Geocaching und Naturschutz im Biosphärenpark Wienerwald

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Geocaching und Naturschutz im Biosphärenpark Wienerwald
Universität für Bodenkultur Wien
Masterarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades der
Diplomingenieurin (Dipl.-Ing.)
Geocaching und Naturschutz im Biosphärenpark Wienerwald
Naturschutzfachliche Analyse ausgewählter Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald
eingereicht von
Carolin Strodick B.Sc.
Betreuung
Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn. Christiane Brandenburg
Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung
Wien, Oktober 2014
II
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass die vorliegende Masterarbeit mit dem Titel
Geocaching und Naturschutz im Biosphärenpark Wienerwald
Naturschutzfachliche Analyse ausgewählter Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald
von mir selbstständig, ohne unerlaubte Hilfe und ausschließlich unter der Verwendung
der angegebenen Quellen angefertigt wurde. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß
aus Veröffentlichungen oder dem Internet entnommen sind, habe ich als solche kenntlich
gemacht. Die Arbeit wurde bisher weder in gleicher oder ähnlicher Form, noch in Teilen,
einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.
Halle (Westf.), 30.10.2014
_______________________________________
Carolin Strodick
III
Abstract
The conflicts of geocaching and nature conservation in Austria seem to be increasing as
geocaching expands as an activity. There is a great demand for ideas on how to handle
the situation of geocaching in sensitive natural areas.
In this thesis the geocaching situation in the Wienerwald Biosphere Reserve was analyzed
using a geographic information system. Selected geocaches were also surveyed by means
of qualitative data analysis with respect to their potential threat to natural habitats and
species.
People generally leave marked trails when geocaching. Poor GPS reception in the forest
and inadequate information within the cache descriptions themselves often lead to
problems in the cache search. Thus, the search range for potential hiding places (e.g. in
trees or rock structures) is often extended as it is systematically investigated. The
increasing number of cache searches at night and in the winter in particular can have a
serious impact on local populations of different species, as those are generally times with
little to no natural disturbances.
Geocaches are usually frequented the most shortly after their publication; the number of
visits drops with the increasing age of the geocache. Due to many indefinite factors the
actual number of visits cannot be determined. The more frequently a geocache is sought,
the higher is the probability of a negative impact on the surrounding ecosystem.
Although in most protected areas geocaching isn´t allowed, its implementation is
problematic. It remains unknown whether an ecological evaluation of geocaches is
purposeful in terms of a solution of conflicts between geocaching and nature
conservation.
It is recommended to use existing courses of actions. Examples show that good
communication as well as an open-minded and friendly demeanor between the various
parties often leads to good results. Thus, the impacts of geocaching on nature could be
limited or even avoided.
IV
Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit der steigenden Anzahl an Geocachern in Österreich kommt es
immer häufiger zu Konflikten mit dem Naturschutz. Ideen zur Lenkung von Geocaching
sind in sensiblen Naturräumen dringend gefragt.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald mit Hilfe
eines Geoinformationssystems analysiert. Ausgewählte Caches wurden zudem mittels
qualitativer Inhaltsanalyse bzgl. ihrer potentiellen Gefährdung für Lebensräume und
Arten überprüft.
Beim Geocaching werden markierte Wege im Regelfall verlassen. Durch den schlechten
GPS-Empfang im Wald und durch unzulängliche Hinweise in den Cachebeschreibungen
kommt
es
häufig
zu
Problemen
bei
der
Cachesuche,
sodass
potentielle
Versteckmöglichkeiten (z.B. in Gehölzen o. Felsstrukturen) in einem erweiterten
Suchradius systematisch durchsucht werden. Vor allem die vermehrte Cachesuche nachts
und im Winter – zu sonst eher störungsfreien Zeiten – können schwerwiegende
Auswirkungen auf die Flora und Fauna haben.
Geocaches werden vor allem kurz nach ihrer Veröffentlichung besonders stark
frequentiert, mit zunehmendem Alter des Geocaches nimmt die Zahl der Cachebesuche
wieder ab. Die tatsächliche Anzahl der Cachebesuche kann auf Grund vieler
unbestimmbarer Faktoren jedoch nicht ermittelt werden. Je häufiger ein Geocache
aufgesucht wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Beeinträchtigung des
Naturhaushaltes.
Obwohl in den meisten Schutzgebieten Geocaching untersagt ist, ist die Umsetzung des
Verbotes problematisch. Ob eine naturschutzfachliche Bewertung von Geocaches
hinsichtlich einer Lösung der Konfliktpotentiale zwischen Geocaching und Naturschutz
zielführend ist, bleibt unbekannt. Es wird empfohlen, vorhandene Handlungsoptionen zu
nutzen. Praxisbeispiele zeigen, dass Kommunikation sowie der offene und freundliche
Umgang der verschiedenen Parteien miteinander häufig zu guten Ergebnissen führen.
Schädigungen der Natur durch Geocaching könnten so begrenzt oder sogar vermieden
werden.
V
Vorwort
Merci BOKU | An dieser Stelle möchte ich mich bei denjenigen Personen bedanken, die
mich auf unterschiedlichste Art und Weise bei der Masterarbeit unterstützt haben:
Die Unterstützung und das Engagement meiner Betreuerin Christiane Brandenburg
machten es mir trotz der schwierigen Lebensumstände möglich, die Masterarbeit und
damit auch das Studium abschließen zu können. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Du mir
viel Raum zum selbstbestimmten Arbeiten gelassen und mich dabei in entscheidenden
Momenten wieder an das Wesentliche erinnert hast. DANKE!
Für die Zusammenarbeit mit dem Biosphärenpark Wienerwald geht ein herzliches
Dankeschön an DI Harald Brenner, der mir bei der Themenfindung zur Seite stand und
einen Teil der benötigen Daten zur Verfügung stellen konnte. Ich freue mich sehr im
Rahmen meiner Masterarbeit die Möglichkeit gehabt zu haben, einen kleinen Beitrag zur
Arbeit des Biosphärenparkmanagements leisten zu können.
In diesem Zusammenhang gilt mein Dank ebenso Dr. Alexandra Wieshaider,
stellvertretend für die Österreichischen Bundesforste. Vielen Dank für die Kooperation
und die kritischen Einwände, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben. Vor allem
die fachliche Unterstützung der ÖBf-Geocaching-Expertin Dipl.-Ing. Elisabeth Huesmann,
die all meine Fragen zum Thema Geocaching im Wienerwald beantworten konnte, war
unverzichtbar. Liebste Elli, vielen Dank für all die wertvollen Infos und Tipps.
Freizeitrechtsexperte Dr. Wolfgang Stock brachte Licht und Klarheit in meinen
Paragraphendschungel. Vielen Dank für das Beantworten all meiner Fragen zum Thema
Geocaching und Recht und die zahlreichen fachlichen Hinweise. Dank Ihnen konnte
vermieden werden, dass meine Masterarbeit groben juristischen Unfug enthält.
An Mag. Stefanie Wieser und DI Bernhard Budil von den Land & Forst Betrieben Österreich
geht ein herzliches Dankeschön dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mir bei
einem persönlichen Treffen von ihren Erfahrungen zu berichten. Ich habe unser Gespräch
als sehr bereichernd empfunden und konnte daraufhin wichtige Aspekte zum
konfliktträchtigen Thema Geocaching und Grundbesitz mit in die Arbeit einfließen lassen.
VI
Weiterer Dank gilt Michael Keller, für das Lösen eines „Software-Problems“ und Birgit
Gantner für den Austausch von Literatur und Daten.
Für das Lösen diverser GIS-Probleme ziehe ich, als bekennende GIS-Nulpe, den Hut vor
Karolina Taczanowska, Damian Bargiel, Andrea Griesbach, Milena Borsdorff und dem
kompetenten GIS-Tutor, dessen Namen ich leider vergessen habe.
Unterstützung bei Fragen zum Thema Jagd erhielt ich von Maria Beiring. Liebste Maria,
vielen Dank für deine scharfsinnigen Kommentare und deinen Einsatz vom fernen Alaska
aus. Unverzichtbar waren natürlich auch deine GIS-Fähigkeiten („GIS ist und bleibt ein
arroganter Vogel“), ohne die ich völlig aufgeschmissen gewesen wäre! Ganz abgesehen
davon, dass ich ohne das Bereitstellen des Nestes in der Löblichgasse, auch bekannt als
Marias & Josefs Herberge, unter einer Donaubrücke hätte schlafen müssen. Maria, du bist
‘ne Wucht!
Juliane Kurmann, Freundin, langjährige Mitbewohnerin und Korrekturleserin: Vielen
Dank, dass du ein Studium lang die Kommata für mich gesetzt hast und mir in
aufregenden Lebensphasen beistehst. Du bist natürlich auch ‘ne Wucht!
Liebe Sarah Böhm, vielen Dank, dass du all die nervigen Botengänge für mich
übernommen hast. Das hat alles sehr viel einfacher gemacht!
Meine Mädels: Angelica Dinger, Hanna Fastrich und Maria Rammert – bei niemandem
darf ich mich frei nach Belieben so über mein Leben auskotzen, wie bei euch. Und das
Beste ist, ihr kotzt aus Solidarität mit – und das schon seit der Schulzeit.
Weiterer Dank gilt Marja Kröger, Schwester im Herzen, die mich stets mit dem passenden
„Soundtrack Of My Life“ versorgt und es außerdem versteht, mir im richtigen Moment
einen „saftigen Arschtritt mit einer salzigen Prise scheißegal“ zu verpassen.
Ein ganz persönliches Dankeschön geht an meine Eltern, die mir das Studium ermöglicht
haben und mich stets in meinen (bestimmt nicht immer ganz nachvollziehbaren)
Entscheidungen unterstützten. Euer Einsatz als Vollblut-Großeltern hat es mir letztendlich
ermöglicht die Masterarbeit fertigstellen zu können. Vor allem du liebe selbstlose Mama
bist meine persönliche Heldin. Ein dickes Dankeschön geht ebenso an meine Schwester
und Vertraute, die mir in Uniangelegenheiten immer Mut zugesprochen hat und stets
VII
dafür sorgte, dass mir meine liebste Nervennahrung im österreichischen „Nippon-Exil“
nicht ausging.
Bedanken möchte ich mich außerdem bei meinen Schwiegereltern, die ganz fabelhaft sind
in ihrem neuen Job als Oma und Opa, mich so herzlich in ihrer Mitte aufnehmen und
versuchen mir den Rücken freizuhalten, wo es nur geht.
Ein längst überfälliges Danke an Stephan Purschke, für belebende Diskussionen und
Perspektivenwechsel, aber vor allem dafür, dass du mich so erschreckend gut kennst,
immer an mich glaubst (sogar wenn ich selbst das nicht tue) und meine Launen erträgst.
Bei dir bin ich zu Hause. Und Danke Paul „Pudick“, dass du mir während der
Schreibtischarbeit im wahrsten Sinne des Wortes beflügelnde Schmetterlingsgefühle im
Bauch beschert und mich damit zu Höchstleistungen motiviert hast. Obwohl ich ja
LandschaftsPLANerin bin, nehme ich es dir nicht übel, dass du dich an keinen Plan hältst
und damit all meine Pläne durcheinander gebracht hast. Du bist nämlich das Allertollste,
was mir passieren konnte.
Hinweis | Zur besseren Lesbarkeit der Arbeit wird generell auf die Verwendung der
weiblichen
Personenbezeichnung
zusätzlich
zur
männlichen
verzichtet.
Die
Formulierungen beziehen sich selbstverständlich gleichberechtigt auf beide Geschlechter.
Die weibliche Form wird nur dann verwendet, wenn ausschließlich von weiblichen
Personen die Rede ist.
VIII
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Vereinfachte Darstellung der Vorgänge beim Verstecken und Suchen eines
Geocaches (verändert nach: Groundspeak Inc. 2011b; Telaar 2007: 8) ....................... 6
Abb. 2: Entwicklung der Geocaching-Aktivität in Wien und Österreich von 2001 bis 2013 VERSTECKEN (Anzahl der jährlich neu versteckten und auf geocaching.com
veröffentlichten Geocaches) und SUCHEN (Anzahl der jährlich auf geocaching.com als
gefunden geloggte Geocaches) (Datengrundlage: http://aj-gps.net/hide_rate und
http://aj-gps.net/find_rate Stand 21.01.2014) ........................................................ 11
Abb. 3: Verteilung der Cachetypen (Klassisch/ Physisch, Besonders/ Virtuell ohne
Challenges) in Österreich (Datengrundlage: Abfrage geocaching.com und
waymarking.com Stand: 29.11.2012) ...................................................................... 19
Abb. 4: Geocachingaktivität in Österreich im Jahresverlauf – Anzahl der auf
geocaching.com veröffentlichten, monatlich neu versteckten Geocaches (Verstecken)
und geloggten Funde (Suchen) von 2001-2013 (Datengrundlage: http://ajgps.net/hide_rate und http://aj-gps.net/find_rate Stand 21.01.2014)...................... 31
Abb. 5: Idealisiertes Profil einer Felswand (Schemel & Erbguth 1992: 154) .................... 40
Abb. 6: Häufigkeit von unangenehmen Begegnungen und Konflikten der befragten
Geocacher mit anderen Personengruppen (N=434) (Gantner et al. 2013: 16) ........... 47
Abb. 7: Einschätzung des Störpotentials unterschiedlicher Aktivitäten/ Einflüsse auf
Wildtiere (N=434) (Gantner et al. 2013: 17) ............................................................ 52
Abb. 8: Schematische Darstellung des ArcGIS Tools „Clip“ ...........................................101
Abb. 9: Schematische Darstellung des ArcGIS Tools „Buffer“ (Puffer von 10 m).............102
Abb. 10: Ablaufmodell der qualitativen Inhaltsanalyse verändert nach (Mayring 2002:
120) .....................................................................................................................106
Abb. 11: Verteilung der Geocacheklassen und –typen im Gesamtgebiet des
Biosphärenparks Wienerwald (Stand 08. Juni 2013) ...............................................111
Abb. 12: Verteilung der Geocachklassen und –typen in den Gebieten des Biosphärenparks
Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung (Kernzonen,
Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler für den Bereich Wien) (Stand 08. Juni 2013)
............................................................................................................................111
Abb. 13: Umgebung der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung ........................................................114
Abb. 14: Anzahl der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher, die in einem signifikanten Lebensraumtyp (Anhang
I FFH-RL) liegen .....................................................................................................115
IX
Abb. 15: Anzahl der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung, die im Verbreitungsgebiet einer
signifikanten Tierart (Anhang II FFH-RL) liegen ....................................................... 116
Abb. 16: Anzahl der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung, die im Verbreitungsgebiet einer
signifikanten Vogelart (Anhang I VS-RL) liegen ....................................................... 117
Abb. 17: Anzahl der „Gefunden-Logeinträge“ der Geocaches der Gebiete des
Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung im
Verhältnis zum jeweiligen Alter des Geocaches zum Zeitpunkt der Abfrage (Abfrage
Anzahl der geloggten Funde: 07.02. bis 18.06.2014) .............................................. 118
Abb. 18: Verteilung der Größenklassen der Geocaches in den Gebieten des
Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung .... 121
Abb. 19: Verteilung der Terrain- und Difficultywertung der Geocaches in den Gebieten
des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung
........................................................................................................................... 122
Abb. 20: Verteilung der Versteck(arten) der Geocaches in den Gebieten des
Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung .... 134
Abb. 21: Schematische Darstellung wie häufig ein Geocache bzw. seine Umgebung
(auf)gesucht wird ................................................................................................. 148
X
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Klassische/ Physische Cachetypen (verändert nach Groundspeak Inc. o.J.d;
Gründel 2011: 23–25) ............................................................................................ 16
Tab. 2: Besondere/ Virtuelle Cachetypen (verändert nach Groundspeak Inc. o.J.d, o.J.f,
o.J.b; Gründel 2011: 24–27) ................................................................................... 17
Tab. 3: Geocaching-Treffen / Aktionen (verändert nach Groundspeak Inc. o.J.d; Gründel
2011: 25) ............................................................................................................... 18
Tab. 4: Von Groundspeak Inc. nicht explizit aufgelistete Cache-Sonderformen und weitere
Besonderheiten ..................................................................................................... 20
Tab. 5: Gängige Größenklassen für Geocaches (verändert nach Gründel 2011: 31f;
Groundspeak Inc. 2012c)........................................................................................ 21
Tab. 6: Gängige Geocaching Schwierigkeitsgrade (Difficulty & Terrain) (verändert nach
Groundspeak Inc. 2012d; Gründel 2011) ................................................................. 22
Tab. 7: Übersicht der potentiellen Umweltauswirkungen (direkte Belastungen) von
Geocaching (erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) (verändert nach Ammer &
Pröbstl 1991: 73–103; Bayer o.J.; Breuer 2012; Haaren 2004: 246f; Ingold 2006;
Patubo 2010: 6–8; Schemel & Erbguth 1992) .......................................................... 46
Tab. 8: Übersicht der Schutzgebietskategorien im Untersuchungsgebiet Biosphärenpark
Wienerwald (verändert nach Lange 2005: 122–126) ................................................ 64
Tab. 9: Zusammenfassung der wichtigsten Fair-Play-Regeln zum naturverträglichen
Geocaching (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit o.J.;
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 2012; o.J.; Deutscher
Wanderverband & GARMIN Deutschland GmbH 2010; Groundspeak Inc. 2012b;
Mainx-Menzlaff (Hg.) o.J.; Naturfreunde Österreich 2012: 17; World Wide Fund for
Nature & Deutsche Wanderjugend 2011: 19f) ......................................................... 82
Tab. 10: Erläuterung zu den Spalten der Attributtabelle des Geocache-Auswahl-Shapefiles
............................................................................................................................104
Tab. 11: Strukturierungsraster ....................................................................................107
Tab. 12: Anzahl der Geocaches in den Naturschutzgebieten und Kernzonen des
Biosphärenparks Wienerwald (Stand 08. Juni 2013) ...............................................113
Tab. 13: Top-10-Listen der Geocaches der Gebiete des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sortiert nach dem höchsten Alter, der
höchsten Anzahl geloggter Funden (absolut) und der höchsten Anzahl durchschnittlich
geloggter Funde pro Monat (Abfrage Anzahl der geloggten Funde: 07.02. bis
18.06.2014) ..........................................................................................................119
XI
Inhaltsverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung ...................................................................................................... III
Abstract ................................................................................................................................ IV
Zusammenfassung................................................................................................................. V
Vorwort ................................................................................................................................ VI
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... IX
Tabellenverzeichnis .............................................................................................................. XI
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................ XII
1.
ANLASS UND ZIELSETZUNG ................................................................................... 1
1.1
Hintergrund und Motivation....................................................................... 1
1.2
Zielsetzung ................................................................................................. 3
2.
THEORETISCHE GRUNDLAGEN ZUM GEOCACHING.................................................... 5
2.1
Geocaching als Freizeitaktivität .................................................................. 5
2.1.1
Das Prinzip der Schatzsuche .......................................................................... 5
2.1.2
Entstehung und Entwicklung des Geocachings............................................. 7
2.1.3
Spielvoraussetzungen und -richtlinien ........................................................ 12
2.1.4
Cache-Klassifizierungen ............................................................................... 15
2.1.5
Geocaching-Gemeinschaft .......................................................................... 23
2.2
Konfliktpotential mit ausgewählten Interessengruppen ............................ 34
2.2.1
Geocacher versus Grundeigentümer (Forst- und Landwirtschaft) ............. 34
2.2.2
Geocaching versus Ziele des Natur- und Umweltschutzes ......................... 37
2.2.3
Geocaching versus Jagd und andere Erholungsnutzungen......................... 47
2.2.4
Problembewusstsein der Geocacher gegenüber Störungen ...................... 51
2.3
Rechtliche Grundlagen zum Geocaching in Österreich ............................... 55
2.3.1
Betretungsrecht .......................................................................................... 55
2.3.2
Zivilrechtliche Ansprüche ............................................................................ 60
2.3.3
Natur- und Umweltschutz ........................................................................... 62
2.4
3.
Geocaching in Umweltbildung, Schutzgebietsmanagement u. Tourismus .. 75
2.4.1
Einsatz von GPS in der Umweltbildung ....................................................... 75
2.4.2
Umgang mit Geocaching im Schutzgebietsmanagement ........................... 80
2.4.3
Potential von Geocaching im Tourismus..................................................... 89
UNTERSUCHUNGSGEBIET BIOSPHÄRENPARK WIENERWALD ................................... 93
3.1
Schutzgebietsmanagement ...................................................................... 94
XII
3.2
4.
Schutzobjekte: Lebensräume, Pflanzen- und Tierarten ............................. 95
METHODEN........................................................................................................ 97
4.1
Systematische Literaturrecherche und Experteninterviews....................... 97
4.2
GIS-Analyse ............................................................................................. 98
4.2.1
Datengrundlage und –verfügbarkeit ........................................................... 99
4.2.2
Analyseschritte .......................................................................................... 100
4.3
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring .................................................105
4.3.1 Vorbereitung der Extraktion.......................................................................... 106
4.3.2 Materialdurchlauf/ Extraktion ....................................................................... 108
4.3.3 Ergebnisaufbereitung und Auswertung ........................................................ 108
5.
ERGEBNISSE: GEOCACHINGSITUATION IM BIOSPHÄRENPARK WIENERWALD .......... 110
5.1
Ergebnisse der GIS-Analyse .....................................................................110
5.1.1 Verteilung der Geocachetypen und -klassen ................................................ 110
5.1.2 Räumliche Verteilung .................................................................................... 111
5.1.3 Geocaches in den Gebieten mit bes. naturschutzfachl. Bedeutung ............. 112
5.2
6.
Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse ..............................................123
5.2.1
Probleme bei der Cachesuche oder mit dem Cache ................................. 123
5.2.2
Störung von Habitaten und nicht naturverträgliche Verhaltensweisen ... 130
5.2.3
Gefahren, Konflikte und Lösungsansätze .................................................. 138
5.2.4
Positive Effekte von Geocaching ............................................................... 142
5.2.5
Sonstiges .................................................................................................... 144
DISKUSSION .................................................................................................... 146
6.1
Frequentierung von Geocaches ...............................................................146
6.1.1
Anzahl der tatsächlichen Cachebesuche ................................................... 146
6.1.2
Zeitliche Begrenzung der Frequentierung von Geocaches ....................... 149
6.2
Kriterien für die naturschutzfachliche Bewertung von Geocaches ............150
6.2.1
Praxistauglichkeit der Durchsetzung des (Naturschutz)Rechtes............... 150
6.2.2
Kommunikation statt Bewertung .............................................................. 152
6.2.3
Mögliche Kriterien für eine naturschutzfachl. Bewertung v. Geocaches.. 154
6.3
Handlungsempfehlungen für das Biosphärenparkmanagement ...............158
6.4
Methodenkritik.......................................................................................162
7. LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................... 164
XIII
Anhang I Ausgewählte, kommentierte Auszüge der Groundspeak Inc. Guidelines
Anhang II Übersicht der Natura 200-Schutzobjekte im Wienerwald
Anhang III Bewertung der Geocaches der Gebiete mit bes. naturschutzfachl. Bedeutung
Anhang IV Erweiterung der Fair-Play-Regeln zum naturverträglichen Geocaching
Anhang V Kartenmaterial
Karte 01
Karte 02
Karte 03
Karte 04
Karte 05
Karte 06
Karte 07
Karte 08
Karte 09
Karte 10
Karte 11
Karte 12
Karte 13
Karte 14
Karte 15
Karte16
Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald
Detailkarte Helenental, Hoher Lindkogel
Detailkarte Glaslauterriegel-Heferlberg, Anninger Tieftal
Detailkarte Eichkogel
Detailkarte Wassergespreng, Gießhübl-Finsterer Gang, Gießhübl-Eichberg
Detailkarte Schwarzlacken-Festenberg-Dorotheerwald
Detailkarte Lainzer Tiergarten
Detailkarte Baumgruppe Özeltpark und Einzelbaum Mauerbachstr. 41
Detailkarte Baunzen, Deutschwald
Detailkarte Troppberg
Detailkarte Waldandacht, Kolbeterberg, Moosberg
Detailkarte Mauerbach, Dombachgraben
Detailkarte Latisberg, Leopoldsberg
Detailkarte Altenberg
Bewertung der Geocaches der Gebiete m. bes. naturschutzfachl. Bedeutung
Die ältesten und am häufigsten aufgesuchten Geocaches der Gebiete m.
bes.naturschutzfachl. Bedeutung
XIV
1. Anlass und Zielsetzung
1.1 Hintergrund und Motivation
„Attraktive Natur und Landschaft bieten bedeutende Räume für Freizeit, Sport, Erholung
und Tourismus. So finden viele [Freizeitaktivitäten] wie Joggen, Klettern, Rad fahren,
Mountainbiking und […] [auch Geocaching] zumeist in der Natur statt“ (Job-Hoben et al.
2009: 305). Da für einen Großteil dieser Aktivitäten neben dem Bewegungserlebnis in
gleicher Weise das Naturerlebnis eine wichtige Rolle spielt, verfügen attraktive
Zielgebiete zur Ausübung dieser Erholungsnutzungen häufig über einen hohen
Naturschutzwert (ebd.). „Das Verhältnis zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung ist
jedoch nicht ohne Widerspruch. Zum einen profitiert der Freizeit- und Tourismussektor
von Natur und Landschaft, die als Kulisse oft unverzichtbar sind. Zum anderen können
diese durch Übernutzung negativ beeinflusst werden“ (ebd.).
Die Faszination an Natursportarten und Outdoor-Aktivitäten ist ungebrochen: Ein stark
wachsender Outdoor-Bekleidungsmarkt unterstreicht diesen Trend ebenso wie
Zuwachsraten bei sportbezogenen Reisen (Pröbstl 2009: 331). Auch das Wandern lebt
neu auf und zeigt Entwicklungen, die vor allem lange Strecken in der Natur betreffen
(ebd.). Die Nutzung von GPS-Geräten in der Landschaft gehört ebenfalls zu den
erfolgreichen Trends (ebd.). „Die Trendforschung bringt diese Entwicklungen in
Verbindung mit der Globalisierung, die die Wertschätzung von Regionalität und
Authentizität erhöht und das sogenannte ‚Cocooning‘, d.h. den Rückzug in das
persönliche Umfeld, verstärkt hat. Darüber hinaus wird eine Respiritualisierung
beobachtet, die sich gegen eine empfundene Banalität und dominierende Funktionalität
im Alltag wendet. Die Suche nach sinngebenden Aktivitäten, eine verstärkte
Erlebnisorientierung in der Freizeit und eine starke Natursehnsucht zeigen sich daher
auch im Bereich der Natursportarten“ (ebd.).
In diesem Zusammenhang kann auch das Geocaching als neue Entwicklung sportlicher
Aktivitäten in Natur und Landschaft genannt werden: Die noch relativ junge
Freizeitbeschäftigung wird oft als moderne GPS-Schnitzeljagd oder High-Tech-Schatzsuche
1
bezeichnet, bei der mit Hilfe eines GPS-Empfängers ein Versteck gesucht wird, dessen
Koordinaten im Internet veröffentlicht wurden (vgl. Kap. 2.1.1).
Geocaching erfreut sich immer größerer Beliebtheit, was die jährlich steigenden Zahlen
der neu versteckten Geocaches in Österreich zeigen: Bis Anfang 2014 waren insgesamt ca.
40.429 Geocaches österreichweit versteckt und es kommen täglich ca. 27 neue dazu
(Abfrage geocaching.com Stand 21.01.2014). Von einem kurzfristigen Trend kann deshalb
nicht die Rede sein. Geocaching als Freizeitaktivität hat sich etabliert (vgl. Kap. 2.1.2).
Der technische Aspekt des Geocaching ermöglicht es, neue Zielgruppen zu erreichen, um
sie für die Natur und einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser zu begeistern. GPSgestützte Bildungsangebote finden immer häufiger Einsatz in der Umweltbildung und
Bildung für nachhaltige Entwicklung (vgl. Kap. 2.4.1). Als innovatives Marketinginstrument
wird Geocaching auch im Tourismussektor vermehrt genutzt (vgl. Kap. 2.4.3).
Allerdings kommt es im Zusammenhang mit der modernen GPS-Schnitzeljagd auch immer
häufiger zu Konflikten, sowohl mit dem Naturschutz als auch mit Grundeigentümern und
anderen Erholungsnutzern (vgl. Kap. 2.2). Selbst wenn feststellbare Schädigungen noch
nicht überall aufgetreten sind, so ist das Konfliktpotential angesichts der ansteigenden
Geocaching-Aktivität enorm.
„Die starke Differenzierung und die schnelle Folge, in der neue bzw. abgewandelte
Sportarten [und Freizeitaktivitäten] entstehen, erschwert es, fundiert die Auswirkungen
[…] auf die Natur abzuschätzen und entsprechende Lenkungsmodelle zu entwickeln“ (JobHoben et al. 2009: 309). „Es stellt sich daher die Frage, wie angemessen auf den
Nutzungsdruck der Natur gegenüber reagiert werden muss und wie eine Harmonisierung
von Schutz- und Nutzungsaspekten herbeigeführt werden kann“ (ebd. 305).
Geocaching wurde bislang jedoch weder als Konfliktherd im Kontext der Nutzung des
öffentlichen Raums, noch als potenzielles Förderinstrument des Tourismus oder anderer
wirtschaftlicher Interessen umfassend untersucht (Weber & Haug 2012: 23). Obwohl
angesichts der immer häufiger auftretenden Konflikte innovative Ideen zur Handhabung
von Geocaching in sensiblen Naturräumen dringend gefragt sind, gibt es bisher nur
wenige
Ansätze
zum
Umgang
mit
Schutzgebietsmanagement (vgl. Kap. 2.4.2).
2
der
neuen
Freizeitaktivität
im
1.2 Zielsetzung
Um das Konfliktpotential rechtzeitig zu minimieren und die positiven Aspekte des
Geocaching zum Vorteil von Natur und Umwelt nutzen zu können, sind Konzepte für
umweltplanerische
Steuerungsinstrumente
gefragt.
Als
Basis
für
derartige
Konzeptentwicklungen, sind sowohl umfangreiches Wissen zum Themenkomplex
Geocaching, als auch eine Analyse der Geocachingsituation im Projektgebiet, erforderlich:
1. Theoretische Grundlagen zum Themenkomplex Geocaching
Zwar gibt es zahlreiche Zeitschriftenartikel und Internetbeiträge rund um das Thema
Geocaching, wissenschaftliche Veröffentlichungen, die nicht nur die technischen Aspekte
von Geocaching oder das Phänomen der Geocaching-Gemeinschaft, sondern auch
naturschutzfachlich relevante Aspekte beleuchten, sind jedoch rar. Dies mag zum einen
darin begründet liegen, dass Geocaching eine verhältnismäßig neue Freizeitaktivität ist,
die zunächst als kurzfristiger Trend bewertet wurde und deshalb wenig Beachtung in den
(Umwelt)Wissenschaften
fand.
Zum
anderen
ist
Geocaching
eine
vielfältige
Freizeitaktivität, die durch etliche Variationen und rasant fortschreitende Neuerungen
eine Palette an Möglichkeiten für verschiedenste Zielgruppen bietet, und deshalb
besonders schwer zu erfassen und analysieren ist.
Im Rahmen dieser Arbeit werden deshalb die wichtigsten (umweltrelevanten)
Grundlagenaspekte zum Geocaching nach aktuellem Stand des Wissens
zusammengestellt. Dabei finden vor allem die Themenbereiche Kommunikation und
Soziologie, Rechtswissenschaften, Wissenschaft und Bildung, Freizeit und Tourismus
sowie Naturschutz Beachtung.
2. Analyse der Geocachingsituation im Biosphärenpark Wienerwald
Die Ausübung der konfliktträchtigen Freizeitaktivität Geocaching sorgt vor allem bei
Schutzgebietsverwaltungen und Behörden zu vermehrten Diskussionen. Eine genaue
3
Untersuchung und Analyse der konkreten Geocachingsituation in den entsprechenden
Schutzgebieten wird jedoch – häufig aus Gründen mangelnder Ressourcen – nur selten
durchgeführt.
Im Rahmen dieser Arbeit wird deshalb die Geocachingsituation im
Untersuchungsgebiet Biosphärenpark Wienerwald untersucht und analysiert:
Mit Hilfe eines Geoinformationssystems (GIS) wird im ersten Schritt
festgestellt, wieviele Geocaches und welche Cachetypen aktuell im gesamten
Biosphärenpark
Wienerwald
naturschutzfachlicher
und
Bedeutung
in
Gebieten
(Kernzonen,
mit
besonderer
Naturschutzgebieten,
im
Bereich von Naturdenkmälern) vorhanden sind.
Im zweiten Schritt werden die in den Gebieten mit besonderer
naturschutzfachlicher Bedeutung liegenden Geocaches genauer untersucht.
Dazu wird überprüft, welche Lebensraumtypen und Arten im Bereich der
Geocaches ihr Verbreitungsgebiet haben. Zudem werden die im Internet
zugänglichen Cachebeschreibungen und Kommentare der Nutzer zu den
entsprechenden Geocaches studiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse
ausgewertet. So kann abgeschätzt werden, ob und inwiefern Geocaching im
Biosphärenpark Wienerwald eine potentielle Gefährdung für Lebensraum und
Schutzgüter darstellt.
Diese Arbeit – unterstützt vom Biosphärenpark Wienerwald und den Österreichischen
Bundesforsten – versteht sich als vorbereitender Beitrag für die Konzeptentwicklung
umweltplanerischer Steuerungsinstrumente im Umgang mit Geocaching. Sie dient als
Basis um eine wissenschaftlich fundierte Methode z.B. für die Anwendung durch
Fachpersonal in Behörden und Verwaltungen zu entwickeln, die es ermöglicht Geocaches
aus naturschutzfachlicher Sicht zu bewerten.
4
2. Theoretische Grundlagen zum Geocaching
2.1 Geocaching als Freizeitaktivität
In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Vielzahl verschiedener Freizeitaktivitäten
entwickelt, die sich immer stärker von Traditions- zu speziellen Trendsportarten
ausdifferenziert haben. Neben Aspekten wie Leistungs-, Erlebnis- und Genussorientierung
nehmen die Faktoren Wohlbefinden und Gesundheit eine zunehmend größere Rolle ein.
Bewusste und gesunde Lebensstile und das Erleben der Natur gewinnen im Zuge einer
zunehmenden Individualisierung im Freizeitbereich an Bedeutung. Dieser Trend führt u.a.
dazu, dass z.B. das Wandern gegenwärtig einen neuen Boom erfährt. Dies kann mit darin
begründet liegen, dass u.a. mittels neuer Technologien und Kommunikationswege, wie
sie beim Geocaching zum Einsatz kommen, auch neue Zielgruppen wie Jugendliche und
Technikliebhaber angesprochen werden. (Job-Hoben et al. 2009: 307f)
2.1.1 Das Prinzip der Schatzsuche
Geocaching ist eine Freizeitaktivität, die häufig als moderne Art der Schnitzeljagd
bezeichnet wird. Sie basiert auf der Satellitennavigation – Global Positioning System (GPS)
– und dem Internet. Der Begriff Geocaching setzt sich aus Geo, dem griechischen Wort für
Erde und Cache, dem englischen Wort für geheimes Lager oder Versteck zusammen.
(Bayer o.J., Gründel 2011: 16)
Wie bei einer herkömmlichen Schnitzeljagd wird auch bei der modernen Variante ein
Schatz, der (Geo)cache, vom sogenannten Eigentümer (Owner) versteckt. Der Cache
besteht im Regelfall aus einem wasserdichten Behälter, der je nach Größe (siehe Tab. 5)
mit Logbuch, Stift und optional mit Tauschgegenständen bestückt ist. Letztere werden
auch als Goodies bezeichnet und sind häufig Werbepräsente oder Spielzeuge. (Gründel
2011: 17)
Nachdem der Owner mit Hilfe eines GPS-Gerätes die exakten Koordinaten des Versteckes
ermittelt hat, veröffentlicht er sie zusammen mit den erforderlichen Hinweisen und
Beschreibungen (Cachelisting) im Internet auf speziellen Geocaching-Plattformen. Andere
5
Spieler können sich nun, ausgerüstet mit einem GPS-Empfänger und den Koordinaten, auf
die Suche nach dem Schatz machen. War die Suche erfolgreich, hat der Finder die
Möglichkeit, sich im Logbuch des Caches einzutragen und Goodies zu tauschen.
Anschließend kann der Fund online dokumentiert (geloggt) werden. Dabei gibt der Finder
an, ob und was getauscht wurde und hat die Möglichkeit, den Cache zu kommentieren
und seine Erfahrungen zu teilen. (Gründel 2011: 17; Groundspeak Inc. 2011b) (siehe Abb.
1)
Abb. 1: Vereinfachte Darstellung der Vorgänge beim Verstecken und Suchen eines Geocaches (verändert
nach: Groundspeak Inc. 2011b; Telaar 2007: 8)
6
Beim Geocaching wird zwischen den Tätigkeiten Verstecken und Suchen unterschieden.
Jede beliebige Person hat die Möglichkeit, sowohl die Rolle des Owners, als auch die des
Suchenden einzunehmen. Die einzige Bedingung, um Koordinaten in den entsprechenden
Geocaching Datenbanken veröffentlichen bzw. davon runterladen zu können, ist das
Anlegen eines kostenlosen Nutzerkontos. (Weihe 2009: 13)
Da jeder Cache i.d.R. nur einmal versteckt, jedoch mehrfach gefunden werden kann, ist
das Suchen die deutlich häufigere Tätigkeit als das Verstecken (Sadewasser 2004: 67).
2.1.2 Entstehung und Entwicklung des Geocachings
Die Ursprungsidee- Great GPS Stash Hunt
Am 1. Mai 2000 gab die US-amerikanische Regierung bekannt, um Mitternacht die
Verschlüsselung des GPS-Signals, genannt Selective Availability (SA), aufzuheben. Bis zu
dem Tag konnte das GPS-Signal nur vom Militär einschränkungsfrei genutzt werden.
Durch die Freischaltung verbesserte sich die Möglichkeit der Positionsbestimmung für die
allgemeine Bevölkerung um das Zehnfache (von etwa 100m auf 10m). Damit wurde die
Voraussetzung geschaffen, dass heute weltweit auch in zivilen, wissenschaftlichen und
kommerziellen Bereichen von der GPS-Technologie profitiert werden kann (The White
House - Office of the Press Secretary 2000).
Bereits einen Tag später, am 2. Mai 2000, entwickelte Computerfachmann Dave Ulmer
die Grundidee des Geocachings und veröffentlichte sie in der Internet-Newsgroup
sci.geo.satellite-nav (Groundspeak Inc. 2012e).
„Now that SA is off we can start a worldwide Stash Game!! With Non-SA accuracy is
should be easy to find someone's stash from waypoint information. Waypoints of secret
stashes could be shared on the Internet, people could navigate to the stashes and get
some stuff. The only rule would for stashes is: Get some Stuff, Leave some Stuff!! […]“
(Ulmer 2000b).
„Das Verstecken eines Gegenstandes, das Veröffentlichen der Koordinaten über das
Internet und die Idee des Tauschens von „Schätzen“ sind bis heute die grundlegenden
Elemente des Geocachings […]“ (Telaar 2007:6).
7
Einen weiteren Tag später, am 3. Mai 2000, setze Ulmer seine Idee um: In der Nähe von
Portland im US-Bundesstaat Oregon vergrub er einen Eimer mit Logbuch, Stift,
Videokassetten, CDs, Büchern, einer Dose Bohnen, einer Zwille sowie vier Ein-DollarScheinen und veröffentlichte die Koordinaten seines Stash #1 in der genannten
Newsgroup (Groundspeak Inc. 2012e; Gründel 2011). Innerhalb von drei Tagen stießen
zwei verschiedene Leser im Internet auf Ulmers Stash #1, machten sich ausgestattet mit
einem GPS-Gerät auf die Suche und berichteten online von ihrem Erlebnis (Groundspeak
Inc. 2012e). Daraufhin begann Ulmer seine Spielidee zu erweitern:
„[…] Stash #1 is easy to find but I'll be making some harder to find ones, like: Floating
Stash, Underwater Stash, Tree Stash, Sand dune stash, you might know where they are
but how do you get to them?? Underground and building stashes will be the hardest to
find. Like in a subway you'll need to use a compass and some orienteering skills to find
the stashes where GPS signals are not. […]“ (Ulmer 2000a).
Dieses Zitat klingt wie eine gut getroffene Zukunftsprognose, denn heute gibt es
tatsächlich Geocaches, die nur mit dem Boot erreicht werden können, für die man eine
Tauch- oder Kletterausrüstung benötigt oder die an Lost Places wie auf alten
Industriebrachen versteckt sind (Weihe 2009: 11) (vgl. Kap. 2.1.4).
Die Gründung von Groundspeak Inc.
Ulmers Idee fand innerhalb kürzester Zeit viele Begeisterte, die ebenfalls Behälter mit
Goodies versteckten und die Koordinaten veröffentlichten (Gründel 2011: 18). Die Zahl
der Stash-Hunt-Anhänger nahm so schnell zu, dass eine Webseite zur Datenverwaltung
der Verstecke sinnvoll erschien. Am 8. Mai 2000 stellte Mike Teague, der erste Finder von
Stash #1, die erste Geocaching-Plattform online (Telaar 2007: 6).
Das Phänomen hatte nicht länger nur US-amerikanische Bekanntheit: Bis Anfang
September 2000 war die Zahl der Caches auf insgesamt 75 weltweit angestiegen. Zur
gleichen Zeit übergab Mike Teague seine Webseite an Jeremy Irish, der die Firma
Grounded Inc., heute Groundspeak Inc., gründete und geocaching.com ins Leben rief
(Groundspeak Inc. 2012e).
8
Diese Seite ist bis heute die führende Geocaching-Plattform bzgl. Bekanntheit, Nutzerzahl
und hinterlegter Geocaches. Irish hatte von Beginn an ein großes Interesse, seine Seite
kommerziell zu nutzen. Mit Hilfe einer konsequenten Durchsetzung seiner CopyrightRechte unterband er die Weiterverbreitung der auf seiner Seite gespeicherten Daten über
andere Plattformen (Telaar 2007: 7).
Neben einer kostenlosen Mitgliedschaft auf geocaching.com bietet Groundspeak Inc.
auch kostenpflichtige Leistungen in Form von Premium-Mitgliedschaften an und
vermarktet Lizenzen für Travel Bugs und Geocoins (vgl. Kap. 2.1.4). Das Unternehmen mit
Sitz in Seattle ist aktuell (Anfang 2014) in der Lage ca. 70 Mitarbeiter zu beschäftigen
(Groundspeak Inc. o.J.a). Groundspeak Inc. betreibt abgesehen von geocaching.com auch
die Seiten waymarking.com und wherigo.com.
Weitere gängige Geocaching-Plattformen, die nicht von Groundspeak Inc. betrieben
werden, sind navicache.com, terracaching.com und im deutschsprachigen Raum
opencaching.de sowie geocache.at in Österreich.
Geocaching Entwicklung in Österreich
Der erste Geocache auf österreichischem Grund wurde im Sommer 2001 nahe Bregenz
von einem Deutschen gelegt (Temper 2010). Geocaching blieb auch in Österreich
zunächst eine geheime Nischensportart, die von einer überschaubaren Gruppe
Einzelkämpfer ausgeübt wurde (ebd.). Der Zugang zum neuen Hobby war anfangs eher
technischer Art und das Tauschen hatte einen hohen Stellenwert: In den Anfängen des
Geocachings handelte es sich bei den Goodies noch häufig um Speichermodule oder
anderes technisches Equipment; Tauschgegenstände im Wert von fünf Euro oder mehr
waren keine Seltenheit (styrian bastards 2010).
Im Jahr 2001 wurden in Österreich noch mehr Caches versteckt als gefunden (siehe Abb.
2). Dieses Verhältnis kehrte sich jedoch bald um. Mediales Interesse, geringere
Anschaffungskosten von GPS-Geräten und die Ausstattung moderner Mobiltelefone mit
GPS-Empfängern sorgten dafür, dass Geocaching ein immer bekannteres Hobby wurde
(Gründel 2011: 19). Schon bald war Geocaching als die „neue Trendsportart“ bekannt, die
sich steigender Popularität erfreute. Geocaching blieb nicht länger alleiniges Hobby von
9
Technikliebhabern, sondern weitere Interessengruppen – wie Wanderer – entdeckten die
GPS-Schatzsuche für sich (styrian bastards 2010).
Von einem kurzfristigen Trend kann heute keine Rede sein; Geocaching hat sich in
Österreich etabliert:
Verstecken
Im Jahr 2013 wurden 10.005 neue Geocaches in Österreich versteckt (siehe Abb. 2). Das
entspricht ca. 27 neu versteckten Geocaches pro Tag. Wenn der Owner keine Lust oder
Zeit mehr hat seinen Geocache zu pflegen oder wenn Beschwerde wegen eines
Geocaches eingereicht wurde, wird der Cache i.d.R. eingesammelt und archiviert. Die
Archivierung eines Geocaches bedeutet, dass die Daten und Beschreibungen des Caches
auf der Internetplattform nicht länger abrufbar sind. Der angenommene jährliche
Ausschluss von Geocaches durch Archivierung liegt bei ca. 10%. Es kommen also nicht
nur stetig neue Geocaches dazu, sondern es scheiden auch welche aus. Trotz dieser
Ausschlussrate steigt die Anzahl der in Österreich versteckten Geocaches weiter an: Bis
Ende 2013 waren insgesamt ca. 40.429 Geocaches österreichweit versteckt (Abfrage
geocaching.com Stand 21.01.2014).
Suchen
Von 2001 bis einschließlich 2013 wurden insgesamt 6.553.066 geloggte Funde
österreichweit auf geocaching.com registriert (siehe Abb. 2). Die Anzahl der geloggten
Funde nimmt jährlich zu, was verdeutlicht, dass Geocaching sich steigender Popularität
erfreut und immer intensiver betrieben wird. Allein im Jahr 2013 waren es 1.816.055
geloggte Funde österreichweit. Das entspricht im Durchschnitt ca. 45 geloggten Funden
pro versteckten Geocache. Dabei muss bedacht werden, dass diese Zahlen sich lediglich
auf die Daten einer einzigen Plattform (geocaching.com) beziehen und evtl. nicht jeder
Geocacher seine Funde im Internet loggt. Außerdem kann es vorkommen, dass ein Cache
nicht im ersten Anlauf gefunden wird und deshalb mehrere Versuche notwendig sind. Das
bedeutet, dass jeder Geocache wahrscheinlich öfter gefunden und sehr wahrscheinlich
öfter angesteuert wurde, als diese Zahlen zeigen. Man kann also von der Annahme
ausgehen, dass die tatsächliche Zahl der Suchaktionen wesentlicher höher ist.
10
2.000.000
1.800.000
10.000
1.600.000
1.400.000
8.000
1.200.000
6.000
1.000.000
800.000
4.000
600.000
400.000
2.000
SUCHEN
Anzahl der jährl. geloggten Funde
VERSTECKEN
Anzahl der jährl. neu versteckten Caches
12.000
200.000
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Verstecken Wien
1
4
28
70
167
178
209
252
297
453
529
444
658
Verstecken Österreich
9
66
245
439
887
1.190
1.926
3.280
5.231
6.264
8.130
9.499
10.005
Suchen Wien
0
39
434
1.982
7.021
12.906
23.961
44.767
73.719
114.132
191.728
222.312
259.315
Suchen Österreich
4
196
2.029
7.076
21.316
39.952
92.987
215.166
489.899
806.057
0
1.369.271 1.725.600 1.816.055
Abb. 2: Entwicklung der Geocaching-Aktivität in Wien und Österreich von 2001 bis 2013 - VERSTECKEN (Anzahl der jährlich neu versteckten und auf geocaching.com
veröffentlichten Geocaches) und SUCHEN (Anzahl der jährlich auf geocaching.com als gefunden geloggte Geocaches) (Datengrundlage: http://aj-gps.net/hide_rate
und http://aj-gps.net/find_rate Stand 21.01.2014)
11
2.1.3 Spielvoraussetzungen und -richtlinien
Geocaching ist ein Hobby, das weitestgehend altersunabhängig ausgeübt werden kann.
Caches mit den verschiedensten Anforderungen bieten sowohl für SportlichAmbitionierte als auch für gemütliche Wanderer, Familien, erfahrene Geocacher und
Anfänger eine Vielfalt an Möglichkeiten. (Gründel 2011: 17)
Geocaching kann bereits mit geringen finanziellen Mitteln betrieben werden. Als
Minimalvariante genügen ein einfaches GPS-Gerät oder ein GPS-fähiges Mobiltelefon
sowie ein Internetzugang, um an die Koordinaten und die Beschreibung des Verstecks zu
gelangen (Sadewasser 2004: 18). Der geübte Umgang mit dem technischen Equipment
gilt als Voraussetzung für die erfolgreiche Schatzsuche.
Weitere Voraussetzungen ergeben sich aus dem Gelände, in dem der Cache versteckt ist.
Somit ist es nicht möglich, allgemeingültige Empfehlungen hinsichtlich sportlicher
Fähigkeiten, Kondition oder Ausrüstung und damit verbundenen Ausgaben zu geben. Ist
ein Cache in anspruchsvollem Gelände versteckt, können eine spezielle Ausrüstung (z.B.
Kletter-, Tauchequipment) und das Wissen um den ordnungsgemäßen Einsatz dieser
notwendig sein. Wie lange es dauert, bis der Cache gefunden wird, ist ebenfalls von
Erreichbarkeit und Geländebeschaffenheit, aber auch von der Cachegröße, der Art des
Versteckes und der persönlichen Erfahrung der Suchenden abhängig. Eine gewissenhafte
Routenplanung,
die
versucht
alle
Aspekte
der
Suche
(Schwierigkeit,
Dauer,
Geländebeschaffenheit, Wetterentwicklung usw.) zu berücksichtigen, ist demnach
unerlässlich. Dabei können Erläuterungen und Hinweise, die üblicherweise den
Koordinaten zugefügt werden, sowie Kommentare anderer Suchender hilfreich sein.
Außerdem müssen sich Geocacher vor der Suche zum Thema Betretungsrecht, über das
Zielgebiet, mögliche Schutzverordnungen und damit verbundenen Verhaltensregelungen
informieren. (Bayer o.J.)
Bzgl. der Versteckmöglichkeiten sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt: Sogar auf der
International Space Station (ISS) gibt es einen Geocache (Gründel 2011: 125)! Geocaches
können sowohl an Bauten (z.B. unter Treppenstufen, Brückenkanten, Betonplatten,
Abdeckungen, in Mauerspalten, Rohren usw.) als auch in der Natur (unter Baumwurzeln,
Steinen, Felsvorsprüngen, in Baumhöhlen, an Abhängen, Wasserläufen, usw.) versteckt
12
sein (Sadewasser 2004: 71f). Prinzipiell kommen also alle Natur- und Kulturräume für das
Geocaching in Frage, solange die örtlich geltenden Gesetze eingehalten werden. Diese
enthalten zwar keine spezifischen Angaben zum Geocaching, behandeln jedoch Fragen
zum Betretungsrecht, strafrechtliche Aspekte sowie die Themen Natur- und
Umweltschutz, die natürlich auch beim Geocaching relevant sind (vgl. Kap. 2.3).
Es gibt keine offiziellen Institutionen, in denen Geocacher organisiert sind. Die
Regelwerke und Spielrichtlinien zum Verstecken werden von den Betreibern der
jeweiligen Internetseite festgelegt, auf der ein Cache veröffentlicht werden soll. Diese
Regelwerke und Richtlinien haben – insofern überhaupt vorhanden – keine
Allgemeingültigkeit, sondern variieren je nach Anbieter. (Weihe 2009: 13)
Die Richtlinien (guidelines) von Groundspeak Inc. beinhalten Angaben zum physischen
Versteck, zum Veröffentlichen im Internet und zum Fund-Loggen von Geocaches (siehe
Anhang I). Bevor ein Cache veröffentlicht wird, werden die Angaben des Owners von
einem ehrenamtlichen sogenannten Reviewer auf Einhaltung der Richtlinien überprüft
(Groundspeak Inc. 2012b). Die Reviewer sind i.d.R. Leute mit weitreichender GeocachingErfahrung,
gutem
Ansehen
in
der
Geocaching-Gemeinschaft,
starker
Kommunikationsfähigkeit und gutem Verständnis der Richtlinien. Bei Interesse als
freiwilliger Helfer aktiv zu werden und bei Bedarf in der entsprechenden Region, kann
man von einem anderen Freiwilligen vorgeschlagen werden (Groundspeak Inc. 2012f).
Die Reviewer überprüfen den Cache allerdings nicht direkt vor Ort. Dies wäre angesichts
der hohen Zahl täglich neu versteckter Caches gar nicht möglich. Die Reviewer beziehen
sich lediglich auf die Beschreibungen und angegebenen Daten des Owners, die auf der
Plattform veröffentlicht werden sollen. Diese werden am Computer überprüft – soweit
das möglich ist. (Groundspeak Inc. 2012b)
Die Abstandsregelung zählt zu den kontrollierbaren Vorgaben: Sie besagt, dass alle
physischen Elemente eines Caches, z.B. auch materielle Stationen mit Hinweisen zum
Cache, einen Mindestabstand von 0,1 Meile (entspricht 161 Metern) einhalten müssen.
Virtuelle Geocaches (siehe Tab. 2) und nicht materielle Stationen sind also von dieser
Regel ausgenommen. Zudem gibt es innerhalb eines Multi- oder Mystery-Geocaches
keinen Mindestabstand zwischen den physischen Elementen. (ebd.)
13
Groundspeak Inc. weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass der Owner für die Pflege und
Wartung des Caches sowohl im Internet als auch vor Ort, sowie für alle Besuche des
Caches verantwortlich ist. Der Owner ist also verpflichtet, den guten Zustand des Caches
durch gelegentliche Besuche des Verstecks sicherzustellen. Eine Wartung wird vor allem
dann nötig, wenn jemand ein Problem z.B. „Cache verschwunden/ beschädigt“ auf der
Plattform gemeldet hat. Der Owner kann den betroffenen Cache bis zur Überprüfung
vorübergehend deaktivieren um andere Geocacher vom Suchen abzuhalten. Wird das
Problem nicht innerhalb von bis zu vier Wochen gelöst, kann Groundspeak Inc. den Cache
auch ganz archivieren. Wegen des Wartungsaufwandes wird dazu aufgerufen nur
innerhalb seines üblichen Cachegebiets (also nicht während einer Reise fernab der
Heimat) Caches zu verstecken. Das Gebiet, indem ein Owner sich verantwortungsvoll um
die Wartung seiner Caches kümmern kann, variiert individuell und wird abhängig von der
Größe des Areals, in dem der Owner bislang gefundene Caches geloggt hat, bestimmt.
Dieser Wert liegt im Ermessen des Reviewers und kann ebenfalls am Computer überprüft
werden. (Groundspeak Inc. 2012b)
Des Weiteren beinhalten die guidelines eher Empfehlungen und rufen zur Selbstkontrolle
vor allem hinsichtlich eines rücksichtsvollen Umgangs mit fremdem Grundeigentum und
der Natur auf:
Es wird darauf hingewiesen, dass alle örtlichen Gesetze und Landnutzungen sowohl für
den Ort des Caches, als auch für den Weg dorthin gelten. Caches dürfen nicht in
Bereichen mit genehmigungspflichtigem oder verbotenem Zugang liegen oder
Grundeigentum verändern bzw. zerstören. Zudem versichert der Owner mit dem
Einreichen des Cachelistings die Erlaubnis des Grundbesitzers oder Verwalters zum
Verstecken des Caches auf privatem oder öffentlichem Grund eingeholt zu haben. (ebd.)
Caches dürfen weder ganz noch teilweise vergraben werden. Bei der üblichen
Genauigkeit von GPS-Geräten (+/- fünf bis zehn Meter) würden sonst großflächige Areale
von Suchenden umgegraben werden. Außerdem dürfen Flora und Fauna bei der
Ausübung von Geocaching weder absichtlich noch unabsichtlich geschädigt werden. Um
sensible Bereiche zu schützen kann es deshalb notwendig sein Geocaching-Aktivitäten für
Teile des Jahres ruhen zu lassen. Die Cache-Inhalte müssen zudem Outdoor-tauglich sein.
Das bedeutet, sie sollten keine Lebensmittel oder parfümierte Gegenstände sowie Dinge,
14
die bei Kälte und Hitze reagieren enthalten. Tiere haben einen scharfen Geruchssinn und
werden womöglich von solchen Inhalten angelockt und geschädigt. (ebd.)
Geocaching.com ist die einzige Plattform, auf der die Daten vor der Veröffentlichung
einer Kontrolle unterzogen werden. Bei der bekanntesten Geocaching-Plattform im
deutschsprachigen Raum – opencaching.de – findet weder eine Überprüfung der Daten
durch ehrenamtliche Reviewer noch eine andere Art der Kontrolle vor Veröffentlichung
der Daten statt.
2.1.4 Cache-Klassifizierungen
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Klassifizierungssysteme und Cachearten, die je nach
Datenbank in der Bezeichnung und der Ausprägung variieren. Entscheidende Merkmale
sind u.a. die Größe des Cachebehälters oder der Schwierigkeitsgrad, den Cache zu finden.
(Gründel 2011: 23)
Die folgende Darstellung der Cache-Klassifizierungen orientiert sich an den von
Groundspeak Inc. kommunizierten Einteilungen. Da einige Cachetypen nur kurzfristig
existieren bzw. heute keinen Bestand mehr haben, erhebt die folgende Auflistung keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden nur jene Cachetypen berücksichtigt, die für die
vorliegende Arbeit von Relevanz sind. Diese sind zugleich auch die Gängigsten.
Klassische (physische) Cachetypen
TELAAR (2007: 12) definiert klassische Cachtypen als physische Geocaches, bei denen ein
Behälter gefunden und ein Logbuch signiert wird (siehe Tab. 1). Zusätzlich kann der Fund
des klassischen Caches im Internet geloggt werden.
Klassische Geocaches entsprechen am ehesten der Ursprungsidee des Geocaching. Unter
manchen Geocachern ist die Meinung verbreitet, dass alleinig physische Caches als
„echte“ Geocaches gelten und in der persönlichen Statistik (vgl. Kap. 2.1.5) zählen.
