gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

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gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia
EVANGELISCH-LUTHERISCHE
GEMEINDE SIZILIEN
Comunità Evangelica Luterana DI SICILIA
GEMEINDEBRIEF
Ausgabe 1 / 2014
Dezember · Januar
Der Friede in meiner Seele
2
Inhalt
Vorangestellt … 4
Geistliches Wort
Lass mich am Morgen hören deine Gnade … 5
Blicke zurück …
8
Aus dem Kirchenvorstand
Motta St. Anastasia und Remembrance day
Literarischer Ätnastudienwandertag
Nichts Schönres unter der Sonne
Termine · Informationen · Tanti auguri! ... 14
Als ich nach Sizilien kam (6) ...
20
Brigitte Rao
Blicke voraus ...
23
Gemeindefahrt nach Riga
Heiliges und Hannah Arendt
Über die Insel hinaus …
27
Eine Chorreise
Frauennetzwerk in Ischia
Kurz und bündig ...
Nachgestellt ...
29
31
...
Poesia … Impressum ...
32
3
Vorangestellt...
Stille
Wenn die Stille kommt
höre ich nur mich
an unglaublichen Orten suchen die leeren Gefäße Raum
pulst das Blut herzwärts
zu ruhen am sprudelnden Quell.
Wir treten ein in die Zeit der Weihnacht und des Jahresbeginns.
Ich habe heute, am 24. November, die ersten Fußspuren im Schnee
am Ätna hinterlassen. Ein Kalenderjahr vergeht. Ein Kirchenjahr endet.
Das neue kommt uns entgegen mit den Worten:
„Gott nahe zu sein, ist mein Glück“.
Advent, Weihnacht, Neujahr, Epiphania sind für mich Augenblicke des
Innehaltens. Heilige Momente. Zwölf heilige Nächte.
Was ist mir heilig? Eine große Frage.
Heilig ist mir mein Seelenfrieden. Ist mein Herz ruhig, freundlich,
offen? Tu ich das, was ich kann und möchte und womit ich etwas nach
meinem Vermögen in diese Welt einbringe? Begegne ich mir selbst
und anderen Menschen bewusst und in Liebe? Habe ich Vertrauen,
dass ich in meinem Da-Sein göttlich verbunden und gehalten bin?
Nicht immer gelingt das. Manchmal bin ich gestresst, besorgt,
unachtsam mit mir und anderen. Halte inne. Atme, schaue, spüre:
Ich habe immer, immer nur diesen einen Moment zum Leben!
Wie schön ist es, ihn wahrzunehmen! Die Sonne auf der Haut, liebe
Menschen jetzt an meiner Seite, das Lächeln eines Vorübergehenden,
die Einsamkeit, den ersten Schnee. Noch nie hat jemand in der
Zukunft gelebt. Und die Vergangenheit ist ganz sicher vorbei. Alles nur
ZEIT-Gedanken! Wir haben immer die Wahl, in Frieden zu sein. Jetzt.
Unser erster Gemeindebrief 2014 trägt den Titel:
Der Friede in meiner Seele.
Ich wünsche Ihnen eine friedvolle Übergangszeit
in Nähe und Liebe.
Ihre Heidrun Bomke
3382578603 · www.heidrunbomke.de · [email protected]
4
Geistliches Wort
Liebe Leserin, lieber Leser,
morgens stellen wir die Weichen für den Tag. Wird es ein Tag voller
Bitterkeit und Vorwürfen? Ein Tag voller Depression und Traurigkeit?
Ein mutloser Tag, düster...? Oder raffe ich mich morgens auf und
erhebe meine Seele? „Der Friede in meiner Seele“, so haben wir das
erste Heft im neuen Kirchenjahr überschrieben. Möge dies gelingen,
mögen wir ein wenig innerlich ankommen, Frieden finden in unserer
Seele. „Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll....“
Das wünschte ich mir manchmal, riesige Scheinwerfer, die den
kommenden, zu beschreitenden Weg wunderbar ausleuchten, ich
kann mich vorbereiten und einlassen auf das, was mich erwartet.
Doch dann wäre das Leben wohl zu einfach. In Palermo im
Gottesdienst zur Begrüßung des neuen anglikanischen Pfarrers wurde
sinngemäß in der Predigt gesagt: Es gibt keine einfache Antwort
darauf, wie Leiden im Leben zu verhindern sei und wie es in unserem
Alltag zu integrieren ist. Selbst Tiere und Bäume leiden, deshalb
gehört es insgesamt zur Natur zu leiden und vielfach zu hadern mit
seinem eigenen Leben.
Der deutsche Liedersänger Xavier Naidoo hat in seinem Lied
"Dieser Weg" die Stolpersteine wunderbar benannt:
"Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und
schwer. Nicht mit Vielen wirst du dir einig sein, aber dieses Leben
bietet soviel mehr."
5
Das klingt zunächst mal gar nicht optimistisch und feierlich. Aber ich
glaube, in diesen Zeilen steckt, man mag seine Musik mögen oder
auch nicht, viel Weisheit. Wer heute jung ist und sein Leben vor sich
hat, der blickt zumindest auf einen gefahrvollen Weg mit vielen
Stolpersteinen. Und es wird kaum ein gerader Weg sein. An mancher
Kreuzung muss man sich fragen: Wie will ich weiter gehen? Von
welchem Traum mich leiten lassen? Und hat der Traum Bestand?
Aus den Zeitungen und aus eigenen Erfahrungen wissen wir nur zu
gut von all dem, was unseren Weg durch das Leben schwer und
steinig macht.
Der Priester in Palermo setzte auf die Stärke und innere Kraft des
Glaubens. Ich mag es öffnen und uns Orte und Menschen wünschen,
an und mit denen unsere Seele aufatmet und Frieden findet.
„...denn zu dir erhebe ich meine Seele!“
Denn auch ein Glaubensweg kann anstrengend sein. Die Frage, what
would jesus do? - was würde Jesus an meiner Stelle jetzt tun? - ist
nicht immer eine angenehme.
