150 Jahre Brauerei Westheim

Transcription

150 Jahre Brauerei Westheim
150 Jahre
Brauerei Westheim
Eine Region feiert ihr „Westheimer“
und so platzte die Westheimer Schützenhalle zum Festakt
am 16. Juni fast aus allen Nähten.
Seite 3
Weserstein:
An der Wesermündung bei
Hann. Münden „wo Werra sich und Fulda küssen“ fließt
im Gasthaus am Weserstein frisches
Westheimer in die Gläser. „Der Bierkönig“ aus Wrexen sammelt
in seinem Reich alles wo „Westheimer“ drauf steht oder
drin ist und öffnet für uns seine
reich gefüllte Schatzkammer
Seite 5 Seite 10
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Josef Freiherr von Twickel (links) und Sohn Moritz im
Lagerkeller der Brauerei Westheim. (Foto: Jörg Sänger)
In dieser Ausgabe:
ganz herzlich bedanken wir uns auf
diesem Wege für die unzähligen
Glückwünsche, die uns zum 150-jährigen Bestehen der Brauerei Westheim
erreicht haben.
Die Verbundenheit zu Ihrer Marke „Westheimer“, die Sie damit zum
Ausdruck gebracht haben, hat uns
auf eindrucksvolle Art gezeigt, welch
große Bedeutung die Bierspezialitäten
aus unserer Familienbrauerei für die
Menschen im Westheimer Land haben. Es ist ein gutes Gefühl ein Bier
zu brauen, dass so viel Zuspruch ernten darf.
Danke sagen Ihre
Familie von Twickel und alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Brauerei Westheim
ZDFzoom vom 6. Juni
Hopfen und
Malz verloren?
DORTMUND. Mit Blick auf den amerikanischen Biermarkt stellte die Sendung
ZDFzoom am 6. Juni die Frage: „Wie
gut ist Deutschlands Bier wirklich?“ Das
Redaktionsteam bemängelte dabei, dass
in den vergangenen Jahren einige deutsche Biermarken in den Besitz größerer
Konzerne wechselten oder eingestellt
wurden, was der Biervielfalt in unserem
Lande geschadet habe. Gerade für diese
Vielfalt setzen sich „Die Freien Brauer“ ein. Nach Ansicht deren Geschäftsführers Jürgen Keipp sind es vor allem
unabhängige Familienbetriebe wie die
Brauerei Westheim, die mit einer breiten
Auswahl an Charakterbieren zur Bierkultur in unserem Land beitragen. Mehr
dazu unter www.die-freien-brauer.com.
Die sieben Werte der „Freien Brauer“ · Nummer 4:
150 Jahre Brauerei Westheim
Eine Region feiert ihr Westheimer. . . 3
55. Kreisschützenfest 2012
Für Glaube, Sitte und Heimat . . . . . . 4
Höchste Qualität
Biere mit Charakter – aus besten Rohstoffen
Auflugstipp: Weserstein
„Wo Werra sich und Fulda küssen“ . . 5
Mitarbeiter-Jubiläum
40 Jahre im Dienst der Brauerei . . . . 6
Vereinsportrait
Rot-Weiß Erlinghausen . . . . . . . . . . . 7
Brauereigeschichte Teil 2
Handwerkliche Brautradition . . . . . . 8
Westheimer-Fan
Der „Bierkönig“ von Wrexen . . . . .
10
Westheimer International
Endlich mal wieder ein Westheimer . 12
RITZENHOFF FACTORY OUTLET
Tafeln und genießen . . . . . . . . . . . 13
Bierportrait
Alkoholfreies Westheimer Weizen . . 14
Unser Westheimer Land genießen
Weizenbier-Crêpes . . . . . . . . . . . . . 14
Getränke-Heimdienst
Westheimer bringt‘s . . . . . . . . . . . . 15
2
Preisausschreiben
Mit Westheimer gewinnen . . . . . . . 15
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Die Freien Brauer sind
davon überzeugt, dass der Biermarkt
nicht noch mehr unprofilierte und austauschbare Massenprodukte braucht.
Deshalb setzen die deutschen Privatbrauereien auf vielfältige, eigenständige Spezialitäten mit Charakter und
Persönlichkeit. Die familiengeführten
Unternehmen der deutschen Brauwirtschaft verstehen sich als authentische
Brauer und identifizieren sich mit ihren
Bieren. Mit ihren herkunftstypischen
Spezialitäten verbinden die „Freien
Brauer“ eine persönliche Qualitätsverpflichtung – mit allen Konsequenzen.
Täglich wird alles dafür getan,
um diesem hohen Anspruch, den diese
Braubetriebe an sich selbst stellen, immer wieder aufs Neue gerecht zu werden: Charaktervolle Biere von höchster
Güte zu brauen, die in ihrer Region zu
Hause sind.
Bild oben: Kreisschützenoberst Bruno Wiemers,
Moritz Freiherr von Twickel, Festredner Georg
Schneider, Josef Freiherr von Twickel, Bürgermeister der Stadt Marsberg Hubertus Klenner und
Westheimer Ortsvorsteher Franz-Josef Weiffen.
Bild rechts: Festredner Georg Schneider, Präsident
des Verbandes „Die Freien Brauer.“
(Fotos: Dr. Oliver Seewald)
Festakt 150 Jahre Brauerei Westheim
Eine Region feiert
ihr Westheimer
WESTHEIM. So etwas sieht man auch
nicht alle Tage: Vor der Schützenhalle
in Westheim hat sich eine schier endlos lange Menschenschlange gebildet.
Geduld war gefordert von den unzähligen Gratulanten, die sich am Samstag,
dem 16. Juni aufgemacht hatten, um
gemeinsam mit der Familie von Twickel
und ihren Beschäftigen den 150sten
Geburtstag der Brauerei Westheim zu
feiern. Nachdem alle ihre Glückwünsche überbracht hatten, waren die große
Schützenhalle und das direkt anschließende Festzelt nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Grußworte
Herzlich bedankte sich Josef Freiherr
von Twickel im Namen seiner Familie
und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brauerei bei den so zahlreich
erschienenen Gästen. In seinem Grußwort hob Bürgermeister Hubertus Klenner die Bedeutung der Brauerei für den
Wirtschaftsstandort Marsberg hervor.
