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Die Siedlung, die die Römer eroberten, war ein kleines, von
Überschwemmungen heimgesuchtes Fischerdorf auf der Île
de la Cité, bewohnt vom Stamme der Parisii.
Bald erblühte eine römische Siedlung, die sich auf das linke
Seineufer erstreckte. Den Römern folgten die Merowinger,
die das Städtchen Paris nannten und es zur Hauptstadt des
fränkischen Reiches machten.
Im Mittelalter war die Stadt religiöser Mittelpunkt, und es
entstanden architektonische Meisterwerke. Auch war Paris
Bildungszentrum und lockte Gelehrte und Studenten aus
ganz Europa an seine große Universität, die Sorbonne.
Während der Renaissance und der Aufklärung trat Paris als
bedeutendes Kultur- und Geisteszentrum hervor und unter
Louis XIV wurde es enorm reich und
mächtig. Doch in der großen Revolution von 1789 musste die Monarchie
der Volksherrschaft weichen.
Zu Anfang des neuen Jahrhunderts
war der revolutionäre Eifer verschwunden, der General Napoléon
Bonaparte erklärte sich im Jahre 1804
zum Kaiser Frankreichs und ging mit
Ehrgeiz daran, Paris zum Mittelpunkt
der Welt zu machen.
Die französische Varietékünstlerin Mistinguett nannte die
Seine einst- eine hübsche Blondine mit lachenden Augen.
Zweifellos vermag der Fluss zu betören, doch geht seine Beziehung zu der Stadt weit über einen Flirt hinaus.
Keine andere europäische Großstadt weist eine ähnliche enge
Bindung zu «ihrem» Fluss auf wie Paris. Die Seine bildet den
Dreh- und Angelpunkt des Lebens. Von ihr aus werden Entfernungen gemessen und Hausnummern gezählt.
Sie teilt die Stadt in rive droite et rive gauche, die sich vom
Charakter her deutlich unterscheiden. Eine zweite Trennungslinie ist historisch bedingt: während der Ostteil der Stadt auf
historischer Wurzel gründet, wurde die Westhälfte vorwiegend
im 19. und 20. Jahrhundert geprägt.
Fast alle erwähnenswerten Bauten der
Stadt liegen entweder direkt an der Seine
oder nur einen Steinwurf von ihr entfernt.
Die Kais sind von eleganten Apartmenthäusern, prächtigen Stadtpalais, weltberühmten Museen und Denkmälern
gesäumt.
Vor allem jedoch bedeutet der Fluss Leben.
Jahrhundertlang war er die zentrale Verkehrsader der Stadt.
Hat sich das hektische Treiben inzwischen
auf die Strassen verlagert, gehört die
Seine heute Lastkähnen und den berühmten Bateaux Mouches, die dem Besucher
die Stadt aus einer ganz besonderen Perspektive zeigen.
Im Februar 1848 erlebte Paris eine
weitere Revolution, durch die Louis
Philippe gestürzt wurde. Bald danach
wurde die Stadt durchgreifend umgestaltet. Nach den Plänen des Präfekten
Haussmann wurden die engen Straßen
durch elegante Avenuen und Boulevards ersetzt. Gegen Ende
des Jahrhunderts war Paris Schrittmacher westlicher Kultur.
So blieb es weit ins 20. Jahrhundert hinein, bis zur Besetzung
der Deutschen 1940 – 1944. Seit dem Krieg hat sich die Stadt
wiederbelebt und ist enorm gewachsen, will sie doch das schlagende Herz eines vereinten Europas sein.
Die Franzosen sind begeisterte Konsumenten. Sogar in kleinen Städten gibt es ausgezeichnete und
stilvolle Boutiquen.
Auf Märkten werden frische, regionale Produkte verkauft.
Man findet Hunderte oder mehr Käse-, Fleisch- und Wurstsorten, und auch das riesige Angebot an Obst und Gemüse
zeugt von französischer Lebensart.
Jeder Besucher wird die einzelnen Viertel von Paris anders erleben. Während einige von der Geschichte eines bestimmten
Ortes fasziniert sind, genießen andere die Harmonie der Parks
und der breiten Avenuen. Wieder andere werden von der modernen Technik begeistert sein. Moderne Architektur wird in
Frankreich stark gefördert. Zu den wichtigsten Projekten der
jüngeren Vergangenheit zählen die aufsehenerregende
Louvrepyramide und la Grande Arche.
Die Mahlzeiten spielen immer noch eine große Rolle und zwar
nicht nur um des Essens willen, sondern wegen des Vergnügens,
ein Mahl im Kreise der Familie oder unter guten Freunden zu
genießen.
Das klassische französische petit déjeuner besteht aus den unvermeidlichen Baguettes, die längs aufgeschnitten mit Butter
eine Tartine ergeben, die Franzosen gerne in den Kaffee
tunken.
MONTPARNASSE
Mit seiner berühmten Mischung aus Kunst und Lebenskunst
macht der Montparnasse seinem Namen immer noch Ehre.
Den Berg Parnass wähnten die Griechen als Sitz des Apoll,
Gott der Poesie, Musik und Schönheit.
Das Leben hier vibrierte besonders in den 20er und 30er
Jahren, als Künstler und Literaten wie Picasso, Hemingway,
Cocteau, Giacometti, Matisse und Modigliani in den Bars und
Cafés verkehrten.
Der zweite Weltkrieg beendete diese Zeit. Später wurden
viele Ateliers zerstört und der Tour Montparnasse wurde
errichtet. Bei seinem Bau 1973 war er Europas größter Bürogigant. Der Koloss aus Stahl und Rauchglas beherrscht
mit 209 Metern Höhe vollkommen die Skyline des Viertels.
Die großen Cafés werden noch immer von einem lebhaften
Publikum bevölkert. Kleine Cafétheater haben eröffnet, und
am Wochenende bringen die Kinobesucher Leben in diesen
Stadtteil.
LA COUPOLE
Dieses 1927 eröffnete, elegante Tanzhallen - Restaurant - Café
unterzog sich in den 80er Jahren einem Facelifting. Allerdings sind
seine berühmten Säulen geblieben, deren Dekorationen von 30
Künstlern stammen, darunter Chagall und Brâncusi. Zu den Gästen
zählten unter anderen Jean-Paul Sartre, Josephine Baker und
Roman Polanski.
LA CLOSERIE DES LILAS
Lenin, Trotzki, Hemingway auch sie belebten die zahlreichen Bars
und Cafés vom Montparnasse, aber die Closerie war ihr Lieblingsort.
Ein Gutteil des Romans Fiesta von Hemingway spielt hier. In nur
sechs Wochen schrieb er den Roman auf der Terrasse nieder.
Heute ist diese Terrasse von vielen Bäumen umgeben, und das
ganze Anwesen erstrahlt in eleganter Erscheinung.
RUE CAMPAGNE PREMIERE
Diese Strasse weist einige interessante Art-Deco-Gebäude und eine
lange künstlerische Tradition auf. Der unglückliche Modigliani
lebte, zerstört von Opium und Tuberkulose, in Nr. 3.
Zwischen den Kriegen wohnten hier viele Künstler, darunter
Picasso, Miro und Kandinsky.
CIMETIERE MONTPARNASSE
Der Friedhof von Montparnasse wurde von Napoléon außerhalb
der Stadtmauern angelegt, um die zahlreichen kleinen, überfüllten Grabanlagen innerhalb der Altstadt zu entlasten. Diese galten
um 1800 als Gesundheitsgefahr. Er wurde 1824 eröffnet und zum
Ruheplatz vieler illustrer Pariser. Wie in allen französischen Friedhöfen gliedern Wege die einzelnen Gräberfelder.
Die rue Emile Richard zerteilt ihn in den Grand und den Petit
Cimetière. Hier ruhen unter anderen: Charles Baudelaire,
Samuel Beckett, Guy de Maupassant, Alfred Dreyfus, André
Citroën, Frédéric Auguste Bartholdi, Jean Paul Sartre und
Simone de Beauvoir, Jean Seberg, Man Ray, Serge Gainsbourg.
CATACOMBES
1786 begann hier ein riesiges Projekt, die Überführung der Millionen Schädel und
Gebeine von den gesundheitsgefährdenden Stadtfriedhöfen von Les Halles, Montrouge
und Montsouris. Es dauerte 15 Monate, um Knochen und Skelette nachts in großen
Karren quer durch die Stadt zu ihrem neuen Ruheplatz zu bringen. Kurz vor der
Revolution feierte der Compte d’Artois, später Charles X, noch wilde Partys in den
Catacombes, und während des zweiten Weltkrieges lag hier das Hauptquartier der
Résistance. Draußen, über dem Zugang, warnen die Worte:
«Halt! Hier beginnt das Reich des Todes».
OBSERVATOIRE DE PARIS
1667 wurde Louis XIV von seinen Wissenschaftlern und Astronomen überzeugt, dass
Frankreich ein Observatorium brauche. Der Bau begann am 21. Juni, dem Tag der
Sommersonnenwende und dauerte fünf Jahre.
Zur astronomischen Forschung gehörten die Berechnung der genauen Ausmaße des
Sonnensystems, die Entwicklung von Messgeräten, die Kartierung des Mondes und
die Entdeckung des Planeten Neptun.
LUXEMBOURG
FONTAINE DE MEDICIS
Ein unbekannter Architekt entwarf für Maria von
Medici diesen Barockbrunnen. Er erhebt sich am
Ende eines langen, baumbeschatteten Wasserbeckens,
in dem sich Goldfische tummeln. Die mythologischen
Figuren fügte weit später Auguste Ottin hinzu.
FONTAINE DE L’OBSERVATOIRE
Lebendigkeit versprüht dieser bronzene Brunnen am
Zipfel des Jardin du Luxembourg. Vier, die Weltteile
symbolisierende Frauengestalten, tragen die Weltkugel – die fünfte, Ozeania, fehlt aus Gründen der
Symmetrie. Delphine, Pferde, eine Schildkröte und
weitere Figuren schmücken das 1873 aufgestellte
Werk des Bildhauers Jean-Baptiste Carpeaux.
Viele Pariser träumen davon, in der Nähe
des Jardins du Luxembourg zu wohnen.
Hier geht es ruhiger und beschaulicher zu
als in den benachbarten Gebieten.
Das Luxembourg-viertel ist mit seinen
Buchläden und prachtvollen, liebenswerten Gartenanlagen einer der bezaubernsten Flecken der Stadt.
Obwohl berühmte Schriftsteller wie Paul
Verlaine oder André Gide nicht mehr durch
die Haine wandeln, ziehen die charmanten Pfade, Rasenflächen und Alleen
die Schüler der nahegelegenen Grandes Ecoles und Lycées an.
An warmen Tagen vertreiben sich unter Kastanienbäumen einige Besucher,
bei einer Partie Schach oder Boule, ihre Zeit.
Die grüne Oase der Rive Gauche umringt auf einer Flache von 25 Hektar das
Palais du Luxembourg.
PALAIS DU LUXEMBOURG
Den Palast, heute Sitz des französischen Senats, ließ Maria von Medici, Witwe
von Henri IV, in Erinnerung an ihre Heimat Florenz errichten. Bei Bauabschluss,
1631, hatte man sie bereits verbannt, doch das Palais blieb bis zur Revolution in
königlicher Hand. Danach diente es kurze Zeit als Gefängnis und im zweiten
Weltkrieg der deutschen Luftwaffe als Hauptquartier. Der Baumeister Salomon
de Brosse gestaltete das Palais im Stil des florentinischen Palazzo Pitti.
VAL-DE-GRACE
SAINT-GERMAIN-DES-PRES
Diese Kirche, eine der schönsten des Landes, ließ
Anna von Österreich, Gattin von Louis XIII, zum
Dank für die Geburt des Thronfolgers errichten.
Der Junge Louis XIV legte 1645 den Grundstein.
Eine vergoldete Bleikuppel überspannt, die nach
Plänen des großen Architekten François Mansart,
gestaltete Kirche. Pierre Mignard stattete die
Kuppelwölbung mit einem gewaltigen Fresko aus,
dessen Figuren dreifache Lebensgröße erreichen.
Den Altar rahmen sechs gewundene Säulen, die
an Berninis Säulen im Petersdom erinnern.
Nach dem zweiten Weltkrieg stand St-Germaindes-Prés mit seinen Bars und Cafés im gesellschaftlichen Brennpunkt der intellektuellen Szene.
Philosophen, Schriftsteller, Schauspieler und
Musiker gaben sich ein Stelldichein in den
Kellerlokalen und Brasserien. Zu den Zeiten von
Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, der
schwermütigen Chansonette Juliette Gréco und
der jungen Filmemacher war das Viertel nicht so
schick wie heute. Doch immer noch treibt es die
Schriftsteller ins Les Deux Magots, Café de Flore
und andere Lokale. Die Gebäude aus dem
17 Jahrhundert trotzen dem Wandel, der an
noblen Antiquitäten-, Buch- und Modeläden sichtbar wird.
PLACE ST-SULPICE
Der weiträumige Platz, angelegt in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts, liegt zu Füssen der
gleichnamigen Kirche, die ihn im Osten gebieterisch überragt.
Augenfällig sind besonders zwei Schmuckstücke,
Joachim Viscontis Fontaine des Quatre Points
Cardineaux und die rosablühenden Kastanien.
Schriftsteller und Studenten treffen sich im Café
de la Mairie, einer beliebten Kulisse französischer
Filme.
ST-SULPICE
Über ein Jahrhundert dauerte der 1646 begonnene
Bau dieser gewaltigen, beeindruckenden Kirche.
Den insgesamt harmonischen Eindruck beeinträchtigen die beiden Türme, von denen der südliche
unvollendet ist. Durch große Bogenfenster strömt
Licht in das Kircheninnere. Die beiden muschelförmigen Weihwasserbecken beim Portal waren ein
Geschenk Venedigs an François I. Ihre Felsensockel
schuf der Bildhauer Jean-Baptiste Pigalle.
Bewunderung verdient die Orgel, Besucher können
häufig einem Konzert lauschen.
CAFE DE FLORE
In den 50 er Jahren philosophierten französische Intellektuelle in
den Art-déco-Räumen des Cafés. Das Interieur
mit roten Sitzen, Mahagoni und Spiegeln hat
sich seit dem Krieg kaum verändert.
LES DEUX MAGOTS
Surrealistische Künstler und junge Autoren,
darunter Ernest Hemingway, kehrten in den
20er und 30er Jahren in diesem Café ein,
gefolgt von den existentialistischen Philosophen und Schriftsteller der 50er Jahre. Seither gilt es als Stammlokal
der Literaten und Intellektuellen von Paris und dieses Image pflegt
das Café noch heute.
Doch unter seinen Kunden sind heute eher Verleger und Schaulustige zu finden als ein neuer Hemingway. Zwei Holzstatuen chinesischer Kaufleute (Magots) an einer Innensäule trugen dem Café seinen Namen ein. Hier kann man bei einer Tasse heißer Schokolade
genüsslich die Welt an sich vorüberziehen lassen.
BRASSERIE LIPP
Mit der Brasserie Lipp ist das Triumvirat der berühmten Cafés am
Boulevard St.Germain vollständig. Elsässer Bier, Sauerkraut, Wurst
und ausgezeichneter Kaffee ließen sie zu einer Institution werden,
zu der Politiker und Modegurus pilgern. Das Lokal aus dem späten
19. Jahrhundert, das ein Flüchtling aus dem Elsass gründete, gilt
vielen als Inbegriff der Pariser Brasserien. Das lichte Interieur beleben mit Papageien und Kranichen gemusterte Keramikkacheln.
RUE DE FURSTEMBERG
Dieses alte, malerische Sträßchen mit seinem reizenden, winzigen Platz mit nostalgischen Straßenlaternen und Trompetenbäumen wurde 1699 neben den Pferdeställen
der Abtei, die zum Teil in Nr.6 und 8 erhalten sind, von Kardinal Fürstemberg erbaut.
Der Maler Eugène Delacroix hatte sein Atelier in Nr. 6, in diesem Haus ist er 1863
gestorben. Das Delacroix Museum zeigt Werke und Erinnerungsstücke des Meisters
der französischen Romantik.
ST-GERMAIN-DES-PRES
Vorgängerin dieser ältesten Kirche von Paris war eine 542 von König
Childebert zur Aufbewahrung heiliger Reliquien erbaute Basilika.
Während und nach der Revolution wurde sie geplündert und demoliert.
