August - medienPUNKTpotsdam

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August - medienPUNKTpotsdam
HEvEllEr
Beiderseits der Havel – Magazin für den Norden von Potsdam
3. Jahrgang /Nummer 23 • August 2011
Kostenlos zum Mitnehmen
Horst Krause, alias Krause, und seine Schwestern Meta (Angelika Bötiger)
und Elsa (Carmen-Maja Antoni) stehen für eine neue Folge der KrauseFilme vor der Kamera – Seiten 22 – 25.
Collage: MAGDA G.
Accordina begeisterte nicht
nur die Kinder beim Dorffest
in Marquardt.
Seite 33
Warum die Havel der Nebenfluss der Nuthe ist, lesen Sie
auf den
Seiten 34 bis 37
Heveller · Seite 2
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August 2011
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August 2011
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
froh sein kann, wer schon im
späten Frühjahr Urlaub hatte.
Denn bei diesem Sommer weiß
man ja nun gar nicht, wann noch
was zu erwarten ist. Und ob überhaupt.
Trotzdem: Urlaubszeit ist Urlaubszeit, und die Politik macht
Pause, Stadtverordnete und Ortsbeiräte tagen nicht, fassen also auch
keine Beschlüsse – manchmal ist es
vielleicht auch besser so.
Andere Probleme, die bis zum
Juni Gemüter erhitzt haben, scheinen fast vom Tisch – überall wird
akzeptiert, dass in den Urlaubsmonaten nichts Wesentliches entschieden wird. Nicht im Großen,
nicht im Kleinen vor Ort.
Trügerisch ist allerdings die offene
Entscheidungslage am Groß Glienicker See: Da mehren sich die
Vorfälle, die in Anzeigen versuchter
oder vollzogener Körperverletzung
eskalieren. Da sprechen mittlerweile
sogar die Fäuste auf dem Uferweg –
der Schwebezustand muss bald ein
Stimmt allerdings nicht ganz: Ende finden, damit am Groß GlieDer erleichternde Beschluss für Pots- nicker See nun endlich wirklich
dam, dass die Flugzeuge die Lan- Frieden herrscht.
deshauptstadt umfliegen und nicht
überfliegen, wurde ja gerade noch
Über ein Tierheim in Fahrland
vor der Sommerpause gefasst. Dass müssen die Stadtverordneten gleich
nach der Sommerpause die Flug- nach dem Sommer entscheiden. Alsicherung auch so verfährt, bleibt len Anzeichen nach wird das Auserstmal nur zu hoffen und erfordert schreibungsverfahren gekippt werweiter die Aufmerksamkeit der Bür- den. Doch damit hat Potsdam noch
gerinitiativen.
kein Tierheim – wäre es nicht an
der Zeit, dass die (vielleicht sogar
persönlich bedingten) Gräben zwischen Verantwortlichen der Stadt
und den ehrenamtlichen Tierschützern zugeschüttet werden und das
Angebot des Tierschutzvereins, selbst
ein Tierheim zu bauen, von der
Stadt wohlwollend geprüft wird?
Dann wäre das Problem vom Tisch,
denn der Tierschutzverein würde
nach dem Grundsatz handeln: Wir
wollen keine Anlieger (und demzufolge auch keine Gegenwehr von
Bürgerinitiativen).
Seite 3 · Heveller
Inhalt
Seite 4
Flugrouten um Potsdam herum
Seite 5
Und in Marquardt bleibt man
wachsam. Ein Planfeststellungsverfahren für die Rekonstruktion der
110 kV-Leitung durchs Dorf wurde
angeordnet, das ihnen die Chance
gibt, sich im Verfahren als Betroffene
zu äußern. Allerdings: Der Beschluss
fiel noch vor der sogenannten „Energiewende“ der Bundesregierung, die
im Nachgang nun bereits verkündet
hat: Wer keine Atomkraft mehr
will, der muss auch die längeren
Leitungswege akzeptieren. Und Leitungen unter der Erde sind nun
mal teurer, und das können wir
uns nicht leisten (da wir unser
Geld für die Rettung von Banken
brauchen, rd).
Solarpark im Friedrichspark
soll noch 2011 ans Netz
Seite 7
Paretz: Klassik auf Landpartie
Seiten 8–9
Aschinger in Marquardt
Seite 10
Tierschutzverein will selbst
ein Tierheim bauen
Seiten 11–15
Neu Fahrland
Es ist also nach dem Urlaub eine
Menge zu entscheiden, man muss
aufmerksam sein, mitdiskutieren.
Seiten 18–19
Bis dahin noch eine schöne Sommerzeit, ein paar Tage Ostsee werde
ich mir auch noch gönnen.
Seiten 22–25
Ein bisschen Freude beim Lesen,
Rainer Dyk
Fahrland
Potsdam 2011 – Stadt des
Films: Coole Wampe
Seiten 26–32
Groß Glienicke
Seite 33
Marquardt
Seiten 34–37
Heimatgeschichte:
Die Nuthe – unser Ursprung
Seite 38
Geschäftliches:
Mit dem Herz auf Reisen
IMPRESSUM „Heveller“
Der Heveller ist ein Magazin für den Norden von Potsdam. Herausgeber: „medienPUNKTpotsdam“ – Journalistenbüro;
Hessestr. 5, 14469 Potsdam. Tel/Fax: 0331 / 200 92 60; 20 01 89 71. E-Mail: [email protected].
Redaktion: Rainer Dyk (v.i.S.d.P.), Bernd Martin; H.Jo. Eggstein (Layout); Hans Groschupp (PR/Anzeigen); Renate Frenz
(Sekretariat 0331/2 00 97 08).
Druck: P&P Printmanagement, 96170 Trabelsdorf.
Seiten 39–41
Ratgeber
Seite 42
Vermischtes
Heveller · Seite 4
Was, wann, wo?
Ausstellungen,
Festivals, Museen
Potsdam 2011 –
STADT DES FILMS
Filmschauplatz des Monats
August Eingang zum Park Babelsberg
Heiner Carow hat mit „Die Legende von Paul und Paula“
den erfolgreichsten DDRSpielfilm gedreht. Teile des
Kultfilms wurden im Strandbad Babelsberg gedreht. Der
Film ist dort am 13.08. um
21.30 Uhr und am 28.08. um
18 Uhr im Filmmuseum Potsdam zu sehen.
Samstag, 27. August 2011,
21 Uhr l Schlosspark Marquardt
Im Schlosspark Marquardt
können die Besucher Theodor
Fontanes Romanheldin „Effi
Briest“ begegnen. Schlüsselszenen der Neuverfilmung
wurden im Schloss und im
Park Marquardt gedreht.
Die Neuinterpretation des
Klassikers (2009) verbindet
den Reiz des historischen
Stoffes mit der Gegenwart und
zeigt eine junge Effi, die, anders als bei Fontane, konsequent den Schritt in ein neues
Leben wagt.
Samstag, 13. August 2011,
18 Uhr | Filmmuseum Potsdam
Anhand der überlieferten audiovisuellen Berichterstattung
über den 13. August 1961
untersucht ein kommentiertes
Region
August 2011
Auffächerung über Potsdam verhindert
Stadtverwaltung zu den Ergebnissen der Fluglärmkommission
Am Montag, den 4. Juli,
fand die 79. Sitzung der
Fluglärmkommission (FLK)
des Flughafens Berlin-Schönefeld statt. Im Mittelpunkt
der Sitzung stand die Präsentation des Arbeitsergebnisses der Deutschen Flugsicherung (DFS) zur Flugroutenplanung nach der Abgabe der Empfehlungen der
Fluglärmkommission in den
vergangenen Sitzungen. Die
Flugverfahrensplanung der
DFS ist dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung
(BAF) übergeben worden.
Das BAF wird gegebenenfalls
den vorhandenen Aufklä- So sieht es der Vorschlag der Fluglärmkommission vor. Wie dann
rungsbedarf mit der DFS verfahren wird, bestimmt allerdings allein die Flulärmkommission.
klären und dann die kompletten Unterlagen an das Bundes- werden über einen „Korridor“ zwi- gebietes erfolgen wird.
umweltamt zur Prüfung weiterrei- schen Potsdam und Berlin nördlich Zu den in der Potsdamer Stadtverchen. Die nächste Sitzung der FLK Richtung Wannsee geführt (derzeit waltung in der vergangenen Woche
ist für den 26. September 2011 geplant: 48 Flüge täglich). Diese eingegangen Beschwerden über tief
terminiert. In dieser Sitzung wird Route ist nach den Vorschlägen der fliegende Flugzeuge wird in diesem
der Bericht des BAF zum Verfah- DFS an verbindliche, verpflichtende Zusammenhang mitgeteilt:
Bedingungen geknüpft. Die Flug- Am 27. Juni herrschte eine Ostrensstand erwartet.
Zu den vorgelegten Abflugrouten zeuge müssen einen achtprozentigen windwetterlage, die unter anderem
bei Westwindwetterlagen ist festzu- Steiggradienten (das entspricht 500 dazu führte, dass innerhalb von 24
stellen, dass es gelungen ist, die dro- Fuß pro nautische Meile) einhalten. Stunden circa zehn Anflüge aus
hende Auffächerung über das Pots- Damit wird sichergestellt, dass alle Norden in Richtung Schönefeld
damer Stadtgebiet zu verhindern, Flüge, die diese Verpflichtung er- über die Potsdamer Innenstadt erstellt die Beigeordnete für Soziales, füllen können, über dem Gebiet folgten. Die weitaus größere Zahl
Jugend, Gesundheit, Ordnung und Wannsee bereits mindestens circa an Überflügen über Potsdamer
Umweltschutz Elona Müller-Prei- 8500 Fuß Höhe erreicht haben. Für Stadtgebiet an diesem Tag beruhte
nesberger erfreut fest.
Fluggeräte, die diese Verpflichtung auf Anflügen aus dem Süden zum
Nach dem jetzigen Planungsstand nicht erfüllen können, erfolgt eine Flughafen Tegel in Höhen von circa
werden die Abflüge Richtung West- Führung über die sogenannte Route 1.000 Meter. Diese Flugverläufe
destinationen (entsprechend der Pla- 8, das heißt die weite Westumflie- kann jeder Bürger auf den Internung für 2012: circa 130 Flüge gung Potsdams.
netseiten www.dfs.de und
pro Tag) südlich an Potsdam und Ein Überflugverbot des Forschungs- www.dfld.de abrufen. Bei den nieauch an Caputh, Werder, Schwie- reaktors wird sichergestellt.
drig fliegenden Flugzeugen über
lowsee vorbeigeführt (über WESTI Die Beigeordnete Elona Müller- Potsdam bei Ostwind handelte sich
und ZIESA, siehe beigefügte Karte). Preinesberger ist mit diesem erzielten um Anflüge, die zum großen Teil
Die Nordost- und Ostziele GERGA Ergebnis aus Potsdamer Sicht zu- in Tegel landeten. Mit der Stillleund TUVAK (siehe beigefügte Karte) frieden, zumal mit dem Wegfall gung des Flughafens Tegel werden
der Flüge vom Flughafen Tegel die niedrigen Anflüge aus südlichen
nach dessen Schließung eine weitere Richtungen über dem Potsdamer
Entlastung des Potsdamer Stadt- Stadtgebiet entfallen.
August 2011
Region
Solarpark noch 2011 ans Netz
Gewerbegebiet Friedrichspark wird auf 20 Hektar bebaut
Lange genug war es ruhig um das
Gewerbegebiet Friedrichspark. Als
gemeinsames Projekt der noch
selbstständigen Gemeinden Marquardt, Satzkorn und Uetz-Paaren
gegen den Willen der Landeshauptstadt durchgeboxt, harrte er
auf Gewerbeansiedlungen trotz
günstiger Lage an der Autobahn.
Viele fixe Ideen verliefen im märkischen Sand, auch ein chinesischer
Investor war schon einmal unter
den Interessenten…
Da war es eher ein Glücksfall,
dass wieder ein chinesisches Unternehmen Interesse bekundete. Und
dass Eile geboten war, noch in
den Genuss der günstigen Förderung für Photovoltaikanlagen zu
kommen, denn für das beplante
Gebiet brauchte es keine langen
Verfahren mehr – kurzfristig konnte
der existierende B-Plan für diesen
Zweck erweitert werden. Die Stadtverwaltung spielte mit (Marquardt
auch, Satzkorn und Uetz-Paaren
sträubten sich), auch die Stadtverodneten beschlossen schneller als
sonst. Dirk Thom, der die Realisierung vor Ort für die HY Invest
GmbH in Shanghai verantwortet,
hob das vorgelegte Tempo hervor,
das beispielhaft gewesen sei, beginnend mit dem Projektentwickler
Detlef Kaminski, der sich als einstiger Baustadtrat von Potsdam
bestens auf den Verwaltungswegen
auskennt.
Nur fünf Monate hatte es bis
zum Spatenstich gedauert: Baubeigeordneter Matthias Klipp hörte
das seltene Lob über seine Verwaltung gern. Bei dem Schlingerkurs der Bundesregierung bei alternativen Energien, der konzeptionslosen Förderung sei es wichtig,
internationale Investitionen willkommen zu heißen, sagte er bei
Seite 5 · Heveller
Was, wann, wo?
Ausstellungen,
Festivals, Museen
Filmprogramm die durch den
Kalten Krieg geprägte abweichende Darstellung des Ereignisses in Ost und West.
Feste und Veranstaltungen –
Open Air
Gut gelaunt beim ersten Spatenstich: Matthias Klipp und Investor
Alex Chang.
der Begrüßung von Alex Zhang
von der HY Invest GmbH und
Generalmanager der Alex Solar
AG mit Sitz in Shanghai, die die
Solarmodule herstellt.
Welche bedeutende Aufgabe die
Energiewende ist, hat Matthias
Klipp an diesem Beispiel durchgerechnet: Um ein AKW zu ersetzen, bräuchte es 100 solcher Photovoltaikanlagen.
Diese auf dem Friedrichspark
soll 8 MW liefern, das wäre der
Verbrauch von ca. 4300 Haushalten. 200.000 Quadratmeter des
Gewerbeparkes, die nördliche Spitze, werden belegt. Eine ausreichende Fläche für mögliche Gewerbeansiedlungen werde in der
lukrativen Lage an der Südspitze
vorgehalten, wie es die Ortsteile
verlangt hätten.
Nach der Ernte werde mit dem
Aufbau der Solarfelder und des
eigenen Umspannwerkes begonnen, erklärte Dirk Thom von der
German Tech Future Technologies,
die den Bau vor Ort verantwortet.
