Heft Nr. 31, Juni (PDF 1.6 MB)
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Postentgelt bar bezahlt Verordnungsentwurf zu Kern- und Pflegezonen Vier Kernzonen für den langfristigen Schutz von Lebensräumen sind in Breitenfurt ausgewiesen. 33 Seite 4 Haus Königsbühel einst und jetzt Vor 25 Jahren hat die Bildungswerkstatt ihre Tätigkeit aufgenommen. Ein Rückblick 33 Seite 8 Match Point Auch heuer macht das Grüne Wanderkino mit einem Woody Allen-Film wieder Station in Breitenfurt. Am 1. September 33 Seite 15 Neue Impulse in der Breitenfurter Gemeindepolitik? Der ständig zunehmende Individualverkehr stellt Breitenfurt vor Probleme, die dringend gelöst werden sollten. Nun leben wir schon einige Jahre in einer „Verkehrspargemeinde“. Aber merken tut man kaum etwas davon! Von Susanne Hartig Heft 31 / Juni 2007 brenn BreitenfurterInnen sind mobil und werden es auch bleiben. Die Entwicklungen der letzten Jahre führten zu immer mehr Verkehr. Dabei brauchen wir nicht mehr, sondern den jeweils richtigen Verkehr. Das bedeutet: 1. In dicht bebauten Gebieten den öffentlichen Verkehr verstärken und 2. In schwach besiedelten Gebieten AnrufSammel-Taxis anbieten. Beispielhaft agiert da z.B. die Schweiz. Die Voraussetzung für zusätzliche Busse ist nicht eine bestimmte Fahrgastzahl, sondern der öffentliche Verkehr plant vorausschauend und bemüht sich, privaten Autofahrten durch überzeugende Angebote zuvor zu kommen. Schluss mit den Träumen! Was lässt sich bei uns realisieren? Die überparteiliche Arbeitsgruppe Verkehrsparen erarbeitete gemeinsam ein umfangreiches Programm für eine Informationsveranstaltung über Alternativen zum herkömmlichen Autoverkehr. Es soll das Erlebnis geboten werden, dass man auch anders mobil sein kann. Dabei geht es nicht nur ums Radfahren, das ja ohnehin schon in ist, sondern es werden auch neue Mobilitätssysteme mit alternativen Antrieben wie z.B. Hybridantrieb oder Elektromotor vorgestellt. Zum Kennenlernen, aber auch zum Vergnügen, kann man ausgefallene Fahrzeuge ausprobieren. Sind Sie schon einmal mit einem Segway (siehe Bild), einem Elektrofahrrad oder einem Conferencebike gefahren? Am 22. September haben Sie dazu im Rahmen der von der überparteiliche Arbeitsgruppe Verkehrsparen erarbeitete Informationsveranstaltung am Platz vor der Mehrzweckhalle Gelegenheit. Darüberhinaus werden Vorträge in der Volksschule Breitenfurt, eine Fahrrad-Codieraktion der Mödlinger Polizei u.v.m. geboten. Kommen Sie und informieren Sie sich. alternativ unterwegs 22. September 2007 10.00 bis 13.00 Uhr Vor der Mehrzweckhalle Was ist das Klimabündnis? Unter dem Slogan „Global denken - lokal handeln“ entstand 1990 eine Initiative zum Schutz des Weltklimas und ist jetzt der „Mastermind“ hinter allen „alternativ unterwegs“-Aktivitäten rund um den 22. September. Von Susanne Hartig KLIMABÜNDNIS ÖSTERREICH VertreterInnen von europäischen Gemeinden, Städten und Ländern schlossen mit VertreterInnen indigener Völker der Amazonasregion ein Bündnis, um in partnerschaftlicher Weise Aktionen gegen die drohenden globalen Klimaveränderungen zu setzen. Ziele sind unter anderem die Halbierung der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030. Niederösterreich ist seit 1993 Mitglied und in Europa jene Region mit den meisten Klimabündnisgemeinden. Breitenfurt gehört seit dem 28. Februar 2000 dazu und ist eine der 287 Klimabündnisgemeinden, die es derzeit in Niederösterreich gibt. Welche Vorteile hat unsere Gemeinde von der Mitgliedschaft? © Fachliche Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. © Informationen über Aktivitäten und Projekte in anderen Gemeinden und deren Erfahrungen. © Information und Beratung über sinnvolle Nutzung der Förderungen von Bund, Land und EU für Klimaschutz-Projekte. Fahrrad-Codieraktion der Mödlinger Polizei Im Rahmen der Veranstaltung „alternativ unterwegs“ am 22. September 2007 führt die Mödlinger Polizei in Breitenfurt eine Fahrrad-Codieraktion durch. Dabei wird ein Code in den Rahmen des Fahrrades eingraviert, wodurch das Fahrrad bei Verlust oder Diebstahl eindeu- tig identifiziert werden kann. Zusätzlich füllt der Fahrradbesitzer ein Anmeldeformular sowie eine Einverständnis- erklärung zur Datenspeicherung aus. Bitte gültigen amtlichen Lichtbildausweis mitbringen! Weiß auf Asphalt! Der aufwändig gestaltet Fußgängerübergang beim Bohattaweg 2 BRENNNESSEL Beim Bohattaweg hat man ihn, unter anderem mit einer passantenabhängigen Lichtanlage, aufwändig gestaltet. Nun soll endlich auch in Breitenfurt Ostende ein Zebrastreifen für ein sichereres Überqueren der Hauptstraße sorgen. Damit erfüllt sich nach jahrelangem politischem Geplänkel eine Forderung der Verkehrsinitiative Breitenfurt Ostende und der Breitenfurter Grünen. Aber das kann noch nicht alles gewesen sein! Für Breitenfurt Ostende warten wir weiter auf neue Ortstafeln, bessere Beschilderung der Straßenteiler, ein fixes Geschwindigkeitsmessgerät, einen asphaltierten Gehsteig auch südlich entlang der Hauptstraße und die Neugestaltung eines Ortsinformationsplatzes, der zugleich auch eine Biosphärenparkinformation bieten sollte. Herr Mag. Loiskandl, Manager des Biosphärenparks, hat sein Interesse an einer solchen hier an der Schnittstelle zwischen Wien und Niederösterreich bereits bekundet. JUNI 2007 Radfahren – die positive Alternative! Unter dem Motto „Wir radeln das“ läuft in Niederösterreich gerade eine große Werbekampagne mit dem Ziel, kürzere Wege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen. Von Ingrid Kitzwögerer Die Idee ist bestechend: die täglichen Wege innerhalb des eigenen Ortes sind meist nicht viel länger als drei Kilometer. Das ist im Nu mit dem Rad zu bewältigen. Zumindest aus Breitenfurt Ost sind unsere Ärzte, die Apotheke, Drogerie und Trafik, das Gemeindeamt und die Mehrzweckhalle sowie die Nahversorger – zumindest für kleine Einkäufe – bequem zu erreichen. Sie müssen nach Wien fahren? Radeln Sie doch bis Ostende! Ab der Bushaltestelle „Villa Madeleine“ können Sie bereits mit dem Wiener Fahrschein oder Ihrer Zeitkarte fahren. Oder Sie versuchen gleich, bis Liesing auf den verkehrsarmen Radrouten entlang des Liesingbaches zu fahren. Das hat folgende Vorteile: © Sie sparen Geld für Auto und Treibstoff; © Sie tragen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei; © Sie produzieren keinen Feinstaub; © Sie müssen keinen Parkplatz suchen; © Sie absolvieren automatisch Ihr tägliches Fitnesspensum (Blutdruck, Stoffwechsel