1794 vernichtete ein Feuer den Grossteil der Gebäude. Die heutige Kirche
stammt etwa aus dem 11.Jahrhundert und wurde im 19.Jahrhundert
grundlegend restauriert. Nur einer von ursprünglich drei Türmen blieb
stehen. Er hütet einen der landesweit ältesten Glockenstühle.
Im Kircheninneren fügen Marmorsäulen aus dem 6.Jahrhundert, gotisches
Gewölbe und romanische Bögen sich zu einem Ensemble verschiedener
architektonischer Stile. In den Gräben ruhen Berühmtheiten wie der
Philosoph René Descartes, der Dichter Nicolas Boileau und Johann
Kasimir, König von Polen und ab 1669 Abt von St-Germain-des-Prés.
Der junge Napoléon hinterließ seinen Hut als Pfand, während er
Bargeld für die fällige Rechnung auftrieb. Das 1989 im Stil des
18.Jahrhunderts aufpolierte Le Procope ist heute ein Restaurant.
THEATRE NATIONAL
DE L’ODEON
Dieses neoklassizistische Theater
bauten Marie-Josephe Peyre und
Charles de Wailly 1799 an der Stelle
des vormaligen Hôtel de Condé.
Der König hatte das Gelände erstanden und der Stadt übergeben, um
hier die Comédie Française unterzubringen.
Figaros Hochzeit hatte hier 1784
Premiere. 1807 brannte das Gebäude
ab, doch der Architekt Jean François
Chalgrin baute es im selben Jahr
wieder auf.
Nach dem zweiten Weltkrieg vezeichnete das auf Dramen des 20.Jahrhun-derts spezialisierte Haus die höchsten Besucherzahlen in Paris. 1968 wurde es während der Studentenunruhen schwer beschädigt, inzwischen aber restauriert.
COUR DU COMMERCE ST-ANDRE
BOULEVARD ST-GERMAIN
Dies ist der bekannteste Boulevard am linken Seineufer. Drei Kilometer
lang, schwingt er sich von der Ile Saint-Louis zum Pont de la Concorde
durch drei Stadtteile. Seine Erstehung und seine homogene Architektur
verdankt er Baron Haussmann, dem ehrgeizigen Stadtplaner des 19.Jahrhunderts. Nichtsdestoweniger haben sich hier die unterschiedlichsten
Lebensstile entfaltet und zahlreiche religiöse und kulturelle Einrichtungen ansiedeln können.
RUE DU DRAGON
Dies kurze Strasse zwischen Boulevard St-Germain und Carrefour de la
Croix Rouge besteht seit dem Mittelalter. Hier stehen Häuser aus dem
17. und 18.Jahrhundert. Beachtung verdienen ihre grossen Türen, hohen
Fenster und eisernen Balkone. In Nr. 30 lebte vor der Revolution eine
Gruppe flämischer Maler, und auch mietete Victor Hugo, damals 19 jähriger Junggeselle, eine Mansarde.
LE PROCOPE
Der Sizilianer Francesco Procopio Dei Coltelli gründete 1686 dieses nach
eigenem Bekunden älteste Kaffeehaus der Welt. Es wurde rasch beliebt bei
der politischen und literarischen Elite und den Schauspielern der Comédie
Française. Zu seinen Stammkunden zählten der Philosoph Voltaire angeblich leerte er hier täglich vierzig Tassen Schokolade und Kaffee.
Gewinner des Architekturwettbewerbes, den Louis XV im späten
18.Jahrhundert anlässlich des geplanten Umzugs des Münzsamtes ausgeschrieben hatte, war der Architekt Jacques Antoine. Er war mit dem
1777 vollendeten Bau, dem heutigen Hôtel des Monnaies, so zufrieden,
dass er bis zu seinem Tode 1801 darin seine Wohnung hatte. Münzen
wurden hier bis 1973 geprägt.
Die in freistehenden Glasvitrinen bewahrten Münzen lassen sich beidseitig betrachten. Im letzten Raum veranschaulichen Werkzeuge und
Maschinen aus dem späten 19. und frühem 20. Jahrhundert den Herstellungsprozess.
In den Werkstätten werden heute zwar keine Münzen, jedoch Medaillen geprägt. Sonderanfertigungen nach eigenen Ideen sind möglich.
INSTITUT DE FRANCE
Das barocke Gebäude, heute Heimstatt der namhaften Académie
Française, wurde 1688 als Palast errichtet und 1805 von Napoléon als
Sitz des von ihm gegründeten Institut de France bestimmt. Die Kuppel
entwarf Louis Le Vau als harmonisches Pendant zum Palais du Louvre.
Kardinal Richelieu gründete 1635 die Académie Française, die berühmteste der fünf Akademien des Instituts und beauftragte sie mit der
Erstellung eines offiziellen Lexikons der französischen Sprache. Ihre
Mitgliedschaft ist seither auf vierzig Personen begrenzt, die sich der
Pflege der französischen Sprache widmen.
ECOLE NATIONALE SUPERIEURE DES BEAUX–ARTS
Wo die rue Bonaparte und der Quai Malaquais aufeinander treffen,
befindet sich in beneidenswerter Lage, Frankreichs bedeutendste
Akademie der schönen Künste. Das beeinduckendste der vielen Gebäude
der Hochschule ist das Palais des Etudes aus dem 19.Jahrhundert.
QUARTIER LATIN
MUSEE D’ORSAY
Der prunkvolle Bahnhof von Victor
Laloux im Stil der Jahrhundertwende
wurde 1986, 47 Jahre nach seiner
Stillegung, als Musée d’Orsay wiedereröffnet. Der Bau, im Herzen der
Stadt gelegene Endstation der
Bahnlinie Paris – Orléans, entkam in
den 70 er Jahren - der Abriss der
Baltard Pavillons im Großmarkt Les
Halles hatte breite Empörung ausgelöst
– um Haaresbreite der Zerstörung.
Die Umgestaltung berücksichtigte
weitgehend die ursprüngliche
Architektur.
Das Museum widmet sich den
Kunstrichtungen der Jahre 1848 –
1914 und berücksichtigt den gesellschaftlichen Rahmen sowie die kreativen Aktivitäten der jeweiligen Zeit.
Viele Exponate, die jetzt im Musée
d’Orsay gezeigt werden, kamen aus
dem Louvre und als die beengte
Galerie Jeu de Paume 1986 geschlossen wurde, fand die einzigartige
impressionistische Sammlung hier
ausreichend Raum.
MUSEE NATIONAL DE LEGION D’HONNEUR
Der unmittelbare Nachbar des Musée d’Orsay, das wuchtige Hôtel de
Salm, wurde 1782 als einer der letzten Privatpaläste dieses Viertels
erbaut. Sein erster Besitzer, der deutsche Fürst von Salm-Kyrburg, fand
1794 auf der Guillotine den Tod.
Buchhandlungen, Cafés, Kinos und Jazzclubs beleben dieses alte,
flussnahe Viertel zwischen Seine und Jardin du Luxembourg. Zu den
zahlreichen berühmten Bildungsanstalten zählen die zwei angesehensten Lycées, Henri IV und Loius Le Grand, in denen ein großer Teil
der zukünftigen französischen Elite ausgebildet wird.
So wie die Führer der 68 er Revolte sich dem bürgerlichen Leben eingliederten, so wandte sich der Boulevard St. Michel, die Hauptschlagader des Viertels, von der Politik ab und dem Kommerz zu.
Heute wimmelt es dort von preisgünstigen Geschäften und Fastfoodbuden. Im Labyrinth der engen, kopfsteingepflasterten Strassen
drängen sich Folkloreläden, schräge Boutiquen sowie Avantgardetheater und Kinos. Aber die 800 jährige Geschichte des Stadtteils
lässt sich nicht völlig verdrängen.
Die Sorbonne bewahrt noch weitgehend ihren Charakter, ebenso
wie die ins 13. Jahrhundert zurückreichenden Strassen des östlichen
Quartiers und die Rue St-Jacques, ehemals römische Ausfallstrasse
und Vorläufer aller städtischen Strassen.
PANTHEON
Als Louis XV 1744 von schwerer Krankheit
genas, gelobte er in Dankbarkeit den Bau einer
großartigen, Sainte Geneviève geweihten,
Kirche. Der Auftrag erging an den Architekten
Jacques-Germain Soufflot, der eine Kirche im
neoklassizistischen Stil entwarf.
Der 1764 begonnene Bau wurde 1789, nach
Soufflots Tod, unter Guillaume Rondelet, einem
seiner Schüler, vollendet. Da dieses Jahr im
Zeichen der Revolution stand, wurde das
Gotteshaus in ein Pantheon umgewandelt, eine Begräbnis und Gedenkstätte für herausragende Persönlichkeiten. Napoleon gab den Ehrentempel 1806 der Kirche zurück. Nachdem das Bauwerk abermals säkularisiert
wurde, um dann wiederum als Kirche zu dienen, wurde es 1885 endgültig
profane Stätte.
ST. ETIENNE-DU-MONT
Heute gibt hier ein Museum erschöpfenden Aufschluss über die
Ehrenlegion, Frankreichs höchsten, von Napoléon I gestifteten
Verdienstorden. Eine kleine rote Rosette im Knopfloch ziert die
Ordensträger. Gemälde ergänzen die eindrucksvolle Sammlung von
Medaillen und Insignien. In einem Raum ist Napoléons Orden der
Ehrenlegion samt Schwert und Bruststern ausgestellt.
Diese bemerkenswerte Kirche birgt nicht nur den Schrein der SainteGeneviève, der Schutzheiligen von Paris, sondern auch die Überreste des
Dramatikers Racine und des Physikers Pascal. Der gotische Stil wird durch
Bauteile der Renaissance ergänzt, aus der auch ein Lettner stammt. Auch
die bunten Glasfenster sind erwähnenswert.
BIBLIOTHEQUE STE-GENEVIEVE
MUSEE DE CLUNY
Auf der linken Seite vom Place du Panthéon stand einst das Collège
de Montaigu, das für die Qualität und Strenge seiner Lehrer ebenso
bekannt war, wie für kärgliche Mahlzeiten und schmutzige Räume.
Die Stipendiaten bekamen niemals Fleisch zu essen und schliefen
«zwischen Läusen, Flöhen und Wanzen» auf dem Fußboden.
Zwischen 1844 und 1850 erbaute der Architekt Labrouste, an der Stelle
des Kollegs, die Bibliothèque Ste-Geneviève, die in Frankreich für alle
späteren Eisenkonstruktionen Vorbild werden sollte. Kern der rund
2 700 000 Bände umfassenden Bibliothek sind die kostbaren Manuskripte
und Inkunabeln der benachbarten Abtei Ste-Geneviève.
Das Museum, heute offiziell als
Musée National du Moyen-Age
– Thermes de Cluny – bezeichnet,
besteht aus einer einzigartigen
Verbindung von gallischrömischen Ruinen und eines mittelalterlichen Palais.
Es bietet eine der reichsten
Sammlungen von mittelalterlicher Kunst und Kunsthandwerk. Sein Name bezieht sich
auf den Abt des burgundischen
Cluny, Pierre de Chalus, der die
Ruinen 1330 erwarb.
Alexandre du Sommerard übernahm 1833 das Hôtel de Cluny.
Mit Gespür für Dramatik und
räumliche Gegebenheit brachte er darin seine Kunstsammlung unter.
Nach seinem Tode kaufte der Staat das Hôtel mitsamt Inventar und
verwandelte es in ein Museum.
LA SORBONNE
Die Sorbonne, Universität von Paris, wurde 1253 von Robert de Sorbon,
Hofkaplan von Louis IX gegründet, um 16 mittelosen Studenten das
Theologiestudium zu ermöglichen. Aus diesem bescheidenen Anfang
entwickelte sich das Zentrum der scholastischen Theologie.
Die Unterkunft und der Unterricht waren kostenlos. In den folgenden
Jahrhunderten wurde diese Schule Zentrum der theologischen Studien,
dann Universität von Paris.
1469 richteten drei Drucker aus Mainz auf Geheiß Ludwigs dem XI. die
erste Druckerei Frankreichs in der Sorbonne ein.
ST-SEVERIN
Als eine der schönsten Kirchen von Paris bietet St-Séverin ein vollkommenes Beispiel spätgotischen Stils. Sie wurde nach einem Eremiten des
6. Jahrhunderts benannt, der hier lebte und den späteren St-Cloud,
Enkel von König Chlodwig, zur Beherzigung himmlischer Weisungen
bewegte. Der Bau, im frühen 16. Jahrhundert beendet, schloss einen
bemerkenswerten doppelten Chorumgang ein. 1684 übernahm die
Grande Mademoiselle, Base von Louis XIV, die Patenschaft, nachdem
sie mit ihrer Kirche St-Sulpice gebrochen hatte und ließ den Altarraum
erneuern.
Der Friedhof, heute Garten, war 1474 Ort der ersten Gallensteinoperation. Einem zum Tode verurteilten Bogenschützen wurde von Louis XI
die Freiheit versprochen, wenn er in die Operation einwilligte.
Der Mann errang seine Freiheit. Im Garten befindet sich das mittelalterliche, giebelbedachte Beinhaus. Die Nr. 22 in der Rue St- Séverin
gilt als schmalstes Haus in Paris und war Wohnsitz von Abbé Prévost.
ST-JULIEN-LE-PAUVRE
EGLISE DE LA SORBONNE
Die von Lemercier zwischen 1635 und 1642 errichtete Kirche erinnert
vor allem an Richelieu, dessen Grabmal sich im Inneren befindet.
Es wurde 1694 von Girardon nach Entwürfen von Le Brun geschaffen.
Die beeindruckende Hauptfassade ist dem Place de la Sorbonne zugewandt.
Von den drei möglichen Schutzheiligen der Kirche gilt der Namenspatron St-Julien als der wahrscheinlichste.
Die Kirche ist zusammen mit St-Germain-des-Prés die älteste von Paris.
Ihre Entstehung reicht in den Zeitraum von 1165 bis 1220 zurück.
Bis 1524 hielt die Univer-sität ihre offiziellen Versammlungen dort ab,
als ein Student das Parlament veranlasste, dies zu untersagen.
Von 1889 diente die Kirche der melchitischen Kirche als Gotteshaus.
Heute finden hier Kammermusikkonzerte und Aufführungen religiöser
Musik statt.
ILE DE LA CITE und ILE ST-LOUIS
Die Geschichte der Ile de la Cité ist gleichzeitig die Geschichte von Paris. Die Insel in der Seine war nicht mehr als ein
einfaches Dorf, als Julius Caesar 53 v.Chr. diese Gegend
erreichte. Könige erkoren die Stadt später zu ihrem Machtzentrum aus und im Mittelalter wurde Paris die Heimstatt
von Hof und Gesetz. Diese Macht ist vergangen, doch
Kirche und Justiz bestimmen noch immer die Atmosphäre.
Das imposante Palais de Justice und das herausragende
Meisterwerk gotischer Architektur, die Notre-Dame, ziehen
Heerscharen von Besuchern an.
Das mittelalterliche Gedränge kleiner Häuser und enger
Gassen fiel den weiträumigen Durchgangsstrassen zum
Opfer, die seit dem 19. Jahrhundert die Stadt zerschneiden. Doch vereinzelt sind noch Oasen der Ruhe zu finden, so der farbenprächtige Blumen und Vogelmarkt,
der romantische Square du Vert-Galant und der alte
Place Dauphine.
Der Pont St-Louis bildet am östlichen Ende der Insel die
Verbindung zur Ile St.Louis. Aus diesem feuchten Weideland entwickelte sich im 17.Jahrhundert ein elegantes
Wohnviertel. Später ließen sich
hier wohlhabende Künstler,
Ärzte, Bürger und Adelige nieder, die der atemberaubenden
Schönheit ihrer baumbestandenen Quais erlagen.
Die Ursprünge der Stadt Paris
sind hier auf der Ile de la Cité
zu finden. Die ovale Insel in
der Seine wurde zum ersten
Mal vor 2000 Jahren von keltischen Stämmen besiedelt.
Die Parisii, einer dieser Stämme,
gaben der Stadt ihren Namen.
Die Insel war ein idealer Brückenkopf zwischen Süd und Nordgallien und zudem leicht zu
verteidigen. Später bauten die Römer, Franken und
Kapetinger die Stadt aus und legten ihren heutigen
Kern an. Reste der alten Gebäude sind noch heute in
der Krypta unter dem Platz vor der mittelalterlichen
Notre-Dame zu finden. Am anderen Ende der Insel ist
ein weiteres gotisches Prunkstück zu sehen, die SainteChapelle, ein Wunderwerk aus Glas und Farben.