Dem konnte der Westheimer Ortsvorsteher Franz-Josef Weiffen nur beipflichten. Zudem bedankte er sich bei der
Brauerfamilie für deren lokales Engagement. So unterhält zum Beispel der TuS
Westheim als einer von drei deutschen
Sportvereinen einen eigenen Golfplatz
auf den Ländereien der Familie von Twickel. Für die zahlreich erschienen Schützen überbrachte der Oberst des Kreisschützenbundes Büren, Bruno Wiemers,
die Glückwünsche.
Die Festrede
Einen der Höhepunkte dieser Jubiläumsfeier bildete anschließend zweifellos
die Festrede des Präsidenten der Vereinigung „Die Freien Brauer“. Selbst mit
Leib und Seele Bierbrauer, verknüpfte
Georg Schneider in geradezu hopfenfrischer Art die geschichtliche und gesellschaftliche Entwicklung der Menscheit
mit der Entwicklung des Gerstensaftes.
Den Anwesenden versicherte Georg
Schneider dann mit Blick auf die Familie von Twickel, dass es nichts schöneres
auf der Welt gäbe als in 5. und 6. Generation Bierbrauer zu sein. Obwohl Bier
in unserem Kulturraum auf eine lange
Tradition zurückblicken kann, tun sich
die Menschen heute schwer damit, ihr
Bier entspannt zu genießen.
Allem Wohlstand und allen Freiheiten zum Trotz beherrschen Ängste den
Alltag. Angst vor der Globalisierung,
Angst vor Krisen, vor Umweltverschmutzung, vor Lebensmittelskandalen bis hin
zur Angst vor Terror, vor dem Nachbarn und zuweilen sogar Angst vor sich
selbst. Angst jedoch lähme, mahnte der
Präsident der Freien Brauer. Sie mache
müde und mutlos. Die Brauerei Westheim hingegen sei der lebendige Beweis
dafür, dass nicht Angst, sondern Mut
belohnt wird.
„Wer stets ein frisch gezapftes, kühles Bier in der Hand halte, der
braucht sich vor Niemandem zu fürchten“, versicherte Georg Schneider, räumte dann aber ein: „höchstens vor der
eigenen Ehefrau.“ Doch auch in dieser
Hinsicht sei Angst fehl am Platze, denn
schließlich habe auch das Bier seine
weiblichen Seiten: elegant wie ein Pilsener, prickelnd wie ein Weißbier oder so
umwerfend wie ein Doppelbock.
Der lang anhaltende Applaus, mit
dem sich das Publikum anschließend
bei Georg Schneider für dessen beeindruckende Sicht auf die Bierkultur bedankte, endete erst als Josef von Twickel
das Buffet eröffnete. Bei frisch gezapften Westheimer Bieren und zur Musik
der Partyband „Amadeus“ wurde dann
bis spät in die Nacht Jubiläum gefeiert.
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Kreisschützenfest 2012 in Fürstenberg
Für Glaube, Sitte
und Heimat
Vom 31. August bis zum 3. September feiert der Kreisschützenbund Büren
sein 55. Kreisschützenfest in Fürstenberg.
FÜRSTENBERG. Schützenfeste sind gelebte Tradition mit langer Geschichte.
Die
„St.-Meinolfus-Schützenbruderschaft Fürstenberg e. V.“, die in diesem
Jahr das Kreisschützenfest im Altkreis
Büren ausrichtet, wurde bereits 1694
gegründet.
Mit 25 Paragraphen wollten die
ersten Fürstenberger Schützen den unbescholltenen Ruf ihrer Männergemeinschaft wahren. So
mussten die Schützenbrüder
jährlich
an zwei fundierten
Messen teilnehmen
oder vier Groschen
Strafe zahlen, wenn
sie einer Beerdigung
fernblieben. Am Johannistag, dem 24.
Juni, musste auf Scheiben geschossen
werden. Ein Anlass, den die Fürstenberger stets mit einem volkstümlichen
Biergelage feierten, zu dem jeder Schützenbruder für sich und seine Gattin je
ein Spint Gerste beizutragen hatte.
Belebung des Bürgersinns
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Weil der Bruderschaft zudem nur verheiratete Männer angehören durften,
kam es bei Festlichkeiten gelegentlich
zu Störungen von außerhalb und aus
der „geschlossenen“ Schützengesellschaft wurde ein Schützenverein. Ab
1850 konnte demnach jeder männliche
Bürger im Alter von 18 bis 50 Jahren
Mitglied werden.
Die Gründungsparagraphen wurden von
einer Satzung abgelöst, die von den
Vereinsmitgliedern einen wohlwollenden Gemeinsinn sowie eine Belebung
des Bürgersinnes forderte, das Betragen
im Dorf regelte und die Hilfeleistung
bei Feuersbrünsten vorschrieb. Bei Umzügen hatte jeder Schütze „einen anständigen Rock, weiße Handschuhe und
eine Flinte zu tragen.“
Die erfolgreichen Feldzüge gegen
Dänemark, Österreich und Frankreich
Kreiskönigspaar Hermann und Irmgard Bürger (Foto: H. Schröder)
entfachten 1871 im gesamten Kaiserreich eine glühende Begeisterung für
das Militär. Wie allerorts feierten auch
die Fürstenberger Schützen ihre heimgekehrten Soldaten mit einem dreitägigen Fest unter Mitwirkung von Fahnenabordnungen und Gesangverein. Dieses
„Kriegerfest“ verlief so friedlich und
harmonisch, dass die Fürstenberger beschlossen nun jährlich ein Fest auf ihrem
Schützenplatz abzuhalten.
um ihren König – zuweilen recht umständlich – zu ermitteln.
Vor allem im Jahr 1950 zeigte sich
der „Holzadler“ von den Keulenwürfen
derart unbeeindruckt, dass der völlig
entnervte Heinrich Temme ihn schließlich durch kräftiges Rütteln an der Stange zu Fall brachte, womit er sich jedoch
den inoffiziellen Titel „Schüttelkönig“
einhandelte.
Der „Schüttelkönig“
Kreisschützenfest vom
31. August bis 3. September
Da nach dem Zweiten Weltkrieg sämtliche Vereine verboten wurden, die an
militärische Traditionen anknüpften,
bedeutete das Jahr 1947 auch für den
Fürstenberger Schützenverein das Ende.
