Zuhause alt werden Wohnen und Leben in der Kommune

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Zuhause alt werden Wohnen und Leben in der Kommune
VdK aktiv vor Ort
Zuhause alt werden
Wohnen und Leben in der Kommune
Arbeitshilfe für die Seniorenarbeit vor Ort
(mit Ergänzungen für Bayern)
Stand 04.06.2014
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Inhalt
Inhalt ........................................................................................................................... 2
1. Kommunalpolitische Interessenvertretung durch den VdK vor Ort ....................... 3
2. Checkliste ............................................................................................................ 5
3. Demografischer Wandel....................................................................................... 6
4. Kommunale Planung ............................................................................................ 9
Baustein 1: Wohnen ................................................................................................. 11
Baustein 2: Nahversorgung - .................................................................................... 13
öffentliche Plätze und Einkaufsmöglichkeiten ........................................................... 13
Baustein 3: Gesundheitsversorgung ......................................................................... 15
Baustein 4: Pflege .................................................................................................... 18
Baustein 5: Soziale Kontakte und Teilhabe .............................................................. 23
Weiterführende Informationen und Gute Beispiele ................................................... 25
Gute Beispiele in Bayern....................................................................................... 25
Gute Beispiele in Deutschland .............................................................................. 28
Internetlinks........................................................................................................... 30
Anhang.................................................................................................................. 31
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1. Kommunalpolitische Interessenvertretung durch den
VdK vor Ort
Der VdK setzt sich auch in den Städten, Gemeinden und Kommunen für die Interessen von älteren und behinderten Menschen ein.
Diese Themensammlung ist für alle VdK-Vertreter vor Ort gedacht, die sich der Aufgabe annehmen möchten, aktiv an der Gestaltung einer alters- und behindertenfreundlichen Kommune mitzuwirken.
Sie soll dazu dienen, die Kommunen aufzufordern, die notwendigen infrastrukturellen
Voraussetzungen zu schaffen, damit ältere und behinderte Menschen auch im hohen
Alter selbstbestimmt wohnen und an der Gemeinschaft teilnehmen können.
Hierzu ist es wichtig, dass sich der VdK vor Ort in die kommunalen Debatten zur Lebenssituation älterer Menschen einmischt.
Anpassen an die Situation vor Ort
Die demografische Entwicklung zeigt keine einheitlichen Auswirkungen in den Kommunen (unter www.statistik.bayern.de > Statistik > Demographischer Wandel finden
Sie Bevölkerungsvorausberechnungen bis 2032 für Bayern, die bayerischen Bezirke,
Städte und Gemeinden). Ebenso sind die infrastrukturellen Gegebenheiten in den
Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich. Insofern gibt es auch kein einheitliches
Lösungskonzept zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben.
Diese Arbeitshilfe ist daher zu verstehen und zu nutzen wie ein Baukasten. Je nach
Gegebenheit vor Ort können die erforderlichen Handlungsschwerpunkte gesetzt werden, z. B. bei fehlendem altersgerechten Wohnraum oder mangelnder Barrierefreiheit
auf Straßen und Plätzen.
Klären Sie mit der Checkliste, wo bei Ihnen vor Ort Handlungsbedarf besteht und
suchen Sie sich dann ein Thema aus. Sie müssen nicht alle Themen gleichzeitig bearbeiten. Das sind Anregungen für die nächsten Jahre. Fangen Sie mit kleinen
Schritten an. Wichtig ist, dass Politik und Verwaltung merken „Der VdK ist aktiv und
guckt uns auf die Finger, wenn wir die Senioren und Pflegebedürftigen vernachlässigen“.
Aufbau
Die Themensammlung beginnt mit einem Überblick zum demografischen Wandel.
Nach einem Einstieg in die kommunale Planung folgen die Themenbereiche, die für
eine alters- und behindertengerechte Kommune wichtig sind:
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




Altersgerechte barrierefreie Wohnung und Technik
Gestaltung des öffentlichen Raums und Nahversorgung
Medizinische Versorgung
Pflege und Dienstleistungen
Soziale Kontakte und Teilhabe
Die jeweiligen Themenbereiche enthalten sowohl die sozialpolitischen Grundlagen
als auch Lösungsvorschläge.
Am Ende des Papieres findet sich eine umfassende Link-Sammlung mit guten Beispielen, weiteren Anregungen und Datenquellen.
Es gibt viele Möglichkeiten, den Auswirkungen des demografischen Wandels auf
kommunaler Ebene zu begegnen. Ziel des VdK ist es, diese aktiv anzugehen.
Auf der folgenden Seite finden Sie eine Checkliste, mit der Sie einen Einstieg in die
Seniorenpolitik in Ihrer Kommune finden können, und die auch für Diskussionen mit
Politikern dienen kann. Nicht alle diese Angebote können in jeder Gemeinde vorhanden sein, aber ein Bürgermeister(kandidat) sollte wissen, wo sie zu finden und wie
sie erreichbar sind.
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2. Checkliste
Bereich
Kommunale Planung
Seniorenpolitisches Konzept
Seniorenbeirat
Wohnraum
Barrierefreie Wohnungen
Wohnberatung
Nahversorgung
Öffentliche Plätze, Parks
Bus und Bahn
Einkaufsmöglichkeiten
Gesundheitsversorgung
Arzt / Zahnarzt
Krankenhaus
Apotheke
Pflege
Pflegestützpunkt
Ambulante Pflegedienste
Pflegeheime
Neue Wohnformen
Betreuungsangebote
Treffpunkt / Selbsthilfe für
Angehörige
Haushaltshilfen
Anmerkungen
Gibt es das vor Ort? Brauchen wir das?
Auch: Seniorenplan,
Altenplan, Sozialplanung
Barrierefrei?
Barrierefrei?
Barrierefrei zugänglich?
Erreichbar?
Kurzzeitpflege? Tagesund Nachtpflege?
Mehrgenerationenhäuser, Senioren-WGs
Öffentlich gefördert für
hilfebedürftige Senioren?
Soziale Kontakte
Nachbarschaftshilfe
Begegnungsräume
Eigene Themen
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3. Demografischer Wandel
Demografischer Wandel ist das Schlagwort für die Veränderungen in unserer Gesellschaft: immer mehr Menschen werden immer älter. Das ist erfreulich, denn wir sterben nicht mehr vorzeitig an Krankheiten und Krieg.
Für die Kommunen ist das natürlich eine große Umbauaufgabe, weshalb der demografische Wandel häufig als Drohung daher kommt.
Der Anteil der 65-Jährigen wird sich bis 2030 auf knapp 30 Prozent und bis 2060 auf
rund ein Drittel der Bevölkerung erhöhen. 2010 waren 4,2 Millionen Menschen in
Deutschland über 80 Jahre alt, 2030 werden es 6,5 Millionen Menschen sein, 2050
sogar 10 Millionen (BT-Drs. 17/111200, Seite 43).
In Bayern wird sich der Anteil der 65-Jährigen und Älteren bis 2032 im Vergleich zu
2012 um 39,0 Prozent erhöhen. 2012 waren in Bayern 2,46 Millionen Menschen 65
Jahre oder älter, 2032 werden es schon 3,43 Millionen Menschen sein. Der Anteil der
65-Jährigen oder Älteren je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren, der sogenannte Altenquotient, wird bis 2032 von 32,0 auf 47,3 steigen (Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung).
Für die alten Menschen der nächsten Jahre muss eine ausreichende Infrastruktur
bereit stehen. Die Planung und der Umbau müssen heute schon beginnen.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. Bevölkerungsvorausberechnung
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Demografischer Wandel vor Ort
Die Daten sind nur Durchschnittswerte für ganz Deutschland. In den einzelnen Kreisen kann die Entwicklung anders aussehen. Nicht alle Kreise in Deutschland werden
schrumpfen. Im Umland von München, Berlin und Hamburg wächst die Bevölkerung
sogar. In den ländlichen Regionen im Osten Deutschlands, im Norden von Hessen
und im Saarland wird die Bevölkerung dagegen bis 2030 stark schrumpfen. Hier
braucht es keinen Neubau von Wohnungen, sondern gute Konzepte um die Nahversorgung (Supermarkt, Ärzte) aufrechtzuerhalten.
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Wie sich die Situation in Ihrem Landkreis entwickeln wird, können Sie im Internet
herausfinden. Auf www.wegweiser-kommune.de können Sie Ihre Stadt oder Gemeinde (mit mehr als 5000 Einwohnern) eingeben und kriegen dann die Prognose
angezeigt. Sie können sich nicht nur die Bevölkerungsentwicklung anzeigen lassen,
sondern spezielle Details, z. B. zur Pflege.
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4. Kommunale Planung
Was heißt Kommune?
Unter Kommune fasst man die Städte und Gemeinden sowie die Landkreise und
kreisfreien Städte. Die Aufgabenverteilung zwischen Landkreisen und ihren Gemeinden hängt von der Größe ab. Größere Gemeinden erledigen mehr Aufgaben selbst,
der Landkreis übernimmt dann eher Koordination und Informationsaustausch. Die
Aufgabenzuweisung ist auch zwischen den Bundesländern unterschiedlich geregelt.
Kreisfreie Städte erledigen alle Aufgaben selber.
