Heft Nr. 31, Juni (PDF 1.6 MB)

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Heft Nr. 31, Juni (PDF 1.6 MB)
Postentgelt
bar bezahlt
Verordnungsentwurf zu
Kern- und Pflegezonen
Vier Kernzonen für den langfristigen Schutz von Lebensräumen sind in Breitenfurt
ausgewiesen.
33 Seite 4
Haus Königsbühel
einst und jetzt
Vor 25 Jahren hat die
Bildungswerkstatt ihre
Tätigkeit aufgenommen.
Ein Rückblick
33 Seite 8
Match Point
Auch heuer macht das Grüne Wanderkino mit einem
Woody Allen-Film wieder
Station in Breitenfurt. Am
1. September 33 Seite 15
Neue Impulse in der
Breitenfurter Gemeindepolitik?
Der ständig zunehmende Individualverkehr stellt Breitenfurt vor Probleme, die dringend gelöst werden sollten. Nun leben wir schon einige Jahre in einer „Verkehrspargemeinde“. Aber merken tut man kaum etwas davon!
Von Susanne Hartig
Heft 31 / Juni 2007
brenn
BreitenfurterInnen sind mobil und werden es
auch bleiben. Die Entwicklungen der letzten
Jahre führten zu immer mehr Verkehr. Dabei
brauchen wir nicht mehr, sondern den jeweils
richtigen Verkehr.
Das bedeutet:
1. In dicht bebauten Gebieten den öffentlichen
Verkehr verstärken und
2. In schwach besiedelten Gebieten AnrufSammel-Taxis anbieten.
Beispielhaft agiert da z.B. die Schweiz. Die Voraussetzung für zusätzliche Busse ist nicht eine
bestimmte Fahrgastzahl, sondern der öffentliche Verkehr plant vorausschauend und bemüht
sich, privaten Autofahrten durch überzeugende
Angebote zuvor zu kommen.
Schluss mit den Träumen! Was lässt sich
bei uns realisieren? Die überparteiliche Arbeitsgruppe Verkehrsparen erarbeitete gemeinsam ein umfangreiches Programm für eine Informationsveranstaltung über Alternativen zum
herkömmlichen Autoverkehr. Es soll das Erlebnis
geboten werden, dass man auch anders mobil
sein kann. Dabei geht es nicht nur ums Radfahren, das ja ohnehin schon in ist, sondern es werden auch neue Mobilitätssysteme mit alternativen Antrieben wie z.B. Hybridantrieb oder
Elektromotor vorgestellt. Zum Kennenlernen,
aber auch zum Vergnügen, kann man ausgefallene Fahrzeuge ausprobieren.
Sind Sie schon einmal mit
einem Segway (siehe Bild), einem Elektrofahrrad oder einem Conferencebike gefahren? Am 22. September haben
Sie dazu im Rahmen der von
der überparteiliche Arbeitsgruppe Verkehrsparen erarbeitete Informationsveranstaltung
am Platz vor der Mehrzweckhalle Gelegenheit.
Darüberhinaus werden Vorträge in der Volksschule Breitenfurt, eine Fahrrad-Codieraktion
der Mödlinger Polizei u.v.m. geboten. Kommen
Sie und informieren Sie sich.
alternativ
unterwegs
22. September 2007
10.00 bis 13.00 Uhr
Vor der Mehrzweckhalle
Was ist das Klimabündnis?
Unter dem Slogan „Global denken - lokal handeln“ entstand 1990 eine Initiative zum
Schutz des Weltklimas und ist jetzt der „Mastermind“ hinter allen „alternativ unterwegs“-Aktivitäten rund um den 22. September.
Von Susanne Hartig
KLIMABÜNDNIS
ÖSTERREICH
VertreterInnen von europäischen Gemeinden, Städten
und Ländern schlossen mit VertreterInnen indigener Völker
der Amazonasregion ein Bündnis, um in partnerschaftlicher
Weise Aktionen gegen die drohenden globalen Klimaveränderungen zu setzen. Ziele sind
unter anderem die Halbierung
der CO2-Emissionen bis zum
Jahr 2030.
Niederösterreich ist seit 1993
Mitglied und in Europa jene
Region mit den meisten Klimabündnisgemeinden. Breitenfurt gehört seit dem 28. Februar 2000 dazu und ist eine der
287 Klimabündnisgemeinden,
die es derzeit in Niederösterreich gibt.
Welche Vorteile hat unsere Gemeinde von der Mitgliedschaft?
© Fachliche Unterstützung bei
der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen.
© Informationen über Aktivitäten und Projekte in anderen
Gemeinden und deren Erfahrungen.
© Information und Beratung
über sinnvolle Nutzung der
Förderungen von Bund,
Land und EU für Klimaschutz-Projekte.
Fahrrad-Codieraktion
der Mödlinger Polizei
Im Rahmen der Veranstaltung „alternativ unterwegs“ am 22. September 2007 führt
die Mödlinger Polizei in Breitenfurt eine Fahrrad-Codieraktion durch.
Dabei wird ein Code in den
Rahmen des Fahrrades eingraviert, wodurch das Fahrrad bei
Verlust oder Diebstahl eindeu-
tig identifiziert werden kann.
Zusätzlich füllt der Fahrradbesitzer ein Anmeldeformular
sowie eine Einverständnis-
erklärung zur Datenspeicherung aus. Bitte gültigen amtlichen Lichtbildausweis mitbringen!
Weiß auf Asphalt!
Der aufwändig gestaltet
Fußgängerübergang
beim Bohattaweg
2 BRENNNESSEL
Beim Bohattaweg hat man ihn,
unter anderem mit einer passantenabhängigen Lichtanlage,
aufwändig gestaltet. Nun soll
endlich auch in Breitenfurt
Ostende ein Zebrastreifen für
ein sichereres Überqueren der
Hauptstraße sorgen. Damit erfüllt sich nach jahrelangem
politischem Geplänkel eine
Forderung der Verkehrsinitiative Breitenfurt Ostende und der
Breitenfurter Grünen.
Aber das kann noch nicht alles
gewesen sein! Für Breitenfurt
Ostende warten wir weiter auf
neue Ortstafeln, bessere Beschilderung der Straßenteiler,
ein fixes Geschwindigkeitsmessgerät, einen asphaltierten
Gehsteig auch südlich entlang
der Hauptstraße und die Neugestaltung eines Ortsinformationsplatzes, der zugleich auch
eine Biosphärenparkinformation bieten sollte. Herr Mag.
Loiskandl, Manager des Biosphärenparks, hat sein Interesse an einer solchen hier an der
Schnittstelle zwischen Wien
und Niederösterreich bereits
bekundet.
JUNI 2007
Radfahren – die positive Alternative!
Unter dem Motto „Wir radeln das“ läuft in Niederösterreich gerade eine große
Werbekampagne mit dem Ziel, kürzere Wege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto
zurückzulegen.
Von Ingrid Kitzwögerer
Die Idee ist bestechend: die
täglichen Wege innerhalb des
eigenen Ortes sind meist nicht
viel länger als drei Kilometer.
Das ist im Nu mit dem Rad zu
bewältigen. Zumindest aus
Breitenfurt Ost sind unsere
Ärzte, die Apotheke, Drogerie
und Trafik, das Gemeindeamt
und die Mehrzweckhalle sowie
die Nahversorger – zumindest
für kleine Einkäufe – bequem
zu erreichen.
Sie müssen nach Wien
fahren? Radeln Sie doch bis
Ostende! Ab der Bushaltestelle „Villa Madeleine“ können Sie
bereits mit dem Wiener Fahrschein oder Ihrer Zeitkarte fahren. Oder Sie versuchen gleich,
bis Liesing auf den verkehrsarmen Radrouten entlang des
Liesingbaches zu fahren. Das
hat folgende Vorteile:
© Sie sparen Geld für Auto
und Treibstoff;
© Sie tragen zur Verringerung
des CO2-Ausstoßes bei;
© Sie produzieren keinen
Feinstaub;
© Sie müssen keinen Parkplatz suchen;
© Sie absolvieren automatisch
Ihr tägliches Fitnesspensum
(Blutdruck, Stoffwechsel
und Bodymassindex werden es Ihnen danken);
© Und vor allem: Sie können
den Sommer riechen, wenn
Ihnen aus den Gärten Duftwolken von Ginster und Rosen oder aus dem Wald
würziger Bärlauchduft in
die Nase steigt. Sie fühlen
den Sommerwind auf Ihrer
Haut und können die Vögel
singen und die Grillen zirpen hören. Das vermittelt
ein richtiges Urlaubsgefühl
– und das mitten in der Arbeitswoche.