Die Fürstenberger wollten jedoch
keinesfalls auf ihr jährliches Fest verzichten und beschlossen schon bald
ihren Verein als „St. Meinolfus-Schützenbruderschaft“ neu zu gründen, um
auch künftig ihr liebgewonnenes Schützenfest in geselliger Runde zu feiern.
Da Schusswaffen jedoch zunächst noch
verboten waren, mussten die Fürsterberger mit Keulen nach dem Vogel werfen,
Derzeit bereiten sich die Fürstenberger
Schützen auf eine ganz besondere Feierlichkeit in ihrer Vereinsgeschichte vor:
Vom 31. August bis zum 3. September
dieses Jahres richten die Fürstenberger
das 55. Kreisschützenfest des Kreisschützenbundes Büren aus.
Los geht es mit einer Diskoparty am
Freitagabend ab 19.30 Uhr. Den Höhepunkt bildet dann am Sonntag, dem 2.
September, der große Festzug mit rund
6000 Teilnehmern.
Mehr Informationen zum diesjährigen Kreisschützenfest sind im Internet
unter www.ksf-2012.de zu finden. (wh)
Mit frisch gezapften Westheimer Bieren vom Fass bewirtet
Karl Schobeß seine Gäste am Weserstein. (Fotos: wh)
Der Weserstein bei Hannoversch Münden
Wo Werra sich und
Fulda küssen...
Dort wo sich Werra und Fulda zur Weser vereinen, lädt das Gasthaus „Weserstein“ zur Rast
bei frisch gezapftem Westheimer Premium Pilsener.
HANN. MÜNDEN. „Wo Werra sich und
Fulda küssen, sie ihre Namen büßen
müssen, und hier entsteht durch diesen
Kuss, deutsch bis zum Meer der Weserfluss.“ So steht es geschrieben, auf dem
1899 errichteten Gedenkstein dort, wo
die Weser ihren Ursprung hat.
Der patriotischen Note, die besonders in der letzten Zeile mitschwingt,
setzte man im Expo-Jahr 2000 einen
zweiten „Weserstein“ entgegen, dessen
Inschrift von dem bulgarischen Künstler
Nedko Solakov stammt. Dieser bedauert
in seiner Fassung die Fulda, die im Namen des aus ihr entstehenden Flussverlaufs eindeutig zu kurz gekommen sei.
Keiner der Buchstaben des Wortes „Fulda“ habe schließlich im Wort „Weser“
überleben können.
So ist das nun einmal mit Flüssen.
Denn schließlich verliert auch unsere
gute Diemel ihre Identität, sobald sie bei
Karlshafen in der Weser aufgeht. Aber
zurück nach Hannoversch Münden, dem
Geburtsplatz der Weser.
Die Stadt des Dr. Eisenbart
Dort wo die Werra die Fulda küsst - oder
umgekehrt – steht der Weserstein und
ganz in dessen Nähe auch das Gasthaus
Weserstein. Wer schon immer einmal se-
hen wollte, wie aus zwei Flüssen einer
wird, der ist hier genau richtig. Hannoversch Münden hat aber noch viel mehr
zu bieten. Insofern ist der Gasthof Weserstein ein idealer Ausgangsort für eine
Erkundung der Stadt des Dr. Eisenbarts
mit einer unglaublichen Vielfalt an unterschiedlichen Fachwerkstilen. An den
legendären „Kurfuscher“ erinnern Theaterstücke, die den ganzen Sommer über
vor dem Rathaus aufgeführt werden.
Heute kann man sich Hann. Münden recht unbehelligt nähern. Das war
jedoch nicht immer der Fall. Vor allem
jene, die einst zu Wasser die Stadt passieren wollten, lernten das so genann-
te Stapelrecht kennen, von dem Hann.
Münden sehr konsequent Gebrauch
machte. Dieses Stapelrecht gebot jedem
Handelsschiff, das die Weser befuhr in
Hann. Münden anzulegen und sämtliche Waren zu löschen. Die Mündener
Kaufleute suchten aus dem Angebot
stets das beste für
sich und ihre Kunden
Freizeit-Tipp:
heraus und erst dann
Gasthaus Weserstein
durften die Schiffe
Karl Schobeß
ihre Reise fortsetzen.
Tanzwerder 5-7
Einem Kasseler Wein34346 Hann. Münden
händler gefiel das
Telefon: 05541.7 2559
überhaupt nicht und
www.gasthaus-weserstein.de
so versuchte er sein
Schiff unbemerkt an
Hannoversch Münden vorbeizumogeln.
Er soll es aber noch schwimmend bis
ans Ufer geschafft haben, während sein
Wein ohne ihn und ohne Kahn in Richtung Bremen weiterfloss. Die Mündener
Kanoniere verstanden eben etwas von
ihrem Handwerk.
So schade es auch um den guten
Wein gewesen sein mag, darf man sich
heute im Gasthof Weserstein auf ein
frisch gezapftes Westheimer Premium
Pilsener freuen und kein Mündener
wird einem das Glas vor dem ersten
Schluck aus der Hand schießen. (wh)
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Mitarbeiter-Portrait
40 Jahre im Dienst der
Brauerei Westheim
WESTHEIM. Kein Zweifel: 2012 ist für
die Brauerei Westheim das Jahr der großen Jubiläen. Mit Reinhold Schmücker
ging am 30. Juni ein Mitarbeiter in den
Ruhestand, der ebenso wie sein Kollege Wilfried Köster fast ein Drittel der
150-jährigen Unternehmensgeschichte
eigenhändig mitgeschrieben hat.
Reinhold Schmücker
40 Jahre lang war der gelernte Bürokaufmann mit der Kundenbuchhaltung
des Familienunternehmens betraut. Dabei stand sein Start in die Brauwirtschaft
unter keinem guten Stern.
Kurz nach dem Dienstantritt im Juli
1972 wurde Reinhold Schmücker durch
einen Autounfall so schwer verletzt, dass
er erst nach einem mehrmonatigen Klinikaufenthalt wieder an seinen Schreibtisch zurückkehren konnte. Bis heute
wirken die Folgen jenes Unglücks nach.
Dennoch erinnert sich Reinhold Schmü-
cker gerne an die geselligen Stunden im
Kreise der Kollegen, die sich nach Feierabend im Braustübchen zusammenfanden, um den Tag noch einmal Revue
passieren zu lassen.
Nun freut sich der Ruheständler jedoch vor allem auf die Zeit, die er künftig mit seiner Gattin und seinen Kindern
verbringen kann.