und Bodymassindex werden es Ihnen danken); © Und vor allem: Sie können den Sommer riechen, wenn Ihnen aus den Gärten Duftwolken von Ginster und Rosen oder aus dem Wald würziger Bärlauchduft in die Nase steigt. Sie fühlen den Sommerwind auf Ihrer Haut und können die Vögel singen und die Grillen zirpen hören. Das vermittelt ein richtiges Urlaubsgefühl – und das mitten in der Arbeitswoche. Die Fahrzeit vom Grünen Baum bis Liesing beträgt nicht länger als 25 Minuten und es macht unheimlichen Spaß auf dem Radweg Richtung Ostende an den Autokolonnen im Morgenstau vorbeizuziehen. Also, wann probieren Sie es einmal? Es macht unheimlichen Spaß, auf dem Radweg an den Autokolonnen im Morgenstau vorbeizuziehen. Gemeinsam statt einsam – professionelle Mitfahrbörsen Fahrplatzbörsen vermitteln einfach und kostenlos Fahrgemeinschaften in privaten PKWs und zwar sowohl für regelmäßige Fahrten zur Arbeit als auch für einen Wochend-Trip oder eine Urlaubsreise. Von Ingrid Kitzwögerer Unverbindlich und anonym kann man sich über Mitfahrgelegenheiten oder mögliche CoPilotInnen informieren. Die persönlichen Daten erhält man jedoch erst nach erfolgter Registrierung. Diese dient der Sicherheit von FahrerIn und MitfahrerIn. Es gibt vier gute Gründe, gemeinsam statt einsam zu fahren: Geld sparen: entweder beteiligt sich der/die MitfahrerIn JUNI 2007 an den Kosten oder man wechselt bei regelmäßigen Fahrgemeinschaften die Rollen. Stau vermeiden: je mehr Menschen sich ein Auto teilen, desto schneller kommen alle ans Ziel. Umwelt schonen: Über Fahrgemeinschaften kann man einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. Alleine dadurch, dass die Zahl der Reisenden pro Fahrzeug auf zwei erhöht würde, könnten 30 % des täglichen CO2Ausstoßes vermieden werden. Fahrgemeinschaften sind von einem eventuellen Feinstaubfahrverbot ausgenommen! Stress abbauen: Studien haben ergeben, dass Menschen, die alleine im Auto sitzen, den Verkehrsstress schlechter bewältigen. Allein in Wien gibt es täglich mehr als 2,2 Millionen leere Plätze! www.compano.at Fahrplatzvermittlung des VOR; informiert zusätzlich über Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel für die betreffende Strecke www.autostopp.net bietet ein Mitfahrportal für 35 Länder Europas BRENNNESSEL 3 Verordnungsentwurf zu den Kern- und Pflegezonen Was haben der Bürgerwald, der Dorotheerwald, der Festenberg und der Eichberg gemeinsam? Sie alle befinden sich auf dem Gemeindegebiet der Marktgemeinde Breitenfurt und sind in einem Verordnungsentwurf der Niederösterreichischen Landesregierung über Kern- und Pflegezonen des Biosphärenparks Wienerwald als Kernzonen ausgewiesen. Von Norbert Rass Das unnötige Foul in dieser Angelegenheit beging die Bürgermeisterpartei, die – ohne den eigentlich zuständigen Ausschuss für Verkehr und Raumplanung zu informieren – die Stellungnahme der Marktgemeinde Breitenfurt präsentierte Es sind also Gebiete, die dem langfristigen Schutz von Lebensräumen, von Tier- und Pflanzenwelten dienen. Umwidmungen von Flächen als Bauland oder Verkehrsflächen sind da nicht möglich. Daran ist nicht zu rütteln. Mehr Spielraum für die Gemeinde bieten die Pflegezonen, deren Flächenanteil besonders in Breitenfurt West sehr hoch ist. In diesen Räumen biologischer Vielfalt, die auch der Vernetzung der Kernzonen dienen, besteht die Marktgemeinde Breitenfurt auf der Möglichkeit zur Umwid- mung in Verkehrsflächen, wenn dies zur Verbesserung der Siedlungsstruktur dient. Ebenfalls als Pflegezonen ausgewiesen sind in einer Breite von 50 m links und rechts die Begleitflächen von Fließgewässern. In diesen Zonen will die Gemeinde durch Eingriffe den hindernisfreien Abfluss von Hochwässern sicherstellen. So weit, so gut und korrekt. Das unnötige Foul in dieser Angelegenheit – für das sie sich hinterher entschuldigte – beging die Bürgermeisterpartei an den Breitenfurter Grünen: Zuständig für die Agenden der Raumordnung ist der Ausschuss für Verkehr und Raumplanung unter GGR Mag. Norbert Rass. Nicht so in Breitenfurt. Da präsentierte der Umweltgemeinderat der ÖVP nach Verstreichen der öffentlichen Auflagefrist und ohne vorherige Information im Bauausschuss die Stellungnahme der Marktgemeinde Breitenfurt zum Verordnungsentwurf über die Kern- und Pflegezonen des Biosphärenparks Wienerwald. Ein kleines Hoppla, wie selbst Vizebürgermeister Klimek zugab – Entschuldigung, ist ja eh nix passiert … Ortstarif für Bus bleibt unverändert bei € 0,80 Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) hat der Gemeinde Breitenfurt mitgeteilt, dass der Grundtarif für einen Fahrschein innerhalb des Ortes mit 1. Juni 2007 von derzeit € 1,– auf € 1,20 angehoben wird. 4 BRENNNESSEL Der Fahrgast bezahlt derzeit einen Betrag von € 0,80 und das wird auch in Hinkunft so bleiben, da der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat, den Stützungsbeitrag der Gemeinde um die Differenz zu erhöhen. JUNI 2007 In Breitenfurt wird „nach Gefühl“ gefördert Das Vereinswesen in Breitenfurt blüht und gedeiht und trägt positiv zur Lebensqualität und zum Gemeinschaftsgefühl in unserem Ort bei. Manche erhalten eine einmalige „Sonder-Subvention“, manche gar nichts... Von Ingrid Kitzwögerer In Anbetracht der Tatsache, dass die Subventionen einen beachtlichen Teil des Gemeindebudgets ausmachen, bemühen sich die Breitenfurter Grünen schon seit langer Zeit um eine Objektivierung. Nun endlich kam ein Arbeitskreis zustande, der für die Vergabe von Förderungen seitens der Gemeinde Breitenfurt Richtlinien erarbeiten sollte. Die Breitenfurter Grünen taten das auch und stellten eine Liste von Kriterien zusammen, die Ent- scheidungen für oder gegen eine Subvention nachvollziehbar machen sollten. Es handelt sich dabei um Punkte wie Kinder- und Jugendarbeit, gesundheitsfördernde Aspekte, Berücksichtigung einer sozialen Komponente (verbilligte oder kostenlose Teilnahme oder Eintrittspreise), Sportangebote, die Eltern bei der Ferienbereuung der Kinder unterstützen und an denen vor allem Breitenfurter Kinder und Jugendliche teilnehmen. Auch sollten Subven- tionswerber verpflichtet werden, ihre Anträge bis zu einem festgesetzten Stichtag einzubringen und die ordnungsgemäße Verwendung der Fördermittel nachzuweisen. Doch leider gab es keinerlei Vorschläge der anderen Fraktionen, sondern nur eine Ablehnung seitens ÖVP und SPÖ: Man sollte sich da „keine Fesseln anlegen“. Schade, es bleibt wieder alles im „Graubereich“. Ist das zu verantworten? Die