Seniorenpolitische Planung
Die Landkreise und kreisfreien Städte sind verpflichtet integrative regionale seniorenpolitische Gesamtkonzepte zu entwickeln (s. u. a. Art. 69 des Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG). Diese Pläne tragen verschiedenste Namen: Seniorenplan, Altenplanung, seniorenpolitisches Gesamtkonzept, Demografieplan. Diese Pläne sollen alles Wichtige zusammenfassen: von Einkaufsmöglichkeiten über
Barrierefreiheit und Pflegeheime bis zu Seniorentreffs.
Beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration
können Sie die Broschüre „Generationenfreundliche Zukunft – 30 Fragen zu kommunalen Demografiestrategien aus dem Sozialbereich“ unter www.bestellen.bayern.de
kostenlos herunterladen. Diese kann als Arbeitshilfe für die Entwicklung kommunaler
Demografiestrategien dienen.
Schon bei der Erstellung dieser Pläne können Senioren aktiv mitwirken, über Befragungen oder über Ortsbegehungen. Als Verband ist der VdK hier ein guter Ansprechpartner für die Städte. Sprechen Sie Ihre Stadtverwaltung darauf an, falls solche Kontakte noch nicht bestehen. In manchen Städten sind auch schon andere
Vereine oder Verbände in der Seniorenpolitik aktiv, z. B. Selbsthilfeverbände oder
Betreuungsvereine. Zentrale Kontaktstellen sind immer der Seniorenbeauftragte der
Stadt oder der Gemeinde sowie der Seniorenbeirat, wenn es diesen gibt. Sprechen
Sie Kontaktpersonen vor Ort an und tauschen Sie sich aus.
Weitere Informationen zur Durchführung einer Ortsbegehung und Materialien zum
Download finden Sie unter www.wohnen-alter-bayern.de > Wohnen bleiben > Ortsbegehung.
Broschüren des bayerischen Sozialministeriums zur Seniorenpolitik in Bayern können Sie unter www.bestellen.bayern.de > Stichwort „Kommunale Seniorenpolitik“ und
„Zukunftsweisende Seniorenpolitik in Bayern“ kostenlos downloaden.
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Seniorenbeirat
Aufgabe des Seniorenbeirates ist es, Rat, Stadtverwaltung und Öffentlichkeit auf die
Belange älterer Menschen aufmerksam zu machen und auf deren Berücksichtigung
hinzuwirken.
Er wirkt als Bindeglied zwischen den berechtigten Interessen der älteren Bürgerinnen
und Bürger, den städtischen Einrichtungen und der Politik. Um seine Aufgaben erfüllen zu können, sind Vertreter des Seniorenbeirates z. B. in den Fachausschüssen
vertreten:
 Stadtentwicklungsausschuss
 Verkehrsausschuss
 Sozialausschuss
 Kulturausschuss
 Sportausschuss
 Umweltausschuss
Aber auch in den Sozialraumarbeitsgemeinschaften arbeitet der Seniorenbeirat mit.
Um aktiv mitzuwirken, ist es sinnvoll, dass der VdK in den Seniorenbeiräten der
Kommunen vertreten ist. Auf kommunaler Ebene sind die Seniorenvertretungen
selbstorganisierte, freiwillige Einrichtungen; ihre Existenz ist nicht gesetzlich verankert. Sie bilden sich durch demokratische Verfahren (Wahl und Delegation) und haben das Ziel, die politische Teilhabe älterer und alter Menschen zu stärken.
Weitere Informationen zu den Seniorenbeiräten erhalten Sie bei der LandesSenioren-Vertretung Bayern e.V., dem Dachverband für Seniorenbeiräte, Seniorenbeauftragte und Seniorenvertretungen von Städten, Gemeinden und Landkreisen in
Bayern, unter www.lsvb.info.
Was kann die Kommune regeln?
Nicht alle Probleme und Sorgen von VdK-Mitgliedern lassen sich vor Ort lösen. Vieles ist Bundespolitik. So zum Beispiel alle Sozialversicherungen. Rentenhöhe und
Pflegeleistungen werden auf Bundesebene verhandelt.
Es ist wichtig, dass Sie sich in Gesprächen mit Lokalpolitikern auf Themen konzentrieren, die diese auch vor Ort lösen können, sonst erhalten Sie nur Worthülsen als
Antwort.
Wenn Sie mit Ihrem Bundestagsabgeordneten sprechen, können Sie auch Bundespolitik ansprechen. Die Positionen des VdK dazu finden Sie auf www.vdk.de >
Grundpositionen .
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Baustein 1: Wohnen
Ältere Menschen, selbst wenn sie pflegebedürftig sind, wünschen sich so lange wie
möglich in ihrer eigenen häuslichen Umgebung wohnen bleiben zu können. Laut einer Emnid-Studie, können sich lediglich 15 Prozent der älteren Menschen vorstellen,
mit 70 Jahren in einem Pflegeheim bzw. einer Seniorenresidenz zu leben (TNS Emnid, Medien- und Sozialforschung GmbH, Wohnwünsche im Alter, Grafikreport 2011).
In einer Umfrage unter 65- bis 85-Jährigen wünschten sich 59 Prozent in der eigenen
Wohnung zu bleiben.
Doch der Wohnungsmarkt in Deutschland ist auf die wachsende Zahl älterer Menschen nicht vorbereitet. Es fehlt an altersgerechten, barrierefreien Wohnungen. Aktuell würden 2,5 Millionen barrierefreie Wohnungen gebraucht, es gibt aber nur etwa
550.000 altengerechte Wohnungen in Deutschland. Bis 2020 wird der Bedarf auf 3
Millionen Wohnungen ansteigen.
Barrierearm und altengerecht bedeutet vor allem:




Aufzug
keine Stufen / keine Türschwellen
breite Durchgänge
ebenerdige Dusche
Nur etwa fünf Prozent der älteren Menschen leben in barrierearmen Wohnungen.
Barrierearm bedeutet, dass die Wohnungen zwar nur wenige Stolperfallen aufweisen
und von außen gut zu erreichen sind, sie sind aber nicht barrierefrei. Vor allem im
Bad sind Umbaumaßnahmen notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten. Eine
weitere Problemstellung ergibt sich daraus, dass 83 Prozent der Menschen ab 65
Jahren und älter in altem Wohnbestand leben, d. h. in Gebäuden, die vor 1991 gebaut wurden (Studie Pestel Institut: „Wohnen der Altersgruppe 65plus“ Juni 2013,
Download unter www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de > Hintergrundmaterial und
Studien, weitere Informationen in der VdK-Deutschland-Pressemitteilung vom 25.Juni
2013 unter www.vdk.de > Presse). Das trägt dazu bei, dass z. B. 75 Prozent der Seniorenhaushalte Treppenstufen beim Zugang zum Haus überwinden müssen; zusätzliche Stufen zur Wohnung muss etwa die Hälfte bewältigen. Ca. 25 Prozent der Seniorenhaushalte haben zu geringe Bewegungsflächen im Bad und lediglich 15 Prozent der Bäder sind mit einer bodengleichen Dusche ausgestattet.
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Seniorengerechtes Wohnen mit technischer Unterstützung
Neben Umbauten können auch moderne technische Lösungen helfen, länger in der
eigenen Wohnung zu bleiben. Diese nennen sich AAL-Systeme (technische Assistenzsysteme). Das bekannteste ist der Hausnotruf. Vor allem für Menschen, die alleine leben, bedeuten diese Systeme Sicherheit. Falls sie stürzen, kommt sofort Hilfe.
Weitere Informationen zu Möglichkeiten der Alltagsunterstützung durch technische
Assistenzlösungen (AAL) für an Demenz Erkrankte, ihre Angehörigen und professionelle Pflegekräfte sowie weiterführende Links und Literaturtipps finden Sie in der
Broschüre „Herausforderung Demenz - Ängste abbauen durch Information und Unterstützung“ des VdK-Forums Tutzing 2013 ab Seite 45 (www.vdk.de/bayern > Der
VdK Bayern > Interessensvertretung > VdK-Forum in Tutzing > Forum 2013).
Im Videoportal „VdK Internet-TV“ des Sozialverbands VdK finden Sie zudem den
Film "Intelligent Leben" über Hilfsmittel, die ein längeres und selbstbestimmtes Leben
zu Hause bis ins hohe Alter ermöglichen sollen www.vdktv.de > intelligent leben
(Langfassung).
Wohnberatungsstellen
Vielen Bürgern sind die Möglichkeiten eines barrierefreien Umbaus und die hierfür
bereit stehenden Fördermittel nicht bekannt. In speziellen Wohnberatungsstellen
können sich Menschen über mögliche Umbaumaßnahmen und finanzielle Förderungen informieren. Hierfür müssen entsprechende zentralgelegene Wohnberatungsstellen zur Verfügung stehen.
In Bayern gibt es 60 Wohnberatungsstellen, bei Wohlfahrtsverbänden, Landratsämtern, Städten und Gemeinden, von freien Architekten, Händlern im Sanitärbereich
und Wohnungsunternehmen. Bei der Fachstelle für Wohnberatung in Bayern
(www.wohnberatung-bayern.de) sind Adressen von Wohnberatungsstellen in Ihrer
Nähe zu finden.
Weiterführende Informationen finden Sie zudem bei der Koordinationsstelle Wohnen
im Alter (www.wohnen-alter-bayern.de) und bei der Bundesarbeitsgemeinschaft
Wohnungsanpassung e.V. (www.wohnungsanpassung-bag.de).
Neben einer wohnortnahen Beratung muss auch eine zugehende bzw. mobile und
begleitende Beratung gewährleistet sein. Außerdem sollte die Beratung Anbieterund kostenneutral erfolgen.
