Katalog als PDF - VAN HAM Kunstauktionen

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Katalog als PDF - VAN HAM Kunstauktionen
 ZEITGENÖSSISCHE
KUNST
27. 11. 2014
AUKTIONSTERMINE
HERBST 2014
Schmuck & Uhren 13. November 2014
Alte Kunst 14. November 2014
Europäisches Kunstgewerbe 15. November 2014
Vorbesichtigung: 7. – 11. November 2014
Zeitgenössische Kunst 27. November 2014
Moderne Kunst 27. November 2014
Discoveries 26. November 2014
Vorbesichtigung: 20. – 24. November 2014
Asiatische Kunst 4. Dezember 2014
Teppiche & Tapisserien 5. Dezember 2014
Vorbesichtigung: 30. November – 2. Dezember 2014
AUKTIONSTERMINE
FRÜHJAHR 2015
Dekorative Kunst 28. Januar 2015
Schmuck & Uhren 15. Mai 2015
Alte Kunst 15. Mai 2015
Europäisches Kunstgewerbe 16. Mai 2015
Zeitgenössische Kunst 2. + 3. Juni 2015
Moderne Kunst 2. + 3. Juni 2015
Discoveries 2. + 3. Juni 2015
Asiatische Kunst 18. Juni 2015
Einlieferungen von Sammlungen, Nachlässen
und Einzelstücken sind bis zwei Monate vor den
Auk­tionen möglich.
Unsere Experten informieren Sie gerne über die
aktuelle Marktsituation und geben Ihnen kosten­lose
Einschätzungen für Ihre Kunstwerke. Wir freuen uns
auf Ihren Anruf, Ihre E-Mail bzw. Ihre Post.
ZEITGENÖSSISCHE
KUNST
CONTEMPORARY
ART
345. AUKTION
2 7. NOV 2014
VORBESICHTIGUNG
PREVIEW
20.– 24. NOV 2014
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ROBERT VAN DEN VALENTYN
Tel. 0221 925862-19
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AUKTIONATOREN
Markus Eisenbeis,
öffentl. best. und vereidigter Kunst­versteigerer
Reinhard Singer,
öffentl. best. und ­vereidigter Kunst­versteigerer
Robert van den Valentyn,
Kunstversteigerer
KATALOGPRODUKTION
Digitale Photographie: Sasa Fuis
Digitale Bildbearbeitung: Dr. Andreas Pohlmann
Expertenfoto: Bettina Fürst-Fastré, Köln
Satz: großgestalten kommunikationsdesign, Köln
Druck: Köllen Druck & Verlag GmbH, Bonn
SCHRIFTLICHE / TELEFONISCHE GEBOTE
Anja Bongartz
Tel. 0221 925862-17
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VERSAND
Anja Bongartz
Tel. 0221 925862-17
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WARENAUSGABE
Henryk Kowoll
Tel. 0221 925862-23
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BUCHHALTUNG
Frank Metternich
Tel. 0221 925862-58
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SEKRETARIAT
Nicole Burkhard
Tel. 0221 925862-13
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RECHNUNGEN
Olga Patriki
Tel. 0221 925868-15
[email protected]
4|5
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
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Live-Auktion
20. bis 24. November 2014
Donnerstag
Freitag Samstag
Sonntag
Montag
AUKTION
SALE
10 bis 18 Uhr
10 bis 18 Uhr
10 bis 16 Uhr
11 bis 16 Uhr
10 bis 18 Uhr
GESCHÄFTSZEITEN NACH DER AUKTION
BUSINESS HOURS AFTER THE SALE
Montag bis Freitag
10 bis 17 Uhr
Samstag
10 bis 13 Uhr
Mittwoch, 26. November
ab 11.00 Uhr
Discoveries ab 14.30 Uhr
Discoveries Nr. 500 – 787
Nr. 788 – Ende
Donnerstag, 27. November
ab 11.00 Uhr
Moderne Kunst
ab 14.30 Uhr
Zeitgenössische Kunst Nr. 1 – 127
Nr. 200 – 440
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Hilke Hendriksen
Robert van den Valentyn
Hellei Salehi
Martina Dellmann
6|7
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
ZEITGENÖSSISCHE K UNST
200
ALT
OTMAR
1940 WERNIGERODE/HARZ
Entenklampfer. 1967. Acryl auf Leinwand.
150 × 103cm. Signiert und datiert unten links:
Otmar Alt 67.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
8|9
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
201
ANTES
HORST
1936 HEPPENHEIM
„Paar (Blinder)“. 1974. Aquatec auf Leinwand.
100 × 120cm. Datiert und signiert verso links:
1974, Antes. Darüber betitelt. Gewidmet verso
oben rechts. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Mannheim
Christie‘s London 1988, Contemporary Art Auktion
Villa Grisebach, Berlin 1990
Unternehmenssammlung USA
Ausstellungen:
Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen/­
Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen, Kat.-Nr. 19,
Farbabb. in Komplementärfarben (Aufkleber des
Kunstvereins Hochrhein)
Galerie Utermann, Dortmund 1989, Kat.-Nr. 18,
Farbabb.
Literatur:
Mehlstäuber, Arthur: Horst Antes – Werkverzeichnis der Gemälde 1972 –1975, Band 4, Künzelsau
2013, Wvz.-Nr. 1974-5 mit Farbabb (hier vermerkt:
Besitzer unbekannt).
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
202
ANTES
HORST
1936 HEPPENHEIM
«Bildnis Blau für Terre des Hommes». 1970. Aquatec auf Leinwand. 70 × 60,5cm. Datiert und signiert
verso oben rechts: 1970 Antes. Bezeichnet darüber:
Aquatec. Betitelt verso oben rechts. Rahmen.
Provenienz:
Dr. Otto Mertens, Berlin
Ausstellungen:
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 1971,
Kat.-Nr. 95, Farbabb. S. 95.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
10 | 11
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
203
ANTES
HORST
1936 HEPPENHEIM
„Kopf in Kopf und Aug im Mund“. 1970. Aquatec
auf Leinwand. 90 × 80,5cm. Datiert und signiert
verso oben rechts: 1970 Antes. Bezeichnet darüber:­
Aquatec. Daneben betitelt. Modellrahmen.
Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis der
Gemälde, Band 3, unter der Nummer 1970-37
aufgenommen.
Ausstellungen:
Lefebre Gallery, New York 1972.
€ 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450
204
ANZINGER
SIEGFRIED
1953 WEYER AN DER ENNS
„Madonna mit Kind nach vorne“. 2002. Tempera auf
Leinwand. 45 × 40cm. Signiert und datiert verso:
Anzinger 2002. Darüber betitelt: ‚Mad. mit Kind
nach vorne‘. Kastenrahmen.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
12 | 13
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
205
APPEL
KAREL
Der niederländische Künstler Karel Appel zählt
zu den Hauptprotagonisten der CoBrA-Bewegung.
Diese internationale Künstlergruppe machte, zwischen 1949 und1953, eine intuitive und spontane
Ausdrucksweise, inspiriert von Kinderzeichnungen,
zum Ausgangspunkt ihrer Kunst. Zum umfangrei1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH
chen Oeuvre von Karel Appel gehören auch ca. 40
Arbeiten, die in direktem Bezug auf Architektur entOhne Titel (Vogel). 1956. Gouache auf VELIN S.A.V
standen sind. Neben Wandfresken betreffen diese
(Wasserzeichen). 47 × 58cm. Signiert und datiert
Arbeiten Wandteppiche, Glasfenster, Textilcollagen,
unten links: ck appel – 56. Schwer leserlich bezeich- Holz- und Aluminiumskulpturen, Keramikfliesen
net oben rechts: schaal 1:10, lengte wand[...],
und Glas/Beton-Reliefs. Um für dergleichen monuhoogte [...]. Sowie bezeichnet verso unten rechts:
mentale Aufträge in Betracht zu kommen, fertigte
66/77. Rahmen.
Appel im Vorfeld verschiedene Skizzen und Vorstudien an, von denen zwei, aus dem Jahre 1956, in
Wir danken Herrn Jan Nieuwenhuizen Segaar,
dieser Auktion präsentiert werden.
Antwerpen, für die freundliche Bestätigung der
Authentizität dieser Arbeit.
Erstmals bekam Appel 1949 den öffentlichen Auftrag, ein Wandgemälde in der Kantine des AmsterProvenienz:
damer Rathauses auszuführen. Aufgrund vehemenGeschenk des Künstlers an Bart van Kasteel
ter Proteste gegen diese „unbegreifliche Malerei“
Seither im Familienbesitz
wurde das Gemälde jedoch wieder verdeckt. Etwas
später im selben Jahr, bot sich Appel die Gelegenheit, mit Künstlern der CoBrA-Gruppe, ein Haus in
Dänemark zu gestalten und mit der ganzheitlichen
Bemalung von Räumen – einschließlich Böden,
Türen und Plafonds – zu experimentieren. Diese
Erfahrungen eines begehbaren Kunstwerks, konnte
Appel 1951 in der Kantine des Stedelijk Museums,
in der sogenannten „Appelbar“ umsetzten, die
zwar kontrovers diskutiert wurde, aber bestehen
blieb. Dank seiner „Expressivität und räumlichen
Aussagekraft“ wurde Appel 1956 von Willem
Sandberg, dem damaligen Direktor des Stedelijk
Museums und Bart van Kasteel, dem ausführenden
Architekten, für ein weiteres Projekt im Stedelijk
Museum vorgeschlagen. Diesmal galt es, das neue
Restaurant des Museums zu gestalten. Als Zeichen
seiner Wertschätzung und mehrmaliger guter
Zusammenarbeit machte Appel Bart van Kasteel
die hier angebotenen Vorstudien zum Geschenk. Im
selben Jahr entwarf Appel noch ein Glasfenster für
ein Kirchenprojekt von van Kasteel und es entstanden Vorstudien für die Gestaltung der Amsterdamer
Amstelbrauerei.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
206
APPEL
KAREL
1921 AMSTERDAM – 2006 ZÜRICH
Ohne Titel (Hahn). 1956. Gouache auf Velin.
47,5 × 57,5cm. Signiert und datiert unten links:
k appel ‘56. Rahmen.
Wir danken Herrn Jan Nieuwenhuizen Segaar,
­Antwerpen, für die freundliche Bestätigung der
Authentizität dieser Arbeit.
Provenienz:
Geschenk des Künstlers an Bart van Kasteel
Seither im Familienbesitz
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.40Graubner
14 | 15
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
208
ARMAN
( ARMAND
FERNANDEZ)
1928 NIZZA – 2005 NEW YORK
Inclusion de Monnaie. 1963. Mischtechnik (Kunstharz, Münzen). 19 × 19 × 4cm, Maße mit Rahmen:
40 × 40 × 5cm. Signiert und datiert (geritzt) unten
links: arman 63. In schwarzen Objektrahmen vom
Künstler montiert.
Das Werk ist im Arman-Archiv von Denyse
Durand-Ruel unter der Nummer 7618 verzeichnet.
€ 7.500 – 9.500 | $ 9.525 – 12.065 *
209
BASELITZ
GEORG
(GEORG KERN)
1938 DEUTSCHBASELITZ
16 | 17
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Ohne Titel. 1983. Tuschpinselzeichnung auf Japan.
55,5 × 42cm. Signiert unten rechts: G. Baselitz.
Datiert unten links: 23.II.83. Rahmen.
Ausstellungen:
Galerie Neuendorf, Hamburg 1983, Kat-Nr. 51 mit
Farbabb.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
210
BECKER
BORIS
1961 KÖLN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Festplatte Kokain Panama (Aus der Serie „Fakes“).
2000. C-Print (Diasec). 195 × 134,5cm (Rahmenausschnitt 231 ×172cm). Signiert, betitelt, datiert
und nummeriert mit Bleistift auf der Rahmenrückwand: Festplatte Kokain Panama 2/5 Boris Becker
2000. Ex. 2/5. Rahmen.
Minimale Gebrauchsspuren. Im Rahmen beschrieben.
Provenienz:
Galerie Ulrich Fiedler, Köln (Aufkleber).
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
211
BERTOIA
VAL
1949 SANTA MONICA
3 Tones of E. # B-1603. 2009. Beryllium-Kupfer,
Silber, Messing. 69 × 16 × 21,5cm. Bezeichnet auf
der Plinthenkante: B 1603.
Es liegt ein Originalzertifikat des Künstlers vom
23. Dezember 2009 vor.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890 *
18 | 19
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
212
BEUYS
JOSEPH
1921 KREFELD – 1986 DÜSSELDORF
Das Orwell-Bein – Hose für das 21. Jahrhundert.
1984. Jeanshose mit kreisrunden Löchern.
110 × 48cm. Betitelt und signiert auf Etikett:
La Jambe d’Orwell – Pantalon pour le 21e siecle,
Joseph Beuys. Edition Lilane et Michael DurandDessert, Paris (Hrsg.). Kastenrahmen. Im Rahmen
beschrieben.
Die Hose erschien in einer unlimitierten Auflage,
nur etwa 35 nicht nummerierte Exemplare sind
ausgeführt worden.
Literatur:
Schellmann, Jörg (Hrsg.): Joseph Beuys – Die Multiples, München/New York 1992, Wvz.-Nr. 485, Abb.
€ 16.000 – 18.000 | $ 20.320 – 22.860 *
213
BEUYS
JOSEPH UND
URIBURU
Rhein water poluted. 1981. Flasche mit gefärbtem
Rheinwasser, Etikett, Schraubverschluss mit Ölfarbe (Baumkreuz). 28 × 7,5cm Ø. Signiert von beiden
Künstlern auf dem Etikett: Uriburu /Joseph Beuys.
Daneben nummeriert. Edition Holtmann, Köln (Hrsg.).
Ex. 11/24. Nummerierung und Signatur von Uriburu
verblasst.
Laut Werkverzeichnis war das Wasser grün ein­
gefärbt.
Literatur:
Schellmann, Jörg (Hrsg.): Joseph Beuys – Die Multiples, München/New York 1992, Wvz.-Nr. 379.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
20 | 21
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
214
BEUYS
JOSEPH
1921 KREFELD – 1986 DÜSSELDORF
Output. 1978. 13 Gelatinesilberabzüge von Werner
Krüger. Jeweils 31 × 22cm bzw. 22 × 31cm
(40,5 × 30,5cm bzw. 30,5 × 40,5cm). Jeweils von
Joseph Beuys mit schwarzer Tinte in der Darstel­
lung signiert. Edition Edmund Schmidt, Köln (Hrsg.).
Ex. 30/36.
Fotografien teilweise leicht gebräunt. Ansonsten
in gutem Zustand. Schuber mit leichten Gebrauchsspuren.
Aus dem Portfolio „Joseph Beuys. Output“ mit
ursprünglich 40 Gelatinesilberabzügen. In originalem leinenbezogenem Schuber, mit Titelblatt und
Impressum. Im Impressum mit schwarzem Filzstift
nummeriert.
Literatur:
Schellmann, Jörg (Hrsg.): Joseph Beuys – Die Multiples, München/New York 1992, Wvz.-Nr. 290.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
BRAM BOGART
Der niederländische Künstler Bram Bogart wird
1921 unter dem Namen Abraham von den Boogaart
in Delft geboren. Bereits 1933 besucht Bogart die
dortige technische Schule für Kunst und Gewerbe.
Zunächst arbeitet Bogart als Grafikdesigner in
einer Rotterdamer Agentur. Von 1943 tritt er in die
Akademie in Den Haag ein, um der Zwangsarbeit
in Deutschland zu entgehen. 1946 reist Bogart
erstmals nach Paris und lässt sich dort von 1951
bis 1960 dauerhaft nieder. In Paris trifft er auf
die Künstler des Tachismus und des deutschen
Informell, darunter Karl Otto Götz, Emil Schumacher
und Karl Fred Dahmen, sowie auf die Gruppe der
Nouveaux Réalistes, mit denen er 1956 und 1957
gemeinsam ausstellt. In den Niederlanden und
Belgien steht er zeitgleich der Gruppe CoBrA nahe.
1961 lässt sich Bogart dauerhaft in Belgien nieder.
Geleitet vom Tachismus setzt Bogart sich ab 1945
intensiv mit unterschiedlichen Farboberflächengestaltungen und deren Wirkung auseinander. Ab
1950 beginnt er mit Öl- und Wasserfarben zu arbeiten und diese Farben mit füllenden Zumischungen
wie Marmormehl oder andere verfestigende Stoffe
zu einer Art plastischen Masse zu formen. Seine
zunächst mittelformatigen Arbeiten zeigen einen
stark reliefierten, gestischen Farbauftrag mit
Format füllenden geometrischen Grundformen.
Daraus entwickelt Bogart seine für ihn typischen
skulpturalen „Farbkörper“, deren Farbauftragsschichten kontinuierlich voluminöser werden. Ab
1972 quillen die Farbmassen seiner Wandobjekte
über das Format hinaus, die Formate werden größer
und die Farbpalette wird zunehmend von leuchtenden Primärfarben bestimmt. Obwohl Bogart seine
Technik seit 1960 nicht mehr verändert, schafft
er es zeitlebens seinem Werk immer wieder neuen
Ausdruck zu verleihen. Neben zahlreichen Einzelausstellungen nimmt Bram Bogart unter anderem
an Gruppenausstellungen im Guggenheim Museum
in New York sowie dem Centre Pompidou und dem
Louvre in Paris teil. Noch zu Lebzeiten widmen ihm
das Museen Boymans-van Beuningen in Rotterdam
(1984) sowie die Städtischen Kunsthalle Recklinghausen (2005) große Retrospektiven. Bogart
erhält mehrere Auszeichnungen darunter den Preis
für Kunstmaler der Stadt Ostende, den Preis des
belgischen Kritikerverbandes und den Prix Jules
­Raeymakers, vergeben von der königlichen belgischer Kunstakademie.
22 | 23
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
215
BOGART
BRAM
1921 DELFT – 2012 SINT-TRUIDEN
„soleil spirituel“. 1996. Beton und Holz, farbig
ge­fasst. 110 × 125 × 15cm. Signiert, datiert und be­
titelt verso: Bram Bogart, Juli 1996, soleil spirituel.
€ 12.000 – 15.000 | $ 15.240 – 19.050
216
BONALUMI
AGOSTINO
1935 VIMERCATE/ITALIEN
Rosso. 2001. Acryl auf nach außen gestülpter
Leinwand. 50 × 50 × 4cm. Signiert und datiert auf
dem Keilrahmen verso: Bonalumi 2001. Objekt­
kastenrahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Niederlande
Zu dieser Arbeit liegt ein Fotozertifikat des Archivio
Bonalumi, Mailand, im Original vor. Es ist dort mit
der Archivnummer 01-007 verzeichnet.
„Bonalumi war in den frühen 60er Jahren von einer
Formulierung ausgegangen, die in der ersten Zeit
noch begrenzt war auf die Bearbeitung der Leinwand gemäß einer von ihm ersonnenen Technik.
Diese wurde bald seine ausschließliche Eigentümlichkeit, ein bestimmtes Hauptmerkmal. Schon
damals folgten seine Arbeiten zwei Prinzipien als
Grundfaktoren: a) sie mußten monochrom sein
und b) sie mußten Profile haben, letztere mittels
des eigentümlichen Kunstgriffs einer ausladenden
Polsterung. Diese beiden Faktoren waren nicht nur
äußerlich technischer Natur, sondern [...] notwendig für die spätere Evolution des Werkes.
Mit dieser ersten Phase verband sich dann die
Suche nach einer komplexeren Modulation der
Formen: die primitive symmetrische Strenge wurde
gebrochen; neue Grundformen wurden offenbar,
zuerst beim Studium der Asymmetrie, im Gefolge
des Abweichens von Rechteckbegrenzungen des
Bildvierecks. Der Rahmen oder die rechtwinklige
Linearität des Gemäldes begründeten für seine
Untersuchung eine Versklavung, und Bonalumi
wandte damals, als er sie wahrgenommen hatte,
seine Anstrengungen an die Überwindung dieser
formalen Begrenzungen. Von hier aus war der Weg
gebahnt, die zweite Dimension aufzugeben zu
Gunsten des Versuches, wirkliche, eigentliche dreidimensionale Körper zu konstruieren, welche die
Horizontale des Gemäldes durchbrachen“ (Dorfles,
Gillo, in: Ausst.-Kat. Environment – Tafelbild/Licht
und Bewegung/Umgebung, Museum am Ostwall
Dortmund (Hrsg.), Dortmund 1968, S. 5).
€ 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500
24 | 25
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
217
BOTERO
FERNANDO
1932 MEDELLIN (KOLUMBIEN)
Bird on a column. 1976. Bronze, patiniert.
Ca. 216 × 85 × 85cm. Signiert und nummeriert am
unteren Rand verso: Botero 5/6. Sowie Gießerstempel FONDERIA M ITALY. Ex. 5/6
Wir danken Fernando Pradilla, Madrid, für die
freundliche Unterstützung.
Literatur:
Sullivan, Edward: Botero – Sculpture, New York
1986, vgl. Abb. S. 11 und 127
„Boteros Pferde, Hunde, Katzen, Vögel und Schlangen sind Teil seiner einfallsreichen Fantasiewelt.
Sie verkörpern die gleichen Grundprinzipien wie die
menschlichen Skulpturen, in denen er die Möglichkeiten von Rundungen, Geschmeidigkeit und Textur
erforscht. Tiere waren schon immer integraler
Bestandteil von Boteros Werk. Es gibt zahlreiche
Gemälde und Zeichnungen in denen Tiere zentrale
Figuren sind oder sogar die alleinigen Dargestellten.
Katzen schleichen über mit roten Ziegeln bedeckte
Dächer kolumbianischer Städte, Papageien sitzen
auf intensiv-grünen Blättern der Bananenbäume,
Hunde und Pferde warten geduldig auf die Rückkehr
ihrer Besitzer. Es ist nur natürlich, dass Botero mit
Tieren so vertraut ist; er lebte mit ihnen und sah
eine breite Vielfalt während seiner Kindheit in Medel­lín. Seltsamerweise ist seine Auswahl an Tier­darste­
llungen in Gemälden wie auch Skulpturen­limitiert.
In seinen Skulpturen hat er selten ein Lebewesen
dargestellt, welches man mit dem Dschungel oder
sogar exklusiv mit Lateinamerika in Verbindung
bringen würde: Seine Tierdarstellungen sind universaler, und sogar im künstlerischen Sinne klassisch.
Einige seiner Vögel, zum Beispiel, hätten auch im
antiken Rom und Griechenland existieren können.
In bestimmten Tierskulpturen hat Botero mit
glänzenden, polierten Oberflächen experimentiert,
die sich von seinen anderen Skulpturen deutlich
unterscheiden. Zwei solcher Arbeiten in Bronze mit
einer silbrigen Fassung sind die erste Ausführung
seiner Arbeit ‚Snake‘ (1977) und die 1976 entstandene Skulptur ‚Bird on a column‘.“
(übersetzt aus: Sullivan, Edward: Botero –
­Sculpture, New York 1986, S. 127)
€ 150.000 – 200.000 | $ 190.500 – 254.000
Detail
26 | 27
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
217 A
BOTERO
FERNANDO
1932 MEDELLIN (KOLUMBIEN)
Ohne Titel. 1979. Aquarell auf Aquarellbütten.
45,5 × 61cm. Signiert und datiert unten rechts:
BOTERO 79. Modellrahmen.
Wir danken Fernando Pradilla, Madrid, für die
freundliche Unterstützung.
Provenienz:
Privatsammlung Deutschland.
„(...) Fernando Botero ist einer der bekanntesten
und respektiertesten Stillleben-Maler des 20.
Jahrhunderts. Seine Darstellungen von Früchten,
Blumen, Gemüse, Süßigkeiten, Fleisch und Käse
verkörpern viele der Charakteristika, die auch in
­seinen anderen Arbeiten zu erkennen sind. Sie
zeigen eine deutliche Bindung zur Sinnlichkeit. (...)
Eine Vielzahl von Boteros Stillleben zeigen spezifische Bezüge zu einem kolumbianischen Kontext,
die oft typische kolumbianische Gerichte, Geburtstagstafeln oder Referenzen zu anderen speziellen
Ereignissen darstellen, die dort zelebriert werden.
Botero sagt von sich selbst, dass er sich der westlichen Tradition der Stillleben-Malerei, die sich von
der Renaissance an manifestiert hat, sehr bewusst
ist. (...) In manchen Arbeiten konzentriert Botero
sich auf nur ein Objekt, monumentalisiert dieses
über die Proportionen in der Realität hinaus.“
Fernando Botero erklärt dazu in einem Interview:
„Alle Elemente meiner Arbeit als Maler und Bildhauer entstammen demselben Geist: Hauptsächlich
von meiner Leidenschaft für Volumen. Diese Leidenschaft wurde von der italienischen Kunst entfacht
und besonders von der Kunst des 15. Jahrhunderts.
Mit zwanzig entdeckte ich Florenz als Kunststudent
und verliebte mich in die Künstler dieser Epoche:
Masaccio, Pierro della Francesca, Giotto und viele
mehr (...). In dieser Zeit realisierte ich, dass dieses
der Weg ist, dem ich folgen möchte. Man kann nicht
immer seine Entscheidungen erklären; zuerst ist es
ein Impuls und dann bekommt dieser Realität. Es
passiert durch das Ausprobieren, Experimentieren,
dass man eine Richtung findet, die am besten zu
der eigenen Persönlichkeit passt.(...).“ (Übersetzt
aus: Sullivan, Edward J./Tasset, Jean-Marie: Fernando Botero – Monograph & Catalogue raisonné,
Paintings 1975 – 1990, Lausanne 2000, S. 28 und
88)
€ 40.000 – 60.000 | $ 51.104 – 76.656
28 | 29
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
218
BROODTHAERS
MARCEL
1924 BRÜSSEL – 1976 KÖLN
Six Lettres ouvertes Avis. 1972. Sechs farbige
Offsets auf leichtem Karton. Jeweils: Blatt
29,5 × 21cm. Monogrammiert und teilweise datiert.
Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. (Hrsg.).
Alle Blätter mit kleinen Druckstellen in der oberen
linken Ecke. Ansonsten in sehr gutem Zustand.
Bei der Serie handelt es sich um eines von 100
nicht nummerierten Exemplaren.
Literatur:
Ceuleers, Jan: Marcel Broodthaers – the complete
prints and books, Antwerpen 2012, Wvz.-Nr. 7,
Farbabb.
Kruglewsky-Anders, Lieselotte (Hrsg.): 50 Jahre
Griffelkunst-Vereinigung, Hamburg 1977, S. 167
(Wahl 187, II. Quartal 1972, C-Reihe).
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
219
BURY
POL
1922 HAINE-SAINT-PIERRE, BELGIEN – 2005 PARIS
«56 Cônes sur 14 Plans Inclinés». 1965. Mischtechnik (Holz, Elektrifizierung).
123,5 × 61 × 20,5cm. Signiert, betitelt und datiert
auf der Unterseite: Pol Bury 56 Cônes sur 14 Plans
Inclinés, juin-aout 1965.
Das Objekt ist funktionsfähig.
€ 35.000 – 45.000 | $ 44.450 – 57.150 *
220
CHIA
SANDRO
1946 FLORENZ
Angelo. Ca. 1990. Öl auf Leinwand. 173 × 200cm.
Rahmen.
Sandro Chia zählt neben Francesco Clemente, Enzo
Cucchi und Mimmo Paladino zu den Hauptvertretern
der postmodernen italienischen Transavant­garde.
Beginnend mit Konzeptkunst und Happenings,
wendet sich Chia in den späten 1970er Jahren der
figurativen Malerei zu.
In expressiv farbigen Gemälden bedient er sich in
bewusst eklektischer Weise charakteristischen
Elementen verschiedener Kunstströmungen und
-epochen wie Manierismus, Futurismus, Kubismus
oder Fauvismus. „Dass neben dem subjektiven Faktor bei Chia eine kunstwissenschaftliche Intention
besteht, der er mit spielerischer, traumwandlerischer Sicherheit inmitten aller Bildarchive nachgeht, ist wohl mit der Formel ‚Arbeit an der Tradition‘
am besten bezeichnet. Dies zeigen vor allem die
mannigfachen Bildzitate, Anspielungen und Umformungen der Traditionen, wie sie auch als ständige
Bereicherung des kulturellen Bildarchives wirken.
Programmatisch für diese produktive Rezeption
der Überlieferung, zugleich auch als Infragestellung
der Einordnung in die schiere Subjektivität mag das
Credo stehen: ‚Meine Gestalten kommen aus der
Malerei und gehen zur Malerei‘.“ (Köhnen, Ralph:
Autobiografisches Malen – das Subjekt in der
Transavantgarde, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1997, S. 6f.).
€ 55.000 – 65.000 | $ 69.850 – 82.550 *
32 | 33
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
EDUARDO CHILLIDA
Der spanische Künstler ist einer der renommiertesten Bildhauer und Grafiker des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Abbruch des Architekturstudiums am
Colegio Mayor Jiménez de Cisneros (1943 –1946)
besucht er die private Kunstakademie Circulo de
Bellas Artes in Madrid. Von 1948 bis 1951 geht er
nach Paris, wo er figürliche Gipsplastiken anfertigt
und am Salon de Mai teilnimmt. Zurück in Spanien
zieht er zunächst nach Hernani, dann lässt sich
1957 in der Villa Paz in San Sebastián nieder. Seit
den ersten abstrakten Eisenskulpturen von 1951
beschäftigt er sich insbesondere mit dem „RaumEmpfinden“. Mittels unterschiedlichen Materialen
(z.B. Holz, Stahl, Alabaster, Granit oder Ton) spürt er
die Grenzen des Raumes nicht durch die Form des
Objektes auf, sondern lotet die Räumlichkeit über
diese aus. Dies tut er auch bei den Druckgrafiken,
die er v.a. in den 1960er und 1970er Jahren schafft.
1971 ist er Gastprofessor am Carpenter Center for
the Visual Arts der Harvard University, Cambridge/
MA. 1984 gründet seine Familie die Chillida-Stiftung. 2000 wird in Hernani das Museo Chillid-Leku
eröffnet.
Ab 1954 nimmt er an bedeutenden Ausstellungen
teil, wie an der documenta in Kassel (II-IV und VI,
1959 – 1977) und an der Biennale von Venedig
(1958, 1990). In den 1970er Jahren werden erste
Retrospektiven gezeigt, so 1972 in Ulm (Druckgrafik), 1977 in Cambridge/MA. und 1979 in Pittsburgh/
PA. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören
die Ehrenmitgliedschaft der Royal Academy of Arts,
London (1983), der American Academy of Arts and
Letters, New York (1993), und der Real Academia de
Bellas Artes de San Fernando, Madrid (1994).
Vertreten unter anderem in:
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid
National Galerie, Berlin
Sprengel Museum Hannover
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Galeria National de Arte Moderno, Rom
Tate Britain, London
Kunstmuseum, Basel
Metropolitan Museum, New York
Carnegie Institute, Pittsburgh
Maeda Environmental Art, Tokio
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
221
CHILLIDA
EDUARDO
SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002
Mano (Hand). 1974. Tuschfeder auf Japan.
13,3 × 18cm. Signiert unten rechts: Chillida.
­Daneben Künstlersignet. Rahmen.
Die Zeichnung ist im Archiv des Museo Chillida-Leku
unter der Nr. CH-74/M-17 registriert.
Provenienz:
Galería Guereta, Barcelona
Privatsammlung Europa
Literatur:
Schmalenbach, Werner: Eduardo Chillida, Zeichnungen – Hände 1949 – 1974, Frankfurt/M./Berlin/Wien
1977, Abb. S. 18.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 *
223
CHILLIDA
EDUARDO
SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002
Bi-Aizatu. 1988. Radierung und Aquatinta auf Velin.
141 × 97cm. Signiert und datiert. Galerie Lelong,
Zürich (Hrsg.). Ex. 27/50. Rahmen.
Blatt leicht gewellt. Minimale Knickspur im Bereich
der Bildmitte. Verso Blatt in den Randbereichen
montiert.
Literatur:
Koelen, Martin van der: Eduardo Chillida – Opus P.III,
Werkverzeichnis der Druckgraphik 1986 – 1996,
Mainz/München 1996, Wvz.-Nr. 88011.
€ 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860 *
224
CHILLIDA
EDUARDO
SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002
Ce maudit moi. 1983. Vorzugsausgabe. Buch und
Suite mit je drei Holzschnitten sowie vier Radierungen und einer Kaltnadelradierung mit Prägedruck
auf BFK RIVES (Wasserzeichen) zum Text von
E. M. Cioran. Buch: Blatt jeweils 32 × 48cm, mittig
gefalzt. Suite: Blatt: 32 × 24cm. Alle Druckgrafiken:
Signiert und nummeriert. Buch im Impressum
signiert (Künstler und Autor). Erker Presse,
St. Gallen (Hrsg.). Ex. 30/50. Buch mit gedrucktem
Text (französisch/deutsch). In originalem Schuber
(33,5 × 25 × 5cm).
Alle Blätter in sehr gutem Zustand. Buch- und Suiteeinbände sowie Schuber leicht gebräunt. LP-Hülle
mit leichten Gebrauchsspuren.
Beigabe: E.M.Cioran: Ce maudit moi. Langspielplatte.
Literatur:
Koelen, Martin van der: Eduardo Chillida – Opus P.II,
Werkverzeichnis der Druckgraphik 1973 – 1985,
Mainz/München 1997, Wvz.-Nrn 83007-83014,
Farbabb.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
225
CHILLIDA
EDUARDO
SAN SEBASTIÁN 1924 – 2002
Aischylos: Die Perser. Die früheste vollständig
überlieferte Tragödie der Weltliteratur. Übertragen
von Emil Steiger. 1978. Vorzugsausgabe. Buch
und Suite mit je vier Holzschnitten. Buch: Arches;
31 × 41,5cm, mittig gefalzt. Suite: handgeschöpftes
Bütten; 31 × 20,5cm. Ein Holzschnitt aus dem Buch
(Wvz. 7803) und alle Blätter der Suite signiert und
nummeriert. Edition Tiessen, Neu Isenburg (Hrsg.).
Ex. 40/50. In kartoniertem Schuber
(32,5 × 22 × 3cm).
Alle Blätter in tadellosem Zustand. Schuber: Stellenweise etwas gebräunt. Leichte Gebrauchsspuren.
Literatur:
Koelen, Martin van der: Eduardo Chillida – Opus P.II,
Werkverzeichnis der Druckgraphik 1973 –1985,
Mainz/München 1997, Wvz.-Nrn 78003-78006,
Farbabb.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
226
CHUNYA
ZHOU
1955 CHONGQING/CHINA
„Manchmal kann man sich seinen Namen nicht
erinnern/manchmal fällt (mir) sein Name nicht
ein“. 1988. Pastell auf Papier. 120 × 84cm. Signiert
und datiert oben rechts (chinesisch): bemalt von
Zhou Chunya im Juli 1988. Links daneben betitelt.
Rahmen.
Ausstellungen:
Ghk-Hauptbibliothek, Kassel 1988.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
38 | 39
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
227
DAHN
WALTER
1954 KREFELD – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Ohne Titel. 1987. Öl auf Leinwand. 250 × 250cm.
Signiert und datiert verso: Walter Dahn 87.
Provenienz:
Galerie Monika Sprüth, Köln
Sammlung Alessandro Grassi, Mailand
Literatur:
Ausst.-Kat. Pittura europea dagli anni Ottanta ad
oggi. Opere dalla Collezione Alessandro Grassi,
Mailand 2011, S. 18 (Farbabb.)
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
228
DUBUFFET
JEAN
1901 LE HAVRE – 1985 PARIS
Petit lieu. 1955. Tuschfederzeichnung und Papiercollage auf Velin. 11 × 12cm. Monogrammiert und
datiert unten rechts: J.D. 55. Bezeichnet verso oben
links: Petit lieu. Rahmen.
Literatur:
Dubuffet, Jean/Loreau, Max: Catalogue des travaux
de Jean Dubuffet – Bd. 11, Charrettes, jardins, personnages monolithes, o.O. (Edition Weber) 1969,
Nr. 106, S. 75.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 *
Originalgröße
40 | 41
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
229
FANGOR
WOJCIECH VOY
1922 WARSCHAU
„E 27“. 1966. Öl auf Leinwand. 71 × 71cm. Signiert,
betitelt und datiert verso oben rechts: FANGOR, E 27
1966. Rahmen.
Ausstellungen:
Dom Galerie, Köln 1966 (Aufkleber).
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
DAN FLAVIN
Dan Flavin ist einer der bedeutendsten Vertreter der
Minimal Art. 1933 wird Flavin in New York geboren.
Vor seiner künstlerischen Ausbildung dient er dem
meteorologischen Zweig der US Air Force und ist unter anderem in Korea tätig. Zurück in New York beginnt er 1956 Kunstgeschichte an der New School
for Research und von 1957 bis 1959 an der Columbia University in New York zu studieren. Er belegt
Zeichenkurse an der Hans Hoffman School of Fine
Art, bildet sich künstlerisch jedoch weitestgehend
autodidaktisch weiter. Seine frühen Arbeiten, darunter Ölgemälde und Assemblagen sind noch stark
von der zeitgenössischen amerikanischen Kunst
wie dem Abstrakten Expressionismus beeinflusst.
Seine erste Einzelausstellung hat Flavin 1961 in der
New Yorker Judson Gallery. Zu dieser Zeit beginnt er
erstmals sich mit dem „Werkstoff“ Licht auseinanderzusetzen und bezieht elektrisches Licht in seine
Kunst mit ein. 1963 wagt er den Schritt zur reinen
Lichtkunst. Es entstehen die ersten Lichtinstallationen mit weißen und farbigen Leuchtstoffröhren, die
Zeit seines Schaffens zum wichtigstes künstlerischen Ausdrucksmittel werden. Mit seinen zum
Teil raumgreifenden Lichtinstallationen, darunter
Eckinstallationen, Barrieren und Korridore, verändert Flavin die Raumwahrnehmung und bezieht
den Betrachter direkt ein sein Werk mit ein indem
sich Farbe der Haut und der Kleidung durch das
Licht verändert. Zum Teil entstehen diese Werke als
Hommagen. Eine der bekanntesten Werkgruppen
widmete er dem russischen Konstruktivisten Wladimir Tatlin (1964). Flavin nimmt an vielen wichtigen
internationalen Ausstellungen teil, darunter an der
documenta in Kassel (1968 und 1977). 1996 verstirbt Flavin in New York. Neben seiner Lichtkunst
hinterlässt er auch ein umfangreiches zeichnerisches und druckgraphisches Oeuvre.
Vertreten unter anderem in:
Tate Modern, London
Stedelijk Museum, Amsterdam
Museum Kröller-Müller, Otterlo
Guggenheim Museum, New York
Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
San Francisco Museum of Modern Art
Whitney Museum of American Art, New York
Museum Brandhorst, München
42 | 43
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
230
FLAVIN
DAN
1933 NEW YORK CITY – 1996 NEW YORK
Ohne Titel. 1991. Mischtechnik auf Büttenkarton.
Auf Karton montiert. Durchmesser ca. 48,5cm.
Signiert und datiert verso: Dan Flavin 1991. Auf
der Rückseite des Kartons signiert, datiert und mit
Richtungspfeil versehen. Objektkastenrahmen.
Bei der hier angebotenen Arbeit handelt es sich um
einen Entwurf von 1991 für die sogenannten „Guggenheim Tondos“. Diese wurden im darauffolgenden
Jahr als beidseitige Farb-Mezzotintoradierungen
auf Karton, in einer Auflage von 25 Exemplaren vom
Guggenheim Museum New York herausgegeben.
€ 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500
231
FLEISCHMANN
ADOLF RICHARD
1892 ESSLINGEN – 1968 STUTTGART
#453A. 1962. Öl auf Leinwand. 51 × 41cm.
Signiert verso: Fleischmann sowie bezeichnet:
#453A, 1462, 16 × 20. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Zürich
Ausstellungen:
Galerie Dr. Istvan Schlégl, Zürich 1974
Literatur:
Wedewer, Rolf: Adolf Fleischmann, Stuttgart 1977,
Wvz.-Nr. O354 (s/w Abb.)
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050 *
44 | 45
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
232
FREUD
LUCIAN
1922 BERLIN – 2011 LONDON
Two men in the studio. 1989. Radierung auf somerset ENGLAND (Wasserzeichen). 23 × 20,5cm
(40 × 36cm). Monogrammiert und nummeriert.
James Kirkman, London/Brooke Alexander, New
York (Hrsg.). Ex. 1/25. Rahmen.
Blatt in tadellosem Zustand.
Die Radierung entstand nach dem gleichnamigen
Gemälde von 1987-89.
Provenienz:
James Kirkman, London (Aufkleber)
Marlborough Graphics Ltd., London (Aufkleber)
Wingate & Johnston, London (Aufkleber)
Galerie Meyer-Ellinger, Frankfurt/M. (Aufkleber)
Literatur:
Hartley, Craig: The etchings of Lucian Freud –
A catalogue raisonné 1946 –1995, Bergamo 1995,
Wvz.-Nr. 39, s/w Abb. S. 46.
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
233
..
FO. RG
GUNTHER
1952 FÜSSEN – 2013 FREIBURG IM BREISGAU
Ohne Titel. 2000. Acryl auf Blei. Holzrückwand.
80,5 × 60,3cm. Signiert und datiert auf der Holzrückwand verso: Förg 2000.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
46 | 47
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
234
..
FO. RG
GUNTHER
1952 FÜSSEN – 2013 FREIBURG IM BREISGAU
Ohne Titel. 1989. Öl auf Holz. Auf Holzplatte montiert
(76 × 61,5cm). 67 × 52cm. Signiert und datiert unten rechts: Förg 89 sowie unten mittig bezeichnet I.
Verso signiert und datiert Förg 1989 | 11/8/89.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
235
FONTANA
LUCIO
1899 ROSARIO/ARGENTINIEN – 1968 COMABBIO (VARESE)
Concetto spaziale rosso. Multiple. 1968. Kunststoff,
in Objektrahmen (52,5 × 52,5 × 4,5 cm).
30 × 30 × 2cm.
Herausgegeben von Achille Mauri, Milano mit Originalkatalog und -schuber.
Literatur:
Ruhé, Harry/Rigo, Camillo: Lucio Fontana, graphics,
multiples and more ..., Trento 2006, Wvz.-Nr. M-15.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
48 | 49
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
236
FONTANA
LUCIO
1899 ROSARIO/ARGENTINIEN – 1968 COMABBIO (VARESE)
Concetto Spaziale bianco, Multiple. Kunststoff,
in Objektrahmen (52,5 × 52,5 × 4,5cm).
30 × 30 × 2cm.
Herausgegeben von Gustavo Gili, Barcelona mit
Originalkatalog und -schuber.
Literatur:
Ruhé, Harry/Rigo, Camillo: Lucio Fontana, graphics,
multiples and more ..., Trento 2006, Wvz.-Nr. M-15.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
237
FRANCIS
SAM
1923 SAN MATEO – 1994 SANTA MONICA/CA
Ohne Titel (Composition). 1994. Acryl auf Leinwand.
30,5 × 61cm. Stempel des Sam Francis Estate auf
der Leinwand sowie auf der umgeschlagenen Leinwand am oberen Keilrahmen verso. Zusätzlich auf
der umgeschlagenen Leinwand am oberen Keilrahmen datiert und mit der Archivnummer versehen:
7-26-94, SFP94-82. Rahmen.
Das Werk ist mit der Nummer SFP94-82 bei der Sam
Francis Foundation verzeichnet.
Literatur:
Vgl. Burchett-Lere, Debra (Hrsg.): Sam Francis,
Catalogue Raisonné of Canvas and Panel Paintings,
1946 – 1994, o.O. 2011.
€ 48.000 – 68.000 | $ 60.960 – 86.360 *
50 | 51
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
238
FRANCIS
SAM
1923 SAN MATEO – 1994 SANTA MONICA/CA
The white line. 1960. Farblithografie auf BFK RIVES
(Wasserzeichen). 85 × 63,5cm (90 × 63cm). Signiert und nummeriert. Ex. 70/75.