Angst der Wanderer vor der Verbotstafel In den letzten Jahren wurden einige Wege, die aus dem Siedlungsgebiet hinaus in Wiesen und Wälder führten, abgeriegelt. Sie führen über private Grundstücke, deren Besitzer ein Durchgangsrecht nicht mehr toleriert. Von Ingrid Kitzwögerer Wie sieht es nun aber mit dem sogenannten „Gewohnheitsrecht“ aus? Zwar gibt es lt. ABGB, § 1468 die Möglichkeit der „Ersitzung“ eines Besitzrechtes nach dreißig Jahren, jedoch ist dieses Recht kein allgemeines, sondern auf eine bestimmte Person bezogenes, welche nachweisen muss, dass sie eben wirklich bereits vor dreißig Jahren diesen speziellen Weg benützt hat. Wenn allerdings ein alpiner Verein einen Weg betreut und markiert, dann lässt sich die Dauer der Nutzung leicht feststellen. So zum Beispiel beim Wienerwald-Verbindungsweg 444, der von Grinzing bis JUNI 2007 Mödling auch über Breitenfurter Gebiet führt. In Verlängerung der Akeleigasse überquert dieser Weg die Weidegründe des Biobauern. Der Österreichische Touristenclub kennt diesen Weg schon seit über 50 Jahren und berichtet, dass es sich hier auch um ein Teilstück des Europaweges 04 (Voralpenweg Wien – Bregenz) und des von der NÖ Umweltabteilung geförderten Landesrundwanderweges handelt. Herr Mitter als Grundeigentümer sagt, das er nicht beabsichtigt, den Weg abzusperren, aber immer wieder gibt es Menschen, denen beim Überqueren eines privaten Grund- stückes nicht bewusst ist, dass sie nur Gäste sind. Bitte bedenken Sie, dass Sie den Besitzer nicht in seiner Arbeit stören dürfen. Schon gar nicht darf so ein Weg mit Fahrrädern, Motorrädern oder gar Autos befahren werden. Lokale Streitigkeiten dürfen nicht dazu führen, dass ein für den Tourismus so bedeutender Weg nicht mehr benützt werden könnte. Österreichischer Touristenclub 1010 Wien, Bäckerstraße 16 Tel. 01/512 38 44-0 BRENNNESSEL 5 Gedächtnisausstellung Heimo Schrittwieser Lesen Sie hier den kompletten Artikel der Autorin anläßlich der, von der Breitenfurter KulturGemeinschaft veranstalteten, Ausstellung Heimo Schrittwieser wurde 1928 in Wien geboren und lebte seit 1968 in Breitenfurt. Er starb am 26. Jänner 2006. 6 BRENNNESSEL Schönheit und Harmonie fordert Heimo Schrittwieser von der Kunst. „Ich glaube, dass Menschen ein Recht auf Schönheit und Erbauung haben … Hässlichkeit zerstört die Seele.“ Heimo Schrittwieser gehört zu den bedeutendsten österreichischen Malern des 20. Jahrhunderts. Er stand der „Wiener Szene“ nahe und war doch ganz er selbst, eigenständig, keiner Richtung verhaftet. Von Dr. Erika Graf Mit mehr als 70 Ausstellungen in Europa, Asien und Amerika wurde er weltberühmt. In Breitenfurt fand die letzte Ausstellung im Jahre 2003 statt. Heimo Schrittwieser starb am 26. Jänner 2006, nun wurde ihm eine Gedächtnisausstellung im Museum Breitenfurt gewidmet. lied von Felix MendelssohnBartholdy und dem Menuett von Luigi Boccherini. Es gab Lob und Applaus für Julia Wimmer (Geige), Barbara Wimmer (Klavier) und Katharina Sereda (Querflöte). Der Obmann der Kulturgemeinschaft Gerhard Herold begrüßte die Besucher. Veranstalter war die Breitenfurter Kulturgemeinschaft, eingerichtet wurde die Bilderschau von seiner Witwe. Die Vernissage fand am 11. Mai 2007 statt, die Ausstellung war an den beiden folgenden Wochenenden und am Feiertag geöffnet. Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Aus dem reichen Bestand waren verkäufliche und unverkäufliche Bilder zu sehen, Leihgaben ergänzten die Schau. Die musikalische Einstimmung zum Thema „Venedig“ besorgte ein Mädchentrio mit dem Gondel- Bürgermeister, Abgeordneter zum Landtag, Ernst Herzig eröffnete die Ausstellung. Überraschend anwesend war der 2. Präsident des Nationalrates Dr. Michael Spindelegger. Als dritter Redner kam der Sohn des Malers, Karl Schrittwieser zu Wort. Er wies auf die vielen Presseberichte über seinen Vater hin, er werde sie nicht wiederholen, sondern vom Menschen Heimo Schrittwieser erzählen, über seine Besonnenheit und Gelassenheit in den Dingen und wie er in seinen Bildern auflebte. Von den vielen Talenten seines Vaters sprach er. Am besten werde den Menschen Heimo Schrittwieser wohl seine Frau kennen, mit der er 50 Jahre verheiratet war. Zur Ausstellung: Die Bilder in Saal 1 und Saal 2 waren thematisch deutlich unterschieden. So fand man in Saal 1 die Bilder zum Thema Venedig und Karneval, Gesichter und Masken oft dicht gedrängt, ein farbenfrohes Treiben. Und über dem Narrenzug wie Lichter die Tauben in schimmerndem Weiss. Der Maler bezeichnete seine Venedigbilder als Spiegelbilder des Erschauten, Erlebten und Erdachten: „Der Dualismus der Seele, das Sein und der Schein, die vorgehaltene Maske, das Werden und Vergehen spiegelt sich gleichnishaft in meinen Karnevalsthemen wider.“ Auch Mönche vom Berg Athos waren zu sehen. Saal 2: Die Fülle der Blumen überwältigt. In den meisten Bildern steht ein heller Sonnenball am Himmel, heitere Vision des Lichts in einer Welt voll Lebenslust. Es sind Bilder, die der Maler nach einer schweren Erkrankung seiner Frau geschaffen hat. „Wie eine Explosion brachen sie über ihn herein“, sagt sie, wenn sie von dieser Schaffenszeit erzählt. Frau Schrittwieser ist selbst Malerin. Sie wurde daher eingeladen, nächstes Mal auch ihre eigenen Bilder in der Ausstellung zu zeigen. JUNI 2007 Georg Sigl Der „Maschinenkönig Österreichs“ In unserer Serie über wichtige Breitenfurter Persönlichkeiten widmen wir uns diesmal zum 120. Todestag Georg Sigl, der es vom armen, verwaisten Bauernjungen zum „Maschinenkönig Österreichs“ schaffte. Von Agnes Wühr Georg Sigl, der in Breitenfurt am 13. Jänner 1811 als Sohn armer Bauern geboren wurde, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Von 1817 bis 1823 besuchte er in Breitenfurt die einklassige Volksschule. Bereits mit 11 Jahren war er Vollwaise. Den elterlichen Hof übernahm sein älterer Bruder. Unser Milchrahmstrudelwirt Franz Stelzer wusste zu erzählen, dass Georg Sigl als Halterbub das Vieh auf den Weiden hütete, bis er 1824 das Schlosserhandwerk erlernte. Lehr- und Wanderjahre. Wie damals üblich begab sich Georg auf die Walz und zog als 17jähriger in die Schweiz und nach Deutschland. 1832 kehrte er in die Heimat zurück, wo seine steile Karriere begann. Zunächst arbeitete er in Wien bei Helbig und Müller, die sich mit dem Bau von Buchdruckpressen befassten. 1837 kam er nach Bayern zum Maschinenfabrikanten Dingler. 1840 trennte er sich von dieser Firma und versuchte mit einigen hundert Talern Ersparnis sein Glück JUNI 2007 in Berlin. 