Eine Beteiligung der Wohnberatung sollte regelmäßig bereits im Vorfeld anstehender
städtebaulicher Maßnahmen erfolgen. Bauherren, Eigentümer und Mieter könnten
dadurch frühzeitig Informationen über die Vorteile und Kosten des barrierefreien
Bauens und Wohnens erhalten.
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Verantwortung der Kommunen
Die Kommunen können und müssen den Bedarf an altengerechten Wohnungen in
ihre Wohnungsplanungen mit aufnehmen. Manche Städte haben noch eigene Wohnungsbaugenossenschaften, die ihre Wohnungen entsprechend umbauen können.
Gleichzeitig muss der soziale Wohnungsbau gefördert werden. Baugenehmigungen
können mit der Auflage vergeben werden, hier barrierefreien Wohnraum zu schaffen.
Umbaumaßnahmen sind teuer und können die Mieten deutlich erhöhen. Daher muss
hier sinnvoll abgewogen werden.
Lösungen
- Wohnberatung im Rathaus einrichten, z. B. ein Nachmittag pro Woche, in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden
- VdK-Ehrenamtler zu Wohnberatern schulen, die in die Wohnungen kommen
und direkt vor Ort beraten
- Der VdK Bayern bietet für VdK-Mitglieder eine zertifizierte Ausbildung zum
ehrenamtlichen Prüfer und Berater für Barrierefreiheit an. Als Prüfer/-in und
Berater/-in können Sie sich aktiv für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft einsetzen. Weitere Informationen und Schulungstermine finden Sie unter www.vdk.de/bayern > Ehrenamt > Projekte >
Ehrenamtliche Prüfer/-in und Berater/-in für Barrierefreiheit
Baustein 2: Nahversorgung öffentliche Plätze und Einkaufsmöglichkeiten
Damit ältere Menschen möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben können,
muss nicht nur die Wohnung barrierefrei sein, sondern auch die nähere Umgebung.
Dazu gehören die Bürgersteige, der öffentliche Nahverkehr und die öffentlichen Einrichtungen. Supermärkte und Apotheken müssen erreichbar sein, damit ältere Menschen sich selber versorgen können.
In Bayern hat das Sozialministerium das Konzept „Marktplatz der Generationen“ entwickelt, mit dem Ziel, die Nah- und Grundversorgung, aber auch die medizinische,
pflegerische und soziale Infrastruktur sowie Dienstleistungen in kleinen Gemeinden
zu sichern, neue Wohnkonzepte anzustoßen und damit auch älteren Menschen einen Verbleib in ihrer Gemeinde zu ermöglichen (Näheres hierzu finden Sie unter:
www.sozialministerium.bayern.de/senioren/kommunen/generationmarkt.php).
Straßen und Plätze
Zu einer barrierefreien Umgebung gehören:

ausreichend breite Gehwege
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





rutschfeste Bodenbeläge
abgesenkte Bordsteine
eine gute Beleuchtung
ausreichende Überquerungshilfen
hinreichende Ruhemöglichkeiten
behindertengerechte öffentliche Toiletten
Die bayerische Staatsregierung will Bayern bis 2023 komplett barrierefrei machen,
wobei mit „barrierefrei“ mehr gemeint ist als nur rollstuhlgerecht. Blinde und sehbehinderte Menschen brauchen zum Beispiel taktile und gut erkennbare Bahnsteigkanten oder Piktogramme bei Wegweisern, um sich ohne fremde Hilfe orientieren zu
können. Neben dem Personennahverkehr, den öffentlichen Gebäuden, Straßen und
Wegen soll auch das Internetangebot der öffentlichen Hand in 10 Jahren barrierefrei
sein. Derzeit wird ressortübergreifend ein staatliches Sonderinvestitionsprogramm
„Bayern barrierefrei 2023“ erarbeitet (Näheres finden Sie in der Pressemitteilung des
bayerischen Sozialministeriums vom 04.05.2014 unter www.stmas.bayern.de >
Presse > Pressemitteilungen > PM 110.14).
Bus und Bahn
Gerade in ländlichen Gebieten ist das Auto häufig die Verbindung zur Welt. Wenn
ältere Menschen nicht mehr selber fahren können und dürfen, sind sie schnell isoliert. Der ländliche Raum in Bayern umfasst 85 Prozent der Landesfläche und 60
Prozent der bayerischen Bevölkerung lebt im ländlichen Raum.
Sie brauchen dann einen guten öffentlichen Nahverkehr, das heißt Bushaltestellen in
der Nähe der Wohnung, Busse, in denen auch der Rollator mitgenommen werden
kann und Haltestellen mit Sitzbänken. Wichtig ist auch, dass der Bus so häufig fährt,
dass er attraktiv wird.
In einigen Dörfern fährt schon heute kein Bus mehr. Eine Lösung sind Bürgerbusse,
die ältere Menschen einen Nachmittag in der Woche zum Supermarkt fahren.
Einkaufen
Kleine Läden im Ortskern oder in der Innenstadt verschwinden. Dafür werden Supermärkte auf der grünen Wiese gebaut. Für ältere Menschen ohne eigenes Auto
bedeutet das, dass ihre Einkaufsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Häufig wird
dann mit den Kindern am Wochenende ein Großeinkauf gemacht. Frisches Obst und
Gemüse kann unter der Woche nicht mehr gekauft werden.
Kleine Läden im Quartier sind gleichzeitig auch wichtige Treffpunkte. Es ist daher
wichtig, dass kleine Läden und Wochenmärkte erhalten bleiben.
Eine Lösung sind z. B. Bäckerwagen, wie es sie früher gab. Kleine mobile Läden fahren durch die Wohngebiete und verkaufen Eier, Milch und Brötchen.
Neben dem Supermarkt werden auch andere Geschäfte in fußläufiger Nähe gebraucht: Bekleidungsgeschäfte, Apotheke und ein Friseur.
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Die Kommunen können keine Läden, die sich wirtschaftlich nicht mehr lohnen, erhalten. Aber sie können durchaus Einfluss nehmen, z. B. indem sie keine Baugenehmigungen für Supermärkte auf der grünen Wiese vergeben.
Eine Möglichkeit wäre, große Handelsketten, die für ihre Läden eine meist nur am
Ortsrand zu realisierende Mindestfläche fordern, in Verbindung mit der Bereitstellung
entsprechender Grundstücke vertraglich zur Ansiedlung und langfristigen Gewährleistung eines ergänzenden Angebots im Ortszentrum zu verpflichten.
In einigen Dörfern haben sich inzwischen Bürger zusammengetan und eine Genossenschaft gegründet, die einen „Tante Emma Laden“ betreibt. Die bayerischen Ämter
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützen im Rahmen von Projekten
der ländlichen Entwicklung, insbesondere der Dorferneuerung, die Initiierung und die
Umsetzung von Dorfläden (www.lfl.bayern.de > Agrarökologie > Haushalt und Erwerbskombination > Lebensmittel aus der Region). In Bayern findet zudem jährlich
der Wettbewerb „Staatspreis Ländliche Entwicklung“ statt. Auch Dorfläden sind in
diesem Rahmen für 2014 bereits nominiert. Nähere Informationen finden Sie beim
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unter
www.landentwicklung.bayern.de > Dokumentationen > Best Practice - Staatspreise
und Wettbewerbe.
Verwaltung
Auch die Verwaltung muss sich auf ältere Mitbürger einstellen und barrierefrei zugänglich werden. Dazu gehören nicht nur die Rollstuhlrampe und der Aufzug, sondern auch Maßnahmen für Menschen, die nicht mehr gut sehen und hören. Also Beschilderung, Formulare und Broschüren in großer Schrift, Bürgersprechstunden mit
wenig störenden Hintergrundgeräuschen und auch barrierefreie Webseiten.
Lösungen
- Sitzbänke an Bushaltestellen
- Sammelbusse
- Bäckerwagen
- Genossenschaftliche „Tante Emma Läden“
- Baustopp für Supermärkte auf der grünen Wiese
- Barrierefreie Verwaltung
Baustein 3: Gesundheitsversorgung
Wohnortnahe medizinische Versorgung
Ein ganz zentrales Anliegen älterer Menschen ist die medizinische Versorgung vor
Ort. Nicht nur Ärzte, sondern auch die Heilberufe, wie Physiotherapeuten und Podologen sowie Apotheken, Sanitätshäuser, Optiker und Hörgeräteakustiker müssen
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erreichbar sein. Das bedeutet nicht, dass diese alle in jedem kleinen Ort vorhanden
sein müssen, aber sie müssen auch ohne eigenes Auto erreichbar sein.
Für Orte, die zu klein sind für einen eigenen Hausarzt, gibt es bereits eine Reihe von
Lösungsmodellen. Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung ist zwar eigentlich Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen, die Kommunen können aber ein
gutes Umfeld schaffen. So kann der Landkreis unter Einbeziehung der Ärztekammer
im Rahmen der Gesundheitskonferenz koordinierte Aktivitäten aller Beteiligten anregen. Kommunen können aber auch die Rahmenbedingungen für die Niederlassung
von Ärzten gezielt verbessern, indem sie Praxis- und Wohnräume zur Verfügung stellen.