Blatt leicht gebräunt. Je ein Stecknadelloch mittig
im oberen und unteren Druckbereich. Verso Spuren
alter Montierung an der oberen Kante.
Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel
der Sammlung H. Neuerburg, Köln (Lugt 1344a)
versehen.
Literatur:
Lembark, Connie W.: The prints of Sam Francis –
A Catalogue Raisonné 1960 – 1990, New York 1992,
Wvz.-Nr. L 6 (SF 6).
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
239
FRANCIS
SAM
1923 SAN MATEO – 1994 SANTA MONICA/CA
Poèmes dans le ciel. 1986. Folge von sechs Farb­
lithografien auf BFK RIVES. Jeweils: 76 × 56cm. Signiert und nummeriert. Philosophie des Arts/Francis
Delille, Paris (Hrsg.). Ex. 47/100. Alle in
Modellrahmen.
Alle Blätter montierungsbedingt minimal gewellt.
Im Rahmen beschrieben.
Aus der gleichnamigen Mappe mit Text von Michel
Waldberg.
Literatur:
Lembark, Connie W.: The prints of Sam Francis –
A Catalogue Raisonné 1960 –1990, New York 1992,
Wvz.-Nrn L268 bis L273, Farbabb.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
52 | 53
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
240
FUSSMANN
KLAUS
1938 VELBERT
Astern im Garten. 1984. Aquarell und Gouache auf
Maschinenbütten. 42 × 54,3cm. Datiert und signiert
S(?).21.X.84 Fußmann. Rahmen.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 *
RUPPRECHT GEIGER
241
GEIGER
RUPPRECHT
MÜNCHEN 1908 – 2009
Der Maler und Grafiker Rupprecht Geiger ist ein
Hauptvertreter der deutschen Farbfeldmalerei.
Von 1926 bis 1935 absolviert er ein Architekturstudium an der Kunstgewerbeschule in München. Im
Anschluss arbeitet er als Architekt; daneben widmet er sich dem, wie er es nennt, „autodidaktischen
Studium der Malerei“. Dieses kann er auch ­ab 1940
während seines Kriegsdienstes fortsetzen. 1944
kehrt er nach München zurück. 1948 stellt er sein
erstes abstraktes Bild im Pariser „Salon des Réalistes Nouvelles“ aus. Mit Baumeister, Winter, Cavael,
Thwaites u.a. gründet er 1949 die Gruppe „ZEN 49“,
die der abstrakten Kunst im Nachkriegsdeutschland wieder den Weg ebnen wollen. 1962 gibt er
seine Architektentätigkeit auf, um sich ausschließlich der Malerei zu widmen. 1965 erhält er einen Ruf
als Professor für Malerei an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, wo er bis 1976 lehrt. Neben
zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen
beteiligt sich Geiger an der documenta 1959, 1964,
1968 und 1977. 2002 vertritt er Deutschland auf
der XXV. Biennale in Sao Paulo.
745/82. 1982. Acryl auf Leinwand (zweiteilig).
160 × 125cm. Bezeichnet und signiert auf dem
Keilrahmen oben: 745/82 Geig. Nochmals signiert
auf der umgeschlagenen Leinwand oben: Geiger.
In den 1950er Jahren entwickelt Geiger den für ihn
charakteristischen Stil der Farbfeldmalerei mit starker, expressiver Farbigkeit und sukzessiver Abkehr
von gegenständlicher Formgebung. Er begrenzt
sein Vokabular auf elementare Formen ohne örtlichen Bezug oder Perspektive und nutzt Farb-, HellDunkel- und Kalt-Warm-Kontraste zur Wiedergabe
der immanenten Eigenschaften der Farbe. Ab Mitte
der 1960er Jahre negiert er den Pinselduktus ganz
und beschränkt sein Vokabular auf archetypische
Formgebilde, welche der störungsfreien Wahrnehmung seiner Werke dienen.
„In der Modulation einer Farbe von hell nach dunkel
kann man die Wandlung ihres Farbwertes an der
Dichte der Überlagerung der Materie erkennen.
Bei diesem Auftrag des Pigments offenbart Farbe
Wesentliches ihres Charakters. In ihr ruhende Kraftreserven werden freigelegt wirksam. Sich ständig
verändernde Lichtwellen, gesendet von kleinsten,
im Schwebezustand befindlichen Farbpartikeln,
treffen unsere Optik, wir werden sinnlich angeregt.
So stimuliert fühlt man, daß Farbe eine geistige
Kraft ist.
Vertreten unter anderem in:
Suermondt Ludwig Museum, Aachen
Neue Nationalgalerie, Berlin
Museum Folkwang Essen
Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau,
München
Kunsthalle Weishaupt, Ulm
Museum of Modern Art, New York
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Galerie Neher, Essen
Privatsammlung Nürnberg
Ausstellungen:
Kunstverein Braunschweig 1989
Literatur:
Dornacher, Pia/Geiger, Julia/Geiger, Rupprecht:
Rupprecht Geiger – Werkverzeichnis 1942 – 2002,
Gemälde und Objekte, Architekturbezogene Kunst,
München/Berlin/London/New York 2003,
Wvz-Nr. 713 mit Farbabb.
Ausst.-Kat Rupprecht Geiger – Rot Form, Bilder,
Kunstverein Braunschweig 1989, S. 80f. mit
Farbabb.
Hinter einer optisch vordergründigen Farbe, wie
sie der Bildwelt der Dinge als Materie anhaftet,
bleibt diese andere, die geistige Farbe unerkannt.
Wie wird diese eigentliche Farbe geistigen Gehalts
wirksam und für uns sichtbar?
Farbe sehen setzt die Fähigkeit gesteigerter
Wahrnehmung voraus, was nur wenigen Menschen
gegeben ist. So kann man bei einer Landschaftsszene beobachten, wie sich nach und nach farbige
Lichthelligkeit ausbreitet: Hierbei laden sich Farben
neben ihren Simultanwerten zu höchster Intensität
auf, die Gesamtstimmung wird zunehmend eindringlicher. Auch um die Konturen einzelner Objekte
entstehen durch Ausstrahlung Aureolen, die wiederum in Rückstrahlung die Materie vergeistigen.“
(Geiger, Rupprecht, in: Rupprecht Geiger, Kritisches
Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 1, München
1988/1992, S. 15).
€ 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200
54 | 55
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
242
GHENIE
ADRIAN
1977 BAIA MARE/RUMÄNIEN
The Descent. 2003/2004. Öl auf Leinwand.
116,5 × 105cm. Signiert und datiert unten links:
Ghenie 04.
Es liegt eine Bestätigung des Künstlers vor.
Wir danken dem Künstler für seine freundliche
Unterstützung.
Provenienz:
Privatsammlung Rheinland-Pfalz (direkt vom
Künstler).
Das Gemälde „The Descent“ von Adrian Ghenie
kann als allegorische Interpretation des Gemütszustandes des Künstlers zu der Zeit der Entstehung
gelesen werden. Es war eine Zeit, in der Ghenie
sich verloren fühlte, als würde er am sprichwörtlichen „seidenen Faden“ hängen. Künstlerisch
verarbeitete er dieses Gefühl in düsteren Bildern, in
denen er sich mit Darstellungen beschäftigte, die
der Künstler als „Höhlen-Effekt“ bezeichnet. Hier
meint Ghenie die Höhle als realen Ort sowie auch
dessen mentale Projektion. Die Höhle als solche hat
eine doppelte Bedeutung: eine Positive (sie bietet
Schutz und Sicherheit) und eine Negative (sie wird
mit dem Inferno assoziiert und der Angst, gefangen
oder verloren zu sein). Diese Doppeldeutigkeit
verleiht diesem Ort eine mystische Qualität und ist
somit für Adrian Gheni eine konstante Inspirationsquelle. (Übersetzte Interpretation von Adrian Gheni
zu dem vorliegenden Werk)
€ 100.000 – 150.000 | $ 127.000 – 190.500
56 | 57
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
243
GIRKE
RAIMUND
1930 HEINZENDORF – 2002
Ohne Titel. 1964. Öl auf Leinwand. 90 × 80cm. Signiert, Ortsangabe und datiert auf der umgeschlagenen Leinwand verso oben links: GIRKE, HANNOVER
1964/10. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom
Künstler)
„Wenn die Bilder von Raimund Girke [...] einen auf
den ersten Blick eher homogenen Eindruck vermitteln, so liegt dies daran, daß die durchgängige
Präsenz des Weiß seine Malerei zu einem orga­nischen Werk zusammenschließt. Weiß ist für den
Künstler die Farbe von größter Klarheit, Reinheit
und Zurückhaltung. Dabei bieten ihm das Weiß
und sein Kontrast in den dunklen Farbtönen die
ideale Oberfläche für seine Malerei. Die formale
Qualität seiner Malerei wird vielmehr entscheidend
von der Struktur der Pinselschrift bestimmt. Deren
gestischer Auftrag rhythmisiert und gliedert die
Bildflächen und ist so mitverantwortlich für die
58 | 59
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
atmosphärischen Farbstimmungen und -kontraste.
[...] Vor allem während der sechziger und siebziger
Jahre bewegte sich diese Malerei bis in die Grenzbereiche des nahezu Sichtbaren vor. Die Bilder
Girkes wurden für ihre Betrachter zu einer Provokation. Der eiligen Wahrnehmung und dem beiläufigen
Konsum entzogen sie sich ebenso, wie sie sich
dekorativen Funktionen verweigerten. Girke selbst
beschrieb seine Malerei als die bewußte Reaktion
auf eine visuelle Reizüberflutung und als Versuch,
den Betrachter zu einer Konzentration zu führen.“
(Ausst.-Kat. Raimund Girke. Malerei. Sprengel Museum, Hannover 1995, Ostfildern 1995, S. 7 – 8).
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
244
GIRKE
RAIMUND
1930 HEINZENDORF – 2002
Ohne Titel. Öl auf Leinwand. 114,5 × 114,5cm. Signiert und datiert auf der umgeschlagenen Leinwand
verso: GIRKE 68. Sowie bezeichnet: Great white
cross. Rahmen.
Provenienz:
Galerie Elke Dröscher, Hamburg (Aufkleber)
Privatsammlung Süddeutschland
Ausstellungen:
Kestner Gesellschaft, Hannover 1969, Nr. 86
(Aufkleber).
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
245
GIRKE
RAIMUND
1930 HEINZENDORF – 2002
„Weißer Kreis“. 1969. Öl auf Leinwand. Keilrahmen
auf Grobspanplatte montiert. 100 × 100cm. Signiert
und datiert verso auf Holzplatte: Girke 69. Darunter
betitelt. Atelierleiste.
Provenienz:
Galerie Reckermann, Köln (Galeriestempel)
Privatsammlung Norddeutschland.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
60 | 61
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
246
..
GOTZ
KARL OTTO
1914 AACHEN
„Kolph II“. 1997. Mischtechnik auf Leinwand.
65 × 65cm. Signiert unten links: K.O. Götz sowie
signiert, betitelt, datiert und Nummernvermerk
verso: K.O. GÖTZ „KOLPH“ II (eingekreist) 1997.
Atelierleiste.
Wir danken der K.O. Götz und Rissa-Stiftung für
die freundliche wissenschaftliche Unterstützung
und Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit.
Das Werk wird in den in Vorbereitung befindlichen
Ergänzungsband des Werkverzeichnisses aufgenommen.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860
247
..
GOTZ
KARL OTTO
1914 AACHEN
„Tilbor III“. 2001. Gouache auf Bütten.
53,5 × 39,5cm. Signiert unten links: K.O. Götz. Verso
signiert, betitelt, datiert: K.O. Götz, ‚Tilbor‘ III, 2001.
Darunter Künstlersignet und Widmung. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
62 | 63
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
248
GONSCHIOR
KUNO
1935 WANNE-EICKEL – 2010 BOCHUM
„Gelb“. 1988. Öl auf Leinwand. 101 × 80cm. Signiert,
datiert, betitelt und bezeichnet verso oben: Kuno
Gonschior, Öl Leinen, Gelb, Nr. 3.3.91.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
GOTTHARD GRAUBNER
249
GRAUBNER
GOTTHARD
1930 ERLBACH – 2013 NEUSS
Der Maler, Grafiker und Installationskünstler zählt
zu den herausragenden Protagonisten der Gegenwartskunst Deutschlands. Seit den 1960er Jahren
setzt er sich in den raumgreifenden „Farbleibern“
(ab 1960), „Kissenbildern“ (ab 1962) und „Farbraumkörpern“ (ab 1970) sowie in den Environments „Nebelräume“ (1968-1972; 2006/07) mit der
Autonomie der Farbe auseinander.
„Lapilli“. 1995. Acryl und Öl auf Leinwand, über
Synthetikwatte auf Leinwand.
Ca. 284,5 × 355 × 22cm. Signiert und datiert verso
auf Nessel Mitte oben: Graubner 95. Betitelt links
daneben: ‚Lapilli‘.
Seine Ausbildung beginnt Graubner 1947 an der
Berliner Kunsthochschule. Im folgenden Jahr
wechselt er an die Dresdener Kunstakademie, wo
er mit Unterbrechung bis 1951 studiert. Anschießend arbeitet er als freischaffender Künstler.
1954 verlässt er die DDR und besucht bis 1959 die
Düsseldorfer Kunstakademie. 1960 präsentiert er
seine erste Einzelausstellung in der Galerie Schmela, Düsseldorf. Nach der Tätigkeit als Kunsterzieher 1964/65 nimmt er einen Lehrauftrag an der
Hamburger Kunsthochschule an. Dort wird er 1969
zum Professor berufen (bis 1995). Zudem ist er von
1976 bis 1998 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Auch ist er von 1973 bis 1992 Mitglied
der Kunstakademien in Berlin (erneut ab 2001)
und ab 1996 in Dresden. Graubner beteiligt sich
an vielen internationalen Ausstellungen wie 1968
und 1977 an der documenta in Kassel, 1971 an der
Biennale von São Paulo sowie 1982 an der Biennale
von Venedig und der Fifth Triennale-India in Neu
Delhi. 1982 wirkt er maßgeblich an dem Aufbau
des Museums Insel Hombroich mit, wo er ab 1997
ein Atelier hat. 1988 fertigt er zwei große Bilder für
den Amtssitz des Bundespräsidenten im Berliner
Schloss Bellevue und 1998/99 eine Arbeit für einen
Protokoll- und Sitzungsraum im Reichstag an.
„Mit den Farbraumkörpern schafft Gotthard
Graubner 1971 eine eigene Gattung, welche die
von ihm gesuchten Wirkungen ermöglicht (...).
Die Farbraumkörper sind Wandobjekte. Am Anfang
stehen die „rohen“, noch unbemalten Bildträger:
Die auf einem Keilrahmen aus Holz oder Metall
befestigte Leinwand deckt eine gleichmäßige Lage
von Synthetikwatte, die je nach Größe variiert und
bis zu 20 cm dick sein kann. Über ihr ist eine zweite
Textilbespannung so angebracht, dass sie die
Seitenkanten ohne Faltenbildung weich gerundet
polstert. Durch den straffen Bezug entsteht zu den
Rändern hin eine leichte Abflachung gegenüber
der ein wenig vorgewölbten Mittelpartie. Dieser
„Rohling“ wird auf dem Boden liegend mit dünnflüssigen Farben in Schichten getränkt, bestrichen,
beschüttet, besprengt, in kreisenden Bewegungen
bei gleichzeitigem Umschreiben von allen Seiten
mit langstieligen Breitpinseln eingerieben. Als
schlingende Formen schreiben sich die Arm- und
Körperrhythmen ins Bild ein (...). Was fälschlicherweise oft als monochrome Malerei bezeichnet
wird, ist vielmehr ein aus unzähligen Tönen und
Nuancen schwingendes Ganzes. Immer sind die
Farbraumkörper von intensiver Präsenz erfüllt. (...)
Der Betrachter kommt nicht zur Ruhe, denn trotz
punktueller Verdichtungen, Andeutungen von Zentren bleibt alles in Bewegung. Richtungen, die sich
abzeichnen brechen wider ab, ein Tiefensog verliert
sich. Alle diese Energien, die in der Farbe selbst
aufscheinen und die sich aus dem schweren Bildkörper wie aus einem unerschöpflichen Reservoir
speisen, verwirren die Orientierung des Betrachters,
entziehen den Boden.“
(Schmidt, Katharina: Gotthard Graubner – Farblicht,
Hannover 2003, S. 16 ff.).
Vertreten unter anderem in:
Kunst aus NRW, Aachen
Neue Nationalgalerie, Berlin
Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen
Museum Folkwang Essen
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Dağhan Özil Collection, Istanbul
Museum of Modern Art, New York
64 | 65
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 280.000 – 360.000 | $ 355.600 – 457.200
250
GRAUBNER
GOTTHARD
1930 ERLBACH – 2013 NEUSS
Kissenbild. 1967. Mischtechnik (Öl auf Schaumstoffkissen auf Leinwand, mit Perlon überspannt).
20 × 20 × 2cm. Signiert und datiert auf der Rückseite: G. Graubner 67. In Objektkasten.
Provenienz:
Galerie Alfred Schmela, Düsseldorf (Galerieetikett
auf der Rückseite des Objektkastens)
Privatsammlung Köln.
€ 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860
66 | 67
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
251
GRAUBNER
GOTTHARD
1930 ERLBACH – 2013 NEUSS
Kissenbild. 1969. Mischtechnik (Öl auf Schaumstoffkissen auf Leinwand, mit Perlon überspannt).
30 × 25,2 × 3,5cm. Signiert und datiert verso auf
der Leinwand: Graubner 69. In Objektkasten.
Provenienz:
Privatsammlung Bayern.
€ 12.000 – 18.000 | $ 15.240 – 22.860
253
HADID
ZAHA
1950 BAGDAD
Nekton Stools. Aus: Seamless Collection. 2006.
Sitzgruppe von vier Hockern aus matt-weißem
­Polyurethan. Unterschiedliche Größen bis max.
112 × 52 × 90cm. Established & Sons, London
(Hrsg.).
In dieser Sitzgruppe von vier skulpturalen Hockern
kommt die typische Formsprachen Zaha Hadids
sehr gut zum Ausdruck. Die Hocker können individuell verstreut oder als Sitzgruppe zusammen
angeordnet werden, so dass sie ein ganzes Sitz­
system bilden können.
€ 4.500 – 5.500 | $ 5.715 – 6.985
68 | 69
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
254
HAMILTON
RICHARD
LONDON 1922 – 2011
Swingeing London. 1967. Radierung, Aquatinta und
Prägedruck, collagiert, auf Velin. 34 × 55,8cm
(57 × 72,7cm). Signiert und nummeriert. Petersburg Press, London (Hrsg.). Ex. 22/70. Rahmen.
Blatt im unteren Randbereich leicht gebräunt.
Vereinzelte Stockflecken. Kleine Wasserflecken im
linken unteren Randbereich. Leichte Bestoßung in
der Mitte der unteren Blattkante. Knickspur in der
linken oberen Ecke. Verso Reste und Spuren alter
Montierung an der oberen und unteren Blattkante
sowie mittig.
Literatur:
Mayer, Hansjörg (Hrsg.): Richard Hamilton – Prints,
A complete catalogue of graphic works 1939 – 83,
Stuttgart/London 1984, Wvz.-Nr. 67, Abb.
€ 14.000 – 18.000 | $ 17.780 – 22.860
255
HAMILTON
RICHARD
LONDON 1922 – 2011
Guggenheim (black – white – chrome). 1970.
Drei vakuumgeformte Plexiglas-Multiples. Jeweils:
59 × 59 × 10cm. black: Signiert verso auf Editions­
aufdruck: R Hamilton. Daneben nummeriert:
63/750. white: Signiert verso auf Editionsaufdruck:
R Hamilton. Daneben nummeriert: 164/750.
chrome: Mit Editionsaufdruck. Ohne Signatur und
Nummerierung. × Art Collection, Zürich (Hrsg.).
Auf der Rückseite befinden sich jeweils Hänge­
vorrichtungen in den oberen Ecken.
Literatur:
Vgl. Hamilton, Richard/Glozer, Laszlo: Retrospektive – Paintings and drawings 1937 to 2002, Köln
2003, Kat.-Nrn 201-203.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
70 | 71
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
256
HARING
KEITH
1958 KUTZTOWN – 1990 NEW YORK
Portrait of Joseph Beuys. 1986. Farbserigrafie auf
Leinwand. 64 × 30cm (79,5 × 60cm). Signiert,
datiert und nummeriert. Galerie Bernd Klüser,
München/Edition Schellmann, München/New York
(Hrsg.). Ex. 11/90. Rahmen.
Verso druckbedingt durchschlagende Farbe.
­Ansonsten in tadellosem Zustand.
Die Serigrafie gehört zu der Mappe „Für Joseph
Beuys“, mit Arbeiten von 30 Künstlern.
Literatur:
Littmann, Klaus: Keith Haring – Editions on Paper
1982 –1990, Das Druckgraphische Werk, Ostfildern-Ruit 1997, S. 60f. mit Farbabb.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
72 | 73
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
257
HAUSER
ERICH
1930 RIETHEIM BEI TUTTLINGEN – 2004 ROTTWEIL
Ohne Titel. (42/71). 1971. Stahl.
Ca. 215 × 53 × 38cm. Signiert und nummeriert
(geritzt) am unteren Rand: 42/71 Hauser.
Wir danken Herrn Gerhard Link, Rottweil, ehemaliger
Werkstattmeister von Erich Hauser, für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Skulptur.
Der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, danken
wir ebenfalls für die freundliche wissenschaftliche
Unterstützung.
Provenienz:
Privatsammlung Nürnberg
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
258
HERMANNS
ERNST
1914 MÜNSTER – 2000 MÜNCHEN
Plastik I/67. 1967. Leichtmetall, eloxiert.
300 × 90 × 90cm.
Provenienz:
Nachlass des Architektenteams Max C. von Hausen
und Ortwin Rave
Ausstellungen:
Große Kunstausstellung, München 1968
Kunstmarkt, Köln 1968
Museum Folkwang, Essen 1969
Landesmuseum, Münster 1972/1973
Städtisches Museum, Leverkusen 1974/1975
Moderne Galerie, Bottrop 1977
Lehmbruck-Museum 1996 – 2013 (Dauerleihgabe)
Literatur:
Herzer, Heinz/Neidel, Heinz (Hrsg.): Ernst Hermanns, Plastische Arbeiten mit Werkverzeichnis
1946 – 1982, Zirndorf 1982, Nr. WV119
Ausst.-Kat. Große Kunstausstellung, München
1968, Kat.-Nr. 244, S. 115 (Abb.)
Roh, Juliane: Zu den Arbeiten von Ernst Hermanns,
in: Das Kunstwerk 3-4 XXIII 1969, Abb. S. 45
Ausst.-Kat. 12 deutsche Bildhauer in der Gruga,
Folkwang Museum, Essen 1969/1973, (mit Abb.)
Ausst.-Kat. Westfälische Kunst – 20 Jahre
Conrad-von-Soest-Preis, Landesmuseum Münster,
1972/1973, Kat.-Nr. 51
Ausst.-Kat. Ernst Hermanns – Plastiken, Städtisches Museum, Leverkusen 1974/1975, (ohne
Abb.)
Ausst.-Kat. Ernst Hermanns, Moderne Galerie,
Bottrop 1977, Kat.-Nr. 10
Ausst.-Kat. Ernst Hermanns – Zeichnungen und
Skulpturen, Güse, Ernst-Gerhard/Uthemann, Ernest
W. (Hrsg.), Westfälisches Landesmuseum für
Kunst und Kulturgeschichte, Münster 1985, S. 45
und 84 (jeweils mit Abb.)
„Mein Suchen gilt einem neuen Ordnungsgefüge.­
Da sich bei meinen bisherigen Plastiken die Einzelformen mehr und mehr selbständig machten, ohne
dass das Ganzheitsdenken und Gestalten aufgege­
ben wurde, kam ich an einen Punkt, der zur Mehr­
förmigkeit führte. Wenn mehrere Einzelformen in­
Bezug zueinander treten, entsteht eine Raumspannung von Körper zu Körper. Der Raum wird als
verbindender Teil der Plastik mit einbezogen und
erhält eine neue Bedeutung. Die plastischen Körper
bestimmen und behalten trotzdem ihre Eigenfunktion im mehrförmigen Gefüge, dadurch erhält
das Volumen eine zweifache Aufgabe. Form und
Raum sind gleichgewichtig. Der Raum wird zum
notwendigen Teil der Plastik.“ (Hermanns, Ernst, in:
Steimann, Dirk: Entwicklungslinien im plastischen
Werk, in: Ausst.-Kat. Münster 1985, S. 22).
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
DAMIEN HIRST
Der Konzept- und Installationskünstler, Maler und
Kurator ist weltweit einer der erfolgreichsten Gegenwartskünstler. Bevor er von 1986 bis 1989 am
Londoner Goldsmiths College studiert, zeichnete
er regelmäßig in der Anatomie-Abteilung der Leeds
Medical School. Schon 1988 kuratiert er die Ausstellung „Freeze“, bei der er mit anderen Künstlern
die lose Gemeinschaft „Young British Artists“ bildet.
1991 zeigt er seine erste Soloaustellung in der
Londoner Woodstock Street Gallery. 1992 präsentiert er in der Ausstellung „Young British Artists“ der
Londoner Saatchi Gallery einen Glastank mit einem
in Formaldehyd konservierten Hai („The Physical
Impossibility of Death in the Mind of Someone
Living“). Die Arbeit avanciert zur Ikone britischer
Kunst und bringt ihm den Durchbruch; wie andere
seiner Tier-Installationen führt sie aber auch zu großen Kontroversen. Hirst widmet sich daneben auch
der Malerei. So malt er schon früh minimalistische
Punktebilder, denen er seit den 1990er Jahren Titel
aus der Pharmaindustrie gibt. 1995 erhält er den
Turner Prize. Ab 1996 erweitert er sein Schaffensspektrum: u.a. produziert er Popmusik und Kurzfilme und schreibt seine Biografie (1998). 2007
fertigt er den diamantenbesetzten Platinabguss
eines menschlichen Schädels an („For the Love
of God“). In all seinen Werken beschäftigt er sich
mit den Themen Leben und Tod sowie Liebe und
Sehnsucht. Da er den kreativen Akt in der Konzeption und nicht in der Ausführung eines Kunstwerkes
sieht, beschäftigt er zahleiche Assistenten, was zu
Diskussionen über das Urheberrecht führt.
Eine große Retrospektive widmet ihm 2004 das
Museo Archeologico Nazionale in Neapel und 2012
die Tate Modern in London.
Vertreten unter anderem in:
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main
Museum Brandhorst, München
Stedelijk Museum Amsterdam
Nationales Zentrum für zeitgenössische Kunst,
Moskau
Gallery of Modern Art, Glasgow
Tate Britain, London
Tate Modern, London
Yale Center for British Art, New Haven
Museum of Modern Art, New York
21st Century Museum of Contemporary Art,
­Kanazawa/Japan
76 | 77
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
259
HIRST
DAMIEN
1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN
„The Hours“ Spin Scull. 2009. Mischtechnik
(Plastik, Farblack). 15,5 × 13 × 21cm. Bezeichnet
auf der Rückseite: The Hours. Eines von 210 Exemplaren.
Der Totenkopf entstand im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit der britischen Band „The Hours“ und
enthielt im Schlitz in der Schädeldecke das Album
„See the Light“. Jedes der 210 Exemplare weist eine
andere Farbzusammenstellung auf.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160 *
260
HIRST
DAMIEN
1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN
In a spin, the action of the world on things. 2002.
Lack und Farbserigrafie auf mit Buckram kaschierter Kassette. 117,5 × 95cm. Künstlername und Titel
mittig gedruckt. Modellrahmen.
Die Kassette ist für die Serie von 23 Farbradierungen bestimmt, die in einer Auflage von 68 Exemplaren erschien. The Paragon Press, London (Hrsg.).
Hirst hat jeden der 68 Kassettendeckel individuell
gestaltet, so dass jeder ein Unikat darstellt.
Provenienz (laut Einlieferer):
Galerie Aurel Scheibler, Köln/Berlin
Literatur:
Lullin, Etienne/Simm, Florian: Contemporary Art
in Print, The publication of Charles Booth-Clibborn
and his imprint, The Paragon Press 2001 – 2006,
London 2006, S. 76ff, insbesondere S. 78.
Die ersten „Spin-Paintings“ schuf Damien Hirst
bereits 1993 anlässlich der von Joshua Compston
organisierten „A Fête Worse than Death“, indem er
als Clown verkleidet die Besucher dazu animiert,
mit einer Töpferscheibe automatische Zeichnungen
anzufertigen. Das Konzept gefiel ihm so gut, dass er
es im darauffolgenden Jahr in seiner Berliner Ausstellung „Damien Hirst making beautiful drawings
and installation“ (Galerie Bruno Brunnet Fine Arts)
weiterentwickelte. Seitdem hat sich Hirst in den
verschiedensten Medien, von der Malerei über den
Tiefdruck, dem Thema des Spin angenähert.
€ 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450
261
HIRST
DAMIEN
1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN
Meprobamate. Farbserigrafie, glänzend, auf Karton.
48,5 × 74cm (70 × 94cm). Signiert und nummeriert.
other criteria, London (Hrsg.). Ex. 17/150. Rahmen.
Blatt in tadellosem Zustand.
Mit dem Trockenstempel des Herausgebers und des
Künstlers.
€ 3.800 – 5.800 | $ 4.826 – 7.366 *
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
262
HIRST
DAMIEN
1965 BRISTOL/GROSSBRITANNIEN
Souls III – Burgundy/Chilli Red. 2010. Foliendruck,
glänzend, auf Arches 88 FRANCE (Wasserzeichen).
34 × 34cm (72 × 51cm). Signiert und nummeriert.
Paul Stolper, London (Hrsg.). Ex. 9/15. Rahmen.
Minimale Knickspuren.
Aus der Serie mit 80 Farbvariationen des Schmetterlings.
€ 3.800 – 5.800 | $ 4.826 – 7.366 *
263
HOENERLOH
STEFAN
1960ER JAHRE – LEBT UND ARBEITET IN BERLIN
Mesa Verde. 2004. Mischtechnik auf Platte.
178 × 135cm. Monogrammiert unten rechts:
SH (ligiert). Sowie verso nochmals zweifach signiert, datiert und betitelt: Stefan Hoenerloh Berlin,
2004, Mesa verde.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
80 | 81
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
264
HRDLICKA
ALFRED
265
HRDLICKA
ALFRED
Schach. 1981. Farbige Kreiden auf Hahnemühle
(Wasserzeichen). 48 × 62cm. Signiert und datiert
unten links: Hrdlicka 1981. Bezeichnet unten Mitte:
Schach 73(eingekreist). Verso nochmals bezeichnet: 73(eingekreist). Rahmen.
Pasolini. 1983/84. 38 Radierungen, davon vier
farbig, auf BFK RIVES FRANCE (Wasserzeichen).
Jeweils: Blatt 45 × 39cm. Signiert und nummeriert,
z.T. datiert. Indexradierung nicht signiert und
nummeriert. Edition E. Hilger, Wien (Hrsg.).
Ex. 31/56. Mit Vorwort des Künstlers sowie
Texten von und über Pasolini. Mit Fadenheftung
gebunden. In originaler Kassette
(49,5 × 42 × 4,5cm).
1928 WIEN – 2009
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
1928 WIEN – 2009
Erste Radierung mit minimalen Verschmutzungen.
Ansonsten alle in tadellosem Zustand. Kassette mit
leichten Gebrauchsspuren.
Literatur:
Lewin, Michael: Alfred Hrdlicka – Das Gesamtwerk,
Bd. III/II, Druckgraphik 1973 –1989, Wien 1989,
Wvz.-Nrn 869-906.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
aus: 265
266
HUNDERTWASSER
FRIEDENSREICH
1928 WIEN – 2000
Look at it on a rainy day. 1971/72. Kassette mit
zehn Farbserigraphien und Metallprägung auf
unterschiedlichen Papieren (Karton, farbigem
Maschinenbütten, Teerpackpapier). Blatt jeweils:
49,5 × 67,5cm. Stempelsignatur und Nummerierung. Im Kassettendeckel signiert und nummeriert.
Ars Viva, Zürich (Hrsg.). Ex. 2865/3000. In origi­
naler Holzkassette (55 × 72,5 × 4,5cm). Blatt 5
(“A rainy day on the Regentag”). 44,5 × 55cm
(47 × 67cm). Signiert und nummeriert neben der
Darstellung: Hundertwasser Regentag „287/300“.
Dazu zwei japanische Rotstempel.
Alle Blätter: Verso Reste bzw. Spuren alter Montierung in den Ecken oder an der oberen Kante.
Bl. 1: Im ehemaligen Passepartoutausschnitt
gebräunt; Verso leichte Verschmutzungen.
Bl. 3: Einriss (ca. 0,7cm) an der linken unteren
Kante; Verso leichte Verschmutzungen.
Bl. 4: Verso leichte Verschmutzungen.
Bl. 5: Knickspuren in der unteren rechten Ecke.
Bl. 6: Kleine Stockflecken; Verso leichte Verschmutzungen.
Bl. 7: Im ehemaligen Passepartoutausschnitt leicht
gebräunt.
Literatur:
Koschatzky, Walter: Friedensreich Hundertwasser,
Fribourg/Zürich 1996 (4. Aufl.), Wvz.-Nrn 44-53.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
aus: 266
82 | 83
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
267
HUNDERTWASSER
FRIEDENSREICH
268
HUNDERTWASSER
FRIEDENSREICH
It hurts to wait with love if love is somewhere else.
1971/72. Farbserigrafie und Metallprägedruck auf
SCHOELLER STERN (Trockenstempel).
36,5 × 60,5cm (49 × 67cm). Signiert und zweifach
nummeriert. Ars Viva, Zürich. Ex. 2603/3000 bzw.
261/300.
The houses are hanging underneath the maedows.
1971/72. Farbserigrafie und Metallprägedruck auf
SCHOELLER PAROLE (Trockenstempel). 41 × 60cm
(49 × 67cm). Ars Viva, Zürich (Hrsg.).
Ex. 1559/3000 bzw. 156/300.
1928 WIEN – 2000
Blatt minimal gebräunt. Minimale Oberflächenbereibung am unteren Druckrand Mitte rechts. Recto und
verso minimale Verschmutzungen. Verso Spuren
alter Montierung in den oberen Eckbereichen.
Das Blatt ist Nummer 261 von 300 vom Künstler
signierten Exemplaren. Unterhalb der Darstellung
befinden sich ein Motivstempel, drei Goldstempel
vom Drucker und Verleger sowie zwei japanische
Rotstempel. Die Serigrafie ist das dritte Blatt der
Mappe „Look at it on a rainy day“.
Literatur:
Koschatzky, Walter: Friedensreich Hundertwasser,
Fribourg/Zürich 1996 (4. Aufl.), Wvz.-Nr. 46.
€ 4.500 – 6.500 | $ 5.715 – 8.255 *
1928 WIEN – 2000
Blatt minimal gewellt. Im ehemaligen Passepartoutausschnitt minimal gebräunt. Verso leichte
Farbspuren.
Das Blatt ist die Nummer 156 von 300 vom Künstler signierten Exemplaren. Unterhalb der Darstellung befinden sich ein Motivstempel, drei Goldstempel von Verleger und Drucker sowie zwei japanische
Rotstempel. Die Serigrafie ist das neunte Blatt aus
der Mappe „Look at it on a rainy day“.
Literatur:
Koschatzky, Walter: Friedensreich Hundertwasser,
Fribourg/Zürich 1996 (4. Aufl.), Wvz.-Nr. 52.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 *
JÖRG IMMENDORFF
Der Maler, Bildhauer, Grafiker und Bühnenbildner
ist einer der bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler. 1963/64 studiert er an der Düsseldorfer
Kunstakademie zunächst Bühnenbild, dann
wechselt er in die Klasse von Joseph Beuys. In den
folgenden Jahren verfasst er u.a. Manifeste und
veranstaltet sozialkritische Happenings wie die
„LIDL“-Aktionen (1968 – 1970). In diesen wie auch
in plakativen, bunten Agit-Pop-Bildern gibt er seinen
Zweifel an der sozialen und politischen Relevanz
der künstlerischen Tätigkeit Ausdruck. Neben der
Beschäftigung als Kunsterzieher von 1968 bis
84 | 85
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
1980 arbeitet er weiter an Kunstprojekten. 1972
und 1982 nimmt er an der documenta in Kassel
sowie 1976 an der Biennale von Venedig teil. Mit
dem ostdeutschen Maler A.R. Penck schließt er
1977 ein „deutsch-deutsches Aktionsbündnis“,­
das gemeinsames Arbeiten beinhaltet. In dem
16teiligen Bilderzyklus „Café Deutschland“
(1978 –1982) setzt er sich mit der deutschen
Teilung auseinander. In diesen neuartigen figuralen
Historien-/Ereignisbildern bindet er in expressionistisch anmutende Großstadtszenerien politische
Symbole und traditionelle ikonografische Motive
ein. Dies tut er auch bei seinen ab 1977 geschaffenen Holz- und Bronzeskulpturen. Ab den 1980er
Jahren gestaltet er eine Reihe von Bühnenbilder
und Kostümen. Er nimmt eine Lehrtätigkeit u.a. an
der Hamburger Kunsthochschule (1982/83), der
Kölner Werkkunstschule (1984/85) und ab 1989
an der Frankfurter Städel-Schule an. 1983/84 zeigt
er seine Werke auf der USA-Wanderausstellung „Expressions: New Art from Germany“. Ab 1996 ist er
Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und
1997 Gastprofessur an der Academy of Fine Arts in
Tianjin/China.
269
IMMENDORFF
..
JORG
1945 BLECKEDE/ELBE – 2007 DÜSSELDORF
Vertreten unter anderem in:
Neue Nationalgalerie, Berlin
Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Museum Ludwig, Köln
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
Paris
Kunstmuseum Basel, Basel
Tate Britain, London
Museum of Modern Art, New York
Museum of Tianjin Academy of Fine Arts
Saint Louis Art Museum, Saint Louis
„Klassiker“. 1984. Öl auf Leinwand. 100 × 250cm.
Signiert und datiert unten rechts: Immendorff 84.
Betitelt unten Mitte: Klassiker. Rahmen.
Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche
Werkverzeichnis des Künstlers von Prof. Siegfried
Gohr aufgenommen. Wir danken Herrn Prof. Gohr,
Düsseldorf, für die freundliche wissenschaftliche
Unterstützung.
€ 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450
270
IMMENDORFF
..
JORG
1945 BLECKEDE/ELBE – 2007 DÜSSELDORF
Patriot FF. 1983. Acryl auf Linolschnitt auf Leinwand. 156 × 79,5cm. Signiert und datiert unten
rechts: Immendorff 83. Rahmen.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
86 | 87
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
271
IMMENDORFF
..
JORG
1945 BLECKEDE/ELBE – 2007 DÜSSELDORF
Café de Flore. 2003. Überarbeiteter Linolschnitt auf
Leinwand. 155 × 198cm. Signiert und datiert verso
oben links: Immendorff 91/03.
Literatur:
Geuer, Dirk (Hrsg.): Jörg Immendorff – Das
grafische Werk, Düsseldorf 2006, siehe Wvz.-Nr.
1991.1.1.
1991 fertigte Immendorff das Motiv dieses Linolschnittes für die 6-teilige Mappe „Langer Marsch
auf Adler“ auf Hadern-Papier an, die in einer Auflage
von insgesamt 15 Exemplaren 1992 erschien.
Zwischen 1992 und 2004 entstanden dann einige
Drucke in verschiedenen Farbvarianten auf Leinwand. Wie die hier vorliegende Arbeit wurden diese
von Immendorff bemalt und teilweise verso signiert
und datiert.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
272
IRMER
MICHAEL
1955 DUISBURG – 1996 DÜSSELDORF
Halbfigur. 1990. Wachs über Gips, partiell braun
­gefasst. 40,5 × 12,5 × 10,5cm. Datiert und gewidmet auf der Unterseite: 28/8/90.
Provenienz:
Privatsammlung Köln.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
88 | 89
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
273
DE KEYSER
RAOUL
1930 DEINZE, BELGIEN – 2012
Ohne Titel. 1989. Mischtechnik auf kartonstarkem
Papier. 75 × 56cm. Monogrammiert und datiert
unten rechts: R 89. Verso bezeichnet: Raoul de
Keyser 1989 Öl/Arches 75 × 56 und mit Richtungspfeil versehen.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
ANSELM
KIEFER
Der Maler, Bildhauer und Fotograf ist einer der renommiertesten deutschen Künstler der Gegenwart.
In seinen oft monumentalen Werken setzt er sich
v.a. mit der vergangenen und aktuellen Geschichte
Deutschlands auseinander. Zudem beschäftigt
er sich mit Motiven des Alten Testamentes, der
jüdischen Mystik, der antiken Mythologie und mit
kosmischen Themen. Angeregt vom Informell nutzt
er unterschiedlichste Techniken und Materialien.
So arbeitet er u.a. mit Axt oder Brenner und fügt
z.B. Sand, Stroh oder Fotos dem sehr pastosen
Farbauftrag zu. Auch ergänzt er seine Malerei mit
Inschriften.
Während des Jurastudiums wendet sich Kiefer der
Malerei zu und studiert an der Karlsruher Kunstakademie von 1966 bis 1968 bei Dreher und 1969
bei Antes. 1970 wechselt er an die Düsseldorfer
Kunstakademie, wo er zwei Jahre die Klasse von
Beuys besucht. Seitdem ist er als freischaffender
Künstler tätig. 1991 lässt er sich in der südfranzösischen Stadt Barjac/Cennen nieder. In der folgenden dreijährigen Malpause unternimmt er Reisen
und widmet sich dem Fotografieren und Schreiben.
2008 richtet er sich ein Atelier in Paris ein. Hier ist
er seit 2011 Professor an dem Collège de France.
Kiefer nimmt an vielen internationalen Ausstellungen teil, wie an der documenta in Kassel von
1977 bis 1987 und der Biennale von Venedig 1980
(Deutscher Pavillon), 1997 und 2003. Zu den vielen
Preisen, die er erhält, zählen u.a. der Kaiserring der
Stadt Goslar 1991; der Praemium Imperiale Preis,
Tokio 1999; der Preis für nichtchinesische Künstler
der 2. Biennale von Peking 2005; der Friedenspreis
des Deutschen Buchhandels 2008 (als erster bildender Künstler) und der Adenauer-De Gaulle-Preis,
Paris 2009.
90 | 91
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Vertreten unter anderem in:
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart,
Berlin
Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau,
München
Centre Pompidou, Paris
Stedelijk Museum Amsterdam
Fondation Beyeler, Riehen
Museo Guggenheim de Arte Moderno y
­Contemporáneo, Bilbao
Tate Modern, London
Tel Aviv Museum of Art
Museum of Modern Art, New York
Hara Museum of Contemporary Art, Tokio
274
KIEFER
ANSELM
1945 DONAUESCHINGEN
Europa. 1994 – 2010. Öl, Emulsion, Acryl, Schellack
und Stroh auf Leinwand. 140 × 331 × 34cm.
Bezeichnet verso auf Leinwand oben rechts:
C 91 ...(?). Kastenrahmen (Blei; 142 × 332 × 35cm).