15
Tab. 1: Klassische/ Physische Cachetypen (verändert nach Groundspeak Inc. o.J.d; Gründel 2011: 23–25)
KLASSISCHE | PHYSISCHE CACHETYPEN
Traditional Cache
Der Traditional ist der ursprüngliche und einfachste Cachteyp. Er ist an den im Internet
veröffentlichten Koordinaten versteckt, enthält mindestens ein Logbuch oder -blatt und je nach
Größe auch Tauschgegenstände.
Multi-Cache
Der Multi führt über mehrere Stationen zum eigentlichen Cache (final). Die im Internet
veröffentlichten Koordinaten leiten zu einem Startpunkt, an dem man Hinweise zur nächsten
Station erhält. Die Gestaltung der einzelnen Stationen kann unterschiedlich sein: Im einfachsten
Fall enthält die Station die nächsten Koordinaten, es kann aber auch sein, dass diese z.B. durch
Ablesen oder Zählen vorhandener Objekte (Gedenktafeln, Windräder usw.) ermittelt werden
müssen.
Mystery | Puzzle | Unknown Cache
Bei einem Mystery muss zunächst ein Rätsel (z.B. Codierungen, Bilderrätsel) gelöst werden, um
die Koordinaten zu erhalten, die entweder zu einem Startpunkt oder direkt zum eigentlichen
Cache (final) führen.
Letterbox Hybrid
Beim Letterboxing wird mittels klassischer Navigationsmittel (Kompass, Karte, Entfernung und
Schritte) zum Ziel (häufig tatsächlich ein Briefkasten) geführt. Eine Letterbox enthält neben dem
Logbuch auch einen eigenen Stempel. Die Koordinaten einiger bereits bestehender Letterboxes
wurden zusätzlich online als Geocache veröffentlicht (Letterbox Hybride).
Besondere (virtuelle) Cachetypen
Zur Kategorie der besonderen Cachetypen zählen all jene, bei denen unter den
angegebenen Koordinaten kein Behälter, sondern ein bestimmter Ort aufgesucht werden
muss (Telaar 2007: 12) (siehe Tab. 2). Bei diesen Spielvarianten muss also nicht erst ein
Schatz versteckt werden, sondern es wird auf bereits vorhandene Sehenswürdigkeiten
und Plätze aufmerksam gemacht (Groundspeak Inc. o.J.b).
16
Tab. 2: Besondere/ Virtuelle Cachetypen (verändert nach Groundspeak Inc. o.J.d, o.J.f, o.J.b; Gründel
2011: 24–27)
BESONDERE | VIRTUELLE CACHETYPEN
Virtual Cache
Beim Virtual Cache führen die Koordinaten statt zu einem Behälter
zu einem bestimmten Ort (z.B. ein Monument, eine Höhle, ein
Baum, usw.). Um den Fund loggen zu können, muss man eine
Frage zu dem Ort beantworten (etwas, das man nur weiß, wenn
man wirklich da war), ein Foto machen o.ä..
Webcam Cache
Hier führen die Koordinaten zu einer bestehenden Webkamera,
die i.d.R. durch Dritte angebracht wurde. Der Cacher muss sich von
der Kamera ablichten lassen und zum Loggen das Beweisbild
vorzeigen. Damit dies möglich ist, benötigt man entweder eine
Person, die angerufen werden kann, um das Bild im Internet
abzuspeichern, oder ein internetfähiges Mobiltelefon, iPad bzw.
Laptop vor Ort, um das Abspeichern der Aufnahme selbst
durchführen zu können.
Locationless | Reverse Cache
Der Locationless ist gewisser Maßen das Gegenstück zum
Traditional Cache: Anstelle der Koordinaten sind im Listing
Informationen zum Ort angegeben, den es zu finden gilt. Im
Anschluss an den Fund loggt man die Koordinaten.
EarthCache
Waymarking
Die Cachetypen Virtual,
Webcam, und Locationless
Cache
können
seit
November 2005 nicht
mehr auf geocaching.com
veröffentlicht werden. Sie
werden nun als Waymarks
verschiedenen Kategorien
zugeordnet und sind unter
waymarking.com abrufbar. Die Idee hinter
Waymarking ist, andere
Leute auf besondere Orte
aufmerksam zu machen
und Informationen zu
diesen Orten weiter zu
geben.
TM
Ein EarthCache macht auf einzigartige geologische Phänomene aufmerksam. Es wird kein
Behälter gesucht, sondern es müssen vor Ort Informationen zu der Fragestellung aus dem Listing
recherchiert werden (bspw. durch das Lesen einer Informationstafel). Die Antwort schickt man
dem Owner via Email, erst dann erhält man eine Logerlaubnis. Die Geological Society of America
kontrolliert jeden EarthCache und gibt ihn nur frei, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden, um
ein gewisses Niveau bzw. einen pädagogischen Mehrwert sicherzustellen.
Wherigo
TM
Cache
Wherigo entstand aus der Idee, Computerspiele mittels GPS ins wahre Leben zu holen. Ein
Wherigo Cache besteht demnach aus virtuellen und physischen Elementen. Man benötigt eine
Spieldatei (Cartridge) für das GPS-Gerät. Mithilfe dieser wird man zu verschiedenen Orten
geführt. Dort angekommen präsentiert das Spiel neue Informationen zum fiktionalen
Abenteuer. Wherigo ist aber nicht nur ein Werkzeug für Spieleliebhaber, es bietet auch die
Möglichkeit für GPS-gesteuerte Städtetouren, innovatives Marketing (z.B. Shoppingtouren) und
weitere Formen der zielgerichteten Schnitzeljagd.
Geocaching Challenge
Im Sinne des Mottos „go somewhere, do something“ wurde Mitte 2011 die Geocaching
Challenge ins Leben gerufen. Dabei muss an einem bestimmten Ort eine Aufgabe erfüllt werden.
Zum Beispiel muss eine bestimmte Tätigkeit fotografisch festgehalten oder ein Quick Response
Code (QR-Code) gefunden werden.
17
Geocaching-Treffen und Aktionen
Zur Kategorie der Geocaching-Treffen und Aktionen im Sinne dieser Arbeit, zählen
Geocache-Versammlungen aus verschiedensten Anlässen (siehe Tab. 3). GeocachingTreffen und Aktionen können als virtuelle Caches angelegt sein, indem z.B. lediglich die
Uhrzeit und die Koordinaten des Treffpunktes im Listing angegeben sind. Teilweise
werden im Rahmen von Geocaching-Aktionen aber auch klassische Geocaches gesucht.
Tab. 3: Geocaching-Treffen / Aktionen (verändert nach Groundspeak Inc. o.J.d; Gründel 2011: 25)
GEOCACHING-TREFFEN| AKTIONEN
Event Cache
Beim Event Cache handelt es sich um ein Treffen lokaler Geocacher, um sich über das
gemeinsame Hobby auszutauschen. Im Listing werden die Uhrzeit und die Koordinaten des
Treffpunktes angegeben.
Mega-Event Cache
Ein Mega-Event Cache ist ein Geocaching-Treffen in einer Dimension von mindestens 500
Teilnehmern. Häufig dauert ein solches Mega-Event mehrere Tage und lockt Geocacher aus der
ganzen Welt an.
Cache In Trash Out (CITO)
„Cache In Trash Out“ gilt als prinzipielles Motto beim Geocaching. Jeder aktive Cacher ist dazu
aufgefordert, bei der Ausübung seines Hobbys den Müll entlang der benutzten Wege
einzusammeln und so einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. CITO-Events sind größere Treffen
von Geocachern mit dem Fokus auf Müllentsorgung, Entfernung invasiver Arten, Rekultivierung
von Flächen oder Wegeinstandhaltung.
Verteilung der Cacheklassen und -typen
In Österreich sind die klassischen/ physischen Cachetypen mit 91 Prozent am häufigsten
vertreten (Abfrage geocaching.com und waymarking.com Stand: 29.11.2012) (siehe
Abb. 3). Der einfachste Cachetyp – der Traditional – macht 67 Prozent dieser Klasse aus
und ist somit eindeutig der beliebteste Cachetyp, gefolgt von Mystery und Multi-Caches
(ebd.). Die Zahlen machen deutlich, dass physische Caches den behälterlosen Varianten
vorgezogen werden.
Besondere/ virtuelle Caches sind mit nur neun Prozent verhältnismäßig schwach
vertreten (ebd.) (siehe
Abb. 3). Waymarks machen mit 85 Prozent den größten Anteil dieser Klasse aus (ebd.).
EarthCaches, die den strengen Kriterien der Geological Society of America unterliegen,
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machen nur 13 Prozent der virtuellen Caches aus (ebd.). Das bedeutet jedoch nicht
zwingend, dass sie sich weniger Beliebtheit erfreuen, sondern lediglich, dass der
Qualitätssicherung dieser Trademark ein hoher Wert beigemessen wird. Wherigos, die
nur mittels spezieller Software „gespielt“ werden können, machen mit zwei Prozent einen
zu vernachlässigenden Anteil der besonderen/ virtuellen Caches aus (ebd.). Geocaching
Challenges sind nicht immer ortsspezifisch und teilweise nur temporär verfügbar. Sie
können nicht explizit abgefragt werden und finden deshalb in dieser Statistik keine
Berücksichtigung.
Geocaching-Treffen und -Aktionen werden bei der Darstellung der Verteilung der
Cacheklassen und -typen nicht berücksichtigt. Da Typen dieser Klasse durch Termine
zeitlich limitiert sind und das Cachelisting i.d.R. im Anschluss an die Veranstaltung
archiviert wird, kann eine Abfrage dieser Klasse lediglich eine Momentaufnahme zeigen.
Eine Berücksichtigung dieser Daten würde das Gesamtbild der Cacheverteilung
verfälschen.
Multi-Cache
4.522; 15%
Mystery Cache
4.614; 15%
Letterbox Hybrid
90; <1%
Waymarks
2.243; 8%
EarthCache
342; 1%
Wherigo
52; <1%
Traditional Cache
18.377; 61%
Physische Geocaches
27.664, 91%
Virtuelle Geocaches
2.635, 9%
Abb. 3: Verteilung der Cachetypen (Klassisch/ Physisch, Besonders/ Virtuell ohne Challenges) in
Österreich (Datengrundlage: Abfrage geocaching.com und waymarking.com Stand: 29.11.2012)
Weitere Cachevarianten und Besonderheiten
Abgesehen von den genannten Cachearten gibt es weitere Formen, die von Groundspeak
Inc. jedoch nicht als eigene Typen aufgelistet werden. Dazu zählen Caches zu bestimmten
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Themenbereichen (z.B. Mathe/ Physik Cache), an bestimmten Orten (Höhlencache, Lost
Place Cache), solche, die nur zu bestimmten Jahres- und Tageszeiten gefunden werden
können (Nachtcache, Gezeitencache) und reisende Gegenstände (Travelbug, Hitchhiker)
(siehe Tab. 4).
Tab. 4: Von Groundspeak Inc. nicht explizit aufgelistete Cache-Sonderformen und weitere
Besonderheiten
CACHE-SONDERFORMEN | WEITERE BESONDERHEITEN
Drive-In Cache
Ein Drive-In Cache ist ein klassischer Geocache, der in unmittelbarer Nähe eines
Parkplatzes liegt bzw. der erreicht werden kann, ohne dass eine weitere Strecke zu
Fuß zurückgelegt werden muss. Zum Bergen des Caches ist keine spezielle Ausrüstung
erforderlich. (Gründel 2011: 28)
Lost Place Cache
ORT
Beim Lost Place handelt es sich i.d.R. um alte, nicht mehr genutzte industrielle oder
militärische Gelände (z.B. Bunker, verlassene und verfallene Gebäude und
Siedlungsanlagen). Lost Place Caches üben durch die spezielle Örtlichkeit einen
besonderen Reiz auf abenteuerlustige Geocacher aus. (ebd.: 30f)
Höhlencache
Ein Höhlencache ist ein Geocache in einer zugänglichen Höhle oder einem
Höhlenkomplex. Häufig ist hier eine spezielle Ausrüstung (Taschenlampe,
Kletterausrüstung) und besonderes Wissen erforderlich. (ebd.: 145)
Nachtcache
ZEIT
Ein Nachtcache soll ausschließlich bei Dunkelheit gelöst werden (ebd.: 30).
Nachtcaches sind üblicherweise als Multi-Cache angelegt: Über Reflektoren,
fluoreszierende oder auf UV-Licht reagierende Farben wird man von Station zu Station
geleitet (ebd.). Manche Nachtcaches erfordern eine spezielle Ausrüstung (z.B.
Nachtsichtgerät, Metalldetektor, Funkgerät).
Hitchhiker | Travel Bug
Von Zeit zu Zeit werden im Zuge von Werbemaßnahmen besondere Hitchhiker –
sogenannte Promotionals – auf den Weg geschickt. Groundspeak Inc. hat in den
vergangen Jahren Hitchhike-Projekte von Jeep, Timberland, Garmin etc.
unterstützt.(Groundspeak Inc. 2012a)
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REISENDE GEGENSTÄNDE
Ein Hitchhiker ist ein von Cache zu Cache reisender Gegenstand (Spielzeug, Werkzeug,
Buch etc.), der i.d.R. auf einer bestimmten Mission ist (z.B. alle Hauptstädte der EU
besuchen). Hat man einen Hitchhiker gefunden, kann man ihn mitnehmen und muss
ihn innerhalb von 14 Tagen in einem anderen Cache wieder ablegen. Jeder Hitchhiker
verfügt über einen individuellen Code, die sogenannte Tracking-Nummer. Diese ist auf
einer am Hitchhiker befestigten Metallplakette, dem sogenannten Travel Bug,
eingraviert. Mit Hilfe der Tracking-Nummer kann man den Fund eines Hitchhikers
loggen und seinen bisherigen Reiseweg zurück verfolgen. (ebd.: 38f)
Geocoins
Geocoins sind von Gruppen oder Privatpersonen individuell gestaltete Münzen, die
wie Hitchhiker von Cache zu wandern. Sie verfügen ebenfalls über eine TrackingNummer, die direkt auf der Münze eingeprägt ist. Der Vorteil der Geocoins ist ihre
geringe Größe. (Gründel 2011: 39ff)
Cachegrößen
Die Größe eines Cachebehälters bestimmt einerseits ob z.B. Tauschgegenstände in ihm
abgelegt werden können, sie ist vor allem aber entscheidend dafür, wo der Cache
versteckt werden kann. (Telaar 2007: 16; Weihe 2009: 19) Groundspeak Inc. ordnet
Caches fünf verschiedenen Größenklassen zu (siehe Tab. 5).
Tab. 5: Gängige Größenklassen für Geocaches (verändert nach Gründel 2011: 31f; Groundspeak Inc.
2012c)
GRÖßENKLASSEN
Micro
Stauraum:
Inhalt:
Beispiel:
< 100ml
nur ein Logbuch oder –blatt
35 mm Filmdose
Small
Stauraum:
Inhalt:
Beispiel:
100ml bis < 1l
Logbuch, Stift, optional Tauschobjekte
Butterbrotdose
Normal
Stauraum:
Inhalt:
Beispiel:
1l bis < 20l
Logbuch, Stift, optional Tauschobjekte
Kunststoffbehälter, Munitionskiste in der Größe eines Schuhkartons
Large
Stauraum:
Inhalt:
Beispiel:
ab 20l
Logbuch, Stift, optional Tauschobjekte
Tonne, Schränke, ganze Räume
Stauraum:
Inhalt:
Beispiel:
alle Behälter, die keiner der anderen Größen zugeordnet werden
können z.B. sehr kleine (Nano)
< 10ml
Logblatt/ kurzer Logstreifen
Arzneimittel- o. Zirkelminenröhrchen, hutmuttergroße Magnetdosen
Other
Nano
Schwierigkeitsgrade
Beim Schwierigkeitsgrad von Geocaches unterscheidet man grundsätzlich zwischen der
Schwierigkeit in Bezug auf die Suche bzw. das Rätsel (Difficulty) und dem
Schwierigkeitsgrad, der sich aus den Ansprüchen und Gegebenheiten des Geländes
(Terrain) ergibt. Je höher die Difficulty bewertet wurde, desto größer ist der zu
erwartende Suchaufwand bzw. der zu erwartende Zeitaufwand zum Finden des Caches.
Die Geländebewertung erfolgt nach einem ähnlichen Schema: Mit einer hohen
Terrainbewertung
steigen
die
Ansprüche
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an
körperlichen
Einsatz
und
die
Wahrscheinlichkeit, dass eine spezielle Ausrüstung erforderlich wird. (Telaar 2007: 15f)
Über alle gängigen Plattformen hat sich ein Rating von eins bis fünf für die Schwierigkeit
im Sinne von Difficulty und Terrain durchgesetzt (Gründel 2011: 33) (siehe Tab. 6).
Tab. 6: Gängige Geocaching Schwierigkeitsgrade (Difficulty & Terrain) (verändert nach Groundspeak Inc.
2012d; Gründel 2011)
DIFFICULTY
D1
Easy
leicht
klar ersichtlich, in wenigen Minuten zu finden, für Anfänger
geeignet
D2
Average
mittelmäßig
ein etwas erfahrener Geocacher ist in der Lage den Cache
innerhalb von 30 Minuten zu finden
D3
Challenging
herausfordernd
ein erfahrener Geocacher wird gefordert und benötigt einen
halben Tag für die Lösung/ Suche
D4
Difficult
schwierig
echte Herausforderung für einen erfahrenen Geocacher,
vielleicht werden mehrere Tage/ Anläufe benötigt; eventuell
spezielle Fähigkeiten/ Kenntnisse oder gute Vorbereitung nötig
D5
Extreme
sehr schwierig
ernsthafte
Herausforderung,
spezielles
(Fach)Wissen/
Fähigkeiten/ Ausrüstung zwingend erforderlich, Lösung kann
sich über Tage hinziehen
TERRAIN
T1
Handicapped accessible
behindertengerecht
Gelände
ist
überwiegend
geteert,
relativ
zurückzulegende Wegstrecke kürzer als 800m
flach,
T2
Suitable for small
children
kindertauglich
Gelände führt generell entlang markierter Wege, ohne große
Höhenunterschiede oder dichtes Unterholz; zurückzulegende
Wegstrecke bis ca. 3km
T3
Not suitable for small
children
nicht kindertauglich
Strecke länger als 3km, teilweise unwegsames oder steiles
Gelände, Kriechen oder leichte Klettereien (Räuberleiter,
Bäume mit vielen Ästen bis zu einer Höhe von 4m) sind
erforderlich
T4
Experienced outdoor
enthusiasts only
lange Wanderungen
Durchgehend schwieriges, wegloses Gelände mit sehr dichtem
Bewuchs und/ oder extrem starker Steigung, Kriechen,
Rutschen, Gleiten, Klettern; Wegstrecke länger als 16km, evtl.
ist eine Übernachtung nötig
T5
Extremly challenging
terrain
sehr schwierig
Spezialausrüstung wie Boot, Klettermaterial, Tauchausrüstung
und das Wissen um den richtigen Umgang mit selbiger sind
unabdingbar
Dieses Bewertungsschema entstand im Rahmen einer Diskussion in einem GeocachingForum im Jahr 2001. Es ist subjektiv, denn jeder Owner bewertet seinen Cache selbst.
Zudem kann die Wertigkeit der Kategorien zwischen verschiedenen Nationen und
Regionen stark variieren: Ein T3 in British Columbia, Kanada beispielsweise ist sicherlich
nicht mit einem T3 in Amsterdam, Holland zu vergleichen. (Groundspeak Inc. 2012d)
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Groundspeak Inc. empfiehlt den Ownern ein Feature im Internet zur Entscheidungshilfe
(Groundspeak Inc. 2012d). Anhand eines Fragenkatalogs werden Aspekte wie
Wegstrecke, Untergrundbeschaffenheit, Vegetation und Höhenprofil in die Ermittlung des
Schwierigkeitsgrades einbezogen (ClayJar 2001). Zudem hat der Owner die Möglichkeit,
beim Listing halbe Sterne anzugeben, um feiner differenzieren zu können (Groundspeak
Inc. 2012d).
Attribute
Attribute bieten die Möglichkeit, den Cache mit Piktogrammen näher zu beschreiben. Die
Symbole geben an, was am Versteckort bzw. auf dem Weg dorthin zu erwarten ist z.B.
• was in dem Bereich erlaubt bzw. verboten ist (Hunde, Fahrräder, Lagerfeuer etc.),
• welche Ausrüstung benötigt wird (Taschenlampe, Kletterausrüstung, Boot etc.),
• unter welchen Bedingungen der Cache zu finden ist (im Winter machbar, für Kinder
geeignet, Nachtcache, rund um die Uhr machbar, lebende Tiere in der Nähe etc.),
• welche Risiken die Cachsuche in sich birgt (Dornen, Steinschlaggefahr, Jagdgebiet etc.)
• mit welcher Ausstattung die Cacheumgebung bestückt ist (öffentliche Toiletten,
Picknickplatz, öffentliche Verkehrsmittel, Kinderwagentauglich, Einkehrmöglichkeit
etc.).
Der Owner kann die Attribute bereits beim Anlegen des Cachelistings angeben oder
nachträglich hinzufügen. Es sind allerdings maximal 15 Attribute pro Cachelisting
auswählbar. Premium-Mitglieder (vgl. Kap. 2.1.2) können Geocaches gezielt nach
Attributen auswählen und filtern. (Groundspeak Inc. o.J.c)
2.1.5 Geocaching-Gemeinschaft
Die Geocaching Gemeinschaft organisiert sich und kommuniziert ausschließlich über
Internetplattformen und -foren. Sie zählt deshalb zu den sogenannten „OnlineCommunities“. (Schütze 2010b: 16)
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OnlineCommunity
OnlineCommunity
Der Begriff Online-Community bezeichnet eine organisierte Kommunikation
innerhalb eines elektronischen Kontaktnetzwerkes. Eine technische Plattform
dient als Basis für die Zusammenkunft einer Gruppe von Individuen mit
gemeinsamen Interessen, Zielen oder Aktivitäten. Online-Communities sind
geprägt durch soziale Interaktion und wechselseitigen, asynchronen und
ortsunabhängigen Austausch selbstgeschaffener inhaltlicher oder
personenbezogener Informationen. {Gabler Verlag #50}
Es gibt keinen übergreifenden Verbund, indem die verschiedenen GeocachingPlattformen vereinigt sind und der die Regelungen zum Geocaching vereinheitlicht. Die
Geocaching Gemeinschaft ist demnach weitestgehend selbstregulierend und nicht
verpflichtend. Wenn institutionelle Absicherungen fehlen, bedarf es eines vergleichsweise
großen Engagements der Akteure. Das Spiel funktioniert also nur durch aktives Mitwirken
und wechselseitiges Verstecken und Suchen der Teilnehmenden. (Schütze 2010b: 16f;
Weihe 2009: 63)
Diese Eigenverantwortlichkeit führt außerdem dazu, dass sich das Geocaching seit seiner
Entstehung stetig weiterentwickelt. Es gibt also nicht den Geocachenden im Allgemeinen,
sondern je nach Interessensschwerpunkt bilden sich verschiedene Gruppierungen, die
teilweise sehr spezielle Formen des Geocachings betreiben (z.B. Höhlencaching,
Nachtcaching).
Die Geocaching-Gemeinschaft ist eine anonyme Gemeinschaft, denn zum Ausüben des
Spiels ist es nicht zwingend notwendig, mit anderen Teilnehmenden in persönlichen
Kontakt zu treten. Geocaching ermöglicht eine große Flexibilität: Es kann unabhängig von
Raum und Zeit sowie allein (oder in Gruppen) ausgeübt werden und entspricht damit den
Bedürfnissen einer zunehmend individualisierten Gesellschaft. (Schütze 2010b: 17; Weihe
2009: 55)
Trotz dieser Individualität und Anonymität zeigen Geocachende das Bedürfnis, sich als
Kollektiv zu verstehen – nicht nur online, sondern auch in-situ. Dies wird durch die
Cacheform der Events deutlich, bei der sich interessierte Geocacher in der realen Welt
treffen. Dadurch wird die Geocaching-Gemeinschaft temporär sichtbar und die Mitglieder
24
haben die Möglichkeit, über den direkten Austausch Zusammengehörigkeit zu erleben.
(Weihe 2009: 56f)
Die Gemeinschaft der Geocacher formiert sich aufgrund des Wissens um die versteckten
Geocaches, wobei Außenstehende in Anlehnung an J.K. Rowlings „Harry Potter“ als
Geomuggel bezeichnet werden. Diese Abgrenzung erweckt den Eindruck, es handle sich
um eine Art geheime Gemeinschaft. Die Tatsache, dass Geocaches an öffentlichen Orten
versteckt sind, aber nur eine begrenzte Gruppe von Menschen davon weiß, macht einen
gewissen Reiz aus. Während Geocaching-Touren wird deshalb versucht, das
Geheimnisvolle durch bemüht unauffälliges Verhalten zu bewahren. Um Konflikte (z.B.
mit Anwohnern oder Polizei) zu vermeiden, zeigen sich Geocacher jedoch offen und
klären über ihr Hobby auf. Zunehmende Medienpräsenz führt außerdem dazu, dass
Geocaching mittlerweile einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung erlangt hat.
(ebd.: 57f)
Demographisches Profil
Dass von Kindern (ab 10 Jahre) und jungen Erwachsenen bis zu Senioren (> 70 Jahre) alle
Altersklassen vertreten sind, belegen Studien aus Österreich (Gantner et al. 2013),
Deutschland (Telaar 2007) und den USA (Schneider et al. 2011). Geocaching scheint für
Leute im Alter von Mitte bis Ende 30 ein besonders attraktives Hobby zu sein. Die
Mehrheit der Geocachenden (ca. 80%) ist männlich. Besonders auffallend ist das hohe
Bildungsniveau in der Szene: Ca. 50 Prozent der Befragten haben ein abgeschlossenes
Studium bzw. ein „college/ advanced degree“. Zudem gaben über 80 Prozent der
Befragten an, in einem festen Arbeitsverhältnis zu sein. (Schneider et al. 2011: 4f; Telaar
2007: 46–51)
Motivation
Die ausschlaggebenden Faktoren, die eine Person zum Geocachen motivieren, variieren je
nach persönlichem Interessensschwerpunkt. Sowohl Studien aus Österreich (Gantner et
al. 2013), Deutschland (Telaar 2007; Weihe 2009) und Großbritannien (O'Hara 2008) als
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auch aus den USA (Schneider et al. 2011) bestätigen das Spektrum der Beweggründe zur
Ausübung von Geocaching:
Naturerlebnis und zielorientierte Bewegung | Der Aufenthalt in der Natur und das
Naturerlebnis stehen ganz oben auf der Liste der meist genannten Beweggründe zum
Geocachen (Gantner et al. 2013: 7; O'Hara 2008: 1180; Schneider et al. 2011: 7; Telaar
2007: 78f; Weihe 2009: 38–42). Dieses Bedürfnis spiegelt sich auch in dem Verhältnis von
Cacheaktivitäten in der Stadt und auf dem Land wieder: Nach TELAAR (2007: 72) gaben
knapp 60 Prozent aller Befragten an, mehr Caches in ländlichen Gebieten als im dicht
besiedelten Raum gefunden zu haben. Etwa 30 Prozent hielten das Verhältnis von Stadtund Landfrequentierung zum Geocachen für ausgeglichen (ebd.). Demnach sagten nur gut
zehn Prozent aller Befragten aus, ihrem Hobby bevorzugt im städtischen Raum
nachzugehen (ebd.). Vor allem der Wald wird gerne zum Geocachen aufgesucht (Gantner
et al. 2013: 11; Weihe 2009: 39f). Dabei geht es meistens jedoch nicht nur um das bloße
„Draußen Sein“, sondern um die Bewegung in der Natur z.B. in Form von Wandern
(O'Hara 2008: 1180; Schneider et al. 2011: 7; Telaar 2007: 78f; Weihe 2009: 38–42).
Entscheidend ist hier, dass der Geocache ein Ziel vorgibt und somit als Anreiz dient, sich
in der Natur körperlich zu betätigen. Trotz des Bedürfnisses, die Freizeit im Freien zu
verbringen, genügt das Wandern um des „Draußen Sein Willens“ in einer
erlebnisorientierten Gesellschaft nicht, sondern muss durch bestimmte Zwecke
gerechtfertigt sein (O'Hara 2008: 1179f; Weihe 2009: 42). „Als ein solcher Zweck kann
auch Geocaching verstanden werden“ (Weihe 2009: 42).
[Wer den unmittelbaren und bewussten Kontakt mit den Erscheinungen der Natur
schätzt], der ist auch ansprechbar, wenn es um den Schutz der Landschaft vor Raubbau
und Zerstörung geht. Wer die naturnahe Landschaft mit ihrer charakteristischen Tier- und
Pflanzenwelt lieben gelernt hat, ist um ihretwillen auch zu verzichten bereit“ (Schemel &
Erbguth 1992: 135f).) Da Geocaching eine Freizeitbeschäftigung ist, bei der das
Naturerlebnis eine entscheidende Rolle spielt, ist davon auszugehen, dass Geocacher sich
grundsätzlich eher umweltbewusst verhalten oder zumindest empfänglich für Aufklärung
diesbezüglich sind.
Neue Orte und Umgebung entdecken & erkunden | Zu den wichtigsten Motivationen
beim Geocaching zählt, neue Orte zu entdecken und zu erkunden bzw. alt bekannte Orte
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und die nähere Umgebung neu wahrzunehmen (Gantner et al. 2013; O'Hara 2008: 1180f;
Telaar 2007: 78f; Weihe 2009: 38-42). In diesem Zusammenhang ist nicht das Finden des
Caches primär, sondern vielmehr, wo es den Suchenden hinführt. Dabei ist entscheidend,
dass Caches an Orten versteckt werden, die z.B. auf Grund ihrer Schönheit oder ihrer
Geschichte bedeutend sind. Geocaching wird von den Nutzern also als eine Art
gesellschaftliche Empfehlung sehenswerter Orte genutzt (O'Hara 2008: 1180; Weihe
2009: 41). Die Ansprüche an die Örtlichkeit als wesentlicher Bestandteil des
Cacheerlebnisses sind hoch. Auf dem Cache-Owner lastet ein gewisser Erwartungsdruck,
denn ihm wird ein Teil der Verantwortung zugeschrieben, dem Suchenden ein positives
Cacheerlebnis zu bereiten (Weihe 2009: 41). In Wechselwirkung zu dem Wunsch,
Ortsempfehlungen zu erhalten, kann die Motivation, einen Geocache zu schaffen, in dem
Anliegen begründet sein, andere Menschen auf einen besonderen oder persönlich
bedeutsamen Ort aufmerksam machen zu wollen (O'Hara 2008: 1184).
Zeit mit Familie & Freunden | Geocaching wird meist in kleinen Gruppen mit
nahestehenden Personen oder alleine betrieben (Weihe 2009: 51). Etwa ein Viertel der
Geocachenden betreibt das Hobby i.d.R. allein (Schneider et al. 2011: 4; Telaar 2007: 62f).
Rund die Hälfte der Geocachenden geht ihrem Hobby vereinzelt oder regelmäßig mit der
Familie nach (ebd.). Nach TELAAR (2007: 63) gaben knapp 50 Prozent der Befragten an,
sowohl allein als auch gemeinsam mit anderen Geocachern ihrem Hobby nachzugehen.
Etwa 30 Prozent der Befragten gaben an, ausschließlich in Gruppen zu cachen (ebd.).
Geocaching wird als Möglichkeit gesehen, Zeit mit Partnern, Familie und Freunden zu
verbringen (Gantner et al. 2013: 7; O'Hara 2008: 1180; Schneider et al. 2011: 7; Telaar
2007: 78f; Weihe 2009: 51f). Der Aspekt, neue Bekanntschaften zu schließen, steht
jedoch meist an hinterer Stelle (Gantner et al. 2013: 7; Schneider et al. 2011: 4; Telaar
2007: 79). Auffällig ist, dass nicht-geocachende Personen zeitweise Gruppen begleiten aus
– Gründen der Geselligkeit und um an dem Naturerlebnis teilhaben zu können (Telaar
2007: 63).
Die durchschnittliche Größe der Gruppe, mit der sich Geocachende auf die Suche
begeben, liegt nach SCHNEIDER ET AL. (2011: 4) bei 2,94 Personen.
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Geistige & körperliche Herausforderung | Auch das Lernen nimmt eine wichtige Rolle
ein. Dabei ist zum einen das Kennenlernen neuer Orte von Relevanz, denn es besteht der
Wunsch Informationen zu den aufgesuchten Plätzen zu erhalten (Weihe 2009: 42). In
diesem Zusammenhang gaben Interviewpartner an, vor allem EarthCaches besonders
interessant zu finden (ebd.). Zum anderen wird der Erwerb neuer Fähigkeiten und
Fachwissens – vor allem beim Lösen von Mystery Caches – als positiv empfunden (O'Hara
2008: 1182; Telaar 2007: 79; Weihe 2009: 42-45). Zum Lösen vieler Mystery Caches ist es
notwendig, sich mit neuen Themenfeldern zu beschäftigen und Recherchearbeit zu
betreiben oder Dechiffrierungstechniken zu erlernen (Weihe 2009: 42-45). Einige
Interviewpartner gaben sogar an, die Zeit daheim mit dem Rätsellösen von Mystery
Caches zu verbringen, wenn die Wetterlage es nicht ermögliche auf eine Geocachingtour
zu gehen (O'Hara 2008: 1182). Sobald die Witterung es erlaubt, werden die bereits
erarbeiteten Mysteries dann vor Ort aufgesucht (ebd.).
Über das Rätsellösen hinaus sind bei bestimmten Cachearten gewisse körperliche
Fähigkeiten wie Klettern und Tauchen erforderlich. Von einigen Geocachern wird diese
körperliche Herausforderung als positiv empfunden bzw. hat sogar dazu animiert, eine
neue Sportart (Klettern) zu erlernen und regelmäßig zu betreiben (Weihe 2009: 45).
Andere sehen Geocaching eher als Mittel zum Zweck, da ihnen z.B. aus gesundheitlichen
Gründen Bewegung im Freien empfohlen wurde, sie jedoch tendenziell eher weniger
Interesse am Wandern oder sonstigen Outdoorsportarten zeigen. Geocaching gibt ihnen
einen Anreiz, ihre körperliche Fitness zu trainieren (O'Hara 2008: 1179f).
Wettkampfcharakter: Anerkennung & Konkurrenz | Innerhalb der Geocaching
Gemeinschaft kann über das Finden und Verstecken von Geocaches Anerkennung erlangt
werden (Weihe 2009: 74). Ein wichtiger Aspekt diesbezüglich ist das sogenannte
„Statistikcachen“. Basis dafür ist die Tatsache, dass auf geocaching.com die als gefunden
geloggten Caches gezählt und in Form einer für alle Nutzer einsehbaren Statistik
dargestellt werden (ebd.). Durch Erfahrung, die sich vor allem in Fundzahlen ausdrückt,
wird versucht, Anerkennung, Respekt und ein Status in der Geocaching Gemeinschaft zu
erlangen, die offiziell keine innere Struktur oder Hierarchie aufweist (ebd.: 77). Dies wird
z.B. darin deutlich, dass Teilnehmer ihren 50sten, 100sten, 200sten gefundenen Geocache
als persönliche Meilensteine online markieren (O'Hara 2008: 1181ff). Den Anfängerstatus
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des „uHu’s“ (unter hundert Funde) gilt es schnell zu überwinden; danach folgt der des
„uTa’s“ (unter tausend Funde) (Weihe 2009: 77). Durch die direkte Vergleichsmöglichkeit
der persönlichen Cachestatistik entsteht zudem eine Konkurrenzsituation unter den
Geocachern (ebd.: 77ff). Besondere Anerkennung erlangt ein Geocacher, wenn er einen
neu versteckten Geocache als Erster findet und ein „first to find“ (FTF) posten kann
(O'Hara 2008: 1182f). Beim Statistikcachen ist also nicht nur die Menge der gefundenen
Caches von Bedeutung, sondern es geht auch um Schnelligkeit. Um direkt über neue
Caches in seinem üblichen Cachegebiet informiert zu werden, rüsten „FTF-Jäger“ ihre
Mitgliedschaft bei geocaching.com kostenpflichtig zu einer „Premium Membership“ auf
(ebd.: 1181). Im Gegensatz zum „first to find“ kommt das Posten eines „did not find“
(DNF) dem öffentlichen Zugeständnis einer Niederlage gleich (ebd.: 1182f). Um das zu
umgehen, wird bei schwer zu findenden Geocaches teilweise stundenlanges Suchen in
Kauf genommen oder es werden mehrere Versuche unternommen, um letztendlich doch
den Erfolg nachweisen zu können (ebd.).
Aber nicht alle Geocacher legen hohen Wert auf die persönliche Statistik. Innerhalb der
Geocaching Gemeinschaft können zwei Lager festgestellt werden, die sich bezüglich ihres
Verhaltens
beim
Geocachen
recht
unterschiedlich
darstellen:
Die
genannten
Statistikcacher und FTF-Jäger zählen zu den Intensivcachern. Der durchschnittliche
Intensivcacher geht seinem Hobby mehrmals pro Woche nach, und beschränkt sich dabei
nicht auf einzelne Verstecke, sondern sucht bei jedem Ausflug eine Vielzahl Traditional
Caches. Er legt demnach weniger Wert auf den einzelnen Cache, die Attraktivität der
umgebenden Landschaft und interessante Rätsel, sondern sieht die Erfüllung seiner
Wünsche in der Masse (Quantität vor Qualität). Der durchschnittliche Gelegenheitscacher
hingegen legt besonders hohen Wert auf das einzelne Cacheerlebnis, wählt seine Caches
gezielt aus und bevorzugt zeitintensive, anspruchsvolle und landschaftlich attraktive
Multi-Caches. (Telaar 2007: 89)
Gelegenheitscacher
schenken
Cache-Ownern,
die
besonders
gute
Caches
(anspruchsvolles Rätsel, Attraktivität des Versteckortes) erschaffen, hohe Anerkennung
(O'Hara 2008: 1185). Einige Owner sind aufgrund ihres Ideenreichtums und der hohen
Qualität ihrer Caches in der Geocaching Gemeinschaft bekannt und erfreuen sich großen
Ansehens (ebd.).
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Entspannung & Abwechslung vom Alltagsgeschehen | Weitere Motivationsgründe
zum Geocachen sind Entspannung und Abwechslung vom Alltagsgeschehen (Gantner et
al. 2013: 7; Schneider et al. 2011: 7; Telaar 2007: 79; Weihe 2009: 47-50). Die Möglichkeit
unvorhersehbarer, außeralltäglicher Ereignisse, der Aufenthalt an ungewöhnlichen Orten
und die Legitimation verrückten, infantilen Verhaltens machen Geocaching zu einem
attraktiven Hobby (Weihe 2009: 47). Interviewpartner berichten von Problemen und
Störungen beim Geocachen, wie dem Festfahren des Autos, als spannendes und
abenteuerliches Erlebnis (ebd.: 48). Eine andere Interviewpartnerin berichtet von der
Überquerung eines Sees mit einem von Jugendlichen gebauten Floß als aufregendes
Ereignis (ebd.).
Geocacher selbst bezeichnen ihr Verhalten häufig als „verrückt oder infantil“ (ebd.: 50).
Objektiv betrachtet finden sie keine Rechtfertigung, als Erwachsene aus reinem
Vergnügen auf Schatzsuche zu gehen und dabei durch Dickichte zu kriechen und in
Höhlen zu klettern, wie sie es als Kinder getan haben (ebd.). Geocaching ermöglicht es,
etwas Verrücktes zu tun, ungewöhnliche Orte ohne Bedenken aufzusuchen, um
Nervenkitzel zu spüren (ebd.). „Das berechenbare und kontrollierte Verhalten, welches im
rationalisierten Alltags- und Berufsleben gefordert wird, kann somit überwunden
werden“ (ebd.).
Technikaffinität | Bei den meisten Geocachern kann von einer gewissen
Technikaffinität ausgegangen werden (ebd.: 35ff). TELAAR (2007: 51) hat in seiner Studie
zur deutschsprachigen Geocaching-Community herausgefunden, dass ein Großteil der
Befragten einer Anstellung im Bereich Informationstechnologie nachgeht und sich somit
beruflich bedingt mit dem Thema Technik auseinandersetzt. Dennoch wird der technische
Aspekt weniger als ausschlaggebender Anreiz zum Betreiben von Geocaching empfunden,
sondern dient vielmehr als Mittel zum Zweck (ebd.: 37). Ein selbstverständlicher Umgang
oder zumindest ein gewisses Arrangement im Umgang mit Technik ist üblich (ebd.). Beim
Geocaching übernimmt die Technik also eher die Rolle des Vermittlers zwischen den
Menschen und ihrer umgebenden Landschaft (ebd.: 41).
30
Verhalten
Häufigkeit | Nach TELAAR (2007: 56) suchen ca. 36 Prozent der befragten
Geocachenden mindestens einmal pro Woche und gut ein Viertel sogar mehrmals pro
Woche nach Caches. Mit knapp 70 Prozent gab der größte Anteil der Befragten an,
durchschnittlich nach zwei bis fünf Caches pro Ausflug zu suchen (ebd.). „Dies deutet
insgesamt auf eine relativ intensive Art und Weise hin, mit der Geocaching im
Allgemeinen betrieben wird“ (ebd.). Einzelne Intensivcacher (0,61%) machen sich sogar
täglich auf die Suche nach Caches und haben dementsprechend eine hohe
Gesamtfundzahl vorzuweisen (ebd.) Der durchschnittliche Geocacher nach TELAAR (2007:
60) hat innerhalb von 1,8 Jahren, die er das Hobby betreibt, rund 294 Caches gefunden.
Jahresgang | AbbildungAbb. 4 zeigt die Geocachingaktivität in Österreich, unterteilt
nach Verstecken und Suchen, im Jahresverlauf. In der Grafik ist abzulesen, dass beim
Suchen vor allem der August, beim Verstecken die Monate Mai, Juni und August
gleichsam beliebt sind. Obwohl in den Frühjahrs- und Sommermonaten insgesamt eine
verstärkte Geocachingaktivität zu beobachten ist, wird diese Freizeitbeschäftigung das
Anteil an der Jahresaktivität in Prozent
Zeitraum 2001 bis 2013
ganze Jahr über – also auch in den Wintermonaten – regelmäßig ausgeübt.
16%
14%
12%
10%
8%
6%
4%
2%
0%
Jan
Feb
März
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sept
Okt
Nov
Dez
VERSTECKEN
5%
4%
9%
10%
11%
11%
10%
11%
9%
8%
6%
5%
SUCHEN
4%
4%
7%
9%
10%
10%
11%
14%
10%
9%
7%
6%
Abb. 4: Geocachingaktivität in Österreich im Jahresverlauf – Anzahl der auf geocaching.com
veröffentlichten, monatlich neu versteckten Geocaches (Verstecken) und geloggten Funde (Suchen) von
2001-2013 (Datengrundlage: http://aj-gps.net/hide_rate und http://aj-gps.net/find_rate Stand
21.01.2014)
31
Eine Umfrage der Universität für Bodenkultur bestätigt, dass Geocaching grundsätzlich zu
allen Jahres- und Tageszeiten, vor allem aber nachmittags (12 bis 17 Uhr) und in den
Abendstunden (17 bis 21 Uhr) betrieben wird (Gantner et al. 2013: 24).
Aufenthaltsdauer | „Die Aufenthaltsdauer direkt beim Geocache variiert je nach
Schwierigkeitsgrad des Caches sowie Erfahrung und Geschick des Suchenden. Etwa 86
Prozent der Befragten schätzten den durchschnittlichen Aufenthalt am Cachestandort bis
zu 15 Minuten ein“ (ebd.).
Bevorzugte Difficulty-/ Terrainwertung | Die Mehrheit der Geocacher sucht bevorzugt
nach Caches mit den Schwierigkeitsgraden T1 bis T3 (Terrain) bzw. D1 bis D3 (Difficulty)
(siehe Tab. 6) (ebd.: 14f). Ein Großteil der Befragten gab an, die höchste
Schwierigkeitsstufe beider Kategorien (T5, D5) nur selten bis nie zu suchen (ebd.). Es ist
also davon auszugehen, dass Caches, die einer Spezialausrüstung (Klettern, Tauchen etc.)
bedürfen, in besonders unwegsamen und häufig auch empfindlichen Gelände liegen und
somit ein eher großes Konfliktpotential in sich tragen, nur von einer Teilgruppe bevorzugt
werden.
Fortbewegung & Aktionsradius | Das dominierende Fortbewegungsmittel, um zum
Startpunkt eines Cacheausfluges zu gelangen, ist das Auto (Gantner et al. 2013: 9; Telaar
2007: 68). Am Ausgangspunkt der Geocachetour angelangt, geht es überwiegend zu Fuß
weiter. Auch das Fahrrad wird teilweise genutzt, um zu einem Cache zu gelangen (ebd.).
Geocaching kann in den meisten Fällen unmittelbar vor der eigenen Haustür ausgeübt
werden, was zur Attraktivität dieses Hobbys beiträgt (Weihe 2009: 59). Nach einer Zeit
aktiven Geocachens sind die Caches des unmittelbaren Umfeldes jedoch gefunden und
der Aktionsradius vergrößert sich (ebd.). Die Überwindung größerer Distanzen, um
Geocaching zu betreiben, stellt grundsätzlich kein Hindernis dar (ebd.: 60). Der
Zeitaufwand muss jedoch im richtigen Verhältnis zum Erlebniswert stehen: Je attraktiver
das Ziel ist, desto höher ist auch die Bereitschaft, eine längere Wegstrecke auf sich zu
nehmen (ebd.). TELAAR (2007: 65) hat jedoch herausgefunden, dass der durchschnittliche
Geocachende vor allem regional und weniger überregional unterwegs ist. Das bedeutet,
ein durchschnittlicher Cacheausflug führt i.d.R. in die Umgebung des Wohnortes (ebd.).
Knapp 60 Prozent der Befragten einer österreichischen Studie gaben an, bis zu 30
Minuten für die Anreise zum Ausgangspunkt zu benötigen (Gantner et al. 2013: 9). Es
32
wird jedoch auch versucht, Geocaching flexibel in das Alltagsgeschehen zu integrieren,
z.B. durch Geocaching-Stopps auf dem Weg zur Arbeit oder in den Urlaub (Weihe 2009:
62).
Einfluss auf räumliches Freizeitverhalten | Nach TELAAR (2007: 65) gaben über 80
Prozent der Befragten an, Geocaching im Urlaub auszuüben, nach GANTNER ET AL. (2013:
21) sogar über 90 Prozent. Knapp die Hälfte der Befragten TELAARS (2007: 65) bestätigte
sogar, dass das Vorhandensein einer größeren Menge Geocaches sich positiv auf die Wahl
des Urlaubsziels auswirke. Ein Viertel aller Befragten war schon einmal, weitere 44
Prozent sogar mehrfach, aus einem anderen Grund als Geocaching an einen Cacheort
zurückgekehrt (ebd.). Das bedeutet, dass sich durch das Vorhandensein eines Caches
sowohl die Frequentierung eines Raumes, als auch das Interesse daran verändert. Einen
weiteren Beleg dafür liefern SCHNEIDER ET AL. (2011: 4) in ihrer US-amerikanischen Studie:
„More than 83% agreed or strongly agreed that geocaching had increased their number
of visits to parks and recreation areas“.
33
2.2 Konfliktpotential mit ausgewählten Interessengruppen
Waldgebiete wie der Wienerwald üben einen besonderen Reiz aus: Sie bieten Ruhe, ein
günstiges Klima und werden vor allem in urbanen Räumen verstärkt zur Naherholung und
Ausübung sportlicher Aktivitäten aufgesucht (Erholungsfunktion). Die Funktion des
Waldes beschränkt sich jedoch nicht allein auf den Erholungswert. Wälder erfüllen
vielfältige Aufgaben: Sie schützen vor dem Abrutschen von Hängen, Muren, Lawinen,
Steinschlägen Erosion und Hochwasser (Schutzfunktion). Außerdem haben sie einen
günstigen Einfluss auf das lokale Klima, reinigen Luft und Wasser und dienen als
Lebensraum für Pflanzen und Tiere (Wohlfahrtsfunktion). Als Lieferant von Nutz- und
Brennholz ist der Wald zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor (Nutzfunktion). (Hrbek
2011)
Treffen an einem Ort verschiedene Nutzungen aufeinander, ist ein gewisses
Konfliktpotential meist unvermeidbar – so auch im Wienerwald. Grundsätzlich ist gegen
naturverträgliches, rücksichtsvolles Geocaching nichts einzuwenden. Die rechtliche
Grundlage für Erholungsnutzungen dieser Art bildet u.a. das Forstgesetz (vgl. Kap. 2.3.1).
Österreichs Wälder stehen grundsätzlich allen Menschen offen. Es muss aber beachtet
werden, dass sie den Wald lediglich als Gast betreten und eine gewisse Verantwortung
gegenüber der Natur, den Eigentümern und anderen Erholungssuchenden haben. (ebd.)
Die aktuelle Situation bzgl. des Geocachings führt jedoch immer häufiger zu Beschwerden
v.a. von Grundbesitzern und Naturschützern bei Behörden oder Geschäftsstellen der
Umweltverbände (Lukas 2011: 53). GANTNER
ET AL.
(2013: 16) fanden im Rahmen ihrer
Onlinebefragung heraus, dass aus Sicht der teilnehmenden Geocacher unangenehme
Begegnungen oder Konflikte mit anderen Personengruppen jedoch eher selten
stattfinden. Sollte es doch zu Konflikten kommen, treten diese überwiegend mit
Hundebesitzern, Jägern und Förstern auf (ebd.).
2.2.1 Geocacher versus Grundeigentümer (Forst- und Landwirtschaft)
Die Land & Forst Betriebe Österreich haben im Jahr 2011 eine Mitgliedererhebung zum
Thema Geocaching durchgeführt, die ein eindeutiges Ergebnis hervorbrachte: Mit 62
34
Prozent ist der überwiegende Teil der befragten Mitgliedsbetriebe von Geocaching
betroffen. Um Erlaubnis zur Hinterlegung eines Caches wurde jedoch nur ein einziger der
insgesamt 71 befragten Grundeigentümer gebeten. (Wieser 2011: 30)
Wald, Wiesen und Äcker sind land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, die die
Lebensgrundlage oder zumindest einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor für private und
öffentliche
Eigentümer
darstellen
(ebd.:
31).
Verständlicherweise
reagieren
Grundbesitzer verärgert, wenn ihre Rechte von Geocachern missachtet werden; vor allem
dann, wenn sie durch rücksichtsloses Verhalten beim Verstecken und Suchen einen
wirtschaftlichen Schaden davon tragen.
„Forstwirtschaftlich gesehen, ist […] besonders die Naturverjüngung dem Druck durch
Outdoor-Sportarten ausgesetzt“ (ebd.). Denn Trittbelastungen auf Wieder- und
Neubewaldungsflächen
können
den
stabilen
Aufwuchs
ertragsversprechender
Jungpflanzen gefährden. Auch die Schädigung reifer Bäume durch Geocaching kann zu
einem wirtschaftlichen Verlust führen. Der Einsatz von Seilen, Karabinern, Klemmen etc.
beim Klettercaching in Bäumen kann eine wertmindernde Rindenbeschädigung
verursachen. Wenn zur Befestigung von Geocaches Nägel oder Ähnliches in einen Baum
geschlagen werden, führt auch dies zu einer Verletzung. Mögliche Folgen sind Pilzbefall,
Verfärbungen, die zum Wertverlust des Holzes führen (ebd.). „Zusätzlich kann es durch
Fremdkörper wie Metalleinschlüsse im Holz zu Umklassifizierungen oder sogar [zum]
Ausschuss
(Splitterholz)
bei
der
Sortierung
im
Sägewerk
kommen“
(ebd.).
Schwerwiegende Auswirkungen durch eine unbedachte Ausübung von Geocaching
können sich auch beim Wild zeigen: Es wird in seinen Einständen gestört, die Bejagung
wird schwieriger und dadurch der Verbiss stärker (ebd.). Dies verärgert nicht nur die Jäger
(vgl. Kap. 2.2.3), sondern auch die Forstwirte, denn vermehrte Verbissschäden führen zu
wirtschaftlichen Verlusten in der Holzproduktion. Verschiedene Studien untersuchen
einen Zusammenhang zwischen Freizeitbetrieb und einer verstärkten Einwirkung von
Wildtieren (Hirsche, Gämse) auf den Wald (Ingold 2006: 86). Die Ergebnisse zeigen, dass
Gämse aufgrund der vermehrten Erholungsnutzung ihre Weidegebiete verlassen, um vor
allem Waldrandbereiche aufzusuchen (ebd.). „Wenn sich die Tiere vermehrt in den Wald
verziehen, kann es zu einer verstärkten Einwirkung auf den Jungwuchs und zu
Beeinträchtigungen der Verjüngung kommen“ (ebd.).
35
Auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen können Geocacher u.U. Schäden an Kulturen
anrichten, die zu einem wirtschaftlichen Verlust führen können. Da landwirtschaftliche
Flächen, vor allem Äcker, jedoch regelmäßig bearbeitet und verändert werden, bieten sie
ohnehin keine günstigen Verstecke für Geocaches und werden vermutlich nur selten
dafür genutzt. Ackerbegleitvegetation und Feldhecken, sowie Wiesen und Weiden
hingegen sind eher als Versteckmöglichkeit geeignet. Konflikte entstehen aber nicht nur,
wenn das eigentliche Versteck auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt, sondern
auch, wenn diese z.B. bei der Suche betreten oder womöglich sogar befahren wird. Da
sich die Geocacher ihren Weg mit Hilfe des GPS-Geräts und den angegeben Koordinaten
suchen, bietet es sich an, die kürzeste Strecke querfeldein zu wählen, statt den möglichen
Umweg über das vorhandene Wegenetz zu nutzen, um zum Ziel zu gelangen. In der
Sendung „quer“ des Bayerischen Rundfunks vom 27. Mai 2010 berichten betroffene
Landwirte, dass eine Gruppe Geocacher im Rahmen einer Nachtcaching-Aktion ihre Äcker
mit Autos befahren hat (Bayerischer Rundfunk 2010). Auch wenn dieses rücksichtslose
Verhalten seitens der Geocacher eine Ausnahme darstellt, führen Einzelfälle dieser Art zu
einer negativen Meinung der Grundeigentümer und Bewirtschafter zum Geocaching.
Abgesehen von der wirtschaftlichen Schädigung liegt das größte Konfliktpotential darin,
dass sich Grundeigentümer von Geocachern übergangen fühlen, wenn diese auf ihrem
Grund und Boden Caches verstecken, ohne um Erlaubnis zu bitten. Denn, wie häufig es
tatsächlich zu wirtschaftlichen Schädigungen der Eigentümer und Flächenbewirtschafter
durch Geoaching kommt, ist unbekannt. Die potentielle Gefahr eines wirtschaftlichen
Verlustes reicht jedoch aus, dass sich eine skeptische Haltung der Grundeigentümer
gegenüber Geocaching etabliert hat.
„Weder die Waldbesitzer, noch die Grundbesitzer verschließen sich [grundsätzlich] dem
Anliegen, Menschen über den Weg des direkten Erlebens stärker an die Belange des
Naturschutzes und der Land- und Forstwirtschaft heranzuführen. [Es wird jedoch
gefordert], dass die Rechte der Eigentümer respektiert werden und Geocaches nur noch
in Abstimmung mit den Eigentümern versteckt werden dürfen“ (Geocaching Magazin
(Hg.) 2010:36).
Dieser Auszug einer Pressemeldung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Wald- und
Grundbesitzerverbände aus dem Jahr 2010 macht deutlich, dass das Problem hier, wie in
36
vielen anderen Fällen auch, vor allem in der fehlenden Kommunikation zwischen den
Parteien begründet liegt.
Werden Caches, die ohne Erlaubnis des Eigentümers oder Verwalters auf einem
Grundstück platziert wurden, jedoch einfach entwendet, wird der eigentliche Konflikt
nicht gelöst. Abgesehen davon, dass das Entsorgen eines fremden Caches aus rechtlicher
Sicht nicht ganz unproblematisch ist (vgl. Kap. 2.3.2), bedeutet es zudem nicht, dass auch
das entsprechende Listing aus der Internetdatenbank gelöscht wird. So kann es passieren,
dass Geocacher sich weiterhin auf die nun aussichtslose Suche nach dem Versteck
machen, frustriert werden und durch ihr intensives Suchverhalten womöglich noch
größeren Schaden anrichten als zuvor. Verschwindet ein Geocache ohne jegliche
Erklärung führt dies zudem zu Unverständnis und Verärgerung der Geocacher, die
daraufhin womöglich an gleicher Stelle einen neuen Cache auslegen. Als Folge verhärten
sich die Fronten zwischen beiden Parteien weiter. In Fällen, in denen die Entfernung eines
problematischen Caches unumgänglich ist, ist dringend die Kontaktaufnahme mit dem
Owner geboten, damit dieser auch den Interneteintrag zum Cache löschen kann. Sollte
der Owner uneinsichtig sein, besteht die Möglichkeit, über das Administratorenteam von
Groundspeak Inc. die Archivierung des entsprechenden Cachelistings zu erreichen.
2.2.2 Geocaching versus Ziele des Natur- und Umweltschutzes
„Wie nahezu jede naturbezogene Freizeitaktivität kann auch Geocaching Natur und
Landschaft belasten. Dazu zählen insbesondere Schäden durch mechanische Belastungen
wie Vertritt, Degradierung der Umgebung des Cache-Verstecks und an Lebensstätten von
Tieren und Pflanzen sowie Störungen der Tiere durch Lärm, Licht und Geruchsspuren. Da
Geocaching von immer mehr Menschen betrieben wird, können die auftretenden
Belastungen zu ernsthaften Konflikten mit den Zielen des Naturschutzes führen“ (Louis et
al. 2011a: 619).
Bislang gibt es nur wenige bis keine Studien, die diese – durch Geocaching verursachten –
Umweltauswirkungen konkret untersuchen. Trotzdem ist bereits erkennbar, dass die
räumlichen und zeitlichen Verhaltensmuster der Geocacher, sowie die rasant steigenden
37
Teilnehmerzahlen einen Einfluss auf die natürlichen Gegebenheiten haben, die sich
zukünftig womöglich verstärken können (Reimoser et al. 2012: 194).