Wer bis zum Jahresende am Netz
ist, bekomme noch 21,11
Cent/kWh Einspeisevergütung –
ab 2012 seien 9 % weniger ange-
kündigt. Für die chinesischen Investoren ist der Friedrichspark ein
Referenzobjekt. In einem Pavillon
soll die Technik erläutert und die
Funktionsweise dargestellt werden.
Der einzige direkt betroffene
Anlieger war auch gekommen.
Lars Krüger wohnt mit Familie
am ehemaligen Bahnhof. Er sieht
den Umstieg auf alternative Energie
vor seinem Fenster mit Wohlwollen, denn er hat selbst mit Windkraftparks zu tun: Für die Leistung
dieser Fläche würden heute vier
Windkraftanlagen genügen. Die
allerdings stoßen auf mehr Widerrd
stand als die Solaranlagen.
18. bis 28. August 2011, jeweils Do/Fr/Sa ab 18 Uhr und
So ab 16 Uhr Pfingstberg
Potsdam
Die Höfischen Festspiele Potsdam laden zu einer FreiluftWandeloper auf dem Pfingsberg Potsdam ein. Das Publikum wandelt dabei mit dem
Ensemble über mehrere Etappen bis hinauf zum „Pomonatempel“ und schließlich zum
Belvedere auf dem Pfingstberg, wo die Aufführung zu
Ende geht.
Vogelscheuchenwettbewerb
zum Höfefest in Langerwisch
Am 3. und 4. September 2011
findet in Langerwisch das 4.
Höfefest statt. Höhepunkt des
diesjährigen Höfefestes ist der
Vogelscheuchenwettbewerb,
der zum Mitmachen und anschauen einlädt. Der Kulturbund plant die Prämierung der
schönsten Vogelscheuche. Alle
Michendorfer, von jung bis alt,
Familien, Vereine, Firmen, Kitas, Schulen, Hausgemeinschaften und Nachbarn können
daran teilnehmen. Angebracht
ist wetterfestes Material.
Bis Mitte Juli 2011 bittet Horst
Halling um Anmeldung unter
[email protected] oder
033205-23567, da die Aufstellungsplätze rechtzeitig angemeldet werden müssen. Über
weitere Schritte wird später informiert.
Heveller · Seite 6
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August 2011
Redaktions- und
Anzeigenschluss
für die
September-Ausgabe:
19. August
2011
medienPUNKTpotsdam 14469 Potsdam, Hessestraße 5
Anzeigenannahme: 0331/2 00 97 08
August 2011
Region
Klassik auf Landpartie
Sommerkonzert in der Paretzer Scheune mit großem Rahmenprogramm
Seite 7 · Heveller
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Sonnabend, 6. August
Das ging schnell mit der Paretzer
Scheune: Kaum ist die als Veranstaltungsort hergerichtete Dorfscheune übergeben worden, da wird
schon große Kultur geboten: Die
„Brandenburgischen Sommerkonzerte“ gastierten am 17. Juli in der
Scheune mit einem Programm zum
200. Geburtstag von Franz Liszt.
Die „Klassik auf Landpartie“ gastiert bereits im 21. Sommer mit
einem vielfältigen Konzertprogramm in ausgewählten Orten des
Landes, die jeweils in einem Rahmenprogramm erkundet werden
können.
Und da hat Paretz Einiges zu
bieten. Nach der Kaffeetafel im
„Gotischen Haus“, dem alten
Schmiedehof, konnten sich die
Konzertbesucher zu den verschiedenen Führungen entscheiden. Da
ging es zur Bockwindmühle, natürlich auch zum Schloss Paretz
mit der Ausstellung „Kutschen,
Schlitten und Sänften aus dem
preußischen Königshaus“ und durch
den historischen Ortskern.
Den konnte man mit den Erläuterungen von Adelheid Schendel
vom Verein Historisches Paretz in
seiner Besonderheit erkennen. Denn
Paretz in seiner jetzigen Form war
erst um die Wende zum 19. Jahrhundert als „Musterdorf“ auf den
Grundmauern der alten Gebäude
planmäßig als Ensemble mit dem
Schloss erbaut worden, das 1797
von Friedrich Wilhelm als Landschloss an die Stelle des Gutshauses
10 Uhr Filmpark Babelsberg
Lange Babelsberger Filmparknacht
(s. Seite 21)
15 Uhr Pfingstberg,
Pomonatempel
Kultur in der Natur - Märchen
18 Uhr Freundschaftsinsel
„Feuer und Wasser“ –
4. Chinesisches Kunstfest
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Filmriss“
Adelheid Schendel erläuterte den Aufbau des Modelldorfes anhand
des „Paretzer Skizzenbuches“ .
gebaut worden war und das fortan
vor allem mit dem Wirken seiner
Gattin, Luise von MecklenburgStrelitz, verbunden war.
Folglich gibt es den seltenen Fall,
dass der gesamte Aufbau des Dorfes
grafisch erfasst worden ist. In einem
„Paretzer Skizzenbuch“ hat der Hofmarschall von Massow die einzelnen
Gebäude dokumentiert, die nach
den Ideen des preußischen Hofarchitekten David Gilly gebaut worden und vielfach heute noch in
ihrer Struktur zu erkennen sind:
Die Torhäuser am Dorfeingang,
von Potsdam kommend, die die
Schäfer und Hirten beherbergten,
die Mehlwaage und das Spritzenhaus, dazwischen die Leiterscheuer.
Und die Bauernhäuser, die sich mit
Julian Steckel und Paul Rivinius empfangen den begeisterten
Fotos:rd
Beifall der über 500 Konzertbesucher.
den Ställen, deren charakteristische
Giebel immer zur Straße stehen,
abwechseln.
Viel Raum für die Beherbung
von Mensch und Tier brauchte
man über den Dorfkrug hinaus in
Paretz, denn wenn sommers der
Preußische Hof hierher kam, wurde
Platz gebraucht. So vermerkten
Dokumente von 1802, dass insgesamt 75 Kutschen mit 210 Pferden
unterzubringen waren, wie Adelheid
Schendel den staunenden Besuchern
erzählte.
So ausgerüstet und eingestimmt
mit der Historie des Ortes konnten
die Gäste dem Spiel der beiden
Künstler zu Ehren Franz Liszts lauschen, denn mit Julian Steckel am
Violoncello und Paul Rivinius am
Klavier waren zwei junge Preisträger
gekommen, die die musikalischen
Klänge romantischer Konzerte aus
dieser Epoche in die neue alte
Scheune zu bringen vermochten.
rd
20 Uhr Gutenberg 100
Livemusik „Krogmann“
Sonntag, 7. August
10.30 Uhr Neues Palais
„Vom Keller bis zum
Marmorsaal“
Hinter verschlossene Türen
geschaut, eine Führung gibt
spannende Einblicke in den
Schlossalltag.
14 Uhr Neues Palais
Baustellenführung Kolonnade
14 Uhr Neues Palais
„Vom Keller bis zum
Marmorsaal“
Hinter verschlossene Türen
geschaut, eine Führung gibt
spannende Einblicke in den
Schlossalltag.
14.30 Uhr
Schloss Babelsberg
„Mit Fürst Pückler unterwegs
– Aus der Zeit gefallen“
Parkspaziergang mit Hermann
Fürst von Pückler-Muskau
Heveller · Seite 8
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
15 Uhr
Heilandskirche Sacrow
„Ich liebe dich“
Eine musikalische Zeitreise
zum empfindsamen Stil
15 Uhr
Pfingstberg Pomonatempel
Kultur in der Natur - Märchen
15.30 Uhr
Puppenbühne Burattino
„Die drei
kleinen Schweinchen“
21 Uhr Gutenberg 100
Karaoke
Montag, 8. August
10 Uhr Russische Kolonie
Alexandrowka
Führung für Kinder durch die
Russische Kolonie Alexandrowka Treffpunkt vor dem
Haus Nr. 1 – Restaurant.
Die Teilnahme am Rundgang
ist nur in Begleitung einer Aufsichtsperson möglich. Der ermäßigte Kinderpreis von 6
Euro gilt für alle Teilnehmer.
Bitte Stifte und eventuell ein
Klemmbrett mitbringen.
Region
August 2011
… und dann las ich Aschinger
Interview mit Heimathistoriker Dr. Wolfgang Grittner
Im Mai ist am Potsdamer Hauptbahnhof, dort, wo das „Hooters“
sich nicht halten konnte, ein neues
Restaurant eröffnet worden. Unter
dem Namen „Aschinger“ lebt auch
in Potsdam eine Gastronomiekette
wieder auf, die eine nicht nur
rühmliche Geschichte hat.
Der Heimathistoriker Dr. Wolfgang
Grittner aus Marquardt hat seine
Bedenken gegen diese Marke und
äußerte sie am Tag nach der Berichterstattung über die Eröffnung
in der „Märkischen Allgemeinen“.
Der HEVELLER wollte von Dr.
Grittner Genaueres wissen.
Womit begründen Sie Ihre
Bedenken gegen die
Wiederbelebung des Namens Aschinger?
Ja, ich teilte dem Leiter der Lokalredaktion telefonisch mit, welche dunklen Seiten der Geschichte sich mit dem Namen
Aschinger auch regional mit Potsdam verbinden. Im Artikel von
Rainer Schüler gab es keinerlei
Hinweis darauf, auch nicht unter
der Rubrik Aschinger-Historie.
Welche dunklen Seiten?
Es ist bekannt, dass die Firma
Aschinger zur Zeit des Nationalsozialismus, insbesondere ab
1937, wesentlich an der Arisierung der Kempinski-Restaurants
in Berlin und auch in Marquardt
beteiligt war. Der Eigentümer des
Schlosses Louis August Ravené
hatte es 1932 dem Berliner Hotelier Kempinski verpachtet, das
sich schnell zu einer beliebten
Adresse für gut betuchte Berliner
und Potsdamer entwickelte.
In der von 1911 bis 1943 geführten Marquardter Schulchronik
kann man aber auch lesen: „Im
Frühjahr 1933 brach für den Betrieb Kempinski eine schlimme
Zeit an. Heißsporne der Partei
marschierten vor das Schloß und
verlangten die Schließung des jüdischen Unternehmens“. Und
weiter: „Durch die Aufnahme des
Dir. Eger zum Generaldirektor ist
der Gesamtbetrieb als arisches
Unternehmen anerkannt.“
Die Übernahme durch Fritz
Aschinger erfolgte schrittweise.
Am 30. April 1937 erhält der
Amtsvorsteher von Marquardt
eine Mitteilung über die „Arisierung der Firma Kempinski, unterzeichnet auch von Fritz Aschinger, welcher die NSDAP-Nr.
5379776 hatte (Abb.1). Das
Kempinski-Firmenlogo K-Turm
mit Stern war bereits durch den
K-Turm mit Traube ersetzt worden, um jeglichen Hinweis auf jüdische Symbole zu vermeiden
(Abb.2). Nach und nach wurde
die Familie Kempinski aus dem
Unternehmen herausgedrängt.
Bis Louis August Ravené schließlich das Schloss, den Park und
den Gutshof lt. Grundstückskaufvertrag vom 24. März 1942 für
1,28 Millionen Reichsmark an die
Aschinger AG verkaufte. Auch
nach der Übernahme durch
Aschinger wurde der Name Kempinski beibehalten, um dem einträglichen Image dieser weltbekannten Hotel- und Restaurantfirma nicht zu schaden.
Ein Teil der Familie Kempinski
emigrierte ins Ausland; Dr. Walter
Unger, ein Neffe der KempinskiTochter Frieda und Mitinhaber der
Dienstag, 9. August
19.30 Uhr Die Arche
Die Insignien und Kleinodien
des Heiligen Römischen Reiches
Zur Bedeutung und Geschichte Vortrag und Bilder: Hanna
Rüster, Freiburg/Breisgau
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Filmriss“
21 Uhr Walhalla
Irish Folk Session
Mittwoch, 10. August
15 Uhr URANIA Planetarium
Wie ist unser Sonnensystem
entstanden?
18 Uhr
AWO Kulturhaus Babelsberg
Oma Frieda –
Turne bis zur Urne
Kabarett mit Jutta Lindner
Ein romantisches Schloss mit nicht so romantischer Geschichte.
Foto: rd
August 2011
Region
Firma, wurde 1943 nach Theresienstadt deportiert und 1944 in
Auschwitz ermordet.
Seite 9 · Heveller
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Herr Dr. Grittner, woher
haben Sie diese Detailkenntnisse?
Für mich als Ortschronist ist die
jüngere Ortsgeschichte von Marquardt von besonderem Interesse. In den ortsgeschichtlichen
Aufzeichnungen, aber auch in
neueren Veröffentlichungen zur
Firmengeschichte Kempinski sowie über das jüdische Brandenburg findet man zahlreiche historische Belege über die „Arisierung“ jüdischer Unternehmen
während der Zeit des Nationalsozialismus, auch darüber, dass in
den Aschinger-Betrieben ausländische Zwangsarbeiter ausgebeutet und jüdische Frauen zur
Deportation freigegeben wurden.
(s. Literaturangaben)
Auf der Grundlage des Gesetzes
vom 8. Februar 1949 zur Einziehung der Vermögenswerte von
Kriegsverbrechern und Nazi-Aktivisten wurden die Aschinger AG
bzw. Folgebetriebe enteignet
(Verordnungsblatt von Groß Berlin; 9. Februar 1949, Seite 49).
Nach Abschluss des Verfahrens
haben sich Fritz Aschinger und
seine Schwester das Leben genommen. Sicher erinnern sich
auch heute noch ältere Berliner
an das billige Speisenangebot bei
Aschinger. Man kann aber im
Wissen um die historischen
Hintergründe den Namen Aschinger nicht auf Löffelerbsen, Kartoffelsuppe und Billigschrippen
reduzieren.
19 Uhr Klinikum Ernst von
Bergmann
Infos für werdende Eltern
mit Hebammen und Ärzten der
Geburtshilfe
19 Uhr Pfingstberg Belvedere
Klassik am Bau – Romantik im
Herzen
Potsdams Hohenzollern und
die Musik am Beispiel des Belvedere auf dem Pfingstberg.
