amtssprachen
Jakutisch, Russisch
19
19
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Voller Einsatz trotz Freundschaftsspiels: Bei den Top-Sportereignissen
2012 ist mybet mit von der Partie – wie hier beim Match Dänemark gegen
Brasilien am 26.05.2012 in Hamburg.
20
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
einfach wetten – eine anleitung
Der Sportwetten-Bereich auf mybet.de
1
2
3
4
1
Hier haben Sie die Möglichkeit, im linken Menü aus Sportart,
Region und Liga zu wählen. Wählen Sie, was Sie interessiert. In der
Hauptspalte, in der Mitte, finden Sie alle Ereignisse, auf die Sie in
der ausgewählten Sportart, Region und Liga wetten können.
3
Klicken Sie auf eine Quote, um auf den von Ihnen erwarteten
Spielausgang zu wetten - wir nennen das Ihren „Tipp abgeben“
(Klicken Sie noch einmal, um den Tipp wieder aus der Auswahl
zu entfernen). *
2
In der Spalte unter den Wettausgängen (1 steht für „Sieg
Heimteam“, X steht für „Unentschieden“ und 2 steht für „Sieg
Auswärtsteam“) finden Sie die von unseren Buchmachern
angebotenen Quoten.
4
Auf der rechten Seite öffnet sich gleichzeitig der Wettschein,
der Ihre Tipps, die Gesamtquote, den Einsatz, den Gesamteinsatz und den möglichen Gewinn anzeigt. Geben Sie im Feld „Einsatz“ an, welche Summe Sie auf diesem Wettschein einsetzen.
* Die Quote errechnen unsere Buchmacher aus der von den Buchmachern erwarteten Wahrscheinlichkeit des
Ergebnisses. Eine Quote nahe „1“ bedeutet, dass unsere Buchmacher dieses Ergebnis für sehr wahrscheinlich
halten. Je höher die Quote, desto weniger glauben unsere Buchmacher, dass dieses Ergebnis eintritt. Denkbar
sind Quoten von bis zu 1.000! Ihr Einsatz wird im Falle, dass Ihre Vorhersage eintritt, mit der Quote multipliziert. Bei
einem Einsatz von 10€ und einer Quote von 2.35 erhalten Sie also einen Gewinn von 23,50€ ausgezahlt.
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Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Aktie
as
n
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lie
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ver
Un
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„W
sd
Zugegeben – der Reiz beim Wetten liegt darin,
dass man sich seines Sieges nie sicher sein
kann. Aber wäre es zur Abwechs­lung nicht mal
schön, mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit
von 100 Prozent zu spielen? Mit diesen Wetten kann man nicht verlieren:
Konzernabschluss
… deine Ellenbogen zu küssen?“
... dich mit der rechten Schulter und dem rechten
Fuß an eine Wand zu stellen und dann den linken
Fuß zu heben ohne umzufallen?“
...
… eine im Flaschenhals liegende Papierkugel in die
Flasche zu pusten, ohne die Flasche zu berühren?“
… aufzustehen, ohne dich
nach vorne zu lehnen?“
… unter dem Tisch sitzen zu bleiben, bis
ich drei Mal geklopft habe? (Klopfen Sie
zwei Mal und gehen dann weg.)“
… ein Blatt Papier öfter als 7-mal in der Mitte zu falten?“
… über ein Buch zu springen?
(Legen Sie das Buch in eine Ecke.)“
… 20 Salzstangen in 1 Minute
zu essen? Trinken verboten!“
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
DER (UN-)BEREchenbare
Buchmacher – das klingt eigentlich nach einem friedlichen Beruf. Nach Papierrascheln und Gemütlichkeit.
„Von wegen“, lacht Jakob Vestergaard-Laustsen. Der
36-Jährige ist Chefbuchmacher bei mybet. Und braucht
für seine Arbeit Nerven aus Stahl.
Wenn Jakob morgens den Computer hochfährt, warten bereits die
ersten Reports auf sein kritisches Auge. Die Ergebnisse des Vortags
müssen auf Auffälligkeiten untersucht werden. Zu den Ereignissen, die
Jakobs Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen lassen, gehören außergewöhnlich hohe Gewinnausschüttungen. Denn als Chefbuchmacher
ist er für die Kalkulation der Wettchancen und das Risikomanagement
verantwortlich. In den meisten Fällen gehen seine Berechnungen auf.
Doch das Wettgeschäft wäre nicht so faszinierend ohne den Funken
Unberechenbarkeit. „Große Gewinne auszahlen zu müssen kann ganz
schön weh tun“, gibt der gebürtige Däne zu. „Aber wer sich mit Statistik
auskennt, weiß, dass eine gewisse Anzahl an „schwarzen Tagen“ normal
ist. Je länger man dabei ist, desto entspannter geht man damit um.“
Dabei, das ist Jakob bei mybet schon seit fünf Jahren. Für den Volkswirtschaftler ist die Arbeit in der Niederlassung auf Malta ein Traumjob.
Denn mybet ist Branchenführer in Sachen Gewinnmargen. „Das heißt
nicht, dass wir hier mutwillig zocken, um maximalen Gewinn rauszuholen“, erklärt er. „Unser Erfolg beruht vielmehr auf der Art und Weise,
wie unsere Kunden wetten. Die meisten bevorzugen Kombiwetten mit
mehreren Favoriten. Der Gewinn ist bei solchen Wetten deutlich höher
als bei Einzelwetten, die Chancen dafür aber auch niedriger.“
Darüber hinaus versuchen Jakob und sein Team natürlich, den Ausgang
einer Wette mit Statistiken so genau wie möglich vorauszusagen. Wer
schon in der Schule mit Mathe auf Kriegsfuß stand, bekommt beim
Blick auf die Bildschirme der Statistik-Profis Schwindelanfälle. Endlose
Zahlenreihen und Tabellen flimmern über die Monitore, während im
Hintergrund aktuelle Sportevents laufen. „Ein Auge bleibt immer auf
dem Sportprogramm“, erklärt Jakob „für die Quoten-Errechnung beim
Live-Wetten-Angebot.“
Buchmacher sein ohne elektronische Unterstützung? Für Jakob
undenkbar. Dabei gehen die Anfänge seiner Zunft bis ins 18. Jahrhundert
zurück. Damals grassierte ein wahres Wettfieber unter der jungen Oberklasse Londons. Da viele Wetten unter Alkoholeinfluss abgeschlossen
wurden, kam es bei anschließenden Diskussionen um den Spieleinsatz oft zu handgreiflichen Streitigkeiten. Kluge Barbesitzer, die Angst
um Mobiliar und Kundschaft hatten, gingen dazu über, abgeschlossene
Wetten samt Einsatz in ein offizielles Buch einzutragen. Da „Buch
machen“ vornehmer klang als „Wetten annehmen“ blieb es, als das
Business professionalisiert wurde, bei dieser Bezeichnung. „Ich mag den
nostalgischen Klang meines Berufs“, verrät Jakob. „Auch wenn es hier
alles andere als beschaulich zugeht.“
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Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
mybet im netz
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Schauen Sie mal rein:
magazin2012.mybet-se.com
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
„Ich fahre zum Spiel, um es zu gewinnen.“
Fußball ist gnadenlos. Zwischen Höhenflug und Nieder­
lage vergehen oft nur Minuten. Der Erfolgsdruck ist enorm.
Trainer, Fans, Mitspieler und Sponsoren – alle erwarten
Spitzenleistung. Das hält nur aus, wer mit größtem Feuer
dabei ist. Stefan Reisinger, Stürmer bei Fortuna Düsseldorf, über Motivation und Leidenschaft.
Zufriedenheit oder Unzufriedenheit – was treibt dich mehr an?
Ich bin nie zufrieden. Ich glaube, dass sich damit die Frage von selbst
beantwortet.
Welche Partie rufst du dir gern in Erinnerung, um aus vergangenen Erfolgen
Motivation zu schöpfen?
Ich habe in dieser Saison innerhalb von einer Woche drei wichtige Tore
erzielt. Der Treffer zum 2:0 gegen den Hamburger SV, der für unseren
ersten Heimsieg nach 15 Jahren gesorgt hat, der Ausgleich im Dortmunder Signal Iduna Park, wo wir gegen den BVB einen Punkt holen konnten,
und das 1:0 beim 4:0-Sieg über Eintracht Frankfurt waren für mich schon
besondere Erlebnisse. Deshalb denke ich an diese Woche besonders
gerne zurück und solche Momente geben einem sicherlich auch einen
zusätzlichen Motivationsschub.
Wer müsste im Stadium/auf der Tribüne sitzen, damit du bei einem
0:5-Rückstand deines Teams auch in der letzten Spielminute noch alles
aus dir herausholst?
Es ist für mich vollkommen unerheblich, wer auf der Tribüne sitzt oder nicht.
Für mich ist absolut klar, dass ich immer von der ersten bis zur letzten Minute alles gebe. Etwas anderes kommt für mich überhaupt nicht in Frage.
Statistiken sind unerbittlich: Angenommen, ein bevorstehender Gegner
hat euch in der Vergangenheit nur Auswärtsniederlagen bereitet. Du sitzt
im Bus zum Spiel. Was lässt dich dennoch an den Sieg glauben?
Dass jede Statistik einmal endet. Ich fahre zu jedem Spiel, um dieses auch
zu gewinnen. Es ist gegen jeden Gegner immer etwas möglich.
Auf welches Geräusch freust du dich nach einem erfolgreichen Spiel am
meisten?
Wenn in unserer ESPRIT arena nach einem Heimsieg „Tage wie diese“ von
den Toten Hosen läuft, bekommt man schon Gänsehaut. Dann mit den Fans
zu feiern, das macht einfach Spaß.
Welchen Satz zum Thema Motivation kannst du nicht mehr hören?
Da fällt mir ehrlich gesagt kein Satz ein. Ich wüsste auch nicht, ob es überhaupt
einen geben kann. Meiner Meinung nach ist Motivation immer förderlich.
mybet ist seit Anfang 2012 Premiumpartner von Fortuna Düsseldorf
Bild: © Fortuna Düsseldorf
26
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
Stefan Reisinger (31)
seit der Saison 2012/13
bei Fortuna Düsseldorf
was treibt dich an?
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Casino und Poker
Glücksspiel als Volkssport
Poker – für Gisela (43) und Jürgen (48) aus
Rendsburg hatte das eigentlich immer was
mit verrauchten Hinterzimmern und Western­
saloons zu tun. Bis sie beim Zappen bei einer
Poker-Liveübertragung hängenblieben. „Ich
habe zwar die Regeln nicht auf Anhieb verstanden, aber spannend war es trotzdem“,
erinnert sich Jürgen. Schon am nächsten
Morgen informierte sich das Ehepaar mit Online-Tutorials über die Grundregeln des Spiels.
Nach kurzer Zeit fühlten sie sich gewappnet
für die erste Spielrunde. „Natürlich
erst mal nur mit Spielgeld“, lacht Gisela.
„Inzwischen setzen wir aber ab und zu schon
mal ein paar Euro“, ergänzt Jürgen.
28
Perfekt für Greenhorns
und alte Hasen
Für Einsteiger wie Gisela und Jürgen sind
Online-Casinoangebote wie mybet das ideale
Umfeld für erste Glücksspiel-Gehversuche.
Im Gegensatz zu realen Casinos gibt es
weder Öffnungszeiten noch Krawattenzwang.
Alle Spiele werden von Grund auf erklärt und
können zunächst gratis im Übungsmodus
getestet werden. Besondere Computer-Kenntnisse sind nicht nötig – man kann direkt im
Browser loslegen. Und einen Tisch passend zur
bevorzugten Pokervariante, dem Einsatzlimit
und Mitspielern auf Ihrem Professionalitäts­
niveau findet man jederzeit.
Aber auch Profis fühlen sich bei mybet
bestens aufgehoben. Denn bei der größten
Poker­gemeinschaft Europas tummeln sich die
Besten der Besten – wer seine Strategie tes-
ten und verfeinern will, ist also an der richtigen Stelle. Dank der „Hand History“ können die
Spieler ihre Züge nachträglich analysieren und
sich so kontinuierlich verbessern.
mybet weiter auf
Wachstumskurs
Das breite Spielangebot von Poker und Black
Jack bis hin zu Fun-Games und Slotmachines in Kombination mit einer professionellen
Betreuung und einem hochwertigen Auftritt
zahlen sich aus: 2012 zeigte das Casino- und
Pokersegment der mybet-Gruppe abermals
einen klaren Aufwärtstrend. Die Umsatzerlöse
übertrafen mit 21,7 Mio. Euro die des Vorjahres
um 26,7 Prozent – trotz der ungewöhnlich hohen
Auszahlungsrate von 97 Prozent der Einsätze.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Segmentumsatz Casino & Poker 2009–2012
(mybet-Konzern, Nettoumsatz in Mio. Euro)
Aktie
21,7
17,1
12,9
9,4
Konzernabschluss
+26,7%
+32,9%
+37,4%
2009
2010
2011
Neue Online-Casinos
in Spanien und Italien
Verantwortungsvolles
Spielen
Die gute Bilanz wirkt sich auch auf die ausländischen Märkte aus. Im Jahr 2012 hat mybet
die Anzahl seiner Casino- und Poker-Angebote
noch einmal deutlich ausgebaut: Auf Grundlage der neu hinzugewonnenen Lizenzen in
Italien und Spanien wurden vergangenes Jahr
netbet.es, poquer.es und mybet.it in die jeweiligen
Märkte eingeführt.
Das Casinoangebot auf mybet.de auf
Basis der schleswig-holsteinischen Lizenz
folgt 2013.
Als Anbieter im Glücksspielmarkt sind sich die
Unternehmen der mybet-Gruppe bewusst, dass
die Teilnahme an Geschicklichkeits- und Glücksspielen auch zu problematischem Verhalten bei
ihren Kunden führen kann. Durch Präventionsmaßnahmen und Aufklärung in Zusammenarbeit mit namhaften Suchtforschungsinstituten
verfolgen sie konsequent das Ziel, ihre Kunden
zu schützen und zum verantwortungsvollen
Spielen anzuhalten. Diese wichtige Aufgabe wird
sehr ernst genommen.
Neben hohen gesetzlichen Anforderungen,
die zur Erlangung und Erhaltung von Lizenzen
erfüllt werden müssen, nutzen die Unterneh-
2012
men der mybet-Gruppe effiziente Tools zur
Analyse des Spielerverhaltens, um Auffälligkeiten zu erkennen und einer Suchtgefahr schnell
entgegenwirken zu können. Zudem bieten die
Unternehmen der mybet-Gruppe ihren Kunden
zahlreiche Möglichkeiten, sich mit dem Thema
Spielsucht auseinanderzusetzen: So können
Spieler auf den Webseiten der Angebote Selbsttests durchführen, die Aufschluss über ein möglicherweise vorhandenes Spielsuchtrisiko geben.
Auf jedem Angebot der mybet-Gruppe
erhält der Teilnehmer wichtige Informationen zu
unabhängigen Beratungsstellen und Hotlines
sowie zur Möglichkeit der Selbstsperre.
29
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Gastkommentar
Zur aktuellen Entwicklung der Regulierung in Deutschland
„Alles fließt und nichts bleibt, lehrt Heraklit. Für das deutsche Glücksspielwesen kann man davon trefflich
sprechen.“, sagt Dr. Ronald Reichert, Partner der Rechtsanwaltssozietät Redeker Selbner Dahs und international
gefragter Experte für Glücksspielrecht.
Selten haben deutsche Gesetzgeber in so kurzer Zeit derart gewaltige
Volten vollzogen. Das gilt für die schleswig-holsteinische Regulierung
ebenso wie für die der übrigen Bundesländern: Nachdem SchleswigHolstein sich durch sein Glücksspielgesetz eben erst mit Realismus und
Augenmaß von den Irrungen und Wirrungen der deutschen Verbots­
politik in einer selbst in den USA beachteten Kehrtwende verabschiedet
hatte, vollzog das Land nur Monate später bei gleicher Erkenntnislage,
aber anderer Couleur der Regierung den Salto rückwärts zum Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV).
2. Nur wer über Genehmigungen verfügt, wird auf dem deutschen
Markt auf Dauer bestehen können. Schleswig-Holstein hat die ersten
Glücksspielkonzessionen im Sportwettbereich erteilt.
Doch selbst in den übrigen Bundesländern haben inzwischen
Paradigmenwechsel stattgefunden, die viel fundamentaler sind, als
verbreitet erkannt wird. Nicht nur ist mit dem neuen GlüStV das so lange umkämpfte Sportwettmonopol nun wohl endgültig Makulatur. Der
Begriff der Experimentierklausel für die sechs Jahre währende Regelung
vermag darüber nur mühsam hinwegzutäuschen.
4. Wer in Schleswig-Holstein über eine Genehmigung verfügt, dürfte bessere Chancen haben, auch in den Kreis der 20 Sportwettkonzessionäre
nach dem GlüStV aufgenommen zu werden. Politisch drängt sich dies
auf, um die Kohärenzbedenken zu reduzieren. Rechtlich liegt es nahe,
um die Abgrenzung der Anwendungsbereiche der Genehmigungen zu
erleichtern.
Auch das Internetverbot ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Im
Sportwettbereich tritt an seine Stelle die Freigabe der Betätigung der
Konzessionäre im Internet, bei Lotterien und gewerblichen Spielvermittlung ein Erlaubnisvorbehalt.
5. Wer über eine Sportwettkonzession nach dem Glücksspielstaatsvertrag verfügt, ist als stationärer Anbieter bundesweit insgesamt im
Vorteil. Die Konzession ebnet die Bahn zur bundesweit durchsetzbaren
Marke. Die absehbaren Nachteile der Nebenbestimmungen werden
durch Werbemöglichkeiten vermutlich ausgeglichen.
Dem nicht genug: Schon jetzt ist offenbar, dass zumindest die Europäische Kommission den schleswig-holsteinischen Zick-Zack-Kurs für
unionsrechtswidrig hält. Überdies spricht nach der Judikatur des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) alles dafür, dass dies für die deutsche
Rechtslage insgesamt gilt. Der EuGH ist aufgefordert, dies zu klären. Der
Bundesgerichtshof (BGH) hat ihm die Frage vorgelegt.
Unter derart fragilen Rahmenbedingungen zu reüssieren, setzt hohe
Flexibilität, intime Marktkenntnis und die Hand am Puls des Regulierers voraus. Die mybet Holding SE und ihre Tochter P.E.I. Ltd. gehören zu
dem kleinen Kreis der Unternehmen, die dies in den letzten Jahren unter
Beweis gestellt haben. Auch für die Zukunft fällt es selbst Experten
schwer, verlässliche Eckpfeiler auszumachen. Allenfalls kann man
versuchen, Regeln zu formulieren, deren Beachtung bei wechselnden
Vorgaben am ehesten Erfolg versprechen. An ihnen müssen sich die
Geschäftsmodelle messen lassen. Folgende Aussagen dürften hierzu
treffend sein:
1. Der Trend geht zur Regulierung. Der Kampf verlagert sich von Verboten auf Beschränkungen, deren Beachtung technisch aufwendige
Systeme und verbraucherschützende Abwicklung voraussetzt.
30
3. Die schleswig-holsteinischen Genehmigungen gelten einem closed
shop priviligierter Anbieter, denen ein besonders breites Spektrum an
Sportwetten gestattet ist. Zumindest innerhalb Schleswig-Holsteins
stehen sie erheblich besser da als künftige Genehmigungsinhaber nach
dem GlüStV.
6. Für den Onlinebereich fallen klare Aussagen deutlich schwerer. Die
Einsatzbeschränkung nach § 4 Abs. 5 Nr. 2 GlüStV verbietet die Verrechnung mit den Spielerträgen der Kunden. Das passt zum staatlichen
Anbieter Oddset, der 60% seines Umsatzes einbehält, nicht für private
Onlineanbieter, die bis zu 95% an ihre Kunden ausschütten. Die Regelung ist weder kompatibel mit den fehlenden Beschränkungen der Einsätze bei Spielbanken, Lotto und gewerblichem Spiel, noch gegenüber
illegaler Konkurrenz durchsetzbar. Die EU-Kommission hat ihre Bedenken bereits angemeldet. Alles spricht dafür, dass die Regelung sich als
rechtswidrig erweist.
7. Gleiches gilt für den Ausschluss der Live-Wetten auf einzelne Vorgänge
während des Sportereignisses (§ 21 Abs. 4 S. 3 GlüStV).
8. Einen Sprung in die Moderne hat die deutsche Glücksspielregulierung
mit der Erteilung von Online-Casinoerlaubnissen in Schleswig-Holstein
erlebt. Viele Beobachter hat dieser mutige Schritt überrascht. mybet.de
gehört zu ihren Inhabern.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
9. In den übrigen Bundesländern hat niemand auch nur
ansatzweise überzeugende Argumente, warum Online-Poker
und Casino weiterhin tabuisiert werden. Da das Unionsrecht
dem Regulierer den Nachweis abverlangt und dieser angesichts
der funktionierenden schleswig-holsteinischen Regulierung
kaum geführt werden kann, spricht alles dafür, dass die Verbote
dem Druck der Zeit rechtlich nicht lange standhalten können.
Wer sich, wie mybet, hier in Schleswig-Holstein als legaler
Anbieter bewährt hat, dürfte dann auch deutschlandweit an
vorderster Front dazugehören.
10.Zu den ungeklärten Fragen der aktuellen Regulierung
gehört die Reichweite der schleswig-holsteinischen Erlaubnisse.
Die ersten Sportwettgenehmigungen, wie sie mybet erteilt
wurden, enthalten hier keine Beschränkung. Das ist konsequent, weil das schleswig-holsteinische Recht das Angebot von
öffentlichen Glücksspielen nur im Geltungsbereich des Gesetzes regelt (§ 2 Abs. 1 GlüG). Der Streit darüber ist absehbar.
Darum gilt letztlich: Was bleibt, ist der Wandel. Oder um beim
Spiel zu bleiben: Faites vos jeux.
Zur Person
Dr. Ronald Reichert ist Fachanwalt für Verwaltungsrecht und
zählt zu den führenden Experten im Glücksspielrecht. Unter
anderem hat er das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht geführt, das 2006 das deutsche Sportwettmonopol zu
Fall gebracht hat. Vor dem Europäischen Gerichtshof vertrat
Dr. Reichert die Kläger in den Verfahren, mit denen die Unionsrechtswidrigkeit des Glücksspielstaatsvertrags 2010 geklärt
wurde, was schließlich zur heutigen Rechtslage führte. Der
gebürtige Flensburger ist seit 1995 Partner der Bonner
Anwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs.
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
mybet empfiehlt
Spannende Buch- und DVD-Tipps aus der mybet-Redaktion
Wetten fasziniert. Kein Wunder also, dass Schriftsteller und Filmemacher die knisternde Casino-Atmosphäre und
die aufgeheizte Stadion-Stimmung gern zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Erzählungen machen. Ob fiktives Abenteuer mit verwegenen Gestalten oder mitreißende Insider-Reportage – Spannung ist bei den mybet-Buch- und
Literaturtipps vorprogrammiert.
Buch
tipps
FussballWunderBauten
Fever Pitch
Die Lotto-Mafia
Poker Weltmeister
„In guten Arenen muss man sich
wie in einem Hexenkessel fühlen. Man muss sich fühlen wie
ein Gladiator.“ Was eine Arena
zum „Kessel voller Hysterie“ und
ein Stadion zum legendären Ort
macht, beantwortet FußballWunderBauten mit opulenten
Bildstrecken, erstaunlich ehrlichen Interviews und amüsanten
Selbstversuchen. 192 Seiten
Arena-Feeling.
Nie hat jemand das Dasein als
Fan besser beschrieben als
Nick Hornby in Fever Pitch: die
Geschichte eines fanatischen
Fußballfans, dessen Lebenslaune von Siegen und Niederlagen
seines Clubs bestimmt wird. Von
brüllend komisch bis tief traurig
bleibt Hornby dabei immer erstaunlich nah dran an der Wahrheit.
Bestseller in England und Deutschland, Kultbuch weltweit.
Das Lotto-Geschäft ähnelt dem
der Mafia, provoziert Autor Peter
Köpf. Woche für Woche fiebern
Millionen von Lottospielern bei
der Ziehung der Zahlen mit. Die
wahren Gewinner sind jedoch die
Bundesländer, die die Einnahmen
gemeinwohlorientiert verwenden
sollen. Tatsächlich versickern die
Millionenbeträge in dunklen Kanälen. Staatliche Kontrolle: Fehlanzeige.
8,7 Millionen US-Dollar Preisgeld.
Das ist mehr als alle Spieler der
Deutschen Fußball-Nationalmann­schaft zusammen für einen WMTitel bekämen. Student Pius Heinz
„erpokerte“ diese Summe im
Alleingang. Doch was genau hat
er dafür eigentlich geleistet? Das
erzählt die lückenlose Dokumentation des Finaltable vom WSOPMainevent 2011 schweißtreibend
spannend.
ISBN-13: 978-3766719690
ISBN-13: 978-3462025866
ISBN-13: 978-3570001943
ISBN-13: 978-3940163271
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Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
Das schnelle Geld, 2005
Eine Knieverletzung beendet die Karriere von FootballStar Brandon Lang. Doch dank seines Insider-Wissens
wird der erfolgreiche Geschäftsmann Walter Abrams auf
Brandon aufmerksam und macht ihn zum Superstar im
Sportwetten-Business. „Wall Street“ lässt grüßen. Mit Al
Pacino und Matthew McConaughey.
DVD
tipps
Wett-Bandbreite
Haargel-Quote
Mentor-Protegé-Faktor
Casino Royale, 2006
Für James Bonds 21. Mission drehen die Macher alles
auf Anfang: Als Doppelnull-Neuling muss Bond einen
Geschäftsmann zur Strecke bringen, der Terroristengelder verwaltet. Die Entscheidung fällt am Pokertisch des
Casino Royale, wo 007 seinen Gegner ruinieren soll.
Straight Flush-Quote
Adrenalin-Anteil
vodka martini-faktor
Der Clou, 1973
Paul Newman und Robert Redford ziehen als Trickbetrüger einen spektakulären Coup durch: Mit einem falschen
Wettbüro bringen sie einen Unterweltboss dazu, hohe
Einsätze auf manipulierte Pferderennen zu setzen. Das
Ergebnis: eine schwungvolle Gaunerkomödie, 7 Oscars
und eine Titelmelodie für die Ewigkeit.
star-faktor
wett-nervenkitzel
unsterblichkeitsrate
21, 2008
Zusammen mit fünf weiteren Mathegenies und seinem
kruden Professor Mickey hat Ben eine todsichere Formel
entwickelt. Ihr Zweck: Die Casinos von Las Vegas beim
Blackjack knacken. Doch Ben hat seine Gier nicht im Griff
und schon bald jede Menge Probleme.
spieler-thrill
vegas-flair
star-faktor
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
mybet zum anfassen
Starke Marken müssen erlebbar sein. Sichtbar. Und im
besten Falle anfassbar. Mit Flagship-Stores geht mybet
einen entscheidenden Schritt in Sachen Markenbildung.
Erste repräsentable Shops im mybet-Design sollen im
Laufe des Jahres 2013 eröffnet werden. mybet betreibt
die Shops in Eigenregie, um eine konsequente Umset-
zung der Corporate Identity zu gewährleisten. Dazu
gehören vor allem ein wiedererkennbares Farb- und
Einrichtungskonzept und hohe Qualitätsmaßstäbe an
Personal und Technik. Ziel ist es, innerhalb der nächsten zwei Jahre 50 bis 60 eigene Shops in Deutschland
aufzubauen.
Planungen aus dem mybet-Shop-Konzept (Arbeitsmodelle)
Das Proportionsmodell der Architekten
vermittelt einen ersten Eindruck über
das künftige Shop-Design
34
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
DER herr der zahlung
Seinen Job vergleicht Podewski mit einem 8-armigen
Kraken: „Ich muss meine Finger quasi überall dort hineinstecken, wo es um Zahlungsverkehr geht“, erklärt der Head of
Global Payment Services. Das ist bei mybet eine ganze Menge.
Geld und Vertrauen gehören zusammen. Insbesondere, wenn es um Geschäfte im Netz geht. „Prompte und sichere Zahlungsprozesse sind einer
unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren“, weiß Podewski. „Die Kunden erwarten,
dass ihre Einzahlungen und Gewinne sofort verbucht werden – unabhängig davon, auf welchem Kontinent und in welcher Zeitzone sie spielen. Der
Besuch soll Spaß machen, nicht frustrieren. Wer auf unerwartete Hürden
trifft, ist schnell weg.“
Geld hat jedoch nicht nur mit Vertrauen zu tun, sondern auch mit
Gesetzen. Und auch hier gilt wiederum: insbesondere, wenn es um Geschäfte
im Netz geht. Das Wälzen von Lizenzvorgaben und gesetzlichen Regelungen
gehört darum zum täglichen Geschäft von Podewski und seinen Kollegen.
„Vor allem in Sachen Geldwäscheregularien und Spielerschutz müssen wir
uns ständig auf dem Laufenden halten“, so der 45-Jährige. „Wir können mit
Stolz behaupten, dass mybet aufgrund der Vielzahl von Lizenzanforderungen dermaßen ausgereifte Prozesse hat, die in der E-Commerce-Welt ihresgleichen suchen.“ Zu den Standard-Sicherheitsmaßnahmen gehört es,
dass Neukunden sich vor der ersten Gewinnauszahlung anhand einer Ausweiskopie und einer Verbrauchsabrechnung identifizieren müssen. „Das ist
für viele erst einmal ungewöhnlich“, räumt Podewski ein. „Aber nur so können wir schwarze Schafe identifizieren und unseren ehrlichen Nutzern ein
sicheres Spiel bieten.“
Besonderes Augenmerk richten Podewski und sein Team auf suchtgefährdete Spieler: „Hierbei steht es an oberster Stelle, diese Fälle schon frühzeitig zu erkennen.“ Vorgeschaltete Risikosysteme überwachen die Einzahlungsfrequenz der Kunden nach einem feinjustierten Regelnetzwerk. Auch
der Kunde selbst kann Einzahlungslimits für vordefinierte Zeiträume festlegen, die erst nach genauester Prüfung des Spiel- und Zahlungsverhaltens
durch mybet wieder erhöht werden können. „Bei auffälligem Spielverhalten
bieten wir darüber hinaus Cool-Down-Phasen an. Nutzer können sich außerdem selbst eine Zeitsperre verordnen, die weder von ihnen, noch von uns
aufgehoben werden kann“, erläutert Podewski.
Ständig im Wandel befindliche Gesetze, immer neue Zahlungsverfahren,
höchste Nutzeransprüche – es scheint, als käme man im Payment-Bereich
von mybet nur selten zum Durchatmen. „Das stimmt“, bestätigt Podewski.
„Aber genau das macht ja den Reiz aus. Und wenn sich ein Gesetz dann zum
gefühlt 100. Mal ändert, hilft außerdem noch Humor …“
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35
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
hand in hand
für mybet
Wer bei mybet arbeitet, sollte eine gehörige
Portion Herzblut mitbringen. Denn der
Arbeitsalltag ist alles andere als eintönig. Das
liegt vor allem an dem sich ständig im Wandel
befindlichen Online-Glücksspielmarkt. Unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen
blitzschnell auf neue Rahmenbedingungen
reagieren. Das geht nur, wenn sie bereit sind,
ausgetretene Pfade zu verlassen und sich
täglich neu zu motivieren, das Beste für das
Unternehmen zu leisten.
Wir sind stolz darauf, ein Team aus
genau diesen starken Persönlichkeiten unter
dem Namen mybet vereinen zu können. Vom
Vertriebsprofi bis zum Programmierer brennt
jede einzelne unserer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter für das, was sie oder er tut. Mit
Erfolg: Denn die Tatsache, dass mybet zu
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den führenden Spezialisten im europäischen
Glücksspielmarkt gehört, verdanken wir allem
voran dem unermüdlichen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wir verlangen viel. Im Gegenzug bieten
wir einen Arbeitsplatz mit viel Freiraum und
hohem Wohlfühl-Faktor. Teamgeist, gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen sind
bei uns keine leeren Worthülsen, sondern
Kern und Motor unserer Unternehmenskultur.
Jemand hat eine zündende Idee? Her
damit – auch wenn sie nicht für den eigenen
Fachbereich bestimmt ist. Der Blick über den
Tellerrand wird nicht nur gefordert, sondern auch
gefördert. So kommt es durchaus vor, dass sich
engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
über verschiedene Stationen und Standorte
gegenseitig bereichern.
Im Durchschnitt des Geschäftsjahres
2012 waren insgesamt 176 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter bei mybet beschäftigt. Zum
Ende des Jahres waren es 171.
Personalentwicklung
2008
2009
2010
2011
2012
184
201
191
177
176
Anzahl mybet-Mitarbeiter im Periodendurchschnitt
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Antje Stoltenberg
Frank Motte
Aktie
Mathias Dahms
Stefan Hänel
Vorstandssprecher
Finanzvorstand
Aufsichtsratsvorsitzende
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender
ehemalige engagements
ehemalige engagements
aktueller verein
aktueller verein
Softlab AG (Seniorentwickler und
-berater), INFO AG (Marketingleiter), Talkline Management GmbH
(Leitung der Unternehmensentwicklung), EIP GmbH (Geschäftsführer)
i:FAO AG (Chief Financial Officer),
Portum AG (Finanzvorstand)
GWU Gesellschaft für Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung mbh (Geschäftsführende
Gesellschafterin)
INVESTORIA GmbH (Gründer und
Geschäftsführer)
Motte Consult AG (Vorstand)
ehemalige engagements
ehemalige engagements
Treugarant Revisions- und
Treuhandgesellschaft mbh Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Rainer Jacken
Rodolfo Carpintier Santana
internationale Tätigkeit für
amerikanisches Bankinstitut,
Unternehmensberater im Bereich
Finanzen (Partner),
capiton AG (Partner),
CT-Gruppe (CFO)
Dr. Volker Heeg
Konstantin Urban
Aufsichtsrat
Aufsichtsrat
Aufsichtsrat
Aufsichtsrat
aktueller verein
aktueller verein
aktueller verein
aktueller verein
Unternehmensberater
Digits Assets Development (CEO)
Sozietät Weinert Levermann
Heeg
Windeln.de (Gründer und
Geschäftsführer)
ehemalige engagements
ehemalige engagements
Gründer der Designgruppe
TRANSPARENT, aus der
später u.a. die mybet Holding SE
hervorging, bis 2009 Vorstandsmitglied
Commerce Net (Präsident),
Netjuice
S.S. (Gründungsmitglied und
Vizepräsident) Telefónica Sistemas
S.A. (Marketingdirektor), SERVICOM
(International und Commercial
Manager), SMM (Präsident)
ehemalige engagements
ehemalige engagements
Prüfungsgesellschaft KPMG
(Rechtsanwalt und Steuerberater
mit Schwerpunkt im Unternehmensrecht)
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (Geschäftsführer Holtzbrinck Networks und Holtzbrinck
Ventures)
die spielmacher
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37
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der mybet Holding SE informiert im nachfolgenden Bericht die Aktionäre über seine Tätigkeit im
Geschäftsjahr 2012.
Nach gründlicher Prüfung und Beratung hat der Aufsichtsrat zu den
Berichten und den Beschlussvorschlägen des Vorstands, soweit dies
nach Gesetz und Satzung erforderlich war, sein Votum abgegeben.
Die vier regulären Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2012
fanden am 21. März, am 14. Juni, am 19. September und am 21.
November statt. Außerordentliche Sitzungen wurden im Berichtsjahr
nicht abgehalten. Sämtliche Aufsichtratsmitglieder waren an mindestens der Hälfte der Sitzungen vertreten.
Darüber hinaus hat der Vorstand mit der Aufsichtsratsvorsitzenden
und einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern mehrmals Telefonkonferenzen
durchgeführt, die sich in Ergänzung zu den turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen als sinnvolles Forum für einen aktuellen Informationsaustausch bewährt haben. Ferner wurde der Aufsichtsrat monatlich
in schriftlichen Berichten über die jüngste Geschäftsentwicklung des
Vormonats in Kenntnis gesetzt.
/ Die Themen im Aufsichtsratsplenum /
Antje Stoltenberg, Aufsichtsratsvorsitzende
In den Aufsichtsratssitzungen mit dem Vorstand der Gesellschaft
nahmen folgende Themen besonderen Raum ein:
∆∆ d
ie Veräußerung des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts und
der Marke JAXX,
∆∆ die Lizenzierungsverfahren nach dem schleswig-holsteinischen
Glücksspiel-gesetz und dem Glücksspieländerungsstaatsvertrag
der anderen 15 Bundesländer sowie
∆∆ die Bewältigung der Herausforderungen für das spanische Geschäft durch den anhaltenden Einfluss der Wirtschaftskrise.
Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die strategische Weiterentwicklung,
die Veränderung regulatorischer Rahmenbedingungen sowie die aktuelle Lage des Konzerns. Grundlage für einen intensiven und effizienten
Informationsaustausch sind die regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen,
in denen sich der Aufsichtsrat mit wichtigen geschäftlichen Einzelvorgängen und mit zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands
beschäftigt.
38
In der März-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat den Jahres- und
Konzernabschluss 2011 mit dem Bericht des Abschlussprüfers.
Außerdem diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die aktuelle
Liquiditätsentwicklung, die Eckpunkte der Planung 2012 sowie laufende
juristische Verfahren und regulatorische Entwicklungen. Weiteren Raum
nahmen die Veräußerung des Lotteriegeschäfts, verschiedene M&AAktivitäten sowie die Abstimmung und Verabschiedung der Tagesordnung zur Hauptversammlung 2012 ein.
Im Juni ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand über die aktuelle
Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr informieren. Besonderen
Raum nahm hierbei die Diskussion über Handlungsempfehlungen und
Reaktionen auf das anhaltend schwierige wirtschaftliche Marktumfeld in
Spanien ein. Weiterhin berichtete der Vorstand über noch umzusetzende Maßnahmen nach dem erfolgreichen Verkauf des deutschsprachigen
Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX. Darüber hinaus erläuterte der
Planungsausschuss dem Gesamtplenum die Eckpunkte der Planung ab
2012, die daraufhin vom Aufsichtsrat einstimmig verabschiedet wurde.
Weitere Themen auf der Juni-Sitzung waren die Nachlese zur Hauptversammlung am 24. Mai sowie die Diskussion aktueller Kapitalmarktthemen und geeigneter Investor-Relations-Maßnahmen zur Stärkung des
Aktienkurses.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Die September-Sitzung war geprägt von der Analyse der aktuellen
Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2012 mit besonderem Blick auf
das spanische Geschäft und die Auswirkungen durch das Inkrafttreten
des Glücksspieländerungsstaatsvertrags zum 1. Juli 2012. Weiterhin
wurden die Änderungen im Deutschen Corporate Governance Kodex
erörtert und die sich eventuell hieraus ergebenden Anpassungserfordernisse an der Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert. Im Rahmen einer Diskussion über die Möglichkeiten und
Notwendigkeit weiterer interner und externer Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitglieder des Aufsichtsrats sagte der Vorstand die Unterstützung der Gesellschaft zu.
In seiner November-Sitzung berichtete der Vorstand ausführlich über
die aktuelle Geschäftsentwicklung im vierten Quartal. Ein wichtiges
Thema auf der Agenda waren die Erläuterungen zum Sachstand im
Lizenzierungsverfahren für eine Sportwettgenehmigung nach dem
Glücksspieländerungsstaatsvertrag der 15 Bundesländer. Ebenso wurde
der noch in Aussicht gestellte Erhalt der Casino- und Poker-Lizenz nach
dem schleswig-holsteinischen Glücksspielgesetz thematisiert .