NOTRE-DAME
Kein anderes Bauwerk ist mit der
Geschichte von Paris enger verwoben als Notre-Dame.
Es ruht majestätisch auf der Ile de
la Cité, der Keimzelle der Stadt.
Papst Alexander III. legte 1163 den
Grundstein.
Damit begann für Heerscharen
gotischer Architekten und Steinmetze eine 170 jährige Mühsal.
Die Kathedrale gilt als gotisches
Meisterwerk und erhebt sich auf
dem Grund eines vormaligen
römischen Tempels. Bei der Fertigstellung war sie 130 Meter lang, überragt von 69 Meter hohen Türmen. Notre-Dame beeindruckt allein durch
die gewaltige Wölbung ihres Hauptschiffs. Das nicht minder beeindruckende Querschiff wird durch mittelalterliche Fensterrosetten mit einem
Durchmesser von 13 Metern begrenzt. Werke großer Bildhauer, darunter
Jean Ravys wunderbarer Lettner, Nicolas Coustous Pietà und Antoine
Cysevoxs Statue Louis XIV, schmücken die Kathedrale.
Hier wurden Könige und Kaiser gekrönt und Kreuzritter gesegnet. Doch
Notre-Dame war auch Zeuge von Aufruhr: während der Revolution wurde
sie geplündert und zu einem «Tempel der Vernunft» gemacht, später als
Weinlager genutzt. Napoléon ließ die Religionsausübung wieder zu, und
der Architekt Viollet-le-Duc begann mit der Restaurierung, ersetzte fehlende Statuen, baute den Turm wieder auf und brachte die Wasserspeier
wieder in Gang.
SAINTE-CHAPELLE
Die zart und zauberhaft anmutende
Sainte-Chapelle zählt zu den großen
architektonischen Meisterwerken
des Abendlands.
Den Gläubigen des Mittelalters war
die Kirche das «Tor zum Himmel».
14 schlanke Strebepfeiler und die
15 Meter hohen Maßwerkfenster
scheinen mit ihrem Spiel von Licht
und Farbe die Schwerkraft aufzuheben – ein Eindruck, der nicht seines-
gleichen hat. Über 1000 religiöse Szenen sind in allen Regenbogenfarben in den Fernstern dargestellt.
Die Sainte-Chapelle wurde von Ludwig dem Heiligen erbaut,
um Stücke des Kreuzes und die Dornenkrone Christis aufzunehmen. Diesen kostbaren Reliquienschatz hatte er durch
Vermittlung eines venezianischen Kaufmanns von Balduin II,
Kaiser von Konstantinopel, erworben.
Bis Sens, Sitz des Bischofs von Paris, war er den Reliquien
entgegengeritten, um sie eigenhändig nach Paris zu holen.
Richter Danton und Robespierre zu den «Mietern» zählten, ehe sie die
Guillotine bestiegen.
In der Conciergerie beeindruckt der viergängige gotische Salle des Gens
d’Armes, in der einst die Garden des königlichen Haushalts wohnten.
Das im 19.Jahrhundert renovierte Gebäude umfasst die Folterkammer,
den BonbecTurm und den Uhrenturm.
CONCIERGERIE
In dem einen Teil des Untergeschosses des Palais de Justice
einnehmenden, historischen Conciergerie residierte ursprünglich der Comte des Cierges, Oberaufseher des Palastes über
Steuern und Unterkünfte. Nach der Umwandlung der großartigen gotischen Hallen in ein Gefängnis waltete er als
oberster Kerkermeister.
Hier inhaftierte und folterte man Ravaillac, den Mörder von
Henri IV.
Während der Revolution saßen hier über 4000 Gefangene
fest, unter ihnen in einer winzigen Zelle bis zu ihrer Hinrichtung Marie-Antoinette sowie Charlotte Corday, die
den Revolutionsführer Marat im Bade erstochen hatte.
Schicksalsironie wollte, dass auch die revolutionären
HOTEL DIEU
Das Hôtel Dieu, an der Nordseite des Platzes der Notre-Dame, wurde als
Krankenhaus für das Stadtzentrum von Paris an der Stelle eines ehemaligen Waisenhauses erbaut. Das ursprünglich im 12.Jahrhudert errichtete Hôtel Dieu zog sich bis an beide Flussufer über die Insel.
Im 19.Jahrhundert musste es einem ehrgeizigen Stadtplanungsprojekt
des Baron Haussmann weichen.
MARCHE AUX FLEURS - MARCHE AUX OISEAUX
Jahrein, jahraus verleiht der Blumenmarkt, einem ansonsten von Verwaltungsgebäuden beherrschten Viertel, Farbe und Duft.
Von den Blumenmärkten hat er – leider einer der letzten – als berühmtester überlebt und lockt mit einer bunten Pflanzenpalette, darunter
Orchideen. Sonntags macht er dem Vogelmarkt Platz.
PONT NEUF
Trotz ihrer Bezeichnung ‚ «Neu» ist diese Brücke die älteste der Stadt.
Heinrich III legte den Grundstein, aber getauft und eröffnet wurde sie
von Henri IV, dessen Statue den mittleren Brückenteil ziert. Sie wird von
zwölf Bögen getragen und überspannt 275 Meter. Als erste Steinbrücke
ohne Hausaufbauten schuf sie eine neue Verbindung zwischen der Cité
und dem Fluss und errang so Beliebtheit.
ILE ST-LOUIS
Spaziergang auf der Ile St-Louis
Der Rundweg auf dieser reizenden kleinen Insel führt an malerischen,
von Bäumen gesäumten Quais entlang, von Pont Louis-Philippe zum
Quai d’Anjou. Er bezieht die prächtigen Hôtels aus dem 17.Jahrhundert
mit ein, die der Gegend die Atmosphäre dieser Epoche verleihen.
Danach führt er ins Zentrum der Insel, entlang der Rue St-Louis mit ihren
schicken Restaurants, Cafés, Kunstgalerien und Boutiquen, bevor er zur
Nordseite der Insel und zum Pont Marie zurückführt.
Ecke Rue Jean du Bellay liegt das Flore en l’Ile, das netteste Café der
Insel, daneben befindet die Berthillon-Eisdiele, die für ihr Fruchteis stadtbekannt ist.
JARDIN DES PLANTES
Dieses Viertel war traditionell eines der ruhigsten von Paris.
Friedvollen Charme verleihen ihm die botanischen Gärten aus dem
17.Jahrhundert, in denen die Könige, das Ancien Régime, ihre Heilkräuter zogen und heute das Nationale Institut für Naturgeschichte
angesiedelt ist. Die Atmosphäre unterstreichen die vielen Krankenhäuser, besonders das größte der Stadt, die Pitié-Salpetriere.
Der bunte Markt, der tagtäglich von der rue Mouffetard Besitz ergreift, sorgt für Umtrieb. Die Strassen abseits der rue Mouffetard
führen zurück ins Mittelalter.
ARENE DE LUTECE
JARDIN DES PLANTES
Louis XIII erlaubte 1626
seinen Hofärzten Jean
Hérouard und Guy de la
Brosse auf dem Gelände
der heutigen botanischen
Gärten einen königlichen
Heilkräutergarten anzulegen, der später eine
Schule für Botanik, Naturgeschichte und Pharmazie
ergänzte.
Der seit 1640 öffentliche
Garten erlebte unter
Buffons Leitung seine Glanzzeit. Heute findet man hier, in einem der
größten Parks von Paris, ein naturgeschichtliches Museum, eine Botanikschule und einen Zoo.
Neben zauberhaften Ausblicken und alten Bäumen, zwischen denen
Statuen hervorlugen, besitzt der Park einen schönen alpinen Garten mit
Pflanzen aus Korsika, Marokko, den Alpen und dem Himalaja, sowie
zahlreiche Kräuter und Wildgewächse.
INSTITUT DU MONDE ARABE
Dieses Institut wurde 1980 von
Frankreich und 21 arabischen
Ländern gegründet, um die kulturellen Beziehungen zwischen der
arabischen und westlichen Welt zu
fördern. Es ist in einem großartigen,
modernen Bau des französischen
Architekten Jean Nouvel untergebracht, der moderne Materialien
mit traditioneller arabischer Architektur vereint. Durch die gläserne
Westfront erinnert der weiße, marmorne Bücherturm an ein Minarett.
Der Wertschätzung der arabischen Architektur für Innenräume wird hier
ein abgeschlossener Innenhof gerecht, zu erreichen durch einen schmalen
Spalt, der das Gebäude zweiteilt. Im siebten Stock fasziniert eine Ausstellung arabischer Kunst aus dem 9. bis zum 19 Jahrhundert.
Die Südfassade ist mit 240 quadratischen Fenstern verkleidet, die das
einfallende Licht dosieren. Ihre Formgebung ist den Moucharabiyah
(geschnitzte Holzgitter an der Außenseite von Häusern) nachempfunden.
Die Überreste dieser weitläufigen, römischen Arena gehen auf das ausgehende 2. Jahrhundert zurück. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts begannen Barbaren mit ihrer Zerstörung. Die Überreste lieferten später das
Baumaterial für die Mauer der Ile de la Cité. Damit war die genaue Lage
der allmählich verschütteten Arena nur aus alten Aufzeichnungen bekannt.
Weitere Hinweise gab der erhaltene Name Clos des Arènes.
Man entdeckte sie 1869 beim Bau der Rue Monge wieder. Bereits im
19.Jahrhundert setzte sich deren Dichter Victor Hugo und andere für
eine Restaurierung ein, doch erst 1918 kamen die Arbeiten in gang.
Früher fanden in der Arena 15000 Zuschauer auf 35 Rängen platz, die
hier Theatervorstellungen, aber auch dem grausamen Schauspiel der
Gladiatorenkämpfe beiwohnten. Diese beiden Zwecke dienten auch –
typisch für Gallien – den in ähnlicher Weise angelegten Amphitheatern
in den Städten Nimes und Arles.
RUE MOUFFETARD
Diese Strasse war schon zu Römerzeiten als Teil der Verbindung zwischen
Lutetia und Rom eine wichtige Verkehrsader. Viele ihrer Gebäude stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, als sie als Grande Rue du
Faubourg St-Marcel bekannt war. Einige kleine Läden besitzen noch
Schilder aus alten Tagen und manche Häuser Mansardendächer.
Bewunderung verdienen die restaurierte Louis XIII Fassade der Nr. 125
und der reichgeschmückte Frontdekor der Nr. 134.
Die Gegend ist berühmt für ihre Strassenmärkte, besonders jene auf dem
Place Maubert, dem Place Monge und der Rue Daubenton, eine Seitenstrasse, in der sich ein lebhafter afrikanischer Markt niedergelassen hat.
ST-MEDARD
Die Spuren dieser bezaubernden
Kirche verweisen in das 9.Jahrhundert.
Mit einem Kranz weißer Rosen
pflegte St-Médard, Ratgeber der
Merowingerkönige, tugendhafte
Jungfrauen auszuzeichnen.
Der Kirchhof, heute ein Garten, war
im 18.Jahrhundert berüchtigte Kultstätte der Convulsionnaires, die durch
hysterische Anfälle Wunderheilungen
zu bewirken suchten. Viele kostbare
Gemälde hängen im Kircheninneren,
so der schreitende Joseph mit dem
Jesuskind von Francisco de Zurbaran.
LA MANUFACTURE DES GOBELINS
Die Brüder Gobelins gründeten um 1440 eine Färberei, in
deren Räumen im frühen 17.Jahrhundert eine Wandteppichmanufaktur eingerichtet wurde. Hoflieferant wurde
sie 1662 unter Louis XIV, der von den namenhaftesten
Handwerkern seiner Zeit - Teppichwebern, Kunsttischlern
und Silberschmieden – seinen Palast in Versailles einrichten
ließ. Unter der Leitung des Hofmalers Charles Le Brun
begründeten 250 flämische Teppichweber den internationalen Ruf der Manufaktur. Diese traditionelle Handwerkerkunst verwendet heute auch moderne Motive, darunter
Entwürfe von Picasso und Matisse.
MARAIS
Das einstige Moorgebiet gewann vom 14. Jahrhundert an, wegen seiner
Nähe zum Louvre, der bevorzugten Residenz von Charles V ständig an
Bedeutung. Seine Blüte erlebte es im 17.Jahrhundert als Viertel der vermögenden Klassen. Man baute luxuriöse Stadtwohnungen, die «hôtels», die
heute noch überall im Marais zu finden sind. Er ist unbestritten der faszinierendste Stadtteil von Paris. Dieses Wohngebiet der Reichen, wurde während
der Revolution dem Volkszorn preisgegeben und verfiel, bis in den 60er
Jahren Rettung nahte. Die Regierung de Gaulle stellte 1962 Grossteile des
Marais unter Denkmalschutz. Gebäude wurden wieder zum Leben
erweckt, und das Marais wurde mit seinen Neuen Galerien, Boutiquen
und Kulturzentren ein beliebtes Viertel.
Aufs neue tummeln sich die Menschen in den Hauptstrassen und engen
Gassen. Zwar wurden viele Händler durch steigende Mieten vertrieben, doch
noch finden sich zahlreiche Kunsthandwerker, Bäcker und kleine Cafés hier,
und das bunte Treiben in den Strassen macht das Marais zu einem Viertel mit
ganz besonderem Flair.
RUE DES FRANCS-BOURGEOIS
Im Herzen des Marais verbindet diese wichtige Verkehrsader die rue des Archives
und den Place des Vosges.
Zu ihren beiden Enden erheben sich das Hôtel de Soubise und das Musée
Carnavalet. 1334 wurden in den Häusern Nr. 34 und Nr. 36 Armenhäuser errichtet,
später jedoch wegen illegaler Finanzgeschäfte geschlossen. In der Nähe befindet
sich heute noch das staatliche Pfandhaus.
PLACE DES VOSGES
Nicht nur für die Besucher, sondern auch für Einheimische gilt dieser
Platz als einer der schönsten der Welt. 400 Jahre gingen an seiner harmonischen Symmetrie spurlos vorüber: 36 Häuser, neun zu jeder Seite,
aus Ziegel und Stein mit hohen Schieferdächern und Mansardenfenstern
über Arkaden. Er war Schauplatz historischer Ereignisse. 1615 fand hier,
anlässlich der Hochzeit von Louis XIII und Anna von Österreich, ein dreitägiges Turnier statt. Hier erblickte 1625 die berühmte literarische
Gastgeberin Madame de Sévigné das Licht der Welt, der Monarchist
Kardinal Richelieu hielt sich hier 1615 auf und Victor Hugo verbrachte
hier 16 Jahre.
MUSEE COGNACQ-JAY
Diese kleine, doch feine Privatsammlung französischer Kunstwerke und
Möbel aus dem 18.Jahrhundert befindet sich heute im Hôtel de Donon.
Ernest Cognacq und seine Frau Louise Jay, Begründer des grossen Warenhauses La Samaritaine, trugen diese Kunstschätze zusammen.
Anbau und Fassade des 1575 erbauten Hôtel de Donon stammen aus
dem 18.Jahrhundert.
MUSEE CARNAVALET
Dieses weitläufige Museum widmet sich der Geschichte von Paris und
beansprucht zwei benachbarte Palais. Zum Ausstellungsgut zählen vollständig ausgestaltete Räume mit Täfelungen, Möbeln und Objets d’Art.
Hauptgebäude ist das Hôtel Carnavalet, das 1548 von Nicolas Dupuis als
Stadthaus errichtet wurde. Das Hôtel Le Peletier aus dem 17.Jahrhundert
wurde 1989 angeschlossen und zeigt hervorragende Rekonstruktionen
von Innenausstattungen des frühen 20.Jahrhunderts. Die Sammlung ist
vorrangig chronologisch angelegt.
Das Hôtel Carnavalet widmet sich der Pariser Geschichte bis 1789:
die Renaissance im Erdgeschoss, das 17.Jahrhundert bis zur Revolution
im ersten Stock. Im Hôtel Le Peletier ist im zweiten Stock die Revolution
dargestellt, im Erdgeschoss das erste und zweite Kaiserreich und im ersten Stock die Zeit bis zur Gegenwart.
HOTEL LIBERAL BRUANT
Der Architekt Libéral Bruant baute sich 1685 dieses kleine Privathaus, das
durch seinen eleganten italienischen Touch so ganz anders anmutet als sein
Hauptwerk, das Hôtel des Invalides. Im kürzlich restaurierten Gebäude hütet
heute das Musée Bricard eine der weltweit reizvollsten Sammlungen ihrer Art:
Schlösser, Türgriffe und Klopfer, die bis in die Römerzeit zurückreichen.