Wildfried Köster
Wilfried Köster begann seine Tätigkeit für die Privatbrauerei ebenfalls am
1. Juli 1972. Ans Aufhören denkt der
Westheimer-Repräsentant im Außendienst allerdings noch nicht.
Als Mälzer und Brauer hat Wilfried
Köster sein Handwerk von der Pique
auf gelernt. Seit rund 30 Jahren ist er
nun direkter Ansprechpartner für Vereine, Gaststätten und Handelspartner in
den Gebieten Warburg, Höxter, Wünnenberg, Büren und Marsberg. Darüber
hinaus betreut er auch die Neuen Bundesländer und ist hier vor allem für Stolberg im Harz zuständig, wo die frühen
Wurzeln der Westheimer Brauerfamilie
zu finden sind.
Für seine Kunden ist Wilfried Köster
eigentlich immer da. An etwa 35 der 52
Wochenenden eines Jahres ist er dienstlich für „seine“ Brauerei unterwegs.
„Das gehört eben dazu“, findet Wilfried
Köster und man sieht ihm dabei an, wie
sehr er seinen Beruf und sein Westheimer liebt.
Zusammen mit seinen Glückwünschen konnte Juniorchef Moritz Freiherr
von Twickel jedem der Jubilare auch
eine Ehrenurkunde der IHK Arnsberg
überreichen. (wh)
Für ihre jeweils 40-jährige Berufstätigkeit in
der Brauerei Westheim wurden Wilfried Köster
6
(links) und Reinhold Schmücker mit einer
Ehrenurkunde der IHK Arnsberg ausgezeichnet.
Frisch gebackene Landesligisten: Die erste Mannschaft des Rot-Weiß Erlinghausen e.V. (Fotos: RW Erlinghausen)
Vereinsportrait
Der Aufsteiger:
Rot-Weiß Erlinghausen
ERLINGHAUSEN. Mit Landesligaaufsteiger Rot-Weiß Erlinghausen (RWE) ist
zum diesjährigen Westheimer Cup eine
der erfolgreichsten Fußball-Mannschaften des Westheimer Landes Gastgeber
für die 19 teilnehmenden Mannschaften. Mit einem ordentlichen Abstand
zum Zweitplatzierten gelang dem RotWeiß Erlinghausen in diesem Jahr der
Sprung in die Landesliga.
Der Verein
Zum ersten Mal rollte das runde Leder
1923 im Marsberger Ortsteil über den
Acker. Fünf Jahre wurde ohne feste
Strukturen gespielt, dann gründeten die
damaligen Kicker im Jahr 1928 ihren SV
Rot-Weiß Erlinghausen. Zunächst wurden die Begegnungen auf weit vom Dorf
entfernten Plätzen wie dem Wulsenberg
oder auf dem Pivit ausgetragen. 1931
überließ die Gemeinde den Kickern einen Platz auf den dorfnah gelegenen
Hudewiesen. Seit 2000 stürmen die RotWeißen auf eigenem Kunstrasen.
Neun Mannschaften unterhält der
Verein derzeit. Neben der Seniorenmannschaft halten die Altsenioren und
sieben Jugendmannschaften die RotWeißen Farben hoch. Mit neun Schiedsrichtern bilden die Erlingshäuser zudem
seit Jahren die größte Gruppe unter den
Unparteiischen des Altkreises Brilon.
Größter sportlicher Erfolg bislang
war die Landesliga-Meisterschaft im
Jahr 2004, mit der sich der SV RotWeiß Erlinghausen in die VerbandsligaWestfalen beförderte. Zudem holten
sich die Erlinghäuser von 2002 bis 2008
gleich sieben Mal in Folge den Pokal des
Fußballkreises Brilon und wurden zur
„Mannschaft des Jahres 2004“ im Hochsauerlandkreis gekürt. Ein Jahr später
wählten die Hochsauerländer Stürmer
Raffaele Wiebusch gar „Zum Sportler
des Jahres“.
Der Vorsitzende
Hinter solchen Erfolgen stehen immer
„viele Väter“. Einer der Erlinghäuser Väter jedoch scheint ein ganz besonderes
Händchen zu haben, wenn es darum
geht, sportliche Erfolgsgeschichte zu
schreiben. Erster Vorsitzender des frisch
gebackenen Landesligisten ist nämlich
Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer
des Bundesligisten und amtierenden
Deutschen Meisters Borussia Dortmund.
1959 in Marsberg geboren, gründete und führte der Diplom-Kaufmann
hier nach seinem Studium zunächst die
Watex Schutz-Bekleidungs GmbH. 2005
wechselte Hans-Joachim Watzke dann
als Geschäftsführer zur Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA, nachdem
er bereits seit 2001 Schatzmeister des
Vereins gewesen war. Die Kommanditgesellschaft auf Aktien war 1999 gegründet worden, um den steuerpflichtigen wirtschaftlichen
Geschäftsbetrieb
des
Vereins auszugliedern.
Ein Jahr später erfolgte der vielbeachtete
erste Börsengang eines
Bundesligisten. In der
folgenden Zeit geriet
der BVB jedoch in finanzielle Schieflage. Wenn auch nicht
ausschließlich, so war es doch vor allem Hans-Joachim Watzke, der Borussia Dortmund 2006 vor einer Insolvenz
bewahrte. Zum Ende der vergangenen
Saison durfte sich Hans-Joachim Watzke dann darüber freuen, dass es beide
Vereine jeweils an die Spitze ihrer Ligen
geschafft hatten. Und so wie sich die
schwarz-gelben Dortmunder nach der
Deutschen Meisterschaft im Pokalfinale gegen Bayern München durchsetzte,
trachten die Rot-Weißen aus Erlinghausen sicher danach, ihren Liga-Aufstieg
mit dem Westheimer Cup zu krönen.
1. Vorsitzender
Hans-Joachim Watzke
7
Brauereigeschichte Teil 2
Brautradition
seit 150 Jahren
Unternehmerisches Risiko, Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuentwicklungen
und die Konzentration auf einen regionalen Absatzmarkt waren die wichtigsten Bausteine für die
Entwicklung der Privatbrauerei in Westheim.