Aber gleichzeitig vielleicht auch entlastend, denn ich muss ja nicht
alles tragen. Jesus als Wegbegleiter durchs Leben. Wo ich nicht alles
selbst gestalten, nicht immer Verantwortung übernehmen, nicht jede
Entscheidung treffen muss.
Vielleicht sind wir als Gemeinde und als Einzelne im Laufe der Zeit
hier auf Sizilien stumm geworden, vielleicht haben wir verlernt, in
irgendeiner Form das Gespräch mit Gott zu führen. Ihn zu fragen, zu
suchen, anzuklagen, ja und hoffentlich auch ganz oft ihn zu loben.
Ein Gebet, vor einer großen Entscheidung, ein Wort der Klage oder
auch des Dankes machen den steinigen Weg gerader. Im Gottesdienst
bei den Anglikanern, mühelos kamen aus allen Ecken der
Kirchenbänke persönlich vorgetragene Fürbitten, für die eigene
Familie, für die Gemeinde, für die Menschen in der Welt...einfach so,
ohne Absprachen und doch einer unsichtbaren Choreographie gefolgt.
Ich hoffe, (ich vertraue) auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich
gehen soll.
6
Mögen wir nicht allein den Weg gehen, mögen wir Begleitung und Hilfe
erfahren. So langsam intensiviert sich die Anfrage nach Besuchen,
nach konkreten Fragen der Lebenshilfe, nach dem schlichten
Bedürfnis, einmal sich aussprechen und Last ablegen können.
Während des offenen Treffs in Catania ist dies jetzt schon häufiger
geschehen, sofern nichts dazwischen kommt durch vielfältige
ökumenische Termine, stehe ich in einer Sprechstunde für konkrete
Sorgen, Nöte oder schlichte Anfragen jeden Donnerstagvormittag zur
Verfügung. Und natürlich immer über Telefon.
Ich glaube, das macht Gemeinde aus. Dort wo sie lebt, ist sie vor
allem eins: Weggemeinschaft. Der Verzagten, Suchenden, Fragenden,
Anklagenden, der Frommen, Lobenden, Dankenden, Liebenden ...
Keiner kann ohne den anderen sein.
Vielleicht müssen wir dafür mehr an unserer Bereitschaft arbeiten sich
auch helfen zu lassen. Aufhören mit dem Verschanzen hinter klugen
Argumenten, die mit „Ja – Aber“ eingeleitet werden. Vielleicht können
wir mehr annehmen, dass unser Weg ein Segensweg ist, der schon
auf krummen Pfaden zum richtigen Ziel führt.
Sehr herzlich, Ihr Andreas Latz
Apri la tua stanza del tesoro
Daiju fece visita al maestro Baso in Cina. Baso domandò:
„Che cosa cerchi?“
„L'Illuminazione“ rispose Daiju.
„Tu hai la tua stanza del tesoro. Perché vai in giro a cercare?“
domandò Baso.
Daiju domandò: „Dov'è la mia stanza del tesoro?“
Baso rispose: „Quello che stai domandando è la tua stanza del
tesoro.“
Daiju fu illuminato! Da quel momento, esortava sempre i suoi amici:
Aprite la vostra stanza del tesoro e usate quei tesori.
101 STORIE ZEN (ADELPHI)
7
Blicke zurück ...
Aus dem Kirchenvorstand
„Lasset kein faul Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern was
gut ist und das Nötige fördert, das redet, auf dass es Segen bringe
denen, die es hören.“ (Eph 4,29)
Am Samstag, den 9.11. 2013, traf sich der Kirchenvorstand zu seiner
letzten Tagung in diesem Jahr. Für das kommende Jahr wurde eine
Gemeindeberatung mit einer Referentin aus Deutschland zum
Schwerpunktthema „Was soll bleiben, was soll geändert werden“ ins
Auge gefasst. Diese soll um den Sizilientag stattfinden. Genaue Daten
und Zeiteinteilung müssen noch geklärt werden. Alle bereits
beschlossenen Veranstaltungen und Termine können aus dem
Gemeindebrief entnommen werden. Der Kirchenvorstand nimmt
freudig die ersten Willensbekundungen für die Kandidatur bei der
nächsten KV-Wahl zur Kenntnis: da sind sie, die Gemeindeglieder, die
sich etwas trauen, etwas zutrauen. Auf der anderen Seite musste er
leider auch feststellen, dass es Gemeindeglieder gibt, die sich nicht
trauen. Dieses Mal jedoch geht es um offene, freie Kommunikation.
Um diejenigen, die sich nicht trauen, ihre Meinung an der richtigen
Stelle zu offenbaren. Das ist eigentlich schade, denn genau das haben
lutherische Christen in den letzten 500 Jahren gelernt. Offene,
konstruktive Kritik üben. So können z.B. in unserer Kirche
Standpunkte, Ansichten, Beschwerden und sonstige Kritiken, die den
Kirchenvorstand betreffen, direkt an den Kirchenvorstand gerichtet und
ebenso die den Pfarrer betreffenden Ansichten, Meinungen, Kritiken
und Sonstiges direkt an ihn selbst gerichtet werden.
Um sich fleißig hierin zu üben, will der Kirchenvorstand schon jetzt
anfangen, jegliche Art von positiver oder negativer Kritik immer an die
betreffende Stelle zu verweisen und alle einladen, sich dieses auch
zu(zu) trauen. Solches ist dienlich für Orientierung, Besinnung und
inneren Frieden.
Für den Kirchenvorstand, Margit Müller
8
Kranzniederlegung in Motta St. Anastasia
Remembrance Day in Taormina
Kranzniederlegung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in
Motta St. Anastasia am 2.11. 2013
Auszug aus der Predigt von Pfarrer Andreas Latz zum gemeinsam
von Anglikanern und Lutheranern gefeierten Remembrance Day,
unserem Volkstrauertag
525,600 minutes, 525,000 moments so dear. 525,600 minutes - how
do you measure, measure a year?
525600 Minuten, 525000 Momente, so wertvoll. 525600 Minuten – wie
kannst Du messen, messen ein Jahr? In Tagen, in Sonnenaufgängen,
in Nächten, in Bechern voll Kaffee? In Zentimetern, in Meilen, im
Lächeln, im Streit? In 525600 Minuten, wie willst du ein Jahr in deinem
Leben messen?