Zur Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums können Kommunen z. B. im
Rahmen der Wirtschaftsförderung die Existenzgründung von Hausärzten unterstützen. Auch die Bayerische Staatsregierung hat ein Förderprogramm zum Erhalt und
zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum beschlossen. Für
das Jahr 2012 standen 4,5 Millionen Euro zur Verfügung, für 2013 waren es 11 Millionen Euro. Für 2014 sind weitere 11 Millionen Euro vorgesehen. Ziel ist insbesondere, dass sich mehr Hausärzte im ländlichen Raum niederlassen
(www.aerzteportal.bayern.de > Fachinformationen > Förderprogramm).
Informationen zur Bedarfsplanung der haus- und fachärztlichen Versorgung ab 2013
sowie Daten zur Unter- und Überversorgung in den einzelnen bayerischen Regierungsbezirken finden Sie bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns unter
www.kvb.de > Praxis > Niederlassung > Bedarfsplanung ab 2013.
Ältere Menschen haben häufig einen komplexen Versorgungsbedarf, das heißt sie
sind bei mehreren Ärzten in Behandlung und nehmen verschiedene Medikamente
gegen verschiedene Krankheiten. Damit diese Behandlungen gelingen und sich nicht
gegenseitig blockieren, müssen die Ärzte und weiteren Gesundheitsberufe untereinander vernetzt sein und kooperieren. In NRW gibt es dafür bereits lokale Gesundheitskonferenzen. Diese sollen sich auch Gedanken machen, wie Unterversorgung
vermieden werden kann. In solch einer lokalen Gesundheitskonferenz kann auch der
VdK als Patientenvertretung mitwirken.
In Bayern werden die Regionalen Gesundheitskonferenzen in drei unterschiedlichen
Modellregionen von 2013 bis Ende 2014 erprobt (Näheres zum Modellprojekt finden
Sie unter www.lgl.bayern.de > Gesundheit > Gesundheitsversorgung > Regionale
Gesundheitskonferenzen).
Krankenhäuser
Der Erhalt des Krankenhauses vor Ort ist häufig ein großes politisches Thema in der
Kommunalpolitik. Für ältere Menschen ist es wichtig, ein Krankenhaus in der Nähe
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zu haben, nicht nur um schnell versorgt zu werden, sondern auch damit Ehepartner
und Freunde zu Besuch kommen können.
Gleichzeitig suchen Menschen für planbare Operationen und kompliziertere Fälle
gerne die spezialisierten Krankenhäuser in den größeren Städten auf. Immer mehr
kleine Krankenhäuser müssen deshalb schließen oder fusionieren. Wichtig ist, dass
eine Schließung gut geplant ist und nicht einfach passiert, weil das Krankenhaus
pleite ist. Zentrale Forderungen:



Die Notfallversorgung muss auf jeden Fall sichergestellt sein
Das nächste Krankenhaus muss auch für Besucher einfach und schnell zu erreichen sein, notfalls müssen neue Buslinien eingerichtet werden
Bevor ein neues Altenheim eröffnet wird, muss der Bedarf geprüft werden
(siehe Baustein 4: Pflege).
Barrierefreiheit ist bei Arztpraxen, Sanitätshäusern etc. ganz wichtig, aber immer
noch keine Selbstverständlichkeit. Zahnärzte sitzen häufig in der ersten Etage ohne
Aufzug, Orthopädieschuhmacher im Souterrain. Mit einem Rollator sind diese Einrichtungen unerreichbar.
Lösungen





Praxisfilialen: der Hausarzt aus dem Nachbarort bietet in der verwaisten
Hausarztpraxis mittwochs und freitags Sprechstunden an.
Mobile Sprechstunden: in eine lokale Praxis kommt für einen Tag pro Woche
ein Arzt aus der Kreisstadt, z. B. dienstags und donnerstags ein Hausarzt,
mittwochs ein Frauenarzt, freitags ein Orthopäde.
Patientenbusse: ein Bus holt die Patienten im Dorf ab und bringt sie an einem
Nachmittag in der Woche in die Kreisstadt zu Arztterminen (wurde in einigen
Dörfern wegen mangelnder Nachfrage bereits wieder eingestellt).
Telemedizin und Versorgungsassistentinnen: Eine weitergebildete Sprechstundenhilfe kommt in die Wohnung und kommuniziert per Technik direkt mit
dem Hausarzt.
Lokale Gesundheitskonferenz
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Baustein 4: Pflege
Der Bedarf nach Pflege- und Betreuungsleistungen wird in Zukunft in allen Kommunen in Deutschland steigen. Der Anteil der pflegebedürftigen älteren Menschen sowie das Potential für familiäre und berufliche Pflege werden sich dabei aber regional
sehr unterschiedlich entwickeln.
Am Ende dieses Dokuments (S. 31) finden Sie eine Tabelle mit der Anzahl Pflegebedürftiger und der Prognose für 2030 für die einzelnen bayerischen Städte und Landkreise. Weitere Informationen zur Pflege in Ihrer Stadt/Ihrem Landkreis finden Sie
beim bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung unter
www.statistik.bayern.de > Veröffentlichungen > K8300C 201151 Pflegeeinrichtungen
und Pflegegeldempfänger in Bayern 2011.
Aus wirtschaftlich schlechter gestellten Regionen ziehen junge Menschen auf der
Suche nach Arbeit weg. Sie stehen dann auch nicht mehr für die Pflege ihrer Eltern
zur Verfügung. Dies ist vor allem in Ostdeutschland ein Problem, aber auch in ländlichen Regionen in Westdeutschland.
Nach derzeitiger Bevölkerungsprognose wird bis 2031 die Zahl der Menschen, die in
ländlichen Regionen leben, in Bayern zurückgehen (–3,1 Prozent), in Verdichtungsräumen hingegen noch teils stark ansteigen (+4,3 Prozent). Von dem erwarteten Bevölkerungsrückgang sind besonders östliche und nördliche Landesteile betroffen
(Ober-, Unterfranken und Randgebiete der Oberpfalz mit teils mehr als zehnprozentigem Bevölkerungsrückgang). Der stärkste Bevölkerungsrückgang wird für den Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge erwartet (–17,9 Prozent), die stärkste Zunahme für
den Landkreis München (+10,9 Prozent). Weitere Informationen hierzu finden Sie im
Datenreport: Soziale Lage in Bayern 2013 unter www.stmas.bayern.de > Politik aktuell > Bayerischer Sozialbericht > Soziale Lage 2013 (ab S. 28).
Unter www.wegweiser-kommune.de finden sich genaue Daten und Prognosen für die
einzelnen Landkreise. Die Kommunen müssen frühzeitig mit der Planung beginnen.
Es ist der Wunsch älterer Menschen, auch bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit so lange
wie möglich zu Hause bleiben zu können. Damit der Wunsch nach einem Lebensabend zu Hause erfüllt werden kann, müssen daher in der Kommune Versorgungsangebote aufgebaut werden. Dafür müssen Pflege, Betreuung und sonstige Hilfeangebote vernetzt und einfach erreichbar sein.
Die Angebote müssen den Wünschen der Menschen entsprechen. Pflegeheime entfalten häufig einen „Heimsog“. In Regionen mit mehr Pflegeheimplätzen pro Einwohner leben auch besonders viele pflegebedürftige Menschen in Heimen, ohne dass
hier andere regionale Präferenzen bestehen. Hier herrscht ein freier Markt und theoretisch kann jeder, der möchte, ein Pflegeheim auf der grünen Wiese eröffnen. Die
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Kommunen können hier aber über den Bebauungsplan Einfluss nehmen. Gleichzeitig
können sie dafür sorgen, dass eine gute ambulante Alternative besteht.
Eine gute ambulante Versorgung, die nicht alleine von der Familie geleistet wird,
setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen. Diese müssen erstens vor Ort verfügbar
sein, zweitens untereinander zusammenarbeiten und drittens natürlich bekannt sein.
Dazu gehören neben dem bekannten, klassischen Pflegedienst auch andere Angebote und auch ehrenamtliche Helfer.
Pflegestützpunkte
Ein Platz im Pflegeheim ist einfach organisiert. Um aber zu Hause wohnen zu bleiben, braucht es ein gutes Versorgungssystem aus Angehörigen, Pflegedienst, Nachbarn und Haushaltshilfe. Umso individueller eine Pflegesituation ist, desto komplexer
wird sie. Worauf habe ich Anspruch? Wer kann mir helfen? Um diese Fragen zu beantworten, braucht es gute Beratung vor Ort. Denn nur hier sind die Pflegedienste
vor Ort, die Mobilitätshilfedienste, Seniorencafés und Tagespflege-Einrichtungen bekannt.
Gemäß § 7a SGB XI haben Pflegebedürftige seit Anfang 2009 einen gesetzlichen
Anspruch auf Pflegeberatung. Diese zu erbringen, ist Auftrag der Pflegekassen. In
einigen Bundesländern gibt es aber auch schon ausgebaute regionale Beratungsstellen, Vorbild ist hier Rheinland-Pfalz.
Ein unabhängiger Pflegestützpunkt vor Ort stellt sicher, dass die Beratung neutral ist
und nicht versucht, der Pflegekasse Geld zu sparen. Daher sollten die Kommunen
solche Pflegestützpunkte einrichten. Am besten zentral erreichbar, zum Beispiel im
Rathaus. In Gemeinden, die aus mehreren Dörfern bestehen, kann der Pflegestützpunkt auch an verschiedenen Tagen in die Ortsteile kommen.