„In der griechischen Mythologie wird die schöne
junge Tochter des phönizischen Königs Agenor
von Tyros durch Jupiter in Gestalt eines prächtigen
weißen Stieres entführt und verführt. Wie Ovid in
seinen ‚Metamorphosen’ schreibt, versucht Zeus,
Provenienz:
sie vor seiner Gattin Hera zu verstecken. Aber diese
Galerie Rackey, Bad Honnef (Speditionsetikett)
durchschaut die Situation und verlangt eine weiße
Galerie Klaus Benden, Köln (Speditionsetikett)
Färse als Geschenk. Hera zwingt Europa, von einer
Privatsammlung Frankfurt am Main
Fliege geplagt die Welt zu durchstreifen, bis sie
dem Wahnsinn anheimfällt. Am Bosporus begegLiteratur:
net sie Prometheus, der ihr in seinen Todesqualen
Döpfner, Mathias/Smerlin, Walter (Hrsg.): Anselm
prophezeit, dass sie ihre menschliche Gestalt
Kiefer – Europa, München 2010, Farbabb. S. 53.
zurückerlangen und eine Ahnin des größten griechischen Helden Herakles sein wird. Bei Aischylos
„Als Kind habe ich auf dem Feld die Kühe gehütet.
gibt sich Europa den Namen Gehörnte Jungfrau, als
Damals nach dem Krieg gab es auf unserem Dorf
sei sie zugleich männlich und weiblich. (...)Kiefers
keine Traktoren, und die Wagen wurden mit Kühen
Kühe sind auf jedenfall (auch) als melancholische
gezogen. Eine wunderbare Langsamkeit. Lentus in Elegie auf ein zerstörtes und ohnmächtiges Europa
umbra.
zu verstehen, auf ein Europa, das trotz seiner
Später dann in Frankreich war ich oft in der Auverüberwältigenden kulturellen Blüte in den Bereichen
gne. Auf meinen Wanderungen sah ich stets Kühe
Wissenschaft, Philosophie, Psychologie, Literatur,
auf den Weiden, und die Kühe haben mich in die Zeit Musik und bildende Künste wild entschlossen war,
als Hirtenbub versetzt. Das aber, für sich genomeinen gewalttätigen und selbstzerstörerischen Weg
men, macht noch kein Bild. Es ist nur die Motivaeinzuschlagen. Man kann sicherlich die Ansicht
tion. Du weißt, die Motivation ist selten mit dem
vertreten, dass Europa trotz politischer und wirtErgebnis, dem Werk identisch. Da schleicht sich
schaftlicher Bemühungen um Wiederaufbau und
von Anfang an viel Anderes hinein, alles, was man
Integration noch nicht vollständig genesen ist und
am Beginn der Arbeit noch nicht weiß. Und doch
es vielleicht auch niemals wird. Für all dies ist die
weiß man es, es hat sich nur noch nicht gezeigt.“
Kuh auf dem unfruchtbaren Feld in den Gemälden
(Anselm Kiefer an Mathias Döpfner, 23. Mai 2010,
Anselm Kiefers das perfekte Symbol. Bei aller
in: Ausst.-Kat. Potsdam 2010/2011, S. 12)
Modernität sind seine Kühe zeitlos (...). Sie sind
still, traurig und ausgezehrt, ihre Bäuche aufgerisImmer setzt Kiefer seine Werke in ein Spannungs­
sen und mit Stroh bedeckt, das für sich genommen
geflecht aus historisch-mythologischen, geschicht- schon ein Symbol des Todes ist, oder mit Träumen
lich-politischen, theologischen, astronomischen
von der Unendlichkeit der Sterne – hatte nicht
oder mystischen Bezügen. Nicht selten verschlieJupiter so viele seiner unrechtmäßigen Eroberunßen sie sich dem Betrachter zunächst und wollen
gen zur Wiedergutmachung in Sterne oder Galaxien
erkannt, erkundet und dechiffriert werden. Diese
verwandelt? (...) Anselm Kiefers Kühe scheinen all
vielschichtigen Querverweise finden wir auch in
diese Erinnerungen zu verkörpern. Natürlich sind
seiner zwischen 1995 und 2010 entstandenen
sie andererseits lediglich Bilder, die von uns selbst
Serie „Europa“.
mit Assoziationen und Erinnerungen an vergangene
Jahrhunderte gefüllt werden. Sie scheinen so viele
Die Kuh als Bildthema findet sich bereits in den
Wirklichkeiten einzuschließen und passen schon
Niederlanden des 17. Jahrhunderts und dient in
aus diesem Grund wunderbar in sein künstlerider europäischen Malerei bis ins 19. Jahrhundert
sches Schaffen.“ (Rosenthal, Norman: Gedanken
hinein eigenständig als Motiv. Doch was bedeutet
über Kiefer und Kühe, in: Ausst.-Kat. Potsdam
sie für einen Künstler im 21. Jahrhundert?
2010/2011, S. 6 –11)
Unweigerlich mischt sich in jede Frage nach der Bedeutung der Kuh, die Gewissheit, dass diese ebenso € 600.000 – 800.000 | $ 762.000 – 1.016.000
vielschichtig wie rückbezogen sein muss. Zunächst
gilt die Kuh als Verkörperung des Wohlstandes,
dient doch ihre Milch und ihr Fleisch unserer
Ernährung und selbst ihre Ausscheidungen machen
den Boden, den wir bewirtschaften, noch etwas
ertragreicher. Im Hinduismus gilt sie als heiliges,
verehrtes Tier. Der von Anselm Kiefer gewählte Titel
„Europa“ legt einen direkten Verweis auf die Kuh in
antiken Zusammenhängen nahe.
93 | 93
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
275
KIM
IN SOOK
1969 PUSAN (SÜDKOREA) – LEBT UND ARBEITET IN DÜSSELDORF
“Saturday Night”. 2008. C-Print auf Diasec.
42 × 70cm (54 × 81cm). Rahmen. Eines von 100
Exemplaren.
Es liegt ein Zertifikat (Klebeetikett) der Fotografin im Original vor. Hierauf mit rotem Tintenstift
signiert.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
94 | 95
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
276
KLEIN
YVES
1928 NIZZA – 1962
Ohne Titel. Aus: edition original 1. 1962/1964.
Mischtechnik (Blattgold, rotes und blaues Farbpigment). 32 × 42 × 7cm (Plexiglaskasten), Passepartoutausschnitt jeweils 10,5 × 9,5cm. Verso Kopie
des Etiketts des Herausgebers Edition Hans Möller,
Hofhaus Presse, Düsseldorf (Hrsg.).
Ex. 91/100. In Plexiglaskasten.
Das Objekt kann als Hoch- oder Querformat gehängt
werden.
€ 24.000 – 28.000 | $ 30.480 – 35.560
277
KLEIN
YVES
1928 NIZZA – 1962
„Triptyque de Krefeld“. 1961. 2 Farbserigrafien auf
leichtem Karton sowie ein mit Goldfolie beschichteter und mit Blattgold belegter Karton. Jeweils:
32 × 23,5cm. Dazu der Ausstellungskatalog „Yves
Klein – Monochrome und Feuer“. Auf dem Umschlag
signiert.
Wir danken dem Yves Klein Archiv, Paris, für die
freundliche Bestätigung der Authentizität. Das Werk
lag dem Archiv am 25. September 2014 im Original
vor.
Das Triptychon schuf der Künstler anlässlich seiner
ersten deutschen Einzelausstellung im Museum
Alle Blätter und Katalogseiten stellenweise geLange, Krefeld, vom 14. Januar bis 26. Februar 1961
bräunt. Serigrafien: Kleine Bestoßungen. Minimale
und ist eine Beigabe zum Ausstellungskatalog. Jeleichte Oberflächenbereibungen. Verso kleine Stock- der goldfarbene Karton der Edition wurde von Yves
flecken. Karton mit Blattgold: Kleine Bestoßungen.
Klein selbst mit Blattgold belegt, wobei er jeden
Knickspuren. Leichte Oberflächenbereibungen.
einzelnen unterschiedlich gestaltete. So stellen
Verso kleine Bräunungsflecken. Katalogumschlag
diese Arbeiten jeweils ein Unikat dar.
mit Knickspuren und Klebebandrest.
Literatur:
Beigabe: Eine Einladungskarte zur Ausstellungs­
Vgl. Fleck, Robert/Raymond, Marie: Yves Klein,
eröffnung.
Angers 2004, S. 171.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
96 | 97
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
278
KNOEBEL
IMI
1940 DESSAU
Ohne Titel. 1989. Mischtechnik auf braunem
Backpapier. 100 × 120cm. Monogrammiert und
datiert oben rechts: IM 89. Rahmen. Im Rahmen
beschrieben
Provenienz:
Galerie Klein, Bonn.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
279
KNOEBEL
IMI
1940 DESSAU
98 | 99
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Ohne Titel. 1975 – 1987. Holz, farbig bemalt.
50,5 × 56 × 6,8cm. Signiert und datiert verso:
imi 75 87.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
280
KNOEBEL
IMI
1940 DESSAU
Face. 2004. Acryl auf Kunststoffstreifen.
36 × 36cm. Signiert, datiert und nummeriert verso
unten: Imi 2004 9/16. Rahmen.
Aus einer Auflage von 16 Exemplaren.
Jedes Exemplar ist ein Unikat.
Provenienz:
Sabine Knust Galerie, München
Privatsammlung Berlin.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
281
..
KOTHE
FRITZ
BERLIN 1916 – 2005
„Einriss von Oben“. 1978. Öl auf Leinwand.
100 × 75cm. Monogrammiert und datiert unten
links: 19 fk(ligiert) 78. Signiert und datiert verso
jeweils auf Leinwand und Keilrahmen: Fritz Köthe,
1978. Hier jeweils auch betitelt. Atelierleiste.
Nicht mehr im Wvz. von Heinz Ohff aufgeführt.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
100 | 101
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
282
KOONS
JEFF
1955 YORK/USA
Split-Rocker. 2012. Porzellan-Vase. Betitelt, signiert
(gedruckt), nummeriert und datiert auf der Unter­
seite: Split-Rocker, Jeff Koons, Edition Limitée,
0466/3500, 2012. Bernardaud Manufacture de
Porcelaine, Frankreich (Hrsg.). Ex. 466/3500.
Das Objekt befindet sich in der Originalbox des
Herausgebers.
€ 3.500 – 5.500 | $ 4.445 – 6.985 *
283
KOSUTH
JOSEPH
1945 TOLEDO, OHIO
Ex Libris series (Nietzsche, Freud, Wittgenstein,
Foucault, de Mann). 1989. Aluminium, 5-teilig, partiell schwarz gefasst. Maximal 18,5 × 61,5 × 1cm.
Monogrammiert, datiert, nummeriert (geritzt)
jeweils verso: JK 1989, # 1 of 5 parts (bzw. 2 of 5,
3 of 5, 4 of 5, 5 of 5), 6/20. Sowie auf der Rückseite
technische Angaben und Stempel des jeweiligen
Gießers. Ex. 6/20.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland
Literatur:
Edition Schellmann (Hrsg.): graphics 5, München
1991, Nr. 146, Abb.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
102 | 103
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
284
KRIWET
FERDINAND
1942 DÜSSELDORF
Poem Print. 1960er Jahre. Acryl auf Kunststoff,
auf Holz aufgezogen. 126 × 126cm. Signiert unten
rechts: Kriwet sowie unten links bezeichnet: PP.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
285
.
KUHLEWEIN
BERNHARD
1938 MÜNCHEN
„Bonn – Am Marktplatz mit altem Rathaus und
Universitätsturm bei Nacht“. Öl auf Hartfaser.
71,5 × 101cm. Signiert oben rechts: Kühlewein. Verso nochmals signiert: Kühlewein. Darüber betitelt.
Rahmen.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
104 | 105
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
285 A
LEVY
ARIK
1963 TEL AVIV – LEBT UND ARBEITET IN PARIS
Large ‚rock‘ table. 2005. Edelstahl, spiegelpoliert.
Ca. 32 × 104 × 54cm. Bezeichnet (graviert) auf
der Unterseite: ALMOMOL 08. Edition Mouvements
Modernes, Frankreich (Hrsg.).
Das Objekt ist in einer Auflage von 12 Exemplaren
erschienen.
Literatur:
Vgl. Terragni, Emilia/Dixon, Tom: &fork, 100 designers – 10 curators, London 2007, S. 268 (hier
bezeichnet: Rock, coffee table).
€ 14.000 – 18.000 | $ 17.780 – 22.860
286
LEWITT
SOL
1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK
Ohne Titel (Kubus auf rotem Grund). 1987. Aquarell
auf Karton. 28 × 38cm. Signiert und datiert unterhalb der Darstellung links: S. Lewitt 89. Rahmen.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
106 | 107
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
287
LEWITT
SOL
1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK
Ohne Titel (Kubus auf blauem Grund). 1987.
­Gouache auf Büttenkarton. 28,5 × 38cm. Signiert
und datiert unten rechts: S. Lewitt 87. Rahmen.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
288
LEWITT
SOL
1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK
Ohne Titel (Forms derived from a cube). 1982.
Aquarell und Grafit auf C.M.FABRIANO (Wasserzeichen). 12 × 21,5cm. Signiert, bezeichnet und datiert
unten rechts: S. Lewitt 170(?)/82. Rahmen.
Farben ausgeblichen.
Verso befinden sich zwei weitere aquarellierte
Zeichnungen.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
108 | 109
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
289
LEWITT
SOL
290
LICHTENSTEIN
ROY
Ohne Titel. 1973. Papier, geknickt. 34 × 34cm.
Signiert und datiert unten rechts: S. LEWITT 2/8/73.
Sowie rückseitig unleserlich bezeichnet.
In Plexiglaskasten.
Rain forest. 1992. Farbserigrafie auf Fabriano.
65,5 × 52,5cm (76 × 58cm). Signiert, datiert und
bezeichnet. Edition Domberger, Filderstadt/Artists
United for Nature e.V., München (Hrsg.). Ex. e.a.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
Minimale Knickspuren. 2 Knickspuren im unteren
rechten Eckbereich des Druckes mit minimalen
Farbverlusten. Verso minimale Verschmutzungen.
Reste alter Montierung an der oberen Kante.
1928 HARTFORD/CONNECTICUT – 2007 NEW YORK
NEW YORK 1923 – 1997
Druck außerhalb der Auflage von 100 signierten
und nummerierten Exemplaren.
Das Blatt ist mit dem Trockenstempel „Edition
Domberger Columbus“ versehen. Es gehört zu der
Mappe „Columbus: In Search of a New Tomorrow“
mit Arbeiten von 37 Künstlern, die mit ihren Werken
gegen die Zerstörung der Natur in Südamerika
protestieren.
Literatur:
Corlett, Mary Lee: The prints of Roy Lichtenstein –
A Catalogue Raisonné 1948 – 1997, New York 2002
(2. Aufl.), Wvz.-Nr. 278.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
291
LIU
YE
1964 PEKING – LEBT UND ARBEITET IN PEKING
Choir. 2001. Siebdruck auf Leinwand. 59 × 69cm.
Signiert und datiert unten rechts Liuye 2001
sowie nummeriert unten links 51/100. Ex. 51/100.
Rahmen.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
110 | 111
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
292
LONGO
ROBERT
1953 BROOKLYN, NEW YORK
Russian Bomb (Them)/Semipalatinsk. 2003.
­Pigmentdruck auf Velin. 55,5 × 40cm
(60,8 × 45,5cm). Signiert, datiert und nummeriert.
Ex. PP I/V. Rahmen.
Blatt in einem tadellosen Zustand.
Außerhalb der Auflage von 35 signierten und arabisch nummerierten Exemplaren. Nach einer
gleichnamigen Kohlezeichnung von 2003. Die
Arbeit ist aus der 8-teiligen Mappe „The Sickness
of Reason”.
€ 3.500 – 5.500 | $ 4.445 – 6.985 *
MARKUS LÜPERTZ
Der Maler, Grafiker, Bildhauer und Dichter ist einer
der bekanntesten deutschen Gegenwartskünstler.
Seine Werke zwischen Figuration und Abstraktion
werden dem Neoimpressionismus zugeschrieben.
Von 1962 bis 1977 entwickelt er seine „dithyrambische Malerei“, die er den aktuellen Abstraktionstendenzen entgegensetzt. Zunächst malt er Bilder
mit banalen, gegenstandsbezogenen Inhalten.
Ab 1969 gestaltet er große, stilllebenhafte und
symbolbeladene „Motiv-Bilder“ in denen er sich mit
der deutschen Geschichte auseinandersetzt. Dann
beschäftigt er sich ab ca. 1984 in „Stil-Bildern“ mit
der abstrakten Kunst der 1950er Jahre. Zu einer
neuen Gegenständlichkeit und Räumlichkeit findet
er ab 1985 in den „Serienbildern“ mit Verweisen u.a.
auf die Kunstgeschichte und die Welt der Sagen,
unter anderem „Parsifal“. Ende der 1990er Jahre
bringt er eine neue metaphysische Dimension
in seine Malerei ein, indem er Landschaft, Natur
und Kulturgeschichte zu neuartigen Bildräumen
„verwebt“.
Lüpertz studiert von 1956 bis 1961 an der Krefelder
Werkkunstschule und der Düsseldorfer Kunstakademie. 1962 siedelt er nach West-Berlin, wo er
1964/65 Mitglied der Galerie „Großgörschen 35“ ist.
Von 1976 bis 1987 ist er Professor an der Kunstakademie Karlsruhe. Seit 1980 schafft er auch
Skulpturen und Bühnenbilder. 1982 nimmt er an
der documenta in Kassel teil. Von 1986 bis 1988
ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf,
deren Rektor er dann bis 2009 ist. 2009 wird er
Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der
Wissenschaften und der Künste. Seit 2014 ist er Dozent an der Kunstakademie an der Alten Spinnerei
in Kolbermoor. Lüpertz erhält viele Ehrungen, u.a.
1970 den Villa-Romana-Preis, 1990 den LovisCorinth-Preis der Künstlergilde Esslingen, 2013 den
Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig.
Vertreten unter anderem in:
K20 Grabbeplatz, Düsseldorf
Museum Ludwig, Köln
Museum Folkwang Essen
Städtische Galerie Karlsruhe
Albertina, Wien
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
Paris
Stedelijk Museum Amsterdam
Tate Britain, London
Saint Louis Art Museum, Saint Louis
National Museum of Modern Art Tokyo
112 | 113
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
293
.
LUPERTZ
MARKUS
294
.
LUPERTZ
MARKUS
DER MORGEN. 1983. Mischtechnik
(Acryl und Kohle) auf braunem Packpapier.
218 × 125,5cm. Künstlersignet oben rechts:
ML (ligiert). Darunter betitelt. Rahmen.
Ohne Titel. Folge von 12 Kugelschreiberzeichnungen
auf Papier (2 mit Gouache). Jeweils: 16 × 10cm.
Zwei Zeichnungen verso signiert: Markus.
1941 LIBEREC/BÖHMEN
Provenienz:
Ascan Crone Galerie, Berlin
Sammlung Alessandro Grassi, Mailand
Ausstellung:
Collezioni alle Stelline, Mailand 2010 – 2014
Literatur:
Ausst.-Kat. Pittura europea dagli anni Ottanta ad
oggi. Opere dalla Collezione Alessandro Grassi.
Mailand 2011, S. 23 und 46 (Farbabb.)
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
1941 LIBEREC/BÖHMEN
Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die
mündliche Bestätigung der Authentizität.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
295
.
LUPERTZ
MARKUS
296
.
LUPERTZ
MARKUS
Ohne Titel (Frau). Acryl auf Papier. 100,5 × 71,5cm.
Künstlersignet unten rechts: ML (eingekreist).
Rahmen. Im Rahmen beschrieben .
Ohne Titel (Mann). Farbkreide auf Papier. 102 × 72cm.
Künstlersignet unten rechts: ML ­(eingekreist).
Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die
freundliche mündliche Bestätigung der Authentizität.
Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für ­die
freundliche mündliche Bestätigung der Authentizität.
Provenienz:
Privatsammlung Hessen (direkt vom Künstler
erworben).
Provenienz:
Privatsammlung Hessen (direkt vom Künstler
erworben).
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
1941 LIBEREC/BÖHMEN
114 | 115
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
1941 LIBEREC/BÖHMEN
297
.
LUPERTZ
MARKUS
1941 LIBEREC/BÖHMEN
Atlas. Bronze, grün-grau patiniert, partiell farbig
gefasst. 37 × 16 × 14cm. Künstlersignum und
­Nummerierung an der hinteren Plinthenkante:
ML (eingekreist) 23/45. Sowie Gießerstempel
SCHMÄKE DÜSSELDORF. Ex. 23/45.
€ 10.000 – 12.000 | $ 12.700 – 15.240
298
.
LUPERTZ
MARKUS
1941 LIBEREC/BÖHMEN
Kopf. Aus: Parzifal – Männer ohne Frauen. 2000.
Bronze, dunkelbraun patiniert und partiell farbig
­gefasst. 33 × 24,5 × 22cm, Höhe des Sockels
140cm. Monogrammiert auf der Plinthe: mit dem
Künstlersignum. Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSEL­
DORF. Ex. E.A. Auf schwarzem Holzsockel. Diese
Skulptur wurde in einer Auflage von 6 Exemplaren
(+ 2 E.A.) gegossen.
Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die
wissenschaftliche Beratung und Bestätigung der
Authentizität.
Literatur:
Vgl. Ausst.-Kat. Markus Lüpertz – Malerei, Zeichnung, Skulptur, Museum Würth, Künzelsau 2002,
S. 91ff
„In seinen beiden Köpfen, die zu einer Vierergruppe gehören, bedient sich Lüpertz wiederum des
additiven Zusammenfügens organischer Formen zu
Kopfskulpturen. In dieser neueren Spielart sind die
auf Frontalansicht ausgerichteten Köpfe jedoch geschlossener konzipiert, die Gesichter erkennbarer
zu einem bärtigen Mann und einer geschminkten
Frau mit verzerrter Mimik ausformuliert“ (in: Ausst.Kat. Künzelsau, S. 93).
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
116 | 117
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
299
.
LUPERTZ
MARKUS
1941 LIBEREC/BÖHMEN
Kopf. Aus: Parzifal – Männer ohne Frauen. 2000.
Bronze, dunkelbraun patiniert und partiell farbig
­gefasst. 33 × 24,5 × 22cm, Höhe des Sockels
140cm. Monogrammiert auf der Plinthe: mit dem
Künstlersignum. Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSEL­
DORF. Ex. E.A. Auf schwarzem Holzsockel. Diese
Skulptur wurde in einer Auflage von 6 Exemplaren
(+ 2 E.A.) gegossen.
Wir danken dem Atelier Lüpertz, Düsseldorf, für die
wissenschaftliche Beratung und Bestätigung der
Authentizität.
Literatur:
Vgl. Ausst.-Kat. Markus Lüpertz – Malerei,
­Zeichnung, Skulptur, Museum Würth, Künzelsau
2002, S. 91ff.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
ADOLF LUTHER
Adolf Luther ist einer der Hauptvertreter der Kinetischen Kunst und der Optical Art. Nach der Tätigkeit
als Stadtinspektor in Essen studiert er von 1938 bis
1943, mit kriegsbedingten Unterbrechungen, Jura
in Köln und Bonn (Abschluss: Promotion). Während
des Wehrdienstes wendet er sich der Malerei zu; in
Paris besucht er 1942 Museen und nimmt Unterricht im Aktzeichnen. 1947 wird er Referendar am
Oberlandesgericht Düsseldorf. Zeitgleich beteiligt
er sich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und
Hamburg. 1955/56 ist er Richter in Minden und
Düsseldorf. Doch 1957 gibt er diesen Beruf auf, um
sich ganz seiner Kunst zu widmen. Hier strebt er
nach einer Ausdrucksform, die den neuen Wirklichkeitsvorstellungen entspricht und ihm ermöglicht,
die jenseits der optischen Realität liegenden Wahrheiten darzustellen. Anfangs sucht er dieses mittels
einer gestisch-informellen Malerei, dann mittels
einer flächigen, pastosen Farbfeldmalerei. Durch die
dynamischen Formen der rauen Farboberflächen
entdeckt er das Licht als unmittelbaren Gestaltungsmoment im Raum. 1960 zeigt er die Arbeiten
in der ersten Einzelausstellung im Kaiser Wilhelm
Museum, Krefeld, und in der Drian Gallery, London.
Er experimentiert nun mit verschiedenen Materialien, fertigt Dekonstruktionen und Assemblagen
an. Dabei wird das Glas seine wichtigste Materie,
um Energie in Form von Licht bildhaft wiederzugeben. So entwickelt er 1962 aus Glasbruchstücken
die ersten Lichtobjekte. In diesem Jahr stellt er
erstmals mit der Künstlergruppe „ZERO“ aus. Ab
1968 gestaltet er Hohlspiegelobjekte aus konkav
und konvex gewölbten Spiegeln, ab 1970 Laserobjekte und ab 1971 Sphärische Objekte. In den
1970er und 1980er Jahren fertigt er Lichtwände
an, die architektonische Dimensionen erreichen. Zu
Lebzeiten erhält er viele Ehrungen. 1989 gründet er
die Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld.
Vertreten unter anderem in:
Nationalgalerie Berlin
Weserburg-Museum für moderne Kunst, Bremen
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Museum Folkwang, Essen
Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
Sprengel-Museum, Hannover
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Von der Heydt Museum, Wuppertal
Museum für Moderne Kunst, Wien
Louisiana Museum of Art, Humblebeak
118 | 119
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
300
LUTHER
ADOLF
1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD
Ohne Titel. 1968. 64 konkav gewölbte, quadratische
Spiegel auf schwarz gefasster Holzrückwand, in
Objektkasten mit Aluminiumleiste.
146 × 146 × 11cm. Signiert und datiert auf der Rückwand: Luther 68. Mit Ortsangabe: Krefeld. Darunter
Widmung.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
„Der hohen ästhetischen Wirkung der Licht-Objekte
Adolf Luthers kann sich kein Betrachter entziehen. Wo immer dieses Werk in Erscheinung tritt,
fasziniert es durch seine spielerische Vollkommenheit, und es scheint, dass jedermann es spielend
verstehen kann. Aber was geschieht da mit uns,
mit der Welt, dem Licht, der Natur, der Kunst?
Eine Antwort ist, dass Luther sein eigenes Fragen
nach den Bedingungen von konkreter Wirklichkeit
thematisiert und formalisiert hat. Der Konflikt
zwischen Wahrnehmen und Erkennen, zwischen
Vorstellung und Wirklichkeit, zwischen Schein und
Wahrheit, den, den uns diese Objekte vermitteln, ist
Luthers eigener Konflikt gewesen, von Anfang an.
(...) Mit der Anwendung des Hohlspiegels, ab 1966,
gelingt Luther seine eigentliche visuelle Sensation,
die selbst ihn überrascht, „weil ich nicht mehr mit
einer solchen Steigerung gerechnet hatte“. Durch
die serielle Anordnung der optischen Elemente
wird das in der Physik bekannte Prinzip, dass
sich die in den Hohlspiegeln einfallenden Bilder
brechen (Einfallswinkel = Ausfallswinkel) und
wieder nach vorn in den Raum projiziert werden,
wo sie infolgedessen auf dem Kopf stehen als
eine rein energetische Erscheinung im Raum, zu
einem irritierend-faszinierenden Seh-Erlebnis für
den Betrachter. Diese Erscheinung des Transoptischen in seiner Immaterialität ist endlich faktisch
geworden, sie ist greifbar, begreifbar. Etwa 40 cm
vor den Hohlspiegeln, die konkav oder konvex sein
können, entsteht ein reelles Vor-Bild in der Luft. (...)
Der Hohlspiegel bezeichnet den Anfang einer Kette
von medialen Experimenten (Luthers) im optischen
Bereich.“ (Stachelhaus, Heiner: Luther, Stuttgart
1979, S. 9 ff.).
€ 50.000 – 70.000 | $ 63.500 – 88.900
301
LUTHER
ADOLF
1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD
Spiegelobjekt. 1969. 49 minimal konkav gewölbte,
quadratische Spiegel, auf Aluminium. In Plexiglasrahmen mit Aluminiumleiste und Holzrückwand.
95 × 91 × 8,5cm. Signiert und datiert auf der
Rückseite: Luther 69. Sowie Stempel: Luther Licht
und Materie.
Provenienz:
Privatsammlung Norddeutschland
€ 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450
120 | 121
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
302
LUTHER
ADOLF
1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD
„Mondbild“. 1958. Öl auf Hartfaser. 74,5 × 100cm.
Signiert und datiert verso oben links: Luther 58.
Darüber bezeichnet sowie betitelt: 13 58, Mondbild.
Atelierleiste.
Provenienz:
Galerie Neher, Essen
Privatsammlung Nürnberg
Literatur:
Broska, Magdalena: Adolf Luther – Sein Werk von
1942 bis 1961, Bochum 1991, Wvz.-Nr. 251, o. Abb.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
303
LUTHER
ADOLF
1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD
Ohne Titel. 1973. 4 runde Glasscheiben vor Spiegel
in Objektkastenrahmen, auf Holz montiert. Im Plexiglaskasten. 31,5 × 31,5 × 16cm. Signiert und datiert
verso: Luther 73 (schwer lesbar).
Das Objekt wird über ein Kabel an einem Licht­
schalter eingeschaltet und leuchtet.
Es ist funktionstüchtig.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
122 | 123
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
304
LUTHER
ADOLF
305
LUTHER
ADOLF
Sphärisches Objekt. Streifenförmig. 1972. Mischtechnik (5 konkav gewölbte Spiegelstreifen vor
Spiegelwand, in Plexiglaskasten mit Holzrückwand). 34,2 × 63,5 × 8,5cm. Signiert und datiert
verso: Luther 72 sowie rote Stempel LUTHER LICHT
U. MATERIE und Rundstempel SEHEN IST SCHÖN.
Spiegelobjekt. 1978. 25 quadratische Spiegel, in
Holzkasten, mit Aluminiumleiste und Glasplatte.
34 × 34 × 5cm. Signiert und datiert verso: Luther 78.
Sowie zwei rote Künstlerstempel: ENERGETISCHE
PLASTIK und SEHEN IST SCHÖN.
1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD
Das Objekt kann als Hoch- oder Querformat gehängt
werden.
Provenienz:
Galerie Schöller, Düsseldorf
(Etikett auf der Rückseite)
Privatsammlung Bad Driburg.
€ 5.500 – 6.500 | $ 6.985 – 8.255
1912 KREFELD-UERDINGEN – 1989 KREFELD
€ 3.500 – 4.500 | $ 4.445 – 5.715
HEINZ MACK
Der Maler, Grafiker und Bildhauer Heinz Mack ist ein
Hauptvertreter der Kinetischen Kunst in Deutschland und ist v.a. bekannt durch seine „Lichtreliefs“
und „Lichtinstallationen“. Von 1950 bis 1953
studiert er Kunsterziehung an der Akademie in Düsseldorf und anschließend bis 1956 Philosophie an
der Universität in Köln. Gemeinsam mit Otto Piene
gründet er 1957 die Gruppe ZERO („Nullpunkt der
Kunst“). Bis 1966 arbeiten die Künstler, zu denen
1961 Günther Uecker stößt, eng zusammen. Von
1964 bis 1966 arbeitet Mack in New York. Schon
früh beteiligt er sich an wichtigen Ausstellungen
wie 1959 und 1966 an der documenta 2 und 3
sowie 1970 an der XXXV. Biennale in Venedig. Von
1969 bis 1992 ist er Mitglied der Akademie der
Künste in Berlin. Zudem erhält er Lehraufträge u.a.
in Osaka (1970) und Toronto (1978).
306
MACK
HEINZ
1931 LOLLAR
Flügel im Lichtfeld“. 1964/1984. Objektkasten
(Holz, Aluminium, Farbe, bearbeitetes Plexiglas).
142,5 × 102,5 × 8,5cm. Signiert und datiert unten
links: Mack 64, Flügel im Lichtfeld, Mack 84.
scheinen. Der reflektierende Hintergrund wirft das
einfallende Licht durch die Netzstrukturen hindurch
zurück und verstärkt dadurch den Effekt des materiell nicht greifbaren.
Provenienz:
Privatsammlung (direkt vom Künstler erworben).
€ 80.000 – 120.000 | $ 101.600 – 152.400
„Am Anfang stand ZERO. Zusammen mit Otto Piene
und Günther Uecker [...] hatte Heinz Mack die
„Stunde Null“ angekündigt. Der Name ZERO war Programm, mit dem die Nachkriegskunst in Deutschland verändert werden sollte. [...] Die Künstler
hatten Träume, Erwartungen und Hoffnungen auf
eine dynamisierte Welt, die sich am Fortschritt
orientiert. [...] In ihrem neuen künstlerischen
Selbstverständnis gaben sie die Bildkompositionen
zugunsten der reinen Struktur auf, um sowohl ihre
Nach dem tachistischen Frühwerk findet Mack Ende Auseinandersetzung mit Farbe, [...] als auch mit
der 1950er Jahre zu ganz neuen Ausdrucksmitteln. der Dynamik der Bildfläche, anstelle der traditionellen gestischen Malerei voranzubringen. [...] Dessen
Licht und Bewegung wird nun das zentrale Thema
Durchsetzung machte Heinz Mack zum Grundsatz
seiner abstrakten Bilder und Skulpturen, wobei
seiner künstlerischen Utopien und begriff es als
er Raum und Zeit miteinbezieht. Immer wieder
experimentiert er mit Farbe und Form, mit seriellen seine Aufgabe, Natur, Umwelt und Technik in der
Kunst zusammenzuführen. In der Publikation ZERO
Strukturen und verschiedenen Materialien. So entwickelt er ab 1960 „Lichtreliefs“ und „-kuben“ sowie 2, die Heinz Mack und Otto Piene im Jahr 1958
die mittels Motoren bewegten „Lichtrotoren“. Nach herausgaben, beschreibt Heinz Mack seine Utopie.
Es geht ihm um das Sichtbarmachen der Bewegung
1963 konzentriert er sich zunehmend auf lichtkinetische Skulpturen. Daneben gestaltet er seit den des Lichts, um seine Vibration im Kunstwerk und
1980er Jahren zahlreiche öffentliche Plätze. 1989 die Entmaterialisierung des Gegenständlichen:
‚Obwohl es scheinen mag, dass ich meine Arbeit
richtet er ein Atelier auf Ibiza ein. Nach fast drei
Jahrzehnten widmet er sich hier wieder der Malerei ausschließlich dem Licht gewidmet habe, muss ich
jedoch erklären, dass es stets allein meine Absicht
und gestaltet die großformatigen „Chromatischen
war und immer noch ist, Gegenstände zu machen,
Konstellationen“.
deren Erscheinungsweise immateriell ist.‘ “ (Knicker, Katja: Von der Utopie zur Wirklichkeit, in: Heinz
Vertreten unter anderem in:
Mack – Zwischen den Zeiten, Dortmund 2012, S. 95)
Neue Nationalgalerie, Berlin
Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen
1960 beginnt Heinz Mack mit verschiedenen MateriMuseum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund
al- und Oberflächenstrukturen zu experimentieren.
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Durch Verwendung industrieller, transparenter und
Museum Folkwang, Essen
reflektierenden Materialien entstehen die ersten
Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach dreidimensionalen Objekte, die die Lichtreflexion
steigern und so zur immateriellen Lichterscheinung
Musée d‘Art Moderne et Contemporain (MAMCS),
werden. Ein immer wiederkehrender Werkstoff im
Strasbourg
frühen Werk von Heinz Mack ist das sogenannte
Tate Britain, London
„honeycomb“ – ein Aluminiumgitter, das für die
Miami University Art Museum, Oxford/Ohio
Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde. Die ähnlich
den Bienenwaben geformte Struktur lässt sich per
Hand ziehen und raffen, so dass sich mit geringem
Aufwand zarte Gebilde formen lassen, die das Licht
aufblitzen, vibrieren und flimmern lassen. Diese Gebilde werden von Heinz Mack als Flügel oder Fächer
bezeichnet. In der vorliegenden Arbeit wurde die
untere Gitterhälfte des Lichtflügels zusammengedrückt und die obere Hälfte auseinander gezogen,
wodurch ein pflanzenähnlicher Eindruck entsteht.
Die Gitterstruktur erinnert an Blattadern. Das bearbeitete Metall der Rückwand nimmt die Kontur des
Flügels in verschiedener Weise wieder auf, so dass
sich je nach Lichteinfall die Strukturen aufzulösen
124 | 125
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
307
MACK
HEINZ
1931 LOLLAR
Ohne Titel (Fächer). 1964. Metallrelief auf Edelstahl,
auf dicker Spanplatte montiert. 38 × 25,7 × 2,3cm.
Signiert und datiert verso auf der Spanplatte: mack
64 sowie mit Richtungspfeil versehen.
Provenienz:
Privatsammlung Düsseldorf.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
126 | 127
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
308
MACK
HEINZ
1931 LOLLAR
Ohne Titel (Mädchen). 1975. Metallrelief auf Hart­
faserplatte montiert. 65 × 50,2 × 4cm. Signiert oben
rechts (geritzt). Signiert, datiert, gewidmet, mit
Richtungspfeil sowie Sammlungsstempel versehen
verso.
Provenienz:
Privatsammlung Bayern.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
309
MACK
HEINZ
1931 LOLLAR
Ohne Titel. 1964. Frottage (Grafit) auf Maschinenbütten. 42 × 30,5cm. Signiert und datiert unterhalb
der Darstellung Mitte: Mack 64. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
128 | 129
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
310
MACK
HEINZ
1931 LOLLAR
Ohne Titel. 1958. Rohrfederzeichnung auf leichtem
Karton. 50 × 65cm. Signiert und datiert unterhalb
der Darstellung Mitte: Mack 58. Rahmen.
Das Blatt ist mit dem Trockenstempel „Cornelius,
EMIL HENNING, DÜSSELDORF“ in der oberen linken
Ecke versehen.
Zu dieser Zeichnung liegt ein Zertifikat des Künstlers, Mönchengladbach, vom Februar 2012 vor.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
311
MAPPLETHORPE
ROBERT
NEW YORK 1946 – 1989
“Shoe”. 1987. Gelatinesilberabzug von 1989 auf
dünnem Karton. 49 × 49cm (60,5 × 50,5cm). Verso
Stempel des Estate of Robert Mapplethorpe mit
Drucksignatur des Fotografen. Hierin mit blauer
Tinte datiert und vom Verleger signiert. Verso unten
links mit schwarzer Tinte betitelt, datiert und nummeriert: Shoe. 1987. 8/10. Sowie unten rechts Jahr
des Abzugs: 1989. Ex. 8/10. Rahmen.
Fotografie in sehr gutem Zustand.
€ 14.000 – 18.000 | $ 17.780 – 22.860
130 | 131
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
312
MARINI
MARINO
1901 PISTOIA – 1981 VIAREGGIO
Marino from Shakespeare I. 1977. Mappenwerk mit
acht Radierungen und Farbaquatinta auf ARCHES
FRANCE (Wasserzeichen). Blatt jeweils:
76 × 56,5cm. Signiert und nummeriert. ZWR, London (Hrsg.). Ex. P.A.
Blätter teilweise im Passepartoutausschnitt
minimal gebräunt. Ansonsten in einem sehr guten
Zustand.
Die Blätter sind jeweils mit dem Trockenstempel
des Herausgebers versehen.
Literatur:
Guastalla, Giorgio und Guido: Marino Marini – Werkverzeichnis der Graphik, Pistoia 1991, Wvz.-Nr.
349 – 356.
€ 20.000 – 25.000 | $ 25.400 – 31.750 *
aus: 312
313
MARIONI
JOSEPH
1943 CINCINNATI, OHIO
Orange Painting. 1990. Acryl auf Leinwand.
110 × 105cm. Signiert verso auf umgeschlagener
Leinwand: Jo. MARioni. Hier zudem bezeichnet:
Orange Painting; Joseph Marioni, Painter, 1990.
Sowie Angaben zum Werk.
Provenienz:
Privatsammlung Köln (Stoffband).
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
132 | 133
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
314
MASSON
ANDRÉ
1896 BALAGNY-SUR-THÉRAIN – 1987 PARIS
«Le voleur de poules». Ca. 1967. Wachskreiden
und Tusche auf F. Barjon Moirans (Wasserzeichen).
24 × 31,8cm. Betitelt unten links: Le Voleur de
poules. Sowie daneben unleserlich bezeichnet.
Modellrahmen.
Die Arbeit ist mit einem unbekannten Trocken­
stempel (Künstlerstempel?) versehen.
Provenienz:
Espace Carole & Brimaud, Paris (Aufkleber)
Privatsammlung Paris.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
315
MATHIEU
GEORGES
1921 BOULOGNE-SUR-MER – 2012 PARIS
„Verseau“. 1965. Mischtechnik (Aquarell, Goldfarbe,
Papiercollage) auf ARCHES FRANCE (Wasserzeichen). 76,5 × 56cm. Signiert und datiert unten
rechts: Mathieu 65. Verso betitelt. Modellrahmen.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
134 | 135
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
316
MIOTTE
JEAN
1926 PARIS
Composition rouge, bleue, jaune et noir. Öl auf
­Leinwand. 65,5 × 93cm. Signiert unten mittig:
Miotte. Rahmen.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 *
317
NÁDLER
ISTVÁN
1938 VISEGRÁD/UNGARN
„Hommage a Giacometti III“. 2004. Öl auf Leinwand.
120 × 80cm. Betitelt, datiert, signiert und nochmals
datiert verso oben rechts: Hommage à Giacometti,
2004 III, NadlerIstvan, I /2004/1.
Beigabe siehe Literatur.
Literatur:
Ludwig Museum – Museum für Zeitgenössische
Kunst, Budapest (Hrsg.): István Nádler – Neue
Bilder, Budapest 2008, Abb. S. 59 (Ausst.-Kat.)
136 | 137
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
István Nádler ist einer der markantesten, komplexesten Schöpfer der ungarischen zeitgenössischen
bildenden Kunst. Der Künstler wurde im Laufe
seiner langen, mehr als ein halbes Jahrhundert
umspannenden Betätigung, gleichzeitig mit der
Konzipierung seines eigenen Weges auch zu einem
Vorkämpfer der Anschauungsneuwerdung der
ungarischen kontemporären Kunst. Sein Lebenswerk knüpft sich sowohl an den ungarischen
konstruktivistischen Avantgardismus als auch an
den universalen Neoavantgardismus der Zeit, an die
Gestenmalerei von Pollock und Hartung.
schwarzen Welt von Pollock, Hartung und Soulages
auf, welche sich nur bei Richter erweicht, und wird
diese Erweichung zur neuen Epoche der Malerei. In
dem hier vorgeführten monochromen Schwarz von
István Nádler als reinen spirituellen, tiefverlorenen
Raum erhält Giacometti eine charakterisierende
Rolle, der gestenwertige Hinweis auf seine Skulptur
„Schreitender Mann“. Für die Fassung müssen
aber unsere Sinne noch mehr „geschärft“ werden.
Vor diesem monochromen schwarzen Bild können
wir auf keinen Fall anhalten, denn wir fühlen uns
gezwungen herumzuspazieren, damit uns die Änderungen des einfallenden Lichts den gesamten Weg
der Linienführung der Geste aufzeigen.
(Text: Dr. Silvia Köves)
Die Hauptfrage des Künstlers im Jahre 2003 war
die Gestaltung der „profanen“ Bildoberfläche zu
einem transzendentalen Raum durch Entfaltung der
pittoresken Schilderung des Schwarzes. Die nagel- € 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
schwarze Welt von Nádler weist eine malerische
Verwandtschaft mit der marmorartigen kalten
© Marianne Lütjen, Hamburg
Der Maler und Grafiker zählt zu den bedeutendsten
deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. In
seinen expressiven, gegenständlichen Bildern vor
dem 2. Weltkrieg orientiert er sich an der Klassischen Moderne. Ab 1952 gestaltet er dann fast
ausschließlich abstrakte Kompositionen, bei denen
er Elemente der Lyrischen Abstraktion und der
Farbfeldmalerei aufgreift.
Nay beginnt seine künstlerische Laufbahn als
Autodidakt. Durch Vermittlung von Carl Hofer
studiert er von 1925 bis 1928 als dessen Meisterschüler an der Berliner Kunstakademie. Ein
weiteres Stipendium führt ihn 1931/32 an die
Villa Massimo in Rom. Ab 1933 wird seine Kunst
verfemt. Aufgrund der Entfernung seiner Werke aus
Museen 1937, besucht er im folgenden Jahr Edvard
Munch in Norwegen und reist auf die Lofoteninseln (auch 1939), wo er die „Lofoten-Bilder“ malt.