1900 bis heute: Von 1890 bis 1910
hatte Braumeister Aloys Bartels die Verantwortung für die Westheimer Braukessel. Unter seiner Regie setzte sich
die Konzentration auf regionale Märkte
in den nächsten Jahren fort. Die Kundenbetreuung wurde durch zwei neue
„Reisende“ optimiert. Eine besondere
wirtschaftliche Herausforderung stellte
allerdings der Biertransport im ländlichen Bereich dar.
Biertransport
Die Größe des Vertriebsgebietes einer
Brauerei orientierte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert am maximalen täglichen Leistungsvermögen eines Pferdefuhrwerks. Als Faustregel galt für die
Zeit um 1900, dass ein Pferdegespann
in Großstädten auf guten Straßen täglich 5000 Hektoliter (hl) Bier bewältigen
konnte, während auf dem Land meist
nicht einmal 2000 hl erreicht wurden.
Dennoch erreichte die Brauerei Westheim in den Jahren 1895 bis 1905 mit
einer jährlichen Ausstoßmenge von rund
9000 hl eine für Landbrauereien überaus
beachtliche Größenordnung.
Ab 1906 machte sich die Abschwächung des Biermarktes auch am
Stolberg‘schen Brauausstoß bemerkbar,
doch konnte ein Produktionsvolumen
gehalten werden, das ein Überleben der
Brauerei trotz des sich verschärfenden
Wettbewerbs innerhalb der Brauwirtschaft sicherte.
Streit ums Flaschenbier
8
Braumeister Bartels setzte in dieser Zeit
auf eine ständige Modernisierung. Eine
entscheidende Neuerung war dabei der
Einstieg in das wenige Jahre zuvor, dank
der Pasteurisierung (s. Kasten), aufblühende Flaschenbiergeschäft. Damit eröffnete sich die Brauerei Westheim neue
Marktchancen und gewann zusätzliche
Abnehmer in den zuvor bereits fest umrissenen Absatzregionen.
Doch auch Wirte wollten von den
neuen Möglichkeiten profitieren und
begannen das Bier selbst auf Flaschen
aufzuziehen. Es kam allerorten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen
Gastwirtevereinigungen und Brauereien,
die erst mit der Übertragung des beim
Fassbier bereits üblichen Eichzwangs
auf das Flaschenbier endeten. Auch immer strengere Hygienevorschriften für
die Flaschenbierabfüllung machten die
Selbstabfüllung für Wirte immer unwirtschaftlicher. Während sich vor dem
Pasteurisierung
Das Abfüllen von Bier auf Flaschen
war durch die, nach dem französischen Chemiker Louis Pasteur benannte, „Pasteurisierung“ möglich
geworden. Diese verhinderte ungewollte Gärungserscheinungen,
die bis dahin nicht beherrschbar
waren. Pasteur hatte sich zunächst
mit der Konservierung von Wein
befasst und übertrug seine Methoden 1876 auf das Bier. Dieses wurde dabei nach seiner vollständigen
Reife für etwa 30 Minuten einer
Temperatur von 45 bis 60° Celsius
ausgesetzt und anschließend wieder abgekühlt. Durch das Erhitzen
wurden Hefe- und Schimmelpilze
abgetötet. Gleichzeitig wurde das
Bier auf beschränkte Zeit haltbar.
Ersten Weltkrieg der Flaschenbierumsatz
ingesamt bei etwa 25 Prozent bewegte, lag dieser bei der Brauerei Westheim
deutlich über dem Durchschnitt und
kletterte zeitweise auf 45 Prozent.
Kühlung und Elektrizität
Das größte Problem aller Brauereiunternehmen war jedoch eine saisonbedingt stark schwankende Nachfrage. So
betrug die Braumenge der Westheimer
Brauerei in den Sommermonaten das
doppelte dessen, was im Winterhalbjahr
produziert wurde. Da der temperaturempfindliche untergärige Brauprozess
sehr stark von natürlichen klimatischen
Bedingungen abhing, waren konstante
Auslastung und Qualität stets gefährdet.
Schon Pächter Arens hatte seinerzeit neue „Felsenkeller“ in den Hang
hinter der Brauerei treiben lassen. Dennoch mangelte es weiterhin an sicheren Lagerräumen. Das untergärige Bier
musste während des Brauvorgangs wie
auch bei der Lagerung gleichmäßig gekühlt werden, was in der Brauwirtschaft
zu einer massenhaften Verwendung von
Natureis führte. Auch die Brauerei Westheim legte von 1882 bis 1885 neue Keller mit Natureiskühlung an.
Erst der Einsatz künstlicher Eisund Kältetechnik war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur modernen
Brauindustrie. Mit einer für die damalige
Zeit gewaltigen Investition in die neue
Kühltechnik rüstete sich die Brauerei
Westheim um die Jahrtausendwende
für die Zukunft. Bei dieser Neuerung
stellten die Kosten für die Kältemaschinen allerdings den kleinsten Posten unter den Neuinvestitionen dar, denn die
neue Kühltechnik machte umfangreiche
bauliche Veränderungen notwendig und
forderte zudem den Anschluss an den
neuen Energieträger Elektrizität. Darüber hinaus musste schließlich auch noch
der gesamte Produktionsablauf an die
neuen Technologien angepasst werden.
Am Ende jedoch war die Brauerei Westheim eines der modernsten industriellen
Brauunternehmen seiner Zeit.
Kriegszeiten
Die beiden Weltkriege bildeten für die
gesamte Brauwirtschaft jeweils einen
tiefen Einschnitt. Rohstoffmangel und
staatliche Braubeschränkungen brachten die gesamte Branche schon während des Ersten Weltkriegs fast völlig
zum Erliegen. Das daraus resultierende
Brauereisterben fand vor allem im norddeutschen Raum statt, während bayerische Kleinbetriebe davon eher weniger
betroffen waren.
Der Schrumpfungsprozess in der Braubranche hält bis heute an. Gab es vor
1914 noch mehr als 10000 Brauereibetriebe, hatte sich deren Zahl schon 1980
auf nur noch 1500 reduziert, wovon allein ein Drittel aller Brauereien in Bayern
zu finden war.
Erfolgsfaktor Mittelstand
Überleben konnte nur, wer sich der technischen Entwicklung und dem Trend zur
Betriebsvergrößerung anpasste. Beides
gelang der Brauerei Westheim: seit den
1890er Jahren hatte sie Anschluss gehalten an den jeweils fortschrittlichsten
Standards der Zeit und eine eigenstän-
dige Vertriebsstrategie entwickelt. Mitarbeiter wie der langjährige Braumeister
Bartels genossen einen überregionalen
Ruf und waren gefragte Teilnehmer von
Tagungen der Brauereiverbände.