1844 gründete er eine eigene kleine Maschinenfabrik, die bald eine vorherrschende Stellung in der Schnellpressenfabrikation einnahm. Der tüchtige Maschinenbauer kehrte 1846 nach Wien zurück, wo er eine weitere Schnellpressenfabrik errichtete. Er erfand eine Schnellpresse für Lithographie, baute Maschinen für Stoffdruck, Dampfkessel aller Art, Ölpressen, Werkzeugmaschinen, und vieles mehr. Auch führte er größere Eisenkonstruktionen durch, wie zum Beispiel Brücken, die Dachkonstruktion der Votivkirche, die Bühnenkonstruktion der Wiener Hofoper, die Ventilationen des Allgemeinen Krankenhauses und die Rohrpost in Wien, Berlin und München. Später wandte er sich dem Bau von Lokomotiven zu. 1855 erbaute er eine Lokomotivfabrik in Wien Währing, in der sich heute das WUK befindet.1862 übernahm er die Lokomotivfabrik von W. Günther in Wiener Neustadt. Mehr als 2000 seiner Lokomotiven rollten über die Schienen der alten Monarchie. Seine Erzeugnisse wurden nach Deutschland, Italien, Schweden, in die Türkei, nach Russland, Frankreich, Portugal, Indien, Nord- und Südamerika und sogar nach Abessinien exportiert. 1847 hatte Georg Sigl eine Wienerin aus gutbürgerlichem Haus geheiratet, mit der er acht Kinder hatte. Er war nicht nur ein erfolgreicher Fabrikant, sondern hatte darüber hinaus auch ein großes Sozialbewusstsein. Er bemühte sich um die Errichtung eines Kindergartens und legte einen betriebseigenen Pensionsfond an. Der Wiener Börsekrach 1873 beendete den Aufstieg des Georg Sigl. Vor 120 Jahren, am 9.5.1887, starb Georg Sigl. In Breitenfurt erinnert die Georg-Sigl-Straße an den berühmten Sohn der Gemeinde. Ausstellung und Buchpräsentation zum 120. Todestag: 19. Oktober 2007 Bezirksmuseum Wien 9 Währingerstraße 43 Das Geburtshaus in Breitenfurt 39 (heute Haupstraße 2) Georg Sigl, der Großindustrielle. Sigls Haupterzeugnisse – Lokomotiven und Buchdruckpressen – waren weltberühmt. Sigl war aber nicht nur einer der größten Lokomotivfabrikanten, ihm gehörten auch zahlreiche andere Fabriken, unter anderem ein Eisenwerk, ein Sensenwerk, ein Kohlebergwerk, ein Lagerhaus in Ungarn und Maschinenfabriken in Berlin, Wien und Wr. Neustadt. BRENNNESSEL 7 Haus Königsbühel einst und jetzt Die Bildungswerkstatt als Verein für ganzheitliche Erwachsenenbildung hat vor 25 Jahren im ehemaligen Erholungsheim der Österreichischen Staatsdruckerei seine Tätigkeit aufgenommen. Von Eva Mößler Herr Kopriva, der Verwalter des Erholungsheimes und Helene Lukacs, die Köchin (um 1965) Auf der Postkarte aus den 50er Jahren lugt das Hauptgebäude noch hinter den Bäumen hervor. Rechts darunter ist das Gästehaus mit dem schönen Namen „Schlössl“ zu sehen. Das ehemalige „Sonnenheim“ links unten gehört jetzt zum Biobauernhof. 8 BRENNNESSEL Im Mai 2007 ist Helene Wolfsgruber, geb. Lukacs zu Besuch ins Haus Königsbühel gekommen – in das Haus ihrer Kindheit. Damals war es das Erholungsheim der Österreichischen Staatsdruckerei. Was für ein Erinnern und Wiedererkennen! Wie schön, dass viele Einrichtungsgegenstände auch in der Bildungswerkstatt noch in Ehren gehalten und verwendet werden. Frau Wolfsgruber erzählt: „Im Jahr 1963 zogen meine Eltern Helene und Ludwig Lukacs mit ihren drei Kindern aus dem Burgenland nach Breitenfurt, um das Erholungsheim der Staatsdruckerei zu betreuen. Meine Mutter kochte für die Gäste, mein Vater sorgte für das Haus und die ganze Anlage. Ich war damals 11 Jahre alt. Unsere Wohnung befand sich im Hauptgebäude in den Kellerräumen. Der Verwalter der Liegenschaft war in dieser Zeit Herr Kopriva, der in der gesamten Öffnungszeit (April bis Oktober) ein Zimmer im Erdgeschoß bewohnte. Sein Büro hatte er im Souterrain. Von dort ging die einzige telefonische Verbindung in die Staatsdruckerei nach Wien mittels eines Kurbeltelefons über das Postamt Breitenfurt, Laaber Spitz (Frau Wellert). Daran kann ich mich gut erinnern. Wir Kinder hielten uns viel in der Küche auf, wo meine Mutter mit Helferinnen, später dann auch in Zusammenarbeit mit zwei ihrer Schwestern für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Dort befand sich ein riesiger, mit Kohlen beheizter Herd, der auch das warme Wasser lieferte. Meine Mutter schleppte schon um 5 Uhr früh Kübel mit Kohlen aus dem Schupfen, denn es war eine große Kunst, den Herd einzuheizen. Um 8 Uhr musste schließlich das Frühstück fertig sein. Unsere Kindheit haben wir in dem riesigen Areal in Verbindung mit der wunderschönen Natur verbracht und in schöner Erinnerung behalten. Auch die vielen, zum Teil jahrelangen Stammgäste haben uns Kinder großteils immer ins Herz geschlossen. Mit großer Freude habe ich damals als Schulkind im „Service“ mitgeholfen, und mir auch einige Groschen Trinkgeld verdient. Damals war das Hauptgebäude und das Schlössl durchgehend ausgebucht, fast ausschließlich von pensionierten Mitarbeitern der Staatsdruckerei. Auch das Sonnenheim wurde speziell im Sommer von Gästen, die sogar aus Deutschland anreisten, gemietet. Es waren durchschnittlich 20 bis 30 Gäste zu versorgen. Für die Breitenfurter war in dieser Zeit das „Erholungsheim“ ein Begriff, und ein ausgespro- chen beliebtes Ziel für kleine Ausflüge und Wanderungen. Meine Eltern sorgten mit kleinen Imbissen und gut gekühlten Getränken aus dem alten Erdkeller für ihr Wohl. Allerdings kamen diese Gäste immer erst nach 15 Uhr, da jeder im Ort wusste, dass zwischen 12 und 15 Uhr totale Mittagsruhe „verordnet“ war. Ab und zu gab es auch gesellige Nachmittage und Abende, die mein Vater mit Ziehharmonikaspiel bereicherte. Unsere gleichaltrigen Schulfreunde kamen auch gerne Tischtennisspielen ins Sonnenheim. Der Wechsel in der Verwaltung von Herrn Kopriva zu Herrn Reich erfolgte vollkommen konfliktfrei und tat der familiären Atmosphäre im Heim keinen Abbruch. Leider änderte sich das mit dem nächsten Verwalter, sodass meine Eltern die Freude an der Arbeit verloren und ihre letzten Arbeitsjahre in der Zentrale der Staatsdruckerei in Wien absolvierten. In dieser Zeit führte eine meiner Tanten bis 1980 den Betrieb in der Küche weiter. Im Jahr 1980 wurden die Erholungsaufenthalte der Staatsdruckereibediensteten praktisch eingestellt und der Betrieb geschlossen. Bis ins Jahr 1982 stand das Haus leer, bevor es an die Bildungswerkstatt verpachtet wurde, die heuer ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.” Helene Lukacs hat 1972 Herrn Wolfsgruber geheiratet und ist zu ihm gezogen. Sie