Nach dem Krieg zieht er nach Hofheim, wo er die
„Hekate-“ und ab 1949 die „Fugalen Bilder“ malt.
1950 präsentiert er seine erste Retrospektive in
der Kestner-Gesellschaft, Hannover. Im folgenden
Jahr siedelt er nach Köln über. Mit den „Rhythmischen Bildern“, die er 1952 beginnt, gelangt
er schließlich zur reinen Abstraktion. 1954 malt
er erste „Scheiben Bilder“. 1955 beteiligt er sich
an der documenta in Kassel (auch 1959, 1964)
und 1956 an der Biennale von Venedig. Im letzten
Lebensjahrzehnt unternimmt er viele Reisen u.a. in
die USA und durch Südeuropa. Ab 1963 malt er die
„Augenbilder“. Schließlich entwickelt er 1965 den
neuen Stil seines Spätwerkes.
Nay erhält viele Ehrungen, wie 1955 den Lichtwark–Preis, Hamburg, 1956 den Großer Preis des
Landes Nordrhein-Westfalen für Malerei und 1960
den Guggenheim-Preis, deutsche Sektion.
Nach dem Zweiten Weltkrieg vollzieht Ernst
Wilhelm Nay den Schritt von der Abstraktion zur
völligen Gegenstandslosigkeit. Von nun an variiert
er Farben, Formen und Flächen immer wieder von
neuem, bis sich für ihn ein neuer künstlerischer
Weg öffnet. So löst er sich in den „Fugalen Bildern“
(1949 – 1951) von der Wiedergabe gegenständlicher Inhalte und lässt in Wiederholungen und
Umkehrungen klar konturierte Schleifenformen
ERNST
WILHELM
NAY
begleitet von Punkten und Dreiecken über die
Bildfläche gleiten. In den „Rhythmischen Bildern“
(1952 – 1953) setzt er sich dann insbesondere
mit der Leinwand, Fläche, Form und Farben auseinander. Nun ganz von den gegenstandsbezogenen
Restformen befreit, lässt er kleine Punkte, „ungebändigte“ Farbflächen und markante Strichgefüge
durch den Bildraum schwirren. Schließlich führt
ihn sein Interesse an Spannungen und Energien
von Fläche und Farbe sowie von Farbe zu Fläche
zu den „Scheibenbildern“ (1954 – 1962). In diesen
Kompositionen lässt er dicht gedrängte oder weiter
voneinander entfernte kleine und große Scheiben
bzw. Ellipsen in schwingender Bewegung über die
Bildfläche und im Bildraum schweben.
Unser Gemälde „Mit gelben Scheiben und blauen
Spitzen“ steht am Anfang dieser Entwicklung. Hier
verwendet Nay noch vereinzelte, konturlose, meist
große runde Flecken, die er mehr oder weniger in
ein Geflecht aus Lineaturen und eckig-kantigen
Formen einfügt. Wie bei einem stürmischen Unwetter stürzen diese durcheinanderwirbelnden Gebilde
von oben herab und drohen aus dem Geviert zu
„fliegen“. Diese Dynamik und Spannung weiß Nay
durch den Distanzwert der leuchtenden Farben zu
steigern. Dabei bezieht er das Weiß des Malgrundes
in die Gestaltung mit ein. So durchdringt es nicht
nur die Formation und lockert sie damit auf, sondern bindet sie zugleich an die Bildfläche.
„Nach der Wildheit der bildnerischen Rhythmen
und vor der klassischen Periode der Scheiben“
schafft Nay 1954 eine Bildergruppe, „aus denen die
körperliche Bewegung des Artisten, des Rhythmusgebers sich zurückzieht, um die Elemente des
Bildes in reiner Form gleichwohl spannungsreich
hervortreten zu lassen. Bewegungen, die sich
diagonal kreuzen, sind das Signum für dieses
Bildstadium. Schachbrettmuster, Farbinseln,
gepunktete Rauten stehen gegen Bögen und Rundungen. Die beiden Formgruppen, stellvertretend
für zwei Geschwindigkeiten und Gestimmtheiten,
durchdringen sich. Der Betrachter empfindet in den
hellen Klängen und den Kaskaden der Formmotive
etwas Festliches, eine positive Ausstrahlung von
klaren und doch lebhaften Bildern.“
(Gohr, Siegfried: Einführung in das Werk von E.W.
Nay, in: Scheibler, Aurel: Ernst Wilhelm Nay, Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band I, 1922 – 1951,
Köln 1990, S. 21).
Vertreten unter anderem in:
Nationalgalerie Berlin
Museum Folkwang Essen
Sprengel Museum Hannover
Pinakothek der Moderne, München
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
Paris
Museum Moderner Kunst, Wien
Kunstmuseum Basel
Tate Modern, London
The Museum of Modern Art, New York
The Solomon R. Guggenheim Museum, New York
318
NAY
ERNST WILHELM
1902 BERLIN – 1968 KÖLN
„Mit gelben Scheiben und blauen Spitzen“. 1954.
Öl auf Leinwand. 124 × 198,5cm. Signiert und
datiert unten links: Nay 54. Signiert, betitelt und
datiert verso auf oberem Keilrahmen: Nay – ‹mit
gelben Scheiben und blauen Spitzen› – 1954.
Rahmen.
Provenienz:
Galerie Günther Franke, München (Aufkleber)
Privatsammlung Fort Worth/Texas (Bezeichnung
verso auf unterem Keilrahmen)
Sotheby‘s, London 1986
Galerie Neher, Essen
Privatsammlung Nürnberg
Ausstellungen:
Galerie Günther Franke, München 1954, Kat.-Nr. 6
(hier betitelt: Gelbe Scheiben blaue Spitzen)
Galerie Neher, Essen 1987, Farbabb. S. 79
Literatur:
Scheibler, Aurel: Ernst Wilhelm Nay – Werkverzeichnis der Ölgemälde, Band II, 1952 –1968, Köln 1990,
Wvz.-Nr. 700, Farbabb.
Aukt.-Kat. Postwar and Contemporary Art,
Sotheby’s, London 4.12.1986, Lot 653, Abb. S. 52
Konstrevy, XXXI Jahrgang, Heft 4, Stockholm 1955,
Abb. S. 166
€ 200.000 – 300.000 | $ 254.000 – 381.000
138 | 139
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
319
NEMUKHIN
VLADIMIR
NIKOLAEVICH
320
NEMUKHIN
VLADIMIR
NIKOLAEVICH
Ohne Titel. 1984/85. Mischtechnik auf Leinwand.
100 × 100cm. Signiert und datiert unten Mitte:
Nemukhin -84-85. Verso teilweise unleserlich
bezeichnet: ‚Hattopmopt c Raptamn‘ Butte(?)
1984-85 (?). Rahmen.
Ohne Titel. 1989. Mischtechnik (Gouache, Faden,
Spielkarte) auf leichtem Karton. 71 × 79cm. Signiert
und datiert unten Mitte: Nemukhin 89. Rahmen.
1925 MOSKAU
Provenienz:
Privatsammlung Berlin (direkt vom Künstler
erworben).
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
140 | 141
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
1925 MOSKAU
Provenienz:
Privatsammlung Berlin (direkt vom Künstler
erworben).
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
321
NEMUKHIN
VLADIMIR
NIKOLAEVICH
322
NEMUKHIN
VLADIMIR
NIKOLAEVICH
„Bube Zielscheibe“. 1992. Mischtechnik und Collage
auf Karton. 79,5 × 60cm. Signiert unten Mitte:
Vl Nemukhin 92. Betitelt (alle Angaben in russisch).
Rahmen.
Ohne Titel (Ohne Kanten – Moskau / Netto – Brutto). 1993. Gouache und Collage (Spielkarten und
verschiedene Kartonarten) auf festem Velin.
79,5 × 60cm. Signiert unten Mitte: Vl. Nemukhin.
Darunter Widmung. Datiert und bezeichnet unten
rechts: 15. September 1992 Nr. 2 (alle Angaben in
kyrillischer Schreibweise). Rahmen.
1925 MOSKAU
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein Westfalen.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
1925 MOSKAU
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein Westfalen.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
323
NOEL
MARTIN
324
OPALKA
ROMAN
„Fahrian“. 1992. Öl, Holz, teilweise geschnitzt.
150 × 105 × 0,9 cm. Signiert und datiert verso:
Martin Noel 1992. Darüber betitelt.
OPALKA1965/1 – unendlich Detail 40452254047928. 1965. Tusche auf Papier. 33 × 24cm.
Signiert, datiert und betitelt verso: OPALKA­
1965/1 – unendlich (Zeichen) DETAIL4045225-4047928. Rahmen.
1956 BERLIN – 2010
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
1931 HOCQUINCOURT/FRANKREICH
€ 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200 *
142 | 143
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
325
ORLAN
1947 ST.-ETIENNE, FRANKREICH – LEBT UND ARBEITET IN LOS ANGELES, NEW YORK
UND PARIS
Ohne Titel. C-Print. Plexiglas. 155 × 121,5cm.
Wohl eines von 7 Exemplaren.
Ecken minimal bestoßen. Leichte Gebrauchs-­
spuren. Ansonsten in gutem Zustand.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
326
OTTERSBACH
HERIBERT C.
1966 KÖLN – LEBT UND ARBEITET IN LEIPZIG UND SÖRMLAND
„Die Harzreise (II)“. 1989. Acryl auf Leinwand.
140 × 100cm. Signiert und datiert verso oben
rechts: Ottersbach 1989. Darunter betitelt und
gewidmet.
Literatur:
Barlach, Hans/Ottersbach, Heribert C.: Heribert
­Ottersbach, Hamburg 1989, S. 40f. mit Farbabb.
(hier betitelt: Harzreise (Für Carin, Inge, Béatrice,
Lutz, Eckhart und besonders für Sophie)).
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
144 | 145
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
327
PAEFFGEN, C.O.
(CLAUS OTTO)
328
PALADINO
MIMMO
Ohne Titel. 1994. Öl auf Leinwand. 75 × 58cm.
­Monogrammiert und datiert unten links: C.O.P. 94.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Ohne Titel. 1979. Farbpigment, Tempera und fluoreszierende Farbe auf Leinwand über Keilrahmen.
18 × 24,5cm. Signiert und datiert auf dem Keilrahmen: m. paladino 1979. Objektkastenrahmen
(64,8 × 70,5cm).
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
1933 KÖLN
1948 PADULI/ITALIEN
329
PALERMO BLINKY
(PETER
HEISTERKAMP)
1943 LEIPZIG – 1977 KURUMBA/MALEDIVEN
Aus: Blaues Dreieck. 1969. Vierteilig: a) Gouache auf
leichtem Karton. 50 × 54,5cm. Signiert und datiert
unten rechts Palermo 69. Unten links bezeichnet:
17/50. b) Schablone (Dreieck) aus schwarzem
Karton. c) Verwendungsanleitung auf beschichtetem Karton. d) Impressum mit der Nummerierung.
Galerie René Block, Berlin (Hrsg.), Edition 21.
Ex. 17/50. Jeweils gerahmt.
Aus der gleichnamigen Mappe. Es fehlen Pinsel und
Tube mit blauer Farbe sowie der originale Karton.
Literatur:
Jahn, Fred: Palermo – Die gesamte Grafik und alle
Auflagenobjekte 1966 bis 1975, München 1983,
Wvz.-Nr. 3, Abb.
„Die Schablone ist dafür vorgesehen, dass der Käufer sich ein blaues Dreieck über eine Türe jedes
beliebigen Raumes selbst malen kann. Der Abstand
des unteren Schablonenrandes zur Basis des Drei­ecks bestimmt den Abstand vom oberen Türrahmen zur Basis des gemalten Dreiecks auf der Wand.
Die Seitenabstände werden ausgemittelt. Die
Gouache demonstriert, in welcher Weise die Ränder
gemalt werden müssen (...).“ (Jahn, Fred, München
1983, S. 18)
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
aus: 329
146 | 147
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
AR PENCK (RALF WINKLER)
Penck (nach dem Eiszeitforscher Albrecht Penck).
Von 1971 bis 1976 ist er Mitglied der Gruppe „Lücke“.
Der bedeutende Gegenwartskünstler gilt als
Trotz der Konflikte mit der Staatssicherheit nimmt
Vater der „Neuen Wilden“ Deutschlands. Durch
er 1972 an der documenta in Kassel teil (auch
die Auseinandersetzung mit ethnologischen und
1977, 1982, 1992). 1976 begegnet er Immendorff,
archäologischen Werken erschafft er in seinen
mit dem er sich gegen die Teilung Deutschlands
Gemälden, Grafiken und Skulpturen ein universales, einsetzt. Schließlich reist er 1980 in die BRD aus.
abstrakt-figuratives Zeichensystem, mit dem er die Er zieht zunächst nach Kerpen bei Köln, siedelt
grundlegenden menschlichen Beziehungen und
1983 nach London über und lässt sich dann 1987 in
Abhängigkeiten veranschaulichen will.
Dublin nieder. 1984 beteiligt er sich an der Biennale
von Venedig. Von 1988 bis 2005 ist er Professor an
Penck ist Autodidakt. 1953/54 nimmt er Unterder Düsseldorfer Kunstakademie. Penck erhält 1980
richt bei dem Maler Jürgen Böttcher, beginnt dann
den Rembrandt-Preis der Goethe-Stiftung und 1985
1955/56 eine Lehre zum Zeichner bei der Deutschen den Kunstpreis Aachen.
Werbe- und Anzeigengesellschaft und besucht
1956/57Abendkurse an der Dresdener KunsthochVertreten unter anderem in:
schule. Da er von den Kunstakademien in Dresden
Galerie Neue Meister – Albertinum, Dresden
und Berlin nicht aufgenommen wird, erklärt er sich
Museum Folkwang, Essen
selbst zum Künstler. Zunächst setzt er sich mit
Museum Ludwig, Köln
Werken Rembrandts und Picassos auseinander. In
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
den 1960er Jahren beschäftigt er sich mit lyrischen Paris
Arbeiten, kybernetischen Studien sowie mit Signalen Stedelijk Museum, Amsterdam
und Symbolen und entwickelt sein „Standard“Kunstmuseum, Basel
System. In dieser Zeit beteiligt er sich an inoffiziellen Museu d’Art Contemporani de Barcelona
Ausstellungen in der DDR und zeigt 1968 in der
Tate Britain, London
Kölner Galerie Michael Werner die erste EinzelausMuseum of Modern Art, New York
stellung. Seitdem benutzt er das Pseudonym A.R.
Toyota Municipal Museum of Art, Toyota Aichi
330
PENCK AR
(RALF WINKLER)
1939 DRESDEN
Ohne Titel. 1974. Acryl auf Karton auf Holzplatte
aufgezogen. 75 × 114cm. Signiert und datiert unten
rechts: ar penck 74. Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Wir danken Herrn Penck für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit.
Provenienz:
Privatsammlung Hessen
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
331
PENCK AR
(RALF WINKLER)
1939 DRESDEN
mm 4 (Frauenkopf im Profil). 1974. Gouache und
Tusche auf strukturiertem Karton. 73 × 102,5cm.
Monogrammiert unten rechts: Y. Daneben bezeichnet: mm4. Rahmen.
Der Künstler hat unter verschiedenen Pseudonymen gearbeitet, so z.B.: T.M., a.Y., Mickey Spilane,
Mike Hammer oder wie bei dem vorliegenden Werk
unter dem Pseudonym Y.
Wir danken Herrn Penck für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit.
Provenienz:
Galerie Werner, Köln.
€ 4.800 – 6.800 | $ 6.096 – 8.636 *
148 | 149
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
332
PENCK AR
(RALF WINKLER)
1939 DRESDEN
Kleines Denkmal für Great Britain. 1985. Bronze,
braun patiniert. 18 × 4 × 4cm. Signiert und nummeriert seitlich auf der Plinthe: ar. penck, 1/6. Auf der
Unterseite Gießerstempel SCHMÄKE DÜSSELDORF.
Ex. 1/6.
Literatur:
Ausst.-Kat. A.R. Penck, Erinnerungen – Modell –
Denkmal,Heilbronn/Bremen/Recklinghausen/
Luxembourg/Berlin 1999/2000, Kat.-Nr. PB
85/20(RPP40), Abb.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
GEORG KARL PFAHLER
Der Maler, Grafiker und Objektkünstler ist ein bedeutender Vertreter der Geometrischen Abstraktion.
Nach informellen Anfängen und Experimenten
mit Collagen lotet er ab Ende der 1950er Jahre in
streng geometrischen Kompositionen die räumlichen Farbqualitäten sowie die Bezügen der Farben
untereinander aus („formative“ Bilder). Anfang
der 1960er Jahre fertigt er Bilder mit leuchtenden
Farben und präzise konturierten Formen im Stil der
Signalkunst an, die dem amerikanischen Hard Edge
nahe stehen. Ab ca. 1965 schafft er auch FarbRaum-Objekte (Biennale Venedig, 1970; Sitzungssaal des Ältestenrats im Reichstagsgebäude, Berlin
1998) und begehbare Farbräume („Palaverhaus“,
Dresden 1997).
Sein Studium beginnt Pfahler 1948 an der Kunstakademie in Nürnberg. 1950 wechselt er an die
Stuttgarter Kunstakademie, wo er u.a. die Klasse
von Baumeister besucht. Beschäftigt er sich während des Studiums v.a. mit der Keramik, so wendet
er sich nach dem Abschluss 1954 der Malerei zu.
Mit Künstlerfreunden gründet er 1956 die „Gruppe
11“. In den 1960er Jahren gelingt ihm durch
Ausstellungen u.a. in Basel, Amsterdam und New
York der internationale Durchbruch. So vertritt er
1981 Deutschland auf der Biennale von Sao Paulo.
Im gleichen Jahr ist er Gastprofessor an der Helwan
Univeristät in Kairo. Als Professor lehrt er von
1984 bis 1992 an der Nürnberger Kunstakademie,
daneben ist er ab 1987 Dozent an der internationalen Sommerakademie in Salzburg. Er erhält viele
Ehrungen, wie 1984 die Goldmedaille der Norwegischen Grafik-Biennale in Fredrikstad und 1998 den
Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der
Schönen Künste.
Vertreten unter anderem in:
Neue Nationalgalerie, Berlin
Kunstsammlungen Chemnitz
Sammlung Alison & Peter W. Klein, EberdingenNussdorf
Forum Konkrete Kunst, Erfurt
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Kunstmuseum Stuttgart
Galerie der Stadt Tuttlingen
Muzeum Sztuki Lodz,
Museum of Modern Art, New York
Museo de Arte Contemporáneo de Buenos Aires
150 | 151
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
333
PFAHLER
GEORG KARL
EMETZHEIM 1926 – 2002
„S-MB 68“. 1967/68. Acryl auf Leinwand.
90 × 90cm. Signiert und datiert verso oben rechts:
Pfahler 67/68. Darunter betitelt.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
334
PFAHLER
GEORG KARL
EMETZHEIM 1926 – 2002
„Formativ: Twoter III“. 1962. Öl auf Leinwand.
150 × 120cm. Signiert, betitelt und datiert verso
oben rechts auf Leinwand: G.F. Pfahler, Formativ
Twoter III 1962. Hier bezeichnet oben links: KVF.
Auf dem Keilrahmen Widmung: an Caroline 4.2.65.
Rahmen.
Auf der Rückseite der Leinwand befindet sich zudem die ausgestrichene Betitelung und Datierung:
Formativ (Metro XX, 1961). Dazu befinden sich
hier die handschriftlichen Ausstellungsverweise:
Kunstverein Freiburg 1965, Kestner-Gesellschaft
Hannover 1969.
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Galerie Müller, Stuttgart (Aufkleber)
Galerie Neher, Essen (Aufkleber)
Privatsammlung Nürnberg
Ausstellung:
Galerie Müller, Stuttgart 1963 (Aufkleber)
Kunstverein Freiburg 1965 (verso bezeichnet)
Kestner-Gesellschaft, Hannover 1969, Kat.-Nr. 107
(Aufkleber)
Galerie Neher, Essen 1990, Kat. S. 10 mit Farbabb.
Galerie Neher, Essen 1991, Kat. S. 82f. mit Farbabb.
Kunstsammlungen Chemnitz/Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2001/02 (Speditionsaufkleber mit
dem Titel: Formativ Nr. 1a)
Literatur:
Ausst.-Kat. Günter Fruhtrunk, Raimund Girke, Georg
Karl Pfahler, Kestner-Gesellschaft Hannover 1969,
Kat.-Nr. 107, o. Abb. (hier betitelt und datiert: Formativ IV ‚Twoter‘ 1961)
Ausst.-Kat. Blickpunkte – Bilder und Skulpturen von
1903 bis 1989, Galerie Neher, Essen 1990, S. 10 mit
Farbabb.
Ausst.-Kat. Über-Blicke, Abstrakt – Konkret – Informel, Deutsche Kunst nach 1945, 1991, S. 82f. mit
Farbabb.
Ausst.-Kat. Georg Karl Pfahler – Bilder und Objekte,
Kunstsammlungen Chemnitz/Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal 2001/02, Kat.-Nr. 2, mit Farbabb.
(hier abweichende Angaben: Formativ
Nr. Ia, 1959. Mischtechnik auf Leinwand.
150 × 115cm).
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
335
PFLUMM
DANIEL
336
PFLUMM
DANIEL
Ohne Titel (Come Down To Earth). Siebdruck auf Aluminium. 141,3 × 153cm. Eines von fünf Exemplaren.
Ohne Titel (Fly Utopiair.com). Siebdruck auf Alu­
minium. 140 × 160cm. Eines von fünf Exemplaren.
Wir danken dem Künstler für seine freundliche
Unterstützung.
Wir danken dem Künstler für seine
freundliche Unterstützung.
Ausstellung:
Palais de Tokyo, Paris 2008, Kat. Abb. S. 125.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
1968 GENF
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
152 | 153
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
1968 GENF
OTTO
PIENE
Der deutsche Künstler Otto Piene ist v.a. als Wegbereiter der Licht- und Feuerkunst sowie der Sky-Art
international anerkannt. Von 1949 bis 1953 studiert
er Malerei und Kunsterziehung an den Kunstakademien in München und Düsseldorf und von 1953
bis 1964 Philosophie in Köln. Daneben lehrt er von
1951 bis 1964 an der Modeschule in Düsseldorf.
Mit Heinz Mack gründet er 1957 die Gruppe „ZERO“
(„Nullpunkt der Kunst“), der 1961 Günther Uecker
beitritt. Bis zur Auflösung der Gruppe 1966 stellen
die Künstler vielfach gemeinsam aus. 1964 geht
Piene schließlich in die USA und nimmt eine Gastprofessur an der University of Pennsylvania an. Im
folgenden Jahr zieht er nach New York. 1968 übernimmt er eine Lehrtätigkeit am Center for Advanced
Visual Studies (CAVS) des Massachusetts Institute
of Technology (MIT) in Cambridge. Das Institut beruft ihn 1972 zum Professor für Umweltkunst und
von 1974 bis 1994 zum Direktor des CAVS. Ab 1964
erhält er zahlreiche nationale und internationale
Aufträge und Auszeichnungen. 2014 wird ihm der
erste „Deutsche Lichtkunstpreis“ verliehen.
Schon früh lehnt Piene jegliche Anknüpfung an die
Tradition des Tafelbildes ab und findet ganz neue
Ausdrucksmöglichkeiten: Licht und Bewegung
im Raum sind seine Gestaltungsmittel, wobei er
v.a. Feuer und Luft, aber auch andere Materialien
gattungsübergreifend einsetzt. Unter Einbeziehung
der Energien von Natur und Technik malt er „Rauch-“
bzw. „Feuerbilder“ und „Rasterbilder“, installiert
„Lichtballette“ bzw. „-räume“ und inszeniert „Luft-“
bzw. „Lichtskulpturen“. Mit diesen Werken hat Piene
die Entwicklung neuer Kunstströmungen wie die
Medienkunst oder die Performances entscheidend
geprägt.
Vertreten unter anderem in:
Museum Folkwang, Essen
Museum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
Museum Ludwig, Köln
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
MIT List Visual Arts Center, Cambridge­/­
Massachusetts
Smithsonian American Art Museum, Washington
National Gallery of Canada – Musée des beaux-arts
du Canada, Ottawa
National Museum of Modern Art Tokyo (MOMAT)
337
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Rasterbild. 1957. Mischtechnik auf SCHOELLERSHAMMER 4G dick (Trockenstempel). Auf Hartfaserplatte montiert. 73 × 101cm. Signiert und datiert
unten rechts: Piene (eingekreist) 57. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nürnberg
Bei der hier vorliegenden Arbeit handelt es sich um
eines der frühesten Rasterbilder Otto Pienes. 1957
beginnt Otto Piene erstmals Rastersiebe in seiner
Kunst anzuwenden. Die ersten „Rasterbilder“ stellt
er Ende September 1957 in der vierten gemeinsam
mit Heinz Mack veranstalteten Abendausstellung
aus, die maßgeblich zur Formung der Düsseldorfer
ZERO Gruppe beitrug. Die Rasterbilder zeichnen sich
durch ihre in senkrechten, waagerechten und kreisförmigen Reihungen angeordneten Rasterpunkte
aus, die mittels sogenannter „Rastersiebe“ aus
perforiertem Karton und Metall auf den Bildträger
aufgebracht werden. Durch das Raster wird eine
relativ feste Ölfarbe gespachtelt, welche nach dem
Entfernen des Siebs, mit Lösung- bzw. Malmittel
überschwemmt wird, wodurch die Punkte, wie es
der Künstler nennt, „lichtschlüpfig“ werden. Trotz
der Gleichartigkeit der Rasterpunkte entstehen unterschiedliche Farbverteilungen und unterschiedliche plastische Strukturen. „Bewusst wählt Piene für
die Rasterbilder vor allem die Farben Silber, Weiß,
Gold und Gelb, also Farben mit knappen oder indifferentem Raumwert, die nicht in den Bildraum über
die optische Tiefe eindringen, sondern umgekehrt
über Oberfläche und Faktur in den Betrachterraum
ausstrahlen, so dass mit dem dynamischen Vibrieren des Lichts die Öffnung des Bildes über seine
Grenzen hinaus erfahrbar wird. Innerhalb dieses
Farbspektrums – und mittels variabler Rasterstrukturen – entfalten die frühen Gemälde unterschiedliche Lichtwerte.“ (Robbe, Martina: Die Sonne kommt
näher. Otto Piene. Frühwerk, Siegen 2003, S. 8).
Aus den Rasterbildern entwickelt Otto Piene die
Werkgruppe der Rauchzeichnungen und Rauchbilder, in dem er anstelle von Farbe den Rauch stark
rußender Öllampen und Kerzen durch die Rastersiebe auf den Bildträger lenkt. Aus der Idee, durch
die Rastersiebe Licht leuchten zu lassen, entstehen
1959 die ersten Lichtballette.
€ 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200
154 | 155
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
338
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
„Echo“. 1957/89. Rauchzeichnung auf SCHOELLERSHAMMER 4G dick (Trockenstempel) auf
Hartfaser aufgezogen. 73 × 102cm. Betitelt,
signiert, bezeichnet und datiert oben rechts: ‚Echo‘
piene(eingekreist) ‚89, Raster 57. Rahmen.
„Bei der Entstehung der Rauchzeichnungen ist das
Auge wichtiger als die Hand. [...] Die Ordnung, die
auf dem Blatt entsteht, ist in der Struktur vorgeformt. Verschiedene Strukturen sind jedoch auf
wechselnde Weise eingesetzt. Die Größe der Einheiten – ‚points‘ – steht im wechselnden Verhältnis
zum Abstand der Einheiten, der wiederum abhängig
ist von der Größe des ‚Feldes‘ (Blattes), d.h. die
‚Frequenz‘ wechselt und damit die ‚Schnelligkeit‘
oder Dichte der Vibration. Die freibleibenden Partien
eines Blattes gilt es zu aktivieren. Sie sollen ebenso
stark ‚aufgeladen‘ sein, wie die bezeichneten, die
die leeren ‚mitreißen‘.“ (Glibota, Ante: Otto Piene,
Paris 2011, S. 106, zitiert aus: Ausst.-Kat. Otto Piene,
Galerie Diogenes, Berlin 1960)
€ 30.000 – 40.000 | $ 38.100 – 50.800
156 | 157
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
339
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
„Laterne Central“. 1957/83/91. Mischtechnik auf
SCHOELLERSHAMMER (Trockenstempel).
103 × 74cm. Betitelt, datiert und signiert Mitte
rechts: ‚Laterne Central‘ 57/83/91 Piene (eingekreist). Rahmen.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
340
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Ohne Titel. 1964. Mischtechnik (Feuergouache)
auf Karton. 96 × 68cm. Signiert und datiert unten
rechts: Piene (eingekreist) 64. Rahmen.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
158 | 159
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
341
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Ohne Titel. 1967. Mischtechnik (Feuergouache) auf
schwarz beschichtetem Karton. 95,5 × 68cm. Signiert und datiert unten rechts: piene (eingekreist)
67. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nürnberg.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
342
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
„... nicht vorbei und kommt wieder“. 1967. Mischtechnik (Feuergouache) auf rot beschichtetem
Karton. 48 × 68cm. Signiert und datiert unten
rechts: Piene (eingekreist) 67. Betitelt unten rechts.
Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nürnberg.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
160 | 161
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
343
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Ohne Titel. 1972. Mischtechnik (Feuergouache) auf
rot beschichtetem Karton. 67,5 × 95,5cm. Signiert
und datiert unten rechts: piene (eingekreist) 72.
Das Rot des Kartons im Rahmenausschnitt ausgeblichen.
€ 20.000 – 25.000 | $ 25.400 – 31.750
344
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
“White Christmas”. 1975. Mischtechnik (Feuergouache) auf rot beschichtetem Karton. Rahmenausschnitt: 95,5 × 67cm. Signiert und datiert unten
rechts: Piene (eingekreist) 75 sowie links unten
betitelt: ‚White Christmas‘. Rahmen.
Im Rahmen beschrieben.
Provenienz:
Galerie Heimeshoff, Essen (1970er Jahre)
Privatsammlung Essen.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
162 | 163
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
345
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
„Treibhaus“. 1975. Mischtechnik (Feuergouache)
auf Karton. 99 × 70cm. Signiert und datiert unten
rechts: piene (eingekreist) 12/75. Betitelt unten
links. Darüber gewidmet. Rahmen.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
346
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Ohne Titel. 1962. Mischtechnik (Rauchzeichnung)
auf Velin. 53 × 79cm. Signiert und datiert unten
rechts: piene (eingekreist) 62. Bezeichnet unten
links: 11.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
164 | 165
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
347
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Ohne Titel. 1963. Mischtechnik (Rauchzeichnung)
auf leichtem Karton. 65 × 50cm. Signiert und datiert
unten rechts: Piene (eingekreist) 65.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
348
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Ohne Titel (Auge). 1963. Mischtechnik (Feuergouache) auf Karton. 21 × 27cm. Signiert und datiert
unten rechts: Piene(eingekreist) 63. Rahmen.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
166 | 167
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
349
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
„Feuerball“. 2010. Mischtechnik (Feuergouache)
auf Leinwand. 24 × 30cm. Signiert und datiert verso
auf Leinwand und Keilrahmen: Piene(eingekreist)
2010. Hier jeweils auch betitelt. Rahmen.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
350
PIENE
OTTO
1928 LAASPHE/WESTFALEN – 2014 BERLIN
Munchkins. 2011. Ton, golden gefasst und glasiert.
63,3 × 53 × 7,3cm. Monogrammiert und datiert im
Ton mittig rechts: P O11.
Dieser Arbeit liegt ein signiertes Zertifikat des
Künstlers bei. Das Werk hat die Werknummer 336.
Provenienz:
Privatsammlung Suddeutschland
Ausstellungen:
Lehmbruck Museum, Duisburg 2012
Zentrum für Kunst und Medientechnologie
(ZKM) – Museum für Neue Kunst, Karlsruhe 2013
Literatur:
Weibel, Peter/Beitin, Andreas/Ziegler, Philipp: Otto
Piene – Energiefelder, Karlsruhe 2013, S. 126, Abb.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
Der Künstler Otto Piene distanziert sich als
Hauptvertreter der ZERO Bewegung bereits in den
späten 1950er Jahren von der traditionellen Malerei
und entwickelt unter Einbindung neuer Medien,
Materialien und Technologien eine neue Bild- und
Formensprache, die der modernen Wirklichkeit
in all ihrer Komplexität gerecht werden würde.
Er verwendet bewusst eine von Licht und Dynamik erfüllte Bildsprache. Bekannt werden seine
Rasterbilder, Feuer- und Rauchbilder, lichtkinetische
Arbeiten, darunter die faszinierenden Lichtballette,
und seine „Sky Art“, die er während seiner Lehrtätigkeit am Center for Advanced Visual Studies am
Massachusetts Institute of Technology in Boston
(1972 –1994) entwickelte. Durch seine experimentelle Grundhaltung wird er zu einem Pionier
der zeitgenössischen Kunst und ein Vorbild für
nachfolgende Künstlergenerationen.
1999 greift Otto Piene erstmals auf eine der ältes­
ten kunsthandwerklichen Werkstoffe zurück – die
Keramik. Seit 2006 arbeitet er mit der Kölner Kera­mikwerkstatt Niels Dietrich zusammen und entwickelt dort seine jüngste Werkgruppe der Raster-,
Feuer- und Grubenkeramiken, die unter anderem
den malerischen Gestus von Piene wieder aufnimmt. Die hier vorliegenden Grubenkeramik zeigt
einen deutlichen Bezug zu den Rauchzeichnungen
der frühen 1960er Jahre. Wie dort finden sich die
Punktraster der Rauchbilder in rhythmisierter, tief
in den Ton eingegrabener Form. Otto Piene selbst
definiert seine Keramiken als „schwere Bilder“: „Die
besondere Wirkung hat mit dem Material und der
Oberfläche von „Ton“ zu tun. Die Schwere des Materials ist sichtbar und eindrucksvoll und weniger
illusionistisch als Gemaltes. Die Materialität des
Tons (...) bedeutet, ich kann es fühlen und nicht nur
sehen.“ (Quadt, Edgar: Schwere Bilder, in: Energiefelder, Karlsruhe 2013, S. 112)
Seine Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten
erklärt Otto Piene wie folgt: „Ich war einfach sehr
neugierig.(...) Ich bin ständig auf der Suche nach
neuen Ausdrucksformen, neuen Medien, nach
neuen Bildern. Als Künstler ist es sehr wichtig, nicht
mit Rezepten und Erfahrungen zufrieden zu sein.
Die Suche muss weitergehen. Die Ergebnisse müssen weitergehen.“ (Interview mit Tim Ackermann,
Weltkunst, Nr. 91, 2014). Die Verwandlung, die der
Ton unter Pienes Händen durchmacht erstaunt den
Betrachter. Das aufwendige technische Verfahren
ist kaum zu kontrollieren. Wie bei den Feuerbildern
ist auch bei den Keramiken das Ergebnis kaum
vorhersehbar, da die Glasur während des Brennvorgangs unterschiedlich reagieren kann. Das
Ergebnis sind „schwere“ und immateriell wirkende
Gebilde. Die Glasuren aus Gold oder Platin bringen
die Keramiken zum Leuchten. Das unregelmäßige
Relief fängt das Licht, bricht und reflektiert es. Wie
bei den Lichtballetten wird das Licht zurück in den
Raum gelenkt und erzeugt ein Flimmern.
168 | 169
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
MICHELANGELO PISTOLETTO
Der Maler, Objektkünstler und Kunsttheoretiker
ist Mitbegründer der Arte Povera. Als Autodidakt
bildet er seine kunsthandwerklichen Fähigkeiten
von 1947 bis 1958 als Gemälderestaurator aus und
stellt 1955 seine Bilder (Selbstporträts) erstmals
aus. Anfang der 1960er Jahre entwickelt er dann
einen konzeptionellen Kunstbegriff, der sich
prinzipiell aller Formen, Materialien, Ideen und Mittel
bedienen kann. Sein zentrales Thema, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild und
Wirklichkeit, manifest er in den seit 1962 geschaffenen „Spiegelbildern“. Bei den ab 1966 gezeigten
„Minus Objekten“ beschäftigt er sich mit möglichen
Verfremdungen von Alltags- und Kunstgegenständen im Ausstellungsbetrieb, wobei er oftmals die
herkömmliche Wertevorstellung der Kunst in Frage
stellt. Seit 1967 arbeitet er immer wieder außerhalb
des Ateliers und des traditionellen Ausstellungsraums. So etabliert er eine „kreative Instanz“ durch
das Zusammenwirken von Künstlern unterschiedlicher Disziplinen. Auch veranstaltet er von 1968
bis 1970 Aktionen und Happenings. Ab dieser Zeit
beteiligt er sich regelmäßig an wichtigen internationalen Ausstellungen wie der Biennale von Venedig
(1966 – 2005) und der documenta in Kassel
(1968 – 1997). Nach einem Aufenthalt in den USA
von 1979 bis 1981 wendet er sich nochmals der
Skulptur zu und schafft monumentale Köpfe und
Torsi sowie Reliefs aus Marmor und Schaumstoff.
Von 1991 bis 2000 ist er Professor an der Wiener
Kunstakademie. Um die existentielle Leere unserer
Zeit zu überwinden, beginnt er 1994 mit dem „Progetto Arte“, das die Verknüpfung und gegenseitige
Durchdringung aller Bereiche des menschlichen
Daseins zum Ziel hat. Für die Förderung der hierfür
notwendigen kreativen und innovativen Ideen gründet er 1996 bei Biella die „Cittadellart-Fondazione
Pistoletto“.
Vertreten unter anderem in:
Neue Nationalgalerie, Berlin
Centre Georges Pompidou-Musee National d‘Art
Modern, Paris
Galleria Nazionale d‘arte moderna, Rom
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid
Tate Modern, London
The Museum of Modern Art, New York
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington
Municipal Museum of Art Toyota
National Museum of Contemporary Art, Seoul
170 | 171
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
351
PISTOLETTO
MICHELANGELO
1933 BIELLA/ITALIEN
“Tavolo con piatti”. Spiegelbild. 1962/1982.
Serigrafie auf polierter Edelstahlplatte.
150 × 120cm. Signiert, datiert und betitelt verso
auf der Platte oben rechts: Michelangelo Pistoletto
‚Tavolo con piatti‘ 1962 – 82. Darüber bezeichnet
mit der Werknummer: 287 duecentoottantasette.
Darunter technische Angaben.
Es liegt eine Fotoexpertise des Künstlers vor.
Provenienz:
Galerie Tanit, München
Privatsammlung Deutschland.
€ 90.000 – 120.000 | $ 114.300 – 152.400
352
PISTOLETTO
MICHELANGELO
1933 BIELLA/ITALIEN
Pappagallo. 1971. Farbserigrafie auf polierter
Edelstahlplatte. 100 × 70cm. Nummeriert verso auf
Etikett. Galleria Multipli, Turin (Hrsg.). Ex. 6/99.
Auf der Rückseite befindet sich das Etikett des
Herausgebers mit Angaben zum Werk.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
172 | 173
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
SIGMAR
POLKE
Sigmar Polke ist einer der bedeutendsten Künstler
der Gegenwart in Deutschland. Aus der ehemaligen
DDR geflohen, lässt er sich 1953 in Düsseldorf
nieder. Hier absolviert er 1959/60 eine Lehre zum
Glasmaler und von 1961 bis 1967 ein Studium an
der Kunstakademie bei Gerhard Hoehme und K.O.
Götz. Mit Gerhard Richter und Konrad Lueg gründet
er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“. Von
1970 bis 1991 lehrt er, mit Unterbrechungen, an
der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er
beteiligt sich von 1972 bis 1982 an der documenta
(5 – 7) in Kassel und zeigt 1976 die erste Retrospektive seines Werkes in der Kunsthalle Tübingen.
1978 siedelt er nach Köln über. Durch Ausstellungen in Europa kann er sich in der Folgezeit in der
internationalen Kunstszene etablieren. So erhält er
u.a. 1986 den Großen Preis der Biennale Venedig
und das Museum of Modern Art in New York widmet
ihm 1999 als einem der ersten deutschen Künstler
eine Einzellausstellung.
Durch seinen Ideenreichtum und seine Experimentierfreude ist Polkes Schaffen kaum einer Stilrichtung zuzuordnen: In den 1960er Jahren entwickelt
er in den „Raster-„ und „Stoffbildern“ eine deutsche
Variante der Pop Art, in der er sich ironisch wie auch
kritisch mit der sozialistischen Staatskunst des
Ostens und der Konsumgesellschaft des Westens
auseinandersetzt. Ab den 1980er Jahren gilt in
den „Schütt-“ und „Lackbildern“ sein Interesse dem
Medium Farbe. Ende der 1990er Jahre lotet er in
den „Fehler-Bildern“ Struktur und Habitus von „Makeln“ aus, die er zum Bildinhalt erhebt. Sein Œuvre
umfasst Gemälde, Druckgrafiken, Fotografien und
Künstlerbücher. Von 2006 bis 2009 führt er die
Glasfenster für das Zürcher Grossmünster aus.
Vertreten unter anderem in:
Neue Nationalgalerie, Berlin
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Hamburger Kunsthalle, Hamburg
Pinakothek der Moderne, München
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
Paris
Stedelijk Museum Amsterdam
Museo Guggenheim de Arte Moderno y­
­Contemporáneo, Bilbao
Tate Britain, London
The Getty Center, Los Angeles
The Metropolitan Museum of Art, New York
353
POLKE
SIGMAR
1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN
Ohne Titel. 1998. Acryl auf Velin. 100 × 70cm. Signiert und datiert unten rechts: Sigmar Polke. Links
unten mit einer Widmung versehen. Rahmen. Im
Rahmen beschrieben.
Wir danken Herrn Michael Trier, Estate of Sigmar
Polke, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung. Eine schriftliche Bestätigung über die
Aufnahme in das beim Estate geführte Werkverzeichnis ist in Arbeit.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom
Künstler)
„In der Gutenberg-Ära hat der Bilddruck auf Papier
unsere Wahrnehmung der Welt geprägt, so wie
es heute zunehmend andere Medien tun. Solche
Druckbilder, die immer auch Trugbilder waren, setzen im Unterschied zu Werkoriginalen eine andere
Realität, jene der Welt voraus, die sie in Form einer
Reportage vervielfältigen. Geht man ihnen aber
auf den Grund, so erweisen sie sich als vergängliche Spinnennetze, die im Windhauch der jeweils
nächsten Erinnerung zerreißen. Ihr Gegensatz zur
Malerei dramatisiert sich, wenn Polke solche Druckraster mit der Hand abmalt und damit in die Malerei
als Fremdkörper einführt. (...) Aber die Lektion
über den Raster, in dem die Bilder der Welt zu uns
kommen, geht noch weiter. Eigentlich ist der Raster,
ob aus Punkten oder nicht, zunächst einmal nichts
anderes als ein schönes Muster. Diese Eigenschaft
teilt er mit den Eisblumen auf den Fensterscheiben,
den Krakeluren im Firnis der Gemälde und mit der
Bindung des Leinengewebes. Sobald wir das Muster
sehen, sehen wir nichts anderes mehr. Sobald wir
aber etwas anderes sehen, sehen wir den Raster
schon nicht mehr. Erst die Löcher im Rapport, mit
welchem die Anarchie in der schönen Ordnung
ausbricht (es sind nicht die Löcher zwischen den
Punkten, sondern Löcher, wo Punkte sein müßten),
setzen das in Gang, was wir Darstellung nennen.“
(Ausst.-Kat. Sigmar Polke. Die drei Lügen der Malerei. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1997, S. 138 – 139.).
€ 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500
174 | 175
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
354
POLKE
SIGMAR
1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN
Ohne Titel. 1964. Tusche und farbiger Filzstift auf
Packpapier. 64 × 75cm. Signiert und datiert unten
rechts: Polke 64. Rahmen.