Ein Rundgang mit Anekdoten
und musikalischen Beispielen
zwischen Pomonatempel und
Maurischem Kabinett mit Michael Koßmann
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Filmriss“
19.30 Uhr Erlöserkirche
Zum XXI. Internationalen Orgelsommer spielt David
Franke (Naumburg)
Bach-Vivaldi: Concerto a-Moll
G. Bovet: Salamanca
Literatur:
1. Ortschronik Schorin – Marquardt (1313-1945)
2. Pracht, Elfi (1994): M. Kempinski& Co., Herausgeber: Historische Kommission Berlin
3. Schenk, H.(1995): Kempinski
in Marquardt, in: Dieckmann, I.
und J. H. Schoeps (Hrsg): Wegweiser
durch das jüdische Brandenburg
Anmerkung der Redaktion:
Wir haben der Geschäftsführung des „Aschinger“-Restaurants Potsdam die Möglichkeit
angeboten, sich zum Inhalt dieses Beitrages zu äußern. Leider
haben wir bis zum Redaktionsschluss keine Antwort erhalten.
21. Uhr Lindenpark
Casiokids
Zur Grundausstattung der CASIOKIDS zählen alte, analoge
Keyboards, ein Schattenspielfigurentheater sowie jede Menge
Spaß am albernen, bunten und
fröhlichen Leben.
Donnerstag, 11. August
10 Uhr Naturkundemuseum
Ferienveranstaltung
Schnecken
Warum sind sie so schleimig?
Warum sind manche von ihnen
ohne Haus unterwegs? Was
können sie eigentlich?
Erforscht die Welt der Schnecken und lernt die „Schneckenregeln“ kennen.
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
Freitag, 12. August
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
Der Kempinski-Turm mit Stern bis 1937, der Kempinski-Turm mit Traube schon seit 1936.
19.30 Uhr Friedrichskirche
Musik für Sopran und Orgel
Heveller · Seite 10
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
20 Uhr Pfingstberg Belvedere
Mondnacht
21 Uhr Gutenberg 100
Karaoke
Sonnabend, 13. August
15 Uhr Pfingstberg
Pomonatempel
Kultur in der Natur - Märchen
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
20 Uhr Kutschstallensemble
Am Neuen Markt
Jan Josef Liefers & Oblivion
20 Uhr Gutenberg 100
Livemusik: „Doc’B’Band“
Zeitlose Klassiker der Rockund Pop-Musik
21.30 Uhr Stadtbad
Park Babelsberg
„Die Legende von Paul und
Paula“
23. Uhr fabrik
DJ Rengo
Sonntag, 14. August
12 Uhr Luftschiffhafen
15. Potsdamer Wasserspiele
Die 15. Potsdamer Wasserspiele finden erstmals im Luftschiffhafen Potsdam, dem
Standort des Kanu-Club Potsdam, statt.
Mehr unter www.potsdamerwasserspiele.de
14 Uhr Lindenpark
Kinder- und Familienfreizeit
15 Uhr Botanischer Garten
Expedition in die Wüste
Führung für Kinder ab 5 und
Begleitung:
Gleißende Sonne, Trockenheit,
Sandstürme, aber auch klirrende Kälte in der Nacht – in
der Wüste ist das Extreme völlig normal. Was für Pflanzen
können dort leben und sogar
wundervoll blühen, wie schaffen sie das?
Potsdam
August 2011
TSV will selbst Tierheim bauen
Fundtierbetreuung ist nur ein Bestandteil des Tierschutzes
Angesichts der ausgeprägten aktuellen
Diskussion um die Unterbringung
von Fund- und Verwahrtieren in
Potsdam gerät der alltäglich notwendige Tierschutz fast in den Hintergrund. Die Aufnahme von Hunden,
vor allem Katzen und anderen Kleintieren, die herrenlos in der Stadt
herumstreunen, die abgegeben werden müssen, weil sie nicht mehr gehalten werden können, weil sie nicht
artgerecht gehalten werden, ist eine
sogenannte Pflichtaufgabe jeder Kommune.
Doch die Kür ist mehr als die
Verwaltungsverantwortung verlangt,
die Kür ist das, was über die Pflicht
hinausgeht, ist das, was Menschengemeinschaft über das Notwendige
hinaus hervorbringt und das gemeinsame Leben bereichert. Die Kür
ist Ehrenamt. Im Tierschutzverein
haben sich in Potsdam rund
700 Menschen zusammengefunden, für
die Menschsein
auch darin besteht,
die Tierwelt zu
achten und vor
allem die durch
Menschen verursachten Eingriffe
zu lindern.
„Ein Tierheim in der
Stadt ist die eine Sache“,
sagt der Vorsitzende des Tierschutzvereins Niklas Wanke. „Wir
brauchen eins, unabhängig von der
Unterbringung der Fund- und Verwahrtiere.“ Er fügt Beispiele der
letzten Wochen an: Im Verkehr verletzte Katzen, bei denen die Polizei
wie selbstverständlich den Tierschutzverein anruft und der wie selbstverständlich die Tierarztkosten übernimmt. Die tägliche Fütterung der
Straßenkatzen (aus zahllosen Futterspenden an 50 Stellen in der Stadt)
und möglichst ihrer Kastration, die
Vor der Rehkitz-Rettungsaktion.
Übergabe von Miss Marple an ihre Besitzer.
der Verein bezahlt, und ihrer Vermittlung, falls sie sich als Hauskatzen
eignen. Die Hilfe für hilflose und
verletzte Wildtiere, die Beratung zum
Umgang mit Tieren, die Vermittlung
„gestrandeter“ Haustiere und
und und…
„Wir bekommen jeden Tag Hilferufe“,
sagt Niklas Wanke, „weil ein Vogel aus dem Nest
gefallen ist, ein
Schwan mit gebrochenem Flügel
gesehen wurde, eine
Katze angefahren
wurde, Tiere nicht artgerecht gehalten werden oder ein
herrenloser Hund umherstreift“.
Neulich haben die Tierschützer
für Aufsehen gesorgt, als sie zur Rehkitzrettung aufriefen. 62 Leute waren
am 12. Juli morgens gekommen,
um mit dem verantwortlichen Jäger
den Schlag zu durchkämmen, bevor
die Agrargenossenschaft Saarmund
mäht. „Es sind Rehe weggesprungen,
aber keine Kitze, aber Liegeflächen
waren zu sehen“, erzählt Niklas Wanke. „Es war ein Erfolg, es ist dort jedenfalls kein Kitz getötet worden.
Oder ein anderer Fall aus den
letzten Tagen: Eine Katzenmutter,
die drei Tage zuvor drei Kätzchen
geworfen hatte, hatte sich ein Bein
gebrochen. Eine Operation sei nötig,
meinte der Tierarzt. Aber die Halter
hatten das Geld nicht. „Wir haben
die Katze übernommen und die
Operation beauftragt“, erzählt Niklas
Wanke, denn wenn es einen Halter
gebe, wäre das nicht möglich. „Der
Vorstand hat nun für den Einzelfall
entschieden, dem Wunsch der Familie
nachzukommen und die OP-Kosten
in Raten bei uns abzuzahlen und
den Haltern die Katze samt ihren
Jungen wieder zu übergeben.“ Was
wäre geworden mit Katze und Jungen,
wenn es den Tierschutzverein nicht
gegeben hätte?
„Wir brauchen ein Tierheim, und
wir wollen eins bauen“, sagt der Vorsitzende. „Wir haben der Stadt ein
Angebot unterbreitet, ein Tierheim
für die Bürger von Potsdam zu bauen
und um Unterstützung bei der Erlangung eines Grundstückes und
beim Weg durch die Verwaltungsinstanzen gebeten.“ Zunächst müsse
das Ausschreibungsverfahren für ein
Tierheim beendet werden, heißt es
in der Antwort der Stadt, dann werde
die Fundtierbetreuung für die Stadt
wie üblich ausgeschrieben. „Es scheint
ein Missverständnis zu geben: Wir
wollen nicht die Fundtierbetreuung
per se zugesprochen bekommen.
Wir wollen ein Tierheim bauen und
bitten um Unterstützung der Stadt
wie jeder andere Investor. Und
dann – wenn es fertig ist und wir in
der Lage dazu sind – werden wir
uns dem Wettbeweb mit anderen
Anbietern bei einer Ausschreibung
rd
stellen.“
Neu Fahrland
August 2011
Seite 11 · Heveller
Vom Kirchberg nach Schottland –
auf Fontanes Spuren unterwegs
Der Neu Fahrländer Landarzt Wolf-Rüdiger Boettcher feierte 70. Geburtstag /Von Hans Groschupp
Die jetzige Diskussion, wie das
„Modell Landarzt“ wieder attraktiver werden kann, ringt dem Facharzt für Allgemeinmedizin ein mildes Lächeln ab. Immerhin war er
neben seiner Arzttätigkeit nach
der Wende als Verwaltungsleiter
beim Aufbau der neuen Kassenärztlichen Vereinigung in Brandenburg beteiligt. So muss ihm
beispielsweise der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nicht
die hohe Bedeutung des Hausarztes
erklären.
„Es kann nicht angehen, dass es
zwar nett ist, auf dem Land zu leben und zu praktizieren, dass man
dort aber de facto wegen der ungleichen und ungerechten Honorierung kaum über die Runden
kommt.“ Der Facharzt für Allgemeinmedizin Wolf- Rüdiger Boettcher und seine Frau Regine, die
Fachärztin für Allgemeine Stomatologie, haben erreicht, was sie
wollten.
Zeit, über das Über-die-Runden-Kommen nachzudenken, nahmen sich beide in frühen Jahren
nicht. Sie machten eben. Wolf
Boettcher fuhr seine ersten Hausbesuche wie „Schwester Agnes“ in
der DDR-TV-Serie mit dem Moped. Nur war es nicht so romantisch wie bei Agnes Kraus. Es gab
nicht genügend Telefone. Wenn
in Töplitz oder anderswo jemand
einen Schwächeanfall erlitt, eilte
ein Verwandter des Erkrankten
mit dem Verkehrsmittel, das ihm
zur Verfügung stand, zum nächsten
LPG-Kuhstall, wo sich immer ein
Telefon befand und rief Boettcher
an, der sich dann morgens um
Fünf auf sein Moped setzte. Einen
schnellen medizinischen Dienst
gab es natürlich. Dieser kam wie
heute nur bei lebensbedrohlichen
Situationen, wenn man telefonisch
durchkam, was aber oft gelang.
Ihre gemeinsame Praxis in der
Ganghoferstraße haben beide seit
20 Jahren, auch ein Jubiläum. Die
nächsten Jubiläen: Seit 40 Jahren
besitzt Wolf Boettcher seine Approbation in Potsdam, seit 40 Jahren ist das Arztehepaar verheiratet,
seit 40 Jahren wohnen sie in Neu
Fahrland. Sie kennen viele und
Mit Tochter Charlotte Bettina.
wissen einiges. „Jedes Leben ist den Schriftsteller Peter Hacks, den
ein Roman“, hat der Arzt Hanns Liedermacher Wolf Biermann und
Schwarz einmal geschrieben.
den Sohn des Gründers der Komischen Oper, Christoph FelsenBoettchers Roman begann 1941 stein, kennen. Eine besondere
in Berlin. Aufgewachsen ist er in Freundschaft hatte er zu Gotthold
Werder an der Havel. Er erlernte Gloger, dessen erster Roman
den Beruf des Zierpflanzenbauers „Philomela Kleespieß trug die Fahund nutzte die Gunst der Stunde,
um an der Arbeiter-und Bauerfakultät in Berlin das Abitur nachzuholen. Er bestand dieses mit
Note 1 und wollte Ozeanologie
studieren, oder höchstens noch
Botanik, im Notfall Physik. Die
Erfolge des französischen Tiefseeforschers Jacques-Yves Cousteau
hatten ihn stark beeindruckt. Er
hätte zu gern als studierter Meeresbiologe auf der „Calypso“ angeheuert. Aber solch ein Studium
war in der DDR nicht in jedem
Jahr und nicht für jeden zu haben.
Man befragte Boettcher, um ihm
die Illusionen zu nehmen. Es soll
sinngemäß folgenden Dialog gegeben haben, den mir seine Frau
erzählte: „Sagen Sie mal Herr
Boettcher, Sie sind doch Rettungsschwimmer und beim DRK, können Sie auch Blut sehen?“ Als der
Befragte bejahte, hieß es: „Na also,
Foto von 1978.
Sie studieren Medizin!“
Wolf Boettcher nahm an und
studierte das Fach von 1962-1968 ne“, – eine Sensation – heute veran der Humboldt-Universität in gessen ist.
Berlin. In jener Zeit tanzte der inIm filmunrühmlichen DDRtellektuelle Medizinstudent auf Jahr 1965 lernte er in den „Karvielen Hochzeiten. Er lernte die toffelferien“ seine spätere Frau Reaus dem Westen Kommenden, gine kennen. Man heiratete nach
dem Umzug nach Neu Fahrland,
wo Wolf Boettcher in der Betriebssanitätsstelle aller Betriebe der Region nebenbeschäftigt war. Zu den
Patienten der elf Betriebe, u.a. des
Autobahnbaukombinats oder der
GPG Obstbau unter Hans Kania,
zählten auch jene Deutschen des
„Russenmagazins“ in der Kaserne
Krampnitz. Tochter Charlotte Bettina und Sohn Robert kamen zur
Welt. Beide studieren sich noch
immer durch die verschiedenen
Fächer, wie es heute üblich ist.
Seit der Ankunft in Potsdam
fand man neue Freunde, besonders
unter den Filmleuten. Die Dokumentaristen Kurt Tetzlaff und Detlef (Ted) Tetzke gehörten dazu,
der Szenenbildner Peter Wilde und
ein ganz Besonderer, der Nachbar
wurde und dessen Bungalow man
„übernahm“, als jener legal in die
Bundesrepublik ausreiste, Günther
Marczinkowski, der langjährige
Kameramann von Frank Beyer.
Nach der Wende erwarb das
Arztehepaar 1990 die Betriebssanitätsstelle in der Ganghoferstraße.
Nun konnte man auch in den
Westen fahren. So unter anderem
nach Schottland, das schon Theodor Fontane bereist hatte und dessen Werke zur Vorzugslektüre des
Landarztes gehören. Damit sind
allerdings die Interessen des Jubilars
nur angeschnitten. Wie Ilona Meister bereits im Heveller schrieb, ist
Wolf Boettcher Mitglied des weltweiten deutschsprachigen Vereins
für Kunst, Freundschaft und Humor, „Die Schlaraffen“. Ihre Titulierung des Vereinsmitglieds, Landarztes und gelernten Gärtners als
„Ritter Krokus“ ist so originell
und zutreffend, dass sie wiederholt
werden darf. Noch ausstehend ist
das Verhältnis der Boettchers zu
Malerei und Bildender Kunst. Die
Heveller-Redaktion gratuliert nachträglich zum Geburtstag und
wünscht Gesundheit und Schaffenskraft, für noch einige Praxisjahre und für einen Lebensabend
als Weltbereiser, als Fontanegänger
oder, was abzusehen ist, als aktiver
Kunst-und Geschichtsverständiger
des Havellandes und der ganzen
Welt, einschließlich der Tiefsee.