Die Fahrzeit vom Grünen Baum
bis Liesing beträgt nicht länger
als 25 Minuten und es macht
unheimlichen Spaß auf dem
Radweg Richtung Ostende an
den Autokolonnen im Morgenstau vorbeizuziehen. Also,
wann probieren Sie es einmal?
Es macht unheimlichen
Spaß, auf dem Radweg
an den Autokolonnen
im Morgenstau vorbeizuziehen.
Gemeinsam statt einsam –
professionelle Mitfahrbörsen
Fahrplatzbörsen vermitteln einfach und kostenlos Fahrgemeinschaften in privaten
PKWs und zwar sowohl für regelmäßige Fahrten zur Arbeit als auch für einen Wochend-Trip oder eine Urlaubsreise.
Von Ingrid Kitzwögerer
Unverbindlich und anonym
kann man sich über Mitfahrgelegenheiten oder mögliche CoPilotInnen informieren. Die
persönlichen Daten erhält man
jedoch erst nach erfolgter Registrierung. Diese dient der Sicherheit von FahrerIn und MitfahrerIn. Es gibt vier gute Gründe, gemeinsam statt einsam zu
fahren:
Geld sparen: entweder beteiligt sich der/die MitfahrerIn
JUNI 2007
an den Kosten oder man wechselt bei regelmäßigen Fahrgemeinschaften die Rollen.
Stau vermeiden: je mehr
Menschen sich ein Auto teilen,
desto schneller kommen alle
ans Ziel.
Umwelt schonen: Über
Fahrgemeinschaften kann man
einen aktiven Beitrag zum
Schutz der Umwelt leisten. Alleine dadurch, dass die Zahl
der Reisenden pro Fahrzeug
auf zwei erhöht würde, könnten 30 % des täglichen CO2Ausstoßes vermieden werden.
Fahrgemeinschaften sind von
einem eventuellen Feinstaubfahrverbot ausgenommen!
Stress abbauen: Studien haben ergeben, dass Menschen,
die alleine im Auto sitzen, den
Verkehrsstress schlechter bewältigen. Allein in Wien gibt es
täglich mehr als 2,2 Millionen
leere Plätze!
www.compano.at
Fahrplatzvermittlung des
VOR; informiert zusätzlich über Fahrpläne der
öffentlichen Verkehrsmittel für die betreffende Strecke
www.autostopp.net
bietet ein Mitfahrportal
für 35 Länder Europas
BRENNNESSEL 3
Verordnungsentwurf zu
den Kern- und Pflegezonen
Was haben der Bürgerwald, der Dorotheerwald, der Festenberg und der Eichberg
gemeinsam? Sie alle befinden sich auf dem Gemeindegebiet der Marktgemeinde
Breitenfurt und sind in einem Verordnungsentwurf der Niederösterreichischen Landesregierung über Kern- und Pflegezonen des Biosphärenparks Wienerwald als Kernzonen ausgewiesen.
Von Norbert Rass
Das unnötige Foul in
dieser Angelegenheit
beging die Bürgermeisterpartei, die – ohne den
eigentlich zuständigen
Ausschuss für Verkehr
und Raumplanung zu
informieren – die
Stellungnahme der
Marktgemeinde Breitenfurt präsentierte
Es sind also Gebiete, die dem
langfristigen Schutz von Lebensräumen, von Tier- und
Pflanzenwelten dienen. Umwidmungen von Flächen als
Bauland oder Verkehrsflächen
sind da nicht möglich. Daran ist
nicht zu rütteln.
Mehr Spielraum für die Gemeinde bieten die Pflegezonen, deren Flächenanteil besonders in Breitenfurt West
sehr hoch ist. In diesen Räumen biologischer Vielfalt, die
auch der Vernetzung der Kernzonen dienen, besteht die
Marktgemeinde Breitenfurt auf
der Möglichkeit zur Umwid-
mung in Verkehrsflächen,
wenn dies zur Verbesserung
der Siedlungsstruktur dient.
Ebenfalls als Pflegezonen ausgewiesen sind in einer Breite
von 50 m links und rechts die
Begleitflächen von Fließgewässern. In diesen Zonen will die
Gemeinde durch Eingriffe den
hindernisfreien Abfluss von
Hochwässern sicherstellen.
So weit, so gut und korrekt.
Das unnötige Foul in dieser Angelegenheit – für das sie sich
hinterher entschuldigte – beging die Bürgermeisterpartei
an den Breitenfurter Grünen:
Zuständig für die Agenden der
Raumordnung ist der Ausschuss für Verkehr und Raumplanung unter GGR Mag. Norbert Rass. Nicht so in Breitenfurt. Da präsentierte der Umweltgemeinderat der ÖVP
nach Verstreichen der öffentlichen Auflagefrist und ohne
vorherige Information im Bauausschuss die Stellungnahme
der Marktgemeinde Breitenfurt
zum Verordnungsentwurf über
die Kern- und Pflegezonen des
Biosphärenparks Wienerwald.
Ein kleines Hoppla, wie selbst
Vizebürgermeister Klimek zugab – Entschuldigung, ist ja eh
nix passiert …
Ortstarif für Bus bleibt unverändert bei € 0,80
Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) hat der Gemeinde
Breitenfurt mitgeteilt, dass der Grundtarif für einen Fahrschein innerhalb des Ortes mit 1. Juni 2007 von derzeit € 1,–
auf € 1,20 angehoben wird.
4 BRENNNESSEL
Der Fahrgast bezahlt derzeit einen Betrag von € 0,80 und das
wird auch in Hinkunft so bleiben, da der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat, den Stützungsbeitrag der Gemeinde um die Differenz zu erhöhen.
JUNI 2007
In Breitenfurt wird
„nach Gefühl“ gefördert
Das Vereinswesen in Breitenfurt blüht und gedeiht und trägt positiv zur
Lebensqualität und zum Gemeinschaftsgefühl in unserem Ort bei. Manche erhalten
eine einmalige „Sonder-Subvention“, manche gar nichts... Von Ingrid Kitzwögerer
In Anbetracht der Tatsache,
dass die Subventionen einen
beachtlichen Teil des Gemeindebudgets ausmachen, bemühen sich die Breitenfurter Grünen schon seit langer Zeit um
eine Objektivierung.
Nun endlich kam ein Arbeitskreis zustande, der für die
Vergabe von Förderungen seitens der Gemeinde Breitenfurt
Richtlinien erarbeiten sollte. Die
Breitenfurter Grünen taten das
auch und stellten eine Liste von
Kriterien zusammen, die Ent-
scheidungen für oder gegen
eine Subvention nachvollziehbar machen sollten. Es handelt
sich dabei um Punkte wie Kinder- und Jugendarbeit, gesundheitsfördernde Aspekte,
Berücksichtigung einer sozialen
Komponente (verbilligte oder
kostenlose Teilnahme oder Eintrittspreise), Sportangebote, die
Eltern bei der Ferienbereuung
der Kinder unterstützen und an
denen vor allem Breitenfurter
Kinder und Jugendliche teilnehmen. Auch sollten Subven-
tionswerber verpflichtet werden, ihre Anträge bis zu einem
festgesetzten Stichtag einzubringen und die ordnungsgemäße Verwendung der Fördermittel nachzuweisen.
Doch leider gab es keinerlei
Vorschläge der anderen Fraktionen, sondern nur eine Ablehnung seitens ÖVP und SPÖ:
Man sollte sich da „keine Fesseln anlegen“.
Schade, es bleibt wieder alles
im „Graubereich“. Ist das zu
verantworten?
Die Angst der Wanderer
vor der Verbotstafel
In den letzten Jahren wurden einige Wege, die aus dem Siedlungsgebiet hinaus in
Wiesen und Wälder führten, abgeriegelt. Sie führen über private Grundstücke,
deren Besitzer ein Durchgangsrecht nicht mehr toleriert. Von Ingrid Kitzwögerer
Wie sieht es nun aber mit dem
sogenannten „Gewohnheitsrecht“ aus? Zwar gibt es lt.