Wir danken Herrn Michael Trier, Estate of Sigmar
Polke, Köln, für die freundliche wissenschaftliche
Unterstützung.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500
176 | 177
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
355
POLKE
SIGMAR
1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN
S.H. – oder wann zählen die Punkte?. 2002.
Mischtechnik auf Carberol behandeltem Dekorstoff.
90 × 70cm. Signiert, datiert und nummeriert auf
dem Keilrahmen verso. art aktuell edition (Hrsg.).
Ex. A.P. Rahmen.
Sehr guter Zustand.
Verso auf dem Keilrahmen befinden sich der Stempel des Herausgebers sowie ein Stempel mit dem
Titel. Die Arbeit ist nicht mehr im Werkverzeichnis
Becker/von der Osten aufgeführt.
Jedes einzelne Exemplar der Edition ist individuell
gestaltet und somit ein Unikat.
Die Arbeit ist außerhalb der Auflage von 66 Exemplaren ent­standen.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
178 | 179
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
356
POLKE
SIGMAR
1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN
Sauberes Auto – Gute Laune. 2002. Serigrafie
auf Dekorstoff über Nessel. 120 × 90cm. Signiert,
datiert und bezeichnet. Ex. T.P.
Vereinzelte kleine bräunliche Flecken. Rote Farbspur im rechten oberen Druckbereich (herstellungsbedingt?). Minimale Verschmutzungen in den
Randbereichen.
Die Arbeit ist nicht mehr im Werkverzeichnis
­Becker/von der Osten aufgeführt.
Auf dem Keilrahmen befindet sich der Stempel:
„mike karstens graphics“.
Die Arbeit ist außerhalb der Auflage von 66 Exemplaren entstanden.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
357
POLKE
SIGMAR
1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN
Ohne Titel (Mönchengladbach 1983). 1983.
Übermalte Offsetlithografie auf Karton. 65 × 92cm.
Signiert unten rechts: S. Polke. Nummeriert unten
links: 25/30.
Die Offsetlithografie entstand in einer Auflage von
30 Exemplaren, herausgegeben vom Museumsverein Mönchengladbach. Durch die individuelle Übermalung erhält jeder Abzug einen Unikat-charakter.
Literatur:
Becker, Jürgen/von der Osten, Claus (Hrsg.): The
editioned works 1963 – 2000 – Catalogue Raisonné,
Ostfildern-Ruit/New York 2000, Wvz.-Nr. 57, Farbabb. S. 199 – 201.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
180 | 181
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
358
POLKE
SIGMAR
1941 OELS/NIEDERSCHLESIEN – 2010 KÖLN
Ohne Titel (Mönchengladbach 1992). 1992/1993.
Übermalter Farboffset auf Halbkarton. 70 × 100cm.
Signiert und datiert unten rechts: Sigmar Polke
93. Verso unten links Stempel: Jahresgabe 1992,
Museumsverein Mönchengladbach. Daneben nummeriert: 35/80.
Durch die individuelle Übermalung mit der auf
Wasser basierenden Tusche erhält die Arbeit einen
Unikatcharakter.
Literatur:
Becker, Jürgen/von der Osten, Claus (Hrsg.): Sigmar
Polke – The editioned works 1963 – 2000 – Catalogue Raisonné, Ostfildern-Ruit/New York 2000,
Wvz.-Nr. 98, Farbabb. S. 274 – 277.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
GRUPPE SPUR
Die Gruppe SPUR wartet nicht nur im Rheinland
auf Wiederentdeckung. Um die Künstler Lothar
Fischer, Helmut Sturm, Heimrad Prem und HP
Zimmer bildete sich im München der Nachkriegszeit
in den 50er Jahren eine radikale Künstlergruppe,
die eigentlich bis heute in der Bundesrepublik
seinesgleichen sucht. Sicherlich war der kapitalistische Realismus um Polke, Fischer und Richter in
der aufkommenden Deutschland AG erfolgreicher,
ZERO (wieder so eine rheinische Setzung) gab sich
futuristischer, aber schon die „Mülheimer Freiheit“
aus dem Köln der 80er Jahre ist gedanklich nur
noch ein Aufguß dieser schrägen Neo-Dadaisten
aus Süddeutschland. [...] Neben dem Informel als
väterliche Verzweiflungs- und Verweigerungsgeste
gegenüber dem deutschen Desaster entwickelte
die Jugend mit SPUR Aufbruchstimmung, Hang zur
Freiheit und Willen zur Gaudi. Etliche Manifeste sind
überliefert, Aktionen bis zum Prozess aktenkundig
geworden und Gedanken in frühen Publikationen
der Künstler festgehalten. Man wird sich fragen,
warum SPUR bislang die einzige (wo es doch die
erste überaupt war) deutsche Künstlergruppe der
Nachkriegszeit ist, die immer noch auf ihre angemessene Entdeckung wartet. Die Antwort darauf ist
weniger interessant als der Hinweis, dass es längst
noch nicht zu spät ist, sich mit dieser anarchischen Gruppe von Künstlern zu befassen und ihre
regionalen Inspirationen (Bayrischer Barock) sowie
ihre internationalen Ambitionen (Situationistische
Internationale) erneut ins Licht zu stellen.
(Text: Martin Bochynek).
Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter Los
360, 392 und 431.
182 | 183
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
359
PREM
HEIMRAD
1934 RODING – 1978 MÜNCHEN
Häuser. 1964. Mischtechnik auf Leinwand.
120 × 100cm. Signiert und datiert unten rechts:
H. Prem 64. Atelierleiste.
Provenienz:
Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
Galerie Nothelfer, Berlin (Aufkleber)
Galerie Christa Schübbe, Mettmann 2003
Sammlung Hurrle Durbach – Museum für Aktuelle
Kunst 2013/14 (Aufkleber)
Literatur:
Galerie Christa Schübbe (Hrsg.): Gruppe Spur
1958 – 1965, Mettmann 2003, Farbabb. o.S.
Heil, Axel (Hrsg.): Gruppe Spur – Vagabundierende
Unruhe, Heidelberg 2013, Farbabb. S. 58
€ 20.000 – 25.000 | $ 25.400 – 31.750
360
PREM
HEIMRAD
1934 RODING – 1978 MÜNCHEN
„Fleischfarbe“. 1966. Mischtechnik auf Leinwand.
100 × 100cm. Signiert und datiert unten links:
H. Prem 66. Modellrahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter:
Los 359, 392 und 431.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
184 | 185
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
361
PUSENKOFF
GEORGE
1953 KRASNOPOLJE – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN UND MOSKAU
„Leo Castelli“. 1991. Acryl auf Leinwand.
180 × 180cm. Signiert, datiert und mit Maßangaben
versehen verso: Pusenkoff George 1991 180 × 180.
Sowie verso bezeichnet: „Leo Castelli“ und Name
des Künstlers in russischer Sprache. Rahmen.
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
ARNULF RAINER
Der Maler und Grafiker ist einer der international
renommiertesten Gegenwartskünstler Österreichs.
Er gilt als Begründer des dortigen Informel und
schafft mit seinen „Übermalungen“ eine eigenständige Kunstform. Hierbei geht es ihm nicht um eine
Zerstörung, sondern um die ambivalente Spannung
von Ver- und Aufdecken, Leere und Fülle, expressivem Überschwang und meditativer Kontemplation.
In diesem Sinne überarbeitet er mit mehr oder
weniger dichtem, monochromem Liniengeflecht
u.a. eigene Grafiken und Fotos, Abbildungen alter
Meister und zeitgenössischer Künstler sowie
botanische und zoologische Buchillustrationen des
18./19. Jahrhunderts. Beim Experimentieren mit
unterschiedlichen Formen des Bildträgers findet
er um 1956 zur Kreuzform, die er seitdem immer
wieder aufgreift.
Rainer ist Autodidakt; das Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst und der Akademie
der Bildenden Künste in Wien bricht er 1949 jeweils
nach kurzer Zeit ab. Nach surrealistischen Anfängen
wendet er sich 1951, inspiriert von der aktuellen
gestischen Malerei in Paris, der Abstraktion zu und
entwickelt um 1953 das Prinzip seiner Übermalung.
1955 präsentiert er die erste Soloschau in der Wiener
Galerie nächst St. Stephan, zu deren avantgardistischem Kreis er gehört. Immer wieder arbeitet er eng
mit Künstlerfreunden zusammen.
So gründet er mit E. Fuchs und Hundertwasser
1956 die universelle Akademie „Pintorarium“ und
gestaltet mit Dieter Roth von ca. 1973 bis 1980
„Misch- und Trennkunst“. Er beteiligt sich an vielen
internationalen Ausstellungen, wie an der documenta in Kassel (1972 – 1982) und der Biennale von
Venedig (1980, 1982). 1981 wird er Mitglied der
Kunstakademie Berlin (West) und Professor an der
Kunstakademie Wien, aus der er 1995 ausscheidet.
Er erhält zahlreiche Auszeichnungen, so u.a. den
Österreichischen Staatspreis 1966 für Grafik und
1978 für bildende Kunst, 1981 den Max-BeckmannPreis der Stadt Frankfurt, 1989 den Preis des International Center of Photography, New York sowie
2006 den Aragón-Goya Preis.
Vertreten unter anderem in:
Arnulf Rainer Museum, Baden bei Wien
Essl Museum – Kunst der Gegenwart,
­Klosterneuburg
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main
Pinakothek der Moderne, München
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
Paris
Stedelijk Museum Amsterdam
Kunsthaus Zürich
Centro Galego de Arte Contemporánea, ­
Santiago de Compostela
Tate Britain, London
MoMA – Museum of Modern Art, New York
186 | 187
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
362
RAINER
ARNULF
1929 BADEN BEI WIEN – LEBT UND ARBEITET IN OBERÖSTERREICH
Ohne Titel (Übermalung). Gouache und Pastell über
Holzstich (nach Rubens) auf Büttenkarton.
Auf leichten Karton montiert (49 × 32,5cm).
43,5 × 13cm. Signiert unten rechts: A Rainer.
Rahmen.
Unterhalb der Radierung links und rechts typografischer Eindruck: P. P. Rubens pinx / W. Unger sculp.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
363
RAINER
ARNULF
1929 BADEN BEI WIEN – LEBT UND ARBEITET IN OBERÖSTERREICH
Ohne Titel. 1959. Öl auf Leinwand. 38,6 × 25,3cm.
Signiert und datiert unten rechts: Arnulf Rainer 59.
Provenienz:
Privatsammlung Österreich.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
363 A
REYLE
ANSELM
1970 TÜBINGEN
Ohne Titel. 2007. Mischtechnik (Öl, Acryl, PVC Folie,
Klebeband und verspiegeltes Plexiglas) auf Leinwand. 243,5 × 191,5cm. Signiert und datiert verso:
Anselm Reyle 2007. Künstlerrahmen.
Provenienz:
Gavin Brown‘s enterprise, New York
Privatsammlung New York.
Bekannt wurde Anselm Reyel u.a. durch seine
Streifen- und Folienbilder. Mit Hilfe von Chrom- und
Effektlacken, Neonfarben und Folien kreiert er glänzende Oberflächen in Anlehnung an das Formenvokabular eines Clement Greenberg. Er entwickelte ein
radikales Bildsystem von ikonischer Qualität und
hohem Wiedererkennungswert Neben der Malerei
schafft Reyle auch Skulpturen und Installationen.
Dabei verwendet er u.a. Folien aus Schaufensterdekorationen, Acrylpasten, Autolacke, LED-Licht
sowie ihrem ursprünglichen Gebrauch entwendete
Fundstücke. In seinen seriell konzipierten, abstrak­
ten Werkgruppen, die mit glanzvollen Effekten
und Klischees spielen, fordert er das ästhetische
Empfinden des Betrachters heraus und stellt es
gleichwohl in Frage.
€ 48.000 – 68.000 | $ 60.960 – 86.360 *
188 | 189
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
364
RAUSCHENBERG
ROBERT
1925 PORT ARTHUR/TEXAS – 2008 CAPTIVA ISLAND, FLORIDA
Smarkand Stitches VI, Multiple. 1988. Assemblage
aus verschiedenen Stoffen mit Siebdruck.
196 × 67 × 4cm. Signiert und datiert (gestickt)
unten links: Rauschenberg 88. Objektrahmen.
Samarkand Stitches VI ist in einer Auflage von
70 Unikaten erschienen und bei GEMINI unter der
Katalognummer 41.187 verzeichnet.
Herausgegeben von Gemini G.E.L., Los Angeles
1988.
€ 9.000 – 12.000 | $ 11.430 – 15.240 *
190 | 191
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
GERHARD
RICHTER
Der Maler, Grafiker und Fotograf Gerhard Richter ist
einer der renommiertesten Künstler der Gegenwart
Deutschlands. Nach der Ausbildung zum Schriftenund Werbemaler studiert er von 1957 bis 1956 an
der Kunstakademie in Dresden und arbeitet anschließend bis 1961 als Meisterschüler. Dann flieht
er nach West-Deutschland und setzt bis 1964 sein
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort.
Während dieser Zeit prägt er mit Sigmar Polke und
Konrad Fischer (Lueg) den Begriff des „Kapitalistischen Realismus“ (kritische Auseinandersetzung
mit der Kunst der sozialistischen Staaten und der
westlichen Konsumgesellschaften). 1967 ist er
Gastdozent an der Hochschule für bildende Kunst in
Hamburg und 1968/69 Kunsterzieher in Düsseldorf.
An der dortigen Kunstakademie ist er von 1971 bis
1993 Professor für Malerei. Gemeinsam mit Blinky
Palermo reist er 1970 nach New York. In Zusammenarbeit mit dem Künstler fertigt Richter bis 1972 singuläre Skulpturen an. 1972 nimmt er an der XXXVI.
Biennale in Venedig und bis 1997 an der documenta
5 bis 10 teil. Als Gastprofessor ist er 1978 an dem
Nova Scotia College of Art in Halifax und 1988 an
der Städelschule, Frankfurt/M. tätig. 1983 siedelt
er nach Köln über. Seit den 1980er Jahren erhält er
zunehmend internationale Anerkennung. So wird in
mehreren Städten Europas 1993/94 eine umfassende Retrospektive gezeigt. Anlässlich seines 70.
Geburtstages präsentiert das Museum of Modern
Art in New York 188 seiner Werke; es ist die größte
Ausstellung, die das Museum je einem lebenden
Künstler gewidmet hat. 2005 wird das GerhardRichter-Archiv in Dresden eingerichtet.
Vertreten unter anderem in:
K20 Grabbeplatz, Düsseldorf
Pinakothek der Moderne, München
Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart
Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne,
Paris
MAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo,
Rom
Tate Britain, London
The Montreal Museum of Fine Arts – Musée des
beaux-arts de Montréal
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid
MoMA – Museum of Modern Art, New York
National Museum of Modern Art Tokyo (MOMAT)
365
RICHTER
GERHARD
1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Vermalung (braun). 1972. Öl auf Leinwand.
27 × 40cm. Signiert und datiert verso: Richter 72.
Darüber nummeriert: 116.
Bei diesem Gemälde handelt es sich um das Exemplar 116/120 der Jahresgabe des Westfälischen
Kunstvereins Münster (Hrsg.).
Die 120 Leinwände wurden unmittelbar zu einem
Block von 270 × 480cm nebeneinander gehängt,
als Ganzes bemalt (siehe Harten, Abb. S. 148) und
dann einzeln verkauft.
Provenienz:
1973 im Westfälischen Kunstverein erworben
Privatsammlung Baden-Württemberg
Literatur:
Harten, Jürgen (Hrsg.): Gerhard Richter – Bilder/
Paintings 1962 – 1985, mit einem von Dietmar
Elger bearbeiteten Catalogue Raisonné, Köln 1986,
Wvz.-Nr. 325/1-120, Abb. S. 148
Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas
(Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013,
Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 46 mit Abb.
€ 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200
192 | 193
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
366
RICHTER
GERHARD
1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Grau. 1974. Öl auf dem Glas eines rahmenlosen
Wechselrahmens. 40 × 50cm. Signiert und datiert
verso: Richter 1974. Darüber nummeriert: 4/60.
Bei diesem Gemälde handelt es sich um das Exemplar 4/60 der Jahresgabe des Museumsvereins
Mönchengladbach (Hrsg.).
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas
(Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013,
Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 53 mit Abb.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
194 | 195
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
367
RICHTER
GERHARD
1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Goldberg-Variationen. 1984. Mit Öl einseitig übermalte Schallplatte. Durchmesser 30,1cm. Nummeriert, signiert und datiert auf dem Label: 13/100
Richter 1984. Rahmen.
Die bemalte Schallplatte ist Richters Beitrag zu der
vom Museumsverein Mönchengladbach herausgegebenen Mappe Hommage à Cladders, die Editionen
von 18 Künstlern enthält.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas
(Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013,
Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 60.
€ 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500
368
RICHTER
GERHARD
1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Haut II. 2004. Serigrafie und frequenzmodulierter
Offset auf Büttenkarton, gerahmt und verglast.
60,5 × 90cm ( 73 × 99,5cm), Rahmen: 78 × 105cm.
Signiert, datiert, betitelt und nummeriert. Kunstmuseum Bonn (Hrsg.). Ex. 51/60.
Blatt in sehr gutem Zustand.
Literatur:
Butin, Hubertus/Gronert, Stefan/Olbricht, Thomas
(Hrsg.): Gerhard Richter – Editions 1965 – 2013,
Ostfildern/Köln 2013, Wvz.-Nr. 127 mit Abb.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
196 | 197
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
369
RICHTER
GERHARD
1932 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN KÖLN
Seestück (Gegenlicht). 1991. Farboffset auf
leichtem Karton. 54 × 54cm (90 × 70cm). Signiert.
Achenbach Art Edition, Düsseldorf (Hrsg.). Rahmen.
Minimale Oberflächenbereibungen an den Kanten.
Verso Kanten leicht gebräunt. Leichte Verschmutzungen.
Mit Texteindruck: „Gerhard Richter – Seestück
(Gegenlicht) – 1969“ sowie Copyright-Vermerk des
Künstlers und des Verlegers.
Literatur:
Butin, Hubertus/Gronert, Stefan: Gerhard Richter,
Editionen 1965 – 2004, Catalogue Raisonné,
Ostfildern-Ruit 2004, Anhang S. 285.
€ 5.000 – 8.000 | $ 6.350 – 10.160 *
370
RIOPELLE
JEAN-PAUL
1923 MONTREAL – 2002 ILE-AUX-GRUES
Ohne Titel. 1958. Öl auf Karton, auf Leinwand auf­
gezogen. 79,5 × 59cm. Modellrahmen.
Provenienz:
Galerie Jacques Dubourg, Paris
Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
Kunsthalle Basel, 1959, Nr. 111 (Aufkleber)
Musée des Beaux-Arts, Neuchatel 1959 (Aufkleber)
Literatur:
Riopelle, Yseult: Jean Paul Riopelle, Catalogue
raisonné, Tome 2, 1954-1959,
Wvz.-Nr. 1958.001P.1958.
Im Stile Jackson Pollocks fand der in Kanada
geborene Jean Paul Riopelle zunächst seinen Weg
zum Action Painting, bei dem die Farbe auf die
Leinwand getropft wird. Ab 1945 schließt er sich der
Künstlergruppe „Les Automastistes“ an, die ihren
Namen ihrer spontanen Arbeitsweise verdankten.
Bereits ab dem Jahr 1950 änderte er seine Technik:
gespachtelte Farbflecken in ausgewogener Chromatik werden mosaikartig, im Stile des Abstrakten
Expressionismus, nebeneinander gesetzt. Seine
Werke entstehen stets in mehreren Arbeitsgängen:
zunächst tropfte und schleuderte er die Farbe auf
die Leinwand und zog mit einem Spachtel Bahnen.
Im Anschluss brachte er dünne Farbfäden auf, die
der Oberfläche eine gitterartige Struktur verleihen.
1955, also wenige Jahre vor der Entstehung des
hier angebotenen Gemäldes, begegnete er der
amerikanischen Malerin Joan Mitchel, die auch im
Abstrakten Expressionismus malte. Mitchel wurde
seine Lebensgefährtin und 1959 bezog er mit ihr
eine gemeinsame Wohnung in Paris. Die gegenseitige Beeinflussung scheint beiden Künstlern gut
zu tun – die 1950er und 1960er Jahre werden zu
Riopelles stärkster Schaffensphase, für die der
Frankokanadier später internationale Bekanntheit
erlangt.
€ 50.000 – 70.000 | $ 63.500 – 88.900
198 | 199
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
371
RITSCHL
OTTO
1885 ERFURT – 1976 WIESBADEN
„Komp. 56/38“. 1956. Öl auf Leinwand.
65,5 × 80cm. Signiert und datiert unten links:
Ritschl 56. Signiert, betitelt, datiert und nummeriert auf der Leinwand verso: Ritschl Komp. 56/38.
Rahmen.
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430 *
200 | 201
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
372
ROGGE
CLAUDIA
373
ROGGE
CLAUDIA
“Ever/After, Purgatory III”. 2011. C-Print auf Diasec.
165 × 215cm.
«rapport110707»/»rapport160305»/
«rapport270606». 2005. Serie von 3 C-Prints auf
Aludibond. Jeweils 38,4 × 48,5cm. Betitelt, datiert
und nummeriert auf Etiketten verso und mit
schwarzem Filzstift signiert. Jeweils Ex. 13/20.
1965 DÜSSELDORF – LEBT UND ARBEITET IN DÜSSELDORF
Minimaler Aufrieb am oberen Bildrand links.
Ansonsten in sehr gutem Zustand. Eines von 6
Exemplaren.
Zu dieser Arbeit liegt ein Zertifikat der Fotografin in
Kopie vor.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
1965 DÜSSELDORF – LEBT UND ARBEITET IN DÜSSELDORF
Fotografien in sehr gutem Zustand.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
374
RONG
REN
1960 NANJING
Plant woman. 2000. Acryl/Holzschnitt, Holz.
120 × 120 × 4cm. Signiert und datiert verso: Ren
Rong 2.200. Darüber chinesisches Schriftzeichen.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
202 | 203
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
375
ROTH
DIETER
1930 HANNOVER – 1998 BASEL
München. 1971. Farbserigrafie auf SCHOELLERSHAMMER 4G (Trockenstempel).
68 × 89cm (73 × 102cm). Signiert und datiert.
Rahmen.
Blatt leicht gewellt und unregelmäßig gebräunt.
Leichte Verschmutzungen in den Randbereichen.
Strichförmiger rötlicher Aufrieb in der Mitte der unteren Blattkante. Verso leichte Verschmutzungen.
Reste alter Montierung an der oberen und rechten
Blattkante.
Eines von 115 signierten und datierten Unikaten.
Literatur:
Dobke, Dirk: Druckgraphik – Catalogue Raisonné
1947 – 1998, Hamburg/London 2003, Wvz.-Nr. 159.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 *
376
SAINT-PHALLE
NIKI DE
1930 NEUILLY-SUR-SEINE – 2002 SAN DIEGO/KALIFORNIEN
Lit (Last night I had a dream). 1968. Bemalter
Kunstharz. 120 × 66 × ca. 14cm.
Provenienz:
Guy Pieters Gallery, Knokke-le-Zoute
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
Galerie Wolfgang Ketterer, München 1990
Guy Pieters Gallery, Knokke-le-Zoute 1990, Abb. auf
Einladungskarte
Literatur:
Hulton, Pontius u.a.: Niki de Saint Phalle – Catalogue raisonné 1949 – 2000, Volume I, Bern 2001,
Wvz.-Nr. 486, Farbabb. (hier abweichende Maße:
123 × 63 × 10cm).
Ausst.-Kat. Niki de Saint Phalle, Galerie Wolfgang
Ketterer, München 1990, Farbabb. o.S.
„Für uns alle beginnt es vielleicht mit einem Traum,
oder mit einer fernen Erinnerung, oder mit einer
Ahnung an Dunkelheit, oder im Rhythmus eines
Liedes – in einem dieser lichtvollen Augenblicke,
in denen man etwas Verlorengegangenes wiederfindet. Lebhaft erkennt man plötzlich etwas, etwas
wird urplötzlich deutlich, was lang verborgen war.
Aber im Aufblitzen eines Augenblicks sind diese
Momente der Klarheit wieder dahin, und was vor
dem inneren Auge kurz erschienen war, ist nur
mehr eine trügerische Nebelfigur. Niki de Saint
Phalles fest­gehaltene und beklemmend vertraute
Imaginationen kommen eben diesen flüchtigen
Augenblicken, die das Bestehende und Verlorene
verbinden, noch am nächsten.“ (Parente, Janice, In:
Hulton, Pontius u.a.: Niki de Saint Phalle – Catalogue
raisonné 1949 – 2000, Volume I, Bern 2001, S. 72).
Ende der 1960er Jahre kehrt Niki de Saint Phalle
zu den mystischen Ideen und Kreaturen ihrer
frühen Werke zurück. Sie beginnt, sowohl in ihren
Zeichnungen als auch in ihren Skulpturen, ihre
tiefsten Gedanken und Ängste zu offenbaren. Die
Grenzen zwischen Traum, Realität und Phantasie
verwischen. Immer wieder mischen sich Ironie und
Humor mit ernsten Themen wie Tod oder Krankheit.
Im Jahr 1968 erschafft sie verschiedene Reliefs
und mehrteilige Wandskulpturen mit dem Titel „Last
night I had a dream“. Zentrales Motiv ist dabei meist
sie selbst, (gemeinsam mit Jean Tinguely?) im
Bett liegend. Um dieses zentrale Motiv angeordnet,
finden wir, gleichsam wie eine erzählerische Figurenkomposition angeordnet, Fragmente aus einem
Traum: tanzende und schwangere Nanas, Monster,
Drachen, Herzen, Schlangen, Schlösser, Vögel usw.
Niki de Saint-Phalle gewährt uns in dieser Serie
einen sehr privaten Einblick in ihre lebendige Phantasie genauso wie in ihre tiefgründige Gefühlswelt.
€ 50.000 – 70.000 | $ 63.500 – 88.900
204 | 205
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
377
SAINT-PHALLE
NIKI DE
1930 NEUILLY-SUR-SEINE – 2002 SAN DIEGO/KALIFORNIEN
California Nana Vase. 2000. Polyester, farbig
gefasst. 33 × 19 × 19cm. Bezeichnet, datiert und
nummeriert auf der Unterseite: Niki de Saint Phalle,
2000, 129/150. Gerhard Haligon (Hrsg.). Ex. 129/150.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480 *
206 | 207
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
378
SCHEID
BERND
379 ..
SCHONEBECK
EUGEN
„Oklahoma“. 2011. Öl auf Leinwand. 146 × 130cm.
Signiert, datiert und betitelt verso auf Leinwand und
Keilrahmen: B. Scheid 2011 ‹Oklahoma›.
Ohne Titel. 1965. Bleistift auf Papier. 24,5 × 20,5cm.
Signiert und datiert unten rechts: Schönebeck 65
sowie bezeichnet: Maj.
€ 3.500 – 5.500 | $ 4.445 – 6.985
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
1948 DRESDEN – LEBT UND ARBEITET IN BONN
1936 HEIDENAU/DRESDEN
Beigabe: Deckblatt mit typografischem Eindruck
„EUGEN SCHÖNEBECK“.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
380
SAURA
ANTONIO
1930 HUESCA – 1998 CUENCA
“Portrait”. 1981. Öl auf Leinwand. 73 × 60cm.
Signiert, betitelt, datiert und Maßangaben auf dem
Keilrahmen verso: SAURA «PORTRAIT» 12-81 1981
73 × 60cm sowie Widmung. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
208 | 209
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
381
SAURA
ANTONIO
1930 HUESCA – 1998 CUENCA
Ohne Titel. 1962. Tusche und Deckweiß auf Papier,
auf Karton aufgezogen. 21 × 25cm. Signiert und
datiert unten rechts: Saura 62. Modellrahmen.
Ausstellungen:
Galerie Stadtler, Paris 1965, Nr. 18.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
382
SCHULTZE
BERNARD
1915 SCHNEIDEMÜHL – 2005 KÖLN
„Stunde eines schwarzen Pan“. 1986.
Öl auf Leinwand. 120,5 × 100,5cm. Signiert und
datiert unten rechts: Bernard Schultze 86. Sowie
verso bezeichnet: Bernard Schultze 86 „Stunde
eines schwarzen Pan“.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
210 | 211
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
383
SCHULTZE
BERNARD
1915 SCHNEIDEMÜHL – 2005 KÖLN
„traumverloren im Labyrinth“. 1999.
Öl auf Leinwand. 100 × 80cm. Signiert, betitelt
und datiert auf der Leinwand verso oben: Bernard
Schultze 1999 «traumverloren im Labyrinth».
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
384
SCHULTZE
BERNARD
1915 SCHNEIDEMÜHL – 2005 KÖLN
Visit Massachusetts. 1965. Mischtechnik
(Öl, Bleistift, Collage) auf Platte. 102 × 73cm. Signiert und datiert unten rechts: Bernard Schultze 65
sowie verso bezeichnet „Visit Massachusetts“ 1965
Bernard Schultze.
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
212 | 213
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
EMIL
SCHUMACHER
Der Maler, Grafiker und Objektkünstler ist einer der
wichtigsten Vertreter des deutschen Informel. Von
der Kunst der Nouvelle École de Paris angeregt,
experimentiert er mit dem Eigenwert der Farbmaterie und ihrer psychischen Wirkung. Dabei legt er
den Fokus auf die Spannung zwischen malerischer
Textur und grafischer Formgeste (dies gilt auch
für die Tastobjekte, die er von 1956 bis 1959 aus
verschiedenen Materialen fertigt). Zudem setzt er
in den 1960er und 1970er Jahren die Zerstörung
des Bildträgers etwa mittels Einritzungen oder
Hammerschlägen als Kompositionsmittel ein. Im
Spätwerk bindet er Bildelemente in die Gestaltung
ein, die Gegenstände oder Figuren assoziieren.
Von 1932 bis 1935 studiert Schumacher Grafik an
der Kunstgewerbeschule Dortmund. Dann wendet
er sich der Malerei zu. 1947 präsentiert er seine
erste Einzelausstellung und gründet die Künstlergruppe „junger westen“. Nach einem Parisaufenthalt 1951 malt er erste abstrakte Bilder. Ab 1955
nimmt er im In- und Ausland an bedeutenden
Ausstellungen teil, so beteiligt er sich 1959 an der
Biennale von São Paulo und an der documenta
in Kassel (auch 1964), dazu erhält er zahlreiche
Preise. Als Professor lehrt er von 1958 bis 1960 an
der Hamburger Kunsthochschule und von 1966 bis
1977 an der Kunstakademie Karlsruhe. Ab 1968
ist er Mitglied der Berliner Kunstakademie. Darüber
hinaus unterrichtet er als Gastprofessor 1967/68
an der Minneapolis School of Art und 1991 am
Concorso Superiore Internazionale del Disegno der
Fondazione Antonio Ratti in Como. 1969 und 1975
verbringt er längere Aufenthalte auf Djerba und ab
1971 auf Ibiza.
Vertreten unter anderem in:
Emil Schumacher Museum Hagen
Museum Folkwang Essen
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main
Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen
Sprengel Museum Hannover
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Tate Britain, London
Tate Modern, London
Chelsea Art Museum, New York
San Francisco Museum of Modern Art
385
SCHUMACHER
EMIL
1912 HAGEN – 1999 IBIZA
Gahib. 1979. Mischtechnik auf Holz. 124 × 171cm.
Signiert unten links: Schumacher. Bezeichnet und
datiert verso oben links Gahib 1979. Dazu Maßangaben. Modellrahmen.
Provenienz:
Sammlung Reinheimer, Sindelfingen.
Wenn Emil Schumacher daran geht, ein Bild zu
malen, dann tut er dies ohne zuvor eine genaue
Idee davon zu haben, wie er es gestalten wird und
wie es am Ende aussehen könnte. Es ist allein die
Bereitschaft, etwas zu tun, die ihn dazu bringt:
„Ich gehe dann in mein Atelier und mache irgendeine Tätigkeit, umkreise das Thema, das zur Debatte
steht. Das Malen umkreise ich, ich greife es nicht
direkt an, ich bereite mich durch irgendetwas vor.
Ich muss mich warmlaufen, um überhaupt laufen
zu können. Dann stelle ich mir die Leinwand (...),
die ich bemalen will, auf die Staffelei. Diese weiße
Fläche ist für mich eine Herausforderung. Ich tue
irgendetwas, und sei es nur die Verschmutzung der
Fläche, um mich zu provozieren, etwas in völliger
Freiheit getan zu haben, was mich zum nächsten
Schritt auffordert. Ich setze eine Linie, und diese Linie geht dann beispielsweise durch einen Farbfleck,
den ich vorher gesetzt habe. Und jetzt beobachte
ich; aber es ist nicht so, dass ich diesen Vorgang
rein intellektuell überwache, dass ich genau wüsste, was nachfolgen muss. Vielmehr muss ich mich
ganz einfach führen lassen durch das, was mich
treibt, was mich zwingt, etwas zu tun. Es entsteht
ein Wechselspiel zwischen schon Vorhandenem
und Neuem, und daraus bildet sich dann etwas,
das ich zu einem gewissen Zeitpunkt in den Griff
bekomme. Dann weiß ich auf einmal, wohin meine
Arbeit tendiert, ich erkenne mein Thema. Ich fange
das Bild nicht mit einer bestimmten Vorstellung
an, wie ich überhaupt das, was ich denke, für das
Bild für unwichtig halte. Was das Bild ausmacht, ist
das Erlebnis, das ausstrahlt.“ (Schumacher, 1987,
zit. nach: Auszug aus einem Werkstattgespräch,
in: Ausst.-Kat. Emil Schumacher – Werke aus den
Jahren 1955 – 1990, Galerie Neumann, Düsseldorf
u.a. 1992, S. 60). Wichtig ist ihm auch, dass das
Bild nicht „akkurat fertig gemalt“ ist. Denn es muss
immer noch offen sein, damit der Betrachter es mit
vollenden kann. So sind seine Arbeiten stets eine
Einladung zum kontemplativen Verweilen.
€ 100.000 – 150.000 | $ 127.000 – 190.500
214 | 215
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
386
SKOTNES
CECIL
1926 LONDON – 2009 CAPE TOWN
“Icon No 13”. 1990. Mischtechnik (Holz, Messing,
Öl) auf Holzplatte. 98,5 × 83,5cm. Signiert und
datiert (geritzt) am unteren Bildrand: C-Skotnes 90.
Betitelt und Nummernvermerk verso: ICON NO 13
No. 3 (eingekreist). Rahmen.
Provenienz:
Goodman Gallery, London (Aufkleber)
Privatsammlung Deutschland.
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
216 | 217
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
387
SOTO
JESÚS RAFAEL
1923 CIUDAD BOLIVAR (VENEZUELA) – 2005
Ohne Titel. 1968. Mischtechnik (bemaltes Holz,
Metall, Nylonfaden). 49 × 50 × 19cm. Signiert und
datiert verso: Soto 1968.
Provenienz:
Galerie Hans Mayer, Düsseldorf (1972 erworben)
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
„mack über soto: sein name besteht aus zwei
silben, die sich entsprechen; die arbeiten, die
seinen namen tragen (und keinen anderen), zeigen
ebenso das prinzip der entsprechung: eine linie
begegnet einer linie.
kein künstler hat der linie diese optische bewegung
gegeben, die soto „vibration“ nennt. vibration ist nur
ein anderer name für soto.
die linie auf der fläche, die fläche aus linien, die linie
um raum, der raum aus linien, die linien zwischen
den linien, der raum zwischen den linien, tausend
linien, eine linie, der betrachter vor der linie, der betrachter im raum der linien, ... das alles ist vibration.
die virtuelle bewegung im artifiziellen raum ist ein
künstlerisches problem, das mich ebenso wie andere künstler seit jahren fasziniert; aber kein künstler
hat sich so entschieden, so bedingungslos, so
unwiderrufbar seiner aufgabe gestellt, wie soto.
er hat das leise und stetig getan, er hat sich weder
von seinen eigenen mitteln noch von anderen
versuchungen verführen lassen; seine moral ist
einfach wie seine mittel: er ist allein bei sich selbst,
er ist vollkommen frei.
soto ist der sänger, der die stille singt; durch ihn ist
die stille der bewegung sichtbar geworden.
der alte könig saul ist heute die ganze welt. Juli
1968“ (Ausst.-Kat. Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen, Düsseldorf 1968, o.P.)
€ 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200
388
SOTO
JESÚS RAFAEL
1923 CIUDAD BOLIVAR (VENEZUELA) – 2005
Ohne Titel. Aus: edition original 1. 1964. Mischtechnik (Serigrafie auf Papier, Farbe auf Karton).
44,2 × 39 × 9,3cm. Signiert und nummeriert verso
auf einem Etikett des Herausgebers: Soto 91/100.
Edition Hans Möller, Hofhaus Presse, Düsseldorf
(Hrsg.). Ex. 91/100. In Objektkasten aus Holz und
Glas.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
218 | 219
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
389
STAUDT
KLAUS
1932 OTTERNDORF
Ohne Titel. 1989/90. Holz und Dispersionsfarbe, in
Objektkastenrahmen. 56 × 56 × 6,5cm. Signiert und
datiert auf der Rückseite des Objektkastens: Klaus
Staudt 90. Signiert, datiert sowie weitere Angaben
zum Werk auf Etikett auf dem Objektkasten verso.
Im Rahmen beschrieben.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
390
..
STOHRER
WALTER
1937 STUTTGART – 2000 SCHOLDERUP
220 | 221
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Ohne Titel. 1986. Mischtechnik über Radierung auf
Velin. 76 × 55cm. Signiert und datiert unten links:
W. Stöhrer. Verso Anmerkung des Künstlers. Modellrahmen.
€ 4.500 – 6.000 | $ 5.715 – 7.620
391
STRUTH
THOMAS
1954 GELDERN (NIEDERRHEIN) – LEBT UND ARBEITET IN BERLIN
“Lake Street/the Loop, Chicago”. 1990. Gelatinesilberabzug von 1990 auf Agfa-Papier. 55,5 × 44,2cm
(60 × 48,5cm). Signiert, betitelt, datiert, nummeriert und Jahr des Abzugs mit Bleistift verso: Lake
Street/the Loop Chicago 1990 7/10 Thomas Struth
Print: 1990. Ex. 7/10. Rahmen.
Fotografie an der unteren und linken Kante minimal
gewellt. Minimaler Fremdpartikel am rechten Bildrand mittig. Ansonsten in sehr gutem Zustand.
Literatur:
Schirmer/Mosel (Hrsg.): Thomas Struth –Unconscious Places. München 2012, S. 154 (Abb.), S. 259.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
392
STURM
HELMUT
1932 FURTH IM WALD/BAYERN – 2008 PULLACH BEI MÜNCHEN
222 | 223
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Ohne Titel. Ca. 1961. Öl auf Leinwand.
99,5 × 69,3cm. Signiert unten rechts: STURM.
Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
Galerie Christa Schübbe, Art Cologne 2003
Museum Villa Stuck, München (Aufkleber)
Palazzo Grassi (Aufkleber)
Literatur:
Ausst.-Kat. Gruppe SPUR 1958-1965 Lothar
Fischer Heinmrad Prem Helmut Sturm HP Zimmer,
Galerie Christa Schübbe anlässlich der Ausstellung
„spur – meine geschichte“, Art Cologne 2003, Abb.
(o.P.).
Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter:
Los 359, 360 und 431
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
393
TADEUSZ
NORBERT
1940 DORTMUND – 2011 DÜSSELDORF
Ohne Titel. 1975. Öl auf Leinwand. 100 × 69,5cm.
Signiert und datiert verso: tadeusz 75. Rahmen.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
394
TADEUSZ
NORBERT
1940 DORTMUND – 2011 DÜSSELDORF
Ohne Titel (Akt auf Stuhl). 1972. Öl auf Karton,
verso typografisch bedruckt. 62 × 46cm. Signiert
und datiert mit Bleistift: Tadeusz 1972. Rahmen.
€ 3.500 – 4.500 | $ 4.445 – 5.715 *
224 | 225
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
395
TADEUSZ
NORBERT
1940 DORTMUND – 2011 DÜSSELDORF
Ohne Titel. 1994. Öl auf Leinwand. 60 × 120cm. Signiert und datiert verso: 1994 Tadeusz 94. Rahmen.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
396
TAYLOR-WOOD
SAM
1967 LONDON
226 | 227
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Philip Seymour Hoffman. 2004. C-Print auf Alumi­
ni­um. 120 × 120cm. Ex. 3/6. Rahmen. Im Rahmen
beschrieben.
Provenienz:
White Cube, London (Aufkleber).
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620 *
397
THIELER
FRED
1916 KÖNIGSBERG – 1999 BERLIN
Ohne Titel. 1953. Mischtechnik auf Karton.
48 × 67cm. Signiert und datiert unten rechts:
F Thieler 53. Modellrahmen.
Nicht im Werkverzeichnis von Sigrid Melchior
aufgeführt.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
398
THIELER
FRED
1916 KÖNIGSBERG – 1999 BERLIN
Komposition. 1956. Gouache auf leichtem Karton.
68 × 95cm. Signiert und datiert unten rechts:
F. Thieler 56. Im Rahmen beschrieben.
Provenienz:
Galerie Nothelfer, Berlin.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
228 | 229
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
399
THIELER
FRED
1916 KÖNIGSBERG – 1999 BERLIN
Ohne Titel. Ca. 1964. Mischtechnik auf Holz.
120,5 × 90cm. Signiert unten links: F. Thieler.
Rahmen.
Nicht im Werkverzeichnis von Sigrid Melchior
aufgeführt.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
400
TINGUELY
JEAN
1925 FREIBURG – 1991 BERN
„Maschinenbild Haus Lange“. 1960.
Schwarz gefasste Holzplatte mit fünf weiß bemalten Metallelementen, verso: Holzräder, Gummibänder, Metallbefestigungen, Elektromotor 220V.
65 × 65 × 8cm. Ex. 10/16.
„Das Museum Haus Lange in Krefeld, wo 1960 eine
Tinguely-Ausstellung stattfand, bat den Künstler
um den Entwurf eines Reliefs. Dieses sollte von
jenen Besuchern nachgebaut werden können,
die zusätzlich zum Katalog einen Plan sowie ein
nummeriertes und von Tinguely signiertes Los
Das Objekt ist voll funktionstüchtig und durch einen erwarben. Von 50 gedruckten Exemplaren wurden
Stecker mit Schalter zu bedienen.
30 verkauft, 20 behielt das Museum. Im Auftrag der
Plankäufer führte Alfred Otto Müller, unter Tinguelys
Dieser Arbeit liegt eine signierte Bestätigung des
Aufsicht, von den verkauften Reliefplänen allein
Künstlers bei.
deren 16 zuhanden des Museums aus.“ (Bischoffberger, Christina, Zürich 1982).
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
Literatur:
Bischofberger, Christina: Jean Tinguely, Catalogue Raisonné, Skulpturen und Reliefs, Bd.1,
1954 – 1968, Zürich 1982, Wvz.-Nr. 0207, Abb.
230 | 231
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
401
TWOMBLY
CY
1929 LEXINGTON – 2011 ROM
Roman Notes III. 1970. Farbige Offsetlithographie
auf Velin. 86,5 × 69,5cm. Signiert, datiert und
nummeriert (verso). Neuendorf Verlag, Hamburg
(Hrsg.). Rahmen.
Im Rahmenausschnitt minimal gebräunt. Minimale
Knickspuren. Verso leichte Verschmutzungen.
Umlaufend Reste alter Montierung.
Blatt aus der 6-teiligen Serie. Die einzelnen Drucke
können zu einem Bild zusammengefügt werden.