In Bayern gibt es derzeit neun offizielle Pflegestützpunkte, diese befinden sich in
Coburg, Erlangen, Haßfurt, Neuburg-Schrobenhausen, Nürnberg, Roth, RhönGrabfeld, Schweinfurt und Würzburg. Mehr zu den Pflegestützpunkten und Pflegeberatungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.psp.zqp.de.
Auch der VdK Bayern hilft Menschen über das „VdK-Infotelefon Pflege“ weiter, wenn
sie eine Kurzeitpflegeeinrichtung in der Nähe suchen oder ein Haus für eine dauerhafte Unterbringung. Das Team von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern berät
zudem, wenn ein Pflegedienst gebraucht wird oder bei Fragen zur Pflegestufe. Mehr
zum „VdK-Infotelefon Pflege“ finden Sie unter www.vdk.de/infocenter-bayern > Infotelefon Pflege.
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Niedrigschwellige Betreuungsangebote
Eine zentrale zukünftige Herausforderung wird die zunehmende Zahl von Menschen
mit Demenz sein. Damit Demenzkranke in ihrer eigenen Wohnung und ihrem Dorf
oder Stadtteil bleiben können, brauchen sie ein Versorgungsnetz aus Pflege und Betreuung von familiären, ehrenamtlichen und professionellen Hilfen.
Gleichzeitig brauchen Demenzkranke Verständnis für ihre Besonderheiten in der
Dorfgemeinschaft oder im Stadtteil. Hier ist die Kommune als Koordinator und Mediator gefragt.
In der Altersgruppe der über 90-Jährigen weist derzeit mehr als jeder Dritte demenzielle Symptome auf. Zum 31.12.2011 lebten in Bayern fast 95.000 Menschen dieser
Altersgruppe; in 20 Jahren werden es ca. 230.000 sein (Basis: Fortschreibung des
Bevölkerungsstands sowie 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Variante 1-W1). Aktuell muss in Bayern von 160.000 bis 180.000 Demenzerkrankungen
ausgegangen werden. Ihre Zahl wird in den nächsten 20 Jahren auf fast 300.000
steigen, sofern keine therapeutischen Durchbrüche erzielt werden. Mehr zum Thema
„Demenz in Bayern“ finden Sie in der „Bayerischen Demenzstrategie“ unter Federführung des Bayerischen Sozialministeriums (www.stmas.bayern.de > Presse >
Pressemitteilungen > PM 312.13).
Am Ende dieses Dokuments (S. 31) finden Sie zudem eine Tabelle mit der prognostizierten Anzahl Demenzerkrankter für 2030 in den einzelnen bayerischen Städten
und Landkreise.
Demenzkranke brauchen häufig nicht in erster Linie Pflege, sondern Beaufsichtigung
und Betreuung. Diese Leistungen müssen nicht von einer professionellen Pflegekraft
erbracht werden, sondern können auch in der Nachbarschaft oder in einem Begegnungshaus stattfinden, daher der Name niedrigschwellig. Die Pflegeversicherung
gewährt Demenzkranken dafür je nach Schwere der Erkrankung 100 € oder 200 €
monatlich (§ 45b SGB XI). Auch die Kommunen können von der Pflegeversicherung
Zuschüsse für den Aufbau von niedrigschwelligen Betreuungseinrichtungen erhalten.
Sie können diese Zuschüsse auch nutzen um ehrenamtliche Strukturen aufzubauen
oder Selbsthilfegruppen einzurichten (§ 45c und d SGB XI). Diese Mittel eignen sich
gut, um in der Kommune Gemeinschaftsstrukturen aufzubauen und zu stärken. Die
Betreuungsangebote müssen jeweils vom Land anerkannt werden.
Ein weiterer wichtiger Baustein in der ambulanten Pflege ist die Tagespflege, in der
nicht nur Demenzkranke betreut werden. In der Tagespflege essen die Pflegebedürftigen gemeinsam und können an sozialen Aktivitäten teilnehmen. Häufig finden hier
auch Kurse zur Gesundheitsförderung statt. Studien haben gezeigt, dass soziale
Kontakte ein wichtiger Gesundheitsschutz sind. Sie beugen Vereinsamung vor.
Gleichzeitig wird die familiäre Pflegeperson entlastet. Sie kann in Ruhe den Haushalt
20
machen, einkaufen oder selber zum Arzt gehen. Wenn Kinder ihre Eltern pflegen,
können sie so sogar noch arbeiten gehen, ohne dass die Mutter ins Heim muss.
Tagespflegeangebote können auch in kleinen Kommunen geschaffen werden. Sie
können eine Grundlage für ein Mehrgenerationenhaus sein. Jede Kommune sollte
hier in Absprache mit den lokalen Verbänden und Vereinen eine individuelle Lösung
finden.
Unterstützung für pflegende Angehörige
Pflegende Angehörige sind sowohl körperlich als auch psychisch stark belastet. Um
die häusliche Pflege zu stabilisieren, müssen daher Entlastungsangebote lokal zur
Verfügung stehen. Dazu gehören Tages- und Nachtpflege, sowie Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Daneben sollte die Kommune die pflegenden Angehörigen, die
meist selbst schon Senioren sind, in ihre Seniorenpolitik mit aufnehmen. Begegnungshäuser bieten Raum für Selbsthilfegruppen und Schulungen.
Die Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation verhindert eine vorzeitige und damit
kostenintensivere Einweisung in eine stationäre Pflegeeinrichtung. Zudem wird hierdurch dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ Rechnung getragen.
Betreutes Wohnen zu Hause und alternative Wohnformen
Veränderte familiäre Strukturen und die steigende Zahl von Single-Haushalten führen
zu der Angst im Alter zu vereinsamen. Manche ältere Menschen suchen daher nach
neuen Wohnformen.
Von den insgesamt rund 6,16 Millionen Haushalten in Bayern 2012 war mit einem
Anteil von 40,3 Prozent (2,49 Millionen) der am meisten verbreitete Haushaltstyp der
Einpersonenhaushalt, gefolgt von den Mehrpersonenhaushalten ohne Kinder (Anteil
32,1 Prozent bzw. 1,98 Millionen Haushalte). In 27,6 Prozent der Haushalte bzw.
rund 1,7 Millionen Haushalten lebten Kinder.
Im Zeitraum 2000 bis 2012 nahm die Zahl der Einpersonenhaushalte um 27,7 Prozent und die der Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder um 9,6 Prozent zu, während
die Zahl der Haushalte mit Kindern um 4,1 Prozent weiter zurückging. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Datenreport: Soziale Lage in Bayern 2013 unter
www.stmas.bayern.de > Politik aktuell > Bayerischer Sozialbericht > Soziale Lage
2013 (ab S. 26).
Betreutes Wohnen zu Hause und andere alternative Wohnformen ermöglichen es
auch alleinstehenden älteren Menschen in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben, anstatt ins Heim zu ziehen. Daher sollten die Kommunen den Ausbau dieser Wohnformen und die entsprechenden niedrigschwelligen Hilfen fördern.
Im Gegensatz zum Heim wird in den neuen Wohnformen ein selbstbestimmtes und
selbst organisiertes Gemeinschaftsleben angestrebt, das über ein unverbindliches,
21
nachbarschaftliches Zusammenleben hinausgeht. Gegenseitige Hilfe und gemeinschaftliche Aktivitäten sind wichtige Bausteine. Gleichzeitig bieten sie alle notwendigen Dienstleistungen, von kleinen Reparaturen bis hin zur Pflege für schwerstpflegebedürftige Menschen.
Das betreute Wohnen scheitert häufig daran, dass die Menschen nicht bereit sind,
eine Grundpauschale für die Betreuung zu zahlen, auch wenn sie keine Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Ein alternatives Modell hat die Stadt Bielefeld dazu
entwickelt. Auch in Bayern gibt es alternative Praxisbeispiele, z. B. das Projekt „In
der Heimat wohnen – ein Leben lang“. 2008 initiierte das kirchliche Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung gemeinsam mit dem Caritasverband in Forchheim dieses
Quartierskonzept. Hier entstanden Wohnungen mit angeschlossener Sozialstation,
die nicht nur ihren Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern auch den älteren Menschen im Quartier Versorgungssicherheit garantiert. Eine Betreuungspauschale muss
dafür nicht entrichtet werden, bei Bedarf werden entsprechende Hilfe- und Pflegedienstleistungen vermittelt (www.in-der-heimat.de).
Mehr zum Thema „Betreutes Wohnen zu Hause in Bayern“ sowie zwei Broschüren
zum Download finden Sie unter www.stmas.bayern.de > Seniorenpolitik > Wohnen
im Alter > Betreutes Wohnen zu Hause.
Dienstleistungs- und Unterstützungsangebote
Neben und vor der eigentlichen Pflege benötigen ältere Menschen weitere Hilfen: im
Haushalt, im Garten und bei der Mobilität.
Diese können z. B. haushaltsnahe Dienstleistungen, wie Haushaltshilfen für Fenster
putzen, Gardinen aufhängen, Hecke schneiden, Gehweg kehren, aber auch die Hilfe
beim Einkaufen sein. Langfristig muss bei einem pflegebedürftigen Menschen natürlich der gesamte Haushalt übernommen werden. Außerdem entlasten entsprechende
wohnortnahe Angebote auch die Angehörigen. Im Rahmen der Altenhilfe (Hilfe zur
Weiterführung des Haushaltes) kann und sollte die Kommune Leistungen jenseits der
Pflegeversicherung auch finanziell unterstützen.