Die mittelständische Struktur der
deutschen Brauwirtschaft wird von
durchschnittlichen jährlichen Ausstoßmengen gekennzeichnet. Im Vergleich
zum 19. Jahrhundert hat sich heute der
Begriff der „mittelständischen Brauerei“
nach oben verschoben. Aber noch immer gilt die Gräflich zu Stolberg‘sche
Brauerei Westheim als Prototyp eines
mittelständischen Unternehmens der
deutschen Brauwirtschaft.
Wie bei fast allen unternehmerisch
tätigen westfälischen Adeligen war auch
für Hermann Graf zu Stolberg-Stolberg
der eigene Grundbesitz Ausgangspunkt
seiner unternehmerischen Aktivitäten.
Nicht schnelles Gewinnstreben, sondern
ein auf langfristige Kontinuität ausgerichtetes Handeln stand dabei im Vordergrund. Das unternehmerische Verhalten von Hermann Graf Stolberg war
eine Ausnahme, die sich aus einer ökonomischen Zwangslage und den Lehren
aus Rückschlägen langsam entwickelte.
Was den frühen Unternehmenslenker
auszeichnete war vor allem seine BeQuelle: Clemens Wischermann Zur Industrialisierung des deutschen Braugewerbes im 19. Jahrhundert. Das Beispiel
der Reichsgräflich zu Stolberg‘schen
Brauerei in Westfalen 1860 –1913; erschienen in „Zeitschrift für Unternehmensgeschichte“ 1985.
reitschaft zum unternehmerischen Risiko, sein Einlassen auf „bürgerliches“
Konkurrenzdenken und seine Aufgeschlossenheit für technische Innovationen. Während adelige und fürstliche
Braubetriebe ihre Entstehung zumeist
mit dem Besitz verbundenen Privilegien
verdankten, war der Aufbau der Gräflich
zu Stolberg‘schen Brauerei Westheim in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
das Werk einer außergewöhnlichen Unternehmerinitiative.
Bis heute befindet sich die Brauerei
Westheim im Besitz der Gründerfamilie.
Mit den Freiherren Josef und Moritz von
Twickel stehen direkte Nachfahren des
Firmengründers in fünfter und sechster
Generation an der Spitze des Unternehmens.
Bis heute erweist sich die Konzentration auf den regionalen Markt als richtige Entscheidung.
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Menschen & Westheimer
Der Bierkönig
von Wrexen
Bier, das ist die große Leidenschaft von Werner Krösel.
Ob Gartenhäuschen, Grillplatz oder große Teile der heimischen
Doppelgarage: die Sammelleidenschaft des bekennenden Westheimer Fans
ist im Wrexener Eigenheim unübersehbar.
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WREXEN: Werner Krösels Leidenschaft
gehört dem Bier. Natürlich trinkt er auch
hin und wieder gerne einmal eines, aber
dann nur in Maßen. Beinahe maßlos jedoch ist die Sammelleidenschaft des gebürtigen Rheinländers. Seit eh und je ist
der Industriemeister der Papierherstellung von der Welt der Biere ebenso fasziniert wie von den Bieren dieser Welt.
Werner Krösel lebt inzwischen seit
36 Jahren in Wrexen, wo er ein hübsches Häuschen mit Doppelgarage und
Garten sein eigen nennt. Schon das
Straßenschild an der Hauswand, das den
schmalen Pfad ins Grüne als „Promilleweg“ ausweist, macht neugierig. Vorbei
an einem überdachten Grillstand (s. Bild
oben), dessen Wände über und über mit
Bierkrügen, Gläsern und allerlei Werbeschildern geschmückt sind, geht es zu
„Werners Bierbude“. Hinter dieser saloppen Bezeichnung verbirgt sich jedoch
ein Partyraum, der Männerherzen höher
schlagen lässt und dessen Ausstattung
eher an eine Ausflugsgaststätte, wenn
nicht gar an ein Biermuseum erinnert.
Theke mit Zapfanlage, Fernsehgerät und eine gewaltige Ferrari-Flagge
unter der Decke machen „Werners Bierbude“ zum beliebten Treffpunkt der
Wrexener Altherrenmannschaft. Fahnen, Schilder, Gläser, Flaschen und Krüge international bekannter oder längst
vergessener Biermarken lassen schnell
erkennen, dass man es hier mit einem
leidenschaftlichen Sammler zu tun hat.
Beinahe seit er denken kann, hat
Werner Krösel alles zusammengetragen
was irgendwie mit Bier zu tun hatte,
ohne sich dabei auf ein bestimmtes Thema zu beschränken. Inzwischen wäre
sicher längst das ein oder andere Zimmer im gemeinsamen Einfamilienhaus
ebenfalls zur Schatzkammer geworden,
hätte die Gattin nicht massiv Einspruch
erhoben.
Werner Krösel begriff, dass es ratsam wäre sich auf ein ganz konkretes
Sammelgebiet zu beschränken. Da das
Westheimer Bier aus der benachbarten
Brauerei ohnehin seine Lieblingsmarke
war, beschloss Werner Krösel vor rund
zwei Jahren, sich künftig ausschließlich
auf die Marke Westheimer zu beschränken. Erleichtert über diese Entscheidung
war die Gattin damit einverstanden,
dem neuen Sammelgebiet eine Hälfte
der Doppelgarage zu opfern. Für eine
einzige Biermarke sollte das Platzangebot schließlich alle Male ausreichen.
Das erste „Familienmitglied“, das
dem neuen Sammelgebiet weichen
musste, war der Roadster der Krösels, dessen Stammplatz in der Garage
schon bald für Regale benötigt wurde,
in denen sich Gläser und Flaschen aneinander reihen oder für Schränke voller
Ordner mit Bierdeckeln und EtikettenGarnituren. Was Werner Krösel inzwischen an Material zur Marke Westheimer zusammengetragen hat, lässt selbst
Mitarbeiter der Brauerei staunen.
Alles wo „Westheimer“ drauf steht
oder drin ist, weckt Werner Krösels Jagdtrieb. Gute Kontakte zur Brauerei stellen
sicher, dass er mit seiner Sammlung stets
auf dem aktuellen Stand ist. Schwieriger
gestaltet sich die Jagd jedoch, wenn es
um Sammlerstücke aus längst vergange-
nen Zeiten geht. Wichtigste Quelle dafür
ist natürlich das Internet.