Literatur:
Bastian, Heiner: Cy Twombly – Das graphische Werk
1953 – 1984, A catalogue raisonné of the printed
graphic work, München/New York 1984,
Wvz.-Nr. 23.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
GÜNTHER UECKER
Der Maler, Grafiker und Objektkünstler Günther
­Uecker ist durch seine Nagelbilder und Nagelobjekte
international bekannt. Von 1949 bis 1953 studiert
er Malerei in Wismar und Berlin-Weißensee. Dann
siedelt er zunächst nach West-Berlin und 1955
schließlich nach West-Deutschland über. Hier führt
er sein Studium bis 1958 in Düsseldorf fort. Während dieser Zeit findet er zu dem Thema, mit dem
er sich bis heute beschäftigt: Lichtdynamik und
Monochromie (Beschränkung auf die Farbe Weiß).
Anfangs versieht er den Bildgrund und Rahmen, ab
1962 auch Alltagsgegenstände mit strukturierten,
reliefartigen Übernagelungen. Mit den in rhythmischen Reihungen, unterschiedliche Ausrichtungen
und Verdichtungen gesetzten Nägeln ruft er ein
subtiles Licht-und-Schatten-Spiel hervor. Daneben gestaltet er Environments mit lichtbewegten
Objekten. 1961 tritt er der Künstlergruppe „ZERO“
bei und wendet sich zunehmend einer kinetischen
Lichtkunst zu. Schon in den 1960er Jahren zeigt er
seine Arbeiten bei wichtigen Ausstellungen, so etwa
auf der documenta 1964, 1968 und 1977 wie auch
auf der XXXV. Biennale in Venedig. Ab den 1970er
Jahren schafft er auch Filme und Bühnenbilder. Von
1976 bis 1995 ist er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Während dieser Zeit unternimmt
er zahlreiche Reisen durch Südamerika, Afrika und
Asien. Inspiriert von der Kunst der Naturvölker und
vom Zen-Buddhismus fertigt er in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre kinetische Installationen an,
in denen er Naturmaterialen einbezieht. Daneben
malt er expressive „Aschebilder“, als Reaktion auf
das Tschernobyl-Unglück. 1999 gestaltet er den
Andachtsraum im Deutschen Bundestag in Berlin.
Vertreten unter anderem in:
Neue Nationalgalerie, Berlin
Hamburger Bahnhof, Berlin
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Museum Folkwang Essen
Museum Ludwig , Köln
Tate Britain, London
Harvard University Art Museums, Cambridge/USA
National Center for Contemporary Art (NCCA),
Moskau
Toyota Municipal Museum of Art, Toyota Aichi
Museum of Tianjin Academy of Fine Arts,
Tianjin/China
232 | 233
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
402
UECKER
.
GUNTHER
1930 WENTDORF
„Aggressives Objekt“. 1972. Nägel und Graphit, auf
Leinwand, auf Holz aufgezogen.
31,2 × 30,1 × 9,5cm. Betitelt, signiert und datiert
unten rechts: Aggressives Objekt Uecker 72.
Es liegt eine Fotoexpertise des Künstlers von 2013
vor.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
„Das Nagelobjekt gehört zu Uecker wie das Concetto
spaziale zu Fontana und die Monochromie zu Yves
Klein. Uecker beobachtet früh, dass die Bürsten,
die er selbst herstellte, um seine ersten Bilder
zu bearbeiten, einen höheren Wirklichkeitsgrad
hatten als die Bilder selbst. Und so begann er, aus
diesen Geräten künstlerische Objekte zu machen,
die zunächst sehr zufällig, dann immer klarer,
komplizierter und virtuoser, man könnte auch
sagen selbstbewusster, wurden. Kein Mensch hat
in seinem Leben so viele Nägel verarbeitet wie
Günther Uecker und so variantenreich. Die Arbeitsweise bestimmte Größe und Dichte der Strukturen.
Die Felder hängen von der Reichweite der Arme, die
Nagelstellung von der Dicke seiner Finger ab, ganz
gleich, ob die Nägel intuitiv oder planmäßig, frei
oder regelhaft geschlagen werden. Die Herstellung
geschieht in der Regel auf der Erde in einer überaus
konzentrierten und physisch anstrengenden Aktion.
Während andere Objekte in der Vorstellung und oft
auch in Zeichnungen vorgeklärt werden, entstehen
die Nagelobjekte spontan, fallen die Entscheidungen im Augenblick. Obwohl es bestimmte Typen
dieser Felder gibt (bewegt, regelmäßig, gereiht,
kreisförmig), so sieht doch jedes anders aus, ist
von Lust, Konzentration und physischer Kraft, auch
Aggressivität abhängig. Diese kann sich gegen das
Objekt oder (wo die Nägel mit den Spitzen auf uns
gerichtet sind) auch gegen den Betrachter richten,
vor dem er sich gleichsam verteidigt. So werden diese Objekte Ausdruck von Spannung und Gelöstheit
gleichermaßen. (Honisch, Dieter: Günther Uecker,
Berlin 1984, S. 25).
€ 60.000 – 80.000 | $ 76.200 – 101.600
403
UECKER
.
GUNTHER
404
UECKER
.
GUNTHER
Nagel. Multiple. Stahl, partiell oxidiert.
178 × 17 × 17cm. Bezeichnet im unteren Teil des
Nagels: UECKER. Galerie Waßermann, München
(Hrsg.).
Hommage à Achim von Arnim und Clemens von
Brentano. 1969. Rosafarbenes Büchlein und weißes
Kissen mit Stecknadeln. 14 × 10 × ca. 4,5cm.
Signiert auf dem Kissen unten rechts: Uecker. Rolf
Kuhn Verlag, Olfe/Aachen (Hrsg.). Ex. 200/200.
Glaskasten.
1930 WENTDORF
Eines von 100 Exemplaren.
Provenienz:
Waßermann Galerie, München (Rechnung in Kopie).
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
234 | 235
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
1930 WENTDORF
Das Heft beinhaltet Zeilen des Liedes „Guten Abend,
gute Nacht“ aus „Des Knaben Wunderhorn“ und
eine Übersetzung des Künstlers.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
405
UHLIG
MAX
1937 DRESDEN
„Kleine Buschlandschaft“. 1980. Öl auf Leinwand.
61 × 130cm. Signiert und mehrfach datiert verso:
...(?)Uhlig Aug/Sept. 1980. Hier zudem betitelt.
Rahmen.
Provenienz:
Staatliche Kunstgalerie Dresden, 1987.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
406
VASARELY
VICTOR
1906 PÉCS/UNGARN – 1997 PARIS
Ohne Titel. (Aus: Belle-Isle). Mischtechnik
(Steine, Glas, bemalter Gips). 28 × 48cm. Signiert
unten rechts: Vasarely. Künstlerrahmen.
Die Echtheit der vorliegenden Arbeit wurde von
Pierre Vasarely bestätigt. Das Werk wird
von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, in das
in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der
Gemälde von Victor Vasarely aufgenommen.
Im Jahr 1947 verbringt Victor Vasarely einige Wochen in Belle-Île-en-Mer (ehemals Belle – Isle). Hier
beeindruckten ihn vor allem die maritime Landschaft sowie die einzigartige Atmosphäre am Meer,
die durch die feuchte Luft und die gigantischen
Wassermassen der Wellen entsteht, die ohne einen
bestimmten Rhythmus und doch in regelmäßigen
Abständen den Strand erreichen. Vasarely schreibt
in dieser Zeit folgendes in sein Notizbuch: „Die Kiesel, die Muscheln am Strand... Die Strudel, der Nebel
auf hoher See, die Sonne, der Himmel. Ich bin mir
sicher, dass ich im Kies, in den Scherben zerbrochener Flaschen, die von dem Kommen-und-Gehen der
Wellen geschliffen worden sind, die wahre innere
Geometrie der Natur erkennen kann.“(...)
1947 hatte Vasarely die Phase des Arbeitens mit
Staffelei und Farbpalette überwunden. Stattdessen
machte er es sich zur Gewohnheit, immer ein Notizbuch zur Hand zu haben, um bei jeder Gelegenheit
kleine Skizzen oder Notizen anfertigen zu können.
Für ihn gab es mehrere Möglichkeiten, sich von der
Natur inspirieren zu lassen. So sammelte er von
Zeit zu Zeit kleine Steine, deren Form ihn besonders
berührte und brachte so eine ganze Sammlung mit
nach Paris. Erst hier gelingt es ihm, hierin die plastische Wahrheit zu erkennen und ein künstliches
Abbild dieser Formen zu entwickeln; sie alle vereint
eine tiefe Ähnlichkeit, die durch die langsame Arbeit
der Abnutzung des Wasser entstanden ist.
Weiterhin schreibt Vasarely zu jener Zeit: „Mich
zogen vor allem die Kieselsteine von Belle-Isle an,
dieser Glanz, der durch die Wellen entsteht und
die endlose Vielfalt an ellipsenartigen Formen, die
hieraus entstehen. (...). Aus dem Vorhaben heraus,
die Formen der puren Natur voll und ganz zu
respektieren, entstand die Idee, eine Arbeit mit dem
Titel „Belle-Isle“ zu schaffen, in der Kieselsteine und
kleine Glassscherben in einer Form mit flüssigem
Gips eingelassen werden (...). Der Übergang vom
Natürlichen zum Abstrakten entstand also durch
eine durchaus natürliche Spontanität.“
(Aus: Laffont, Robert (Hrsg.): Vasarely Plasticien.
Un homme et son metier. Paris 1979, S. 162 –164.)
€ 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200
236 | 237
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
407
WAGEMAKER
JAAP
1906 HAARLEM – 1972 AMSTERDAM
„Ararat“. 1965. Mischtechnik (Farbe, Holz, Nägel
u.a.) auf Leinwand. 165 × 130cm. Signiert und datiert unten rechts: Wagemaker 65. Signiert, betitelt,
datiert und Maßangaben verso. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Niederlande
Ausstellungen:
Haus der Kunst, München 1968 (Aufkleber)
Kunsthalle Bremen 1972, Kat.-Nr. 36
238 | 239
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Literatur:
Heijer, Simon den/Knaap, Marike van der: Jaap
Wagenmaker – Schilder van het elementaire, Zwolle
1995, S. 178, Wvz.-Nr. S.65-011/J.W. Nr. 350
(s/w Abb.)
Ausst.-Kat. Jaap Wagenmaker, Bilder-Materialbilder
und ausgewählte Beispiele exotischer Plastik aus
der Sammlung Wagenmaker, Kunsthalle Bremen
1972, Kat.-Nr. 36 (ohne Abb.).
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
ANDY
WARHOL
Der amerikanische Maler, Grafiker und Filmemacher ist einer der Hauptvertreter der Pop-Art. Von
1945 bis 1949 studiert er am Carnegie Institute of
Technology in Pittsburgh. Anschließend arbeitet er
als Werbegrafiker und Illustrator u. a. für ModeZeitschriften in New York. Um 1960 wendet er sich
der freien Kunst zu und gründet 1962 die „Factory“,
eine Art Experimentier-Werkstatt für Film, Fotografie, Musik und Druckgrafik. Hier gestaltet er die
ersten Serienbilder („Campbell’s Soup“, 1962). Als
Vorlage für die Gemälde dienen ihm v.a. Werbeanzeigen und Comics, wobei er durch das Wiederholen des banalen Motivs die Wahrnehmung des
Betrachters zu manipulieren sucht. Im Bestreben
die persönliche Handschrift völlig zu eliminieren,
bedient er sich schließlich dem Siebdruck-Verfahren
nach fotografischen Vorlagen und lässt seine
Assistenten die Bilder ausführen. Mit den Serien
zu Todes- und Katastrophenthemen begründet er
die Pop-Art („Electric Chair“, 1966). In den 1970er
Jahren porträtiert er dann v.a. Berühmtheiten der
New Yorker Gesellschaft. In dieser Zeit beginnt er
mit neuen Techniken und Ausdrucksformen zu
experimentieren (mit Urin durch Oxidation auf
Kupferfarbe: „Piss Paintings“, um 1978; Verwendung von Diamantenstaub: „Joseph Beuys“, 1980).
Im folgenden Jahrzehnt widmet er sich wieder
stärker der Malerei, wobei er religiöse Motive Alter
Meister aufgreift („Last Supper“ nach Leonardo da
Vinci, 1986). Neben dem malerischen und druckgrafischen Werk beschäftigt sich Warhol ab 1963
auch intensiv mit dem Film. Zudem veranstaltet er
multikulturelle Events mit Rockmusikern.
Vertreten unter anderem in:
The Getty Center, Los Angeles
Los Angeles County Museum of Art – LACMA, Los Angeles
The Metropolitan Museum of Art, New York City
MoMA – Museum of Modern Art, New York City
Tate Modern, London
Stedelijk Museum Amsterdam
K20 Grabbeplatz, Düsseldorf
Museum Ludwig, Köln
Hamburger Kunsthalle
Pinakothek der Moderne, München
408
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Chocolate. Ca. 1983. Schokolade auf Leinwand.
46 × 38cm. Kastenrahmen.
Auf der Rahmenrückwand oben rechts mit Werk­
nummer bezeichnet: PA 98.006.
Provenienz:
Estate of Andy Warhol/The Andy Warhol Foundation
for the Visual Arts, New York.
„In Warhols Spätwerk wird sein ‚modus operandi‘
sogar eindeutiger als in seinem frühen künstlerischen Schaffen der 1960er Jahre. Wie alle anderen
Vertreter der Pop Generation der 1950er und 1960er
Jahre entdeckt Warhol das neue und gewaltige
Territorium der amerikanischen Konsumkultur
und Massenkommerzialisierung und macht es zu
seinem künstlerischen Arbeitsbereich. Diese Entdeckung gab der Kunst in dieser Ära neue Energie und
Optimismus. Aber der Enthusiasmus der 1960er
Jahre begann sich in der darauffolgenden Dekade
abzukühlen. Was Warhol betrifft endete die Sensibilität für die 1960er Jahre auf dessen Höhepunkt
mit der 1968er Bewegung als er angeschossen
wurde und dabei beinahe ums Leben kam. In den
darauffolgenden Dekaden nahm das Todesthema
einen immer größeren Stellenwert in seinem Werk
ein. Er beginnt sich von den Symbolen der Massenkultur abzuwenden und bezieht traditionelle Symbole der Melancholie (Schädel) und Gewalt (Waffen
und Messer) in seine Kunst ein. Seine Aufmerksamkeit richtet er auch auf den kunstgeschichtlichen
Kanon, wie das Abendmahl des Leonardo da Vinci,
oder religiöse und ideologische Symbole – Kreuze,
Hammer und Sichel und Mao Tse-Tung.
Zur selben Zeit erweitert er seine Techniken der Malerei in einer Weise, die seine Bedenken gegenüber
der Malerei als Medium wiederspiegeln, darunter
seine bekannten Oxidations- und Camouflagebilder.
An dieser Änderung der Themen und Techniken
erkennt man eindeutig Warhols Wunsch sich als
Künstler der großen Tradition, fern ab von rein
amerikanisch Kulturreferenzen, zu etablieren.“
(Übersetzt aus: Gagosian Gallery (Hrsg.): Cast a
Cold Eye – The Late Work of Andy Warhol, New York
2006, S. 10)
Die vorliegende Arbeit zeigt deutlich die experimentelle Auseinandersetzung mit der Malerei in
Warhols Spätwerk. Bei der monochromen Arbeit
verzichtet Andy Warhol, wie auch in den Oxidationsund Camouflagebildern, auf eine gegenständliche
Darstellung. Die Auswahl des Malmaterials, in
diesem Fall Schokolade, weist noch auf Bezüge der
amerikanische Massenkultur auf, die jedoch durch
den künstlerischen Farbauftrag völlig verfremdet
und in einen neuen Kontext gestellt wird.
€ 60.000 – 80.000 | $ 76.200 – 101.600 *
240 | 241
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
409
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Marilyn Monroe (Marilyn). 1967. Farbserigrafie
auf leichtem Karton. 91,5 × 91,5cm. Signiert und
nummeriert (verso). Factory Additions,
New York (Hrsg.). Ex. 181/250. Rahmen.
242 | 243
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Knickspuren in der linken oberen und der linken unteren Ecke. Rahmungs- und montierungsbedingte
Helligkeitsunterschiede im Randbereich. Vereinzelte
minimale Fingerabdrücke in den Randbereichen.
Horizontale strichförmige Bereibung in der Bildmitte. Verso unregelmäßig gebräunt und leichte
Verschmutzungen.
besitzt er die Fähigkeit, Massenmedien und bildende Kunst für über vier Jahrzehnte zu vereinen.
Seine „Marilyn“ Darstellungen, sei es in Gemälden
oder als Druckgrafiken, verkörpern seine Obsession
mit berühmten Persönlichkeiten, Schönheit und
Tod. Auf der Suche nach der Möglichkeit, Konsumprodukte in seinen Gemälden vielfältig darzustellen,
Das Blatt gehört zu der zehnteiligen Mappe gleichen experimentiert Warhol mit verschiedenen DruckNamens.
techniken wie Stempeldruck, Schablonendruck und
Siebdruck. Während des Sommers 1962 lernt er
Literatur:
das Verfahren des Siebrucks mittels Fotobelichtung
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
kennen und beginnt mit den ersten Versuchen
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand anhand von Fotos bekannter Persönlichkeiten. Zu
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.28.
diesem Zeitpunkt, am 5. August 1962, starb Marilyn
Monroe. Warhol faszinierte die Verbindung von
Warhol ist einer der wichtigsten Vertreter der Pop
berühmter Persönlichkeit und Tragödie an diesem
Art Bewegung der frühen 1960er Jahre, deren
Ereignis und er schuf seine bis dato umfangreichste
Künstler die charakteristischen Bilder der kommer- Serie von Siebdrucken anhand des „Marilyn“ Motivs.
ziellen und populären Kultur in die Kunst integrieDieses sollte seinen populären Erfolg als Künstler
ren und somit eine eigene neue Formensprache
manifestieren. (Übersetzt aus: Ketner, Joe D. II:
entwickeln. Dadurch gelingt es Warhol, mit seiner
Andy Warhol, New York 2013, S. 66)
Generation zu kommunizieren.
Er rebelliert gegen den vorherrschenden amerikaDas Motiv der „Marilyn“ zählt bis heute zu den
nischen Expressionismus und die informelle Kunst Ikonen der Pop Art.
in Europa während der 1950er Jahre. Durch seine
Ausbildung im Bereich Grafikdesign und Illustration € 40.000 – 60.000 | $ 50.800 – 76.200
410
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Mao. 1972. Farbserigrafie auf Beckett High White.
91 × 91cm. Signiert und nummeriert.
Castelli Graphics and Multiples, Inc.,
New York (Hrsg.). Ex. 125/250. Rahmen.
Blatt gebräunt und leicht gewellt. Zwei kleine Einrisse (je 0,5cm) an der oberen Blattkante. Knickspuren in den Ecken sowie eine Knickspur in der linken
Blattkante oben. Fachmännisch retuschierte
Fehlstellen in der unteren linken Blattkante (roter
Druckbereich). Leichte Flecken (?) im oberen
grünen Farbbereich. Verso umlaufend mit Papier
hinterlegte Blattkante (vor Signatur durch den
Künstler). Vereinzelte leichte Wasserflecken.
Auf der Rückseite neben der gestempelten Nummerierung befindet sich der Copyrightstempel des
Künstlers und des Druckers Styria Studio, Inc., New
York. Das Blatt gehört zu der zehnteiligen Serie mit
dem Bildnis Maos.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints, A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz.-Nr. II.93, Farbabb.
€ 35.000 – 45.000 | $ 44.450 – 57.150 *
411
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Joseph Beuys (State I). 1980/83. Farbserigrafie
auf Lenox Museumskarton. 101 × 81cm. Signiert
und nummeriert. Edition Schellmann & Klüser, München/New York (Hrsg.). Ex. 140/150. Rahmen.
Nur im Streiflicht sichtbare Oberflächenbereibung
im linken und rechten Randbereich. Verso Farbspuren sowie vereinzelte leichte Verschmutzungen.
In der unteren linken Ecke befindet sich der
Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith,
New York. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und der Herausgeber.
Die Serigrafie ist die erste von drei verschiedenen
Farbvarianten des Motives.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.242, Farbabb.
€ 7.000 – 9.000 | $ 8.890 – 11.430
244 | 245
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
412
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Beethoven. 1987. Farbserigrafie auf Lenox Museumskarton. 101,3 × 101,5cm (101,7 × 102cm).
Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.). Ex. 24/60.
Rahmen. – Minimalste Oberflächenbereibungen im
unteren Randbereich. Verso Verschmutzungen und
Farbspuren.
Das Blatt ist unten rechts mit dem Trockenstempel
des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite befindet sich der ZertifikatStempel mit der handschriftlichen Nummerierung
sowie der Unterschrift von Drucker und Nachlassverwalter.
Diese Farbserigraphie ist das vierte Blatt der gleichnamigen Serie.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.393, Farbabb.
€ 30.000 – 40.000 | $ 38.100 – 50.800
413
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Cologne Cathedral. 1985. Farbserigrafie und Diamantstaub auf Lenox Museumskarton.
100 × 80cm. Signiert. Hermann Wünsche, Bonn/
New York (Hrsg.). Rahmen. Bei dieser Serigrafie handelt es sich um eine von 80
TP-Exemplaren, die alle unterschiedliche Farbvarianten haben und somit Unikate sind. Diese Abzüge
erschienen außerhalb der Mappen-Auflage.
Rahmungsbedingt leichte Oberflächenbereibungen
an den Kanten. Minimale, nur im Streiflicht sichtbare, Oberflächenbereibungen im pinken Farbbereich. Fingerabdruck(?) neben der Signatur. Verso
Farbspuren und leichte Verschmutzungen.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987,
Mailand 2003 (4. Aufl.), vgl. Wvz-Nr. IIB.361-364.
Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York,
versehen. Auf der Rückseite unten rechts befindet
sich der Copyrightstempel des Künstlers und der
Herausgeber.
246 | 247
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
€ 22.000 – 28.000 | $ 27.940 – 35.560
414
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Cologne Cathedral. 1985. Farbserigrafie und Diamantstaub auf Lenox Museumskarton.
100 × 80cm. Signiert und nummeriert.
Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.). Ex. HC 5/15.
Rahmen.
Minimaler Fingerabdruck im oberen linken Eckbereich. Nur im Streiflicht sichtbare Oberflächenbereibungen im roten Farbbereich. Verso leichte
Verschmutzungen und Farbspuren.
Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel
des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und des Herausgebers.
Die Serigrafie gehört zu der vierteiligen Mappe
gleichen Namens. Abzug außerhalb der Auflage von
60 signierten und nummerierten Exemplaren.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand
2003 (4. Aufl.), Wvz-Nr. II.362, Farbabb.
€ 18.000 – 22.000 | $ 22.860 – 27.940
415
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Cologne Cathedral. 1985. Farbserigrafie und
­Diamantstaub auf Lenox Museumskarton.
100 × 80cm. Signiert und nummeriert.
Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.). Ex. HC 6/15.
Rahmen.
Oberflächenbereibungen im schwarzen Farbbereich. Verso leichte Verschmutzungen.
Das Blatt ist unten links mit dem Trockenstempel
des Druckers Rupert Jasen Smith, New York, versehen. Auf der Rückseite befindet sich der Copyrightstempel des Künstlers und des Herausgebers.
248 | 249
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Die Serigrafie gehört zu der vierteiligen Mappe
gleichen Namens. Abzug außerhalb der Auflage von
60 signierten und nummerierten Exemplaren.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987,
Mailand 2003 (4. Aufl.), Wvz-Nr. II.364, Farbabb.
€ 10.000 – 15.000 | $ 12.700 – 19.050
416
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Blackglama (Judy Garland). 1985. Farbserigrafie
auf Lenox Museumskarton. 96 × 96cm. Signiert und
nummeriert. Ronald Feldman Fine Arts, Inc.,
New York (Hrsg.). Ex. 153/190. Rahmen.
Minimale Oberflächenbereibungen in dem Bereich
der Kanten sowie rechts neben dem Kopf. Verso
leichte Verschmutzungen. Reste bzw. Spuren alter
Montierung an der oberen Kante.
Unten rechts ist der Trockenstempel des Herausgebers und des Druckers Rupert Jasen Smith, New
York, zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich der
Copyrightstempel der Great Lakes Mink Association und des Künstlers. Das Blatt ist eine von zehn
Serigrafien aus der Mappe „ADS“.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.351, Farbabb.
€ 12.000 – 15.000 | $ 15.240 – 19.050
417
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Tomato-Beef Noodles (Campbell’s Soup). 1969.
Farbserigrafie auf leichtem Karton. 81 × 47,5cm.
(88,5 × 58,5cm). Signiert und nummeriert (verso).
Factory Additions, New York (Hrsg.). Ex. 123/250.
Rahmen.
Blatt stellenweise minimal gewellt. Minimale
Oberflächenaufriebe im roten Farbbereich. Verso
minimale Verschmutzungen.
Das Blatt gehört zu der 10-teiligen Mappe
„Campbell‘s Soup II“.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.61.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
250 | 251
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
418
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Jaqueline Kennedy III (Jackie III). 1966. Farbserigrafie auf leichtem Karton. 101,5 × 76cm. Stempelsignatur und Nummerierung. Original Editions, New
York (Hrsg.). Ex. 178/200. Rahmen.
Auf der Rückseite von fremder Hand bezeichnet:
Weitzdörfer (obere Kante), 29 (eingekreist;
untere rechte Ecke.)
Die Serigrafie stammt aus der Mappe
„11 Pop Artists III“, die Arbeiten von elf Künstlern
beinhaltet.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.361.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
419
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Fiesta pig. 1979. Farbserigrafie auf Arches 88.
54,5 × 77,5cm. Signiert und nummeriert.
Axel Springer Verlag, Hamburg (Hrsg.). Ex. 119/200.
Rahmen.
Blatt minimal gewellt. Minimale, nur im Streiflicht
sichtbare, Oberflächenbereibungen.
In der unteren linken Ecke befindet sich der
Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith,
New York, sowie auf der Rückseite unten links der
Copyrightstempel des Künstlers.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.184, Abb.
€ 5.000 – 7.000 | $ 6.350 – 8.890
252 | 253
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
420
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Flowers. 1964. Farbige Offsetlithografie auf Velin.
55,5 × 55,5cm (58,5 × 58,5cm). Signiert und
datiert. Leo Castelli Gallery, New York (Hrsg.).
Rahmen.
Blatt in den Randbereichen unregelmäßig gebräunt.
2 minimale Oberflächenverluste im linken Randbereich. Verso Spuren alter Montierung im oberen
Blattbereich.
Eines von wahrscheinlich 300 signierten und
nummerierten Exemplaren. Die Offsetlithografie
erschien zur Warhol-Ausstellung 1964 in der Leo
Castelli Gallery, New York.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 –1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.6, Farbabb.
€ 8.000 – 12.000 | $ 10.160 – 15.240
421
WARHOL
ANDY
1928 PITTSBURGH – 1987 NEW YORK
Kiss 1966. 1966. Serigrafie auf Plexiglas, gebogen.
31 × 20,5cm (37,5 × 20,5cm). In originalem
Plexiglasständer, gebogen (37,5 × 20,5 × 13,5cm).
Signatur in Prägedruck und handschriftliche
Nummerierung. Tangelwood Press, Inc., New York.
Ex. 45/75.
Die Arbeit entstand für das Projekt
„Seven objects in a box“ von sieben Künstlern.
Literatur:
Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol
Prints – A Catalogue Raisonné 1962 – 1987, Mailand
2003 (4. Auflage), Wvz-Nr. II.8.
€ 3.000 – 5.000 | $ 3.810 – 6.350
254 | 255
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
422
WESSELMANN
TOM
1931 CINCINNATI – 2004 NEW YORK
Beautiful Bedroom Kate. Farbserigraphie auf Velin.
74,6 × 120,8cm (88,7 × 135,7cm). Signiert und
nummeriert. Ex. PP 2/6. Rahmen.
Vertikal verlaufende Knickspur über die gesamte
Höhe des Blattes im linken Blattbereich. Leichte
Verschmutzung im oberen Randbereich rechts.
Im Rahmen beschrieben.
Mit dem Trockenstempel „Screened Images“
­versehen.
€ 7.500 – 9.500 | $ 9.525 – 12.065 *
423
WESSELMANN
TOM
1931 CINCINNATI – 2004 NEW YORK – NACH
Bedroom Blonde. 1986/1987. Porzellan, farbig gefasst. 35 × 44,5 × 3,5cm. Signiert (gedruckt) rechts
unten: Tom Wesselmann. Verso auf der Plakette
des Herausgebers nochmals signiert und nummeriert. Rosenthal limitierte kunstreihen (Hrsg.).
Ex. 76/100.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
256 | 257
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
F RITZ
WINTER
Der Maler und Grafiker ist einer der herausragenden
Protagonisten der deutschen Nachkriegskunst. In
seinen ausgewogenen, abstrakten Kompositionen,
die er ab ca. 1930 schafft, knüpft er an die Kunst
des „Blauen Reiters“ wie des Bauhauses an. Ab den
1950er Jahren setzt er sich mit den Stilmitteln
des Informell und der Farbfeldmalerei auseinander.
Dabei sucht er stets die verborgenen elementaren Kräfte und Strukturen der Natur sichtbar zu
machen.
Angeregt von Werken Modersohn-Beckers und van
Goghs fertigt er 1924 erste Bilder an. Von 1927
bis 1930 studiert er am Dresdener Bauhaus bei
Kandisky, Klee und Schlemmer. Zudem besucht er
1929/30 Kirchner in Davos. 1930 siedelt er nach
Berlin, wo er einige Zeit im Atelier von Gabo arbeitet
und die erste Einzelausstellung in Deutschland
zeigt. Zudem gründet er mit Künstlerfreunden die
Ateliergemeinschaft „Studio Z“. 1931/32 lehrt er an
der Pädagogischen Akademie in Halle. 1937 erhält
er Malverbot, zurückgezogen arbeitet Winter nun
in Diessen am Ammersee. Nach dem Krieg zieht er
nach München, wo er 1949 Mitbegründer der Künstlergruppe „ZEN 49“ ist. 1953 lehrt er als Gastprofessor an der Landeskunstschule Hamburg. 1954
verlässt er den Deutschen Künstlerbund nach einer
Auseinandersetzung mit dem 1. Vorsitzenden Karl
Hofer über die abstrakte Malerei. 1955 nimmt er
eine Professur an der Kunsthochschule Kassel an
und beteiligt sich an der documenta (auch 1959).
1965 präsentiert er sein Werk in der ersten großen
Retrospektive. Winter erhält zahlreiche Auszeichnungen, so 1951 den 1. Preis des Deutschen
Künstlerbundes Berlin, 1957 den Internationalen
Grafikpreis Tokyo und 1972 den Orden „Pour le
Mérite“.
Vertreten unter anderem in:
Fritz-Winter-Haus, Ahlen
Fritz-Winter-Atelier, Diessen/Ammersee
Museum Folkwang Essen
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Pinakothek der Moderne, München
Kunstmuseum Stuttgart – Galerie der Stadt Stuttgart, Stuttgart
Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Galleria d’Arte Moderna di Bologna
Kirchner Museum Davos, Schweiz
San Francisco Museum of Modern Art
424
WINTER
FRITZ
1905 ALTENBÖGGE – 1976 HERRSCHING
„und – Rot“. 1967. Öl auf Leinwand. 90 × 81cm. Signiert und datiert unten rechts: FWinter 67. Betitelt,
nochmals signiert und datiert verso oben links:
und – Rot, FWinter 67. Dazu schwarz ausgestrichene, z.T. unleserliche Bezeichnungen: Kl. Fo... , rechts
Schwarz. Rahmen.
Das Gemälde ist nicht im Werkverzeichnis von
Gabriele Lohberg aufgeführt.
Inspiriert von der Kunst seiner Lehrer Kandinsky
und Klee sowie von den romantisch-religiösen
Ideen Marcs wagt Fritz Winter in den 1930er Jahren
mit abstrakten geometrischen Kompositionen den
ersten Schritt zur Gegenstandslosigkeit. Malverbot
und die Kriegsereignisse zwingen ihn dann von
1937 bis 1949, das künstlerische Schaffen stark
einzuschränken. In dieser Zeit wendet er sich
dem Arbeiten auf Papier zu und findet um 1944
zu organisch-biomorphen Formen. Als er 1949 die
Gruppe „Zen 49“ mitgründet, in der sich die bedeutendsten Künstler des Informel vereinen, nimmt er
zwar die neuen Tendenzen dieser Kunstströmung
auf, folgt jedoch weiter seinem eigenen Weg. So
erinnern die mit expressivem, großzügigem Duktus
gemalten „Bandzeichenbilder“ an kalligraphische
Schriftzeichen Ostasiens, die vor geometrischen
Flächenstrukturen erscheinen. Diese Hintergrundgestaltung macht Winter schließlich ab 1961 zum
Hauptthema seiner Malerei. Durch die Verwendung
weniger Farben und Formen gelangt er zu ruhigeren, aber vielteiligen Kompositionen und zu einem
neuen Raumverständnis.
Wie bei den Arbeiten „und – Rot“ und „Links-Rot“
legt er nun aus einem Grundton bzw. Grundkontrast
seine „Farbmodulationen“ an: Aus unregelmäßigen,
über- und nebeneinander liegenden Farbflächen
gestaltet er ein geschlossenes Bezugssystem,
das er mitunter wieder auflockert. Dabei lotet er
den Wert (hell/dunkel), die Qualität (warm/kalt,
stumpf/leuchtend) und die Wirkung (nah/fern) der
Farben aus (Lohberg, Gabriele: Fritz Winter – Leben
und Werk, München 1986, S. 88). So erscheinen
einige der Farbsegmente als feste Schicht, andere
lassen durch ihre Transparenz das Darunterliegende sichtbar werden. Manche Partien betonen die
Materialität der Farbe, indem sie durch einen z.T.
sehr pastosen Farbauftrag reliefartigen Charakter
erhalten. Kontrastreich ist nicht nur der Farbauftrag, sondern ebenso die Wechselbeziehung von
leuchtendem Rot, Blau, Schwarz und erdigen Brauntönen. Da Braun alle Farben in sich vereint, hat es
eine beruhigende Wirkung auf die farbräumlichen
Vorgänge innerhalb des Bildes.
258 | 259
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Assoziationen von Wachstum und Aufblühen
kommen hier auf, die Winters romantisches Naturgefühl zum Ausdruck bringen. Stets sind seine
mit Energien und Ordnungsstrukturen durchzogenen Kompositionsgefüge ein Pendant zur Natur –­ Menschliches, Erdhaftes und Kosmisches ist
ihnen verschlüsselt eingeschrieben. So geben sie
Einblicke in die Schöpfungskraft und Gesetzmäßigkeit der Natur und veranschaulichen deren innere
Zusammenhänge: „Ich bin an die Natur gebunden,
aber nicht an ihre Formäußerung, sondern an die
meinen ... Es kommt nicht darauf an zu zeigen,
was da ist, sondern zu offenbaren, was auch da ist;
denn es ist weit mehr da, als wir sehen können, und
weit mehr da, als wir selbst sind.“ (Winter, zit. nach:
Karl Ruhrberg, Die Malerei in Europa und Amerika
1945 – 1960, Köln 1992, S. 56).
€ 25.000 – 35.000 | $ 31.750 – 44.450
425
WINTER
FRITZ
1905 ALTENBÖGGE – 1976 HERRSCHING
„Links-Rot“. 1967. Öl auf Leinwand. 70,5 × 60,5cm.
Signiert und datiert unten rechts: FWinter 67.
Betitelt sowie nochmals signiert und datiert verso
unten: Links-Rot, fWinter 67. Rahmen.
Provenienz:
Galerie Thomas, München (Aufkleber)
€ 15.000 – 20.000 | $ 19.050 – 25.400
260 | 261
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
426
WINTER
FRITZ
1905 ALTENBÖGGE – 1976 HERRSCHING
„Grau-Blau“. 1964. Öl auf Leinwand. 80 × 91cm.
Signiert und datiert unten rechts: FWinter 64.
Signiert, betitelt und datiert auf der Leinwand verso:
Grau-Blau Winter 64. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
Lohberg, Gabriele: Fritz Winter – Leben und Werk,
mit einem Werkverzeichnis der Gemälde und einem
Anhang der sonstigen Techniken, München 1986,
Wvz.-Nr. 2503 (Abb.).
€ 30.000 – 50.000 | $ 38.100 – 63.500
427
WUNDERLICH
PAUL
1927 EBERSWALDE – 2010 SAINT-PIERRE-DE-VASSOLS
Ohne Titel (Vogelfrau Kopf). 1985. Öl und Bleistift
auf Leinwand. 115 × 80,5cm. Signiert und datiert
unten links: Wunderlich 85. Verso nochmals signiert
und datiert: Wunderlich 85. Rahmen.
€ 6.000 – 8.000 | $ 7.620 – 10.160
262 | 263
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
428
WURM
ERWIN
1954 BRUCK/MUR – LEBT UND ARBEITET IN WIEN
Kampf der Hausfrauen um die besten Töpfe. 1987.
Öl, auf zusammengepresstem Blecheimer.
41 × 43 × 4cm. Monogrammiert und datiert unten
rechts: W. 87.
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
429
ZANGS
HERBERT
KREFELD 1924 – 2003
Ohne Titel (F5). 1975. Acryl auf Leinen.
192 × 137cm. Signiert und datiert oben rechts:
Zangs 75. Verso nochmals signiert: Zangs.
Wir danken Frau Emmy de Martelaere, Paris, für die
freundliche wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
Privatsammlung Süddeutschland
€ 4.000 – 6.000 | $ 5.080 – 7.620
264 | 265
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
430
ZAO WOU-KI
(ZHAO WUJI)
1921 PEKING – 2013 SCHWEIZ
Ohne Titel. Aquarell auf TRAIT ARCHES (Wasserzeichen). 31 × 23,5cm. Signiert (japanisch) in der Darstellung unten rechts: Zao Wou-ki. Modellrahmen.
€ 20.000 – 30.000 | $ 25.400 – 38.100
431
ZIMMER HP
(HANS-PETER)
1936 BERLIN – 1992 SOLTAU
Hundeleben. 1961. Öl auf Leinwand. 79,5 × 89,5cm.
Signiert unten links: Zimmer. Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung Schweiz
Ausstellung:
Galerie Christa Schübbe, Art Cologne 2003
Literatur:
Ausst.-Kat. Gruppe SPUR 1958 –1965 Lothar
Fischer Heinmrad Prem Helmut Sturm HP Zimmer,
Galerie Christa Schübbe anlässlich der Ausstellung
„spur – meine geschichte“, Art Cologne 2003, Abb.
(o.P., hier abweichende Maßangabe).
Weitere Werke der Gruppe SPUR finden Sie unter Los
359, 360 und 392.
€ 18.000 – 24.000 | $ 22.860 – 30.480
266 | 267
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
UNSER NEUES HAUS
FÜR IHRE KUNST
Im Sommer ist VAN HAM von Bayenthal nach
Köln-Raderthal in einen außergewöhnlichen
Neubau gezogen. Die Herbstauktionen 2014
sind der spektakuläre Auftakt für den modernen Bau, dessen großzügige Architektur viel
Raum für Kunst aus allen Bereichen bietet, von
Alten Meistern bis hin zur Zeitgenössischen
Kunst. Auf dem mehr als 5.000m² großen
Grundstück im Kölner Süden wurde ein prägnanter Baukörper geschaffen, der von außen
und im Bereich der Ausstellung eine museale
Ruhe ausstrahlt, in der sich die eigene Schönheit und Qualität der Kunstobjekte entwickeln
können.
Der Bau spiegelt das Konzept von VAN HAM
für die Zukunft wider: Bei aller Eigenständigkeit
ist dieser Entwurf beispielhaft für die Moderne
und weist gleichzeitig in die Gegenwart. Hier
sehen wir den Schwerpunkt für die Zukunft
von VAN HAM. Selbstverständlich fühlen wir
uns der Tradition unseres Hauses verpflichtet
und werden auch weiterhin „Generalisten“
bleiben. Unsere traditionellen Gebiete der Alten
Meister, der Malerei des 19. Jahrhunderts und
des Kunstgewerbes bringen wir auch im Neubau wunderbar zur Geltung, ebenso wie unser
neuster Bereich der Asiatischen Kunst.
„Auktionshaus baut museal“
Kölner Stadtanzeiger, 26. September 2013
„Schließlich ist das Auktionshaus eine Kölner
Erfolgsgeschichte“
Kölner Stadt-Anzeiger, 5.9.2014
„Funktional und elegant genug, um
die Konkurrenz auf dem Kölner Kunstmarkt
neu zu bestimmen“
FAZ, 6.9.2014
„Neubau ist ein Bekenntnis“
Kölner Stadt-Anzeiger, 26.9.2013
ZERO
21. 3. — 8. 6. 2015
Martin-Gropius-Bau
Berlin
ich esse ZERO,
ich schlafe ZERO,
ich liebe ZERO.
Die internationale Kunstbewegung
der 50er & 60er Jahre
Gefördert durch die:
KÜNSTLERINDEX
INDEX OF ARTISTS
A
Ackermann, Max
1– 4, 500
Ackermann, Peter
650
Ahlers-Hestermann, Friedrich
501
Albers, Josef
651
Alt, Otmar
200, 652
Anatol653
Anderle, Jiri
654, 655
Antes, Horst
201– 203, 656
Anton, Peter
657
Anzinger, Siegfried
204
Appel, Karel
205, 206, 658
Archipenko, Alexander
502
Arman (Armand Fernandez) 208, 659
Augustinus, Paul
660
C
Calder, Alexander
714
Campendonk, Heinrich
16
Chagall, Marc
17 – 20
514 – 525
Champion, Theo
526, 527
Chia, Sandro
220
Chillida, Eduardo
221 – 225, 715
Chossy, Regine von
716
Christo
717, 718
Chryssa, Vardea M.
719
Chuikov, Ivan
720 – 722
Chunya, Zhou
226
Cimiotti, Emil
723
Clarenbach, Max
528
Clavé, Antoni
724
B
Corinth, Lovis
21
Balkenhol, Stephan
661, 662 Croissant, Michael
725, 726
Balwé, Arnold
5 – 7
Bargheer, Eduard
8, 503 – 505 D
Barlach, Ernst
9 Dahmen, Karl Fred
727, 728
Barry, Robert
663, 664 Dahn, Walter
227
Baselitz, Georg
Dalí, Salvador
22 – 27, 529 – 535
(Georg Kern)
209, 665, 666 Davringhausen,
Baugniet, Marcel-Louis
506 Heinrich Maria
536 – 538
Baumeister, Willi
10 Dehnel, Sabine
729
Beck, Herbert
667 Delvaux, Paul
539, 540
Becker, Boris
210 Dexel, Walter
730, 731
Beckmann, Max
507, 508 Dine, Jim
732
Benetton, Simon
668 Dix, Otto
28, 29, 541 – 542
Benner, Gerrit
11 Dongen, Kees van
543
Berges, Werner
669 – 672 Dorazio, Piero
733 – 737
Berke, Hubert
673 – 677 Douglas Beer, Tjorg
738
Berner, Bernd
678 – 681 Dreher, Peter
739, 740
Bernhard, Franz
682 Drewes, Werner
30
Bertelli, Renato Giuseppe
12 Droese, Felix
741
Bertoia, Val
211 Dubuffet, Jean
228
Beuys, Joseph
212, 214 Duchow, Achim
742
683 – 696 Dumas, Marlène
743
Beuys, Joseph und
Brodmann, Jörg
693 E
Beuys, Joseph und Uriburu
213 Eliasberg, Paul
744
Bird, Henry Richard
509 Erhardt, Hans Martin
745
Bissier, Julius Heinrich
13, 14 Ernst, Max
31 – 33, 544, 545
Blais, Jean Charles
697, 698
Boberg, Oliver
699 F
Bogart, Bram
215 Fangor, Wojciech Voy
229
Bonalumi, Agostino
216 Fathwinter (eigentlich
Bonato, Victor
700 Fred A. Th. Winter)
746, 747
Bonies, Bob
701 Fautrier, Jean
34
Borowsky, Natascha
702, 703 Feininger, Lyonel
35, 546
Botero, Fernando
217 Feser, Albert
547 – 549
Böttger, Herbert
510 Fiedler, Arnold
550, 551
Brandenburg, Ulla von
704 Filliou, Robert
748
Braque, Georges
15, 511, 512 Finke, Dieter
749
Breker, Arno
513 Fischer, Lothar
750
Broodthaers, Marcel
218 Flavin, Dan
230
Buetti, Daniele
705 Fleck, Ralph
751 – 753
Bunk, Holger
706 Fleischmann, Adolf Richard
231
Bury, Pol
219 Flores, Adonis
754
Buthe, Michael
707 – 713 Fontana, Lucio
235, 236, 756 A
270 | 271
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
I
Förg, Günther
233, 234 Ikemura, Leiko
817
755, 756 Immendorff, Jörg
269 – 271
Foujita, Tsugouharu
818, 819
(Léonard Foujita)
36 Irmer, Michael
272
Francis, Sam
237 – 239, 757 Istrati, Alexandre
820, 821
Freud, Lucian
232
Friedlaender, Johnny
758 – 760 J
Fruhtrunk, Günter
761 Jaeckel, Willy
564
Fürst, Peter H.