nimmt an, dass der Zubau des Gastraumes, der späteren Jausenstation, 1974 erfolgte. Gleichzeitig wurde das Haus wärmegeJUNI 2007 dämmt (leider mit Styroporplatten an den Innenwänden), eine Zentralheizung wurde eingebaut. Bis dahin war mit Kohleöfen geheizt worden. Als 1982 die Mitglieder der Bildungswerkstatt das Haus für den Seminarbetrieb und für Wohnzwecke adaptierten, wurde es Schritt für Schritt von den „Errungenschaften“ der 50er-Jahre befreit. Weichholzplatten hatten die schönen Jugendstil-Holzplafonds versteckt. Es war auch nicht leicht, die mit PVC belegten Novopanplatten abzumontieren und die schönen gebeizten Bretterböden hervorzuholen. Die Küche wird weiter für die Versorgung von Gästen verwendet; das sind jetzt die TeilnehmerInnen an den Seminaren. Der historische Herd dient allerdings nur mehr als Arbeitsfläche. Die Heraklitplatten an den Wänden sind schönen Fliesen gewichen. Das Schlafzimmer der Familie Lukacs hat sich in einen Speiseraum verwandelt. Das „Schlössl“ wurde rundum eingepackt, mit einer Zentralheizung versorgt und winterfest gemacht. Es dient als Gästehaus für maximal 16 SeminarteilnehmerInnen. Der Gastraum-Zubau wurde zum Seminarraum. Unvorstellbar, dass wir damit so lange das Auslangen fanden! Vor 10 Jahren gelang der Ausbau. Jetzt stehen uns für den Unterricht 62 m2 zur Verfügung, viel Glas für die Verbindung in die Natur, JUNI 2007 Parkettboden mit Fußbodenheizung. Das ist sehr wichtig für die vielen Bewegungskurse, wo man häufig auf Matten auf dem Boden liegt. † Anlässlich des Jubiläums haben wir eine Ausstellung über die Geschichte des Hauses zusammengestellt. Es ist möglich, diese bis Mitte September nach vorheriger telefonischer Vereinbarung zu besichtigen. Telefon 02239/2312 (Anrufbeantworter verwenden!) 90 Jahre Haus Königsbühel. 1916-17 wurde das Haus gebaut, mit viel Sorgfalt, denn es steht heute noch gut und fest. Damals stand es auf einer Wiese und diente der Erholung von Bediensteten der k.&k. Hof- und Staatsdruckerei. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs rundherum ein Wald. Die Bediensteten der Staatsdruckerei fuhren nicht mehr nach Breitenfurt, sondern nach Bad Hofgastein und an die Adria auf Erholung. Nachdem das Haus Königsbühel stiftungsgemäß öffentlichen Zwecken erhalten bleiben sollte, war die Verpachtung an den gemeinnützigen Verein „Bildungswerkstatt, Institut für kreatives Lernen“ eine zeitgemäße Entwicklung. 25 Jahre Bildungswerkstatt. Der gemeinnützige Verein „Bildungswerkstatt, Institut für kreatives Lernen“ wurde 1981 von einigen Erwachse- nenbildner/innen gegründet, die ihre Visionen von gelungenem Lernen, von der Einheit von Leben und Arbeiten umzusetzen trachteten. 1982 sind wir ins Haus Königsbühel eingezogen, haben die Arbeit aufgenommen und – quer durch gewaltige Lernprozesse und notwendige Umstrukturierungen hindurch – kontinuierlich weitergeführt. Das 100. Programmheft ist eben verschickt worden. © Gesundheitsbewusstsein und -training © Selbstverantwortung © Persönlichkeitsentwicklung © Kritikfähigkeit © Kreativität © ökologisches Bewusstsein © gewaltfreie Kommunikation © Sprachen sind Themen, die in den Kursen und Seminaren der Bildungswerkstatt in verschiedensten Variationen vorkommen. Lebenslang lohnt es sich, sich darin weiterzuentwickeln. Die GesundheitsGymnastikAusbildung führt sogar direkt zu beruflicher Qualifikation. Durchhaltevermögen ist eine unverzichtbareTugend. Die Bildungswerkstatt erhält keinerlei Subventionen von öffentlicher Hand. Mit einem Minimum an Verwaltungsaufwand und viel persönlichem Engagement war der Betrieb bislang trotzdem möglich. Breitenfurt verfügt mit der Bildungswerkstatt über eine Erwachsenenbildungseinrichtung von Format. Haus Königsbühel um ca. 1918 und heute Dr. Eva Mößler, Obfrau der Bildungswerkstatt (1991) Näheres im Internet: www.geocities.com/ bildungswerkstatt Das aktuelle Programm kann auch angefordert werden: Bildungswerkstatt, Haus Königsbühel, Römerweg 13 2384 Breitenfurt Tel. 02239/2312 Fax: 02239/23128 [email protected] BRENNNESSEL 9 2. Breitenfurter Gesundheitstag Am 5. Mai 2007, nachmittags, fand man sich vor, in und neben der Mehrzweckhalle ein, um zu sehen und zu hören, was es Neues gibt, um sich gesund zu erhalten. Von Eva Mößler Für psychische Notfälle wurde das kostenfreie NÖ Krisentelefon eingerichtet: NÖ Krisentelefon 0800/202016 jede Nacht 19.00 - 7.00 h Samstag, Sonn- und Feiertag: 0 - 24 Uhr Praktisch ist es natürlich, verschiedene Routine-Tests ohne lange Anmeldungen, Wartezeiten und Kosten in einem Aufwaschen zu erledigen. Ein Lungenröntgen, der Blutdruck, das Cholesterin, ein Sehtest... Die Breitenfurter Ärztinnen und Ärzte aus allen Fachgebieten stehen zur Beratung bereit. Und die Zeckenimpfung gibt’s im Vorbeigehen zu einem reduzierten Preis. Gesund bleiben fängt aber schon viel früher an. Wie du lebst, wie du dich ernährst, wie du dich bewegst und wie du mit dir selbst, mit deinen Angehörigen, mit deiner gesellschaftlichen Position und mit psychischen Aufs und Abs zurecht kommst. Über viele Jahre hinweg. Wobei es sich allemal lohnt, gerade jetzt einen neuen Anfang zu setzen. Auch dafür gab es reichlich Informationsmöglichkeiten am Gesundheitstag. Der Stand der Bildungswerkstatt Breitenfurt war für praktisches Ausprobieren eingerichtet. Bequem in einem Liegesessel konnte man in die CD mit den GesundheitsGymnastik-Morgenübungen von Eva Mößler hineinhören und diese schon mitmachen. Mag. Barbara Jakel gab eine praktische Einführung in die Übungsweise des Qi Gong und erzählte von den Hintergründen. Diese traditionellen chinesischen Gesundheitsübungen basieren auf dem Energiefluss in den Akupunkturmeridianen. Das passte gut zum Thema des Vortrags von Gemeindearzt Dr. Hahn, der über Akupunktur in der westlichen Welt sprach. Nett war die Idee mit den edlen Bio-Äpfeln, denen man beim Schlendern durch die reichhaltige Ausstellung überall begegnete. Man durfte sie sich aus den Körbchen nehmen und herzhaft hineinbeißen. Meiner Ansicht nach sollte bei einem nächsten Gesundheitstag auch dem Thema psychische Gesundheit Raum gegeben werden. In der Vergangenheit war das ein Tabu. Heute kann man nicht mehr darüber hinwegsehen, wieviele Menschen mit Depressionen und sonstigen psychischen Störungen zu kämpfen haben. Gerade hier ist der Graubereich – was ist eine „normale“ Stimmungsschwankung und was ist therapiebedürftig – besonders verwaschen. Es ist gut zu wissen, wo man (diskret) Hilfe bekommt. In früheren Zeiten konnte man sich mit dem Hausarzt ausreden... Wenn Sie sonst Vorschläge haben, was bei einem Gesundheitstag angeboten werden sollte, wenden Sie sich an GGR Frau Waltraud Penz (Tel. 02239/2342/11), die den Gesundheitstag organisiert, oder an die Breitenfurter Grünen. Mag. Jutta WAKLEY-NEUNINGER BILDUNGSWERKSTATT Feldenkrais-Lehrerin, lädt ein, am ersten Ferientag tief durchzuatmen und sich in aller Ruhe dem eigenen Organismus zuzuwenden. 