ABGB, § 1468 die Möglichkeit
der „Ersitzung“ eines Besitzrechtes nach dreißig Jahren, jedoch ist dieses Recht kein allgemeines, sondern auf eine bestimmte Person bezogenes,
welche nachweisen muss, dass
sie eben wirklich bereits vor
dreißig Jahren diesen speziellen Weg benützt hat.
Wenn allerdings ein alpiner
Verein einen Weg betreut und
markiert, dann lässt sich die
Dauer der Nutzung leicht feststellen. So zum Beispiel beim
Wienerwald-Verbindungsweg
444, der von Grinzing bis
JUNI 2007
Mödling auch über Breitenfurter Gebiet führt. In Verlängerung der Akeleigasse überquert dieser Weg die Weidegründe des Biobauern. Der
Österreichische Touristenclub
kennt diesen Weg schon seit
über 50 Jahren und berichtet,
dass es sich hier auch um ein
Teilstück des Europaweges 04
(Voralpenweg Wien – Bregenz) und des von der NÖ Umweltabteilung geförderten Landesrundwanderweges handelt.
Herr Mitter als Grundeigentümer sagt, das er nicht beabsichtigt, den Weg abzusperren,
aber immer wieder gibt es
Menschen, denen beim Überqueren eines privaten Grund-
stückes nicht bewusst ist, dass sie
nur Gäste sind.
Bitte bedenken
Sie, dass Sie den
Besitzer nicht in
seiner Arbeit stören
dürfen.
Schon gar nicht
darf so ein Weg mit Fahrrädern,
Motorrädern oder gar Autos
befahren werden. Lokale Streitigkeiten dürfen nicht dazu führen, dass ein für den Tourismus
so bedeutender Weg nicht
mehr benützt werden könnte.
Österreichischer
Touristenclub
1010 Wien, Bäckerstraße 16
Tel. 01/512 38 44-0
BRENNNESSEL 5
Gedächtnisausstellung
Heimo Schrittwieser
Lesen Sie hier den
kompletten Artikel der
Autorin anläßlich der,
von der Breitenfurter
KulturGemeinschaft veranstalteten, Ausstellung
Heimo Schrittwieser
wurde 1928 in Wien
geboren und lebte seit
1968 in Breitenfurt.
Er starb am
26. Jänner 2006.
6 BRENNNESSEL
Schönheit und Harmonie fordert Heimo Schrittwieser von der Kunst. „Ich glaube,
dass Menschen ein Recht auf Schönheit und Erbauung haben … Hässlichkeit zerstört die Seele.“ Heimo Schrittwieser gehört zu den bedeutendsten österreichischen
Malern des 20. Jahrhunderts. Er stand der „Wiener Szene“ nahe und war doch ganz
er selbst, eigenständig, keiner Richtung verhaftet.
Von Dr. Erika Graf
Mit mehr als 70 Ausstellungen
in Europa, Asien und Amerika
wurde er weltberühmt. In Breitenfurt fand die letzte Ausstellung im Jahre 2003 statt. Heimo
Schrittwieser starb am 26. Jänner 2006, nun wurde ihm eine
Gedächtnisausstellung im Museum Breitenfurt gewidmet.
lied von Felix MendelssohnBartholdy und dem Menuett
von Luigi Boccherini. Es gab
Lob und Applaus für Julia Wimmer (Geige), Barbara Wimmer
(Klavier) und Katharina Sereda
(Querflöte). Der Obmann der
Kulturgemeinschaft Gerhard
Herold begrüßte die Besucher.
Veranstalter war die Breitenfurter Kulturgemeinschaft, eingerichtet wurde die Bilderschau von seiner Witwe. Die
Vernissage fand am 11. Mai
2007 statt, die Ausstellung war
an den beiden folgenden Wochenenden und am Feiertag
geöffnet. Das Interesse an der
Veranstaltung war groß. Aus
dem reichen Bestand waren
verkäufliche und unverkäufliche Bilder zu sehen, Leihgaben
ergänzten die Schau. Die musikalische Einstimmung zum
Thema „Venedig“ besorgte ein
Mädchentrio mit dem Gondel-
Bürgermeister, Abgeordneter
zum Landtag, Ernst Herzig eröffnete die Ausstellung. Überraschend anwesend war der
2. Präsident des Nationalrates
Dr. Michael Spindelegger. Als
dritter Redner kam der Sohn
des Malers, Karl Schrittwieser
zu Wort. Er wies auf die vielen
Presseberichte über seinen Vater hin, er werde sie nicht
wiederholen, sondern vom
Menschen Heimo Schrittwieser erzählen, über seine Besonnenheit und Gelassenheit
in den Dingen und wie er in seinen Bildern auflebte. Von den
vielen Talenten seines Vaters
sprach er. Am besten werde
den Menschen Heimo Schrittwieser wohl seine Frau kennen,
mit der er 50 Jahre verheiratet
war.
Zur Ausstellung: Die Bilder
in Saal 1 und Saal 2 waren thematisch deutlich unterschieden. So fand man in Saal 1 die
Bilder zum Thema Venedig und
Karneval, Gesichter und
Masken oft dicht gedrängt, ein
farbenfrohes Treiben. Und
über dem Narrenzug wie Lichter die Tauben in schimmerndem Weiss. Der Maler bezeichnete seine Venedigbilder
als Spiegelbilder des Erschauten, Erlebten und Erdachten:
„Der Dualismus der Seele, das
Sein und der Schein, die vorgehaltene Maske, das Werden
und Vergehen spiegelt sich
gleichnishaft in meinen Karnevalsthemen wider.“ Auch Mönche vom Berg Athos waren zu
sehen.
Saal 2: Die Fülle der Blumen
überwältigt. In den meisten Bildern steht ein heller Sonnenball am Himmel, heitere Vision
des Lichts in einer Welt voll Lebenslust. Es sind Bilder, die der
Maler nach einer schweren Erkrankung seiner Frau geschaffen hat. „Wie eine Explosion
brachen sie über ihn herein“,
sagt sie, wenn sie von dieser
Schaffenszeit erzählt. Frau
Schrittwieser ist selbst Malerin.
Sie wurde daher eingeladen,
nächstes Mal auch ihre eigenen Bilder in der Ausstellung
zu zeigen.
JUNI 2007
Georg Sigl
Der „Maschinenkönig Österreichs“
In unserer Serie über wichtige Breitenfurter Persönlichkeiten widmen wir uns diesmal zum 120. Todestag Georg Sigl, der es vom armen, verwaisten Bauernjungen zum
„Maschinenkönig Österreichs“ schaffte. Von Agnes Wühr
Georg Sigl, der in Breitenfurt
am 13. Jänner 1811 als Sohn
armer Bauern geboren wurde,
wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Von 1817 bis 1823 besuchte er in Breitenfurt die einklassige Volksschule. Bereits
mit 11 Jahren war er Vollwaise.
Den elterlichen Hof übernahm
sein älterer Bruder.
Unser Milchrahmstrudelwirt
Franz Stelzer wusste zu erzählen, dass Georg Sigl als Halterbub das Vieh auf den Weiden
hütete, bis er 1824 das Schlosserhandwerk erlernte.
Lehr- und Wanderjahre.
Wie damals üblich begab sich
Georg auf die Walz und zog als
17jähriger in die Schweiz und
nach Deutschland. 1832 kehrte er in die Heimat zurück, wo
seine steile Karriere begann.
Zunächst arbeitete er in Wien
bei Helbig und Müller, die sich
mit dem Bau von Buchdruckpressen befassten. 1837 kam
er nach Bayern zum Maschinenfabrikanten Dingler. 1840
trennte er sich von dieser Firma
und versuchte mit einigen hundert Talern Ersparnis sein Glück
JUNI 2007
in Berlin. 1844 gründete er eine
eigene kleine Maschinenfabrik,
die bald eine vorherrschende
Stellung in der Schnellpressenfabrikation einnahm.
Der tüchtige Maschinenbauer
kehrte 1846 nach Wien zurück,
wo er eine weitere Schnellpressenfabrik errichtete. Er erfand eine Schnellpresse für Lithographie, baute Maschinen
für Stoffdruck, Dampfkessel aller Art, Ölpressen, Werkzeugmaschinen, und vieles mehr.