762 Jawlensky, Andreas
565
Fussmann, Klaus
240, 763 – 768 Jenkins, Paul
822 – 824
Jochims, Raimer
825 – 827
G
Gaul, August
37, 38, 552 K
Gaul, Winfred
769 Kalinowski, Horst Egon
828 – 831
Geiger, Rupprecht
241, 770 – 775 Kanoldt, Alexander
59
Gessner, Richard
553 Kanovitz, Howard
832
Ghenie, Adrian
242 Kerkovius, Ida
566, 567
Gilles, Werner
39 Keyser, Raoul de
273
Girke, Raimund
243 – 245 Kiefer, Anselm
274
Gonschior, Kuno
248, 788, 789 Kienholz, Edward
833
González Bravo, Justo
790, 791 Kim, In Sook
275, 834
Gotsch, Friedrich Karl
40 Kippenberger, Martin
835
Götz, Karl Otto
246, 247 Kirchner, Ernst Ludwig
568
776 – 787 Klein, Yves
276, 277
Graeff, Werner
792, 793 Klimsch, Fritz
60 – 66
Graham, Robert
794 Kneffel, Karin
836, 837
Graubner, Gotthard
249 – 251 Knoebel, Imi
278 – 280
Grieshaber, HAP
554 838, 839
Grossmann, Rudolf
555 Kokoschka, Oskar
67 – 69, 570
Grosz, George
41 Kolár, Jiri
840
König, Leo von
569
H
Konvolut
841, 842
Hadid, Zaha
253 Koons, Jeff
282, 847
Hambourg, André
42 Kopfermann, Sigrid
843 – 846
Hamilton, Richard
254, 255 Kosuth, Joseph
283
Haring, Keith
256, 800 Köthe, Fritz
281
Hartley, Alex
801 Kranz, Kurt
571
Hartmann, Erich
556, 557 Krieg, Dieter
848
Hauptmann, Ivo
43 – 45, 558, 559 Kriwet, Ferdinand
284
Hauser, Erich
257, 802 Kubach-Wilmsen,
Häusser, Robert
795 – 799 Anna und Wolfgang
849
Heckel, Erich
46-48, 560 Kuehn, Gary
850
Henning, Erwin
561 Kühlewein, Bernhard
285
Herkenrath, Peter
803 – 805
Hermanns, Ernst
258 L
Herold, Georg
806 Lamsweerde, Inez van
851
Hiaso, Chin
807 Léger, Fernand
572
Hirst, Damien
259 – 262 Leiberg, Helge
852
Höch, Hannah
562, 563 Levy, Arik
285 A
Höckelmann, Antonius
809, 810 Levy, Rudolf
70
Hockney, David
808 LeWitt, Sol
286 – 289
Hoenerloh, Stefan
263 Lichtenstein, Roy
290, 853 – 855
Hoerle, Heinrich
50, 51 Liebermann, Max
71, 72
Höfer, Candida
811, 812 Liu, Ye
291
Hofer, Karl
52 – 57 Longo, Robert
292
Hölzel, Adolf
49 Lucebert856
Hrdlicka, Alfred 264, 265, 813, 814 Lüpertz, Markus
293 – 299
Hubbuch, Karl
58 857 – 859
Hundertwasser,
Luther, Adolf
300 – 305
Friedensreich
266 – 268, 815, 816 860 – 863
M
Mack, Heinz
306 – 310, 864 – 867
Macke, August
73
Macke, Helmuth
573
Makowski, Zbigniew
868
Mané-Katz, Emmanuel
74
Manessier, Alfred
574
Mangold, Joseph
575
Mappenwerk
869 – 876
Mapplethorpe, Robert
311
Marc, Franz
576
Marcks, Gerhard
75, 76
Marìn, Manuel
877
Marini, Marino
312
Marioni, Joseph
313
Masereel, Frans
77, 577
Masson, André
314
Mathieu, Georges
315
Meckseper, Friedrich
878 – 880
Meese, Jonathan
881
Mestrovic, Ivan
78
Meyer, Harding
882, 883
Miotte, Jean
316
Miró, Joan
79, 80, 578 – 583
Modersohn, Otto
81
Modotti, Tina
84
Moll, Margarete (Marg)
82, 83
Mollenhauer, Ernst
85
Mölzer, Milan
884
Monreal, Andrés
885
Moore, Henry
584
Morellet, Francois
886
Mortensen, Richard
887
Mosson, George
585
Mueller, Otto
86
Munari, Bruno
586
Münch, Hanspeter
888
Music, Zoran
87
N
Nadel, Arno
587
Nádler, István
317
Nannucci, Maurizio
889
Nauen, Heinrich
588
Nay, Ernst Wilhelm 318, 890 – 892
Nemukhin,
Vladimir Nikolaevich
319 – 322
Neumann, Max
893 – 895
Niedermayr, Walter
896
Nitsch, Hermann
897
Noel, Martin
323
Nolde, Emil
88
O
Odenbach, Marcel
898
Opalka, Roman
324
Ophey, Walter
89 – 91
Oppel, Lisel
92
Orlan325
Ottersbach, Heribert C.
326
899, 900
P
Paeffgen, C.O. (Claus Otto) 327, 901
Paladino, Mimmo
328
Palermo, Blinky
(Peter Heisterkamp)
329
Pastor, Hanns
902
Paul, Peter
903
Peiffer Watenphul, Max
93, 589
Peiner, Werner
590 – 592
Pellon, Gabriel
904
Penck, AR (Ralf Winkler) 330 – 332
905, 906
Peské, Jean
94, 593, 594
Pettibon, Raymond
907
Pfahler, Georg Karl
333, 334, 908
Pflumm, Daniel
335, 336
Phillips, Peter
909
Picasso, Pablo
95 – 106
595 – 598
Piene, Otto
337 – 350
910 – 921
Pistoletto, Michelangelo
351, 352
Poliakoff, Serge
107 – 110
599, 600
Polke, Sigmar
353 – 358
922
Prachensky, Markus
923
Prem, Heimrad
359, 360
Pudlich, Robert
601, 602
Purrmann, Hans
111
Pusenkoff, George
361
Q
Quinte, Lothar
924, 925
R
Räderscheidt, Anton
113
603 – 607
Rainer, Arnulf
362, 363
Rauschenberg, Robert
364
Reyle, Anselm
363 A
Reynolds, Alan
926
Richter, Daniel
927
Richter, Gerhard
365 – 369, 928
Riopelle, Jean-Paul
370
Ritschl, Otto
371
Robert, Michel
608
Rogge, Claudia
372, 373
Rong, Ren
374
Ronkholz, Tata
929, 930
Rosso, Medardo
112
Rotella, Mimmo
931
Roth, Dieter
375, 932 – 945
Roth, Dieter und Björn
942
Royen, Peter
946 – 947
Ruthenbeck, Reiner
948
S
Saint-Phalle, Niki de
Sander, August
Saura, Antonio
Schad, Christian
114
Scharl, Josef
115, 116
Scheibe, Richard
117
Scheid, Bernd
378
Schinzel, Erwin A.
951
Schlemmer, Oskar
118
Schmidt-Rottluff, Karl
119, 120
Schnell, David
952
Schnell, Hans
953
Schoeller, Martin
954
Schönebeck, Eugen
379
Schoonhoven, Jan J.
955
Schultze, Bernard
382 – 384
956
Schumacher, Emil
385, 957 – 960
Schwarz, Reiner
961
Schwarzer, Bernd
962
SEO963
Simbari, Nicola
964
Sintenis, Renée
122
Skotnes, Cecil
386
Soto, Jesús Rafael
387, 388
Soulages, Pierre
965
Spero, Nancy
966
Spieker, Helga
967
Spoerri, Daniel
968
Sprotte, Siegward
614
Stahly, François
969
Staudacher, Hans
970
Staudt, Klaus
389
Stimm, Thomas
971
Stöhrer, Walter
390, 972, 973
Struth, Thomas
391
Stückgold, Stanislaus
615
Sturm, Helmut
392
Sturtevant, Elaine
974
Sylvansky, Pavel
616
Szymanski, Rolf
975
T
Tadeusz, Norbert
Tanguy, Yves
Tàpies, Antoni
Taylor-Wood, Sam
Thiel, Frank
Thieler, Fred
Thomkins, André
Ticha, Hans
Tillmans, Wolfgang
Tilson, Joe
Ting, Walasse
Tinguely, Jean
Trockel, Rosemarie
Trökes, Heinz
Tschinkel, Augustin
Tschudi, Lill (Lili)
376, 377, 949 Tübke, Werner
609 – 613 Tuymans, Luc
380, 381, 950 Twombly, Cy
393, 395
976, 977
123
978 – 980
396
981, 982
397 – 399
983
984
985
986
987 – 988
400, 989
990
991
617
124
992
993
401
U
Uecker, Günther
Uhlig, Max
Unbekannter Künstler
Ury, Lesser
402 – 404
994 – 1013
405
618
125
V
Vasarely, Victor
406, 1014 – 1021
Vecenaj, Ivan
1022
Viegener, Eberhard
619 – 622
Virnich, Thomas
1023
Vlaminck, Maurice de
623
Volz, Wolfgang
1024
Voss, Jan
1025
Vostell, Wolf
1026, 1027
W
Wagemaker, Jaap
407
Wang, Guangyi
1029
Warhol, Andy
408 – 421
1028 – 1034
Weiner, Lawrence &
Die Damen
1035
Wesselmann, Tom
422, 423
1036, 1037
Wicht, John G. F., von
1038 – 1041
Winter, Fritz
424 – 426
1042
Wintersberger, Lambert Maria 1043
Wollheim, Gert Heinrich
126,
624, 625
Wunderlich, Paul 427, 1044 – 1047
Wurm, Erwin
428
Z
Zangs, Herbert
429
Zao Wou-ki (Zhao Wuji)
430
1048 – 1052
Zeller, Magnus
127
Zimmer, HP (Hans-Peter)
431
ERLÄUTERUNGEN
ZUM KATALOG
EXPLANATIONS
TO THE CATALOGUE
MASSANGABEN
Maßangaben gelten in folgender Reihenfolge: Höhe, Breite, Tiefe; sie werden in
cm angegeben; Maße für graphische Blätter beziehen sich auf die Darstellungs­
größe, bzw. bei Radierungen und Kupferstichen auf die Plattengröße, sofern
nicht anders angegeben ist. Maßangaben in Klammern „( )“ beziehen sich auf
die Blattgröße.
MEASUREMENTS
Measurements are valid as follows: height, width, depth; they are given in cm;
measures of graphical works refer to the actual size of the representations;
respectively the plate size for etchings and engravings as far as not mentioned
otherwise. Measurements in brackets ”( )“ refer to the paper size.
SKULPTUREN
Künstlerangaben und Datierungen bei Skulpturen beziehen sich auf die
geistige Urheberschaft des Modells, die Ausführungen können auch später
oder posthum entstanden sein. Größen­an­gaben in cm werden ohne Sockel
angegeben.
ALLGEMEINE ANGABEN
Die Beschreibung der Kunstwerke wurde mit größter Sorgfalt vorgenommen.
Wesentliche Mängel sind im Katalog erwähnt. Der Zustand der Objekte wird
immer in der Schätzung berücksichtigt.
ZUSTAND
Da die Katalogtexte i.d.R. keine Angaben über den Zustand von Medium, Träger
und Rahmen enthalten, erteilen wir Ihnen gerne weitere Informationen auf
Anfrage. Für Rahmen kann keine Haftung übernommen werden.
NAME OHNE ZUSATZ
Unserer Meinung nach zweifelsfrei ein Werk des angegebenen
Künstlers.
SCULPTURES
Indication of the artist and date refer to intellectual authorship of the model;
the work may also have been executed later or after the artist’s death. Size is
stated in centimeters excluding base.
GENERAL REFERENCES
The description of the works of art has been given greatest care. The main
deficiencies are mentioned in the catalogue. The condition of the objects is
always being considered in the estimated price.
CONDITION
Since the catalogue text normally contains no particulars about the condition
of medium,substrate and frame, we will be happy to provide you further information upon request. No liability can be accepted for frames.
NAME WITHOUT ADDITION
In our opinion undoubtedly a work of the stated artist.
ZUGESCHRIEBEN (ATTRIBUTED)
In our opinion probably wholly or partly a work of the stated artist.
ZUGESCHRIEBEN
Unserer Meinung nach wahrscheinlich in Gänze oder in Teilen ein Werk des
angegebenen Künstlers.
WERKSTATT/SCHULE (WORKSHOP/SCHOOL)
In our opinion from the workshop of the stated artist, presumably under his
supervision.
WERKSTATT/SCHULE
Unserer Meinung nach aus der Werkstatt des angegebenen Künstlers, vermutlich unter seiner Aufsicht.
UMKREIS (CIRCLE)
In our opinion a contemporary work showing the influence of the stated artist.
UMKREIS
Unserer Meinung nach ein zeitgenössisches Werk, das den Einfluss des angegebenen Künstlers zeigt.
NACH
Unserer Meinung nach eine Kopie eines Werkes des angegebenen Künstlers.
TITEL IN „...“
Unserer Meinung nach ist das Werk von der Hand des Künstlers betitelt.
SIGNIERT/DATIERT
Unserer Meinung nach ist das Werk von der Hand des Künstlers signiert und/
oder datiert.
BEZEICHNET
Unserer Meinung nach ist das Werk von anderer Hand signiert/datiert.
272 | 273
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
NACH (AFTER)
In our opinion a copy of a work of the stated artist.
TITLE IN “...”
In our opinion the work was personally titled by the artist.
SIGNIERT/DATIERT
In our opinion the work was personally signed and/or dated by the artist.
BEZEICHNET
In our opinion the work was signed/dated by someone else later.
KÄUFE
PURCHASES
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genstände in unseren Räumen zu besichtigen. Für Fragen stehen Ihnen unsere
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be received at least 24 hours before the auction commences. Otherwise we
Bitte beachten Sie, dass Gebote schriftlich, per Fax oder über unseren Online-­
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Katalog, spätestens 24 Stunden vor Auktion, bei uns eintreffen müssen, da wir exploited until the reserve has been achieved or a bidder at the auction resp.
sonst deren Ausführung nicht zusichern können. Die angegebenen Höchstge- other written quotations are outbid. On lots with estimates exceeding € 500
bote werden nur so weit in Anspruch genommen, bis die Mindestpreise erreicht you are also able to bid by telephone.
oder bis die Saalbieter bzw. andere schriftliche Aufträge überboten sind. Bei
Schätzpreisen ab € 500 haben Sie auch die Möglichkeit, telefonisch mitzu­
OFFER FOR SALE AND AUCTIONING
steigern.
The objects listed in the catalogue will be offered for sale approximately 20%
below the estimated price i.e. usually below the reserve. Auctioning will pro­AUSRUF UND STEIGERUNG
gress in max. 10 %-steps; the auctioneer reserves the right to deviations.
Die im Katalog aufgeführten Objekte werden ca. 20% unterhalb des Schätz­
preises, damit i.d.R. unterhalb des Limits, ausgerufen. Gesteigert wird in max.
BUYERS PREMIUM
10 %-Schritten, wobei sich der Auktionator Abweichungen vorbehält.
For objects sold under the margin scheme a buyers premium of 28% on the first
€ 250,000 and 25% on all monies in excess thereof including VAT will be added
AUFGELD
on the bid award. Lots which are listed in the appendix to be sold with VAT are
Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 28% auf die ersten € 250.000 und auf
calculated in line with standard taxation, i.e. statutory turnover tax is levied on
die darüber hinausgehenden Beträge von 25% inkl. MwSt. (ohne Ausweis)
the bid price plus 24% premium on the first € 250,000 and 21% on all monies
berechnet. Bei Objekten, die im Anhang des gedruckten Kataloges als regel­in excess thereof. VAT currently amounts to 19%. Dealers who are entitled to
besteuert vermerkt sind, wird auf den Zuschlag ein Aufgeld von 24 % auf die
prior-tax deduction generally have the option of regular taxation. We kindly
ersten € 250.000 und auf die darüber hinausgehenden Beträge von 21 % berequest these dealers to inform us before invoicing.
rechnet. Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird hierbei die gesetzliche
Umsatzsteuer von z.Zt. 19% erhoben. Für Personen, die vorsteuerabzugsbeACQUISITION FROM THIRD COUNTRIES
rechtigt sind, besteht generell die Möglichkeit des MwSt.-Ausweises. Wir bitten Items which are marked by a ’*‘ have been imported from outside the EU to
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be sold at auction under Temporary Admission. When VAN HAM releases such
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HAM’s import VAT of currently 7% to VAN HAM. These lots will be invoiced under
Kunstwerke, die mit einem „*“ gekennzeichnet sind, wurden aus einem Dritt­the margin scheme. By the recharging of the import sales tax the buyer’s
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an den Käufer wird dieser zum Importeur und schuldet VAN HAM die Einfuhramount. The import sales tax as such is not separately identified. Upon request
umsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7%. So gekennzeichnete Kunstwerke werden
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differenzbesteuert angeboten. Durch die Weiterberechnung der Einfuhrumwith regular taxation. The value added tax can then entitle to deduct pre-tax or
satzsteuer erhöht sich das Aufgeld für die ersten € 250.000 auf 35% und für
be refunded with an export certificate for a third country.
die darüber hinausgehenden Beträge auf 32%. Die Einfuhrumsatzsteuer wird
als solche nicht getrennt ausgewiesen. Auf Anfrage unmittelbar nach der Auktion, kann die Rechnung für diese Objekte regelbesteuert ausgestellt werden.
Der Mehrwertsteuerausweis kann dann zum Vorsteuerabzug berec­h­tigen bzw.
kann bei einem Ausfuhrnachweis in ein Drittland erstattet werden.
Stand: 1.10.2014
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works of art as well as original photographic works, whose authors have
not been deceased at least 70 years before the end of the legal year of
purchase. The buyer is currently required to contribute 1,5% of the hammer
price for this purpose.
PAYMENT
Purchases must be paid in cash, by cheque or EC card during the auction
resp. two weeks after invoicing at the latest. Invoices made during or immediately after the auction are subject to review and may be corrected.
In case of remittance or payment in other currencies, exchange losses
and bank expenses go to the account of the purchaser. In case of payment
delay, interest to the amount of 1% per started month may be added to the
invoice total.
PICK-UP
Paid objects may be picked up during the auction. In case of pick-up at a later
date, we kindly request notification in order to avoid waiting times. Objects
not picked up three weeks after invoicing at the latest may be stored at the
purchaser’s expenses.
EXPORT
Exports to third (i.e. non-EU) countries will be exempt from VAT, and so will
be exports made by companies from other EU member states if they state
their VAT identification number. Persons who have bought an item at auction
and export it as personal Luggage to any third country will be refunded the
VAT as soon as the form certifying the exportation and the exporter’s identity
has been returned to the auctioneer. Our staff will be glad to advise you on
the export formalities. Export to countries outside the European Community
is subject to the restrictions of the European Agreement for the Protection of
Cultural Heritage from 1993 and the Unesco conventions from 1970.
VERSAND/ZOLL
Nach Erhalt einer schriftlichen Versandanweisung wird der Versand bestmöglich durchgeführt und auf Wunsch versichert. Bei einem Versand in ein NichtEU-Land ist bei einem Gesamtwarenwert ab € 1.000 die Vorlage von Ausfuhrge- SHIPMENT/EXPORT LICENCE
nehmigungen beim Zoll zwingend erforderlich. Für die Erstellung dieser Papiere Upon receipt of a written shipment notification, shipment will be made to the
berechnen wir € 25.
best conditions possible and will be insured upon request. For shipment to a
NON-EU-country in case of invoices of more than € 1,000 export documents
AUKTIONSERGEBNISSE
have to be presented at costumes which we will prepare for your for a fee of
Auktionsergebnisse werden in Echtzeit in den Onlinekatalog übertragen. Diese € 25.
bedürfen der Nachprüfung und sind ohne Gewähr. Auf Wunsch schicken wir
Ihnen Ergebnis- und Restantenlisten zu. Ab dem ersten Werktag nach Auktion
AUCTION RESULTS
können Sie bei uns die Ergebnisse erhalten und unter www.van-ham.com
Auction results are transferred in real time to the online catalogue. No
einsehen (Telefon: 0221· 925862-0).
responsibility is taken for the correctness of the results. List of results and
unsold items will be mailed upon request. Starting the first workday after
NACHVERKAUF
the auction, you may enquire about the results and find them at
In der Woche nach der Auktion können die unverkauften Objekte bei uns bewww.van-ham.com (telephone: +49 221· 925862-0).
sichtigt und zum Schätzpreis plus Aufgeld erworben werden.
AFTER SALE
Ein Euro entspricht 1,27 US $ bei den Schätzpreisen.
Starting the first day after the auction, the unsold objects may be inspected
at our premises and may be purchased at the estimate plus premium.
One Euro is equivalent to 1,27 US $ concerning the estimates.
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
EINLIEFERUNG
CONSIGNMENT
SCHÄTZUNGEN
Wir geben Ihnen gerne kostenlose und unverbindliche mündliche Schätzun­gen für Ihre Objekte, die Sie während unserer Geschäftszeiten präsentieren.
Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, persönlich zu kommen, geben wir
gerne eine Schätzung an Hand von Photos, die Sie uns bitte mit zusätzlichen
Informationen über Größe, Signaturen, Zustand etc. per Post oder Email zu­
schicken.
Bei größeren Sammlungen kommen unsere Experten auch gern auf Wunsch
zu Ihnen nach Hause.
ESTIMATES
We will gladly give you free and non-committal oral estimations for your objects, which you may bring onto our premises during our business hours.
Should you be unable to come personally, we will gladly mail you an estimate
based upon photographs which you kindly will send to us by post or email
along with additional information on size, signatures, condition, etc.
For larger collections, our experts will also visit you at home, if you wish.
PROVISION
Unsere Provision beträgt 15% vom Zuschlagpreis, bzw. 25% bei Zuschlägen bis
€ 2.000. Sollte ein Objekt unverkauft bleiben, entstehen für Sie keine Bearbeitungs- bzw. Versicherungskosten.
COMMISSION
Our commission is 15% of the hammer price resp. 25% in case of a hammer price up to € 2.000. Should an object not be sold, you will not incur any handling
resp. insurance cost.
ARTIST’S RESALE RIGHT (DROIT DE SUITE)
In accordance with § 26 of the German Copyright Law /UrhG the consigner
is legally obligated to pay droit de suite (artists’ resale rights) on all original
FOLGERECHTSUMLAGE
Der Einlieferer ist gemäß § 26 UrhG zur Zahlung einer gesetzlichen Folgerechts- works of art as well as original photographic works, whose authors are not
dead or did not decease 70 years before the end of the legal year of purchase.
gebühr auf den Verkaufserlös aller Originalwerke der bildenden Kunst und der
The consignor is currently required to contribute 1% of the hammer price plus
Photographie verpflichtet, deren Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende
statutory VAT, if applicable, for this purpose and is therefore released from all
des Kalenderjahres des Verkaufs verstorben sind.
personal obligations to pay the droit de suite.
Der Einlieferer wird für diese Gebühr pauschal mit 1% vom Hammerpreis, ggf.
zuzüglich gesetzlicher Mehrwertsteuer, belastet und ist damit von der eigenen
ILLUSTRATIONS
Verpflichtung zur Zahlung des Folgerechts befreit.
The illustration costs for colour are graduated depending upon size (from € 50
and 250 net).
ABBILDUNGEN
Die Kosten für Farbabbildungen sind gestaffelt nach Größe (von € 50 bis 250
TRANSPORT
netto).
We will gladly take over pick-up including packaging of your items to be brought
to our premises. Please enquire about our favourable conditions also for a
TRANSPORT
collect transport. In case of visits to your house, we will gladly transport your
Gerne organisieren wir Ihnen günstige Transporte auf Anfrage.
items to be brought to our premises to the extent possible free of charge.
VERSICHERUNG
INSURANCE
Die uns anvertrauten Gegenstände sind auf unsere Kosten versichert.
The items entrusted to us will be insured at our expenses.
RESTAURIERUNG
Wir vermitteln Ihnen fachgerechte Restaurierungen, die bei Verkäufen empfeh- RESTORATION
We will procure favourably-priced restoration services for you, which appear
lenswert erscheinen.
recommendable for sales.
ABRECHNUNG
Fünf bis sechs Wochen nach Auktion erhalten Sie Ihre Abrechnung zusammen ACCOUNTING
Five to six weeks after the auction you will receive your settlement statement
mit einem Verrechnungsscheck, vorbehaltlich des Zahlungseingangs vom
together with a collection-only check subject to receipt of payment from the
Käufer. Für andere Zahlungsmethoden bitten wir um kurze Nachricht.
buyer. Please inform us of any other desired payment modes.
Markus Eisenbeis
geschäftsführender Gesellschafter
öffentl. best. u. vereidigter Kunstversteigerer
Stand: 1.10.2014
Markus Eisenbeis
Managing Director | General Partner | Publicly appointed,
sworn auctioneer for arts and antiques
ALLGEMEINE
GESCHÄFTSBEDINGUNGEN
1.Versteigerung
1.1 VAN HAM Kunstauktionen GmbH & Co. KG (nachfolgend VAN
HAM) versteigert in einer öffentlichen Versteigerung gemäß §§ 474
Abs.1 Satz 2, 383 Abs. 3 Satz 1 BGB als Kommissionär im eigenen
Namen und für Rechnung der Auftraggeber, die unbenannt bleiben.
1.2 Die zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor
der Versteigerung besichtigt und geprüft werden. Dabei haften die
Interessenten für von ihnen verursachte Schäden an den ausgestellten Objekten.
2.
Beschaffenheit, Gewährleistung
2.1 Die zur Versteigerung gelangenden und im Rahmen der
Vorbesichtigung prüfbaren und zu besichtigenden Kunstwerke
sind ausnahmslos gebraucht. Sie haben einen ihrem Alter und ihrer
Provenienz entsprechenden Erhaltungszustand. Beanstandungen
des Erhaltungszustandes werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie
nach Auffassung von VAN HAM den optischen Gesamteindruck des
Kunstwerkes maßgeblich beeinträchtigen. Fehlende Angaben zum
Erhaltungszustand begründen infolge dessen auch keine Garantie
oder Beschaffenheitsvereinbarung im kaufrechtlichen Sinne. Interessenten können einen Zustandsbericht für jedes Kunstwerk
anfordern. Dieser Bericht, mündlich oder in Schriftform, enthält
keine abweichende Individualabrede und bringt lediglich eine subjektive Einschätzung von VAN HAM zum Ausdruck. Die Angaben im
Zustandsbericht werden nach bestem Wissen und Gewissen erteilt.
Sie sind keine Garantien oder Beschaffenheitsvereinbarungen dienen ausschließlich der unverbindlichen Information. Gleiches gilt
für Auskünfte jedweder Art, sei es mündlich oder schriftlich. In allen
Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Kunstwerkes zum
Zeitpunkt seines Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit im Sinne
der gesetzlichen Bestimmungen (§§ 434ff BGB).
2.2 Alle Angaben im Katalog beruhen auf den bis zum Zeitpunkt
der Drucklegung veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen
wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wird zusätzlich ein InternetKatalog erstellt, sind dennoch die Angaben der gedruckten Fassung
maßgeblich; nur in den Fällen, in denen kein gedruckter Katalog
vorliegt, bzw. die Objekte im Rahmen einer sog. stillen Auktion versteigert werden, ist der Internetkatalog maßgeblich. VAN HAM behält
sich vor, Katalogangaben über die zu versteigernden Kunstwerke zu
berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang
am Ort der Versteigerung und/oder mündlich durch den Auktionator
unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle der Katalogbeschreibung.
2.3 Unabhängig von der Regelung unter Ziff. 2.1 sind Teil der mit
dem Käufer vereinbarten Beschaffenheit nur diejenigen Katalogangaben, die sich auf die Urheberschaft des Kunstwerkes beziehen. Eine
besondere Garantie, aus der sich darüber hinausgehende Rechte (§§
443, 477 BGB) ergeben, wird von VAN HAM nicht übernommen Weitere
Beschaffenheitsmerkmale als die Urheberschaft des Kunstwerkes
sind auch dann nicht vertraglich vereinbart, wenn das Kunstwerk aus
Gründen der Werbung herausgestellt wird. Das gleiche gilt für die im
Katalog befindlichen Abbildungen. Diese Abbildungen dienen dem
Zweck, dem Interessenten eine Vorstellung von dem Kunstwerk zu
geben; sie sind weder Bestandteil der Beschaffenheitsvereinbarung
noch eine Garantie für die Beschaffenheit.
2.4 Eine Haftung von VAN HAM wegen etwaiger Mängel wird ausdrücklich ausgeschlossen, sofern VAN HAM seine Sorgfaltspflichten
erfüllt hat. Die Haftung für Leben, Körper- und Gesundheitsschäden
bleibt davon unberührt.
2.5 Weist der Käufer jedoch innerhalb eines Jahres nach
Übergabe des Kunstwerkes nach, dass Katalogangaben über die
Urheberschaft des Kunstwerkes unrichtig sind und nicht mit der
anerkannten Meinung der Experten am Tag der Drucklegung übereinstimmten, verpflichtet sich VAN HAM unabhängig von Ziffer 2.4,
seine Rechte gegenüber dem Einlieferer geltend zu machen. Im Falle
der erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet VAN
HAM dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber
hinaus verpflichtet sich VAN HAM für die Dauer von einem Jahr bei
erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der vollständigen Kommission.
Voraussetzung ist jeweils, dass keine Ansprüche Dritter an dem
Kunstwerk bestehen und das Kunstwerk am Sitz von VAN HAM in
Köln in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.
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ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Der Unrichtigkeitsnachweis gilt u.a. als geführt, wenn ein international anerkannter Experte für den im Katalog angegebenen Urheber
die Aufnahme des Kunstwerkes in das von ihm erstellte Werkverzeichnis („Catalogue Raisonné“) verweigert.
2.6 Schadensersatzansprüche gegen VAN HAM wegen Rechtsund Sachmängeln sowie aus sonstigen Rechtsgründen (inkl. Ersatz
vergeblicher Aufwendungen sowie Ersatz von Gutachterkosten)
sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf vorsätzlichem oder grob
fahrlässigem Handeln von VAN HAM oder auf der Verletzung wesentlicher Vertragspflichten durch VAN HAM beruhen.
2.7 Alle Ansprüche gegen VAN HAM verjähren ein Jahr nach Übergabe des zugeschlagenen Kunstwerkes, soweit sie nicht auf einer
vorsätzlichen Rechtsverletzung beruhen oder rechtliche unabdingbar längere Verjährungsfristen vorgegeben sind.
3.
Durchführung der Versteigerung, Gebote
3.1 Die im Katalog angegebenen Schätzpreise sind keine Mindest- oder Höchstpreise, sondern dienen nur als Anhaltspunkt für
den Verkehrswert der Gegenstände ohne Gewähr für die Richtigkeit.
Andere Währungsangaben dienen lediglich der Information und sind
unverbindlich. Gegenstände von geringem Wert können als Konvolute außerhalb des Katalogs versteigert werden.
3.2 VAN HAM behält sich das Recht vor, während der Versteigerung Nummern des Katalogs zu vereinen, zu trennen, außerhalb der
Reihenfolge auszubieten oder zurückzuziehen.
3.3 Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und für
eigene Rechnung abgegeben. Will ein Bieter Gebote im Namen eines
Dritten abgeben, so hat er dies 24 Stunden vor Versteigerungsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Ver­tretenen und
unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Andernfalls
kommt der Kaufvertrag bei Zuschlag mit dem Bieter zustande.
3.4 Jeder Bieter erhält nach Vorlage eines gültigen Personaldokuments und Zulassung zur Auktion von VAN HAM eine Bieternummer.
Nur unter dieser Nummer abgegebene Gebote werden auf der Auktion berücksichtigt.
3.5 Von Bietern, die VAN HAM noch unbekannt sind, benötigt VAN
HAM spätestens 24 Stunden vor Beginn der Auktion eine schriftliche
Anmeldung mit gültigem Personalausweis. VAN HAM behält sich das
Recht vor, eine zeitnahe Bankauskunft, Referenzen oder ein Bardepot für die Zulassung zur Auktion anzufordern.
3.6 Bietet der Einlieferer oder ein von diesem beauftragter Dritter
auf selbst eingelieferte Ware und erhält den Zuschlag, so ist er
jedem anderen Bieter gleichgestellt. Für den Eigenbieter gelten die
Bestimmungen der Versteigerungsbedingungen daher entsprechend.
3.7 VAN HAM kann für den Einlieferer bis zu einem Betrag unterhalb des Limits auf dessen eingeliefertes Los bieten, ohne dies
offenzulegen und unabhängig davon, ob anderweitige Gebote abgegeben werden oder nicht.
3.8 Der Preis bei Aufruf wird vom Versteigerer festgelegt; gesteigert wird im Regelfall um maximal 10% des vorangegangenen
Gebotes in Euro. Gebote können persönlich im Auktionssaal, sowie
bei Abwesenheit schriftlich, telefonisch oder mittels Internet über
den Online-Katalog auf der Home Page von VAN HAM oder einer von
VAN HAM zugelassenen Plattform abgegeben werden.
3.9 Für die am Ende des Kataloges aufgeführten Katalognummern, welche mit „+“ gekennzeichnet sind, gelten die Bestimmungen der sog. „Stillen Auktion“ (vg. Ziff.10).
3.10 Alle Gebote beziehen sich auf den sog. Hammerpreis und
erhöhen sich um das Aufgeld, Mehrwertsteuer sowie ggf. Folgerecht
und Zollumlage.
Bei gleich hohen Geboten, unabhängig ob im Auktionssaal, telefonisch, schriftlich oder per Internet abgegeben, entscheidet das Los.
Schriftliche Gebote oder Gebote per Internet werden von VAN HAM
nur mit dem Betrag in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um
ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten.
3.11 Gebote in Abwesenheit werden in der Regel zugelassen, wenn
diese mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung bei VAN
HAM eingehen und, sofern erforderlich, die weiteren Informationen
gemäß Ziff. 3.5 vorliegen. Das Gebot muss das Kunstwerk unter
Aufführung von Katalognummer und Katalogbezeichnung benennen.
Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich; Unklarheiten gehen
zu Lasten des Bieters. Die Bearbeitung der Gebote in Abwesenheit ist
ein zusätzlicher und kostenloser Service von VAN HAM, daher kann
keine Zusicherung für deren Ausführung bzw. fehlerfreie Durchführung gegeben werden. Dies gilt nicht, soweit VAN HAM einen Fehler
wegen Vorsatzes oder grober Fahrlässigkeit zu vertreten hat. Die in
Abwesenheit abgegebenen Gebote sind den unter Anwesenden in der
Versteigerung abgegebenen Geboten bei Zuschlag gleichgestellt.
3.12 Das schriftliche Gebot muss vom Bieter unterzeichnet sein.
Bei schriftlichen Geboten beauftragt der Interessent den Versteigerer, für ihn Gebote abzugeben.
3.13Bei Schätzpreisen ab € 500 können telefonische Gebote abgegeben werden. Hierbei wird ein im Saal anwesender Telefonist beauftragt, nach Anweisung des Telefonbieters, Gebote abzugeben. Telefonische Gebote können von VAN HAM aufgezeichnet werden. Mit dem
Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Antragsteller mit
der Aufzeichnung von Telefongesprächen einverstanden. VAN HAM
haftet nicht für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung von
Telekommunikationsverbindungen oder Übermittlungsfehler.
3.14 Internet-Gebote können sowohl als sog. „Vor-Gebote“ vor Beginn
einer Versteigerung als auch als sog. „Live-Gebote“ während einer im
Internet live übertragenen Versteigerung sowie als sog. „Nach-Gebote“
nach Beendigung der Versteigerung nach Maßgabe der nachstehenden Regelungen abgegeben werden. Gebote, die bei VAN HAM während
einer laufenden Versteigerung via Internet eingehen, werden im
Rahmen der laufenden Versteigerung nur dann berücksichtigt, wenn
es sich um eine live im Internet übertragene Versteigerung handelt. Im
Übrigen sind Internet-Gebote nur dann zulässig, wenn der Bieter von
VAN HAM zum Bieten über das Internet durch Zusendung eines Benutzernamens und eines Passwortes zugelassen worden ist. Sie stellen
nur dann gültige Gebote dar, wenn sie durch den Benutzernamen
und das Passwort zweifelsfrei dem Bieter zuzuordnen sind. Die über
das Internet übertragenen Gebote werden elektronisch protokolliert.
Die Richtigkeit der Protokolle wird vom Bieter/Käufer anerkannt, dem
jedoch der Nachweis ihrer Unrichtigkeit offen steht. Live-Gebote werden wie Gebote aus dem Versteigerungssaal berücksichtigt. Auch bei
Internet-Geboten haftet VAN HAM nicht für das Zustandekommen der
technischen Verbindung oder für Übertragungsfehler.
3.15 Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung. Bei Nachgeboten
kommt ein Vertrag erst dann zustande, wenn VAN HAM das Gebot
annimmt.
3.16 Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen
findet auf Schrift-, Telefon- und Internetgebote keine Anwendung,
sofern das Gebot nicht im Rahmen einer sog. stillen Auktion erfolgte.
4.Zuschlag
Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Mit dem Zuschlag kommt zwischen VAN HAM und dem Bieter,
dem der Zuschlag erteilt wird, ein Kaufvertrag zustande. VAN HAM
kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Dies
gilt insbesondere dann, wenn ein Bieter, der dem Versteigerer nicht
bekannt ist oder mit dem eine Geschäftsverbindung noch nicht
besteht, nicht spätestens bis zum Beginn der Versteigerung Sicherheit in Form von Bankauskünften oder Garantien geleistet hat. Ein
Anspruch auf Annahme eines Gebotes besteht jedoch grundsätzlich
nicht. Wird ein Gebot abgelehnt, so bleibt das vorangegangene Gebot
wirksam. Wenn mehrere Personen das gleiche Gebot abgeben und
nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet
das Los. VAN HAM kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sache
erneut ausrufen, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein
Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag
bestehen. Wenn trotz abgegebenen Gebots ein Zuschlag nicht erteilt
wird, haftet VAN HAM dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Bei einem unter Vorbehalt erteilten Zuschlag bleibt der Bieter
einen Monat an sein Gebot gebunden. Ein unter Vorbehalt erteilter
Zuschlag wird nur wirksam, wenn VAN HAM das Gebot innerhalb eines Monats nach dem Tag der Versteigerung schriftlich bestätigt.
Stand: 19.9.2014
5.
Kaufpreis und Zahlung
5.1 Neben der Zuschlagssumme ist vom Käufer für die ersten €
250.000 ein Aufgeld von 28% und auf die darüber hinausgehenden
Beträge von 25% zu zahlen. Hierin ist die gesetzliche Umsatzsteuer
bereits enthalten, welche jedoch wegen Differenzbesteuerung nach
§ 25a UStG nicht ausgewiesen wird. Bei Objekten, die im Anhang als
regelbesteuert vermerkt sind, wird auf den Zuschlag auf die ersten €
250.000 ein Aufgeld von 24% und auf die darüber hinausgehenden Beträge von 21% erhoben. Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird
die gesetzliche Umsatzsteuer von z.Zt. 19% erhoben.
5.2 Kunstwerke, die mit einem „*“ gekennzeichnet sind, wurden
aus einem Drittland temporär eingeführt. Bei der Übergabe dieser
Kunstwerke durch VAN HAM an den Käufer wird dieser zum Importeur
und schuldet VAN HAM die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt.
7%. So gekennzeichnete Kunstwerke werden differenzbesteuert
angeboten. Durch die Weiterberechnung der Einfuhrumsatzsteuer
erhöht sich das Aufgeld für die ersten € 250.000 auf 35% und für die
darüber hinausgehenden Beträge auf 32%. Die Einfuhrumsatzsteuer
wird als solche nicht getrennt ausgewiesen. Auf Anfrage unmittelbar
nach der Auktion, kann die Rechnung für diese Objekte regelbesteuert ausgestellt werden. Der Mehrwertsteuerausweis kann dann zum
Vorsteuerabzug berechtigen bzw. kann bei einem Ausfuhrnachweis
in ein Drittland erstattet werden.
5.3 Der Veräußerer ist gemäß § 26 Abs.1 UrhG zur Zahlung einer
gesetzlichen Folgerechtsgebühr auf den Verkaufserlös aller Originalwerke der bildenden Kunst und der Photographie verpflichtet, deren
Urheber noch nicht 70 Jahre vor dem Ende des Verkaufes verstorben
sind. Davon trägt der Käufer anteilig in Form einer pauschalen Umlage von:
• 1,5% auf einen Hammerpreis bis zu € 200.000
• 0,5% für den übersteigenden Hammerpreis von
€ 200.001 bis € 350.000 bzw.
• 0,25% für einen weiteren Hammerpreis von
€ 350.001 bis € 500.000 sowie
• 0,125% für den weiter übersteigenden Hammerpreis bis zu fünf
Millionen; maximal insg. € 6.250.
5.4 Für Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind,
kann die Rechnung auf Wunsch (nach vorheriger Mitteilung) nach
der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer
befreit sind Auslieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und
– bei Angabe der USt.-ID-Nr. – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsländer. Verbringen Auktionsteilnehmer ersteigerte Gegenstände
selbst in Drittländer, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald
VAN HAM der Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegt.
5.5 Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte
Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum bleibt insoweit vorbehalten.
5.6 Die Zahlung des mit dem Zuschlag fälligen Gesamtbetrages ist in
bar oder durch bankbestätigten Scheck zu entrichten. Schecks werden
nur erfüllungshalber angenommen. Alle Steuern, Kosten, Gebühren der
Überweisung oder der Scheckeinlösung (inklusive der VAN HAM in Abzug gebrachten Bankspesen) gehen zu Lasten des Käufers. Persönlich
an der Versteigerung teilnehmende Käufer haben den Kaufpreis sofort
nach erfolgtem Zuschlag an VAN HAM zu zahlen. Bei Geboten in Abwesenheit gilt unbeschadet der sofortigen Fälligkeit die Zahlung binnen
14 Tagen nach Rechnungsdatum noch nicht als verspätet.
5.7 Die Gegenstände werden grundsätzlich erst nach vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge ausgehändigt.
6.
Abholung und Gefahrtragung
6.1 Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Abwesende Erwerber
sind verpflichtet, die Gegenstände unverzüglich nach Mitteilung
des Zuschlages bei VAN HAM abzuholen. VAN HAM organisiert die
Versicherung und den Transport der versteigerten Gegenstände
zum Käufer nur auf dessen schriftliche Anweisung hin und auf seine
Kosten und Gefahr. Da der Kaufpreis sofort fällig ist und der Erwerber
zur unverzüglichen Abholung verpflichtet ist, befindet er sich spätestens 14 Tage nach Zuschlagserteilung oder Annahme des Nachgebotes in Annahmeverzug, so dass spätestens dann auch, unabhängig
von der noch ausstehenden Übergabe, die Gefahr auf den Erwerber
übergeht.