Heveller · Seite 12
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
15 Uhr Pfingstberg
Pomonatempel
Kultur in der Natur – Märchen
Sonntag, 14. August
19 Uhr Kutschstall Am Neuen
Markt
Bodo Wartke – Achhillesverse
Dienstag, 16. August
14 Uhr URANIA Planetarium
Die Entstehung des Lebens
19.30 Uhr Die Arche
Die Mutter Gottes in der russischen Ikonenmalerei
Vortrag & Bilder: Irina Lebedewa, Kunsthistorikerin, Berlin
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Skandal … Frau Meissner“
21 Uhr Walhalla
Irish Folk Session
Neu Fahrland
August 2011
Sonnenwende auf der Birnenplantage
Brandenburger und Berliner Pfadfinder pflegen ihre Tradition
Bereits zum zweiten Mal trafen
sich ca. 100 Mädchen und Jungen
aus mehreren Berliner und Brandenburger Gruppen des DEUTSCHEN PFADFINDERBUNDES, um die Sommersonnenwende (21.Juni) vom 24.6. bis 26.6.
nachzufeiern.
In vielen Pfadfinderbünden, aber
auch in anderen Gruppen der
deutschen Jugendbewegung, stellt
die Sommersonnenwende traditionell den Höhepunkt eines Fahrtenjahres dar. Die kürzeste Nacht
und somit die Zeit der langen
warmen Sommertage ist Auftakt
für eine Zeit voller Wanderfahrten,
Radtouren und Zeltlagern. Die
anstehenden Ferien werden von
den meisten Gruppen ausgiebig
genutzt, um nähere aber auch fernere Ziele mit dem Zelt im Gepäck
zu erkunden.
Bereits am Freitag trudelten die
meisten Gruppen bei Sonnenschein
nach und nach ein. Mit dabei waren natürlich auch die zehn Jungen
der Neu Fahrländer Pfadfinderhorte. Emsig entstand bis Samstag
eine eindrucksvolle kleine Stadt
aus schwarzen Kohten und Jurten,
die sicher so manch ein Neu Fahrländer aus der Ferne bestaunte.
Es wurde auf Feuern gekocht, gespielt, gesungen und natürlich im
See geschwommen.
Für den Samstag Nachmittag
hatte eine Gruppe einen Postenlauf
vorbereitet. An verschiedenen Posten mussten Aufgaben gelöst werden, wofür die Gruppen Punkte
bekamen. Mit Begeisterung machten viele von der Möglichkeit Gebrauch „schwarz zu fahren“. –
wurde man erwischt, gab es zur
Strafe Punktabzug.
Die Neu Fahrländer Pfadfinderhorte an ihrem Lagerplatz.
Dann am Abend trafen sich alle
Mädchen und Jungen im Kreis
um den aufgebauten Feuerstoß.
Nach einigen feierlichen Worten
zu dem Fest und der Vorfreude
auf die kommende Fahrtenzeit
wurde das Feuer entzündet und
das eigentliche Fest begann.
Bis in die frühen Morgenstunden
wurde am Feuer gesungen und
gelacht. Es wurden Freunde aus
anderen Gruppen getroffen und
auch den Sprung über das Feuer
haben wohl die meisten gewagt.
Als es irgendwann zu nieseln
anfing, versammelten sich noch
viele Pfadfinder in der größten
Jurte, um dort weiter zu singen
und musizieren.
Auch ein Punsch – in Pfadfinderdiktion „Tschai“ – war vorbereitet.
Am Sonntag war dann auch alles
schon wieder vorbei. Die Zelte
wurden abgebaut, der Platz auf-
geräumt und das Restholz in den
Wald zurück getragen.
Nach dem Abschlusskreis war
auch dieses Lager viel zu schnell
wieder zu Ende.
Zur Information:
Die Neu Fahrländer Pfadfinderhorte „Adler von Andlau“ ist Teil
des Stammes „Jakob Sturm“ und
gehört zum DEUTSCHEN
PFADFINDERBUND.
Der Deutsche Pfadfinderbund
(DPB) ist ein unabhängiger, interkonfessioneller und bündisch geprägter Pfadfinderbund. Er dient
gemeinnützigen Zwecken und wird
ehrenamtlich getragen. Er hat ca.
2500 Mitglieder. Der Bund ist
Mitglied des Ringes junger Bünde
(RjB).
Weitere Infos z.B. unter
www.stamm-jakob-sturm.de oder
www.deutscher-pfadfinderbund.de
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August 2011
Neu Fahrland
Die Tänzer können auch anders
Schon im letzten Jahr wollte die
Abteilung Paartanz des KSC 2000
e.V. eine gemeinsame Radtour organisieren. Bei dem „Wollen“ ist
es damals auch geblieben. Aber
aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. So haben wir uns nach
kurzer Abstimmung für eine Tour
am 18.06.2011 getroffen. Ausgangspunkt war unsere KITA.
Nachdem wir uns dort um 10:00
Uhr getroffen haben, konnte die
Tour beginnen. Die Organisatoren
haben sich im Vorfeld mit dem
Wettergott abgestimmt, dass es
nicht so ausgiebig regnet. Um das
vorweg zu nehmen, der Regen
kam immer an den Stellen, wo
wir Pause gemacht haben und
Unterstellmöglichkeiten vorhanden
waren.
Nun konnte es losgehen. Ich
gebe den ungefähren Streckenverlauf kurz wieder, damit Interessierte
die Tour nachvollziehen und selbst
erleben können.
Von der KITA ging es Richtung
Sacrow, vorbei am Reiterhof Rückert, dem Straßenverlauf folgend,
immer am Lehnitzsee entlang.
Dann wird der Rotkehlchenweg
verlassen und die Tour geht weiter
durch den Wald, Richtung Park
Sacrow. Dabei kommen wir vorbei
an der Römerschanze und befinden
uns mittlerweise in den Uferbereichen des Jungfernsees.
Dort lohnt es sich durchaus eine
Rast zu machen, da eine wunderbare Aussicht nach Potsdam gegeben ist. So kann man von der
Meierei über den Bereich Bertiniweg bis hin zum Kirchberg die
schöne Gegend bewundern. Weiter
geht es in den Park Sacrow mit
seinem Highlight, die Heilands-
kirche. Nach kurzer Rast und Besichtigung konnte es weiter durch
Sacrow Richtung Berlin gehen.
Der Kladower Straße folgend kommen wir nach Berlin. Dem Sacrower Kirchweg folgend, kommen
wir schließlich auf die Imchenallee.
Dort führt der Weg zwischen Gärten, Wochenendgrundstücken und
Uferbereich direkt bis zur Anlegestelle der Fähre der BVG. An dieser
Stelle hatten wir noch etwas Zeit,
da die Fähre aller Stunde fährt.
Da wir den Biergarten als Zufluchtsort hatten, konnte der Wettergott das erste mal die Schleusen
öffnen. Nachdem wir dann die
Fähre bestiegen hatten und wiederum im Trockenen saßen, öffnete
sich der Himmel ein zweites Mal,
was für diesen Tag das letzte Mal
sein sollte. Angekommen in Wannsee konnte unsere Tour fortgesetzt
werden. Ein Stück entlang der Kö-
nigsstraße bogen wir in die Straße
Am großen Wannsee ein und folgten dieser vorbei am Haus der
Wannseekonferenz bis zur Abfahrt
Tiefhornweg und gelangten zum
Flensburger Löwen. Dieses Denkmal hat eine eigene Geschichte,
die ich hier aber nicht wiedergeben
möchte. Darüber kann sich jeder
bei der Tour informieren, bei dem
ich hoffentlich das Interesse geweckt habe. Nach wiederum einer
Seite 13 · Heveller
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Mittwoch, 17. August
18 Uhr Schloss Sanssouci
Ein Kammerherr Friedrichs II.
erzählt – Aus der Zeit gefallen
Szenische Führung mit dem
Marquis d’Argens anlässlich
des 225. Todestages Friedrichs des Großen; Beitrag:
15/12 Euro Anmeldung: +49
(0)331.96 94-200
kleinen Rast und Stärkung konnte
es weitergehen. Immer am Ufer
des großen Wannsees entlang kamen wir zur Fähre an der Pfaueninsel. Ein Besuch der Pfaueninsel
kann ich an dieser Stelle nur empfehlen. Dieses Kleinod hat sehr
viele Sehenswürdigkeiten zu bieten
und ist ein wunderbarer Ort zum
Entspannen. Weiter geht es immer
entlang der Wasserlandesgrenze
Berlin/Brandenburg, vorbei am
Wirtshaus Moorlake dem Schloss
Glienicke mit dem Glienicker Park,
zur Glienicker Brücke. Nun konnten wir zum Endspurt ansetzen.
Wir bogen ab in die Schwanenallee,
Richtung Neuer Garten, vorbei
an der Villa Schönhagen, dem
ehemaligen Standort der Matrosenstation Kongsnaes, entlang dem
Ufer des Jungfernsees. Angekommen im Neuen Garten ließen wir
das Schloss Cecilienhof hinter uns
und die Tour endete an der Meierei
am Neuen Garten. Dort trennten
sich die Wege der Potsdamer und
Neu Fahrländer. Die Neu Fahrländer gelangten über die Bertinistraße, den Bertiniweg und die
Fritz-von-der-Lankenstraße wieder
auf die Nedlitzer Straße nach Neu
Fahrland, wo unsere Tour dann
endete.
Ich hoffe, dass die ausführliche
Wegbeschreibung nicht langweilig
war und zum Nachmachen einlädt.
Diese Tour kann mit ihren vielen
Sehenswürdigkeiten, Rastmöglichkeiten und Höhepunkten gar nicht
beschrieben werden. Man muss
sie erleben. Also nachmachen.
Viel Spass dabei wünschen die
Tänzer des KSC 2000 e.V.
Andreas Theml
19.30 Uhr Friedenskirche
Internationaler Orgelsommer
Potsdam
George Bozeman (USA) C.
Wieck Schumann: Vier flüchtige Stücke op. 15, C.-M. Widor:
Symphonie IV f-Moll
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Skandal … Frau Meissner“
Donnerstag, 18. August
17 Uhr
URANIA Gutenbergstraße
URANIA-Hofkonzert
Die Bogarts: „Musik ist
Trumpf“ A-Capella-Comedy
18 Uhr Filmmuseum
„Mythen der Moderne: Von
Preußen bis zum Landtagsbau“
Das Forum Neuer Markt lädt
von August bis November
2011 zu vier Gesprächsrunden
über die „Mythen der Moderne
in Brandenburg“ ins Filmmuseum Potsdam ein. In den
interdisziplinären Dialogen mit
anschließender Filmpräsentation wird die Gegenüberstellung von „Mythos“ und „Moderne“ anhand ausgewählter
Beispiele diskutiert.
18 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
Das bekannte „Festspiel mit
Gesang und Tanz“ aus dem
Jahr 1821 als Freiluft-Wandeloper auf dem Pfingstberg Die
Orientballade ‚Lalla Rûkh‘ des
irischen Dichters Thomas
Moore wird als Wandeloper
auf dem Potsdamer Pfingstberg mit der Originalmusik
von 1821 und ‚Lebenden Bildern‘ nach Karl Friedrich
Schinkel wieder aufgeführt.
Heveller · Seite 14
Neu Fahrland
August 2011
„Unser Fest wird immer besser“…
… so freut sich Remo Kirsch, der
„Vater“ des Neu Fahrländer Sommerfestes im und rund um sein
Betriebsgelände. Und er hat recht,
allein wenn man die Besucherzahlen nimmt. Außerdem ist allerhand
dazu gekommen in diesem Jahr.
Gleich vor dem Eingang stehen
etliche Fahrzeuge der Feuerwehren
aus Fahrland, Neu Fahrland, Satzkorn und Groß Glienicke. Auf der
Hüpfburg und dem Trampolin
springen die Kinder um die Wette.
Die ganz Kleinen sind in der Kantine und schauen sich das Puppentheaterstück „Der Soldat und
das Feuerzeug“ an. Draußen versuchen Mädchen und Jungen mit
der Handspritze eine Büchsenpyramide umzuspritzen.
Das Kladower Bundeswehr-Patenregiment Neu Fahrlands gehört
ja schon zu den Stammgästen und
–agierenden des Sommerfestes. Auch Remo Kirsch (rechts) hat Grund zur Freude: Es war ein gelungenes Fest 2011.
Ihre Gulaschkanone „brummt“.
Und viele fassen an diesem sonniHochachtung, Ilona. Unterm
gen Nachmittag den frisch gebaMilitärzelt erhalten Kinder eine
ckenen Kuchen mit Kaffee - oder
zünftige Bemalung. Auf der
sogar gleich noch einen Pudding
Straße zeigt das Autohaus
mit. Doch vorher ist jeder Gast
Schachtschneider seine neuesgebeten, am offiziellen „Eingang“
ten Modelle. Und daneben ist
Ein ganz ganz dickes Lob und Dank an alle Mitwirkenden wie zum Beispiel
einen kleinen Obolus von einem
plötzlich Alarm: Die Feuerdie Bundeswehr, Feuerwehren, Vereine, Privatpersonen und Sponsoren,
Euro zu entrichten. Schließlich
wehrkameraden zeigen die Retdie das Sommerfest in Neu Fahrland unterstützten.
soll ja das finanzielle Ergebnis wietung eines „Verletzten“ mit
Nur durch eure Arbeit konnte das Sommerfest solch ein spitzenmäßiges
der der Jugendarbeit in der Region
kräftiger Metallschere aus eiErgebnis von fast 4.000,00 Euro für die Jugendarbeit erwirtschaften. Die
zu Gute kommen.
nem „verunglückten Auto“.
Gelder wurden komplett dem Jugendclub übergeben, der die einzelnen
Neu in diesem Jahr ist auch eine
Ilona Meister fährt in der
Summen unter anderen an die einzelnen Vereine und Wehren verteilt. Die
Vorführung des „Hundetreff e. V.
Zwischenzeit mal kurz mit
Gelder wurden nach einem Leistungsschlüssel verteilt.