Auch führte er größere Eisenkonstruktionen durch, wie zum
Beispiel Brücken, die Dachkonstruktion der Votivkirche,
die Bühnenkonstruktion der
Wiener Hofoper, die Ventilationen des Allgemeinen Krankenhauses und die Rohrpost in
Wien, Berlin und München.
Später wandte er sich dem Bau
von Lokomotiven zu. 1855 erbaute er eine Lokomotivfabrik
in Wien Währing, in der sich
heute das WUK befindet.1862
übernahm er die Lokomotivfabrik von W. Günther in Wiener Neustadt. Mehr als 2000
seiner Lokomotiven rollten
über die Schienen der alten
Monarchie.
Seine Erzeugnisse
wurden nach Deutschland, Italien, Schweden, in die Türkei,
nach Russland, Frankreich, Portugal, Indien, Nord- und Südamerika und sogar nach Abessinien exportiert.
1847 hatte Georg Sigl eine
Wienerin aus gutbürgerlichem
Haus geheiratet, mit der er acht
Kinder hatte.
Er war nicht nur ein erfolgreicher Fabrikant, sondern hatte
darüber hinaus auch ein großes Sozialbewusstsein. Er bemühte sich um die Errichtung
eines Kindergartens und legte
einen betriebseigenen Pensionsfond an. Der Wiener Börsekrach 1873 beendete den
Aufstieg des Georg Sigl. Vor
120 Jahren, am 9.5.1887, starb
Georg Sigl.
In Breitenfurt erinnert die
Georg-Sigl-Straße an den berühmten Sohn der Gemeinde.
Ausstellung und
Buchpräsentation zum
120. Todestag:
19. Oktober 2007
Bezirksmuseum Wien 9
Währingerstraße 43
Das Geburtshaus in
Breitenfurt 39
(heute Haupstraße 2)
Georg Sigl, der Großindustrielle. Sigls Haupterzeugnisse – Lokomotiven und Buchdruckpressen – waren weltberühmt. Sigl war aber nicht nur
einer der größten Lokomotivfabrikanten, ihm gehörten auch
zahlreiche andere Fabriken, unter anderem ein Eisenwerk, ein
Sensenwerk, ein Kohlebergwerk, ein Lagerhaus in Ungarn
und Maschinenfabriken in Berlin, Wien und Wr. Neustadt.
BRENNNESSEL 7
Haus Königsbühel einst und jetzt
Die Bildungswerkstatt als Verein für ganzheitliche Erwachsenenbildung hat vor
25 Jahren im ehemaligen Erholungsheim der Österreichischen Staatsdruckerei
seine Tätigkeit aufgenommen.
Von Eva Mößler
Herr Kopriva,
der Verwalter des
Erholungsheimes und
Helene Lukacs,
die Köchin
(um 1965)
Auf der Postkarte aus
den 50er Jahren lugt das
Hauptgebäude noch hinter den Bäumen hervor.
Rechts darunter ist
das Gästehaus mit
dem schönen Namen
„Schlössl“ zu sehen.
Das ehemalige „Sonnenheim“ links unten gehört
jetzt zum Biobauernhof.
8 BRENNNESSEL
Im Mai 2007 ist Helene Wolfsgruber, geb. Lukacs zu Besuch
ins Haus Königsbühel gekommen – in das Haus ihrer Kindheit. Damals war es das Erholungsheim der Österreichischen Staatsdruckerei. Was für
ein Erinnern und Wiedererkennen! Wie schön, dass viele Einrichtungsgegenstände auch in
der Bildungswerkstatt noch in
Ehren gehalten und verwendet
werden. Frau Wolfsgruber erzählt:
„Im Jahr 1963 zogen meine
Eltern Helene und Ludwig
Lukacs mit ihren drei Kindern
aus dem Burgenland nach Breitenfurt, um das Erholungsheim
der Staatsdruckerei zu betreuen. Meine Mutter kochte für
die Gäste, mein Vater sorgte
für das Haus und die ganze
Anlage. Ich war damals 11
Jahre alt.
Unsere Wohnung befand sich
im Hauptgebäude in den Kellerräumen. Der Verwalter der
Liegenschaft war in dieser Zeit
Herr Kopriva, der in der gesamten Öffnungszeit (April bis
Oktober) ein Zimmer im Erdgeschoß bewohnte. Sein Büro
hatte er im Souterrain. Von dort
ging die einzige telefonische
Verbindung in die Staatsdruckerei nach Wien mittels eines Kurbeltelefons über das
Postamt Breitenfurt, Laaber
Spitz (Frau Wellert). Daran
kann ich mich gut erinnern.
Wir Kinder hielten uns viel in
der Küche auf, wo meine Mutter mit Helferinnen, später
dann auch in Zusammenarbeit
mit zwei ihrer Schwestern für
das leibliche Wohl der Gäste
sorgte. Dort befand sich ein
riesiger, mit Kohlen beheizter
Herd, der auch das warme
Wasser lieferte. Meine Mutter
schleppte schon um 5 Uhr früh
Kübel mit Kohlen aus dem
Schupfen, denn es war eine
große Kunst, den Herd einzuheizen. Um 8 Uhr musste
schließlich das Frühstück fertig
sein.
Unsere Kindheit haben wir in
dem riesigen Areal in Verbindung mit der wunderschönen
Natur verbracht und in schöner
Erinnerung behalten. Auch die
vielen, zum Teil jahrelangen
Stammgäste haben uns Kinder
großteils immer ins Herz geschlossen. Mit großer Freude
habe ich damals als Schulkind
im „Service“ mitgeholfen, und
mir auch einige Groschen
Trinkgeld verdient.
Damals war das Hauptgebäude
und das Schlössl durchgehend
ausgebucht, fast ausschließlich
von pensionierten Mitarbeitern
der Staatsdruckerei. Auch das
Sonnenheim wurde speziell im
Sommer von Gästen, die sogar
aus Deutschland anreisten, gemietet. Es waren durchschnittlich 20 bis 30 Gäste zu versorgen.
Für die Breitenfurter war in dieser Zeit das „Erholungsheim“
ein Begriff, und ein ausgespro-
chen beliebtes Ziel für kleine
Ausflüge und Wanderungen.
Meine Eltern sorgten mit kleinen Imbissen und gut gekühlten Getränken aus dem alten
Erdkeller für ihr Wohl. Allerdings kamen diese Gäste immer erst nach 15 Uhr, da jeder
im Ort wusste, dass zwischen
12 und 15 Uhr totale Mittagsruhe „verordnet“ war. Ab und
zu gab es auch gesellige Nachmittage und Abende, die mein
Vater mit Ziehharmonikaspiel
bereicherte.
Unsere gleichaltrigen Schulfreunde kamen auch gerne
Tischtennisspielen ins Sonnenheim.
Der Wechsel in der Verwaltung
von Herrn Kopriva zu Herrn
Reich erfolgte vollkommen
konfliktfrei und tat der familiären Atmosphäre im Heim keinen Abbruch. Leider änderte
sich das mit dem nächsten Verwalter, sodass meine Eltern die
Freude an der Arbeit verloren
und ihre letzten Arbeitsjahre in
der Zentrale der Staatsdruckerei in Wien absolvierten. In dieser Zeit führte eine meiner Tanten bis 1980 den Betrieb in der
Küche weiter.
Im Jahr 1980 wurden die Erholungsaufenthalte der Staatsdruckereibediensteten praktisch eingestellt und der Betrieb geschlossen. Bis ins Jahr
1982 stand das Haus leer, bevor es an die Bildungswerkstatt
verpachtet wurde, die heuer
ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.”
Helene Lukacs hat 1972 Herrn
Wolfsgruber geheiratet und ist
zu ihm gezogen. Sie nimmt an,
dass der Zubau des Gastraumes, der späteren Jausenstation, 1974 erfolgte. Gleichzeitig
wurde das Haus wärmegeJUNI 2007
dämmt (leider mit Styroporplatten an den Innenwänden),
eine Zentralheizung wurde eingebaut. Bis dahin war mit Kohleöfen geheizt worden.