Eine gute Ergänzung von professioneller Hilfe und familiären Unterstützungsleistungen sind Seniorengenossenschaften. Hier wird bürgerschaftliches Engagement in
genossenschaftlicher Form der Hilfe auf Gegenseitigkeit gelebt. Die engagierten Mitglieder können für ihren Einsatz ein entsprechendes Entgelt ausgezahlt bekommen
oder sich entsprechende Zeit gutschreiben lassen. Diese kann dann später, wenn sie
selbst einmal Hilfe benötigen, wiederum in Form von Diensten in Anspruch genommen werden. Wer z.B. 100 Stunden durch Arbeiten anspart, kann später 100 Stunden kostenfrei abrufen. Weitere Informationen zu Seniorengenossenschaften in Bayern sowie eine Arbeitshilfe zum Aufbau neuer Seniorengenossenschaften finden Sie
unter www.sozialministerium.bayern.de/senioren/aktive/genossenschaften.php.
22
Lösungen
-
Pflegestützpunkt
Tagespflege / Begegnungshaus
Betreutes Wohnen zu Hause
Ehrenamtliche Betreuung
Baustein 5: Soziale Kontakte und Teilhabe
Veränderte Familienstrukturen führen zu immer mehr Einpersonenhaushalten. Vor
allem hochbetagte Menschen wohnen nach dem Tod des Ehepartners alleine. Sie
brauchen nicht nur niedrigschwellige Unterstützung (siehe oben) sondern auch soziale Kontakte. Denn sozialer Austausch ist die beste Gesundheitsprävention.
Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftliches Engagement
Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftliches Engagement bilden hierbei eine tragende
Säule. Diese nachbarschaftliche Hilfe funktioniert in der Regel aber nur dann, wenn
ein belastbares soziales Netz vorhanden ist, und wenn es nicht um eine umfangreichere regelmäßige Unterstützung geht.
Daneben bekommen unterschiedliche ehrenamtlich erbrachte Hilfeleistungen wachsende Bedeutung. Die Möglichkeiten zu freiwilliger Betätigung sind sehr vielfältig und
reichen von traditionellen Ehrenamtsformen hin zu neuartigen, selbstorganisierten
Projekten. Zu den ehrenamtlichen Unterstützungsleistungen gehören z. B. Alltagshilfen, Einkaufsdienste oder auch Mitarbeit in Bürgerbus-Initiativen, Besuchsdienste
oder Pflegebegleiter. Bürgerschaftliches Engagement spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der sozialen Aufgaben in der Gemeinde und trägt in erheblichem Maße zur Integration älterer Menschen in das gemeinschaftliche Leben bei.
In Bayern sind derzeit rund 120 ehrenamtliche VdK-Pflegebegleiter/-innen im Einsatz. Die Pflegebegleiter/-innen des VdK pflegen zwar nicht, schenken aber den
pflegenden Angehörigen durch ihre Anwesenheit ein paar Stunden Zeit für sich und
ermöglichen eine kleine Auszeit von der Pflege. Sie haben ein offenes Ohr für die
Sorgen und Fragen der pflegenden Angehörigen und helfen ihnen, sich im Pflegesystem zurechtzufinden. Mehr dazu erfahren Sie auf www.vdk.de/Bayern > Angebote
> Gesundheit und Pflege > Die VdK-Pflegebegleiter/-innen.
Damit Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen und ältere Menschen, die
Hilfe benötigen, zueinander finden, braucht es Koordination. Die Aufgabe der Kommune ist es, diese Koordination zu unterstützen oder – falls sie noch fehlt – aufzubauen. Zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements sollten auf kommu23
naler Ebene Freiwilligenzentren, Seniorenbüros, Ehrenamtsbörsen, Selbsthilfebüros
oder ähnliche Angebotsstrukturen aufgebaut werden.
Sozialräume gegen Vereinsamung
Vereinsamung wird am besten durch Begegnung mit anderen Menschen vorgebeugt.
Dazu braucht es Veranstaltungen und Räume, bei und in denen Menschen sich begegnen können.
Diese müssen auch für ältere Menschen erreichbar (Bus und Bahn) und zugänglich
sein (barrierefrei). Angebote der Freizeitgestaltung, Bildung, Kultur oder des Sports,
bieten wichtige Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten und ermöglichen
eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gerade auch für ältere Menschen. Diese können z. B. Seniorentages- und Begegnungsstätten, Altenclubs, Seniorenerholungsangebote, Alten- und Servicezentren und Seniorensportangebote der
Volkshochschule sein. Soziale und kulturelle Angebote bieten Kontaktmöglichkeiten
und ermöglichen soziale Teilhabe.
Um Kontakt mit jüngeren Menschen zu bekommen, bieten sich z. B. Erzählcafés,
intergenerative Theaterprojekte oder Zeitzeugengespräche an.
Lösungen
-
Ehrenamtsbüro
Seniorencafé
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Weiterführende Informationen und Gute Beispiele
Gute Beispiele in Bayern
Kommunale Seniorenpolitik der Gemeinde Dietramszell (Oberbayern)
Nähere Informationen sowie das Konzept zum Download finden Sie unter
www.dietramszell.de > Senioren > Kommunale Seniorenpolitik.
Kommunale Seniorenpolitik der Stadt Geiselhöring (Niederbayern)
www.geiselhoering.de > Bürgerinformation > Senioren
Kommunale Seniorenpolitik des Marktes Lappersdorf (Oberpfalz)
Mehr über die Seniorenarbeit in Lappersdorf erfahren Sie unter www.seniorenbeiratlappersdorf.de.
Kommunale Seniorenpolitik der Stadt Rödental (Oberfranken)
Die Stadt Rödental erhielt 2008 den ersten Preis für die hervorragende Planung und
Umsetzung ihres seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes. Die Stadt Rödental wurde
als 1. Preisträger unter den kreisangehörigen Städten im Februar 2008 von der bayerischen Sozialministerin ausgezeichnet. Viele innovative und fachlich qualifizierte
Dienste sowie modellhafte Projekte der offenen Seniorenarbeit wurden geplant und
verwirklicht, die sich am praktischen Bedarf und den Bedürfnissen der Senioren orientieren. Mehr zur Seniorenarbeit in Rödental finden Sie unter www.roedental.de >
Bürger > Senioren > Konzept und Ziele.
Seniorenpolitik im Landkreis Ansbach (Mittelfranken)
Das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Ansbach sowie einen Seniorenwegweiser für Stadt und Landkreis Ansbach finden Sie unter www.landkreisansbach.de > Leben im Landkreis > Familie-Senioren > Seniorenpolitisches Gesamtkonzept.
Teilhabeplan im Landkreis Aschaffenburg (Unterfranken)
Der Landkreis Aschaffenburg arbeitet zusammen mit der Stadt Aschaffenburg an der
Erstellung eines integrierten Gesamtkonzepts – bestehend aus einem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept und einem Teilhabeplan für Menschen mit Behinderungen
www.landkreis-aschaffenburg.de > Suchbegriff "Teilhabeplan".
Seniorenpolitisches Gesamtkonzept im Landkreis Günzburg (Schwaben)
Mehr Informationen sowie das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises
Günzburg zum Download finden Sie unter www.familie.landkreis-guenzburg.de >
Senioren > Seniorenfachstelle > Seniorenpolitik.
25
REGSAM - Regionale Netzwerke für Soziale Arbeit in München
In 16 Regionen Münchens engagieren sich über 2.500 Professionelle und Ehrenamtliche in Facharbeitskreisen und Projektgruppen, um vorhandene Ressourcen besser
zu vernetzen und gemeinsame Lösungen für das jeweilige Quartier zu entwickeln. In
jeder Region gibt es die Facharbeitskreise "Alte Menschen" und "Kinder, Jugend und
Familie". Je nach Bedarf und Region können weitere Facharbeitskreise entstehen,
wie z. B. zur Thematik Pflegebedürftigkeit.
Mehr zu REGSAM unter www.regsam.net.
Alten Service Zentrum in Eching
In Eching ist ein bürgerschaftlicher Verein Betreiber des zentralen Alten Service
Zentrums, das von Haushaltshilfen bis zur ambulante Pflege alle Dienstleistungen
anbietet, die ältere Menschen brauchen, um zu Hause wohnen bleiben zu können.
Gleichzeitig ist das Haus ein Begegnungszentrum mit Café, Bewegungsbad und
Englischkursen. In den oberen Etagen finden sich Wohnungen für betreutes Wohnen.
Die Kurzzeitpflege musste leider geschlossen werden, weil in den umliegenden
Kommunen zu viel Konkurrenz durch Pflegeheime bestand. Hier zeigt sich, dass
Pflegeheime auf Landkreisebene geplant werden müssen.
http://www.eching.de/index.php?id=904,205&suche=alten+service+zentrum
Wohnen im Viertel: Quartierskonzept der GEWOFAG München
Das Projekt „Wohnen im Viertel“ bietet im jeweiligen Viertel eine Versorgungssicherheit im Notfall – rund um die Uhr, ohne Betreuungspauschale. Alle notwendigen Hilfeleistungen werden von Fachkräften eines ambulanten Dienstes vor Ort bereitgestellt.www.gewofag.com > Wohnen > Wohnen im Viertel.