Ausschüsse
Der Prüfungs- und Compliance-Ausschuss befasste sich mit den
Abschlüssen der mybet Holding SE und des Konzerns sowie mit den
Zwischenberichten und erörterte intensiv die Planung der Gesellschaft
sowie die Einhaltung der Corporate-Governance-Grundsätze. In seiner
Sitzung am 16. Mai 2012 setzte sich der Ausschuss intensiv mit dem
Risikomanagementsystem der mybet Holding SE auseinander und ließ
sich hierbei im Rahmen einer Fortbildungsmaßnahme persönlich von
dem zuständigen Risiko-Manager der mybet Holding SE über die Funktionsweise des Systems unterrichten.
Nach der Wahl durch die Hauptversammlung beauftragte der Ausschuss
den Abschlussprüfer mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2012 der mybet Holding SE. Zu den Aufgaben des Gremiums
gehörten auch die Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des
Abschlussprüfers sowie die Festlegung seiner Vergütung.
Die Prüfungsschwerpunkte stimmte der Prüfungs- und ComplianceAusschuss in einem gesonderten Gespräch mit dem Abschlussprüfer ab.
Schwerpunkte für die Prüfung des Jahresabschlusses 2012 waren:
∆∆ Prüfung des Prozesses der Konzernabschlussprüfung
∆∆ Abgrenzung Konsolidierungskreises einschließlich Entkonsolidierung der JAXX-Gruppe
∆∆ Ordnungsmäßigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen
IFRS-Abschlüsse (einschließlich Work Paper-Review)
∆∆ Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte
∆∆ Überprüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten (IAS 36) einschließlich der entsprechenden Dokumentation sowie Prüfung
der zugehörigen Anhangangaben
∆∆ Ermittlung und Werthaltigkeit der latenten Steuern
∆∆ Vollständigkeit der Angaben im Konzernanhang
∆∆ Vollständigkeit und Plausibilität der prognostischen Angaben im Konzernlagebericht
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
Mitglieder des Prüfungs- und Compliance-Ausschusses sind Antje Stoltenberg und Konstantin Urban unter dem Vorsitz von Frank Motte, der
sich für diese Funktion durch seine Ausbildung und seine umfangreichen
Erfahrungen im Finanzwesen - unter anderem als IPO-Berater und kaufmännischer Geschäftsführer - qualifiziert. Nach Auffassung des Gremiums erfüllt Frank Motte als unabhängiger Finanzexperte die Vorgaben
des BilMoG und die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex.
Der Personalausschuss bereitet Personalentscheidungen des
Aufsichtsrats vor und ist für sonstige Vorstandsangelegenheiten
zuständig. Im Geschäftsjahr 2012 kam der Ausschuss, der von Dr. Volker
Heeg und Rainer Jacken unter dem Vorsitz von Antje Stoltenberg gebildet wird, nicht zusammen.
Angemessene Vorstandsvergütung
Die Grundzüge des Vergütungssystems werden im Vergütungsbericht,
der Bestandteil des Lageberichts und des Corporate-Governance-Berichts ist, erläutert.
Durch das positive Ergebnis vor Zinsen und Steuern des mybetKonzerns im Geschäftsjahr 2012 ist dem Vorstand gemäß den
insbesondere im Geschäftsjahr 2011 ausführlich erörterten und insgesamt für angemessen befundenen Dienstverträgen ein Tantiemeanspruch in Höhe von jeweils 223,1 Tsd. Euro entstanden.
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat behandelt regelmäßig in seinen Sitzungen die Anwendung der Corporate-Governance-Grundsätze des Unternehmens. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die mybet
Holding SE die Empfehlungen des Kodex in seiner Fassung vom 15.
Mai 2012 gemäß der Entsprechenserklärung erfüllt hat. Vorstand
und Aufsichtsrat haben im Dezember 2012 gemeinsam eine Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben, die im März 2013
aktualisiert wurde und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft unter www.mybet-se.com im Bereich Unternehmen dauerhaft zugänglich ist. Die Entsprechenserklärung enthält einige
wenige Ausnahmen, die aufgrund der geringen Größe und der Struktur
der mybet Holding SE nicht sinnvoll umzusetzen sind.
Über die Corporate Governance bei mybet berichtet der Vorstand
zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 42.
Interessenkonflikte
Im Dezember 2012 teilte das Aufsichtsratsmitglied Rainer Jacken dem
Aufsichtsrat mit, dass er mit Wirkung zum 1. Dezember 2012 zum
Geschäftsführer (Director) einer der Gesellschaften der Unternehmensgruppe bestellt worden sei, die im Frühjahr 2012 das Lotteriegeschäft
(JAXX-Gruppe) erworben hatte. Da Herrn Jacken bereits im November
2011 eine Minderheitsbeteiligung auf Erwerberseite angeboten worden
war, hat der Aufsichtsrat dies zum Anlass genommen, unter Einholung externer juristischer Gutachten zu prüfen, ob Herr Rainer Jacken
im Rahmen des Verkaufs des Lotteriegeschäfts und auch als späterer
Geschäftsführer einer der zur Erwerbergruppe gehörenden Gesellschaf
39
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
ten Interessenkonflikten unterlag und/oder unterliegt. Der Aufsichtsrat
kann nicht ausschließen, dass Herr Rainer Jacken aufgrund des Angebots einer Minderheitsbeteiligung an einer der Erwerbergesellschaften
bei vorbereitenden Beratungen und vorbereitenden Beschlussfassungen im Aufsichtsrat einem potentiellen Interessenkonflikt unterlag. Im
März 2012 informierte Herr Jacken den Aufsichtsrat über das Angebot
vom November 2011. Angabe gemäß hat Herr Jacken das Angebot einer
Beteiligung nicht angenommen. Bei der finalen Beschlussfassung über
den Verkauf der JAXX-Gruppe im März/April 2012 war der möglicherweise bestehende potentielle Interessenkonflikt dem Aufsichtsrat damit
bekannt.
Aufgrund der Funktion von Herrn Jacken als Geschäftsführer einer zur
Erwerbergruppe gehörenden Gesellschaft seit dem 1. Dezember 2012
bestand und besteht mit Rücksicht auf laufende Vertragsbeziehungen
zwischen Konzerngesellschaften der mybet Holding SE einerseits und
der Erwerbergruppe andererseits ein potentieller Interessenkonflikt.
Die Aufsichtsratsvorsitzende prüft in jedem Einzelfall, ob Herr Jacken
aufgrund dieses potentiellen Interessenkonfliktes in seinen Mitwirkungspflichten im Aufsichtsrat beschränkt ist.
Rein vorsorglich wurde die Entsprechenserklärung aus Dezember 2012
in beiden Punkten korrigiert.
Feststellung des Jahresabschlusses
Der Jahresabschluss nach HGB und der Konzernabschluss nach IFRS
sowie der zusammengefasste Lagebericht sind unter Einbeziehung
der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung gewählten
Abschlussprüfer KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg,
geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen
worden. Den Prüfauftrag hatte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 24. Mai
2012 vergeben.
Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand fristgerecht vorgelegten
Abschlüsse und den zusammengefassten Lagebericht geprüft und
ihnen am 30. März 2013 zugestimmt. Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die Abschlüsse, der zusammengefasste Lagebericht sowie
die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers zur Verfügung gestellt. Der
Abschlussprüfer hat die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen
erläutert und weiterführende Fragen des Aufsichtsrats beantwortet.
Der Abschlussprüfer hat sich von der Funktionsweise des Risikomanagementsystems überzeugt. Dieses entspricht nach seiner Prüfung
40
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
den Voraussetzungen des § 91 Abs. 2 AktG. Umstände, die die Befangenheit des Prüfers besorgen lassen, gab es nicht. Zusätzlich zu den
Leistungen der Abschlussprüfung hat der Prüfer Beratungsleistungen in
Höhe von 31,6 Tsd. Euro im Berichtszeitraum erbracht.
Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernjahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts keine Einwände. Der
Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss
und Konzernabschluss, die damit gemäß § 172 AktG festgestellt sind.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und sämtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der mybet-Gruppe – und auch den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des veräußerten Lotteriebereichs - für ihre tatkräftige Unterstützung, die zur Erreichung der hochgesteckten Ziele in 2012
geführt haben.
Kiel, den 30. März 2013
Antje Stoltenberg
Vorsitzende
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
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01/12
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Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate GovernanceLagebericht
KonzernabschlussAktie
Corporate governance
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Corporate Governance
Corporate–Governance–Bericht
Zugleich Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289 a HGB
Die Prinzipien verantwortungsbewusster und guter Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungsund Kontrollgremien der mybet Holding SE. Der Vorstand berichtet in dieser Erklärung – zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen-Corporate Governance-Kodex sowie gemäß § 289a Abs. 1 HGB über
Unternehmensführung.
1
Berichterstattung und Entsprechens-
erklärung zur Corporate Governance
Der im Jahr 2002 von einer Regierungskommission des Bundesjustizministeriums erlassene und seither regelmäßig erweiterte Deutsche
Corporate-Governance-Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar. Er enthält überdies international und national anerkannte
Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der
Kodex soll das deutsche Corporate-Governance-System transparent
und nachvollziehbar machen und will das Vertrauen der internationalen
und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften fördern.
Der Deutsche Corporate-Governance-Kodex (DCGK) gilt in der Fassung
vom 15. Mai 2012. Er enthält neben gesetzlichen Vorschriften anerkannte Corporate-Governance-Standards in Form von Empfehlungen
und Anregungen. Eine gesetzliche Pflicht zur Befolgung dieser Standards besteht nicht, sondern dient als Messlatte für eine Selbstregulierung der Wirtschaft. Nach § 161 Aktiengesetz sind jedoch Vorstand und
Aufsichtsrat aller börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland
dazu verpflichtet, eine jährliche Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Kodex abzugeben.
Die mybet Holding SE beschäftigt sich intensiv und verantwortungsvoll
mit dem Thema Corporate-Governance. Aufgrund der verhältnismäßig
geringen Größe und der Struktur der mybet-Gruppe sind jedoch nicht
sämtliche Kodex-Empfehlungen sinnvoll umzusetzen. Die letzte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE im Dezember 2012 auf der Website der mybet
Holding SE unter www.mybet-se.com veröffentlicht, die im März 2013
aktualisiert wurde. Ebenso sind im Internet sämtliche bisherigen Entsprechenserklärungen dauerhaft zugänglich.
/ Wortlaut der aktualisierten Entsprechenserklärung vom März 2013 /
„Aktualisierung der Entsprechenserklärung vom Dezember 2012Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE haben im Dezember 2012
zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex folgende Erklärung abgegeben:
/ Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat
der mybet Holding SE gemäß § 161 AktG /
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft sind
gemäß § 161 Aktiengesetz verpflichtet, jährlich eine Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des vom Bundesministerium der Justiz im
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten
„Deutschen Corporate Governance Kodex“ abzugeben.
Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE erklären, dass den
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ seit der letzten Erklärung im Dezember 2011 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird:
/ 1. Elektronische Übermittlung der Einberufungsunterlagen für die Hauptversammlung /
Der Empfehlung des Kodex in Ziffer 2.3.2 allen in- und ausländischen
Finanzdienstleistern, Aktionären und Aktionärsvereinigungen die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen
auf elektronischem Wege zu übermitteln, wenn die Zustimmungserfordernisse erfüllt sind, kann die mybet Holding SE nur in dem Umfang
erfüllen, wie der Gesellschaft entsprechende E-Mail-Adressen der Empfänger zur Verfügung stehen. Die Gesellschaft hat auf ihrer Website eine
entsprechende Registrierungsmöglichkeit für ihre Aktionäre geschaffen.
/ 2. D&O Versicherung /
Der Deutsche Corporate Governance Kodex sieht in Ziffer 3.8 Abs. 2 vor,
dass bei Abschluss einer D&O-Versicherung für Vorstand und Aufsichtsrat für den Vorstand ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung
44
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate GovernanceLagebericht
des Vorstandsmitglieds und für den Aufsichtsrat ein entsprechender
Selbstbehalt vereinbart werden soll.
Die für die Organe der mybet Holding SE abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt vor. Der Aufsichtsrat hat den Vorstandsmitgliedern im Anstellungsvertrag eine D&O-Versicherung ohne
Selbstbehalt zugesichert.
Die abgeschlossene Versicherung gewährt keinen Versicherungsschutz
für vorsätzliche Pflichtverletzungen der versicherten Personen; Versicherungsschutz wird ausschließlich für fahrlässig begangene Pflichtverletzungen gewährt. Nur für fahrlässiges Handeln käme daher ein
Selbstbehalt in Betracht. Die Organe der Gesellschaft werden sorgfältig
ausgewählt und verfügen über Verantwortungsbewusstsein und unternehmerische Erfahrung. Die Vereinbarung eines Selbstbehalts würde
Verantwortungsbewusstsein und Motivation nicht erhöhen. Die Gesellschaft hält daher die Vereinbarung eines Selbstbehalts weder für den
Vorstand noch für den Aufsichtsrat für sachgerecht.
/ 3. Aufgaben des Vorstands /
Gemäß Ziffer 4.1.5. des Kodex soll der Vorstand bei der Besetzung von
Führungspositionen auf Vielfalt (Diversity) achten und dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anstreben. Es gibt
derzeit keine personalpolitische Richtlinie des Vorstands, die die oben
genannten Ziele beinhaltet. Bei der Besetzung von Führungspositionen
wird allein nach Sachverstand und Kompetenz entschieden. Derzeit
sind einige Führungspositionen im Unternehmen international bzw. mit
Frauen besetzt.
/ 4. Offenlegung der Vergütung von Vorstand
und Aufsichtsrat /
Vorstand und Aufsichtsrat berichten in der gemäß den Ziffern 4.2.3 –
4.2.5 sowie 5.4.6 des Kodex geforderten Detailtiefe über die Vergütung
von Vorstand und Aufsichtsrat.
Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 sollen variable Vergütungsteile grundsätzlich
eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben und sowohl positiven
als auch negativen Entwicklungen Rechnung tragen. Darüber hinaus
soll der Aufsichtsrat gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 3 für außergewöhnliche,
nicht vorhergesehene Entwicklungen bezüglich variabler Vergütungskomponenten eine Begrenzungsmöglichkeit vorsehen. Eine solche Begrenzungsmöglichkeit ist im bestehenden variablen Vergütungsmodell
nicht vorgesehen. Ferner tragen die variablen Vergütungsbestandteile
einer negativen Entwicklung derzeit keine Rechnung und es ist keine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) für außergewöhnliche Entwicklungen vorgesehen. Die Vorstandsverträge enthalten keine Abfindungsregelung für
das vorzeitige Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds. Die Gesellschaft
geht davon aus, dass geschlossene Verträge auch erfüllt werden. Eine
Abfindungsreglung besteht nur im Falle der vorzeitigen Beendigung der
Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control).
Diese ist auf die Zahlung der Vergütung für die Restlaufzeit zuzüglich
eines Jahresfestgehalts begrenzt. Der Aufsichtsrat hält die Vergütung
des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen.
KonzernabschlussAktie
Ziffer 5.4.6. präferiert gegenüber der Vorfassung nunmehr eine feste
Vergütung für den Aufsichtsrat und empfiehlt bei Gewährung einer erfolgsabhängigen Vergütung, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten. Mit der Vergütung des Aufsichtsrats hat sich
die Hauptversammlung zuletzt im Jahr 2010 befasst. Der Aufsichtsrat
erhält neben einer festen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Verfügung, die sich am erreichten EBIT der Gesellschaft orientiert und damit
nur mittelbar auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet ist. Die Gesellschaft hält die derzeitige Vergütungsstruktur für
den Aufsichtsrat nach wie vor für angemessen und plant keine kurzfristigen Änderungen.
/ 5. Nachfolgeplanung, Diversity und
Altersgrenze für Vorstandsmitglieder /
Gemäß Ziffer 5.1.2 soll der Aufsichtsrat bei der Zusammensetzung des
Vorstands auf Vielfalt (Diversity), insbesondere eine angemessenen
Berücksichtigung von Frauen achten und mit dem Vorstand, diesen
betreffend, für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen. Der Aufsichtsrat entscheidet bei der Besetzung des Vorstands allein nach
Sachverstand und Kompetenz. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, von denen keines eine Frau ist.
Eine langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand ist auf Grund des
Alters und der Größe des Unternehmens bisher nicht angezeigt.
Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 die Festlegung einer
Altersgrenze für Vorstandsmitglieder sowie in Ziffer 5.4.1 die Festlegung
einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Bei der mybet Holding SE
bestehen für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats keine
Altersgrenzen und werden auch nicht als sinnvoll erachtet.
/ 6. Bildung von Ausschüssen /
Gemäß Ziffer 5.3.3 soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss
bilden.
Ein Nominierungsausschuss besteht zur Zeit nicht, da keine Aufsichtsratswahlen anstehen und derzeit insofern kein Bedarf für einen Nominierungsausschuss besteht. Der Aufsichtsrat wird einen solchen Ausschuss bilden, sobald dies erforderlich wird.
/ 7. Zusammensetzung des Aufsichtsrats /
Der Aufsichtsrat hat bislang keine konkreten Ziele für seine Zusammensetzung entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.1. festgelegt. Der
Aufsichtsrat entscheidet bei seinen Personalvorschlägen allein nach
Sachverstand und Kompetenz. Ungeachtet dessen gibt es derzeit einen
internationalen Vertreter im Aufsichtsrat und eine Frau hat den Vorsitz.
Nach Einschätzung des Aufsichtsrats ist die Mehrheit der Mitglieder des
Aufsichtsrats unabhängig.
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01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Die vorgenannte Erklärung vom Dezember 2012 wurde durch die
Beschlüsse von Vorstand und Aufsichtsrats vom 30. März 2013 hinsichtlich Kodex Ziffer 5.5.2 und 5.5.3 wie folgt aktualisiert:
/ Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat
der mybet Holding SE gemäß § 161 AktG /
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft sind
gemäß § 161 Aktiengesetz verpflichtet, jährlich eine Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des vom Bundesministerium der Justiz im
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten
„Deutschen Corporate Governance Kodex“ abzugeben.
Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE erklären, dass den
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ seit der letzten Erklärung im Dezember 2011 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird:
/ 1. Elektronische Übermittlung der Einberufungsunterlagen für die Hauptversammlung /
Der Empfehlung des Kodex in Ziffer 2.3.2 allen in- und ausländischen
Finanzdienstleistern, Aktionären und Aktionärsvereinigungen die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen
auf elektronischem Wege zu übermitteln, wenn die Zustimmungserfordernisse erfüllt sind, kann die mybet Holding SE nur in dem Umfang
erfüllen, wie der Gesellschaft entsprechende E-Mail-Adressen der Empfänger zur Verfügung stehen. Die Gesellschaft hat auf ihrer Website eine
entsprechende Registrierungsmöglichkeit für ihre Aktionäre geschaffen.
/ 2. D&O Versicherung /
Der Deutsche Corporate Governance Kodex sieht in Ziffer 3.8 Abs. 2 vor,
dass bei Abschluss einer D&O-Versicherung für Vorstand und Aufsichtsrat für den Vorstand ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung
des Vorstandsmitglieds und für den Aufsichtsrat ein entsprechender
Selbstbehalt vereinbart werden soll.
Die für die Organe der mybet Holding SE abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt vor. Der Aufsichtsrat hat den Vorstandsmitgliedern im Anstellungsvertrag eine D&O-Versicherung ohne
Selbstbehalt zugesichert.
Die abgeschlossene Versicherung gewährt keinen Versicherungsschutz
für vorsätzliche Pflichtverletzungen der versicherten Personen; Versicherungsschutz wird ausschließlich für fahrlässig begangene Pflichtverletzungen gewährt. Nur für fahrlässiges Handeln käme daher ein
Selbstbehalt in Betracht. Die Organe der Gesellschaft werden sorgfältig
ausgewählt und verfügen über Verantwortungsbewusstsein und unternehmerische Erfahrung. Die Vereinbarung eines Selbstbehalts würde
Verantwortungsbewusstsein und Motivation nicht erhöhen. Die Gesellschaft hält daher die Vereinbarung eines Selbstbehalts weder für den
Vorstand noch für den Aufsichtsrat für sachgerecht.
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Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
/ 3. Aufgaben des Vorstands /
Gemäß Ziffer 4.1.5. des Kodex soll der Vorstand bei der Besetzung von
Führungspositionen auf Vielfalt (Diversity) achten und dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anstreben. Es gibt
derzeit keine personalpolitische Richtlinie des Vorstands, die die oben
genannten Ziele beinhaltet. Bei der Besetzung von Führungspositionen
wird allein nach Sachverstand und Kompetenz entschieden. Derzeit
sind einige Führungspositionen im Unternehmen international bzw. mit
Frauen besetzt.
/ 4. Offenlegung der Vergütung von Vorstand und
Aufsichtsrat /
Vorstand und Aufsichtsrat berichten in der gemäß den Ziffern 4.2.3 –
4.2.5 sowie 5.4.6 des Kodex geforderten Detailtiefe über die Vergütung
von Vorstand und Aufsichtsrat.
Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 sollen variable Vergütungsteile grundsätzlich
eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben und sowohl positiven
als auch negativen Entwicklungen Rechnung tragen. Darüber hinaus
soll der Aufsichtsrat gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 3 für außergewöhnliche,
nicht vorhergesehene Entwicklungen bezüglich variabler Vergütungskomponenten eine Begrenzungsmöglichkeit vorsehen. Eine solche Begrenzungsmöglichkeit ist im bestehenden variablen Vergütungsmodell
nicht vorgesehen. Ferner tragen die variablen Vergütungsbestandteile
einer negativen Entwicklung derzeit keine Rechnung und es ist keine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) für außergewöhnliche Entwicklungen vorgesehen. Die Vorstandsverträge enthalten keine Abfindungsregelung für
das vorzeitige Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds. Die Gesellschaft
geht davon aus, dass geschlossene Verträge auch erfüllt werden. Eine
Abfindungsreglung besteht nur im Falle der vorzeitigen Beendigung der
Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control).
Diese ist auf die Zahlung der Vergütung für die Restlaufzeit zuzüglich
eines Jahresfestgehalts begrenzt. Der Aufsichtsrat hält die Vergütung
des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen.
Ziffer 5.4.6. präferiert gegenüber der Vorfassung nunmehr eine feste
Vergütung für den Aufsichtsrat und empfiehlt bei Gewährung einer erfolgsabhängigen Vergütung, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten. Mit der Vergütung des Aufsichtsrats hat sich
die Hauptversammlung zuletzt im Jahr 2010 befasst. Der Aufsichtsrat
erhält neben einer festen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Verfügung, die sich am erreichten EBIT der Gesellschaft orientiert und damit
nur mittelbar auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet ist. Die Gesellschaft hält die derzeitige Vergütungsstruktur für
den Aufsichtsrat nach wie vor für angemessen und plant keine kurzfristigen Änderungen.
/ 5. Nachfolgeplanung, Diversity und
Altersgrenze für Vorstandsmitglieder /
Gemäß Ziffer 5.1.2 soll der Aufsichtsrat bei der Zusammensetzung des Vorstands auf Vielfalt (Diversity), insbesondere eine angemessenen
Berücksichtigung von Frauen achten und mit dem Vorstand, diesen betreffend, für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen. Der Aufsichtsrat
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate GovernanceLagebericht
entscheidet bei der Besetzung des Vorstands allein nach Sachverstand
und Kompetenz. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, von denen
keines eine Frau ist.
Eine langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand ist auf Grund des
Alters und der Größe des Unternehmens bisher nicht angezeigt.
Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 die Festlegung einer Altersgrenze für Vorstandsmitglieder sowie in Ziffer 5.4.1 die Festlegung einer
Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Bei der mybet Holding SE bestehen für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Altersgrenzen und werden auch nicht als sinnvoll erachtet.
/ 6. Bildung von Ausschüssen /
Gemäß Ziffer 5.3.3 soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss
bilden. Ein Nominierungsausschuss besteht zur Zeit nicht, da keine Aufsichtsratswahlen anstehen und derzeit insofern kein Bedarf für einen
Nominierungsausschuss besteht. Der Aufsichtsrat wird einen solchen
Ausschuss bilden, sobald dies erforderlich wird.
KonzernabschlussAktie
/ 9. Berichterstattung über
aufgetretene Interessenkonflikte /
Gemäß Ziffer 5.5.3 soll der Aufsichtsrat in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung informieren.
Aufgrund der möglicherweise nicht rechtzeitigen Offenlegung eines potentiellen Interessenkonflikts durch ein Mitglied des Aufsichtsrats (siehe
Ziffer 8.) unterblieb eine diesbezügliche vorsorgliche Berichterstattung
an die Hauptversammlung 2012 der Gesellschaft. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich aus Gründen rechtlicher Vorsicht entschlossen, insoweit eine Abweichung von der betreffenden Kodexempfehlung für die
Vergangenheit zu erklären. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der
Empfehlung in Ziffer 5.5.3 in Zukunft uneingeschränkt zu entsprechen.
mybet Holding SE
Kiel, im März 2013
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat“
/ 7. Zusammensetzung des Aufsichtsrats /
Der Aufsichtsrat hat bislang keine konkreten Ziele für seine Zusammensetzung entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.1. festgelegt. Der
Aufsichtsrat entscheidet bei seinen Personalvorschlägen allein nach
Sachverstand und Kompetenz. Ungeachtet dessen gibt es derzeit einen
internationalen Vertreter im Aufsichtsrat und eine Frau hat den Vorsitz.
Nach Einschätzung des Aufsichtsrats ist die Mehrheit der Mitglieder des
Aufsichtsrats unabhängig.
/ 8. Offenlegung von Interessenkonflikten /
Gemäß Ziffer 5.5.2 soll jedes Aufsichtsratsmitglied Interessenkonflikte,
insbesondere solche, die auf Grund einer Beratung oder Organfunktion
bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Dritten entstehen
können, dem Aufsichtsrat gegenüber offen legen.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Mitglied des Aufsichtsrats im Rahmen vorbereitender Beratungen und Beschlussfassungen im
Zusammenhang mit dem Verkauf des Lotteriegeschäfts (JAXX-Gruppe) im Frühjahr 2012 einem potentiellen Interessenkonflikt unterlag,
der dem Aufsichtsrat erst vor der finalen Beschlussfassung über die
Transaktion mitgeteilt wurde. Sofern ein potentieller Interessenkonflikt anzunehmen wäre, wäre dieser nicht unverzüglich gegenüber dem
Aufsichtsrat offen gelegt worden. Gleiches gilt im Hinblick auf die Übernahme einer Organfunktion durch das betreffende Aufsichtsratsmitglied
bei einer zur Erwerbergruppe gehörenden Gesellschaft mit Wirkung zum
1. Dezember 2012. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich aus Gründen rechtlicher Vorsicht entschlossen, insoweit eine Abweichung von
der betreffenden Kodexempfehlung für die Vergangenheit zu erklären.
Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Empfehlung in Ziffer 5.5.2
in Zukunft uneingeschränkt zu entsprechen.
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2
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Zusammenwirken von
Vorstand und Aufsichtsrat
Ein Grundprinzip des deutschen Aktienrechts ist das duale Führungssystem mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat, die beide mit
jeweils eigenständigen Kompetenzen ausgestattet sind. Vorstand und
Aufsichtsrat der mybet Holding SE arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen.
/ Vorstand /
Der Vorstand der mybet Holding SE setzt sich derzeit zusammen aus
dem Vorstandssprecher Mathias Dahms und dem Finanzvorstand
Stefan Hänel. Die Vorstände führen gemeinsam als Leitungsorgan die
Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in
eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse.
Der Vorstandssprecher repräsentiert den Vorstand und die Gesellschaft gegenüber der Öffentlichkeit, insbesondere gegenüber Behörden, Verbänden, Wirtschaftsorganisationen und Publikationsorganen.
Dem Vorstandssprecher obliegt die Federführung im mündlichen und
schriftlichen Verkehr mit dem Aufsichtsrat. Der Vorstand berichtet dem
Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage des
Unternehmens einschließlich des Risikomanagements sowie über die
Compliance. Für herausragende Geschäftsvorgänge wie Planungsverabschiedung, größere Akquisitionen oder Kapitalmaßnahmen beinhaltet die Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte des
Aufsichtsrats.
Die jeweils aktuelle Geschäftsordnung des Vorstands ist auf der Internetseite der mybet Holding SE im Bereich „Das Unternehmen“ unter
„Corporate Governance“ öffentlich zugänglich.
/ Aufsichtsrat /
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens. Er wird in die Strategie und Planung sowie in Fragen von
grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Die Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr.
Der Aufsichtsrat der mybet Holding SE setzt sich derzeit aus sechs
Mitgliedern zusammen. Antje Stoltenberg (Vorsitzende), Frank Motte
(Stellvertreter), Rainer Jacken, Rodolfo Carpintier Santana, Dr. Volker
Heeg und Konstantin Urban.
Antje Stoltenberg verfügt als Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin
und als Geschäftsführende Gesellschafterin der GWU Gesellschaft für
Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung mbH, Kiel, über den
gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) geforderten Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung und Abschlussprüfung.
Der Aufsichtsrat hat zurzeit zwei Unterausschüsse gebildet:
Prüfungs- und Compliance-Ausschuss: Frank Motte (Vorsitz), Antje
Stoltenberg, Konstantin Urban
Personalausschuss: Antje Stoltenberg (Vorsitz), Rainer Jacken, Dr. Volker Heeg.
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Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand zeitnah und umfassend sowohl
schriftlich als auch mündlich informiert. In den turnusmäßigen Sitzungen wird über die Planung, die Geschäftsentwicklung und die Lage des
Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über die Einhaltung von Compliance-Richtlinien berichtet. Bei wesentlichen Ereignissen wird gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung
einberufen. Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben.
Die mybet Holding SE hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) abgeschlossen.
Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Unternehmensinteresse der mybet Holding SE verpflichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine
Interessenkonflikte, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offen zu legen
waren, auf. Bezüglich eines möglicherweise bestandenen potentiellen
Interessenkonflikts sowie eines potentiellen Interessenkonflikts wird auf
den Bericht des Aufsichtsrats sowie Ziffer 8. und 9. der Entsprechenserklärung vom März 2013 verwiesen. Kein Vorstandsmitglied hielt mehr
als drei Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften.
/ Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat /
Die Grundzüge der Vergütungssysteme und die Vergütungen sind im
Vergütungsbericht, der Teil des Lageberichts ist, dargestellt.
3
Unternehmensführungspraktiken
/ Aktionäre und Hauptversammlung /
Die Aktionäre üben ihre Rechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft aus. Bei der Beschlussfassung entspricht jede Aktie einem
Stimmrecht. Die Hauptversammlung wählt den Aufsichtsrat und stimmt
über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats ab. Ferner
wählt die Hauptversammlung den vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen
Wirtschaftsprüfer. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen, über zustimmungspflichtige Unternehmensverträge sowie über die Aufsichtsratsvergütung und Satzungsänderungen. Die ordentliche Hauptversammlung der mybet Holding SE
findet jährlich statt; in besonderen Fällen sieht das Aktienrecht die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor.
Jeder Aktionär, der sich rechtzeitig anmeldet, ist zur Teilnahme an der
Hauptversammlung berechtigt. Aktionäre, die nicht persönlich teilnehmen können, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung, die von der mybet Holding SE
eingesetzten weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter oder einen
sonstigen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben zu lassen.
Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der mybet Holding SE zur Verfügung gestellt.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate GovernanceLagebericht
/ Transparenz /
KonzernabschlussAktie
Quartal eines jeden Jahres. Die Wahl des Abschlussprüfers obliegt der
Hauptversammlung.
Die mybet Holding SE veröffentlicht regelmäßig und zeitnah Informationen über die wirtschaftliche Lage des Konzerns sowie alle wesentliche Neuigkeiten, die das Geschäft der mybet-Gruppe betreffen. Der
Geschäftsbericht, der Halbjahresfinanzbericht sowie die Zwischenberichte zum ersten und dritten Quartal werden im Rahmen der dafür
vorgegebenen Fristen veröffentlicht. Aktuelle Ereignisse werden in Form
von Presseinformationen und, falls erforderlich, Ad hoc-Mitteilungen
den Kapitalmarktteilnehmern und der Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich gemacht. Die Informationen werden über geeignete elektronische Medien wie E-Mail und Internet verbreitet und stehen in der Regel
zeitgleich in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.
Die mybet Holding SE veröffentlicht jährlich einen Finanzkalender, der
alle für den Kapitalmarkt relevanten Termine für die Hauptversammlung,
Analystenkonferenz und die Veröffentlichung von Berichten umfasst.
Der Kalender wird rechtzeitig vor Beginn des betreffenden Geschäftsjahres im Internet veröffentlicht.
Auf der Konzern-Website www.mybet-se.com finden sich überdies zahlreiche Informationen zum Unternehmen, zu den Produkten und zum
Marktumfeld sowie zur mybet-Aktie in Deutsch und Englisch.
/ Aktiengeschäfte der Organmitglieder /
Director’s Dealings
Die Veränderungen im Jahr 2011 und die Wertpapierbestände der einzelnen Gesellschaftsorgane per 31.12.2011 stellen sich wie folgt dar:
Name
Funktion
Wertpapierart
Mathias Dahms
Vorstandssprecher
Stefan Hänel
/ Risikomanagement /
Der verantwortungsbewusste Umgang mit geschäftlichen Risiken gehört
zu den Grundsätzen guter Corporate Governance. Das Risikomanagementsystem der mybet Holding SE ist darauf ausgerichtet, dass der Vorstand
mögliche Risiken frühzeitig erkennen und, falls erforderlich, Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. In Form einer Score Card werden an
Hand von monatlich erstellten Kennzahlen und Reportings aus den einzelnen Unternehmensbereichen zentral mögliche Risiken erfasst und
analysiert. Hierbei tragen die berichtenden Unternehmenseinheiten neben
vordefinierten Risikokategorien, über die berichtet wird, eine starke Eigenverantwortung, um - individuell und von zentralen Vorgaben unabhängig
- mögliche neue Risiken zu erfassen.
Die Systeme werden kontinuierlich weiterentwickelt, den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst und von den Abschlussprüfern
überprüft. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über bestehende Risiken und deren Entwicklung. Der Prüfungsausschuss befasst
sich insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, einschließlich der Berichterstattung, der Wirksamkeit des internen
Kontrollsystems, des Risikomanagements, der Compliance sowie der Abschlussprüfung.
Einzelheiten zum Risikomanagement im mybet-Konzern sind im Risikobericht dargestellt. Hierin ist der gemäß BilMoG geforderte Bericht zum
rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem enthalten.
Stand 31.12.2011
Zugänge
Abgänge
Stand 31.12.2012
Aktien
Optionen
20.000
95.223
20.000
0
0
7.7231
40.000
87.500
Vorstand
Aktien
Optionen
0
95.223
20.000
0
0
7.7231
20.000
87.500
Frank Motte
Aufsichtsrat
Aktien
Wandelanleihe
4.972
50
0
0
0
0
4.972
50
Rainer Jacken
Aufsichtsrat
Aktien
Optionen
0
11.583
0
0
0
11.5831
0
0
Konstantin Urban
Aufsichtsrat
Aktien
0
16.000
0
16.000
Aktien
1.078.140
0
1.078.140
0
DGF GmbH2
*1 verfallene, nicht ausgeübte Optionen
*2 Gesellschafter der DGF GmbH waren zu gleichen Teilen Rainer Jacken, Mathias Dahms und Stefan Hänel. Durch Ausübung einer Call-Option wurde die DGF GmbH
am 21.12.2012 an Herrn Norman Faber (Faber KG) veräußert.
/ Rechnungslegung und Abschlussprüfung /
/ Compliance und Verhaltenskodex /
Der mybet-Konzern stellt seine Abschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf. Der Einzelabschluss der mybet
Holding SE wird nach HGB aufgestellt. Veröffentlicht werden der jährliche Konzernabschluss und der Abschluss der mybet Holding SE sowie
drei in der Regel ungeprüfte Berichte über das erste, zweite und dritte
Die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien ist
zentraler Bestandteil des unternehmerischen Handelns von mybet.
Hierzu zählt neben der Beachtung von Recht, Gesetz und Satzung vor
allem auch die Einhaltung der internen Regelwerke sowie der freiwillig
eingegangenen Selbstverpflichtungen. Die Integrität im Umgang mit
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Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit ist
für mybet ein unternehmerisches Selbstverständnis.
Als Unternehmen, das sich an Firmen der Glücksspielbranche
beteiligt, ist sich mybet bewusst, dass die Teilnahme an Geschicklichkeits- und Glücksspielen auch zu problematischem Verhalten bei den
Kunden führen kann. Durch Präventionsmaßnahmen und Aufklärung in
Zusammenarbeit mit namhaften Suchtforschungsinstituten verfolgen
die Unternehmen der mybet-Gruppe konsequent das Ziel, ihre Kunden
zu schützen und zum verantwortungsvollen Spielen anzuhalten. Diese
wichtige Aufgabe wird sehr ernst genommen.
So hat mybet für Spieler, die an sich selbst oder an Dritten ein problematisches Spielverhalten erkennen, eine spezielle Telefon-Hotline
eingerichtet. Unter der bundesweit einheitlichen und kostenlosen
Telefonnummer 0800 – 5566799, die sowohl im Internet als auch in
den Wettshops benannt wird, sind speziell geschulte mybet-Mitarbeiter
erreichbar und stehen den Betroffenen als erster Ansprechpartner bei
glücksspielbezogenen Problemen zur Verfügung.
Im Internet sowie in den terrestrischen Vertriebsstellen werden den
Kunden Informationen zu einem bundesweiten Hilferegister zu Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten von Spielern mit Glücksspielproblemen bereitgestellt, das eine gezielte Vermittlung von Betroffenen an
die entsprechenden Einrichtungen in der Nähe des jeweiligen Wohnortes ermöglicht. mybet bietet jedem Spieler die Möglichkeit an, sich für
einen bestimmten Zeitraum von den Angeboten der mybet ausschließen zu lassen. Sowohl im Rahmen des Internetangebotes als auch beim
Vertrieb über Wettvermittlungsstellen können Spieler bei mybet einen
Antrag auf Aufnahme in ein anbieterübergreifendes Sperrsystem stellen.
Um problematisches Spielverhalten möglichst frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig entgegenzuwirken, hat mybet ein System entwickelt, mit dem spielsuchtgefährdete Personen identifiziert werden. Auf
Grundlage eines laufenden Monitoring-Verfahrens wird jeder Spieler
einer Risikoklasse zugeordnet.
Die Mitarbeiter von mybet, die in regelmäßigem Kontakt mit den Kunden
sind, werden intensiv zu sozialen Themen geschult. Dabei werden folgende Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt:
∆∆ Sensibilisierung für die Gefahren der Spielsucht in Zusammenhang
mit Sportwetten.
∆∆ Aufklärung über die Wahrscheinlichkeit von Gewinn und Verlust im Bereich der Sportwette.
∆∆ Allgemeine Informationen über problematisches und pathologisches Spielverhalten
∆∆ Früherkennung von problematischem und pathologischem Spielverhalten.
∆∆ Grundsätzliche Möglichkeiten der Beratung und Behandlung von
Glücksspielproblemen.
∆∆ Möglichkeiten und Chancen der Verkäuferinnen und Verkäufer bei
Kunden mit auffälligem Glücksspielverhalten zu intervenieren und
zu helfen bzw. Hilfe zu vermitteln.
∆∆ Informationen und Maßnahmen in Hinblick auf das anbieterüber-
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Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
greifende Sperrsystem sowie zu den Selbstsperrangeboten von
mybet.
∆∆ Generelles Teilnahmeverbot für minderjährige und gesperrte Spieler.
mybet ist sich der Verantwortung bewusst, dass Jugendliche unter 18 Jahren keine Glücksspiele in Anspruch nehmen dürfen. Um die
Einhaltung des Jugendschutzes zu gewährleisten hat mybet umfangreiche Maßnahmen und Verfahren eingeführt, die sicherstellen, dass M
inderjährige die von mybet angebotenen Glücksspielprodukte nicht in
Anspruch nehmen können.