Abend für Abend schaut Werner
Krösel bei Ebay routinemäßig nach neuen interessanten Angeboten. So erstand
er auf diesem Weg bereits alte Westheimer-Bierdeckel von einem australischen
Sammler oder alte Flaschen-Etiketten,
auf denen noch der Schriftzug „HirschBräu“ prangte.
Als vor einiger Zeit ein Biertisch
mit Hockern, gefertigt aus alten Holzfässern der Marke Westheimer zum Verkauf angeboten wurde, schoss sein Puls
schlagartig in die Höhe. Kurz vor Auktionsende zog der Anbieter seine Offerte
jedoch wieder zurück. So etwas kommt
vor. Schließlich gibt es auch noch andere Freunde der Marke Westheimer. Dennoch kann Werner Krösel eine überaus
beachtliche Sammlung zu seiner Lieblingsmarke vorweisen.
Das wohl älteste Stück darin ist
wohl ein Pilsglas, über dessen Schriftzug „Westheimer“ der markentypische
Wappenhirsch noch nach rechts schaut.
Doch auch die ganz aktuelle Produktpalette der Brauerei Westheim hält
Werner Krösel mächtig auf Trab. Vor allem die nur für den Export, nach China
oder in die USA, bestimmten und daher
auf dem deutschen Markt nicht erhältlichen Westheimer Produkte wecken den
Ehrgeiz des begeisterten Marken-Fans.
Und inzwischen hat auch Werner
Krösels Gattin einsehen müssen, dass
die Beschränkung des Sammlers auf die
Marke Westheimer keine lebenslange
Garantie für den zweiten Stellplatz in
der Doppelgarage bedeutet.
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Westheimer International
Endlich mal wieder
ein Westheimer
12
SHANGHAI. Sieben Jahre lang, von
1999 bis 2006, war Torsten Gütschow
ein echter Westheimer. Dann zog es
den ehemaligen Profi-Fußballer nach
Norddeutschland, wo ein Trainerjob auf
ihn wartete. In Westheim hatten sich
die „Gütschows“ sehr wohl gefühlt und
nicht zuletzt die unmittelbare Nachbarschaft zur Brauerei ließ Torsten Gütschow zu einem echten Fan der Westheimer Biere werden, die er bis heute in
bester Erinnerung hat.
In Norddeutschland warteten zwar
spannende Aufgaben auf Torsten Gütschow, aber leider ist sein geliebtes
Westheimer Bier dort nur äußerst schwer
zu bekommen und so lernte er mit der
Zeit wohl oder übel darauf zu verzichten.
Ende letzten Jahres verschlug es
Torsten Gütschow dann für einige Wochen nach China. In Shanghai machte
ein gemütlicher Biergarten Lust auf eine
Erfrischung und so kehrte man dort ein.
In der Hoffnung auf ein leckeres „deutsches Bier“ nahm sich Torsten Gütschow
die Getränkekarte vor und glaubte
seinen Augen nicht zu trauen, als er
den einst so vertrauten „Westheimer“Schriftzug erblickte. Was dort „schwarz
auf weiß“ stand, mochte Torsten Gütschow einfach nicht glauben und rief
nach der Bedienung. Dreimal fragte er
nach, um ganz sicher zu gehen und
jedes Mal bestätigte die nette Chinesin ihrem skeptischen Gast, dass er sich
tatsächlich auf ein original Westheimer
Bier freuen dürfe. Das glaubte Torsten
Gütschow jedoch erst, als tatsächlich ein
kühles, frisches „Graf Stolberg Dunkel“
vor ihm stand. Erst jetzt fiel ihm auf,
dass an jeder Ecke des Biergartens das
Signet der Brauerei Westheim prangte.
Klar, dass gerade dieses Bier für den
ehemaligen Westheimer ein ganz besonderer Genuss war. Musste der Norddeutsche doch um die halbe Welt reisen, um
sich endlich wieder einmal eines der so
vermissten Westheimer Biere gönnen zu
dürfen. Da wurden Erinnerungen wach,
an die schöne Zeit im Sauerland. Wieder
daheim in Deutschland schrieb Torsten
Gütschow eine Mail an seinen früheren
Nachbarn und sandte auch gleich ein
Bild mit, auf dem er mit seinem „Graf
Stolberg Dunkel“ vor dem Biergarten in
Shanghai zu sehen ist.
Sehnsucht nach dem Sauerland
2002 begann für Torsten Gütschow in
Köln die Ausbildung zum Fußball-Lehrer
und während er noch in Westheim bei
den Alten Herren kickte, trainierte er
bereits den Regionalligisten Oberneuland bei Bremen. Die ständige Fahrerei
nervte und so folgte 2006 der Umzug
nach Norddeutschland und der Wechsel
zum Verbandsligisten TuS Heeslingen.
Zusammen mit den Ex-Nationalspielern
Frank Mill und Dieter Burdenski sichtet
Torsten Gütschow zudem den deutschen Fußballnachwuchs in der gemeinsam betreuten Fußballschule. Und von
Fußball versteht er etwas, der Torsten
Gütschow: Gleich drei Mal schaffte er
mit dem TUS Heeslingen bereits den
Aufstieg in die Regionalliga. Leider blieb
dem Verein jedes Mal die erforderliche
Lizenz für die höhere Klasse verwehrt.
Auch so etwas nervt.
Vielleicht sehnt sich Torsten Gütschow auch deshalb wieder zurück in
sein geliebtes Sauerland, wo er bis heute
viele Freunde hat. (wh/Foto: privat)
RITZENHOFF FACTORY OUTLET
Tafeln und genießen
Mit aktuellen Kollektionen und preisreduzierter Outlet-Ware ist das Factory Outlet an der B7 in Westheim
eine wahre Fundgrube für stilvolle Tafelfreuden.
sind von Januar bis Dezember ideale
Begleiter beim Teegenuss jeglicher Art.
Ein integriertes Teesieb lässt sich einfach herausnehmen und erleichtert so
die Reinigung. Farblich passend gibt es
jeweils noch ein Milch- und Zuckerset.
Die Kollektion ist in fünf Farben erhältlich und spülmaschinengeeignet.