Satzkorn“, die zeigen, was ihre
dem Fahrrad zum zweiten VerEin ganz besonderes Lob an unser Sommerfestteam Susan Hinrichsen,
Vierbeiner so alles drauf haben.
anstaltungsort des diesjährigen
Manuela Hampel und Doreen Schmidt, welches eine Unmenge an Stunden
„Unsere Hunde sind als ,Helfer
Festes – zur Birnenplantage.
investiert hat, um viele Sponsoren zu gewinnen.
auf vier Pfoten‘ ausgebildet“, erHier hält „outdoor hunter“
Ein großes Danke an unsere Unterstützer wie die Bundeswehr, Mc Donald’s,
klären uns stolz die HundetreffGregor Malschofski die ganz
Autohaus Schachtschneider, Malermeister Hesse, HVK Krebs, OptimalKüchen,
Freunde. „Helfer auf vier Pfoten“
Mutigen und Sportlichen in
Chronik AG, Bigtackle, Dirk Steißkarl, Dr. Nina Otberg, Pension Barbara
– das meint, dass die Hunde oft
Bewegung.
Sachse, Holzfachzentrum Potsdam, Hornbach, Agrar eG, Amberger, Weler,
zum Einsatz kommen in KranUnd noch etwas völlig Neues:
AlterDorfkrug Marquardt, DJ Hinrichsen, ww-Oxigende Kosmetikstudio,
kenhäusern. Speziell für kranke
Am Ende des Fest-Geländes
KSC 2000, Exploratorium Potsdam, DM Drogeriemarkt Potsdam, UCI KiKinder und alte Menschen sind
treffen wir plötzlich in einem
nowelt, Krüger + Till, Dinodschungel, Reiterhof Huschke und Rückert,
sie als Kuscheltiere stets willkomextra angelegten Kiesbett auf
Huschke GbR., Filmpark Babelsberg, Selgros, Mios, Knorr, Coffenco,
men. Doch zum Fest zeigen sie
einen alten MAN-EisenbahnSandra u. Ingo Paul für die Kinderbetreuung.
sportliche Leistungen. Sie tanzen
waggon aus dem Jahr 1928.
und sie laufen im Slalom durch
Wieder so eine tolle Idee von
Dank an die Gemeinde Neu Fahrland, die das Sommerfest mit 240 €
einen Parcour. Tolle Leistungen
Remo Kirsch, der das gute
unterstützen will. Diese Gelder werden ebenfalls an den Jugendclub zur
der Hunde. Auch wenn mal einer
Stück gekauft hat und zum
Jugendarbeit übergeben.
von ihnen aus der Reihe tanzt,
Salonwaggon um- bzw. ausweil eben eine fremde Hundedame
bauen will. „Da drin wird dann
Die aktuellen Bilder des Sommerfestes können auf unserer Seite
am Rande auftaucht…
gefeiert“, lacht Kirsch. Mal sewww.k-s-kirsch.de unter dem Button Sommerfest 2011 eingesehen und
In der Zwischenzeit gehen aber
hen, ob das schon zum Neu
runtergeladen werden.
alle Augen nach oben. Denn da
Fahrländer Sommerfest im
fährt die Feuerwehr ihre lange Leinächsten Jahr passieren wird.
Mit freundlichen Grüßen
ter aus. Und ganz oben winkt uns
Ein Sommerfest bei Kirsch ist
R. Kirsch
unsere Fotoreporterin Ilona Meister
also immer einen Besuch wert,
zu. Aus rund 30 Metern Höhe –
meinen wir.
Danksagung
zum Sommerfest 2011
Neu Fahrland
August 2011
Die Kinder haben ihren Spaß…
Seite 15 · Heveller
Ilona Meister grüßt uns aus 30 Metern Höhe.
Der Chor des KSC im Einsatz.
Die Tiere vom „Hundetreff Satzkorn“ sind sehr diszipliniert.
Eine friedliche Kanone lieferte wieder Schmackhaftes.
Der Kremser war sehr gefragt.
Die Feuerwehr
im Rettungseinsatz.
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Heveller · Seite 16
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Heveller · Seite 18
Fahrland
August 2011
Reise durchs Land und die Seele
Gespräch mit Birgit Weckwerth über ihr Dasein in Fahrland und ihre Sicht auf die Menschen
Frau Weckwerth, wie man
hört, sind Sie nicht aus
Potsdam…
Vor vier Jahren bin ich aus beruflichen Gründen nach Potsdam gezogen. Ich liebe die Natur und als
Fisch das Wasser im Besonderen.
Meinen Sohn hat es mit Freundin
nach Bremen verschlagen und meine Tochter ist mit ihrer Familie nach
einem kurzen Intermezzo in Hamburg wieder in unserer alten Spreewaldheimat gelandet.
Jetzt wohne ich in Fahrland, nachdem ich zuvor die letzte alte Villa in
der Schwanenallee bewohnt habe
und einen Zwischenstopp in der
Brandenburger eingelegt habe.
Offensichtlich gefällt es Ihnen aber hier.
Ich bin noch immer beim Entdecken. Ich erkunde nun alle Wege
oder Nichtwege, fahre mit dem
Rad, trage es eisern über den einzigen nahen Übergang auf dem
Marquarder Bahnhof, lege mich auf
den Boden, um Entenbabys zu fotografieren, pirsche und krieche
und lasse mich von Mücken zerstechen …. Und bin glücklich und
müde, wenn ich mit meinem prallgefüllten Fotoapparat zu Hause angekommen bin.
Und beruflich?
Mit 46 Jahren habe ich mir einen
langgehegten Wunsch erfüllt und
eine Ausbildung zur ganzheitlichen
Lebensberaterin absolviert. Dafür
habe ich dann auch mein Diplom
von der Akademie der geistigen
Wissenschaften Vaduz erhalten.
Prüfer war kein geringerer als Kurt
Tepperwein. Ein jetzt bereits betagter Herr mit enormer Ausstrahlungskraft und Verfasser mehrerer
Wie beschrieben: das Leben verstehen und ganz nah fotografieren.
Bücher. Der Titel meiner Diplomarbeit zur ganzheitlichen Lebensberaterin lautet: „Wer bin ich? Wo
komm ich her? Wo geh ich hin?
Das Dazwischen ist jetzt mein
Sinn.“
Es sind drei Grundfragen, die sich
immer mehr Menschen stellen und
nach deren Antwort sie suchen.
Und das „Dazwischen“, ist es, das
oft nicht so gelingt, wie wir es gerne
hätten, weil es als getrennt und eigenständig zu den Grundfragen
definiert wird. Dieses Thema ist
meine Berufung und wird deshalb
nie mein Beruf sein.
Was reizt Sie an diesen
Sinnfragen?
Die Suche nach uns Selbst ist das
größte Abenteuer. Unser Leben
kann grob auf eine Basis herunter
gebrochen werden: Energie.
Sie befindet sich als Ursprung in
unseren Gedanken und ist so als
Verlaufsform bereits in einem
Spruch aus dem Talmud verankert:
Achte auf Deine Gedanken, denn
sie werden zu Deinen Worten. Achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Taten. Achte auf deine Taten, sie werden dein Charakter und der wird dein Schicksal.
Die realen Blockaden entstehen
also in den Köpfen und erzeugen
alles Leid durch Angst, Kummer,
Furcht, Scham, Wut, Neid, Hoffnungslosigkeit, Krankheit, Einsamkeit, aber bei den richtigen Gedanken auch Freude, Glück Zuwendung, Liebe, Gesundheit, Hoffnung, Trost, Hilfsbereitschaft, Mit-
Foto: privat
einander. Die eine Seite der Medaille erzeugt ein Gefühl der Verlassenheit und die andere Seite ein
Gefühl der Verbundenheit.
Aber wie komme ich zu
richtigen Gedanken?
Wir haben auf Grund der vorhandenen Gesetzmäßigkeiten immer
die Freiheit, uns für die eine oder
andere Seite der Medaille zu entscheiden. Daher das Chaos, das
wir oft fühlen. Ursache ist unser
Ego, dem wir so viel Macht über
uns gestatten. Mit ihm setzt sich
der Mensch pausenlos energetische Blockaden, die dann oft nur
als körperliche Befindlichkeit Aufmerksamkeit erhalten.
Beruflich habe ich immer mit sehr
vielen Menschen zu tun und in per-
Fahrland
August 2011
Seite 19 · Heveller
Der faszinierende Regenbogen über Fahrland in seiner ganzen Ausdehnung gelangte nur mit einem technischen Trick auf ein Foto.
Foto/Montage: Birgit Weckwerth
sönlichen Gesprächen betonen
meine Gesprächspartner oft, dass
sie ein Gefühl haben, „sich im Kreis
zu drehen“. Es passiert ihnen immer wieder das Gleiche. Sie fühlen
sich festgefahren. Durch Vorträge
über Energie/Heilenergie, durch
Einzel- oder auch Gruppengespräche oder gezielte Übungen vermittle ich Menschen ein Verständnis für
diese Zusammenhänge. Mit Reiki
werden körperliche Blockaden erfühlt und beseitigt. Auf Dauer werden diese Blockaden allerdings immer wieder erscheinen, bis die Bereitschaft vorhanden ist, die Ursachen zu betrachten und aufzulösen.
Selbst bin ich durch mehrere
Schicksalsschläge innerhalb kürzester Zeit auf meinem heutigen
Weg gelandet. Er hat mit Liebe zu
tun und mit Verantwortung für das,
was wir lieben und vor allem mit
uns selbst.
Anzeige?
0331/2 00 97 08!
Das Gesicht, die Stimme: Otto Mellies
Erinnerungen eines großen Mimen im Fahrländer Kulturladen
E
r ist immer noch der Mann mit
unwiderstehlicher Ausstrahlung,
exzellenter Stimme und Sprache.
Obwohl Otto Mellies gerade 80
Jahre alt geworden ist, hat er nichts
von dem eingebüßt, was ihn mehr
als ein halbes Jahrhundert noch
aus der Riege der Großen des Theaters heraushob, so dass auch die
Lesung aus seinem Erinnerungsbuch
im Kulturladen Fahrland zu einem
Hochgenuss wurde.
Otto Mellies gehörte über fünfzig
Jahre dem Ensemble des Deutschen
Theaters an, in seinen Erinnerungen
lebt die Geschichte des Theaters
der DDR, seit 1955 auch die der
DEFA und des Fernsehens.
Kaum kann man sich vorstellen,
dass der Mann, der 325 Mal den
Nathan auf der Bühne des Deutschen Theaters gegeben hat, den
Dr. Schlüter in dem gleichnamigen
Fernseh-Fünfteiler – kurz gesagt:
das Gesicht und die Stimme von
Bühne, Leinwand und Bildschirm –
als 17-Jähriger in kurzen Lederhosen
für die Schauspielschule am Staatstheater Schwerin einen Monolog
des Ferdinand aus Kabale und Liebe
vorsprach und mit „Gott, ist das
Bübchen süß“, von der Grande
Dame des Theaters Lucie Höflich
angenommen worden war. Otto
Mellis erzählt die Geschichte zwischen dem Lesen des eigenen Textes.
Und man erfährt das bewegende
Schicksal einer Flüchtlingsfamilie
aus Pommern hinter dem berühmten Gesicht.Und der vertraute Klang
rd
dieser Stimme tut gut.
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Heveller · Seite 20
Anzeigen/Marquardt
August 2011
BI gegen
Freileitung
macht weiter
Die Bürgerinitiative Marquardt
„Freileitung raus!“ werde so lange
aktiv sein, bis sie ihr Ziel erreicht
hat. Das teilt Josef Grütter als
Sprecher der BI mit.
„Auch wenn das Landesamt für
Bergbau, Geologie und Rohstoffe
(LBGR) in seiner Pressemitteilung
vom 27. 06. 2011 schreibt: „Bereits
heute ist abzusehen, dass die Umgehung der Ortslage Marquardt
beantragt wird, eine der maßgebenden Forderungen der Bürgerinitiative Marquardt“.
Redaktions- und Anzeigenschluss für September-Heveller
19. August 2011
Auf Anfrage direkt bei E.ON edis
AG zu diesem Statement gab es
keine Antwort des Inhalts, dass
man gemäß Pressemitteilung verfahren wird und also die außerörtliche Alternative darstellen und
beantragen wird. Man verweist
pauschal auf das anstehende Planfeststellungsverfahren.
Deswegen traut die BI dem ,Burgfrieden‘ nicht. Am 23. Juli 2011
stellte sie daher als Mahnung drei
Plakatwände im Ort auf . Weitere
und ein großes Banner werden in
nächster Zeit aufgestellt bzw. aufgehängt.“
Filmpark
August 2011
Seite 21 · Heveller
Die lange Babelsberger Filmparknacht
Fantasy und Science Fiction führen in der Nacht des 6. August Regie im Filmpark
Am Samstag, 6. August, ist es soweit. Die Nacht der Nächte ist
da! Sie wird auch 2011 einzigartig.
Fantasy und Science-Fiction führen
Regie! Bis Mitternacht verwandelt
sich der Filmpark in eine funkelnde
Open-Air-Kulisse und der Besucher
ist mittendrin.
Faszinierende Shows, u.a. die
„Moonlight-Stuntshow“ im Vulkan, ein filmisches Fechtspektakel
oder die Pyro-Effekt-Schau, garantieren atemberaubende Momente.
Unter dem Motto „Stars on
Street“ geben sich die populärsten
Sci-Fi-Helden in einer rekordverdächtigen Parade ein intergalaktisches Stelldichein. Auch Yoda &
Co. geben sich die Ehre – in einem
Synchron-Special lassen sie ihre
außerirdischen Stimmen erklingen.
Besucher dürfen am Mikrophon
ihr Talent erproben und beste Grüße ins Weltall senden.
Das Wunder der „KlingonenSchöpfung“ vollzieht sich im Atelier
der Traumwerker. Babelsberger
Maskenbildner demonstrieren vor
Publikum den kunstvollen Akt der
Verwandlung.
Einfach zum Abheben! Fantastische Live-Musik, u.a. mit „THE
CLOGS“, „UNDER COVER“
und „THE SARLACC SURVIVORS- Showband der STAR
WARS Fans Nürnberg e.V.“, wird
auf der XXL-Showbühne zelebriert.
Traditionell krönt um Mitternacht ein perfekt inszeniertes Höhen-Feuerwerk à la Sternenkrieg
– musikalisch untermalt – die
Filmpark-Szenerie. Ein unbedingtes
Muss für alle Nachtschwärmer,
Film- und Fantasy-Fans!
Der Filmpark Babelsberg ist am
6. August durchgehend von 10.00
bis 24.00 Uhr geöffnet.
Zur After-Show Party sind alle
nimmermüden Gäste bis 2.00 Uhr
im Erlebnisrestaurant „Prinz Eisenherz“ willkommen. Es gelten
die regulären Eintrittspreise. Die
Shows und Attraktionen des Ta-
ges- und Abendprogramms sind
im Eintrittspreis inklusive.