/ Vergütungsbericht /
Die Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat
schildern wir im Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht
(ab S. 52)
mybet Holding SE
Kiel, im März 2013
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate GovernanceLagebericht
KonzernabschlussAktie
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Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Lagebericht
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Struktur & Strategie
lagebericht
1
Sport & Pferdewetten
Mitarbeiter & Management
Zusammengefasster Lagebericht
der mybet Holding SE zum 31.12.2012
Grundlagen des Konzerns
/ 1.1. Geschäftsmodell des Konzerns /
Die mybet Holding SE (vormals: JAXX SE) ist die Konzernobergesellschaft der mybet-Gruppe, die in Europa zu den führenden Anbietern und
Vermittlern von lizenzierten Glücksspielen zählt. Die Unternehmen der
mybet-Gruppe bieten auf der Basis von eigenen Lizenzen und Genehmigungen Glücksspiele in Abhängigkeit von der jeweiligen landesrechtlichen Regelung auf dem europäischen Markt an. Über Online-Angebote
wie mybet.com, mybet.de, mybet.it, pferdewetten.de oder serviapuestas.es sowie über Franchise-Wettshops werden die Produkte einer breiten Zielgruppe zur Verfügung gestellt.
Zu den Zielmärkten gehören - neben dem Kernmarkt Deutschland –
Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Belgien sowie einige Länder
Osteuropas, deren regulatorische Rahmenbedingungen das Anbieten
von Glücksspielprodukten prinzipiell ermöglichen.
/ 1.2. Produkte und Segmente /
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der mybet-Gruppe hat sich
im Geschäftsjahr 2012 weiter auf die Produkte Sportwetten, Poker und
Casino konzentriert. Der Lotteriebereich wurde durch den Verkauf der
deutschsprachigen Aktivitäten unter der Marke JAXX deutlich verkleinert
und umfasst nunmehr noch das spanische Geschäft.
Am 19.01.2012 hat der Vorstand der mybet Holding SE mit einer privaten Investorengruppe einen Vorvertrag über den Verkauf von Beteiligungen und Assets des Lotteriesegments unterzeichnet. Nach umfassenden Vertragsverhandlungen und einer intensiven Due Diligence ist der
Kaufvertrag schließlich am 04.05.2012 unterzeichnet worden.
Der Verkauf wurde wirtschaftlich rückwirkend zum 01.01.2012 wirksam.
Folglich wurden die vom 01.01.2012 bis zum 30.04.2012 generierten
Vermögenswerte der Veräußerungsgruppe über Kaufpreisanpassungen
ertragsmindernd im Entkonsoldierungserfolg berücksichtigt.
Der Kaufvertrag beinhaltet die Übertragung von Unternehmen (ShareDeal) und Vermögenswerten wie Domains oder Softwarelizenzen
(Asset-Deal), so dass dem Verkaufserlös in Höhe von 12,5 Mio. Euro
Aufwendungen aus dem Abgang von Firmenwerten (Goodwills) und
Buchwerten der übertragenen Vermögenswerte in Höhe von rund 4,8
Mio. Euro gegenüberstehen. Es verbleibt ein im operativen Ergebnis auszuweisender Entkonsolidierungserfolg von 7,7 Mio. Euro.
Der Großteil der Kaufpreissumme war nach Anpassungen in Höhe von
7,1 Mio. Euro sofort fällig, weitere Teilzahlungen in Höhe von 0,6 Mio.
Euro folgten am Ende des dritten Quartals 2012 bzw. zu Beginn des vierten Quartals. Die Restsumme in Höhe von 3,5 Mio. Euro wird in Form
54
Casino & Poker
eines mit 5 Prozent verzinsten Darlehens mit einer Laufzeit von sechs
Jahren und quartalsweiser Tilgung an die Erwerber gestundet.
Mitveräußert wurden die JAXX-Domains, die JAXX-Marken sowie die
JAXX-Namensrechte. Das spanische Lotteriegeschäft, das von der
Tochtergesellschaft DIGIDIS S.L., Madrid, betrieben wird, ist nicht Bestandteil der Transaktion.
Die Neupositionierung des Konzerns sowie die Veräußerung der
Namensrechte machten auch die Umfirmierung der JAXX SE erforderlich. Die Hauptversammlung stimmte der Umfirmierung in mybet Holding SE im Mai 2012 zu. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte im
Juni 2012.
Zu den wesentlichen unmittelbaren Beteiligungen der mybet Holding SE
gehören nunmehr
∆∆ die QED Ventures Ltd., Malta (99,4 Prozent), die über ihre ebenfalls
auf Malta ansässige Tochter PEI Ltd. den Großteil der mybet-Angebote betreibt (z.B. www.mybet.com, www.mybet.de),
∆∆ die DIGIDIS S.L. (62,2 Prozent) und DIGIDIS Iberica SA (50 Prozent), beide Madrid, die das spanische Geschäft beinhalten (z.B.
www.netbet.es, wwww.serviapuestas.es, www.poquer.es)
∆∆ der Service- und IT-Dienstleister ANYBET GmbH, Hamburg
∆∆ (100 Prozent),
∆∆ sowie die pferdewetten.de AG, Düsseldorf (63,5 Prozent), zuständig
für das Pferdewettgeschäft.
Eine umfassende Übersicht der Beteiligungen ist im Beteiligungsspiegel
im Anhang zu finden.
Die Kernsegmente des mybet-Konzerns bilden Sportwetten, Casinound Poker sowie Pferdewetten. Das Segment Lotterien verliert weiter an
Bedeutung.
Die Umsätze des Konzerns setzen sich zusammen aus dem Hold der
abgeschlossenen Wetten (Wetteinsatz abzüglich Gewinnauszahlungen)
und Casino-Spielen, Vermittlungsprovisionen der Pferderennbahnen
und Lotterieveranstalter, Vergütungen der Pokernetzwerke (Rake) sowie
Service- und Lizenzumsätzen.
/ 1.3. Forschungs- und Entwicklungstätigkeit /
Durch die Fokussierung auf neue Glücksspielprodukte wie Casino und
Poker und neue europäische Märkte werden wie schon im Vorjahr in zunehmendem Umfang Glücksspielsoftware und –plattformen entwickelt.
Zusätzlich erfordern die Lizenzierungsverfahren in Deutschland und anderen Märkten zum Teil recht umfassende Anpassungen der bestehenden Plattformen. Diese Software versetzt die Unternehmen der mybetGruppe in die Lage, ihren Kunden neue Produkte anzubieten und neue
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Märkte im europäischen Ausland zu erschließen.
Zentrale Basis für die Entwicklung neuer Produkte und neuer SoftwareModule bildet die mybet-Plattform, die kontinuierlich von der ANYBET
GmbH weiterentwickelt wird.
Die aktivierten Eigenleistungen betreffen mit 1.446 TEuro (VJ 1.486 TEuro) selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte. Hierbei handelt es sich
ausschließlich um selbsterstellte Software für die mybet-Plattform.
/ 1.4. Entwicklung der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen /
Die deutsche Wirtschaft, die den zentralen Absatzmarkt der mybetGruppe darstellt, ist im Jahr 2012 weiter gewachsen. Das preisbereinigte
Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts um 0,7 Prozent höher als im Vorjahr. In den beiden
vorangegangenen Jahren war das BIP allerdings noch sehr viel kräftiger gestiegen (2010 um 4,2 Prozent und 2011 um 3,0 Prozent). Dabei
handelte es sich aber primär um Aufholprozesse nach der weltweiten
Wirtschaftskrise 2009. Im Jahr 2012 erwies sich die deutsche Wirtschaft dagegen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der europäischen Rezession. Allerdings hat sich
die deutsche Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte deutlich abgekühlt.
Mit dem moderaten Wachstumstempo liegt Deutschland erneut über
dem vom Statistischen Bundesamt erwarteten Durchschnitt von -0,4
Prozent in der Eurozone. Die anderen großen Industrienationen Europas
haben die Wirtschaftskrise noch nicht verdaut. So rutschten Spanien
(-1,4 Prozent) und Italien (-2,3 Prozent) noch tiefer in die Rezession.
Den höchsten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone verzeichnete erneut Griechenland mit -6,0 Prozent.
Marktumfeld
Nach einer Studie des Beratungsunternehmens MECN lag der Bruttorohertrag von Sportwetten in Deutschland im Jahr 2011 bei rund 617 Mio.
Euro. Knapp die Hälfte (288 Mio. Euro) entfiel davon auf Online-Angebote, 191 Mio. Euro auf Wettshops.
Im Falle einer weitgehenden Liberalisierung des deutschen Glücksspielmarkts rechnet MECN mit einem Anstieg des Bruttorohertrags (vergleichbar mit dem Umsatz/Hold der mybet-Gruppe) aus Online-Glücksspielen bis 2015 auf 1,7 Mrd. Euro. Im Jahr 2011 lagen die Erträge aus
Online-Sportwetten, -Poker, –Casino und -Lotto bei rund 1,0 Mrd. Euro.
Aus der Höhe der Steuereinnahmen, die von den beiden zuständigen
Finanzämtern in Hessen und Schleswig-Holstein für das Jahr 2012
gemeldet wurden, lässt sich ein Wetteinsatzvolumen von etwa 3,2
Mrd. Euro ableiten. Der Markt für legale und lizenzierte Sportwetten
ist demnach bereits halb so groß wie der seit vielen Jahren etablierte
Markt für Lotterieprodukte. Die Spieleinsätze des Deutschen Lotto- und
Toto-Blocks, die im Wesentlichen Lotterieprodukte umfassen, gingen
weiter um 3,7 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro zurück. Der staatliche Monopolist befindet sich somit unverändert im Abwärtstrend, obwohl 2012 mit
der Einführung der neuen paneuropäischen Lotterie „Eurojackpot“ ein
neuer Hoffnungsträger auf den Markt gebracht wurde, dessen Erwar-
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
tungen sich aber bisher nicht erfüllten. Diese Entwicklung unterstreicht
die Bedeutung des rechtzeitigen Verkaufs des eigenen deutschen
Lotteriegeschäfts.
Nach Studien von Goldmedia und H2 Gambling ist mit einem Anstieg
des globalen Online-Glücksspiel-Markts von etwa fünf Prozent pro Jahr
bis 2015 zu rechnen. In Europa ist das Wachstumstempo noch deutlich
höher: Nach Einschätzung der Marktforscher soll die durchschnittliche
jährliche Wachstumsrate (CAGR: Compounded Annual Growth Rate) von
2003 bis 2015 bei rund 23 Prozent liegen.
/ 1.5. Entwicklung der regulatorischen
Rahmenbedingungen /
Zu Beginn des Jahres 2012 ist in Schleswig-Holstein ein neues Glücksspielgesetz in Kraft getreten, das eine kontrollierte Öffnung des Marktes
vorsieht. Die Rahmenbedingungen sind vergleichbar mit denen anderer
regulierter europäischer Märkte: eine unlimitierte Anzahl an Sportwettkonzessionen, eine maßvolle Besteuerung des Nettospielertrags (Hold)
in Höhe von 20 Prozent und die Öffnung des Internets für Lotterien,
Poker und andere Glücksspiele. Anfang Mai 2012 hat die mybet-Tochter
PEI Ltd. eine der ersten Lizenzen für Sportwetten erhalten. Im Dezember
2012 folgte die Genehmigung für die Veranstaltung und Vermarktung
von Casino- und Pokerprodukten.
Mitte 2012 haben sich die anderen 15 Bundesländer auf eine politische
Kompromisslösung verständigt und den Glücksspieländerungsstaatsvertrag (GlüÄndStV) auf den Weg gebracht. Die Landesregierung von
Schleswig-Holstein ist dem Vertrag im Januar 2013 – trotz massiver
Kritik der Oppositionsparteien und der EU-Kommission - beigetreten. Es
ist jedoch schon jetzt abzusehen, dass auch dieses Gesetz europa- und
verfassungsrechtlich scheitern wird. In einem Beschluss vom 24. Januar
2013 hat der Bundesgerichtshof bereits früher geäußerte Bedenken an
dem Regulierungsmodell wiederholt und wesentliche Fragen zur Vereinbarkeit mit Europarecht dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt. Die
im GlüÄndStV vorgesehene willkürliche Anzahl von 20 Sportwettlizenzen, das Verbot von Online-Casino und -Poker sowie die Begründung des
Lotteriemonopols auf Basis der Suchtbekämpfung sind Eckpunkte, die
von der EU-Kommission und Gerichten bereits früher scharf kritisiert
wurden.
Auch wenn die Anwendbarkeit des Regulierungsmodells aufgrund seiner
Europarechtswidrigkeit generell in Frage steht, hat sich mybet zunächst
am Lizenzierungsprozess beteiligt. Die Lizenzanträge wurden fristgerecht Mitte Januar 2013 beim federführenden hessischen Innenministerium eingereicht. Mit einer Vergabe der Lizenzen ist nicht vor Ablauf
des ersten Halbjahres 2013 zu rechnen.
Eine besondere Bedrohung für die Anbieter von Sportwetten im Internet
ging zunächst noch von der hohen Steuerbelastung der Wetteinsätze
durch die Änderung des Rennwett- und Lotteriegesetzes aus. Seit dem
1. Juli 2012 werden Sport- und Pferdewetten in Deutschland mit fünf
Prozent auf den Einsatz besteuert. Von den Anbietern wird diese Steuer jedoch branchenweit wie eine Verbrauchssteuer gehandhabt und
direkt an den Kunden weitergeben. Die Endkunden haben dies weitestgehend akzeptiert, da fast alle Anbieter von Sport- und Pferdewetten
die Steuern an die Kunden weitergeben oder sich vom deutschen Markt
55
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
zurückgezogen haben. Die Auswirkungen auf die Ergebnisse der Anbieter
schienen daher zunächst relativ gering. Im vierten Quartal 2012 konnte
man jedoch anhand von Spielverhaltensanalysen feststellen, dass auf
Dauer ein kaufkraftmindernder Effekt nicht auszuschließen ist.
In den meisten anderen Kernländern Europas ist die Liberalisierung der
Glücksspielmärkte weitestgehend abgeschlossen. In Italien, Spanien
und Belgien haben Gesellschaften der mybet-Gruppe erfolgreich Lizenzen erhalten und auf Basis dieser ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen.
Weitere Länder wie die Niederlande oder die Schweiz planen ebenfalls,
ihre Märkte dem Internetzeitalter entsprechend zu reformieren und
Online-Angebote von Glücksspielen zuzulassen. mybet wird die regulatorische Entwicklung in diesen Märkten weiter beobachten.
2
Geschäftsentwicklung
Die Bruttogesamtleistung des mybet-Konzerns erhöhte sich im
Geschäftsjahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 26,5 Prozent auf 240,6
Mio. Euro. Der Umsatz stieg aufgrund des Wegfalls der Erlöse aus dem
veräußerten Lotteriebereich unterproportional um 14 Prozent auf 69,2
Mio. Euro.
Insgesamt hat sich der Konzern im Geschäftsjahr 2012 positiv entwickelt und die Erwartungen des Managements an die Umsatzentwicklung
erfüllt. Die Umsatzprognose, die mit Vorlage des Geschäftsberichts Ende
März 2012 veröffentlicht wurde, lag zwischen 60 und 70 Mio. Euro. Im
Herbst wurde die Planungsbandbreite auf 65 bis 70 Mio. Euro konkretisiert. Für das operative EBIT rechnete die Gesellschaft zunächst mit
einer Spannbreite von -4,0 bis +4,0 Mio. Euro, die im Herbst auf 0,3 Mio.
Euro bis 1,3 Mio. Euro konkretisiert wurde. Mit einem operativen EBIT
(vor Entkonsolidierungserfolg und Tantiemen) in Höhe von -0,1 Mio.
Euro (VJ 1,6 Mio. Euro) lag das erzielte Ergebnis somit leicht unter den
Erwartungen. Die Abweichung resultiert aus der weiterhin schwachen
wirtschaftlichen Lage in Spanien sowie aus einer niedrigen Marge im
Buchmachergeschäft im Dezember 2012.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
überproportionale Entwicklung resultiert aus einer von 17,2 Prozent
auf 17,5 Prozent verbesserten Marge. Dabei wiesen die Quartale einen
typischen Verlauf auf: Auf einen starken Jahresauftakt im ersten Quartal
mit einer Marge von 20,2 Prozent folgte mit dem EM-Quartal eine zwar
einsatzstarke, allerdings auch margenschwache Periode.
Das dritte Quartal, das generell von der Sommerpause in den europäischen Fußballligen geprägt ist, fiel 2012 aufgrund von niedrigen Margen
besonders schwach aus. Mit Beginn der Saison 2012/2013 erstarkte
auch das Wettgeschäft wieder: Das Q4 2012 lag mit Wetteinsätzen in
Höhe von 49,9 Mio. Euro nur leicht unter dem EM-Rekordquartal Q2 und
29 Prozent über dem dritten Quartal.
Zwar erwirtschafteten mybets Buchmacher im vierten Quartal
einen Rekord-Hold, der zum ersten Mal in der Geschichte von mybet die
10-Millionen-Euro-Marke überstieg. Der Anstieg blieb mit 25,7 Prozent
gegenüber dem Vorjahr dennoch hinter den Erwartungen zurück, da der
Dezember mit einer relativ geringen Marge das bis dahin gute Gesamtbild des vierten Quartals eintrübte.
Mit der schleswig-holsteinischen Lizenz ist es mybet gelungen, wieder
vermehrt Vermarktungspartner in Deutschland zu finden. Zuvor hatten
die großen Vermarkter aufgrund der unklaren regulatorischen Situation
noch stark zurückhaltend agiert. Durch Kooperationen mit den Bundesligavereinen Fortuna Düsseldorf und der SpVgg Greuther Fürth sowie dem
Deutschen Handball-Bund konnte mybet seine Markenbekanntheit weiter ausbauen: In der jüngsten im Januar 2013 durchgeführten Umfrage
zur Brand-Wahrnehmung von Sportwettanbietern hat die GfK-Tochter
Anzahl der
Registrierungen in 2012
186.000
nurago ermittelt, dass mybet mittlerweile eine ungestützte Bekanntheit
von neun Prozent erreicht und damit auf Platz 3 der in Deutschland aktiven Anbieter rangiert.
/ 2.1. Segment Sportwetten /
Die Umsätze des Sportwettsegments resultieren im Wesentlichen aus
dem Sportwettgeschäft der QED Ventures Ltd., Malta, die über ihre Tochter PEI Ltd. das mybet-Angebot betreibt.
Die Wetteinsätze im Segment lagen im Geschäftsjahr 2012 mit 186 Mio.
Euro rund 35 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Die Einsätze
verteilten sich zu 49 Prozent auf Internetangebote (online) und zu 51
Prozent auf stationäre Vermittlung in Wettshops (offline). Erneut fiel das
Wachstum im Online-Geschäft mit über 45 Prozent weit stärker aus als
in den mybet-Wettshops (+26 Prozent).
45%
Wachstum mit
Online-Sportwetten
Der Rohertrag (Hold) lag 2012 mit 32,6 Mio. Euro rund 37 Prozent über
dem des Vorjahres. Die im Vergleich zum Anstieg der Wetteinsätze leicht
56
Als Resultat aus den Werbeaktivitäten konnte die Anzahl der Registrierungen im Jahr 2012 um 186.000 auf nunmehr 1.048.000 erhöht werden. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 22 Prozent. Die durchschnittliche Anzahl der aktiven Online-Kunden lag mit 107.900 sogar
40 Prozent über dem Vorjahr, in dem rund 77.100 Kunden mindestens
einmal aktiv waren.
Auf monatlicher Basis waren 2012 22.353 Kunden mindestens einmal
aktiv (+28 Prozent). Im vierten Quartal 2012 waren 25.583 Kunden mindestens einmal im Monat aktiv (+36 Prozent).
Der durchschnittliche monatliche Wetteinsatz pro aktivem Kunden stieg
erneut von 298 Euro in 2011 auf 338 Euro in 2012. Im vierten Quartal
2012 lag der Pro-Kopf-Wetteinsatz pro Monat bei 335 Euro (VJ 321 Euro).
Die Zahl der Franchise-Wettshops von mybet ging vor dem Hintergrund
der Optimierung der Shopstruktur zum 31.12.2012 weiter auf 443 (VJ
501) zurück. Die Anzahl der Shops in Deutschland verringerte sich von
275 auf 232. Den Erfolg dieser Optimierungsstrategie verdeutlicht der
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
43-prozentige Anstieg der durchschnittlichen Wetteinsätze pro Shop
von 151 TEuro auf 216 TEuro.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Insgesamt stiegen die Umsatzerlöse des Sportwettsegments von 25,1
Mio. Euro im Vorjahr auf 33,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2012.
Das EBIT des Sportwettsegments lag bei -0,6 Mio. Euro (VJ 1,1 Mio. Euro).
Kennzahlen
Sportwetten
2012
T€
2011
T€
Veränderung
in %
Q1
2012
T€
Q2
2012
T€
Q3
2012
T€
Q4
2012
T€
Q4
2011
T€
Veränderung
Q4 in %
186.127
138.029
34,8%
45.930
51.707
38.639
49.851
40.358
23,5%
90.539
62.339
45,2%
20.614
23.481
20.771
25.674
18.156
41,4%
49%
45%
45%
45%
54%
52%
45%
95.588
75.690
25.316
28.226
17.868
24.177
22.202
51%
55%
55%
55%
46%
48%
55%
32.553
23.692
9.284
7.237
5.805
10.227
8.139
Marge in %
17,5%
17,2%
20,2%
14,0%
15,0%
20,5%
20,2%
Hold online
11.564
7.806
3.031
2.193
2.219
4.121
2.616
Marge in %
12,8%
12,5%
14,7%
9,3%
10,7%
16,1%
14,4%
Hold offline
20.990
15.886
6.253
5.044
3.586
6.106
5.523
Marge in %
22,0%
21,0%
24,7%
17,9%
20,1%
25,3%
24,9%
Bestandskunden
(in Tsd.)
1.048
862
21,6%
903
959
1.000
1.048
862
21,6%
Aktive Kunden in der Periode
(in Tsd.)
107,9
77,1
40,0%
37,3
45,2
44,9
51,2
33,2
54,3%
Aktive Sportwettkunden im
Monat (in Tsd.)
22,4
17,4
28,1%
20,9
23,1
19,8
25,6
18,9
35,7%
Wetteinsatz je aktiver Kunde
im Monat (€)
338
298
13,3%
329
338
349
335
321
4,2%
Wetteinsätze
online
in % vom Wetteinsatz
offline
in % vom Wetteinsatz
Hold
26,3%
37,4%
48,1%
32,1%
8,9%
25,7%
57,6%
10,6%
Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte
/ 2.2. Segment Casino & Poker /
Das Casino- und Pokersegment wird im Wesentlichen von den Angeboten
auf der in Malta lizensierten mybet.com-Plattform getragen. Auf Basis
der Lizenzen in Spanien und Italien wurden seit Mitte des Jahres sukzessive die Websites www.netbet.es, www.poker770.es, www.mybet.it sowie
poquer.es gelauncht. Das Casino- und Poker-Angebot auf der deutschen
mybet.de-Plattform, das auf der im Dezember erteilten schleswig-holsteinischen Glücksspiellizenz basiert, wird erst in 2013 an Bedeutung
zunehmen.
Selling-Aktivitäten auf die Casino- und Poker-Angebote weitergeführt
werden.
/ 2.3. Segment Lotterien /
Der Lotteriebereich repräsentiert das Lotteriegeschäft der spanischen
Tochter DIGIDIS S.L. Im Vorjahr sowie in den ersten vier Monaten 2012
ist noch das Lotto- und Tippgemeinschaftsgeschäft von JAXX und Vendo enthalten. Das Geschäft mit deutschsprachigen Lotterieangeboten
wurde mit Wirkung zum 01.05.2012 veräußert.
Die Umsätze im Segment stiegen in 2012 von 17,1 Mio. Euro um 26,7
Prozent auf 21,7 Mio. Euro. Das EBIT konnte von 1,8 Mio. Euro im Vorjahr
auf 3,0 Mio. Euro in 2012 gesteigert werden. Ursächlich für den starken
Anstieg von Umsatz und Ertrag ist die deutliche Erhöhung der aktiven
Kundenbasis.
Der Umsatz im Segment ging infolge des Verkaufs im Vergleich zu 2011
von 13,7 Mio. Euro um mehr als die Hälfte auf 6,2 Mio. Euro zurück. Das
spanische Lotteriegeschäft ist weiterhin fest im Griff der Finanz- und
Wirtschaftskrise. Hieraus resultiert auch ein negativer EBIT-Beitrag des
spanischen DIGIDIS-Teilkonzerns von rund -1,1 Mio. Euro.
Die hohe Profitabilität unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung des
Segments für die gesamte Gruppe. Das Wachstum ist jedoch im hohen
Maße abhängig von der Entwicklung des Sportwettbereichs, in dem fast
ausschließlich neue Kunden geworben und mittels geeigneter Cross-
Das Segment-EBIT für 2012 verringerte sich von 3,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf -0,3 Mio. Euro in 2012. Ursächlich sind der Verkauf
des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts sowie die schwache Entwicklung der spanischen Konzerngesellschaften.
57
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Das Vorjahresergebnis ist positiv beeinflusst von der Ertragsstärke des
bisher betriebenen Modells, das nach der vom Vorstand eingeleiteten
Restrukturierung in 2010 zur Erreichung einer Verkaufsfähigkeit deutlich zweistellige EBIT-Margen erzielen konnte. Das Modell, das auf einer
Wettlizenz in England basierte, hätte jedoch in dieser Form nicht fortgeführt werden können, ohne die Erteilung der Sportwett- und CasinoLizenzen in Deutschland zu gefährden. Daher waren der Verkauf des Lotteriegeschäfts und die damit verbundene Stärkung der Finanzkraft der
Gesellschaft die zwingende Konsequenz.
/ 2.4. Segment Pferdewetten /
Das Segment Pferdewetten umfasst die Aktivitäten der pferdewetten.
de AG sowie für die ersten vier Monate des Geschäftsjahres 2012 das
Umsatzsteigerung im
Segment Pferdewetten
17,3%
Pferdewettgeschäft der JAXX.com-Plattform und der telefonischen
Wettannahme Telewette. Beide letztgenannten Teilbereiche wurden gemeinsam mit dem Lotteriebereich verkauft.
umsatzerlöse
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Der weitere Ausbau der neuen pferdewetten.de-Website, erfolgreiche
Marketingmaßnahmen in der Hauptsaison für Pferderennen und die
Einführung des Wettangebots auf mobilen Endgeräten (Android und
iPhone) haben zu einer deutlichen Verbesserung der Umsatz- und Ertragslage geführt. Der Segmentumsatz ist in 2012 von 4,8 Mio. Euro um
17,3 Prozent auf 5,7 Mio. Euro gestiegen. Das EBIT konnte von -55 Tsd.
Euro auf 290 Tsd. Euro deutlich verbessert werden.
3
Finanzanalyse
/ 3.1. Ertragslage /
3.1.1. Ertragslage des Konzerns
Bei einer Bruttogesamtleistung von 240,6 Mio. Euro (VJ 190,2 Mio. Euro)
ist der Konzernumsatz im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
infolge der deutlich gestiegenen Kundenbasis im Sportwettbereich um
14 Prozent von 60,7 Mio. Euro auf 69,2 Mio. Euro gestiegen. Die Erlöse
resultierten zu 49 Prozent aus Sportwetten, zu 31 Prozent aus dem Segment Casino & Poker, zu 9 Prozent aus Lotterien sowie zu 8 Prozent auf
Pferdewetten. 3 Prozent entfallen auf sonstige operative Segmente. Der
Net Gaming Revenue (NGR), der den um Wettsteuern bereinigten Umsatz
darstellt, stieg von 60,1 Mio. Euro um 13,6 Prozent auf 68,3 Mio. Euro.
2012
2011
Veränderung
2010
2009
2008
T€
T€
%
T€
T€
T€
Bruttogesamtleistung
240.593
190.152
+26,5
154.075
129.319
123.542
Gewinnauszahlungen
171.399
129.466
+32,4
102.886
81.415
77.883
69.195
60.686
+14,0
51.189
47.904
45.654
Sportwetten
33.764
25.096
+34,5
21.300
15.659
n/a
Casino & Poker
21.671
17.100
+26,7
12.863
9.359
n/a
Lotterien
6.236
13.667
-54,4
13.562
19.553
n/a
Pferdewetten
5.685
4.847
+17,3
2.979
3.244
n/a
Net Gaming Revenue
68.312
60.128
+13,6
50.705
47.290
45.178
Umsatzerlöse
... davon ...
58
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Sportwetten
Umsatzentwicklung
Mio. €
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Casino & Poker
Lotterien
Pferdewetten
Sonstige
1,8
70
0,4
60
4,8
50
13,7
10
1,4
6,2
25,1
0,3
2,6
1,5
1,4
10
6,2
1,5
1,0
5,2
5,5
10,5
9,7
33,8
1,2
1,2
0,8
4,7
17,1
20
0,7
0,1
5,7
21,7
40
30
20
7,4
6,1
0
0
2011
2012
Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2012
Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte
Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2012 mit 11,0 Mio. Euro
leicht über dem Niveau des Vorjahres (10,4 Mio. Euro). Hierin enthalten
sind Tantiemen in Höhe von 446 TEuro, die dem Vorstand insgesamt auf
Grundlage des Vergütungssystems gewährt wurden. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist mit 176 gegenüber dem Vorjahr (177) zwar
nahezu unverändert. Durch die Veräußerung des Lotteriebereichs hat es
jedoch einige strukturelle Veränderungen gegeben. So wurden von den
Tochtergesellschaften insbesondere in den Bereichen Buchhaltung,
Controlling und Recht Funktionen verstärkt von der Holding über-
nommen. Gleichzeitig hat die hohe Wachstumsgeschwindigkeit im
Sportwettsegment eine Verstärkung der operativen Teams erforderlich gemacht, vor allem in den Bereichen Software-Entwicklung,
Shop-Service und Kundenbetreuung.
Der Aufwand je Mitarbeiter hat sich geringfügig von 59 TEuro im Vorjahr
auf 62 TEuro erhöht. Der Umsatz je Mitarbeiter ist weiter von 343 TEuro
auf 393 TEuro gestiegen. Die Personalaufwandsquote ist von 17,1 auf
15,9 Prozent zurückgegangen.
Entwicklung Personalaufwand
Personalaufwand
Personalaufwandsquote
Mio. €/%
17,1%
12
15,9%
10
10,4
15%
16,6%
3
11,0
16,8%
15,3%
15,2%
15%
3,0
2,8
10%
8
2
2,5
2,6
10%
6
5%
4
1
5%
0
Quote
2
Quote
0
2011
2012
Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2012
Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte
Der Materialaufwand, der im Wesentlichen von den Kunden in Anspruch
genommene Boni sowie Lizenzgebühren für Casino-Softwareanbieter
und Pokernetzwerke enthält, ist im Zuge des starken Wachstums im
Kerngeschäft um 8,0 Prozent auf 9,7 Mio. Euro angestiegen. Aus Gründen einer höheren Transparenz wurden die Boni im Geschäftsjahr 2012
- auch rückwirkend für die Vorjahre - aus dem sonstigen betrieblichen
Aufwand in den Materialaufwand umgegliedert.
59
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in 2012 gegenüber dem
Vorjahr von 37,4 Mio. Euro um 31,9 Prozent auf 49,4 Mio. Euro gestiegen. Wesentlichen Anteil an den sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben Provisionen für die Wettshops sowie Marketingkosten. Der
deutliche Anstieg der an Kooperationspartner abzuführenden Provisionen von 13,9 Mio. Euro um 54,6 Prozent auf 21,4 Mio. Euro ist auf den
Verkauf des Lotteriegeschäfts zurückzuführen. Aus ehemaligen
Konzernaufwendungen wurden Drittaufwendungen. Der Effekt beläuft
sich im Berichtszeitraum auf 3.255 TEuro. Um diesen Effekt bereinigt
hat sich diese Kostenposition unterproportional zum Wachstum des
Holds aus Sportwetten entwickelt.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Die Marketingaufwendungen sind im Jahresvergleich um 34,3 Prozent
auf 15,0 Mio. Euro gestiegen. Insbesondere im Umfeld der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine wurden verstärkt erfolgreiche
Maßnahmen zur Neukundengewinnung durchgeführt.
Insgesamt hat mybet im zurückliegenden Geschäftsjahr die hohe Effizienz seiner Marketingaktivitäten bestätigt. Der Marketingaufwand lag im
Verhältnis zum Umsatz bei etwa 22 Prozent, nach 18 Prozent im Vorjahr.
Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens MECN aus dem
Jahr 2012 , liegt mybet mit dem relativ geringen Verhältnis deutlich unter dem Branchenschnitt von 26 Prozent in den Jahren 2011 und 2010.
Fünfjahresübersicht der wesentlichen Aufwandspositionen
2012
2011
Veränderung
in %
2010
2009
2008
T€
T€
%
T€
T€
T€
Materialaufwand
9.674
8.954
+8,0
4.249
2.247
1.791
Personalaufwand
10.991
10.369
+6,0
10.700
10.081
9.835
176
177
191
201
184
Sonstiger betrieblicher
Aufwand
49.377
37.444
+31,9
38.259
34.551
33.012
davon Marketing
15.038
11.201
+34,3
13.135
9.285
9.591
davon Provisionen
21.426
13.863
+54,6
12.744
9.370
9.089
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
Der Entkonsolidierungserfolg aus der Veräußerung des Lotteriegeschäfts
und das solide Umsatzwachstum haben im Geschäftsjahr 2012 zu einer
deutlichen Verbesserung der Ergebnissituation der mybet-Gruppe geführt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA)
konnte 2012 von 6,9 Mio. Euro auf 11,0 Mio. Euro verbessert werden. Die
Abschreibungen haben sich infolge des deutlich reduzierten Tippgemeinschaftsgeschäfts in Spanien von 5,2 Mio. Euro auf 3,7 Mio. Euro verringert.
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) hat sich aufgrund des Entkonsolidierungserfolgs von 1,6 Mio. Euro in 2011 auf 7,2 Mio. Euro 2012
verbessert. Das Ergebnis vor Steuern lag in 2012 bei 7,2 Mio. Euro (VJ
1,3 Mio. Euro).
Das Konzernergebnis lag 2012 bei 6,1 Mio. Euro (VJ 1,5 Mio. Euro). Das
Ergebnis je Aktie lag 2012 bei 0,25 Euro gegenüber 0,06 Euro im Vorjahr.
Ergebnisentwicklung (EBITDA/EBIT)
EBITDA
EBIT
in T€
14.000
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
10.992
7.248
6.871
2.000
0
6.955
3.040
1.633
5.953
1.789
1.297
-300
482
-975
-2.000
2011
60
2012
Q1 2012
Q2 2012
Q3 2012
Q4 2012
Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Fünfjahresübersicht Ergebnis
2012*
2011
Veränderung
in %
2010
2009
2008
T€
T€
%
T€
T€
T€
10.992
6.871
+60,0
546
4.212
5.957
EBIT
7.248
1.633
+343,9
-3.814
-6.717
-10.441
Ergebnis vor Steuern
7.209
1.252
+475,8
-4.221
-7.198
-10.418
Konzernergebnis
6.108
1.499
+307,5
-4.170
-7.195
-16.922
Ergebnis je Aktie
0,25
0,06
-0,21
-0,46
-1,06
EBITDA
* Im Ergebnis 2012 ist ein Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 7,7 Mio. Euro enthalten.
/ 3.2. Finanzlage /
3.1.2. Ertragslage der mybet Holding SE
Die Umsatzerlöse der Konzernmuttergesellschaft mybet Holding SE beliefen sich in 2012 auf 970 TEuro (VJ 1.044 TEuro) und resultieren aus
Verwaltungskostenumlagen an verbundene Unternehmen. Der starke
Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge auf 3,9 Mio. Euro (VJ 0,4
Mio. Euro) resultiert aus dem Veräußerungserlös aus dem Verkauf des
Lotteriebereichs. Darüber hinaus sind hierin an Tochtergesellschaften
weiterberechnete Leasingaufwendungen sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten.
Die Personalaufwendungen lagen im Berichtszeitraum bei 2.039 TEuro
(VJ 1.682 TEuro) und beinhalten die Tantieme für den Vorstand in Höhe
von 446 TEuro. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter lag unverändert bei 17. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von
2,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 2,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2012 resultiert im Wesentlichen aus Forderungsverzichten gegenüber verbundenen Unternehmen im Rahmen des Verkaufs des Lotteriegeschäfts.
Die Abschreibungen lagen 2012 bei 23 TEuro (VJ 142 TEuro). Das Zinsergebnis 2012 in Höhe von 705 TEuro (VJ 1.473 TEuro) enthält im Wesentlichen Zinserträge aus Darlehen, die Tochtergesellschaften gewährt
wurden.
Der Jahresüberschuss der mybet Holding SE betrug 2012 652 TEuro. Im
Vorjahr erzielte die Holding noch einen Verlust in Höhe von -1.379 TEuro.
3.2.1. Finanzlage des Konzerns
Dem positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 4,1 Mio. Euro sowie Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagever-
14,9 Mio€
ZahlungsmittelBestand
mögens und Geschäftseinheiten in Verbindung mit der Veräußerung des
Lotteriegeschäfts in Höhe von 7,8 Mio. Euro stehen Mittelabflüsse aus
der Investitionstätigkeit in Höhe von 4,6 Mio. Euro gegenüber. Investitionen flossen primär in die Weiterentwicklung der mybet-Wettplattform.
Insgesamt lag der Zahlungsmittelbestand am 31.12.2012 bei 14,9 Mio.
Euro (VJ 7,2 Mio. Euro). 1,7 Mio. Euro hiervon entfallen auf gegebene Sicherheiten (VJ 1,4 Mio. Euro).
Im September 2008 hat die mybet Holding SE eine mit 6,66 Prozent verzinste Wandelschuldverschreibung (ISIN DE000A0XYGS9) ausgegeben.
In 2012 wurden insgesamt 50 Teilschuldverschreibungen in 500 Aktien
gewandelt, womit zum 31.12.2012 noch 4.019 Teilschuldverschreibungen im Bestand waren. Diese Anleihe wird im Dezember 2013 fällig.
Fünfjahresübersicht Liquidität
Cash-Bestand
Liquiditätsgrad 2*
2012
2011
2010
2009
2008
T€
T€
T€
T€
T€
14.884
7.187
5.798
10.034
12.861
159%
136%
80%
132%
125%
*Der Liquiditätsgrad 2 beschreibt das Verhältnis des kurzfristigen Vermögens (exkl. Vorräte) zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten
61
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
3.2.2. Finanzlage der SE
Das Umlaufvermögen der Konzernmuttergesellschaft mybet Holding SE
lag zum Bilanzstichtag bei 22,5 Mio. Euro (VJ 18,2 Mio. Euro) und setzt
sich im Wesentlichen aus Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie aus liquiden Mitteln zusammen. Durch die Veräußerung
des Lotteriebereichs haben sich der Kassenbestand und die Guthaben
bei Kreditinstituten von 1,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 7,4 Mio. Euro in 2012
erhöht.
3.2.3. Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
Das Finanzmanagement der mybet Holding SE strebt überwiegend
kurzfristig verfügbare, geldmarktnahe Anlagen mit einem ausgewogenen Chance-/Risiko-Verhältnis an. Es umfasst das Monitoring der Zahlungsmittel, die Überwachung bestimmter Cash-Kennzahlen und die
Sicherstellung der Liquidität.
Grundsätzlich verfolgt mybet das Ziel, bei einer anhaltend positiven Ertragslage zukünftig eine regelmäßige Dividende zu zahlen.
/ 3.3. Vermögenslage /
3.3.1. Vermögenslage des Konzerns
Die langfristigen Vermögenswerte sind zum 31.12.2012 gegenüber dem
Bilanzstichtag 31.12.2011 von 18,8 Mio. Euro auf 20,4 Mio. Euro gestiegen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich im Wesentlichen durch den
Cash-Zufluss aus dem Verkauf um 4,9 Mio. Euro auf 23,5 Mio. Euro erhöht.