MUSEE PICASSO
Der gebürtige Spanier Pablo Picasso
verbrachte den größten Teil seines
Lebens in Frankreich. Der französische
Staat gelangte in den Besitz zahlreicher
seiner Arbeiten, da Picassos Familie Erbschaftssteuer mit Kunstwerken beglich.
Mit diesen wurde die Sammlung des
1986 eröffneten Musée Picasso, das im
Hôtel Salé untergebracht ist, gegründet. Der Charakter des 1656, für den
Salzsteuereintreiber Aubert de Fontenay erbaute Palais, blieb bewahrt.
Die Sammlung spiegelt Picassos Blaue, Rosa und Kubistische Periode ebenso
wieder wie die Verwendung unterschiedlichster Materialien.
PLACE DE LA BASTILLE
Nichts verblieb von dem Gefängnis, das die revolutionäre Menge am
14. Juli 1789 stürmte. Doch alljährlich feiern die Franzosen im In- und
Ausland dieses Ereignis. Zwischen den Hausnummern 5 und 49 des
Boulevards Henri IV zeichnen
Pflastersteine die Umrisse der
einstigen Türme und Befestigungen. Wo sich heute der
Verkehr staut, befand sich einst
die Gefängnisfestung.
Wie ehedem verbindet der Platz
das Stadtzentrum mit den östlichen Faubourgs oder Arbeitsvierteln. Doch die Aufwertung
schreitet voran, zu erkennen an
adretten Cafés und einem
Yachthafen.
COLONNE DE JUILLET
OPERA DE PARIS BASTILLE
Die von der Statue des «Genius der
Freiheit» gekrönte hohle Bronzesäule reckt sich 51,5 Meter empor.
Sie gedenkt der Toten jener Straßenschlachten, die im Juli 1830 zum
Sturz des Monarchen führten.
In der Krypta ruhen die Übereste
von 504 Opfern der heftigen
Kämpfe und von Gefallenen der
Februarrevolution von 1848.
Die «Volksoper», eines der modernsten und umstrittensten Opernhäuser
Europas, wurde offiziell am 14. Juli 1989 zur 200 Jahresfeier des Sturms
auf die Bastille eröffnet. Carlos Otts imposanter Bau, massiv, gläsern,
geschwungen, bricht unübersehbar mit der Opernhausarchitektur des
19.Jahrhunderts, die sich in Garniers prunkvoller Opéra im Herzen der
Stadt spiegelt. Das funktionell und modern gestaltete Hauptauditorium
bietet 2700 Besuchern Platz und die schwarzen Polstersitze kontrastieren
mit den granitenen Wänden und der gläsernen Decke.
Mit fünf beweglichen Bühnen stellt das Opernhaus ein Meisterwerk
technologischer Raffinesse dar.
HOTEL
DE VILLE
Sitz der Stadtverwaltung,
entstand im 19.Jahrhundert als Rekonstruktion
des 1871 niedergebrannten Gebäudes aus dem
17.Jahrhundert.
Es ist reich mit Giebeln,
Statuen und Türmchen verziert und überblickt den
verkehrsfreien Place de l’Hôtel de Ville, der zum Bummeln einlädt, besonders nachts, wenn die Brunnen angestrahlt werden.
Der frühere Place de Grève war einst Schauplatz von Hinrichtungen. Hier wurde Ravaillac, der 1610 Henri IV ermordete,
bei lebendigem Leibe von vier starken Zugpferden geviertelt.
Im Hôtel de Ville fällt der lange Salle des Fêtes auf, dem sich
Salons anschließen, die der Wissenschaft, Kunst und Literatur
gewidmet waren.
Das eindrucksvolle Treppenhaus, die verzierten
Kassettendecken mit Kandelabern und die
zahlreichen Statuen und Karyatiden tragen zu
einer festlichen und pomphaften Stimmung
bei. Es ist der geeignete Rahmen für die
Machtdarstellung der Bürgermeister, die
noch durch Bankette und Empfänge in den
großen Hallen des Gebäudes vervollkommnet
wird.
CLOITRE DES BILLETTES
Dieses einzig verbliebene mittelalterliche
Kloster in Paris stammt von 1427.
Seine vier Kreuzgänge werden von Bögen im
Flamboyant-Stil getragen.
Die einst anschließende mittelalterliche Kirche
wurde durch ein lutherisches Gebetshaus ersetzt.
SQUARE DU TEMPLE
Der heute ruhige und erholsame Platz war einst
der befestigte Sitz des mittelalterlichen Tempelordens nach seinen
Kreuzzügen. Als Staat im Staate enthielt er Palast, Kirche und
Läden. Seine hohe Umfriedung mit Zugbrücke machte ihn zum
Fluchtort aller, die der königlichen Rechtssprechung zu entkommen
suchten.
Beim Vorhaben, die Macht der Templer zu brechen, verbrannte König
Philippe Le Bel 1307 viele ihrer Führer auf dem Scheiterhaufen.
Danach ging die Enklave an die Johanniter über.
Hier wurden Louis XVI und Marie-Antoinette 1792 nach ihrer
Verhaftung während der französischen Revolution festgesetzt.
Von hier aus trat der König seinen Gang zur Guillotine an.
BEAUBOURG UND LES HALLES
Die rechte Uferflanke wird vom modernistischem Forum des
Halles und dem Centre Pompidou geprägt.
Als Emile Zola die Hallen als «den Bauch von Paris» bezeichnete, bezog er sich auf den Fleisch-, Gemüse- und Obstmarkt, der
hier seit 1183 bestanden hatte. Die Verkehrsprobleme seit den
60er Jahren erzwangen die Verlagerung des Marktes in die
Vororte.
Trotz heftiger Proteste wurden Baltards riesige, schirmartige
Marktpavillons niedergerissen und statt dessen ein Einkaufsund Freizeitzentrum errichtet.
Das Centre Pompidou und das Forum des Halles bilden heute
die regesten Begegnungsstätten für Ladenbummler aller Art,
Kunstliebhaber, Studenten und Touristen.
Zwischen den beiden Polen bewegen sich täglich Hunderttausende, die umgehenden Strassen sind mit Bars und beliebten
Läden bestückt. Auch finden sich zahlreiche Delikatessengeschäfte, Metzger und Kleinmärkte, die noch an die berühmte
Zeit des «Bauches von Paris» erinnern.
Alle Strassen rund um les Halles streben unweigerlich auf
Beaubourg und das Centre Pompidou zu, ein kühnes und avantgardistisches Konstrukt aus dicken und dünnen Röhren, Streben
und Leitungen, Glas und Stahl. Die farbigen Röhren als besonderes Merkmal der Rückseite veranlassten einen Kritiker, das
Gebäude als Ölraffinerie zu bezeichnen. Die Farben dienen der
Funktionsunterscheidung: Luftschächte sind blau lackiert,
Wasserleitungen grün und Lichtleitungen gelb.
Die Verbindungsgänge, wie Rolltreppen, wurden rot markiert.
CENTRE POMPIDOU
Das Centre Pompidou wirkt, als wäre
sein Inneres nach Außen gekehrt.
Rolltreppen, Lift, Versorgungs- und
Belüftungsröhren und sogar das stählerne Tragskelett wurde nach Außen
gelegt. Dies ermöglichte den Architekten, Richard Rogers, Renzo Piano
und Gianfranco Franchini, den Raum
für das Musée National d’Art Moderne
und die anderen Einrichtungen unbeengt und flexibel in der Unterteilung
zu gestalten.
Zu den ausgestellten Künstlern zählen
Matisse, Picasso und Miro, die die
Richtungen wie den Surrealismus,
Kubismus und Fauvismus vertreten.
Auf dem Vorplatz sind Straßenkünstler
zu bestaunen.
MUSEE GREVIN
Die Zweigstelle des berühmten Wachsfigurenmuseums, das 1882 auf dem Boulevard Montparnasse
gegründet wurde, widmet sich dem späten 19.Jahrhundert, der Belle Epoque, in zwanzig Diorahmen,
zum Beispiel Victor Hugo vor Notre-Dame, Toulouse
Lautrec in einem der Klubs des Montmartres, wo er sich häufig aufhielt, Jules Verne bei seiner imaginären Reise zum Mittelpunkt der
Erde und Gustave Eiffel vor seinem Turm.
ST-EUSTACHE
Mit ihrer gotischen Grundanlage und Renaissanceausgestaltung
zählt St-Eustache zu den schönsten Kirchen von Paris. Ihr Inneres
orientiert sich mit fünf Schiffen und den Seitenkapellen an
Notre-Dame. Während der 105 Baujahre, 1532 bis 1637, erlebte
die Kirche die Blüte der Renaissance, die sich in prächtigen
Bögen, Pfeilern und Säulen wiederspiegelt.
Die Buntglasfenster des Chores entstammen Entwürfen von
Philippe de Champaigne. Die Kirche ist mit den Namen berühmter Persönlichkeiten verbunden: Colbert, Finanzminister von
Louis XIV, ist hier beigesetzt. Molière, Kardinal Richelieu und die
Marquise de Pompadour, die spätere Mätresse Louis XV, wurden
hier getauft.
CAFE COSTES
Dieser sorgfältig restaurierte Renaissancebrunnen schmückt den
Square des Innocents, den wichtigsten Verkehrsknoten des Viertels.
1549 in der rue St-Denis errichtet, wurde er im 18.Jahrhundert
auf den Platz verlegt, bis 1780 Friedhof «des Innocents».
Der Brunnen zählt zu den schönsten Beispielen der Pariser
Renaissance.
Das von Jean-Louis Costes, 1984 eröffnete und nach ihm benannte
Café wird als das erste moderne Café von Paris bezeichnet, da es
eine wesentliche jüngere Gästeschar anzieht als die traditionellen Cafés von les Halles mit ihrer Hauptspeise Zwiebelsuppe.
Die Innengestaltung stammt von Philippe Starck, dem Enfant
Terrible des modernen französischen Design. Das Café Costes ist
mit seiner besonderen Ausstattung und Atmos-phäre ein Ort,
um zu sehen und gesehen zu werden. Junge Besucher aus aller
Welt werfen sich hier in Pose und trinken ihre Tasse Kaffee.
ST-MERRY
TOUR ST JACQUES
Die Anlage dieser Kirche reicht ins 7.Jahrhundert zurück.
Abt Medericus von St-Martin bei Autun fand hier zu Beginn des
8.Jahrhunderts seine letzte Ruhestätte. Der Name des Heiligen,
der sich später zu Merry abgeschliffen hat, diente einer in der
Nähe errichteten Kapelle als Namen. Die spätgotische Flamboyantkirche wurde 1552 fertiggestellt. Besonders reich verziert zeigt sich
die Westfront. Der Nordwestturm birgt die älteste Glocke, 1331,
von Paris. Die nahegelegene rue des Lombards wurde nach den
hier ansässigen lombardischen Kaufleuten benannt.
Dieser imposante spätgotische Turm von 1523 ist der verbliebene
Rest einer alten Kirche, die als Sammelplatz für Pilgerfahrten
nach Santiago de Compostela diente. Die Kirche wurde nach der
Revolution zerstört. Zuvor hatte Blaise Pascal, der Mathematiker,
Physiker, Philosoph und Schriftsteller des 17.Jahrhunderts, den
Turm für barometrische Versuche genutzt. Eine Statue gedenkt
seiner. Queen Victoria kam während ihres Staatsbesuches 1854
hierher und verlieh der nahen Avenue ihren Namen.
FONTAINE DES INNOCENTS
ST GERMAIN L’AUXERROIS
LE DEFENSEUR DU TEMPS
Im modernen Quartier de l’Horloge befindet sich die neueste
öffentliche Uhr der Stadt, «der Verteidiger der Zeit» von Jacques
Monastier. Die eindrucksvolle mechanische Skulptur aus Messing
und Stahl ragt vier Meter hoch und wiegt eine Tonne.
Der Verteidiger kämpft gegen die Elemente Luft, Erde und Wasser,
die ihn in Gestalt von wilden Bestien am Ende jeder Stunde unter
Grollen von Erdbeben, Orkanen und Brandung, angreifen.
Um 14 und 16 Uhr besiegt er, unter dem Jubel der Kinder, die
Angreifer.
MUSEE DE LA MUSIQUE MECANIQUE
In diesem entzückenden kleinen Museum werden hundert mechanische Musikinstrumente, von Drehorgeln hin zu einem großen
automatischen Flügel, ausgestellt. Die Sammlung verdankt es dem
Eifer von Henri Triquet. Sie schließt eine mechanische Violine, ein
Schlagzeug- und Akkordeonautomaten, eine Auswahl elektrischer
Pianos, verschiedene Kirmesorgeln und zahlreiche feine Spieldosen
und Grammophone ein. Alle Exponate werden funktionsfähig
gehalten und auf Anfrage vorgeführt.
Als der Hof der Valois im 14.Jahrhundert von der Ile de la Cité in
den Louvre zog, wurde sie die
bevorzugte Kirche der Könige.
Nach der Vermählung von Henri
de Navarre mit Marguerite de Valois
soll die Glocke der Kirche das schreckliche Gemetzel der Bartholomäusnacht am 24. August 1572 eingeläutet haben.
Tausende von Hugenotten, die zur
Hochzeit hierher gekommen waren,
sind ihr zum Opfer gefallen.
Nach der Revolution diente die Kirche langzeitig als Scheune.
Trotz vieler Umgestaltungen ist sie
heute ein bewundernswertes Juwel
gotischer Architektur.
TUILERIES
Das Viertel der Tuilerien wird einerseits von dem weiten und harmonisch angelegten Place de la Concorde
begrenzt, andererseits vom Louvre. Der Sonnenkönig
Louis XIV lebt auf dem Place des Victoires weiter, der
allein als Rahmen für seine Statue angelegt wurde.
Auf dem Place Vendôme wurde der königliche
Glanz durch das Glitzern der Edelsteine von Cartier,
Boucheron und Chaumet ersetzt - vom Chic der
Damen im Ritz ganz zu schweigen.
Das Viertel durchziehen zwei der prächtigsten Einkaufsstrassen von Paris. Parallel zum Jardin des
Tuileries verläuft die langgezogene Rue de Rivoli mit
ihren Arkaden, wenig nördlich die Rue St-Honoré,
ebenfalls eine Strasse von beträchtlicher Länge,
Bescheidenheit und Reichtum.
Elegante Plätze, fein gestaltete Gärten, Arkaden und
Höfe prägen diesen Teil der Stadt.
Monarchiedenkmäler und Kunstwerke wetteifern mit
den Tempeln des Luxus, Vier-Sterne-Luxus Hotels, weltbekannte Restaurants, Modehäuser und Juweliere.
Zu den jüngsten Zufügungen
zählt die Glaspyra-mide, von der
aus alle Flügel erreicht werden
können. Die Schätze des Louvres
gehen auf die Sammlung von
François I zurück, der viele italienische Gemälde, so die Mona Lisa,
erwarb.
Zur Zeit Louis XIV umfasste die
Sammlung nur 200 Werke, gewann jedoch Umfang, als Schulden
durch Sachgaben beglichen werden durften.
Seit der Louvre 1793 nach der
Revolution für die Öffentlichkeit
zugänglich ist, wurden seine Bestände stetig ergänzt.
Die Weitläufigkeit dieser reichhaltigen Sammlung sollte man nicht
unterschät-zen. Die Kollektion
europäischer Gemälde ist umfassend, fast die Hälfte der Arbeiten
stammen von französischen
Künstlern.
Die Skulpturenauswahl ist weniger umfangreich, die Altertümer des Museums, orientalisch, ägyptisch, griechisch,
etruskisch und römisch, genießen Weltruf und bieten eine
Fülle ohnegleichen.
Die Bandbreite der ausgestellten Objet d’Art reicht von
Möbeln bis zu Juwelen.
PALAIS ROYAL
Nach Sandstrahlwäsche erstrahlen die Fassaden am
Place du Louvre, und dem Place du Palais Royal im
neuen Glanz. Das königliche Palais, ein Bau Kardinal
Richelieus, beherbergt nun Regierungsbehörden.
Von hier überwacht das Kultusministerium die Reinigung und Restaurierung der bedeutsamen Bauwerke.
Der andere ehemalige Königspalast, der Louvre zählt
zu den berühmtesten Museen der Erde.
MUSEE DU LOUVRE
Das Musée du Louvre, dessen
Baugeschichte bis ins Mittelalter
zurückreicht, birgt eine der wichtigsten Kunstsammlungen der Welt.