In Wahrheiten, die sie lernte, oder in Zeiten, als er weinte, in Brücken,
die brannten, oder in der Art, wie sie starben?
9
525600 Minuten, 525000 Möglichkeiten zu planen. 525600 Minuten,
wie kannst du messen das Leben von einer Frau oder einem Mann?
(Aus dem Broadway-Musical „Rent“:)
Am Samstag vergangener Woche wurden die Kränze niedergelegt am
italienischen, am Catania-War Cemetery und am deutschen
Soldatenfriedhof zum Gedenken der im Krieg gefallenen Soldaten.
How do you measure a year in the life? Wie kannst Du ein Jahr in
Deinem Leben messen? Geht man über die Friedhöfe, so sieht man
bezogen auf den zweiten Weltkrieg, auch in Motta St Anastasia:
Geb. 1923-gefallen 1943. Hunderte, Tausende, Hunderttausende sind
mit 20 Jahren im Krieg umgekommen, allein in ihrer Angst, kein Leben
mehr vor sich zu haben. Was müssen das zwingend für kostbare
20 Jahre gewesen sein, wenn ich weiß, mit 20 oder 21 Jahren im
Krieg fallen zu müssen. I caduti, die Gefallenen....
Vielleicht ist das der tiefste Grund, warum Menschen eine Kirche
aufsuchen: die Sehnsucht nach Frieden mitten in einer friedlosen Welt.
Das große Portal der Marktkirche in Hannover ist so etwas wie ein
Bilderbogen dieser Sehnsucht. Vor 54 Jahren von Gerhard Marcks
geschaffen, nehmen die einzelnen Szenen die schrecklichen
Kriegserlebnisse der Menschen und ihre zaghaften Hoffnungen auf
eine friedlichere Zukunft gleichermaßen auf. Vom Galgen, Massengrab
und Panzer wandert der Blick zum Bauern, der sein Feld bestellt; zum
Maurer, der sein Haus baut. Der Mutter, die um ihr totes Kind trauert,
korrespondiert die Mutter, die fröhlich mit ihrem Kind spielt. Und über
allem steht der auferstandene Christus. Er empfängt die Besucher mit
ausgebreiteten Armen, so als spräche er zu jedem einzelnen:
Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.
Nicht gebe ich, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und
fürchte sich nicht. (Johannes 14,27)
10
Ein Dialog ...
Caro Sign. Marullo,
ancora mille grazie per una cerimonia in ricordo dei caduti in
guerra perfettamente preparata.
Spero di vederla prima dell' anno prossimo per il 2.11.,
cordiali saluti, Pastore Andreas
Caro Pastore Latz,
grazie per i complimenti, che devo invece girare a
Lei. La ringrazio per innantitutto per la Sua gentile presenza e
soprattutto per la Sua partecipazione attiva, che ha notevolmente
arrichito la suddetta cerimonia. Spero anch´io vivamente di rivederLa
presto, sará per me un´enorme piacere inoltre organizzare delle visite
guidate con dei gruppi, che Lei eventualmente voglia
accompagnare. Quindi arrivederci!
Cordiali Saluti, Vito Paolo Marullo
11
Literarischer Ätnastudienwandertag in Bildern
La porta dell' Etna a Nicolosi, das auch
Seume und Riedesel passierten ...
„Casa museo della vita
dei contadini“, Nicolosi
Erika Spadaro erzählt
aus ihrem sizilianischen
Alltag vor 50, 40 … Jahren
12
Auf den Monte Rossi spazieren mit Goethe
„Nichts Schönres unter der Sonne
als unter der Sonne zu sein“
Am 22.11. fand im Pfarrhaus in Tremestiere zum zweiten Mal der
literarisch-theologische Gesprächskreis statt. Schon im Treppenhaus
der Pfarrwohnung duftete es einladend nach Kaffee und beim
Eintreten erwartete uns ein liebevoll gedeckter Tisch mit leckerem
Kuchen und einem direkt aus Dresden importierten Stollen. Nachdem
für das leibliche Wohl gesorgt war, nahm uns Heidrun Bomke mit
einem Gedicht von Ingeborg Bachmann in die Sonne und das Licht
und in das Leben und Schaffen dieser großen Dichterin mit. Es folgte
eine Lesung, u.a. aus Erzählungen und aus dem Briefwechsel mit Paul
Celan. Zum Abschluss hörten wir einige Poesien, gelesen von der
Dichterin Ingeborg Bachmann mit ihrer einer eindringlichen Predigt
gleichenden beeindruckenden Stimme. Ein hochinteressanter
informativer Nachmittag. Wir danken Frau Bomke und Pfarrer Latz
ganz herzlich für diese anregend schönen Stunden und freuen uns auf
eine Wiedersehen am 12.12. zum Thema: Was uns heilig ist.
Rose Dipper-Schmidt
13
Termine · Neuigkeiten · Adressen
WICHTIGE ADRESSEN
Pfarramt / Gemeindezentrum
Pastor Andreas Latz
Via Etnea 59
95030 TREMESTIERI ETNEO /
CT
Via Grotte Bianche 7
95129 CATANIA
Tel/Fax 095 - 213230
Handy/Cell. 340 – 1214292
E-Mail: [email protected]
www.chiesaluterana.it
Kirchenvorstand
Christiane Bader
Monica Brenner
S. Dietrich Benkert
Melanie Cobisi
Rosemarie
Dipper-Schmidt
Petra Dorau
Margit Müller
S. Croce RG
Paternò CT
Taormina ME
Comiso RG
Aci San Antonio
CT
Belpasso CT
Sommatino CL
0932-825211
348 8298807
0942-632084
0932-879172
095-7892297
Anke Williger
Andreas Latz
Palermo PA
Tremestieri E.
328-6276192
095-213230
348-0957173
0922-872186
Vorsitzende
2. Schriftführ.
2. Synodale
Schatzmeister
Synodale
Schriftführerin
Synodale
2. Synodale
Pfarrer
Die Mail-Adressen des Kirchenvorstandes finden sich auf der
Homepage.