Gemeinsamkeiten mit anderen Erholungsnutzungen
Aufgrund wenig verfügbarer Literatur erscheint es gerechtfertigt, hinsichtlich des
Störungsmechanismus Geocaching mit ähnlichen Freizeitaktivitäten zu vergleichen (ebd.:
190):
Geocaching ist im Regelfall mit Wandern verbunden. Obwohl es auch mit Reiten, Radund
Bootfahren
kombiniert
werden
kann,
werden
Umweltaspekte
dieser
Erholungsnutzungen im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter berücksichtigt. Da der
überwiegende Teil der Geocacher sich vom Startpunkt der Tour aus zu Fuß fortbewegt
(Gantner et al. 2013: 9; Telaar 2007: 68), werden andere Fortbewegungsarten hier
vernachlässigt.
Geocaching
findet
ebenso
wie
[Orientierungslauf],
Birdwatching
und
Naturbeobachtungen sowie Pflanzen und Pilze sammeln abseits der Wege statt, weshalb
diese Aktivitäten bzgl. des Störungsmechanismus als Referenz herangezogen werden
können (Reimoser et al. 2012: 190). Des Weiteren ist es mit Klettern und Tauchen (für die
Sonderformen Kletter- und Tauchcaching) zu vergleichen.
Wandern | Wandern berührt die Belange der Umwelt über zwei Aspekte: die Anlage
von Wanderwegen (Linienführung, Netzdichte) und sonstiger Infrastruktur (Parkplätze,
Schutzhütten, Wegemarkierungen etc.) sowie die Aktivitäten abseits von Wegen (Schemel
& Erbguth 1992: 134). Übertragen auf Geocaching sind hier vor allem Belastungen durch
unerlaubtes Verlassen der Wege relevant, was beim Wandern nicht der Regel entspricht.
Das Eindringen von Erholungssuchenden in den Wald sowie das Betreten von Wiesen
abseits der Wege, stellt i.d.R. vor allem dann eine ökologische Belastung dar, wenn dies in
einem ökologisch sensiblen Bereich getan wird (ebd). Deshalb gilt in vielen
Schutzgebieten ein Wegegebot (vgl. Kap.2.3.3). „Ökologische Belastungen in Form der
flächenhaften oder linienförmigen Zerstörung von Vegetation können allerdings auch in
nicht besonders schützenswerten (oder geschützten) Bereichen vorkommen: bei
massenhaftem Besucheraufkommen, dass sich auf relativ geringer Fläche konzentriert“
38
(ebd. 140). Dies kann beim Geocaching der Fall sein. Das zeitliche und räumliche
Aktivitätsmuster beim Wandern unterscheidet sich sehr von dem beim Geocaching (Bsp.
Nachtcaching, Verlassen der Wege), weshalb die Störungswirkungen stark voneinander
abweichen können.
Orientierungslauf | Im Zusammenhang mit Umweltauswirkungen durch das Verlassen
der Wege wäre auch der Orientierungslauf als mit dem Geocaching vergleichbare
Aktivität zu nennen. Durch das Vordringen in störanfällige Räume – womöglich während
sensibler Zeiten (z.B. Brutzeit) – kann es zur großflächigen Beunruhigung der Tierwelt
kommen. Vor allem organisierte Orientierungslauf-Veranstaltungen können vergleichbare
Umweltbeeinträchtigungen mit sich bringen, wie Geocaching-Events. Während beim
Orientierungslauf das Gelände jedoch im Wesentlichen durchlaufen wird, kann es im
Rahmen von Geocaching durch das gezielte Suchen zu einem längeren Aufenthalt an
einer Stelle in einem Gebiet kommen.
Naturbeobachtungen | Nach REIMOSER
ET AL.
(2012: 190) steht Geocaching als
Indikatoraktivität für Pilze und Beeren sammeln, Blumen pflücken und Birdwatching, da
diese Aktivitäten abseits der Wege ausgeführt werden und mit einem längeren Verharren
an einer Stelle verbunden sind. Anders als bspw. beim Pilze sammeln, werden beim
Geocaching i.d.R. jedoch nicht zielstrebig, sondern höchstens spontan Naturmaterialien
entnommen. Das entscheidende Kriterium ist hier also weniger der sogenannte
Ausleseeffekt durch selektive Entnahme von Pflanzen (Ammer & Pröbstl 1991: 80),
sondern vielmehr die längere Aufenthaltsdauer an einem Ort sowie das intensive
Suchverhalten.
Eine
weitere
Gemeinsamkeit
von
Geocaching
und
Birdwatching
bzw.
Naturbeobachtungen liegt darin, dass womöglich in ökologisch sensible Bereiche
vorgedrungen wird und dadurch eine Störung von Tier- und Pflanzenbeständen
hervorgerufen wird. Das ist vor allem dann als problematisch einzustufen, wenn die
Distanz zwischen Beobachter und Tier so gering ist, dass ein Fluchtverhalten und damit
verbundene Stressreaktionen ausgelöst werden (Ingold 2006: 77). Es ist davon
auszugehen, dass Naturbeobachter sich – aufgrund ihrer Absichten – grundsätzlich
aufmerksamer, behutsamer und leiser als Geocacher durch die Natur bewegen um die
Wildtiere nicht aufzuschrecken.
39
Klettern | Felsen bilden (vor allem im Mittelgebirge) häufig Sonderstandorte, auf
denen Lebensgemeinschaften vorkommen, die sich an die extremen ökologischen
Bedingungen des Felsstandorts angepasst haben (isolierte Reliktstandorte, stenöke
Artenvorkommen) (Schemel & Erbguth 1992: 150f).
Anhand des Wandprofils eines Felsens ist erkennbar, dass dieser Lebensraum-Typ eine
Vielzahl an ökologischen Feinstrukturen aufweist, die von verschiedenen, an die
jeweiligen Standorte angepassten Tier- und Pflanzenarten besiedelt werden (ebd.: 153)
(siehe Abb. 5).
Abb. 5: Idealisiertes Profil einer Felswand (Schemel & Erbguth 1992: 154)
Ungegliederte Steilwände weisen extreme Standortbedingungen auf: Wechsel zwischen
Frost und Hitze, starke Schwankungen zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit sowie der
40
starke Einfluss des Windes spielen dabei eine wesentliche Rolle (ebd. 152). „In solchen
extremen Bedingungen können sich auf Dauer nur spezialisierte Arten halten [(z.B.
Blaualgen, Flechten, Moose sowie flugfähige, gut haftende, kletternde oder springende
Tierarten)]“ (ebd.). An weniger exponierten Stellen wie bspw. Felsspalten, sind die
Bedingungen ausgeglichener: Hier sammeln sich Humus und Feinerde, worin ausreichend
Wasser gespeichert werden kann, sodass auch höhere Pflanzen (Farne, Gräser, Kräuter)
und Gehölze vorkommen können (ebd.). Tiere finden hier Schutz vor Witterung und
Bodenfeinden (ebd.). Diese ökologischen Nischen sind dadurch gefährdet, dass Kletterer
den störenden Pflanzenbewuchs beseitigen und somit die Biotopstruktur verändern
(ebd.). Felsköpfe und zugängliche Bänder bleiben relativ lange schneefrei und liefern zu
Zeiten winterlicher Nahrungsengpässe wichtige Nahrungsressourcen. Zudem dienen sie
als Ruhe-, Aussichtswarten und Rupfplätze für Großvögel (ebd.: 153). In Felslöchern,
Spalten und Höhlungen nisten Felsenbrüter (z.B. Dohlen, Mauersegler, Turmfalken,
Wanderfalken, Uhu, Hohltauben) und liegen Wochenstuben und Winterquartiere von
Fledermausarten (ebd.). Hier kann es durch Kletterer zur Störung und Beunruhigung
schützenswerter Tierarten, vor allem während Brut- und Wanderzeiten oder während des
Winterschlafs von Fledermäusen kommen (ebd.: 152). Besonders gravierend ist es, wenn
Geocaches in Höhlungen versteckt werden, die von den Tieren besetzt sind. „Die
Halbtrockenrasen am Fuß der Felsen beherbergen Reptilien […] und Tagfalterarten […]“
(ebd.: 153). Diese Bereiche sind als Zu-, Aus- und Abstiege von Kletterrouten besonders
der Trittbelastung ausgesetzt (ebd.: 152).
Tauchen | Es werden zwei Formen des Sporttauchens unterschieden: Beim
Schnorcheln handelt es sich um eine „Begehung“ des Gewässers mit Hilfe von Maske,
Schnorchel und Flossen direkt unter der Wasseroberfläche mit zeitweiligem Abtauchen
(ebd.: 263). Beim Tauchen mit Pressluftgerät wird ein Luftzulieferungssystem benutzt, mit
dessen Hilfe, unabhängig von natürlicher Atemnot, über längere Dauer und in größeren
Tiefen getaucht werden kann (ebd.).
Ob und in welchem Maße Umweltbeeinträchtigungen durch Taucher entstehen, hängt
von der Empfindlichkeit des Tauchgewässers, der Tages- und Jahreszeit sowie vom
Tauchstil ab (Pütsch o.J.). „Besonders sensibel sind kleine, natürliche Seen mit
durchgehendem Bewuchs sowie nährstoffarme (oligotrophe) Gewässer“ (ebd.). Mögliche
41
Umweltbelastungen durch Sporttauchen können grundsätzlich in zwei Kategorien
eingeteilt werden: Belastungen im Uferbereich und Belastungen im Gewässer (Schemel &
Erbguth 1992: 264f).
Im Uferbereich besteht vor allem die Gefahr der mechanischen Zerstörung von
Wasserpflanzen im Bereich des Schilfgürtels, der Schwimmblattzone, der Zone mit
untergetauchten Wasserpflanzen und der Unterwasserwiesen in Form von Tritt (beim Einund Ausstieg), Abriss (nach Verfangen an der Tauchausrüstung) und Wasserbewegung
(ebd.). Zudem befinden sich im Uferstreifen Brut-, Nist-, Mauser- und Rückzugsgebiete
von Wasservögeln, sowie Fischlaichbereiche, die durch Taucher ge- bzw. zerstört werden
können (ebd.: 265).
Im Gewässer selbst kommt es, abgesehen von der Beunruhigung von Fischen während
ihrer Ruhephasen (nachts und im Winter) und der Veränderung bestimmter
Lebensraumstrukturen (z.B. Unterschlupfe), zu zwei wesentlichen Effekten: Zum einen
werden durch den Flossenschlag in der Nähe des Seegrundes Sedimente aufgewirbelt
(ebd.: 265f). Dadurch wird der Lichteinfall behindert und somit die Photosynthese der
Unterwasserpflanzen beeinträchtigt (ebd.). Zudem werden, durch das im Wasser verteilte
Sediment, Pflanzennährstoffe freigesetzt (Remobilisierung von Stickstoff und Phosphor),
was zu einer lokalen Nährstoffanreicherung führen kann (ebd.). Zum anderen können bei
längerem Aufenthalt in größerer Tiefe erhebliche Wassermengen durch die abgeatmete
Luft des Tauchers in Bewegung gesetzt werden (ebd.: 165). Das führt zum Aufsteigen
(Mitriss) von Nährstoffen aus dem Tiefenwasser (Hypolimnion) in nährstoffärmere
Schichten (Epilimnion) (ebd.).
Besonderes Störpotential von Geocaching
Obwohl Geocaching viele Gemeinsamkeiten mit den genannten Erholungsnutzungen
aufweist
und
deshalb
grundsätzlich
vergleichbare
Umweltbeeinträchtigungen
verursachen kann, zeigt es einige Besonderheiten auf:
SCHEMEL & ERBGUTH (1992: 26) differenzieren verschiedene Belastungstypen. Geocaching
kann u.a. der Kategorie von Belastungen zugeordnet werden, die aufgrund der zeitlichen
und räumlichen Ausbreitung der Aktivität in bisher ungestörte Gebiete vordringen. Das
42
Verstecken und Suchen von Caches an Orten, wo wenige andere Freizeitaktive („NichtCacher“) anzutreffen sind, ist in der Szene sehr beliebt und führt dazu, dass bisher
belastungsarme Gebiete erobert werden (Lukas 2011). „Gerade die individuelle
Vereinzelung bei der Sportausübung (Vermeidung von Menschenmassen), die auf den
ersten Blick den Anschein der ‚Harmonie mit der Natur‘ erweckt, kann zur gravierenden
Störung werden, indem sie auf sensible Lebensräume trifft“ (Schemel & Erbguth 1992:
26). Zudem führt das Ausüben von Geocaching zu Zeiten, zu denen andere
Freizeitaktivitäten nur eingeschränkt betrieben werden – insbesondere nachts und in den
Wintermonaten – zu einem besonders hohen Störpotential (Breuer 2012: 42).
Ein weiteres Problem ist, dass positive Log-Einträge und Bewertungen auf den
Internetportalen vermehrtes Suchen nach interessanten Caches fördern (Lukas 2011: 53).
Einige Caches werden deshalb innerhalb kurzer Zeit sehr häufig aufgesucht (Breuer 2012:
42). Kommt diese zeitliche und räumliche Konzentration von Erholungsnutzern in
sensiblen
Naturräumen
vor,
ist
mit
besonders
schwerwiegenden
Umweltbeeinträchtigungen zu rechnen (Schemel & Erbguth 1992: 26).
Zudem ist das Störpotential besonders hoch, weil Geocacher – im Vergleich zu den
meisten anderen Erholungsnutzern – teilweise in Gruppen von durchschnittlich zwei bis
drei Personen und längere Zeit an einem Ort verweilen (vgl. Kap. 2.1.5) und zum
Verstecken oder Auffinden des Caches u.U. erhebliche Veränderungen an den natürlichen
Gegebenheiten vornehmen (z.B. an Baumhöhlen oder Wurzeltellern, die als Lebensstätte
für Pflanzen und Tiere dienen können) (Breuer 2012: 42).
Da die Störungen durch Geocaching stochastisch – d.h. räumlich und zeitlich keinem
Muster folgend – auftreten, ist es den betroffenen Arten nahezu unmöglich, sich an die
Störungen zu gewöhnen oder dementsprechend auszuweichen (fixe Zeiten oder Routen)
(ebd.).
Indirekte Belastungen für den Naturhaushalt
„Zu den indirekten Auswirkungen rechnet man vor allem den Bodenverbrauch durch
Infrastruktur und Siedlungsanlagen [z.B. durch den Bau von Zubringerstraßen,
Parkplätzen oder Einrichtungen für Gastronomie]. […] Aber auch die Folgen eines hohen
43
freizeitbedingten Verkehrsaufkommens für die Schadstoffbelastung der Luft und die
daraus resultierende mittelbare Belastung für empfindliche Vegetationsbestände wie den
Wald müssen hier bedacht werden“ (Ammer & Pröbstl 1991: 73).
Auch Geocaching kann zu indirekten Belastungen des Naturhaushaltes führen. Bei der
Ausübung von Geocaching wird jedoch weitestgehend auf bereits vorhandene
Infrastruktur (Wegenetz) zurückgegriffen, weshalb ein zusätzlicher Bodenverbrauch durch
Neuerrichtungen zunächst nicht zwingend zu erwarten ist. Zudem hat TELAAR (2007: 65)
herausgefunden, dass der durchschnittliche Geocacher überwiegend regional, also in der
näheren Umgebung des Wohnortes, unterwegs ist. WEIHE (2009: 59f.) hingegen hat
entgegengesetzt dazu heraus gefunden, dass nach einer Zeit aktiven Geocachens im
unmittelbaren Umfeld der Aktionsradius vergrößert wird. Die Ergebnisse ihrer Studie
zeigen, dass die Überwindung größerer Distanzen grundsätzlich kein Hindernis darstellt,
solange Zeitaufwand und Erlebniswert im richtigen Verhältnis stehen.
Grundsätzlich wird versucht Geocaching flexibel in das Alltagsgeschehen zu integrieren,
z.B. durch Geocaching-Stopps auf dem Weg zur Arbeit oder in den (ohnehin geplanten)
Urlaub (Weihe 2009: 62). Lange bzw. zusätzliche Anreisen zum Startpunkt der Cachetour,
ein dadurch verursacht erhöhtes Verkehrsaufkommen bleiben deshalb verhältnismäßig
gering.
Aus diesen Gründen werden die indirekten Belastungen durch Geocaching im Rahmen
dieser Arbeit nicht näher beleuchtet. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass –
vor allem durch das vermehrte Interesse am Geocaching – indirekte Belastungen des
Naturhaushaltes durch die (verstärkte) Ausübung der Freizeitaktivität auftreten können.
Direkte Belastungen für den Naturhaushalt
„Unter den direkten Schäden und Belastungen werden vor allem die Folgen einer
Zerschneidung von Lebensräumen, einer Beunruhigung von Biotopen, einer Entnahme
von Materialien durch Sammelaktivitäten, einer Förderung von Bodenwunden und
Erosionen, einer Gewässerverschmutzung sowie ein Zurücklassen von Abfall aller Art
verstanden“ (Ammer & Pröbstl 1991: 73).
44
Während der Aspekt der Zerschneidung im Zusammenhang mit Geocaching bislang nicht
bestätigt wurde, spielt vor allem die Beunruhigung von Biotopen eine entscheidende
Rolle. Tab. 7 zeigt eine Übersicht der wichtigsten direkten Belastungen und ihrer
möglichen Folgewirkungen auf die Umwelt, die potentiell in unmittelbarer Verbindung
mit Geocaching stehe
45
Tab. 7: Übersicht der potentiellen Umweltauswirkungen (direkte Belastungen) von Geocaching (erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) (verändert nach Ammer & Pröbstl 1991: 73–103; Bayer o.J.; Breuer 2012; Haaren 2004: 246f; Ingold 2006;
Patubo 2010: 6–8; Schemel & Erbguth 1992)
AUSLÖSENDES VERHALTEN
Parken auf Vegetationsflächen
ART DER BEEINTRÄCHTIGUNG
mechanische Bodenbelastung, Tritt
Verstecken u. Suchen des Caches
Vergraben von Caches
(auf Grund der guidelines nur selten)
(weniger endgültige Entnahme wie bei Sammelaktivitäten,
sondern Veränderung der natürlichen Gegebenheiten beim
intensiven Suchen z.B. durch Umlagern von Totholz u. Steinen)
Nutzung natürlicher Versteckmöglichkeiten wie Dolinen,
hohle Baumstümpfe, Felsspalten, Mauerritzen etc.
Vordringen in ansonsten von Erholungsnutzern wenig
frequentierte Bereiche (abseits der Wege), u.U. zu kritischen
Zeiten (nachts, im Winter)
mechanische Belastung
Rindenbeschädigung, Verletzung von Bäumen:
• Pilzbefall, Fäule u. Holzzersetzung
• Konkurrenzschwäche o. sogar Absterben des Baumes
• Veränderung/ Beseitigung differenzierender Strukturelemente
• qualitative Verschlechterung bzw. völliger Verlust von (Teil)Lebensräumen
Stoffaustrag
•
•
Schädigung o. Zerstörung der Pflanzendecke  Bodenerosionsgefahr
Nährstoffentzug, veränderte Standortbedingungen, Veränderung der Biotopstruktur
 Arten, die auf Standortbedingungen angewiesen sind, wird Lebensraum entzogen
Strukturnivellierung:
Veränderung von Biotopstrukturen
u. Mikrohabitaten
•
Veränderung/ Beseitigung differenzierender Strukturelemente wie Mikrorelief o. vegetative Strukturen (z.B. Totholz, Steine, Ufer- u.
Saumstrukturen)  qualitative Verschlechterung bzw. völliger Verlust von (Teil)Lebensräumen
Verminderung der Biodiversität
Störung durch
optische Reize
akustische
Nachtcaching, Einsatz von Taschenlampen
Lichtemission
Ablagerung von (an)organischen Abfällen
Stoffeintrag, Geruch
(Exkremente,
Lebensmittelreste,
Cachebehälter
u.
Tauschgegenstände, Naturattrappen (z.B. Plastikfrosch) als
Cacheversteck, Müll (auf Grund der CITO-Philosophie nur
selten))
Reflektoren
o.Ä.
für
Nachtcaches,
können
u.U.
Sonnenstrahlen bündeln und einen Brennpunkt entwickeln
Rauchen o. offenes Feuer
Schädigung o. Zerstörung der Pflanzendecke
Änderung der Pflanzenzusammensetzung (auch Verbreitung von Neophyten über Schuhsohle in wenig frequentierte/ unberührte Bereiche)
Verletzung o. Tötung tierischer Individuen durch Einwirkung physikalischer Kraft
Entstehung von Bodenwunden, Gefahr der Erosion führen zu physikalischer u. chemischer Degradation:
• Humusschwund, Nährstoffverlust, reduziertes Bodenleben
• Verlust der Bodensubstanz, vermindertes Speicher- und Filtriervermögen, Entwurzelung und Überdeckung von Pflanzen
• Verhinderung einer natürlichen Drainage
• Verstopfung/ Verschlämmung von Wegen und Abläufen
• u.U. Verlust der Funktion des Bodens als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte (z.B. in geschützten Geotopen)
Klettercaching in Bäumen (Einsatz von Seilen, Karabinern,
Klemmen etc.)
vorsätzliche Entfernung (an)organischer Substanzen
•
•
•
Bodenverdichtung führt zu physikalischer u. chemischer Degradation:
• Humusschwund, Nährstoffverlust, reduziertes Bodenleben
• verringertes Porenvolumen, verringerte Luft- u. Wasserleitfähigkeit, geringere Speicherkapazität, erhöhter Eindringwiderstand für Wurzeln
• verstärkter Oberflächenabfluss, dadurch Gefahr der Bodenerosion
Durchwandern der Natur abseits der Wege, mehrfaches
Aufsuchen desselben Ortes/ Cacheverstecks fördert die
Entstehung von Trampelpfaden („Cacherautobahnen“)
Befestigung des Caches oder der Hinweisobjekte (z.B.
Reflektoren) mit Hilfsmitteln (Nägel, Schrauben, Draht etc.)
MÖGLICHE FOLGEWIRKUNGEN AUF DIE UMWELT
u.
Beunruhigung von Wildtieren
• Physiologische Beeinträchtigungen: Steigerung der Herzfrequenz, erhöhter Energieverbrauch (vor allem im Winter)
• Verhaltensänderungen: erhöhte Aufmerksamkeit, Ausweichreaktion, Flucht  Verlassen von Gebieten/ Ausweichen in ruhigere Räume,
veränderte Aktivitätszeiten, verminderte Nahrungsaufnahme, verminderter Fortpflanzungserfolg
• Lebensraumveränderungen: Schrumpfen des verfügbaren Lebensraums/ Lebensraumverlust  verminderte Überlebensfähigkeit 
Abnahme der Bestände bis zum Verlust von Populationen (u. Verschwinden von Arten)
Verminderung der Biodiversität
•
•
•
Fremdkörper in der Natur: bei scharfkantigen Materialien wie Glas o. Metall Verletzungsgefahr für Tiere, bei reflektierende Materialien
Waldbrandgefahr
Schadstoffbelastung durch Müll: Schadstoffe werden von Tieren/ Pflanzen aufgenommen  (ir)reversible Stressreaktionen
veränderte Standortbedingungen durch Nährstoffeintrag  Eutrophierung, Förderung stickstoffliebender Pflanzen (v.a. an nährstoffarmen
Standorten gravierend)  Veränderung der Biotopstruktur: Arten, die auf Standortbedingungen angewiesen sind, wird Lebensraum entzogen
Naturattrappen können von Wildtieren womöglich nicht als solche erkannt werden, Verletzungs- u. Vergiftungsgefahr
Essensreste locken Tiere an, sind u.U. aber nicht für sie geeignet, Gleiches gilt für essbare o. riechende Cacheinhalte
•
•
•
•
Verletzung und Verlust tierischer Lebewesen, Vernichtung von Vegetationsbeständen
Bodenerosion und Auswaschung als Folge der fehlenden Bodenbedeckung
Austrocknung des nackten Oberbodens, dadurch Wasserundurchlässigkeit und veränderter Oberflächenabfluss
veränderte Standortbedingungen durch Nährstoffeintrag (Asche)
•
•
Schäden durch Feuer/
(Wald)Brand
46
2.2.3 Geocaching versus Jagd und andere Erholungsnutzungen
GANTNER ET AL. (2013: 16) fanden im Rahmen ihrer Onlinebefragung heraus, dass aus Sicht
der teilnehmenden Geocacher unangenehme Begegnungen oder Konflikte mit anderen
Erholungssuchenden wie Radfahrern und Mountainbikern, Spaziergängern und
Wanderern, Joggern und Nordic-Walkern, Reitern, Kletterern und Pilzsuchern eher selten
bis nie stattfinden (siehe Abb. 6). Da Geocacher sich i.d.R. um ein unauffälliges Verhalten
bemühen, um nicht von den „Geomuggles“ (vgl. Kap. 2.1.5) entdeckt zu werden, ist davon
auszugehen, dass die Geocacher von anderen Erholungssuchenden lediglich als Wanderer
wahrgenommen
werden
und
hier
kein
spezielles
Konfliktpotential
entsteht.
Unangenehme Begegnungen und Konflikte mit Hundebesitzern und Jägern hingegen
treten nach Angaben der Umfrageteilnehmer jedoch häufiger auf (ebd.) (siehe Abb. 6).
Abb. 6: Häufigkeit von unangenehmen Begegnungen und Konflikten der befragten Geocacher mit
anderen Personengruppen (N=434) (Gantner et al. 2013: 16)
Auch von Seiten der Jägerschaft werden immer häufiger Beschwerden im Zusammenhang
mit Geocaching laut. Als führendes Argument wird genannt, dass das Vorgehen der
Geocacher die Wildtiere in ihren Rückzugs- und Brutgebieten stört (Geocaching Magazin
(Hg.) 2010: 36). Durch die Vielfalt und Intensität menschlicher Aktivitäten treten Konflikte
mit den Lebensraumansprüchen wildlebender Tierarten auf. Die Beunruhigung des Wildes
beeinträchtigt die Abfolge der natürlichen Aktiv- und Ruhephasen, kann Auswirkungen
47
auf die Raumnutzung und das Energiebudget haben und damit letztlich auch Kondition
und Fortpflanzung beeinflussen, was zu gravierenden Beeinträchtigungen der
Populationen führen kann (vgl. Georgii 2001).
Vor allem in Bereichen, die häufig von Tieren frequentiert werden oder die aus Sicht der
Wildhege eine besondere Bedeutung haben, wird das Geocaching kritisch gesehen. Dazu
zählen u.a. Orte, die das Wild zur Körperpflege aufsucht – wie Salzsteine, Suhlen und
Matschwannen. Ebenso verhält es sich mit Dickungen, Bereiche mit starkem und dichtem
Bewuchs, wohin sich Wildtiere gerne zurückziehen. Hochsitze stehen meist an
Wildwechseln, die stark frequentiert werden, und sollten deshalb vermieden werden. Das
Gleiche gilt für Lichtungen, die das Wild zur Nahrungsaufnahme aufsucht. (Geocaching
Magazin (Hg.) 2010: 36)
Auch Wildschongebiete und Wildruhezonen bieten ein großes Konfliktpotential bzgl.
Geocaching: „Auf Grund der Landschaftserschließung und der damit verbundenen
zunehmenden Landnutzung, insbesondere auch für Erholungszwecke, bestehen für
zahlreiche frei lebende Tierarten kaum mehr ruhige, von Menschen ungestörte
Lebensräume. Wildruhezonen [und Wildschutzgebiete] sind daher eine ökologische
Notwendigkeit zur Lebensraumerhaltung für Wildtiere geworden“ (Vorarlberger
Jägerschaft 2011).
Nach §94a Abs. 1 des NÖ Jagdgesetzes können Flächen, die als besonders bevorzugte
Einstandsgebiete Ruhezonen für das Wild sind oder solche, die zum Brüten und Setzen
bevorzugt angenommen werden, vom Jagdausübungsberechtigten befristet oder
unbefristet zu Wildschutzgebieten erklärt werden. Wildschutzgebiete erfüllen nicht nur
den Zweck, eine Beunruhigung des Wildes zu verhindern, sondern auch daraus
entstehende, waldgefährdende Wildschäden zu vermeiden (§94a (1) NÖ Jagdgesetz). Sie
dürfen von jagdfremden Personen abseits offizieller Wege und Straßen nicht betreten
werden (§94b (1) NÖ Jagdgesetz). „Die Jagdausübung in Wildschutzgebieten hat sich auf
den Jagdschutz und auf den Abschuss kranker und seuchenverdächtiger Tiere zu
beschränken“ (ebd.).
Das größte Konfliktpotential zwischen Geocaching und Jagd bilden jedoch nächtliche
Störungen, z.B. durch Nachtcaching-Aktivitäten (Geocaching Magazin (Hg.) 2010: 36). Das
Verhalten des Wildes hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund der vielen
48
Waldbesucher, Waldarbeiten und vermeintlich auch wegen der Jagd, von Tag- hin zu
Nachtaktivitätsmustern verschoben (Georgii 2001: 41–44). Wird das Wild während der
nächtlichen Nahrungsaufnahme aufgeschreckt, stellt diese Störung eine Stresssituation
für das Tier dar, die langfristig sogar tödlich enden kann (Geocaching Magazin (Hg.) 2010:
36). Vor allem im Winter kann dieser Energieverlust kritische Auswirkungen haben (ebd.).
Die Gefahr, dass ein Geocacher von einem Jäger versehentlich für Wild gehalten werden
könnte, ist äußerst gering, denn der Jäger muss vor dem Abschuss genau schauen, welche
Gattung, welches Geschlecht und welches Alter das Tier hat (ebd.: 36). Zudem dürfen
Reh- und Rotwild nur während der Morgen- und Abenddämmerung bejagt werden, wenn
genügend Restlicht vorhanden ist (ebd.). Schwarzwild hingegen darf das ganz Jahr lang
auch nachts, also bei absoluter Dunkelheit, bejagt werden (ebd.). Aufgrund der
steigenden Schwarzwildzahlen ist der Jagddruck in Schwarzwildgebieten zudem
besonders hoch. Auch wenn die Gefahr hier weniger darin besteht, dass ein Jäger einen
Menschen nicht als solchen erkennt, gibt es noch immer das Risiko, von einem
Querschläger getroffen zu werden. Geocacher sollten sich also dessen bewusst sein, dass
Jäger nachts im Wald unterwegs sein können, die u.U. nicht damit rechnen, auf einen
Geocacher zu stoßen.
Sehr viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass beim nächtlichen Geocaching Schwarzwild
beunruhigt wird und die Geocacher angreift. Vor allem der Zusammenstoß mit einer Sau,
die Frischlinge bei sich hat, kann sich zu einer äußerst gefährlichen Begegnung
entwickeln, da weibliche Tiere mit Jungen i.d.R. empfindlicher reagieren, als solche ohne
Junge oder männliche (Ingold 2006: 80).
Des Weiteren gilt zu bedenken, dass die Verpachtung von Jagdrevieren, der Verkauf von
Trophäen und Wildbret auch aus wirtschaftlicher Sicht für die Forstwirtschaft von
Bedeutung sind. An der Zufriedenheit der Jägerschaft besteht deshalb ein großes
Interesse und Störungen bei der Jagd werden nicht widerstandslos hingenommen.
Störungen entstehen nicht nur durch anwesende Geocacher, die womöglich das Wild
vertreiben, sondern bei bestimmten Cacheformen auch durch den Cache selbst: So
berichten Jäger nicht nur von fluoreszierenden Wegweisern für Nachtcaches, sondern
auch von Geräuschen wie einem Weckerläuten zu einer bestimmten Uhrzeit, das zum
Cache führt (Huesmann 2013). Dass Caches dieser Art für Verärgerung der Jäger sorgen,
49
ist verständlich, denn so wird das Wild allein durch das Vorhandensein derartiger Caches
ganz sicher beunruhigt, auch wenn gar keine Geocacher unterwegs sind.
In den letzten Jahren ist es in manchen österreichischen Bundesländern, vor allem durch
die Verordnung von Wildschutzgebieten und Jagdsperren, zu massiven Beschränkungen
der Wegefreiheit gekommen (Hrbek 2011). Laut §94a Abs. 2 des NÖ Jagdgesetzes dürfen
auch durch Wildschutzgebiete sonstige öffentliche Interessen, insbesondere die
forstrechtliche Wegefreiheit, nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden. Bezüglich
der Jagdsperren schreiben alle Landesjagdgesetze vor, dass die Hinweistafeln nach
Beendigung einer Sperre umgehend zu entfernen sind und außerdem die genaue Dauer
der Sperre darauf angegeben sein muss, damit sie Gültigkeit erlangt (Hrbek 2011). Das ist
leider nicht immer der Fall und beeinträchtigt die Erholungsfunktion des Waldes extrem
(ebd.).
Vielfach wird mit dem Hinweis auf den Konflikt der Wildbeunruhigung durch
Erholungssuchende die Forderung nach einem allgemeinen Wegegebot erhoben. „Diese
Forderung verkennt jedoch in vielen Fällen den störökologischen Hintergrund des
Konflikts“ (Schemel & Erbguth 1992: 41): „Wildtiere sind nicht von Natur aus scheu,
sondern wurden durch [Waldarbeiten, Waldbesucher und] Bejagung scheu gemacht“
(ebd.). Die Jagd erfüllt vor allem die Funktion, die Wilddichte auf ein gewünschtes Maß zu
reduzieren, um eine natürliche Verjüngung der Baumartenzusammensetzung zu
ermöglichen. Wenige Drückjagden innerhalb kurzer Zeitspannen wären dabei nicht nur
zielführend, sondern auch ökologisch effektiv und würden (im Gegensatz zur Ansitzjagd)
das Wild nicht scheu machen (ebd.). Der bestehende Konflikt der Beunruhigung von
Wildtieren durch Erholungssuchende wird also, angesichts der aktuellen Praxis der
Jagdausübung, kontrovers diskutiert: Einerseits muss die überhöhte Dichte des Rot- und
Rehwildes mithilfe der Jagd reduziert werden, damit in den Wäldern eine artenreiche
Vegetation aufkommen kann. Demnach bedürfen diese Tiere nicht den Schutz, der ein
flächendeckendes Fernhalten der Erholungssuchenden durch ein allgemeines Wegegebot
rechtfertigen würde (ebd.: 42). Andererseits wird durch das Fernhalten der
Erholungssuchenden nicht nur bewirkt, dass die Tiere ungestörte Ruhe genießen können,
sondern es ist auch einfacher sie zu bejagen, mit dem Ziel die Populationen zu
kontrollieren und damit letztendlich waldbauliche Interessen umzusetzen. Partielle
50
Rückzugsräume für Wildtiere z.B. in Form von Wildschutz- und Wildruhegebieten sind aus
Gründen des Natur- und Tierschutzes dringend erforderlich.
Ein Urteil zum leidlichen Streitthema Wildbeunruhigung und allgemeines Wegegebot zu
fällen erweist sich demnach als schwierig: Zum einen scheint der häufige Hinweis auf die
Ruhebedürftigkeit des (jagdbaren) Wildes als Verteidigungsstrategie jagdlicher Interessen
genutzt zu werden. Zum anderen ist die Wildhege elementarer Bestandteil der
Jagdzuständigkeiten. Prinzipiell muss in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden,
dass die Jagdausübung nicht nur ein Hobby ist, sondern auch einen forstlichen und
ökonomischen Mehrwert hat.
„Grundsätzlich sollten Natur und Landschaft so weit wie ökologisch vertretbar […]
begehbar und auch abseits der Wege erlebbar bleiben“ (ebd.). Dabei sollten sich die
Erholungssuchenden jedoch so verhalten, dass weder Lebensgemeinschaften noch
Bewirtschaftung gestört oder gefährdet werden, und auch andere Erholungssuchende
nicht beeinträchtigt werden (Geocaching Magazin (Hg.) 2010: 37).
2.2.4 Problembewusstsein der Geocacher gegenüber Störungen
GANTNER
ET AL.
(2013: 16f) überprüften im Rahmen ihrer Onlinebefragung u.a. das
Bewusstsein der Geocacher für Wildstörungen. „Die Befragten konnten für verschiedene
Aktivitäten und Einflüsse angeben, wie stark diese ihrer Meinung nach Wildtiere stören
[…]“ (ebd.). Als sehr starke bzw. starke Störung stuften die teilnehmenden Geocacher
freilaufende Hunde (86,6%) und Lärm (88,3%) ein. Auch das Betreten von Waldwiesen,
Lichtungen und Fütterungsstellen (64,3%), der Besuch des Waldes zur Morgen- oder
Abenddämmerung (59,9%), sowie der Besuch des Waldes zu Zeiten mit geringem
Nahrungsangebot (Winter) (50,5%) wurden von einem Großteil der Befragten als sehr
starke bzw. starke Störung eingeschätzt. Ebenso verhält es sich mit Mountainbikern und
Radfahrern (50,7%), Gerüchen durch Menschen und Hunde (51,2%) und dem Verlassen
der Wege (46,2%). Störungen durch Klettern hingegen stuften 38,5 Prozent der Befragten
als schwach bis gar nicht relevant und nur zwölf Prozent als stark ein. All diese Einflüsse,
die von den Befragten als störend eingeschätzt wurden, können u.U. auch im
Zusammenhang mit Geocaching auftreten. Geocaching als solches wurde jedoch nur von
51
12,7 Prozent der Teilnehmer als sehr starke bzw. starke Störung gewertet. 38 Prozent
hingegen denken, dass Geocaching lediglich eine schwache bis gar keine Störung darstellt.
(ebd.) (siehe Abb. 7)
Dieses Ergebnis macht deutlich, dass grundsätzlich ein Bewusstsein für störende Einflüsse
vorhanden ist, diese werden jedoch nicht mit den eigenen Aktivitäten in Verbindung
gebracht. Das Konfliktpotential wird zwar erkannt, gleichzeitig jedoch von sich gewiesen
und auf andere Erholungssuchende übertragen oder zumindest nicht auf das eigene
Handeln bezogen.
Abb. 7: Einschätzung des Störpotentials unterschiedlicher Aktivitäten/ Einflüsse auf Wildtiere (N=434)
(Gantner et al. 2013: 17)
52
Zudem wird von den Geocachern befürchtet, dass die vermehrten Diskussionen über und
das steigende Interesse der Wissenschaften an Problemen mit Geocaching langfristig zu
Einschränkung dieser Freizeitaktivität führen könnten. Die Angst davor ruft eine
Abwehrhaltung hervor und blockiert die kritische Selbstreflektion. Auszüge der
Kommentare zur Umfrage von GANTNER
ET AL.
(2013) auf der Internetseite des sozialen
Netzwerks Facebook (Gruppe Geocache Austria) machen deutlich, dass die Geocacher
sich stark bedroht und missverstanden fühlen. Sie befürchten, dass ihnen bereits
voreingenommen gegenüber getreten wird und deshalb keine faire Beurteilung möglich
ist. Die Konfliktsituation scheint zu einer regelrechten Frustration zu führen, die teilweise
sogar eine verbal aggressive Haltung gegenüber den Konfliktparteien hervorruft:
• „moooooment! die bambikiller sind andere! *duckundweg*“ (Ralph Schallmeier,
21.09.2012, 14:59)
• „ich halte diese Umfrage für extrem problematisch! sehr viele fragen sind, ob bewusst
oder unbewusst, definitiv so gestellt, dass eine gut gemeinte antwort gegen das
geocaching ausgelegt werden kann […]“ (Klaus Haberzettl, 21.09.2012, 22:44 Uhr)
• „[…] Finde es durchaus problematisch, dass hier jetzt die nächste Gruppierung ins
Visier von anderen geraten. Hundebesitzer, jetzt Geocacher… was ist das nächste…
??? Was ich mir nicht verkneifen konnte bei der Frage was ich noch als störend
empfinde für Wildtiere: „Wenn der Förster/Jäger mit seinem fetten Geländewagen bis
zum Hochstand vorfährt ohne auf die Natur zu achten…. ma mi regt des auf… […]“
(Roman Schiller, 22.09.2012, 09:11 Uhr)
• „Wenn ich das ausfülle, stimmt es sicher nicht. Ich denke, egal wie man es macht, es
kann alles falsch ausgelegt werden.“ (Rosa Pessl, 22.09.2012, 21:20 Uhr)
• „Einfach nur schwach und alles andere als akademisch. Richtig peinlich.“ (Heinz
Saurugg, 10.10.2012, 16:16)
• „ich hoffe sehr, dass das ergebnis der umfrage nicht schon vor der auswertung
feststeht… […]“ (Theresa Karpfenbauer, 15.10.2012, 11:33 Uhr)
Allerdings wird diese Position nicht von allen Geocachern vertreten. Ein Teil der Gruppe
zeigt durchaus Bereitschaft zur Kooperation, um auf positivem Weg den Fortbestand des
Hobbys zu sichern, wie auch folgender Kommentar zur Umfrage verdeutlicht: „[…] ich
sehe das so, das "wir" als Geocacher durchaus bereit sind, mit "denen" zusammen zu
arbeiten. Das zeigt die Teilnahme an dieser Umfrage“ (Elke Becker, 30.09.2012, 19:30
Uhr).
53
Dass Geocacher durchaus auch großen Einsatz zeigen, um Konflikten im Zusammenhang
mit Geocaching entgegenzuwirken, verdeutlicht das Projekt cacheprobleme.de. Seit
Sommer 2012 engagiert sich eine Gruppe bayerischer Geocacher in Kooperation mit dem
Bayerischen Waldbesitzer Verband e.V. für die Lösung spezifischer Probleme mit
einzelnen Geocaches. Über ihre Webseite bieten sie die Möglichkeit, in einen offenen
Dialog mit den Geocachern zu treten, um Missverständnisse oder Probleme mit einem
Cache aus dem Weg zu räumen. Über ein Kontaktformular kann das Problem gemeldet
werden. Mit dem Ziel, die bestmögliche Lösung für beide Parteien zu finden, nimmt das
ehrenamtliche Projektteam zunächst Kontakt zum Cache-Owner auf. Stellt sich heraus,
dass der gemeldete Cache einen groben Regelverstoß darstellt, wendet sich das Team an
die Administratoren von Groundspeak Inc., um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Dieser Service wird kostenlos angeboten. (Radeck 2012)
54
2.3 Rechtliche Grundlagen zum Geocaching in Österreich
Mit steigender Geocachingaktivität werden die damit verbundenen Konfliktpotentiale mit
Grundstückseigentümern,
den
Zielen
des
Naturschutzes
und
anderen
Erholungssuchenden zunehmend deutlich. In diesem Zusammenhang stellen sich einige
juristische Fragen: Welche Handlungen in Bezug auf Geocaching sind gestattet, welche
sind
rechtswidrig?
Welche
Rechte
und
Handlungsmöglichkeiten
stehen
dem
Grundstückseigentümer offen? Und wie kann man als aktiver Naturschützer juristisch
gegen
Naturbeeinträchtigungen
vorgehen?
Die
vom
Geocaching
berührten
Rechtsbereiche werden im Folgenden exemplarisch dargestellt.
2.3.1 Betretungsrecht
Viele Sport- und Freizeitaktivitäten wie Radfahren, Joggen, Reiten und auch Geocaching
werden auf fremdem Grund ausgeübt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage:
Welche Art von Gelände darf man zu Erholungszwecken in Anspruch nehmen, ohne den
Grundeigentümer explizit fragen zu müssen? (Stock 2012: 9f)
In Österreich gilt das freie Wegerecht grundsätzlich…
• auf öffentlichen Straßen und Wegen (unter Berücksichtigung der
Straßenverkehrsordnung)
• im alpinen Ödland
• im Wald
• auf öffentlichen Gewässern
• und im Luftraum (ebd.: 10).
Mit Ausnahme von Vorarlberg gilt kein allgemeines Betretungsrecht für…
• Gärten
• Wiesen
• Weiden
• und Äcker (ebd.).
55
Da
das
Betreten
und
Aufhalten
auf
diesen,
für
Geocaching
interessanten
„Nichtwaldflächen“ rechtswidrig ist, schließt es Geocachingaktivitäten aus, solange keine
explizite Zustimmung des Grundeigentümers vorliegt.
In Sonderfällen kann ein Wegerecht ersessen werden. Dies ist dann der Fall, wenn eine
Gemeinde, eine natürliche oder eine juristische Person (z.B. Alpenverein, Naturfreunde
etc.) die regelmäßige Benutzung durch eine Vielzahl von Nutzern über einen Zeitraum von
mindestens 30 Jahren nachweisen kann. Zudem muss die natürliche bzw. juristische
Person oder die Gemeinde die Rechtmäßigkeit dieser Nutzung gutgläubig angenommen
haben und dies auch überzeugend darlegen können. Beispiele für solche Fälle sind
traditionell genutzte Skipisten. (Österreichischer Alpenverein 2004: 5f; Stock 2012: 12)
Betretungsrecht im Bergland
Das Recht, die unverbaute Landschaft oberhalb der natürlichen Baumgrenze frei und
unentgeltlich betreten zu dürfen, ist seit den 1920er Jahren in einigen Bundesländern
Österreichs
in
den
Landesgesetzen
festgeschrieben
(Gatterbauer
1993:
13;
Österreichischer Alpenverein 2004: 2). In Niederösterreich, Wien, im Burgenland und in
Tirol gibt es allerdings keine positive Rechtsgrundlage für die Wegefreiheit im Bergland
(Österreichischer Alpenverein 2004: 4f). Während in Wien, Niederösterreich und im
Burgenland aufgrund des nicht vorhandenen alpinen Ödlands offensichtlich kein Bedarf
nach solch einem Gesetz bestand, ermöglicht in Tirol das Gewohnheitsrecht das Betreten
des Berglandes (ebd.: 5). Außerdem ist in Tirol i.d.R. der Bund Eigentümer des alpinen
Berglandes und dieser ist, so wie Länder und Gemeinden, nur Repräsentant der
Allgemeinheit (ebd.). Daher kann das freie Begehen des Ödlandes nicht verboten werden
(ebd.).
Betretungsrecht des Waldes
Das Forstgesetz bildet in Österreich die rechtliche Grundlage zur Erholung im Wald, denn
gemäß §33 Abs. 1 ForstG darf jedermann den Wald zu Erholungszwecken betreten und
sich dort aufhalten. Doch was genau bedeutet das?
56
Der Begriff jedermann bezieht sich auf menschliche Personen jeder Art, egal ob männlich
oder weiblich, erwachsen oder Kind, einheimisch oder Tourist. Auch Personengruppen
(z.B. Wanderern) steht dieses Recht zu, solange die Intention des Waldaufenthaltes die
persönliche Erholung ist. Die Mitnahme von Tieren ist jedoch nicht inkludiert und kann
zudem jagd- und naturschutzrechtlichen Beschränkungen unterliegen. (Stock 2012: 10f)
Grundsätzlich darf der Mensch die Natur (bzw. den Wald, alpines Ödland sowie
öffentliche Wege und Gewässer) zur naturverträglichen Erholung nutzen (Louis et al.
2011a: 620). „Die Suche nach Caches, bei der Pflanzenbestände niedergetreten oder in
Einzelfällen sogar Baumstümpfe halb ausgegraben werden, stellt keine Erholung [in
diesem Sinne] dar, womit das Betretungsrecht entfällt“ (ebd.). Kommerzielle
Veranstaltungen im Wald, gehen über die in §33 Abs. 1 ForstG genannten
Erholungszwecke hinaus und sind ohne Zustimmung des Waldbesitzers illegal (Wieser
2011: 30). Ebenso verhält es sich mit allen weiteren „Nichterholungszwecken“ wie
militärischen Übungen oder wissenschaftlichen Aufnahmen (Stock 2012: 12).
Wald wird laut §1a ForstG wie folgt definiert:
„(1) […] mit Holzgewächsen […] bestockte Grundflächen, soweit die Bestockung
mindestens eine Fläche von 1.100 m² und eine durchschnittliche Breite von 10 m
erreicht.“
„(2) […] Grundflächen, deren forstlicher Bewuchs infolge Nutzung oder aus sonstigem
Anlass vorübergehend vermindert oder beseitigt wurde.“
„(3) […] dauernd unbestockte Flächen, insoweit sie in einem unmittelbaren räumlichen
und forstbetrieblichen Zusammenhang mit Wald stehen und unmittelbar dessen
Bewirtschaftung
dienen
(wie
forstliche
Bringungsanlagen,
Holzlagerplätze,
Waldschneisen).“
Das Betretungsrecht gilt also nicht nur für Wege, sondern für den gesamten Waldbereich
(:10). Vom §33 Abs. 1 ForstG ausgenommen sind laut Abs. 2 Waldflächen, für die aus
Gründen wie Fällungsarbeiten, Waldbrandgefahr oder Schädlingsbekämpfung ein
behördliches Betretungsverbot verfügt wurde. Forstbetriebliche Einrichtungen wie
Forstgärten,
Material-/
Gerätelagerplätze
und
Gebäude
sowie
Wieder-
und
Neubewaldungsflächen mit einem Bewuchs unter drei Metern Höhe unterliegen ebenfalls
57
einem
gesetzlichen
Betretungsverbot.
Weitere
Einschränkungen
bzgl.
des
Betretungsrechts gelten im Bannwald (schützt Siedlungen vor Lawinen und Muren) sowie
in Wasserschutzgebieten (Sicherstellung der (Trink)wasserversorgung). Um einen
artenreichen und gesunden Wildbestand zu entwickeln und zu erhalten, gibt es die
gesetzliche Möglichkeit zur Schaffung jagdlicher Sperrgebiete, die das Betretungs- und
Aufenthaltsrecht
des
Waldes
einschränken
(ebd.:
21):
Laut
§94a
des
Niederösterreichischen Jagdgesetzes (NÖ JG) können Flächen, die bevorzugte Ruhezonen
für das Wild sind oder zum Brüten oder Setzen angenommen werden befristet oder
unbefristet zu Wildschutzgebieten erklärt werden. Laut §94b NÖ JG ist es jagdfremden
Personen – also auch Geocachern – untersagt, Wildschutzgebiete abseits der öffentlichen
Wege und Straßen zu betreten. Auch im Nahbereich von Rotwildfütterungen (200 Meter
Radius) gilt nach §87 NÖ JG ein Betretungsverbot. „In Wien gibt es Sperrungen nur aus
Sicherheitsgründen für die Dauer von vorgeschriebenen Treibjagden – dann natürlich
auch auf den Wegen“ (Österreichischer Alpenverein 2004: 9).
Betreten bedeutet in diesem Zusammenhang „Begehen“, auch unter Benutzung von
Hilfsmitteln wie Schneeschuhen oder Langlaufskiern. Jegliche Art des Befahrens z.B. mit
Mountainbikes, sowie Reiten bedürfen nach §33 Abs. 3 ForstG einer Zustimmung des
Waldeigentümers bzw. des Forststraßenhalters. (Stock 2012: 11)
Aufhalten bezeichnet eine menschliche Tätigkeit und inkludiert jegliche Form des
Aufenthalts in stehender, sitzender oder liegender Position (ebd.). Spielerische und
sportliche Aktivitäten, Picknicken und sogar das Mitbringen von Liegestühlen sind
tagsüber erlaubt (ebd.). Laut §33 Abs. 3 ForstG ist eine darüber hinausgehende Nutzung
wie Lagern bei Dunkelheit und Zelten jedoch nur mit Zustimmung des Waldeigentümers
gestattet. „Auch eine Inanspruchnahme von Wald, die selbst keine menschliche Tätigkeit
ist, sondern nur ihr Ergebnis (z.B. das Stehen- und Liegenlassen von Sachen) scheidet aus
dem Aufenthaltsrecht aus“ (ebd.). Dazu zählt auch das Verstecken von Gegenständen, wie
es beim Geocaching praktiziert wird: Sobald der Owner das Versteck verlässt und den
Cache zurücklässt, handelt es sich nicht länger um eine menschliche Tätigkeit, sondern
deren Ergebnis. Ein organisiertes Verstecken ist nicht vom freien Betretungsrecht umfasst
und daher ohne die ausdrückliche Zustimmung des Grundeigentümers rechtswidrig
58
(Wieser 2011: 30). Diese unerlaubte Handlung kann verwaltungs- und zivilrechtliche
Folgen mit sich bringen (Stock 2012: 26).
Benutzung von Gewässern
Private und öffentliche Gewässer unterliegen verschiedenen Nutzungsberechtigungen:
Zum öffentlichen Wassergut zählen wasserführende und (temporär) trockene Bette
öffentlicher Gewässer sowie deren Hochwasserabflussgebiete (i.d.R. große Seen und die
meisten Flüsse) als dessen Eigentümer der Bund eingetragen ist. Neben Aspekten wie
Erhaltung
der
ökologischen
Funktionsfähigkeit,
Hochwasserrückhalt
und
Grundwasserschutz dient das öffentliche Wassergut auch der Erholung der Bevölkerung.
Gemäß §8 Wasserrechtsgesetz (WRG) dürfen öffentliche Gewässer im Rahmen des
Gemeingebrauchs zum Baden, Waschen, Tränken, Schwemmen und Schöpfen sowie zur
Gewinnung von Pflanzen, Schlamm, Erde, Sand, Schotter und Steinen genutzt werden.
Auch die Benutzung der Eisdecke ist ohne besondere Bewilligung und unentgeltlich
gestattet. Gemäß §4 Abs. 1 Schifffahrtsgesetz (SchFG) ist außerdem das Befahren
öffentlicher Gewässer mit Booten gestattet (Schifffahrtrechtlicher Gemeingebrauch). In
Naturschutzgebieten kann die Verwendung von Wasserfahrzeugen grundsätzlich oder
temporär bzw. örtlich begrenzt verboten sein. Der schifffahrtrechtliche Gemeingebrauch
gilt jedoch nur für das Gewässer selbst und nicht etwa für die Benutzung der
Ufergrundstücke. Der Zugang zu öffentlichen Gewässern darf also nur über öffentliche
Straßen und Wege erfolgen. Das Anlegen von befristeten sowie dauerhaften Ein- und
Ausstiegsstellen bedarf auch an öffentlichen Gewässern einer behördlichen Bewilligung.
Die Benutzung von Ufergrundstücken ist lediglich in Schifffahrtsnotfällen gestattet
(Notlanderecht). (Gatterbauer 1993: 3f; Stock 2012: 13f)
Die Benutzung von Privatgewässern hingegen steht einzig dem Besitzer zu. Lediglich das
Trinken und Schöpfen mit Handgefäßen durch fremde Personen muss hier geduldet
werden. Für den Zugang zum Wasser dürfen dabei nur allgemein benutzbare Zuwege
begangen werden. Eine über diesen Gebrauch hinausgehende Nutzung privater Gewässer
bedarf einer ausdrücklichen Zustimmung des Eigentümers. Der Besitzer kann auch
entscheiden, ob er das Fahren mit Booten auf seinem Gewässer sowie das Anlegen am
Ufer gestattet. Das Notlanderecht hingegen hat natürlich auch auf privatem Grund
Gültigkeit (ebd.).
59
Exkurs: Rechtliche Aspekte zum Tauchen (Tauchcaching) | Auch das Tauchen
unterliegt dem wasserrechtlichen Gemeingebrauch gemäß §8 Abs. 1 WRG und ist somit
grundsätzlich in öffentlichen Gewässern gestattet. Allerdings gibt es auch hier einige
Einschränkungen:
Gemäß § 15 WRG kann das Tauchen als eine das Laichen oder die Fischbrut gefährdende
Tätigkeit (temporär) in Laichschonstätten verboten werden.
Zudem ist das Tauchen (ohne ausdrückliche Genehmigung) an Stellen verboten, an denen
die Schifffahrt gefährdet oder behindert werden könnte. Dazu zählen insbesondere
Fahrlinien von Fahrgastschiffen und Fähren, Häfen und Hafeneinfahrten, Schiffliegeplätze
und Wasserskibereiche (§99 (1) Seen- und Fluss-Verkehrsordnung (SFVO), §6.37
Wasserstraßen-Verkehrsordnung). Zudem müssen Personen die baden, schwimmen oder
tauchen, sich so verhalten, dass in Fahrt befindliche Fahrzeuge weder ihren Kurs ändern,
noch ihre Geschwindigkeit vermindern müssen (§100 SFVO). Es ist verboten sich
vorbeifahrenden Fahrzeugen mehr als 30 Meter zu nähern oder sich an fahrenden oder
stillliegenden Fahrzeugen anzuhängen, sie zu erklettern oder zu betreten (ebd.).
Tauchbeschränkungen können zudem durch das Naturschutzrecht oder durch
ortspolizeiliche
Verordnungen
Unterwasserdenkmalen
kann
erlassen
eine
werden.
Auch
Tauchverbotsverordnung
im
Bereich
gemäß
§7
von
des
Denkmalschutzgesetzes erlassen werden. (Stock 2013)
2.3.2 Zivilrechtliche Ansprüche
Zurückgelassene Cache-Behälter sind Fremdkörper auf einem Grundstück, die je nach
Funktion und Größe als unberechtigte Eingriffe Dritter verstanden werden können. Unter
Umständen kann der Grundstücksbesitzer bzw. der Pächter einer Liegenschaft
zivilrechtliche Abwehransprüche in Form einer Besitzstörungsklage und/ oder einer
Eigentumsfreiheitsklage geltend machen. (Stock 2011: 115; Wieser 2011: 31).
60
Besitzstörungsklage
Nach §339 des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB) ist niemand befugt,
fremden Besitz, egal in welcher Beschaffenheit, eigenmächtig zu stören. Unter einer
Besitzstörung
wird
damit
jede
Beeinträchtigung
des
Besitzes
durch
eine
Ausübungshandlung eines Dritten verstanden, die weder durch ein Gesetz noch durch die
Anordnung einer Behörde oder die Erlaubnis des Besitzers selbst gerechtfertigt ist (Stock
2011: 115). Sollte es zu einer Besitzstörung kommen, kann der Eigentümer oder Pächter
einer Liegenschaft vom Störer die Beseitigung der Störung begehren bzw. auf
Unterlassung klagen (Wieser 2011: 31). „Nach der Lehre muss die Besitzstörung eine
gewisse Eingriffsschwelle überschreiten. Geringfügige Eingriffe, die niemand als Nachteil
empfindet, oder […] verkehrsüblich sind, stellen keine Besitzstörung dar“ (Stock 2011:
116).
Eigentumsfreiheitsklage
Nach §523 ABGB steht es dem Eigentümer eines Grundstückes zu, sich über die
Anmaßung einer Servitut zu beschweren, wenn er diese in seiner Sache beweisen kann.
Auch hier gibt es eine „Bagatellregel“: Ist die rechtliche Schädigung (Schikane) des – in
diesem Falle – Geocachers der einzige oder überwiegende Grund der Rechtsausübung
oder bringt der Eigentumseingriff durch den Geocacher keine spürbaren Nachteile für den
Eigentümer mit sich, kann eine Eigentumsfreiheitsklage abgewiesen werden (ebd.).