Senioren-Hausgemeinschaft Haus Gloria in Rosenheim
Seit etwa fünf Jahren gibt es die Senioren-Hausgemeinschaft "Gloria". Acht Bewohner ab 60 Jahren leben hier nach einem alternativen Wohnkonzept zusammen. Den
Steckbrief vom Haus Gloria zum Download sowie ähnliche Wohnprojekte finden Sie
unter www.wohnen-alter-bayern.de > Wohnen "wie zu Hause" > Gemeinschaftliche
Wohnprojekte.
„in domo - Betreutes Wohnen zu Hause“ in Geiselhöring
in domo -Betreutes Wohnen zu Hause ermöglicht Senioren durch verschiedene Hilfen, möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Für jeden
Senior wird ein individuelles Paket an Hilfeleistungen zusammengestellt. Dieses kann
jederzeit verändert und angepasst werden (www.seniorenzentrum-geiselhoering.de >
in domo).
26
Projekt „Alt werden zu Hause“ im Landkreis Amberg-Sulzbach
Neun Kommunen haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils Ehenbach
(AOVE) zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungsansätze zur Bewältigung
des demografischen Wandels zu finden, die Alternativen zu Seniorenheim und
Pflegeeinrichtung bieten. Aus dieser interkommunalen Zusammenarbeit entstand die
Koordinationsstelle „Alt werden zu Hause“, die einen wöchentlichen Besuchsdienst
durch Ehrenamtliche sicherstellt und alle notwendigen Betreuungs- und Versorgungsleistungen (z. B. hauswirtschaftliche Arbeiten, pflegerische Verrichtungen, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Garten- und Winterarbeiten etc.) organisiert, damit ältere Menschen ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen können (www.altwerdenzuhause.de/).
„In der Heimat wohnen – ein Leben lang“: ein Quartierskonzept, Forchheim
2008 initiierte das kirchliche Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung gemeinsam mit
dem Caritasverband in Forchheim das Quartierskonzept „In der Heimat wohnen – ein
Leben lang“. Hier entstanden Wohnungen mit angeschlossener Sozialstation, die
nicht nur ihren Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern auch den älteren Menschen
im Quartier Versorgungssicherheit garantiert. Eine Betreuungspauschale muss dafür
nicht entrichtet werden, bei Bedarf werden entsprechende Hilfe- und Pflegedienstleistungen vermittelt (www.in-der-heimat.de).
„Leben wie im Kirschgarten“, WG für Menschen mit Demenz in Nürnberg
Die Wohngemeinschaft "Leben wie im Kirschgarten" ist die erste ambulant betreute
Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in Nürnberg. Auf einer Wohnfläche
von ca. 285 qm leben hier 10 Menschen, die an Demenz erkrankt sind (www.wgleben-wie-im-kirschgarten.de/).
Mehrgenerationenhaus in Wunsiedel
Das Mehrgenerationenhaus in Wunsiedel wird vom Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend als Best-Practice-Beispiel aufgeführt
(www.mehrgenerationenhaeuser.de/1778).
In Bayern gibt es 94 Mehrgenerationenhäuser (Stand 2013), die auf Grund der Aktionsprogramme Mehrgenerationenhäuser I und II des Bundes entstanden sind. Sie
sind zentrale Treffpunkte und Anlaufstellen für alle Generationen in den Städten und
Gemeinden Bayerns. Mehrgenerationenhäuser bilden in einem Netzwerk großfamiliäre und nachbarschaftliche Unterstützungsstrukturen nach. Unter folgendem Link
finden Sie Mehrgenerationenhäuser in Ihrer Nähe und eine Liste aller Häuser zum
Download: www.mehrgenerationenhäuser.de > Häusersuche.
27
Gute Beispiele in Deutschland
"Bielefelder Modell"
In dem Bielefelder Modell arbeiten die Stadt Bielefeld, ein sozialer Dienstleister und
die Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (BGW) seit den 90er Jahren zusammen, um seniorengerechte Wohnprojekte zu entwickeln. Mittlerweile wird
dieses Konzept auch in anderen Städten umgesetzt.
In den Wohnanlagen der BGW stehen älteren Menschen und Menschen mit erhöhtem Hilfebedarf, barrierefreie, moderne Wohnungen in guter Lage zur Verfügung. Die
Kooperationspartner der BGW sind in den Häusern mit einem Servicestützpunkt vertreten, der rund um die Uhr besetzt ist. Ein gemeinsames Wohncafé soll den Austausch fördern.
Alle Mieter können auf die Hilfs- und Betreuungsangebote zurückgreifen, die aber
nur im Bedarfsfall vergütet werden müssen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind
nicht verpflichtet, die Angebote des Kooperationspartners in Anspruch zu nehmen.
Es besteht insofern absolute Wahlfreiheit bei der Auswahl des Pflegedienstes. Da
dieses Modell von den älteren Menschen positiv angenommen wurde, ist geplant,
das "Bielefelder Modell" flächendeckend in allen Bielefelder Stadtteilen umzusetzen.
http://www.bgw-bielefeld.de/bielefelder-modell.html
Unser Netz e.V. (ehemals Lenniger Netz), Baden-Württemberg
In Lenningen und Owen haben die zentralen lokalen Akteure – Kirchengemeinden,
Pflegedienste, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz und die Gemeinde Lenningen –
einen Verein zur Koordination und Vernetzung geschaffen. Dieser kümmert sich nicht
nur um Altenhilfe, sondern auch um Behinderten- und Familienhilfe.
Durch ehrenamtliches Engagement der Bürger können vielfältige Aktivitäten und
Stammtische angeboten werden. Daneben gibt es auch kleine Dienstleistungen, wie
Betreuung und Reparaturen, die den Verbleib in der eigenen Wohnung ermöglichen.
http://www.unser-netz.info
Eichstetten: Ein Dorf macht sich zukunftsfähig
Das Dorf hat ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das gewährleistet, den Lebensabend in gewohnter Umgebung zu verbringen durch:
 Pflege und Betreuung im gesamten Dorf („Betreutes Wohnen zu Hause“)
 „Betreutes Wohnen in 16 Wohnungen“ für Eichstetter Bürgerinnen und Bürger
 Tagesbetreuungsgruppe an zwei ganzen Tagen der Woche
 Bürgerbüro für soziale Anliegen – Bürgertreffräume
 Ambulante Wohn-Pflege-Gemeinschaft Adlergarten
http://www.neues-wohnen-nds.de/beispielprojekte/2013/eichstetten-ein-dorf-machtsich-zukunftsfahig/
28
Beispiel: Fragebogen – zum Wohnen und der Wohnumfeld
der Stadt Mindelheim zum kostenlosen downloaden
http://www.mindelheim.de/dmdocuments/soziales/seniorenbefragung_2013_fragebo
gen.pdf
weitere Beispiele und Fragebögen zum kostenlosen downloaden unter Wohnen im
Alter http://www.wohnen-alter-bayern.de/index.php?menuid=43
Seniorenplan Landkreis Nordhausen:
http://www.landratsamt-nordhausen.de/fileadmin/landkreis/Seniorenplan.pdf
Seniorenplan Landkreis Ammerland:
http://www.ammerland.de/dokumente/Seniorenplan_2009.pdf
„Die seniorengerechte Stadt“ der Stadt Rheine
Lebensqualität und die Gestaltung von Lebensräumen in der Stadt
http://www.rheine.de/pics/medien/1_1297335303/Seniorenbroschuere.pdf
Bürgerbus - Pro Bürgerbus NRW
Ausgehend von Nordrhein-Westfalen, wo das Konzept erstmals in den 1980er Jahren erprobt wurde, haben sich zwischenzeitlich in mehreren deutschen Städten und
Gemeinden sogenannte Bürgerbusvereine gegründet, um mit ihren Angeboten Lücken in den ÖPNV-Fahrplänen in räumlicher wie auch in zeitlicher Hinsicht zu schließen. Es ist ein auf ehrenamtlicher Basis beruhendes Nahverkehrskonzept, dass ein
attraktives Mobilitätsangebot mit geringem finanziellen Aufwand bietet.
http://www.pro-buergerbus-nrw.de/
Plakette "Barrierefreies Baden-Württemberg"
des Sozialverbandes VdK Baden-Württemberg e.V.
für Barrierefreiheit im Bereich öffentlich zugänglicher Gebäude:
Die Plakette richtet sich insbesondere an: Behörden, Organisationen, Institutionen,
private Bauherrn, Baugemeinschaften, Bauträger, Baugenossenschaften, Firmen/Unternehmen die barrierefreie Teilhabe in der Gesellschaft ermöglichen.
Hierzu zählen auch die barrierefreie Erreichbarkeit (Infrastruktur u. ÖPNV) und der
Zugang zu den Gebäuden.
Hannover: Wohnprojekt im Gilde-Carré
Nachbarschaftliche Unterstützung und gegenseitige Hilfen waren die Grundidee des
Wohnprojekts im Gilde-Carré. Seit 2005 ist daraus eine lebendige Gemeinschaft in
15 Wohnungen geworden; die 16. Wohnung dient als Gemeinschaftsraum (barrierefrei). Projektpartner ist die Ostland Wohnungsgenossenschaft, in der alle Bewohner
Mitglied sind.
http://www.neues-wohnen-nds.de/beispielprojekte/2014/hannover-ein-wohnprojektim-gilde-carre/
29
Internetlinks
Seniorenpolitische Gesamtkonzepte Bayern
Kommunale Seniorenpolitische Gesamtkonzepte sind ein Baustein bei der Umsetzung der Leitlinien bayerischer Seniorenpolitik, wie sie im "Seniorenpolitischen Konzept" der Staatsregierung enthalten sind. Das Seniorenpolitische Konzept Bayern
und weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link zum Download:
www.sozialministerium.bayern.de > Generationen Senioren > Seniorenpolitik >
kommunale Seniorenpolitik.