Als 1982 die Mitglieder der
Bildungswerkstatt das Haus für
den Seminarbetrieb und für
Wohnzwecke
adaptierten,
wurde es Schritt für Schritt von
den „Errungenschaften“ der
50er-Jahre befreit. Weichholzplatten hatten die schönen
Jugendstil-Holzplafonds versteckt. Es war auch nicht leicht,
die mit PVC belegten Novopanplatten abzumontieren und
die schönen gebeizten Bretterböden hervorzuholen. Die Küche wird weiter für die Versorgung von Gästen verwendet;
das sind jetzt die TeilnehmerInnen an den Seminaren. Der historische Herd dient allerdings
nur mehr als Arbeitsfläche. Die
Heraklitplatten an den Wänden
sind schönen Fliesen gewichen. Das Schlafzimmer der
Familie Lukacs hat sich in einen
Speiseraum verwandelt.
Das „Schlössl“ wurde rundum
eingepackt, mit einer Zentralheizung versorgt und winterfest gemacht. Es dient als
Gästehaus für maximal 16
SeminarteilnehmerInnen.
Der Gastraum-Zubau wurde
zum Seminarraum. Unvorstellbar, dass wir damit so lange das
Auslangen fanden! Vor 10 Jahren gelang der Ausbau. Jetzt
stehen uns für den Unterricht
62 m2 zur Verfügung, viel Glas
für die Verbindung in die Natur,
JUNI 2007
Parkettboden mit Fußbodenheizung. Das ist sehr wichtig
für die vielen Bewegungskurse, wo man häufig auf Matten
auf dem Boden liegt.
† Anlässlich des Jubiläums haben wir eine Ausstellung über
die Geschichte des Hauses zusammengestellt. Es ist möglich,
diese bis Mitte September
nach vorheriger telefonischer
Vereinbarung zu besichtigen.
Telefon 02239/2312 (Anrufbeantworter verwenden!)
90 Jahre Haus Königsbühel. 1916-17 wurde das Haus
gebaut, mit viel Sorgfalt, denn
es steht heute noch gut und
fest. Damals stand es auf einer
Wiese und diente der Erholung
von Bediensteten der k.&k.
Hof- und Staatsdruckerei.
Im Laufe der Jahrzehnte wuchs
rundherum ein Wald. Die Bediensteten der Staatsdruckerei
fuhren nicht mehr nach Breitenfurt, sondern nach Bad Hofgastein und an die Adria auf
Erholung.
Nachdem das Haus Königsbühel stiftungsgemäß öffentlichen Zwecken erhalten bleiben sollte, war die Verpachtung an den gemeinnützigen
Verein „Bildungswerkstatt, Institut für kreatives Lernen“ eine
zeitgemäße Entwicklung.
25 Jahre Bildungswerkstatt. Der gemeinnützige Verein „Bildungswerkstatt, Institut
für kreatives Lernen“ wurde
1981 von einigen Erwachse-
nenbildner/innen gegründet,
die ihre Visionen von gelungenem Lernen, von der Einheit
von Leben und Arbeiten umzusetzen trachteten. 1982 sind
wir ins Haus Königsbühel eingezogen, haben die Arbeit aufgenommen und – quer durch
gewaltige Lernprozesse und
notwendige Umstrukturierungen hindurch – kontinuierlich
weitergeführt. Das 100. Programmheft ist eben verschickt
worden.
© Gesundheitsbewusstsein
und -training
© Selbstverantwortung
© Persönlichkeitsentwicklung
© Kritikfähigkeit
© Kreativität
© ökologisches Bewusstsein
© gewaltfreie Kommunikation
© Sprachen
sind Themen, die in den Kursen und Seminaren der Bildungswerkstatt in verschiedensten Variationen vorkommen. Lebenslang lohnt es sich,
sich darin weiterzuentwickeln.
Die GesundheitsGymnastikAusbildung führt sogar direkt
zu beruflicher Qualifikation.
Durchhaltevermögen ist eine
unverzichtbareTugend. Die Bildungswerkstatt erhält keinerlei
Subventionen von öffentlicher
Hand. Mit einem Minimum an
Verwaltungsaufwand und viel
persönlichem Engagement war
der Betrieb bislang trotzdem
möglich. Breitenfurt verfügt mit
der Bildungswerkstatt über
eine Erwachsenenbildungseinrichtung von Format.
Haus Königsbühel
um ca. 1918 und heute
Dr. Eva Mößler,
Obfrau der Bildungswerkstatt (1991)
Näheres im Internet:
www.geocities.com/
bildungswerkstatt
Das aktuelle Programm
kann auch angefordert
werden:
Bildungswerkstatt, Haus
Königsbühel, Römerweg 13
2384 Breitenfurt
Tel. 02239/2312
Fax: 02239/23128
[email protected]
BRENNNESSEL 9
2. Breitenfurter Gesundheitstag
Am 5. Mai 2007, nachmittags, fand man sich vor, in und neben der Mehrzweckhalle
ein, um zu sehen und zu hören, was es Neues gibt, um sich gesund zu erhalten.
Von Eva Mößler
Für psychische Notfälle
wurde das kostenfreie
NÖ Krisentelefon
eingerichtet:
NÖ Krisentelefon
0800/202016
jede Nacht 19.00 - 7.00 h
Samstag, Sonn- und
Feiertag: 0 - 24 Uhr
Praktisch ist es natürlich, verschiedene Routine-Tests ohne
lange Anmeldungen, Wartezeiten und Kosten in einem
Aufwaschen zu erledigen. Ein
Lungenröntgen, der Blutdruck,
das Cholesterin, ein Sehtest...
Die Breitenfurter Ärztinnen
und Ärzte aus allen Fachgebieten stehen zur Beratung bereit.
Und die Zeckenimpfung gibt’s
im Vorbeigehen zu einem reduzierten Preis.
Gesund bleiben fängt aber
schon viel früher an. Wie du
lebst, wie du dich ernährst, wie
du dich bewegst und wie du
mit dir selbst, mit deinen Angehörigen, mit deiner gesellschaftlichen Position und mit
psychischen Aufs und Abs zurecht kommst. Über viele Jahre
hinweg. Wobei es sich allemal
lohnt, gerade jetzt einen neuen
Anfang zu setzen. Auch dafür
gab es reichlich Informationsmöglichkeiten am Gesundheitstag.
Der Stand der Bildungswerkstatt Breitenfurt war für praktisches Ausprobieren eingerichtet. Bequem in einem Liegesessel konnte man in die CD
mit den GesundheitsGymnastik-Morgenübungen von Eva
Mößler hineinhören und diese
schon mitmachen. Mag. Barbara Jakel gab eine praktische
Einführung in die Übungsweise
des Qi Gong und erzählte von
den Hintergründen. Diese traditionellen chinesischen Gesundheitsübungen basieren
auf dem Energiefluss in den
Akupunkturmeridianen.
Das passte gut zum Thema des
Vortrags von Gemeindearzt Dr.
Hahn, der über Akupunktur in
der westlichen Welt sprach.
Nett war die Idee mit den edlen
Bio-Äpfeln, denen man beim
Schlendern durch die reichhaltige Ausstellung überall begegnete. Man durfte sie sich aus
den Körbchen nehmen und
herzhaft hineinbeißen.
Meiner Ansicht nach sollte bei
einem nächsten Gesundheitstag auch dem Thema psychische Gesundheit Raum gegeben werden. In der Vergangenheit war das ein Tabu. Heute kann man nicht mehr darüber hinwegsehen, wieviele
Menschen mit Depressionen
und sonstigen psychischen
Störungen zu kämpfen haben.
Gerade hier ist der Graubereich – was ist eine „normale“
Stimmungsschwankung und
was ist therapiebedürftig – besonders verwaschen. Es ist gut
zu wissen, wo man (diskret)
Hilfe bekommt. In früheren Zeiten konnte man sich mit dem
Hausarzt ausreden...
Wenn Sie sonst Vorschläge haben, was bei einem Gesundheitstag angeboten werden
sollte, wenden Sie sich an GGR
Frau Waltraud Penz (Tel.
02239/2342/11), die den Gesundheitstag organisiert, oder
an die Breitenfurter Grünen.