Stand: 19.9.2014
6.2 Hat der Erwerber die Gegenstände nicht spätestens drei
Wochen nach erfolgtem Zuschlag bzw. nach Mitteilung bei VAN HAM
abgeholt, wird VAN HAM den Erwerber zur Abholung der Gegenstände
binnen einer Woche auffordern. Nach Ablauf dieser Frist hat VAN HAM
das Recht, die Gegenstände auf Kosten und Gefahr des Erwerbers
bei einem Lagerhalter aufbewahren zu lassen. Vor einer Aufbewahrung unterrichtet VAN HAM den Erwerber. Bei einer Selbsteinlagerung durch VAN HAM werden bis zu 1% p.a. des Zuschlagpreises für
Versicherungs- und Lagerkosten berechnet. Unabhängig davon
kann VAN HAM wahlweise Erfüllung des Vertrages verlangen oder die
gesetzlichen Rechte wegen Pflichtverletzung geltend machen. Zur
Berechnung eines eventuellen Schadens wird auf Ziff. 5 und 8 dieser
Bedingungen verwiesen.
6.3 VAN HAM trägt in keinem Fall eine Haftung für Verlust oder
Beschädigung nicht abgeholter oder mangels Bezahlung nicht übergebener Gegenstände, es sei denn, VAN HAM fiele Vorsatz oder grobe
Fahrlässigkeit zur Last.
7.
Eigentumsvorbehalt, Aufrechnung, Zurückbehaltungsrecht
7.1 Das Eigentum am ersteigerten Gegenstand geht erst mit
vollständigem Eingang aller nach Ziff. 5 und 8 geschuldeten Zahlungen auf den Käufer über. Für den Fall, dass der Käufer diesen
Gegenstand veräußert, bevor er sämtliche Forderungen von VAN HAM
erfüllt hat, tritt der Käufer bereits jetzt sämtliche Forderungen, die
aus dem Weiterverkauf entstehen, an VAN HAM ab. VAN HAM nimmt
die Abtretung hiermit an.
7.2 Der Käufer kann gegenüber VAN HAM nur mit unbestrittenen
oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen.
7.3 Ein Zurückbehaltungsrecht des Käufers aufgrund von Ansprüchen aus einem früheren Geschäft mit VAN HAM ist ausgeschlossen.
Soweit der Käufer Kaufmann ist, verzichtet er auf seine Rechte aus
§§ 273, 320 BGB.
8.Verzug
8.1 Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Zahlungsverzug
tritt 14 Tage nach Vertragsschluss, also Zuschlagserteilung oder
Annahme des Nachgebotes ein. Zahlungen sind in Euro an VAN HAM
zu leisten. Entsprechendes gilt für Schecks, die erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift als Erfüllung anerkannt werden.
8.2 Bei Zahlungsverzug werden Verzugszinsen in Höhe von 1%
pro Monat berechnet. Der Erwerber hat das Recht zum Nachweis
eines geringeren oder keines Schadens. Im Übrigen kann VAN HAM
bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages verlangen oder nach angemessener Fristsetzung vom Vertrag zurücktreten. Im Fall des Rücktritts erlöschen alle Rechte des Käufers am
ersteigerten Gegenstand und VAN HAM ist berechtigt, Schadensersatz in Höhe des entgangenen Entgelts auf das Kunstwerk (Einliefererkommission und Aufgeld) zu verlangen. Wird der Gegenstand
in einer neuen Auktion nochmals versteigert, so haftet der säumige
Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös gegenüber der früheren
Versteigerung sowie für die Kosten der wiederholten Versteigerung; auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. VAN
HAM hat das Recht, ihn von weiteren Geboten in Versteigerungen
auszuschließen.
8.3 Einen Monat nach Eintritt des Verzuges ist VAN HAM berechtigt und auf Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem Namen
und Adressdaten des Käufers zu nennen.
9.
Einwilligungserklärung Datenschutz
Der Bieter ist damit einverstanden, dass sein Name, seine Adresse und Käufe für Zwecke der Durchführung und Abwicklung des
Vertragsverhältnisses, sowie zum Zwecke der Information über
zukünftige Auktionen und Angebote, elektronisch von VAN HAM
gespeichert und verarbeitet werden. Sollte der Bieter im Rahmen der
Durchführung und Abwicklung dieses Vertragsverhältnisses seinen
vertraglichen Pflichten nicht nachkommen, stimmt der Bieter zu,
dass diese Tatsache in eine Sperrdatei, die allen Auktionshäusern
des Bundesverbands Deutscher Kunstversteigerer e.V. zugänglich
ist, aufgenommen werden kann. Der Datenerhebung und weiteren
Nutzung kann durch Streichen dieser Klausel oder jederzeit durch
spätere Erklärung gegenüber VAN HAM mit Wirkung für die Zukunft
widersprochen werden.
10. Stille Auktion
VAN HAM führt für die am Ende des Kataloges aufgeführten Objekte,
die mit „+“ gekennzeichnet sind, eine sog. „Stille Auktion“ durch. Für
diese „Stille Auktion“ gelten diese Versteigerungsbedingungen entsprechend, jedoch mit der Maßgabe, dass Bieter nur in schriftlicher
Form sowie über Internet mitbieten können. Die Objekte der „Stillen
Auktion“ werden nicht aufgerufen, so dass keine persönlichen oder
telefonischen Gebote abgegeben werden können. Die Gebote für
eine „Stille Auktion“ müssen der Gültigkeit wegen mindestens 24
Stunden vor Auktionsbeginn schriftlich bei VAN HAM vorliegen; im
Übrigen wird auf Ziff.3. verwiesen.
11. Sonstige Bestimmungen
11.1 Diese Versteigerungsbedingungen regeln sämtliche Beziehungen zwischen dem Käufer und VAN HAM. Allgemeine Geschäftsbedingungen des Käufers haben keine Geltung. Mündliche Nebenabreden
bestehen nicht. Änderungen bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform.
11.2 Erfüllungsort und Gerichtsstand für den kaufmännischen
Verkehr ist ausschließlich Köln. Es gilt deutsches Recht; das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG)
findet keine Anwendung.
11.3 Vorstehende Bestimmungen gelten sinngemäß auch für den
freihändigen Verkauf der zur Auktion eingelieferten Gegenstände
und insbesondere für den Nachverkauf, auf den, da er Teil der Versteigerung ist, die Bestimmungen über Käufe im Fernabsatz keine
Anwendung finden.
11.4 Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, wird die Gültigkeit der übrigen davon nicht
berührt. Die unwirksame Bestimmung ist durch eine wirksame zu
ersetzen, die in ihrem wirtschaftlichen Gehalt der unwirksamen
Bestimmung am nächsten kommt. Entsprechendes gilt, wenn der
Vertrag eine ergänzungsbedürftige Lücke aufweist. In Zweifelsfällen
ist die deutsche Fassung der Versteigerungsbedingungen maßgeblich. Übersetzungen in andere Sprachen dienen nur der inhaltlichen
Orientierung.
Van Ham Kunstauktionen GmbH & Co. KG
Hitzelerstraße 2, 50968 Köln
Amtsgericht Köln HR A 375
phG: Van Ham Kunstauktionen Verwaltung GmbH
Amtsgericht Köln HR B 80313
Geschäftsführer Markus Eisenbeis
(von der IHK Köln öffentlich bestellter und vereidigter Versteigerer
für Kunst und Antiquitäten)
CONDITIONS
OF SALE
1.Auction
1.1 VAN HAM Kunstauktionen GmbH & Co. KG (hereinafter referred
to as “VAN HAM”) conducts public auctions as defined by § 474,
ss. 1(2) and § 383 ss. 3(1) of the German Civil Code (BGB) as
commission agent on its own behalf and on account of its clients
(the “Sellers”), who remain anonymous.
1.2 The items to be auctioned may be viewed and examined prior
to auction, with potential buyers being liable for any damage they
may cause to the exhibited items.
2.
Condition, Warranty
2.1 The works of art that are up for auction and available for
examination and viewing during the advance viewing are, without
exception, used items. They are in a state of repair that is consistent
with their age and provenance. Objections to the state of repair
shall only be mentioned in the catalogue if VAN HAM believes that
they significantly affect the visual impression of the work of art as a
whole. Lack of information regarding the state of repair shall therefore not establish any warranty or quality agreement as defined by
sale of goods laws. Potential buyers may request a condition report
for any work of art. Such a report, be it verbal or in writing, shall not
contain any diverging individual agreement, and shall express VAN
HAM’s subjective assessment only. The information contained in the
condition report shall be provided to the best of our knowledge and
belief. It shall not constitute any warranty or quality agreement and
shall serve the purpose of providing non-binding information only.
The same applies to general information of any kind, be it verbal or
in writing. The actual state of repair of the work of art at the time the
relevant bid is accepted shall, in all events, be its agreed condition
as defined by statutory regulations (§§ 434 et seq. BGB).
2.2 Any information contained in the catalogue is based on
available data published at the time of publication or other generally
available scientific insights. If an additional internet catalogue is
prepared, the information in the printed version shall nevertheless
prevail; the internet catalogue shall only prevail in the event that no
printed catalogue exists or the items are auctioned by a so-called
silent auction. VAN HAM reserves the right to correct catalogue information on the works of art that are to be auctioned. Said corrections
shall be made by written notice at the auction site and/or announced
by the auctioneer immediately before the specific work of art is to be
auctioned. The corrected information shall replace the description in
the catalogue.
2.3 Irrespective of the provisions of Clause 2.1, only the catalogue information regarding the authorship of the work of art shall
form part of the condition agreed with the buyer. VAN HAM does not
provide any special warranties that may establish any additional
rights (§§ 443, 477 BGB). No characteristics other than authorship
of the work of art shall be contractually agreed, even if the work
of art is presented for advertising purposes. The same applies to
reproductions contained in the catalogue. The purpose of said reproductions is to give potential buyers an idea of the work of art; they
form neither part of the quality agreement nor do they warrant the
condition of the work of art.
2.4 VAN HAM expressly excludes any liability for potential defects,
provided that VAN HAM has complied with its duty of care obligations. The liability for life, body or health remains unaffected.
2.5 However, if the buyer is able to demonstrate, within one year
from the transfer of possession of the work of art, that catalogue
information regarding authorship of the work of art was incorrect
and did not correspond to the generally accepted expert opinion
at the date of publication, VAN HAM undertakes to assert its rights
vis-à-vis the consignor, irrespective of Clause 2.4. Where successful
recourse is taken against the consignor, VAN HAM shall reimburse
the buyer for the full purchase price only. VAN HAM additionally
undertakes to repay its commission in full within a period of one
year, if the work of art proves not to be authentic. This is subject to
there being no third party claims to the work of art and the work of
art being returned to the VAN HAM head office in Cologne in unaltered
condition.
Inaccuracy shall be considered to have been proven if an internationally recognised expert on the author listed in the catalogue
refuses to have the work of art included in the Catalogue Raisonné
prepared by the expert, among others.
278 | 279
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
2.6 Claims for damages against VAN HAM based on legal and material defects and on other legal grounds (including compensation
for futile expenses or costs of expert opinions) shall be excluded, unless they are based on VAN HAM acting intentionally or grossly negligently or on VAN HAM breaching material contractual obligations.
2.7 Any claims against VAN HAM shall come under the statute of
limitations one year after possession of the work of art for which
there has been a successful bid has been transferred, provided that
they are not based on an intentional breach of legal rights, or where
longer periods of limitations are prescribed
by law.
3.
Conduct of Auctions, Bids
3.1 The estimates stated in the catalogue do not constitute minimum or maximum prices, but shall serve merely as an indication
of the market value of the respective items, without any warranty
being given as to their accuracy. Information as to the value in other
currencies is provided for information purposes only and shall not be
binding. Low-value items may be auctioned as group lots outside the
catalogue.
3.2 VAN HAM reserves the right to combine, separate, offer out of
sequence or withdraw numbered lots during an auction.
3.3 All bids shall be considered as made by the bidder on its own
behalf and for its own account. If a bidder intends to bid on behalf of
a third party, relevant notification shall be given 24 hours prior to
the start of the auction, stating the name and address of the represented party and submitting a written power of attorney. Otherwise
the contract of sale shall be made with the bidder when the bid is
accepted.
3.4 VAN HAM provides each bidder with a bidder number following
presentation of a valid identification document and admission to
the auction. Only bids made using this number shall be considered
during the auction.
3.5 Bidders previously unknown to VAN HAM need to submit to
VAN HAM a written registration accompanied by a valid identification
card no later than 24 hours before the start of the auction. VAN HAM
reserves the right to request a current bank reference or other references or a cash deposit before admitting bidders to the auction.
3.6 If the consignor, or a third party instructed by the consignor,
submits a bid on an item consigned by the consignor, and this bid is
accepted, the consignor’s status shall be equivalent to that of any
other bidder. The General Auction Terms therefore apply accordingly
to the consignor making a bid for its own items.
3.7 VAN HAM shall be entitled to place a bid or series of bids below
the reserve for the consigned lot on behalf of the consignor, without
being required to disclose this and irrespective of whether or not
other bids are placed.
3.8 The initial bid price shall be determined by the auctioneer;
bids are generally submitted in Euros at a maximum of 10% above
the previous bid. Bids may be made in person in the auction hall or,
in absentia, in writing, by telephone or over the internet via the online catalogue on VAN HAM’s homepage or via a platform approved by
VAN HAM.
3.9 The provisions regarding silent auctions (see Clause 10) apply to the catalogue numbers listed at the end of the catalogue and
marked with “+”.
3.10 All offers shall be based on the so-called hammer price and
shall be exclusive of the premium, VAT and, where applicable, droit de
suite (resale rights tax) and customs charges.
When there are equal bids, irrespective of whether they are submitted in the auction hall, by telephone, in writing or over the internet, a
decision shall be made by drawing lots. Written bids or bids submitted via the internet shall only be drawn on by VAN HAM to the extent
required to outbid another bid.
3.11 Absentee bids shall be generally permitted if they are received
by VAN HAM at least 24 hours prior to the start of the auction and any
additional information pursuant to Clause 3.5 has been provided.
Bids shall specify the relevant work of art, along with its catalogue
number and catalogue description. In case of doubt, the catalogue
number shall be decisive; the bidder shall bear the consequences
of any ambiguities. VAN HAM provides the service of processing
absentee bids for the convenience of clients free of charge. VAN HAM
therefore makes no representations regarding the effectuation or
error-free processing of bids. This does not apply where VAN HAM is
liable for mistakes made intentionally or through gross negligence.
Absentee bids shall be deemed equivalent to bids made in person
during the auction when bids are accepted.
3.12 Written bids must be signed by the bidder. In case of written
bids, the interested party shall authorise the auctioneer to submit
bids on its behalf.
3.13 Telephone bids are possible for estimate of € 500 and above.
In this case a telephone operator present in the auction room shall
be authorised to submit bids as per the telephone bidder’s instructions. Telephone bids may be recorded by VAN HAM. By applying for
telephone bidding, applicants accept that telephone conversations
may be recorded. VAN HAM accepts no liability for establishing and
maintaining telecommunications connections or for transmission
errors.
3.14 Bids made via the internet may be submitted as “pre-bids”
prior to the beginning of an auction, as “live bids” during a live webcast auction, or as “post-bids” after conclusion of the auction in
accordance with the following provisions. Bids received by VAN HAM
via internet during an auction shall only be considered for the ongoing auction if it is a live, web-cast auction. In the remainder internet
bids shall only be admissible if VAN HAM has approved the bidder for
internet bidding by providing the bidder with a user name and password. Internet bids shall only be valid bids if they can be unequivocally matched to the bidder by means of the user name and password. Internet bids shall be recorded electronically. The accuracy of
the corresponding records shall be accepted by bidders/buyers, who
shall nevertheless be free to furnish evidence to the contrary. Live
bids shall be considered equivalent to bids made in the auction hall.
VAN HAM accepts no liability for establishing technical connections
or for transmission errors in case of internet bids.
3.15 Subsequent sales form part of the auction. In the event of
post-bids, a contract shall only be made once VAN HAM accepts a bid.
3.16 In case of distance contracts, the right of return and rescission shall not apply to written, telephone or internet bids unless the
bid was made in a so-called silent auction.
4.
Acceptance of Bids
A bid is accepted after the auctioneer has called the highest bidder’s
bid three times. When a bid is accepted, a contract of sale is concluded between VAN HAM and the bidder whose bid was accepted.
VAN HAM may refuse to accept the bid or accept it conditionally. This
applies in particular where a bidder who is not known to the auctioneer or with whom no business relationship has yet been established
fails to provide security in the form of bank references or guarantees
by the start of the auction at the latest. However, there shall be no
entitlement to have a bid accepted as a matter of principle. Where a
bid is rejected, the previous bid shall remain valid. If several individuals place equal bids and no higher bid is made after three calls, the
decision shall be made by drawing lots. VAN HAM may revoke acceptance of a bid and re-offer the item if a higher bid made in due time
was accidentally overlooked, if the highest bidder does not want the
bid to stand, or if there are other doubts as to the acceptance. If no
bid is successful even though several bids were submitted, VAN HAM
shall be liable to the bidder only in case of intent or gross negligence.
A bidder shall remain bound by a bid that has been conditionally accepted for a period of one month. A conditionally accepted bid shall
only become effective if VAN HAM confirms the bid in writing within
one month from the date of the auction.
5.
Purchase Price and Payment
5.1 The buyer shall pay the bid price plus a premium of 28% on
the first € 250,000 and a premium of 25% on all sums exceeding this
amount. This includes statutory VAT, which will, however, not be listed separately due to the margin scheme as per § 25a UStG (German
Sales Tax Act). A premium of 24% on the first € 250,000 of the bid
price and of 21% on all sums exceeding this amount shall be levied
Stand: 19.9.2014
on items listed in the appendix as subject to standard taxation.
Statutory VAT of currently 19% on the total of the bid price and the
premium.
5.2 Items which are marked by a ’*’ have been imported from outside the EU to be sold at auction under Temporary Admission. When
VAN HAM releases such property to the buyer, he/she will become
the importer and must pay VAN HAM’s import VAT of currently 7 %
to VAN HAM. These lots will be invoiced under the margin scheme.
By the recharging of the import sales tax the buyer’s premium increases to 35% for the first € 250,000 and to 32% for the exceeding
amount. The import sales tax as such is not separately identified.
Upon request immediately after the auction the invoice for these
objects can be made out with regular taxation. The value added tax
can then entitle to deduct pre-tax or be refunded with an export certificate for a third country.
5.3 Pursuant to § 26 ss.1 of the German Copyright Act (UrhG), the
Seller is obliged to pay the droit de suite (resale rights tax) on the
sales proceeds of all original works of art and original photographic
works whose creators died less than 70 years before completion of
the sale, where such works were sold via VAN HAM. The buyer shall
bear a portion of this in the form of a lump-sum charge amounting to:
• 1.5% of the hammer price up to € 200,000
• 0.5% of the hammer price in excess of € 200,001
up to € 350,000
• 0.25% of the hammer price in excess of € 350,001 up to € 500,000
• 0.125% of the hammer price in excess of this price up to five million, up to a maximum of € 6,250.
5.4 For buyers entitled to deduct input tax, the invoice may,
upon request (and after prior notification) be made out in line with
standard taxation. VAT is not levied on shipments to third countries
(i.e. outside the EU) nor on shipments to companies in EU member
states, provided the VAT ID number is stated. If participants in an
auction transfer purchased items to third countries themselves,
they shall be reimbursed for VAT as soon as proof of export and purchase has been provided to VAN HAM.
5.5 Invoices issued during or immediately after an auction must
be verified; errors remain excepted to this extent.
5.6 Payment of the total amount due upon acceptance of a bid
shall be made in cash or by bank certified cheque. Cheques shall only be accepted on account of performance. Any taxes, costs, transfer
or encashment fees (including any bank fees charged to VAN HAM)
shall be borne by the buyer. Buyers who participate in the auction in
person shall pay the purchase price to VAN HAM immediately after
their bid is accepted. Without prejudice to the fact that payment is
due immediately, bids made in absentia may be paid within 14 days
of the invoice date without being deemed to be in default.
5.7 Auctioned items shall, as a matter of principle, only be handed
over after full payment of all amounts owed by the buyer has been
received.
6.
Collection and Assumption of Risk
6.1 Acceptance of a bid establishes an obligation to collect the
item. Absentee buyers shall collect their items without undue delay
after VAN HAM has advised them that their bid has been successful.
VAN HAM shall organise the insurance and shipment of the auctioned
items to the buyer only upon the buyer’s written instruction and at
the buyer’s cost and risk. Since the purchase price is due immediately and the buyer is obliged to collect the items without undue delay,
the buyer shall be in default of acceptance no later than 14 days after acceptance of the bid or post-bid, and consequently the risk shall
be transferred to the buyer at this time at the latest, irrespective of
the fact that possession of the item has not yet been transferred.
6.2 If the buyer has not collected the items from VAN HAM three
weeks after acceptance of the bid and/or relevant notification at the
latest, VAN HAM shall request that the buyer collect the items within
one week. At the end of said period VAN HAM shall be entitled to have
the items stored in a contract warehouse at the cost and risk of the
buyer. VAN HAM shall inform the buyer prior to storage. If VAN HAM
stores the items in its own warehouse, up to 1% p.a. of the hammer
price shall be charged for insurance and storage costs. Irrespective
Stand: 19.9.2014
of this, VAN HAM may alternatively demand performance of the
contract or assert statutory rights for breach of obligations. For the
purpose of calculating any damage, reference is made to Clauses 5
and 8 of these Conditions.
6.3 VAN HAM shall under no circumstances be liable for loss of or
damage to items that have not been collected or handed over due to
non-payment, unless VAN HAM acted with intent or gross negligence.
7.
Retention of Title, Set-off, Right of Retention
7.1 The title to an item acquired by auction shall only pass to the
buyer upon full receipt of all payments owed as per Clauses 5 and
8. In the event that the buyer sells such an item without having satisfied all of VAN HAM’s claims, the buyer hereby assigns to VAN HAM
any claims arising from the resale. VAN HAM hereby accepts such
assignment.
7.2 The buyer shall only be able to set off claims against VAN HAM
that are undisputed or that have been legally and finally determined.
7.3 The buyer shall have no right of retention based on claims
arising from any prior transactions with VAN HAM. Insofar as the
buyer is a merchant registered in the commercial register, the buyer
waives its rights under §§ 273, 320 of the German Civil Code (BGB).
8.Default
8.1 The purchase price shall be due upon acceptance of the bid.
The buyer shall be considered in default 14 days from conclusion of
the contract, i.e. acceptance of the bid or post-bid. Payment is to be
made to VAN HAM in Euros. This also applies to cheques, which shall
only be recognised as fulfilment of the payment obligation once they
have been unconditionally credited to the bank account.
8.2 In the event of a default in payment, default interest shall be
charged at a rate of 1% per month. The buyer shall be entitled to furnish evidence that a lesser or no loss was incurred. In the remainder,
VAN HAM may, in the event of a default in payment, elect to demand
performance of the contract of sale or rescind the contract after
setting a suitable period for performance. In the event of rescission,
all of the buyer’s rights to the item acquired by auction shall lapse,
and VAN HAM shall be entitled to claim damages in the amount of
the lost proceeds from the work of art (consignor’s commission and
premium). If the item is re-offered at another auction, the defaulting
buyer shall additionally be liable for any shortfall in proceeds compared to the prior auction and for the costs of the repeat auction; the
buyer shall not be entitled to receive any surplus proceeds. VAN HAM
shall be entitled to exclude such a buyer from making further bids at
auctions.
8.3 One month after default has occurred, VAN HAM shall be
entitled and, upon the consignor’s request, required to disclose the
buyer’s name and address to the consignor.
9.
Privacy Statement
The bidder hereby agrees to the bidder’s name, address and purchases being stored electronically and processed by VAN HAM for
the purpose of fulfilling and performing the contractual relationship,
and for the purpose of providing information about future auctions
and offers. Should the bidder fail to meet its contractual obligations
within the scope of fulfilling and performing this contractual relationship, the bidder consents to this fact being included in a blacklist
accessible to all auction houses of the German Association of Art
Auctioneers (Bundesverband Deutscher Kunstversteigerer e.V.).
The future collection and use of data may be objected to by deleting
this clause or by submitting a relevant statement to VAN HAM at a
later date, with effect for the future.
10. Silent Auction
VAN HAM shall conduct a so-called “silent auction” for the items
listed at the end of the catalogue and marked with “+”. These General
Auction Terms shall apply accordingly to such “silent auctions”; however, bidders may only bid in written form or via the internet. Since
the items in “silent auctions” are not called out, no bids can be made
in person or by telephone. Bids for a “silent auction” must be submitted to VAN HAM in writing at least 24 hours before the start of the
auction in order to be valid; in the remainder please refer to Clause 3.
11. Miscellaneous Provisions
11.1 These General Auction Terms shall govern all relations
between the buyer and VAN HAM. The buyer’s general commercial
terms and conditions shall not be valid. No subsidiary oral agreements have been made. Any amendments shall be made in writing.
11.2 The place of performance and place of jurisdiction for business transactions shall exclusively be Cologne. German law shall
apply; the UN Convention on Contracts for the International Sale of
Goods (CISG) shall not apply.
11.3 The aforementioned provisions shall also apply mutatis
mutandis to the private sale of items consigned for auction and, in
particular, to post-sales, which are not governed by the provisions
on distance sales as they form part of the respective auctions.
11.4 In the event that any of the above provisions are invalid in
whole or in part, the validity of the remaining provisions shall be unaffected. The invalid provision shall be replaced by a valid provision
which most closely resembles the commercial content of the invalid
provision. This applies correspondingly if the contract contains a gap
in need of amendment. In cases of doubt the German version of the
General Auction Terms shall prevail. Translations into other languages merely serve as a guide.
Van Ham Kunstauktionen GmbH & Co. KG
Hitzelerstrasse 2, 50968 Cologne, Germany
District court Cologne, HR A 375
General Partner: Van Ham Kunstauktionen
Verwaltung GmbH
District court Cologne, HR B 80313
Manager: Markus Eisenbeis
(publicly appointed and sworn auctioneer
for arts and antiques)
EINLIEFERER­VERZEICHNIS
LIST OF CONSIGNORS
44759: 404, 804, 805, 828 – 45138: 762, 784, 785, 842 – 45325: 335, 336 – 45418: 696, 840, 968 – 45676: 899, 900, 1023 –
45910: 332, 713, 839 – 45963: 33, 107, 108, 381, 390, 567, 791, 950, 980 – 46440: 62 – 46476: 58, 285, 667, 964 – 46728: 14,
16, 34, 36, 41, 49, 87, 95, 102, 104, 119, 120, 123, 208, 211, 212, 219, 220, 221, 223, 228, 237, 240, 267, 268, 312, 316, 324, 331,
363, 364, 371, 375, 377, 394, 396, 408, 410, 422, 566, 736 – 46850: 327, 876, 892 – 47045: 91, 503, 526, 527 – 47211: 756 –
47295: 115, 116 – 47582: 56 – 47781: 27, 103, 224, 225, 256, 297, 706, 852 – 47966: 564 – 47988: 715 – 48885: 585, 746 –
49798: 533, 651, 714, 730, 770, 800, 906, 959, 1000 – 50544: 21, 106, 619, 622 – 50584: 204 – 51604: 929, 930 – 53451:
83 – 53785: 1030 – 54613: 683, 687, 688, 689, 690, 873 – 54636: 349, 848, 867, 912, 949, 963 – 54933: 97, 98, 99, 532, 535 –
55609: 420 – 56902: 835 – 57630: 794, 1050 – 58346: 378 – 59372: 329, 355, 609, 652, 692, 702, 717, 748, 818, 837, 875, 922,
933, 934, 945, 979, 983, 1010, 1011, 1012, 1013, 1027 – 62491: 790 – 63035: 37, 38, 544, 891 – 64534: 59 – 64567: 5, 6, 7, 78,
555, 569, 601, 653, 723, 747, 843, 844, 845, 947 – 64671: 764 – 64692: 699, 705, 755, 806, 851, 881, 889, 896, 897, 907, 910,
927, 966, 974, 985, 1035 – 66106: 84 – 66108: 213, 278, 328 – 68042: 30, 621 – 69023: 351 – 69643: 605 – 69766: 534, 855 –
70740: 536, 537, 538 – 71323: 73, 573 – 72442: 812 – 73641: 4, 234, 620, 733, 734, 735 – 76059: 71 – 76088: 393, 976, 977 –
76106: 1037 – 76147: 325 – 76198: 576, 587, 695, 775, 865, 923, 1009 – 76311: 217, 370 – 78834: 809, 859, 902, 956 – 79367:
1031 – 79389: 970 – 80597: 579, 788, 957, 1022 – 80929: 618 – 81693: 776 – 82052: 323, 693 – 82154: 259, 261, 262, 282,
292, 369 – 82173: 801 – 84107: 22 – 84131: 507, 545, 568, 666 – 84223: 789, 866, 1016 – 84285: 877 – 84308: 898 – 84354:
522 – 84358: 67, 68, 69 – 84437: 864 – 85806: 209 – 85878: 669, 670, 671, 672 – 85929: 405 – 86000: 63 – 86065: 838 –
87003: 361 – 87026: 994, 995, 996, 997, 998, 1001, 1002, 1004, 1005, 1006, 1007, 1008 – 87101: 90 – 87143: 412 – 87156:
218, 547, 548, 549, 550, 551, 756, 849, 886, 955 – 87187: 43, 44, 45, 501, 557, 558, 559, 571 – 87244: 512 – 87264: 373 –
87277: 9 – 87330: 74 – 87471: 216, 289 – 88070: 552 – 88360: 32, 46, 54, 249, 426 – 88365: 109, 339, 380, 820, 821 – 88452:
853 – 88610: 509 – 88632: 954 – 88683: 18 – 88684: 227, 293 – 88808: 610, 611, 612, 613 – 88823: 515 – 88851: 210, 214,
253, 285, 754, 874 – 88875: 554, 1021 – 88876: 795, 796, 797, 798, 799 – 88904: 398, 743, 993 – 88916: 948 – 88994: 749 –
89038: 8, 28, 39, 48, 93, 201, 231, 561, 803 – 89052: 511, 514, 524, 543, 623 – 89054: 738 – 89079: 72 – 89085: 508 – 89086:
92 – 89114: 311 – 89116: 2, 35, 241, 257, 302, 318, 334, 337, 341, 342, 430, 574, 589, 650, 654, 655, 716, 724, 727, 728, 744,
745, 758, 759, 771, 773, 774, 802, 822, 823, 824, 829, 830, 831, 872, 878, 879, 880, 887, 888, 903, 908, 914, 915, 916, 918, 920,
924, 925, 926, 953, 961, 967, 978, 991, 1014, 1015, 1017, 1018, 1019, 1020, 1042, 1043, 1044, 1045, 1046, 1048, 1049, 1051,
1052 – 89139: 79, 100, 101, 578, 598 – 89155: 962 – 89165: 88 – 89204: 603 – 89205: 1028 – 89245: 414, 415 – 89418: 114 –
89450: 25 – 89637: 365 – 89677: 12 – 89697: 81 – 89703: 417 – 89876: 588, 860, 861 – 89890: 284, 357, 358, 366, 367, 684,
928 – 89928: 281 – 89937: 348 – 89967: 19, 516, 517, 518, 519, 520, 521, 523 – 90024: 580 – 90061: 1, 202, 203, 424, 425,
427, 504, 505, 556, 885, 1047 – 90064: 112, 314 – 90074: 305 – 90079: 350 – 90105: 661, 817 – 90109: 124, 506, 616 – 90127:
841, 935, 936, 937, 938, 939, 940, 941, 942, 943 – 90129: 111 – 90136: 277 – 90153: 127, 229 – 90155: 596 – 90160: 298, 299,
602 – 90163: 66 – 90167: 250, 303, 597, 737, 905, 913, 944 – 90177: 815 – 90178: 300, 333, 739, 740, 751, 752, 753 – 90182:
811, 868 – 90200: 614 – 90202: 385 – 90207: 423, 816, 921, 1036 – 90212: 50, 80, 238, 581, 582, 675, 677, 869, 890 – 90231:
402 – 90233: 117 – 90237: 24 – 90244: 376 – 90257: 608 – 90262: 51, 113, 121, 232, 254, 352, 354, 400, 421, 510, 565, 572,
575, 604, 606, 607, 617, 686, 694, 712, 732, 808, 932 – 90271: 969 – 90273: 525, 583, 599 – 90277: 10 – 90281: 832, 989 –
90288: 53 – 90289: 409, 418 – 90293: 660 – 90294: 792, 793 – 90302: 321, 322 – 90304: 560, 656, 769, 772, 777, 783, 833,
846, 958, 992, 1026 – 90316: 399 – 90318: 271 – 90322: 29, 541, 542 – 90328: 406 – 90331: 304 – 90333: 20, 540, 577 –
90336: 126, 624, 625 – 90337: 235, 236, 276, 291, 388, 1029 – 90342: 360 – 90343: 359, 392, 431, 553 – 90344: 344 – 90351:
1032, 1033, 1034 – 90353: 306 – 90357: 513 – 90359: 57 – 90360: 125 – 90365: 343 – 90380: 500, 807 – 90392: 326, 850 –
90393: 3, 13, 40, 75, 76, 85 – 90394: 246, 531, 786 – 90397: 89 – 90398: 701, 951 – 90400: 313, 411 – 90403: 286, 287, 288 –
90408: 258 – 90409: 882, 883 – 90411: 539 – 90418: 42, 94, 593, 594 – 90425: 502, 570 – 90426: 707 – 90430: 703, 729 –
90437: 562, 563, 678, 679, 680, 681, 704, 731, 825, 826, 827, 984 – 90439: 215, 260 – 90440: 362 – 90441: 15, 269 – 90445:
243, 248, 309, 662, 779, 780, 781, 810, 911, 931, 952, 960, 965, 1003 – 90450: 47 – 90453: 233, 383, 395 – 90455: 657,
971 – 90456: 1024 – 90469: 346, 347, 546, 760, 870, 871 – 90471: 700, 863, 884, 999 – 90475: 401 – 90477: 226 – 90479:
266 – 90481: 255 – 90487: 590, 591, 592 – 90488: 919 – 90489: 275, 834, 854 – 90493: 975 – 90494: 1025 – 90495: 200 –
90496: 317 – 90500: 264, 265, 761, 767, 768, 813, 814, 987, 988 – 90503: 407 – 90504: 245, 301 – 90505: 17, 23, 31, 96, 270,
345, 363, 528, 529, 530 – 90506: 310 – 90508: 374 – 90512: 290 – 90513: 110 – 90516: 663, 664, 685, 819, 836, 847, 909,
990 – 90522: 86 – 90524: 273, 294, 428, 697, 698, 720, 721, 722, 893, 894, 895, 973, 981, 982 – 90528: 242 – 90535: 315 –
90539: 11, 205, 206, 584, 600, 658, 856 – 90541: 244, 283, 384, 429 – 90545: 419 – 90548: 247, 379, 778, 782, 787 – 90550:
82 – 90552: 60, 61 – 90554: 382 – 90555: 397 – 90556: 70 – 90561: 742 – 90562: 391 – 90564: 118 – 90565: 279 – 90571:
972 – 90579: 691, 708, 709, 710, 711, 901 – 90580: 416 – 90581: 765 – 90583: 319, 320 – 90586: 251, 308 – 90587: 673, 674,
676, 741, 946 – 90588: 64, 65 – 90590: 239, 295, 296, 330, 403, 615, 763, 766 – 90591: 338, 340, 387 – 90592: 274 – 90596:
857, 858 – 90597: 682, 718, 719, 725, 726, 750, 904, 986 – 90598: 272, 862 – 90599: 372 – 90600: 386 – 90601: 280 – 90602:
105 – 90604: 77 – 90605: 307 – 90606: 26 – 90608: 52 – 90610: 122 – 90613: 368 – 90617: 413 – 90618: 263 – 90620: 230 –
90626: 659 – 90627: 389, 917 – 90633: 353, 356 – 90634: 586, 668 – 90636: 1038, 1039, 1040, 1041 – 90638: 595, 665, 757.
Folgende Lots sind regelbesteuert:
201, 208, 211, 212, 219, 220, 221, 223, 224, 225, 228, 234, 237, 240, 256, 259, 261, 262, 267, 268, 281, 282, 285, 292, 297, 312,
316, 324, 331, 363 A, 364, 369, 371, 375, 377, 381, 390, 394, 396, 408, 410, 422
280 | 281
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
GEBOTSFORMULAR
BIDDING FORM
AUKTION NR. | SALE NO: 345
Vorname, Nachname, Titel | First, Last name, Title
Telefon für Auktion | Telephone for the sale
Straße | Street
Telefon für Auktion | Telephone for the sale
PLZ, Ort | Postcode, city
Tel.| Fax
Land | Country
E-Mail
Bitte Rechnung vorab per E-Mail
Please send invoice in advance via e-mail.
Wir bitten Neukunden, uns eine Kopie ihres Personalausweises zukommen zu lassen.
VAN HAM behält sich das Recht vor, weitere Referenzen anzufordern. Bitte beachten Sie die umseitigen Hinweise.
We ask new clients to provide us with a copy of their ID card or passport. VAN HAM maintains the right to request further references.
ANGABEN BITTE IN DRUCKBUCHSTABEN | PLEASE WRITE CLEARLY
Gebote müssen 24 Stunden vor Auktion für Bestätigung eingehen. Bei identischen Geboten wird das als erstes eingegangene akzeptiert.
Bids must arrive 24 hours prior to the auction for confirmation. In the event of identical bids, the earliest bid received will take precedence.
Lot
Titel
Title
Tel. Gebot
Tel. bid
Max. Gebot (Gebot ohne Aufgeld)
Max. bid (Bid without premium)
Nur für Kunst-Händler | For art dealers only:
Bitte mit MwSt-Ausweis
Please use my VAT-No. for my invoice (VAT-identification number)
Bitte beachten Sie, dass die Ausführung von schriftlichen und telefonischen Geboten ein Service unseres Hauses ist. VAN HAM kann daher keine
Zusicherung für deren Ausführung bzw. fehlerfreie Durchführung geben. Hiermit erkenne ich die im Katalog abgedruckten Geschäftsbedingungen an.
I understand that VAN HAM provides the service of executing absentee bids for the convenience of clients and that VAN HAM is not
responsible for failing to execute bids or for errors related to the execution of bids. I accept the standard business conditions (see catalogue).
Ort, Datum | Place, date
Unterschrift | Signature
Van Ham Kunstauktionen GmbH & Co. KG
Hitzelerstraße 2
50968 Köln
Tel. +49 (0) 221 925862-0
Fax. +49 (0) 221 925862-4
Stand: 1.10.2014
[email protected]
www.van-ham.com
USt-ID Nr. DE 122 771 785
HRA Köln 375
Lot
Titel
Title
Tel. Gebot
Tel. bid
Hinweise für nicht anwesende Bieter | Information for absentee bidders
Schriftliche/telefonische Gebote | Absentee /Telephone bids
Die umstehend und hier eingetragenen Gebote sind bindend und werden nur soweit in Anspruch genommen, wie andere Gebote überboten werden
müssen. Das Aufgeld ist nicht enthalten; maßgeblich sind die eingetragenen Katalog­nummern. Bei Schätz­preisen ab € 500 haben Sie auch die
Mög­lichkeit, telefonisch mitzusteigern. Per Fax geschickte Gebote müssen uns mit Original-Unterschrift bestätigt werden. Telefonische Gebote
werden wie schriftliche Gebote behandelt. Bitte ge­ben Sie uns statt des Höchst­gebotes Ihre Te­le­fon-Nr. an, unter der Sie zum Zeit­punkt der Auktion
zu erreichen sind. Gespräche beim telefonischen Bieten können aufgezeichnet werden.
Im Interesse der Einlieferer können Gebote unter zwei Drittel der Schätzpreise nicht be­rücksichtigt werden. Aus­fuhrlieferungen sind von der Mehr­
wertsteuer be­freit, innerhalb der EU jedoch nur bei branchengleichen Unternehmen mit Umsatz­steuer-Identifikations-Nr.
The overleaf and here inscribed bids are binding and will only be utilized to the extent necessary to overbid other bids. The buyer’s premium is not
included. Decisive are the inscribed lot numbers. You have the possibility to bid for lots from € 500 upwards. Bids sent via fax have to be confirmed
with the original signature. Telephone bids are treated like absentee bids. Telephone bidders should provide the telephone number at which they
can be reached instead of a maximum bid. Phone calls during the telephone bidding can be recorded.
Bids below 2/3rds of the estimate price cannot be accepted. Exported purchases are free of VAT and within the EU only for art dealers with a VAT
number.
Abholung | Transport
Bezahlte Objekte können während der Auktion abgeholt werden. Bei späterer Ab­ho­lung bitten wir um kurze Nachricht vorab, um Wartezeiten zu
vermeiden. Objekte, die nicht spätestens drei Wo­chen nach Rechnungslegung abgeholt wurden, können auf Kosten des Käu­fers eingelagert oder
zugesandt werden.
Paid objects can be collected during the auction. In case of a later pick-up, please inform us to avoid delays. Objects not collected within three
weeks of the invoice‘s issue date can be shipped or stored at the buyer‘s expense.
Auktionsergebnisse | Auction results
Ab dem ersten Werktag nach Auktion können Sie die Ergebnisse im Internet unter www.van-ham.com einsehen.
You find our results one day after the auction on www.van-ham.com.
Ort, Datum | Place, date
Stand: 1.10.2014
Unterschrift | Signature
Max. Gebot (Gebot ohne Aufgeld)
Max. bid (Bid without premium)
MITGLIEDSCHAFTEN
Van Ham ist Partner von The Art Loss Register.
Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie
eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert
von mindestens € 1.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers
individuell abgeglichen.
Bundesverband deutscher Kunstversteigerer e.V. (BDK)
Kunsthändlerverband Deutschland (KD)
UNSERE
REPRÄSENTANZEN
Hamburg
Elisabeth Bonse
c/o Flo Peters Gallery
Chilehaus | Pumpen 8
20095 Hamburg
Tel.: +49 40 41 91 05 23
Fax: +49 40 41 91 05 24
[email protected]
München
Dr. Barbara Haubold
Elly-Ney-Str. 15
82327 Tutzing
Tel.: +49 8158 99712 88
Fax: +49 8158 90 34 61
[email protected]
Stuttgart
Thomas Maier
Dr. Anja Gebauer
c/o Maier & Co. Fine Art
Eberhardstraße 6
70173 Stuttgart
Tel.: +49 711 51 89 07 10
Fax: +49 711 51 89 07 09
[email protected]
Belgien und Niederlande
Dr. Petra Versteegh-Kühner
Sterrenlaan 6
3621 Rekem | Belgien
Tel.: +32 89 71 60 04
Fax: +32 89 71 60 05
Mobil: +31 620 40 21 87
[email protected]
Luxemburg
Gräfin Marina von Kamarowsky
MvK Fine Art
2, Rue Nicolas Braunshausen
1257 Luxemburg
Tel.: +352 44 04 95
Fax: +352 44 04 92
Mobil: +352 691 16 88 22
[email protected]
Schweiz
Rolf Welti
RWMA GmbH
Gotthardstr. 88 /PF 54
6474 Amsteg | Schweiz
Tel.: +41 44 202 40 41
Fax: +41 41 884 01 02
[email protected]
Abbildung Titel
NR 274
ANSELM KIEFER
Europa
B
EIRAT
Wilhelm Karl Prinz von Preußen Vorsitzender
Kommerzialrat Prof. Ottmar Braun Sprecher
Prof. Dr. Albert Mayer
Abbildung Rückseite
NR 249
GOTTHARD GRAUBNER
„Lapilli“
© Nachlass Gotthard Graubner