14
AnsprechpartnerInnen für regelmäßig stattfindenden
Gruppen und Initiativen sind:
Catania
Comiso
Messina
Siracusa
Taormina
Palermo KV
Bibliothek
Fraünnetzwerk
Erzählcafe
Partnerschaft
Sinzh.
Sozialberatung
Wandertreff CT
Redaktionskreis
Gemeindebrief
Rosemarie Dipper-Schmidt
Melanie Cobisi
Ute Barbera
Roswitha Jemulo
Sascha Dietrich Benkert
Anke Williger
Brigitte Rao
095-7892297
0932-879172
090- 389815
0931-756045
0942-632084
091-333361
095-7255195
Renate Zwick-Rubino
Sandra Donath
091-8783429
091-6840204
Christiane Bader
Renate Zwick-Rubino
Petra Dorau
Dr. Heidrun Bomke
[email protected]
0932-825211
091-8783429
348-0957173
338-2578603
Unsere Konten
Banco Posta
Comunità Evangelica-Luterana di
Sicilia
IBAN: IT 62 I 076 0117 0000
0100 2269 304
Kreissparkasse Esslingen
Rosemarie Dipper-Schmidt
ELKI-Gemeinde Sizilien
BLZ 611 500 20, Kto.72 88 416
IBAN: DE22611500200007288416
Uni Credit
Comunità Evangelica-Luterana di
Sicilia
IBAN IT 11 I 02008 26201
00300684867
ERINNERUNG:
Das Jahr neigt sich und die
Jahresbeiträge sind fällig!!!
Bitte einzahlen.
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TERMINE
Catania
Do
5.12. 10.00h
Do
Do
12.12. 10.00h
19.12. 10.00h
So
5.1.
17.00h
Do
9.1.
10.00h
Fr
Do
10.1. 18.30h
16.1. 10.00h
Do
23.1. 10.00h
Do
30.1. 10.00h
So
2.2.
17.00h
Offener Treff mit
Sprechstunde Pastor Latz
(Schlüsseldienst: Fr. Rao)
Offener Treff zum Advent
Offener Treff mit Pfarrsprechstunde
(Schlüsseldienst: Fr. Russo)
Festgottesdienst und
anschließender Neujahrsempfang mit
Pfr. Markus Schoch aus Riga
Offener Treff mit Pfarrer Markus Schoch
(Riga) - Vorbereitung der Gemeindefahrt
für den Sommer
Filmabend - „Hannah Arendt“
Offener Treff mit Pfarrsprechstunde
(Schlüsseldienst:Fr. Schmidt)
Offener Treff mit Pfarrsprechstunde
(Schlüsseldienst: Frau Rao)
Offener Treff mit Andrea Burgenmeister
vom Frauennetzwerk aus Meran
Festgottesdienst mit Pfarrer Martin
Burgenmeister aus Meran, anschl.
gemeinsamer Austausch mit Imbiss
Comiso
Do
5.12.
Do
12.12. 16.00h
Do
Do
16.1. 16.00h
23.1. 16.00h
16
16.00h
La bellezza di un momento Eine poetische Stunde im
Kerzenschein mit Heidrun Bomke
weihnachtlicher
Adventsgottesdienst mit
Abendmahl und Pastor A. Latz
erLESENes mit Dr. Heidrun Bomke
Gemeindenachmittag zu Leben
und Theologie von Dietrich Bonhöffer
Messina
Mo
23.12. 18.00h
20.00h
Mo
6.1.
So
26.1.
16.30h (!)
16.30h
Zusammenkommen zur Weihnachtskaffeetafel; danach um
Weihnachtsgottesdienst mit Domenico
Gioffré a. der Orgel (Bach, Brahms,
Reger, Willan)
Neujahrskonzert mit
Fiona Robertson und Domenico Gioffré
Gottesdienst mit Abendmahl
Palermo
via Caduti senza Croce, 10, Residence Cleotto, Apt. 612
Do
Fr
Sa
19.12. 18.00h
20.12. 18.00h
21.12. 17.00h
So
22.12. 18.30h
Do
Fr
16.1.
17.1.
18.00h
19.30h
Sa
18.1.
17.00h
Vortrag zu Lilith, der Frau vor Eva
Vortrag zu Dietrich Bonhöffer
Gottesdienst zu Weihnachten
i.d.Kirche
Christmas Carols in der anglik.
Kirche
Vortrag zu Ruth
Gemeinsames Treffen und
Essen mit dem Kirchenvorstand im
Apartment
Gottesdienst mit Abendmahl
zusammen mit dem KV
Taormina
So
08.12. 11.00h
Di
24.12. 17.00h
Frei
03.01. 17.00h
So
12.01. 11.00h
Gottesdienst zusammen mit der
anglikanischen Gemeinde
Christvesper der ev.-luth. Gemeinde zum
heiligen Abend
Ökumen. Neujahrsempfang bei den
Franziskanerinnen
Gottesdienst zusammen mit der
anglikanischen Gemeinde
Tremestieri/Etnea - Pfarrhaus
Di
10.12. 17.00h
„Was mir heilig ist“ literarisch - theologisches Advents17
Di
14.1. 17.00h
gespräch mit Heidrun Bomke und Pfarrer
Andreas Latz bei frischem WeihnachtsGebäck
literarisch-theologisch. Gesprächskreis:
Hannah Arendt – Die Liebe zur Welt
Siracusa
Mi
Mi
18.12. 15.00h (!)
15.1. 15.00h (!)
Gottesdienst zu Weihnachten
Vortrag zu Rizpa, die bibl. Antigone
Weihnachtsgottesdienste im Überblick
Comiso
Do
12.12. 16.00h
weihnachtlicher Adventsgottesdienst mit
Abendmahl
Siracusa
Mi
18.12. 15.00h (!)
Gottesdienst zu Weihnachten mit
Abendmahl
Palermo
Sa
21.12. 17.00h
Gottesdienst zu Weihnachten
Messina
Mo
23.12. 18.00h
Zusammenkommen zur WeihnachtsKaffeetafel; danach um 20.00h
Weihnachtsgottesdienst/Konzert(Kirche)
Taormina
Di
24.12. 17.00h
Christvesper der ev.-luth.