Ursprünglich von Philippe-Auguste 1190 als Schutzburg
errichtet, verlor der Bau unter François I seinen Wehrturm
und wurde im Renaissancestil umgebaut. Danach betätigten sich französische Könige und Kaiser vier Jahrhunderte
lang als gestaltende und erweiternde Bauherren.
Dieses ehemalige königliche Palais erlebte eine stürmische
Geschichte.
Anfänglich, im frühen 17.Jahrhundert, Richelieus Kardinalpalast, fiel es nach dessen Tod an die Krone. In ihm verbrachte Louis XIV seine Kindheit. Im 18.Jahrhundert diente
es den königlichen Herzögen von Orléans für glänzende
Veranstaltungen, darunter aber auch Glücksspiele.
Das Theater des Kardinals, in dem Molière aufgetreten
war, brannte 1763 nieder, wurde aber durch die Comédie
Française ersetzt. Nach der Revolution war das Palais nur
noch ein Spielcasino. Es wurde 1815 vom künftigen König
Louis Philippe beansprucht, zu dessen Bibliothekaren
Alexandre Dumas zählte. Nur knapp blieb das Gebäude
von den Flammen der
Revolution von 1871 verschont.
Nach der Restaurierung in
der Zeit zwischen 1872 und
1876 gelangte das Palais in
staatliche Hand und beherbergt heute sowohl den
Staatsrat als auch seinen
jüngeren Ebenpart, den
Verfassungsrat. In einem
anderen Flügel des Palastes
befinde sich das Kulturministerium.
COMEDIE FRANCAISE
ARC DE TRIOMPHE
DU CARROUSEL
Napoléon ließ diesen Triumphbogen zwischen 1806 und 1808
als Eingang zum westlichen Hof
des Palais des Tuileries erbauen.
Er überdauerte den 1871 in der
Revolution zerstörten Palast.
Seinem römischen Vorbild zum
Trotz erheben sich auf den
rosafarbenen Marmorsäulen
Soldaten der Grande Armée,
während die Seiten an
Napoléons Siege von 1805 erinnern. Sie werden von einer Quadriga überragt, die 1828 zugefügt
wurde. Diese ersetzte die berühmten Pferde von San Marco, die
Napoléon in Venedig erbeutet hatte und 1815, nach Waterloo, zurückgeben musste.
JARDIN DES TUILERIES
Frankreichs Traditionstheater überblickt zwei reizvolle, wenn auch vom
Verkehr erstickte Plätze, die nach den Schriftstellern Colette und André
Malraux benannt sind. Die Tradition des Ensembles reicht bis zu dem
Schauspieler Molières ins 17. Jahrhundert zurück. Im Foyer steht der
Sessel, in dem Molières 1673 auf der Bühne zusammengebrochen war.
Die Ironie wollte es, dass er gerade im Eingebildeten Kranken spielte.
Seit der Gründung des Theaters, im Jahre 1680 durch Louis XIV, genoss
es als Hort nationaler Kultur staatliche Unterstützung. Seit 1799 befindet es sich am gegenwärtigen Ort, zum Repertoire zählen Werke von
Corneille, Racine, Molière und Shakespeare.
FONTAINE MOLIERE
Frankreichs berühmtester Komödiendichter, Molière,
wohnte hier in der Nähe, in der heutigen Rue de
Richelieu Nr 40. Der Brunnen aus dem 19.Jahrhundert
stammt von Louis Visconti, der auch Napoléons Grab
entwarf.
JARDIN DU PALAIS ROYAL
Die gegenwärtige Anlage ist auf etwa
zwei Drittel der ursprünglichen verringert, die vom königlichen Gärtner nach
1630 für Kardinal Richelieu angelegt
worden war. Die Beschneidung des
Gartens fand zwischen 1781 und 1784
statt, als er auf drei Seiten von 60 gleichgestalteten Häusern umrahmt wurde.
Heute säumen Restaurants, Galerien
und Fachgeschäfte den Platz.
Jean Cocteau, Colette und Jean Marais
zählten zu den Anwohnern in jüngerer
Zeit.
Diese Grünanlage wurde als Garten für das alte Palais des Tuileries entworfen, eingefügt in das landschaftlich gestaltete Grün, das sich parallel zur Seine vom Louvre bis zu den Champs Elysées und dem Arc de
Triomphe erstreckt.
André le Nôtre, Hofgärtner von Louis XIV, legte den Park im 17.Jahrhundert an. Eine Hauptallee, gleichmäßige Terrassen und Blumenbeete
verleihen ihm sein neoklassizistisches Gesicht. Im Zuge von Überholungsarbeiten entstand hier kürzlich ein Garten mit Kastanien und Linden.
GALERIE NATIONALE DU JEU DE PAUME
Jeu de Paume bezeichnet ein altes, mit Schlägern betriebenes Ballspiel.
Das Gebäude wurde 1851 von Napoléon III an der Stelle einer Orangerie
errichtet. Als das Rasentennis das königliche Tennis verdrängte, hielt
man hier Kunstausstellungen ab und richtete das Impressionistenmuseum ein. Diese Sammlung zog 1986 in das neue Musée d’Orsay um.
Heute wird hier zeitgenössische Kunst gezeigt.
MUSEE DE L‘ORGANGERIE
Claude Monets berühmteste Werke, die Seerosenbilder, beherrschen
die ovalen Räume im Erdgeschoss dieses Museums.
Er malte die NYMPHEAS in seinem Garten in Giverny nahe Paris.
Seine einzigartige Arbeit wird sinnvoll ergänzt durch die herausragende
Walter-Guillaume-Sammlung mit Künstlern der Ecole de Paris.
Sie umspannt den Zeitraum von der späten impressionistischen bis zur
Zwischen-kriegsära. In ihr ballen sich Meisterwerke: Soutines eindringliche Arbeiten füllen einen Raum, Cézanne ist mit 14 Gemälden vertreten, darunter Stilleben, Porträts und Landschaften. Zu den 24 Bildern
Renoirs gehört Les Fillettes au Piano.
Werke des jungen Picasso, von
Henri Rousseau – allen voran
La Cariole du Père Juniet –
Matisse und ein Porträt des
Kunsthändlers Paul Guillaume
von Modigliani verwöhnen, eingetaucht in durch die Fenster
strömendes Licht, den Besucher.
RUE DE RIVOLI
Lange Arkaden ziehen sich, von Läden
gesäumt, an neoklassizistischen Wohnhäusern
entlang.
Sie gehen auf das frühe 18. Jahrhundert zurück, wurden aber erst 1850 vollendet.
Napoléon ließ die Strasse nach seinem Sieg in
Rivoli 1797 errichten, als Verbindung zwischen
dem Louvre und den Champs Elysées.
Sie entwickelte sich zu einer wichtigen Verkehrsader und elegantem Handelszentrum.
Als Gitter Tuilerienmauern ersetzten, atmete
das gesamte Gebiet Weite.
PLACE DE LA CONCORDE
Der Platz, einer der großartigsten und historisch bedeutendsten Plätze Europas, bedeckt
im Herzen der Stadt eine Fläche von über
acht Hektar. Auf dem, ursprünglich Place
Louis XV genannten Platz, erhob sich einst
eine Statue des Königs.
PLACE VENDOME
Als vielleicht sinnfälligstes Beispiel der Eleganz des Pariser 18.Jahrhunderts wurde der königliche Platz von dem Architekten Jules Hardouin–
Mansart 1698 begonnen. Nach dem ursprünglichen Vorhaben sollten
rundum Palais entstehen, in denen Bibliothek, Münze sowie die Botschaften untergebracht werden sollten. Das Reiterstandbild von Ludwig
XIV wurde im Jahre 1699 eingeweiht.
Zu dieser Zeit war der Place Louis-Le-Grand, wie er damals hieß, lediglich
von einheitlichen Hausfassaden umgeben, erst zwischen 1702 und 1720
baute man die Hôtels aus. Während der Revolution wurde das Standbild
zerstört und der Platz in Place Vendôme umbenannt. 1810 ließ Napoléon
die Säule von Austerlitz errichten.
Um die 44 Meter hohe, gemauerte Säule windet sich ein Bronzeband,
das aus 1250 erbeuteten Kanonen der Schlacht bei Austerlitz gegossen
wurde. Die Reliefs zeigen einzelne Abschnitte der Schlacht. Heute krönt
sie eine Replik der Statue Napoléons als Cäsar in Toga mit Lorbeerkranz.
Mit dem Namen Place Vendôme bringt man bekannte Namen von
Juwelieren wie Van Cleef und Arpels, Boucheron, Chaumet... in Verbindung. In Nr. 15 das Hotel Ritz, in Nr. 11 und 13 das Justizministerium,
1849 starb Chopin im Haus Nr. 12
In der Mitte des 18.Jahrhunderts gestaltete der
Architekt Jacques-Ange Gabriel ihn in Form
eines offenen, nur im Norden von Häusern
gesäumten Achtecks um.
In seiner nächsten Inkarnation hieß der Platz
Place de la Révolution und die Guillotine trat
an die Stelle der Statue. Hier rollten in zweieinhalb Jahren 1119 Köpfe, darunter jene von
Louis XVI, Marie-Antoinette, sie starb in Sichtweite ihres kleinen Verstecks in der Rue Royal,
sowie den Führern der Revolution, Danton und
Robespierre.
Geläuterte Revolutionäre tauften ihn schließlich reumütig auf den Namen Concorde.
Im 19.Jahrhundert erhöhten ein 3200 Jahre
alter Obelisk aus Luxor, zwei Brunnen und
acht Statuen, die französische Städte symbolisieren, seine ehrfurchteinflössende Pracht.
PLACE DES VICTOIRES
Dieses Rondell, eleganter, herrschaftlicher Anwesen wurde 1685 allein
zum Zweck errichtet, der Statue Louis XIV Wirkung zu verleihen.
Der Architekt Jules Hardouin-Mansart hatte auch die Proportionen der
Gebäude und selbst die nahen Strassen zur Hervorhebung der Statue
angelegt.
Allerdings zeigten sich die revolutionären Massen 1792 weniger speichelleckerisch und rissen die Statue vom Sockel. Der 1822 aufgesetzte, anders
gestaltete Ersatz stellte die Stilharmonie zu den Gebäuden nicht mehr her.
Doch bewahrt der Platz noch weitgehend seine ursprüngliche Gestalt und
ist heute die Adresse namhafter Modefirmen, darunter Thierry Mugler,
Cacharel und Kenzo.
OPERA
In diesem Stadtteil herrscht ein buntes Nebeneinander von
Bankiers, Börsenmaklern, Presseleuten und Theaterbesuchern. Die großen Boulevards, im 19.Jahrhundert nach den
Plänen des Präfekten Haussmann angelegt, erstrahlen noch
in ihrer ursprünglichen Grandezza. Sie erfreuen sich bei
Einheimischen wie Besuchern unverminderter Beliebtheit.
Ihr Hauptanziehungspunkt sind die Geschäfte und Kaufhäuser aller Kategorien.
Sehr viel mehr vom ursprünglichen Charakter haben sich
die vielen Passages erhalten, herrlich enge Einkaufsgässchen mit Glasdächern – Relikte einer anderen Zeit.
Die exklusivste Passage ist die Galerie Vivienne. Authentischer sind die Passagen, des Panoramas, Jouffroy und
Verdeau, in der alte Kameras und Comics angeboten werden, die winzige Passage des Princes ist der Traum eines
jeden Pfeifenrauchers. Ein geflügeltes Wort sagt: wenn
man lange genug im Café de la Paix sitzt, sieht man die
ganze Welt vorüberziehen. Tagsüber ist dieses Viertel eine
Mischung aus Business und Tourismus, abends ziehen
Theater und Kinos ein ganz anderes Publikum an.
zu den für ihn reservierten Räumen und seiner Loge gewährt war.
Die Funktion der einzelnen Gebäudeteile spiegelt sich in ihrem Aufbau
wieder. Hinter dem flachen Foyer erhebt sich die Kuppel über dem Zuschauerraum, der dreieckige Giebel dahinter kennzeichnet den Beginn
der Bühne.
Unterhalb der Oper liegt ein kleiner See, der Paul Leroux zum Versteck
für sein Phantom der Oper inspirierte.
Das prachtvolle Treppenhaus aus weißem Marmor mit Balustraden aus
rotem und grünem Marmor und das Foyer mit der gewölbten Mosaikdecke sind sehenswert.
Die meisten Opern werden nun in der Opéra de la Bastille aufgeführt,
aber das Ballett ist hier noch zu Hause.
AVENUE DE L’OPERA
Diese breite Avenue ist ein Paradebeispiel für Baron Haussmanns radikale Modernisierung der Stadt. Das mittelalterliche Paris wurde größtenteils zerstört, um Platz für die heutigen breiten Verkehrsadern zu
schaffen. Die Avenue de l’Opéra, die vom Louvre zur Opéra Garnier
führt, wurde 1876 vollendet. Die eindrucksvolle Einheitlichkeit ihrer
fünfstöckigen Häuser steht im krassen Gegensatz zu den Gebäuden aus
dem 17. und 18.Jahrhundert in den Nebenstrassen.
PALAIS DE LA BOURSE
OPERA DE PARIS GARNIER
Manchmal wird das prächtige Gebäude mit einem großen
Hochzeitskuchen verglichen. Das einzigartige Aussehen verdankt die Oper einer Kombination verschiedener Materialien
wie Stein, Marmor, Bronze und einer Mischung unterschiedlicher Stilrichtungen
von Klassik bis Barock,
mit Säulen, Friesen
und Skulpturen an der
Außenfassade.
Die Bauarbeiten dauerten 13 Jahre, unterbrochen durch den
Krieg und den Aufstand von 1871.
Die Eröffnung fand
schließlich 1875 statt.
1858 hatte Orsini vor der alten Opera ein Attentat auf den
Kaiser verübt, deshalb plante Garnier an der Ostseite des
Gebäudes einen Pavillon ein, zudem eine Rampe hinaufführte,
so dass dem Kaiser von seiner Kutsche aus ein sicherer Zugang
Dieser neoklassizistische Börsentempel wurde
von Napoléon in Auftrag gegeben und war
von 1826 bis 1987 Sitz des französischen
Aktienhandels. Früher glich das Innere einem
Bienenhaus. Heute haben Computer den
Aktienmarkt vollständig übernommen.
Der hektische Handel ist infolgedessen stark
zurückgegangen und beschränkt sich auf die
Termin- und Optionsgeschäfte.
DROUOT
Das nach dem Grafen Drouot, einem Adjutanten Napoléons, benannte
Haus ist das führende Auktionshaus Frankreichs. Bereits seit 1858 steht
ein Auktionshaus an diesem Platz. 1860 kam sogar Napoléon III, um
einige Steinguttöpfe zu erwerben. Das alte Gebäude wurde abgerissen
und 1970 durch ein neues, wenig ansprechendes ersetzt, das seitdem als
das Nouveau Drouot bezeichnet wird.
Obwohl es im internationalen Vergleich im Schatten von Christie’s und
Sotherby’s steht, kommt bei dortigen Auktionen eine faszinierende Vielfalt seltener Objekte zum Aufruf. Seine Existenz hat viele Antiquitätenhändler angelockt, die sich in nahen Galerien niedergelassen haben.
DIE GOSSEN BOULEVARDS
PLACE DE LA MADELEINE
Acht breite Boulevards – Madeleine, Capucines, Italiens, Montmartre,
Poissonière, St-Denis und St-Martin – verlaufen zwischen der Madeleine
und dem Place de la République.
Sie wurden im 17.Jahrhundert angelegt, um die veralterten Befestigungsanlagen in elegante Promenaden umzuwandeln. Boulevard leitet sich
vom niederländischen Bulwerc ab, was Bollwerk bedeutet.
Rund um die Madeleine und die Oper kann man noch einen Eindruck vom
ursprünglichen Aussehen der Boulevards mit ihren Cafés und eleganten
Geschäften gewinnen.
Dieser Platz entstand zur selben Zeit wie die Madeleine und ist ein
Paradies für Feinschmecker. Viele Läden haben sich auf Delikatessen wie
Trüffel, Champagner, Kaviar und hausgemachte Pralinen spezialisiert.
Fauchon, der Supermarkt für Millionäre, führt mehr als 20 000 Artikel.
An der Ostseite der Kirche befindet sich ein kleiner Blumenmarkt.
LA MADELEINE
Zwei Prachtstrassen beherrschen diesen Teil der Stadt, die Avenue
des Champs Elysées und die Rue du Faubourg St-Honoré.