2384 Breitenfurt Haus Königsbühel Tel. 02239/2312 Bitte bequeme und warme Kleidung (Hosen) mitbringen. Kosten: € 50,– inkl. Mittagessen Samstag, 30. Juni 2007 10-16 Uhr www.geocities.com/bildungswerkstatt www.gesundheitsgymnastik.at [email protected] Unsere laufenden Bewegungskurse machen Ferien. GesundheitsGymnastik, QiGong, Yoga, Folkloretanzen sind ab Herbst wieder im Programm. Wir schicken es auf Anfrage gerne zu. Wer im Sommer seine Gesundheit mit den Walking-Stöcken pflegen will, ist gut beraten, sich die richtige Technik anzueignen: Feldenkrais Methode® Bewusstheit durch Bewegung® „Erst wenn ich weiß, was ich tue, kann ich tun, was ich will“, schrieb der Physiker und Judomeister Moshe Feldenkrais. Die nach ihm benannte Methode hat das Ziel, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verbessern, fehlerhafte, anerzogene Bewegungsmuster und -verhalten zu verändern, Spontaneität zu wecken und die Lebensfreude zu erhöhen. Nordic Walking mit Ingeburg Hohl Bei der Gruppenmethode Bewusstheit durch Bewegung® werden von den TeilnehmerInnen Bewegungsexperimente durchgeführt. Es geht dabei darum, dass die Lernenden ihre eigenen Lehrer und ihr eigener Maßstab sind. Inge Hohl ist Nordic-Walking-Guide und bringt Leihstöcke mit. Kosten: € 10,– bzw. € 7,– für Wiederholende mit eigenen Stöcken. Zum Abschluss gibt es eine Erfrischung. Bitte um tel. Anmeldung! Dieser Tag bietet die Möglichkeit, einen Einblick in die Feldenkraisarbeit zu gewinnen und ist für alle geeignet, die sich und ihrem Körper etwas Gutes tun wollen. Samstag, 7. Juli 2007, 14:00 – 16:30 10 BRENNNESSEL JUNI 2007 Stachelbeeren Jubelmeldungen. In diesem Jahr fingen schon im April die Jubelmeldungen der TV- und Radio-Wetterfrösche an, die mit euphorischer Stimme weitere heiße und trockene Tage voraussagten. Rekorde wurden verkündet, als ob es um sportliche Ereignisse ginge. Gott sei Dank wurde in einigen Zeitungskommentaren diese Art der Wetterpräsentation endlich auch kritisiert. Für wen wird denn eigentlich gejubelt? Für die Grillmeister, die Sonnenanbeter, die Wochenendausflügler, die Heurigenwirte …! Als ob es nicht auch noch Land- Anne Vavrinek wirtschaft und Natur gäbe. Bauern zeigten Samenkörner in staubtrockener Erde, die schon längst hätten keimen müssen. Kleine Bäche führten keinen Tropfen Wasser mehr, und die lehmige Erde des Wienerwaldes war stellenweise steinhart mit breiten Rissen. Und außer den SchönWetter-Fanatikern gibt es einen nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung, der durch die lang anhaltende Hitze belastet ist. Wir leben in dem Teil der Erde, der (noch) zur „gemäßigten Klimazone“ gehört, das heißt mit vier Jahreszeiten, mit bestimmten durchschnittlichen Niederschlagsmengen und Temperaturen. Nichts gegen heiße, trockene Tage, aber zur richtigen Zeit und im richtigen Maß. Und vor allem nicht unter allen Umständen mit penetrantem Jubel verkündet! Cartoon aus: Til Mette MEINE WELT 320 z.T. farbige Seiten Lappan-Verlag, € 30,80 ISBN 978-3-8303-3139-1 Hunde-WC. Es ist lobenswert, dass endlich den Anregungen zu Hunde-WCs nachgekommen wurde. Sinnvoll wäre es aber auch mitzuteilen, an welchen Stellen sich diese befinden. Den letzten Greißler gibt’s nicht mehr … Wer am 1. Juni frische Semmeln holen wollte, erlebte einen Schock: „Der Kozak“ hat zugesperrt. Von Eva Mößler Was für ein Verlust! War „der Kozak“ doch für das Grätzl ein Ort der Begegnung, ein Ort der Entspannung, des Lächelns, ein Ort des Plauderns, „Wie geht’s, junge Frau?“... Es ist dem freundlichen Ehepaar Kozak ja zu gönnen, in den wohlverdienten Ruhe- stand zu treten. Niemand ist offensichtlich bereit, das Geschäft aus reiner Liebe und Leidenschaft weiterzuführen. Von ein paar frischen Semmeln kann man als Selbständige/r nicht überleben. Da können wir uns alle selber an der Nase nehmen. Summ, summ, summ, Bienchen summt nicht herum… Bisher habe ich mir nicht viel Gedanken über die Bienen gemacht. Für mich war es, wie das tägliche Auf- und Untergehen der Sonne, eine Selbstverständlichkeit, dass die fleißigen Bienen ihr Tagwerk, die Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen, verrichten. Von Mag. Romana Zusag Mag. Romana Zusag, Biologin mit Schwerpunkt Genetik und Botanik, lebt seit einem Jahr mit ihrer Familie in Breitenfurt NÖ Imkerverband [email protected] Tel. 01 512 34 44 Landesverband Bienenzucht Wien [email protected] Tel. 0664 262 37 42 Umso mehr hat mich ein Artikel aus der Zeitschrift „Schrot & Korn“ berührt, der die aktuelle Bedrohung der Bienen in Deutschland beschreibt. Laut Auskunft des Österreichischen Imkerverbandes sind unsere heimischen Bienen leider ebenso gefährdet. Vielfältige Probleme, wie Pestizide, Klimawandel, Varroa Milbe, Schwächung des Immunsystems, Mangel an Futterpflanzen, Aussterben ganzer Bienenvölker, und vor allem das Fehlen des Imkernachwuchses, lassen die Bienen langsam aber sicher aus unserer Fauna verschwinden. Auch gibt es Hinweise, dass durch die zunehmenden Handymasten-Signale das Orientierungssystem der Bienen gestört wird und sie nicht mehr in ihren Heimatstock zurückfinden. Anmeldung zur Tonnenreinigung Fax 02238 70086 12 RMtonne Biotonne Optimalpaket: April – Okt., jede 2. Woche, Nov. – März monatlich, 20 Reinigungen à € 3,00 RMtonne Biotonne Standardpaket: das ganze Jahr, jede 4. Woche, 13 Reinigungen à € 3,60 Sommerpaket: April – Oktober, jede 2. Woche, 15 Reinigungen à € 3,60 Name PLZ/Ort Telefon Straße/Hausnummer Datum Unterschrift Es werden nur durchgeführte Reinigungen verrechnet, jederzeit kündbar. Es wäre eine Katastrophe, wenn die Bienen ihre Bestäubungsfunktion nicht mehr erfüllen könnten. Hängt doch ein Drittel der menschlichen Nahrung direkt oder indirekt davon ab. Dazu Albert Einstein: „Wenn es einmal keine Bienen mehr gibt, hat der Mensch nur mehr vier Jahre zu leben.