Gemeinde zum heiligen Abend
Gottesdienste der Gebetswoche zur Einheit der Christen
Sehr herzlich ist die Gemeinde eingeladen, an diesen ökumenisch
sorgfältig vorbereiteten Gottesdiensten in den verschiedenen
Bistümern teilzunehmen. Liturgisch wenden wir uns dem
vorbereitenden Land Kanada zu:
Mo
Die
18
20.1., ca. 18.00h katholische Kirche in Terrasini, Monreale
21.1. Bistum Palermo, Kirche und Uhrzeit standen bei
Frei
Sa
So
Frei
Redaktionsschluss noch nicht fest
18.30h Catania, Kirche stand bei Redaktionsschluss
noch nicht fest
25.1. 18.00h Gazzi bei Messina, St. Nicolo di Bari
26.1. 19.00h Milazzo bei Messina mit Predigt von
Pfr. Andreas Latz
21.2. 18.00h Taormina, Kloster der Franziskanerinnen
24.1.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag
und Gottes Segen auf Ihren Wegen
07.01.
09.01.
26.01.
26.01.
27.01.
30.01.
06.12.
09.12.
12.12.
20.12.
23.12.
26.12.
29.12.
31.12.
Brigitte Nagel-Papiscia
Heidrun Bomke
Antonino Davide Zummo
Petra Dorau
Doris Opdenhoff La Verde
Ute Damsch Baglieri
Rolf-Peter Lezius
Charlotte Klengarn Grippi
Beatrix Döring Hentschel
Eva Falanga
Gloria Zagami Miceli
Alexandra Donath
Eleonore Huth Pinatelli
Eva Weismann Sangrigoli
090-57193
3382578603
091-6881382
348-0957173
095-7177347
0932-870975
091-6251219
091-454856
0941-950287
0942-24394
0963-663326
091-6840204
0931-702110
0942-52840
Am Ewigkeitssonntag in den Gottesdiensten Palermo und in
Messina erinnerte Pastor Latz der im vergangenen Kirchenjahr
verstorbenen Menschen: Ilona Wolff, Helga Lau, Iris Rupp, Klaus
Rohleder, Anneliese Minniti.
"Der Gott, der dich schuf, geleite dich. Der Gott, der dich bei deinem
Namen rief, führe dich. Der Gott, der immer um dich ist, zeige dir den
Weg ins Paradies." Irischer Segen
19
Als ich nach Sizilien kam … (6)
Warum ich nach Sizilien kam
Wer hätte das gedacht, als ich im August 1974 meinen Urlaub in
Taormina, in der schönen antiken Villa Schuler verbrachte! Ich sprach
mit der liebenswürdigen Besitzerin, Frau Marta Schuler, die acht Jahre
lang für den Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde
Sizilien tätig war, in welcher ich später ein Stück Zuhause fand.
Eigentlich wollte ich viel auf Sizilien besichtigen, doch der Schirokko
wehte seinen glühenden Atem von Afrika herüber und lähmte alles
Leben. Ich nahm die Seilbahn und fuhr an den schönen SpisoneStrand. Auch das Baden in dem lauwarmen Wasser war keine
Erfrischung mehr. Selbst zum Lesen konnte ich mich nicht aufraffen;
also lag ich matt und tatenlos im Liegestuhl und beobachtete einen
jungen Mann, der dauernd im Wasser Handstand machte. Da ich
sportlich bin, gefiel mir das. Er fühlte sich beobachtet, kam auf mich
zu und lud mich zu einer Bootsfahrt ein. Natürlich wäre ich gern mit
ihm ins Boot gestiegen, sagte aber nein.
Am nächsten Tag ging es hoch zum Ätna. Hier war es kühler und alles
war unglaublich beeindruckend. Nie werde ich den Blick in den
Hauptkrater (ein Bergführer mit einer roten Windjacke hielt mich ganz
fest), den Schwefelgeruch und das unheimliche Grollen vergessen.
Am letzten Urlaubstag sah ich am Strand wieder den Akrobaten.
Nichts geschah. Durch einen merkwürdigen Zufall aber kam es zum
Adressenaustausch. Es entstand ein intensiver Briefwechsel, der ca.
ein Jahr dauerte. Finito die platonische Liebe! Mein Akrobat stand auf
einmal vor der Haustür in der Dänischen Straße in Kiel.
Alles war aufregend!
Wir verbrachten glückliche Tage in meinem schönen SchleswigHolstein und beschlossen, ein Jahr später in Kiel zu heiraten.
Zwischenzeitlich besuchten wir uns gegenseitig. Ich lernte besser das
kontrastreiche Sizilien kennen und mein Akrobat den schönen kühlen
Norden.
20
Dann kam unser Hochzeitstag. Viele Gäste, Verwandte und Freunde
teilten mit uns diesen schönen warmen Junitag. Mein Hochzeitskleid
war nicht neu; ich kaufte es einer früheren Bankkollegin ab. Auch hatte
ich es schon mal in Amerika an, als ich meine Tante dort besuchte.
Es hatte ein weißes Oberteil und der bodenlange Rock war aus bunter
Seide. Ich liebte dieses Kleid!
Meine Freundinnen bereiteten mir eine wunderschöne Hochzeitstorte
zu. Unter Blauregen (Glicine) tanzten wir glücklich in unsere Zukunft.
Da diese Hochzeit auch Abschied bedeutete, sah ich in manchen
Augen Tränen, die mir wehtaten.
Nach der Hochzeit mussten wir uns wieder trennen.
Mein Arbeitsvertrag lief noch bis Oktober und mein Mann Felice
musste wieder Lok auf Sizilien fahren. Wieder lange Briefe, Telefonate
und gegenseitige Besuche.
Ab Oktober 1976 nun leben wir endlich zusammen auf Sizilien.
Im Juni 1977 wurde unser lieber Sohn Mimmo geboren.