Die Champs-Elysées besticht durch ihre imposante Breite und
die großzügig angelegten Bürgersteige, zu Recht ist sie die berühmteste Verkehrsader von Paris. Cafés, Kinos und Geschäfte
ziehen die Menschen an, die zum Essen und Einkaufen kommen,
aber auch das «Sehen und Gesehen werden» spielt eine große
Rolle. Hübsche Mitte der Prachtstrasse ist der Rond Point mit
schattenspendenden Walnussbäumen und bunten Blumenrabatten. Die französischen Gärten zwischen dem Place de la
Concorde und dem Rond Point haben sich seit ihrer Anlage
durch den Architekten Jacques Hittorff im Jahre 1838 kaum
verändert. Sie bildeten den Rahmen für die Weltausstellung
1855, zu der das Palais de l’Industrie errichtet wurde.
Das Grand Palais und das Petit Palais, die Visitenkarte der
Dritten Republik für die Weltausstellung von 1900, traten
schließlich an die Stelle dieses Palais.
Die Champs-Elysées sind nicht nur Schauplatz großer Paraden,
sondern auch phantastischer Mode und eines hedonistischen
Lebens-stils. Auch Luxus und Macht sind hier vertreten.
Fünf-Sterne Hotels, vornehme Restaurants und Luxusgeschäfte
säumen ihre Seiten-strassen. In der rue du Faubourg St-Honoré
befinden sich der schwerbewachte Elysée-Palast, prächtige
Stadtvillen, Botschaften und Konsulate.
Wegen ihrer Grösse und ihrer Lage zählt diese Kirche zu den
bekanntesten Bauwerken von Paris. Sie krönt den Endpunkt der
Großen Boulevards und bildet ein Gegenstück zum Palais Bourbon,
dem Sitz der Nationalversammlung, auf der anderen Seite der
Seine. Der Architekt Contant d’Ivry begann 1764 mit ihrem Bau in
Anlehnung an St-Louis des Invalides. Als er 1777 starb, änderte sein
Nachfolger Couture die Pläne nach dem Vorbild des Pantheon.
Zwischen 1790 und 1806 wurden die Arbeiten unterbrochen
und die verschiedensten Verwendungszwecke für das Gebäude
erwogen, man dachte daran, die Börse, das Handelsgericht, die
Bank von Frankreich und zu guter Letzt 1837 den ersten Bahnhof
von Paris unterzubringen. Napoléon entschied 1806, dass an dieser
Stelle ein Tempel zum Ruhme der Grossen Armee errichtet werden
solle.
Er übergab Vignon die Bauleitung. Nun wurde alles noch einmal
bis auf die Grundmauern abgerissen und der Bau nahm langsam
Gestalt an. 1814 wurde die Madeleine unter Ludwig XVIII zum
Gotteshaus bestimmt. Eine majestätische Kolonnade umgibt die
Kirche, ihre 52 korinthischen Säulen tragen in 20 Meter Höhe
einen skulptierten Fries.
Auf dem ausladenden Giebel hat Philippe Lemaire das Jüngste
Gericht dargestellt. Das Flachrelief der Bronzetüren von H. de
Triqueti zeigt die Zehn Gebote. Das Innere ist mit Marmor und
Vergoldungen reich verziert, unter den Skulpturen ist besonders
François Rudes Taufe Christi hervorzuheben.
CHAMPS ELYSEES
AVENUE DES CHAMPS-ELYSEES
Die Anfänge dieser wohl berühmtesten Pariser Strasse gehen auf das
Jahr 1667 zurück, als der Architekt André Le Nôtre als Verlängerung
der Blickachse der königlichen Tuilerien eine Allee anlegen ließ.
Seit der Rückführung des Leichnams Napoléons im Jahr 1840 von
St-Helena bilden sie den sogenannten «Triumphweg».
GRAND PALAIS
Das Grand Palais wurde gleichzeitig mit dem Petit Palais und der Pont
Alexandre III erbaut. Dieses wuchtige Palais vereint eine beeindruckende, klassische Fassade mit einer aufsehenerregenden Jugendstileisenkonstruktion.
Im Stil ähnelt es dem Grand Palais. Bemerkenswert sind die ionischen
Säulen, das große Portal und die Kuppel, die ein Abbild des Dôme des
Invalides auf der anderen Seite des Flusses ist.
Die Exponate sind in Abteilungen gegliedert. Die Dutuit-Sammlung mit
Kunstgegenständen und Gemälden aus dem Mittelalter und der Renaissance - die Tuck-Sammlung mit Möbeln und Kunstgegenständen des
18.Jahrhunderts - und die Sammlung der Stadt Paris mit Werken von
Ingres, Delacroix und Courbet, Landschaftsmalern der Barbizon-Schule
und Impressionisten.
PONT ALEXANDRE III
Mit ihren reichen Jugendstilverzierungen ist sie die hübscheste Brücke
von Paris. Sie wurde zwischen 1896 und 1900 rechtzeitig zur Weltausstellung fertiggestellt und nach Zar Alexander III benannt, dessen Sohn
Nikolaus II im Oktober 1896 den Grundstein legte. Die Brücke ist ein
technisches Wunderwerk des 19.Jahrhunderts. Sie besteht aus einem einzigen, sechs Meter hohen, die Seine überspannenden Stahlbogen. Beim
Bau mussten strenge Auflagen beachtet werden, da die Brücke den Blick
auf die Champs-Elysées und den Dôme des Invalides nicht beeinträchtigen durfte.
PLACE CHARLES DE GAULLE – ETOILE
Auffallend sind das prächtige Glasdach und die Bronze-quadrigen auf
seinen Eckrisaliten. Am schönsten sieht es bei Nacht aus, wenn das Glasdach von innen leuchtet und sich die Statuen als Silhouetten vor dem
Himmel abzeichnen. Die große Halle und ihre Kuppel können während
der wechselnden Ausstellungen besichtigt werden. Im Untergeschoss
befindet sich ein Polizeirevier zur Sicherung der Ausstellungen.
Im westlichen Teil befindet sich das
Palais de la Découverte. Dieses naturwissenschaftliche Museum wurde zur
Weltausstellung 1937 eröffnet und
erfreut sich seither großer Beliebtheit.
In diesem Museum werden Entdeckungen und Fortschritte auf allen naturwissenschaftlichen Gebieten anhand
von Dokumentarfilmen, graphischen
Darstellungen und verschiedenem
Darstellungsmaterial allgemein verständlich gemacht, im Planétarium
werden einführende Vorträge über Himmelskunde gehalten.
PETIT PALAIS
Um die französische Kunst in einem umfassenden Überblick darzustellen,
wurde dieses Palais zur Weltausstellung von 1900 errichtet. Heute beherbergt dieses Palais, das von einem halbkreisförmigen, hübschen Garten
umgeben ist, das Musée des Beaux-Arts.
Bis zum Tode Charles de Gaulle
1969 hieß dieser Platz Place de
l’Etoile. Ende des 18.Jahrhunderts
gab es hier schon einen Platz, von
dem fünf Alleen hinabführten.
Heute gehen 12 Avenuen sternförmig von dem Triumphbogen aus.
Er wurde nach den Plänen Baron
Hausmann 1854 angelegt und ist
einer der verkehrsreichsten Plätze
in Paris.
ARC DE TRIOMPHE
«Ihr werdet durch Triumphbögen heimkehren», versprach Napoléon seinen Soldaten nach seinem größten Sieg bei Austerlitz im Jahre 1805.
Den Grundstein des berühmtesten Triumphbogens der Welt wurde im
folgenden Jahr von dem Architekten Jean-François Chalgrin gelegt.
Die Vollendung verzögerte sich
jedoch bis 1836 und wurde in den
letzten vier Jahren unter Louis
Philippe beendet. Er misst 50 Meter
in der Höhe und 45 Meter in der
Breite. Die Skulpturen stammen
von Rude, Etex und Cortot. In den
Zwickelfül-lungen der Fassaden vier
Ruhmes-göttinnen von Pradier.
Um den Bogen verläuft ein Fries, auf dem Hunderte von Gestalten,
jede ist zwei Meter hoch, den Auszug der französischen Armee
und ihre glorreiche Heimkehr darstellen.
Die Namen der Siege sind außen auf dem Bogen eingraviert.
Unter einer schlichten Grabplatte ruht der unbekannte Soldat.
Auf den Innenseiten des Bogens stehen die Namen von anderen
Schlachten sowie von 558 Generälen: die Namen der im Feld Gefallenen sind unterstrichen.
Von der Plattform des Triumphbogens aus hat man eine unvergessliche Aussicht über Paris.
Ein Museum unter der Plattform bewahrt Erinnerungsgegenstände
an Bau und Geschichte des Arc de Triomphe auf.
PALAIS DE L’ELYSEE
Der 1718 vom Graf von Evreux erbaute
Palast, inmitten einer prächtigen Parkanlage, ist seit 1873 offizieller Amtssitz des
französischen Präsidenten. Von 1805 bis
1808 wohnte Napoléons Schwester Caroline
Murat hier und später Kaiserin Joséphine.
Aus dieser Zeit sind noch zwei prächtig ausgestattete Räume erhalten.
Der Salon Murat und der Salon d’Argent.
Im Speisesaal pflegte General de Gaulle
seine Pressekonferenzen abzuhalten.
HOTEL DES INVALIDES
UND TOUR EIFFEL
Die Gegend um das Hôtel des Invalides mutet wie ein Viertel
der Denkmäler an.
Von der Ecole Militaire aus erstreckt sich das Champs de Mars,
mit seinem Eiffelturm, bis an die Seine. Luxusbauten, einige
im Jugendstil, und Botschaften säumen die Avenuen
um den Eiffelturm.
Bereits zwischen den beiden
Weltkriegen, als der bekannte Schauspieler und Schriftsteller Sacha Guitry hier
wohnte, genoss diese
Gegend hohes Ansehen.
Doch schon im 18.Jahrhundert zogen Wohlhabende
aus dem Marais in diesen
Stadtteil und errichteten
ihre aristokratischen Häuser,
die der Rue Varenne und
der Rue de Grenelle ihr herrschaftliches Anlitz verliehen.
DOME DES INVALIDES
Der Sonnenkönig, Louis XIV, beauftragte 1676 Jules HardouinMansart, die Gebäude des Hôtel des Invalides mit einem Dom zu
krönen. Der Dom sollte ausschließlich dem Sonnenkönig vorbehalten bleiben und als königliche Grablege dienen. Inmitten der
umliegenden Bauten geriet die Kirche zu einem Meisterwerk
der Baukunst und herausragenden Beispiel
der französischen Architektur des 17.Jahrhunderts.
Nach dem Tod Louis XIV verwarf man das
Vorhaben, hier die königliche Familie beizusetzen. Die Kirche wurde zum Ruhmesdenkmal der Bourbonen. König Louis-Philippe
ließ Kaiser Napoléons Leichnam von St. Helena in einem wahren
Triumphzug nach Paris überführen. Der von historischem und
militärischem Nimbus umgebene Dôme des Invalides eignete
sich nur allzugut als letzte Ruhestatt. Man bettete Napoléons
sterbliche Überreste in sechs ineinandergefügte Särge.
Zunächst wurde er in der südwestlichen Seitenkapelle aufgebahrt.
Die Beisetzung in der Krypta bildete 1841 den Höhepunkt einer
aufwendigen Zeremonie. Weitere Gräber, darunter jene von
Vauban, Marschall Foch und anderen Persönlichkeiten, verwandelten die Kirche in ein nationales Denkmal.
HOTEL DES INVALIDES
Louis XIV ließ dieses erste Militärhospital einrichten, das auch
Kriegsveteranen und verarmten, auf Almosen angewiesenen
Soldaten, Obdach gewährte. 1670 erging der Erlass zum Bau
dieses riesigen Komplexes, der nach den Plänen Liberal Bruants
fünf Jahre später abgeschlossen war.
Die harmonische, klassizistische Fassade zählt zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten von Paris. Kanonen prangen im
Vorhof des vierstöckigen Gebäudes, während der Garten und
die von Bäumen gesäumte Esplanade bis an die Seine reichen.
Südlich gelangt man zur Soldatenkirche St-Louis des Invalides.
ST-LOUIS DES INVALIDES
Jules Hardouin-Mansart erbaute von 1679 bis 1708 nach Plänen
Libéral Bruants, die auch «Soldatenkirche» genannte Hauskapelle des Hôtel des Invalides. Das ehrfurchtgebietende, doch
schlichte Interieur, schmücken in Schlachten erbeutete Fahnen.
Die herrliche Orgel aus dem 17.Jahrhundert baute Alexandre
Thierry. Hier erklang 1837 erstmals das Requiem von Hector
Berlioz unter Mitwirkung von vier Orchestern und einem gewaltigen Chor.
MUSEE DE L’ARMEE
Kaum ein anderes Museum der Welt erläutert derart umfassend
die Militärgeschichte. Seine Exponate reichen von der Frühzeit
bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges.
An der Ostseite beeindrucken in dem Salle Turenne Fahnen aus
der Zeit von 1619 bis 1945, darunter die Flagge, die 1814, als
Napoléon erstmals abdanken musste, in Fontainebleau gehisst
wurde. Der Salle Napoléon im zweiten Stock dieses Flügels erinnert an Napoléons Internierung auf Elba, das Intermezzo der
Hundert Tage, Waterloo und sein entgültiges Exil auf St-Helena,
bewegend veranschaulicht durch eine Rekonstruktion des
Zimmers, in dem er 1821 starb.
Der Salle Orientale an der Westseite ist mit Waffen und Rüstungen aus
China, Japan, Indien und der Türkei bestückt. Schwerter und Dolche aus
der Renaissance sind in dem Salle François I ausgestellt, Rüstungen, tausend Helme, Hunderte von Speeren, Schwertern und Feuerwaffen füllen
das Arsenal.
MUSEE DES PLANS-RELIEFS
Die detaillierten Modelle französischer Festungen und befestigter Städte,
von denen einige bis in die Regierungszeit von Louis XIV zurückreichen,
galten als streng geheim, ehe man sie in den 50er Jahren hier ausstellte.
Das älteste Modell von 1686, zeigt Perpignan, dessen Befestigung im
17.Jahrhundert der berühmte Baumeister Vauban entwarf, der auch
andere Städte, so Briançon, mit Verteidigungsanlagen versah.
MUSEE RODIN
Auguste Rodin, Frankreichs wohl bedeutendster Bildhauer des 19.Jahrhunderts, lebte und arbeitete von 1908 bis zu seinem Tode 1917 im Hotel
de Biron. Als Gegenleistung für Wohnung und Atelier, die ihm der Staat
überlassen hatte, vermachte Rodin diesem seine Werke. Im Garten der
eleganten Villa aus dem 18.Jahrhundert sind einige seiner wertvollsten
Skulpturen zu bewundern: Die Bürger von Calais, der Denker, das Höllentor und Balzac. Umgeben von 2000 Rosenbüschen lassen sie den Garten
zur Augenweide werden. Die ausgestellten Arbeiten umspannen das
gesamte Lebenswerk des Künstlers. Glanzlichter setzten Skulpturen, wie
der Kuss und Eva.
HOTEL MATIGNON
Dieses Privatpalais, eines der schönsten in diesem Viertel, wurde 1721
von Jean Courtonne erbaut und seither grundlegend umgestaltet.
Zu seinen Besitzern zählten der Staatsmann und Diplomat Talleyrand,
der hier rauschende Feste und Empfänge gab, sowie verschiedene
Adelige. Seit 1958 offizielle Residenz des französischen Premier Ministre,
besitzt das Anwesen den größten Privatpark der Stadt.
MAISON DE L’UNESCO
Hier hat die UNESCO, Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur, ihren Hauptsitz. In dem auf Pfeilern ruhenden
Hauptgebäude mit einem Grundriss in Y-Form ist das Sekretariat untergebracht. Ein zweiter Bau aus geripptem Beton und mit «Ziehharmonikadach»
enthält den großen Plenarsaal und die Räume für Kommissionssitzungen.
Am Rande des japanischen Gartens sind in einem vierstöckigen «Würfel»
weitere Abteilungen untergebracht, sowie der Pressesaal. 1965 wurde ein
zweistöckiger unterirdischer Bürokomplex angelegt, den sechs Innenhöfe
mit Tageslicht erhellen. Im Gebäude sind Wandgemälde von Picasso,
Keramik von Joan Miro, Relief von Hans Arp und Wandbehänge von Lurçat
und Le Corbusier zu entdecken.
Von der Avenue de Suffren aus sind sichtbar: eine Monumentalskulptur
von Henry Moore und ein Mobile von Calder.