“ Maßnahmen, um das Bienensterben zu stoppen: © Steigerung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft (Klee, Luzerne, Bohne, Klatschmohn, Kornblume). © Vermehrtes Wachstum von Wildpflanzen und Wiesenblumen in unseren Gärten (z. B. blütenreiche Biotope, blühende Hecken…) statt sterilem, pflegebedürftigem Rasen. © Reduzierung der Pestizide. © Verminderung der Handymastenzahl. © Förderung der Imker. Vielleicht gibt es Interessenten, die sich für die Bienenzucht engagieren und auch selbst einen Bienenstock halten wollen. Wir könnten sogar gemeinsam eine „Breitenfurter Imkerei“ betreiben (Tel. 02239 34756). Auch beim NÖ Imkerverband können Sie sich näher informieren. Oder Sie machen einen Ausflug zum Landesverband Bienenzucht Wien mit Bienenhaus im Donaupark. Lasst uns doch die Dinge im Kleinen gemeinsam angehen, damit unsere Kinder und Kindeskinder noch richtig singen können: Summ, summ, summ, Bienchen summ herum… Mobiler Reinigungsdienst für saubere Mülltonnen Im Kampf gegen üble Gerüche, Maden und Ungeziefer sind Mülltonnen sauber zu halten. Dazu verpflichtet das Nö. Abfallwirtschaftsgesetz die Liegenschaftsnutzer. Ärzte und Hygieniker empfehlen, die Tonne zumindest jede dritte Woche zu waschen. Tonnen selbst reinigen? Ja, aber: Unrat, Maden und Ungeziefer dürfen nicht auf öffentliche Flächen und Chemikalien nicht ins Grundwasser gelangen. Nur Heißwasser beseitigt alle Bakterien und Schimmelpilze. Tonnen reinigen lassen – Gemeinde Abfallverband Mödling mit hocheffizienter Tonnenreinigung. In Zusammenarbeit mit Sammie’s Reinigungs-Service werden die Tonnen am Tag der Müllabfuhr mit Spezialwaschfahrzeugen mit Hochdruck und Heißwasser gründlich gereinigt. In vielen Wohnanlagen und Haushalten wird dies bereits regelmäßig durchgeführt. Infos: www.sammies.at Tel. 02238 70086 Saschas Gartentipps 潮澙潮 潥 Sascha Buresch 潹潿潺潿潹潿潺潹潿潺潹潿潺潹潿潺潿 Heiliges Basilikum: Jungbrunnen und Allesheiler Das heilige Basilikum (Ocimum tenuiltorum), auch Tulsi, Tulasi oder Suaso genannt, wird seit Jahrhunderten in Indien verehrt. Die Pflanze wächst dort in Gärten und vor Tempeln und ihr werden täglich Gebete und Opfer gewidmet. In der indischen Mythologie heißt es, Tulasi reinige den Körper und vertreibe alle Sünden, allein schon wenn man es demütig berührt. Tulasi ist dem Hindugott Vishnu heilig, der die gesamte Schöpfung aufrecht erhält und die Wirklichkeit erträumt. Das Kraut verkörpert Vishnus Frau Lakshmi und gilt als allheilend, verjüngend und aphrodisierend. Es schützt vor Unglück, Krankheit und Tod. Im Ayurveda, der indischen Heilkunde, ist Tulasi ein wichtiges Heilkraut mit einem sehr breiten Anwendungsspektrum. Es wird traditionell bei Erkältungen, Verdauungsstö- rungen, Hundebissen und vielem mehr eingesetzt. Das warme, dunkle Aroma dieser Pflanze, eine Melange aus Nelken, Anis und Zimt, ist schwer zu beschreiben und es verwundert nicht, dass viele verschiedene ätherische Öle in den Blättern gefunden wurden. Indische Wissenschaftler setzen sich intensiv mit dem Kraut auseinander und in Versuchen wurden bereits einige der erstaunlichen Fähigkeiten des heiligen Basilikums im Experiment bestätigt: Extrakte der Pflanze kurbeln die Immunabwehr des Körpers an, schützen gegen die Folgen von Stress und auch von radioaktiver Strahlung, wirken antiseptisch und entzündungshemmend, hemmen die Bildung bestimmter Krebszellen, senken den Cholesterinspiegel und verbessern den Blutdruck, lindern Asthma und wirken schmerzstillend. Bei uns gedeiht das Kraut sehr gut im Topf und ist sogar mehrjährig, wenn es mäßig warm überwintert und dabei zurückhaltend gegossen wird. Es lässt sich sowohl durch Aussaat als auch durch Stecklinge vermehren. Waisentier des Monats Die Fähe ist ein circa zwei Jahre altes Fundtier, das gemeinsam mit einigen anderen Frettchen auf ein neues Zuhause wartet. Petra Möbs vom Frettchenverein legt besonderen Wert auf die Beratung der (zukünftigen) Frettchenhalter. Leider werden bei den Tieren oft schlimme Haltungsfehler gemacht. So sollten sie zum Beispiel keine Einstreu haben, da diese beim Schlucken sogar zum Tod des Tieres führen kann. Sollten Sie sich für Alpha oder ein anderes Frettchen interessieren, informieren Sie sich bitJUNI 2007 te bei Petra Möbs unter 0664 8207717 oder auf der Home- Küchentipp: Basilikum passt wunderbar zu Paradeisern und Mozzarella! Die Blätter nicht schneiden, sondern zerzupfen oder zerdrücken. Agnes Wühr page des Frettchenvereins unter www.frettchenwelt.at Die Frettchendame Alpha hat allen Grund sich auszurasten. Immerhin hat sie ganze acht Junge – eines ist unten zu sehen – zu versorgen. BRENNNESSEL 13 Die Österreichische HochschülerInnenschaft Überraschend war der Ausgang der ÖH-Wahlen im Mai 2007. Die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft konnte starke Zugewinne verbuchen, während der VSStÖ (SPÖ-nahe) Wählerstimmen verlor. Die GRAS (Grünen & Alternativen StudentInnen) gewann ein Mandat und blieb zweitstärkste Vertretung. Von Agnes Wühr Erschreckend ist vor allem die geringe Wahlbeteiligung. Die Politikverdrossenheit der Studierenden könnte natürlich mit den geringen Einflussmöglichkeiten der Hochschülerschaft zusammenhängen. Doch die ÖH erfüllt einige sehr wichtige Funktionen! © Sie vertritt die Studierenden gegenüber der Regierung und den Ministerien. © Sie verfolgt viele soziale Initiativen und Projekte. So zum Beispiel das Tutoriumsprojekt, das Erstsemestrigen den Einstieg in die Uni erleichtern soll. © Sie unterhält einige Servicestellen (oder: „bietet Serviceleistungen“), wie Beratungsangebote, Jobbörse, Wohnungsbörse und Informationsmaterial. © Aufgeteilt in verschiedene Referate, wie zum Beispiel das AusländerInnenreferat, das Sozialreferat und die Studien- und MaturantIn- nenberatung wird eine gezielte Hilfestellung gewährt. © Studierende können sich mit allen Fragen, die das Studium betreffen, an die ÖH wenden. Nicht zuletzt erfüllt die ÖH eine weitere wichtige Funktion: Sie macht immer wieder öffentlich auf die schlechte Situation der StudentInnen in Österreich aufmerksam. Allein dieser Grund zeigt, wie wichtig es ist, sein Wahlrecht auch zu nutzen! Mopeds in Town Unter dem Namen „Mopeds in Town“ führt die Polizei in Kooperation mit der „Arge2Rad“ kostenlose Mopedtrainings durch. Ziel ist die Verkehrssicherheit zu erhöhen und vor Gefahren für Mopedfahrer zu warnen. Von Agnes Wühr Immer wieder wird über die steigenden Unfallzahlen mit MopedlenkerInnen berichtet. Die Polizei und die Arge2Rad wollen dem entgegenwirken und bieten daher kostenlose Trainings für MopedfahrerInnen an. Die „Weißen Mäuse“ bringen 15 – 17jährigen MopedistIn14 BRENNNESSEL