WESTHEIM. Der Name RITZENHOFF
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fließenden Charakter der Grundlinie
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Größen, Suppenteller, Schüsseln, Espressotassen, Frühstückstassen sowie
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INFUSION T.
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heißen Tagen oder als wärmender Roibusch bei Minusgraden. Gleichermaßen
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Kasseler Straße 7 (direkt an der B7)
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag:10 bis 18 Uhr
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13
Bierportrait
Alkoholfreies
Weizenbier
Kalorienreduziert und
mit viel isotonischer
Energie ist das alkoholfreie
Hefeweizen der „Leichtathlet“
unter den Westheimer Weizenbierspezialitäten. Sein fruchtiger
Geschmack mit deutlicher Hefenote
macht das alkoholfreie Weizenbier zum
idealen sommerlichen Durstlöscher für
Sport, Spiel und Freizeit.
Aussehen:
Ein sattes Goldgelb von feiner Hefe
durchzogen mit baiser-artiger, kräftiger
Schaumkrone.
Duft:
Das Westheimer Weizen Alkoholfrei duftet nach jungem Obst und Kornfeld mit
einer Spur Gewürznelke.
Geschmack:
Frischer, süß prickelnder Antrunk mit
mildwürzigem Körper und leicht getreidigen Malznoten. Ein sehr weicher Gesamteindruck mit sanft moussierendem
Abgang rundet das Geschmackserlebnis
ab. Die natürliche Hefe verleiht diesem
Weizen seinen typisch geschmeidigen
Charakter.
Handelsgrößen:
Das Westheimer Weizen Alkoholfrei ist
im guten Getränkefachhandel erhältlich:
Westheimer Modulkasten 20 x 0,50 l
Unser Tipp für Weizenbier-Freunde:
Westheimer Weizen Naturtrüb
Westheimer Weizen Dunkel
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Sommer-Rezept:
Weizenbier-Crêpes
Lecker und leicht durch den Sommer: mit alkoholfreiem Westheimer Weizen
und köstlichen Weizenbier-Crêpes nach einem Rezept von Christiane Norde.
Für den Teig Mehl, Bier und 2 EL Olivenöl glatt verrühren, leicht salzen und
circa 10 Minuten quellen lassen. In einer kleinen beschichteten Pfanne, die
jedes Mal mit einigen Tropfen Olivenöl
bepinselt wird, 12 dünne Pfannkuchen
backen und beiseite stellen.
Für die Füllung Pilze putzen, halbieren und in Scheiben schneiden. Zwiebeln und Knoblauch abziehen und sehr
fein würfeln. Backofen auf 200°C vorheizen. Öl in einer Pfanne erhitzen, die
Pilze darin sehr scharf anbraten, salzen
und auf einem Teller beiseite stellen.
ZUTATEN
Für den Teig:
90 g Mehl
150 ml Weizenbier
2 Eier (Größe M)
ca. 3 EL Olivenöl
Salz
Für die Füllung:
500 g Blattspinat (Tiefkühlkost)
120 g braune Champignons
1 kleine Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
200 g Schlagsahne
150 g milden Blauschimmelkäse
(z.B. „Bavaria Blue“)
6 Scheiben gekochter Schinken,
1 EL Semmelbrösel
200 ml geriebenen Parmesan
Salz und Pfeffer
Den Rest des Öls ebenfalls erhitzen, den
aufgetauten und gut ausgedrückten
Spinat, Zwiebel sowie Knoblauch bei
mittlerer Hitze weichdünsten. Vorsicht:
Der Knoblauch darf nicht braun werden,
da er sonst bitter schmeckt.
Mit 100 g Sahne ablöschen, kurz
einköcheln lassen und mit Salz und
Pfeffer abschmecken. Den Käse in circa
3 mm dicke Scheiben schneiden.
Die Crêpes auf einer Arbeitsfläche ausbreiten, jeweils mit 1 halben
Schinkenscheibe, etwas Spinat, einigen
Pilzscheiben und 1 bis 2 Scheiben Blauschimmelkäse belegen, einrollen und
mit der Nahtstelle nach unten in eine
gebutterte, nicht zu große Auflaufform
legen. Restliche Sahne in der Pfanne
aufkochen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und in die Form angießen.
Den mit den Semmelbröseln gemischten
Parmesan über die Crêpes streuen. Im
vorgeheizten Bachofen auf der mittleren
Schiene 10 bis 15 Minuten goldbraun
backen.
Vegetarische Variante:
Den Schinken weglassen und statt dessen eine große Hand voll gerösteter
Pinienkerne unter den fertigen Spinat
mischen.
Dazu passt ein grüner Salat, gern
mit etwas Basilikum und natürlich ein
Westheimer Hefeweizen: naturtrüb,
dunkel oder alkoholfrei. (cn/Foto: wh)
Mit Westheimer
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gibt es weitere Informationen zum Lieferservice der Brauerei Westheim.
Impressum:
»Unser Westheimer Land« ist das Kundenmagazin der Brauerei Westheim und
erscheint drei- bis viermal jährlich in
einer Auflage von jeweils mehr als 80.000
Exemplaren in den Regionen Paderborner
Land, Sauerland, Waldecker Land und
Warburger Land. Die Verteilung erfolgt
in diesen Gebieten als Postwurfsendung
sowie als Beilage regionaler Tageszeitungen.
Herausgeber:
Gräflich zu Stolberg‘sche
Brauerei Westheim GmbH
Kasseler Straße 7
34431 Marsberg-Westheim
Telefon 02994.8 89-0
E-Mail: [email protected]
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Redaktionsteam:
Moritz von Twickel (mvt)
Werner Hankel (wh)
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Druck:
Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,
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Gräflich zu Stolberg‘sche
Brauerei Westheim
„Unser Westheimer Land“
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GRUPPE 1
GRUPPE 2
GRUPPE 3
Gruppe 4
SG Rhoden/Schmillinghausen
SG Massenhausen/Gembeck
Tuspo Mengeringhausen
SVE Obermarsberg
SG Haaren/Helmern
SG Meerhof/Essentho
SV Bonenburg
TSV Berndorf
FSV Wünnenberg/Leiberg
VfB Marsberg
TuS Wrexen
VfL Billerbeck
SC Willingen
SG Hesperinghausen/
Helmighausen/Neudorf
VfL Giershagen
SC Westheim-Oesdorf 06
SG Hoppecke/Messinghausen/
Bontkirchen
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BSV Fürstenberg
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