ECOLE MILITAIRE
Die königliche Militärakademie wurde 1751 von Louis XV zur Ausbildung von fünfhundert
Offizierssöhnen gegründet. Verantwortlich zeichnete der Architekt Jacques-Ange Gabriel.
Einen Hauptblickfang bildet der mittlere Pavillon mit acht korinthischen Säulen und viereckiger Kuppel, ein ge-lungenes Beispiel des französischen Klassizismus.
Das Interieur ist im Louis XVI – Stil gehalten. Beachtenswert sind vor allem die Kapelle und
das prächtige, von Gabriel entworfene Geländer der Haupttreppe.
Zu den Kadetten der Akademie zählte Napoléon, dem man bescheinigte:
«Sofern es die Umstände gestatten, steht ihm eine große Zukunft bevor».
MUSEE DU QUAI BRANLY
Das am Ufer der Seine und am
Fuß des Eiffel-Turms gelegene
Musée du Quai Branly ist den
Künsten und Zivilisationen
Afrikas, Asiens, Ozeaniens und
der beiden amerikanischen
Kontinente gewidmet.
Insgesamt werden dort ständig
über 3500 Werke dieses Weltkulturerbes ausgestellt.
Die Besonderheit des im Juni
2006 eröffneten Museums liegt
ebenso wohl in seinem Projekt,
das kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit vermischt,
wie auch in seiner von Jean
Nouvel entworfenen Architektur.
Das durch und durch moderne
Institut gliedert sein Angebot
nach mehreren Punkten:
• Konservierung und Valorisierung der Sammlungen.
• Referenzkollektionen mit
beigeordneten Wechselausstellungen.
• Forschung und Unterricht mit
der Kreation eines interdisziplinären Forschungspoles.
• Politik der Planung lebender
Schauspiele in seinem Auditorium, Szenenkünste, Theater,
Ballet und Musik, in Einklang
mit den verschiedenen ausgestellten Werken und
Wechselausstellungen.
Das Museum wird in Paris den
hohen Rang feiern, den die
extraeuropäischen Künste in
unseren Gesellschaften
einnehmen und sich bemühen,
ihre Tiefe und Subtilität an der
Kreuzung vielfacher kultureller,
religiöser und historischer
Einflüsse hervorzuheben.
Das vom Architekten Jean Nouvel entworfene Hauptgebäude des
Musée du Quai Branly ist wie eine wahre Pfahlbrücke ausgelegt und
bietet 10 000 m2 Ausstellfläche, davon 6 500 m2 für die ständigen und
2 000 m2 für die Wechselausstellungen.
Das Gebäude liegt in der Mitte eines 1,8 Hektar großen Parks mit 180
über 15 Meter hohen Bäumen und zahlreichen Pflanzenarten, der
vom Verkehr auf dem Quai Branly durch eine 200 Meter lange und
12 Meter hohe Glaswand geschützt wird.
Die von Patrick Blanc, Forscher des CNRS, verwirklichte Pflanzenwand
ist eine der zahlreichen Kuriositäten des Museums. Sie deckt das
Verwaltungsgebäude ab und besteht aus 150 Pflanzenarten, Blumen,
Farne und Sträucher aus der ganzen Welt und ist weltweit die größte
Pflanzenwand mit ihren 15 000 Pflanzen die auf 800 m2 verteilt sind.
CHAMPS DE MARS
Der Park erstreckt sich vom Tour Eiffel bis zur Ecole
Militaire. Auf seinem Gelände paradierten einst die
Offiziersanwärter der Ecole Militaire, und später fanden
Pferderennen, Ballonflüge und am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, Massenveranstaltungen statt. Bis zum späten
19.Jahrhundert erregten hier Mammutausstellungen
Aufsehen, so die Weltausstellung von 1889, anlässlich
derer der Eiffelturm errichtet wurde.
TOUR EIFFEL
Der Eiffelturm ist das berühmteste Wahrzeichen
von Paris, mit seinen 300 Metern Höhe war er
lange das höchste Bauwerk der Welt, doch inzwischen haben ihn Wolkenkratzer und
Fernsehtürme übertrumpft. Die Idee zur
Errichtung hatte der Ingenieur Gustave
Eiffel bei der Konstruktion metallener
Brückenpfeiler. Erste Entwürfe datieren von 1884, drei Jahre später begannen die Bauarbeiten die sich bis 1889 hinzogen. 300 Arbeiter und Monteure setzen Zweieinhalbmillionen Nieten ein.
protestieren im Namen des verkannten französischen
Geschmacks mit aller Macht gegen die Erbauung des
unnötigen und ungeheuerlichen Eiffelturms im Herzen
unserer Stadt.»
Als der Turm fertig war, schlug die Abneigung jedoch
schnell in Jubel um: Apollinaire und Cocteau widmeten
ihm Gedichte, auf Gemälden von Pissarro, Dufy, Utrillo,
Seurat, Marquet und Delaunay erschien er. Als Souvenir
wird er in alle Welt getragen.
LES EGOUTS
Die Abwässerkanäle, die Baron
Haussmann im Zweiten Kaiserreich
anlegen ließ, sind eine seiner beachtlichsten Leistungen.
Bei einer Gesamtlänge von 2100 Kilometern würden sie aneinandergereiht
von Paris bis Istanbul reichen. Die auf ein kleines Gebiet
um den Eingang am Quai d’Orsay begrenzten Führungen
erfolgen zu Fuß. Dort wurde ein kleines Kanalisationsmuseum eingerichtet, in dem Besucher in die Geheimnisse
des unterirdischen Paris eintauchen sowie Maschinen und
Geräte aus vergangenen und modernen Tagen der
Kanalisierung besichtigen können.
CHAILLOT
Das Dorf Chaillot wurde im 19.Jahrhundert eingemeindet und in einen Stadtteil verwandelt, in dem sich
großzügige Avenuen aus dem Zweiten Kaiserreich,
Luxusvillen und faszinierende Museen ballen.
Einige Avenuen münden in den für seine eleganten
Cafés bekannten Place du Trocadéro. Von ihm zweigt
die Avenue du Président Wilson ab, die mit den meisten Museen bestückte Strasse der Stadt. Viele der
prachtvollen Privatpaläste dieses Viertels dienen als
Botschaften, so jener des Vatikans, und großen Firmen.
Andere Villen erzählen von vergangenen glanzvollen Tagen, in denen die Pariser Noblesse hier einund ausging.
Voller Begeisterung versprach Eiffel: «Frankreich wird des
einzige Land sein, dessen Fahne auf einem 300 Meter
hohen Mast weht». Diese vollkommen neue Architektur
rief natürlich Protest hervor. Eine Anzahl bekannter
Schriftsteller und Künstler, wie der Architekt der Oper
Charles Garnier, der Komponist Charles Gounod, die
Schriftsteller Leconte de Lisle, Emile Zola, Guy de
Maupassant und Alexande Dumas, verfassten eine Protestschrift: «Wir Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Architekten
und leidenschaftliche Liebhaber der Schönheit von Paris
Im Westen liegt die Enklave der Haute Bourgeoisie, die exklusivste, allerdings auch besetzteste
Wohngegend von Paris. Die Chaillotanhöhe eröffnet eine einzigartige Aussicht über die Seine,
weshalb Napoléon an dieser Stätte für seinen Sohn den «größten und außergewöhnlichsten»
Palast der Geschichte errichten lassen wollte. Doch bei Napoléons politischem Abstieg waren
nur mehr einige Wälle zu erblicken.
Heute prangt hier das monumentale Palais Chaillot mit seinen beiden wuchtigen, geschwungenen Flügeln. Von der vorderen Terrasse schweift ein herrlicher Blick über die Jardins du Trocadéro und die Seine zum Tour Eiffel hin.
PALAIS DE CHAILLOT
Das Palais setzt sich aus zwei geschwungenen,
von Kolonnaden gesäumten Flügeln zusammen,
deren jeder in einem Pavillon endet.
Neben vier Museen beherbergt es die Cinémathèque und ein Theater. Den zur Weltausstellung 1937 von Léon Azèma, Louis Auguste
Boileau und Jacques Carlu entworfenen Bau
schmücken Skulpturen und Bas Reliefs.
Goldene Inschriften des Lyrikers und Essayisten Paul Valéry zieren die Wände
des Pavillons.
Auf der Terrasse, zwischen den beiden Pavillons, dem parvis, gewahrt man
große Bronzestatuen und Zierteiche. Auf der Terrasse vor dem parvis erheben
sich die Bronzen Apollo von Henri Bouchard und Hercules von Pommier.
Stufen leiten von der Terrasse zum Théatre National de Chaillot dessen avantgardistische Inszenierungen in der Nachkriegszeit Aufsehen erregten.
CINEMATHEQUE FRANCAISE
Diese Cinémathèque ist an zwei Orten untergebracht. Ein Kino befindet sich im Palais de Chaillot, zwei
weitere im Palais de Tokyo in der Avenue du Président Wilson.
Sie verfügt über das weltweit breiteste Repertoire an Filmklassikern. Retrospektiven erwecken legendäre Stars und Filmemacher zu neuem Leben. Sie war Zentrum der Nouvelle Vague des französischen
Films, mit Regisseuren wie Jean-Luc Godard und François Truffaut.
MUSEE DU CINEMA HENRI LANGLOIS
Henri Langlois trug, fasziniert von der Geschichte des Kinos, ohne staatliche Unterstützung diese in
ihrer Vielfalt glänzende Sammlung zusammen. Über fünftausend Objekte, Laternae Magicae, Schattenfiguren, Manuskripte, Standfotos, lassen die Geschichte des Films ablaufen. Auch Kostüme von Stars
wir Rudoph Valentino und Marilyn Monroe, sogar Modelle von Filmstudios sind ausgestellt.
Neben vielen frühen Streifen bewahrt das Museum Originale, so eine Straßenszene aus Frankreichs
nach einheiliger Meinung schönsten Film. Die Kinder des Olymp.
MUSEE DE L’HOMME
Im Westflügel des Palais de Chaillot folgt dieses Museum den anthropologischen, archäologischen und
ethnologischen Spuren der Menschheit. Die anthropologische Abteilung wendet sich rituellen Bräuchen
wie der Tätowierung, Mumifizierung und Schädeldeformierung zu.
Die aufregende Afrikasammlung zeigt Fresken aus der Sahara, Skulpturen aus Zentralafrika, Zauberkultfiguren und Musikinstrumente. Zu den außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten zählen asiatische
Kostüme und eine gigantische Ahnenstatue von den Osterinseln.
MUSEE DE LA MARINE
Über die französische Seefahrtsgeschichte – von den Tagen der königlichen Holzkriegsschiffe bis hin zu modernen Flugzeugträgern und nuklearen Unterseebooten
– berichten hier detail- und maßstabsgetreue Modelle, Vermächtnisse berühmter
Seefahrer, Bilder und Navigationsinstrumente.
Das 1827 von Charles X gegründete Museum zog 1943 in den Chaillotpalast um.
Napoléons Barkasse, Modelle der Flotte, die er 1805 für seine geplante Invasion
Britanniens sammelte, Ausstellungstücke zur Meeresforschung und Fischerboote
bieten unterhaltsame Information.
MUSEE DES MONUMENTS FRANÇAIS
MAISON DE BALZAC
Eugène Viollet-le-Duc, er renovierte im 19.Jahrhundert Notre-Dame,
regte zu diesem Museum der französischen Baukunst an, das um 1880
seine Tore öffnete. Anhand von Kopien, Modellen und Reproduktionen
wird die Entwicklung von Bauplastik, Bildhauerei und Wandmalerei nachvollzogen, beginnend bei der frühen romantischen bis hin zur gotischen
Ausgestaltung von bedeutenden Basiliken, wie jene von St-Denis und
Chartres und der Kathedrale Notre-Dame.
In diesem Haus suchte der Schriftsteller
Honoré de Balzac von 1840 bis 1847 unter
falschem Namen Zuflucht vor seinen zahlreichen Gläubigern. Hier verfasster Balzac
manche seiner berühmtesten Werke, darunter La Cousine Bette.
Heute findet der Besucher hier eine
Präsenzbibliothek mit einigen Originalmanuskripten.
Ein Museum erinnert an Balzacs Leben.
Die Zeichnungen und Gemälde an den Zimmerwänden zeigen seine
Familie und enge Freunde. Der Madame Hanska Raum ist jener Russin
gewidmet, die 18 Jahre lang Balzacs Brieffreundin und in den fünf
Monaten vor seinem Tod seine Ehefrau war.
Unerwünschten Besuchern entfloh Balzac durch den Hinterausgang.
Er geht zur Rue Berton hinaus, die sich mit efeuumrankten Mauern
ihren alten, ländlichen Charme bewahrt hat.
MUSEE DE LA CONTREFAÇON
Französische Luxuswaren wie Cognac oder
Parfum genießen seit langem weltweiten
Ruhm – oftmals jedoch unter den falschen
Etiketten international rühriger Imitatoren.
Das vom Herstellerverband begründete
Museum zollt dieser seit Römerzeiten
gepflegten Schwindeltradition Respekt.
Die Sammlung täuschend echter Fälschungen
umfasst Kopien von Louis Vuitton Gepäck,
Cartier Uhren und Weinen aus der Region
um Narbonne.
Wer hier eine neue Geschäftsidee schnuppert,
erfährt zugleich, welches Schicksal ihn erwartet, sollte er dieser Versuchung erliegen.
MONTMARTRE
Montmartre und Kunst gehören untrennbar
zusammen. Am Ende des 19.Jahrhunderts war
dieses Viertel ein Mekka der Maler und Schriftsteller. Man traf sich dort, um sich in Kneipen,
Kabaretts und Revuen zu verlustieren, was nach
Meinung der seriösen Bürger für den üblen Ruf
Montmartres verantwortlich war.
Inzwischen haben die Künstler die Gegend längst
verlassen, und auch das Nachtleben hat nicht
mehr denselben Reiz.
Dennoch besitzt die Anhöhe noch immer ihre
sinnliche Ausstrahlung. Scharen von Touristen
pilgern auf den Hügel und es drängt sie zu den
freien Plätzen wie zum Beispiel auf den alten
Stadtplatz, den Place du Tertre. Anderswo stößt man auf reizvolle Plätze, verwinkelte Gassen und winzige
Terrassen oder steht vor langen Treppenaufgängen. Zudem befindet sich hier der bekannte Weinberg, auf
dem jeden Frühherbst die wenig dort gedeihenden Trauben festlich geerntet werden. Vielerorts eröffnet
sich ein großartiger Ausblick über die Stadt – vor allem vom Sacré-Coeur aus. Anfang des 19. Jahrhunderts
lebten sehr viele bekannte Maler hier, im letzten Jahrhundert verliehen die Bilder von Maurice Utrillo den
Strassen Unsterblichkeit.
Heute leben die Straßenmaler von den Touristen. Der Name des Viertels leitet sich her von einigen Ortsheiligen, die um 250 nach Christi den Märtyrertod erlitten, daher «Mons Martyrium»- Berg der Märtyrer.
Die vier prächtigen Säulen im Inneren stammen von einem römischen
Tempel, der ursprünglich hier stand. Der wertvolle Chor, datiert aus dem
12.Jahrhundert, das Kirchenschiff wurde im 15., die Westfront im 18.Jahrhundert wiederhergestellt. Während der Revolution wurde der Abt guillotiniert und die Kirche verlor ihren Zweck. Erst 1908 wurde sie wieder
eingeweiht. Bleiglasfenster im gotischen Stil ersetzen die während des
Zweiten Weltkriegs durch eine verirrte Bombe zerstörten Originale.
Zu der Kirche gehört auch ein Friedhof, der jedoch nur am 1. November
geöffnet ist.
SACRE-COEUR
PLACE DU TERTRE
Terte bedeutet «kleiner Hügel»,
«Wall». Der pittoreske Platz ist
mit 130 Metern der höchste
Punkt in Paris. Einst standen
dort die Galgen der Abtei.
Heute ist der Ort für die Künstler
bekannt, die im 19.Jahrhundert
begannen, ihre Bilder hier auszustellen. Der Platz wird von
farbenfrohen Restaurants
gesäumt – A la Mère Catherine
gibt es bereits seit 1793.
Die hohen weißen Kuppeln und der Glockenturm leuchten weithin sichtbar über Paris und sind heute ebenso wenig aus der
Stadtsilhouette fortzudenken wie etwa der Eiffelturm.
Bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges gelobten zwei
katholische Geschäftsmänner, dass sie eine dem Heiligen Herzen
Christi geweihte Kirche erbauen würden, sollte Frankreich von
dem drohenden Angriff der Deutschen verschont bleiben.