nen Tipps und Tricks im Verhalten im Straßenverkehr bei. Die Jugendlichen sollen so sicherer unterwegs sein, sich geschickter und vernünftiger durch die Großstadt manövrieren können. Die Kurse finden bis Ende September jeden zweiten Freitag von 15 – 18 Uhr statt, wobei immer eine Stunde Theorie und zwei Stunden Praxis abgehalten werden. Mitmachen können alle Jugendlichen, die einen Mopedausweis und entsprechende Kleidung besitzen. Grundsätzlich sollte das eigene Moped für das Training verwendet werden. Die Teilnahme ist jedoch auch ohne eigenes Moped möglich, da nach Bedarf Leihmopeds von der Arge2Rad zu Verfügung gestellt werden. Während der Fahrt sind die maximal 8 TeilnehmerInnen per Funk mit dem voranfahrenden Polizisten verbunden. Gezeigt wird vor allem der Umgang mit brenzligen Situationen, wie zum Beispiel das Abbiegen auf Straßen mit Schienen. Kostenloses Mopedtraining Jeden 2. Freitag, 15 – 18 Uhr in 1090 Wien, Schlickplatz 6 Weitere Informationen und Anmeldung unter www.arge2rad.at oder Tel. 01/31310-32500 JUNI 2007 Match Point Als wir uns im vergangenen Sommer mit „Wie im Himmel“ erstmals am Grünen Wanderkino beteiligten, waren die Erwartungen nicht sehr hoch geschraubt. Über 400 Besucher machen es uns aber auch schwer, diesen Erfolg heuer zu wiederholen. Gäbe es da nicht wieder ein Gustostück für Cinéasten. Von Thomas Vavrinek Wer bei „Match Point“ an Tennis denkt, wird vielleicht enttäuscht sein. Wer dabei an Woody Allen denkt, wird vielleicht überrascht sein. „Ein vergiftetes Geschenk, wie man es im Kino nur von wirklichen Meistern bekommt“, nannte die FAZ diesen Streifen, für den Woody Allen erstmals für einen ganzen Film sein geliebtes New York verließ und ausschließlich in London drehte. „In Manhattan ist es im Sommer heiß, und die Sonne bringt mich um. In London ist es kühl, der Himmel ist grau – einfach perfekt für mich.“ Auch alle Darsteller sind britischer Herkunft, mit Ausnahme von Scarlett Johansson (sexy wie noch nie), die aber auch ein amerikanisches Starlet spielt, das versucht, in der britischen Gesellschaft anzukommen. Chris Wilton ist ein junger Tennistrainer aus bescheidenem Umfeld, der sich einen Job in einem Londoner Eliteclub organisiert und über einen seiner Schüler, und insbesondere dessen Schwester, bald die besten Chancen hat, in eine angesehene Familie aufgenommen zu werden. Wäre da nicht JUNI 2007 die Verlobte seines neuen Freundes und Fast-Schwagers, die erfolglose, aber äußerst sinnliche amerikanische Schauspielerin Nola Rice, die Chris nicht wahrhaben, wie viel im Leben vom Glück abhängt. Es gibt Augenblicke in einem Match, da trifft der Ball die Netzkante und kann nach vorn oder nach Grünes Wanderkino im Bezirk Mödling Freitag Samstag Samstag Sonntag Freitag Samstag Donnerstag Freitag Samstag Freitag Samstag 10.8.2007 11.8.2007 18.8.2007 19.8.2007 24.8.2007 25.8.2007 30.8.2007 31.8.2007 1.9.2007 7.9.2007 8.9.2007 Mödling Mödling Brunn am Gebirge Wiener Neudorf Gumpoldkirchen Perchtoldsdorf Laxenburg Gießhübl Breitenfurt Maria Enzersdorf Hennersdorf von seinem Weg nach oben abbringen könnte. Er beginnt ein tiefgründiges Spiel zwischen Luxus und Leidenschaft, Unschuld und Mord, heißen Tränen und kalter Berechnung. Zu Beginn des Films sinniert Chris einmal über den Zufall und welche Rolle er im Leben spielt. „Der Mann, der gesagt hat ,Ich hätte lieber Glück als Talent‘, hat tiefe Lebensweisheit bewiesen. Manchmal will man Exile Family Movie Caché Vitus Das Leben der Anderen Herr Lehmann Der große Diktator Die fetten Jahre sind vorbei Tsotsi Match Point Freundschaft Geboren in Absurdistan hinten fallen. Mit ein bisschen Glück fällt er nach vorn – und man gewinnt. Oder vielleicht auch nicht – und man verliert…“ Auf welcher Seite der Netzroller letztlich liegen bleibt, ob Dostojewskis „Schuld und Sühne“, welches Chris’ Lektüre ist, eine Rolle spielt, ob Leidenschaft und Verbrechen einander ausschließen, all das ist es wert, nach Besuch des Grünen Wanderkinos in Breitenfurt zu diskutieren. MATCH POINT Großbritannien/USA 2005/Farbe/120 Min./ Dolby Digital. Buch und Regie: Woody Allen. Darsteller: Brian Cox, Matthew Goode, Scarlett Johansson, Emily Mortimer, Jonathan Rhys Meyers, Penelope Wilton, Patricia Whymark. Kamera: Remi Adefarasin. Schnitt: Alisa Lepselter. Verleih: Polyfilm. BRENNNESSEL 15 Achtung Beilage! Kurz vor Drucklegung erreichte uns ein offener Brief, der an alle Breitenfurter Printmedien geschickt wurde und den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten! Möglicherweise agiert Bürgermeister Herzig gegen geschädigte Bürger und Breitenfurter Betriebe, anstatt eigene Versäumnisse einzugestehen! 1. September 2007 20.00 Uhr Grünes Wanderkino in Breitenfurt Match Point von Woody Allen, mit Brian Cox, Matthew Goode, Scarlett Johansson Ausstellung über die Geschichte des Hauses Königsbühel alternativ unterwegs bis Mitte September Eine Klimaschutzinitiative der Marktgemeinde Breitenfurt Zu besichtigen nach vorheriger telefonischer Vereinbarung. Telefon 02239/2312 (Anrufbeantworter verwenden!) BILDUNGSWERKSTATT Haus Königsbühel 2384 Breitenfurt Römerweg 13 Vor der Mehrzweckhalle 22. September 2007 10.00 – 13.00 Uhr Bei der Mehrzweckhalle Volksschule Breitenfurt Platz vor dem SKB Skater Platz Die Breitenfurter Grünen wünschen Ihnen einen erholsamen Sommer Die Breitenfurter Grünen sind für Sie da: Mag. Norbert Rass, Tel. 02239/4567 2384 Breitenfurt, Kreuzwiesensteig 17 gf Gemeinderat für Verkehr- & Raumplanung, Mitglied im Bauausschuss Falls Sie die BRENNNESSEL nicht im Briefkasten vorfinden, liegt es vielleicht daran, dass der Aufkleber „Kein Werbematerial“ die Zustellung der Postwurfsendung vehindert. Sollten Sie an der BRENNNESSEL Interesse haben, teilen Sie uns das bitte per Telefon oder eMail mit. Mag. Susanne Hartig, Tel. 02239/2330 2384 Breitenfurt, Hauptstraße 90 Ausschüsse: Schule und Soziales; Kultur; Umweltbeirat; Arbeitsgruppe Verkehrsparen Wienerwald Ingrid Kitzwögerer, Tel. 02239/2984 2384 Breitenfurt, Georg-Sigl-Straße 16 Obfrau Sport und Fremdenverkehr, Ausschüsse: Prüfung; Finanzen; Kindergarten, Hort und Gesundheit http://breitenfurt.gruene.at BRENNNESSEL Das Blatt der Breitenfurter Grünen Redaktion: Mag. Norbert Rass Mag. Susanne Hartig Ingrid Kitzwögerer Agnes Wühr Dr. Eva Mößler Gestaltung, Druckproduktion: Atelier Tintifax Tel. 02239/4277 [email protected] Gedruckt auf Alterna Design, hergestellt aus 100% total chlorfrei gebleichtem Zellstoff