Das besondere Bonbon: von
18.00 bis 23.00 Uhr ist auch STAR
TREK™ – DIE AUSSTELLUNG
im Filmpark-Eintritt enthalten.
Das Zusatzprogramm startet ab
ca. 18.00 Uhr.
Übrigens! Filmpark-Besucher
können Teil der spektakulären Inszenierung werden und bei der
großen Filmpark-Parade am 6. August mitmachen. Wer im kompletten Sci-Fi- oder Fantasy-Kostüm im Rampenlicht stehen will,
ist vom Filmpark gegen einen Teilnahmeobulus von 5,- Euro (Eintritt
zur Filmparknacht inklusive) eingeladen. Um Voranmeldung unter
marketing@filmpark.de wird gebeten.
Filmpark Babelsberg
Eingang Großbeerenstraße
14482 Potsdam
Info-Line: 0331/ 721 27 50
www.filmpark-babelsberg.de
E-Mail: info@filmpark.de
Öffnungszeiten 2011: bis 31.
Oktober, täglich 10.00 – 18.00
Uhr, Schließtage montags im
September.
Heveller · Seite 22
Potsdam 2011 – Stadt des Films
August 2011
Coole Wampe – wer passt jetzt
auf Krause auf
Neue Klappe für Horst Krause
Nun ist er fast siebzig, fit wie ein
Turnschuh und wirkt wie einer,
der von allen Zeiten völlig unbeeindruckt durchs Leben geht.
– im „Leutnant vom Schwanenkiez“ mit Jürgen Zartmann in der
Hauptrolle beispielsweise, auch in
der Reihe „Der Staatsanwalt hat
das Wort“ und in einigen Folgen
Krause passt vorzüglich ins Mär- des „Polizeiruf 110“. Damals war
kische und kommt auch von da. Horst Krause vergleichsweise schmal
Jedenfalls kam er mit seinen vier und eher unauffällig…
Geschwistern und der Mutter 1947
als Umsiedler nach Ludwigsfelde, Als Krause vom jungen Detlef
lernte dort Dreher, arbeitete in Buck für dessen Komödie „Wir
den Brandenburgischen Traktoren- können auch anders“ engagiert
werken, bis er sich bereden ließ, wurde, spielten sich Horst Krause
an der Berliner Schauspielschule und Joachim Kròl als ungleiches
das Schauspielen zu lernen…
Brüderpaar in die Herzen eines
gesamtdeutschen Publikums und
Nach dem Abschluss dort war bescherten ihm große KinomoHorst Krause am Landestheater mente: 1993 erhielten beide SchauParchim engagiert und dann am spieler dafür den „Deutschen FilmSchauspielhaus Karl-Marx-Stadt preis“ und für Horst Krause begann
und von 1984 bis 1994 am Staats- seitdem sein großartiges Schautheater Dresden.
spielerleben für bundesweites Kino
und Fernsehen.
Seit 1974 spielte Krause auch hin
und wieder für das DDR-Fernsehen Seitdem sind es gut 75 Film- und
Krause als Krause
Fernsehproduktionen, in denen
Horst Krause mitwirkte, so in Dresens „Nachtgestalten“ und in „Die
Polizistin“ (hier mit Imogen Kogge,
die seine Kommissarin im Brandenburgischen Polizeiruf 110“ werden sollte), 2003 „Schultze gets
the blues“, für den Krause in Stockholm einen Festivalpreis erhielt
und erneut für den „Deutschen
Filmpreis“ nominiert wurde.
HEVELLER: FILM
2011/7
Sie mal … sie haben es geschafft.
Der DDR-Polizeiruf war seinerzeit
als Gegenpart zum ARD-Tatort
geplant und wurde am 27. Juni
1971 im Deutschen Fernsehfunk
(später Fernsehen der DDR und
dann DFF) zur westdeutschen TaAls 1990 das damalige DDR-Fern- tort-Zeit zum ersten Mal gesendet
sehen sich eine neue Leitung wählte und entwickelte sich schnell zum
und ein neues, parteifernes TV Publikumsmagneten.
etablierte, war es eine der ersten
wichtigen Entscheidungen, gute Während sich der Tatort auf die
Serien, Sendungen, populäre Schau- polizeilichen Hauptpersonen konspieler und gar ein ganzes Ensemble zentriert und auch deren Privatleben
in einen hart umkämpften Markt darstellt, stand in den frühen 110mitzunehmen.
Filmen die polizeiliche Ermittlungsarbeit erheblich stärker im
Das DDR-Fernsehballett, der Sand- Vordergrund – wie z. B. im Kreuzmann, anfangs noch der Kessel worträtselfall, der erst kürzlich
Buntes, der Polizeiruf, Schätzen wiederholt wurde. Er war einer
August 2011
Seite 23 · Heveller
Potsdam 2011 – Stadt des Films
der bekanntesten echten Kriminalfälle der DDR-Geschichte. In
ihm ging um sexuellen Missbrauch
und Mord an einem siebenjährigen
Jungen. 1988 wurde dieser Fall
authentisch und schonungslos gezeigt, der erste Fall für Günter
Naumann (gest.2009) als Hauptmann Günter Beck. Zwanzig weitere Fälle für ihn sollten folgen.
Auch „Der Mann im Baum“ von
1988 mit Günther Schubert (gest.
2008) als Sexual-Täter war ein
solch beeindruckende Folge: Ein
Dorf wird durch ein schockierendes
Sexualverbrechen aufgeschreckt.
Ein maskierter Mann hat eine Frau
überfallen und brutal vergewaltigt.
Die eindringliche Darstellung des
Vergewaltigers wird für Günter
Schubert zum schauspielerischen
Erfolg, sein Publikum wünschte
sich jedoch „seinen Schubi“ eher
schelmisch-komödiantisch. (Beide
Schauspieler sind gemeinsam mit
Walter Plathe, Regina Beyer, Jürgen
Zartmann und Mariam Agischewa
als Stammcrew einer IL62 in der
DDR-Serie „Treffpunkt Flughafen“
zu erleben, die im Juli als DVD in
der Zeitschrift „Superillu“ erschien.)
Zum allerersten Ermittlerteam des
„Polizeirufs 110“ gehörten Peter
Borgelt (gest. 1994) als Oberleutnant bzw. als Hauptmann Fuchs
mit insgesamt 85 Folgen, Sigrid
Til Prückner/Taxi-Rudi
mit Angelika Bötiger/Meta beim Tanz
Göhler als Leutnant Vera Arndt weilige Team arbeitete damals remit 46 Folgen und Jürgen Frohriep publikweit.
(gest. 1993) als Oberleutnant Fuchs
mit 67 Einsätzen.
Der erste gemeinsame Fall nach
der Wende führt Hauptmann Fuchs
Dem Team gehörten über die Jahre und Kollegen von 110 in einem
sehr viele Schauspieler an, die am Tatort „Unter Brüdern“ 1990 zuFall arbeiteten und eher kein Pri- sammen mit dem Pott-Bullen
vatleben hatten. Verbindendes Ele- Schimanski (Goetz George) und
ment war jedoch, dass in allen Fol- dessen Kollegen Thannert (Eberhard
gen, in denen Fuchs (Peter Borgelt) Feik, gest. 1994) – Regie führte
mitwirkte, dieser dann stets als der DDR-Regisseur Helmuth KrätChefermittler fungierte. Das je- zig:
Ein Mord in Verbindung mit ille-
galem Kunsthandel führte kurz
nach dem Mauerfall zum ersten
Ost-West-Kontakt der Kripo.
Schimanski und Thanner ermitteln
gemeinsam mit ihren populären
Kollegen Fuchs und Grawe ( Andreas Schmidt-Schaller, heute Darsteller des Chefs der SOKO Leipzig)
Nach der Wende gingen die Veränderungen im DFF auch am „Polizeiruf 110“ nicht spurlos vorbei.
Nach der Auflösung des DFF zum
31. Dezember 1991 produzierten
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Heveller · Seite 24
Potsdam 2011 – Stadt des Films
August 2011
zunächst die neuen ARD-Anstalten
MDR und ORB neue Folgen, die
seit 1993 in das Fernsehprogramm
der ARD übernommen wurden.
Einige der bisherigen Schauspieler
waren auch nach der Wende noch
als Kommissare tätig (Hübner/Frohriep, Grawe/Schmidt-Schaller und
Beck/Naumann).
Ein wenig poltrig, ein pfiffiger
Querkopf mit großem Herzen,
immer zur Stelle und hellwach,
das ist unverwechselbar Polizeihauptmeister Horst Krause, genannt
Krause. Der bleibt er selbst ganz
und gar. Den Uniformwechsel von
polizeigrün auf aktuelles brandenburgischblau allerdings vollzieht er
murrend, ihm fehlt das bequeme
Im Polizeiruf der Nachwende ist und männliche Lederblouson…
unser Krause der zuverlässige Dicke
an der Seite seiner Kommissarin Seit 1999 gehört Horst Krause
mit Oldtimer-Seitenwagen-Motor- zum festen Ermittlerteam des „Porad und Hund. Letzterer wechselt lizeirufs 110“ aus Brandenburg –
schon mal, jedoch blieb das eher er spielt unter seinem tatsächlichen
unbemerkt – seine vorgesetzten Geburtsnamen Horst Krause.
Damen hingegen hießen bereits Der Krause Horst ist der einzige
Wanda Rosenbaum (Jutta Hoff- Schauspieler, dem es geglückt ist,
mann), Johanna Herz (Imogen privat und im Fernsehen gleicherKogge) und heißt seit diesem Som- maßen Krause zu heißen. Schaumer Olga Lenski (Maria Simon). spieler seines Ranges heißen Tabbert
„Unsere Chemie stimmt“, so Krause alias Derrick oder George alias
jüngst.
Schimanski…
Krause aber heißt Krause – im PoDieses Ermittlerteam arbeitet(e) lizeiruf und in dessen Ablegern
jeweils regional in Brandenburg „Krauses Fest“ und „Krauses Kur“
und Regisseure und Autoren haben sogar schon im Filmtitel. „Wie
mit ihren Produzenten und Re- willst du denn anders heißen, sag
daktionen gut daran getan, ihren mal?“, hat Drehbuchautor und ReDarstellern Eigenschaften ins Dreh- gisseur Bernd Böhlich ihn einst
buch zu schreiben, die sie authen- eher rhetorisch gefragt. „Du siehst
tisch und unverwechselbar machen. aus wie Krause, du bist Krause.“
So wie Krause.
Erstmals porträtierte Böhlich seinen
Günter Naumann nach einem Drehtag als Flugkapitän Steinitz
(Treffpunkt Flughafen) in Havanna 1984 (MAGDA G.)
Filmdeko/-licht
am Gasthof
Polizeihauptmeister Krause vor zwei
Jahren außerhalb seines Dienstes
– in „Krauses Fest“. Dieser kleine
Ausflug ins Märkische und ins private Leben des Polizisten Krause
über die Fälle in den Folgen des
„Polizeirufs 110“ hinaus war eine
Idee von Krause und seinem Regisseur. Was als Versuch gedacht
war, brachte jedoch 2007 kurz vor
Weihnachten eine Einschaltquote
von sechs Millionen Zuschauern
für die ARD, so folgte 2009 Teil
zwei dieses Ausflugs mit dem Titel
Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) war von seiner Gründung am
12. Oktober 1991 bis zum 30. April 2003 eine Anstalt des öffentlichen Rechts
(Landesrundfunkanstalt) für das Land Brandenburg mit Sitz in Potsdam.
Mit Wirkung vom 1. Mai 2003 fusionierte er mit dem Sender Freies Berlin
(SFB) zum neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). [...]
Am 12. Oktober 1991 wurde der ORB als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet und am 27. November 1991 in die ARD aufgenommen.
Als der Deutsche Fernsehfunk und der ehemalige Rundfunk der DDR den
Sendebetrieb am 31. Dezember 1991 einstellten, nahm der ORB am 1.
Januar 1992 den Sendebetrieb auf. [...]
Seinen Sitz hatte der Sender auf dem DEFA-Gelände in Potsdam-Babelsberg.
Dort wurde eine Zeit lang das Fernsehprogramm in Baracken der DEFA
produziert, bis ein modernes Fernsehzentrum neu errichtet wurde. [...]
Quelle: WIKIPEDIA.DE
JAugust 2011
Potsdam 2011 – Stadt des Films
Seite 25 · Heveller
Der „HEVELLER“ war für Sie Braut“ geschlagen wurde. Sendeterdabei, als im Potsdam nahen Gröben, min ist übrigens der 21.Dezember
Dreharbeiten zur neuen Folge statt- in der ARD.
fanden und die Klappe für„Krauses
MAGDA G.
Speisekarte “Gasthof Krause“
„Krauses Kur“, wiederum mit dem ung mitgeschleppten Schwestern BeSendetermin in der Weihnachts- kanntschaft geschlossen hatte.
zeit…
In einem Nebenstrang der Geschichte war Krauses Schwester Meta (AnWas sich im Film-Neudeutsch „Spin- gelika Böttiger) dann für eine Nacht
Off“ nennt, sind gern Ableger von verschwunden… der geneigte ZuFernsehserien, etwa vom „Polizeiruf schauer ahnt den Plot der neuen
110“, die den Handlungsstrang einer Folge um die Krause-Geschwister
Figur wie hier die von Krause, der Elsa (Carmen-Maja Antoni), Meta
schon aus der Serie bekannt ist, in und Horst: Taxi-Rudi aus Köln (Tilo
einer eigenen Serie weiterführen.
Prückner) nämlich besucht die KrauNun arbeitet Bernd Böhlich also ses in Brandenburg. Plötzlich eröffnet
derzeit erneut mit „seinem Krause Meta ihren Geschwistern Elsa und
an einem neuen dritten Krause“: Horst dabei, dass sie Rudi heiraten
Wie man sich gern erinnert, hatte und fortziehen werde mit ihm…
der bei seiner damaligen Kur als Der Haussegen hängt schief, Krause
Zimmernachbarn den Taxi-Rudi (Tilo ist außer sich. Was soll aus „Krauses
Prückner), der natürlich mit den Gasfhof“ werden und wer passt jetzt
von Krause zur persönlichen Betreu- auf Krause auf?
MAGDA G.
ist in Falkensee geboren,
hat
dort
Schule und
Lehre absolviert.
Sie
wechselte
nach Potsdam, leitete
dort das Kabinett für Kultur, studierte
Kulturmanagement
und trainierte
republikweit
begabte DJ’s.