Mag. Jutta WAKLEY-NEUNINGER
BILDUNGSWERKSTATT
Feldenkrais-Lehrerin, lädt ein, am ersten Ferientag
tief durchzuatmen und sich in aller Ruhe dem
eigenen Organismus zuzuwenden.
2384 Breitenfurt
Haus Königsbühel
Tel. 02239/2312
Bitte bequeme und warme Kleidung (Hosen)
mitbringen. Kosten: € 50,– inkl. Mittagessen
Samstag,
30. Juni 2007
10-16 Uhr
www.geocities.com/bildungswerkstatt www.gesundheitsgymnastik.at
[email protected]
Unsere laufenden Bewegungskurse machen Ferien. GesundheitsGymnastik, QiGong, Yoga, Folkloretanzen sind ab Herbst wieder im
Programm. Wir schicken es auf Anfrage gerne zu.
Wer im Sommer seine Gesundheit mit den Walking-Stöcken pflegen will, ist gut beraten, sich die richtige Technik anzueignen:
Feldenkrais Methode®
Bewusstheit durch Bewegung®
„Erst wenn ich weiß, was ich tue, kann ich tun, was ich will“,
schrieb der Physiker und Judomeister Moshe Feldenkrais.
Die nach ihm benannte Methode hat das Ziel, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verbessern, fehlerhafte, anerzogene Bewegungsmuster und
-verhalten zu verändern, Spontaneität zu wecken und die Lebensfreude zu
erhöhen.
Nordic Walking mit Ingeburg Hohl
Bei der Gruppenmethode Bewusstheit durch Bewegung® werden von den
TeilnehmerInnen Bewegungsexperimente durchgeführt. Es geht dabei
darum, dass die Lernenden ihre eigenen Lehrer und ihr eigener Maßstab
sind.
Inge Hohl ist Nordic-Walking-Guide und bringt Leihstöcke mit.
Kosten: € 10,– bzw. € 7,– für Wiederholende mit eigenen Stöcken.
Zum Abschluss gibt es eine Erfrischung. Bitte um tel. Anmeldung!
Dieser Tag bietet die Möglichkeit, einen Einblick in die Feldenkraisarbeit
zu gewinnen und ist für alle geeignet, die sich und ihrem Körper etwas
Gutes tun wollen.
Samstag, 7. Juli 2007, 14:00 – 16:30
10 BRENNNESSEL
JUNI 2007
Stachelbeeren
Jubelmeldungen. In diesem
Jahr fingen schon im April die
Jubelmeldungen der TV- und
Radio-Wetterfrösche an, die
mit euphorischer Stimme weitere heiße und trockene Tage
voraussagten. Rekorde wurden
verkündet, als ob es um sportliche Ereignisse ginge. Gott sei
Dank wurde in einigen Zeitungskommentaren diese Art
der Wetterpräsentation endlich
auch kritisiert. Für wen wird
denn eigentlich gejubelt? Für
die Grillmeister, die Sonnenanbeter, die Wochenendausflügler, die Heurigenwirte …! Als
ob es nicht auch noch Land-
Anne Vavrinek
wirtschaft und Natur gäbe.
Bauern zeigten Samenkörner
in staubtrockener Erde, die
schon längst hätten keimen
müssen. Kleine Bäche führten
keinen Tropfen Wasser mehr,
und die lehmige Erde des
Wienerwaldes war stellenweise steinhart mit breiten
Rissen. Und außer den SchönWetter-Fanatikern gibt es einen
nicht unbeträchtlichen Teil der
Bevölkerung, der durch die
lang anhaltende Hitze belastet
ist.
Wir leben in dem Teil der Erde,
der (noch) zur „gemäßigten Klimazone“ gehört, das heißt mit
vier Jahreszeiten, mit bestimmten durchschnittlichen Niederschlagsmengen und Temperaturen. Nichts gegen heiße,
trockene Tage, aber zur richtigen Zeit und im richtigen Maß.
Und vor allem nicht unter allen
Umständen mit penetrantem
Jubel verkündet!
Cartoon aus:
Til Mette MEINE WELT
320 z.T. farbige Seiten
Lappan-Verlag, € 30,80
ISBN 978-3-8303-3139-1
Hunde-WC. Es ist lobenswert, dass endlich den Anregungen zu Hunde-WCs nachgekommen wurde. Sinnvoll
wäre es aber auch mitzuteilen,
an welchen Stellen sich diese
befinden.
Den letzten Greißler gibt’s nicht mehr …
Wer am 1. Juni frische Semmeln holen wollte, erlebte einen Schock: „Der Kozak“
hat zugesperrt.
Von Eva Mößler
Was für ein Verlust! War „der
Kozak“ doch für das Grätzl ein
Ort der Begegnung, ein Ort der
Entspannung, des Lächelns, ein
Ort des Plauderns, „Wie geht’s,
junge Frau?“...
Es ist dem freundlichen Ehepaar Kozak ja zu gönnen, in
den wohlverdienten Ruhe-
stand zu treten. Niemand ist
offensichtlich bereit, das Geschäft aus reiner Liebe und Leidenschaft weiterzuführen.
Von ein paar frischen Semmeln
kann man als Selbständige/r
nicht überleben. Da können
wir uns alle selber an der Nase
nehmen.
Summ, summ, summ,
Bienchen summt nicht herum…
Bisher habe ich mir nicht viel Gedanken über die Bienen gemacht. Für mich war es,
wie das tägliche Auf- und Untergehen der Sonne, eine Selbstverständlichkeit, dass
die fleißigen Bienen ihr Tagwerk, die Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen,
verrichten.
Von Mag. Romana Zusag
Mag. Romana Zusag,
Biologin mit Schwerpunkt Genetik und
Botanik, lebt seit
einem Jahr mit ihrer
Familie in Breitenfurt
NÖ Imkerverband
[email protected]
Tel. 01 512 34 44
Landesverband
Bienenzucht Wien
[email protected]
Tel. 0664 262 37 42
Umso mehr hat mich ein Artikel
aus der Zeitschrift „Schrot &
Korn“ berührt, der die aktuelle
Bedrohung der Bienen in
Deutschland beschreibt. Laut
Auskunft des Österreichischen
Imkerverbandes sind unsere
heimischen Bienen leider ebenso gefährdet. Vielfältige Probleme, wie Pestizide, Klimawandel, Varroa Milbe, Schwächung des Immunsystems,
Mangel an Futterpflanzen, Aussterben ganzer Bienenvölker,
und vor allem das Fehlen des
Imkernachwuchses, lassen die
Bienen langsam aber sicher aus
unserer Fauna verschwinden.
Auch gibt es Hinweise, dass
durch die zunehmenden Handymasten-Signale das Orientierungssystem der Bienen gestört
wird und sie nicht mehr in ihren
Heimatstock zurückfinden.
Anmeldung zur Tonnenreinigung
Fax 02238 70086 12
RMtonne
Biotonne
Optimalpaket: April – Okt., jede 2. Woche,
Nov. – März monatlich, 20 Reinigungen à € 3,00
RMtonne
Biotonne
Standardpaket: das ganze Jahr, jede 4. Woche,
13 Reinigungen à € 3,60
Sommerpaket: April – Oktober, jede 2. Woche,
15 Reinigungen à € 3,60
Name
PLZ/Ort
Telefon
Straße/Hausnummer
Datum
Unterschrift
Es werden nur durchgeführte Reinigungen verrechnet, jederzeit kündbar.
Es wäre eine Katastrophe,
wenn die Bienen ihre Bestäubungsfunktion nicht mehr erfüllen könnten. Hängt doch ein
Drittel der menschlichen Nahrung direkt oder indirekt davon ab. Dazu Albert Einstein:
„Wenn es einmal keine Bienen
mehr gibt, hat der Mensch nur
mehr vier Jahre zu leben.“
Maßnahmen, um das Bienensterben zu stoppen:
© Steigerung der Artenvielfalt
in der Agrarlandschaft (Klee,
Luzerne, Bohne, Klatschmohn, Kornblume).
© Vermehrtes Wachstum von
Wildpflanzen und Wiesenblumen in unseren Gärten
(z. B. blütenreiche Biotope,
blühende Hecken…) statt
sterilem, pflegebedürftigem
Rasen.
© Reduzierung der Pestizide.
© Verminderung der Handymastenzahl.
© Förderung der Imker.