Eigen- und Fremdkapital
Eigenkapital
Fremdkapital (langfristig)
Eigenkapitalquote
Mitarbeiter & Management
Das Eigenkapital ist im Vergleich zum Bilanzstichtag 31.12.2011 im Wesentlichen infolge des positiven Jahresergebnisses um 5,8 Mio. Euro auf
28,5 Mio. Euro zum 31.12.2012 gestiegen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich bei einer um 6,6 Mio. Euro auf 43,9 Mio. Euro gestiegenen Bilanzsumme auf 64,9 Prozent.
64,9%
Eigenkapitalquote
Die mybet-Gruppe ist seit der Rückführung einer Wandelanleihe Ende
2011 weitestgehend frei von langfristigen zinstragenden Verbindlichkeiten. Die in der Bilanz ausgewiesenen langfristigen Schulden in Höhe von
0,7 Mio. Euro (VJ 1,1 Mio. Euro) umfassen zu einem Großteil ein lokales Bankdarlehen, das der spanischen Tochtergesellschaft DIGIDIS S.L.
gewährt wurde sowie ein Hypothekendarlehen für Ferienwohnungen auf
Rügen. Aus dem ursprünglichen Bestand von zehn Apartments wurden
inzwischen sieben verkauft. Die restlichen Wohnungen sollen ebenfalls
mittelfristig veräußert werden.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich im Wesentlichen durch die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der
sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um 1,1 Mio. Euro auf 14,7 Mio.
Euro.
Die Fremdkapitalquote lag am 31.12.2012 bei 35,1 Prozent (31.12.2011:
39,3 Prozent).
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2010
31.12.2009
31.12.2008
T€
T€
T€
T€
T€
28.520
22.673
15.015
17.093
20.315
668
1.144
1.532
6.447
10.688
64,9%
60,7%
41,2%
42,1%
41,8%
3.3.2. Vermögenslage der SE
Das Finanzanlagevermögen der Konzernmuttergesellschaft mybet
Holding SE hat sich durch die Veräußerung des Lotteriebereichs von
26,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 24,0 Mio. Euro zum Bilanzstichtag 2012
verringert. Das Eigenkapital ist aufgrund des Jahresüberschusses von
41,8 Mio. Euro auf 42,4 Mio. Euro gestiegen. Die Verbindlichkeiten haben
sich leicht von 3,6 Mio. Euro auf 4,0 Mio. Euro erhöht.
/ 3.4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage /
Das Geschäftsjahr 2012 verlief aus Sicht des Managements sehr erfolgreich. Das Lotteriegeschäft konnte wie geplant veräußert werden, mybet
hat die Fokussierung auf die Wachstumsbereiche Sportwetten, Casino
und Poker weiter vorangetrieben und die für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten substanziellen Lizenzen erhalten. Die Wetteinsätze auf den
Online-Plattformen und in den Shops sind in einem hohen Tempo um
62
Casino & Poker
35 Prozent angestiegen, die Neukundenzahlen und Kundenwerte haben
sich ebenfalls deutlich verbessert. Insgesamt hat das Geschäftsvolumen ein hohes Niveau erreicht, das in Zukunft Schwankungen in der
35%
Anstieg der Wetteinsätze
Marge – eine der zentralen Steuerungsgrößen im Geschäftsmodell der
mybet-Gruppe – besser verkraften lassen dürfte.
Denn im Verlauf des Geschäftsjahres 2012 hat sich gezeigt, dass das
Spieleinsatzvolumen im Sportwettsegment noch nicht ausreichte, um
schwache Monate ausgleichen zu können. So haben niedrige Margen in
den Monaten September und Dezember zu einem jeweils negativen Gesamtergebnis geführt. Belastend hat sich im Geschäftsjahr 2012 auch
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
erneut die anhaltend schwache wirtschaftliche Gesamtmarktsituation in
Spanien ausgewirkt.
Insgesamt lässt sich die wirtschaftliche Lage des mybet-Konzerns zum
Bilanzstichtag 31.12.2012 mit einer Eigenkapitalquote von 64,9 Prozent
und einem Finanzmittelbestand in Höhe von 14,9 Mio. Euro als sehr solide bezeichnen. Durch den erfolgreichen Verkauf des Lotteriesegments,
bei dem bereits im Geschäftsjahr 2012 ein Großteil des vereinbarten
Kaufpreises von 12,5 Mio. Euro liquiditätswirksam vereinnahmt werden
konnte, hat sich der finanzielle Handlungsspielraum der Gesellschaft
deutlich verbessert. Der Konzern ist für das weitere geplante Wachstum
bestens gerüstet.
/ 3.5. Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB /
Das gezeichnete Kapital der mybet Holding SE beträgt zum Bilanzstichtag 24.217.183 Euro und ist eingeteilt in 24.217.183 auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Jede Aktie hat eine
Stimme. Die Aktien gewähren jeweils die gleichen Rechte.
Wesentliche Beteiligungen von mehr als zehn Prozent sind der Gesellschaft im Berichtszeitraum nicht gemeldet worden.
Spezielle Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von
Aktien betreffen, sowie Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht. Ferner sind keine besonderen Vorgaben
für die Stimmrechtskontrolle vereinbart worden, wenn Arbeitnehmer am
Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.
Genehmigtes Kapital
Die Gesellschaft verfügt über mehrere genehmigte Kapitalia in Höhe von
insgesamt bis zu 12.000.000,00 Euro.
Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/I ist der Vorstand ermächtigt,
das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen einmalig oder in
Teilbeträgen um bis zu 7.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist den
Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; der Vorstand
ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Der Vorstand
ist weiterhin ermächtigt, die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe
für das genehmigte Kapital 2010/I mit Zustimmung des Aufsichtsrats
festzulegen.
Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/II ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Sacheinlagen einmalig
oder in Teilbeträgen um bis zu 5.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist
der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder in Teilbeträgen für einen Betrag
von insgesamt bis zu 5.000.000,00 Euro auszuschließen, wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlagen ausgegeben werden und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten
Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung
des Ausgabebetrags nicht um mehr als 5 Prozent unterschreitet. Maß-
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
geblich für den Börsenpreis ist dabei der rechnerische Durchschnitt der
Schlusskurse (Xetra) der dem Festlegungstag vorausgehenden zehn
Börsentage.
Bedingtes Kapital
a)Wandelschuldverschreibungen
Die Hauptversammlung vom 10. Mai 2007 hat die bedingte Erhöhung
des Grundkapitals um einen Betrag von 6.000.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose
Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis zum 30. April 2010 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 60.000.000,00 Euro
auszugeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe dieses
Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen.
Im September 2008 wurde eine weitere Wandelanleihe, eingeteilt in
161.830 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je EUR 21,00, mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 3.398.430,00 Euro platziert mit dem Recht,
jeweils eine Teilschuldverschreibung in jeweils 10 Aktien zu wandeln. Die
Teilschuldverschreibungen werden in der Höhe ihres Nennbetrags mit
6,66 Prozent jährlich verzinst. Diese Wandelschuldverschreibung hat
eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2013.
Durch den Tausch von bisher insgesamt 1.609.183 Teilschuldverschreibungen in 3.029.482 Stückaktien und eine Rückzahlung von 2.188.628
Teilschuldverschreibungen beläuft sich das bedingte Kapital nunmehr
noch auf 40.190,00 Euro (Bedingtes Kapital 2007/I).
Die Hauptversammlung vom 18. Mai 2011 hat die bedingte Erhöhung des
Grundkapitals um einen Betrag von 5.000.000,00 Euro durch Ausgabe
von bis zu 5.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis
zum 17. Mai 2014 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 25.000.000,00 Euro auszugeben
und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe des Beschlusses und
der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen (Bedingtes Kapital 2011/I). Von der Ermächtigung wurde bisher kein
Gebrauch gemacht.
b)Aktienoptionen
Es bestehen mehrere bedingte Kapitalia zur Ausgabe von Bezugsrechten
an Geschäftsführung und Mitarbeiter der Gesellschaft und verbundener
Unternehmen.
Das bedingte Kapital 1999/III beträgt nach Ausgabe von Bezugsrechten
zum Stichtag noch 28.365 Euro und das bedingte Kapital 2000/I beträgt
zum Stichtag noch 14.016 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiter-Optionen ist nicht mehr möglich.
Das bedingte Kapital 2005/I beträgt nach teilweiser Aufhebung noch
205.000 Euro und das bedingte Kapital 2006/I beträgt noch 475.000
63
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiter-Optionen ist innerhalb
von fünf Jahren nach Begebung möglich.
Das bedingte Kapital 2010/I beträgt 550.000 Euro. Die Ausübung der
zugehörigen Mitarbeiter-Optionen ist innerhalb von sechs Jahren nach
Begebung möglich.
Zum 31. Dezember 2012 sind aus den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen 450.000 Bezugsrechte ausgegeben gewesen.
Eine Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien der Gesellschaft besteht nicht.
Satzungsgemäß besteht der Vorstand der mybet Holding SE aus einer
oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des
Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands
ernennen. Satzungsänderungen bedürfen der Zustimmung der Hauptversammlung mit einer Dreiviertelmehrheit. Zu Änderungen der Satzung,
die lediglich die Fassung betreffen, ist der Aufsichtsrat ermächtigt.
Zusagen an den Vorstand für den Fall
der Beendigung der Vorstandstätigkeit
Zu den Angaben zum nachvertraglichen Wettbewerbsverbot und zum
Change of Control verweisen wir auf die Ausführungen im Vergütungsbericht.
4
Erklärung zur Unternehmensführung
Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a Abs. 1 HGB ist auf
der Website der mybet Holding SE unter www.mybet-se.com im Bereich
„Unternehmen“ unter „Corporate Governance“ veröffentlicht.
5
Vergütungsbericht
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
und Aktienoptionen als langfristige Anreizkomponente vor, die dem
jeweiligen Tätigkeits- und Verantwortungsbereich der Vorstandsmitglieder Rechnung tragen. Somit werden sowohl die persönliche Leistung als
auch Faktoren des Unternehmenserfolges und die Entwicklung des Aktienkurses bei der Vergütung angemessen berücksichtigt. Die Vorstandsvergütung wird vom Aufsichtsratsplenum beraten und festgelegt sowie
regelmäßig einmal jährlich auf ihre Angemessenheit überprüft.
/ Vergütungsstruktur /
Für die einzelnen Bestandteile der Vorstandsvergütung gelten folgende
Kriterien:
∆∆ Die erfolgsunabhängige Festvergütung wird monatlich als Gehalt
gezahlt.
∆∆ Die Höhe der Tantieme ist wie für die Vorjahre auch für das
Geschäftsjahr 2012 von der Erzielung eines Jahresergebnisses des
mybet-Konzerns nach IFRS vor Steuern (EBT) und Vorstandstantieme abhängig. Die Tantieme beträgt zwischen 2,0 und 3,5 Prozent
des EBT. Die Auszahlung wird innerhalb eines Monats nach Feststellung des Jahresabschlusses fällig. 2012 ist demnach ein Tantiemeanspruch für beide Vorstandsmitglieder in Höhe von 446 TEuro
entstanden.
∆∆ Die aktienbasierte Vergütung erfolgt durch Ausgabe von Aktienoptionen nach den Bedingungen der von den Hauptversammlungen am 3. Mai 2005 und am 17. Mai 2006 verabschiedeten Aktienoptionsprogramme. Detaillierte Angaben zu den Maßgaben der
Optionsprogramme finden sich unter Ziffer 8.8 des Konzernanhangs. Im Geschäftsjahr 2012 wurden keine Optionen gewährt und
keine Optionen ausgeübt. 15.446 Optionen sind verfallen.
/ Sonstige Leistungen /
Neben der festen und variablen Vergütung erhalten die Vorstandsmitglieder wahlweise ein Leasingfahrzeug als Dienstwagen oder eine monatliche Car Allowance in Höhe von 1.300 bzw. 1.500 Euro monatlich.
/ Vergütung des Vorstands /
Ferner hat die Gesellschaft zugunsten der Vorstandsmitglieder eine
Gruppen-Unfallversicherung sowie eine D&O- und Strafrechtsschutzversicherung abgeschlossen.
Das Vergütungssystem für den Vorstand sieht grundsätzlich neben
einem Fixum erfolgsabhängige Komponenten in Form von Tantiemen
Für das Geschäftsjahr 2012 haben die Mitglieder des Vorstands die
folgende Vergütung erhalten (Vorjahreswerte in Klammern):
Feste
Vergütung/
Gehalt
Erfolgsbezogene
Vergütung/
Tantieme
T€
T€
Aktienoptionen
(Stück)
Mathias Dahms
220,0
(220,0)
223,1
(25,0)
Stefan Hänel
220,0
(220,0)
Gesamt
440,0
(440,0)
64
Komponenten mit
langfristiger Anreizwirkung
Geldwerte
Vorteile aus
Sachbezügen
Gesamt
Zeitwert bei
Begebung (T€)
T€
T€
(-)
(-)
10,1
(10,4)
453,2
(255,4)
223,1
(25,0)
(-)
(-)
11,8
(9,0)
454,9
(254,0)
446,2
(50,0)
(-)
(-)
21,9
(19,4)
908,1
(509,4)
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss über die von den Mitgliedern
des Vorstands gehaltenen Aktienoptionen, die in den vorhergehenden
Geschäftsjahren Bestandteil der aktienbasierten Vergütung waren.
Aktienoptionen Vorstand
Bestand am
01.01.2012
In 2012
gewährt
In 2012
ausgeübt
In 2012
verfallen
Bestand am
31.12.2012
Anzahl
der
Optionen
Durchschnittlicher gewichteter
Ausübungspreis
Anzahl
DGA
Anzahl
DGA
Anzahl
DGA
Anzahl
DGA
Mathias Dahms
95.223
1,85 €
-
-
-
-
7.723
2,77 €
87.500
1,77 €
Stefan Hänel
95.223
1,85 €
-
-
-
-
7.723
2,77 €
87.500
1,77 €
190.446
1,85 €
-
-
-
-
15.446
2,77 €
175.000
1,77 €
Summe
Die Aktienoptionen wurden in den zu den Bedingungen der von den
Hauptversammlungen der mybet Holding SE am 3. Mai 2005 und 17. Mai
2006 verabschiedeten Aktienoptionspläne in den Jahren 2005 und 2010
gewährt (für nähere Informationen zu den mybet-Aktienoptionsplänen
siehe Anhang zum Konzernabschluss, Tz 8.8).
Zeitwert zum Zeitpunkt der Begebung der Aktienoptionen
Anzahl BEI
Begebung
Begebung
Ausübungspreis
Zeitwert
Mathias Dahms
175.000
Januar 2010
1,77 €
0,79 €
87.500
138.250 €
69.125 €
Stefan Hänel
175.000
Januar 2010
1,77 €
0,79 €
87.500
138.250 €
69.125 €
Summe
350.000
Januar 2010
1,77 €
0,79 €
175.000
276.500 €
138.250 €
Spätere Wertveränderungen, die auf einer Änderung der Ausübungsbedingungen beruhen, haben sich nicht ergeben.
/ Zusagen an den Vorstand für den Fall
der Beendigung der Vorstandstätigkeit /
Nachvertragliches Wettbewerbsverbot
Für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes von einem Jahr erhält das jeweilige Vorstandsmitglied eine Entschädigung in Höhe von 50 Prozent seiner zuletzt bezogenen durchschnittlichen vertragsgemäßen Vergütung. Das Wettbewerbsverbot und eine
entsprechende Entschädigung entfallen, wenn der Anstellungsvertrag
wegen eines „Change of Control“ beendet wird.
Bestand Optionswert Optionswert
31.12.2012 bei Begebung
31.12.2012
/ „Change of Control“ /
Ein „Change of Control“ liegt vor bei Entstehen einer Übernahmeverpflichtung nach WpÜG, bei einer Verschmelzung oder Aufspaltung der
mybet Holding SE auf einen anderen Rechtsträger oder Abschluss eines
Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrags mit der mybet
Holding SE als abhängigem Unternehmen.
Im Falle eines „Change of Control“ hat die Gesellschaft das Recht, innerhalb von zwölf Monaten nach Eintritt des „Change of Control“ den
jeweiligen Anstellungsvertrag mit einer Frist von drei Monaten zum
Monatsende zu kündigen. Das Anstellungsverhältnis kann auch innerhalb von zwölf Monaten nach dessen Eintritt aufgehoben oder nach §
84 Abs. 3 AktG widerrufen werden. Für den Fall der Kündigung durch die
Gesellschaft oder Beendigung durch Aufhebung oder Widerruf erhält das
Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe des noch ausstehenden mit
65
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
5,5 Prozent abgezinsten Zielgehalts, einschließlich Tantieme auf Basis
des vorangegangenen Geschäftsjahres für die gesamte Restlaufzeit des
Vertrags. Zusätzlich erhält das Vorstandsmitglied ein weiteres Jahresgehalt zuzüglich Tantieme. Bereits eingeräumte Aktienoptionen bleiben
bestehen. Andere Geld- oder Sachleistungen werden bei der Abfindung
nicht berücksichtigt.
derum zusammen aus einer kurzfristig und einer langfristig erfolgsorientierten Vergütungskomponente.
Ferner hat jedes Vorstandsmitglied im Falle eines „Change of Control“
das Recht, den Anstellungsvertrag mit einer Frist von drei Monaten zum
Monatsende zu kündigen.
Der Aufsichtsrat erhält für seine Tätigkeit
a) eine feste Vergütung je Mitglied in Höhe von 15.000 Euro jährlich zuzüglich nachgewiesener Auslagen. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält
für seine Tätigkeit eine Vergütung in Höhe von 22.500 Euro.
b) eine am kurzfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte jährliche
Vergütung je Aufsichtsratsmitglied in Höhe von 0,3 Prozent auf das jeweilige EBIT der Gesellschaft auf Basis des Konzernabschlusses nach
IFRS, höchstens jedoch 15.000 Euro für Aufsichtsratsmitglieder und
22.500 Euro für den Aufsichtsratsvorsitzenden.
c) eine erfolgsorientierte, langfristige, nach Ablauf der jeweiligen Wahlperiode des Aufsichtsrats zahlbare Vergütung in Höhe von 15.000 Euro
für Aufsichtsratsmitglieder und 22.500 Euro für den Aufsichtsratsvorsitzenden. Die langfristige Vergütung wird ausgezahlt, wenn das Ergebnis
der Gesellschaft (EBIT) während der Amtszeit des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds pro Jahr im Mittel um 30 Prozent gestiegen ist.
d) Soweit die Vergütung umsatzsteuerpflichtig ist, ist die Gesellschaft
zur Erstattung verpflichtet. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während
eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder
vor Ende ihrer Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, erhalten
eine zeitanteilige Vergütung. Die Vergütung wurde erstmalig für das Geschäftsjahr 2010 bewilligt. Die Vergütung gemäß lit. a) ist zahlbar nach
Ende des jeweiligen Geschäftsjahres. Die Vergütung gemäß lit. b) ist
zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung des
Aufsichtsrats für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr entscheidet. Die
Vergütung gemäß lit. c) ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung,
die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das letzte Geschäftsjahr
der regulären Amtszeit des Aufsichtsrats entscheidet.
Für den Fall der Kündigung durch den Vorstand wegen Änderung der
grundsätzlichen Ausrichtung der operativen Geschäfte oder Veränderung der Position des Vorstandsmitglieds innerhalb des Vorstandsgremiums erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe des noch
ausstehenden Zielgehalts, einschließlich Tantieme auf Basis des vorangegangenen Geschäftsjahres für die gesamte Restlaufzeit des Vertrags,
mindestens zwei Jahresvergütungen. Bereits eingeräumte Aktienoptionen bleiben bestehen.
Für den Fall der Kündigung durch den Vorstand aus anderen Gründen
hat das Vorstandsmitglied lediglich Anspruch auf Auszahlung der anteiligen Tantieme bis zum Beendigungszeitpunkt. Bereits eingeräumte
Aktienoptionen bleiben bestehen.
/ Mitglieder des Aufsichtsrats /
∆∆ A
ntje Stoltenberg, Kiel, Wirtschaftsprüferin, Vorsitzende
∆∆ Frank Motte, Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter,
stellvertretender Vorsitzender
∆∆ Rainer Jacken, Kiel, Unternehmensberater
∆∆ Rodolfo Carpintier Santana, Madrid (Spanien), Vorsitzender der
Geschäftsführung
∆∆ Dr. Volker Heeg, Hamburg, Rechtsanwalt und Steuerberater
∆∆ Konstantin Urban, Gräfelfing, Geschäftsführer
Neben seiner Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied der mybet Holding SE
übte nur Herr Carpintier Santana eine Kontrolltätigkeit als Mitglied des
Aufsichtsrats (Board Member) der xplane Inc. St. Louis, USA, aus.
/ Vergütung des Aufsichtsrats/
Die Vergütung für den Aufsichtsrat setzt sich ebenfalls aus einem fixen
und einem variablen Anteil zusammen. Der variable Anteil setzt sich wie-
66
Die Vergütung für den Aufsichtsrat ist auf der Hauptversammlung 2005
festgelegt worden und wurde auf der Hauptversammlung 2010 bezüglich der Höhe angepasst.
/ Sonstige Leistungen /
Darüber hinaus hat die Gesellschaft den Aufsichtsratsmitgliedern Spesen und Reisekosten auf Nachweis erstattet.
Für das Geschäftsjahr 2012 wurde für die Mitglieder des Aufsichtsrats
die folgende Vergütung aufwandswirksam erfasst (Vorjahreswerte in
Klammern):
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Feste vergütung
Kurzfristige
variable Vergütung
Langfristige
variable Vergütung
Gesamt*
Spesen/
Reisekosten*
T€
T€
T€
T€
T€
22,5
22,5
-
45
0,2
(22,5)
(4,9)
(-)
(27,4)
(0,3)
15,0
15,0
-
30,0
-
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(0,6)
15,0
15,0
-
30,0
-
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(-)
15,0
15,0
-
30,0
3,2
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(1,1)
15,0
15,0
-
30,0
-
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(0,1)
15,0
15,0
-
30,0
1,1
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(1,1)
97,5
97,5
-
195,5
4,5
(97,5)
(29,4)
(-)
(126,9)
(3,2)
Antje Stoltenberg
(Vorsitzende)
Frank Motte
(stv. Vorsitzender)
Rainer Jacken
Rodolfo Carpintier
Santana
Dr. Volker Heeg
Konstantin Urban
Gesamt
* zuzüglich Mehrwertsteuer
6
Nachtragsbericht
Am 04.03.2013 hat die mybet Holding SE gemäß § 26 Abs. 1 WpHG folgende Mitteilung gemäß § 27a Abs. 1 WpHG veröffentlicht:
Herr Clemens Jakopitsch, Österreich, Franz Freiherr von Brackel,
Deutschland, Brickell Investments S.L., Madrid, Spanien, Herr Sascha
Badelt, Spanien, Herr Jose Mieres, Spanien, Arcalis Balear S.L. Palma
de Mallorca, Spanien, Marxant Balear S.L., Palma de Mallorca, Spanien,
Herr Jaquinto Farrus Sarrado, Spanien, Herr Thomas Hütel, Deutschland,
Frau Anna Hütel Deutschland, Herr Rodrigue Schäfer, Deutschland, Herr
Zeno Osskó, Deutschland und Herr Murat Tutkun, Deutschland haben
uns gemäß § 27a Abs. 1 WpHG am 28.02.2013 im Zusammenhang mit
der Überschreitung bzw. Erreichung der 10%-Schwelle oder einer höheren Schwelle vom 01.02.2013, sowie 11.02.2013 und 27.02.2013 über
Folgendes informiert:
∆∆ Die Investition dient der Umsetzung strategischer Ziele.
∆∆ Die Meldepflichtigen beabsichtigen innerhalb der nächsten zwölf
Monate weitere Stimmrechte durch Erwerb oder auf sonstige Weise
zu erlangen.
∆∆ Die Meldepflichtigen streben eine Einflussnahme auf die Besetzung
von Verwaltungs-, Leitungs- und/oder Aufsichtsorganen des Emittenten an.
∆∆ Die Meldepflichtigen streben keine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur der Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung und die Dividendenpolitik
an. Die Meldepflichtigen betrachten ein Aktienrückkaufprogramm
der Gesellschaft als geeignetes Instrument zur Finanzierung von zukünftigen Unternehmens- und Beteiligungserwerben.
∆∆ Hinsichtlich der Herkunft der Mittel handelt es sich teilweise um Eigenmittel und teilweise um Fremdmittel, die die Meldepflichtigen zur
Finanzierung des Erwerbs der Stimmrechte aufgenommen haben.
∆∆ D
ie Mitteilungspflichten gemäß §§ 21 f. und 27a WpHG ergeben sich
aus dem Umstand, dass die Stimmrechte der Mitteilungspflichtigen
einander gem. §22 Abs. 2 WpHG zugerechnet werden.
7
Chancen- und Risikobericht
Die Chancen sind im Prognosebericht wiedergegeben.
/ 7.1. Markt- und Wettbewerbsrisiken /
Die Wettbewerbssituation hat sich für die mybet-Gruppe innerhalb der
letzten Jahre stark verändert. Auf dem europäischen Sportwettmarkt,
auf dem die mybet-Gruppe mit ihrem Angebot mybet.com aktiv ist, ist
der Wettbewerb sehr intensiv. Hier sind bereits einige größere sowie eine
Vielzahl von kleineren Unternehmen positioniert, wodurch der Markterfolg höheren Risiken in Bezug auf Bekanntheit, Akzeptanz und Eigenschaften der Produktangebote gegenübersteht.
Der erfolgreiche Ausbau der Marke mybet auf dem deutschen Markt und
die Gewinnung von Neukunden ist im hohen Maße abhängig von intensiven Marketing- und Brandingaktivitäten. Die Planungen basieren auf bestimmten Budget-Annahmen für die Kundengewinnung. Sollten die Kundengewinnungskosten infolge eines zunehmenden Wettbewerbs über die
erwartete Schwankungsbreite hinaus steigen, könnten die gesteckten
Wachstumsziele mit dem geplanten Budget nicht erreicht werden.
mybet plant, in begrenztem Umfang in den Aufbau und Betrieb von eigenen Sportwett-Shops zu investieren, um zusätzliche Ergebnisbeiträge
zu erzielen. Die geplanten Investitionen könnten sich aufgrund von nicht
erreichten Planannahmen ganz oder teilweise nicht rentieren und abgeschrieben werden müssen.
67
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Auf der anderen Seite besteht das Risiko, dass Vermarktungspartner
aufgrund der noch nicht endgültig geklärten regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland nicht oder nur in begrenztem Umfang mit
Sportwettanbietern kooperieren. In der Folge könnten wichtige Vermarktungskanäle verschlossen bleiben und die gesteckten Wachstumsziele nicht erreicht werden.
Ein generelles Risiko in der Sportwettbranche stellt die hohe Transparenz der Preisgestaltung des Wettangebots dar. Mit Hilfe von diversen
im Internet verfügbaren Diensten kann sich der User relativ leicht einen
Überblick über die Preise der einzelnen Wettanbieter verschaffen und
sich das günstigste Angebot auswählen.
Der Ausbau der Marktposition und eine teilweise Ausdehnung der Geschäftstätigkeit auf weitere Märkte sollen das weitere Wachstum der
mybet-Gruppe sicherstellen. Die Gesellschaft zieht dabei generell auch
die Akquisition von weiteren Unternehmen oder Unternehmensteilen in
Betracht. Auch wenn die Gesellschaft die Vorbereitung und Prüfung von
potenziellen Akquisitionen mit einem Höchstmaß an Sorgfalt durchführt,
können Akquisitionen und strategische Erweiterungen oder Verlagerungen der gewerblichen Tätigkeit der Unternehmen der mybet-Gruppe ein
nicht unerhebliches unternehmerisches Risiko mit sich bringen, das erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis der mybet-Gruppe haben kann.
Ein solches Risiko kann sich insbesondere dann ergeben, wenn sich die
vor Unternehmenserwerb getroffenen Feststellungen oder Annahmen
nachträglich als unzutreffend erweisen oder sich erwartete Marktchancen in den erweiterten Geschäftsfeldern und bei den akquirierten Unternehmen nicht nutzen lassen. Insbesondere bei sich verändernden Markt-,
Wettbewerbs- und Rechtsverhältnissen ist es möglich, dass erwartete
Umsatzerlöse und Erträge der Gesellschaft nicht erwirtschaftet werden
können oder dass sogar Verluste zu verzeichnen sind, weil sich die Akquisitionen und strategischen Erweiterungen als nachteilig erweisen.
/ 7.2. Operative Risiken /
Auf der operativen Seite sind die Konzerngesellschaften, die als Buchmacher agieren, grundsätzlich einem hohen finanziellen Risiko ausgesetzt. Hieraus resultierende Einzelrisiken können sich zu einem Gesamtrisiko aufaddieren, das die Ertrags, Finanz- und Vermögenslage des
mybet-Konzerns gefährden kann.
Buchmacher müssen für eine Vielzahl von Sportereignissen marktgerechte und für den Kunden attraktive Quoten anbieten. Die mybet-Gesellschaften beschäftigen mehrere konzessionierte, gut ausgebildete
Buchmacher und sind an Früherkennungssysteme wie Sportradar oder
das Early Warning System der FIFA angeschlossen. Dennoch kann nicht
ausgeschlossen werden, dass bei einer hohen Anzahl von Wettsiegen
die Auszahlungen die Wetteinnahmen deutlich übersteigen. Insbesondere zum Saisonauftakt und -ende der europäischen Fußballligen steigt
die Anzahl der Favoritensiege und das damit verbundene Risiko erhöhter
Auszahlungen von Wettgewinnen.
Grundsätzlich besteht das Risiko hoher Gewinnauszahlungen auch in
den anderen Produktsegmenten. Durch die Limitierung von Spieleinsätzen und die Überwachung des Spielverhaltens kann das Risiko jedoch
begrenzt werden.
68
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Die Risiken des operativen Geschäfts wirken sich über die Beteiligungsbewertung auch auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der mybet
Holding SE aus.
/ 7.3. Technische Risiken /
Im technischen Bereich ist die mybet-Gruppe einer Reihe von Risiken
ausgesetzt, die jedoch aufgrund der über mehrere Jahre etablierten
Prozesse und Systeme als gering einzustufen sind. Dennoch lässt es
sich nicht ausschließen, dass Mängel an Soft- und Hardware oder der
Leistungserbringung zu Regressansprüchen führen.
Weiterhin besteht ein allgemeines Risiko in Bezug auf die Nutzung des
Internets als Vertriebskanal. Technisch bedingte Engpässe durch das
hohe Nutzerwachstum, temporäre Einschränkungen durch Attacken,
Viren oder Einbruchversuche sowie die steigende Komplexität der Software können trotz immer besser werdender Datenübertragungslösungen die Nutzung beeinträchtigen. Andererseits partizipiert mybet an der
weiterhin stark steigenden Nachfrage nach Glücksspielangeboten im
Internet.
Aufgrund des relativ hohen Anteils an Fixkosten hat mybet ein eingeschränktes Reaktionspotential auf Auslastungsveränderungen und
Beschäftigungsschwankung und ist insoweit anfällig gegenüber einem
rückläufigen Geschäft. Gleichzeitig benötigt die Gruppe eine relativ hohe
kritische Masse an Kunden, um den Fixkostenblock abzufangen, kann
dann jedoch nahezu unbegrenzt skalieren. Der weitere Erfolg der mybetGruppe hängt vom weiteren Wachstum und der Gewinnung von neuen
Kunden sowie der Festigung bestehender Kundenbeziehungen ab.
/ 7.4. Rechtliche und regulatorische Risiken /
Die Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen im europäischen Glücksspielumfeld zeigt insgesamt eine liberale Tendenz. Dennoch ist mybet grundsätzlich dem Risiko ausgesetzt, dass geplante
Umsätze oder Erträge aufgrund von Gesetzesänderungen in einzelnen
europäischen Ländern nicht oder nur teilweise erwirtschaftet werden.
mybet begegnet diesem Umstand, indem sie vornehmlich in solchen
Märkten tätig ist, in denen der Liberalisierungsprozess eingeleitet oder
bereits abgeschlossen worden ist.
Für den deutschen Kernmarkt rechnet mybet mittelfristig mit einer weiter voranschreitenden Liberalisierung und Harmonisierung des Glücksspiels. Sollte dies ganz oder teilweise wider Erwarten nicht eintreten
oder mybet nicht in der Lage sein, Lizenzen zu erlangen oder Lizenzbedingungen zu erfüllen, so könnte dies deutlich negative Einflüsse auf die
Ertragslage des Unternehmens haben.
Insbesondere das Verbot von Online-Casino- und Poker-Angeboten, das
im Glücksspielstaatsvertrag der deutschen Bundesländer verankert ist,
könnte – sofern es wider Erwarten vor dem Europäischen Gerichtshof
und dem Bundesgerichtshof Bestand haben sollte – zu Einbußen im
ertragsstarken Casino- und Poker-Segment der mybet-Gruppe führen.
Ebenso ist es möglich, dass neue Gesetzesbestimmungen von verschiedenen Parteien unterschiedlich ausgelegt werden, so dass erst wieder
Gerichte verschiedener Instanzen bemüht werden müssen, um in lang-
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
wierigen und kostspieligen Verfahren über die richtige Interpretation zu
entscheiden.
Die Plattformen der mybet-Gruppe müssen hohen regulatorischen
Anforderungen standhalten. Vor allem im Hinblick auf Jugendschutz,
Suchtpräventation, Datensicherheit und Geldwäscherichtlinien erfüllen die internen Prozesse und die Plattformen der mybet-Gruppe heute
höchste Standards. Dennoch besteht das Risiko, dass Lizenzbedingungen ganz oder teilweise nicht erfüllt werden oder als nicht erfüllt angesehen werden und dies als Verstoß gegen Lizenzbedingungen gewertet
werden könnte. Ein Lizenzentzug könnte die Folge sein.
Die regulatorischen Risiken, von denen die Beteiligungen der mybet
Holding SE betroffen sind, betreffen auch die in Deutschland registrierte
mybet Holding SE.
/ 7.5. Finanzwirtschaftliche Risiken /
Mit der Veräußerung des Lotteriegeschäfts und dem damit verbundenen
Liquiditätszufluss verfügt die mybet-Gruppe wieder über einen ausreichenden Cash-Bestand, um das weitere Wachstum zu finanzieren. Auch
der positive operative Cashflow im Geschäftsjahr 2012 hat zu einer Stabilisierung der Finanzlage beigetragen. Die finanzwirtschaftlichen Risiken sind somit gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken.
Bei einem sich öffnenden Markt in Deutschland ist jedoch mit einer Intensivierung des Wettbewerbsumfelds zu rechnen, die erhöhte Marketingaufwendungen erforderlich machen könnte und sich ergebnisbelastend auswirken würden.
/ 7.6. Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, Risiken aus Zahlungsstromschwankungen /
Der mybet-Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen vielfältigen Risiken, die aus
der Veränderung von Börsenkursen oder Marktpreisen resultieren. Ziel
des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch die
laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen.
Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch
den Vorstand oder den Aufsichtsrat. Darüber hinaus sind Liquiditäts-,
Kurs- und Zinsrisiken Bestandteil des Risikomanagementsystems. Sie
werden mit Hilfe einer Scorecard monatlich berichtet und bewertet, wobei die Risiken in Bezug auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und einem
inhärenten monetären Schaden bei Eintritt bewertet werden. Nennenswerte Fremdwährungsrisiken bestehen nicht.
/ 7.7. Risiken der künftigen Entwicklung /
Die erwartete künftige Entwicklung ist im Prognosebericht dargestellt.
Die von uns positiv eingeschätzte Ertragsentwicklung basiert auf Planannahmen, die bestimmte Erwartungen über die künftige Entwicklung
beinhalten, die wir für plausibel halten. Mit der erfolgreichen Veräußerung des Lotteriegeschäfts hat sich auch der finanzielle Handlungsspielraum der Gesellschaft wieder deutlich verbessert.
Ungeachtet dessen ist es möglich, dass aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung die Planannahmen nicht eintreten und in der
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Folge die Bewertung der Beteiligungsbuchwerte im Einzelabschluss der
mybet Holding SE korrigiert werden muss. Gleichzeitig wären in diesem
Fall die Rangrücktritte und Patronatserklärungen gegenüber Tochterunternehmen zu erhöhen. Die mybet Holding SE deckt zum 31.12.2012
durch Rangrücktritte und Patronatserklärungen die in den Tochterunternehmen erwirtschafteten Verluste in Höhe von insgesamt 33.045
TEuro (Vorjahr 26.739 TEuro). Das Nichteintreten der Planannahmen
bzw. weitere materielle Verluste der Tochterunternehmen können dazu
führen, dass die mybet Holding SE in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt wird. Das Nichteintreten von Planannahmen kann darüber hinaus
dazu führen, dass die erwarteten Cashflows ganz oder teilweise nicht
zufließen und sich hieraus Engpässe ergeben.
/ Bericht über das rechnungslegungsbezogene
interne Kontroll- und Risikomanagementsystem /
Für die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts ist der Vorstand der mybet Holding SE verantwortlich. Der Konzernlagebericht steht mit dem Konzernabschluss in Einklang.
Ziele
Die bestehenden internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme
sowie der Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien sollen die Ordnungsmäßigkeit und die Übereinstimmung des Konzernabschlusses
und des Konzernlageberichts mit den gesetzlichen Vorschriften gewährleisten. Um diese Vorgaben einzuhalten, werden kontinuierlich
Maßnahmen zur gezielten Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in den
Bereichen Finanzen, Buchhaltung und Controlling durchgeführt. Die Einhaltung der Richtlinien und die Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme
werden regelmäßig geprüft.
Methoden
Zur Steuerung des Unternehmens und zur Überwachung, Analyse und
Dokumentation von Unternehmensrisiken und -chancen setzt der Vorstand der mybet Holding SE verschiedene Systeme und Verfahren ein.
Über spezielle Tools können tagesaktuell Auswertungen über die wichtigsten Kennzahlen der einzelnen Plattformen und Gesellschaften im
Konzern vorgenommen werden, so dass sich der Vorstand sowohl regelmäßig als auch stichprobenartig ein Bild über Neuregistrierungen, Umsätze oder Deckungsbeiträge machen kann. In wöchentlichen Reports
werden die wesentlichen Kennzahlen der einzelnen Bereiche zusammengefasst. Die Monatsberichte der Konzerngesellschaften, die neben
den Performance-Kennzahlen auch Angaben zur Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage enthalten, werden regelmäßig einer intensiven Analyse
seitens des Vorstands unterzogen.
Die einheitliche Buchführung wird durch den Einsatz eines konzernübergreifenden Softwaresystems gewährleistet, mit dem sämtliche Buchhaltungsvorgänge zentral überwacht und den IFRS-Standards entsprechende Auswertungen und Analysen zur Verfügung stellt.
Das Risikomanagementsystem der mybet Holding SE ist entsprechend
den aktienrechtlichen Vorgaben darauf ausgerichtet, dass der Vorstand
mögliche, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. Mit
69
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
tels einer Scorecard werden anhand von monatlich erstellten Kennzahlen und Reportings aus den einzelnen Unternehmensbereichen zentral
mögliche Risiken analysiert. Wesentliche Kennzahlen stellen dabei die
Quoten und Buchmachermargen im Sportwettbereich dar. Bei der Erfassung tragen die berichtenden Unternehmenseinheiten neben vordefinierten Risikokategorien, über die berichtet wird, eine starke Eigenverantwortung, um ein möglichst breites Risikospektrum abzubilden.
Der Abschlussprüfer hat sich von der Funktionsweise des Risikofrüherkennungssystems überzeugt. Dieses entspricht nach seiner Prüfung
den Voraussetzungen des § 91 Abs. 2 AktG.