Sie absolvierte danach die
Babelsberger
Filmhochschule, arbeitete bis zur
Wende beim
DEFA-Spielfilm und arbeitet seit 2001 mit Unterbrechungen freiberuflich.
In Potsdam ist MAGDA G. bekannt als Fotografin der Regine Hildebrandt.
Sie schreibt außerdem, realisiert Ausstellungen und Veranstaltungen...
Freiberufliche Soloselbständige wenden enorm viel Zeit für die Miete sichernde Projekte auf, notwendiger Freiraum für kreatives Arbeiten
mutiert dabei gern zur Mangelware. Geringere finanzielle Mittel der öffentlichen Hand fordern allerdings zunehmend unternehmerisches
Denken - das lässt sich nicht zwingend allein bewältigen.
MAGDA G. hat sich aus der Not in die Tugend des Entwickelns, Beratens
und Begleitens gehievt:
Mit BIZZart startet sie neu durch und wendet sich vor allen Dingen an
Freiberufler, die von ihrer Kunst leben möchten.
Ein Erstkontakt ist unkompliziert über Mail möglich:
[email protected]
Günter Schubert nach einem Dreh mit der Autorin des Beitrages
am Strand von Playa del Este 1984 ( Privatfoto)
Groß Glienicke
Heveller · Seite 26
August 2011
Fröhlich feiern am Groß Glienicker See
Am 3. September: Das Dorffest auf der Badewiese
Wenn diese Ausgabe des Heveller erscheint, beginnt für eine kleine Gruppe von Groß Glienickern die heiße
Phase: Das alljährliche Dorffest naht.
Seit dem Frühjahr arbeitet das ehrenamtliche Dorffestkomitee daran,
dass sich die Badewiese wieder am
ersten Samstag im September mit
Ständen füllt, Erwachsenen und Kindern Unterhaltsames und Nahrhaftes
geboten wird, die Bühne steht, das
Show-Programm der Vereine abgestimmt wird – und nicht zuletzt der
Abend mit Live-Musik gefüllt ist.
In diesem Jahr ist das Dorffestkomitee erstmals offiziell vom Ortsbeirat,
dem Schirmherrn, berufen worden.
Das war gut, denn die Organisation,
vor allem die Sicherstellung der Finanzierung, ist anspruchsvoller geworden. Aber – die Hürden sind genommen. Die Groß Glienicker und
ihre Gäste können sich auf ein Fest
freuen, das wieder jede Menge Genuss
und Unterhaltung bieten wird: ob
Ponyreiten für die Kinder, Torwand-
schießen, Sandsackboxen, SegwayFahren für die Jugendlichen, zahlreiche
gastronomische, Informations- und
Gewerbestände für alle und nicht
zuletzt das bunte Programm auf der
Bühne.
Um 13 Uhr am 3. September geht´s
Panzerhallen-Künstler wieder dabei
Die Teilnahme am Dorffest von
Groß-Glienicke ist für die Künstler
des Neuen Atelierhauses Panzerhalle, Waldsiedlung, eine feste Größe. Wir sind bemüht, unseren
Stand abwechslungsreich zu gestalten. Im letzten Jahr war das
ein Bastel-Angebot für Kinder. Für
2011 haben die Kolleginnen Sibylla
Weisweiler und Julia Antonia ein
künstlerisches Konzept entwickelt,
das sich an Besucher aller Altersgruppen richtet. Der Stand wird
mit wenigen Requisiten (Tisch,
Sofa, Kataloge, Musikanlage) so
gestaltet, dass hier in entspannter
Atmosphäre Portrait-Fotos gemacht
werden können. Dabei geht es Sibylla Weisweiler um das Thema
Selbstdarstellung vor der Kamera
und die Bewusstwerdung von Mechanismen, die sich einstellen,
wenn man die Kamera auf sich
gerichtet weiß. Die digitalen Fotos
werden kostenlos per Mail gesendet
und in Ausnahmen sofort ausgedruckt. Julia Antonia setzt demgegenüber die Blindzeichnung eines
Portraits.
Diese Aktion kann weitere Ideen
auslösen, naheliegend ist die Möglichkeit einer malerischen Umsetzung des Portraits im Atelier der
Künstlerin. Dies könnte für Interessierte auch ein Anlass sein, einmal
das Atelierhaus von innen zu sehen.
Sibylla Weisweiler
los – und bis zum späten Abend, bis
23 Uhr, wird gefeiert und in den
Abendstunden sicher kräftig getanzt,
denn eine Partyband wird für Stimmung sorgen.
Das Dorffestkomitee
Groß Glienicke
August 2011
Seite 27 · Heveller
Was in Bayern möglich ist, …
Grüner Europaabgeordneter und Initiator des Mauerradweges an den Uferweg-Sperren
Michael Cramer gilt als Erfinder
des Berliner Mauer-Radweges. Vor
zehn Jahren – da saß er noch für
Bündnis 90/Die Grünen im Berliner
Abgeordnetenhaus – wurde das
Projekt aus der Taufe gehoben. Seit
2004 ist Cramer Europaabgeordneter und hat die Idee auf Europa
übertragen. Der über 9000 km
lange „Europa-Radweg Eiserner
Vorhang“ führt durch 20 Länder,
von denen 14 Mitgliedsstaaten der
Europäischen Union sind. Er wurde
vom Europäischen Parlament 2005
mit großer Mehrheit beschlossen.
Jedes Jahr veranstaltet Cramer
die Radtour, bei der auf acht Etappen die 160 km rund um Berlin
gefahren werden.
Bei der Etappe über Groß Glienicke wurde die Tour nun zum
zweiten Mal durch die Sperren über
den Uferweg gestoppt. Vergangenheit solle im wahrsten Sinne des
Wortes „erfahren“ werden, sagte er
zu den Demonstranten an der Sperre. Auch die Fehler der jüngsten
Vergangenheit seien hier schon im
zweiten Jahr sichtbar. Jetzt könne
es nur eines geben, erklärte Cramer:
Am Starnberger See würden Millionäre enteignet für einen öffentlichen Uferweg. „Was in Bayern
möglich ist, muss auch in Brandenburg gegen Möchtegern-Millionäre möglich sein.“
Von Beifall, Fahrradklingeln und
Trillerpfeifen begleitet dann die
Rufe in Richtung Sperrer: „1-23 – macht das Ufer frei“, „Landschaftsschutz vor Eigennutz“ bis
hin zu „Schämt Euch“ und neu:
„Bürger lasst dass Sperren sein reiht Euch wieder ins Dorf ein“.
Auf Fragen erläuterte Andreas
Menzel, dass nach den Antworten
auf die Kaufangebote der Stadt
nun wiederum einzeln formulierte
Bedingungen geprüft werden, bei
genereller Ablehnung allerdings mit
den angekündigten Enteignungsverfahren mit sofortiger Besitzzuweisung zu rechnen sei. Er selbst
stehe auf dem Standpunkt, dass
die Stadt es laut Rechtsgutachten
darauf ankommen lassen sollte, vor
Gericht in der Hauptsache darüber
entscheiden zu lassen, dass der Kolonnenweg ohnehin nach DDRRecht bereits öffentlich gewidmet
sei.
rd
Heveller · Seite 28
Wir laden ein
zu unseren Gottesdiensten…
7.8.2011, 7. Sonntag nach Trinitatis
10.30 Uhr: Gottesdienst mit Superintendent i. R. Albrecht Rademacher
(Oranienburg)
F 14.8.2011, 14.00 Uhr: Gottesdienst
zum Schulanfang (mit Aufführung
des Musicals „Daniel in der Löwengrube“)
21.8.2011, 9. Sonntag nach Trinitatis
10.30 Uhr: Gottesdienst mit Taufen
28.8.2011, 10. Sonntag nach Trinitatis 10.30 Uhr: Taizé-Andacht
4.9.2011, 11. Sonntag nach Trinitatis
10.30 Uhr: Gottesdienst mit Taufen
und
Begrüßung
der
neuen Konfirmanden
Gottesdienst in der Seniorenresidenz
am Samstag, den 27.8.2011 um
10.30 Uhr
… und Wochenveranstaltungen
Montags: Konfirmandenunterricht
(Termin stand bei Red.-Schluss noch
nicht fest)
Montags 18:30 Uhr: Bläserchor in
der Kirche
Dienstags 14:30 Uhr „Kirchen-Café“
(Seniorenkreis) 23.8. um 14.30 Uhr
Dienstags 16:00–18:00 Uhr: Pfarrsprechstunde (Angebot zum seelsorgerlichen Gespräch, auch n. V.)
Dienstags 17:00 Uhr: Kinderchor
(ab 16.8.)
Dienstags 19:30 Uhr: Kirchenchor
(ab 16.8.)
Donnerstags 10:00 Uhr: Krabbelgruppe mit Bente Hand (ab 18.8.)
Donnerstags 16:00 Uhr: Pfadfindergruppe mit Bente Hand (ab 18.8.)
Donnerstags 19:00 Uhr: Junge Gemeinde (Jugendgruppe mit Bente
Hand, ab 18.8.)
Samstags 16:00-18:00 Uhr: Offene
Kirche
Jugendchor n. V. mit T. Schönbrodt
(Tel. 50824)
… und monatlichen Veranstaltungen
Gebetskreis (Kirche): Mittwoch, 3.8.
und 7.9.2011, jeweils 19:00 Uhr
Religionskreis in der KiTa Spatzennest mit Bente Hand: Freitag, den
26.8.2011, 13:00 Uhr
Bibelgesprächskreis: Montag, den
15.8.2011, 19:30 Uhr („Bibelgrillen“)
Besuchskreis: Montag, 29.8.2011,
14.30 Uhr.
Evangelische Kirchengemeinde Groß Glienicke
August 2011
Im Monatsspruch August 2011 aus dem Matthäusevangelium sagt Jesus: „Bittet, so wird euch
gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Mt 7,7)
Tja, wenn das in unserer Welt so selbstverständlich wäre, dass, wenn man bittet, einem gegeben
wird, und wenn man sucht, findet und wenn man irgendwo anklopft, einem die Tür auch
aufgemacht wird, dann lebten wir wahrscheinlich schon im Paradies. Aber so ist es leider nicht! Ja
oft gerade Gegenteiliges bekommt man, wenn man den Versuch unternimmt, einen menschlichen
Vorstoß in Richtung Ungeahntes zu wagen; auch wenn man gute Gründe dafür zu haben meint.
Nur, sagt Jesus, bei Gott ist es eben ganz anders! Dort kehren sich die weltlichen und menschlichen
Verhältnisse diametral um – und darauf können wir uns auch heute noch blind verlassen. Jeder
Mensch, der Gott seine Anliegen aufrichtig mitteilt, wird von ihm zuverlässig erhört werden. Jeder
Mensch, der ihn von ganzem Herzen sucht, von dem wird er sich auch finden lassen und derjenige,
der an Gottes Tür anklopft, dem wird er sein Tor weit aufmachen und ihn einladen in sein
wunderbares Haus der Liebe, des Verständnisses und des unaussprechlichen Friedens.
Vikar Marko Schönbrunn
Rückblick auf 15 Monate
Gemeinde-Vikariat in der
Kirchengemeinde Groß Glienicke
Als ich Anfang März 2010
von meinem Mentor Pfarrer Dr. Bernhard Schmidt
in die Arbeit der Kirchengemeinde gekonnt und einfühlsam eingeführt wurde
und mein Gemeinde-Vikariat als Vikar („Pfarrer
in der Ausbildung“) in
Groß Glienicke begann,
fesselte mich auf den ersten
Blick der äußere Eindruck
des wunderschönen Dorfes
mit seiner ruhigen Natur
und dem zentral gelegenen
wunderschönen See. Und
ich fing sogleich an, mich wohl
zu fühlen.
Die ersten Begegnungen mit den
Menschen der Gemeinde erlebte
ich als sehr offen, freundlich und
zugewandt. Die Groß Glienicker
machten es mir leicht, schnellen
Zugang zum Gemeindeleben zu
finden; und das erfüllte mich mit
großer Freude! Ich wurde praktisch
mit offenen Armen von jedem in
Empfang genommen. Das gab mir
die Möglichkeit, unendlich viele
Kontakte zu knüpfen und auch
wertvolle Freundschaften entstehen
lassen zu können.
Ich erinnere mich noch, wie ich
in den Groß Glienicker Chor kam
und mit der weit ausgeprägten
musikalischen Seite der Gemeinde
Bekanntschaft machte. Das Singen
wurde mir immer mehr ein Herzensanliegen und es stiftete gute
Gemeinsamkeit und bleibenden
Zusammenhalt. Die mannigfaltigen
musikalischen Angebote in der
Kirche über das Jahr hinweg verteilt, prägten nun auch das Gemeinde-Klima stark nach außen
hin und ermöglichten somit etlichen ferneren Menschen den Zugang zu unserer Kirchengemeinde.
Es war spannend, diesen (missionarischen) Prozess mit zu erleben.
In guter bleibender Erinnerung
wird mir auch die Arbeit mit dem
sogen. „Kirchen-Café“ bleiben, in
dem ältere Menschen, nicht zuletzt
aus den beiden Seniorenheimen
im Ort, einander lebendig begegnen und miteinander Tisch-, Gesprächs- und Spielgemeinschaft regelmäßig pflegen.
Ebenso ist mir die GottesdienstKultur hier sehr ans Herz gewachsen. Sie bedeutete einen weiteren
Schwerpunkt meines Gemeindeengagements. Besonders die aufwendigen Vorbereitungen der Predigten
sollten theologischen Anspruch
und aktuellen Gemeindebezug im
gleichen Maße miteinander ver-
binden. Nicht zu vergessen
sind die eigentümlichen
„Franziskus-Kinder-Gottesdienste“, an denen ich regelmäßig mitwirkte und allen Familien die Gelegenheit bot, gemeinsam mit
ihren Kindern Gottesdienste zu erleben, mit zu gestalten und zu feiern.
Auch lernte ich die „Junge
Gemeinde“ gut kennen.
Mit der Diakonin Bente
Hand zusammen gestaltete
ich eine Jugendarbeit, die
ein Orientierungs- und Anknüpfungspunkt für viele Jugendliche in der näheren Umgebung
ist. Der innere Zusammenhalt
wächst stetig. Mit weiteren Kreisen
der Gemeinde, wie z.B. dem Kinder- und Jugendchor, der Krabbelgruppe und vielem anderen
mehr machte ich noch intensive
Bekanntschaft.
Eines bleibt zu sagen: Die warme
und herzliche Kirchengemeinde
(in) Groß Glienicke wird mir immer in lebendiger und unvergessener Erinnerung bleiben, und ich
werde sie in jedem Fall sehr vermissen. Gott segne Sie!