21
In den drauffolgenden 20 Jahren sind wir jedes Jahr mit dem Zug die
Strecke Catania - Kiel und wieder zurück gefahren. Nicht immer waren
es angenehme Reisen, aber wenn man die Verwandten und die
Heimat wiedersehen möchte, tut man es gern.
Zu meinem 70. Geburtstag, den wir nächstes Jahr in meinem
Wurzelland Schleswig-Holstein verbringen werden, wünsche ich mir,
dass der liebe Gott uns noch viele schöne gemeinsame Jahre in
meinem Flügelland Sizilien schenkt.
Im Frühjahr 2014 werden wir einen Direktflug für den Oktober buchen.
Basta con il treno!
Brigitte Rao, Tremestieri
Wurzeln und Flügel
Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen:
Wurzeln und Flügel. (J.W. Goethe)
22
Blicke voraus …
Auf nach Riga, der Kulturhauptstadt Europas 2014
Vom Freitag, den 20. oder Samstag, den 21. Juni bis Freitag, den 27.6
bzw. Samstag, den 28.6. wollen wir als Gemeinde nach Riga fliegen
und dort die deutschsprachige evangelisch.-lutherische Schwestergemeinde besuchen. Wir feiern gemeinsam Gottesdienst und am 24.6.
das große Fest der Mittsommernachtwende.
Riga ist im nächsten Jahr Kulturhauptstadt Europas mit einem
spannenden kulturellen Angebot. Pfarrer Markus Schoch war schon
einmal persönlich hier und hat von der Geschichte seiner Gemeinde
berichtet, Pfarrer Latz hat ihn ihm Juli besucht und erneut ist Pfarrer
Schoch im Januar bei uns zu Gast. Dort wird dann konkret mit ihm und
allen Interessierten das Reiseprogramm zusammen gestellt.
Der Kirchenvorstand wird diese Fahrt finanziell stark unterstützen.
Für die Unterbringung bei einem Gemeindeglied in Riga wollen wir
incl. Flug 350,- € berechnen, für die Unterbringung im Hotel 450,-€.
Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit der Unterbringung in einem
kirchlichen Haus am Stadtrand von Riga.
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Bitte melden Sie sich mit dem untenstehenden Formular
verbindlich bis zum 31.1.2014 an und kommen Sie zum Treffen
mit Pfarrer Schoch am 6.1. zum Orgelkonzert in Messina und am
9.1. zum offenen Treff in Catania.
Hiermit melde ich mich .......................................................... und
meine Frau/meinen Mann..............................
für die Gemeindefahrt nach Riga vom 20./21.6.-27./28.6. 2014
verbindlich an.
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ich bevorzuge private Gemeindegliederunterbringung
ich bevorzuge ein Hotel
ich kann mir gut eine kirchliche Herbergenunterbringung
vorstellen.
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Unterschrift
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„Was uns heilig ist“ und „Die Liebe zur Welt“
Nachdem das Bachmannsche Schiff mit der „Großen Fracht des
Sommers“ aus dem Hafen gefahren ist, gehen wir in die heilige Zeit
des Jahres. Im nächsten literarisch-theologischen Gesprächskreis
im Pfarrhaus am 10.12. 2013 wollen wir uns darüber austauschen,
was das Heilige für uns bedeutet: Was ist mir heilig?
Viele Assoziationen werden geweckt. Viele Erfahrungen können
einbezogen werden. Die heilige Familie? Der heilige Moment? Der
heilige Kosmos? .. Der heilige Geist? … Heidrun Bomke und Pfarrer
Andreas Latz erwarten Sie zu einem interessanten Austausch in
stimmungsvoller Atmosphäre im Kerzenschein.
Am 14. Januar widmen wir uns dann durch Lesung und Diskussion
einer der außergewöhnlichsten Frauen des 20. Jahrhunderts, Hannah
Arendt (1906-1975). Königsberg, Heidelberg, Paris, Lissabon, New
York sind Lebensstationen der deutschen Jüdin und scharfen
Denkerin. Sie raucht, sie liebt, sie lehrt, sie ist in aller Munde mit ihren
Büchern zum Totalitarismus und zum Eichmann-Prozess über „Die
Banalität des Bösen“. Ihr Credo: Tun, sich einzumischen, weil sie die
Welt liebt! Eine Möglichkeit für uns, basierend auf unser aller
Erfahrungen, Wissen und Meinungen ins Gespräch zu kommen.
Heidrun Bomke und Pfarrer Latz lesen aus ihren Texten.
Am 10. Januar, 18.30 Uhr wird bereits der Film „Hannah Arendt“
von Margarete von Trotta (2012) im Gemeindezentrum in Catania
gezeigt.
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Über die Insel hinaus
Reisebericht unserer Chorfahrt nach Sizilien
vom 7.-14.9. 13
Als Pastor Latz im Sommer 2012 die St. Nikolai Gemeinde in
Hannover verließ, um die evangelisch-lutherische Gemeinde Siziliens
zu leiten, entstand spontan die Idee unseres Besuches in seiner neuen
Heimat. Wir hatten es kaum zu hoffen gewagt, aber tatsächlich sorgten
einige Aktive und unsere Chorleiterin Frau Dehnert dafür, dass wir ein
Jahr später an einem Samstagnachmittag mit 30 Personen in Catania
landeten. Unsere Unterkunft im Hotel Naxos Beach begeisterte alle mit
ihrem blühenden Garten, dem leckeren Essen und der Nähe zum
Strand. Das warme und glasklare Wasser lud einige frühmorgens und
abends zum Schwimmen ein – immer mit Blick auf den Ätna.