Vielleicht gibt es Interessenten,
die sich für die Bienenzucht engagieren und auch selbst einen
Bienenstock halten wollen. Wir
könnten sogar gemeinsam eine
„Breitenfurter Imkerei“ betreiben (Tel. 02239 34756).
Auch beim NÖ Imkerverband
können Sie sich näher informieren. Oder Sie machen einen Ausflug zum Landesverband Bienenzucht Wien mit
Bienenhaus im Donaupark.
Lasst uns doch die Dinge im
Kleinen gemeinsam angehen,
damit unsere Kinder und Kindeskinder noch richtig singen
können:
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum…
Mobiler Reinigungsdienst
für saubere Mülltonnen
Im Kampf gegen üble Gerüche,
Maden und Ungeziefer sind Mülltonnen sauber zu halten. Dazu verpflichtet das Nö. Abfallwirtschaftsgesetz die Liegenschaftsnutzer.
Ärzte und Hygieniker empfehlen,
die Tonne zumindest jede dritte Woche zu waschen.
Tonnen selbst reinigen? Ja, aber: Unrat, Maden und Ungeziefer dürfen nicht auf öffentliche Flächen und Chemikalien nicht
ins Grundwasser gelangen. Nur Heißwasser beseitigt alle Bakterien und Schimmelpilze.
Tonnen reinigen lassen – Gemeinde Abfallverband Mödling mit hocheffizienter Tonnenreinigung. In Zusammenarbeit mit Sammie’s Reinigungs-Service werden die Tonnen am
Tag der Müllabfuhr mit Spezialwaschfahrzeugen mit Hochdruck
und Heißwasser gründlich gereinigt. In vielen Wohnanlagen und
Haushalten wird dies bereits regelmäßig durchgeführt.
Infos: www.sammies.at
Tel. 02238 70086
Saschas Gartentipps 潮澙潮 潥
Sascha Buresch
潹潿潺潿潹潿潺潹潿潺潹潿潺潹潿潺潿
Heiliges Basilikum: Jungbrunnen und Allesheiler
Das heilige Basilikum (Ocimum
tenuiltorum), auch Tulsi, Tulasi
oder Suaso genannt, wird seit
Jahrhunderten in Indien verehrt. Die Pflanze wächst
dort in Gärten und vor
Tempeln und ihr werden
täglich Gebete und Opfer
gewidmet. In der indischen Mythologie heißt
es, Tulasi reinige den
Körper und vertreibe
alle Sünden, allein schon
wenn man es demütig berührt. Tulasi ist dem Hindugott
Vishnu heilig, der die gesamte
Schöpfung aufrecht erhält und
die Wirklichkeit erträumt. Das
Kraut verkörpert Vishnus Frau
Lakshmi und gilt als allheilend,
verjüngend und aphrodisierend. Es schützt vor Unglück,
Krankheit und Tod.
Im Ayurveda, der indischen
Heilkunde, ist Tulasi ein wichtiges Heilkraut mit einem sehr
breiten Anwendungsspektrum. Es wird traditionell bei
Erkältungen, Verdauungsstö-
rungen, Hundebissen und vielem mehr eingesetzt. Das warme, dunkle Aroma dieser Pflanze, eine Melange aus Nelken,
Anis und Zimt, ist schwer zu
beschreiben und es verwundert nicht, dass viele verschiedene ätherische Öle in den
Blättern gefunden wurden. Indische Wissenschaftler setzen
sich intensiv mit dem Kraut
auseinander und in Versuchen
wurden bereits einige der erstaunlichen Fähigkeiten des
heiligen Basilikums im Experiment bestätigt: Extrakte der
Pflanze kurbeln die Immunabwehr des Körpers an, schützen gegen die Folgen von
Stress und auch von radioaktiver Strahlung, wirken antiseptisch und entzündungshemmend, hemmen die
Bildung bestimmter Krebszellen, senken den Cholesterinspiegel und verbessern den
Blutdruck, lindern Asthma und
wirken schmerzstillend.
Bei uns gedeiht das Kraut sehr
gut im Topf und ist sogar mehrjährig, wenn es mäßig warm
überwintert und dabei zurückhaltend gegossen wird. Es lässt
sich sowohl durch Aussaat als
auch durch Stecklinge vermehren.
Waisentier des Monats
Die Fähe ist ein circa zwei Jahre altes Fundtier, das gemeinsam mit einigen anderen Frettchen auf ein neues Zuhause
wartet.
Petra Möbs vom Frettchenverein legt besonderen Wert auf
die Beratung der (zukünftigen)
Frettchenhalter. Leider werden
bei den Tieren oft schlimme
Haltungsfehler gemacht. So
sollten sie zum Beispiel keine
Einstreu haben, da diese beim
Schlucken sogar zum Tod des
Tieres führen kann.
Sollten Sie sich für Alpha oder
ein anderes Frettchen interessieren, informieren Sie sich bitJUNI 2007
te bei Petra Möbs unter 0664
8207717 oder auf der Home-
Küchentipp: Basilikum
passt wunderbar zu
Paradeisern und Mozzarella! Die Blätter nicht
schneiden, sondern zerzupfen oder zerdrücken.
Agnes Wühr
page des Frettchenvereins unter www.frettchenwelt.at
Die Frettchendame
Alpha hat allen Grund
sich auszurasten. Immerhin hat sie ganze acht
Junge – eines ist unten
zu sehen – zu versorgen.
BRENNNESSEL 13
Die Österreichische
HochschülerInnenschaft
Überraschend war der Ausgang der ÖH-Wahlen im Mai 2007. Die ÖVP-nahe
Aktionsgemeinschaft konnte starke Zugewinne verbuchen, während der VSStÖ
(SPÖ-nahe) Wählerstimmen verlor. Die GRAS (Grünen & Alternativen StudentInnen)
gewann ein Mandat und blieb zweitstärkste Vertretung.
Von Agnes Wühr
Erschreckend ist vor allem die
geringe Wahlbeteiligung. Die
Politikverdrossenheit der Studierenden könnte natürlich mit
den geringen Einflussmöglichkeiten der Hochschülerschaft
zusammenhängen.
Doch die ÖH erfüllt einige
sehr wichtige Funktionen!
© Sie vertritt die Studierenden gegenüber der Regierung und den Ministerien.
© Sie verfolgt viele soziale Initiativen und Projekte. So
zum Beispiel das Tutoriumsprojekt, das Erstsemestrigen den Einstieg in die Uni
erleichtern soll.
© Sie unterhält einige Servicestellen (oder: „bietet
Serviceleistungen“), wie
Beratungsangebote, Jobbörse, Wohnungsbörse
und Informationsmaterial.
© Aufgeteilt in verschiedene
Referate, wie zum Beispiel
das AusländerInnenreferat,
das Sozialreferat und die
Studien- und MaturantIn-
nenberatung wird eine
gezielte Hilfestellung gewährt.
© Studierende können sich
mit allen Fragen, die das
Studium betreffen, an die
ÖH wenden.
Nicht zuletzt erfüllt die ÖH eine
weitere wichtige Funktion: Sie
macht immer wieder öffentlich
auf die schlechte Situation der
StudentInnen in Österreich
aufmerksam. Allein dieser
Grund zeigt, wie wichtig es ist,
sein Wahlrecht auch zu nutzen!
Mopeds in Town
Unter dem Namen „Mopeds in Town“ führt die Polizei in Kooperation mit der
„Arge2Rad“ kostenlose Mopedtrainings durch. Ziel ist die Verkehrssicherheit zu erhöhen und vor Gefahren für Mopedfahrer zu warnen.
Von Agnes Wühr
Immer wieder wird über die
steigenden Unfallzahlen mit
MopedlenkerInnen berichtet.
Die Polizei und die Arge2Rad
wollen dem entgegenwirken
und bieten daher kostenlose
Trainings für MopedfahrerInnen an.
Die „Weißen Mäuse“ bringen
15 – 17jährigen MopedistIn14 BRENNNESSEL
nen Tipps und Tricks im Verhalten im Straßenverkehr bei.
Die Jugendlichen sollen so sicherer unterwegs sein, sich geschickter und vernünftiger
durch die Großstadt manövrieren können.