Forthin lebten Alexandre Legentil und Rohaut de Fleury nur noch
für dieses Ziel. Das Projekt wurde schließlich von dem Pariser
Erzbischof Guilbert aufgegriffen und 1876 konnte mit ihrem Bau
begonnen werden.
Paul Abadie, der schon die Kirche St-Front in Pérgueux restauriert
hatte, wurde als Architekt herangezogen. Für den Bau der romanisch-byzantinischen Basilika ließ er sich von dieser Kirche beeinflussen. 1910 war sie fertiggestellt und 1919 wurde sie dem Herzen
Jesus geweiht.
Von der Kuppel aus kann man in die Kirche herabschauen und
von der äußeren Galerie bietet sich ein herrlicher Rundblick, der
50 Kilometer über Paris reicht. Die Krypta enthält den Kirchenschatz. Zum Glockenspiel gehört die
Savoyarde, sie ist eine der schwersten
Glocken der Welt.
Sie wiegt 19 Tonnen und davon allein
der Klöppel 850 Kilo. 1895 wurde sie in
Annecy gegossen und von den
Diözesen Savoyens der Kirche geschenkt.
ST-PIERRE-DE-MONTMARTRE
Im Schatten von Sacré-Cœur ist sie eine
der ältesten Kirchen von Paris. Sie ist
der Überrest der großen Benediktinerabtei von Montmartre, die Louis VI und
seine Gemahlin Adelaide von Savoyen
1133 gegründet hatte. Adelaide, als die
erste Äbtissin, ist hier begraben.
MUSEE DE MONTMARTRE
Das reizende Haus gehörte
während des 17. Jahrhunderts
dem Schauspieler Roze de Rosimond, einem Mitglied von Molières
Theatertruppe. Roze starb wie sein Men-tor, während einer Aufführung
von Molières Schauspiel der eingebildete Kranke. Ab 1875 beherbergte
das große, weiße Haus, sicherlich eines der schönsten von Montmartre,
Heim und Atelier einer Anzahl von Künstlern, darunter Maurice Utrillo
und seine Mutter Susanne Valadon, vormals Akrobatin und Modell, die
dann eine begabter Malerin wurde.
Das Museum belegt mittels Kunstwerken, Dokumenten, Zeichnungen
und Fotographien die Geschichte des Montmartre von den Tagen der
Abtei bis in die Gegenwart. Es ist reich an Erinnerungsstücken aus der
Zeit der Bohème, und es besitzt eine Nachbildung des Café de L’Abreuvoir,
Utrillos bevorzugte Kneipe.
ESPACE MONTMARTRE SALVADOR DALI
Hier im Zentrum von Montmartre zeigt eine ständige Ausstellung 330
Werke des Malers und Bildhauers Salvador Dali. Die dunkle Einrichtung
betont den dramatischen Charakter dieses Genies des 20.Jahrhunderts.
Die sich bewegenden Scheinwerfer setzen die Werke des Surrealismus
ins rechte Licht. In regelmäßigen Abständen ertönt dazu die Stimme
Dalis. Dem originellen Museum sind eine Kunstgalerie und eine Bibliothek angegliedert.
AU LAPIN AGILE
Das frühere Cabaret des Assassins hat seinen
Namen von einem Bild des Humoristen André
Gill, das einen Hasen zeigt, der aus einem Topf
flüchtet: Le Lapin à Gill wurde bekannt als der
wendige Hase, Lapin Agile. Der Club erfreute
sich während der Jahrhundertwende großer
Beliebtheit bei Intellektuellen und Künstlern.
1903 wurde des Grundstück von dem Cabaretunternehmer Aristide Bruant gekauft.
MUSEE D’ART NAIF MAX FOURNY
Für die naive Kunst sind meist einfache
Themen, leuchtende, flächige Farben
und eine nicht stimmige Perspektive
typisch. Seine Tätigkeit als Herausgeber
brachte Max Fourny in Kontakt mit vielen
der Naiven, und dieses ungewöhnliche,
in der Halle von St-Pierre untergebrachte
Museum enthält eine Sammlung von
Bildern und Skulpturen aus mehr als 30
Ländern. Viele der gezeigten Bilder sind
selten in anderen Museen zu sehen. Das Gebäude ist eine der für das
19.Jahrhundert typischen Konstruktionen aus Eisen und Glas und war
ehemals Teil der Markthallen von St-Pierre.
MOULIN ROUGE
Von dem ursprünglichen Nachtclub, 1885 erbaut und 1900 in eine
Tanzhalle umgewandelt, sind nur noch die roten Windmühlflügel
übriggeblieben. Der Cancan kommt ursprünglich aus den Polkagärten
der rue de la Grande Chaumière am Montparnasse. Er wird aber stets
mit dem Moulin Rouge verbunden bleiben, dessen Tanzshows durch
die Plakate von Toulouse-Lautrec unsterblich wurden.
MOULIN DE LA GALETTE
Einst war die Skyline des
Montmartre gespickt von den
Flügeln der mehr als 30 Windmühlen, die Weizen und Trauben verarbeiteten, nur zwei sind
übrig geblieben: Moulin du
Radet, die weiter unten in der
Rue Lepic steht, und Moulin de
la Galette, die wiedererrichtet
wurde.
Moulin de la Galette wurde
1622 erbaut und ist auch als
«Blute –Fin» bekannt. Ende des
19.Jahrhunderts wurde aus der Mühle eine berühmte
Tanzhalle, dessen buntes Leben Auguste Renoir und
Vincent van Gogh zu Meisterwerken anregte.
Die steile Rue Lepic, im Haus Nr. 54 wohnte Vincent
van Gogh mit seinem Bruder Theo, ist eine sehr belebte
Einkaufsmeile mit einem sehenswerten Markt.
PLACE DES ABBESSES
Die aufreizenden Darbietungen einer Jane Avril oder einer Yvette
Guilbert finden heutzutage ihre Fortsetzung in einer Glitzerrevue,
die mit computergesteuerten Lichteffekten arbeitet und Magiershoweinlagen bietet.
CIMETIERE DE MONTMARTRE
Eine Eisenbrücke führt zum Friedhof Montmartre, der seit 1795 besteht.
Hier haben viele Berühmtheiten aus dem Bereich der Kunst ihre letzte
Ruhestätte gefunden. Der Komponist Hector Berlioz, der Schriftsteller
Emile Zola, seit 1908 im Panthéon, der Schriftsteller, Schauspieler und
Regisseur Sacha Guitry, der Dichter Heinrich Heine, der Schriftsteller
Alexandre Dumas, der Maler Edgar Degas und der Komponist Jacques
Offenbach sind nur einige die hier bestattet sind.
Dies ist einer der malerischsten Plätze von
Paris. Er liegt zwischen dem Place Pigalle und
seinen Striplokalen und dem Place du Tertre.
Die Abbesse-Métro-Station mit ihren grünen
schmiedeeisernen Bögen und bernsteingelben
Lampen, die von dem Architekten Hector
Guimard gestaltet ist, darf man auf keinen
Fall übersehen.
Es ist eine der wenigen originalen Metrostationen im Art-Nouveau-Stil.
BATEAU-LAVOIR
Früher war dieses Mekka der Malerei und Literatur eine Pianofabrik.
Der Name rührt von der Ähnlichkeit des Gebäudes mit dem Waschbooten welche die Seine entlangzogen. Zwischen 1890 und 1920 lebten
hier die talentiertesten Künstler ihrer Zeit. Sie lebten in einfachsten
Verhältnissen, hatten nur einen tropfenden Wasserhahn und wechselten sich beim Schlafen in den Betten ab. Picasso, van Dongen, Marie
Laurencin, Juan Gris und Modigiani sind nur einige der berühmtesten
Bewohner. Hier malte Picasso 1907 sein Bild Les Demoiselles d’Avignon,
das erste kubistische Gemälde.
Das heruntergekommene Gebäude brannte 1970 nieder, es wurde
jedoch eine genaue Nachbildung errichtet, mit Ateliers für Nachwuchskünstler.
FLOHMARKT VON ST-OUEN
Der sechs Hektar große Markt, nahe der Porte de
Clignancourt, ist der älteste und größte Flohmarkt
von Paris. Im 19. Jahrhundert kamen hier vor der
Stadtgrenze fahrendes Volk und reisende Händler
zusammen, um ihre Waren anzubieten. Seit diesem
illustren Beginn hat der Ort Tradition bei Händlern.
Noch in den 20er Jahren gab es hier einen Kunstmarkt, auf dem ein eingeweihter Kunde dem nichts
ahnenden Verkäufer billig ein Meisterwerk abhandeln konnte.
Heute ist der Markt aufgeteilt in
verschiedene Warenbereiche wie
Möbel, Antiquitäten, Nippes, Chinoiserien, alten Schmuck, Bilder,
Grammophonplatten und Secondhandkleidung.
Besonders bekannt ist er wegen
seiner Vielfalt an Möbeln aus der
Zeit von 1825 bis 1870.
Echte Gelegenheiten sind inzwischen rar. Dennoch bevölkern bisweilen Tausende Schnäppchenjäger, Touristen und Händler das Areal zwischen den mehr als 2000 offenen oder überdachten Ständen.
PARC DES BUTTES CHAUMONT
Vielen ist dies der angenehmste und überraschendste Park von ganz Paris.
Aus einem Schutthaufen und Steinbruch, einer ehemaligen Hinrichtungsstätte, gestaltete Präfekt Haussmann in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts den Hügel. Er arbeitete mit Adophe Alphand, dem Verantwortlichen
für ein Verschönerungsprogramm, das die
Pariser Avenuen mit Fußgängerwegen,
Bänken und Straßenlaternen versah.
Der Ingenieur Darcel und der Landschaftsgärtner Barillet schufen einen See, eine
Insel mit echten und künstlichen Felsen,
setzten einen römischen Tempel darauf und
legten einen Wasserfall, Bäche und Brücken
an, die zu der Insel führen.
PARC DE LA VILLETTE
Das Areal des alten Schlachthofs und des Viehmarkts von
Paris wurde in einen großräumigen Stadtpark verwandelt,
den Bernard Tschumi entworfen hat.
Die Einrichtungen sind über ein
55 Hektar großes Gebiet verteilt.
Zweck ist die traditionelle Rolle
des Parks als Ort der Begegnung
wieder zu beleben und das
Interesse für Kunst und Wissenschaft zu wecken. 1985 wurde
mit dem Umbau begonnen,
inzwischen gibt es ein großes
wissenschaftliches Museum,
eine Halle für Popkonzerte, ein
Sphärenkino und ein Musikzentrum.
Das alles ist eingebettet im Park mit seinen Brücken, Gartenanlagen und
Spielplätzen.
LA GEODE, diese gigantische Unterhaltungskugel wird von einer «Haut»
aus 6500 stählernen Dreiecken umfasst, auf der sich die Umgebung und
der Himmel reflektieren. Innen werden auf einer 1000 m2 hemisphärischen
Leinwand Filme über Natur, Reise und Weltraum gezeigt.
CIMETIERE DU PERE LACHAISE
BOIS DE VINCENNES
Der berühmteste Friedhof von Paris
liegt auf einem bewaldeten Hügel,
der einen Blick über die Stadt gewährt. Das Areal gehörte einst Père
de la Chaise, dem Beichtvater von
Louis XIV; 1803 aber wurde es auf
Befehl von Napoléon gekauft, um
einen neuen Friedhof anlegen zu
können. Dieser wurde bei der
Pariser Bourgeoisie so beliebt, dass
er während des letzten Jahrhunderts
sechsmal erweitert werden musste.
Berühmtheiten wie der Schriftsteller
Honoré de Balzac und der Komponist Frédéric Chopin wurden hier
beigesetzt. In jüngster Zeit waren es
der Sänger Jim Morrison und der
Schauspieler Yves Montant.
Der Forst von Vincennes,
ursprünglich königliches
Jagdrevier, wurde im 11.Jahrhundert vom Kloster-St-Maur
erworben, verwilderte unter
Louis XIV, wurde aber unter
Louis XV wieder kultiviert
und in die alte Pracht versetzt. Erst 1860 überließ Napoléon III den Wald
der Stadt Paris, die ihn in einen Park umwandeln sollte.
Oscar Wilde, der irische Dramatiker
und Ästhet, aus dem puritanischen
England vertrieben, starb 1900,
alkoholkrank und zerstört, in Paris.
Jacob Epstein hat das Grabmal
geschaffen.
PARC MONTSOURIS
Sein heutiges Aussehen verdankt der Park großenteils Adolphe Alphand,
dem Landschaftsarchitekten des Baron Haussmann. Er legte Zierteiche
und künstliche Wasserfälle an, sowie den Lac de Grevelle.
Der große Lac Daumesnil eignet sich vorzüglich zum Bootfahren und ist
daher sehr beliebt. Er ist, neben dem zoologischen Garten und der Foire
du Trône, größter Rummelplatz Frankreichs, einer der Hauptanziehungspunkte.
Schöpfer dieses Parks im englischen Stil ist Adolphe Alphand, der ihn zwischen 1865 und 1878 anlegte. Ein Restaurant, Wiesen, Hänge, schöne hohe
Bäume und ein See mit einer Vielfalt von Vogelarten zieren die Grünanlagen.
Der Park ist der zweitgrößte im Stadtzentrum.
Die kommunale meteorologische Station hat in ihm ihren Platz gefunden.
Die sterblichen Überreste von
Molière, dem großen Mimen und
Komödiendichter des 17.Jahrhunderts, wurden 1817 hierher überführt.
Edith Piaf, der «Spatz von Paris»,
war die größte französischen
Chansonette des letzten Jahrhunderts. Mit ihrer typischen Stimme
besang sie Liebe und Liebesleid des
Pariser Alltags.
Das Grab von François Raspail, dem
Revolutionär der Jahre 1830 und
1840, hat die Form einer Gefängniszelle.
Sarah Bernard, die große französische Schauspielerin, die 1923 im
Alter von 78 Jahren starb, war
bekannt für ihre Darstellungen von
Racines Heldinnen.
Marcel Proust, porträtierte die Belle
Epoque in seinem weltberühmten
Roman «A la recherche du temps
perdu».
CITE UNIVERSITAIRE
Die internationale Stadt en miniature bietet mehr als
5000 ausländischen Studenten Platz.
In den 20er Jahren, von Gönnern aus der ganzen Welt
geschaffen, besteht die «Stadt» heute aus 37 Häusern,
ein jedes im Stil eines anderen Landes.
Das Schweizer Haus und das Franc-Brasilianische Haus
wurde von Le Corbusier entworfen.
Das internationale Haus, 1936 von J. D. Rockefeller
gestiftet, verfügt über eine Bücherei, ein Restaurant,
ein Schwimmbad und ein Theater.
Die Studentengemeinde lässt hier eine lebendige
und anregende Atmosphäre innerhalb der Stadt
entstehen.
BOIS DE BOULOGNE
LA DEFENSE
Zwischen den westlichen Vororten von Paris und der Seine
bildet dieser 865 Hektar große Park einen weitläufigen
Grüngürtel.
Hier ist die Gelegenheit zum Bummeln, Radfahren, Reiten
und Picknicken oder zum Zuschauen bei Pferderennen.
Der Bois de Boulogne ist das Überbleibsel der großen Forêt
du Rouvre und wurde Mitte des 19.Jahrhunderts von Baron
Haussmann auf Geheiß Napoléons III nach dem Vorbild des
Londoner Hydeparks angelegt. Den Bois prägen viele, schöne
Einzelanlagen, wie der Pré Catalan, in dem man die größten
Buchen von Paris bewundern kann.
Der reizende Parc de Bagatelle verfügt über einige architektonische Kleinodien und einen kleinen Landsitz aus dem
18.Jahrhundert mit einem prächtigen Rosengarten.
Auf über 80 Hektar erstrecken sich die Wolkenkratzer dieser
größten Bürostadt Europas am Westrand von Paris.
Um führenden französischen und internationalen Unternehmen
einen attraktiven Standort zu bieten, wurde der Komplex in
den sechziger Jahren hochgezogen. Der künstlerische Anspruch
der Planer und Betreiber sorgte dafür, dass viele der Plätze zu
Freilichtmuseen geworden sind. Seit 1989 steht der anladende
Kubus der vom dänischen Architekten Otto von Spreckelsen
entworfenen La Grande Arche de la Défense. Den Auftrag
erhielt er im Rahmen der Grand Travaux, jener von Präsident
Mitterand initiierten, vieldiskutierten neuen Bauvorhaben.
In dem Arche befindet sich eine Galerie und eine Konferenzzentrum.
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