Jeder Tag war voller Eindrücke und Erlebnisse: am Sonntag sangen
wir beim gemeinsamen Gottesdienst der Anglikaner und der
deutschen Gemeinde in Taormina. Frau Eva Sangrigoli zeigte uns die
Stadt, das antike Theater mit dem überwältigenden Blick auf das Meer
sowie Castelmola. Heidrun Bomke entführte uns zweimal in die Welt
der Poesie mit klassischen und eigenen Gedichten und Reiseberichten
aus Sizilien. Sie entdeckte für uns einen ruhigen Ort am Abend: die
Strandbar. Wir nutzten sie dann auch an den folgenden Abenden als
„Raum“ für unsere Proben unter dem Sternenhimmel und mit leichtem
Meeresrauschen. Während der Woche besichtigten wir (jeweils mit
einer anderen sehr kundigen Reiseleiterin) Syrakus, Noto, die
Nordseite des Ätnas, Messina und Catania. Unterwegs sangen wir im
Bus, in einer Kirche (u.a. in der Waldenserkirche) oder im „Ohr des
Dionysos“. In Catania dann der Höhepunkt unserer Reise: Das
CONCERTO CORALE ES AGAPE mit dem Titel „Una serata di fine
estate“ in der Chiesa Battista. Uns machte es viel Feude, vor dem
sizilianischen Publikum zu singen und gemeinsam füllten wir die
Kirche mit der Musik, Gedichten und den Worten von Pastor Latz.
Anschließend ging es über die Straße in das Gemeindezentrum der
Chiesa Evangelica Luterana in Sicilia … Beim Essen und Trinken
entstanden viele interessante Gespräche … Beeindruckt hat uns die
gut ausgestattete Bücherei. … Zum Schluss sangen wir zusammen
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noch einige Volkslieder, begleitet am Klavier. Rückblickend sind wir
noch immer erfüllt und dankbar für die persönlichen Kontakte in
Sizilien und den Einblick in die vielschichtige Arbeit von Pastor Latz
und seiner weitreichenden Gemeinde. Und wie schon in Catania
gesagt: Über einen Gegenbesuch würden wir uns sehr freuen.
Ingrid Goes und Irma Karner
Frauennetzwerk auf Ischia - Storie di fede al femminile
Es war meine erste Begegnung mit der Insel und dem Frauennetzwerk
der ELKI im Oktober 2013. Wir aus Sizilien waren vier Frauen im
Verbund der ca. 20 aus ganz Italien. Eine familiäre Atmosphäre im
Albergo „Ciccio“ mit hauseigener Therme. Eine konzentrierte
wunderbar reiche Konferenz mit Meditation, Poesie, Yoga,
Besichtigung und lebhaften Gesprächen. Ein intensiver wissenschaftlicher Austausch. Silvana Panciera führte mit ihrer DVD zum
ihrem Buch „Alla scoperta del movimento beghinale“ in die
europäische Bewegung der Beginen. Beginen - gläubige Frauen lebten in Gemeinschaften autonom von männlicher Macht, gründen die
ersten Krankenhäuser, kümmern sich um Kranke und Mittellose.
Landen im Zuge der Inquisition auf dem Scheiterhaufen. Große
Mystikerinnen und Dichterinnen wie Marguerit Porete, Hedwijch von
Antwerpen und Mechthild von Magdeburg sind daraus hervorgegangen. La scelta beghinale crea infatti uno nuovo status sociale
per la donna, un nuovo modo di essere al mondo senza essere “né
moglie, né monaca”, so Silvana. Wir diskutieren über eine typisch
weibliche Spiritualität damals und heute und nehmen begeistert den
Vortrag Prof. Piero Giorgi (Biologe, Neurologe, Friedensforscher)
“La centralità delle donne nell’avventura umana – un’analisi scientifica
e spirituale” auf. Ich fühle mich in das Zentrum meines Denkens und
Fühlens mitgenommen. Es gäbe viel zu sagen, doch hier ist nicht der
Raum dafür. Zu sagen ist Dank für einen Abschlussgottesdienst mit
einem so friedvollen Geist. Großen Dank an die Initiatorinnen, an
Gisela Salomo und andere Frauen! Ich komme wieder. Auf der
wunderbaren Rückfahrt mit dem Sonnenschiff habe ich ein Motto, das
wir als spirituelle Botschaft diskutierten, im Gepäck:
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese
Welt“ (M.Gandhi)
Heidrun Bomke
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Kurz und bündig
Gemälde-Ausstellung bei Erika Weinmann
Erika Weinmann lädt zur Woche der “offenen Tür” ein. Viele der
Gemeindemitglieder kennen sie sicher schon als Malerin. Sie freut sich
auf Ihren Besuch zu Tee oder Kaffee freuen ab Sonntag 15. bis
Sonntag 22. Dezember, nachmittags von 15,30 bis 20,00 Uhr. Wer
vormittags vorbei kommen möchte, bitte anrufen.
Mostra di pittura da Erika Weinmann
Erika Weinmann invita all settimana della “porta aperta”. Sicuramente
molti dei membri della comunità già la conoscono come pittrice.
Sarebbe felice di una Vostra visita per un té o un caffé.
Da domenica 15. a domenica 22. dicembre, di pomeriggio dalle
15,30 alle 20,00 h. Se volete passare di mattina, per favore telefonate.
95025 Aci S.Antonio, Via Regina Margherita 5o, Höhe-altezza 62,
gegenüber der Apotheke - di fronte alla farmacia; Tel: 095-7921361 /
349-6735676; [email protected]
Zahlungserinnerung der Schatzmeisterin
Das Jahr neigt sich mit Windeseile seinem Ende zu und die
Schatzmeisterin bittet alle, die bis jetzt vergessen haben ihren Beitrag
für dieses Jahr zu entrichten, dies noch vor Jahresende nachzuholen.
Von unseren eigenen Beiträgen hängt die Zuweisung von OPMGeldern durch die ELKI ab, ohne die unsere Gemeindearbeit nicht
existieren kann. Die Bankkonten finden Sie wie immer im Gemeinde
brief, aber wenn Ihnen eine Barzahlung lieber ist, so kann Pfr. Latz
oder Frau Dipper-Schmidt diese entgegennehmen.
Gemeindebrief - Leserbrief einer Redakteurin aus Turin
Lieber Andreas Latz,
ich bin begeistert von den 32 Seiten aus Sizilien, da ist viel
Persönliches dabei und es wird klar, dass für jede neue
ausgesprochenen Idee noch weitere nur darauf warten, umgesetzt zu
werden. Für uns ist der Ansatz, „aus der Not eine Tugend zu machen“,
nämlich geeignete Angebote zu finden, um die Entfernungen zwischen
den einzelnen Gemeindeteilen zu überwinden, sicherlich vorbildlich.