8
Prognosebericht
Operativ ist das erste Quartal 2013 für die mybet-Gruppe vielversprechend angelaufen. Ein umfangreiches Wettangebot, gute Kundenwerte
und solide Margen haben den Januar und insbesondere den Februar
umsatzseitig beflügelt. Ein gut gefüllter Event-Kalender – mit zahlreichen Spielen von der Bundesliga über Europa und Champions Leaque
bis hin zur WM-Qualifikation - lässt für das gesamte erste Quartal hohe
Wetteinsätze erwarten. Die Verfügbarkeit der mybet-Applikation für
Smartphones (iPhone, Android) bietet zusätzliches Ertragspotenzial.
Aus regulatorischer Sicht wird das Jahr 2013 eher ruhig verlaufen. Es
bleibt abzuwarten, ob, und wenn ja, wann, die Sportwettlizenzen im Rahmen des deutschen Glücksspieländerungsstaatsvertrags erteilt werden.
Einzelne Marktbeobachter rechnen nicht mit einer Zuteilung noch im
Jahr 2013. In jedem Fall ist mit weiteren juristischen Auseinandersetzungen zu rechnen, bis der Europäische Gerichtshof über die Vereinbarkeit des deutschen Regulierungsmodells mit EU-Recht entscheiden
wird. Ein Urteil wird frühestens Ende 2014 erwartet. Die schleswig-holsteinischen Lizenzen für Sportwetten, Casino und Poker werden somit
weiter an Bedeutung – und damit auch an Wert – gewinnen. mybet wird
diese Phase nutzen, um seine Position auf dem strategisch wichtigsten
europäischen Markt weiter zu festigen und auszubauen.
/ Prognose für die Segmente /
Das Segment Sportwetten wird in den kommenden Jahren seine bedeutende Rolle als Umsatzträger weiter ausbauen. Der Großteil des Marketingbudgets und der Investitionen fließt in die Kundengewinnung für die
mybet-Plattformen und den Aufbau eigener Shops.
Das Fehlen sportlicher Highlights, wie einer Welt- oder Europameisterschaft, lässt die Bedeutung der europäischen Fußballwettbewerbe in
den Vordergrund rücken.
Ausschlaggebend für ein anhaltend hohes Wachstum ist die Gewinnung
von Neukunden zu einem akzeptablen Preis. mybet ist dafür bekannt,
mit einer hohen Marketing-Effizienz zu agieren und die Kundenwerte
kontinuierlich zu messen und zu optimieren. mybet wird auch weiterhin
jede einzelne Maßnahme zur Kundengewinnung sehr eng kontrollieren,
um die Akquisitionskosten in einem wirtschaftlich verträglichen Rahmen
zu halten und den Kundenwert weiter zu erhöhen.
70
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Im Shopbereich wird mybet den Konsolidierungskurs der vergangenen Monate fortsetzen und den Fokus auf Umsatzvolumen, Größe und Lage der
Ladenlokale lenken. Erste Flagship-Stores, die von mybet in Eigenregie
betrieben werden, sollen im Laufe des ersten Halbjahres eröffnet werden.
Insgesamt plant mybet, unter Berücksichtigung des Zeitpunkts der Lizenzvergabe, innerhalb der nächsten zwei Jahre rund 50 bis 60 eigene Shops in
Deutschland aufzubauen. Die Spitzeninvestition liegt bei etwa 2,5 Mio. Euro.
Der aus dem Eigenbetrieb im Vergleich zum Franchise-Modell zu erwartende zusätzliche Ertrag dürfte die Investitionskosten deutlich übersteigen.
Das Segment Casino & Poker wird im Geschäftsjahr 2013 weiter von der
Neukundengewinnung im Sportwettsegment profitieren und dürfte seine Profitabilität halten oder sogar noch weiter steigern können. Zusätzliche Impulse wird der weitere Ausbau der Plattform mybet.de auf Basis
der schleswig-holsteinischen Lizenz sowie die zunehmenden Aktivitäten
in Spanien und Italien liefern.
Das Segment Lotterien umfasst nach der Veräußerung des deutschsprachigen Geschäfts unter der Marke JAXX nur noch die spanischen
Aktivitäten. Hier ist damit zu rechnen, dass sich die bislang schwierige
wirtschaftliche Situation im Geschäftsjahr 2013 stabilisieren wird und
ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden kann. Umsatzseitig wird
das Segment im Verhältnis zu den anderen Bereichen an Bedeutung
verlieren.
Das Segment Pferdewetten dürfte im Geschäftsjahr 2013 weiter wachsen. Neue Sprachfassungen der Online-Präsenz von pferdewetten.de
gehen einher mit dem Eintritt in neue Märkte. Die sehr gute Positionierung auf dem deutschen Markt, die Verknüpfung des Produkts mit mobilen Vertriebskanälen und der Ausbau der erfolgreichen Social-MediaStrategie lassen auf eine weitere Umsatz- und Ergebnisverbesserung
schließen.
/ Gesamtaussage /
Die mybet-Gruppe ist hervorragend für die weitere Marktentwicklung
gerüstet. Die Unternehmensstruktur ist personell und organisatorisch
bestens aufgestellt. Die gute Vermögens- und Finanzlage bildet dabei
eine solide Basis für die Finanzierung des weiteren Wachstums. Die klare
Positionierung in den Produktsegmenten Sportwetten, Casino und Poker sowie die Fokussierung auf den sich öffnenden deutschen Markt und
auf wachstumsstarke kontinentaleuropäische Länder bieten sehr gute
Chancen für eine erfolgreiche Entwicklung der mybet-Gruppe.
Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet die Gesellschaft mit einem deutlich
zweistelligen Umsatzwachstum, das zwischen 15 und 25 Prozent liegen
dürfte und über dem prognostizierten Marktwachstum liegt. Dementsprechend erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz zwischen 80,0
und 87,0 Mio. Euro. Auf Basis der gesunden Unternehmensstruktur ist
mit einem deutlich überproportionalen Wachstum des operativen Ergebnisses zu rechnen. Der Vorstand erwartet ein EBIT zwischen 2,5 Mio.
Euro und 3,0 Mio. Euro.
Für 2014 rechnet der Vorstand mit einem weiteren Umsatz- und Ergebniswachstum. Ziel ist es, im Jahr 2014 eine EBITDA-Marge von mindestens 10 Prozent zu erzielen.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Insbesondere aufgrund der starken Entwicklung im Sportwettsegment,
das seit Aufnahme der Geschäftsaktivitäten in 2006 mit einem durchschnittlichen Wachstum der Spieleinsätze von 36 Prozent und einem in
den letzten beiden Jahren 2011 und 2012 wieder ansteigenden Wachstumstempo überzeugt, geht der Vorstand unter der Bedingung der weiter voranschreitenden Liberalisierung von einem nachhaltigen hohen
Wachstum in den nächsten fünf Jahren aus. Eine Verdopplung der für
2013 anvisierten Umsätze bei einer gleichzeitig skalierungsbedingten
hohen Ertragskraft hält der Vorstand für möglich.
Dieser zusammengefasste Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen – also Aussagen über Vorgänge, die in der
Zukunft und nicht in der Vergangenheit liegen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie „erwarten“,
„antizipieren“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“ oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden
Aussagen beruhen auf unseren heutigen Erwartungen und bestimmten
Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches von mybet liegen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten,
den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse von mybet. Diese
Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen der mybet-Gruppe wesentlich abweichen von den
in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen
Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen.
Die Bewertung des Unternehmens am Kapitalmarkt ist aufgrund der immer noch bestehenden regulatorischen Unsicherheiten im Kernmarkt
Deutschland im Vergleich zu den großen internationalen börsennotierten Wettbewerbern sehr niedrig. Mit zunehmender Rechtssicherheit
im deutschen Kernmarkt kann mybet außerdem ein sehr interessanter
Übernahmekandidat sein. Ziel des Vorstands ist es daher, das profitable
Wachstum stark voranzutreiben, um einerseits eine deutliche Steigerung des Unternehmenswerts zu erreichen und andererseits in einem
eventuellen Übernahmeszenario einen möglichst hohen Preis zu erzielen, um den bestmöglichen Wert für die Aktionäre zu gewährleisten.
So sind börsennotierte Unternehmen mit überwiegender Geschäftstätigkeit in regulierten Märkten in Bezug auf das EBITDA bis zu vier Mal
höher bewertet als mybet (EV/EBITDA 2013e). Bei einer Vergleichsbewertung könnte mybet bereits heute eine Marktkapitalisierung von 160
Mio. Euro darstellen. Positiv dürfte sich auch das duale Vertriebsmodell
mit Onlineangeboten und einer starken stationären Präsenz auswirken,
da im internationalen Vergleich ähnlich aufgestellte Unternehmen eine
höhere Bewertung aufweisen.
KonzernabschlussAktie
Kiel, 26. März 2013
Mathias Dahms
Stefan Hänel
Für die mybet Holding SE erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr
2013 einen Jahresüberschuss in Höhe von 825 TEuro. Für das Geschäftsjahr 2014 wird mit einem Jahresüberschuss mindestens in gleicher Höhe gerechnet.
71
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Konzernabschluss
72
Mitarbeiter & Management
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
73
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
konzernbilanz
Vermögenswerte
Casino & Poker
zum 31. Dezember 2012
Anhang
31.12.2012
T€
31.12.2011
T€
20.419
18.755
14.637
14.790
1. Geschäfts- oder Firmenwert
6.449
6.449
2. Sonstige immaterielle Vermögenswerte
7.469
8.341
720
0
1.036
911
35
63
1.001
849
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielle Vermögenswerte
6.1.1
3. Anlagen in Bau
II. Sachanlagen
6.1.2
1. Mietereinbauten
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
III. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
6.1.3
256
435
IV. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
6.1.4
260
260
V. Finanzielle Vermögenswerte
6.1.5
3.262
2
1
2
3.260
0
969
2.357
23.505
18.619
1. Beteiligungen
2. Sonstige Forderungen
VI. Latente Steuern
6.1.6
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte
6.2.1
75
123
II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte
6.2.2
8.546
7.600
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sonstige Forderungen
3.630
2.980
2. Sonstige finanzielle Vermögenswerte
4.917
4.619
6.2.3
14.884
7.187
2.4
0
3.710
43.925
37.374
III. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
IV. Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte
Summe Vermögenswerte
74
Mitarbeiter & Management
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Eigenkapital und Schulden
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Anhang
A. Eigenkapital
31.12.2012
T€
31.12.2011
T€
28.520
22.673
I. Gezeichnetes Kapital
6.3.1
24.217
24.217
II. Kapitalrücklage
6.3.2
11.662
22.635
III. Gewinnrücklage
6.3.3
-8.670
-25.748
0
243
27.210
21.347
1.310
1.326
668
1.144
IV. Differenzen aus Währungsumrechnung
Eigenkapital der Anteilseigner der mybet Holding SE
V. Nicht beherrschende Anteile
6.3.4
B. Langfristige Schulden
1. Latente Steuern
6.4.1
0
805
2. Anleihen
6.4.2
83
83
3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
6.4.2
585
256
14.736
13.558
729
C. Kurzfristige Schulden
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
6.4.2
309
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/
sonstige Verbindlichkeiten
6.4.2
4.897
4.172*
3. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
6.4.2
8.570
7.176
6.5
783
282*
178
30
0
1.169
43.925
37.374
4. Sonstige Rückstellungen
5. Ertragsteuern
6. Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerten
Summe Eigenkapital und Schulden
2.4
*) Reklassifizierung i.H.v. 402 TEuro (siehe Tz 6.4.2)
75
01/12
Struktur & Strategie
Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Anhang
2012
T€
2011
T€
Umsatzerlöse
4.1
69.195
60.686
Aktivierte Eigenleistungen
4.2
1.446
1.486
Sontige betriebliche Erträge
4.3
10.392
1.466
Materialaufwand
4.4
9.674
8.954*
a) Lizenzgebühren, Glücksspielsteuern
6.022
4.842
b) Wettboni
3.652
4.112
10.991
10.369
a) Gehälter
9.653
8.892
b) Soziale Abgaben
1.337
1.478
Personalaufwand
4.5
Abschreibungen
4.6
3.744
5.238
Sonstige betriebliche Aufwendungen
4.7
49.377
37.444*
7.248
1.633
Betriebsergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
4.8
72
55
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
4.8
111
436
Finanzergebnis
4.8
-38
-381
Ergebnis vor Steuern
4.9
7.209
1.252
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
4.9
1.098
-252
Sonstige Steuern
4.9
3
5
4.11
6.108
1.499
Ergebnisanteil der nicht beherrschenden Anteile
6
73
Ergebnis der Anteilseigner der mybet Holding SE
6.102
1.426
Periodenergebnis
Ergebnis je Aktie
Ergebnis je Aktie (unverwässert in €)
8.1
0,25
0,06
Ergebnis je Aktie (verwässert in €)
8.1
0,25
0,06
*) Reklassifizierung siehe Tz. 4.4 und 4.7
Konzern-Gesamtergebnisrechnung für
die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember
2012
T€
2011
T€
Periodenergebnis
6.108
1.499
-243
21
5.865
1.520
6
73
5.860
1.447
Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung
der Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen
Gesamtergebnis
davon nicht beherrschende Anteile
davon Anteilseigner der mybet Holding SE
76
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember
KonzernabschlussAktie
ANHANG
Periodenergebnis
2012
T€
2011
T€
6.108
1.499
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
4.6
3.744
5.238
Aufwendungen/Erträge Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
4.9
1.098
-252
-72
-55
111
436
350
309
12
8
Gewinn / Verlust aus Abgängen von Geschäftseinheiten (Lotteriegeschäft)
-7.738
0
Cash Flow vor Veränderungen des Working Capital
3.612
7.182
-653
1.383
1.953
-498
-327
-143
Gezahlte Zinsen
-103
-256
Gezahlte Ertragsteuern
-366
-73
4.116
7.596
7.860
85
-3.298
-6.031
0
-260
75
56
4.637
-6.150
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
1
4.843
Kosten der Eigenkapitalbeschaffung
0
-217
Einzahlungen in die Kapitalrücklage
24
1.356
Einzahlungen aus Anteilsveräußerung
0
83
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten/Kreditlinien
0
6
-152
-6.029
0
-114
-127
-72
8.625
1.374
-928
15
Finanzerträge
Zinsaufwendungen
4.8
Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge
Gewinn/Verlust aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens
Veränderungen der Vorräte, der Forderungen sowie anderer Aktiva
Veränderungen der Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
6.5
5.1
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
und Geschäftseinheiten (Lotteriegeschäft)
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen
Auszahlungen aus dem Erwerb von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Erhaltene Zinsen
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
5.2
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten
Ausschüttung an Minderheiten
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
5.3
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes
Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode
6.2.3
7.187
5.798
Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode
6.2.3
14.884
7.187
1.708
1.354
Gegebene Sicherheiten
77
01/12
Struktur & Strategie
Eigenkapitalveränderungsrechnung für die
Periode vom 01. Januar 2011 bis 31. Dezember
2012 (siehe Anhang, Tz. 6.3)
Stand per 31.12.2010
Wandlung Anleihe
Sport & Pferdewetten
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Differenz
aus
Währungsumrechnung
Gesellschafter des
Mutterunternehmens
Nicht beherrschende
Anteile
Summe
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
19.371
21.312
-27.173
221
13.731
1.283
15.015
2
4
6
6
94
94
94
1.356
6.199
6.199
-217
-217
-217
65
65
65
4.843
Kosten Eigenkapitalbeschaffung
Steuern auf Kosten Eigenkapitalbeschaffung
Ausschüttung an Minderheiten
0
Kapitalrücklage Lotosystems Network S.L.
21
Veränderung Beteiligung
pferdewetten.de AG
Eigenkapitaltransaktionen mit Anteilseignern: sontige Verrechnungen
Periodenergebnis
41
41
41
83
0
43
43
-21
-21
1.426
1.426
0
-21
73
1.499
21
21
1.426
21
1.447
73
1.520
22.635
-25.748
243
21.347
1.326
22.673
-11.041
11.041
Gesamtergebnis
Entnahme zur Verrechnung
Verlustvortrag mybet Holding SE
mit Rücklage
-114
0
Sonstiges Ergebnis (Veränderung
Währungsausgleichsposten)
24.217
-114
-21
Veränderung Konsolidierungskreis
Stand per 31.12.2011
Mitarbeiter & Management
Gezeichnetes
Kapital
Optionsprämien Mitarbeiteroptionen
Kapitalerhöhung März 2011
Casino & Poker
21
0
0
1
1
1
Optionsprämien Mitarbeiteroptionen
44
44
44
pferdewetten.de AG: Erfassung von
anteilsbasierten Vergütungen
23
23
23
Wandlung Anleihe
1
Veränderung Beteiligung fluxx.com
Telewette GmbH
-30
-30
-10
-40
0
-36
-36
-35
-35
25
-10
6.102
6.102
6
6.108
Entkonsolidierung des Lotteriegeschäfts
Veränderung Beteiligung Lotosystems
Network S.L.
Periodenergebnis
Sonstiges Ergebnis (Veränderung
Währungsausgleichsposten)
Gesamtergebnis
Stand per 31.12.2012
78
24.217
11.662
-243
-243
-243
6.102
-243
5.859
6
5.865
-8.600
0
27.280
1.310
28.520
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
79
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
konzernAbschluss
1
Allgemeine Angaben
/ Erläuterungen zur Konsolidierung und Bewertung /
Die mybet Holding SE (vormals JAXX SE) als Konzernobergesellschaft
der mybet-Gruppe ist eine Finanzholding, die Beteiligungen an Unternehmen der europäischen Glücks- und Gewinnspielbranche hält. Die
Beteiligungsunternehmen sind Vermittler oder lizenzierte Veranstalter
konzessionierter Glücksspiele.
Die Gesellschaft ist im Handelsregister Kiel beim Amtsgericht (HRB
12361) angemeldet. Sitz der Gesellschaft ist Jägersberg 23, 24103 Kiel,
Deutschland.
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum
Deutschen Corporate Governance Kodex wurde seitens der mybet
Holding SE sowie der pferdewetten.de AG abgegeben und den Aktionären
zugänglich gemacht. Diese Entsprechenserklärung kann auch über die
Internetseite der mybet Holding SE (www.mybet-se.com) bzw. der pferdewetten.de AG (www.pferdewetten.ag) eingesehen werden.
Die Aktien der mybet Holding SE werden an der Frankfurter Wertpapierbörse unter ISIN DE000A0JRU67 gehandelt.
Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, mit
einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss der JAXX SE (nunmehr mybet
Holding SE) zum 31. Dezember 2011 wurden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Konzernanhang zum
31. Dezember 2012 nach IFRS
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 der mybet Holding SE
steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards
(IFRS). Er wird nach den IFRS aufgestellt, wie sie in der EU anzuwenden
sind und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften.
Der Vorstand hat den Konzernabschluss und den Jahresabschluss der
mybet Holding SE am 26. März 2013 aufgestellt und freigegeben.
/ Änderungen von Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden /
Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund
eines neuen Standards oder einer neuen Interpretation
Entsprechend IAS 8.28 sind in den Notes Angaben vorzunehmen, wenn
die erstmalige Anwendung eines IFRS Auswirkungen auf die Berichtsperiode oder eine frühere Periode hat. Das gilt auch dann, wenn derartige
Auswirkungen lediglich im Rahmen des Möglichen liegen. In den Anwendungsbereich des IAS 8.28 fallen daher alle Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die sich aus einem neuen Standard
oder einer neuen Interpretation ergeben.
Das International Accounting Standards Board (IASB) hat Änderungen
bei bestehenden International Financial Reporting Standards (IFRS) und
Interpretationen (IFRIC) sowie einige neue IFRS verabschiedet, die seit
dem 1. Januar 2012 verpflichtend anzuwenden sind:
Standard /
interpretation
Titel des Standards/der Interpretation bzw.
des Amendments (englisch/deutsch)
Amendments to IFRS 7
Disclosures – Transfers of Financial Assets /
Angabepflichten bei der Übertragung finanzieller
Vermögenswerte
Erstmalige Anwendung in der EU 1)
1.7.2011
1) Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen
Amendments to IFRS 7 – Disclosures - Transfers of Financial Assets
Die Änderungen an IFRS 7 betreffen erweiterte Angabepflichten bei der
Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Damit sollen die Beziehungen zwischen finanziellen Vermögenswerten, die nicht vollständig auszubuchen sind, und den korrespondierenden finanziellen Verbindlichkeiten verständlicher werden. Weiterhin sollen die Art sowie insbesondere
die Risiken eines anhaltenden Engagements (continuing involvement)
bei ausgebuchten finanziellen Vermögenswerten besser beurteilt
werden können. Mit den Änderungen werden auch zusätzliche Angaben
gefordert, wenn eine unverhältnismäßig große Anzahl von Übertragungen mit „continuing involvement“ z.B. rund um das Ende einer Berichts80
periode auftritt.
Die Anwendung des Standards hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE.
Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards,
Interpretationen und Änderungen.
Entsprechend IAS 8.30 hat ein Unternehmen über neue Standards oder
Interpretationen des IASB zu berichten, sofern diese Standards und/
oder Interpretationen in dem Berichtszeitraum noch nicht verpflich-
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
tend anzuwenden sind und von dem jeweiligen Unternehmen auch nicht
vorzeitig angewendet werden. Die Anwendung dieser Standards wird,
soweit nicht gesondert bei den Erläuterungen zu den Standards angegeben, keine oder keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE haben.
Standard /
Interpretation
Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments (englisch/deutsch)
Erstmalige Anwendung in der EU
IAS 8.30, EU Endorsement ist bis 31. Dezember 2012 erfolgt
Amendments to
IFRS 7
Disclosures – Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities/ Anhangangaben – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden
1.1.2013
Amendments to IAS 1
Presentation of Items of Other Comprehensive Income / Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses
1.7.2012
IAS 19 (rev. 2011)
Employee Benefits / Leistungen an Arbeitnehmer
1.1.2013
Amendments to IAS
12
Recovery of underlying assets / Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte
1.1.2013
Amendments to
IFRS 1
Severe Hyperinflation and Removal of Fixed Dates for First-time Adopters / Hochinflation und
Ersetzung des festen Umstellungszeitpunktes für IFRS-Erstanwender
1.1.2013
Amendments to
IFRS 1
Government Loans / Darlehen der öffentlichen Hand
1.1.2013
Amendments to IAS
27
Separate Financial Statements / Einzelabschlüsse
1.1.2014
Amendments to IAS
28
Investments in Associates and Joint Ventures / Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Gemeinschaftsunternehmen
1.1.2014
Amendments to IAS
32
Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities / Saldierung finanzieller Vermögenswerte
und Schulden
1.1.2014
IFRS 10
Consolidated Financial Statements / Konzernabschlüsse
1.1.2014
IFRS 11
Joint Arrangements / Gemeinschaftliche Tätigkeiten
1.1.2014
IFRS 12
Disclosure of Interests in Other Entities / Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
1.1.2014
IFRS 13
Fair Value Measurement / Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
1.1.2013
IFRIC 20
Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine / Abraumbeseitigungskosten während der Produktionsphase im Tagebau
1.1.2013
Amendments to IAS 1 – Presentation of Items of Other
Comprehensive Income
Dieses Amendment ändert die Darstellung des sonstigen Ergebnisses
in der Gesamtergebnisrechnung. Die Posten des sonstigen Ergebnisses, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden („recycling“), sind künftig separat von den Posten des sonstigen
Ergebnisses darzustellen, die niemals reklassifiziert werden. Sofern die
Posten brutto, d.h. ohne Saldierung mit Effekten aus latenten Steuern
ausgewiesen werden, sind die latenten Steuern nunmehr nicht mehr in
einer Summe auszuweisen, sondern den beiden Gruppen von Posten zuzuordnen.
IAS 19 – Employee Benefits (revised 2011)
Neben umfangreicheren Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer ergeben sich insbesondere Änderungen die Pensionsverpflichtungen betreffend aus dem überarbeiteten Standard.
Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder
nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
Da die mybet Holding SE keine Pensionszusagen an Mitarbeiter oder
Vorstände gegeben hat und dies auch zur Zeit nicht beabsichtigt, sind
die Änderungen des Standard nicht relevant für den Konzernabschluss
der mybet Holding SE.
Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder
nach dem 1. Juli 2012 beginnen.
81
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Amendments to IAS 12 – Recovery of underlying assets
Bei als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ist es oftmals schwierig zu beurteilen, ob sich bestehende temporäre steuerliche Differenzen
im Rahmen der fortgeführten Nutzung oder im Zuge einer Veräußerung
umkehren. Mit der Änderung des IAS 12 wird nun klargestellt, dass die
Bewertung der latenten Steuern auf Basis der widerlegbaren Vermutung
zu erfolgen hat, dass die Umkehrung durch Veräußerung erfolgt.
Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Einfluss hat, bzw. bei der Bestimmung des Anteils des Investors am
Vermögen der Gesellschaft zu berücksichtigen.
Eine weitere Änderung betrifft die Bilanzierung nach IFRS 5, wenn nur
ein Teil eines Anteils an einem assoziierten Unternehmen oder an einem
Joint Venture zum Verkauf bestimmt ist. Der IFRS 5 ist dann partiell
anzuwenden, wenn nur ein Anteil oder ein Teil eines Anteils an einem
assoziierten Unternehmen (oder an einem Joint Venture) das Kriterium
„zur Veräußerung gehalten“ erfüllt.
Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder
nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
Amendments to IFRS 1 – Severe Hyperinflation and Removal of Fixed
Dates for First-time Adopters
Amendments to IAS 32 und IFRS 7 – Offsetting Financial Assets and
Financial Liabilities
Der Standard ist nur für IFRS Erstanwender von Bedeutung.
Amendments to IFRS 1 – Government Loans
Die Änderung betrifft die Bilanzierung eines Darlehens der öffentlichen
Hand zu einem unter dem Marktzins liegenden Zinssatz durch einen
IFRS Erstanwender. Für im Übergangszeitpunkt bestehende öffentliche
Darlehen kann die Bewertung nach vorheriger Rechnungslegung beibehalten werden. Die Bewertungsregeln nach IAS 20.10A i.V.m. IAS 39
gelten somit nur für solche öffentliche Darlehen, die nach dem Übergangszeitpunkt eingegangen werden.
Diese Ergänzung zum IAS 32 stellt klar, welche Voraussetzungen für die
Saldierung von Finanzinstrumenten bestehen. In der Ergänzung wird
die Bedeutung des gegenwärtigen Rechtsanspruchs zur Aufrechnung
erläutert und klargestellt, welche Verfahren mit Bruttoausgleich als Nettoausgleich im Sinne des Standards angesehen werden können. Einhergehend mit diesen Klarstellungen wurden auch die Vorschriften zu den
Anhangangaben im IFRS 7 erweitert.
Die Änderung des IAS 32 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren,
die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
der mybet Holding SE.
Die Änderung des IFRS 7 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren,
die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
Amendments to IAS 27 – Separate Financial Statements
IFRS 10 – Consolidated Financial Statements
Im Rahmen der Verabschiedung des IFRS 10 Consolidated Financial Statements werden die Regelungen für das Kontrollprinzip und die
Anforderungen an die Erstellung von Konzernabschlüssen aus dem IAS
27 ausgelagert und abschließend im IFRS 10 behandelt (siehe Ausführungen zu IFRS 10). Im Ergebnis enthält IAS 27 künftig nur die Regelungen zur Bilanzierung von Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen in IFRS Einzelabschlüssen.
Mit diesem Standard wird der Begriff der Beherrschung („control“) neu
und umfassend definiert. Beherrscht ein Unternehmen ein anderes Unternehmen, hat das Mutterunternehmen das Tochterunternehmen zu
konsolidieren. Nach dem neuen Konzept ist Beherrschung gegeben,
wenn das potentielle Mutterunternehmen die Entscheidungsgewalt
aufgrund von Stimmrechten oder anderer Rechte über das potentielle
Tochterunternehmen inne hat, es an positiven oder negativen variablen Rückflüssen aus dem Tochterunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann.
Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder
nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
Amendments to IAS 28 – Investments in Associates
and Joint Ventures
Im Rahmen der Verabschiedung des IFRS 11 Joint Arrangements erfolgten auch Anpassungen an IAS 28. IAS 28 regelt – wie bislang auch – die
Anwendung der Equity-Methode. Allerdings wird der Anwendungsbereich
durch die Verabschiedung des IFRS 11 erheblich erweitert, da zukünftig
nicht nur Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, sondern auch an
Gemeinschaftsunternehmen (siehe IFRS 11) nach der Equity-Methode
bewertet werden müssen. Die Anwendung der quotalen Konsolidierung
für Gemeinschaftsunternehmen entfällt mithin.
Künftig sind auch potentielle Stimmrechte und andere derivative Finanzinstrumente bei der Beurteilung, ob ein Unternehmen maßgeblichen
82
Aus diesem neuen Standard können Auswirkungen auf den Umfang des
Konsolidierungskreises, u.a. für Zweckgesellschaften, entstehen.
Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am
oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Wenn für ein Investment die
Qualifizierung als Tochterunternehmen zwischen IAS 27/SIC12 und IFRS
10 abweichend festgestellt wird, ist IFRS 10 retrospektiv anzuwenden.
Eine vorzeitige Anwendung ist nur zeitgleich mit IFRS 11 und IFRS 12
sowie mit den in 2011 geänderten IAS 27 und IAS 28 zulässig.
IFRS 11 – Joint Arrangements
Mit IFRS 11 wird die Bilanzierung von gemeinschaftlich geführten
Aktivitäten (Joint Arrangements) neu geregelt. Nach dem neuen Konzept
ist zu entscheiden, ob eine gemeinschaftliche Tätigkeit (Joint Operati-
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
on) oder ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) vorliegt. Eine
gemeinschaftliche Tätigkeit liegt vor, wenn die gemeinschaftlich beherrschenden Parteien unmittelbare Rechte an den Vermögenswerten und
Verpflichtungen für die Verbindlichkeiten haben. Die einzelnen Rechte
und Verpflichtungen werden anteilig im Konzernabschluss bilanziert.
In einem Gemeinschaftsunternehmen haben die gemeinschaftlich beherrschenden Parteien dagegen Rechte am Reinvermögensüberschuss.
Dieses Recht wird durch Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss abgebildet, das Wahlrecht zur quotalen Einbeziehung in den
Konzernabschluss entfällt somit.
Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die
am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Für den Übergang z.B. von
der Quotenkonsolidierung auf die Equity-Methode bestehen spezifische
Übergangsvorschriften. Eine vorzeitige Anwendung ist nur zeitgleich mit
IFRS 10 und IFRS 12 sowie mit den in 2011 geänderten IAS 27 und IAS
28 zulässig.
IFRS 12 – Disclosure of Interests in Other Entities
Dieser Standard regelt die Angabepflichten in Bezug auf Anteile an anderen Unternehmen. Die erforderlichen Angaben sind erheblich umfangreicher gegenüber den bisher nach IAS 27, IAS 28 und IAS 31 vorzunehmenden Angaben.
Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am
oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen.
KonzernabschlussAktie
Value-Bewertungen haben zukünftig den einheitlichen Vorgaben des
IFRS 13 zu folgen; lediglich für IAS 17 und IFRS 2 wird es weiter eigene
Regelungen geben.
Der Fair Value nach IFRS 13 ist als exit price definiert, d.h. als Preis, der
erzielt werden würde durch den Verkauf eines Vermögenswertes bzw.
als Preis, der gezahlt werden müsste, um eine Schuld zu übertragen.
Wie derzeit aus der Fair Value-Bewertung finanzieller Vermögenswerte
bekannt, wird ein 3-stufiges Hierarchiesystem eingeführt, das bezüglich der Abhängigkeit von beobachtbaren Marktpreisen abgestuft ist. Die
neue Fair Value-Bewertung kann gegenüber den bisherigen Vorschriften
zu abweichenden Werten führen.
Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am
oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen.
IFRIC 20 – Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine
Mit dieser Interpretation soll die Bilanzierung von Abraumbeseitigungskosten im Tagebergbau vereinheitlicht werden. Wenn erwartungsgemäß
aus der weiteren Nutzung von Abraum Erlöse realisiert werden, sind die
zuordenbaren Kosten der Abraumbeseitigung als Vorrat gemäß IAS 2
zu bilanzieren. Daneben entsteht ein immaterieller Vermögenswert, der
zusammen mit dem Vermögenswert Tagebergbau zu aktivieren ist, wenn
der Zugang zu weiteren Bodenschätzen verbessert wird und die in der
Interpretation definierten Voraussetzungen erfüllt sind. Dieser Vermögenswert ist über die erwartete Nutzungsdauer abzuschreiben.
IFRIC 20 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach
dem 1. Januar 2013 beginnen.
IFRS 13 – Fair Value Measurement
Mit diesem Standard wird die Fair Value-Bewertung in IFRS-Abschlüssen einheitlich geregelt. Alle nach anderen Standards geforderten Fair
Standard /
interpretation
Lagebericht
Die nachfolgenden Standards wurden von der EU noch nicht freigegeben:
Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments (englisch/deutsch)
Erstmalige
Anwendung
Improvements to IFRS 2009 - 2011
1.1.2013
IFRS 9
Financial Instruments / Finanzinstrumente
1.1.2015
Amendments to IFRS 9 and IFRS 7
Mandatory Effective Date and Transition Disclosures/ Verpflichtender Anwendungszeitpunkt und Angaben zum Übergang
1.1.2015
Amendments to IFRS 10, IFRS 11 and IFRS 12
Transition Guidance/ Übergangsvorschriften
1.1.2014
Amendments to IFRS 10, IFRS 12 and IAS 27
Investment Entitities/ Investmentgesellschaften
1.1.2014
2
Konsolidierung
/ 2.1. Konsolidierungsgrundsätze /
In den Konzernabschluss der mybet Holding SE werden sämtliche Tochtergesellschaften und assoziierte Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der mybet
Holding SE beherrscht werden.
Tochtergesellschaften
Zum Zeitpunkt des Erwerbs werden ansatzfähige Vermögenswerte,
Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihren Zeitwerten angesetzt.
Im Rahmen der Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation, PPA) werden darüber hinaus stille Reserven auch bei immateriellen Vermögenswerten (Kundenstämme, Marken u.ä.) identifiziert und entsprechend bilanziert. Firmenwerte, die sich aus verbleibenden Unterschiedsbeträgen
zwischen dem Kaufpreis und dem Nettovermögen zu Zeitwerten ergeben,
werden bilanziert und entsprechend IFRS 3 angesetzt und jährlich sowie
immer dann, wenn ein Anhaltspunkt vorliegt, auf ihre Werthaltigkeit gem.
IAS 36 geprüft und bei Bedarf abgeschrieben (Impairment Test).
83
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Zwischengewinne oder -verluste, Umsätze, Aufwendungen und Erträge
sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften werden gem. IAS 27 eliminiert. Auf temporäre Differenzen werden latente Steuern angesetzt.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich sind, werden zu Anschaffungskosten bilanziert.
/ 2.2. Konsolidierungskreis /
Assoziierte Unternehmen
Unternehmen, bei denen die mybet Holding SE die Möglichkeit hat, maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Firmenpolitik auszuüben (in
der Regel bei einem mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsanteil von
20% - 50%), werden mit ihrem fortgeschriebenen Beteiligungsbuchwert
(Equity Methode) angesetzt.
Beteiligungspiegel
In den Konzernabschluss sind 7 inländische Gesellschaften (VJ 8) und
18 ausländische Gesellschaften (VJ 20) einbezogen, bei denen die
mybet Holding SE unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der
Stimmrechte verfügt. Die wesentlichen Beteiligungen gemäß § 313 (2)
HGB sind nachfolgend dargestellt;
Sitz
Nominalkapital
T€
Beteiligungsquote
%
24.217
-
Obergesellschaft
mybet Holding SE
Kiel
Unmittelbare Beteiligungen
ANYBET GmbH
Hamburg
110
100,0
FLUXX GmbH
Hamburg
110
100,0
DIGIDIS S.L.
Madrid
183
62,2
QED Ventures Ltd.
Malta
5
99,4
pferdewetten.de AG
Düsseldorf
3.604
63,5
Mittelbare Beteiligungen
Lotosystems Network S.L.
Madrid
3
62,2
PNO Casino Ltd.
Malta
20
100,0
PNO Sportsbetting Ltd.
Malta
20
100,0
C4U-Malta Ltd.
Malta
10
100,0
PEI Ltd.
Malta
340
99,4
SWS Service GmbH
Berlin
25
99,4
QED Software Systems GmbH
Wien
18
99,4
Derrypark
Gibraltar
2
99,4
QED Belgium s.p.r.l.
Brüssel
19
99,4
myBet Italia s.r.l.
Modena
10
99,4
pferdewetten-service.de GmbH
Düsseldorf
25
63,5
NetX International Ltd.
Malta
1
63,5
520
50,0
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Digital Distribution Management Iberica S.A.
Eine vollständige Liste des Anteilsbesitzes im Sinne des § 313 HGB, die
Bestandteil des Konzernanhangs ist, wird mit dem Konzernabschluss im
elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.
84
Madrid
/ 2.3. Akquisitionen /
Die DIGIDIS SL, Madrid, hat im vierten Quartal 2011 ein Unternehmen mit einem weiteren Unternehmen zum Erwerb einer Casinolizenz
gegründet, die DIGIDIS Iberica SA. Die Beteiligungsquote beträgt 50%.
Das Unternehmen wird als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Methode in den Konzernabschluss ab 2011 einbezogen (Siehe 2.1). In
2012 hat die mybet Holding SE die Beteiligung von der DIGIDIS SL erworben und hält diese jetzt unmittelbar. Für das Unternehmen, liegen im
Zeitpunkt der Abschlusserstellung noch keine weiteren Finanzinformationen für 2012 vor, so dass die Fortschreibung des Beteiligungsbuchwerts auf Basis des Jahresabschlusses 2011 erfolgt. Für 2012 muss mit
Anlaufverlusten, die vorübergehend den Beteiligungsbuchwert mindern,
gerechnet werden.
/ 2.4. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte /
Mit Vertrag vom 4.5.2012 hat die mybet Holding SE das deutsche Lotteriegeschäft und die Portale JAXX.de und JAXX.com (Lotteriegeschäft)
verkauft. Damit setzt der Vorstand konsequent die weitere Fokussierung
der Geschäftstätigkeit auf die Wachstumsbereiche Sportwetten und
Casino fort. Der Verkauf wird wirtschaftlich rückwirkend zum 01.01.2012
wirksam. Die Übertragung der Vermögenswerte der Veräußerungsgruppe erfolgte zum 30.04.2012. Der Ausgleich des in der Periode vom
01.01.2012 bis 30.04.2012 erzielten Ergebnisses hat wiederum ertragsmindernde Auswirkungen auf den Entkonsolidierungserfolg.
Der Kaufvertrag sieht die Übertragung von Unternehmen (Share-Deal)
und auch von Vermögenswerten wie Domains oder Softwarelizenzen vor
(Asset-Deal), so dass dem Verkaufserlös in Höhe von 12,5 Mio. Euro (sonstiger betrieblicher Ertrag) Aufwendungen aus dem Abgang von Firmenwerten (Goodwills) und Buchwerten der übertragenen Vermögenswerte in Höhe
von rund 4,8 Mio. Euro gegenüberstehen. Es verbleibt ein im operativen
Ergebnis auszuweisender Entkonsolidierungserfolg von 7,7 Mio. Euro.
Im Vorjahr wurden auch die Vermögenswerte und Schulden der JAXX
GmbH (heute FLUXX GmbH), Hamburg, entsprechend in der Veräußerungsgruppe ausgewiesen. In der finalen Vertragsvereinbarung war
die Gesellschaft nicht mehr Bestandteil der Transaktion, so dass die
Vermögenswerte und Schulden der JAXX GmbH mit Wirkung zum 1.
Januar 2012 wieder umzugliedern waren. Hieraus ergaben sich folgende
Effekte auf die nachfolgenden Bilanzposten: Anlagevermögen 21 TEuro,
Umlaufvermögen 56 TEuro und Schulden 100 TEuro.
3
Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze
Den auf den Stichtag des Konzernabschlusses erstellten Abschlüssen der
in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Grunde.