Überschreitung der Eingriffsschwelle und Selbsthilfe
Ab wann gilt die Eingriffsschwelle also als überschritten? Entscheidend kann hier z.B. die
Größe des Cachebehälters sein. Während Caches der Größe Nano bis Small (siehe Tab. 5)
voraussichtlich eher als geringfügige Eingriffe gelten, stellen Behälter der Größe Large,
wie Munitionskisten und Tresore, mit Sicherheit einen gravierenden Eingriff in den Besitz
dar (ebd.). In diesen Fällen sind Besitzstörungs-, Unterlassungs- und Beseitigungsklagen
möglich (ebd.: 117). Der Cache-Owner, als derjenige, der den Cache auf fremdem Grund
ausgelegt hat, muss sich in solchen Fällen für sein Handeln verantworten (ebd.). Da der
haftungsrechtliche Anknüpfungspunkt nicht in der sachenrechtlichen Zugehörigkeit des
61
Caches, sondern im Verhalten des Störers liegt, schützt auch keine Eigentumsaufgabe an
dem Cache (ebd.). „Faktisch ergibt sich jedoch oftmals ein Durchsetzungsproblem dieser
berechtigten Ansprüche, weil der [Cache-Owner als] Störer in den wenigsten Fällen zu
identifizieren ist. Abgesehen von einem tatsächlichen Antreffen beim […] Verstecken,
bleiben die Cacher unter ihren Pseudonymen anonym“ (Wieser 2011: 31).
Bei Handlungen unter der Eingriffsschwelle, dürfen Eigentümer im Rahmen des
„Selbsthilferechts“ den Cache von ihrem Grundstück entfernen, haben aber keine
sonstigen Abwehransprüche (Stock 2011: 117). Der Cache darf nicht vernichtet oder
zerstört werden, was als Sachbeschädigung bzw. Unterschlagung gelten würde, sondern
muss zur Abholung aufbewahrt werden (Louis et al. 2011b: 622f).
Schadensersatz und Sachbeschädigung
Verursacht ein Geocacher bei der Ausübung seines Hobbys einen Schaden, kommen
Schadensersatzforderungen in Betracht. Wirtschaftliche Schäden können bspw.
entstehen, wenn ein Cache mit Nägeln an einem Baum befestigt wird. Die Verletzung des
Baumes kann zu Pilzbefall und Verfärbungen führen, die einen Wertverlust des Holzes zur
Folge haben (vgl. Kap. 2.2.1). Abgesehen von den Schadensersatzzahlungen, muss sich der
Geocacher in solch einem Fall auch seiner strafrechtlichen Verantwortung wegen
Sachbeschädigung stellen. (Wieser 2011: 31)
2.3.3 Natur- und Umweltschutz
Wie nahezu jede naturbezogene Freizeitaktivität kann auch Geocaching zu Belastungen
von Natur und Landschaft führen (vgl. Kap. 2.2.2). Diese Belastungen können unabhängig
davon ob ein Gebiet gesetzlich geschützt ist oder nicht auftreten und gravierende
Schäden verursachen. Denn nur die Tatsache, dass ein Bereich nicht offiziell als
Schutzgebiet ausgewiesen ist, bedeutet nicht, dass dort keine schützenswerten
Lebensräume und Arten vorkommen können.
Gebiete mit rechtlichem Schutzstatus bieten jedoch, durch ihren offiziellen Charakter
einen Anhaltspunkt für die naturschutzfachliche Bedeutung eines Bereichs. Deshalb
62
werden sie im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit als Referenzen für die Wertigkeit
von Natur und Landschaft genutzt.
„In Österreich sind viele wertvolle Lebensräume generell – d.h. ohne spezielle
Ausweisung von Schutzgebieten – geschützt. So stehen Feuchtgebiete, Gewässer und
deren Uferbereiche sowie die alpinen Biotope und Gletscher in weiten Teilen Österreichs
unter Schutz“ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 2003: 5). Auf weiteren
25% der österreichischen Landesfläche befinden sich zudem durch gesetzliche
Regelungen verordnete Schutzgebiete (ebd). Um die Gliederung der vielen verschiedenen
Schutzkategorien besser nachvollziehen zu können, ist zum einen wichtig, auf welcher
räumlichen Ebene (International, Europa, National) eine Schutzkategorie Gültigkeit hat.
Zum anderen ist entscheidend, ob es sich um ein durch Verordnungen rechtlich
gesichertes Schutzgebiet handelt oder um ein Gebiet, dem ein Prädikat – eine Art
Auszeichnung oder Qualitätssiegel – verliehen wurde.
Ein Gebiet mit Prädikat hat grundsätzlich keinen Rechtsanspruch durch seinen
Schutzstatus, vielmehr handelt es sich um eine Art Auszeichnung oder Qualitätssiegel,
dass ein Gebiet erhalten kann, wenn es bestimmte Kriterien erfüllt. Je nachdem um
welches Prädikat es sich handelt, verpflichten sich die verschiedenen Behörden mit der
Ausweisung eines solchen Gebiets u.U. freiwillig dazu bestimmte Schutzmaßnahmen zu
ergreifen. Werden die Kriterien nicht erfüllt folgen jeodoch keine Sanktionen. Allerdings
kann das Prädikat wieder aberkannt werden. (Lange 2005: 122–126)
Im Untersuchungsgebiet kommen die Prädikate Biosphären- und Naturpark vor.
Tab. 8 zeigt eine Übersicht der im Biosphärenpark Wienerwald vorkommenden
Schutzkategorien.
63
••••
UNESCO fordert, dass der langfristige Schutz
der Kernzonen gesetzlich gesichert wird
KZO des BPWW in NÖ als Naturschutzgebiete,
in Wien als Landschaftsschutzgebiete
gesichert
 kein Geocaching in Kernzonen
••••
Der „günstige Erhaltungszustand“ der
Schutzgüter muss gewährleistet werden
(„Verschlechterungsverbot“)
 kein Geocaching
••••
Keine Eingriffe in Pflanzenkleid, Tierleben,
Boden- o. Felsbildungen
Kein Betreten des Gebiets abseits der
gekennzeichneten Wege („Wegegebot“)
 kein Geocaching (abseits der Wege)
••••
Ge- und Verbote
Keine
Eingriffe,
die
Landschaftsbild,
Erholungswert o. ökolog. Funktionsfähigkeit
des Naturhaushaltes beeinträchtigen
 naturverträgliches Geocaching (?)
••••
Erholung/
Tourismus
Regionale
Entwickl.
••••
••••
••••
••••
Bildung
••••
••••
Forschung
••••
••••
••••
64
••••
Schutz
von
Naturgebilden
o.
Landschaftselementen
(z.B.
Quellen,
Felsbildungen, Einzelbäume o. Baumgruppen)
••••
Naturdenkmal
§12 NÖ NSchG
§28 Wr NSchG
••••
Erhalt
von
Gebieten
besonderer
landschaftlicher Schönheit u. Eigenart o.
kulturhistorischer
Bedeutung
als
Erholungsraum für den Menschen
••••
Landschaftsschutzgebiet
§8 NÖ NSchG
§24 Wr NSchG
••••
Erhalt möglichst ursprünglicher bzw.
naturnaher Lebensräume für seltene oder
gefährdete Tier- und Pflanzenarten
••••
Naturschutzgebiet
§11 NÖ NSchG
§23 Wr NSchG
••••
Europaweites
ökologisches
Netz
von
Schutzgebieten zur Sicherung seltener und
gefährdeter Lebensräume und Arten
Erhalt und Wiederherstellung der biologischen
Vielfalt in der Europäischen Union
••••
Europaschutzgebiet/
Natura 2000
FFH-RL 92/43/EWG
VS-RL 2009/147/EG
••••
Auszeichnung durch
UNESCO
Besondere Natur- und Kulturlandschaften in
denen Konzepte zum Schutz und der
Entwicklung der Region erarbeitet und
umgesetzt werden
Schutz und Nutzung miteinander verbinden
••••
Biosphärenreservat/
-park
Definition/
Beschreibung des Schutzziels
••••
NATIONAL
EUROPA
INTERNAT.
Schutzkategorie
Schutz/
Erhalt
Tab. 8: Übersicht der Schutzgebietskategorien im Untersuchungsgebiet Biosphärenpark Wienerwald (verändert nach Lange 2005: 122–126)
Keine Eingriffe, die den Bestand o. das
Erscheinungsbild beeinträchtigen o. verändern
 kein Geocaching
sekundäre Zielsetzung
65
Erholung/
Tourismus
Regionale
Entwickl.
••••
Keine Eingriffe, die den Bestand o. das
Erscheinungsbild beeinträchtigen o. verändern
 kein Geocaching
••••
Als
Prädikat
keine
unmittelbare
Rechtswirkung; ist jedoch i.d.R. eine
zusätzliche
Auszeichnung
von
bereits
bestehenden Schutzgebieten o. Bereichen
davon
 siehe Europa-, Landschafts- und
Naturschutzgebiet
••••
Rechtswirkung/
Ge- und Verbote
Das Betreten der Höhle sowie jegliche
Veränderungen sind ausschließl. mit einer
Ausnahmegenehmigung zulässig (wird i.d.R.
nur
für
wissenschaftl.
Zwecke
o.
Fledermauskontrollen erteilt)
 kein Geocaching
••••
••••
••••
••••
••••
Bildung
••••
••••
Forschung
••••
••••
••••
mögliche beinhaltete Ziele
••••
primäre Zielsetzung
••••
Geschützte Biotope
§7 Wr NSchG
Biotoptypen, die nach Anhang I der FFH-RL
europaweit bedeutsam sind oder aufgrund
ihres begrenzten Vorkommens regional vom
Verschwinden
bedroht
sind
(z.B.
Quellstandorte, Felsbildungen, Geröllhalden,
Lesesteinhaufen etc.)
••••
Höhlen(teile), die aufgrund ihres ökologischen
Wertes o. ihrer naturwissenschaftlicher
Bedeutung eines besonderen Schutzes
bedürfen
••••
Besonders
Geschützte Höhlen
§§3, 4 NÖ
Höhlenschutzgesetz
••••
••••
NATIONAL
§13 NÖ NSchG
••••
Auszeichnung durch
Landesregierung
••••
Naturpark
(Teile von) Landschafts-, Europa- und
Naturschutzgebieten
können
durch
Verordnung der Landesregierung zum
Naturpark erklärt werden
Wissensvermittlung u. Erholungswert
••••
Kleinräumiger, geschützter Ausschnitt der
Landschaft
(z.B.
Pflanzenbestände,
Gehölzgruppen)
••••
Geschützte Landschaftsbestandteile
§25 Wr NSchG
••••
Definition/
Beschreibung des Schutzziels
Schutz/
Erhalt
Schutzkategorie
Keine Eingriffe, die negative Auswirkungen auf
den Erhalt des Biotops haben könnten
 kein Geocaching
nicht maßgeblich
Europaschutzgebiet | Natura 2000
§9 NÖ NSchG | §22 Wr NSchG | FFH-Richtlinie 92/43/EWG | VS-Richtlinie 2009/147/EG
Natura 2000 ist ein europaweites, ökologisches Netz von Schutzgebieten zur Sicherung
seltener und gefährdeter Lebensräume und Arten. Das Ziel der Ausweisung dieser in
Österreich sogenannten Europaschutzgebiete ist der Erhalt und die Wiederherstellung der
biologischen Vielfalt in der Europäischen Union. Die Rechtliche Grundlage bilden zwei
Richtlinien: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen
Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, auch bekannt als Fauna-FloraHabitat-Richtlinie (FFH-RL) und Richtlinie 2009/147/EG des Rates vom 30. November 2009
zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten, auch bekannt als Vogelschutzrichtlinie (VS-RL).
(Land Niederösterreich 2013)
Basis für die Auswahl von Europaschutzgebieten ist das Vorkommen von für die Europäische
Union bedeutenden Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten, welche in den Anhängen der
Richtlinien gelistet sind. Der Zustand der Europaschutzgebiete darf sich nicht verschlechtern
(„Verschlechterungsverbot“). Das bedeutet, dass der „günstige Erhaltungszustand“ der
Schutzgüter gewährleistet werden muss. „Laut Definition ist der Erhaltungszustand eines
Lebensraumes dann günstig, wenn sowohl sein Verbreitungsgebiet als auch seine Flächen
beständig sind oder sich ausdehnen. Die Strukturen und Funktionen müssen bestehen
bleiben. Eine Art befindet sich in einem günstigen Erhaltungszustand, wenn sie lebensfähige
Populationen in einem ausreichend großen Lebensraum besitzt. Ihr Verbreitungsgebiet darf
in absehbarer Zeit weder ab- noch zunehmen“ (Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22)
2013).
„Es ist nicht nur schwierig die lokale Population einer Art einzugrenzen, sondern auch
nachzuweisen, dass ausgerechnet eine bestimmte Störung zur Verschlechterung des
Erhaltungszustandes dieser Population geführt hat. So ist Geocaching in den meisten
Fällen nur einer von vielen (freizeitbedingten) Störeinflüssen, der empfindliche Arten
beeinträchtigen kann. Da der einzelne Geocacher nicht beurteilen kann, inwiefern seine
Handlungen den Erhaltungszustand einer Population beeinträchtigen, sollte er nach
dem Vorsorgeprinzip davon ausgehen, dass er zu einer solchen Störung beitragen kann
und diese Beeinträchtigung unterlassen“ (Louis et al. 2011a: 621).
66
Naturschutzgebiet
§11 NÖ NSchG | §23 Wr NSchG
Gebiete, die sich durch einen besonders intakten Landschaftshaushalt auszeichnen, die
besondere, seltene oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten beherbergen oder aus sonstigen
ökologischen oder wissenschaftlichen Gründen erhaltenswert sind, können durch
Verordnung der Landesregierung zum Naturschutzgebiet erklärt werden (§11 NÖ NSchG,
§23 Wr NSchG). „Naturschutzgebiete zählen neben den Nationalparks zu den am strengsten
geschützten Gebieten in Österreich“ (Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft
2003:7). Jegliche Eingriffe in das Pflanzenkleid oder Tierleben sowie jede Änderung
bestehender Boden- oder Felsbildungen sind hier untersagt (§11 Abs. 4 NÖ NSchG, §23 Abs.
1 Wr NSchG). Des Weiteren ist das Betreten abseits der in der Verordnung bezeichneten
Wege und Bereiche verboten (§11 Abs. 4 NÖ NSchG).
„Werden Caches in einem Naturschutzgebiet abseits der Wege versteckt, verstoßen
sowohl der Cache-Owner, der seinen Cache dort platziert hat, als auch der CacheSucher
gegen
die
Schutzgebietsverordnung.
Treten
durch
den
häufigen
Besucherverkehr oder durch die Suche nach dem Cache gar Schäden an Boden,
Vegetation oder Bäumen/Baumstümpfen auf, liegt zudem ein Verstoß gegen das […]
Veränderungsverbot vor“ (Louis et al. 2011a: 619).
Landschaftsschutzgebiet
§8 NÖ NSchG | §24 Wr NSchG
Alle Wiener Kernzonen und der gesamte Niederösterreichische Teil des Biosphärenparks
sind als Landschaftsschutzgebiete deklariert.
Landschaftsschutzgebiete sind Gebiete, die aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und
Eigenart und/ oder ihrer kulturhistorischen Bedeutung in besonderem Maße der naturnahen
Erholung dienen. Maßnahmen und Eingriffe, die das Landschaftsbild bzw. die Eigenart und
Schönheit des Landschaftsraumes, den Erholungswert der Landschaft oder die ökologische
Funktionsfähigkeit des Lebensraumes negativ beeinträchtigen, sind hier untersagt. (§8 NÖ
NSchG, §24 Wr NSchG)
67
Nach LOUIS
ET AL.
(2011a: 619) sind in Landschaftsschutzgebieten keine durch
Geocaching verursachten Konflikte mit der Schutzgebietsverordnung zu erwarten.
Zudem dienen Landschaftsschutzgebiete vorrangig der Erholung, der auch Geocaching
zuzuordnen ist (ebd.).
Allerdings kann Geocaching u.U. zu einer negativen Beeinträchtigung der ökologischen
Funktionsfähigkeit des Lebensraumes führen, was laut Gesetz untersagt ist.
Naturdenkmal und geschützter Landschaftsbestandteil
§12 NÖ NSchG | §28 Wr NSchG & §25 Wr NSchG
„Ein Naturdenkmal ist ein geschütztes Naturgebilde, das wegen seiner wissenschaftlichen,
historischen oder kulturellen Bedeutung oder wegen seiner Eigenart, Schönheit, Seltenheit
oder seines besonderen Gepräges für das Landschaftsbild im öffentlichen Interesse erhalten
werden soll. Dies können z.B. Einzelbäume oder Baumgruppen, Quellen, Alleen, Parks,
Höhlen, Felsbildungen oder Schluchten sein“ (Umweltbundesamt o.J.). Eingriffe, die den
Bestand oder das Erscheinungsbild des Naturdenkmals beeinträchtigen oder verändern
können, dürfen nicht vorgenommen werden (§12 Abs. 3 NÖ NSchG, §28 Abs. 3 Wr NSchG).
Ein geschützter Landschaftsteil ist ein kleinräumiger, geschützter Ausschnitt der Landschaft.
Im Gegensatz zum Naturdenkmal umfassen geschützte Landschaftsbestandteile keine
Einzelschöpfungen der Natur, sondern ganze Pflanzenbestände oder Gehölzgruppen (Louis,
Meléndez & Steg 2011a:620). Der Schutz von Teilen der Natur aufgrund ihrer
kleinklimatischen, ökologischen oder kulturhistorischen Bedeutung erfolgt zum Zweck der
Wissenschaft oder zur Erhaltung der Seltenheit, Eigenart oder Schönheit dieser Gebiete
(Umweltbundesamt o.J.). Geschützte Landschaftsteile dienen aber auch der naturnahen
Erholung (§25 Abs. 1 Wr NSchG). Alle Eingriffe, die dem Schutzzweck zuwiderlaufen, sind
hier untersagt (§25, Abs. 3 Wr NSchG).
68
„Neben Vertritt und Suchspuren kann das Befestigen von Caches oder Reflektoren (für
Nacht-Caches) mit Nägeln oder Schrauben zu Schäden an Naturdenkmälern und
geschützten Landschaftsbestandteilen führen. Ein weiteres Konfliktfeld stellen [BaumCaches] dar […]. [Baumcaches sind nur mit Hilfe von Seiltechnik zu erreichen.]
Kletterseile und unacht sames Verhalten können Schäden an Baumrinde und in der
Baumkrone verursachen. […] Das Verstecken von Caches sollte an Naturdenkmälern
und in geschützten Landschaftsbestandteilen unterbleiben“ (Louis et al. 2011a: 620).
Naturpark
§13 NÖ NSchG
Ein Naturpark ist ein nationales Prädikat. Landschafts-, Europa- und Naturschutzgebiete oder
Teile derselben, können durch Verordnung der Landesregierung zum Naturpark erklärt
werden. Im Naturpark stehen Wissensvermittlung und Erholungswert im Mittelpunkt. (§13
NÖ NSchG)
In Wien gibt es derzeit keinen Naturpark. Im Niederösterreichischen Teil des
Biosphärenparks liegen die Naturparke „Föhrenberge“, „Sparbach“, „Purkersdorf-SandsteinWienerwald“ und „Eichenhain".
Als ein Gebiet mit Prädikat hat ein Naturpark grundsätzlich keinen Rechtsanspruch durch
seinen Schutzstatus. Da ein Naturpark aber aus (Teilen von) Landschafts-, Europa- und
Naturschutzgebieten besteht und diese Gebiete einen rechtlich gesicherten Schutz
aufweisen, muss jeweils überprüft werden welche Verhaltensweisen entsprechend der
jeweiligen Schutzverordnungen erforderlich sind.
( siehe Europa,- Natur- und Landschaftsschutzgebiete)
Höhlenschutz
§§2, 3, 4 NÖ Höhlenschutzgesetz
Nach §2 des Niederösterreichischen Höhlenschutzgesetzes (NÖ Höhlenschutzgesetz)
bedürfen Maßnahmen, die zur Zerstörung oder Beeinträchtigung einer Höhle führen
können, einer Bewilligung.
69
Alle 27 in Österreich vorkommenden Fledermausarten unterliegen dem besonderen
Artenschutz. Dient eine Höhle als Winterquartier für Fledermäuse, darf sie von Anfang
Oktober bis Ende März nicht betreten werden, um eine Unterbrechung des Winterschlafes
zu vermeiden. Jegliche Störung in dieser Phase würde die knappen Energiereserven der Tiere
bedenklich senken. (Pavuza 2010: 5)
Neben dem allgemeinen Schutz der Höhlen gibt es nach §3 NÖ Höhlenschutzgesetz die
Möglichkeit, Objekte aufgrund ihres besonderen Gepräges, ihrer naturwissenschaftlichen
Bedeutung oder aus ökologischen Gründen per Verordnung zu besonders geschützten
Höhlen zu erklären. Jede Veränderung, Beschädigung oder Zerstörung sowie das Betreten
der Höhle unterliegt einer Bewilligungspflicht. Ausnahmen werden in der Praxis nur für
wissenschaftliche Zwecke und Fledermauskontrollen erteilt. (ebd.: 5)
In besonders geschützten Höhlen ist Geocaching folglich grundsätzlich nicht erlaubt.
Auch in Höhlen, die nicht als besonders geschützt gelten, ist Geocaching aufgrund des
Fledermausschutzes nur bedingt möglich. Die Winterpause von Ende Oktober bis Anfang
März muss beim Höhlencaching unbedingt eingehalten werden. Des Weiteren besteht
die Gefahr, dass Geocachingaktivitäten zu einer Beeinträchtigung der Höhle führen
könnten. In diesem Fall ist eine Bewilligung notwendig.
Geschütztes Biotop
§7 Wr NSchG
Biotoptypen, die nach Anhang I der FFH-RL europaweit bedeutsam sind oder aufgrund ihres
begrenzten Vorkommens regional vom Verschwinden bedroht sind, können nach §7 Wr
NSchG per Verordnung als geschütztes Biotop ausgewiesen werden. Nach Abschnitt 3 der
Wiener Naturschutzverordnung (Wr NSchVO) sind Biotoptypen wie naturnahe Gewässer und
Quellstandorte, Felsbildungen, offene Geröllhalden und Lesesteinhaufen, Sümpfe, Wiesen,
Trocken- und Magerrasen, sowie wärmeliebende Saumgesellschaften, naturnahe Wälder
und Waldränder prädestinierte geschützte Biotope. In einem geschützten Biotop sind alle
Eingriffe untersagt, die dem Schutzzweck zuwiderlaufen (§7 Abs. 4 Wr NSchG).
70
Lebensräume
wie
Felsbildungen
und
Quellbereiche
bieten
interessante
Versteckmöglichkeiten für Caches, reagieren jedoch auch besonders sensibel auf
Belastungen. Naturschutzfachliche Konflikte durch Geocaching sind hier kaum zu
vermeiden, weshalb in geschützten Biotopen keine Caches versteckt werden sollten.
(Louis et al. 2011a: 620)
Allgemeiner Artenschutz
§17 NÖ NSchG | §§13, 14 Wr NSchG
Alle wildlebenden Tiere in all ihren Entwicklungsformen und Pflanzen sowie deren
Lebensräume (Nist-, Brut-, Laichplätze, Einstände) dürfen nicht mutwillig beunruhigt,
verfolgt, gefangen, verletzt oder getötet bzw. beschädigt oder vernichtet werden (§17 NÖ
NSchG, §13 Wr NSchG). Das Pflücken wildwachsender, nicht besonders geschützter Pflanzen
für den persönlichen Bedarf ist nach §17 Abs. 2 NÖ NSchG im Ausmaß eines Handstraußes
gestattet; das Sammeln von Pilzen und Wildfrüchten ist ohne Bewilligung möglich.
„Beim Geocaching kann es vorkommen, dass Tiere gestört [oder Pflanzen beschädigt]
werden. Dies muss allerdings mutwillig geschehen. Darunter versteht man eine
[vorsätzliche] Beunruhigung der Tiere [bzw. Beschädigung der Pflanzen], wenn dies
einer Laune oder Stimmung des Täters entspringt oder Selbstzweck ist. […] Ein
Geocacher, der einen Cache sucht, erfüllt diesen Tatbestand im Allgemeinen nicht“
(Louis et al. 2011a: 620).
Besonderer Artenschutz
§ 18 NÖ NSchG, NÖ ArtenschutzVO | §§9, 10 Wr NSchG, Wr NSchVO
Die Landesregierung hat die Möglichkeit, wildwachsende Pflanzen und freilebende Tiere per
Verordnung unter Artenschutz zu stellen, wenn es sich um (potentiell) gefährdete Arten
regionaler, nationaler oder internationaler Bedeutung handelt (§18 NÖ NSchG, §9 Wr
NSchG). Grundlage für die Auswahl der unter Schutz zu stellenden Arten bilden die Rote Liste
– ein Verzeichnis, welches den Seltenheit- und Bedrohungsgrad von Pflanzen und Tieren für
einen bestimmten Bezugsraum darstellt – sowie die Anhänge II und IV der FFH-RL und der
Anhang I der VS-RL (vgl. NÖ ArtenschutzVO, Wr NSchVO).
71
Laut Gesetz ist es verboten, Pflanzen(teile) jeglicher Entwicklungsstadien, die dem
Artenschutz unterstehen, auszugraben, von ihrem Standort zu entfernen, zu beschädigen
oder vernichten sowie zu erwerben, verwahren oder weiterzugeben (§18 Abs. 4 N NSchG,
§10 Abs. 1 Wr NSchG). Des Weiteren sind jegliche Formen des Fangens und Tötens
geschützter Tierarten sowie das Halten, Handeln und Tauschen dieser Arten untersagt (§18
Abs. 4 N NSchG, §10 Abs. 3 Wr NschG). Jede absichtliche Störung (auch durch Fotografieren
und Filmen), insbesondere während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und
Wanderzeiten ist verboten (ebd.). Beschädigung, Zerstörung und Wegnahme von Eiern,
Larven und Puppen oder der Nist-, Brut, Laich-, Ruhe-, Fortpflanzungs- und Zufluchtsstätten
geschützter Tierarten ist ebenfalls unzulässig (ebd.). „Unter Beschädigungen [in diesem
Zusammenhang] sind nicht nur unmittelbare Beeinträchtigungen zu verstehen, wie
beispielsweise das Zerstören eines Nests, sondern auch mittelbare Beeinträchtigungen. Gibt
also eine standorttreue Tierart der besonders geschützten Arten infolge erheblicher
Störeinflüsse ihre Fortpflanzungs- oder Ruhestätte auf, liegt ein Verstoß gegen das Verbot
der Beeinträchtigung von Lebensstätten vor. Handelt es sich zudem um ein Exemplar einer
streng geschützten oder einer europäischen Vogelart, wird auch das Störungsverbot erfüllt“
(Louis et al. 2011a: 621).
Die Gefahr der unmittelbaren und mittelbaren Beeinträchtigung besonders geschützter
Arten durch Geocaching ist besonders hoch. Ein Grund dafür ist, dass beliebte
Cacheverstecke (Baumstümpfe, Felsspalten, Höhlen, etc.) häufig auch beliebte Brut-,
Nist- und Ruheplätze besonders geschützter Arten sind. Ein weiterer Grund ist, dass die
Störungen durch Geocaching räumlich und zeitlich keinem Muster folgend auftreten.
Geocaching findet auch in Gebieten statt, die sonst nur selten oder gar nicht von
Erholungsnutzenden frequentiert werden sowie zu allen Tages- und Jahreszeiten. Den
betroffenen Arten ist es also nahezu unmöglich der Störung auszuweichen. (vgl. Kap.
2.2.2)
72
Biosphärenreservat/ -park
Prädikat im Rahmen des Programmes „Man and Biosphere“ der UNESCO
Außergewöhnliche Natur- und Kulturlandschaften können, wenn sie den internationalen
Leitlinien entsprechen, von der „United Nations Educational, Scientific and Cultural
Organisation“ (UNESCO) im Rahmen des Umweltforschungsprogramms „Man and
Biosphere“
(MAB)
mit
dem
Prädikat
Biosphärenpark
ausgezeichnet
werden.
Biosphärenparke werden als Modellregion für Nachhaltigkeit mit dem Ziel errichtet, eine
ausgewogene Beziehung zwischen den Menschen und ihrer Umgebung zu fördern und
beispielhaft darzustellen. Der entscheidende Unterschied im Vergleich zu anderen
Schutzgebieten wie bspw. Nationalparken ist, dass der Mensch ein zentrales Element des
Biosphärenparks
ist,
da
Schutz
und
Nutzung
miteinander
verbunden
werden.
(Biosphärenpark Wienerwald Management 2010)
Jeder Biosphärenpark muss drei Funktionen erfüllen:
Der Schutz von Ökosystemen und Landschaften soll einen Beitrag zur Erhaltung und
Entwicklung der Arten, der genetischen Ressourcen und der kulturellen Vielfalt leisten.
(Biosphärenpark Wienerwald Management 2010)
Durch die Förderung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Lebensformen und
Landnutzungen wird eine nachhaltige Entwicklung etabliert. (ebd.)
Unterstützung von Forschung, Umweltbeobachtungen und Bildungsaktivitäten führen zum
besseren Verständnis von Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur und klären über
regional, national und international bedeutende Schutzthemen auf. Diese logistische
Unterstützung fördert somit eine nachhaltige Verhaltensweise. (ebd.)
Jeder Biosphärenpark muss zudem drei Zonen enthalten, die je eigenständige Aufgaben
erfüllen und dazu beitragen, die Nutzungsinteressen zu harmonisieren. Mit der Zonierung ist
jedoch keine Rangfolge oder Wertung verbunden:
Die Kernzone (Anteil 5%) muss mit den Schutzzielen des Biosphärenparks übereinstimmen
und eine ausreichende Größe zur Erfüllung dieser Ziele aufweisen. Die UNESCO fordert, dass
der langfristige Schutz der Kernzone gesetzlich gesichert wird. Die Kernzonen des
Biosphärenparks Wienerwald sind in Niederösterreich als Naturschutzgebiete und in Wien
als Landschaftsschutzgebiete unter Schutz gestellt und umfassen ausschließlich Waldgebiete.
73
In diesen Bereichen kann sich die Natur möglichst unbeeinflusst vom Menschen entwickeln,
sodass natürliche Prozesse langfristig frei von wirtschaftsbestimmten Zielsetzungen
ablaufen. (Biosphärenpark Wienerwald Management 2010)
Die Pflegezone (Anteil 19%) grenzt an die Kernzonen an bzw. umschließt diese. Da sie als
Puffer die Kernzonen von Beeinträchtigungen abschirmen soll, dürfen hier nur Aktivitäten
stattfinden, die mit den Schutzzielen vereinbar sind. In dieser Zone besteht eine erstaunlich
hohe Artenvielfalt, die durch die Nutzung der Landschaft durch den Menschen entstanden
ist oder beeinflusst wird (z.B. Wiesen, Weiden, Ackerterrassierung). Der Erhalt und die Pflege
von Lebensräumen der Kulturlandschaft durch nachhaltige Bewirtschaftungsformen stehen
hier im Vordergrund. (ebd.)
Die Entwicklungszone (Anteil 76 %) dient als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der
Bevölkerung. Hier sollen Vorgehensweisen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Ressourcen
gefördert und entwickelt werden, die den Ansprüchen von Mensch und Natur
gleichermaßen gerecht werden. Dazu zählen auch ein umwelt- und sozialverträglicher
Tourismus und die Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte. (ebd.)
Da die Kernzonen im Bereich Niederösterreich als Naturschutzgebiete gesetzlich gesichert
sind, gilt dort das Wegegebot. Geocaching abseits der Wege ist also verboten. Die
Kernzonen in Wien sind als Landschaftsschutzgebiete gesichert. Auch wenn das Verlassen
der Wege hier nicht gesetzlich verboten ist, widerspricht es den Schutzzielen, denn in den
Kernzonen soll sich die Natur möglichst unbeeinflusst vom Menschen entwickeln können.
In Kernzonen darf deshalb grundsätzlich kein Geocaching stattfinden.
Die Pflegezonen sind nicht zwangsläufig gesetzlich gesichert. Sie weisen jedoch häufig
besonders artenreiche Lebensräume auf, die durch die nachhaltige Nutzung der
Landschaft entstehen und gepflegt werden. Auch wenn Geocaching hier nicht
offensichtlich verboten ist, kann es in diesen Bereichen durch das Ausüben von
Geocaching zu Konflikten mit dem Artenschutz kommen. ( siehe Allgemeiner und
Besonderer Artenschutz)
In den Entwicklungszonen spielen der Mensch und die Natur eine gleichberechtigte Rolle.
Umweltverträglicher Erholung muss hier Raum gegeben werden. Es kommt also darauf an
ob Geocaching als naturverträglich gelten kann oder nicht.
74
2.4 Geocaching in der Umweltbildung, im Schutzgebietsmanagement und im
Tourismus
„Durch die Anwendung neuer Technologien wie des GPS im Freizeitbereich, bildet sich eine
neue Form der Raumnutzung heraus. Damit verbunden sind […] noch weitgehend
ungenutzte Möglichkeiten der Stadtentwicklung, des Regionalmanagements oder der
Bildung“ (Weber & Haug 2012: 17). Geocaching wurde bislang weder als Konfliktherd im
Kontext der Nutzung des öffentlichen Raums, noch als potenzielles Förderinstrument des
Tourismus oder anderer wirtschaftlicher Interessen umfassend untersucht (ebd.: 23). Im
Folgenden wird ein Überblick zum Status Quo des Umgangs mit Geocaching in der
Umweltbildung, im Schutzgebietsmanagement und im Tourismus gegeben.
2.4.1 Einsatz von GPS in der Umweltbildung
In der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) findet Geocaching, vor
allem in Form von GPS-Bildungsrouten, vermehrt Anwendung. „GPS-Bildungsrouten sind die
Verknüpfung von Lern- und Bildungsinhalten mit einer aktivierenden Form der GPS„Schnitzeljagd“. […] Mit Hilfe [eines GPS-Empfängers] gilt es, bestimmte Koordinaten in der
jeweiligen (Stadt-)Landschaft zu finden. An verschiedenen Stationen werden Lerninhalte
durch interaktive und herausfordernde Aufgaben […] vermittelt“ (Greif et al. 2011: 5). „GPSBildungsrouten greifen dabei inhaltlich ein Thema bzw. einen Zusammenhang auf […] und
beleuchten diesen an verschiedenen Stationen aus unterschiedlichen Perspektiven. […]
Interviews mit Betroffenen[, eigene Messungen vor Ort] oder Rätsel zur Entwicklung von
Lösungswegen […] führen spielerisch und aus eigener Motivation heraus zu neuen
Erkenntnissen und vermitteln Wissenszusammenhänge einer nachhaltigen Entwicklung“
(ebd. 10).
Möglichkeiten GPS-gestützter Bildungsangebote
GPS-Bildungsrouten haben durch die Verknüpfung von herausfordernden, abenteuerlichen
Situationen mit Bildungsinhalten sowohl in der Natur- und Umweltbildung, als auch in
erlebnispädagogischen Projekten immensen Aufforderungscharakter (Krooß 2010: 10). Im
75
Idealfall ermöglicht Geocaching nicht nur ein mit Freude und Spaß verbundenes
Naturerlebnis, sondern weckt das Interesse für den Naturraum und fördert dabei das Wissen
über jenen und seine nachhaltige Nutzung (Vogl & Dachs 2011: 13).
Zusätzlich zum erfahrungs- und erlebnisorientierten Lernanasatz sind GPS-Bildungsrouten
Teamerlebnisse, bei denen Zusammenarbeit und Kommunikation im Vordergrund stehen
(Krooß 2010: 11). Durch das gemeinsame Treffen von Entscheidungen, das Aushandeln von
Rollen und Aufgaben innerhalb der Gruppe sowie das gemeinsame Lösen von
Problemstellungen wird die soziale Kompetenz gefördert (ebd.).
Eine Studie von VOGL & DACHS (2011: 14) zur Evaluierung der Wirkung GPS-basierter
Bildungsangebote zeigt, dass es mit Geocaching gelingen kann, neue Zielgruppen für die
Umweltbildung zu gewinnen. Vor allem die sonst eher schwer empfängliche Altersklasse der
Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann durch den Einsatz von Technik für die
Umweltbildungsangebote motiviert werden (ebd.). „Die GPS-Nutzung erlaubt die Integration
neuer Ideen in die Umweltbildung und nutzt die Erfahrung Jugendlicher im Umgang mit
moderner Technik“ (Sterl et al. 2006: 17). Dabei ist es jedoch wichtig, dass das GPS-Gerät
immer nur als Vermittler zwischen Jugendlichen und Naturerleben wirkt und nicht zum
Mittelpunkt der Bildungsroute wird (ebd. 18).
Da die Schwierigkeitsgrade der Routen variabel sind, eignet sich Geocaching auch für die
Erwachsenenbildung sowie zur Personalentwicklung oder als Teambildungsmaßnahme
(Godart 2012: 41).
Grenzen GPS-gestützter Bildungsangebote
Das Interesse am Einsatz von GPS in der Umweltbildung ist groß. Dennoch wird kontrovers
diskutiert, ob es damit tatsächlich gelingt die angestrebten Bildungsziele zu erreichen, ein
gesteigertes Naturinteresse zu wecken, eine emotionale Bindung sowie ein Bewusstsein für
faires Verhalten in der Natur zu vermitteln (Forkel-Schubert 2010: 36; Vogl & Dachs 2011:
13).
Obwohl
GPS-Bildungsrouten
Medienkompetenz,
soziale
Kompetenz,
Kreativität,
Kombinationsvermögen und vernetztes Denken fördern, bleibt fraglich, ob die
Teilnehmenden beim Geocaching die sogenannten Bildung für nachhaltige Entwicklung76
Teilkompetenzen erwerben können. Dazu zählen u.a. das Erlernen vorausschauenden
Denkens und Handelns, die Reflektion eigener und anderer Leitbilder sowie die Fähigkeit
Empathie und Solidarität für andere zeigen zu können. Das Legen von Caches erfordert mehr
Kreativität als das reine Suchen und entspricht somit deutlicher den Bedürfnissen
Jugendlicher. Eine Möglichkeit, die Handlungsorientierung stärker zu berücksichtigen, bietet
die Entwicklung eigener GPS-Bildungsrouten durch die Teilnehmenden selbst. (ForkelSchubert 2010: 37)
Die Ergebnisse der Studie von VOGL & DACHS (2011: 14) liefern keinen Beleg, dass Geocaching
einen nennenswerten Beitrag dazu leistet, Interesse für den Naturraum zu wecken: Durch
die Verwendung des GPS-Empfängers fühlt sich nur ein geringer Prozentsatz der befragten
Teilnehmenden von GPS-Bildungsangeboten (7,7% der über 12-Jährigen, 21,3% der unter 12Jährigen) zur Naturbeobachtung motiviert. Die Frage, ob etwas über den Naturraum gelernt
wurde, beantwortete die Mehrheit der Teilnehmenden älter als zwölf Jahre mit nur mittlerer
Zustimmung, während die Grundschüler ihren Wissenszuwachs deutlich höher einschätzten.
(ebd.)
VOGL & DACHS (2011: 14f) stellten zudem fest, dass die untersuchten GPS-Bildungsangebote
nur
eine
geringe
Teilnehmerzahl
aufweisen
konnten.
Eine
Anpassung
der
Vermarktungsstrategie an die Kommunikationsstrukturen der jeweiligen Zielgruppe könnte
zu einer vermehrten Annahme der Angebote führen. Hinsichtlich einer nochmaligen
Teilnahme oder eines wiederholten Besuchs des Naturraums zeigten sich die Befragten
unentschlossen. Dass GPS-Bildungsrouten einen Zugang zur Umweltbildung schaffen und
Interesse am Naturraum wecken, kann somit nicht bestätigt werden. (ebd.)
Der Einsatz von Technik mag zwar die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse stillen, rückt
jedoch unter Umständen das eigentliche Naturerleben in den Hintergrund (ebd.: 36). Wird
ein Großteil der Konzentration auf die Bedienung des GPS-Empfängers gelenkt, ist zu
bezweifeln, dass die umgebende Landschaft aufmerksam wahrgenommen werden kann
(ebd.: 37). Um dieses Problem zu umgehen, sollten möglichst einfach zu bedienende Geräte
eingesetzt werden (Vogl & Dachs 2011:1 5). Die Teilnehmenden sollten zudem gezielt auf die
umgebende Natur aufmerksam gemacht werden (ebd.). Dies kann bspw. mit Hilfe von
Beobachtungs- und Sammelaufgaben oder Interviews mit Passanten erreicht werden
(Forkel-Schubert 2010: 37). „Auch sollten die Räume zwischen den [Stationen] ins Blickfeld
77
rücken, etwa indem Veränderungen durch Fotos, Skizzen oder Fundstücke dokumentiert
werden“ (ebd.).
Insgesamt erscheint es notwendig, die Naturerfahrung und -begeisterung durch
konzeptionelle Änderungen der Angebote zu intensivieren, um die Nutzung des Potentials
von GPS in der Umweltbildung zu optimieren (Vogl & Dachs 2011: 15). „Damit Spiel und Spaß
in
einem
ausgewogenen
Verhältnis
zum
Lernen
stehen,
wären
pädagogische
Rahmenkonzepte hilfreich, bei denen die Erlebnisse mit den Akteuren vor- und nachbereitet
werden“ (Forkel-Schubert 2010: 37).
Aktuell gibt es verschiedenartigste Projekte und Schulungsangebote, die sich mit dem Thema
edunauten |edunauten.net
Interdisziplinäres Netzwerk von Medien- und Sozialpädagogen,
Informatikern und Erziehungswissenschaftlern; Beratung, Vermittlung,
Schulung, Technikverleih, Entwicklung und Durchführung von GPSBildungsprogrammen für die Kinder- und Jugendarbeit sowie für die
Erwachsenenbildung
NaviNatur |navinatur.de
Pilotprojekt vom Umweltzentrum Lüneburg; Schüler entwickeln
eigenständig GPS-Bildungsrouten im Sinne der Bildung für nachhaltige
Entwicklung
GEO°BOUND |geobound.de
Unternehmen, das maßgeschneiderte GPS-Rallyes und GeocachingEvents zur Teambildung und Personalentwicklung, zur Einführung neuer
Marken, zum Ausbau des Tourismus, als Bildungsprojekt für Kinder und
Jugendliche oder zur Unterhaltung anbietet
GEONAT |geonatkassel.de
Unternehmen,
das
ganzheitliche
Konzepte,
Vorträge,
Weiterbildungsseminare
und
Workshops
für
Pädagogen,
Wissenschaftler und weitere Interessierte im naturwissenschaftlichen
Bereich anbietet; u.a. auch Lehrerfortbildungen zum Thema
Möglichkeiten von Geocaching in der naturwissenschaftlichen Bildung
78
Geocaching-Umweltbildungsprojekte
Geocaching-Umweltbildungsprojekte
GPS-gestützte Bildung beschäftigen:
Geführte Geocaching-Touren durch den Biosphärenpark Wienerwald
Seit dem Jahr 2011 bietet der Biosphärenpark Wienerwald regelmäßig geführte GeocachingTouren an. Vermehrte Rückmeldungen von Revierleitern über Probleme mit Geocaching
veranlassten das Schutzgebietsmanagement dazu, einen konstruktiven Weg zu finden, mit
dieser Situation umzugehen. Mithilfe einer GPS-Bildungsroute, entwickelt von der Abteilung
für Kommunikation und Bildung des Biosphärenparks, sollte eine neue Form der
Aufklärungsarbeit entstehen. (Huesmann 2013)
Aktuell kann gegen einen geringen Unkostenbeitrag an zwei Führungen teilgenommen
werden: eine zur Vorstellung des Biosphärenparks, seiner Funktion und seinen Aufgaben
allgemein, sowie eine umweltwissenschaftlich ausgerichtete Tour, die u.a. die Themen
Orientierung, Waldbewirtschaftung, Neobiota, Photosynthese, erneuerbare Energien,
Totholz und die Erholungsfunktion des Waldes behandelt. Das Angebot wird hauptsächlich
von Schulklassen und im Rahmen von Kindergeburtstagen wahrgenommen. Einmal jährlich
findet jedoch auch eine öffentliche Führung statt. Die Teilnehmenden sind überwiegend
unerfahrene „Nicht-Cacher“, die die Führung nutzen, um das Geocaching auszuprobieren.
Aufgrund des positiven Feedbacks und der Verbreitung per Mundpropaganda erfreuen sich
die Angebote steigender Nachfrage. (ebd.)
Wie bei einer klassischen GPS-Bildungsroute gilt es auch bei denen des Biosphärenparks,
über Aufgaben und Rätsel zum nächsten Cache zu finden. Für die Touren werden sowohl
eine Auswahl öffentlicher Caches verwendet, aber auch temporäre Caches speziell für die
Tour ausgelegt, die im Anschluss wieder eingesammelt. Bei der Auswahl der öffentlichen
Caches bzw. der Verstecke für die temporären Caches wurde darauf geachtet, dass diese
innerhalb des Biosphärenparks positioniert sind, nicht in einer Kernzone oder in
Jungwuchsflächen liegen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind (zumindest
der Startpunkt der Tour), dass sie gut auffindbar sind und sich thematisch in die Tour
integrieren lassen. (ebd.)
Die Owner der öffentlichen Caches wurden nicht informiert, dass ihre Caches für die Tour
genutzt werden. Eine Absprache mit den Ownern wird in solchen Fällen zwar empfohlen
(vgl. Kap. 2.4.3) ist jedoch nicht direkt verpflichtend. (ebd.)
79
2.4.2 Umgang mit Geocaching im Schutzgebietsmanagement
Bislang
gibt
es
nur
wenige
Ansätze
zum
Umgang
mit
Geocaching
im
Schutzgebietsmanagement. Da durch vermehrte Caching-Aktivität auch in sensiblen
Naturräumen jedoch immer häufiger Konflikte mit dem Natur- und Umweltschutz auftreten,
sind innovative Ideen zur Handhabung von Geocaching in Schutzgebieten dringend gefragt.
Aktuell können zwei unterschiedliche Vorgehensweisen im Umgang mit diesen Konflikten
beobachtet werden:
Entfernen von Geocaches
Caches, die aus naturschutzfachlicher Sicht eine Beeinträchtigung des Lebensraums
darstellen, werden häufig vom Schutzgebietsmanagement entfernt. Dabei wird von den
Verantwortlichen betont, dass diese Handlung – vor allem wenn der betroffene Cache in
einer Kernzone, einem Natur- oder Europaschutzgebiet liegt – rechtlich begründet werden
kann (vgl. Kap. 2.3.3). Nicht immer wird der offizielle Weg über die Kontaktaufnahme mit
dem Cache-Owner und/ oder dem Administratorenteam der entsprechenden GeocachingDatenbank eingeschlagen. Der eigentliche Konflikt wird so jedoch nicht gelöst, da die
entsprechenden Koordinaten des Geocaches weiterhin im Internet abrufbar bleiben und
zum Suchen auffordern (vgl. Kap. 2.2.1). Nur wenn das Cachelisting auf der jeweiligen
Homepage ebenfalls archiviert wird, kann sicher gestellt werden, dass der Cache nicht weiter
aufgesucht wird. Wird der Cacheowner nicht über das Entfernen eines Caches informiert
besteht zudem die Gefahr, dass er einen neuen Geocache am Versteckort auslegt, z.B. weil
er befürchtet ein „Geomuggel“ oder ein Tier habe den Cache unwissentlicht entfernt.
Konstruktiver Umgang mit Geocaching-Konflikten
Eigene Geocaching-Angebote | Indem eigene Geocaching-Angebote entwickelt werden,
ist eine gezielte Steuerung der Geocacher in weniger empfindliche Bereiche möglich.
Zusätzlich kann über Rätsel und Aufgaben Wissen über den Naturraum und richtige
Verhaltensweisen in diesem vermittelt werden. Auch die Möglichkeit, auf virtuelle Caches
zurückzugreifen, wird dabei genutzt (Bsp. EarthCache). Bei der behälterlosen Variante des
80
Geocachings ist die Gefahr der Lebensraumbeeinträchtigung i.d.R. etwas geringer als bei der
Klassischen, da hier kein physischer Schatz versteckt und gesucht werden muss. Auch für die
Schutzgebietsverwaltung gilt natürlich das Gebot, sich vor dem Verstecken des Geocaches
die Erlaubnis des Grundbesitzers einzuholen.
Geocaching-Bereiche | Eine weitere Option offenbart sich in der Abstandsregelung der
Groundspeak Inc. guidelines (vgl. Kap. 2.1.3): Da der Abstand zwischen den einzelnen
Stationen grundsätzlich 0,1 Meile (entspricht 161 Meter) betragen muss, können besonders
empfindliche Bereiche durch strategisches Positionieren von Caches ausgeschlossen werden.
Das Problem dabei ist, dass das Cachenetz aufgrund des doch eher geringen
Mindestabstands sehr engmaschig ist und nur kleine Teilbereiche mit Hilfe dieser Methode
geschützt werden können. Deshalb bietet es sich an, bestimmte Bereiche, in denen keine
besonders schützenswerten oder empfindlichen Arten und Lebensraumtypen vorkommen,
für Geocaching freizugeben. Diese Geocaching-Zonen könnten bspw. dort ausgewiesen
werden, wo durch andere Erholungsnutzungen ohnehin schon eine hohe Frequentierung
stattfindet, sodass die Beeinträchtigung des Naturraums räumlich gebündelt wird. Eine
räumliche Konzentration kann auch erreicht werden, indem Geocaching-Korridore z.B.
entlang des vorhandenen Wegenetzes festgelegt werden (Gökce et al. 2010: 48). Diese
Pufferstreifen mit bspw. zehn Metern maximaler Abweichung von den Wegen, reduzieren
die flächige Störung und sorgen dafür, dass nicht mehr in Bereiche fernab der
Erholungsinfrastruktur eingedrungen wird (ebd.).
Offener Dialog | Der Versuch, die Konfliktparteien (Geocacher, Eigentümer, Vertreter des
Naturschutzes etc.) an einen Tisch zu bringen, um im offenen Dialog gemeinsam nach einem
akzeptablen Lösungsweg für alle Beteiligten zu suchen, zeigt häufig Erfolge. Bei einem
Treffen mit Geocachern und Förstern des Klever Reichswaldes im Jahr 2012 wurden
gemeinsam Regeln für das Verstecken und Suchen von Geocaches erarbeitet. Die Vertreter
des Forstamtes konnten deutlich machen, welche Verhaltensweisen bzgl. Geocaching aus
forst-, jagdwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Sicht eingehalten werden müssen. Sie
konnten den örtlichen Geocachern aber auch versichern, dass – solange diese Regeln
beachtet werden und entgegen den Berichten der Presse – dem Geocaching im Klever
Reichswald grundsätzlich nichts entgegensteht. (Maddin 2012)
81
Fair-Play-Regeln | Auch Aufklärung zum richtigen Verhalten in der Natur mittels
Broschüren und im Internet kann dazu beitragen, Konflikten mit dem Natur- und
Umweltschutz frühzeitig vorzubeugen. Der wohl bekannteste Verhaltensregelkatalog sind
die guidelines von Groundspeak Inc., die nicht nur Regeln zum Verstecken und Suchen der
Caches, sondern auch zum Umgang mit Flora und Fauna beinhalten (vgl. Kap. 2.1.3, siehe
Anhang I). Allerdings liegt der Schwerpunkt dieses Regelkatalogs eindeutig auf den
„Spielregeln“ im Sinne der Funktionalität des Spiels, und deckt Aspekte des Natur- und
Umweltschutzes nur unvollständig ab. Deshalb veröffentlichen verschiedenste Behörden,
Umweltverbände und sogar GPS-Hersteller immer wieder sogenannte Fair-Play-Regeln,
Positionspapiere und Broschüren für naturverträgliches Geocaching. Tab. 9 fasst die
wichtigsten Fair-Play-Regeln zum naturverträglichen Geocaching zusammen.
Tab. 9: Zusammenfassung der wichtigsten Fair-Play-Regeln zum naturverträglichen Geocaching (Bayerisches
Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit o.J.; Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 2012;
o.J.; Deutscher Wanderverband & GARMIN Deutschland GmbH 2010; Groundspeak Inc. 2012b; MainxMenzlaff (Hg.) o.J.; Naturfreunde Österreich 2012: 17; World Wide Fund for Nature & Deutsche
Wanderjugend 2011: 19f)
FAIR-PLAY-REGELN ZUM NATURVERTRÄGLICHEN GEOCACHING
Vorbereitungen & Anreise
Überlege dir für deinen Geocache ein interessantes Versteck/ einen spannenden Ort – achte
dabei jedoch darauf die Natur und die Umgebung nicht zu beschädigen. Prinzipiell gilt Qualität
vor Quantität: lieber wenige qualitativ hochwertige statt vieler langweiliger Geocaches. Zudem
sollte man vor dem Verstecken einige Geocaching-Erfahrung gesammelt haben. Grundsätzlich
gilt die Faustregel keine eigenen Caches zu verstecken bevor man hundert Caches gefunden
hat.
Hole als Cacheowner vor dem Verstecken des Caches die Genehmigung des Grundbesitzers ein.
Private Wege und Grundstücke dürfen allerdings auch beim Suchen nur mit Genehmigung des
Besitzers betreten werden.
Formuliere als Cacheowner klare Cachebeschreibungen und präzise Hinweise auf das Versteck.
Dadurch wird die Trefferquote erhöht und vermieden, dass ein unnötig großer Bereich um den
Cache durchsucht und zerstört wird.
Hinterlasse als Owner eine Cachenote (inkl. deiner Kontaktdaten) in deinem Geocache um
Zufallsfinder (und Grundeigentümer) zu informieren und falls gewünscht eine Kontaktaufnahme
zu ermöglichen.
Bereite dich vor dem Verstecken und der Suche gut vor: Informiere dich über das Zielgebiet und
beachte mögliche regionale Beschränkungen und Verbote. Nimm vorsichtshalber auch Karte
und Kompass mit, falls der Satellitenempfang nicht ausreicht oder dein GPS-Empfänger versagt.
Reise, sofern möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt der Geocachingtour an.
Bewege dich dann vorrangig zu Fuß weiter.
82
Solltest du doch mit dem Auto anreisen, bedenke beim Parken, dass Rettungswege frei
bleiben, aber auch, dass die Restwärme des Katalysators trockenes Gras entzünden und einen
Brand entfachen kann.
Räumliche Beschränkungen
Nutze nach Möglichkeit überall Wege, auch wenn das bedeuten kann einen Umweg in Kauf zu
nehmen.
Nationalparks, Kernzonen von Biosphärenreservaten, Naturschutzgebiete und gesetzlich
geschützte Biotope dürfen nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden. Hier dürfen
also keine Caches abseits der Wege platziert oder gesucht werden. Weitere gesetzliche
Bestimmungen zu den Schutzgebieten sind in den jeweiligen Schutzgebietsverordnungen
geregelt und einzusehen.
Baum- und Erdhöhlen, Höhlen und Dolinen in Karstgebieten sowie bewachsene Felsköpfe,
Felsspalten und Mauerritzen (Fugen), natürliche Gewässerufer, Moore und Quellbereiche
sollten als bevorzugte Lebensräume seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten nicht als
Cacheversteck genutzt werden. Gleiches gilt für geschützte Landschaftsbestandteile und
Naturdenkmäler die wertvolle (Mikro)Habitate darstellen können. Besonders kritisch ist
Geocaching in Natura 2000-Gebieten/ Europaschutzgebieten zu sehen, wo der günstige
Erhaltungszustand der Schutzgüter gewährleistet werden muss. Auch wenn Erholungsnutzungen
hier nicht grundsätzlich verboten sind, sollte nach dem Vorsorgeprinzip davon ausgegangen
werden, dass Geocaching zu einer beeinträchtigenden Störung der Schutzgüter führen kann.
Beachte, dass nicht alle geschützten Flächen als solche beschildert sind. Zudem leben
geschützte Arten nicht nur in Schutzgebieten. Gehe im Zweifel davon aus, dass etwas
schützenswert ist.
Achte im weglosen Gelände auf trittempfindliche Feucht- und Geröllpflanzen sowie auf
Einstandsgebiete von Wildtieren.
Verstecke und suche keine Caches an ökologisch sensiblen oder aus forstwirtschaftlicher Sicht
bedeutsamen Orten wie auf Wieder- und Neubewaldungsflächen mit einem Bewuchs unter 3m
Höhe oder in der Nähe von Wildfütterungen. Auch Waldflächen mit forstbetrieblichen
Einrichtungen (z.B. Forstgärten, Gebäude, Holz, Geräte- & Materiallagerplätze) dürfen nicht
betreten werden.
Wildruhezonen dürfen zum Schutz der Tiere nicht betreten werden.
Jagdliche und forstliche Sperrgebiete (z.B. Gefährdungsbereiche wegen Holzerntearbeiten,
Wegebau etc.) dürfen aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.
Für Wiesen, Weiden und Äcker gilt in Österreich kein allgemeines Betretungsrecht. Das
Betreten oder gar Befahren von Mähwiesen und Nutzfeldern in der Vegetationszeit kann zudem
zu wirtschaftlichen Schäden führen.
Zeitliche Beschränkungen
Während der Brut- und Setzzeiten (Mitte März bis Juli) sind die Wege nicht zu verlassen, da
Störungen den Verlust von Jungtieren zur Folge haben können.
Für Fledermausquartiere gilt eine Wintersperre vom 15. November bis 15. April. Werden die
Tiere in ihrem Winterschlaf gestört, verbrauchen sie unnötig Energiereserven, was u.U. tödlich
enden kann. Das Betreten von Winterquartieren v.a. in Höhlen ist deshalb verboten. Verweise
als Cacheowner in der Cachebeschreibung auf die Wintersperre und deaktiviere deinen Cache
ggf. für diese Zeit.
83
Vermeide Geocaching in den Dämmerungs- und Nachtstunden, da dies bei den Wildtieren
erhebliche Unruhe verursachen kann. Falls auf Nachtcaching nicht verzichtet werden kann
bleibe auf den Wegen und gehe rücksichtsvoll mit der (LED-)Taschenlampe um, um das
Störpotential zu minimieren.
Sonstige Verhaltensregeln
Verhalte dich in der Natur möglichst ruhig. Lautes Rufen etwa kann manche Vögel so irritieren,
dass sie ihren Brutplatz aufgeben. Zudem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit interessante
Naturbeobachtungen zu machen, wenn du dich ruhig und rücksichtsvoll durch die Natur
bewegst.