Die Kurse finden bis Ende September jeden zweiten Freitag
von 15 – 18 Uhr statt, wobei
immer eine Stunde Theorie
und zwei Stunden Praxis abgehalten werden. Mitmachen
können alle Jugendlichen, die
einen Mopedausweis und entsprechende Kleidung besitzen.
Grundsätzlich sollte das eigene
Moped für das Training verwendet werden. Die Teilnahme
ist jedoch auch ohne eigenes
Moped möglich, da nach Bedarf Leihmopeds von der
Arge2Rad zu Verfügung gestellt werden. Während der
Fahrt sind die maximal 8 TeilnehmerInnen per Funk mit
dem voranfahrenden Polizisten
verbunden. Gezeigt wird vor
allem der Umgang mit brenzligen Situationen, wie zum Beispiel das Abbiegen auf Straßen
mit Schienen.
Kostenloses Mopedtraining
Jeden 2. Freitag, 15 – 18 Uhr in 1090 Wien, Schlickplatz 6
Weitere Informationen und Anmeldung unter
www.arge2rad.at oder Tel. 01/31310-32500
JUNI 2007
Match Point
Als wir uns im vergangenen Sommer mit „Wie im Himmel“ erstmals am Grünen
Wanderkino beteiligten, waren die Erwartungen nicht sehr hoch geschraubt. Über
400 Besucher machen es uns aber auch schwer, diesen Erfolg heuer zu wiederholen. Gäbe es da nicht wieder ein Gustostück für Cinéasten. Von Thomas Vavrinek
Wer bei „Match Point“ an
Tennis denkt, wird vielleicht
enttäuscht sein. Wer dabei an
Woody Allen denkt, wird vielleicht überrascht sein. „Ein vergiftetes Geschenk, wie man es
im Kino nur von wirklichen
Meistern bekommt“, nannte
die FAZ diesen Streifen, für den
Woody Allen erstmals für einen ganzen Film sein geliebtes
New York verließ und ausschließlich in London drehte.
„In Manhattan ist es im Sommer heiß, und die Sonne bringt
mich um. In London ist es kühl,
der Himmel ist grau – einfach
perfekt für mich.“ Auch alle
Darsteller sind britischer Herkunft, mit Ausnahme von Scarlett Johansson (sexy wie noch
nie), die aber auch ein amerikanisches Starlet spielt, das
versucht, in der britischen Gesellschaft anzukommen.
Chris Wilton ist ein junger Tennistrainer aus bescheidenem
Umfeld, der sich einen Job in
einem Londoner Eliteclub organisiert und über einen seiner
Schüler, und insbesondere
dessen Schwester, bald die besten Chancen hat, in eine angesehene Familie aufgenommen zu werden. Wäre da nicht
JUNI 2007
die Verlobte seines neuen
Freundes und Fast-Schwagers,
die erfolglose, aber äußerst
sinnliche amerikanische Schauspielerin Nola Rice, die Chris
nicht wahrhaben, wie viel im Leben vom Glück abhängt. Es gibt
Augenblicke in einem Match,
da trifft der Ball die Netzkante
und kann nach vorn oder nach
Grünes Wanderkino im Bezirk Mödling
Freitag
Samstag
Samstag
Sonntag
Freitag
Samstag
Donnerstag
Freitag
Samstag
Freitag
Samstag
10.8.2007
11.8.2007
18.8.2007
19.8.2007
24.8.2007
25.8.2007
30.8.2007
31.8.2007
1.9.2007
7.9.2007
8.9.2007
Mödling
Mödling
Brunn am Gebirge
Wiener Neudorf
Gumpoldkirchen
Perchtoldsdorf
Laxenburg
Gießhübl
Breitenfurt
Maria Enzersdorf
Hennersdorf
von seinem Weg nach oben
abbringen könnte.
Er beginnt ein tiefgründiges
Spiel zwischen Luxus und Leidenschaft, Unschuld und
Mord, heißen Tränen und kalter Berechnung.
Zu Beginn des Films sinniert
Chris einmal über den Zufall
und welche Rolle er im Leben
spielt. „Der Mann, der gesagt
hat ,Ich hätte lieber Glück als Talent‘, hat tiefe Lebensweisheit
bewiesen. Manchmal will man
Exile Family Movie
Caché
Vitus
Das Leben der Anderen
Herr Lehmann
Der große Diktator
Die fetten Jahre sind vorbei
Tsotsi
Match Point
Freundschaft
Geboren in Absurdistan
hinten fallen. Mit ein bisschen
Glück fällt er nach vorn – und
man gewinnt. Oder vielleicht
auch nicht – und man verliert…“
Auf welcher Seite der Netzroller letztlich liegen bleibt, ob
Dostojewskis „Schuld und Sühne“, welches Chris’ Lektüre ist,
eine Rolle spielt, ob Leidenschaft und Verbrechen einander ausschließen, all das ist es
wert, nach Besuch des Grünen
Wanderkinos in Breitenfurt zu
diskutieren.
MATCH POINT
Großbritannien/USA
2005/Farbe/120 Min./
Dolby Digital. Buch und
Regie: Woody Allen.
Darsteller: Brian Cox,
Matthew Goode, Scarlett
Johansson, Emily Mortimer, Jonathan Rhys Meyers, Penelope Wilton,
Patricia Whymark.
Kamera: Remi Adefarasin. Schnitt: Alisa Lepselter. Verleih: Polyfilm.
BRENNNESSEL 15
Achtung Beilage!
Kurz vor Drucklegung erreichte uns ein offener Brief, der an alle Breitenfurter Printmedien
geschickt wurde und den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten! Möglicherweise agiert Bürgermeister Herzig gegen geschädigte Bürger und Breitenfurter Betriebe, anstatt eigene Versäumnisse einzugestehen!
1. September 2007
20.00 Uhr
Grünes
Wanderkino
in Breitenfurt
Match Point
von Woody Allen,
mit Brian Cox, Matthew
Goode, Scarlett Johansson
Ausstellung über
die Geschichte des
Hauses Königsbühel
alternativ
unterwegs
bis Mitte September
Eine Klimaschutzinitiative
der Marktgemeinde
Breitenfurt
Zu besichtigen nach vorheriger
telefonischer Vereinbarung.
Telefon 02239/2312
(Anrufbeantworter verwenden!)
BILDUNGSWERKSTATT
Haus Königsbühel
2384 Breitenfurt
Römerweg 13
Vor der Mehrzweckhalle
22. September 2007
10.00 – 13.00 Uhr
Bei der Mehrzweckhalle
Volksschule Breitenfurt
Platz vor dem SKB
Skater Platz
Die Breitenfurter Grünen wünschen
Ihnen einen erholsamen Sommer
Die Breitenfurter Grünen
sind für Sie da:
Mag. Norbert Rass, Tel. 02239/4567
2384 Breitenfurt, Kreuzwiesensteig 17
gf Gemeinderat für Verkehr- & Raumplanung, Mitglied im Bauausschuss
Falls Sie die
BRENNNESSEL nicht im
Briefkasten vorfinden,
liegt es vielleicht daran,
dass der Aufkleber
„Kein Werbematerial“
die Zustellung der Postwurfsendung vehindert.
Sollten Sie an der
BRENNNESSEL Interesse
haben, teilen Sie uns
das bitte per Telefon
oder eMail mit.
Mag. Susanne Hartig, Tel. 02239/2330
2384 Breitenfurt, Hauptstraße 90
Ausschüsse: Schule und Soziales; Kultur;
Umweltbeirat; Arbeitsgruppe Verkehrsparen Wienerwald
Ingrid Kitzwögerer, Tel. 02239/2984
2384 Breitenfurt, Georg-Sigl-Straße 16
Obfrau Sport und Fremdenverkehr,
Ausschüsse: Prüfung; Finanzen;
Kindergarten, Hort und Gesundheit
http://breitenfurt.gruene.at
BRENNNESSEL
Das Blatt der
Breitenfurter Grünen
Redaktion:
Mag. Norbert Rass
Mag. Susanne Hartig
Ingrid Kitzwögerer
Agnes Wühr
Dr. Eva Mößler
Gestaltung, Druckproduktion:
Atelier Tintifax
Tel. 02239/4277
[email protected]
Gedruckt auf
Alterna Design,
hergestellt aus
100% total chlorfrei
gebleichtem Zellstoff