/ Immaterielle Vermögenswerte /
Erworbene immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) werden zu
Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte nach
IAS 38 zu Herstellungskosten, und, soweit abnutzbar, jeweils vermindert
um planmäßige lineare Abschreibungen bewertet.
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn bestimmte, in IAS 38 genau bezeichnete Voraussetzungen vorliegen, die dazu
führen, dass aus der Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Sicherheit
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
künftige Zahlungsmittelzuflüsse generiert werden. Forschungsaufwendungen werden nicht aktiviert, sondern unmittelbar aufwandswirksam
erfasst.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marke
und Domains aus dem Erwerb der pferdewetten.de AG, Lizenzen) werden
zu Anschaffungskosten bewertet. Ihre Nutzungsdauer ist unbestimmt,
da jeweils aus heutiger Sicht nicht entschieden werden kann, wie oft die
Glücksspiellizenz verlängert wird bzw. über welchen Zeitraum letztendlich
die Nutzung der Marke nachhaltig erfolgen kann. Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern werden jährlich und zusätzlich immer dann,
wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit
untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Für Zwecke des Impairmenttests werden diese Vermögenswerte
jeweils den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (cash generating
unit, CGU) zugeordnet, denen sie zuzurechnen sind. Die wesentlichen
immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind die
Domain sportwetten.de und die Marke pferdewetten, die beide der CGU der
pferdewetten.de AG zugeordnet sind. Weitere wesentliche CGUs sind die
QED Gruppe mit den Produktangeboten Sportwette und Casino, die DIGIDIS
sowie die Dienstleistungsbereiche der Anybet GmbH und der C4U. Soweit
die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, wird entsprechend zugeschrieben. Als Zinssätze liegen die gleichen Zinssätze zu
Grunde, die auch für die Impairmenttests der Geschäfts- oder Firmenwerte verwendet wurden (siehe unten).
Die erworbenen Spielgemeinschaftsverträge sowie Adressstämme (Spanien) werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Als Abschreibungszeitraum wird eine durchschnittliche wirtschaftliche Nutzungsdauer von acht
Monaten zugrunde gelegt. Diese Verträge haben grundsätzlich Vertragslaufzeiten von drei bis 36 Monaten.
Ein im Zuge der Kaufpreisallokation identifizierter Kundenstamm bei mybet.com wird über fünf Jahre abgeschrieben, der Kundenstamm bei der
PWAG ursprünglich über zehn Jahre. Die unterschiedlichen Laufzeiten ergeben sich aus den historisch älteren Daten der pferdewetten.de AG sowie
der sehr guten Kundenhaltbarkeit. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte einschließlich der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte werden über eine Laufzeit von 3-4 Jahren abgeschrieben.
Fremdkapitalkosten waren nicht zu aktivieren, da die Voraussetzungen
nicht gegeben sind. Sie werden nach IAS 23.8 in der Periode als Aufwand
erfasst, in der sie angefallen sind und in der Gewinn- und Verlustrechnung
unter dem Zinsaufwand ausgewiesen.
Immaterielle Vermögenswerte sind im Wert gemindert, wenn ihr
erzielbarer Betrag – der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert
abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert des Vermögenswertes
– niedriger ist als der Buchwert. Ist dies der Fall, werden Abschreibungen
vorgenommen. Soweit die Gründe für die erfasste Wertminderung entfallen, wird entsprechend zugeschrieben. Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen ausgewiesen.
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden zu den Abschlussstichtagen überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisheri
85
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
gen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen
gemäß IAS 8 erfasst.
/ Geschäfts- oder Firmenwerte /
Die unter Punkt 6.1.1 ausgewiesenen Firmenwerte (Goodwill) werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen sowie
immer dann, wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt.
Zur Durchführung des jährlichen Impairment-Tests sind die Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet worden. Die
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten umfassen in der Regel Tochtergesellschaften.
Der Geschäfts- oder Firmenwert der QED-Gruppe ist als signifikant im
Verhältnis zum Gesamtbuchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte und
der Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer zu sehen.
Der erzielbare Betrag dieses Firmenwerts wird wie bei der generellen
Vorgehensweise beim Impairment der Firmenwerte durch den Nutzungswert bestimmt. Wesentliche Annahmen bei der Ermittlung ist die
Fünfjahresplanung der QED-Gruppe. Wichtige Prämissen dieser Planung
sind die Anzahl der gewonnenen Neukunden sowie steigende Marketingaufwendungen pro Neukunde über den Planungszeitraum. Die Werte
werden auf Basis von Vergangenheitsdaten für das erste Planungsjahr
auf Monatsbasis extrapoliert. Die weiteren vier Planungsjahre werden
im Rahmen von Schätzungen bezüglich des weiteren Wachstums vom
Management festgesetzt. Hierbei wird auch die Gesamterwartung für
das Wachstum des Glücksspielmarktes in Deutschland auf Basis externer Studien herangezogen. Als Wachstumsrate wurde langfristig ein
Faktor von 1% unterstellt. Zu den angewendeten Abzinsungssätzen gelten die generellen, nachstehenden Angaben zu den Impairment-Tests.
Änderungen unter Anderem im Zinssatz, der Marktrisikoprämie, den
Kundenakquisitionskosten oder dem Kundenwert können zu einer Wertberichtigung der Wertansätze führen. Da der jeweilige Nutzungswert,
der sich auf Basis der angewandten Zinssätze ergibt, deutlich oberhalb
der Buchwerte liegt, besteht ein Risiko im Wesentlichen darin, dass die
Planannahmen bezüglich des Kundenwachstums und der Aktivitätsraten nicht erreicht werden oder die Kundengewinnungskosten deutlich
steigen. Aus heutiger Sicht sind keine Entwicklungen erkennbar, die zu
einer so starken Korrektur der Planannahmen führen, dass eine Wertberichtigung der Geschäfts- oder Firmenwerte wahrscheinlich ist.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
wert abzüglich Veräußerungskosten oder dem höheren Nutzungswert
bestimmt. Die mybet-Gruppe stellt bei Impairmenttests in der Regel auf
den Nutzungswert ab. Dieser ist der Barwert der künftigen Cash-Flows
vor Steuern, die voraussichtlich aus der zahlungsmittelgenerierenden
Einheit erzielt werden können. Er wird auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells ermittelt, dem interne Unternehmensplanungen bis zum Jahr 2017 zugrunde liegen. Den für das Modell verwendeten
Plandaten liegen Erfahrungen aus der Vergangenheit und zukünftige
Erwartungen zu Grunde. Aufgrund der positiven regulatorischen Rahmenbedingungen - der anstehenden Liberalisierung des Glückspielmarktes in Deutschland und anderer Kernmärkte der mybet Gruppe
(Spanien, Italien) – sowie der guten Marktprognose für den deutschen
Glücksspielmarkt wurde unverändert zum Vorjahr wiederum ein Wachstumsabschlag von 1% angesetzt.
Die Kapitalisierungszinssätze werden auf Basis des Discounted Cash
Flow Verfahrens (DCF) mit einem risikofreien Zins von 2,25% (VJ 2,75%),
einem Fremdkapitalzins von 6,0% (VJ 7,13%), einem beta relevered
von 0,97 (VJ 0,95) sowie einer Marktrisikoprämie von 6% (Vorjahr 5%)
ermittelt und betragen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
10,98% (VJ 11%) vor Steuern. Für die Vergleichsdaten wurde eine PeerGroup vergleichbarer börsennotierter Unternehmen herangezogen.
Die anhaltende Finanzmarkt- und Eurokrise führt zu insgesamt niedrigeren Zinssätzen und weitgehend unveränderten beta-Faktoren einerseits sowie zu höheren Marktrisikoprämien andererseits, so dass sich
insgesamt weitgehend unveränderte Zinssätze für die Diskontierung
ergeben. Aus den Impairment-Tests ergibt sich im Geschäftsjahr kein
Wertberichtigungsbedarf.
Auf Basis kontinuierlich steigender Kundenzahlen und hoher Aktivitätsraten der Kunden in 2012 wird unter Berücksichtigung von korrelierenden Marketingaufwendungen in den Planjahren 2013-2017 mit einem
positiven, kontinuierlich steigenden EBIT und resultierenden Free Cash
Flows gerechnet.
/ Sachanlagen /
Darüber hinaus besteht bei der ANYBET GmbH ein Goodwill in Höhe von
605 TEuro, der der CGU ANYBET zugeordnet ist. Der erzielbare Betrag der
Einheit wird in entsprechend der Ermittlung bei der QED-Gruppe ermittelt. Grundlage für die Planung ist darüber hinaus die Nachfrage an Softwareprodukten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der mybet-Gruppe.
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Fremdkapitalkosten waren nicht zu
aktivieren. Die Abschreibungen werden bei Gebäuden linear über eine
Nutzungsdauer von 50 Jahren vorgenommen. Das bewegliche Anlagevermögen wird grundsätzlich linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer
wird bei Mietereinbauten entsprechend der Laufzeit der Mietverträge
vorgenommen. Bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung liegt die Nutzungsdauer bei drei bis zehn Jahren. Voll abgeschriebene Sachanlagen werden so lange unter Anschaffungskosten und
kumulierten Abschreibungen ausgewiesen, bis die betreffenden Vermögenswerte außer Betrieb genommen werden. Bei Anlagenabgängen
werden die Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen
abgesetzt. Ergebnisse aus Anlagenabgängen werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen oder den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Im Rahmen des Impairment-Tests für Firmenwerte und Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer wird der erzielbare Betrag der
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durch den beizulegenden Zeit-
Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert der Sachanlagen unter oder über dem erzielbaren Betrag liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch Abschreibungen oder
Die der CGU Pferdewetten zugeordneten immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird der Nutzungswert als der erzielbare Betrag nach den gleichen Grundsätzen wie bei der QED-Gruppe
ermittelt.
86
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Wertaufholungen gemäß IAS 36 Rechnung getragen. Der erzielbare
Betrag bestimmt sich aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten oder, falls höher, dem Nutzungswert. Dieser entspricht dem
Barwert der geschätzten zukünftigen Cash-Flows des Vermögenswertes.
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden zu den
Abschlussstichtagen überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen
gemäß IAS 8.36ff erfasst.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet (IAS 40).
Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte werden nach IAS 39 (Finanzinstrumente) bilanziert.
Danach werden zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte mit ihren
beizulegenden Zeitwerten bewertet. Anpassungen an Zeitwerte werden erfolgsneutral erfasst. Wertänderungen sind solange im sonstigen
Ergebnis zu erfassen, bis der finanzielle Vermögenswert ausgebucht
wird. Wertberichtigungen sowie Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung sind erfolgswirksam zu erfassen.
Finanzanlagen der Gesellschaft werden als zur Veräußerung verfügbar
kategorisiert, wenn eine kurzfristige Realisierung nicht beabsichtigt ist.
Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver
Markt vorhanden ist und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich
ermittelt werden kann, werden zu Anschaffungskosten bewertet und als
zur Veräußerung verfügbar kategorisiert.
/ Vorräte /
Vorräte werden zu Anschaffungskosten angesetzt und in der Folge zu
dem niedrigeren Betrag aus Anschaffungskosten und ihrem realisierbaren Betrag (Nettoveräußerungswert) angesetzt.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte /
Veräußerungsgruppe
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als
zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert
überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Bedingung wird nur dann als
erfüllt angesehen, wenn die Veräußerung höchstwahrscheinlich und der
langfristige Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) in seiner
jetzigen Beschaffenheit für einen sofortigen Verkauf verfügbar ist. Die
Geschäftsführung muss sich zu einer Veräußerung verpflichtet haben.
Dabei muss davon ausgegangen werden, dass der Veräußerungsvorgang innerhalb eines Jahres nach einer solchen Klassifizierung abgeschlossen wird.
Für den Fall, dass sich die mybet Holding SE zu einer Veräußerung verpflichtet hat, die mit einem Verlust der Kontrolle über ein Tochterunternehmen einhergeht, sind sämtliche Vermögenswerte und Schulden
dieses Tochterunternehmens als zur Veräußerung gehalten zu klassifizieren, sofern die oben genannten Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Langfristige Vermögenswerte (und Veräußerungsgruppen), die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden – mit Ausnahme latenter Steueransprüche und finanzieller Vermögenswerte, die in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen - zu dem niedrigeren Betrag ihres
ursprünglichen Buchwertes und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten bewertet.
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle
Verbindlichkeiten (Finanzinstrumente)
Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem
anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit
oder eines Eigenkapitalinstruments führt. Zu den finanziellen Vermögenswerten zählen bei mybet insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und Sonstige Vermögenswerte. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückzahlungsanspruch in Zahlungsmitteln oder
einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus Anleihen, aus Lieferungen und Leistungen
sowie gegenüber Kreditinstituten.
Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit
den beizulegenden Zeitwerten bewertet (in der Regel entspricht dies
den Anschaffungskosten bzw. dem ursprünglichen Rechnungsbetrag).
Sie werden zum Handelstag bilanziert.
Im Rahmen der Folgebewertung werden Wertminderungen die nicht
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfasst, wenn objektive
Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen und dies Auswirkungen auf
die erwarteten künftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswertes
hat. Hinweise auf Wertminderungen können u.a. ein erheblicher Zahlungsverzug, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität oder die
hohe Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz des Schuldners sein oder das
Einbrechen eines aktiven Markts.
Im Einzelnen ergibt sich die Folgebewertung entsprechend der nachstehenden Kategorie, welcher der finanzielle Vermögenswert zugeordnet ist:
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet. Sie haben eine ursprüngliche Laufzeit
von bis zu drei Monaten.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte werden zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet, unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
Erkennbaren Einzelrisiken wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden generell als Kredite
und Forderungen kategorisiert. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten
Anschaffungskosten. Wertminderungen oder –aufholungen werden
erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz
mit den beizulegenden Zeitwerten einschließlich Transaktionskosten
bewertet (in der Regel der Rückzahlungsbetrag am Handelstag). Ver
87
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
bindlichkeiten, die nach der Effektivzinsmethode bewertet werden, sind
zum Barwert angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden die
finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet.
Eine wesentliche Geschäftstätigkeit der mybet-Gruppe besteht aus dem
Halten von Sportwetten, die als Derivate gem. IAS 39 bilanziert werden.
Die Zuordnung der Gewinne und Verluste aus diesen Derivaten erfolgt
daher saldiert (Hold, auch Nettospielertrag) unter den Umsatzerlösen,
sofern die Wetten zum Stichtag abgeschlossen waren. Sofern offene
Wetten am Abschlussstichtag bestanden, werden die Wetteinsätze als
finanzielle Verbindlichkeit angesetzt und bei ihrem erstmaligen Ansatz
zum beizulegenden Zeitwert und in der Folge erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Einstufung des beizulegenden Zeitwerts
erfolgt auf Basis ableitbarer Marktpreise (Wettquoten - Stufe 2 der Fair
Value Hierarchie gem. IFRS 7.27).
Rückstellungen werden nach IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung
des Verpflichtungsumfangs bewertet. Sie werden gebildet für eine aus
einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber einem Dritten, die in der Zukunft zu einem Vermögensabfluss führt und
sich diese Vermögensbelastung zuverlässig schätzen lässt. Die Wertansätze werden kontinuierlich geprüft und die Rückstellungen laufend
angepasst.
Latente Steuern werden nach der bilanzorientierten VerbindlichkeitsMethode bilanziert. Gemäß IAS 12 werden latente Steueransprüche
unter Anderem auf die Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig
genutzt werden können, aktiviert. Passive latente Steuern werden unter Anderem gebildet für temporäre Differenzen aus der Aktivierung der
selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte und der im Rahmen des
Erwerbs der pferdewetten.de AG übernommenen immateriellen Vermögenswerte. Weiterhin werden latente Steuern auf Konsolidierungssachverhalte gebildet wie z.B. Zwischenergebniseliminierungen. Für die Berechnung der Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden wurde,
wie im Vorjahr ein Steuersatz für Körperschaft- und Gewerbesteuer in
Höhe von 25 Prozent in Österreich, 30 Prozent in Spanien, 26 Prozent in
UK sowie 35 Prozent in Malta zu Grunde gelegt. Für Deutschland beträgt
der Steuersatz analog zum Vorjahr 32 Prozent.
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente an Arbeitnehmer (Mitarbeiter-Aktienoptionen) werden zu dem
beizulegenden Zeitwert (Fair Value) des Eigenkapitalinstruments am
Tag der Gewährung bewertet. Details zur Ermittlung des beizulegenden
Zeitwertes finden sich unter Ziffer 8.8.
Der bei Gewährung ermittelte Fair Value wird linear über den Zeitraum
bis zur Unverfallbarkeit als Aufwand gebucht und beruht auf den Erwartungen der mybet Holding SE hinsichtlich der Aktienoptionen, die voraussichtlich unverfallbar werden. Die Schätzungen bezüglich der Anzahl
der Aktienoptionen, die unverfallbar werden, sind zu jedem Bilanzstichtag zu überprüfen. Änderungen sind über den verbleibenden Zeitraum
bis zur Unverfallbarkeit erfolgswirksam zu erfassen.
88
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
/ Währungsumrechnung /
Alle Konzerngesellschaften bilanzieren, bis auf die in 2012 veräusserte
JAXX UK Ltd., die in britischen Pfund als funktionale Währung bilanziert,
in Euro als funktionaler Währung, die auch der Landeswährung entspricht.
Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht der funktionalen Währung entspricht, werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet, unabhängig
davon, ob sie kursgesichert sind. Die Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.
Die Währungsumrechnung im Konzern erfolgt für Aufwendungen und
Erträge nach dem unterjährigen Durchschnittskurs und für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach dem Stichtagskurs. Eigenkapitalbestandteile werden zu historischen Kursen im Zeitpunkt des Zugangs
erfasst. Der Unterschiedsbetrag wird im sonstigen Ergebnis unter dem
Posten „Differenzen aus Währungsumrechnung“ ausgewiesen.
/ Umsatzrealisierung /
Erlöse aus Dienstleistungen, wie die Handlinggebühren, sind realisiert,
wenn die geschuldete Leistung erbracht worden ist. Dies ist in der Regel der Fall, wenn der Spiel- oder Wettschein für den Kunden erfolgreich
vermittelt wurde.
Die Provisionserlöse aus Lotterie- und Pferdewettvermittlung werden
erfasst, wenn das zugrunde liegende Vermittlungsgeschäft erbracht
und damit der Provisionsanspruch realisiert ist. Für Handlinggebühren,
Provisionserlöse und sonstige Erlöse ist weiterhin Voraussetzung, dass
sie nur erfasst werden, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass
dem Unternehmen der mit dem Geschäft verbundene wirtschaftliche
Nutzen zufließen wird.
Nach IAS 39 stellen die Kasinoeinsätze sowie die Wetteinsätze bzw. die
Wettgewinne finanzielle Verbindlichkeiten dar, die den Charakter von
derivativen Finanzinstrumenten (FI) haben. Gemäß IAS 39 sind Finanzinstrumente alle Verträge, die bei einer Partei zu einem finanziellen
Vermögenswert und der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen
Verbindlichkeit führen. Mit Abgabe der Wette entsteht zwischen dem
Spieler und dem Buchmacher (mybet-Gruppe) ein entsprechender
Vertrag. Die auf Seite der mybet Gruppe resultierende Verbindlichkeit
(auszuzahlende Gewinne bei abgeschlossener Wette oder Rückzahlungsverpflichtung/Auszahlungsrisiko bei offenen Wetten) ist zum
beizulegenden Zeitwert und in der Folge als Hold oder Gambling Fee in
den Umsatzerlösen zu ihrem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Der
beizulegende Zeitwert offener Wetteinsätze bestimmt sich nach den
vom Buchmacher angebotenen Quoten und den zugrunde liegenden
Eintrittswahrscheinlichkeiten der künftigen Ereignisse, auf die gewettet
wird. Nach Ablauf des Wettgeschäfts wird das FI durch Auszahlen des
Wettgewinns durch Barausgleich erfüllt und ausgebucht. Unterschiede
zwischen Buchwert (Wetteinsatz) und Barausgleich sind erfolgswirksam
zu erfassen (Ergebnisse aus Derivaten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden). Die Differenz zwischen Wetteinsatz
und Wettgewinn entspricht dem Hold bzw. den Gambling Fees, die in der
Gewinn- und Verlustrechnung saldiert als Umsatzerlöse auszuweisen
sind. Umsätze, bei denen die mybet Gruppe von den Kunden Gebüh-
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
ren erhebt, von Dritten Provisionen und Gebühren erhält oder sonstige
Umsätze werden gemäß IAS 18 bilanziert. Hierunter fallen Vermittlungsprovisionen der Rennbahnen und von Lotteriegesellschaften, Vergütungen der Pokernetzwerke (Rake) sowie Service- und Lizenzumsätze.
/ Sonstiges /
Sofern nicht im Einzelnen angegeben, bestanden keine Zinsänderungsrisiken. Im vorliegenden Konzernabschluss wird, sofern nicht in Euro
dargestellt, auf 1.000 Euro gerundet. Entsprechend können sich Rundungsdifferenzen ergeben.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
/ Schätzunsicherheiten /
Schätzunsicherheiten bestehen insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Geschäfts- oder Firmenwerten und latenten Steuern. Weitere
Details sind in den Notes unter Tz 8.10 angegeben.
4
Erläuterungen zur Gewinn- und
Verlustrechnung des Konzerns
/ 4.1. Umsatzerlöse /
Die Umsatzerlöse enthalten die Holds aus veranstalteten Sport- und
Pferdewetten, Gambling Fees aus Casinospielen sowie Provisions- und
Handlingerlöse aus Lotterie- und Pferdewettvermittlung.
Umsatzerlöse
2012
t€
2011
T€
Provisionen
1.314
2.014
Handlinggebühren
4.619
9.077
Gambling Fees
25.098
21.873
Hold
37.122
26.611
1.042
1.110
69.195
60.686
Sonstige
Die Umsatzerlöse sind um 14,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr (+ 19
Prozent) gestiegen. Ursache ist der weiterhin stark wachsende Hold
(+40,0 Prozent / VJ +19 Prozent) sowie die Gambling Fees (internationale Angebote zu Casino, Poker, u. A.) mit einem Wachstum von +15
Prozent (VJ +24 Prozent). Die Sportwettmarge errechnet sich aus dem
Verhältnis von Hold zu Wetteinsätzen. Sie ist mit 17,5 Prozent leicht
verbessert gegenüber dem Vorjahr mit 17,2 Prozent.
Die Provisionsumsätze sind aufgrund des Verkauf des deutschsprachigen Lotteriegeschäftes rückläufig
/ 4.2. Aktivierte Eigenleistungen /
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Erträge, die nicht den
laufenden Umsatzerlösen zuzurechnen sind. Hierunter fallen periodenfremde Erträge, nicht regelmäßig wiederkehrende Erträge oder solche Erträge, die nicht aus dem Kerngeschäft, gleichwohl aber aus der
betrieblichen Tätigkeit resultieren und nicht dem Finanzergebnis oder
den Steuern zuzuordnen sind. Darunter fällt eine Vielzahl von Positionen,
die jeweils von untergeordneter Bedeutung für den Konzernabschluss
sind. Ertragsarten sind unter anderem Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen, aus Anlagenabgang, verjährten Verbindlichkeiten, aus
abgeschriebenen Forderungen, Umsatzsteuererstattungen sowie aus
Glücksspielgewinnen unbezahlter Spielaufträge. Ein wesentlicher Teil
entfällt im Berichtszeitraum auf die Erlöse aus dem Verkauf des Lotteriegeschäfts in Höhe von 7.738 TEuro.
Die aktivierten Eigenleistungen betreffen mit 1.446 TEuro (VJ 1.486
TEuro) selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte. Hierbei handelt es
sich ausschließlich um selbsterstellte Software.
/ 4.4. Materialaufwand /
Durch die Fokussierung auf neue Glücksspielprodukte wie Casino und
Poker sowie neue europäische Märkte, wie unter anderem Italien, werden weiterhin in zunehmendem Umfang Glücksspielsoftware und
–plattformen entwickelt. Auch wurde das bestehende Produktangebot
für Sportwetten weiter ausgebaut und verbessert.
Der Materialaufwand beinhaltet im Wesentlichen von den Kunden in
Anspruch genommene Boni sowie Lizenzgebühren für die Nutzung von
Glücksspielsoftware und Glücksspielsteuern der verschiedenen Jurisdiktionen, die die Angebote der mybet Gruppe lizenziert haben. Aus Gründen einer höheren Transparenz wurden die Boni im Geschäftsjahr 2012
– auch rückwirkend für die Vorjahre - aus dem sonstigen betrieblichen
Aufwand (Marketing) in den Materialaufwand umgegliedert.
Diese Software versetzt die Gesellschaften der mybet-Gruppe in die
Lage, ihren Kunden neue Produkte anzubieten und neue Märkte im europäischen Ausland zu erschließen.
/ 4.3. Sonstige betriebliche Erträge /
Nach Abzug der Glücksspielsteuern, sofern diese nicht wie die Rennwettsteuer in Deutschland als Verbrauchssteuern bereits als Bestandteil des
Materialaufwands von den Umsatzerlösen abgezogen wird, verbleibt ein
Net Gaming Revenue (NGR), der mit 68 Mio. Euro (VJ 60 Mio. Euro) wiederum ein starkes Wachstum aufweist.
89
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Net Gaming Revenue
Umsatzerlöse
Wettsteuer
Net Gaming Revenue
/ 4.5. Personalaufwand /
Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter bewegen sich mit einer Steigerung von 6,0 Prozent über Vorjahresniveau (VJ -3 Prozent). Gesonderte
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung fielen nicht an.
Im Gehaltsaufwand ist ebenfalls der Wert der an Mitarbeiter ausgegebenen Aktienoptionen gem. IFRS 2 mit 67 TEuro erfasst (VJ 94 TEuro) sowie
die Tantieme für den Vorstand (446 TEuro / VJ 50 TEuro).
Zum Stichtag waren 171 Angestellte beschäftigt (VJ 182). Im Durchschnitt des Jahres waren 176 Angestellte beschäftigt (VJ 177).
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
2012
t€
2011
t€
69.195
60.686
882
557
68.312
60.128
Eine weitere Unterteilung nach Gruppen erfolgt nicht, da im Konzernverbund nur Angestellte beschäftigt werden.
/ 4.6. Abschreibungen /
Der Posten enthält die laufenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die im Anlagespiegel getrennt ausgewiesen sind.
/ 4.7. Sonstige betriebliche Aufwendungen /
2012
T€
2011
T€
Provision Kooperationspartner
21.426
13.863
Marketing / Vertrieb / IR
15.038
11.201
Zahlungsverkehrskosten
2.983
2.413
Service u. Wartung / Hosting / technische Dienstleistungen
1.557
1.649
Sonstige Beratungskosten
1.385
1.638
Sonstige betriebliche Aufwendungen
1.056
1.436
Raumkosten
948
1.184
Forderungsverluste
764
275
Rechtsberatungskosten
748
622
Reisekosten, Bewirtungskosten
583
535
Beiträge, Gebühren, Versicherungen
482
284
Abschluss- u. Prüfungskosten
365
464
Diff. Währungsumrechnung
325
129
nicht abziehbare Vorsteuer
323
461
Telefon
306
316
Fahrzeugkosten
269
262
AR-Vergütung
244
98
Sonstige Personalkosten
171
278
sonstige Dienstleistungen
160
94
sonstiger Betriebsbedarf
123
42
Bürobedarf
109
72
11
124
49.377
37.444
Einstellung in EWB
Gesamt
90
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum
Umsatzwachstum mit 31,9 Prozent überproportional gestiegen. Ursache
ist im Wesentlichen der Anstieg der Kosten für Kooperationspartner. Dieser
Anstieg ist allerdings primär auf die Entkonsolidierung des Lotteriegeschäftes zurückzuführen. Aus ehemaligen Konzernaufwendungen werden
jetzt Drittaufwendungen. Der Effekt beläuft sich im Berichtszeitraum auf
3.255 TEuro. Bereinigt haben sich die Provisionen für Kooperationspartner
unterproportional zum Wachstums des Hold entwickelt.
Die Aufwendungen für Marketing haben sich im Vergleich zum deutlichen
Zuwachs an Neukunden dank weiterer Effizienzsteigerungen nur unterproportional erhöht. Zur Reklassifizierung der Wettboni in die Materialaufwendungen siehe Tz. 4.4.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
/ 4.8. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis /
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge resultieren aus Bankguthaben.
Die Zinsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Darlehen i.H.v. 105
TEuro, (VJ 92 TEuro) sowie die begebene Wandelanleihen aus September 2008 (insgesamt TEuro 6, VJ TEuro 344).
Die Zinsaufwendungen in Höhe von insgesamt 111 TEuro (VJ 436 TEuro)
wurden im Berichtszeitraum in Höhe von 103 TEuro zahlungswirksam
(VJ 256 TEuro). Alle Zinsaufwendungen betreffen die Bewertungskategorie „finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten“.
Die Steigerung der Zahlungsverkehrskosten hat sich unterproportional
zum Anstieg der Bruttogesamtleistung entwickelt. Dies resultiert aus dem
stetigen Wachstum aktiver Bestandskunden, die Gewinne vermehrt in
neue Produktkäufe investieren. Dadurch fallen geringere Einzahlungen im
Verhältnis zu den Wett- und Spieleinsätzen an.
/ 4.9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag /
Die Aufwendungen für den Technikbetrieb bewegen sich auf Vorjahresniveau.
Der Anstieg der Forderungsverluste ist im Wesentlichen im spanischen
Umfeld aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse angefallen.
Neben dem Steueraufwand auf laufende Gewinne einzelner Tochtergesellschaften enthält der Posten auch den latenten Steueraufwand bzw.
Ertrag aus der Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen.
Die Rechtsberatungskosten sind im Zusammenhang mit Lizenzierungsverfahren und dem Verkauf des Lotteriegeschäftes gestiegen.
Aufwandspositionen wie Raumkosten, Abschluss- und Prüfungskosten
und sonstige Personalkosten sind im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung des Lotteriegeschäftes deutlich zurückgegangen.
Kostenpositionen unter 100 TEuro im laufenden Jahr und im Vorjahr
sowie Aufwendungen, die keiner der aufgeführten Positionen zugeordnet
sind, wurden unter der Position „Sonstige betriebliche Aufwendungen“
zusammengefasst.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten Unternehmenssteuern wie Körperschaft- und Gewerbesteuer oder vergleichbare Steuern der inländischen und ausländischen Gesellschaften.
Aktive latente Steuern werden mit passiven latenten Steuern saldiert,
wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und ein Anspruch auf Verrechnung eines
tatsachlichen Steuererstattungsanspruchs mit einer tatsächlichen
Steuerschuld besteht.
Der fiktive Aufwand für Ertragsteuern, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzernobergesellschaft mybet Holding SE von 32,0 Prozent auf das IFRS Konzernergebnis vor Steuern ergeben hätte, lässt sich
wie folgt auf die Ertragsteuern gemäß Gewinn- und Verlustrechnung
überleiten:
Überleitungsrechnung vom erwartetetn
Steueraufwand zum ausgewisenen Steueraufwand
2012
t€
2011
t€
Jahresergebnis vor Steuern
7.209
1.252
erwarteter Ertragsteueraufwand (32% / VJ 32%)
2.307
401
213
78
Inanspruchnahme von Verlustvorträgen
-935
0
Abweichungen in der steuerlichen Bemessungsgrundlage
-386
164
Fehlende Berücksichtigung von Steueransprüchen auf Verlustvorträge
684
-1.057
Wertaufholung auf latente Steueransprüche
-75
-217
-456
0
Aufwand aus unterschiedlichen lokalen Steuersätzen
186
182
Periodenfremder Steuerertrag / Aufwand
100
209
-484
0
-58
-11
1.098
-252
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
Steuerfreie Erträge
Veräußerung Lotteriegesellschaften
Sonstiges
Ertragsteueraufwand (Vorjahr Steuerertrag)
91
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Aufgliederung des Ertragsteueraufwands
Mitarbeiter & Management
2012
t€
2011
t€
Laufender Steueraufwand
445
331
dv. aus Vorjahr
100
209
- aus temporären Differenzen
297
-840
- aus Inanspruchnahme von Verlustvorträgen
566
304
- aus Anpassung Vorjahr
341
0
-503
-11
27
182
- aus Wertaufholungen und Abschreibung
-75
-217
Summe latenter Steueraufwand (Vorjahr Steuerertrag)
653
-583
1.098
-252
Latenter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-)
- aus Aktivierung von Steuern auf Verlustvorträge
- aus Wertberichtigung von Steuern auf Verlustvorträge
Ertragsteueraufwand (Vorjahr Steuerertrag)
Bestand latenter
Steuern
2012
t€
Endbestand
31.12.2012
Erfolgswirksam in
der Gewinn- und
Verlustrechnung
vereinnahmt
aus steuerlichen
Verlustvorträgen
428
aus temporären
Differenzen
476
Erfolgsneutral
mit dem
Eigenkapital
verrechnet
2011
t€
Anfangs-/
Endbestand
1.1.2012 /
31.12.2011
Erfolgswirksam in
der Gewinn- und
Verlustrechnung
vereinnahmt
Erfolgsneutral
mit dem
Eigenkapital
verrechnet
Anfangsbestand
1.1.2011
-967
1.395
-249
0
1.644
-448
924
568
0
356
65
0
65
0
-27
0
0
0
2.357
319
65
2.000
aus Kosten Kapitalerhöhung
65
abzgl. aus zur Veräußerung gehaltenen
Geschäftsbereichen
0
27
Bestand aktiver
latenter Steuern
969
-1.388
Immaterielle
Vermögenswerte
0
-805
805
265
1.070
Bestand passiver
latenter Steuern
0
-805
805
265
1.070
Die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge
basiert auf Unternehmensplanungen in Verbindung mit der in der
Vergangenheit beobachteten Entwicklung der einzelnen Konzerngesellschaften.
Die Gesellschaft erwartet, dass von den ausgewiesenen aktiven latenten
Steuern innerhalb von zwölf Monaten bis zu 336 TEuro (VJ 229 TEuro)
realisiert werden.
Die aktiven latenten Steuern aus temporären Differenzen wurden mit
469 TEuro insbesondere aus Vermögensunterschieden bei immateriellen Vermögenswerten gebildet.
92
0
Passive latente Steuern aus immateriellen Vermögenswerten wurden in
Höhe von 951 TEuro mit aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen
saldiert.
Für noch ungenutzte Verlustvorträge der mybet-Gruppe in Höhe von
insgesamt 1.347 TEuro (VJ 5.887 TEuro) wurden aktive latente Steuern in Höhe von 428 TEuro (VJ 1.395 TEuro) ausgewiesen. Auf Gewinne
einzelner Tochtergesellschaften wurden aktive latente Steuern in Höhe
von 567 TEuro aufgelöst (VJ 304 TEuro). Verlustvorträge, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, bestanden zum Bilanzstichtag
in Höhe von 60.045 TEuro (VJ 54.772 TEuro). Die Verlustvorträge sind
unbegrenzt vortragsfähig.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
/ 4.10. Periodenergebnis /
Der Jahresgewinn beträgt 6.108 TEuro gegenüber einem Gewinn in Höhe
von 1.499 TEuro im Vorjahr.
5
Erläuterungen zur
Kapitalflussrechnung
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Aufnahme von Darlehen in Höhe von 0 TEuro (VJ 6 TEuro) realisiert. Aus
einer im März 2011 platzierten Kapitalerhöhung wurde im Vorjahr ein
Mittelzufluss in Höhe von 6.199 TEuro realisiert. Für Kosten der Platzierung der Kapitalerhöhung sind im Vorjahr 217 TEuro abgeflossen.
Der Finanzmittelbestand entspricht kurzfristig fälligen Bankguthaben.
6
/ 5.1. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit /
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ergibt sich weitgehend aus dem
Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA), korrigiert
um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge, insbesondere
dem Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 7.738 TEuro.
/ 5.2. Cashflow aus Investitionstätigkeit /
Im Rahmen der Investitionstätigkeit ergaben sich im Wesentlichen Mittelabflüsse für die Anschaffung von immateriellen Vermögenswerten
und Sachanlagen. Mittelzuflüsse bestehen insbesondere aus dem bisher
vereinnahmten Kaufpreis aus der Veräußerung des Lotteriegeschäfts in
Höhe von 7.860 TEuro.
/ 5.3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit /
Konzern-Bilanz
/ 6.1. Langfristige Vermögenswerte /
6.1.1. Immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte aus
den verschiedenen Unternehmensakquisitionen. Darüber hinaus wurde
selbsterstellte Software in einer Gesamthöhe von 1.446 TEuro aktiviert
(VJ 1.486 TEuro)
Darüber hinaus beinhalten die sonstigen immateriellen Vermögenswerte die im Rahmen der Akquisition der pferdewetten.de AG erworbenen
Marken und Domains in Höhe von 1.138 TEuro und 603 TEuro. Diese Vermögenswerte haben eine unbestimmbare Nutzungsdauer und werden
nicht abgeschrieben. Ein durchgeführter Impairmenttest ergab keinen
Abschreibungsbedarf.
Für die Tilgung von Krediten und Wandelanleihen sind im Geschäftsjahr
152 TEuro abgeflossen (VJ 6.029 TEuro), Mittelzuflüsse wurden aus der
Entwicklung Goodwill
T€
01.01.2012
Zugänge
Abschreibungen
31.12.2012
Anybet GmbH
605
0
0
605
QED (myBet)
5.581
0
0
5.581
262
0
0
262
6.449
0
0
6.449
Digidis
Die Entwicklung der Buchwerte dieser Geschäfts- oder Firmenwerte einschließlich der Vorjahresangaben ist dem beigefügten Anlagenspiegel
zu entnehmen.
6.1.2. Sachanlagen
Die Sachanlagen betreffen Hardware, Büroeinrichtung und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Hardware wird über eine Laufzeit
von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben, die Büroeinrichtung und
sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung wird über eine Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren linear abgeschrieben.
Weitere Angaben zu Anschaffungskosten und Abschreibungen sind dem
Anlagenspiegel zu entnehmen.
6.1.3. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Die Abschreibung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
erfolgt linear über 50 Jahre, die Restnutzungsdauer beträgt 34 Jahre.
Im Geschäftsjahr konnten zwei Wohnungen verkauft werden (VJ eine
Wohnung). Durch die Verkäufe der letzten Jahre hat sich der Fair Value
der Wohnungen weitgehend in Höhe des Buchwertes konkretisiert. Eine
Bewertung durch einen Gutachter erfolgte nicht. Erlöse aus der Vermietung beliefen sich in 2012 auf 29 TEuro (VJ 32 TEuro), Kosten für Vermarktung, Unterhalt und Instandsetzung auf 6 TEuro (VJ 21 TEuro).
Aus dem Verkauf konnte ein Erlös von 178 TEuro (VJ 85 TEuro) erzielt
werden.
6.1.4. Nach der Equity Methode bilanzierte Finanzanlagen
Als nach der Equity Methode bilanzierte Finanzanlagen werden die
Anteile an der DIGIDIS Iberica SA ausgewiesen.
93
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
6.1.5. Finanzielle Vermögenswerte
Unter den finanziellen Vermögenswerten werden die Beteiligung an der
Seepark Sellin AG zu Anschaffungskosten ausgewiesen, da kein aktiver
Markt für die Beteiligung existiert sowie die Forderung auf Kaufpreiszahlung aus dem Verkauf des Lotteriegeschäfts mit einer Laufzeit über
einem Jahr (siehe auch Angaben zu den finanziellen Vermögenswerten
und sonstigen Forderungen 6.2.2 und 8.2).
6.1.6. Latente Steuern
Zu Angaben, die latente Steuern betreffen, verweisen wir auf Punkt 4.9.