Alle Caches werden ohne den Einsatz von Grabwerkzeugen versteckt und gehoben.
Verwende keine für die Umwelt gefährlichen Cacheinhalte (Kosmetika, Medikamente,
Lebensmittel, Alkohol, Brennstoffe etc.).
Hunde müssen angeleint bleiben, um keine Tiere aufzuschrecken.
Müll und Essensreste werden mitgenommen (Cache In Trash Out). Es verenden immer wieder
Tiere, weil sie Hinterlassenschaften wie Plastiktüten gefressen haben. Weggeworfene
Glasflaschen bergen ein hohes Verletzungspotential und können zudem wie ein Brennglas
wirken und einen Waldbrand entfachen.
Gerade während Trockenperioden sollte auf jegliches offene Feuer, und damit auch auf das
Rauchen, in Wald und Flur verzichtet werden. Je nach Waldbrandgefahrenstufe ist dies sogar
gesetzlich verboten.
Nimm Rücksicht auf andere Erholungssuchende.
Nachbereitung, Pflege & Wartung
Verstecke den Cache wieder so, wie du ihn vorgefunden hast, damit nachfolgende Geocacher
auch die Möglichkeit haben ihn zu finden.
Logge deinen Fund mit Lob und Kritik um dem Owner ein ehrliches Feedback zu geben. Logge
auch ein „nicht gefunden“ oder ein „benötigt Wartung“.
Pflege und warte als Owner deinen Cache sowohl vor Ort als auch im Internet regelmäßig.
Überprüfe auch die Kommentare und Anmerkungen anderer Geocacher zu deinem Cache.
Sammel deinen Cache nach der Archivierung wieder ein.
GANTNER
ET AL.
(2013: 17f) überprüften im Rahmen ihrer Onlineumfrage, ob die
Verhaltensregeln für Geocaching bekannt sind. Der Großteil der Befragten (81,6%)
bestätigte, von der Existenz dieser Verhaltensregeln zu wissen (ebd.: 17). „Bei der Frage,
woher sie diese Verhaltensregeln kennen, wurden ‚Gesunder Menschenverstand‘ sowie
Geocaching-Foren/Websites häufig genannt“ (ebd.: 17f). Lediglich drei Prozent der
teilnehmenden Geocacher gaben an, dass es keine Regeln für naturverträgliches Geocaching
gäbe und 15 Prozent führten an, nicht davon zu wissen (ebd.: 18).
84
Handbuch für Landverwaltungs- und Strafverfolgungsbehörden | Es ist wichtig, nicht nur
die
Gruppe
der
Geocacher
Umweltschutzproblematik
über
aufzuklären,
die
von
sondern
ihr
auch
verursachte
Politik,
Natur-
und
Verwaltungen
und
Öffentlichkeit (Breuer 2012: 45). „Die Probleme werden teilweise selbst innerhalb der
Naturschutzbehörden nicht gesehen, weil die Folgen des Geoaching dort kaum bekannt
werden. […] Die Durchsetzung von Anforderungen des Naturschutzes gegenüber Geocaching
kann nicht allein oder vorrangig Naturschutzverbänden, erst recht nicht lokalen
Gruppierungen, überlassen werden, sondern ist Sache der Naturschutzbehörden. Sie müssen
dazu auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene geeignete Strategien entwickeln.
Naturschutzverbände sollten solche Lösungen fordern und daran mitwirken“ (ebd.).
Mit steigender Popularität von Geocaching wird es also zunehmend wichtiger, dass auch
Schutzgebiets- und Parkverwaltungen sowie Polizeiabteilungen integraler Bestandteil der
Geocaching-Gemeinschaft werden. Groundspeak Inc. beabsichtigt deshalb, Partnerschaften
aufzubauen und zu pflegen, indem Werkzeuge entwickelt und Bildungsmaterialen verteilt
werden, die das Bewusstsein und das gegenseitige Verständnis erhöhen. Ein wichtiger
Schritt in diese Richtung ist das „Handbuch Geocaching für Landverwaltungs- und
Strafverfolgungsbehörden“ (Guide to Geocaching for Parks and Law Enforcement). Das
Handbuch in englischer Sprache enthält den wichtigen Hinweis auf die Spielregeln
(guidelines) und eine Anleitung, wie idealerweise verfahren werden sollte, wenn man einen
Cache auf Schutzgebietsboden gefunden hat und entfernen möchte. (Groundspeak Inc.
2011a)
Zudem sind offizielle Vertreter von Landverwaltungs- und Strafverfolgungsbehörden
kostenlos zu einer ansonsten zahlungspflichtigen Premium-Mitgliedschaft berechtigt. Diese
ermöglicht es Caches im Verwaltungsgebiet zu identifizieren. Außerdem erhält man eine
sofortige Benachrichtigung, sobald ein neues Versteck im Verwaltungsbereich veröffentlicht
wurde. Durch das Anlegen eines eigenen Nutzerprofils wird die Kommunikation mit den
Geocachern vereinfacht. Über die Profilseite kann zudem über Schutzzweck und
entsprechend erforderliche Verhaltensweisen bzgl. Geocaching im Schutzgebiet aufgeklärt
werden. (ebd.)
Schutzgebietsortung via Geodienst | Geodienste im Internet ermöglichen es, vor dem
Verstecken oder Suchen eines Caches einzusehen, ob der angezielte Cacheort in einem
85
Schutzgebiet
liegt
oder
nicht.
In
Österreich
betreibt
jedes
Bundesland
ein
Geoinformationssystem-Portal (GIS). Die ViennaGIS Applikation Umweltgut bspw. stellt
Kartenmaterial zu umweltrelevanten Informationen in Wien zur Verfügung. Hier kann man
sich u.a. Schutzgebiete, kartierte Arten, FFH-Lebensräume und Biotoptypen nach Wiener
Naturschutzgesetz anzeigen lassen. Allerdings besteht hier nicht die Möglichkeit, genaue
Koordinaten zu orten. (Stadt Wien 2013)
Ein Versuch, die Anwendung solcher Applikationen speziell auf die Bedürfnisse der
Geocacher anzupassen, ist der NSG-Atlas Cache Checker. Das Projekt aus Deutschland wurde
von einem Geocacher selbst ins Leben gerufen. Hier gibt man die Koordinaten des Caches an
und das Programm blendet den entsprechenden Kartenausschnitt ein. Liegt das Versteck
direkt in oder in unmittelbarer Nähe zu einem Schutzgebiet, wird dies sofort ersichtlich. Mit
einem Mausklick auf eine Schutzgebietsfläche öffnet sich ein Informationsfenster mit
Schutzgebietstyp
und
Namen
sowie
mit
einer
Weiterleitung
zur
zugehörigen
Rechtsverordnung, in der auch Schutzzweck und Verbote angegeben sind. Das
entsprechende Datenmaterial wurde von den Ämtern der Bundesländer zur Verfügung
gestellt. (Bornhaupt 2013)
Die Firma LOWRENCE Outdoor GPS bietet in Kooperation mit dem Bundesamt für
Naturschutz kostenlos an, die Naturschutzgebiete Deutschlands nachzurüsten. Die
Schutzgebiete werden als sogenannter Overlay, eine Art Überlagerung der eigentlichen
Karte, zusätzlich auf dem GPS-Gerät installiert. Mit dieser Hilfe können die Geocacher auch
kurzfristig vor Ort überprüfen, ob sie ein besonders schützenswertes Gebiet betreten. Das ist
vor allem dann hilfreich, wenn Geocacher sich während einer Tour spontan überlegen, einen
weiteren Cache aufzusuchen. (LOWRENCE Outdoor GPS 2011)
Bewertung der Umweltverträglichkeit von Geocaches | Im Rahmen einer Projektarbeit
an der Leibniz Universität Hannover startete ein neunköpfiges Studententeam im Jahr 2010
den Versuch, exemplarisch für den Landschaftstyp Wald und das Schutzgut Biotopfunktion
eine Methode zur Feststellung der Umweltverträglichkeit von Geocaches zu entwickeln.
Mithilfe des methodischen Ansatzes der ökologischen Risikoanalyse wurden die durch das
Geocaching
verursachte
Beeinträchtigungsempfindlichkeit
Beeinträchtigungsintensität
des
Cache-Standortes
ermittelt
und
und
die
in
einer
Präferenzmatrix zum Beeinträchtigungsrisiko verschnitten. Die Methode wurde für die
86
Anwendung durch Geocacher selbst konzipiert und deshalb möglichst einfach und
verständlich gehalten. Zudem entwickelte die Studentengruppe einen Leitfaden zum
umweltverträglichen Geocaching im Untersuchungsraum Deister, sowie eine Karte, in der
die wichtigsten Schutzgebiete, Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten des Projektgebiets
verzeichnet sind. (Gökce et al. 2010: 7)
Das Projekt ist als Versuch zu verstehen, sich dem Konfliktfeld Geocaching und Naturschutz
auf neuem Weg zu nähern und einen konstruktiven Umgang mit der Problematik zu finden.
Die Idee eines Planungsinstrumentes zur naturschutzfachlichen Bewertung von Geocaching
wurde bislang – abgesehen von diesem Projekt – nicht weiter aufgegriffen. Das erstmalig
entwickelte
Bewertungssystem
wurde
im
Projektgebiet
auf
Funktionalität
und
Anwendbarkeit überprüft (ebd. 55). Über eine fortlaufende Verwendung und Verbreitung
oder über eine Weiterentwicklung des Bewertungssystems für den Einsatz im
Schutzgebietsmanagement gibt es derzeit keine Informationen.
GPS-basierte Erholungsnutzung in US-amerikanischen Nationalparks | Der USamerikanische National Park Service (NPS) veröffentlichte bereits im Oktober 2009 eine
Leitlinie zum Umgang mit GPS-basierten Erholungsaktivitäten auf Nationalparkgrund. Der
strategische Leitfaden soll das Parkpersonal zum einen über die neue Form der
Freizeitaktivität aufklären. Zum anderen wird klargestellt, inwiefern vorhandene Grundsätze
und Regelungen des NPS diesbezüglich greifen und welche Handlungsoptionen dem
Parkpersonal im Umgang mit GPS-basierten Erholungsaktivitäten offen stehen. (vgl. U.S.
National Park Service 2009)
Die Einflüsse und Beeinträchtigungen durch Geocaching auf den Naturhaushalt können je
nach Art und Ausprägung des Geocaching und nach Empfindlichkeit des Ökosystems stark
variieren. Daher gibt es keine Richtlinie des NPS, welche Geocaching generell erlaubt oder
verbietet. Die Verantwortung diesbezüglich wird stattdessen an die jeweilige Parkverwaltung
übertragen. Diese muss im Einzelfall prüfen, ob und inwiefern die natürlichen Ressourcen
und andere Erholungsnutzungen durch Geocaching beeinträchtigt werden und ob das
Schutzgebietsmanagement die nötigen Kapazitäten aufbringen kann, Geocaching im
Parkgebiet zu organisieren und kontrollieren. (ebd.: 1f)
Klassisches Geocaching mit physischen Schätzen wird aus Sicht des NPS grundsätzlich
problematischer gesehen als virtuelles Geocaching. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass beim
87
Verstecken und Suchen der Behälter gegen die Grundregel „Title 36 of the Code of Federal
Regulations (36 CRF)“ verstoßen wird, ist hoch. Dieser Titel schließt Aktivitäten, die den
natürlichen Lebensraum und seine Bewohner z.B. durch das Verlassen des vorhandenen
Wegenetzes stören oder beschädigen, kategorisch aus. Auch das Vergraben von Caches, was
nach den Groundspeak Inc. guidelines ohnehin nicht gestattet ist, ist in diesem
Zusammenhang nicht vertretbar. Virtuelles Geocaching hingegen scheint grundsätzlich
besser für den Einsatz im Nationalpark geeignet zu sein: Besucher werden gezielt an gut
erreichbare und sehenswerte Orte gelenkt und unerwünschtes Betreten des Parks abseits
der Wege kann eingeschränkt werden. Sollte ein Interesse der Parkverwaltung bestehen,
virtuelles Geocaching im Parkgebiet zu ermöglichen, wird der Einsatz von EarthCaches
empfohlen. Aufgrund ihrer speziellen Ausrichtung bzgl. Wissensvermittlung geologischer
Der Acadia National Park wagte als erster US-amerikanischer
Nationalpark in einem Pilotprojekt den Versuch, ein spezielles
Geocaching-Programm zu entwickeln. Die Parkverwaltung entschied
sich trotz der Befürchtungen potentieller Auswirkungen von
Geocaching dafür einen Weg zu finden, Geocaching im angemessenen
Rahmen zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Geological Society
of America wurde ein EarthCaching Programm entwickelt, das
zukünftig in abgewandelter Form auf andere Parks übertragen werden
könnte. Die Parkverwaltung erhofft sich mit ihrer Kombination aus
Rätsellösen und Abenteuer nicht nur Wissen vermitteln zu können,
sondern den Park auch für neue Besuchergruppen zu erschließen und
damit Verständnis, Wertschätzung und Identifikation mit dem
Nationalparkgedanken zu fördern.
Um ein Geocaching-Programm dieser Art im Nationalpark zu
etablieren, müssen verschiedene Vorüberlegungen getroffen werden:
1. Es muss überprüft werden, in welchen Bereichen des Parks GPSEmpfang gegeben ist.
2. Es muss überprüft werden, ob das vorgeschlagene Programm mit
den Zielen und Leitmotiven vorhandener Bildungsrouten und programme übereinstimmt.
3. Jeder Bereich des Schutzgebietsmanagements muss dem
Programm zustimmen. Dabei sind Aspekte zu berücksichtigen wie
Einhaltung vorhandener Vorschriften, Sicherheit und Kontrolle,
Verwaltungsaufwand etc.
88
EarthCaching im Acadia National Park
EarthCaching im Acadia National Park
Besonderheiten scheint diese Variante im Schutzgebiet vorteilhaft. (ebd.: 2)
Falls es als nötig erachtet wird, hat die jeweilige Parkverwaltung die Möglichkeit, z.B.
räumliche
und
zeitliche
Beschränkungen
für
Erholungsaktivitäten
festzulegen.
Geocachingaktivitäten im Nationalpark müssen auf jeden Fall durch ein fortlaufendes
Monitoring kontrolliert werden. Sollte ein Cache die natürlichen Ressourcen oder andere
Erholungsnutzungen negativ beeinträchtigen, müssen u.U. Maßnahmen ergriffen werden,
um den Cache zu beseitigen. Sollte das der Fall sein, empfiehlt der NPS sich an die von
Groundspeak Inc. vorgeschlagene Vorgehensweise zu halten und den offiziellen Weg über
die Kontaktaufnahme mit dem Owner und dem Administratorenteam einzuschlagen. Eine
weitere Option, kontrolliertes Geocaching im Park anzubieten, liegt in der Möglichkeit, eine
„special use permit“, eine Art Sondergenehmigung, einzuführen. Um im Park Geocaching
betreiben
zu
dürfen,
Sondergenehmigung.
Die
bräuchte
man
dann
Parkverwaltung
kann
eine
die
u.U.
Zahl
sogar
der
kostenpflichtige
zu
erteilenden
Sondergenehmigungen limitieren und verhindert damit, dass die Aktivität übermäßige
Dimensionen annimmt. Außerdem wird allein durch die Tatsache, dass zum Ausüben von
Geocaching eine Genehmigung benötigt wird, das Bewusstsein gefördert, dass diese
Aktivität einen Eingriff in den Naturhaushalt darstellt, der einer sensiblen Regulierung
bedarf. (ebd.: 3f)
2.4.3 Potential von Geocaching im Tourismus
„Die Bedeutung des Geocaching für den Tourismus liegt darin, dass durch Geocaching
Besucher an Orte geführt werden, die sie sonst nicht besucht hätten. […] Touristische
Attraktionen sind beliebte Verstecke für Geocaches. So beherbergen viele Burgen oder Seen
einen Cache, oftmals auch mit direkten Hinweisen auf Restaurants im Umfeld. Ein
Nebeneffekt des Geocaching ist somit die Werbung für diese Orte“ (Weber & Haug 2012:
20).
Die Freizeitindustrie und die Tourismuswirtschaft haben Geocaching als neue Entwicklung
moderner Freizeitaktivitäten erkannt, es bislang jedoch nur teilweise in ihr Angebot
aufgenommen (Schütze 2010a: 68). Eine Analyse der bestehenden touristischen GeocachingAngebote in Deutschland ergab, dass das Spektrum von geführten Geocaching-Touren über
Caches für die individuelle Gestaltung von Wanderungen bis hin zu Pauschalangeboten für
89
mehrere Tage reicht (ebd.: 70). Bei den wenigsten touristischen Angeboten handelt es sich
noch um das traditionelle Geocaching bei dem nach physischen Caches gesucht wird (ebd.:
90). Vielmehr gilt es mit Hilfe von Rätseln die Region besser kennenzulernen (ebd.).
Zielgruppen touristischer Geocaching-Angebote
SCHÜTZE (2010: 90) fand bei ihrer Untersuchung zum touristischen Potential von Geocaching
heraus, dass die potentiellen Zielgruppen von Geocaching-Angeboten überwiegend Familien
mit Kindern sind, die vorher noch nicht mit Geocaching konfrontiert wurden sowie
Schulklassen und Unternehmen. Damit unterscheiden sich die Zielgruppen der touristischen
Angebote stark vom klassischen Geocacher, der im Durchschnitt männlich und kinderlos ist
(ebd.). Als Motivation der touristischen Zielgruppe stehen neben der Möglichkeit, die
Freizeit im Urlaub abwechslungsreich zu gestalten, die Nähe zur Natur und die Bewegung im
Vordergrund (ebd.).
Erfahrene Geocacher zeigen nach SCHÜTZE (2010: 89) eine größere Abneigung gegenüber
einer touristischen Nutzung ihres Hobbys. Eine Analyse von Beiträgen aus Internetforen
zeigt, dass Geocacher der kommerziellen Vermarktung von Geocaching kritisch gegenüber
stehen und sogar einen „Geocaching-Massentourismus“ befürchten (ebd.: 97). „Viele
Geocacher haben […] Angst, dass ihre Caches von den Touristen, die nicht mit den Regeln
vertraut sind, als Souvenir mitgenommen werden. Die Owner […], die nicht mit der
touristischen Nutzung ihrer Caches einverstanden sind, haben allerdings, bis auf die
Entfernung oder Versetzung ihrer Caches, keine weiteren Möglichkeiten, die touristische
Nutzung zu unterbinden. […] Deshalb ist es wichtig, dass die touristischen Organisationen bei
der Planung ihrer Geocaches darauf achten, eigene Ideen zu entwickeln [anstatt] auf
vorhandene Geocaches zurückzugreifen […]“ (ebd.).
Geocaching als innovatives Marketing-Instrument
„Durch Geocaching erhalten touristische Regionen ein innovatives Marketing-Instrument,
welches gezielt eingesetzt werden kann. Für Städte und Regionen besteht die Möglichkeit,
Geocaching als neues Freizeitangebot in das bestehende Angebot zu integrieren, um so neue
Anreize zu schaffen“ (ebd.: 92).
90
Die primären Ziele jeder touristischen Region sind Attraktivitätssteigerung und
Eigenvermarktung
(ebd.:
92).
Nach
SCHÜTZE
(2010:
82)
wird
eine
gewisse
Attraktivitätssteigerung u.a. darin widergespiegelt, dass einige Touristen nur aufgrund des
Geocaching-Angebots in eine gewisse Region kommen. In den betroffenen Regionen konnte
durch die Erweiterung des Freizeitangebots mit Geocaching der Gewinn neuer Gäste
verzeichnet werden (ebd.). Diese Attraktivitätssteigerung und der Gewinn neuer Gäste darf
aufgrund geringer Teilnehmerzahlen der Geocaching-Angebote jedoch nicht zu hoch
bewertet werden (ebd.).
Mittels Geocaching können Touristen unter Einbeziehung touristischer Attraktionen und
Einrichtungen gezielt durch die Region geleitet werden (ebd.). Eine systematische
Platzierung der Caches an landschaftlich, kulturell und historisch interessanten Orten sowie
gastronomischen Einrichtungen bietet die Möglichkeit, die touristischen Aktionsräume zu
strukturieren, das Image der Region zu vermarkten, das vorhandene Angebot zu ergänzen
und Abwechslung zu den touristischen Hauptthemen Wandern und Radfahren zu schaffen
(ebd.: 92-94). „Geocaching kann [somit] von den Regionen als Leitlinie für touristische
Interaktionen vor allem mit besonders umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie dem
Fahrrad oder zu Fuß genutzt werden. […] Durch einen festen Standort als Ausgangs- und
Endpunkt kann man diese Leitlinie als touristischen Pfad bezeichnen“ (ebd.: 93f). Die
thematische Gestaltung von Touren kann individuell an die Region, deren Besonderheiten
und Eigenarten sowie den Zielgruppen entsprechend angepasst werden (ebd.: 93). Kleine
Geschenke, Gewinnspiele oder Gutscheine, die in die Caches integriert werden, können
zudem
als
Anreiz
dienen,
weitere
touristische
oder
gastronomische
Angebote
wahrzunehmen und stellen damit einen möglichen Wirtschaftsfaktor dar (ebd.). „Des
Weiteren sind Geocaching-Touren eine gute Alternative zu traditionellen Führungen und
Reiseführern“ (ebd.).
Um Geocaching in das touristische Angebot aufzunehmen, bedarf es keiner großen
Investitionen. Da die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann, bleiben Kosten- und
Zeitaufwand bei zielgerichteter Planung gering (ebd.). Das Geocaching-Angebot kann
dadurch günstig oder sogar kostenlos an die Touristen weitergegeben werden (ebd.: 99).
Geocaching ist aktuell noch als Zusatzangebot im Tourismus anzusehen und wird es neben
den touristischen Hauptthemen wie Wandern, Rad- und Skifahren schwer haben, sich
91
durchzusetzen (ebd.: 98). „Auch wenn Geocaching ein kostengünstiges Freizeitangebot mit
einer hohen Variabilität und Anpassungsfähigkeit darstellt, ist […] angesichts der globalen
wirtschaftlichen Lage fraglich, ob die Regionen [bereit] sind, in Innovationen [dieser Art] zu
[setzen]“
(ebd.:
96).
Die
Meinungen
in
der
Tourismusbranche
bezüglich
der
Zukunftsträchtigkeit von Geocaching gehen stark auseinander: „Während die einen sich
Geocaching als zukünftiges Aushängeschild ihrer Region vorstellen können und mittels
Geocaching die Attraktivität ihrer Destination herausheben wollen, befürchten die anderen,
dass [das Nischenprodukt] Geocaching alleine nicht dazu führen wird, riesige Mengen [neuer
Touristen zu] gewinnen“ (ebd.: 100). Um Geocaching zu einem starken touristischen Produkt
auszubauen, müssen die aktuell geringfügig beworbenen Angebote vermehrt vermarktet
werden (ebd.: 101).
Beispiel touristischer Geocaching-Angebote: Geocaching in Niederösterreich
Das Land Niederösterreich wirbt als erstes österreichisches Bundesland mit einer speziell
entwickelten Serie von Geocaches, die an dreizehn bekannten und weniger bekannten Orten
inszeniert sind. Die Multi Caches sind als Rätselrallyes für die ganze Familie angelegt:
Während einer Wanderung oder Fahrradtour müssen Aufgaben gelöst werden, um zum
eigentlichen Versteck zu gelangen. Die im Internet erhältlichen Beschreibungen und
Schatzkarten sind dabei so konzipiert, dass die Tour auch ohne GPS-Gerät durchführbar ist.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich auf einem Sammelpass die gefundenen Caches
bestätigen zu lassen. Hat man fünf Stempel beisammen, kann man an einem Gewinnspiel
teilnehmen. Das Projekt wird vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und
dem Land Niederösterreich mitfinanziert. (Niederösterreich-Werbung GmbH 2011)
92
3. Untersuchungsgebiet Biosphärenpark Wienerwald
„Der Wienerwald erstreckt sich über eine Fläche von rund 135.000 Hektar westlich von
Wien. Der Großteil dieser Fläche liegt im Bundesland Niederösterreich. Ein kleiner Teil
befindet sich innerhalb der Wiener Landesgrenze“ (Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der
Stadt Wien o.J.).
Geologisch lässt sich der Wienerwald in zwei Einheiten teilen: Der nordwestlich gelegene
Flysch-Sandsteinwienerwald ist charakteristisch für seine sanften Hügel; der im Süden
dominierende Kalk-Dolomitwienerwald hingegen ist bekannt für seine schroffen und steilen
Landschaftsformationen (Bürg et al. 1999: 4). Zudem liegt der Wienerwald im
Übergangsbereich zwischen dem atlantischen Klima im Westen und dem pannonischkontinentalen Klima im Osten (Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien o.J.). Die
unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten, Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse
schaffen vielfältige Lebensräume für verschiedenste Tier- und Pflanzengesellschaften (vgl.
Kap. 3.2). Der Wienerwald ist deshalb ein Gebiet mit besonders hoher Biodiversität. Zudem
ist er v.a. durch seine unmittelbare Nähe zum Ballungsraum Wien besonders attraktiv für
Erholungssuchende. In den Biosphärenpark-Gemeinden leben ca. 750.000 Menschen
(Biosphärenpark Wienerwald Management 2010).
„Rund 48 Prozent des Wienerwaldes sind im Eigentum der Österreichischen Bundesforste
(ÖBf). Sechs Prozent befinden sich im Besitz der Stadt Wien. Die restliche Fläche teilen sich
mehrere Klöster (Heiligenkreuz, Klosterneuburg, Lilienfeld), Wienerwaldgemeinden und eine
große Zahl von privaten Waldbesitzern“ (Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt
Wien o.J.).
Teile des Wienerwaldes wurden im Juni 2005 von der „United Nations Educational, Scientific
and Cultural Organisation“ (UNESCO) im Rahmen des Umweltforschungsprogramms „Man
and Biosphere“ (MAB) und damit nach internationalen Kriterien als Biosphärenpark
anerkannt (Biosphärenpark Wienerwald Management o.J.) (vgl. Kap. 3.1). „Der
Biosphärenpark Wienerwald […] versteht sich als Lebensregion in der Mensch und Natur
gleichermaßen ihren Platz finden und voneinander profitieren“ (Biosphärenpark Wienerwald
Management 2010). Er hat insgesamt eine Fläche von 105.645 Hektar mit Anteilen in 51
Niederösterreichischen Gemeinden und sieben Wiener Gemeindebezirken (ebd.).
93
3.1 Schutzgebietsmanagement
Leitbild des Biosphärenparks Wienerwald
„Ökologisches Gleichgewicht, ökonomische Sicherheit und soziale Gerechtigkeit bilden die
drei Säulen der Nachhaltigkeit im Biosphärenpark Wienerwald. Durch die gleichwertige
Berücksichtigung [dieser drei Aspekte] sollen gute Lebensbedingungen für gegenwärtige und
zukünftige Generationen gesichert werden“ (Biosphärenpark Wienerwald Management
2012: 10). Die wichtigsten Ziele des Biosphärenpark Wienerwald Managements sind:
• die Entwicklung einer Modellregion für nachhaltiges Leben, Arbeiten und Lernen
• die Gestaltung der Zukunft des Wienerwaldes für gegenwärtige und zukünftige
Generationen und Verbesserung der Lebensqualität
• der Erhalt und die Förderung der Vielfalt in Natur, Kultur, Wirtschaft und Bildung
• die Etablierung von Aspekten des Natur- und Umweltschutzes als feste Bestandteile der
Aktivitäten im Biosphärenpark
• die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung
• die Unterstützung von Forschung und Monitoring mit dem Schwerpunkt MenschUmwelt-Beziehung
• die Stärkung der regionalen Identität durch den Biosphärenpark-Gedanken. (ebd. 11)
Biosphärenpark Wienerwald Management: Verwaltung & Aufgaben
Das Biosphärenpark Wienerwald Management wurde als gemeinnütziges Unternehmen von
den Ländern Niederösterreich und Wien im Jahr 2006 gegründet und versteht sich als
Vertretung der Region Wienerwald nach innen und außen (ebd.: 10). Es ist für den Betrieb
und die Weiterentwicklung des Biosphärenparks verantwortlich (ebd.: 36). „Zu den
Hauptaufgaben zählen einerseits die Koordination von Projekten in den Bereichen
Regionalentwicklung, Naturschutz, Bildung, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Forschung
und Kultur sowie andererseits die Verwaltung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“
(ebd.).
94
3.2 Schutzobjekte: Lebensräume, Pflanzen- und Tierarten
„[Die Region Wienerwald ist] eine durch Wälder geprägte Hügellandschaft, in deren Becken,
Tälern und Rodungsinseln sowohl Grünland- als auch Ackernutzung stattfindet. An der
Thermenlinie, [die südlich von Wien als Grenze zwischen dem bergigen Wienerwald und
dem
flachen
Wiener
Becken
verläuft,]
weichen
die
Wälder
einer
offenen
Weinbaulandschaft“ (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Abteilung für
Naturschutz o.J.b: 1). Der Biosphärenpark Wienerwald beherbergt mehr als 20 Wald- und 17
Wiesentypen
(Biosphärenpark Wienerwald Management
2010). Weitere
wichtige
Lebensräume bieten neben Wein- und Naturgärten Quellen, Bäche und Flüsse, Felswände
und Höhlen, Mager- und Trockenrasen sowie Feuchtwiesen (Amt der Niederösterreichischen
Landesregierung Abteilung für Naturschutz 2009: 21). Darin kommen insgesamt über 2.000
Pflanzen- und ca. 150 Brutvogelarten vor (Biosphärenpark Wienerwald Management 2010).
Als international wertvoller Natur- und Kulturraum ist der Wienerwald großflächig durch
Naturparke, Europa- und Landschaftsschutzgebiete, kleinflächig durch Naturschutzgebiete,
geschützte Biotope, geschützte Höhlen und Naturdenkmäler, hoheitsrechtlich geschützt
(Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Abteilung für Naturschutz 2009: 21) (vgl.
Kap. 2.3.3). Hinsichtlich der relevanten Schutzobjekte für das Untersuchungsgebiet werden
die signifikanten FFH-Lebensraumtypen (Anhang I FFH-RL), die signifikanten FFH-Arten
(Anhang II FFH-RL) sowie die signifikanten Vogelarten (Anhang I VS-RL) als Referenz
herangezogen (siehe Anhang II).
„Das Vorkommen von Natura 2000-Schutzobjekten in einem Natura 2000-Gebiet ist als
signifikant zu bewerten, wenn sie typisch ausgebildet sind bzw. einen charakteristischen
Bestandteil eines Gebietes darstellen“ (ebd.: 22f). Als Messgrößen zur Bewertung der
Signifikanz werden Repräsentativität der Lebensraumtypen sowie Größe und Dichte der
Populationen (Vergleich lokale und nationale Ebene) herangezogen (ebd.: 23). „Für
signifikante Schutzobjekte werden im jeweiligen Natura 2000-Gebiet, indem sie ausgewiesen
sind, Erhaltungsziele formuliert“ (ebd.). „Die Definitionen von Erhaltungszielen sowie dafür
notwendiger Maßnahmen bildet eine entscheidende Grundlage für das Natura 2000Management in Europaschutzgebieten“ (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Abteilung für Naturschutz o.J.a: 1).
95
Eine detaillierte Beschreibung aller signifikanter Lebensräume und Arten sowie deren
Erhaltungsziele für das Europaschutzgebiet „Wienerwald-Thermenregion“ kann im
Managementplan nachgelesen werden (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Abteilung für Naturschutz o.J.c).
96
4. Methoden
4.1 Systematische Literaturrecherche und Experteninterviews
Mittels systematischer Literaturrecherche wurden umfangreiche Grundlagen zum
Themenkomplex
Geocaching
erarbeitet
(vgl.
Kap.
2.1).
Aufgrund
des
Fehlens
wissenschaftlich fundierter Veröffentlichungen wurden bei der Recherche auch informelle
(Internet)Quellen wie Foren- und Blogbeiträge herangezogen, und hinsichtlich der
Zielsetzung dieser Arbeit ausgewertet.
Zudem wurden Experteninterviews, als eine spezielle Anwendungsform Leitfaden- bzw.
Problemzentrierter Interviews, durchgeführt:
Unter dem Begriff Leitfaden- bzw. Problemzentriertes Interview werden alle Formen der
offenen, halbstrukturierten Befragung zusammengefasst (Mayring 2002: 67). Anhand eines
Leitfadens, der aus Fragen und Erzählanreizen besteht, werden Daten hinsichtlich eines
bestimmten Problems thematisiert (Flick 2009: 210).
Im Gegensatz zu biographischen Interviews, interessiert bei Experteninterviews der Befragte
weniger als Person, sondern vielmehr in seiner Eigenschaft als Sachverständiger für das zu
untersuchende Handlungsfeld (ebd.: 214). Experten im Sinne eines Experteninterviews sind
i.d.R. Mitarbeiter einer Organisation in einer spezifischen Funktion und mit einem
bestimmten (professionellen) Erfahrungswissen, die bezüglich des zu untersuchenden
Sachgegenstandes aufschlussreiche Informationen geben können (ebd.: 214f).
Experteninterviews sind eine geeignete Methode, sich dem bislang wissenschaftlich kaum
erschlossenen Themenfeld Geocaching anzunähern: Sie eignen sich einerseits zur
Exploration,
also
zur
Orientierung
in
einem
neuen
Feld,
um
darüber
den
Untersuchungsbereich thematisch strukturieren zu können (ebd.: 216). Andererseits bieten
sie eine Möglichkeit Theorie zu generieren: Das Wissen verschiedener Experten wird
rekonstruiert, um sich Inhalte und Zusammenhänge zu erschließen (ebd.).
Im Rahmen dieser Arbeit wurden Interviews mit folgenden Experten durchgeführt:
97
Dr. Wolfgang Stock ist Jurist und betreibt ein Büro für Freizeitrecht. Er setzt sich u.a. mit den
Themen Landschaftsnutzungs- und Wegerecht auseinander, und kennt sich auch mit den
rechtlichen Aspekten zum Thema Geocaching aus.
Dipl.-Ing. Elisabeth Huesmann arbeitete für die ÖBf im Bereich Biosphärenpark Wienerwald
als Geocaching-Beauftragte. Die studierte Landschaftsplanerin setzte sich erstmalig mit dem
Thema Geocaching im Wienerwald auseinander und entwickelte im Team ein Konzept für
eine geführte Geocachingtour durch den Biosphärenpark.
DI Bernhard Budil und Mag. Stefanie Wieser von Land & Forst Betriebe Österreich stehen in
direktem
Kontakt
mit
vom
Geocaching
betroffenen
Grundeigentümern.
Als
Interessenvertreter ihrer Mitglieder können sie die Sichtweise und Argumentation der
Grundeigentümer zum Thema Geocaching vermitteln.
Die mittels systematischer Literaturrecherche und Experteninterviews entstandenen
Grundlagenkapitel (vgl. Kap. 2) erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sind
vielmehr als Versuch zu verstehen, einen Überblick zum Thema Geocaching und Naturschutz
zu geben.
4.2 GIS-Analyse
Die Analyse der Geocachingsituation im Biosphärenpark Wienerwald wurde mit Hilfe eines
geografischen Informationssystems durchgeführt. „Ein geografisches Informationssystem
(auch Geoinformationssystem, Kurzform GIS) ist ein ‚rechnergestütztes Informationssystem‘,
das aus Hardware, Software, Daten und den Anwendungen besteht. Ein GIS erweitert die
Nutzungsmöglichkeiten der klassischen Landkarte. Es verknüpft digitale geometrische Daten
wie Karten, Pläne und Bilder mit Sachdaten wie Tabellen oder Datenbanken in einem System
und stellt Zusammenhänge visuell dar. Mit einem GIS können raumbezogene Daten digital
erfasst und redigiert, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie
alphanumerisch und grafisch präsentiert werden. Weiteres vereint es eine Datenbank und
die
zur
Bearbeitung
und
Darstellung
dieser
(Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft 2013).
98
Daten
nützlichen
Methoden“
Im
Rahmen
dieser
Arbeit
wurde
das
Geoinformationssystem
ArcGIS
10
des
Softwareherstellers Environmental Systems Research Institute (ESRI) benutzt. Dabei kamen
die Datenverwaltungskomponente ArcCatalog als und zur Anzeige und Gestaltung von 2DKarten das Programm ArcMap zum Einsatz.
4.2.1 Datengrundlage und –verfügbarkeit
Eine Vielzahl der Geocaches steht nach einer kostenfreien Registrierung als Basismitglied auf
geocaching.com zum Download bereit. 2013 wurde von Groundspeak Inc. exklusiv für
Premium-Mitglieder (bezahlte Mitgliedschaft) ein neuer Cachetyp eingeführt: der „premium
membership only cache“. Hierbei handelt es sich um Geocaches, die ausschließlich von
Premium-Mitgliedern
versteckt
werden
können
und
deren
Koordinaten
und
Cachebeschreibungen auch ausschließlich von Premium-Mitgliedern abgerufen werden
können (Groundspeak Inc. o.J.e). Im Rahmen dieser Arbeit wurden alle am 08. Juni 2013 auf
geocaching.com und waymarking.com verfügbaren Geodaten – inklusive „premium
membership only caches“ – für das Zielgebiet mit in die Analyse einbezogen.
Grundsätzlich sollte die GIS-Analyse der Geocachingsituation im Biosphärenpark Wienerwald
nach den Zonierungen differenziert durchgeführt werden. Für den in Wien gelegenen
Bereich des Biosphärenparks werden – im Rahmen der ViennaGIS-Internet-Applikation –
Shapefiles zu Kern, Pflege- und Entwicklungszonen als Download kostenfrei zur Verfügung
gestellt (Magistrat der Stadt Wien 2013). Gleiches gilt für weitere umweltrelevante Daten
wie Schutzgebiete (Landschafts-, Europa-, Naturschutzgebiete, geschützte Landschaftsteile
und Biotope, Naturdenkmäler und ökologische Entwicklungsflächen) und Schutzobjekte
(FFH-Lebensraumtypen, Biotoptypenkartierung) im Raum Wien (ebd.). Für den Bereich des
Landes
Niederösterreich
werden
Geodaten
von
der
Abteilung
Hydrologie
und
Geoinformation der Niederösterreichischen Landesregierung im Geoshop bereit gestellt (Amt
der NO Landesregierung Abt. für Hydrologie u. Geoinformation o.J.). Auch hier sind, nach
einer Registrierung, wichtige umweltrelevante Geodaten zu Schutzgebieten (Naturparke,
Landschafts-,
Europa-
und
Naturschutzgebiete
sowie
Wasserschongebiete)
und
Schutzobjekten (FFH-Lebensraumtypen) kostenfrei zu bestellen (ebd.). Bezüglich des
Biosphärenparks Wienerwald sind für den Bereich Niederösterreich jedoch lediglich die
99
Außengrenze sowie die Kernzonen als Shapefile erhältlich. Die Pflegezonen wurden im
Maßstab 1:50.000 verordnet und stehen nur in analoger Form, als rechtlich verbindliche
Pläne zur Verfügung (Brenner 2013). Die Weitergabe des Shapefiles der Pflegezonen ist dem
Amt nicht möglich, da der Maßstab von 1:50.000 koordinatengenaue GIS-Analysen und –
Abfragen nicht zulässt (ebd.). Diese Geodaten könnten in einer GIS-Analyse, aufgrund des
Maßstabes, Ungenauigkeiten verursachen, die u.U. gravierende Fehleinschätzungen zur
Folge haben könnten (ebd.). Da die Entwicklungszone per Ausscheidungsverfahren erfasst
wird – das bedeutet alles, was nicht zur Kern- oder Pflegezone gehört, ist Entwicklungszone
– sind auch diesbezüglich rechtlich verbindliche Pläne ausschließlich analog erhältlich (ebd.).
Aufgrund dieses Datenverfügbarkeitsproblems konnten in der vorliegenden Arbeit lediglich
die Kernzonen differenziert betrachtet werden. Die Pflege- und Entwicklungszonen mussten
mangels Verfügbarkeit koordinatengenauer Daten zusammengefasst in der Analyse
Berücksichtigung finden.
4.2.2 Analyseschritte
Projektion und geografisches Koordinatensystem
Zunächst mussten die vorhanden Shapefiles unterschiedlicher Herkunft (Wien und
Niederösterreich) einem einheitlichen Bezugssystem zugeordnet und in eine einheitliche
Projektionsart gebracht werden. Dazu wurden die Projektion UTM Zone 33 N (Universal
Transversal Mercator) und als geografisches Koordinatensystem das internationale
Referenzsystem WGS 84 (World Geodetic System) festgelegt.
Erstellen der Geocache-Shapefiles
Im nächsten Schritt wurden am 08. Juni 2013 auf geocaching.com und waymarking.com alle
verfügbaren Geocaches für das Zielgebiet im Datenformat „GPS Exchange Format“ (GPX)
heruntergeladen. Die Auswahl der einzelnen Geocaches erfolgte dabei differenziert nach
Cachetypen und mittels Postleitzahl der jeweiligen Gemeinden und Bezirke des
Biosphärenparks Wienerwald. Die GPX-Dateien wurden mit Hilfe des Arc Toolbox
Zusatzwerkzeuges „Convert GPSfile to SHP“ in Shapefiles umgewandelt. Die Shapefiles der
100
einzelnen Gemeinden und Bezirke wurden nach Cachetypen differenziert mit Hilfe des Data
Management Tools „Merge“ zusammengefügt. Im Anschluss konnten mit der „Clip“Funktion der Analysis Tools alle Caches, die innerhalb der Grenze des Biosphärenparks
liegen, gefiltert werden (siehe Abb. 8).
+
Input
Geocaches nach Postleitzahlen
der Gemeinden und Bezirke im
BPWW

Clip
(Schablone)
Außengrenze des BPWW
mit einem Puffer von 10m
Output
Geocaches innerhalb der
Grenze des BPWW mit
einem Puffer von 10m
Abb. 8: Schematische Darstellung des ArcGIS Tools „Clip“
Da die Empfangsverhältnisse der Geräte je nach Standort der Satelliten und Abschattung
durch Gebäude, Vegetation und Gelände starken Schwankungen unterliegen können, wurde
mit der „Buffer“-Funktion der Analysis Tools ein Puffer von zehn Metern mit einberechnet
(Garmin Ltd. 2007; Sadewasser 2004: 63) (siehe Abb. 9). Diese Toleranz ergiebt sich aus dem
Mittel der von den Geräteherstellern angegegbenen Durchschnittsgenauigkeit von GPSEmpfängern, die von drei bis fünf Metern (MAGELLAN) bis zu 15 Metern (GARMIN) reicht
(MiTAC Int. Corp. o.J.; Garmin Ltd. o.J.). So werden auch die Caches in der Analyse
berücksichtigt, die zwar knapp außerhalb des Biosphärenparks Wienerwald liegen,
Geocacher bei der Suche jedoch in das Untersuchungsgebiet führen könnten (Hödl 2013:
42).
101

Input
Output
Abb. 9: Schematische Darstellung des ArcGIS Tools „Buffer“ (Puffer von 10 m)
Auswahl der Gebiete mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung
Als Gebiete mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung wurden die Kernzonen sowie
die Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler, die innerhalb des Biosphärenparks liegen,
genauer untersucht. Aufgrund der Datenverfügbarkeit wurden die Naturdenkmäler nur für
den im Land Wien gelegenen Bereich des Biosphärenparks berücksichtigt. Diese
Schutzgebietskategorien haben aus naturschutzfachlicher Sicht besonders strenge
Schutzvorschriften und eignen sich in besonderem Maße als Indikator für die Empfindlichkeit
der Flächen (vgl. Kap. 2.3.3). Zudem sind diese Geodaten – mit Ausnahme der
Naturdenkmäler – flächendeckend für das gesamte Untersuchungsgebiet verfügbar.
Mit Hilfe der „Clip“-Funktion wurden alle Geocaches ausgewählt, die in einem als
naturschutzfachlich relevant definierten Bereich liegen. Dabei wurde ebenfalls ein Puffer von
zehn Metern berücksichtigt (siehe Abb. 9).
Bearbeitung der Attributtabelle des Geocache-Auswahl-Shapefiles
Die so ausgewählten Geocaches wurden einerseits auf das Vorkommen prioritärer
Lebensraumtypen, FFH- und Vogelarten (siehe Anhang II) überprüft, und andererseits mittels
qualitativer Inhaltsanalyse der online verfügbaren Cachebeschreibungen und Logeinträge
genauer untersucht (vgl. Kap. 4.3).
Um festzustellen, ob in den Versteckgebieten der Geocacheauswahl prioritäre
Lebensraumtypen und Arten (siehe Anhang II) vorkommen, wurden abermals in einem
102
Radius von zehn Metern um die jeweiligen Geocaches eine Abfrage über die Funktion „Select
by Location“ gemacht. Die Informationen zum Vorkommen prioritärer Lebensräume und
Arten, sowie die Informationen aus den online verfügbaren Cachebeschreibungen und
Logeinträgen, wurden in Kurzform in der Attributtabelle des Geocache-Auswahl-Shapefiles
(siehe Tab. 10) und ausführlich in Steckbriefen dokumentiert (siehe Materialband/ DatenCD). Diese beiden Datensätze bilden die Grundlage für alle weiteren Auswertungsschritte.
Während die Geodaten der untersuchten Caches alle am 08. Juni 2013 abgerufen wurden,
variiert der Stand der Informationen aus den Cachebeschreibungen und Kommentare vom
27. Februar bis 18. Juni 2014. Diese Daten konnten nicht digital gespeichert werden. Da die
Auswertung sehr umfangreich und zeitintensiv war, kommt es zu diesen zeitlichen
Bei einem Multi-Cache entsprechen die im Listing angegebenen
Koordinaten lediglich der ersten Station und nicht dem entgültigen
Cacheversteck (Final) (siehe Tab. 1: Klassische/ Physische Cachetypen
(verändert nach . Da an den Stationen jeweils die Koordinaten für die
folgende Station erhältlich sind und hier ggf. auch gesucht werden muss,
wurden die im Listing angegebenen Startkoordinaten der Multi-Caches in
der Analyse der Cacheumgebung berücksichtigt.
Auch beim Mystery-Cache gilt, dass die gelisteten Koordinaten nicht die
des Geocache-Verstecks sind, sondern nur frei gewählte Koordinaten,
wie z.B. ein in der Nähe gelegener Parkplatz (siehe Tab. 1). Um die
Finalkoordinaten zu erhalten muss beim Mystery-Cache ein Rätsel gelöst
werden. Die gelisteten Koordinaten sollten – laut der guidelines von
Groundspeak Inc. – nicht weiter als zwei bis drei Kilometer vom
tatsächlichen Final entfernt liegen {Groundspeak Inc. 2012 #25} (siehe
Anhang I). So wird der Geocache auch bei einer Abfrage für diese
Umgebung angezeigt (ebd.). Da die im Listing angegebenen Koordinaten
bei der Suche nach dem Final nicht gezielt aufgesucht werden, wurden
Mystery-Caches nicht in die Analyse der Cacheumgebung einbezogen.
103
Sonderfall Multi und Mystery
Sonderfall Multi und Mystery
Differenzen.
Tab. 10: Erläuterung zu den Spalten der Attributtabelle des Geocache-Auswahl-Shapefiles
Cachename (NAME)
Cachebeschreibung/ Listing (DESCR)
Der Owner hat die Möglichkeit einen freien Fließtext zu verfassen. Häufig wird die
Hintergrundgeschichte/ das Thema des Caches genauer erläutert und Informationen zum
Zielgebiet, zur Anreise mit öffentl. Verkehrsmitteln und Parkmöglichkeiten gegeben.
GC-Code (CODE)
Über den GC-Code kann der Cache eindeutig identifiziert werden. Wenn man online nach dem
GC-Code sucht, werden teilweise auch bereits archivierte Caches noch angezeigt.
Cachekoordinaten (COORD)
Achtung! Die in der Beschreibung angegebenen Koordinaten entsprechen je nach Cachetyp nicht
immer dem finalen Cacheversteck. Beim Mystery Cache müssen die eigentlichen
Versteckkoordinaten mit Hilfe eines Rätsels erarbeitet werden, beim Multi-Cache entsprechen
die angegeben Koordinaten lediglich der ersten Station.
Cacheowner (OWNER)
Name bzw. Synonym des Cacheowners, unter dem er sich online registriert und den Cache
veröffentlicht hat.
Cachetyp (TYP)
Physische Cachetypen: Traditional, Multi, Mystery, Letterbox-Hybrid
Virtuele Cachetypen: EarthCache, Waymark, Wherigo
Geocache-Events und –Aktionen wurden innerhalb dieser Analyse aufgrund der zeitlich
begrenzten Verfügbarkeit nicht berücksichtigt.
Cachegröße (SIZE)
Micro, Small, Normal, Large, Other (siehe Tab. 5)
Schwierigkeitsbewertung (DIFFICULTY)
1 bis 5 Sterne (einfach bis schwierig) (siehe Tab. 6)
Geländebewertung (TERRAIN)
1 bis 5 Sterne (einfach bis schwierig) (siehe Tab. 6)
Veröffentlichung des GC (PUBLISHED)
Datum der Veröffentlichung des Geocaches im Internet. Der Cache kann bereits länger im
Gelände versteckt sein, da der Reviewprozess etwas Zeit beanspruchen kann.
Anzahl der Funde (FOUND)
Anzahl wie häufig der jeweilige Cache bislang als gefunden geloggt wurde (Stand variiert: 27.02.
bis 18.06.2014). Der Cache kann jeodch häufiger gefunden bzw. aufgesucht, aber nicht geloggt
worden sein.
Anzahl der Nicht-Funde (NOT FOUND)
Anzahl wie häufig der jeweilige Cache bislang als nicht gefunden geloggt wurde (Stand variiert:
27.02. bis 18.06.2014). Der Cache kann jedoch häufiger nicht gefunden, aber nicht als nicht
gefunden geloggt worden sein.
Premium Cache (PREMIUM)
„Premium Membership Only Cache“ – Cache der exklusiv nur von und für Mitglieder mit
bezahlter Mitgliedschaft verfügbar ist.
104
Hinweis auf Cacheversteck (HINT)
Der Owner hat die Möglichkeit online verschlüsselte Hinweise auf das Cacheversteck zu geben,
die je nach Anspruch an eine Herausforderung bei Bedarf entschlüsselt werden können. Diese
Hinweise geben häufig sehr genau an, wo der Cache versteckt ist und lassen teilweise sogar
Rückschlüsse auf eine mögliche Beeinträchtigung von Lebensräumen und Arten zu (Beispiel: „in
einem Baumstumpf“).
Kernzone (KZO)
Cache liegt in Kernzone XY (oder in deren Pufferbereich von 10m).
Naturschutzgebiet (NATSCHG)
Cache liegt innerhalb eines Naturschutzgebiets (oder in dessen Pufferbereich von 10m).
Naturdenkmal (NATDENK)
Cache liegt im Bereich eines Naturdenkmals (Puffer von 10m). Achtung: Die Daten zu den
Naturdenkmälern sind nur für den Bereich des Landes Wiens verfügbar.
Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtypen (FFH LRT)
Code der in dem Bereich des Caches vorkommenden prioritären FFH-Lebensraumtypen
Fauna-Flora-Habitat-Arten (FFH ART)
Code der in dem Bereich des Caches vorkommenden prioritären FFH-Arten
Vogelschutzarten (VS ART)
Code der in dem Bereich des Caches vorkommenden prioritären Vogelschutz-Arten
Biotoptypen (BIOTOPTYP)
Biotoptyp im Bereich des Geocaches (Daten nur für Teile des Bereichs Wien vorhanden)
4.3 Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
Die Qualitative Inhaltsanalyse ist eine klassische Vorgehensweise zur systematischen Analyse
von Textmaterial (Flick 2009: 409; Mayring 2002: 114). „Die Stärke der Inhaltsanalyse ist,
dass sie streng methodisch kontrolliert das Material schrittweise analysiert. Sie zerlegt ihr
Material in Einheiten, die sie nacheinander bearbeitet. Im Zentrum steht dabei ein
theoriegeleitetes
am
Material
entwickeltes
Kategoriensystem;
durch
dieses
Kategoriensystem werden diejenigen Aspekte festgelegt, die aus dem Material
herausgefiltert werden sollen“ (Mayring 2002: 114). Dieses Verfahren unterscheidet sich von
anderen qualitativen Auswertungsverfahren dadurch, dass es losgelöst vom Ursprungstext
arbeitet (ebd.: 114). Die Techniken der qualitativen Inhaltsanalyse empfehlen sich vor allem
dann, wenn große Materialmengen zu bearbeiten sind (ebd.: 121).
Ziel der Analyse ist es zum einen, das Material auf seine wesentlichen Inhalte zu reduzieren
(ebd.: 115). Zum anderen soll das Material strukturiert werden: Bestimmte Aspekte werden
105
nach vorher festgelegten Ordnungskriterien herausgefiltert und auf Grund bestimmter
Kriterien eingeschätzt (ebd.).
Es werden vier Hauptschritte der Methode unterschieden: die Vorbereitung der Extraktion,
die Extraktion selbst, die Aufbereitung der Daten und schließlich die Auswertung (siehe Abb.
10).
Vorbereitung der Extraktion
Bestimmung eines Strukturierungsrasters mit Kategorien und Dimensionen
Materialdurchlauf/ Extraktion
Zuordnung der Informationen zu den Kategorien und Dimensionen des Rasters
(ggf. Anpassung des Rasters)
Ergebnisaufbereitung
Sortieren der Informationen nach sachlichen Aspekten
und Zusammenfassen bedeutungsleicher Informationen
Auswertung
Analyse von Fällen und fallübergreifenden Zusammenhängen
Abb. 10: Ablaufmodell der qualitativen Inhaltsanalyse verändert nach (Mayring 2002: 120)
4.3.1 Vorbereitung der Extraktion
Um gezielte Informationen aus den Cachebeschreibungen, Kommentaren und Fotos
herausfiltern zu können, ist die Erstellung eines Strukturierungsrasters notwendig. Dieses
Raster besteht aus beliebig vielen Kategorien, die wiederum in Dimensionen untergliedert
werden können. Hier werden die Informationen sortiert und eingeordnet, um sie
anschließend systematisch auswerten zu können. (Gläser & Laudel 2009: 202)
Im Rahmen dieser Arbeit wurden zunächst alle Cachebeschreibungen, Kommentare und
Fotos der Caches naturschutzfachlich relevanter Bereiche einzeln untersucht und hinsichtlich
der Zielsetzung der Arbeit auf Informationen überprüft. Es wurde bewusst kein rein
theoriegeleitetes Strukturierungsraster erstellt, da vorab nicht abgeschätzt werden konnte,
inwiefern das Textmaterial geeignete Informationen enthält. Zum anderen sollten die
Informationen aus Beschreibungen, Kommentaren und Fotos den einzelnen Caches
zugeordnet werden können, um den räumlichen Bezug zu erhalten. Dazu wurde für jeden
106
einzelnen Cache, der im naturschutzfachlich relevanten Bereich liegt, ein Steckbrief angelegt
(siehe Materialband/ Daten-CD).
Anhand dieser Steckbriefe, der theoretischen Vorüberlegungen (vgl. Kap. 2) und der
Zielsetzung der Arbeit (vgl. Kap. 1.2) wurde dann das Strukturierungsraster entwickelt (siehe
Tab. 11).
Tab. 11: Strukturierungsraster
Probleme bei der Cachesuche oder mit dem Cache
•
•
•
Probleme mit dem GPS-Gerät oder –Empfang, Probleme mit den Koordinaten
•
•
Probleme mit dem Gelände
langes Suchen, Probleme den Cache zu finden
Probleme mit dem Cacheversteck, -behälter (beschädigt, zerstört oder verschleppt),
Cache-Inhalten, Bergungskonstruktion
problematische Hinweise im Listing
Störung von Habitaten, nicht naturverträgliche Verhaltensweisen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Folgen stark frequentierter Caches und intensiver Cachesuche
Nachtcaching
Geocaching im Winter
Cacheversteck(art)
Cacheumgebung
Probleme den Weg bzw. Zugang zum Cache zu finden, Cachesuche abseits der Wege
Beobachtung von Tieren und Pflanzen
Sammeln von Naturalien
Widerrechtliche Verhaltensweisen
Gefahren, Konflikte und Lösungsansätze
•
•
•
Gefahrenpotential
Konflikte und Lösungen
Gegenseitige Kontrolle der Geocacher untereinander
Hilfestellung für eine erfolgreiche Suche und positive Effekte von Geocaching
•
•
Hilfestellungen/ schneller Erfolg bei der Suche
Positive Effekte von Geocaching (Umweltbewusstsein, Wertschätzen der Natur)
Sonstiges
•
•
•
Fortbewegungsart/ Kombination mit anderen Freizeitaktivitäten
Qualitätsmerkmale eines Geocaches aus Sicht der Geocacher
Cachewartung
107
4.3.2 Materialdurchlauf/ Extraktion
Bei der Extraktion werden die Informationen aus den Beschreibungen, Kommentaren und
Fotos der Caches den Kategorien des Strukturierungsrasters zugeordnet. Sie können
anschließend relativ unabhängig vom Ursprungstext weiter verarbeitet werden. (Gläser &
Laudel 2009: 46, 200f, 212)
Der Vorteil dieses Verfahren ist, dass es während des gesamten Analyseprozesses offen
bleibt für unvorhergesehene Informationen: Wenn eine wichtige Information im Text
auftaucht, die nicht durch die Kategorien oder Dimensionen der entwickelten Suchraster
abgedeckt wird, können diese während des Extraktionsprozesses abgeändert oder erweitert
werden (ebd.: 218).
Es ist zu berücksichtigen, dass die Extraktion bereits ein unerlässlicher Interpretationsschritt
ist. Sowohl die Entscheidung, welche Information im Interviewtext wichtig ist, als auch die
Zuordnung der Information zu einer Kategorie oder Dimension beruhen auf der
Interpretation der auswertenden Person. Die Extraktion ist somit kein objektiver Schritt,
sondern immer individuell geprägt. (ebd.: 201)
4.3.3 Ergebnisaufbereitung und Auswertung
Die Aufbereitung der Daten dient vor allem dazu, den Umfang des Materials zu reduzieren
und die Qualität zu verbessern. Generell werden verstreute und bedeutungsgleiche
Informationen jeweils zusammengefasst und inhaltliche Widersprüche werden markiert.