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…. Vielen Dank für die Möglichkeit, durch den Gemeindebrief ebenfalls
ein Stück weit näher an Sizilien heranzurücken – in einem
ausgesprochen positivem Sinne.
Kompliment an Sie und Frau Dr. Bomke für den tollen Ansatz!
Ganz herzliche Grüße aus Turin von Ihrer Sabine Wolters
Wir freuen uns sehr über dieses Feedback und danken allen von
ganzem Herzen für Ideen, Mitwirkung, Lektüre, Hinweise bei der
neuen Gestaltung des Gemeindebriefes! Mögen wir im Jahr 2014
weiter freudig miteinander wachsen! Redaktionsschluss für die
Ausgabe 2/2014 ist der 10. Januar!!! Bitte auch aus Palermo!!!
Beiträge an: [email protected]; cell. 338 257 8603.
Ökumene – Leserbrief aus Erkrath
Sehr geehrte Frau Bomke, es ist sehr schön im Gemeindebrief zu
lesen, dass es eine enge Verbundenheit mit der anglikanischen Kirche
und der Baptistengemeinde auf Sizilien gibt! Auch wenn das durch die
Situation einer Diaspora begünstigt sein mag, bleibt es doch ein
erfreuliches Zeichen von Ökumene. An der Kirchenbasis ist man viel
weiter als in den jeweiligen oberen Kirchenleitungen! Seit 1990
mussten in Deutschland an die 300 Kirchengebäude aus finanziellen
Gründen geschlossen werden, unsere evangelische Gemeinde in
Erkrath (45 000 Einwohner, nahe bei Düsseldorf) traf es vor einem
Jahr: Ein Kirchenzentrum musste aufgegeben werden. Ohne große
Überlegungen bot die katholische Gemeinde vor Ort ihren
Kirchenraum zur Mitbenutzung an (ohne Mietforderungen). … Es gibt
also in Erkrath eine intensive ökumenische Zusammenarbeit. ...
Mit vielen Grüßen, Michael Wilfert (Presybter der ev. Kirchengemeinde
Erkrath), Neuenhausstraße 29, 40699 Erkrath
Sehr herzliche Einladung das neue Jahr festlich in Taormina mit
einem Neujahrsempfang in der Bibliothek der Franziskanerinnen
am Freitag, den 3. Januar 2014 um 17.00h zu begrüßen. Suore
Tarcisia, Vizebischof Carmelo Lupo, Pfarrer Andreas Latz und
Repräsentanten der anglikanischen Gemeinde formulieren in einer
neuen offenen Form ihre Wünsche und Hoffnungen für das junge Jahr
entlang der Jahreslosung. Der Rahmen durch Bibliothek und der
Gastfreundschaft der Franziskanerinnen ermöglicht, die Herzen zu
öffnen und die Seele baumeln zu lassen.
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Hilfsaktion für Taifun-Opfer
Silke de Vos (die Schwester von Petra Dorau) und ihr Ehemann Peter
de Vos leben auf den Philippinen. Sie rufen zu einer Spendenaktion
auf, die bereits gestartet ist und konkret vor Ort von ihnen umgesetzt
wird für den Stamm der Tagbanua! Auf Facebook können Sie sich
informierenhttps://www.facebook.com/Help.Tagbanua
So kommt das Geld in Form von Lebensmitteln, Schulsachen,
Medikamenten sofort zu den hilfsbedürftigen Menschen ohne Obdach
und Essen. Spendenbeiträge bitte unter Stichwort „Philippinen“
auf unser Postkonto (Banco Posta) überweisen oder auch direkt an
Silke de Vos: paypal-Konto: [email protected]
Nachgestellt
Auf den Spuren eines neuen Lebens
Über die Autorin muss man hier auf Sizilien und innerhalb unserer
Gemeinde nichts mehr sagen. Allen ist Eva Sangrigoli aus GiardiniNaxos wohl bekannt, wohnt sie doch schon mehr als 40 Jahre hier auf
dieser schönen Insel und war Mitbegründerin der Gemeinde.
So mag der Titel ihres Buches „Auf den Spuren eines neuen Lebens“
autobiografische Erinnerungen vermuten, wie in unserer so gern
gelesenen Rubrik „Als ich nach Sizilien kam...“. Doch eher sind es
Impressionen, Eindrücke, Lebensbeschreibungen, Gedichte, die auf
den fast 330 Seiten den Lesenden in die sizilianische Welt entführen.
Beispielsweise nach Randazzo, wo wir auf Domenico und Maria und
die kleine so ungeliebten Agata treffen. Kenntnisreich und ortskundig
wird ihre Geschichte entfaltet. Da sind Tagebucheintragungen,
Verstummungen, die sich assimilieren und inkulturieren können, vom
Leben einer Emigrantin, die Kraft und Geduld aufwendet, um
anzukommen und zu verstehen, was es bedeutet, ein Leben in der
Fremde, so nahe dem afrikanischen Kontinent zu führen. Den
Lesenden wird ein buntes Kaleidoskop an Möglichkeiten und
Unmöglichkeiten von Land und Kultur, von Mensch und Natur offeriert.
Das Buch ist im kleinen Leipziger Engelsdorfer Verlag erschienen und
kostet im Buchhandel 16,-€, bei Frau Sangrigoli persönlich weniger, in
der Bibliothek ist es auszuleihen.
Andreas Latz
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Nuvoladilucelila
entriamo nella grande pace.
Lilialichtwolke
wir treten ein in den großen Frieden.
hb
IMPRESSUM
Gemeindebrief
der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Sizilien
Ausgabe 1· Dezember 2013 · Januar 2014
Redaktion: Andreas Latz, Dr. Heidrun Bomke
Fotos: Heidrun Bomke · Manuela von Ponickau u.a.
Redaktionsschlus : Ausgabe 2 · Februar · März 2014
10. 1. 2014
Beiträge an:
[email protected] · 338 257 8603
Tel. Pfarramt Tremestieri · Pastor Andreas Latz:
095 - 213230; 340 121 4292
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