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand
01.01.12
T€
Umgliederung*
Zugänge
Abgänge
T€
T€
T€
Stand
31.12.12
T€
1. Lizenzen, Software, Nutzungsrechte und
Kundenstamm
15.361
1.029
1.087
2.450
15.027
2. Firmenwert
11.867
0
0
0
11.867
6
0
-6
0
0
9.247
0
860
0
10.107
0
0
720
0
720
36.482
1.029
2.660
2.450
37.721
290
16
17
0
322
2. Andere Anlagen, Betreibsund Geschäftsausstattung
8.564
454
575
4.369
5.225
3. Anlagen im Bau
1.327
0
46
1.327
46
10.180
470
638
5.696
5.593
597
0
0
257
340
260
0
0
0
260
2
0
0
1
1
261
0
0
1
261
47.521
1.499
3.298
8.404
43.914
I. Immaterielle
Vermögenswerte
3. Anzahlungen
4. Selbsterstellte Software
5. Anlagen in Bau
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten
III. Als Finanzinvestitionen
gehaltene Immobilien
IV. Finanzanlagen
1. Nach der Equity-Methode
bilanzierte
Finanzanlagen
2. Beteiligungen
Gesamt
94
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Abschreibungen
Stand
01.01.12
T€
Umgliederung*
Zugänge
Abgänge
T€
T€
Stand
31.12.12
T€
Buchwert
31.12.12
T€
Buchwert
31.12.11
T€
T€
I. Immaterielle
Vermögenswerte
10.442
563
1.734
2.438
10.301
4.726
4.919
1. Lizenzen, Software, Nutzungsrechte und
Kundenstamm
5.420
0
0
0
5.420
6.449
6.449
2. Firmenwert
0
0
0
0
0
0
6
3. Anzahlungen
5.832
0
1.532
0
7.364
2.743
3.415
4. Selbsterstellte Software
0
0
0
0
0
720
0
5. Anlagen in Bau
21.693
563
3.266
2.438
23.084
14.637
14.790
II. Sachanlagen
227
26
34
0
287
35
63
1. Mietereinbauten
7.716
430
433
4.309
4.270
955
848
2. Andere Anlagen, Betreibsund Geschäftsausstattung
1.327
0
0
1.327
0
46
0
3. Anlagen im Bau
9.269
456
467
5.635
4.557
1.036
911
162
0
11
90
84
256
435
III. Als Finanzinvestitionen
gehaltene Immobilien
IV. Finanzanlagen
0
0
0
0
0
260
260
1. Nach der Equity-Methode
bilanzierte
Finanzanlagen
0
0
0
0
0
1
2
2. Beteiligungen
0
0
0
0
0
261
262
31.125
1.019
3.744
8.163
27.725
16.190
16.398
Gesamt
*) Erläuterungen zu den Umgliederungen siehe Tz 2.4
95
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand
1.1.2011
Währungsänderung
Zugänge
Abgänge/
Umgliederung
Umgliederung
Veräußerungsgruppe
T€
Stand
31.12.2011
T€
T€
T€
T€
1. Lizenzen, Software,
Nutzungsrechte und
Kundenstamm
19.422
10
3.657
71
-(U) 73
7.584
15.361
2. Firmenwert
16.409
0
0
0
4.542
11.867
65
0
6
65
0
6
7.623
0
1.551
(U) 73
0
9.247
43.520
10
5.214
137
12.126
36.482
306
1
0
0
18
290
2. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
8.376
2
882
43
652
8.564
3. Anlagen im Bau
1.327
0
0
0
0
1.327
10.009
2
882
43
670
10.180
715
0
0
117
0
597
1. Nach der Equity-Methode
bilanzierte Finanzanlagen
0
0
260
0
0
260
2. Beteiligungen
2
0
0
0
0
2
2
0
260
0
0
262
54.246
12
6.356
297
12.796
47.521
T€
I. Immaterielle
Vermögenswerte
3. Anzahlungen
4. Selbsterstellte Software
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten
III. Als Finanzinvestitionen
gehaltene Immobilien
IV. Finanzanlagen
Gesamt
96
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Abschreibungen
Stand
1.1.2011
Währungsänderung
Zugänge
T€
T€
T€
Abgänge/
Umgliederung
T€
Umgliederung Veräußerungsgruppe
T€
Stand
31.12.2011
Buchwert
31.12.2011
Buchwert
31.12.2010
T€
T€
T€
I. Immaterielle
Vermögenswerte
14.141
8
3.401
0
7.108
10.442
4.919
5.281
1. Lizenzen, Software,
Nutzungsrechte und
Kundenstamm
7.461
0
0
0
2.041
5.420
6.449
8.948
2. Firmenwert
0
0
0
0
0
0
6
65
3. Anzahlungen
4.599
0
1.233
0
0
5.832
3.415
3.025
4. Selbsterstellte
Software
26.201
8
4.634
0
9.150
21.693
14.790
17.320
II. Sachanlagen
111
0
123
0
8
227
63
195
1. Mietereinbauten
7.944
3
432
30
633
7.716
848
432
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.327
0
0
0
0
1.327
0
0
3. Anlagen im Bau
9.382
3
555
30
641
9.269
911
627
194
0
13
44
0
162
435
521
III. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
IV. Finanzanlagen
0
0
0
0
0
0
260
0
1. Nach der EquityMethode bilanzierte
Finanzanlagen
0
0
0
0
0
0
2
2
2. Beteiligungen
0
0
0
0
0
0
262
2
35.776
11
5.202
74
9.790
31.125
16.397
18.469
Gesamt
97
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
/ 6.2. Kurzfristige Vermögenswerte /
6.2.1. Vorräte
Die kurzfristigen Vermögenswerte beinhalten Vorräte, Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Vermögenswerte sowie
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Unter den Vorräten sind Bestände an Infrastrukturkomponenten
für Wettshops ausgewiesen (Wettkassen, Scanner, Drucker), die an
die Franchisenehmer der Shops verkauft werden. Im Geschäftsjahr
wurden Vorräte in Höhe von 96 TEuro (Vorjahr 65 TEuro) aufwandswirksam erfasst.
Forderungen und sonstige
Vermögenswerte T€
31.12.2012
Kurzfristig
Langfristig
bis 1 Jahr
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
3.260
0
3.260
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sontige Forderungen davon
3.630
3.630
0
0
3.100
3.100
0
0
530
530
0
0
4.917
4.917
0
0
11.807
8.546
3.260
0
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige Forderungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Gesamt
6.2.2 Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Forderungen und sonstige
Vermögenswerte T€
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
31.12.2011
Kurzfristig
Langfristig
bis 1 Jahr
1-5 Jahre
> 5 Jahre
0
0
0
0
2.980
2.980
0
0
2.653
2.653
0
0
326
326
0
0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
4.619
4.619
0
0
Gesamt
7.600
7.600
0
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / sonstige Forderungen davon
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige Forderungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen neben den Forderungen aus dem operativen stationären
Wettgeschäft die Forderungen aus dem Verkauf des Lotteriegeschäftes.
Unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind die Forderungen gegenüber Payment-Service-Providern, aus Kautionen und Spielbetrieb ausgewiesen. Der Anstieg korreliert mit dem Wachstum der
Bruttogesamtleistung.
Die sonstigen Forderungen betreffen Steuerforderungen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die sonstigen Forderungen sind in der Regel zwischen 30 und 90 Tagen fällig. Im Wesentlichen
sind hier keine überfälligen Posten vorhanden.
Es wurden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 107 TEuro (VJ 124 TEuro)
vorgenommen.
31.12.2012
T€
31.12.2011
T€
30 Tage
2.517
2.980
90 Tage
0
0
583
0
0
0
3.100
2.980
bis 1 Jahr
überfällig nicht wertberichtigt
Gesamt
98
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
In den Forderungen mit einer Laufzeit von 1 – 5 Jahren sind in Höhe von
2.916 TEuro die Forderungen aus dem Verkauf des deutschen Lotteriegeschäftes enthalten, sie sind mit gleichen Jahresbeiträgen im ersten
Jahr halbjährlich und in der Folge quartalsweise fällig. Darüber hinaus
fallen unter diese Position als Sicherheit gegebene Festgelder sowie
Kautionen.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Maßgeblich für den Börsenpreis ist dabei der rechnerische Durchschnitt
der Schlusskurse (Xetra) der dem Festlegungstag vorausgehenden zehn
Börsentage.
Bedingtes Kapital
a)Wandelschuldverschreibungen
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die
Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Das maximale Kreditausfallrisiko beläuft sich wie im Vorjahr auf die
Höhe der ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte.
6.2.3. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Per 31. Dezember 2012 beträgt die Cash-Position 14.884 TEuro (VJ
7.187 TEuro). In dem Posten sind Anlagen in Fest- und Tagesgeld enthalten. Die Anlagen sind alle kurzfristig innerhalb von einem Tag bis drei
Monaten fällig.
/ 6.3. Eigenkapital /
6.3.1. Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital der mybet Holding SE beträgt 24.217.183,00
Euro (VJ 24.216.683,00 Euro) und ist aufgeteilt in die gleiche Anzahl
nennwertloser Stückaktien. Durch die Ausübung von Wandelschuldverschreibungen wurden 500 Aktien aus dem bedingten Kapital gezeichnet.
Die Anteile sind voll einbezahlt.
Die Gesellschaft verfügt über mehrere genehmigte Kapitalia in Höhe von
insgesamt bis zu 12.000.000 Euro.
Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/I ist der Vorstand ermächtigt,
das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen einmalig oder in
Teilbeträgen um bis zu 7.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist den
Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; der Vorstand
ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Der Vorstand
ist weiterhin ermächtigt, die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe
für das genehmigte Kapital 2010/I mit Zustimmung des Aufsichtsrats
festzulegen.
Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/II ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Sacheinlagen einmalig
oder in Teilbeträgen um bis zu 5.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist
der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder in Teilbeträgen für einen Betrag
von insgesamt bis zu 5.000.000,00 Euro auszuschließen, wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlagen ausgegeben werden und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten
Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung
des Ausgabebetrags nicht um mehr als 5 % unterschreitet.
Die Hauptversammlung vom 10. Mai 2007 hat die bedingte Erhöhung
des Grundkapitals um einen Betrag von 6.000.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose
Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis zum 30. April 2010 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 60.000.000,00 Euro
auszugeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe dieses
Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen.
Im Oktober 2007 wurde erfolgreich eine Wandelanleihe, eingeteilt in
3.640.000 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte
Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je Euro 2,68, mit einem
Gesamtnennbetrag von bis zu 9.755.200,00 Euro platziert mit dem
Recht, jeweils eine Teilschuldverschreibung in eine Aktie zum rechnerischen Nennwert von einem Euro zu wandeln. Die Teilschuldverschreibungen werden in der Höhe ihres Nennbetrags mit 3 % jährlich verzinst.
Die Wandelschuldverschreibung hatte eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2011. Nicht gewandelte Teilschuldverschreibungen wurden an die
Inhaber zurückgezahlt.
Im September 2008 wurde eine weitere Wandelanleihe, eingeteilt in
161.830 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte
Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je Euro 21,00, mit einem
Gesamtnennbetrag von bis zu 3.398.430,00 Euro platziert mit dem
Recht, jeweils eine Teilschuldverschreibung in jeweils 10 Aktien zu wandeln. Die Teilschuldverschreibungen werden in der Höhe ihres Nennbetrags mit 6,66 % jährlich verzinst. Diese Wandelschuldverschreibung hat
eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2013.
Durch den Tausch von bisher insgesamt 1.603.183 Teilschuldverschreibungen in 3.029.482 Stückaktien und eine Rückzahlung von 2.188.628
Teilschuldverschreibungen beläuft sich das bedingte Kapital nunmehr
noch auf 40.190 Euro (Bedingtes Kapital 2007/I) .
Die Hauptversammlung vom 18. Mai 2011 hat die bedingte Erhöhung des
Grundkapitals um einen Betrag von 5.000.000,00 Euro durch Ausgabe
von bis zu 5.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis
zum 17. Mai 2014 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 25.000.000,00 Euro auszugeben
und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe des Beschlusses und
der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen (Bedingtes Kapital 2011/I). Von der Ermächtigung wurde bisher kein
Gebrauch gemacht.
99
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
b)Aktienoptionen
Begebung möglich.
Es bestehen mehrere bedingte Kapitalia zur Ausgabe von Bezugsrechten
an Geschäftsführung und Mitarbeiter der Gesellschaft und verbundener
Unternehmen.
Zum 31. Dezember 2012 sind aus den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen 450.000 Bezugsrechte ausgegeben gewesen.
Das bedingte Kapital 1999/III beträgt nach Ausgabe von Bezugsrechten
zum Stichtag noch 28.635 Euro und das bedingte Kapital 2000/I beträgt
zum Stichtag noch 14.016 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiteroptionen ist nicht mehr möglich
Das bedingte Kapital 2005/I beträgt nach teilweiser Aufhebung noch
205.000 Euro und das bedingte Kapital 2006/I beträgt noch 475.000
Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiteroptionen ist innerhalb
von fünf Jahren nach Begebung möglich.
Eine Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien der Gesellschaft besteht nicht.
6.3.2. Kapitalrücklage
Die Gesellschaft verfügt über eine Kapitalrücklage in Höhe von 11.662
TEuro (VJ 22.635 TEuro), die im Wesentlichen Zuzahlungen aus Kapitalerhöhungen enthält sowie den Eigenkapitalanteil der ausgegebenen
Wandelanleihen.
6.3.3. Gewinnrücklagen
Das bedingte Kapital 2010/I beträgt 550.000 Euro. Die Ausübung der
zugehörigen Mitarbeiteroptionen ist innerhalb von sechs Jahren nach
Gewinnrücklagen
Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:
2012
T€
2011
T€
-25.748
-27.173
11.041
0
Kapitalrücklage Lotosystems Network S.L.
0
-21
Veränderung Beteiligung pferdewetten.de AG
0
41
Eigenkapitaltransaktionen mit Anteilseignern: sonstige Verrechnungen
0
-21
Veränderung Beteiligung fluxx.com Telewette GmbH
-30
0
Veränderung Beteiligung Lotosystems Network S.L.
-35
0
6.102
1.426
-8.670
-25.748
Stand 31.12.2011 / 31.12.2010
Entnahme zur Verrechnung Verlustvortrag mybet Holding SE mit Rücklage
Periodenergebnis
Stand 31.12.
Die Veränderung in Bezug auf die Beteiligung an der fluxx.com Telewette
GmbH ergibt sich aus dem Erwerb der nicht beherrschenden Anteile als
Voraussetzung im Rahmen des Verkaufs des Lotteriegeschäfts. Bei der
Veränderung der Beteiligung an der Lotosystems Network S.L. handelt
es sich um den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile sowie um die
Eliminierung des negativen Ergebnisanteils aus 2011.
100
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
/ 6.4. Schulden /
6.3.4. Nicht beherrschende Anteile
Ausgewiesen werden hier die nicht beherrschenden Anteile am gezeichneten Kapital und den Kapitalrücklagen. Anteile am Periodenergebnis
betreffen die Mitgesellschafter der QED Ventures Ltd., Malta, sowie der
pferdewetten.de AG. Weitere Ergebnisanteile waren nicht zu verrechnen,
da die übrigen Minderheitsgesellschafter nicht am jeweiligen Ergebnis
beteiligt sind.
6.4.1. Latente Steuern
Zum Bilanzstichtag wurden die passiven latenten Steuern mit vorhandenen aktiven latenten Steuern saldiert.
6.4.2. Schulden
Neben den finanziellen Verbindlichkeiten werden weitere Schulden wie
folgt nach ihrer Fälligkeit aufgegliedert:
Verbindlichkeiten T€
31.12.2012
Kurzfristig
Langfristig
Mit einer Restlaufzeit von
bis 1 Jahr
Anleihen
1-5 Jahre
> 5 Jahre
83
0
83
0
Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten
894
309
585
0
Verbindl. a. Lieferungen u. Leistungen /
sonstige Verbindlichkeiten
4.897
4.897
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
8.570
8.570
0
0
Passive latente Steuern
0
0
0
0
Schulden in direktem Zusammenhang mit
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
0
0
0
0
14.444
13.776
668
0
Gesamt
Verbindlichkeiten T€
31.12.2011
Kurzfristig
Langfristig
Mit einer Restlaufzeit von
bis 1 Jahr
Anleihen
1-5 Jahre
> 5 Jahre
83
0
83
0
Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten
985
729
256
0
Verbindl. a. Lieferungen u. Leistungen /
sonstige Verbindlichkeiten
4.172
4.172
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
7.176
7.176
0
0
805
0
805
0
1.169
1.169
0
0
14.390
13.246
1.144
0
Passive latente Steuern
Schulden in direktem Zusammenhang mit
zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
Gesamt
Unter den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind derivative
Verbindlichkeiten (aus offenen Wetten) in Höhe von 222 TEuro enthalten, diese sind unter 1 Jahr fällig.
101
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Anleihen (langfristig)
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Ende 2014 fällig. Anfang des Jahres 2010 hatte mybet die Darlehen für
weitere 5 Jahre prolongiert.
Bei dem unter Anleihen ausgewiesenen Betrag handelt es sich um die
im September 2008 ausgegebene Wandelschuldverschreibung bzw. den
nach IAS 32 den Verbindlichkeiten zuzurechnenden Anteil aus diesen
Schuldverschreibungen. Der nicht den Verbindlichkeiten zuzurechnende
Anteil wird unter dem Eigenkapitalposten Kapitalrücklage ausgewiesen.
Die Anleihe wird mit 6,66 Prozent verzinst (ISIN DE000A0XYGS9).
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/Sonstige
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit bis zu einem Jahr. Sie sind im üblichen Rahmen durch Eigentumsvorbehalt gesichert.
Insgesamt wurden 161.830 Teilschuldverschreibungen, die in je zehn
mybet-Aktien gewandelt werden können, zum Preis von jeweils 26,00
Euro ausgegeben (21,00 Euro nominal). Zum 31.12.2012 waren noch
4.019 Teilschuldverschreibungen im Bestand.
Es wird ein Finanzmittelabfluss für Zinsen von 6 TEuro erwartet. Hierbei
wird eine Rückzahlung bis Ende 2013 unterstellt.
In den Vorjahreswerten ergab sich eine Umklassifizierung auf Basis
einer im laufenden Jahr geänderten Zuordnung von unter Rückstellungen ausgewiesener Verpflichtungen, die einen Grad an Konkretisierung
erreicht haben, so dass der Ausweis unter Verbindlichkeiten sachgerechter ist.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen im Wesentlichen Darlehen. In Höhe von 257 TEuro (Vorjahr 285 TEuro) sind sie durch
Grundpfandrechte besichert (davon sind 29 TEuro (Vorjahr 29 TEuro)
unter 1 Jahr fällig und unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesen).
Diese betreffen ausschließlich die Ferienwohnungen in Sellin und sind
Der Posten enthält im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Spielbetrieb.
Sonstige Rückstellungen
Personalkosten
Prozesskosten
Sonstige Rückstellungen
Stand
01.01.2012
/ 6.5. Sonstige Rückstellungen /
Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Umgliede- Inanspruchrung * nahme
Auflösung
Zuführung
Stand
31.12.2012
T€
T€
T€
T€
T€
T€
277
92
289
80
778
778
5
0
0
5
5
5
282
92
289
85
783
783
Stand
01.01.2011
Umgliede- Inanspruchrung * nahme
Auflösung
Zuführung
Stand
31.12.2011
T€
T€
T€
T€
T€
T€
Personalkosten
418
-92
313
105
370
277
Prozesskosten
36
0
32
4
5
5
454
-92
345
109
375
282
*) Erläuterungen zu den Umgliederungen siehe Tz 2.4
Die Rückstellungen für Personalkosten enthalten im Wesentlichen
Verpflichtungen für noch nicht genommenen Urlaub, Prämien sowie
Berufsgenossenschaftsbeiträge.
gen ausgewiesenen Verpflichtungen, die einen Grad an Konkretisierung
erreicht haben, so dass der Ausweis unter Verbindlichkeiten sachgerechter ist.
In den Vorjahreswerten ergab sich eine Umklassifizierung auf Basis
einer im laufenden Jahr geänderten Zuordnung von unter Rückstellun-
Sämtliche Rückstellungen sind kurzfristig mit einer Laufzeit bis zu
einem Jahr, Erstattungen sind nicht zu erwarten.
102
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
103
01/12
7
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Segmentberichterstattung
Segmentberichterstattung 2012
T€
Sportwetten
Casino & Poker
Lotterien
Pferdewetten
Sonstiges operatives Segment
33.764
21.671
6.236
5.685
1.840
0
0
0
0
0
33.764
21.671
6.236
5.685
1.840
619
12
530
193
92
-21.606
-7.852
-1.553
-1.284
0
indirekte Kosten
-7.410
-7.052
-1.315
-3.633
-1.072
Umlagen
-5.559
-3.604
-3.132
-325
-112
-34.574
-18.508
-6.001
-5.241
-1.184
EBITDA
-191
3.175
764
637
748
Abschreibungen
-430
-248
-1.047
-347
-135
EBIT
-621
2.927
-283
290
613
Sportwetten
Casino & Poker
Lotterien
Pferdewetten
Sonstiges operatives Segment
25.096
17.100
13.667
4.847
0
0
0
0
0
0
25.096
17.100
13.667
4.847
0
0
4
316
274
0
-23.650
-15.061
-7.583
-4.730
0
1.445
2.043
6.401
390
0
-311
-204
-2.978
-445
0
1.134
1.839
3.423
-55
0
Umsatzerlöse (extern)
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten
Umsatzerlöse (gesamt)
sonstige betriebliche Erträge
direkte Kosten
Aufwand (EBITDA-Kosten)
Zinserträge
Zinsaufwand
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Periodenergebnis (nach IFRS)
Segmentberichterstattung 2011
T€
Umsatzerlöse (extern)
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten
Umsatzerlöse (gesamt)
sonstige betriebliche Erträge
Aufwand (EBITDA-Kosten)
EBITDA
Abschreibungen
EBIT
Zinserträge
Zinsaufwand
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Periodenergebnis (nach IFRS)
104
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Summe operativer
Segmente
Übrige
Summe
Segmente
Konzernumbuchungen
Gesamt
Segmentberichterstattung 2012
T€
69.195
0
69.195
-1
69.195
Umsatzerlöse (extern)
0
0
0
0
0
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten
69.195
0
69.195
-1
69.195
Umsatzerlöse (gesamt)
1.445
8.890
10.335
1.503
11.838
sonstige betriebliche Erträge
-32.295
0
-32.295
direkte Kosten
-20.481
-808
-21.290
indirekte Kosten
-12.732
-3.629
-16.361
Umlagen
-65.508
-4.437
-69.945
-96
-70.041
Aufwand (EBITDA-Kosten)
5.132
4.453
9.585
1.407
10.992
EBITDA
-2.206
-296
-2.502
-1.242
-3.744
Abschreibungen
2.926
4.157
7.083
165
7.248
EBIT
72
72
72
Zinserträge
-111
-111
-111
Zinsaufwand
7.209
Ergebnis vor Steuern
-1.101
Steuern
6.108
Periodenergebnis (nach IFRS)
-1.101
-1.101
Summe operativer
Segmente
Übrige
Summe
Segmente
Konzernumbuchungen
Gesamt
Segmentberichterstattung 2011
T€
60.710
433
61.144
-458
60.686
Umsatzerlöse (extern)
0
0
0
0
0
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten
60.710
433
61.144
-458
60.686
Umsatzerlöse (gesamt)
594
862
1.456
1.496
2.952
sonstige betriebliche Erträge
-51.025
-6.493
-57.518
750
-56.768
Aufwand (EBITDA-Kosten)
10.279
-5.198
5.082
1.788
6.870
EBITDA
-3.938
-268
-4.206
-1.031
-5.238
Abschreibungen
6.341
-5.466
875
757
1.633
EBIT
55
55
55
Zinserträge
-436
-436
-436
Zinsaufwand
1.252
Ergebnis vor Steuern
247
Steuern
1.499
Periodenergebnis (nach IFRS)
247
247
105
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Die Unternehmensgruppe ist, parallel zu der Organisation in rechtliche
Einheiten, die Grundlage für die Abschlusserstellung und das formale externe Berichtswesen ist, nach Produktbereiche gegliedert. Diese
Produktbereiche stellen die Kostenträger und damit die Segmente dar
und sind Steuerungsgrundlage für das Management. Die in 2011 neu
eingerichtete und übergreifend über die verschiedenen Konzerntöchter einheitliche Kostenträger- und Kostenstellenrechnung liefert einen
Gesamtüberblick über die Entwicklung der Produkte. Das Management
orientiert sich in seinen Entscheidungen vorrangig an der Umsatzentwicklung dieser Produktbereiche sowie den damit in direktem Zusammenhang stehenden Kosten.
com und mybet.de im Rahmen des Online-Vertriebs sowie die Umsätze mit stationären Wettshops. Das Segment ist der Wachstumstreiber
für die Umsätze und die Neukundenanzahl. Hier fällt auch der Großteil
der Marketingaufwendungen an. Die Ertragspotentiale werden durch
die gemeinsame Vermarktung der Kunden mit dem Segment Casino /
Poker gehoben. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr wiederum
deutlich gesteigert werden. Trotz des Wachstums liegen die Ergebnisse des Segments unter Vorjahr, was ausschließlich auf die detailliertere
Kostenzurechnung, vor allem der Marketingaufwendungen, und damit
einer im Vorjahresvergleich überproportionalen Zuordnung von Kosten
zurückzuführen ist.
Diese Struktur ist für die Entscheidungsfindungen des Managements
ausschlaggebend und stellt demnach gemäß IFRS 8 die Grundlage für
die Segmentberichterstattung dar. Als Segmentergebnis werden im
internen Reporting EBIT und EBITDA berichtet.
Casino & Poker: Das Segment umfasst die Online-Angebote für Casino
und Poker Spiele auf den verschiedenen Plattformen. Es ist neben dem
Segment Sportwetten in Bezug auf den Umsatz der zentrale Wachstumstreiber. Die Kunden werden jedoch im Schwerpunkt über die Aktivitäten des Segmentes Sportwetten gewonnen.
Die Segmente teilen sich in die vier Produktbereiche Sportwetten,
Casino & Poker, Lotterien und Pferdewetten auf. Unter Übrige sind die
Servicebereiche wie Softwareentwicklung, Kundensupport, Zahlungsverkehr sowie die Holdingaktivitäten, soweit nicht umgelegt auf die operativen Segmente, enthalten. Die Grundlagen für die innerbetriebliche
Leistungsverrechnung sind in 2012 weiter überarbeitet worden, so dass
eine differenzierte Deckungsbeitragsrechnung erfolgt (verfügbar nur für
das laufende Jahr). In 2011 befand sich das System in Überarbeitung,
so dass sich die Vorjahresangaben nur auf das Segmentergebnis nach
umsatzabhängigen Kosten beziehen mit einer pauschalen Verrechnung
der Allgemeinkosten über alle Segmente. In 2012 werden diese Kosten
nach direkten und indirekten Kosten (Einzelkosten) sowie nach im Umlageverfahren verteilen Gemeinkosten differenziert. Das Management
berücksichtigt bei seinen segmentbezogenen Entscheidungen weder
Zinserträge und –aufwendungen, noch Vermögenswerte und Schulden
pro Segment, da diese Posten keine Relevanz für die Steuerung haben,
da Fremdfinanzierung für die Gruppe zur Zeit nicht relevant ist und die
Anlagenintensität sehr gering ist. Auch Steuern werden nicht auf Segmentebene in die Entscheidungsfindung einbezogen. Nach regionalen
Umsatzentwicklungen wird nicht gesteuert, da die Plattformangebote zum einen international (.com) sind und nicht nach Ländern oder
Regionen strukturiert sind sowie andererseits jeweils zentral von einer
Landesgesellschaft, die in der Regel nicht dem Sitzland der Kunden entspricht, betrieben werden. Dementsprechend erfolgt keine Segmentierung nach Ländern/ Regionen.
Umsätze zwischen den Segmenten finden aufgrund der gewählten
Struktur nicht statt, da die Kostenträger und Kostenstellen unternehmensübergreifend zu Segmenten zusammengefasst werden.
Sportwetten: In dem Segment bündeln sich die Sportwettaktivitäten
der Gruppe. Als lizenzierter Buchmacher nimmt die PEI Ltd. Wetten
vornehmlich auf Sportereignisse an und bieten hierzu Auszahlungsquoten an. Hierzu gehören die relevanten Umsätze der Plattformen mybet.
106
Lotterien: In dem Segment werden die Vermittlungsprovisionen für die
Online- und Offlinevermittlung staatlich lizenzierter Lotterieprodukte
ausgewiesen sowie die auf die Lotterieeinsätze erhobenen Handlinggebühren. Die Umsätze im Segment sind bedingt durch den Verkauf des
deutschsprachigen Lotteriegeschäfts rückläufig. Dieser Bereich steuert
in 2012 für die vier Monate bis zur Veräußerung ein EBIT aus Lotterien
in Höhe von rund 700 TEuro bei. Der Beitrag des weiterhin fortgeführten Spaniengeschäfts war in 2012 deutlich defizitär mit einem Verlust
(EBIT) von rund -1.000 TEuro.
Pferdewetten: Das Segment umfasst die Pferdewettaktivitäten des
Konzerns und beinhaltet sowohl Buchmachererlöse (Holds) als auch
Provisionserlöse aus an die Rennbahnen vermittelten Wetteinsätzen. In
der Struktur ist das Segment mit dem Segment Sportwetten sehr vergleichbar.
Sonstiges operatives Segment: Hier sind im Wesentlichen die Umsätze, Kosten und Ergebnisse aus Zahlungsverkehrsdienstleitungen
ausgewiesen.
Übrige: Das Segment umfasst die Allgemeinkosten der Servicebereiche
wie Softwareentwicklung, Kundensupport, Zahlungsverkehr sowie die
Holdingaktivitäten, die nicht auf einzelne operative Segmente zugeordnet wurden. In 2012 konnte die hier einbezogene mybet Holding SE
durch den erfolgreichen Verkauf des deutschen Lotteriegeschäfts hohe
Veräußerungsgewinne erzielen, die zu einem hohen Gewinn des Segments Übrige führt.
Unter den Konzernumbuchungen sind die Konsolidierungsbuchungen
erfasst, die den Segmenten nicht einzeln zugeordnet werden können.
Dies betrifft im Wesentlichen Zwischengewinneliminierungen und Konsolidierungsbuchungen im Bereich Forderungen und Verbindlichkeiten
verbundener Unternehmen.
Bericht des Aufsichtsrats
8
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Sonstige Angaben
/ 8.1. Ergebnis je Aktie /
Ergebnis je Aktie
31.12.2012
31.12.2011
6.102
1.426
24.216.805
23.407.492
0,25
0,06
41.068
0
-4
0
Ersparte Zinszahlungen (T€)
6
6
Konzernjahresergebnis (T€)
6.104
1.426
Anzahl verwässernde Aktien (Stck)
24.257.873
23.407.492
Verwässertes Ergebnis je Aktie (€)
0,25
0,06
Jahresergebnis der Gesellschafter des
Mutterunternehmens (T€)
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der
Stammaktien, die während der Berichtsperiode
im Umlauf waren (Stck)
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (€)
Verwässernde Aktien aus Optionen und
Anleihen (Stck)
Verwässerung des Ergebnisses aus PWAG
+/- (gegenl.) Verwässerungseffekt
Das Ergebnis je Aktie wird geringfügig durch die potentiellen neuen
Aktien aus der Wandelanleihe verwässert sowie aus dem verwässerten Ergbnis der pferdewetten.de AG, die Effekte aus den ausgegebenen
Optionen sind nicht verwässernd, da die Optionen aktuell unter den Ausübungshürden notieren.
Grundkapital am 1.1.
Der gewichtete Durchschnitt der Anzahl der Aktien, die während der
Berichtsperiode im Umlauf waren, berechnet sich wie folgt:
31.12.2012
31.12.2011
24.216.683
19.371.428
122
350
0
4.035.714
24.216.805
23.407.492
Gewichtete Anzahl neuer Aktien
aus Anleihen
aus Kapitalerhöhungen
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der Aktien,
die während der Berichtsperiode im Umlauf waren
107
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
/ 8.2. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten /
Alle Angaben in T€
31.12.2012
Kategorie
IFRS 7.6
Buchwert
31.12.2012
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
KuF
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte < 1 Jahr
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte > 1 Jahr
davon bewertet zu
Gewinn (+)/
Verlust (-) aus
Finanzinstrumenten
fortgeführte
Anschaffungskosten
Fair Value
erfolgswirksam
3.100
3.100
0
-107
KuF
4.917
4.917
0
0
KuF/AfS
3.260
3.260
0
0
KuF
14.884
14.884
0
0
26.161
26.161
0
-107
Aktiva
Zahlungsmittel
Summe
Passiva
Anleihen
SfV
83
83
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
SfV
894
894
0
0
> 1 Jahr
SfV
585
585
0
0
< 1 Jahr
SfV
309
309
0
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
SfV
4.897
4.897
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
SfV
8.570
8.348
222
0
14.444
14.222
222
0
Summe
Erläuterungen zu den Kategorien der finanziellen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten:
KuF: Kredite und Forderungen
SfV: Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
AfS: Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
(available for sale)
Unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind derivative Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und
unter 1 Jahr fällig sind. Dabei handelt es sich um die offenen Wetten
zum Stichtag.
Die Bewertung der den Kategorien zugeordneten finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt gemäß Anhangangabe in Tz 3. Bezüglich der Finanzrisiken verweisen wir auf Anhangangabe unter Tz 8.11.
Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den beizulegenden
Zeitwerten (Fair Value).
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind nahezu ausschließlich
kurzfristig.
108
Bericht des Aufsichtsrats
Alle Angaben in T€
31.12.2011
Corporate Governance
Lagebericht
Kategorie
IFRS 7.6
Buchwert
31.12.2011
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
KuF
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte < 1 Jahr
KonzernabschlussAktie
davon bewertet zu
Gewinn (+)/
Verlust (-) aus
Finanzinstrumenten
fortgeführte
Anschaffungskosten
Fair Value erfolgswirksam
2.980
2.980
0
-124
KuF
4.619
4.619
0
0
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte > 1 Jahr
KuF
0
0
0
0
Zahlungsmittel
KuF
7.187
7.187
0
0
14.786
14.786
0
-124
Aktiva
Summe
Passiva
Anleihen
SfV
83
83
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
SfV
985
985
0
0
> 1 Jahr
256
0
0
0
< 1 Jahr
729
0
0
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
SfV
4.172
4.172
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
SfV
7.176
7.052
124
0
12.416
12.292
124
0
Summe
109
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
/ 8.3. Sicherungspolitik und Finanzderivate /
Ein Zinsänderungsrisiko besteht aufgrund der langfristigen Darlehensverträge mit Zinsbindung nicht. Daher gibt es keine Absicherung des
Zinsänderungsrisikos.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Die Gesellschaft hat Versicherungen abgeschlossen, die die verschiedenen betrieblichen Risiken abdecken. In der nachfolgenden Tabelle sind
die wesentlichen Ausfallversicherungen aufgeführt.
VersicherungsArt
2012
T€
2011
T€
Haftpflichtversicherungen Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung
5.000
5.000
10.000
10.000
Betriebsunterbrechung
1.190
1.190
Elektronikversicherung
1.076
1.076
Strafrechtschutz
1.000
1.000
Vertrauensschadenversicherung
2.500
2.500
Tätigkeit der Organe
/ 8.4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen /
/ 8.6. Leasing /
Für Mieten, Leasing, Dienstleistungsverträge und ähnliche Verpflichtungen muss die Gesellschaft künftig 4.125 TEuro (Vorjahr: 3.579 TEuro)
aufwenden.
Bei den durch die Gesellschaft abgeschlossenen Leasingverträgen
handelt es sich um Operating-Leasing-Verträge.
/ 8.5. Eventualverbindlichkeiten und
Haftungsverhältnisse /
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen gegenüber
Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss nicht unwahrscheinlich ist. Sie werden nicht in der Bilanz
ausgewiesen, sondern im Anhang erläutert. Unternehmen der mybetGruppe sind Beklagte aus verschiedenen Verfahren im Zusammenhang
mit dem Glückspielstaatsvertrag, deren Ausgang ungewiss ist. Auf Basis
der rechtlichen Einschätzung der Rechtsberater der Gesellschaft sowie
bereits ergangener Urteile hält es die Gesellschaft für nicht wahrscheinlich, dass sie hieraus in Anspruch genommen wird. Das nicht bilanzierte
Risiko aus den anhängigen Verfahren wird auf rund 0,3 Mio. € geschätzt.
An dieser Stelle wird ergänzend auf die Ausführungen zu Schätzunsicherheiten unter Anhang Tz 8.10 verwiesen.
Miet- und Leasingverträge
Über Operating-Leasing werden Fahrzeuge, Büromaschinen sowie Telekommunikationsanlagen finanziert. Die geschlossenen Verträge haben
Restlaufzeiten zwischen einem und fünf Jahren. Der Aufwand aus diesen Operating-Leasingverträgen sowie Mietverträgen für Betriebsausstattung betrug im Geschäftsjahr 280 TEuro (Vorjahr 178 TEuro), der
Aufwand aus Mietverträgen 692 TEuro (Vorjahr 920 TEuro). Die Aufwendungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen unter den
Fahrzeugkosten, den Mieten für Einrichtungen sowie den Raumkosten
ausgewiesen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die künftigen Aufwendungen, die aus
Leasing und Mietverträgen aufgrund der Laufzeiten und Kündigungsfristen dieser Verträge mindestens anfallen. Diese sind Teil der sonstigen
finanziellen Verpflichtungen (Siehe auch Tz. 8.4.).
31.12.2012
T€
31.12.2011
T€
725
642
1.863
613
Laufzeit bis 1 Jahr
276
348
Laufzeit 1 bis 5 Jahre
216
348
Mietverträge
Laufzeit bis 1 Jahr
Laufzeit 1 bis 5 Jahre
Leasingverträge
110
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
/ 8.7. Beziehungen zu nahestehenden Personen /
Die folgende Tabelle zeigt die Beträge gegenüber nahe stehenden
Personen und Unternehmen, die das Periodenergebnis 2012 gemindert
haben (Tz. 8.12). Hierbei handelt es sich um Beratungsleistungen und
Büromieten.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Die Preise werden marktgerecht gestaltet. Die Beratungsleistungen
werden entsprechend der geleisteten Stunden unter Zugrundelegung
marktüblicher Stundensätze bzw. den Leistungen zu Grunde liegenden
Gebührenordnungen berechnet. Der Mietzins entsprach der ortsüblichen Miete für Büroflächen. Offene Verbindlichkeiten bestanden zum
Abschlussstichtag gegenüber der GWU in Höhe von 2 TEuro.
31.12.2012
T€
31.12.2011
T€
11
3
0
62
10
53
GWU mbH (Geschäftsführerin Antje Stoltenberg, Aufsichtsratsvorsitzende)
DSM Marketing GmbH, Mietvertrag Altenholz (Familie Rainer Jacken)
Rainer Jacken (Aufsichtsratsmitglied)
/ 8.8. Aktienoptionspläne /
angemessen verlängern oder verkürzen.
Sowohl die mybet Holding SE als auch die börsennotierte Tochtergesellschaft pferdewetten.de AG haben Aktienoptionsprogramme aufgelegt.
Bezugsrechte aus den Aktienoptionsprogrammen können nur an Personen ausgegeben werden, die in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis zur Gesellschaft oder einem verbundenen Unternehmen stehen.
Im Übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die
aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen.
mybet Holding SE
Von dem Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte der Programme
2005/2006 können bis zu 30 Prozent an die Mitglieder des Vorstands
der Gesellschaft, bis zu 40 Prozent an die Geschäftsführer von Tochtergesellschaften und bis zu 80 Prozent an Arbeitnehmer der Gesellschaft
und ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben werden. Neue Bezugsrechte dürfen nicht mehr begeben werden.