(ebd.: 229f)
Das Ergebnis ist eine strukturierte Informationsbasis in Form eines Sets von Kategorien zu
einer bestimmten Thematik, dem spezifische Textstellen zugeordnet sind (Mayring 2002:
117). Dieses Kategoriensystem wird nun in Bezug auf die Zielsetzung der Arbeit interpretiert.
Der Schwerpunkt der Auswertung liegt darauf, eine Einschätzung der Umwelt- und
Naturverträglichkeit
der
untersuchten
Geocaches im
vorzunehmen.
108
Biosphärenpark Wienerwald
Einzelne Kategorien bzw. Dimensionen (Cacheversteckart, Nachtcaches) werden zudem
quantitativ ausgewertet. Dabei wird überprüft, wie häufig diese Kategorien bzw.
Dimensionen kodiert wurden (ebd.). So kann z.B. ermittelt werden, welche Versteckarten die
beliebtesten und wieviele Geocaches auch nachts gesucht werden.
109
5. Ergebnisse: Geocachingsituation im Biosphärenpark Wienerwald
5.1 Ergebnisse der GIS-Analyse
Zum Zeitpunkt der Analyse (Stand 08. Juni 2013) waren auf geocaching.com die Koordinaten
von 1.134 Geocaches für das Gesamtgebiet des Biosphärenparks Wienerwald und 76
Geocaches für die Gebiete mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung (vgl. Kap. 4.2.2)
abrufbar (siehe Anhang V Karte 01).
5.1.1 Verteilung der Geocachetypen und –klassen
Die Verteilung der Geocacheklassen und –typen im Biosphärenpark Wienerwald (siehe
Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden., Abb. 12) verhält sich ähnlich wie in
Gesamtösterreich (siehe
Abb. 3).
Mit 97 Prozent überwiegt der Anteil der physischen Cachetypen im Biosphärenpark
Wienerwald deutlich. Der vorrangige Cachetyp sowohl im Gesamtgebiet (685, 60%), als auch
in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen (46, 65%) ist der Traditional Cache. Auch
Multi-Caches sind im Gesamtgebiet des Biosphärenparks mit 19 Prozent (217) und Mystery
Caches mit 17 Prozent (188) stark vertreten. Lediglich der Typ Letterbox Hybrid trägt mit nur
einem Prozent einen geringen Beitrag zum Anteil der physischen Geocaches bei. Drei der
insgesamt zehn Letterbox Hybride liegen jedoch in Gebieten des Biosphärenparks mit hoher
naturschutzfachlicher Bedeutung. (siehe Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden
werden., Abb. 12)
Der Anteil der virtuellen Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald liegt bei drei Prozent.
Nur zwei der 34 virtuellen Caches – ein Earthcache und ein Waymark – liegen in Bereichen
mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung. Im Gesamtgebiet des Biosphärenparks sind 26
Waymarks (2%) und jeweils sechs EarthCaches und Wherigos (<1%) versteckt. (siehe Fehler!
Verweisquelle konnte nicht gefunden werden., Abb. 12).
110
Multi-Cache
217; 19%
Mystery Cache
188; 16%
EarthCache
6; <1%
Letterbox Hybrid
10; 1%
Wherigo
6; <1%
Waymark
26; 2%
Traditional Cache
685; 60%
Virtuelle Geocaches
34, 3%
Physische Geocaches
1.100, 97%
Abb. 11: Verteilung der Geocacheklassen und –typen im Gesamtgebiet des Biosphärenparks Wienerwald
(Stand 08. Juni 2013)
Mystery Cache
14; 18%
Multi-Cache
11; 15%
Letterbox Hybrid
3; 4%
Traditional Cache
46; 61%
EarthCache
1; 1%
Waymark
1; 1%
Virtuelle Geocaches
2, 2%
Physische Geocaches
74, 98%
Abb. 12: Verteilung der Geocachklassen und –typen in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung (Kernzonen, Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler für den
Bereich Wien) (Stand 08. Juni 2013)
5.1.2 Räumliche Verteilung
Größere Ansammlungen von Geocaches sind entlang besiedelter Bereiche zu finden (siehe
Anhang V Karte 01). An der östlichen Grenze des Biosphärenparks Wienerwald, im
111
Ballungsraum der Großstadt Wien, ist die Geocache-Dichte am höchsten: Von
Klosterneuburg im Norden bis Bad Vöslau im Süden reihen sich die Geocaches eng
aneinander. Aber auch westlich von Wien, bei Purkersdorf und Pressbaum, sowie bei
Neulengbach gibt es größere Ansammlungen von Geocaches auf engem Raum. Auf dem
Luftbild ist zu erkennen, dass sich Geocaching-Achsen auch entlang größerer Straßen
entwickeln, die die Siedlungsbereiche miteinander verbinden. (siehe Anhang V Karte 01)
In den weniger bis unbesiedelten Bereichen des Biosphärenparks (vor allem Waldbereiche)
sind die Geocaches grundsätzlich zwar verstreuter positioniert, trotzdem gibt es aber kaum
größere Gebiete, in denen keine Geocaches versteckt sind. (siehe Anhang V Karte 01)
Im Nordwesten des Biosphärenparks, zwischen Tulln und Neulengbach, gibt es abseits der
besiedelten Bereiche nur wenige Geocaches. Auf dem Luftbild ist zu erkennen, dass diese
Gegend von Ackerbau geprägt ist. Auch in den Waldgebieten des südwestlichen Ausläufers
des Biosphärenparks kommen nur sehr vereinzelt Geocaches vor. (siehe Anhang V Karte 01)
Besonders auffällig ist eine Ansammlung von Geocaches nordwestlich von Mauerbach: Hier
sind die 24 Geocaches der Serie „Crazy M“ so angeordnet, dass sie – in Anlehnung an das
Wappen der Marktgemeinde Mauerbach – die Form des Buchstabens M ergeben. (siehe
Anhang V Karte 01)
5.1.3 Geocaches in den Bereichen mit besonderer naturschutzfachlicher
Bedeutung
Betroffene Naturschutzgebiete, Kernzonen und Naturdenkmäler
In den naturschutzfachlich relevanten Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald befinden
sich insgesamt 76 Geocaches (Stand 08. Juni 2013). Zehn von 16 Naturschutzgebieten, 18
von 34 Kernzonen und zwei von 293 Naturdenkmälern (im Bereich des Landes Wien) sind
von Geocaching betroffen. Bei den betroffenen Naturdenkmälern handelt es sich um eine
Baumgruppe (Baumhasel (Corylus colurna), Robinie (Robinia pseudoacacia), Eibe (Taxus baccata),
Esche (Fraxinus excelsior), Feldahorn (Acer campestre), Weißkiefer (Pinus sabiniana), Platane (Platanus
x acerifolia))
im Özeltpark und um zwei Einzelbäume (Platane (Platanus x hybrida), Schwarzkiefer
112
(Pinus nigra))
an der Mauerbachstraße 41 (siehe Anhang 5 Karte 08). Die betroffenen
Kernzonen und Naturschutzgebiete sind Tab. 12 zu entnehmen. Die Gebiete mit den meisten
Geocaches sind der Lainzer Tiergarten (21 GC), der Dorotheerwald (9 GC), der Hohe
Lindkogel (7 GC), sowie der Eichkogel (5 GC) und der Troppberg (5 GC) (siehe Tab. 12).
Eine genaue Zuordnung der einzelnen Geocaches zu den betroffenen Naturschutzgebieten,
Kernzonen und Naturdenkmälern kann Anhang III entnommen werden.
Tab. 12: Anzahl der Geocaches in den Naturschutzgebieten und Kernzonen des Biosphärenparks Wienerwald
(Stand 08. Juni 2013)
Naturschutzgebiete
Lindkogel-Helenental
Kernzonen
Hoher Lindkogel
7
Helenental
2
Glaslauterriegel-Heferlberg
Gießhübl-Kiental Ost und WestWassergespreng-Anninger Tierftal
1
Anninger Tieftal
1
Gießhübl-Eichberg
1
Wassergespreng
1
Gießhübl-Finsterer Gang
3
Eichkogel
Schwarzlacken-Festenberg-Dorotheerwald
Dorotheerwald
Lainzer Tiergarten
Sattel-Baunzen
Troppberg
Mauerbach-Dombachgraben
Altenberg
GC Anzahl
Karte
2
3
5
5
4
9
6
21
7
Baunzen
2
Deutschwald
1
Troppberg
5
Waldandacht
1
Moosgraben
1
Kolbeterberg
2
Mauerbach
3
Dombachgraben
3
Latisberg
3
Leopoldsberg
1
Altenberg
1
9
10
11
12
13
14
Cacheumgebung
In den meisten Fällen ist der Cachebeschreibung oder den Kommentaren der Geocacher zu
entnehmen, wie die Umgebung des Cacheverstecks ausgeprägt ist bzw. um was für einen
Landnutzungstyp es sich handelt. 49 der 76 Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten
Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald befinden sich demnach im Wald, sieben im
113
Offenland, vier in Rand- und Saumgesellschaften (z.B. am Wald- oder Wegrand), jeweils drei
im Bereich von Felsen und Gestein bzw. an Straßen und Bauwerken, zwei in der Nähe eines
Baches, einer in einem Park und bei sieben Geocaches waren keine genaueren Angaben zur
Cacheumgebung zu ermitteln (siehe Abb. 13).
keine Angaben
Park
Straße, Bauwerke etc.
Bach/ Fluss
Rand/ Saumgesellschaften
Felsen/ Gestein
Offenland
7
1
3
2
4
3
7
Wald
49
Abb. 13: Umgebung der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer
naturschutzfachlicher Bedeutung
In Einzelfällen sind den Kommentaren genauere Beschreibungen der Cacheumgebung zu
entnehmen: Häufig wird erwähnt, dass der Ort, an dem sich der Cache befindet, sehr
abgeschieden und einsam ist, abseits der üblichen Wanderrouten liegt oder gar nicht auf
Wanderkarten verzeichnet ist (z.B. der Gipfel des Hohen Ges). Die Geocacher geben an, dass
sie diesen bisher unbekannten Ort ohne ihr Hobby nie aufgesucht hätten.
In einem Fall ist von Brennnesseln in der Cacheumgebung die Rede, die als Stickstoffzeiger
einen Hinweis auf einen Nährstoffeintrag geben könnten. In einem anderen Fall ist der
Geocache nur ca. 25 Schritte von einer Futterstelle entfernt. Die Cacheserie „Wadi
Gütenbach“ führt mitten durch ein saisonal ausgetrockenetes Bachbett.
Bei mehreren Caches wird von alten Bombentrichtern in der Cacheumgebung berichtet und
von bemerkenswert großen Buchen und Eichen.
114
Betroffene Natura 2000-Schutzobjekte
Von insgesamt 21 signifikanten Lebensraumtypen (Anhang I FFH-RL) (siehe Anhang II), die
im Wienerwald vorkommen, sind elf von Geocaching betroffen (siehe Abb. 14). In allen neun
signifikanten Waldlebensraumtypen (fünf davon gelten als prioritär) findet Geocaching statt.
Die meisten Geocaches der naturschutzfachlich relevanten Bereiche des Wienerwaldes sind
in Labkraut-Eichen-Hainbuchenwäldern (23 GC), Mullbraunerde-Buchenwäldern (22 GC) und
Pannonischen Eichen-Hainbuchenwäldern (13 GC) versteckt.
Auch zwei der sieben signifikanten Offenlandlebenstypen des Wienerwaldes sind von
Geocaching betroffen: Während auf Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen acht Geocaches
versteckt sind, ist auf Glatthaferwiesen nur einer zu finden (siehe Abb. 14).
Submediter. Kiefernwälder m. endem. Schwarzkiefern*
5
Wärmeliebende Flaumeichenwälder*
4
Pannonische Eichen-Hainbuchenwälder*
13
Erlen-Eschen-Weiden-Auen*
2
Schlucht- und Hangmischwälder*
3
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder
23
Trockenhang-Kalkbuchenwälder
4
Mullbraunerde-Buchenwälder
22
Hainsimsen-Buchenwälder
Glatthaferwiesen
7
1
Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen
8
* prioritäre Lebensraumtypen
Abb. 14: Anzahl der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer
naturschutzfachlicher, die in einem signifikanten Lebensraumtyp (Anhang I FFH-RL) liegen
Von insgesamt 23 signifikanten Tierarten (Anhang II FFH-RL) (siehe Anhang II), die im
Wienerwald vorkommen, sind zehn von Geocaching betroffen (siehe Abb. 15). Vor allem im
Verbreitungsgebiet von Fledermäusen und Käfern findet Geocaching statt: Bei den Käfern
sind der Hirschkäfer (Lucanus cervus) (19 GC), der Veilchenblaue Wurzelschnellkäfer (Limoniscus
violaceus)
(14 GC) sowie die prioritären Arten Eremit (Osmaderma eremita) (12 GC) und
Alpenbock (Rosalia alpina) (jeweils 5 GC) betroffen. Bei den Fledermäsuen sind vor allem das
Kleine Mausohr (Myotis blythii) (16 GC), die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrum-equinum) (8
115
GC) und das Große Mausohr (Myotis myotis) (5 GC) betroffen. Auch im Verbreitungsgebiet des
Ziesels (Spermophilus citellus) sind fünf Geocaches versteckt. (siehe Abb. 15)
5
Alpenbock* (Rosalia alpina)
12
Eremit* (Osmaderma eremita)
19
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
14
Veilchenblauer Wurzelschnellkäfer (Limoniscus violaceus)
1
Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex)
5
Großes Mausohr (Myotis myotis)
1
Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
16
Kleines Mausohr (Myotis blythii)
8
Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrum-equinum)
5
Ziesel (Spermophilus citellus)
* prioritäre Arten
Abb. 15: Anzahl der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer
naturschutzfachlicher Bedeutung, die im Verbreitungsgebiet einer signifikanten Tierart (Anhang II FFH-RL)
liegen
Von insgesamt 20 signifikanten Vogelarten (Anhang I VS-RL) (siehe Anhang II), die im
Wienerwald vorkommen, sind 17 von Geocaching betroffen (siehe Abb. 16). Darunter sind
viele Waldbewohner: Im Verbreitungsgebiet des Wespenbussards (Pernis apivorus) sind 36, in
dem von Mittel- (Dendropopus medius), Weißrücken- (Dendrocopus leucotos), Grau- (Picus canus) und
Schwarzspecht (Dryocopus martius) je 21 bis 29 Geocaches versteckt. Zwerg- (Ficedula parva) und
Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis) sind mit je 22 bzw. 23 und der Schwarzstorch (Ciconia
nigra)
mit 21 Geocaches betroffen. Im Verbreitungsgebiet des Uhus (Bubo bubo) liegen 13
Geocaches versteckt. (siehe Abb. 16)
Aber auch Bewohner halboffener und offener Lebensräume sind von Geocaching betroffen:
Im Verbreitungsgebiet des Neuntöters (Lanius collurio) sind acht Geocaches versteckt.
Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Heidelerche (Lullula arborea) und Ziegenmelker (Caprimulgus
europaeus) sind mit je sechs Geocaches betroffen. (siehe Abb. 16)
Im
Verbreitungsgebiet
des
Wanderfalkens
(Falco
peregrinus),
einem
Felsenbewohner, sind ebenfalls sechs Geocaches zu finden (siehe Abb. 16).
116
typischen
7
Blutspecht (Dendrocopos syriacus)
8
Neuntöter (Lanius collurio)
23
Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis)
22
Zwergschnäpper (Ficedula parva)
Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria)
6
Heidelerche (Lullula arborea)
6
22
Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos)
21
Mittelspecht (Dendrocopos medius)
Schwarzspecht (Dryocopus martius)
29
Grauspecht (Picus canus)
29
6
Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
3
Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
13
Uhu (Bubo bubo)
Haselhuhn (Bonasa bonasia)
Wanderfalke (Falco peregrinus)
1
6
36
Wespenbussard (Pernis apivorus)
21
Schwarzstorch (Ciconia nigra)
Abb. 16: Anzahl der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer
naturschutzfachlicher Bedeutung, die im Verbreitungsgebiet einer signifikanten Vogelart (Anhang I VS-RL)
liegen
Frequentierung und Dauerhaftigkeit der Geocaches
Abb. 17 zeigt die jeweilige Anzahl der „Gefunden-Logeinträge“ der Geocaches der Gebiete
des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung im
Verhältnis zum jeweiligen Alter der Geocaches. Das Alter eines Geocaches entspricht dabei
der Zeitspanne von seiner Veröffentlichung auf geocaching.com bis zu dem Tag, an dem die
Anzahl seiner geloggten Funde abgerufen wurde (Stand variiert je nach Cache vom 07.02. bis
18.06.2014) (vgl. Kap. 4.2.2). Da die Geocaches über den Zeitpunkt der Abfrage hinaus
fortbestehen, spiegelt das Alter also nicht die endgültige Dauer des Bestehens eines Caches
wieder, sondern stellt lediglich eine Momentaufnahme dar.
Anhand der Trendlinie ist abzulesen, dass die Anzahl der „Gefunden-Logeinträge“ mit
steigendem Alter des Geocaches grundsätzlich zunimmt. Die Streuung der Punktewolke ist
allerdings sehr groß: Einige wenige Geocaches mit hohem Alter weisen auch eine besonders
hohe Anzahl an „Gefunden-Logeinträgen“ auf. Bei vielen Geocaches, die über dem
Durchschnittsalter von 1.317 Tagen liegen, liegt die Anzahl der „Gefunden-Logeinträge“
117
jedoch unter dem Durchschnitt. Und auch Geocaches, die weit unter dem Durchschnittsalter
liegen, weisen zum Teil bereits eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an „GefundenLogeinträge“ auf. (siehe Abb. 17)
Ø Alter
1000
900
Anzahl der geloggten Funde
800
700
Datenreihen1
Geocaches
600
Trendlinie
Linear
(Datenreihen1)
500
400
300
Ø Anzahl „Gefunden-Logeinträge“
200
100
0
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
Alter (in Tagen)
Abb. 17: Anzahl der „Gefunden-Logeinträge“ der Geocaches der Gebiete des Biosphärenparks Wienerwald
mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung im Verhältnis zum jeweiligen Alter des Geocaches zum
Zeitpunkt der Abfrage (Abfrage Anzahl der geloggten Funde: 07.02. bis 18.06.2014)
Eine detailliertere Analyse in Form von Top-10-Listen bzgl. des Alters, der absoluten Anzahl
der geloggten Funde und der durchschnittlichen Anzahl der geloggten Funde pro Monat
(siehe Tab. 13) lässt weitere Rückschlüsse zu: Nur drei Geocaches (Lainzer Tiergarten I,
Domino 25 – Cobenzl refurnished, Tausendschön) der Top-10-Liste der Geocaches mit der
höchsten Anzahl geloggter Funde sind auch in der Top-10-Liste der Geocaches mit dem
höchsten Alter wiederzufinden. Wie häufig ein Cache als gefunden geloggt wurde, steht also
nicht zwingend im direkten Zusammenhang mit seinem Alter. Zieht man die Anzahl der
durchschnittlich geloggten Funde pro Monat zu Rate, wird deutlich, dass Geocaches, die pro
Monat häufig gefunden wurden (14 bis 45 Funde/Monat), erst 300 bis 500 Tage alt – also
verhältnismäßig jung – sind. Bei den ältesten Caches (3.877 bis 2.307 Tage) hingegen ist die
118
durchschnittliche Anzahl geloggter Funde pro Monat mit Null bis Sieben sehr gering. (siehe
Tab. 13)
Es lässt sich folgern, dass i.d.R. die Frequentierung eines Geocaches in der Anfangsphase (bis
zu ca. eineinhalb Jahren nach der Veröffentlichung im Internet) sehr hoch ist, mit
zunehmendem Alter des Caches aber abnimmt.
Tab. 13: Top-10-Listen der Geocaches der Gebiete des Biosphärenparks Wienerwald mit besonderer
naturschutzfachlicher Bedeutung sortiert nach dem höchsten Alter, der höchsten Anzahl geloggter Funden
(absolut) und der höchsten Anzahl durchschnittlich geloggter Funde pro Monat (Abfrage Anzahl der
geloggten Funde: 07.02. bis 18.06.2014)
Top-10-Liste | HÖCHSTES ALTER
GC-Code
1
2
3
4
5
6
7
8
9
GCH6AC
GCH6RV
GCH55G
GCMX8C
GCNV6K
WM68R
GCVC24
GCWT81
GCZFPQ
GC162FV
10
GC16ZFZ
GC-Code
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
GCH55G
GCNV6K
GC2D7G6
GC2EZVP
GC1ZC8F
GC49QA2
GC2ZFPQ
GC3VBRD
GC3VB6W
GC49QAK
FID
(GIS)
74
55
35
16
66
7
71
37
19
11
12
Alter
GC-Name
(in Tagen)
Lainzer Tiergarten II
Troppberg
Lainzer Tiergarten I
Hoher Ge
Domino 25 Cobenzl refurnished
Krainer Nadeln
Auf dem Weg zu den Sternen…
Feuerstein
Tausendschön
Eichkogel Steinbruch
Eichkogel Weinbau
3877
3806
3793
3291
3272
3023
2989
2830
2652
2307
2307
Anzahl der
geloggten
Funde,
absolut
178
160
924
207
790
1
196
156
449
358
341
Top-10-Liste | HÖCHSTE ANZAHL GELOGGTER FUNDE (ABSOLUT)
Anzahl der
geloggten
FID
Alter
GC-Name
(GIS)
(in Tagen)
Funde,
absolut
35
66
20
67
44
4
19
22
21
3
Lainzer Tiergarten I
Domino 25 Cobenzl refurnished
Welcome to Lower Austria II
Nasenweg
Eustachiuskapelle
Waldrunde 3
Tausendschön
Flotter Fünfer im Wald (Nr.2)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.1)
Waldrunde 5
119
3793
3272
1294
1271
1646
303
2652
556
556
301
924
790
616
594
498
451
449
422
421
416
Anzahl der Ø
geloggten
Funde/Monat
1
1
7
2
7
0
2
2
5
5
4
Anzahl der Ø
geloggten
Funde/Monat
7
7
14
14
9
45
5
23
23
41
GC-Code
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
GC49QA2
GC49QAK
GC3VBRD
GC3VB6W
GC3VBRM
GC3VBRQ
GC3VBT3
GC3Y0WE
GC2D7G6
GC2EZVP
Top-10-Liste | HÖCHSTE ANZAHL Ø GELOGGTER FUNDE/MONAT
Anzahl der
geloggten
FID
Alter
GC-Name
(GIS)
(in Tagen)
Funde,
absolut
4
3
22
21
24
25
26
13
20
67
Waldrunde 3
Waldrunde 5
Flotter Fünfer im Wald (Nr.2)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.1)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.3)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.4)
Flotter Fünfer im Wald (BONUS)
FLAK@Eichkogel
Welcome to Lower Austria II
Nasenweg
303
301
556
556
553
558
559
503
1294
1271
451
416
422
421
400
397
342
281
616
594
Ø Anzahl der
geloggten
Funde/Monat
45
41
23
23
22
21
18
17
14
14
Auffällig ist, dass der Cache „Krainer Nadel“ trotz seines hohen Alters von 3.023 Tagen nur
ein einziges Mal als gefunden geloggt wurde. Bei diesem Cache handelt es sich um einen
Waymark, also einen virtuellen Cachetyp, der unter herkömmlichen Geocachern nur wenig
beliebt ist (vgl. Kap. 2.1.4).
Die Geocaches der Top-10-Listen iegen überwiegend am östlichen Rand des Biosphärenparks
(siehe Anhang V Karte 16)
Cachegröße
46 von 76 Caches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen des Biosphärenparks
Wienerwald werden der Größe Small (100ml bis <1l) zugeordnet (siehe Abb. 18, Tab. 5).
Small ist damit die bevorzugte Größenklasse, gefolgt von Micro (<100ml) (14 GC) und
Normal (1 bis <20l) (13 GC). Ein Cache (GC37RAQ – (50) Die Rache der Micros aus dem Wald)
wurde der Größenklasse Other zugeordnet. Laut der Cachebeschreibung und der
Kommentare handelt es sich hierbei um einen extrem kleinen Cache (siehe Materialband/
Daten-CD). Ein Großteil der Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen ist
also sehr klein und klein. Geocaches der Größe Large (ab 20l) gibt es hier gar nicht. (siehe
Abb. 18)
120
Large (ab 20l)
0
Normal (1 bis < 20l)
13
Small (100ml bis < 1l)
46
Micro (< 100ml)
Other
14
1
Abb. 18: Verteilung der Größenklassen der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung
Difficulty- und Terrainwertung
In den naturschutzfachlich relevanten Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald
überwiegt mit 46 Geocaches die Terrainwertung T2 (mittelmäßig) (siehe Abb. 19, Tab. 6). 16
Geocaches wurden die Terrainwertung T3 (herausfordernd) und zwölf Geocaches die
Terrainwertung T1 (einfach) zugeordnet. Nur ein Geocache hat die Terrainwertung T4
(schwierig), kein einziger die Terrainwertung T5 (sehr schwieirg). Die Geocaches in den
naturschutzfachlich relevanten Bereichen sind, was die Schwierigkeit bezüglich des Geländes
angeht, überwiegend kürzere bis mittellange (>3km) Wanderungen, die häufig entlang
markierter Wege führen und nur wenig Höhenunterschiede aufweisen, bei denen u.U. kleine
Klettereien und Unebenheiten in Kauf genommen werden müssen. (siehe Abb. 19)
Ähnlich verhält es sich bei der Schwierigkeit bzgl. des Rätsels bzw. der Suche nach dem
Versteck (siehe Tab. 6): Auch hier überwiegt die Difficultywertung D2 (mittelmäßig) mit 35
Geocaches (siehe Abb. 19). 25 Geocaches wurden bezüglich der Difficulty der Stufe D1
(einfach), zwölf der Stufe D3 (herausfordernd), zwei der Stufe D4 (schwierig) und nur einer
der Stufe D5 (sehr schwierig) zugeordnet. Die Geocaches in den naturschutzfachlich
relevanten Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald sind, was die Difficultywertung
angeht, überwiegend einfach bis herausfordernd und liegen damit ebenfalls im Mittelfeld.
(siehe Abb. 19)
121
D/T5 sehr
schwierig
D/T4 schwierig
0
Terrain
Difficulty
1
1
D/T3
herausfordernd
2
12
16
D/T2
mittelmäßig
D/T1 einfach
35
12
46
25
Abb. 19: Verteilung der Terrain- und Difficultywertung der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks
Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung
Anzahl der Owner
Die 76 Geocaches der naturschutzfachlich relevanten Bereiche wurden von nur 45 Ownern
versteckt. 18 Owner haben jeweils zwei bis fünf Geocaches versteckt.
122
5.2 Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der Cachebeschreibungen
und Kommentare der Geocaches der Gebiete des Biosphärenparks
Wienerwald mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung
5.2.1 Probleme bei der Cachesuche oder mit dem Cache
Probleme mit dem GPS-Gerät oder -Empfang, Probleme mit den Koordinaten
Ein immer wieder genanntes Problem, vor allem bei der Cachesuche im Wald, ist der
schlechte GPS-Empfang. Geocacher berichten, dass ihr GPS-Empfänger springende
Koordinaten zeigt oder auf die falsche Seite des Weges (bei Verstecken in Wegnähe) bzw.
auf die falsche Seite des Grabens oder Baches weist, sodass Graben bzw. Bach in
manchen Fällen mehrfach überquert wurden. Zum Teil führen die Empfangsprobleme im
Wald dazu, dass gezielt nahegelegene Wiesen oder Lichtungen aufgesucht werden, in der
Hoffnung dort besseren Empfang zu haben.
Diese Empfangsprobleme gibt es nicht nur bei der Suche nach dem Cache, sondern
offensichtlich auch beim Verstecken und Bestimmen der Koordinaten. So ist in den
Kommentaren immer wieder zu lesen, dass die in der Beschreibung angegebenen
Koordinaten zum Teil sehr ungenau sind und bis zu 30 Meter neben dem Versteck liegen.
Ein weiterer Grund für die Ungenauigkeit der Koordinaten liegt in dem Alter des
Geocaches bzw. des GPS-Empfängers, mit dem die Koordinaten bestimmt wurden,
begründet. Neue GPS-Geräte sind deutlich genauer als die älteren Modelle und
Smartphones scheinen etwas ungenauer zu sein als die üblicherweise fürs Geocaching
genutzten GPS-Empfänger. Teilweise wurden die Koordinaten der Geocaches nach
einigen Jahren von den Ownern mit Hilfe eines neuen GPS-Empfängers korrigiert. Nach
dieser Korrektur wurden die entsprechenden Geocaches deutlich seltener als „nicht
gefunden“ geloggt.
Weitere Probleme gibt es bei der Suche, wenn der Akku des GPS-Empfängers nicht
ausreicht bzw. vergessen wurde, den Akku vor der Geocachingtour vollständig
aufzuladen.
123
Langes Suchen, Probleme den Cache zu finden
In den Kommentaren ist häufig von Problemen bei der Suche bzw. langem Suchen nach
dem Cache zu lesen. Teilweise gaben Geocacher an 30 bis 60 Minuten lang nach einem
Cache gesucht zu haben, in einem Fall sogar 90 Minuten lang. Bei Problemen den Cache
zu finden wird, laut der Kommentare, der Suchradius über die 10 Meter Ungenauigkeit
der GPS-Empfänger hinaus auf 20 bis 40 Meter erweitert. Wird der Cache nicht gefunden,
kehren viele Geocacher erneut zurück, um nach dem Cache zu suchen. Es sind teilweise
also zwei bis drei Anläufe nötig bis der Cache gefunden wird. Den Kommentaren ist zu
entnehmen, dass in diesen Fällen meistens kein „nicht gefunden“ geloggt wird.
Stattdessen wird so oft nach dem Cache gesucht, bis ein „gefunden“ geloggt werden
kann.
Manchmal kann der Cache allerdings auch gar nicht gefunden werden, weil er nicht mehr
in seinem Versteck liegt oder nur noch Überreste des Behälters in der Cacheumgebung zu
finden sind ( siehe Probleme mit dem Cacheversteck Seite 126). Vor allem wenn der
Cache vor Ort nicht mehr vorhanden ist und online noch nicht vom Owner deaktiviert
wurde, wird weiter nach ihm gesucht. Nach mehreren „nicht gefunden“ Logeinträgen
deaktiviert der Owner den Geocache zumeist, um ihn bei Gelegenheit zu erneuern und zu
reaktiveren ( siehe Probleme mit der Cachewartung Seite 129).
Ein anderes Problem taucht auf, wenn der Geocache verlegt wird (siehe Probleme mit
dem Cacheversteck Seite 126). Einzelne Geocacher suchen weiterhin am alten Versteckort
– entweder, weil sie den Cache bereits kennen und (z.B. weil sie gerade in der Nähe sind)
erneut aufsuchen wollen oder, weil sie die alten Daten bereits auf ihrem GPS-Empfänger
gespeichert hatten und vor der Suche nicht auf Aktualität überprüfen.
Ein weiteres Problem bei der Suche nach einem Geocache kann auftreten, wenn „Cacherautobahnen“ (= Trampelpfad, der zum Cache führt und durch starke Frequentierung
entstanden ist) gefolgt wird, da diese nicht immer zum richtigen Versteck, sondern
teilweise nur zu vermuteten Verstecken führen.
Manchmal kommt es während der Vegetationszeit zu Schwierigkeiten bei der Suche, da
Bewuchs das Versteck oder entscheidende Hinweise zum Versteck verdeckt.
124
Probleme bei der Suche gibt es auch dann, wenn es sich um einen besonders kleinen
Microcache (siehe Tab. 5) handelt, das Versteckt gut getarnt ist oder so gewählt wurde,
dass es besonders schwer aufzuspüren ist, z.B. bei einer hohen Difficultywertung (siehe
Tab. 6).
Häufig kommt es auch zu Schwierigkeiten den Cache zu finden, wenn die
Cachebeschreibung nicht genau gelesen wurde und wichtige Informationen und Hinweise
deshalb nicht berücksichtigt werden. Dieser Fall kann z.B. bei einem Offset-Cache
eintreten. Ein Offset-Cache ist eine Variante eines Multi-Caches (siehe Tab. 1) bei der
i.d.R. an den angegebenen Koordinaten Zahlen auf einem bereits vorhandenen Objekt
(z.B. Denkmal, Wegweiser etc.) zu finden sind. Aus diesen Zahlen können mit Hilfe einer
Formel aus der Cachebeschreibung die Koordinaten der nächsten Station bzw. des finalen
Cacheverstecks ermittelt werden. Wird nicht berücksichtigt, dass es sich um einen OffsetCache handelt wird u.U. aus Unwissenheit an den angegeben Koordinaten und damit am
falschen Ort nach dem Cache gesucht.
Am falschen Ort wird auch dann gesucht, wenn beim Errechnen bzw. Bestimmen der
Finalkoordinaten von Bonus- oder Mystery-Caches ein Fehler gemacht wurde und die
ermittelten Koordinaten vor der Suche nicht mit einem Koordinatenchecker überprüft
wurden. Wurde vergessen bei einer Serie Bonuszahlen zur Berechnung der Koordinaten
des Bonuscaches zu notieren, werden die Koordinaten teilweise einfach geschätzt und die
Mit einem Koordinatenchecker wie z.B. dem GeoChecker kann man
überprüfen, ob die Koordinaten, die man bei einem Rätselcache ermittelt
hat, korrekt sind. Sinnloses Suchen am falschen Ort kann damit vermieden
werden. Koordinatenchecker sind in der Regel kostenfrei zu benutzen.
Ein Koordinatenchecker kann nur benutzt werden, wenn der Cacheowner
auf der Koordinatencheckseite für seinen Cache einen Html-Link erstellt,
der dann in die jeweilige Cachebeschreibung eingefügt wird. Der
Geocacher, der seine Rätsellösung überprüfen will, klickt auf den Link, gibt
dort seine ermittelten Lösungs-Koordinaten ein und bekommt mitgeteilt,
ob die Lösung stimmt oder nicht.
Ein Koordinatenchecker kann also nur eingesetzt werden, wenn man einen
Zugang zum Internet hat. Wird das Rätsel vor Ort z.B. im Wald gelöst, ist
das nicht immer der Fall.
(Dieterich o.J.)
125
Koordinatenchecker
Koordinatenchecker
Suche findet auf Verdacht statt.
Probleme mit dem Cacheversteck, -behälter (beschädigt, zerstört oder verschleppt),
Cache-Inhalten, Bergungskonstruktion
In den Kommentaren ist immer wieder von Problemen mit dem Cacheversteck bzw. dem
–behälter zu lesen: Zum Teil sind die Plastikboxen von Tieren angenagt, zerbissen oder
bewohnt bzw. durch Witterungseinflüsse porös geworden und zerfallen in scharfkantige
Plastiksplitter. Caches verschwinden teilweise sogar mehrfach. In diesen Fällen wird
gemutmaßt, dass der Cache entweder von Menschen zerstört bzw. entnommen oder von
Tieren verschleppt wurde. Manchmal lassen Tierspuren (z.B. von Wildschweinen) in der
unmittelbaren Umgebung des ursprünglichen Versteckortes darauf zurückschließen. In
einigen Fällen ist der Geocache wahrscheinlich Rodungsarbeiten zum Opfer gefallen. Der
Owner deaktiviert dann meistens den Cache um die Dose zu erneuern, ggf. an einem
anderen Ort zu verstecken und reaktiviert den Cache im Anschluss. Manchmal wird ein
Cache aber auch bewusst verlegt, z.B. wenn das alte Versteck der starken Frequentierung
und der intesiven Suche nicht länger Stand hält und zerfällt.
Nicht immer fehlt jedoch der ganze Cache. Manchmal ist eine leere Dose zu finden, der
Cache wurde dann vermutlich von Menschen oder Tieren geplündert. In einem Fall war
das Logbuch fast komplett aufgefressen.
Geocacher berichten in den Kommentaren immer wieder von ungeeigneten Tauschgütern
wie Lebensmitteln (Zuckerl, Kaugummi etc.) oder Kosmetika wie Sonnencreme, die sie in
den Cachebehältern finden.
Auch mit den Bergungskonstruktionen von Geocaches kann es zu Schwierigkeiten
kommen: Manche Geocaches hängen in einem Baum und können mit einem Seil runter
gelassen werden. Probleme gibt es dann, wenn sich das Seil in einer Astgabel verklemmt
und sich durch die Reibung in das Holz sägt oder wenn das Seil im Winter gefriert.
Probleme mit dem Gelände
Ein weiterer Problemfaktor zum Cache zu gelangen, ist das Gelände. Schwierigkeiten gibt
es vor allem bei Hanglagen bzw. sehr steilem Gelände. Bei schlechter Witterung,
126
schlammigem Untergrund oder feuchter Laubauflage oder bei extremer Trockenheit und
losem Untergrund kommt es hier zur Rutschgefahr.
Teilweise wird auch von sehr unebenen, schlammigen Wegen und Untergründen im
flachen Gelände berichtet, die mit ungeeignetem Schuhwerk oder wenn man einen
Kinderwagen dabei hat, schlecht zu beschreiten sind. Ist der Untergrund in der näheren
Cacheumgebung schlammig und aufgewühlt, wird dies als Spuren von Wildschweinen
oder Folge intensiver Cachesuche interpretiert.
Problematisch kann auch sein, wenn die Terrainwertung in manchen Geländen je nach
Wetterlage schwankt und dementsprechend angeglichen werden müsste. So machen sich
manche Geocacher u.U. mit der falschen Ausrüstung auf die Suche, da sie sich auf die
Einschätzung des Terrains im Listing verlassen.
 Weitere Aspekte zu Problemen mit dem Gelände sind unter der Rubrik „Probleme den
Weg/ Zugang zum Cache zu finden; Cachesuche abseits der Wege“ (siehe Seite 135) zu
finden.
Problematische Hinweise im Listing
Ein weiterer Problemfaktor bei der Suche nach dem Cache sind die Hinweise im Listing.
Sind diese zu ungenau wie „im Baum“, „look for a tree stump“ oder „Wurzelstock“ bei
einem Cache im Wald, sind Hinweise wenig hilfreich und verleiten zum intensiven
Durchsuchen sämtlicher potentieller Versteckmöglichkeiten an den Zielkoordinaten.
Weitere Beispiele für Hinweise dieser Art sind „in der Mauer“ bei einer Trockenmauer
oder „look for a rotten stump“ im Sturmschadengebiet. In den Kommentaren werden
solche Hinweise stark kritisiert und es wird gefordert die Hinweise zu konkretisieren, z.B.
indem die Baumart mit angegeben oder die Lage bzw. das erforderliche Verhalten
spezifiziert werden (Bsp.: Auf welcher Seite des Weges muss gesucht werden? Es muss
kein Stein aus der Mauer genommen werden, um den Cache zu finden.).
Manchmal sind Hinweise auch fehlerhaft, z.B. kann es zur Irritation führen, wenn Pflanzen
falsch benannt werden. (Bsp.: Im Hinweis steht Moos, es ist aber Erica gemeint.)
127
Andere Hinweise funktionieren lediglich jahreszeitlich begrenzt. Bei einem Cache wurde
im Hinweis auf einen interessant aussehenden Busch hingewiesen, der offensichtlich nur
mit Blättern, also während der Vegetationsperiode, als interessant zu interpretieren ist.
Schwierigkeiten
verursacht
außerdem,
wenn
Hinweis
und
Koordinaten
sich
widersprechen, also der Hinweis eindeutig auf einen bestimmten Bereich verweist, der
sich nicht mit den Zielkoordinaten deckt.
Gibt es allerdings gar keine Hinweise, werden u.U. typische Versteckmöglichkeiten
systematisch abgesucht. Im Wald wären das Baumstümpfe, Wurzeln, Asthölen etc.
Teilweise werden die Hinweise jedoch absichtlich nicht gelesen. Der Hintergrund ist, dass
befürchtet wird der Hinweis mindere den Suchspaß bzw. den Aspruch und die
Herausforderung. Die Cachesuche mit Hilfestellung durch Hinweise wird zum Teil als zu
Ein Hinweis bzw. Hint im Cachelisting soll es erleichtern den Geocache
zu finden bzw. das Rätsel zum Cache zu lösen. Im Gegensatz zum Spoiler,
der das Versteck z.B. durch ein Foto direkt Preis gibt, dient ein Hinweis
lediglich als Tipp.
Hinweise werden verschlüsselt dargestellt, damit sie gezielt erst dann
eingesetzt werden können, wenn der suchende Geocacher eine
Hilfestellung annehmen möchte.
Auf geocaching.com werden Hinweise mit dem Dechriffierungsschlüssel
Rot-13 dargestellt. Hinweise können online per Mausklick oder später im
Feld manuell entschlüsselt werden.
(CacheWiki 2011)
Rot-13-Deschriffierungsschlüssel
Der Buchstabe oben entspricht – entschlüsselt – dem Buchstaben unten
und umgekehrt.
Beispiel: Jhemryjrex = Wurzelwerk
128
Hinweise entschlüsseln
Hinweise entschlüsseln
einfach angesehen.
Probleme mit der Cachewartung
Auch durch eine schlechte Cachewartung, sowohl vor Ort als auch im Internet, kann es zu
Problemen kommen. Ist ein Cache z.B. zerstört oder verschwunden, ist es wichtig, dass
das Listing zeitnah deaktiviert wird, damit der Cache vor Ort nicht weiter aufgesucht wird
bis der Owner das Problem behoben hat.
In einem Fall deaktivierte eine Ownerin den Cache wegen nötiger Wartungsarbeiten,
führte diese aber nicht durch und reagierte über ein ¾ Jahr auch nicht auf Bitten, den
Cache wieder instand zu setzen. Eine Geocacherin (nicht die Ownerin) ersetzte den
kaputten Cachebehälter daraufhin eigenmächtig, hatte aber keinen Zugriff auf das Listing,
um den Cache zu reaktivieren und entsprechende Anpassungen im Listing vorzunehmen.
In einer solchen Situation könnte eine Cache-Adoption weiter helfen. Dazu müsste die
Wenn ein Owner nicht mehr in der Lage ist seinen Cache zu warten oder
keine Lust mehr hat dies zu tun, den Cache aber nicht archivieren lassen
möchte, besteht die Möglichkeit einer Cache-Adoption. Dabei wird das
Cachelisting auf einen anderen Geocacher übertragen.
Groundspeak Inc. stellt auf seiner Plattform ein leicht zu bedienendes
Werkzeug zum Übertragen von Geocaches auf einen anderen Besitzer zur
Verfügung. Der Owner muss lediglich den Geocache-Code und den
Benutzernamen des neuen Owners eingeben um den Cache zu übertragen.
Der neue Owner muss die Adoption dann bestätigen.
Ist der ursprüngliche Owner nicht bereit das Adoptionswerkzeug zu
benutzen, können Geocaches nur auf einen anderen Besitzer übertragen
werden, wenn Groundspeak Inc. eine schriftliche Bestätigung des
bisherigen Owners vorliegt.
(Groundspeak Inc. o.J.g)
Cache Adoption
Cache Adoption
Ownerin allerdings kooperieren.
In einem anderen Fall gab es Probleme den Cache zu warten, da der Cachowner in
Tschechien lebte und auf Grund der räumlichen Distanz nicht in der Lage war, den Cache
im Wienerwald instand zu setzen. Allerdings ist die räumliche Nähe des Wohnortes zum
Cache zu Wartungszwecken laut der Guidelines (siehe Anhang I) vorgegeben. Diese Regel
wurde hier nicht eingehalten bzw. vom verantwortlichen Reviewer nicht ausreichend
überprüft.
129
5.2.2 Störung von Habitaten,
Verhaltensweisen
nicht
naturverträgliche
und
widerrechtliche
Folgen stark frequentierter Caches und intensiver Cachesuche
In den Kommentaren berichten Geocacher immer wieder von teilweise nicht
spezifizierten „Zerstörungsspuren“ in der Cacheumgebung. Explizit genannt werden
deutliche Fußspuren bzw. Trampelpfade, die zum Cache oder auch nur zu einem
mutmaßlichen Versteck führen. Auch in der unmittelbaren Cacheumgebung wird häufig
beobachtet, dass der Untergrund durch das intensive Suchen deutliche Spuren aufweist
(keine Vegetation mehr, verdichteter Untergrund).
Eine hohe Belastung bzw. starke Frequentierung der Versteckorte wird durch Geocaching
in größeren Gruppen, sogenanntes „Rudelcachen“ ausgelöst. Nach Angaben in den
Kommentaren bestehen solche „Rudel“ häufig aus vier bis sieben, manchmal auch zehn
bis zwölf und in Einzelfällen sogar 22, 30 und 40 Personen.
Eine hohe Suchaktivtiät ist meistens unmittelbar nach der Veröffentlichung eines neuen
Caches zu verzeichnen, denn dann wird besonders häufig von zufälligen Zusammentreffen
verschiedener Geocacher(gruppen) berichtet. Teilweise sind laut der Kommentare bereits
wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Caches deutliche „Cacherautobahnen“
ersichtlich.
Den Kommentaren ist außerdem zu entnehmen, dass potentielle Verstecke (z.B.
Baumstümpfe, Wurzeln, Steinhaufen, Unterholz, Nistkästen, Felsen und Steine) intensiv
durchsucht werden. In einem Fall wurden bei der intensiven Suche an einer
Trockenmauer Steine entnommen und die Mauer dadurch zerstört. Es wird von
Suchspuren an der Vegetation bzw. an Gehölzen berichtet, z.B. von verletzter Borke,
abgeknickten Ästen und Grabungsspuren an Baumwurzeln. Cacheverstecke im Totholz
(z.B. in einem Baumstumpf) halten der starken Belastung über mehrere Jahre oft nicht
Stand und „zerfallen“ regelrecht. Meistens wird der Cache dann in ein benachbartes
Versteck verlegt.
Eine weitere Folge intensiver Geocachingaktivität ist das Hinterlassen von Müll und
Exkrementen in der Cacheumgebung. Geocacher berichten vom Fund von Plastikflaschen,
130
Aludosen, Glasscherben, Lebensmittelresten und Papiertaschentüchern als Hinweis auf
eine als Toilette benutzte Stelle.
Nachtcaching
Nachtcaching ist auch im Wienerwald ein großes Thema: Zwar gibt es in den
naturschutzfachlich relevanten Bereichen des Biosphärenparks nur vier offizielle
Nachtcaches, 52 weitere der insgesamt 76 Geocaches werden jedoch auch nachts
aufgesucht. Häufig wird im Zuge einer Nachtcachingtour auch nach Caches gesucht, die
zwar nicht explizit als Nachtcache konzipiert sind, jedoch auf dem Weg zu einem
Nachtcache liegen. In diesen Fällen gibt es regelmäßig Probleme die „Nicht-Nachtcaches“
bei Dunkelheit zu finden. Zum Teil wird also absichtlich zur Dämmerung und bei
Dunkelheit gesucht, zum Teil wird jedoch auch die Dauer der geplanten Tour unterschätzt
und die Geocacher werden vom Einbruch der Dunkelheit überrascht.
Bei der nächtlichen Cachesuche kommt es relativ häufig zu zufälligen Zusammentreffen
verschiedener
Geocacher.
Die
naturschutzfachlich
relevanten
Bereiche
des
Biosphärenparks werden also auch nachts stark durch Geocaching frequentiert. Des
Weiteren ist auch Nachtcaching in größeren Gruppen sehr beliebt. In einem Fall wurde
von einer Nachtcachinggruppe mit zehn Personen berichtet.
Bei offiziellen Nachtcaches führen in den meisten Fällen wegweisende Reflektoren zu den
Zielkoordinaten. Diese sind im Regelfall an Bäumen befestigt und lösen sich häufig mit der
Zeit ab. In einem Fall war auch der Baum, an dem ein Reflektor befestigt war, morsch und
fiel um. Fehlen Reflektoren kommt es häufig zu Schwierigkeiten, den Weg zum Versteck
zu finden. Gleiches gilt bei starkem Nebel, wenn die Sichtweite nicht ausreicht oder bei
Schnee, wenn die Reflektoren verdeckt sind. Während der Vegetationsperiode kann es
auch passieren, dass Reflektoren von Bewuchs überwuchert werden. Zum Teil wird der
störende Bewuchs dann einfach entfernt.
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit den Reflektoren tritt auf, wenn diese nur
einseitig an Bäumen montiert wurden. Hier kommt es zu Schwierigkeiten, den Rückweg
zu finden. Manche Geocacher nutzen dazu die Trackback-Funktion ihres GPS-Empfängers.
Pyramidenreflektoren beugen dieser Problematik vor, da sie von mehreren Seiten gut
sichtbar sind.
131
Beim Nachtcaching kommt es besonders häufig zu direkten Begegnungen mit Tieren bzw.
werden Tiergeräusche wahrgenommen. Die Kommentare geben Hinweise auf
Beobachtungen von Rehen, Hirschen, Füchsen, Dachsen, Hasen, Mäusen, Fledermäusen,
Greifvögeln, Eulen, Amphibien, Weinbergschnecken, Käfern, Regenwürmern und
Glühwürmchen
bei
der
nächtlichen
Cachesuche.
Aufgrund
der
schlechten
Sichtbedingungen bei Dunkelheit werden Käfer, Würmer und Schnecken oft versehentlich
zertreten.
Da es beim Nachtcaching eigentlich immer zum Einsatz von Taschenlampen (teilweise
sogar besonders heller Tageslichtlampen) kommt, passiert es regelmäßig, dass sowohl
wild lebende, als auch Weidetiere geblendet werden. Die leuchtenden Tieraugen werden
zunächst für wegweisende Reflektoren gehalten. Bei der Suche nach dem Cache werden
Baumhölen und Felsspalten intensiv ausgeleuchtet. Den Kommentaren ist zu entnehmen,
dass in einer Situation ein Rascheln im Gebüsch wahrgenommen und aus Neugier
hingeleuchtet, was – in diesem Fall – einen Dachs verschreckte.
In
den
Kommentaren
ist
außerdem
von
Nachtcaching
während
der
Amphibienwanderungszeit in einem Amphibienwandergebiet zu lesen.
In anderen Fällen kam es beim Nachtcaching zu echten Gefahrensituationen: Z.B. wurden
aufgrund der Dunkelheit ein Absturz-Warnschild und ein elektrischer Weidezaun
übersehen.
Des Weiteren kommt es bei der Cachesuche nachts oder zur Dämmerung immer wieder
zu Begegnungen mit „Nicht-Cachern“, z.B. mit Jägern, die sich von den Geocachern
gestört fühlen oder mit Anwohnern, die sich über die Geocacher wundern.
Was die Geocacher in der Regel am Nachtcaching schätzen ist, abgesehen vom
Abenteuerfaktor, die intensive Wahrnehmung von Natur und Landschaft mit allen Sinnen,
trotz oder gerade wegen der Dunkelheit. In den Kommentaren ist mehrfach zu lesen, dass
die Geocacher bei Tageslicht an den Versteckort zurückkehren wollen, um sich die
Umgebung genauer anzuschauen.
132
Geocaching im Winter
Laut der Kommentare wurden bislang 60 der insgesamt 76 Geocaches in den
naturschutzfachlich relevanten Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald auch im
Winter aufgesucht. Geocacher berichten von der Cachesuche bei (hüfthohem) Schnee, Eis
und Schneeschmelze. Auch Nachtcaching findet im Winter statt.
Zum Teil erschwert die Schneedecke die Suche nach dem Cache, da Wege und
Cacherautobahnen nicht ersichtlich und Verstecke oder Hinweisobjekte (z.B. Infotafel von
der zur Berechnung der Koordinaten etwas abgelesen werden muss) von Schnee bedeckt
sind. In einem Fall gab es aufgrund des Frostes Probleme mit dem Bergungsmechanismus:
Der Cache häng in einem Baum und kann mit einem Seil runtergelassen werden. Da das
Seil aber gefroren war, funktionierte der Bergungsmechanismus nicht. Die Geocacher
überlegten daraufhin den Baum zu beklettern, um zum Cache zu gelangen.
Zwar hat jeder Owner die Möglichkeit, im Cachelisting unter der Rubrik „Attribute“ (vgl.
Kap. 2.1.4) anzugeben, dass der Cache im Winter nicht verfügbar ist – dies wird jedoch
häufig nicht gemacht. Ganz im Gegenteil sogar wird teilweise das Attribut „im Winter
verfügbar“ vergeben, auch wenn Schnee und Eis zu Problemen bei der Cachesuche führen
könnten.
Zum Teil wird die Cachesuche im Winter aber auch als besonders einfach beschrieben, da
z.B. die Fußstapfen der Vorsucher im Schnee zum Versteck leiten. In einem Fall allerdings
hat der Owner bei der Wartung seines Caches im Winter absichtlich falsche Spuren zu
möglichen Verstecken gelegt, um die Suche zu erschweren. Auf sonst eher schlammigem
Untergrund erleichtert der gefrorene Boden u.U. das Gehen. Bei Tauwetter ist es dann
natürlich besonders rutschig.
Bei Geocaches im Lainzer Tiergarten kommt es im Zusammenhang mit der Wintersperre
und den begrenzten Öffnungszeiten zu Konflikten. Ist das Cachelisting für den
entsprechenden Zeitraum nicht deaktiviert bzw. gibt es in der Beschreibung keinen
Hinweis zu den Öffnungszeiten, wird der Cache zum Teil gesucht, obwohl der Park
geschlossen ist. Die Lainzer Tiergartenmauer wird dann einfach überklettert.
Beim Geocaching im Winter werden häufig Tierspuren im Schnee entdeckt.
133
Cacheversteck(art)
Abb. 20 zeigt die Verteilung der Verstecke bzw. Versteckarten der Geocaches in den
Gebieten mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung. (Achtung: Nicht bei allen 76
Geocaches war anhand der Beschreibung und Kommentare ersichtlich, wo sich das
Versteck befindet!) Ein Großteil der Caches ist in Gehölzen bzw. in Totholz zu finden:
Sechs Geocaches sind im Wurzelbereich, fünf im Baum (z.B. hängend oder zwischen
Astgabeln verklemmt), vier in hohlen Bäumen oder Baumstämmen, drei in Astlöchern
oder Baumhöhlen und ein Cache ist im Gebüsch versteckt. Vier Geocaches sind unter
Steinen und weitere vier in Felsstrukturen (Löcher, Spalten, Höhlen) versteckt. Zwei
Caches sind in einer Trockenmauer und zwei weitere in bzw. an einem Bauwerk oder
einem Straßenschild versteckt. (siehe
Abb. 20)
Nieten***
2
Fremdkörper**
5
Hasengrill*
2
Felsstrukturen, -höhle, -loch, -spalt
4
unter Steinen
4
(Trocken)mauer
Gebüsch
2
1
im Baum (z.B. hängend)
5
hohler Baum/ toter Baum
4
Baumhöhle/ Astloch
3
Wurzeln
6
Bauwerke
2
* mit Astmaterial bedeckte Mulde
** z.B. Vogelattrappe, präparierter Baumstumpf etc.
*** es sind mehrere Dosen versteckt, nur eine davon ist der echte Cache
Abb. 20: Verteilung der Versteck(arten) der Geocaches in den Gebieten des Biosphärenparks Wienerwald
mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung
134
Eine besondere Versteckart ist der sogenannte „Hasengrill“. Bei einem Hasengrill liegt der
Cachebehälter in einer Mulde oder einem Loch im Boden und wird mit Astmaterial
abgedeckt. Diese Versteckart kommt in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen des
Biosphärenparks Wienerwald zweimal vor. (siehe
Abb. 20)
Unter dem Begriff „Fremdkörper“ wurden im Rahmen dieser Arbeit alle Versteckarten
zusammengefasst, bei denen ein vom Owner in die Natur eingefügter Gegenstand als
Cacheversteck dient, z.B. eine Vogelattrappe aus Kunststoff, eine Steinfigur oder ein
manipulierter Baumstumpf (mit Deckel). Im Untersuchungsgebiet sind fünf Verstecke in
einem Fremdkörper (siehe
Abb. 20).
Bei der Versteckart „Nieten“ sind an den Zielkoordinaten mehrere Dosen versteckt. Nur
eine davon beinhaltet den echten Cache, bei den anderen Dosen handelt es sich um
Nieten. Im Untersuchungsgebiet wurde bei zwei Geocaches mit Nieten gearbeitet (siehe
Abb. 20).
In einem Fall scheint als Hinweis auf das Cacheversteck das Geocachinglogo von
Groundspeak Inc. in einen Baum geschnitzt worden zu sein. In einem weiteren Fall wurde
der Geocache in einem frischen Holzstapel vermutet.
Probleme den Weg/ Zugang zum Cache zu finden; Cachesuche abseits der Wege
Ein sehr häufig auftretendes Phänomen ist die Cachesuche abseits markierter Wege. Bei
der Suche nach dem Versteck lassen sich viele Geocacher hauptsächlich vom GPSEmpfänger leiten, sodass markierte Wege und Pfade leicht übersehen oder erst nach
einer Weile (z.B. am Rückweg) bemerkt werden. Vor allem im Herbst und Winter, wenn
Laub und Schnee die Pfade verdecken, gibt es Probleme. Schwierigkeiten gibt es auch
wenn das Kartenmaterial veraltet ist und eingezeichnete Wege z.B. wegen Sturmschäden
nicht mehr existieren. Auch kommt es immer wieder zu Unsicherheiten, ob manche Pfade
als offizielle Wege gelten oder nicht. Manchmal kommt es zu Problemen, einen
geeigneten Zugang zum Versteck zu finden, je nachdem aus welcher Richtung man sich
135
nähert. In einem konkreten Beispiel liegt die Fläche, auf der der Cache versteckt ist, hinter
einer Futterwiese, auf der Betretungsverbot herrscht. Je nachdem, aus welcher
Himmelsrichtung man sich dieser Wiese nähert, ist u.U. jedoch kein Verbotsschild zu
sehen.
Zum Teil wird der Weg querfeld- und querwaldein aber auch ganz bewusst gewählt. Vor
allem wenn die Geocacher vorab bereits bei einem anderen Cache waren, wollen sie
häufig Umwege vermeiden und nehmen die direkte Verbindung. Der Weg querwaldein
wird oft als anstrengend und schwierig, aber auch als besonders abenteuerlich
beschrieben. Er wird mitunter absichtlich gewählt, weil er als erlebnisreicher empfunden
wird. In einigen Fällen geht aus den Kommentaren hervor, dass die Wege verlassen
werden, obwohl den Geocachern bewusst ist, dass dieses Verhalten in den Kernzonen des
Biosphärenparks nicht gestattet ist. Dann wird u.U. versucht, eine Strecke zu wählen, wo
aus naturschutzfachlicher Sicht möglichst wenig Schaden angerichtet wird. Konkret war
die Rede von der „botanisch unbedenklichen Seite des Heferlbergs“. Inwiefern diese
Einschätzungen korrekt sind, bleibt fraglich.