Wegweiser-Kommune:
Hier können für alle Landkreise oder kreisfreien Städte kommunalen Daten abgefragt
werden, z. B.: Demografischer Wandel, Wohnen, Soziale Lage, Pflege
http://www.wegweiser-kommune.de/
BaS - Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros
www.seniorenbueros.org
Mehrgenerationenhäuser
Allgemeine Informationen und eine Suchfunktion nach Mehrgenerationenhäusern
http://www.mehrgenerationenhaeuser.de/
Technische Alltagshilfen
Die Internetseite des Sozialministeriums Baden-Württemberg informiert über die vielen Einsatzmöglichkeiten technischer Assistenzsysteme, die ältere und pflegebedürftige Menschen in ihrem Alltag unterstützen können.
www.wegweiserpflegeundtechnik.de
Verein Barrierefrei Leben e.V. Eine kostenlose, neutrale, bundesweit tätige Online-Wohnberatung für Privatpersonen.
www.online-wohn-beratung.de/
Serviceportal: „Zuhause im Alter“
Die Praxisdatenbank informiert über zahlreiche vom Bund geförderte, altersgerechte
Bau- und Wohnprojekte in ganz Deutschland
www.serviceportal-zuhause-im-alter.de.
Pflegestützpunkte in Deutschland
Datenbank: Pflegeberatungsstellen in Deutschland
www.psp.zqp.de
„VdK Internet-TV“, Videoportal des Sozialverbands VdK
www.vdktv.de > Aufgaben der Kommune im Rahmen der Pflege, Juni 2014
30
www.vdktv.de > Senioren WG, März 2014
www.vdktv.de > Alle unter einem Dach – Wohnen im Quartier, Juni 2013
www.vdktv.de > Barrierefrei unterwegs in der Stadt, April 2013
Diese und viele weitere interessante Beiträge finden Sie unter www.vdktv.de.
VdK-Forum Tutzing 2012 „Selbstbestimmt leben im Alter“
Jedes Jahr im Frühjahr werden in Tutzing am Starnberger See unter der Regie des
VdK Bayern zukunftsweisende Diskussionsforen abgehalten, die Politik und Gesetzgebung schon maßgeblich beeinflusst haben. 2012 wurde das Thema „Der demografische Wandel als Herausforderung für Städte und Gemeinden“ behandelt.
Die Broschüre zum VdK-Forum in Tutzing 2012 steht beim VdK Bayern zum Download zur Verfügung: www.vdk.de/bayern > Der VdK Bayern > Interessensvertretung >
VdK-Forum in Tutzing > Forum 2012 "Selbstbestimmt leben im Alter".
Anhang
Zahl der Pflegebedürftigen und Demenzerkrankten in Bayern 2030
Stadt/Landkreis
LK AichachFriedberg
LK Altötting
Stadt Amberg
LK AmbergSulzbach
LK Ansbach
Stadt Ansbach
LK Aschaffenburg
Stadt Aschaffenburg
Landkreis Augsburg
Stadt
Augsburg
LK Bad Kissingen
LK Bad TölzWolfratshausen
LK Bamberg
Stadt
Bamberg
LK Bayreuth
Stadt Bayreuth
Zahl der Pflegebedürftigen 2011
(Pflegestufe I-III)
Anstieg der Pflegebedürftigen bis
2030
(in Prozent)
Zahl der Pflegebedürftigen 2030
(Prognose)
Zahl der Demenzerkrankten 2030
(Prognose)
2.800
83 %
5.100
2.600
3.000
1.300
2.700
62 %
31 %
45 %
5.000
1.800
4.000
2.400
1.000
2.200
5.200
1.600
5.400
2.700
40 %
35 %
64 %
35 %
7.300
2.100
8.800
3.700
3.600
1.000
3.600
1.500
5.400
72 %
9.300
5.200
7.200
40 %
10.100
5.400
3.800
2.800
40 %
59 %
5.400
4.400
2.500
3.000
3.600
2.100
72 %
16 %
6.300
2.400
2.700
1.500
3.400
2.100
46 %
22 %
4.900
2.600
2.200
1.500
31
Berchtesgadener
Land (LK)
LK Cham
LK Coburg
Stadt Coburg
LK Dachau
LK Deggendorf
LK Dillingen
LK DingolfingLandau
LK Donau-Ries
LK Ebersberg
LK Eichstätt
LK Erding
Stadt Erlangen
LK ErlangenHöchstadt
LK Forchheim
LK Freising
LK FreyungGrafenau
LK Fürstenfeldbruck
LK Fürth
Stadt Fürth
LK GarmischPartenkirchen
LK Günzburg
LK Haßberge
LK Hof
Stadt Hof
Stadt Ingolstadt
Kaufbeuren
LK Kelheim
Kempten
LK Kitzingen
LK Kronach
LK Kulmbach
LK Landsberg
LK Landshut
Stadt Landshut
LK Lichtenfels
LK Lindau
LK Main-Spessart
Stadt Memmingen
LK Miesbach
LK Miltenberg
LK Mühldorf
LK München
2.700
38 %
3.700
2.500
4.800
2.900
1.600
3.200
4.400
2.400
2.500
43 %
34 %
14 %
99 %
55 %
61 %
50 %
6.900
3.900
1.800
6.400
6.800
3.900
3.800
2.600
1.900
900
2.900
2.400
1.800
1.700
2.800
2.700
2.700
2.500
2.000
2.500
57 %
101 %
72 %
95 %
33 %
92 %
4.400
5.400
4.600
4.800
2.700
4.900
2.500
2.800
2.400
2.400
2.200
2.800
2.800
2.700
4.000
63 %
94 %
40 %
4.500
5.300
5.500
2.300
3.100
1.700
4.700
91 %
9.000
5.000
2.700
2.500
2.350
73 %
60 %
47 %
4.700
4.100
3.500
2.700
2.300
2.200
2.700
2.600
4.000
2.000
2.900
1.200
2.800
1.500
2.900
3.000
2.600
2.300
3.100
1.900
2.400
2.200
4.600
1.200
2.000
4.100
3.100
7.000
54 %
54 %
25 %
20 %
64 %
31 %
58 %
44 %
52 %
28 %
30 %
80 %
69 %
46 %
40 %
50 %
53 %
40 %
65 %
54 %
64 %
102 %
4.150
4.100
5.000
2.500
4.700
1.600
4.400
2.100
4.400
3.800
3.400
4.200
5.200
2.700
3.400
3.300
7.100
1.600
3.400
6.400
5.100
14.000
2.300
1.600
2.300
1.000
2.500
1.000
2.200
1.500
1.800
1.500
1.600
2.500
3.000
1.600
1.500
1.900
2.700
900
2.500
2.600
2.400
7.600
32
Stadt München
LK NeuburgSchrobenhausen
LK Neumarkt/Oberpfalz
LK Neustadt/Waldnaab
LK Neustadt/AischBad Windsheim
LK Neu-Ulm
Stadt Nürnberg
LK Nürnberg/Land
LK Oberallgäu
LK Ostallgäu
LK Passau
Stadt Passau
LK Pfaffenhofen
LK Regen
LK Regensburg
Stadt Regensburg
LK Rhön-Grabfeld
LK Rosenheim
Stadt Rosenheim
LK Roth
LK Rottal-Inn
Stadt Schwabach
LK Schwandorf
LK Schweinfurt
Stadt Schweinfurt
Kreis Starnberg
Stadt Straubing
LK StraubingBogen
LK Tirschenreuth
LK Traunstein
LK Unterallgäu
LK WeißenburgGunzenhausen
Stadt Weiden
LK WeilheimSchongau
LK Würzburg
Stadt Würzburg
LK Wunsiedel
25.000
2.100
48 %
71 %
37.000
3.600
24.000
1.800
3.500
59 %
5.500
2.500
3.300
43 %
4.700
1.900
3.000
52 %
4.600
2.000
3.200
12.300
4.400
3.000
3.000
8.100
2.500
2.300
3.000
4.200
3.300
2.700
6.200
1.200
3.300
4.500
900
4.500
2.800
2.000
3.300
1.800
2.700
66 %
38 %
55 %
60 %
58 %
47 %
35 %
82 %
44 %
85 %
32 %
45 %
76 %
38 %
70 %
47 %
63 %
48 %
56 %
30 %
57 %
47 %
52 %
5.400
17.000
6.900
4.800
4.800
12.000
3.400
4.200
4.400
7.800
4.400
3.900
10.900
1.700
5.600
6.700
1.500
6.600
4.400
2.600
5.100
2.700
4.100
3.400
10.000
3.800
3.500
2.900
4.250
1.200
2.300
1.600
3.700
2.600
1.700
5.800
1.300
2.600
2.550
900
2.900
2.400
1.300
3.400
1.000
2.000
2.600
4.100
3.100
2.500
37 %
55 %
59 %
47 %
3.600
6.400
5.000
3.600
1.500
4.000
3.000
2.000
1.500
2.900
40 %
70 %
2.100
5.000
1.000
3.000
3.700
4.100
3.000
52 %
32 %
18 %
5.600
5.500
3.600
3.300
2.700
1.700
Quelle: Daten von health & science communication im Auftrag des Sozialverbands VdK Deutschland
33