Jeweils ein Bezugsrecht berechtigt im Falle seiner Ausübung zum
Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis für Bezugsrechte aus diesen Programmen ist der bei
Begebung der Optionsrechte von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zuletzt ermittelte und veröffentlichte Mindestpreis
nach WpÜG. Die Optionen können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs
der Aktie bei Ausübung mindestens 115 Prozent des Kurses der Aktie
bei Begebung erreicht. Dabei ist ebenfalls der von der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht zuletzt ermittelte und im Internet veröffentlichte Mindestpreis nach WpÜG maßgeblich.
Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Haltefrist von zwei
Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden (Sperrfrist).
Die Ausübung der Bezugsrechte kann in den auf den Ablauf der Sperrfrist folgenden drei Jahren erfolgen. Nach Ablauf des fünften Jahres
seit dem Zeitpunkt ihrer Begebung verfallen nicht wirksam ausgeübte
Bezugsrechte. Die Bezugsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist
jeweils in einem Zeitraum von drei Wochen nach Veröffentlichung der
Quartalsberichte für das zweite und dritte Quartal sowie nach Abhaltung
der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt werden.
Der Vorstand und – sofern es die Mitglieder des Vorstands betrifft – der
Aufsichtsrat können bei Bedarf die genannten Ausübungszeiträume
Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2010 können nur an Personen
ausgegeben werden, die in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis zur Gesellschaft oder einem verbundenen Unternehmen stehen. Die
Betreffenden müssen ihre Tätigkeit für die Gesellschaft oder das
verbundene Unternehmen noch nicht aufgenommen haben.
Von dem vorgenannten Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte
können bis zu 60 Prozent an die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, bis zu 60 Prozent an die Geschäftsführer von Tochtergesellschaften und bis zu 80 Prozent an Arbeitnehmer der Gesellschaft und
ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben werden. Bezugsrechte dürfen
laufend begeben werden.
Jeweils ein Bezugsrecht berechtigt im Falle seiner Ausübung zum
Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis ist der Kurs der Aktie bei Begebung. Dabei ist „Kurs der
Aktie“ der gewichtete Durchschnittskurs der der Begebung vorangegangenen drei Monate.
Die Optionen können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Aktie bei
Ausübung mindestens 115 Prozent des Kurses der Aktie bei Begebung
erreicht. Dabei ist ebenfalls der gewichtete Durchschnittskurs der vorangegangenen drei Monate maßgeblich.
Mitarbeiter können die Bezugsrechte während der Dauer der Ermächtigung nach einem entsprechenden Angebot in der in dem Angebot
gesetzten Frist erwerben, Erwerbe sind jedoch ausgeschlossen innerhalb von zwei Wochen vor Veröffentlichung von Zwischenberichten,
Halbjahres- und Jahresfinanzberichten oder vor ggf. vor diesen Berichten veröffentlichten (vorläufigen) Geschäftsergebnissen.
Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden (Sperrfrist). Die
Ausübung der Bezugsrechte kann in den auf den Ablauf der Sperrfrist
111
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
folgenden zwei Jahren erfolgen. Nach Ablauf des sechsten Jahres
seit dem Zeitpunkt ihrer Begebung verfallen nicht wirksam ausgeübte
Bezugsrechte.
Die Bezugsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist jeweils in einem
Zeitraum von drei Wochen
∆∆ nach Veröffentlichung der Quartalsberichte für das 2. und 3.
Quartal sowie
∆∆ nach Abhaltung der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt
werden (Ausübungszeiträume).
Der Vorstand und – sofern es die Mitglieder des Vorstands betrifft – der
Aufsichtsrat können bei Bedarf die genannten Ausübungszeiträume
angemessen verlängern oder verkürzen. Im übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z.B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen.
Bei Ausscheiden eines Mitarbeiters verfallen in der Regel die nicht ausgeübten Optionen.
Nach IFRS 2 sind alle Optionen zu bewerten und als Gehaltsaufwand zu
berücksichtigen. Hierbei wird unterstellt, dass der Wert der Optionen,
sofern diese unentgeltlich gewährt werden, eine Vergütung für den Zeitraum von Gewährung der Option bis zum Ablauf der Sperrfrist darstellt.
Entsprechend ist der Wert der Optionen zu ermitteln und über die Sperrfrist zu verteilen, unter Berücksichtigung unter anderem der Fluktuation. Da die Optionen in Aktien der Gesellschaft getauscht werden können
(Equity settled) und nicht in bar beglichen werden, erhöht die Buchung
des Gehaltsaufwandes die Kapitalrücklage. Gleichzeitig mindert die Aufwandsbuchung den Gewinn in der Periode der Erfassung des Aufwandes,
so dass der Eigenkapitaleffekt wieder korrigiert wird.
Die betroffenen Optionen wurden zum Börsenkurs bei Begebung bewertet unter Anwendung der Optionspreismodelle nach Black-Scholes und
des Binomialmodells. Bei Berechnung nach dem vorliegenden Modell
wurde die Ausübungshürde berücksichtigt.
Ebenfalls berücksichtigt wurde die gestaffelte Sperrfrist (Vesting
Period) sowie eine Fluktuation bei den Mitarbeitern von zehn Prozent pro
Jahr. Für den Vorstand wurde keine Fluktuation angenommen. Dividendenzahlungen wurden nicht angenommen.
pferdewetten.de AG
Von dem Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte in Höhe von
360.000 Stammaktien können bis zu 60 Prozent an die Mitglieder des
Vorstandes der pferdewetten.de AG, bis zu 60 Prozent an die Geschäftsführer von Tochtergesellschaften und bis zu 80 Prozent an Arbeitnehmer
der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben werden.
Bezugsrechte dürfen innerhalb der Laufzeit der Ermächtigung laufend
begeben werden.
112
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
Mitarbeiter können die Bezugsrechte während der Dauer der Ermächtigung nach einem entsprechenden Angebot in der in dem Angebot
gesetzten Frist erwerben. Erwerbe sind jedoch ausgeschlossen innerhalb von zwei Wochen vor Veröffentlichung von Zwischenberichten,
Halbjahres- und Jahresfinanzberichten oder ggfs. vor diesem Bericht
veröffentlichten (vorläufigen) Geschäftsergebnissen.
Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab der Gewährung ausgeübt werden (Sperrfrist). Die Ausübung der
Bezugsrechte kann in den auf den Ablauf der Sperrfrist folgenden zwei
Jahren erfolgen. Danach verfallen nicht wirksam ausgeübte Bezugsrechte.
Die Bezugsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist jeweils in einem
Zeitraum von drei Wochen nach der Veröffentlichung der Quartalsberichte für das zweite und dritte Quartal sowie nach Abhaltung der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt werden (Ausübungszeiträume). Der
Vorstand und – sofern es die Mitglieder des Vorstandes betrifft – der
Aufsichtsrat können bei Bedarf die genannten Ausübungszeiträume angemessen verlängern oder verkürzen. Im Übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen.
Jeweils ein Bezugsrecht berechtigt im Falle seiner Ausübung zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis ist der Kurs der Aktie bei Begebung. Dabei ist der „Kurs der Aktie“
der gewichtete Durchschnittskurs der der Begebung vorangegangenen
drei Monate. Die Optionen können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs
der Aktie bei Ausübung mindestens 115 vom Hundert des Kurses der
Aktie bei Begebung erreicht. Dabei ist ebenfalls der gewichtete Durchschnittkurs der vorangegangenen drei Monate maßgeblich.
Die Bezugsrechte wurden als Entgelt für Arbeitsleistungen zukünftiger
Perioden gewährt. Insoweit erfolgt die Erfassung des beizulegenenden
Zeitwertes der insgesamt gewährten Bezugsrechte zeitanteilig über die
Sperrfrist von vier Jahren. Die Aufwendungen hieraus werden als Personalaufwand erfasst. Da die gewährten Option zum Erwerb von Stammaktien an der pferdewetten.de AG berechtigen und nicht in bar beglichen
werden, erhöht die Buchung des Personalaufwands das Eigenkapital
(Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen,
vgl. III 3.7. Buchstabe e).
Die Optionen sind mit Hilfe des Black-Scholes-Modells zum Börsenkurs bei Begebung bewertet worden. Bei der Bewertung wurde die Ausübungshürde, die Sperrfrist sowie eine Fluktuationen bei den Mitarbeitern von zehn Prozent pro Jahr berücksichtigt.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Die Entwicklung der nach IFRS 2 zu berücksichtigenden Optionen ist
nachfolgend dargestellt.
mybet Holding SE
2011
Ausstehende Optionen 1.1.
2012
Anzahl
Durch. Ausübungspreis
Anzahl
Durch. Ausübungspreis
756.704
1,77 €
547.381
1,75 €
Gewährt in der Periode (Mitarbeiter)
0
0
Gewährt in der Periode (Vorstand)
0
0
Verfallen in der Periode (Mitarbeiter)
-2.740
2,31 €
-26.935
2,31 €
Verfallen in der Periode (Mitarbeiter)
-20.000
1,62 €
-55.000
1,62 €
Verfallen in der Periode (Vorstand)
-11.583
2,77 €
-15.446
2,77 €
Verfallen in der Periode (Vorstand)
-175.000
1,77 €
0
Ausgeübt in der Periode
0
0
Ausgelaufen in der Periode
0
0
Ausstehende Optionen 31.12.2011 /
31.12.2012
547.381
Ausübbare Optionen 31.12.2011 / 31.12.2012
1,75 €
450.000
0
1,70 €
0
Durchschnittlicher Aktienkurs
1,32 €
1,32 €
Die wesentlichen Parameter für die Optionspreisberechnung sind
nachfolgend dargestellt.
AO-Gruppen
Datum der
Gewährung
Bandbreite
der Ausübungspreise
Durchschn.
gew. Ausübungskurs
Historische/
erwartete
Volatilität
Laufzeit in
Jahren
Risikofreie
Verzinsung
Fair Value
Mitarbeiter
02/2010
1,85 €
2,13 €
65 %
2,0
1,44 %
0,73 €
Vorstand
01/2010
1,77 €
2,04 €
65 %
5,0
1,74 %
0,79 €
Mitarbeiter
12/2009
1,62 €
1,86 €
65 %
2,0
1,50 %
0,64 €
Vorstand
(verfallen)
06/2005
7,47 €
8,59 €
60 %
3,5
2,60 %
3,36 €
Mitarbeiter
(verfallen)
07/2004
2,31 €
2,66 €
50 %
8,0
3,55 %
1,08 €
Vorstand
(verfallen)
06/2004
2,77 €
3,19 €
45 %
5,0
3,70 %
1,24 €
Mittelwert
Es wurde für die in den Jahren 2004 und 2005 gewährten Optionen
nicht auf die historische Volatilität abgestellt, da diese bedingt durch die
Änderung des Geschäftsmodells im Zuge der Restrukturierung der
mybet-Gruppe in 2002 nicht repräsentativ war. Die zum Zeitpunkt der
Optionsbewertung sich kontinuierlich positiv entwickelnde Ertragslage
bei gleichzeitig sinkender Volatilität indizierte eine niedrigere erwartete Volatilität. Die Ermittlung erfolgte durch Fortschreibung aktueller
Trends der historischen Volatilität. Die Optionspreisberechnung für die
1,31 €
in 2011 und 2012 gewährten Optionen basiert auf der historischen
Volatilität.
Die restliche gewichtete durchschnittliche Vertragslaufzeit beträgt 1
Jahr (VJ 1. Jahr), der gewichtete durchschnittliche Fair Value der ausstehenden Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung 0,70 Euro (VJ 0,73
Euro).
113
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
pferdewetten.de AG
PARameter
Datum der Gewährung
17.05.2012
Aktienkurs zum Gewährungszeitpunkt
1,14€
Ausübungspreis
1,11€
Erwartete Volatilität
50,46%
Sperrfrist
4 Jahre
Risikofreie Verzinsung
1,00%
Beizulegender Zeitwert
0,41€
Die erwartete Volatilität wurde aus den Kursen der letzten drei Monate
vor Gewährung der Aktienoptionen ermittelt.
Nachfolgend die Darstellung der Entwicklung der zu berücksichtigenden
Optionen:
2012
2011
Anzahl
Durch.
Ausübungspreis
Anzahl
Durch.
Ausübungspreis
0
-
0
-
Gewährt in der Periode
360.000
1,11€
0
-
Verfallen in der Periode
0
-
0
-
Ausgeübt in der Periode
0
-
0
-
Ausgelaufen in der Periode
0
-
0
-
360.000
1,11€
0
-
Ausgeübte Optionen 31.12.
0
-
0
-
Ausübbare Optionen 31.12.
0
-
0
-
Ausstehende Optionen zum 01.01.
Ausstehende Optionen 31.12.
Der sich aus der Zuteilung der Optionen ergebende gesamte Gehaltsaufwand im Konzern wurde bei den Personalkosten (Vorstand und Mitarbeiter) in Höhe von 67 TEuro (VJ 94 TEuro) berücksichtigt.
/ 8.9. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag /
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die gem. IAS 10 angabepflichtig
sind, haben sich nicht ereignet.
/ 8.10. Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden /
Schätzungen und Beurteilungen des Managements /
Der Werthaltigkeitstest für Firmenwerte basiert auf zukunftsbezogenen
Annahmen. Diese Annahmen wurden aufgrund der Einschätzungen der
Verhältnisse am Bilanzstichtag getroffen. Zudem wurde hinsichtlich der
erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zu diesem Zeitpunkt als
realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds einbezogen. Durch von den Annahmen abweichende Entwicklungen
der Rahmenbedingungen können sich die tatsächlichen Beträge von den
114
Schätzwerten unterscheiden. In solchen Fällen werden die Annahmen
und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte
und Schulden angepasst. Die unter dem Posten ausgewiesenen Buchwerte betragen zum 31. Dezember 2012 6.449 TEuro (VJ 6.449 TEuro).
Eine Erhöhung der Marktrisikoprämie von 6% auf 7% hätte eine Reduzierung der Firmenwerte um 13% zur Folge.
Bezüglich der Werthaltigkeitstests latenter Steuern auf Basis der Steuerplanung der Gesellschaft wurde auf die Jahresplanung der mybetGruppe abgestellt, unter der Berücksichtigung der Verhältnisse am
Bilanzstichtag. Die als realistisch angesehene zukünftige Entwicklung
des Marktumfeldes wurde hierbei berücksichtigt. Dieser Planung liegen die gleichen Schätzungen und Annahmen zu Grunde wie für die
Werthaltigkeitstests der Firmenwerte. Insoweit können sich auch hier
die Schätzwerte und Annahmen von der tatsächlichen Entwicklung
unterscheiden. Auch setzt der Ansatz von aktiven latenten Steuern die
vollständige Anerkennung der steuerlichen Verlustvorträge durch das
Finanzamt voraus. Die Betriebsprüfung ist bis einschließlich 2002
erfolgt. Aufgrund des aktuellen Informationsstandes deutet nichts auf
eine Versagung von Verlustvorträgen hin. Insgesamt ist ein Ausweis
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
aktiver latenter Steuern in Höhe von 969 TEuro (VJ 2.357 TEuro)
betroffen.
Bei der Bilanzierung und Bewertung der sonstigen Rückstellungen sind
Einschätzungen erforderlich, die auf den Informationen beruhen, die
zum Zeitpunkt des Konzernabschlusses verfügbar waren. Dies betrifft
insbesondere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Die wahrscheinlichen Ergebnisse werden nach Rücksprache mit den für die mybetGruppe tätigen Rechtsanwälten bewertet. Trotzdem ist der Ausgang von
anhängigen oder künftigen rechtlichen Verfahren häufig nicht vorhersehbar, so dass sich hierdurch Kosten ergeben können, die über die hierfür vorgesehenen Rückstellungen hinausgehen.
Die Bilanzierung und Bewertung der Aktienoptionen erfolgt ebenfalls
auf Basis zukunftsbezogener Annahmen, die in die Optionspreismodelle eingehen, wie z. B. die Fluktuation. Künftig können die tatsächlichen
Entwicklungen deutlich von diesen Einschätzungen abweichen.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind darüber hinaus in
gewissem Umfang weitere Annahmen und Schätzungen erforderlich, die
sich auf die Wertansätze der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen beziehen.
/ 8.11. Management der Finanzrisiken und Angaben
zum Kapitalmanagement /
Finanzrisiken
Der mybet-Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte,
Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen vielfältigen Risiken,
insbesondere aus der Veränderung von Wechselkursen, von Börsenkursen und Marktpreisen. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es,
diese Marktrisiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Bestimmte Transaktionen bedürfen der
vorherigen Genehmigung durch den Vorstand oder den Aufsichtsrat,
darüber hinaus sind Liquiditäts-, Kurs- und Zinsrisiken Bestandteil des
Risikomanagementsystems und werden im Rahmen einer Scorecard
monatlich berichtet und bewertet, wobei die Risiken in Bezug auf ihre
Eintrittswahrscheinlichkeit und einem inhärenten monetären Schaden
bei Eintritt bewertet werden. Daraus ergibt sich eine Einordnung der Risiken in verschiedene Gefahrenklassen.
Kreditrisiken ergeben sich im Onlinebereich unter anderem aus Forderungslaufzeiten und Rücklastschriften aus dem Geschäftsverkehr mit
Kunden. Diesen Risiken wird durch die Implementierung entsprechender Scoringverfahren begegnet, die zum einen sicherstellen sollen, dass
z.B. gestohlenen Kreditkarten, falsche Bankverbindungen oder Adressen
oder auch eine nicht gegebene Volljährigkeit des Kunden während der
Registrierung gemeldet werden und ein Kauf unterbunden wird. Zum anderen wird dadurch das Risiko zum Teil auf die Anbieter entsprechender
Zahlungsmittel wie Kreditkarten übertragen, die den Ausfall einer Kreditkartenzahlung (Rückbuchung, Charge-back) übernehmen.
Im Geschäftsverkehr mit beispielsweise Wettshopbetreibern wird durch
sogenannte Prepaidverfahren und bei Zahlungsverzug durch Reduzierung der Limits das Risiko begrenzt. Hier ist jedoch das Ausfallrisiko
tendenziell höher als im Onlinebereich.
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Generell wird das Risiko von Forderungsverlusten aber auch hoher
Gewinnauszahlungen durch Einsatzlimits begrenzt, die insbesondere bei
Neukunden sicherstellen, dass keine hohen Außenstände oder Gewinnauszahlungen entstehen können.
Generell werden Ausfallrisiken im operativen Geschäft bei Finanzinstrumenten fortlaufend überwacht. Ihnen wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung
getragen. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in
der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.
(vgl. auch Anmerkungen unter Tz 3 und Tz 6.2.2.)
Liquiditätsrisiken werden einerseits durch Liquiditätsstati mit Trendanalyse wöchentlich operativ überwacht. Ergänzend erfolgt eine
Fortschreibung des Status mittels der für das laufende Geschäftsjahr
erstellten Planung mittels einer monatlichen Cashflow Rechnung.
Liquiditätsrisiken betreffen mögliche Schwierigkeiten, Zahlungsverpflichtungen fristgerecht oder generell anteilig oder vollständig zu
erfüllen. Die wöchentlichen und monatlichen Liquiditäts- und Cash
Flow Reports sowie die kontinuierliche Überwachung der Umsatz- und
Zahlungsströme im Abgleich mit der auf Monatsbasis erstellten Planung sollen eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit sicherstellen. Als mittelständige Unternehmensgruppe verfügt die mybet-Gruppe über keine
Kreditlinien, entsprechende Bedeutung kommt dem Cash Management
der Gruppe zu. Neben den Beständen an Liquiden Mitteln werden auch
kurzfristige Forderungen, insbesondere gegenüber Zahlungsverkehrsdienstleistern mit einbezogen, da in dem Moment, in dem ein Kunde
eine Einzahlung über einen Zahlungsverkehrsdienst (z.B. Kreditkarte)
vornimmt, eine Verbindlichkeit bilanziell erfasst wird, der Mittelzufluss
jedoch erst mit Abrechnung des Zahlungsverkehrsdienstes erfolgt. Die
Fälligkeiten sind unter Anhangangabe Tz 6.4 und Tz 6.5 angegeben.
Investitionsrisiken
Die Gruppe hat in 2012 knapp 3,3 Mio. Euro (VJ 6 Mio Euro) in das Anlagevermögen investiert. Im Wesentlichen handelt es sich um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte.
Marktrisiken
Die Währungskursrisiken resultieren bei mybet aus Investitionen,
Finanzierungsmaßnahmen und operativen Tätigkeiten sowie den in USD
gehaltenen Guthaben der Pokerspieler. Die Währungsumrechnung kann
zu erheblichen Ergebnisbeeinflussungen führen. Im operativen Bereich
wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung (in der Regel Euro) ab.
Deshalb wird das Währungskursrisiko von mybet aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Das noch im Vorjahr in britischen Pfund bestehende geringe Risiko ist durch den Verkauf der JAXX
Uk Ltd. weggefallen.
Auswirkungen können die Schwankungen des USD haben, da in 2012
weiterhin Verbindlichkeiten gegenüber Pokerspieler in Höhe von 0,5 Mio.
USD (VJ 2,3 Mio. USD) im Mittel bestanden. Eine monatliche Kursveränderung von +/- 10% des USD, wie sie in dem sehr volatilen Umfeld des
Jahres 2012 mehrfach erfolgt ist hätte zu einer zusätzlichen Realisie
115
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
rung von Währungsgewinnen / –verlusten von +40 TEuro / -40 TEuro
geführt. Das Währungsrisiko wurde unterjährig durch Devisentermingeschäfte eingegrenzt, zum Stichtag existierten keine Kontrakte.
Zinsänderungsrisiken sind nicht ersichtlich, da alle ausgereichten Kredite und Forderungen sowie eingegangenen Verbindlichkeiten keine oder
feste Zinsvereinbarungen enthalten. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann
auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet
sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7.
Kapitalmanagement
Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements von mybet ist es, eine Eigenkapitalquote von mindestens 50% sowie die Finanzierung sicherzustellen und kurzfristig auf Jahressicht einen positiven Cash Flow zu
Casino & Poker
erwirtschaften. Das Eigenkapital der mybet-Gruppe beträgt per 31.
Dezember 2012 28.520 TEuro (VJ 22.673 TEuro). Aktuell liegt die
Eigenkapitalquote bei 65% (Vorjahr 61%). Die Eigenkapitalrendite liegt
in 2012 bei 21,7% (Vorjahr 7%). Mittelfristig strebt das Management
eine Eigenkapitalrendite von rund 20% an. Aktuell und mittelfristig ist
die Schuldentilgungsfähigkeit und die finanzielle Substanz des Konzerns unter Berücksichtigung der Existenzsicherung in einem rechtlich
schwierigen Umfeld unter gleichzeitiger Sicherung und Erschließung
alternativer Märkte und Investitionsoptionen von besonderer Bedeutung. Hier gilt es, eine Balance zu finden zwischen der Nutzung vorhandener Ertragspotenziale, harten Sparmaßnahmen und Desinvestitionen
sowie der Erschließung neuer Produkte und Märkte in einem zunehmend
rechtlich stabilerem Umfeld. Im Zuge der Restrukturierung der Kapitalseite hat sich die Relation der Nettoverbindlichkeiten zum Eigenkapital
deutlich verbessert. Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe dieses angepassten Verhältnisses von Nettoverschuldung und Eigenkapital
nach folgender Formel:
Summe Verbindlichkeiten
abzüglich Zahlungsmittel und -äquivalente
Nettoverbindlichkeiten
Summe Eigenkapital
Nettoverbindlichkeiten zu Eigenkapital
/ 8.12. Organe der Gesellschaft /
Mitarbeiter & Management
2012
2011
15.405
14.702
-14.884
-7.187
521
7.515
28.520
22.673
0,02
0,33
Details zu den Vergütungen sind im Lagebericht angegeben. Im
Geschäftsjahr wurden 44 TEuro (VJ 0 TEuro) als Aufwand für aktienbasierte Vergütung erfasst, da im Wesentlichen Anteile der Optionen verfallen sind. Der Aufwand verteilt sich im Wesentlichen zu gleichen Teilen
auf die Vorstandsmitglieder. Der Fair Value der Optionen zum Zeitpunkt
der Gewährung betrug 0,79 Euro.
Vorstandsmitglieder sind die Herren
∆∆ Dipl.-Informatiker Mathias Dahms, Sprecher
∆∆ Dipl.-Betriebswirt Stefan Hänel
Für das Geschäftsjahr 2012 haben die Mitglieder des Vorstands nach
§ 314 HGB die folgende Vergütung erhalten (Vorjahreswerte in Klammern):
Feste Vergütung/Gehalt
Erfolgsbezogene
Vergütung/
Tantieme
T€
T€
Aktienoptionen
(Stück)
Mathias Dahms
220,0
(220,0)
223,1
(25)
Stefan Hänel
220,0
(220,0)
Gesamt
440,0
(440,0)
116
Komponenten mit langfristiger
Anreizwirkung
Geldwerte
Vorteile aus
Sachbezügen
Gesamt
Zeitwert bei
Begebung (T€)
T€
T€
(-)
(-)
10,1
(10,4)
453,2
(255,4)
223,1
(25)
(-)
(-)
11,8
(9,0)
454,9
(254,0)
446,2
(50)
(-)
(-)
21,9
(19,4)
908,1
(509,4)
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Forderungen der Gesellschaft gegen Vorstandsmitglieder bestehen in
Höhe von 3 Teuro.
Mathias Dahms ist ergänzend zu seinem Vorstandsmandat als
Aufsichtsratsvorsitzender der pferdewetten.de AG, Stefan Hänel als
Aufsichtsratsmitglied der pferdewetten.de AG bestellt.
Mitglieder des Aufsichtsrates
∆∆ Antje Stoltenberg, Kiel, Wirtschaftsprüferin, Vorsitzende
∆∆ Frank Motte, Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter, stellvertretender Vorsitzender
∆∆ Rainer Jacken, Kiel, Unternehmensberater
∆∆ Rodolfo Carpintier Santana, Madrid (Spanien), Vorsitzender der
Geschäftsführung
∆∆ Dr. Volker Heeg, Hamburg, Rechtsanwalt und Steuerberater
∆∆ Konstantin Urban, Gräfelfing, Geschäftsführer
Neben der Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied der mybet Holding SE
übte Herr Carpintier Santana eine Kontrolltätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrats (Board Member) der xplane Inc. St. Louis, USA, sowie Herr
Urban als Aufsichtsratsvorsitzender der YORXS AG, München, aus.
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung für den Aufsichtsrat setzt sich ebenfalls aus einem fixen
und einem variablen Anteil zusammen. Der variable Anteil setzt sich wiederum zusammen aus einer kurzfristig und einer langfristig erfolgsorientierten Vergütungskomponente.
Die Vergütung für den Aufsichtsrat ist auf der Hauptversammlung 2005
festgelegt worden und wurde auf der Hauptversammlung 2010 bezüglich der Höhe angepasst.
Antje Stoltenberg
(Vorsitzende)
Frank Motte
(stv. Vorsitzender)
Rainer Jacken
Rodolfo Carpintier
Santana
Dr. Volker Heeg
Konstantin Urban
Gesamt
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
Der Aufsichtsrat erhält für seine Tätigkeit
a) eine feste Vergütung je Mitglied in Höhe von 15.000 Euro jährlich zuzüglich nachgewiesener Auslagen. Die Aufsichtsratsvorsitzende erhält
für ihre Tätigkeit eine Vergütung in Höhe von 22.500 Euro.
b) eine am kurzfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte jährliche
Vergütung je Aufsichtsratsmitglied in Höhe von 0,3 Prozent auf das jeweilige EBIT der Gesellschaft auf Basis des Konzernabschlusses nach
IFRS, höchstens jedoch 15.000 Euro für Aufsichtsratsmitglieder und
22.500 Euro für die Aufsichtsratsvorsitzende.
c) eine erfolgsorientierte, langfristige, nach Ablauf der jeweiligen Wahlperiode des Aufsichtsrats zahlbare Vergütung in Höhe von 15.000 Euro
für Aufsichtsratsmitglieder und 22.500 Euro für die Aufsichtsratsvorsitzende. Die langfristige Vergütung wird ausgezahlt, wenn das Ergebnis
der Gesellschaft (EBIT) während der Amtszeit des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds pro Jahr im Mittel um 30 Prozent gestiegen ist.
d) Soweit die Vergütung umsatzsteuerpflichtig ist, ist die Gesellschaft
zur Erstattung verpflichtet. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während
eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder
vor Ende ihrer Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, erhalten eine zeitanteilige Vergütung. Die Vergütung wird erstmalig für das
Geschäftsjahr 2012 bewilligt. Die Vergütung gemäß lit. a) ist zahlbar
nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres. Die Vergütung gemäß lit. b)
ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung
des Aufsichtsrats für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr entscheidet. Die Vergütung gemäß lit. c) ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das letzte
Geschäftsjahr der regulären Amtszeit des Aufsichtsrats entscheidet.
Sonstige Leistungen
Darüber hinaus hat die Gesellschaft den Aufsichtsratsmitgliedern
Spesen und Reisekosten auf Nachweis erstattet.
Für das Geschäftsjahr 2012 sind für die Mitglieder des Aufsichtsrats folgende Vergütungen im Ergebnis erhalten (Vorjahreswerte in Klammern):
Feste vergütung
Kurzfristige
variable Vergütung
Langfristige
variable Vergütung
Gesamt*
Spesen/
Reisekosten*
T€
T€
T€
T€
T€
22,5
22,5
-
45
0,2
(22,5)
(4,9)
(-)
(27,4)
(0,3)
15,0
15,0
-
30,0
0,0
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(0,6)
15,0
15,0
-
30,0
0,0
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(0,0)
15,0
15,0
-
30,0
3,2
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(1,1)
15,0
15,0
-
30,0
0,0
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(0,1)
15,0
15,0
-
30,0
1,1
(15,0)
(4,9)
(-)
(19,9)
(1,1)
97,5
97,5
-
195,5
4,5
(97,5)
(29,4)
(-)
(126,9)
(3,2)
* zuzüglich Mehrwertsteuer
117
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
/ 8.13. Honorar des Abschlussprüfers /
Für die erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sind folgende
Honorare als Aufwand erfasst worden:
Abschlussprüfungsleistungen
Andere Bestätigungsleistungen
Sonstige Leistungen
Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen umfassen vor allem die
Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung des
Abschlusses der mybet Holding SE.
Kiel, 26. März 2013
Mathias Dahms
Stefan Hänel
/ Versicherung der gesetzlichen Vertreter /
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden
Rechnungslegungsgrundsätzen für den Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt wird und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und
die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr beschrieben sind.
Kiel, 26. März 2013
Mathias Dahms
118
Stefan Hänel
2012
T€
2011
T€
175
228
6
0
41
0
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
/ Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers /
Wir haben den von der mybet Holding SE, Kiel (vormals JAXX SE, Kiel),
aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapital-veränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
liegt in der Verantwortung des Vorstands des Mutterunternehmens.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlage¬bericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Kon-
Lagebericht
KonzernabschlussAktie
zernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, den 30. März 2013
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Haußer
Küntzel
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
119
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
DIE AKTIE
Freefloat 72,5%
Murat Tutkun,
Deutschland
0,6%
Aktionärsstruktur
per 31.03.2013
mybet Gründer
2,8%
F. von Brackel, R.
Schäfer, Z. Osskó,
A.+T. Hütel; alle
Deutschland
Faber-Gruppe,
Bochum, Deutschland
6,5%
Arcalis Balear S.L.,
Spanien
3,4%
C. Jakopitsch, Österreich
5,2%
Brickell Investments
S.L., Spanien
4,6%
JAHRESSCHLUSSKURS 2011
JAHRESSCHLUSSKURS 2012
1,16€ 1,50€
+++
120
DWS Investment GmbH,
Frankfurt, Deutschland
5,1%
HÖCHSTKURS 20.12.2012
TIEFSTKURS 13.07.2012
1,55€ 1,02€
Grundkapital am 31.12.2012 = 24.217.183 Euro (=Anzahl Aktien)
+++
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
ISIN
Kürzel
DE000A0JRU67
XMY
Wertpapierkennnummer (WKN)
Bloomberg
A0JRU6
XMY:GR
Handelssegment
Index
Prime Standard
CDAX, Prime All
(Regulierter Markt) Share, Classic All
Frankfurt
Share
Lagebericht
Konzernabschluss
Handelsstärkster Tag:
19
343.689 Aktien am 19.01.2012
Designated
Sponsors
M.M. Warburg & CO
KGaA, Hamburg
Close Brothers
Seydler Bank AG,
Frankfurt a.M.
Aktiengattung
Nennwertlose
NamensStammaktien
+++ Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen 2012: 36.358 Aktien
mybet Holding SE Performance 2012
Aktie
+++
mybet
SDAX
Quelle: Xetra
1,50 €
1,40 €
5.000
1,30 €
1,20 €
1,10 €
4.000
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.Dez.
Die Aktie
Die Aktie der mybet Holding SE hat im Jahr 2012 eine positive Performance erzielen können. Mit einem Plus von 29,3 Prozent lag der Wertanstieg in 2012 über dem des SDAX, dem Leitindex für Small-Cap-Werte
in Deutschland, der sich im Jahresverlauf um 18,7 Prozent verbesserte.
Auch der führende globale Index für Unternehmen der Games- und
Gambling-Branche, der S-Network Global Gaming Index (Ticker: WAGR),
stieg im Berichtszeitraum um nur 19,8 Prozent.
Dabei startete die mybet-Aktie zunächst noch recht uneinheitlich
ins Jahr. Zwar verzeichnete sie in den ersten Wochen einen soliden
Anstieg auf bis zu 1,28 Euro, konnte sich dann jedoch nicht vom allge-
meinen Seitwärtstrend des Marktes abkoppeln und erreichte im Juli ihren
Jahrestiefststand von 1,02 Euro. Erst mit wachsender Zuversicht in die
fortschreitende Regulierung auf dem deutschen Glücksspielmarkt
nahm die Aktie im Verlauf des zweiten Halbjahres wieder Fahrt auf.
Ihren Höchststand erreichte die Aktie am 20.12.2012 mit 1,55 Euro
nach Bekanntgabe des Erhalts der Casino- und Poker-Lizenz in
Schleswig-Holstein.
Das durchschnittliche Handelsvolumen lag im Jahr 2012 bei 36.358
Aktien. Der Großteil der Handelsumsätze wurde auf den traditionellen
Börsenplätzen Xetra (57 Prozent) und Frankfurt (22 Prozent) erzielt.
13 Prozent des Aktienvolumens wurden 2012 über das Handelssystem
„Tradegate“ gehandelt, sechs Prozent über andere außerbörsliche Platt
121
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
formen (OTC – „Over the Counter“). Rund zwei Prozent des gesamten
Handels wurden an den Regionalbörsen in Stuttgart, München, Berlin,
Hamburg und Düsseldorf abgewickelt.
Casino & Poker
Mitarbeiter & Management
fragmentierter ist der Handel. Tendiert der Wert gegen 1, wird die Aktie
an überdurchschnittlich vielen Plätzen gehandelt. Tendiert er gegen 0,
wird sie an relativ wenigen Plätzen gehandelt.
Der Bloomberg Fragmentation Score (BFS) lag 2012 bei 0,608 Punkten.
Die Skala für den Scorewert reicht von 0 bis 1: je höher der Wert, desto
Handelsfragmentierung 2012
Bloomberg Fragmentation Score: 0,608
Quelle: Bloomberg
XETRA 57%
Regionalbörsen 2,2%
Frankfurt 21,7%
Total OTC 6,3%
Tradegate 12,8%
Investor Relations
Die Investor-Relations-Aktivitäten der mybet Holding SE zielen auf eine
transparente, kontinuierliche und zeitnahe Kommunikation mit den
Teilnehmern des Kapitalmarkts. Dabei legt mybet großen Wert darauf,
sowohl über strategische und finanzielle Aspekte der Geschäftstätigkeit
als auch über individuelle Entwicklungen am Markt zu berichten und den
Grundsätzen einer guten Corporate Governance zu folgen.
Im Geschäftsjahr 2012 führte die IR-Abteilung gemeinsam mit dem
Vorstand zahlreiche Einzelgespräche mit Analysten und institutionellen
Investoren. Darüber hinaus hat sich mybet auf der Small & Mid Cap Con-
122
ference der DVFA im Frühjahr und auf dem Eigenkapitalforum im Herbst
2012 einer breiten Zielgruppe präsentiert. Roadshows führten Vorstand
und IR unter anderem nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.
Mit der Umfirmierung von JAXX in mybet wurde auch die Internetpräsenz
der Holding komplett überarbeitet. Die Website www.mybet-se.com
richtet sich in erster Linie an interessierte Investoren und Aktionäre, die
sich einen umfassenden ersten Eindruck vom Geschäftsmodell der mybet-Gruppe machen wollen. Übersichtlichkeit, ein schnelles Auffinden
der wichtigsten Informationen und eine breite Auswahl an IR-relevanten
Dokumenten standen im Fokus bei der Neugestaltung der Seiten.
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
mybet Meilensteine
1986
Gründung der ANYBET GMBH (ehemals Designgruppe Transparent)
2006
Übernahme des maltesischen Sportwettenanbieters
QED Ventures Ltd. (myBet.com)
1997
Gründung der JAXX GmbH (ehemals E.I.P. Entertaining
Interactive Productions GmbH)
2006
Gründung der JAXX UK Ltd. in Großbritannien
1998
Start von JAXX.de, Deutschlands erster
Lottoannahmestelle im Internet
2007
Start von JAXX.com, dem internationalen Glücksspielportal
der JAXX–Gruppe
1999
Börsengang der JAXX AG
2008
Übernahme der pferdewetten.de AG
(ehemals SPORTWETTEN.DE AG)
2000
Übernahme der österreichischen JAXX GmbH in Lustenau
(ehemals Interjockey.com horsebet GmbH)
2008
Umfirmierung von FLUXX AG in JAXX AG
2000
Übernahme der Telefon–Wettvermittlung fluxx.com
Telewette GmbH
2010
Umwandlung der JAXX AG in eine Europäische Aktiengesellschaft
(Societas Europaea; SE)
2004
Übernahme des Tippgemeinschaftsanbieters DSM
Lottoservice GmbH
2012
Verkauf des Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX
2004
Umfirmierung von fluxx.com Aktiengesellschaft in FLUXX AG
2012
mybet erhält eine der ersten Sportwett-Lizenzen in
Schleswig-Holstein
2005
Übernahme des spanischen Lotterievermittlers DigiDis S.L.
2012
Umfirmierung von JAXX SE in mybet Holding SE
123
01/12
Struktur & Strategie
Sport & Pferdewetten
Casino & Poker
Unternehmenskalender 2013
Impressum
28. März 2013
Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2012
Copyright 2013
mybet Holding SE, Kiel
08. Mai 2013
Veröffentlichung des Dreimonatsberichts
Konzeption und Redaktion
Stefan Zenker, mybet Holding SE
16. Mai 2013
Hauptversammlung in Kiel
New Communication GmbH & Co. KG,
Werbe- und Marketingagentur, Kiel
18. August 2013
Veröffentlichung des Halbjahresberichts
Dr. Ronald Reichert
07. November 2013
Veröffentlichung des Neunmonatsberichts
11. – 13. November 2013
Analystenkonferenz im Rahmen des
Eigenkapitalforums in Frankfurt am Main
Mitarbeiter & Management
Design und Layout
New Communication GmbH & Co. KG,
Werbe- und Marketingagentur, Kiel
Fotos
Titelbild: © Ersler Dmitry – panthermedia.net
mybet Holding SE; Panthermedia.net
Fortuna Düsseldorf
Carsten Heidmann
Produktion
ppa. bumann, print– & produktionsagentur,
Rendsburg
Geschäftsadresse
mybet Holding SE
Jägersberg 23
24103 Kiel
Tel. (040) 85 37 88-0
Fax (040) 85 37 88-40
[email protected]
Investor Relations & Corporate Communications
Stefan Zenker
Tel. (040) 85 37 88 – 0
[email protected]
http://www.mybet-se.com
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Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Governance
Lagebericht
Konzernabschluss
Aktie
Die erstklassige Wette!
Dein Einsatz für den Klassenerhalt
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Die
Unterstützer-Kampagne von mybet
125
www.mybet-se.com