Nicht nur das Betreten der naturschutzfachlich relevanten Bereiche des Biosphärenparks
Wienerwald spielt eine Rolle, sondern auch das Befahren mit dem Mountainbike. Zum
Teil wird trotz des Wissens, dass ein Fahrverbot gilt, das Mountainbike zur Cachesuche
benutzt und die Strecke sogar als interessante Mountainbiketour weiter empfohlen.
Manche Mountainbiker versuchen bei der Suche nach dem Cache mit dem Rad Wege zu
bezwingen, auf denen nicht nur ein Fahrverbot gilt, sondern die auch nicht zum Befahren
geeignet sind, wie z.B. Klettersteige. Das Mountainbike muss hier streckenweise getragen
werden. Auch von der Suche mit dem Mountainbike abseits von Wegen war in den
Kommentaren zu lesen.
 Weitere Aspekte zu Konflikten im Zusammenhang mit dem Wegegebot sind unter
„Konflikte und Lösungen“ (siehe Seite 138) zu finden.
Beobachtung von Tieren und Pflanzen
Sowohl die Kommentare, als auch veröffentlichte Fotos der Geocacher auf
geocaching.com geben Hinweise darauf, dass auf dem Weg zu den Zielkoordinaten bzw.
136
bei der Suche nach dem Versteck verschiedene Pflanzen und Tiere beobachtet wurden.
Die Angaben der Geocacher variieren stark im Detaillierungsgrad: Sie reichen von
Tierspuren (im Schnee), Tierlauten und dem Fund von Tierskeletten und –behausungen
bis zur Benennung konkreter Arten.
Die Spanne der beobachteten Tierarten reicht von Insekten, Spinnen und Schnecken,
Libellen und Schmetterlingen (z.B. Rotrandbär (Diacrisia sannio), Schwarzer Bär (Arctia villica))
über Amphibien (z.B. Erdkröte (Bufo bufo) (Foto), Feuersalamander (Salamandra salamandra))
und Reptilien (z.B. Blindschleiche (Anguis fragilis), Äskulapnatter (Zamenis longissimus) (Foto))
bishin zu Säugetieren (Mäuse, Hasen, Eichkätzchen, Füchse, Dachse, Marder, Rehe,
Wildschweine, Fledermäuse) und Vögeln (Enten, Greifvögel, Spechte, Eulen etc.).
Die Spanne der beobachteten Pflanzenarten reicht von Moosen, Farnen und Pilzen über
krautige Pflanzen bishin zu Sträuchern und Bäumen. In den meisten Fällen weisen die
Kommentare und Fotos auf Blumen hin, die den Geocachern bei der Suche aufgefallen
sind (z.B. Himmelsschlüssel (Primula), Kuhschellen (Pulsatilla) (Foto), Adonisröschen (Adonis),
Glockenblume (Campanula), Veilchen (Viola), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Maiglöckchen
(Convallaria majalis)
etc.). In einigen Fällen ist sowohl den Kommentaren, als auch den
geloggten Fotos zu entnehmen, dass auch seltene und geschützte Arten wie die Weiße
Waldhyazinthe (Platanthera bifolia), eine Orchideenart, und die Herbstzeitlose (Colchicum
autumnale) (Foto) beobachtet wurden.
Sammeln von Naturalien
Nach Angaben in den Kommentaren wurden bei der Cachesuche auch Naturalien
gesammelt. Dabei handelt es sich offensichtlich nicht um geplante Sammelaktionen,
sondern vielmehr werden die Naturalien bei der Suche zufällig entdeckt und
kurzentschlossen mitgenommen.
Vor allem essbare Naturalien wie Pilze, Bärlauch, Früchte (Waldbeeren und
Vogelkirschen) sowie Maroni werden spontan gesammelt. Seltener werden Blumen
gepflückt
oder
nicht essbare
Pflanzenteile
mitgenommen.
137
(Früchte,
Borke,
Zweige,
Blätter)
Die vom Sammeln betroffenen Geocaches liegen alle in Naturschutzgebieten oder
Kernzonen. Hier ist das Sammeln und Mitnehmen von Pflanzen und Pflanzenteilen zu
Gunsten des Artenschutzes nicht gestattet (vgl. Kap.2.3.3). Die in den Kommentaren
erwähnten Sammelaktivitäten sind demnach als widerrechtliche Handlungen zu werten.
Die Kommentare des einzigen EarthCaches in den Bereichen des Biosphärenparks mit
besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung zeigen, dass Geocacher hier – offensichtlich
als Souvenir – Steine mitgenommen haben. Dieses Verhalten ist grundsätzlich kritisch zu
sehen, da ein EarthCache ein Ort mit einer geologischen Besonderheit ist, der durch das
Entfernen von Steinmaterial Schaden nehmen könnte.
5.2.3 Gefahren, Konflikte und Lösungsansätze
Gefährliche Situationen und Gefahrenpotential
Bei der Cachesuche kommt es laut der Kommentare auch zu gefährlichen Situationen
bzw. birgt die Cachesuche ein gewisses Gefahrenpotential in sich. Beispiele dafür sind
Rodungsarbeiten in der Nähe des Cacheverstecks oder wenn der Cache in einem
abgestorbenen, noch stehenden aber sehr instabilen Baum versteckt ist. In einem Fall ist
in unmittelbarer Nähe der Cachesuche ein Baum umgestürzt, es wurde aber niemand
verletzt. Ein weiterer Risikofaktor ist, wenn der Cache in einem Jagdgebiet liegt (vgl. Kap.
2.2.3).
 Weitere Aspekte zu gefährlichen Situationen sind unter „Nachtcaching“ (siehe Seite
131) zu finden.
Konflikte und Lösungen
Die Kommentare geben auch Aufschluss über Konflikte, die im Zusammenhang mit
Geocaching im Untersuchungsgebiet entstehen. Z.B. wurde der Mindestabstand von 0,1
Meile bzw. 161 Metern zwischen zwei physischen Stationen (vgl. Kap. 2.1.3) einmal nicht
eingehalten. In anderen Situationen ärgerten sich Geocacher über nicht angeleinte
Hunde, Hunde ohne Maulkorb und Hundekot am Wegrand.
138
In der Nähe eines Geocaches kam es zum Fund eines mit Eiern bestückten Vogelnestes.
Eine Geocachinggruppe berichtete in den Kommentaren von dem Plan zu einem späteren
Zeitpunkt zurückzukehren, um die geschlüpften Vogeljungen zu beobachten.
Zu Konflikten kommt es außerdem zwischen Geocachern und Jägern: Ein Jäger wird durch
eine Nachtcachinggruppe gestört. In den Kommentaren eines anderen Geocaches meint
ein geocachender Jäger zu wissen, dass seine Jägerkollegen Geocaching nicht
befürworten. Deshalb hält er seine Identität als Geocacher vor seinen Jägerkollegen
geheim.
Auch
im
Zusammenhang
mit
forstwirtschaftlichen
Arbeiten
kommt
es
zu
Konfliktsituationen mit Geocachern: In der Umgebung eines Geocaches fanden
Rodungsarbeiten statt. Die Geocacher wurden bei der Suche nach dem Versteck von
einem Forstarbeiter auf das Wegegebot hingewiesen. Als die Geocacher bemerkten, dass
sie entdeckt wurden, versteckten sie ihre GPS-Empfänger, um nicht als Geocacher
erkennbar zu sein und behaupteten gegenüber dem Forstarbeiter, sich auf der Suche
nach der Aussichtswarte verlaufen zu haben. Nachdem der Forstarbeiter verschwunden
war, machten sie sich auf der geschlägerten Fläche erneut auf die Suche nach dem Cache.
In einem anderen Fall wurden Geocacher von anderen Erholungsnutzern für Förster
gehalten und klärten diesen Irrtum nicht auf.
Mehrfach wurden Geocacher darauf hingewiesen, dass sie sich in einer Kernzone
befinden, in der Wegegebot herrscht. In einem speziellen Fall im Lainzer Tiergarten kam
es bei der Suche abseits der Wege zu einer Begegnung mit einem „Parkwächter“. Er
belehrte die Geocacher, dass das Verlassen der Wege nicht gestattet sei und behauptete
Geocaching sei im Lainzer Tiergarten prinzipiell verboten. Er forderte die Geocacher auf,
gefundene Dosen einzusammeln und in der Geocaching-Gemeinschaft die Information zu
verbreiten, dass Owner angezeigt würden, wenn sie weiterhin Geocaches im Lainzer
Tiergarten versteckten. Der Cacheowner verwies daraufhin im Listing auf die
Besucherordnung des Lainzer Tiergartens, die ein allgemeines Geocachingverbot nicht
explizit bestätigt. Er wiederholte an mehreren Stellen im Listing den ohnehin bereits
vorhandenen Hinweis, die Wege nicht zu verlassen. Nach Angaben der Kommentare
nahmen die Geocacher den Hinweis aufgrund dieser Wiederholungen offensichtlich
besser wahr und achteten gezielter darauf, die Wege nicht zu verlassen.
139
In einem weiteren Fall meldete sich ein Revierbetreuer über seinen Geocaching-Account
bei einem Owner, mit der freundlichen Bitte, den Cache aus Rücksicht auf das Wild zu
verlegen. Der Owner deaktivierte daraufhin den Cache unverzüglich und suchte in
Absprache mit dem Revierbetreuer einen geeigneteren Platz für den Cache. Der Owner
entschuldigte sich für die Probleme, die der Cache verursacht hatte und bedankte sich
beim Revierbetreuer für seine freundliche Art und für seine Nachsicht.
In einem ähnlichen Fall lag der Cache in einer Wildruhezone und war auf regulären
Wegen nicht erreichbar ohne eine Störung der Wildruhezone zu verursachen. Nachdem
die Ownerin darauf hingewiesen wurde, verlegte sie den Cache.
 Weitere Aspekte zu Lösungen von Konflikten sind unter „Gegenseitige Kontrolle der
Geocacher untereinander“ (siehe Seite 140) zu finden.
Gegenseitige Kontrolle der Geocacher untereinander
Eine andere Art und Weise wie Konflikte, die im Zusammenhang mit Geocaching
entstehen, häufig gelöst oder sogar vermieden werden, ist die Kontrolle der Geocacher
untereinander. Sie kritisieren sich oder geben Hinweise auf richtige Verhaltensweisen und
reglementieren sich so gegenseitig.
Die Cacheowner tun dies mit den Angaben in ihren Cachebeschreibungen: Sie fordern z.B.
dazu auf, Rücksicht auf die Natur zu nehmen und die Umwelt zu respektieren. Sie geben
den Hinweis, dass sich der Cache in der Nähe des Weges befindet bzw. die Wege erst kurz
vor dem Ziel oder gar nicht verlassen werden müssen. Sie weisen darauf hin, dass der
Cache in einem Naturschutzgebiet oder einer Kernzone liegt. Allerdings wird nur selten
auch darauf hingewiesen, dass in diesen Bereichen ein Wegegebot gilt. Es wird dazu
aufgefordert, Futterwiesen nicht zu betreten, auf Nachtcaching zu verzichten,
Lebensmittel als Tauschgegenstände zu vermeiden und Hunde an der Leine zu führen. Es
wird darum gebeten, an Stelle des Autos öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu
benutzen bzw. zu Fuß zu gehen. Außerdem wird darum gebeten, gefundenen Müll
einzusammeln. In einem Fall deaktivierte ein Owner seinen Cache aufgrund der starken
Vermüllung und der Exkremente in unmittelbarer Cacheumgebung.
140
Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass zum Heben des Caches keinerlei Bereiche
von Bauobjekten oder Ruinen betreten, bestiegen, auseinandergenommen oder
ansonsten zweckentfremdet werden müssen.
Im Listing werden zum Teil Öffnungszeiten vom Lainzer Tiergarten angegeben und es wird
auf die Besucherordnung hingewiesen.
Außerdem wird gewarnt, dass der Cache in einem Jagdgebiet liegt und Zusammentreffen
mit Jägern möglich sind. Es wird auch der Hinweis gegeben, in diesen Bereichen beim
Nachtcaching eine Warnweste zu tragen. Des Weiteren wird vor „Laufgräben“ und
„Bombentrichtern“ in der Cacheumgebung gewarnt, die vor allem bei Dunkelheit zu
Stolperfallen werden können.
Die Sucher üben Kritik vor allem über die Kommentarfunktion beim Loggen der
Geocaches: Sie missbilligen das zerstörerische Verhalten anderer Geocacher, die beim
intensiven Suchen Baumrinde ablösen oder Trockenmauern zerlegen und fordern
nachfolgende Sucher auf, sorgsamer mit den Gegebenheiten in der Cacheumgebung
umzugehen. Im Fall der Trockenmauer versuchten einige Geocacher sogar die von
Vorsuchern verursachten Zerstörungsspuren zu beheben. Manche Versteckplätze (wie
z.B. Trockenmauer) werden als nicht geeignet für Geocaching bewertet, da die Gefahr der
Zerstörung durch unachtsame Sucher zu hoch eingeschätzt wird. Es wird dazu
aufgefordert, zu Gunsten des Artenschutzes an bestimmten Orten ganz auf Geocaching zu
verzichten. In seltenen Fällen berichten Geocacher davon, die Suche zum Schutz von
Tieren und Pflanzen abgebrochen zu haben.
Die Cachegröße Micro (siehe Tab. 5) wird als nicht geeignet für den Wald angesehen. Die
Suche nach besonders kleinen Geocaches ist häufig schwierig und deshalb intensiv und
führt zu vermehrten Schäden in Natur und Landschaft. Cachebehälter aus Glas werden
ebenfalls als ungeeignet bewertet, da die Gefahr des Zerbrechens zu groß ist.
Ungeeignete Tauschgüter (Lebensmittel, Kosmetika etc.) werden kritisiert und entfernt.
Müll und Exkremente in unmittelbarer Cacheumgebung werden ebenfalls kritisiert und es
wird an die CITO-Philosophie erinnert. Einige wenige Geocacher berichten auch davon,
Müll eingesammelt zu haben.
141
In einem Fall wurde, als Hinweis für nachfolgende Geocacher, ein Foto einer
Naturschutzgebiets-Infotafel mit Verhaltensregeln und Verboten gepostet.
In einem anderen Fall wurde ein bewohntes Vogelnest nahe des Cacheverstecks
gefunden. Ein Geocacher schlug dem Owner daraufhin vor, das Cachelisting für die Zeit
der Brutsaison zu deaktivieren. Der Owner nahm den Hinweis dankend an und
deaktivierte den Cache noch am gleichen Tag zum Schutz der Natur bis auf Weiteres.
5.2.4 Hilfestellung für eine erfolgreiche Suche und positive Effekte von Geocaching
Hilfestellung/ Schneller Erfolg bei der Suche
In den Kommentaren geben Geocacher auch Hinweise darauf, welche Aspekte zu einer
erfolgreichen Cachesuche beitragen bzw. welche Informationen als besonders hilfreich
empfunden werden. In erster Linie scheint der Erfolg der Cachesuche vor allem mit der
Genauigkeit der Koordinaten zusammenzuhängen. Einige Geocacher geben jedoch an,
dass – sobald an den Zielkoordinaten angekommen – das Suchen mit Hilfe des GPSEmpfängers nicht immer der beste Weg zum Ziel sei. Vor allem bei schlechten
Empfangsbedingungen sei genaues Hinsehen häufig zielführender.
Auch genaue Cachebeschreibungen und Hinweise, sowie Kommentare und Spoilerbilder
(Fotos, auf denen der Versteckort abgebildet ist) von Vorfindern werden als hilfreich
angesehen. Diese Hilfestellungen funktionieren jedoch nur, wenn das Cachelisting
aufmerksam gelesen wird. Einige Cachebeschreibungen enthalten so detaillierte und
genaue Wegbeschreibungen zum Versteck, dass der Cache sogar ganz ohne Hilfe eines
GPS-Empfängers gefunden werden kann.
Bei Nachtcaches ist eine gute Wegmarkierung mittels Reflektoren entscheidend: Die
Reflektoren müssen so positioniert sein, dass sie von allen Seiten gut ersichtlich sind und
die Abstände zwischen den Wegmarkierungen sollten möglichst gering sein.
In den Kommentaren wird häufig von einem schnellen Fund berichtet, wenn es sich um
ein „logisches oder offensichtliches“ Versteck handelt. Dies ist vermutlich der Fall, wenn
142
es an einem Ort nur wenige Versteckmöglichkeiten gibt oder es sich um üblicher Weise
häufig verwendete Geocachingverstecke (z.B. hohler Baumstamm etc.) handelt.
Manche Cacheserien oder Owner sind bekannt für eine bestimmte Versteckart, die sie –
als persönliches Markenzeichen – immer wiederholen. Hat man also einmal einen Cache
der Serie bzw. des Owners gefunden, ist es ein Leichtes weitere Caches zu finden. Dies ist
z.B. bei der Cacheserie „Welcome to Lower Austria“ der Fall: Die Caches der Serie sind
allesamt an „Willkommen in Niederösterreich“-Schildern versteckt.
Auch zufällige Zusammentreffen verschiedener Geocacher(gruppen) bei der Suche
erweisen sich zumeist als hilfreich. Bei Mystery-Caches werden dann z.B. errechnete
Koordinaten abgeglichen und ausgetauscht. Zum Teil wird die Suche auch gemeinsam
fortgesetzt.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten „Telefonjoker“ zu benutzen. Hat
man vor Ort starke Probleme das Versteck aufzuspüren, ruft man einen GeocacheKollegen an, von dem man weiß, dass er den Cache bereits gefunden hat und lässt sich
einen Tipp geben. Die Voraussetzung einen Telefonjoker einsetzen zu können ist, dass der
Handyempfang ausreicht um ein Telefonat zu führen, was im Wienerwald nicht immer
der Fall ist.
Positive Effekte von Geocaching (Umweltbewusstsein, Wertschätzen der Natur)
In den Kommentaren machen die Geocacher immer wieder deutlich, wie sehr sie bei der
Cachesuche Natur und Landschaft genießen, sich an Naturbeobachtungen erfreuen und
die abwechslungsreiche Vegetation wertschätzen. In einem Fall wird mit Begeisterung
von einem zufälligen Treffen mit einem Botanikexperten berichtet, der interessante
Erklärungen zur einzigartigen Flora am Rande des Wiener Beckens liefern konnte.
Häufig wird erwähnt, dass der Geocache das Interesse an einem Ort und seiner
Geschichte weckt. Geocacher geben an, Spaß daran zu haben etwas Neues über die
teilweise bereits bekannte Umgebung zu lernen.
Auf Grund der CITO-Philosophie sammeln einige Geocacher auf dem Weg zum Cache Müll
ein.
143
5.2.5 Sonstiges
Fortbewegungsart/ Kombination mit anderen Freizeitaktivitäten
Aus den Kommentaren geht hervor, dass die Suche nach dem Geocache überwiegend zu
Fuß angetreten wird. Manchmal wird die Cachesuche jedoch mit anderen
Fortbewegungsarten kombiniert: häufig mit Radfahren bzw. Mointainbiken, manchmal
mit Joggen, in Ausnahmenefällen mit Nordic-Walking oder Reiten. Die Anreise zum
Startpunkt der Tour findet häufig mit dem Auto, manchmal mit dem Fahrrad oder
öffentlichen Verkehrsmitteln und in Ausnahmefällen mit dem Motorrad statt.
Manchmal wird die Cachingtour mit anderen Freizeitaktivitäten kombiniert, z.B. mit
Klettern an einer nahe beim Cache gelegenen Kletterwand (trotz des Wissens, dass
Klettern und Bouldern dort nicht mehr erlaubt ist), mit Rodeln und Schifahren oder dem
Besuch einer Sehenswürdigkeit (z.B. Hermesvilla). Häufig wird die Cachesuche auch mit
dem Besuch eines Kaffeehauses bzw. einer Gastwirtschaft oder eines Heurigen
verbunden.
Es wird davon berichtet, dass Kinder bei der Cachesuche auf Bäume klettern und im Bach
spielen.
Außerdem werden sehr häufig Hunde mitgeführt. Teilweise sind diese, wie auf von den
Geocachern veröffentlichten Fotos ersichtlich, (auch abseits der Wege) nicht angeleint.
Hunde werden auch beim Nachtcaching mitgeführt oder auch dann, wenn ein
Hundeverbot in der Cacheumgebung herrscht und in den Attributen des Cachelistings
darauf hingewiesen wird. In einem Fall führte eine Cachegruppe sogar sechs Hunde mit
sich. In einem anderen Fall nahm eine Familie ihren Kater mit zur Cachesuche.
Qualitätsmerkmale eines Geocaches
Aus den Kommentaren lässt sich ableiten, welche Merkmale aus Sicht der Geocacher
einen Cache als qualitativ hochwertig auszeichnen: Geocacher haben besonderen
Gefallen an Caches, die zu landschaftlich reizvollen, den Cachern bislang unbekannten
144
Orten mit schöner Aussicht führen. Auch lehrreiche Themencaches, z.B. bzgl. der
Geschichte eines Ortes, werden gelobt. Zum Erfolg eines guten Caches tragen ein gut
gemachtes, originelles Rätsel, ein kreativ gestalteter Cachebehälter sowie ein innovativer
Bergungsmechanismus bei. Vor allem bei Nachtcaches spielt der Abenteuerfaktor zum
Gelingen eines guten Caches eine entscheidende Rolle. Außerdem wird die Nähe des
Verstecks zu einem Weg positiv bewertet, weil der Wald dadurch geschont wird.
145
6. Diskussion
6.1 Frequentierung von Geocaches
6.1.1 Anzahl der tatsächlichen Cachebesuche
Ein wesentlicher Faktor für die Einschätzung der durch Geocaching verursachten
Belastungen des Naturhaushaltes ist die Frequentierung von Geocaches. Denn je häufiger
ein Geocache aufgesucht wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die
Cacheumgebung sowie die dort befindlichen Arten gestört werden. Als messbare Größe
für die Frequentierung von Geocaches kann einzig die Anzahl der im Internet geloggten
Funde und „Nicht-Funde“ herangezogen werden. Die tatsächliche Anzahl der
Cachebesuche setzt sich jedoch zusätzlich aus weiteren Größen zusammen, die
überwiegend nicht messbar sind. (siehe Abb. 21)
Einer dieser Faktoren ist die Anzahl der Funde, die nicht geloggt wurden – z.B. weil
manche Geocacher grundsätzlich keinen Wert darauf legen ihre Funde im Internet zu
veröffentlichen oder weil sie vergessen haben ihre Funde zu loggen. Manchmal suchen
Geocacher einen bereits als gefunden geloggten Cache erneut auf. Der erfolgreiche Fund
eines Caches wird aber nur einmal pro Person registriert. Ein Grund für das erneute
Aufsuchen eines Caches ist, dass die Cacheumgebung den Geocachern so gut gefallen hat,
dass sie den Ort gezielt wieder aufsuchen. Manchmal „besuchen“ Geocacher einen Cache
auch spontan, wenn sie sich zufällig in der Nähe befinden und sich an das Versteck
erinnern. Ein dritter Grund für das wiederholte Aufsuchen eines Caches ist, dass
vergessen wurde, Hinweise für einen Bonuscache zu notieren. Ein Bonuscache ist ein
Geocache, der nicht direkt gefunden werden kann, sondern zunächst den Fund von einen
oder mehreren anderen Caches voraussetzt, bei denen Hinweise (häufig in Form von
Zahlen) zum Bonuscache zu sammeln sind. Mit Hilfe dieser Hinweise können dann die
Koordinaten für den Bonuscache ermittelt werden.
Beim wiederholten Aufsuchen eines Geocaches sind die Beeinträchtigungen des
Naturhaushaltes durch das Suchen verhältnismäßig gering zu bewerten, da das Versteck
146
bereits bekannt ist und gezielt angesteuert wird. Allerdings kann auch eine hohe Anzahl
an Wiederholungsbesuchen Störungen verursachen.
Zusätzlich kann ein Geocache auch von „Nicht-Geocachern“ gefunden werden, z.B. wenn
diese eine Geocachergruppe bei der Suche begleiten, den Fund aber nicht loggen, weil sie
nicht auf den entsprechenden Plattformen registriert sind. Weitere Nicht-Geocacher
können andere Erholungsnutzer oder Waldarbeiter sein, die den Cache zufällig finden. In
diesen Fällen handelt es sich nicht um gezieltes Suchen, sodass die Auswirkungen auf den
Naturhaushalt – zumindest bzgl. des Suchverhaltens – als geringfügig einzuschätzen sind.
Noch entscheidender als die Anzahl der nicht geloggten Funde ist die Anzahl der nicht
geloggten „Nicht-Funde“. Die Dunkelziffer liegt hier vermutlich sehr hoch, weil das Loggen
eines „Nicht-Fundes“ dem öffentlichen Zugeständnis einer Niederlage gleich kommt. Um
das zu umgehen, wird stundenlanges Suchen in Kauf genommen und es werden mehrere
Versuche unternommen, um letztendlich einen Erfolg nachweisen zu können. Die „NichtFunde“ werden dabei unterschlagen. (vgl. Kap. 2.1.5)
Ein weiterer Grund für das mögliche Unterschlagen eines „Nicht-Fundes“ könnte sein,
dass nach dem Cache gesucht wurde, obwohl dieser vor Ort nicht mehr vorhanden ist.
Möglicherweise zählen Geocacher diese missglückten Versuche nicht, da keine Chance
bestand, einen Fund zu erzielen. Warum nach einem Cache gesucht wird, der vor Ort
nicht mehr vorhanden ist, kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen kann es sein,
dass der Cache im Internet zwar bereits deaktiviert ist, der Geocacher aber veraltete
Daten benutzt (z.B. weil die Daten zum Cache bereits vor einiger Zeit auf dem GPSEmpfänger gespeichert und vor der Suche nicht auf Aktualität überprüft wurden). Zum
anderen kann es sein, dass der Cache entfernt, verschleppt oder zerstört wurde, im
Internet aber noch nicht deaktiviert ist und deshalb als aktiver Cache sichtbar bleibt.
Die „Nicht-Funde“ tragen besonders zur Beeinträchtigung der natürlichen Umgebung des
Cacheverstecks bei. Denn je länger und häufiger nach einem Cache gesucht werden muss,
desto stärker wird der Suchradius erweitert und desto intensiver werden potentielle
Versteckmöglichkeiten durchstöbert. (vgl. Kap. 5.2)
Als letzter Aspekt müssen auch die Besuche des Owners berücksichtigt werden. Er wird im
Regelfall nach einem geeigneten Versteckplatz suchen, den Cache verstecken, ihn
147
regelmäßig warten und kontrollieren und nach der Archivierung wieder einsammeln.
Abgesehen von der Suche nach einem geeigneten Versteckplatz handelt es sich bei den
Besuchen des Owners auch um gezieltes Aufsuchen des bekannten Verstecks.
Abb. 21: Schematische Darstellung wie häufig ein Geocache bzw. seine Umgebung (auf)gesucht wird
148
6.1.2 Zeitliche Begrenzung der Frequentierung von Geocaches
Caches werden vor allem in der Zeit kurz nach der Veröffentlichung besonders stark
frequentiert. Das bestätigen sowohl die statistische Auswertung der GefundenLogeinträge (vgl. Kap. 5.1.3, siehe Abb. 17, Tab. 13), als auch die qualitative Auswertung
der Kommentare zu den Geocaches (vgl. Kap. 5.2.2): In den ersten 1,5 Jahren nach der
Veröffentlichung eines Geocaches ist die Anzahl der Durchschnittsfunde pro Monat noch
relativ hoch. Demnach ist in dieser Zeit auch von einer relativ starken Belastung des
Naturhaushaltes in der Cacheumgebung auszugehen. Mit zunehmendem Alter des Caches
nimmt die Frequentierung im Regelfall jedoch deutlich ab.
Der durchschnittliche Geocacher ist vor allem regional, also in der Umgebung seines
Wohnortes unterwegs (vgl. Kap. 2.1.5). Nach einiger Zeit aktiven Geocachens sind die
Caches des unmittelbaren Umfeldes jedoch gefunden. Ambitionierte Geocacher warten
dann regelrecht auf Veröffentlichungen neuer Caches in ihrem herkömmlichen
Suchgebiet.
Wird ein Geocache nach wenigen Jahren nicht mehr so häufig aufgesucht, scheint das
jedoch keinen Anlass zu sein, ihn zu archivieren (vgl. Kap. 5.1.3). Aufgrund der
Abstandsregel können im Umkreis von 161 Metern um das Cacheversteck keine weiteren
Geocaches ausgelegt werden (vgl. Kap.2.1.3). Ein selten besuchter Geocache blockiert ein
Gebiet also für die Auslegung neuer Caches.
Es lässt sich die Vermutung anstellen, dass die Belastung für die Natur mit steigendem
Alter und abnehmender Frequentierung eines Geocaches deutlich abnimmt. Eventuell
wird sogar ein so geringer Grad der Belastung erreicht, dass sich die natürliche Umgebung
des Verstecks zum Teil erholen kann. Viel wesentlicher ist jedoch, dass der Cache
weiterhin bestehen bleibt und so die Umgebung für das Auslegen neuer Caches blockiert.
Dadurch sichert er indirekt die natürlichen Ressourcen dort vor weiterer Schädigung. Wie
relevant die Wirkung dieses positiven Effektes wirklich ist, bleibt allerdings unklar, denn
die Zahl der neu versteckten Geocaches steigt trotz dieser Tatsache weiter an (siehe Abb.
2) und die Belastung der Landschaft durch Geocaching nimmt tendenziell weiter zu.
149
Außerdem muss bedacht werden, dass ältere Caches u.U. verhältnismäßig häufig wieder
aufgesucht werden. Das wiederholte Aufsuchen bereits gefundener Geocaches wird nicht
registriert und ist eine unbestimmbare Größe (siehe Abb. 21).
6.2 Kriterien für die naturschutzfachliche Bewertung von Geocaches
6.2.1 Praxistauglichkeit der Durchsetzung des (Naturschutz)Rechtes
Geocaching abseits der markierten Wege ist in den Kernzonen, die als Naturschutzgebiet
rechtlich abgesichert sind, nicht gestattet (vgl. Kap. 2.3.3). Demanch muss zunächst die
Frage geklärt werden, ob Geocaching in der Praxis auf oder abseits markierter Wege
stattfindet. Die Analyse der untersuchten Geocaches zeigt deutlich, dass beim Verstecken
und Suchen von Geocaches die markierten Wege im Regelfall verlassen werden (vgl. Kap.
5.2). Denn selbst wenn sich ein Versteck in Wegnähe befindet, wird der Weg – wenn auch
nur ein kurzes Stück – verlassen. Dass sich ein Cacheversteck direkt auf bzw. am Weg
befindet, ist zwar nicht grundsätzlich auszuschließen, jedoch eher unwahrscheinlich.
Selbst wenn das der Fall sein sollte, kann aufgrund der Ungenauigkeit von GPSEmpfängern ein durchschnittlicher Suchradius von zehn Metern vorausgesetzt werden
(vgl. Kap. 2.1.2, Kap. 4.2.2). Faktisch wird der Weg beim Geocaching also verlassen.
Abgesehen davon soll sich die Natur in Kernzonen sowie in Naturschutzgebieten
möglichst unbeeinflusst vom Menschen entwickeln können. Durch Geocaching wird die
Natur jedoch zum Teil sogar maßgeblich beeinträchtigt (vgl. Kap. 5.2.2). Das Ausüben von
Geocaching in Kernzonen und Naturschutzgebieten widerspricht damit den Schutzzielen.
In den Bereichen des Biosphärenparks, die als Landschaftsschutzgebiete rechtlich
abgesichert sind (Kernzonen im Bereich Wien sowie der gesamte niederösterreichische
Teil des Biosphärenparks), ist das Verlassen der Wege nicht prinzipiell untersagt. In den
jeweiligen Verordnungen der Schutzgebiete können jedoch entsprechend des
Schutzzweckes Ge- und Verbote – also theoretisch auch ein Wegegebot – erlassen
werden. Außerdem sind im Landschaftsschutzgebiet Handlungen untersagt, die zu einer
negativen Beeinträchtigung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Lebensraumes
150
führen. Geocaching kann u.U. zu solch einer negativen Beeinträchtigung führen.
Zumindest ist nicht eindeutig auszuschließen, dass Geocaching keine negativen
Beeinträchtigungen
verursacht.
Andererseits
wird
der
Erholungsfunktion
von
Landschaftsschutzgebieten ein hoher Stellenwert beigemessen. Die ökologische
Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes in Landschaftsschutzgebieten darf jedoch auch
durch Erholungsaktivitäten nicht beeinträchtigt werden. Es stellt sich nun die Frage, ob
Geocaching als naturverträglich gelten kann oder nicht.
Die Auswertung der Kommentare zeigt deutlich, dass Geocaching ein hohes Risiko in sich
birgt, folgenschwere Schädigungen von Natur und Landschaft zu verursachen (vgl. Kap.
5.2). Dabei ist nicht nur das jeweilige Verhalten der einzelnen Geocacher in der Natur
entscheidend, sondern auch wie oft ein Geocache frequentiert wird. Selbst wenn sich der
einzelne Geocacher vorbildlich in der Natur verhalten würde, kann der Naturhaushalt
allein durch die Anzahl an Geocachenden aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
Geocaching kann deshalb nicht als naturverträgliche Erholungsaktivität gelten. Aus
naturschutzfachlicher Sicht sollte – dem Vorsorgeprinzip folgend – auch in
Landschaftsschutzgbieten auf Geocaching verzichtet werden. Inwiefern das Gesetz diese
Aussage bestätigt, ist nicht eindeutig und muss von juristischen Experten geklärt werden.
Weite Teile des Biosphärenparks sind zudem als Europaschutzgebiete rechtlich
abgesichert. Hier darf sich der günstige Erhaltungszustand der Schutzgüter nicht
verschlechtern (vgl. Kap. 2.3.3). „Da der einzelne Geocacher nicht beurteilen kann,
inwiefern seine Handlungen den Erhaltungszustand einer Population beeinträchtigen,
sollte er nach dem Vorsorgeprinzip davon ausgehen, dass er zu einer solchen Störung
beitragen kann und diese Beeinträchtigung unterlassen“ (Louis, Meléndez & Steg
2011a:621). Aus rechtlicher Sicht ist Geocaching in Europaschutzgebieten daher nicht
gestattet.
Selbst in Bereichen, die nicht unter Gebietsschutz stehen (z.B. in den Entwicklungszonen
des Biosphärenparks) greift der Artenschutz, denn geschützte Arten können auch über die
Schutzgebietsgrenzen hinaus vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass besonders
geschützte Arten durch Geocaching beeinträchtigt werden, ist verhältnismäßig hoch (vgl.
Kap. 2.2.2, Kap. 2.3.3). Jede absichtliche Störung besonders geschützter Arten, ihrer Ruheund Fortpflanzungsstätten etc. – egal ob unmittelbar oder mittelbar – ist verboten (vgl.
151
Kap. 2.3.3). Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshof vom 30.01.2001 bestimmt
sich der Begriff der Absicht nicht nach der inneren Einstellung des Handelnden, sondern
danach, ob ihm die schädliche Auswirkung seiner Handlung bekannt ist und er sie – ganz
gleich aus welchem Motiv – trotzdem vornimmt (Hellenbroich 2004: 6). Aus rechtlicher
Sicht ist es demnach entscheidend, ob Geocacher wissen, welches Schadenspotential für
Natur und Umwelt Geocaching in sich birgt. GANTNER ET AL. (2013: 17) haben in ihrer Studie
herausgefunden, dass Geocacher grundsätzlich ein Bewusstsein für störende Einflüsse
haben, diese jedoch nicht mit ihren Geocachingaktivitäten in Verbindung bringen können
oder wollen (vgl. Kap. 2.2.4).
Aus Sicht des Naturschutz- und Umweltrechts ist Geocaching in weiten Bereichen des
Biosphärenparks nicht gestattet. Selbst wenn das Naturschutzrecht nicht greift, besteht
ggf. zivilrechtlich die Möglichkeit einer Besitzstörungs- und/ oder Schadensersatzklage
(vgl. Kap. 2.3.2).
Allerdings ist fraglich inwiefern es in der Praxis von Nutzen ist, auf dieses Recht zu
bestehen. Es ist schwierig, dem einzelnen Geocacher nachzuweisen, dass sein Verhalten
zu einer Schädigung des Naturhaushaltes beigetragen hat, denn die Wahrscheinlichkeit,
ihn z.B. beim Geocaching abseits der Wege in einem Naturschutzgebiet zu erwischen, ist
sehr gering. Das Durchführen von Kontrollen beim Versteck ist angesichts der schwachen
Kapazitäten von Behörden und Verwaltungen zudem nicht durchsetzbar. Da die
Geocacher auf den jeweiligen Internet-Plattformen nur mit einer Email-Adresse und
einem beliebigen Benutzernamen angemeldet sind, sind sie auch auf diesem Weg nur
schwer zu greifen. Obwohl in der Theorie also die Möglichkeit besteht, rechtlich gegen
Geocacher vorzugehen, ist das in der Praxis nicht wirklich umzusetzen. Deshalb müssen
praktikablere Wege gefunden werden, wie mit dem Konfliktfeld Geocaching und
Naturschutz umgegangen werden kann.
6.2.2 Kommunikation statt Bewertung
Ein Instrument zur naturschutzfachlichen Bewertung von Geocaches gäbe die Möglichkeit
das Gefahrenpotential von Geocaching für das ökologische Gleichgewicht des
Naturhaushaltes auf wissenschaftlicher Basis einzuschätzen. Um die tatsächlichen
152
Schäden in der Versteckumgebung bewerten zu können, müssten die Caches vor Ort
aufgesucht und analysiert werden. Das ist angesichts der zunehmenden Zahl täglich neu
veröffentlichter Geocaches nicht machbar (vgl. Kap. 2.1.2). Ein Bewertungskonzept, das
ausschließlich mit den im Internet verfügbaren Daten arbeitet, wäre in der Anwendung
besser zu handhaben. Auch wenn eine genaue Untersuchung der Cachebeschreibungen
und Kommentare u.U. viele relevante Informationen zum Cacheversteck und möglichen
Schädigungen in der Cacheumgebung hervorbringen kann, bleibt fraglich, inwiefern diese
Angaben der Geocacher selbst als Basis für eine fachliche Einschätzung genügen.
Zudem ist zweifelhaft, ob eine naturschutzfachliche Bewertung einzelner Geocaches
hinsichtlich einer Lösung der Konflikte zwischen Geocaching und Naturschutz überhaupt
zielführend ist. Denn die Tatsache, dass von Geocaching ein tendenziell hohes Risiko der
Beeinträchtigung von Natur und Umwelt ausgeht, ist offensichtlich (vgl. Kap. 2.2.2, Kap.
5.2.2). Mit Hilfe eines wissenschaftlichen Bewertungskonzeptes könnte das fachlich
belegt werden. Es stellt sich aber die Frage, ob der enorme Arbeitsaufwand einen
entsprechenden Mehrwert erzielen würde.
Einzelfallbeispiele aus den analysierten Kommentaren und der Literaturrecherche zeigen,
dass Kommunikation sowie der offene und freundliche Umgang der verschiedenen
Parteien miteinander häufig zu guten Ergebnissen führen (vgl. Kap. 2.4.2, Kap. 5.2.3). In
allen untersuchten Fällen, in denen ein Problemcache auffiel und über geocaching.com
gezielt Kontakt mit dem Owner aufgenommen wurde, wurde der Cache innerhalb
kürzester Zeit deaktiviert. Wird dem Owner auf sachliche Art und Weise erklärt, warum
der Cache ein Problem darstellt und welche Konsequenzen das für den Naturhaushalt hat,
erweist dieser sich also im Regelfall als einsichtig und kooperativ (vgl. Kap. 5.2.3).
Das Bildungsniveau in der Geocaching-Szene ist auffallend hoch (vgl. Kap. 2.1.5). Zudem
spielt das Naturerlebnis beim Geocaching eine entscheidende Rolle: Landschaftliche
Schönheit und ein naturnahes Erscheinungsbild werden bei der Wahl eines Verstecks
besonders geschätzt (vgl. Kap. 2.1.5, Kap. 5.2.2). Beim Geocaching in ländlichen Bereichen
sind die Menschen in unmittelbarem Kontakt mit der Natur. Wer diesen Kontakt schätzt,
der ist für gewöhnlich auch ansprechbar, wenn es um den Schutz der Landschaft vor
Zerstörung geht (Schemel & Erbguth 1992:135f). Es stellt sich also die Frage, warum
gebildete, die Natur wertschätzende Geocacher das Konfliktpotential erholungsbedingter
153
Beeinträchtigungen von Lebensräumen, Tieren und Pflanzen erkennen, aber nicht auf ihr
eigenes Handeln beziehen (vgl. Kap. 2.2.4).
Es lässt sich die Vermutung anstellen, dass Geocacher – vielleicht eben weil sie genau
wissen, dass sie sich ständig in rechtlichen Grauzonen bewegen – Angst davor haben, dass
Geocachingaktivitäten rechtlich eingeschränkt werden könnten. Androhungen rechtlicher
Konsequenzen seitens der Eigentümer und Verwaltungen verstärken diese Befürchtungen
womöglich und sorgen u.U. dafür, dass das „heimliche“ Verhalten in der GeocachingSzene verstärkt wird (vgl. Kap. 2.1.5). Ziehen sich die Geocacher noch weiter in die
Anonymität zurück und nehmen eine Protesthaltung ein, wird es noch schwieriger, mit
ihnen in Kontakt zu treten als es bereits ist (vgl. Kap. 2.1.5).
Vermutlich verhält es sich beim Geocaching wie in vielen anderen Bereichen auch so, dass
sich ein sehr geringer Prozentsatz der Aktiven der Natur gegenüber ignorant verhält und
für den Großteil der Schäden verantwortlich ist. Mit Kommunikationsmethoden als
Lösungsansatz sind im Regelfall allerdings eher die ohnehin schon Einsichtigen zu
erreichen. Da die gegenseitige Kontrolle der Geocacher untereinander jedoch relativ groß
ist (vgl. Kap. 5.2.3), besteht die Möglichkeit, dass der ignorante Teil der Geocacher durch
die einsichtigen Kollegen zur Vernunft gebracht wird.
Mit Hilfe von Kommunikationsmethoden wird nicht das Recht der Natur durchgesetzt, die
Schädigung der Natur durch Geocaching könnte aber begrenzt werden. Ein Kompromiss
kann beiden Parteien zu einer Verbesserung der Situation verhelfen.
6.2.3 Mögliche Kriterien für eine naturschutzfachliche Bewertung von Geocaches
Unabhängig davon, was das Gesetz zu Geocaching sagt, oder ob eine Bewertung von
Geocaches effizient bzw. zielführend ist, werden – auf Basis der erarbeiteten Ergebnisse –
Kriterien zusammengestellt, die Geocaches mit einem eher hohen Beeinträchtigungsrisiko
für den Naturhaushalt auszeichnen. Es werden lediglich Aspekte berücksichtigt, die
anhand der im Internet verfügbaren Daten abgelesen werden können. Diese Liste erhebt
deshalb keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern ist lediglich ein Versuch, sich
einer naturschutzfachlichen Bewertung von Geocaches anzunähern (vgl. Kap. 6.2.2). Das
Verhalten der einzelnen Sucher vor Ort findet bei einer solchen Bewertung keine
154
Berücksichtigung. Es wird lediglich bewertet inwiefern von dem Cache an sich – durch die
Lage, die Wahl des Versteckes, die Konstruktion und das Konzept – eine Gefährdung für
Natur und Landschaft ausgeht.
Nachtcaches
Nachtcaches sind Geocaches, die ausschließlich bei Dunkelheit aufgesucht werden sollen
(vgl. Kap. 2.1.4). Die Analyse der untersuchten Kommentare hat ergeben, dass
Nachtcaching im Biosphärenpark Wienerwald besonders beliebt ist, denn neben den
Nachtcaches werden auch Caches bei Dunkelheit aufgesucht, die nicht als Nachtcaches
angelegt wurden (vgl. Kap. 5.2.2). Zudem wurden in den Kommentaren relativ häufig
Begegnungen mit Tieren beim Nachtcaching erwähnt (vgl. Kap. 5.2.2). Da Wildtiere nachts
für gewöhnlich weder von anderen Erholungsnutzern noch durch den forst- und
landwirtschaftlichen Betrieb gestört werden, hat sich ihr Verhaltensmuster von Tag- hin
zur Nachtaktivität verschoben (Georgii 2001:41–44) (vgl. Kap. 2.2.3). Nachtcaching
verursacht für das Wild eine Störung, die vor allem auf Grund der zeitlichen Verteilung
relevant ist (Reichholf 2001).
Die Lichtemission der Taschenlampen und akkustische Reize (z.B. durch Unterhaltungen
oder Rufe der Geocacher) verursachen Stress bei den Tieren, der sich durch eine
Steigerung der Herzfrequenz und einen erhöhten Energieverbrauch zeigt. Mittelfristig
können dadurch Verhaltensänderungen bzgl. der Nahrungsaufnahme, Raumnutzung,
Fortpflanzung etc. hervorgerufen werden. Langfristig kann es sogar zum Schrumpfen des
verfügbaren Lebensraumes, verminderter Überlebensfähigkeit und Bestandsabnahme der
Populationen führen. (Ingold 2006)
Aus diesen Gründen gilt Nachtcaching als nicht naturvertäglich. Hinsichtlich einer
naturschutzfachlichen Bewertung ist problematisch, dass auch „Nicht-Nachtcaches“ in der
Dunkelheit aufgesucht werden – vor allem dann, wenn sie sich in der Nähe eines
offiziellen Nachtcaches befinden (vgl. Kap. 5.2.2). Prinzipiell kann aber jeder Geocache
auch nachts aufgesucht werden.
155
Cachegröße Micro
Kleine Geocaches der Größe Micro (<100ml, z.B. 35mm Filmdose) oder Other/ Nano
(<10ml, z.B. Zirkelminenröhrchen) sind häufig besonders schwer zu finden und
verursachen regelmäßig Probleme (siehe Tab. 5, vgl. Kap. 2.1.4, Kap. 5.2.1). Einige
Geocacher selbst stufen die Cachegröße Micro und Nano bei Verstecken im Wald als
ungeeignet ein (vgl. Kap. 5.2.3). Die Suche nach besonders kleinen Geocaches ist häufig
schwierig. Folglich wird die Suche u.U. intensiviert, z.B. indem der Suchradius erweitert
wird oder potentielle Versteckmöglichkleiten systematisch durchsucht werden (vgl. Kap.
5.2.1). Deshalb ist davon auszugehen, dass Geocaches der Größe Micro und Nano zu
vermehrten Schäden in Natur und Landschaft führen als größere Caches.
Difficultywertung D5
Probleme bei der Suche gibt es auch dann, wenn das Versteckt so gewählt wurde, dass es
besonders schwer aufzuspüren ist, z.B. bei einer hohen Difficultywertung (vgl. Kap. 5.2.1).
Die höchste Difficultywertung D5 (extrem schwer) gilt als ernsthafte Herausforderung und
erfordert spezielles (Fach)Wissen oder spezielle Fähigkeiten (siehe Tab. 6, vgl. Kap. 2.1.4).
Die Lösung eines D5-Rätsels kann sich u.U. über Tage hinziehen. Wird das Rätsel nicht
korrekt gelöst und bringt ggf. falsche Koordinaten hervor, die vor der Suche nicht mit
einem Koordinatenchecker (vgl. Kap. 5.2.1) überprüft werden, wird sogar am falschen Ort
nach dem Cache gesucht. Folglich ist von einem hohen Schadenspotential von Geocaches
der Difficultywertung D5 auszugehen.
Hinweise in den Cachebeschreibungen auf die Versteckart
Manchmal ist den Cachebeschreibungen sehr genau zu entnehmen, um was für ein
Versteck es sich handelt. Hinweise wie „Wurzelteller“ oder „in einem hohlen Baum“ etc.,
lassen bereits folgern, dass durch die Wahl des Verstecks eine Beeinträchtigung des
Naturhaushaltes nicht zu vermeiden ist. Auch bestimmte Bergungsmechanismen (z.B.
Seiltechnik bei Baumcaches) bringen großes Beeinträchtigungsrisiko mit sich. Spoilerfotos
können relativ schnell durchgesehen werden und geben häufig eindeutige Hinweise auf
156
eine Versteckart oder die Cacheumgebung. Sie zeigen zum Teil sogar bereits entstandene
Schäden. (vgl. Kap. 5.2.1, Kap. 5.2.2)
Zusätzliche Hinweise zu Artenschutzproblemen etc. können den Kommentaren
entnommen werden. Das Auswerten der Kommentare ist jedoch sehr zeitintensiv und für
Verwaltungen und Behörden daher nicht praktikabel.
Anwendung der Kriterien auf die untersuchten Geocaches des BPWW
Werden die untersuchten Geocaches anhand der erwähnten Kriterien (ausgenommen der
Auswertung der Kommentare) bewertet, ist 52 der 76 Geocaches eine eher hohes Risiko
der Beeinträchtigung der natürlichen Gegebenheiten zuzuordnen (siehe Anhang III,
Anhang V Karte 15). Obwohl beim Waymark kein physischer Cache gesucht werden muss,
stellt auch er ein Problem für die Lebensgemeinschaften vor Ort dar. Der Grund ist, dass –
um den Fund loggen zu können – z.B. ein Foto von dem Sucher vor den Felsbögen
veröffentlicht werden muss. Dazu muss der Berg bis kurz vor die Felsformationen
beklettert werden.
Berücksichtigt man die Auswertung der Kommentare, müssen zehn weitere Geocaches als
potentiell schädlich für die Natur eingestuft werden. Bei sieben Geocaches reichen die
Informationen der online verfügbaren Daten nicht aus, um eine Bewertung vorzunehmen.
(siehe Anhang III)
Sieben weitere Geocaches weisen ein relativ geringes Schadenspotential auf, z.B. weil sich
das Versteck an einem Bauwerk bzw. an einer künstlichen Struktur befindet (siehe
Anhang III). In diese Kategorie fällt auch ein Micro-Cache, der aufgrund seiner geringen
Größe prinzipiell als naturunverträglich gelten würde. Da er jedoch auf einem
Aussichtsturm versteckt ist, hält sich sein Schadenspotential in Grenzen. Andere
Geocaches sind Teil einer Tour, die an einem Wanderweges oder Lehrpfades entlang
führt.
Die
einzelnen
Stationen
sind
dann
an
bereits
vorhandenen
Infrastruktureinrichtingen wie Informationstafeln positioniert. Der EarthCache weist
ebenfalls ein verhältnismäßig geringes Beeinträchtigungsrisiko auf, da hier kein Versteck
gefunden werden muss, sondern sich der aufzusuchende Ort recht deutlich offenbart.
157
Kriterien, die einen Geocache mit potentiell eher geringem Beeinträchtigungsrisiko für
Natur und Umwelt auszeichenen, sind demnach Verstecke an Bauten und
Infrasturktureinrichtungen
(auch
hier
greifen
natürlich
zivilrechtliche
Aspekte).
EarthCaches gelten dadurch, dass sie virtueller Art sind und durch Geological Society of
America überprüft werden, ebenfalls als verhältnismäßig naturverträglich (siehe Tab. 2).
Das Problem bei Caches dieser Art ist, dass der Spaßfaktor und die Spannung bei der
Suche nicht mit dem eines Naturverstecks zu vergleichen sind. Die Bedürfnisse vieler
Geocacher bezüglich einer körperlichen und geistigen Herausforderung werden hier unter
Umständen nicht erfüllt (vgl. Kap. 2.1.5).
Abgesehen von der Bewertung des Verstecks ist zu berücksichtigen, dass das Verhalten
der Geocacher bei der Suche eine ebenso entscheidenede Rolle spielt. Der Auswertung
der Kommentare ist zu entnehmen, dass es bei 73 von 76 untersuchten Geocaches
Hinweise auf problematische Verhaltensweisen gibt (z.B. Cachesuche bei Dunkelheit/ im
Winter,
Hinterlassen
von
Müll
und
Lebensmittelresten,
Zerstörung
von
Pflanzenstrukturen, intensive Cachesuche und Erweitern des Suchradius abseits der Wege
etc.). (vgl. Kap. 5.2.1, Kap. 5.2.2)
Ein wichtiger Ansatz aus planerischer Sicht könnte deshalb sein, im Sinne des
Vorsorgeprinzips die Fair-Play-Regeln für naturverträgliches Geocaching zu spezifizieren
(vgl. Kap. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.).
6.3 Handlungsempfehlungen für das Biosphärenparkmanagement
Im ersten Schritt auf der Suche nach einer Lösung im Umgang mit Geocaching im
Biosphärenpark Wienerwald ist zu empfehlen die vorhandenen Möglichkeiten und
Strukturen zu nutzen und bestehende Angebote anzunehmen.
Groundspeak. Inc. hat ein wirtschaftliches Interesse, Geocaching weiterhin zu erhalten.
Die steigende Popularität von Geocaching und die rasanten Neuentwicklungen erhöhen
das Konfliktpotential dieser Freizeitaktivität jedoch fortlaufend. Das zwingt Groundspeak
Inc. zur Kooperation. Erste Angebote gibt es bereits: Dem Biosphärenparkmanagement ist
158
es als gemeinnützige Gesellschaft mit der Beteiligung der Bundesländer Wien und
Niederösterreich möglich eine kostenlose Premium-Mitgliedschaft auf geocaching.com zu
erhalten (vgl. Kap. 2.4.2). Über dieses Nutzerprofil gäbe es die Möglichkeit, den
Biosphärenpark in der Geocaching-Geimeinde vorzustellen, z.B. indem Schutzziele und
Leitbild vermittelt würden. Außerdem ermöglicht die Premium-Mitgliedschaft eine
Benachrichtigung per Email, sobald ein neuer Geocaches im Gebiet veröffentlicht wurde.
Das würde ein fortlaufendes Monitoring der Geocaches im Gebiet erleichtern.
Es sollte gute Rücksprache mit den verantwortlichen Forstwirten und Revierleitern
gehalten werden. Ggf. können diese bei Begehungen problematische Geocaches
aufsuchen und auf Schäden oder Schadenspotential überprüfen.
Ist ein Cache aus naturschutzfachlicher Sicht nicht vertretbar, sollte er nie ohne
Rücksprache mit dem Cacheowner oder dem Administratorenteam von Groundspeak.Inc.
entfernt werden (vgl. Kap. 2.4.2). Im schlimmsten Fall wird die Situation dadurch nur
verschlechtert, weil weiterhin nach dem Cache gesucht wird – dann allerdings ohne
Erfolgschance, den Cache zu finden, was zur Frustration führt und u.U. mit einer
Intensivierung der Suche einher geht (vgl. Kap. 5.2.1). Nur wenn der Cache auch online
deaktiviert und/ oder archiviert wird, kann verhindert werden, dass er vor Ort weiterhin
aufgesucht wird. Zusätzlich zur Kontaktaufnahme mit dem Owner bzw. mit
Groundspeak.Inc kann über die Kommentarfunktion auf der Seite des Geocaches ein
„benötigt Wartung“ gepostet werden, mit einer Erklärung weshalb und dem Hinweis,
dass der Cache aktuell nicht aufgesucht werden kann. So wird sicher gestellt, dass auch
wenn der Cacheowner oder Groundspeak Inc. verzögert reagieren, die entscheidenden
Informationen online verfügbar sind.
Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter und Mitverantwortlichen des Biosphärenparks über
diese Vorgehensweise Bescheid wissen und nicht eigenmächtig einen Cache entfernen. In
Form einer Mitarbeitermitteilung könnte weiter gegeben werden, welche Haltung der
Biosphärenpark zum Thema Geocaching nach außen tragen will (vgl. Kap. 2.4.2). Es
empfiehlt sich bei Begegnungen mit Geocachern nicht direkt mit rechtlichen
Konsequenzen zu drohen, sondern freundlich zu bleiben und an die Vernunft der
Geocacher zu appellieren. Wird ruhig und sachlich erklärt, warum der Geocache
159
Probleme verursacht, besteht die Chance, dass die Geocacher sich auf das Gespräch
einlassen und mit Einsicht reagieren (vgl. Kap. 5.2.3).
Am besten wäre es, wenn Konflikte zwischen Geocaching und Naturschutz – dem
Vorsorgeprinzip folgend – vermieden werden könnten. Es empfiehlt sich dazu in Kontakt
mit den lokalen Geocachern zu treten, z.B. indem einem Treffen örtlichen Geocacher
(Event Cache) beigewohnt wird (siehe Tab. 3). Hier bestünde die Möglichkeit, in lockerer
Atmosphäre ins Gespräch zu kommen, um evtl. gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Die Analyse hat ergeben, dass die 76 untersuchten Geocaches von nur 45 Ownern
versteckt wurden. 18 Owner haben mehr als nur einen Geocache versteckt (vgl. Kap.
5.1.3). Das ist eine überschaubare Zahl an Personen, mit denen sich eine
Kontaktaufnahme lohnen könnte. Denn man kann davon ausgehen, dass sie im Bereich
des Biosphärenparks leben, sich in der Szene auskennen und eine gewisse Anerkennung
als erfahrene Geocacher in der lokalen Geocaching-Gemeinschaft genießen. Aus Angst,
ihr Hobby zu verlieren, kontrollieren Geocacher ihr Verhalten gegenseitig (vgl. Kap. 5.2.3).
Schafft der Biosphärenpark es, die Zielgruppe der lokal aktiven Cacheowner zu
mobilisieren, kann diese gegenseitige Kontrolle u.U. zum Selbstläufer werden: Die Owner
tragen die Werte des Biosphärenparks an andere Geocacher weiter, die diese Werte
wiederum weiter tragen usw.
Eine weitere Zielgruppe dieser Art, mit hohem Ansehen und viel Erfahrung und Einfluss
sind die Reviewer. In Österreich gibt es aktuell drei Reviewer, die per Email kontaktiert
werden können. (vgl. Kap. 2.1.3)
Auch die Idee eines runden Tisches mit allen Konfliktparteien (Jäger, Eigentümer,
Vertreter des Naturschutzes, Geocacher) hat in anderen Fällen bereits Erfolge erzielt (vgl.
Kap. 2.4.2). Der Einsatz eines Mediators als Vermittler zwischen den Parteien ist dabei
ratsam.
Außerdem muss dringend besser auf die Fair-Play-Regeln zum naturverträglichen
Geocaching aufmerksam gemacht werden (vgl. Kap. 2.4.2). Nach GANTNER ET AL. (2013: 17f)
gibt ein Großteil der Befragten zwar an von der Existenz dieser Regeln zu wissen, es ist
aber fraglich, ob sie den Inhalt dieser Regeln wirklich kennen (vgl. Kap. 2.2.4). Zum einen
gab ein Großteil der Befragten dieser Studie an, diese Regeln aus dem „gesunden
160
Menschenverstand“ abzuleiten. Das bedeutet, dass sie nicht mit den Regelkatalogen und
Informationsbroschüren von Umweltverbänden, Behörden und verschiedener GPSHersteller vertraut sind. Ob sich ihre eigenen Vorstellungen von Naturverträglichkeit mit
denen der Experten überschneiden, ist fraglich. Zum anderen haben Geocacher – aus
Angst ihr Hobby zu verlieren – die Tendenz, eine Verteidigungsposition oder
Abwehrhaltung einzunehmen (vgl. Kap. 6.2.2). Sie befürchten hinter der Frage „Kennen
Sie Verhaltensregeln zum Geocaching?“ eine böse Absicht und denken der Ausübung
ihres Hobbys zu schaden, wenn sie mit nein antworten. Im Rahmen dieser Arbeit wurden
die veröffentlichten Fair-Play-Regeln der verschiedenen Institutionen zusammengetragen
(siehe Tab. 9). Bislang waren die einzelnen Broschüren und Verhaltenskataloge jeweils
nicht vollständig. Auf Basis der erarbeiteten Ergebnisse dieser Analyse, können die FairPlay-Regeln für naturverträgliches Geocaching noch erweitert werden (siehe Anhang IV)
Die Verhaltenskataloge müssen angesichts der hohen Dynamik in der Spielentwicklung
von Geocaching regelmäßig überprüft und ggf. erweitert werden.
Die
geeignetste
Palttform
die
neu
zusammengestellten
Fair-Play-Regeln
zum
naturverträglichen Geocaching zu verbreiten, ist das Internet. Vielleicht wäre
Groundspeak Inc. auf Nachfrage sogar bereit die Verhaltensregeln auf ihrer Website zu
veröffentlichen.
Eine weitere erfolgsversprechende Präventionsmaßnahme wäre das Angebot von
Overlays der Schutzgebiete Österreichs für das GPS-Gerät, nach dem Vorbild der
Kooperation zwischen LOWRENCE Outdoor GPS und dem deutschen Bundesamt für
Naturschutz (vgl. Kap. 2.4.2).
Es besteht die Möglichkeit Bereiche als Geocaching-Zonen frei zu geben, um die
Beeinträchtigung des Naturraums durch Erholungsnutzung räumlich zu bündeln (vgl. Kap.
2.4.2). Bislang gibt es allerdings keine Pilotprojekte, die beweisen, dass Maßnahmen
dieser Art den erwünschten Effekt erzielen. Das offizielle Gestatten von Geocaching in
bestimmten Bereichen bedeutet nicht zwangsläufig, dass andere Bereiche von
Geocaching verschont bleiben. Im schlimmsten Fall wird durch das Erteilen einer
offiziellen Erlaubnis die Geocachingaktivität sogar über den gewöhnlichen Zuwachs
hinaus gesteigert. Außerdem besteht das Risiko, dass durch das Erlauben von Geocaching
seitens des Biosphärenparkmanagment, eine Institution, die mit Naturschutz in
161
Verbindung gebracht wird, der Konflikt zwischen Geocaching und Naturschutz
verharmlost wahrgenommen wird.
Gleiches gilt für das Angebot eines Biosphärenparkeigenen Geocaching-Programms. Die
Idee, Geocaching zu nutzen, um neue Besuchergruppen zu erreichen und damit
Wertschätzung, Verständnis und Identifikation mit der Biosphärenparkidee zu fördern,
klingt zunächst vielversprechend, stellt jedoch eine große Herausforderung dar und
bedeutet Investition von Zeit, Arbeit und Geld (vgl. Kap. 2.4.1). Bei Interesse, sich an
einem solchen Projekt zu versuchen, kann nach dem Vorbild des US-amerikanischen
Nationalparks Acadia National Park ein Programm entwickelt werden (vgl. Kap. 2.4.2).
Die Organisation eines einmaligen Cache Events hingegen ist bzgl. des Arbeitsaufwandes
eine realistische Alternative für den Biosphärenpark. In Form eines CITO-Events, bei dem
Geocaching mit natuschutzfachlichen Pflegemaßnahmen verbunden wird, kann die Not
zur Tugend gemacht werden: Die Geocacher als ehrenamtliche Helfer kommen in Kontakt
mit der Biosphärenparkidee, Werte und Wissen können vermittelt werden und eine
Verbindung zwischen den Parteien wird hergestellt (siehe Tab. 3).
6.4 Methodenkritik
Im Rahmen dieser Arbeit wurden alle am 08. Juni 2013 auf geocaching.com und
waymarking.com verfügbaren Geocaches für das Zielgebiet mit in die Analyse einbezogen
(vgl. Kap. 4.2.1). Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind dementsprechend als
Momentaufnahme zu werten. Geocaching ist eine Erholungsaktivität mit starker
Dynamik: Die schnelle Abfolge von Neuentwicklungen, das ständige Veröffentlichen neuer
und Archivieren alter Caches erschwert es fortlaufende Untersuchungen zu
bewerkstelligen. Obwohl ein kontinuierliches Monitoring der Geocachingssituation im
Biosphärenpark Wienerwald wünschenswert wäre, hätte es im Rahmen dieser
Masterarbeit nicht durchgeführt werden können. Die Momentaufnahme hingegen
ermöglicht es erste Erkenntnisse zu konkreten Schwierigkeiten mit Geocaching im
Untersuchungsgebiet zu gewinnen und bildet eine solide Grundlage für die
162
Weiterentwicklung von Lösungsansätzen im Umgang mit Geocaching in schützenswerten
Gebieten.
Keiner der untersuchten Geocaches wurde vor Ort aufgesucht. Lediglich die online
verfügbaren Daten zu den Caches fanden Berücksichtigung in Analyse und Bewertung.
Um sich ein realistisches Bild der Situation zu machen und faire, fundierte Bewertungen
vornehmen zu können, müsste prinzipiell jeder einzelne Geocache vor Ort untersucht
werden. Nur so können tatsächliche Schäden oder auch das Schadenspotential eines
Geocaches ernsthaft eingeschätzt werden. Das ist jedoch – angesichts der enormen Zahl
versteckter Geocaches, die weiterhin steigt – weder für Verwaltungen und Behörden,
noch im Rahmen einer Masterarbeit umzusetzen. Stichprobenartige Felduntersuchungen
würden die Möglichkeit bieten, zumindest einen Teil der Geocaches vor Ort zu
überprüfen.
Im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse hätten weitere Quantitäten aufgenommen
werden können (vgl. Kap. 4.3.3). Diese hätten bspw. Aufschluss darüber geben können,
wie häufig in den Kommentaren von der Cachesuche bei Dunkelheit bzw. abseits
markierter Wege berichtet wurde. Durch einen Dokumentationsfehler konnten diese
Informationen nicht mehr nachvollzogen werden und fanden deshalb keine
Berücksichtigung in der Auswertung.
Die im Wienerwald vorkommenden, von Geocaching betroffenen Natura 2000Schutzobjekte, fanden keinerlei Berücksichtigung in der Diskussion. Inwiefern Geocaching
einen negativen Einfluss auf diese Lebensräume und Arten ausübt, muss im Weiteren von
Wildtierökologen und Biologen untersucht werden.
163
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[Stand 2012-11-21].
U.S. National Park Service 2009. Policy Review: GPS-based Recreational Activities in
National Park Areas. URL: http://www.nps.gov/policy/gpsguidance.pdf [Stand 201305-06].
Ulmer, Dave 2000a. Great GPS Stash Hunt - Stash #1 was Found!! URL:
https://groups.google.com/forum/?fromgroups=#!topic/sci.geo.satellite-nav/txsVJZ8jq4 [Stand 2012-11-21].
Ulmer, Dave 2000b. The Great Stash Game!! URL:
https://groups.google.com/forum/?fromgroups=#!topic/sci.geo.satellitenav/nlwNclRX6R4 [Stand 2012-11-21].
Umweltbundesamt o.J. Geschützte Landschaftsteile, Naturdenkmäler, Ruhegebiete & Co.
URL: http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/naturschutz/sg/sonstige/
[Stand 2013-02-06].
171
Verordnung des Bundesministeriums für öffentliche Wirtschaft und Verkehr vom 18.
Dezember 1989 über eine Schifffahrts-Verkehrsordnung für Seen und Flüsse (Seenund Fluss-Verkehrsordnung) i.d.F. vom 15.04.2013. BGBl. II 98/2013: 40.
Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend
eine Wasserstraßen-Verkehrsordnung (Wasserstraßen-Verkehrsordnung - WVO) i.d.F.
vom 29.08.2011. BGBl. II 289/2011: 86.
Verordnung der Wiener Landesregierung über den Schutz wild wachsender Pflanzen- und
frei lebender Tierarten und deren Lebensräume sowie zur Bezeichnung von
Biotoptypen (Wiener Naturschutzverordnung – Wr. NSchVO) i.d.F. vom 05.02.2010.
LGBl. 12/2010: 31.
Vogl, Robert & Dachs, Clara 2011. Geocaching in der Umweltbildung: Ergebnisse einer
quantitativen Studie. Umwelt & Bildung(2), 13–15. Online im Internet: URL:
http://www.umweltbildung.at/cms/zeitschrift/pdf/2_2011_13.pdf [Stand 2013-0419].
Vorarlberger Jägerschaft 2011. Wildruhezonen. URL: http://www.vjagd.at/vorarlbergerjagdportal/wildruhezonen/ [Stand 2013-05-09].
Wasserrechtsgesetz 1959 (WRG) i.d.F. vom 11.05.2013. BGBl. 215/1959, zuletzt geändert
durch BGBl. I 14/2011: 120.
Weber, Karsten & Haug, Sonja 2012. Geocaching und Raumnutzung. Standort 36(1), 17–
24.
Weihe, Lena 2009. Geocaching: Analyse eines kulturellen Gegenwartsphänomen.
Magisterarbeit. Philipps-Universität.
Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) 2013. Natura 2000 - Verpflichtungen der EUNaturschutzrichtlinien und deren Umsetzung in Wien. URL:
http://www.wien.gv.at/umweltschutz/naturschutz/international/vorgaben.html
[Stand 2013-04-09].
Wieser, Stefanie 2011. Von Cachern und Muggles - elektronische Schatzsuche in
Österreichs Wäldern. Land & Forst Projekte Österreich(3), 30–31.
Worl Wide Fund for Natur & Deutsche Wanderjugend 2011. Aud Schatzsuche gehen. Die
Natur schätzen lernen. URL: http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/PublikationenPDF/Geochaching_web.pdf [Stand 2013-06-10]
172
Anhang I: Ausgewählte, kommentierte Auszüge der Groundspeak Inc. GUIDELINES
• Alle örtlichen Gesetze und dokumentierten Landnutzungen gelten sowohl für den Ort
des Caches, als auch für den Weg dahin.
Es darf nicht verlangt werden, dass Geocacher ein Gelände betreten sollen, das nicht betreten werden
darf (z.B. durch “Betreten verboten”-Schilder gekennzeichnete Gelände o.ä.).
• Der Cache darf nicht in Gebieten mit genehmigungspflichtigem oder verbotenem
Zugang liegen oder an anderen unangemessenen Orten.
z.B. Orte, die empfindlich auf vermehrten Publikumsverkehr reagieren wie Ausgrabungsstätten,
Friedhöfe, Krankenhäuser, Schulen
Infrastruktureinrichtungen, die nicht für zweckentfremdete Nutzungen geeignet sind wie Bahntrassen,
Autobahnbrücken, Dämme
Orte, an denen „Menschen mit technischen Geräten“ aufgrund von Terrorismusbefürchtungen negativ
auffallen könnten: Militärbasen, Regierungsgebäude, Flughäfen
• Die Erlaubnis des Grundbesitzers und/oder Verwalters liegt vor, bevor ein Cache auf
privatem oder öffentlichem Grund versteckt wird.
Mit dem Einreichen des Cachelistings versichert man, eine entsprechende Erlaubnis eingeholt zu haben.
Wird Groundspeak Inc. kontaktiert und darüber informiert, dass ein Cache unerlaubt versteckt wurde,
kann dieser vorübergehend deaktiviert oder für immer archiviert werden.
• Das Cache-Versteck bzw. Hinweise und Hilfsmittel zur Platzierung des Caches dürfen
kein öffentliches oder privates Grundeigentum verändern, verunstalten oder
zerstören.
• Caches dürfen nie vergraben werden – weder ganz, noch teilweise.
Bei der üblichen Genauigkeit von GPS-Geräten von +/- 5 bis 10 Metern würden sonst großflächige
Areale von Suchenden umgegraben werden.
• Flora und Fauna dürfen bei der Ausübung von Geocaching nicht geschädigt werden.
Caches müssen so gelegt werden, dass Pflanzen und Tiere vor absichtlich und unabsichtlich zugefügten
Schäden geschützt sind. In manchen Regionen kann es notwendig sein, Geocaching-Aktivitäten für Teile
des Jahres ruhen zu lassen, um sensible Bereiche zu schützen (z.B. Fledermausschutz).
• Cache-Inhalte müssen Outdoor-tauglich und familienfreundlich (ungefährlich) sein
und dürfen keine Werbung oder kommerzielle/ religiöse Nachrichten enthalten.
Lebensmittel oder parfümierte Gegenstände sowie Dinge, die bei Kälte und Hitze reagieren (z.B. Farboder Lippenstifte, Flüssigkeiten) sind unangemessen und nicht zulässig. Tiere haben einen scharfen
Geruchssinn, werden von solchen Inhalten angelockt.
Sprengstoff, Feuerwerkskörper, Munition, Feuerzeuge, Messer, Medikamente, Alkohol und jegliches
unangebrachte Material dürfen nicht in einen Cache gelegt werden. Legt jemand anderes als der Owner
einen solchen Inhalt in den Cache, ist der Cachebesitzer zur Entfernung des fraglichen Gegenstandes
aufgefordert.
• Alle physischen Elemente eines Caches, z.B. auch materielle Stationen mit Hinweisen
zum Cache, müssen einen Mindestabstand von 0,1 Meile bzw. 161 Metern einhalten.
Eine physische Station ist definiert als ein Wegpunkt, der aus einem vom Owner platzierten Objekt
besteht wie z.B. einem Behälter oder einem Schild mit den nächsten Koordinaten. Nicht materielle
Geocaches oder Stationen sind von dieser Regel ausgenommen. Zudem gibt es innerhalb eines Multioder Mystery-Geocaches keinen Mindestabstand zwischen den physischen Elementen.
Mit der Abstandsregelung reagiert Groundspeak Inc. auf die Problematik des Cache-Überangebots.
Angesichts der zunehmenden Cachezahlen ist vor allem im besiedelten Bereich teilweise bereits eine
Cache-Sättigung erreicht. Groundspeak kann weitere Geocaches in Gebieten beschränken, in denen die
Geocache-Dichte zum Thema wird.
Das Cachelisting wird vor der Veröffentlichung bezüglich der Abstandsregelung von den Reviewern
überprüft, allerdings nicht vor Ort.
• Der Cache ist in einem geeigneten Behälter an einem angemessenen Ort zu
verstecken.
Die vage gefasste Formulierung lässt weiten Interpretationsspielraum, was in diesem Zusammenhang
als „geeignet und angemessen“ gelten kann. Ein wichtiger Grundsatz beim Verstecken ist, dass der
Cache auf Dauer angelegt sein soll (wasserdichte Behälter, keine Verstecke an temporären
Installationen). Außerdem darf durch einen Cache keine Sicherheitsgefährdung entstehen (Achtung bei
Munitionskisten  Bombenalarm, keine Verkehrsgefährdung z.B. keine Caches auf Autobahnen).
Als Faustregel zum Verstecken eines Caches gilt außerdem: „When you go to hide a geocache, think of
the reason you are bringing people to that spot. If the only reason is for the geocache, then find a better
spot.“ (Groundspeak Inc. 2012b)
• Der Cache ist mit GC-Code und –Hinweis gekennzeichnet.
Üblicher Weise sollte der Owner neben dem Geocache-Code auch seinen Namen und seine
Kontaktdaten (Handynummer/ Telefonnummer und Emailadresse) hinterlassen, sodass die Möglichkeit
besteht bei Schwierigkeiten mit dem Cache (z.B. wenn der Grundbesitzer Widerspruch gegen die
Platzierung erhebt) Kontakt zum Besitzer aufzunehmen. Im Zweifelsfall können so eine Eskalation und
damit verbunden Ärger und Kosten umgangen werden.
Ein Cache-/Stash-Hinweis klärt Zufsallsfinder über das Spiel auf und ist ebenfalls sehr ratsam.
• Das Listing muss die genauen GPS-Koordinaten enthalten.
Dazu muss das Versteck vorab aufgesucht und die exakten Koordinaten mit einem GPS-Gerät ermittelt
werden. Je genauer die Koordinaten und Hinweise im Cachelisting sind, desto erfolgversprechender wird
die Suche für andere Mitspieler. Somit können Frustration und Ärger durch verzweifeltes Suchen und
damit verbunden negatives Verhalten in der Natur wie intensives Stöbern abseits der Wege vermieden
werden.
• Der Owner ist verantwortlich für die Pflege und Wartung seines Geocache-Listings.
Das gilt auch für alle Logs zum Cache: Alle Kommentare/ Beiträge, die falsch, gefälscht, nicht zum
Thema passend oder anderweitig unangemessen sind müssen gelöscht werden.
• Der Owner ist für alle Besuche des Cache-Verstecks verantwortlich.
Der Owner muss den guten Zustand des Caches z.B. durch gelegentliche Besuche des Verstecks
sicherstellen, insbesondere wenn jemand ein Problem (verschwunden, beschädigt o.ä.) oder ein
„Benötigt Wartung“ geloggt hat. Der betroffene Cache kann vorübergehend vom Owner deaktiviert
werden, damit andere Geocacher wissen, dass sie den Cache nicht suchen sollen, bis der Owner ihn
überprüft hat. Wird das Problem nicht innerhalb von bis zu vier Wochen gelöst bzw. bleibt der Cache
solange deaktiviert, kann Groundspeak Inc. den Cache archivieren.
Groundspeak ruft dazu auf, wegen des damit verbundenen Wartungsaufwands nur innerhalb seines
üblichen Cachegebietes und nicht während einer Reise Caches zu verstecken. Es sei denn, man kann
einen akzeptablen Wartungsplan inkl. Kontaktperson vor Ort vorweisen. Das Gebiet, indem ein Owner
sich verantwortungsvoll um die Wartung seiner Caches kümmern kann, variiert individuell und wird je
nachdem wie groß das Areal ist, indem der Owner bislang gefundene Caches geloggt hat, bestimmt.
Dieser Wert liegt im Ermessen des Reviewers bzw. von Groundspeak Inc.
Anhang II: Übersicht der Natura 2000-Schutzobjekte im Wienerwald mit ihren
Einstufungen aus den Standarddatenbögen
Code
Repräsentativität
Relative Fläche
Erhaltungszustand
Gesamtbeurteilung
Quelle: (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Abteilung für Naturschutz o.J.c:4–9, 2009:12f)
3220
6110
6210
6230
6240
6410
6430
6510
7220
7230
8210
8310
9110
9130
9150
9170
9180
91E0
91G0
91H0
9530
B
B
A
C
A
A
B
A
B
B
C
B
A
A
A
A
A
A
A
A
A
C
B
B
C
C
C
C
B
C
C
C
C
B
A
B
A
C
B
A
A
A
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
C
B
B
B
B
B
B
B
A
A
B
B
B
C
B
B
B
B
B
B
C
C
B
A
B
A
B
B
A
A
A
Signifikante Lebensraumtypen
des Anhangs I der FFH-RL
Alpine Flüsse und ihre krautige Ufervegetation
Lückige Kalk-Pionierrasen*
Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen
Borstgrasrasen
Osteuropäische Steppen*
Pfeifengraswiesen
Feuchte Hochstaudenfluren
Glatthaferwiesen
Kalktuffquellen*
Kalkreiche Niedermoore
Natürliche Kalkfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation
Nicht touristisch erschlossene Höhlen
Hainsimsen-Buchenwälder
Mullbraunerde-Buchenwälder
Trockenhang-Kalkbuchenwälder
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder
Schlucht- und Hangmischwälder*
Erlen-Eschen-Weiden-Auen*
Pannonische Eichen-Hainbuchenwälder*
Wärmeliebende Flaumeichenwälder*
Submediterrane Kiefernwälder mit endem. Schwarzkiefern*
ERLÄUTERUNGEN
Repräsentativität
A hervorragend
B gut
C signifikant
Erhaltungszustand
A hervorragend
B gut
C durchschnittlich oder beschränkt
Relative Fläche
Gesamtbeurteilung
A hervorragend
B gut
C signifikant
(Anteil der Fläche im Natura 2000-Gebiet
am gesamtösterreichischen Bestand)
A
B
C
>15%
>2-15%
max. 2%
*
prioritäre Lebensräume
Code
Population
Erhaltung
Isolierung
Gesamtbeurteilung
1335
1337
B
C
C
B
B
B
A
B
1304
1307
1321
1323
1324
B
C
B
C
C
B
B
B
C
B
C
C
C
C
C
B
C
A
C
B
1167
1193
C
C
B
B
C
C
B
B
1149
1163
C
C
B
B
C
C
C
C
1079
1083
1084
1087
1088
1089
B
C
C
B
B
B
C
B
C
B
C
C
A
C
C
C
A
A
C
B
B
B
B
C
1059
1060
1061
1074
1078
C
C
C
C
C
C
C
C
B
A
C
C
C
C
C
C
C
C
C
B
1014
A
B
C
C
1689
A
B
A
A
Signifikante Tier- und Pflanzenarten
des Anhangs II der FFH-RL
SÄUGETIERE
Ziesel (Spermophilus citellus)
Biber (Castor fiber)
FLEDERMÄUSE
Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrum-equinum)
Kleines Mausohr (Myotis blythii)
Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
Großes Mausohr (Myotis myotis)
AMPHIBIEN
Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex)
Gelbbauchunke, Bergunke (Bombina variegata)
FISCHE UND NEUNAUGEN
Steinbeißer (Cobitis taenia)
Koppe (Cottus gobio)
KÄFER
Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus)
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Eremit* (Osmoderma eremita)
Alpenbock* (Rosalia alpina)
Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo)
Trauerbock (Morimus funereus)
SCHMETTERLINGE
Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea teleius)
Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)
Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea nausithous)
Heckenwollafter (Eriogaster catax)
Russischer Bär* (Callimorpha quadripunctaria)
SCHNECKEN
Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)
PFLANZEN
Österreichischer Drachenkopf (Dracocephalum austriacum)
Code
Population
Erhaltung
Isolierung
Gesamtbeurteilung
A030
A072
A103
A104
A122
A215
A217
A224
A229
A234
A236
A238
A239
A246
A307
A320
A321
A338
A379
A429
B
B
C
C
B
B
C
B
B
B
B
A
B
A
C
B
A
C
B
C
A
A
B
C
B
B
B
B
B
A
A
A
B
A
C
A
A
B
C
B
C
C
C
B
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
B
C
C
C
B
B
A
A
C
C
A
A
C
A
B
A
A
A
B
A
C
A
A
B
C
B
Signifikante Vogelarten
des Anhangs I der Vogelschutz-RL
Schwarzstorch (Ciconia nigra)
Wespenbussard (Pernis apivorus)
Wanderfalke (Falco peregrinus)
Haselhuhn (Bonasa bonasia)
Wachtelkönig (Crex crex)
Uhu (Bubo bubo)
Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
Eisvogel (Alcedo atthis)
Grauspecht (Picus canus)
Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Mittelspecht (Dendrocopos medius)
Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos)
Heidelerche (Lullula arborea)
Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria)
Zwergschnäpper (Ficedula parva)
Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis)
Neuntöter (Lanius collurio)
Ortolan (Emberiza hortulana)
Blutspecht (Dendrocopos syriacus)
ERLÄUTERUNGEN
Population
(Populationsgröße u. -dichte im Natura 2000Gebiet im Verhältnis zur gesamtösterreichischen
Population)
A
B
C
>15%
>2-15%
max. 2%
Erhaltung
A hervorragend
B gut
C durchschnittlich o. beschränkt
Isolierung
A Population (beinahe) isoliert
B nicht isoliert, aber am Rand des
Verbreitungsgebiets
C nicht isoliert, innerhalb des weiteren
Verbreitungsgebiets
Gesamtbeurteilung
A hervorragend
B gut
C signifikant
*
prioritäre Arten
Anhang III: Bewertung der Geocaches der Gebiete mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung (Geocaches abgerufen am 08.06.2013)
Geocache
Code
Name
naturschutzfachlich relevanter Bereich
Typ
GC2PEFM
(0) Urwald von Morgen
Traditional
GC315KM
(01) Natura fantastica
Traditional
GC1RDVT
(02) Sooßer Lindkogel
Traditional
GC49QAK
(03) Waldrunde 5
Traditional
GC49QA2
(04) Waldrunde 3
Traditional
GC4CA21
(05) Lindkogel für Fortgeschrittene
Mystery
GC1H3MA
(06) Brennersteig
Traditional
GC21F28
(08) Melancholie
Mystery
WM6BR
(07) Krainer Nadeln
Waymark
GC3THBW
(09) Heferlberg
Traditional
GC4AH1K
(10) 2Nights@Anninger
Mystery
GC282ZK
(15) Snitzel Eurotransit #1
Taditional
GCMX8C
(16) Hoher Ge
Taditional
GC1EMR7
(17) Wer suchet der findet
Mystery
GC312D8
(18) Blinde Kuh (Nachtcache)
Multi
GCZFPQ
(19) Tausendschön
Traditional
GC16ZFV
(11) Eichkogel Steinbruch
Letterbox
GC16ZFT
(12) Eichkogel Weinbau
Letterbox
GC16ZFZ
(14) Eichkogel Beweidung
Letterbox
GC3Y0WE
(13) FLAK@Eichkogel
Traditional
Naturschutzgebiet
Kernzone
Hoher Lindkogel
Lindkogel-Helenental
Helenental
Glaslauterriegel-Heferlberg
Anninger Tieftal
Gießhübl-Eichberg
Gießhübl-Kiental Ost und WestWassergespreng-Anninger Tieftal
Wassergespreng
Gießhübl-Finsterer Gang
Eichkogel
Naturdenkmal
Geocache
Code
Name
naturschutzfachlich relevanter Bereich
Typ
GC41CCZ
(70) NIGHT@Eichkogel
Multi
GC2D7G6
(20) Welcome to Lower Austria II
Traditional
GC3VB6W
(21) Flotter Fünfer im Wald (Nr.1)
Traditional
GC3VBRD
(22) Flotter Fünfer im Wald (Nr.2)
Traditional
GC3VBRM
(24) Flotter Fünfer im Wald (Nr.3)
Traditional
GC3VBRM
(25) Flotter Fünfer im Wald (Nr.4)
Traditional
GC3VBT3
(26) Flotter Fünfer im Wald (Bonus)
Mystery
GC334GP
(23) Der Waldschrat
Mystery
GC1Y47D
(29) Die Rückkehr des armen Schluckers
Mystery
GC435PE
(27) Die Qual der Wahl
Traditional
GC3W88T
(69) Frog’s Nest
Traditional
GCH6AC
(74) Lainzer Tiergarten II
Multi
GC2ZJ7J
(30) Wadi Gütenbach Bonus
Mystery
GC354NAJ
(31)„Autos“ im Maurer Wald
Mystery
GC3KGHA
(32) Kinderkram
Traditional
GC3GK7R
(33) Nonsens im Lainzer Tiergarten
Traditional
GC3BJ7D
(34) Schloss der Träume
Multi
GCH55G
(35) Lainzer Tiergarten I
Traditional
GC2DXVX
(36) Wiener Blick
Traditional
GC2N70B
(38) G’schichten aus Ober St. Veit
Multi
GC1QMQ0
(40) Wildsau Serie #3
Traditional
GC3DAJ4
(41) Das Alphabet (M)
Traditional
Naturschutzgebiet
Kernzone
Eichkogel
Schwarzlacken-FestenbergDorotheerwald
Lainzer Tiergarten
Dorotheerwald
Naturdenkmal
Geocache
Code
Name
naturschutzfachlich relevanter Bereich
Typ
Naturschutzgebiet
Kernzone
GC3DTGB
(42) Green Spirit #2
Traditional
GC1ZC8F
(44) Eustachiuskapelle
Traditional
GC3M1QV
(45) Back tot he roots
Traditional
GC2385D
(46) Nonogramm
Mystery
GC4BK99
(47) Tropische Südesee
EarthCache
GC3BX47
(73)Den Wald-Geheimnissen auf der Spur
Multi
GCVC24
(71) Auf dem Weg zu den Sternen…
Multi
GC3DTHA
(72) Aqua egeo (Nightcache)
Multi
GC2VYWR
(75) Habt ihr die noch alle beisammen?
Mystery
GC2Q2NM
(28) Park Kino
Mystery
GC3JNZE
(49) Mauerbach Spaziergang
Multi
GCWT81
(37) Feuerstein
Traditional
GC25Q9V
(39) Wildsau Serie #10
Traditional
GC17XKC
(43) Rudolfwarte
Traditional
GC48W57
(48) Bankerl im Irenental
Traditional
GC2ZPKV
(51) Heinratsberg
Traditional
GC1XZT5
(52) Domino 30 – Troppberg I
Traditional
GCH6RV
(55) Troppberg
Multi
GC3HA2G
(56) Alte Troppbergwarte
Traditional
GC37RAQ
(50) Die Rache der Micros aus dem Wald
Traditional
Waldandacht
GC1ZYQQ
(53) AL041-MM
Mystery
Moosgraben
GC32RCX
(57) Kolbeterberg
Traditional
Kolbeterberg
Naturdenkmal
Lainzer Tiergarten
Baumgr. Özeltpark
Einzelbaum Mauerbachstr. 41
Sattel-Baunzen
Baunzen
Deutschwald
Troppberg
Troppberg
Geocache
Code
Name
naturschutzfachlich relevanter Bereich
Typ
GC48E2P
(54) Domino 64 - Kolberterberg
Traditional
GC287DD
(58) Rund um Mauerbach herum #2
Traditional
GC2885Z
(61) Rund um Mauerbach herum #3
Traditional
GC2MQ65
(62) Schneiderwiese
Traditional
GC2KYE0
(59) Rosskopfwiese
Traditional
GC2GDX5
(60) Domino 36 – Simonsberg 2
Multi
GC2KPN6
(63) Norwegerwiese
Traditional
GC1C3TK
(64) Der Weg nach RiSA
Mystery
GC3DTEZ
(65) Green Spirit #1
Traditional
GCNV6K
(66) Domino 25 – Cobenzl refurnished
Traditional
GC2EZVP
(67) Nasenweg
Traditional
GC2X797
(68) CacheGemeinde StAW-Hadersfeld
Traditional
Naturschutzgebiet
Kernzone
Kolbeterberg
Mauerbach
Mauerbach-Dombachgraben
eher geringes Risiko einer Beeinträchtigung der natürl. Gegebenheiten
Beeinträchtigungsrisiko nicht abschätzbar
eher hohes Risiko einer Beeinträchtigung der natürl. Gegebenheiten
Dombachgraben
Latisberg
Leopoldsberg
Altenberg
Altenberg
Naturdenkmal
Anhang IV: Erweiterung der Fair-Play-Regeln zum naturverträglichen Geocaching
Anlegen und Verstecken eines Geocaches
•
Vor dem Verstecken sollte man einige Geocaching-Erfahrung gesammelt haben.
Grundsätzlich gilt die Faustregel keine eigenen Caches zu verstecken bevor man hundert
Caches gefunden hat.
•
Prinzipiell gilt Qualität vor Quantität: lieber wenige qualitativ hochwertige statt vieler
langweiliger Geocaches. Die meisten Geocacher mögen Caches besonders dann, wenn sie sich
an einem interssanten Ort mit schöner Aussicht befinden, lehrreich sind oder von der
Geschichte des Ortes erzählen, ein originelles Rätsel beinhalten, in einer kreativ gestalteten
Dose versteckt sind oder mittels eines innovativen Bergungsmechanismus gehoben werden
müssen.
•
Überlege dir für deinen Geocache ein interessantes Versteck/ einen spannenden Ort – achte
dabei jedoch darauf die Natur und die Umgebung nicht zu beschädigen.
•
Hole als Cacheowner vor dem Verstecken des Caches die Genehmigung des Grundbesitzers
ein. Private Wege und Grundstücke dürfen allerdings auch beim Suchen nur mit Genehmigung
des Besitzers betreten werden.
•
Falls du einen Mystery-Cache anlegst, verlinke die Cachebeschreibung mit einem
Koordinatenchecker.
•
Gib zusätzlich zu den Koordinaten eine Wegbeschreibung an. Falls der GPS-Empfang Probleme
bereitet kann eine Wegbeschreibung oder –skizze helfen.
•
Formuliere immer eine klare Cachebeschreibungen und präzise Hinweise auf das Versteck.
Dadurch wird die Trefferquote erhöht und vermieden, dass ein unnötig großer Bereich um
den Cache durchsucht und zerstört wird.
•
Überlege, ob der Hinweis (Hint) wirklich hilft den Cache zu finden oder evtl. zusätzliche
Verwirrung stiftet. Ein Hinweis wie „im Baum“ bei einem Versteck im Wald ist z.B. nicht
hilfreich. Überprüfe auch, ob dein Hinweis zu jeder Jahreszeit funktioniert: Kann er z.B. von
Vegetation oder Schnee verdeckt werden?
•
Wähle Attribute für deinen Cache aus um ihn genauer zu beschreiben. Überprüfe aber
genau, ob sie wirklich zutreffen und gehe vorsichtig mit Attributen zur zeitlichen
Verfügbarkeit des Caches um. Kann dein Cache wirklich immer (auch nachts und im Winter)
problemlos gefunden werden? Gleiches gilt für Erlaubnisse wie „Hunde erlaubt“, Radfahren
erlaubt“: Trifft das für das Gebiet um deinen Cache wirklich zu?
•
Um sicher zu gehen, dass du keine wichtigen Informationen in der Cachebschreibung
vergessen hast, solltest du den Cache vor der Veröffentlichung von einem GeocacheKollegen testen lassen und ggf. Änderungen vornehmen.
•
Verzichte auf Nacht- und Microcaches sowie auf Caches der Difficultywertung D5.
Untersuchungen haben ergeben, dass diese Caches ein besonders hohes
Beeinträchtigungspotential von Natur und Umwelt mit sich bringen.
•
Falls du entgegen der Empfehlung einen Nachtcache anlegst, benutze Pyramidenreflektoren.
Achte darauf, dass die Abstände zwischen den Reflektoren nicht zu groß sind und, dass sie
sowohl auf dem Hinweg zum Cache, als auch auf dem Rückweg gut zu sehen sind.
•
Falls dein Cache so konstruiert ist, dass er befestigt werden muss, bedenke dass keine Bäume
durch Nägel und Schrauben verletzt werden dürfen. Auch Seilkonstruktionen sowie der
Einsatz von Karabinern und Klemmen beim Klettercaching in Bäumen können gravierende
Schäden an der Borke verursachen. Mögliche Folgen sind Pilzbefall und Verfärbungen die zum
Wertverlust des Holzes führen.
•
Hinterlasse eine Cachenote (inkl. deiner Kontaktdaten) in deinem Geocache um Zufallsfinder
(und Grundeigentümer) zu informieren und falls gewünscht eine Kontaktaufnahme zu
ermöglichen.
Vorbereitung und Cachesuche
•
Bereite dich vor dem Verstecken und der Suche gut vor: Informiere dich über das Zielgebiet
und beachte mögliche regionale Beschränkungen und Verbote. Nimm vorsichtshalber auch
Karte und Kompass mit, falls der Satellitenempfang nicht ausreicht oder dein GPS-Empfänger
versagt.
•
Denk vor der Suche daran den Akku deines GPS-Empfängers zu laden.
•
Überprüfe bei Mystery-Caches deine ermittelten Koordinaten mit einem Koordinatenchecker
bevor du dich auf die Suche nach dem Cache machst.
•
Falls du die Daten zum Geocache bereits vor einiger Zeit auf deinem GPS-Empfänger
gespeichert hast, überprüfe ob sie noch aktuell sind. Vielleicht wurde der Cache deaktiviert
oder sogar archiviert.
•
Reise, sofern möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt der Geocachingtour
an. Bewege dich dann vorrangig zu Fuß weiter.
•
Solltest du doch mit dem Auto anreisen, bedenke beim Parken, dass Rettungswege frei
bleiben, aber auch, dass die Restwärme des Katalysators trockenes Gras entzünden und einen
Brand entfachen kann.
•
Wenn du Probleme hast einen Cache zu finden, erweitere nicht sofort deinen Suchradius und
beginne nicht wahllos „typische Naturverstecke“ in der Umgebung zu durch suchen . Mach
eine Pause und schau dich um. Manchmal hilft es schon den Blick vom GPS-Empfänger zu
lösen um auf ein Versteck aufmerksam zu werden. Überprüfe ansonsten Folgendes:
1. Kann es sein, dass die Koordinaten (vor allem bei Mystery und Bonuscaches) nicht korrekt
sind? Benutze ggf. einen Koordinatenchecker.
2. Hast du die Cachebeschreibung und die Hinweise genau studiert? Werfe ggf. einen
zweiten Blick darauf, vielleicht hast du etwas übersehen.
3. Überprüfe, ob du in den Kommentaren zum Cache Hinweise darauf findest, dass es ein
Problem mit dem Cache gibt oder Hinweise auf das Versteck (Spoiler). Durchsuche die
Kommentare ggf. auch nach Spoiler-Fotos.
4. Gibt es einen Geocacherkollegen, der diesen Cache bereits gefunden hat. Benutze ihn als
Telefonjoker.
Räumliche Beschränkungen
•
Nutze nach Möglichkeit überall Wege, auch wenn das bedeuten kann einen Umweg in Kauf zu
nehmen.
•
Nationalparks, Kernzonen von Biosphärenreservaten, Naturschutzgebiete und gesetzlich
geschützte Biotope dürfen nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden. Hier dürfen
also keine Caches abseits der Wege platziert oder gesucht werden. Weitere gesetzliche
Bestimmungen zu den Schutzgebieten sind in den jeweiligen Schutzgebietsverordnungen
geregelt und einzusehen.
•
Baum- und Erdhöhlen, Höhlen und Dolinen in Karstgebieten sowie bewachsene Felsköpfe,
Felsspalten und Mauerritzen (Fugen), natürliche Gewässerufer, Moore und Quellbereiche
sollten als bevorzugte Lebensräume seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten nicht
als Cacheversteck genutzt werden. Gleiches gilt für geschützte Landschaftsbestandteile und
Naturdenkmäler die wertvolle (Mikro)Habitate darstellen können. Besonders kritisch ist
Geocaching in Natura 2000-Gebieten/ Europaschutzgebieten zu sehen, wo der günstige
Erhaltungszustand der Schutzgüter gewährleistet werden muss. Auch wenn
Erholungsnutzungen hier nicht grundsätzlich verboten sind, sollte nach dem Vorsorgeprinzip
davon ausgegangen werden, dass Geocaching zu einer beeinträchtigenden Störung der
Schutzgüter führen kann.
•
Beachte, dass nicht alle geschützten Flächen als solche beschildert sind. Zudem leben
geschützte Arten nicht nur in Schutzgebieten. Gehe im Zweifel davon aus, dass etwas
schützenswert ist.
•
Achte im weglosen Gelände auf trittempfindliche Feucht- und Geröllpflanzen sowie auf
Einstandsgebiete von Wildtieren.
•
Verstecke und suche keine Caches an ökologisch sensiblen oder aus forstwirtschaftlicher
Sicht bedeutsamen Orten wie auf Wieder- und Neubewaldungsflächen mit einem Bewuchs
unter 3m Höhe oder in der Nähe von Wildfütterungen. Auch Waldflächen mit
forstbetrieblichen Einrichtungen (z.B. Forstgärten, Gebäude, Holz, Geräte- &
Materiallagerplätze) dürfen nicht betreten werden.
•
Wildruhezonen dürfen zum Schutz der Tiere nicht betreten werden.
•
Jagdliche und forstliche Sperrgebiete (z.B. Gefährdungsbereiche wegen Holzerntearbeiten,
Wegebau etc.) dürfen aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.
•
Für Wiesen, Weiden und Äcker gilt in Österreich kein allgemeines Betretungsrecht. Das
Betreten oder gar Befahren von Mähwiesen und Nutzfeldern in der Vegetationszeit kann
zudem zu wirtschaftlichen Schäden führen.
Zeitliche Beschränkungen
•
Während der Brut- und Setzzeiten (Mitte März bis Juli) sind die Wege nicht zu verlassen, da
Störungen den Verlust von Jungtieren zur Folge haben können.
•
Vermeide Geocaching abseits der Wege im Winter. Werden Wildtiere in ihren Aktivitäten
(z.B. bei der Nahrungsaufnahme oder während einer Ruhephase) gestört, wirkt sich das
negativ auf die Energiebilanz aus. Ist es den Tieren nicht möglich räumlich oder zeitlich
auszuweichen, können diese Energieverluste vor allem im Winter zu einer verminderten
Überlebenschance führen. Für Für Fledermausquartiere gilt eine offizielle Wintersperre vom
15. November bis 15. April.
•
Vermeide Geocaching in den Dämmerungs- und Nachtstunden, da dies bei den Wildtieren
erhebliche Unruhe verursachen kann. Falls auf Nachtcaching nicht verzichtet werden kann
bleibe auf den Wegen und gehe rücksichtsvoll mit der (LED-)Taschenlampe um, um das
Störpotential zu minimieren.
Sonstige Verhaltensregeln
•
Verhalte dich in der Natur möglichst ruhig. Lautes Rufen etwa kann manche Vögel so
irritieren, dass sie ihren Brutplatz aufgeben. Zudem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit
interessante Naturbeobachtungen zu machen, wenn du dich ruhig und rücksichtsvoll durch
die Natur bewegst.
•
Alle Caches werden ohne den Einsatz von Grabwerkzeugen versteckt und gehoben.
•
Verwende keine für die Umwelt gefährlichen Cacheinhalte (Kosmetika, Medikamente,
Lebensmittel, Alkohol, Brennstoffe etc.). Falls du solche Cachinhalte vorfindest, nimm sie bitte
mit und entsorge sie fachgerecht.
•
Hunde müssen angeleint bleiben, um keine Tiere aufzuschrecken.
•
Müll und Essensreste werden mitgenommen (Cash In Trash Out). Es verenden immer wieder
Tiere, weil sie Hinterlassenschaften wie Plastiktüten gefressen haben. Weggeworfene
Glasflaschen bergen ein hohes Verletzungspotential und können zudem wie ein Brennglas
wirken und einen Waldbrand entfachen.
•
Gerade während Trockenperioden sollte auf jegliches offene Feuer, und damit auch auf das
Rauchen, in Wald und Flur verzichtet werden. Je nach Waldbrandgefahrenstufe ist dies sogar
gesetzlich verboten.
•
Nimm Rücksicht auf andere Erholungssuchende.
Nachbereitung
•
Verstecke den Cache wieder so, wie du ihn vorgefunden hast, damit nachfolgende
Geocacher auch die Möglichkeit haben ihn zu finden.
•
Logge deinen Fund mit Lob und Kritik um dem Owner ein ehrliches Feedback zu geben. Logge
auch ein „nicht gefunden“ oder ein „benötigt Wartung“.
Pflege und Wartung
•
Pflege und warte als Owner deinen Cache sowohl vor Ort als auch im Internet regelmäßig.
Überprüfe auch die Kommentare und Anmerkungen anderer Geocacher zu deinem Cache,
sowie das Postfach der Emailadresse mit der du dich bei geocaching.com angemeldet hast.
•
Überprüfe, ob dein Geocache jahrezeitlich bedingt oder aus anderen Gründen deaktiviert
werden muss.
•
Falls dein Geocache schon sehr lange existiert, überprüfe nach einiger Zeit die Koordinaten
mit einem aktuellen GPS-Empfänger. Da die Technik immer besser wird, sind die Koordinaten
mit modernen Geräten immer genauer zu bestimmen.
•
Wenn du deinen Cache – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr pflegen und warten
möchtest gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du organisierst eine Cache-Adoption oder du
archisvierst ihn. Sammel deinen Cache nach der Archivierung wieder ein.
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*
Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
´
01
Carolin Strodick
16.05.2014
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Luftbild
Arc GIS online, World Imagery
Legende
erstellt im Rahmen der Masterarbeit
Geocaching und Naturschutz
im Biosphärenpark Wienerwald
Naturschutzfachliche Analyse der Geocachingsituation
im Biosphärenpark Wienerwald“
Maßstab 1:150.000
0
1,5
3
#
*
6
9
km
12
Universität für Bodenkultur Wien
Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur
Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung
ges.
KZO
Physische GC
Virtuelle GC
Biosphärenpark Außengrenze
Traditional
(ges. 685)
(KZO 46)
EarthCache
(ges. 6)
(KZO 1)
Biosphärenpark Kernzonen
Multi
(ges. 217)
(KZO 11)
Waymark
(ges. 26)
(KZO 1)
Naturschutzgebiete
Mystery
(ges.188)
(KZO 14)
Wherigo
(ges. 2)
(KZO 0)
Naturdenkmäler (Wien)
Letterbox Hybrid (ges. 10)
(KZO 3)
gesamtes Biosphärenparkgebiet
naturschutzfachl. relevante Bereiche des Biosphärenparks
(Kernzonen, Naturschutzgebiete, Bereich von Naturdenkmälern)
(ges. 1.100)
(KZO 74)
(ges. 34)
(KZO 2)
Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald:
Naturschutzgebiet Lindkogel-Helenental
Kernzonen Helenental und Hoher Lindkogel
KZO
Helenental
GC21F28
WM6BR
NSG
Lindkogel-Helenental
GC1H3MA
GC4CA21
GC49QAK
GC49QA2
GC1RDVT
KZO
Hoher Lindkogel
GC315KM
Bad Vöslau
b
GC2PEFM
1:45.000
km
0
0,5
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
1
2
02
Carolin Strodick
08.06.2014
3
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
4
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
Multi
Mystery
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches im Biosphärenpark Wienerwald:
Naturschutzgebiete Glaslauterriegel-Heferlberg,
Gießhübl-Kiental Ost und West-Wassergespreng -Anninger Tieftal
Kernzone Anninger Tieftal
NSG
Gießhübl-Kiental Ost und
West-Wassergespreng-Anninger Tieftal
KZO
Anninger Tieftal
GC4AH1K
Gumpoldskirchen
b
NSG
Glaslauterriegel-Heferlberg
GC3THBW
1:20.000
km
0
0,25
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
0,5
03
Carolin Strodick
08.06.2014
1
1,5
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
2
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Eichkogel
GC16ZFZ
GC41CCZ
GC3Y0WE
GC16ZFT
NSG
Eichkogel
GC16ZFV
1:8.000
0
75
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
150
300
04
Carolin Strodick
08.06.2014
450
m
600
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Gießhübl-Kiental Ost und West-Wassergespreng-Anninger Tieftal
Kernzonen Gießhübl-Eichberg, Wassergespreng, Gießhübl-Finsterer Gang
KZO
Gießhübl-Finsterer Gang
GCZFPQ
GC1EMR7
GC312D8
GCMX8C
KZO
Wassergespreng
NSG
Gießhübl-Kiental Ost und
West-Wassergespreng-Anninger Tieftal
GC282ZK
KZO
Gießhübl-Eichberg
1:20.000
0
0,2 0,4
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
0,8
05
Carolin Strodick
08.06.2014
1,2
km
1,6
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Schwarzlacken-Festenberg-Dorotheerwald
Kernzone Dorotheerwald
NSG
Lainzer Tiergarten
GC2ZJ7J
GC2ZJ7H
GC2ZJ7F
GC1Y47D
KZO
Dorotheerwald
GC435PE
GC3VBT3
NSG
SchwarzlackenFestenberg-Dorotheerwald
GC3VBRQ
GC3VBRM
GC334GP
GC3VBRD
GC3VB6W
GC2D7G6
1:18.000
0
0,2
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
0,4
0,8
06
Carolin Strodick
08.06.2014
1,2
´
km
1,6
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
#*
#
*
##
#*
*
#*
*
#
#*
#
*
#*
*
# *
#
*
Geocaches in den naturschutzfachlich
relevanten Bereichen
#
*
#
*
#
*
des Biosphärenparks Wienerwald:
#
Naturschutzgebiet Lainzer
Tiergarten*
#
*
#
*
#
*
#*
#
*
#
*
#
*
#
**
#
#*
*
#
#*
*
#
GC4BK99
# *
*
#
GC3M1QV
GC17XKC
GC3DAJ4
KZO
Deutschwald
GC1QMQ0
#
*
GC2VYWR GCH6AC
GC1ZC8F
#
*
#
*
GC3W88T
#
*
GC3DTGB
#
*
#
#
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#
#
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*
#
KZO
Johannser Kogel
#
*
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##
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#
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#
*
#
*
#
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*
#
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#
*
#
*
GC2N70B
GC2DXVX
#
*
GCH55G
GC3BJ7D
#
*
GC3GK7R
GC3BX47
GC3KGHA
#
*
#
*
#
*
GC3DTHA GCVC24
GC354NA
#
*
GC2ZJ7J
NSG
#
#*
*
Lainzer
#*
*
#
GC1Y47D
1:34.000
0
0,5
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
#
*
1
07
Carolin Strodick
08.06.2014
2
km
4
3
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Legende
#
*
#
*
#
#
*
#
*
Tiergarten *
#
*
#
*
#
#*
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#
*
#*
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# *
*
#
#
*
*
#
#*
*
#*
*
#
#
*
#
*
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten
Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald:
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten
Bereichen des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturdenkmal Baumgruppe Özeltpark
Naturdenkmal Einzelbaum Mauerbachstr. 41
#
*
#
*
GC3JNZE
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
GC2Q2NM
#
*
#
*
1:1.000
1:1.000
0
10
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
´
20
40
08
Carolin Strodick
08.06.2014
60
m
80
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abt. für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
#
*
0
10
20
40
60
m
80
Legende
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
#
*
Geocachetypen
Kernzonen
Traditional
EarthCache
Naturschutzgebiete
Multi
Waymark
Mystery
Wherigo
Naturdenkmäler Wien
Letterbox-Hybrid
b
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Sattel-Baunzen
Kernzonen Baunzen, Deutschwald
NSG
Sattel-Baunzen
KZO
Baunzen
GC17XKC
KZO
Deutschwald
GC25Q9V
GCWT81
1:20.000
0
0,25
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
0,5
09
Carolin Strodick
10.06.2014
1
km
2
1,5
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Troppberg
Kernzone Troppberg
NSG
Troppberg
KZO
Troppberg
GC3HA2G GCH6RV
GC1XZT5
GC2ZPKV
GC48W57
1:30.000
0
0,5
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
1
10
Carolin Strodick
10.06.2014
2
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
km
4
3
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
#
*
Kernzonen Waldandacht, Kolbeterberg, Moosberg
#
*
KZO
Waldschafferin
b
KZO
Kolbeterberg
KZO
Moosberg
C32RCX
KZO
Waldandacht
#
*
#
*
GC48E2P
GC1ZYQQ
#
*
#
*
GC37RAQ
GC3JNZE
#*
#*
*
#*
#*
##
*
##*
#
*
#*
*
# *
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#*
#
*
# *
*
#
GC3M1QV
1:30.000
0
0,375 0,75
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
11
Carolin Strodick
10.06.2014
1,5
#
*
#
*
#
*
#
*
2,25
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
#
*
#
*
#
#*
*
#*
*
#
#*
*
#
GC4BK99
GC2385D
km
3
#
*
#
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#
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#*
*
#
#
#*
*
#
*
#
*
GC1ZC8F
#
*
#
*
#
*
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Mauerbach-Dombachgraben
Kernzonen Mauerbach, Dombachgraben
KZO
Mauerbach
KZO
Dombachgraben
GC2KPN6
GC2MQ65
NSG
Mauerbach-Dombachgraben
GC2885Z
GC2GDX5
GC2KYE0
GC287DD
#
*
#
*
Mauerbach
b
#
*
1:40.000
0
0,5
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
1
12
Carolin Strodick
10.06.2014
2
3
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
km
4
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Kernzonen Latisberg, Leopoldsberg
KZO
Waldbachgraben
GC2EZVP
#
*
KZO
Leopoldsberg
KZO
Latisberg
GCNV6K
GC3DTEZ
GC1C3TK
#
*
#
*
#
*
#
*
#
*
#*
*
#
#
*
#
*
#
*
#
#
*
#
*
#
*
1:20.000
0
0,25
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
#
*
#
*
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*
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*
#
*
#*
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#
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*
#
*
#
*
#
*
0,5
13
Carolin Strodick
10.06.2014
#
*
1
1,5
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
#
*
#
*
#
*
km
2
#
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Legende
#
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*
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Geocaches in den naturschutzfachlich relevanten Bereichen
des Biosphärenparks Wienerwald:
Naturschutzgebiet Altenberg
Kernzone Altenberg
NSG
Altenberg
GC2X797
KZO
Altenberg
1:15.000
0
0,25
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
0,5
14
Carolin Strodick
10.06.2014
1
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
km
2
1,5
Legende
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Multi
Mystery
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
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*
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*#
Bewertung der Geocaches der Gebiete mit
besonderer naturschutzfachl. Bedeutung
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
´
15
Carolin Strodick
28.10.2014
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Luftbild
Arc GIS online, World Imagery
Legende
Biosphärenpark Außengrenze
eher geringes Risiko einer Beeinträchtigung
der natürl. Gegebenheiten
7 GC (9%)
Biosphärenpark Kernzonen
Beeinträchtigungsrisiko nicht abschätzbar
7 GC (9%)
Naturschutzgebiete
eher hohes Risiko einer Beeinträchtigung
der natürl. Gegebenheiten
62 GC (82%)
erstellt im Rahmen der Masterarbeit
Geocaching und Naturschutz
im Biosphärenpark Wienerwald
Naturschutzfachliche Analyse der Geocachingsituation
im Biosphärenpark Wienerwald“
Maßstab 1:150.000
0
1,5
3
#
*
6
9
km
12
Universität für Bodenkultur Wien
Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur
Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung
Bewertung ausgewählter Geocaches
Naturdenkmäler (Wien)
5
2
10
4
2
1
5
3
8
1
7
8
9 3
9 34
77 5
6
7
4 9
8
10
6
2 1
10 6
Top 10 Geocaches
Höchstes Alter
GC-Code
1
2
3
4
5
6
7
8
9
GCH6AC
GCH6RV
GCH55G
GCMX8C
GCNV6K
WM68R
GCVC24
GCWT81
GCZFPQ
GC162FV
10
GC16ZFZ
KarteNr.:
Bearbeitung:
Erstellt:
FID
(GIS)
74
55
35
16
66
7
71
37
19
11
12
Top 10 Geocaches
Höchste Anzahl Ø geloggter Funde/Monat
Top 10 Geocaches
Höchste Anzahl geloggter Funde (absolut)
GC-Name
Lainzer Tiergarten II
Troppberg
Lainzer Tiergarten I
Hoher Ge
Domino 25 Cobenzl refurnished
Krainer Nadeln
Auf dem Weg zu den Sternen…
Feuerstein
Tausendschön
Eichkogel Steinbruch
Eichkogel Weinbau
16
Carolin Strodick
28.10.2014
Alter
(in Tagen)
3877
3806
3793
3291
3272
3023
2989
2830
2652
2307
2307
Anzahl der
geloggten
Funde,
absolut
178
160
924
207
790
1
196
156
449
358
341
´
Datengrundlage:
BP-Zonierung und Schutzgebiete
Vienna GIS (https://open.wien.at/site/datenkatalog/)
Abteilung für Hydrologie u. Geoinformation der NOE Landesregierung
Geocaches
Abfrage geocaching.com, waymarking.com (Stand 08.06.2013)
Anzahl der Ø
geloggten
Funde/Monat
GC-Code
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1
1
7
2
7
0
2
2
5
5
4
GCH55G
GCNV6K
GC2D7G6
GC2EZVP
GC1ZC8F
GC49QA2
GCZFPQ
GC3VBRD
GC3VB6W
GC49QAK
FID
GC-Name
(GIS)
35
66
20
67
44
4
19
22
21
3
Lainzer Tiergarten I
Domino 25 Cobenzl refurnished
Welcome to Lower Austria II
Nasenweg
Eustachiuskapelle
Waldrunde 3
Tausendschön
Flotter Fünfer im Wald (Nr.2)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.1)
Waldrunde 5
Legende
Alter
(in Tagen)
3793
3272
1294
1271
1646
303
2652
556
556
301
Anzahl der
geloggten
Funde,
absolut
924
790
616
594
498
451
449
422
421
416
Anzahl der Ø
geloggten
Funde/Monat
7
7
14
14
9
45
5
23
23
41
GC-Code
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
GC49QA2
GC49QAK
GC3VBRD
GC3VB6W
GC3VBRM
GC3VBRQ
GC3VBT3
GC3Y0WE
GC2D7G6
GC2EZVP
Geocachetypen
Traditional
Biosphärenparkgrenze
Multi
Mystery
NatSchfachl. relevante Bereiche
#
*
Letterbox-Hybrid
Kernzonen
EarthCache
Naturschutzgebiete
Waymark
Naturdenkmäler (Wien)
Wherigo
Maßstab
1:400.000
FID
(GIS)
4
3
22
21
24
25
26
13
20
67
GC-Name
Waldrunde 3
Waldrunde 5
Flotter Fünfer im Wald (Nr.2)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.1)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.3)
Flotter Fünfer im Wald (Nr.4)
Flotter Fünfer im Wald (BONUS)
FLAK@Eichkogel
Welcome to Lower Austria II
Nasenweg
Alter
(in Tagen)
303
301
556
556
553
558
559
503
1294
1271
Anzahl der
geloggten
Funde,
absolut
451
416
422
421
400
397
342
281
616
594
Ø Anzahl der
geloggten
Funde/Monat
45
41
23
23
22
21
18
17
14
14