Ihr Marko Schönbrunn
Spendenkonto:
Empfänger: Kirchenkreisverband Prignitz-Havelland-Ruppin – Konto-Nr.:
11 71 255 BLZ: 210 602 37
Ev. Darlehensgenossenschaft (EDG)
– Zweck: Ev. Kirche Groß Glienicke.
August 2011
Evangelische Kirchengemeinde Groß Glienicke
50 Jahre Mauerbau
Am 13. August jährt sich der Bau
der Berliner Mauer zum 50. Male.
Ist das ein Grund zu feiern? Sicherlich nicht, aber ein Grund
zum Gedenken allemal.
Zu gedenken an die über 900
Todesopfer, die die innerdeutsche
Grenze gekostet hat, an ihre Angehörigen und Freunde, an die
Grenzsoldaten, die dieser Dienst
oft in schwere Gewissensnöte gestürzt hat, und an die Familien –
auch in Groß Glienicke, die durch
die Mauer für Jahrzehnte gewaltsam
15.00 Uhr: Kranzniederlegung
voneinander getrennt wurden. am Mauerrest im Gutspark
16.00 Uhr: Zeitzeugengespräch
Die Evangelische Kirchenge- mit Pfarrer Wilhelm Stintzing u.
meinde Groß Glienicke und der a. im Evangelischen Gemeindehaus,
Groß Glienicker Kreis e.V. laden Glienicker Dorfstraße 12 (Leitung:
am Samstag, dem 13. August 2011, Winfried Sträter)
zu folgendem Programm ein:
Die Ausstellung „Das macht un14.00 Uhr Dorfkirche: Andacht, ser Leben noch verrückter“ Groß
anschließend Eröffnung der Aus- Glienicke und der Mauerbau ist
stellung „Das macht unser Leben vom 13.8. bis 1.10. Samstags und
noch verrückter“ Groß Glienicke Sonntags von 16.00 bis 18.00 Uhr
und der Mauerbau
in der Dorfkirche zu besichtigen.
Seite 29 · Heveller
Von Mai bis Oktober
2011 jeden Samstag
von 16.00 bis 18.00
Uhr:
Offene
Kirche
Zur
Kirchenbesichtigung
oder
stillen Andacht.
Unsere
„Tempelwache“
erwartet Sie und freut
sich auf Sie!
Nachrichten
aus der Gemeinde
Impressionen vom Gemeindefest „Was der Mensch sät, das wird er ernten“ am 26.6.2011
[Photos von Corinna Ricks: Der Kinderchor beim Musical „Daniel in der Löwengrube“, Die Puppenspielerin
Josephine Schönbrodt verzaubert die Kinder…, Unsere Bläser spielen auf!]
Schulanfänger aufgepasst!
Am Sonntag, den 14. August,
einen Tag nach Eurer Einschulung
und einen Tag vor dem ersten
Schultag laden wir Euch herzlich
zum Schulanfänger-Gottesdienst
ein. Er findet statt
am 14. August 2011 um 14.00
Uhr in der Dorfkirche.
Ihr erlebt auch das Musical „Daniel in der Löwengrube“, dargeboten von unserem Kinderchor
(Ltg. Trauthi Schönbrodt) und Ihr auf der Badewiese. Dieser Gotteserhaltet für die bevorstehende dienst beinhaltet einen geistlichen
Schulzeit Gottes Segen.
Impuls und den traditionellen Segen, er wird mitgestaltet vom BläGeistlicher Beginn des Dorffes- serchor der Evangelischen Kirtes am 3. September 2011 um chengemeinde Groß Glienicke.
14.00 Uhr
Beginn ist diesmal um 14.00 Uhr.
Nehmen Sie sich ruhig ein paar
Liebe Groß Glienickerinnen und Minuten Zeit, auch wenn Sie nicht
Groß Glienicker!
konfessionell gebunden sind. Ein
Mittlerweile zum 6. Male eröff- Gottesdienst tut jeder Seele gut.
nen wir das Dorffest mit einem Es freut sich auf Sie
Kurz-Gottesdienst von der Bühne
Ihr Pfarrer Bernhard Schmidt
Beim Gemeindefest am 26.6.2011 haben
wir Abschied genommen von Frau Cornelia Wüstling, die seit 2004 in unserer
Grundschule den Evangelischen Religionsunterricht erteilt hatte. Hunderte
Schüler sind durch ihren Unterricht mit
den Grundlagen des christlichen Glaubens
und anderer Religionen vertraut gemacht
worden. Und meistens haben wir das
Schuljahr in einem Gottesdienst gemeinsam begonnen und gemeinsam auch
wieder beschlossen. Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit und
wünschen ihr für ihren weiteren Lebensweg als Religionslehrerin Gottes Segen.
Aber wir freuen uns auch, dass der Religionsunterricht fortgesetzt werden kann
durch Frau Elisabeth Remhof. Sie wird
auch bei unserem Schulanfängergottesdienst anwesend sein und zum Religionsunterricht einladen.
Der Gemeindekirchenrat (GKR) tagt wieder
am Freitag, den 26.8.2011. Anträge an
den GKR sind bis zum 19.8.2011 im
Evangelischen Pfarramt einzureichen.
Kontakt
Pfarrer Bernhard Schmidt, 14476
Groß Glienicke, Glienicker Dorfstraße
12,
Tel./Fax: 033201-31247/44886,
eMail: [email protected]
Internet: http://Kirche-Gross-Glienicke.de
Kirchenmusikerin Trauthilde Schönbrodt, Tel. 033201/50824
Diakonin Bente Hand, Mitarbeiterin
für Kinder- und Jugendarbeit, Funk:
0176/87054852
Friedhofsverwaltung: Stefan Zitzke,
Wendensteig 43, Tel. 033201/
430164, Funk: 0171/7426360
Telefonseelsorge (täglich, rund um
die Uhr kostenfrei: 0800/111 0 111
und 0800/111 0 222)
Heveller · Seite 30
Tag der
offenen Tür
Tag der offenen Tür am
10.09.2011 in der Zeit von 1518 Uhr in den Räumlichkeiten
und auf dem Gelände des Groß
Glienicker Begegnungshauses.
Zum Tag der offenen Tür laden
wir Sie sehr herzlich ein, das
Begegnungshaus kennen zu lernen. Bei Kaffee und Kuchen
können Sie mit den Vorstandsmitgliedern, den pädagogischen
Mitarbeitern und den Kursleitern ins Gespräch kommen und
sich über das Angebot des Hauses informieren.
An diesem Tag wird auch wieder
der traditionelle 8. Groß Glienicker Beach-Soccer-Cup für
2er-Teams ausgetragen. Zudem
öffnet die Fahrradwerkstatt ihre
Pforten. Also seien Sie gespannt
und herzlich willkommen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Gitarrenlehrer/in
gesucht!
Groß Glienicke
August 2011
Wieder ein Fahrrad im Angebot
Fahrradwerkstatt verschenkt ein instand gesetztes 20-er Kinderrad
Die Jugendlichen der Fahrradwerkstatt haben wieder
ein Kinderfahrrad zu verschenken!
Durch mühsame Kleinarbeit und viel Einsatz können
wir euch ein kostenfreies Kinderfahrrad für Selbstabholer zur Verfügung stellen.
Für interessierte Kinder hier nun die Daten des Fahrrades:
Es handelt sich um ein 20-Zoll Fahrrad und hört auf
den schönen Namen Spider.
Das Rad besitzt eine 3-Gang Nabenschaltung, eine
Vorder- und Rückradfelgenbremse sowie einen zusätzlich Rücktritt. Die Vorderradlampe wird über einen funktionstüchtigen Dynamo betrieben. Das
Rücklicht wird batteriebetrieben.
Das Fahrrad wurde vom Team der Fahrradwerkstatt
technisch geprüft und in Stand gesetzt. Der einzige
kleine Mangel ist der fehlende Kettenschutz.
Und so sieht es aus:
Wir würden uns freuen, wenn das Fahrrad bald einen
neuen Besitzer oder eine Besitzerin bekommt!
Das Fahrrad kann zu den Öffnungszeiten des Begegnungshauses (Di.-Fr. 12-20 Uhr) abgeholt werden.
Bitte setzen Sie sich kurz telefonisch unter der
033201/20964 mit uns in Verbindung, danke.
Das Team der
Fahrradwerkstatt
Feng Shui auf der Badewiese
Sie spielen Gitarre und können sich vorstellen nach den
Sommerferien Schüler und
Schülerinnen ab 10 Jahren im
Begegnungshaus einmal pro
Woche für eine Stunde zu unterrichten?
Dann freuen wir uns, wenn
Sie mit uns Kontakt aufnehmen
unter der Telefonnummer:
033201/20964 oder per Email:
[email protected]
Das hat es noch nicht gegeben:
Beim traditionellen Mittsommerfest der Gewerbegemeinschaft auf
der Badewiese wurden die Partyzelte nach Feng Shui-Beratung aufgestellt – und: Es war gemütlicher
als sonst. Der Verein habe sich vorgenommen, die Zusammenkünfte
damit aufzuwerten, dass Vereins-
mitglieder ihre Profession vorstellen, erklärte der Vorsitzende Mario
März. Nach dem Ausflug ins Feng
Shui-ABC am See mit Petra coll
Exposito und einem tollen mediterranen Buffet vertrieb das brasilianische Tanzensemble „Brazilian
follies“ die Abendkühle auf der Badewiese.
August 2011
Groß Glienicke
Mit Bau der Regenwasserleitung
kann begonnen werden
Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 28.06.2011 zur Seepromenade
„Zur Vermeidung von Überschwemmungen und damit verbundener Verschmutzung des Groß
Glienicker Sees muss sofort gehandelt werden“, sagte der Beigeordnete
für Stadtentwicklung und Bauen
Matthias Klipp.
Bereits mit der Eingemeindung
von Groß Glienicke nach Potsdam
2003 war die ungelöste Regenwasserableitung in Groß Glienicke bekannt. Basierend auf dem durch
den Ortsbeirat von Groß Glienicke
im November 2007 beschlossenen
Straßenentwässerungskonzept ist
für den Ortsteil ebenfalls eine Regenwassernetzkonzeption erarbeitet
und bestätigt worden. Diese Konzeption bildet somit die Grundlage
für die Lösung der Regenwasserprobleme.
Nachdem die Versickerungsanlage
im Friedrich-Günter-Park 2009 fertig gestellt wurde, wird zurzeit die
Regenwasserreinigungsanlage für
die bestehende Einleitstelle im Bereich der Dorfstraße umgesetzt.
Diese Anlage wird bautechnisch
zum 30.6.2011 fertig gestellt.
In der weiteren Planung befindet
sich die Regenentwässerung der
Seepromenade. Dort ist eine zentrale
Versickerungsanlage mit vorgeschalteter Sedimentation und nur ein
Notüberlauf in den Groß Glienicker
See für vorgereinigtes Regenwasser
vorgesehen. Die Bemessung berücksichtigt, dass ein Überlauf der
Versickerungsanlage erst bei einem
Regenereignis, das seltener als einmal
in fünf Jahren auftritt, eintreten
kann. Damit wird ausgeschlossen,
dass auch bei einem Starkregenereignis kein Regenwasser mehr
über die Abwasserkanalisation abfließt und diese überlastet.
Bisher sind keine Entwässerungseinrichtungen in der Seepromenade
vorhanden, so dass es bei Starkregenereignissen immer wieder zu
Ausspülungen in der Badewiese
kommt. Dies resultiert daraus, dass
die Badewiese topografisch an einem
Tiefpunkt liegt. Dort sammelt sich
das anfallende Niederschlagswasser
und läuft über die Badewiese und
Badestelle in den Groß Glienicker
See.
Durch die fehlende Regenentwässerungsanlage gelangt dann Regenwasser durch die Schachtdeckel
in den Schmutzwasserkanal, wofür
dieser nicht bestimmt und ausgelegt
ist. Es kommt somit zur Überlastung. Nur durch den Bau einer
Regenwasserableitung kann dieses
Problem gelöst werden.
Aus diesem Grund resultiert der
vordringliche Bedarf für den Ausbau
der Seepromenade einschließlich
der Herstellung funktionsfähiger
Entwässerungseinrichtungen. Die
Baugrunduntersuchungen weisen
für diesen Bereich nur schwer versickerungsfähige Böden aus, so dass
aus der Sicht des Straßenbaulastträgers nur eine geschlossene Entwässerung mittels Regenwasserkanälen im Untergrund in Frage
kommt. Bedingt durch die sehr
komplexen Leitungsverlegungsarbeiten und die vorhandene inhomogene Fahrbahndecke ist ein
grundhafter Ausbau der Seepromenade notwendig.
Dieser grundhafte Ausbau wiederum erfordert gemäß Straßenbaubeitragssatzung eine Anliegerbeteiligung, die erstmalig im Jahr 2009
durchgeführt wurde. Im Ergebnis
hatte sich die Mehrheit der betroffenen Eigentümer gegen die
Baumaßnahme ausgesprochen.
Aus diesem Grund wurde eine
Planungswerkstatt mit Vertretern
der Anlieger, der zuständigen Fachämter sowie des Ortsbeirates durchgeführt, in der eine weitere Ausbauvariante erarbeitet wurde. Nach
erneuter Anhörung der Eigentümer
im Jahr 2010 wurde auch diese
Variante durch die Mehrheit der
Anlieger erneut abgelehnt.
Gemeinsam mit dem Ortsbeirat
wurde im Sommer des vergangenen
Jahres eine Kompromissvariante erarbeitet, die im Oktober im Ausschuss für Stadtentwicklung und
Bauen sowie Ausschuss für Klima,
Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung vorgestellt wurde.
Diese Planung sollte die Grundlage
für ein neuerliches Anhörungsverfahren der Eigentümer sein. Auch
diese Variante wurde abgelehnt.
Die 3. Anhörung wird nun im
Juli 2011 durchgeführt. Wenn sich
wieder die Mehrheit der Anlieger
gegen die Baumaßnahme ausspricht,
ist dann die Angelegenheit der
Stadtverordnetenversammlung zur
Entscheidung vorzulegen.
„Die Haushaltsmittel stehen zur
Verfügung und mit dem Bau könnte
sofort begonnen werden. Die Gefährdung des Groß Glienicker Sees
wäre nach Fertigstellung der Seepromenade ausgeschlossen“, sagte
Matthias Klipp.
Immer wieder Probleme mit
Regenfluten an der Seepromenade
Wieder einmal hat es bei Starkregen
eine Überschwemmung in der Seepromenade gegeben. Wieder einmal
haben die Wassermassen tiefe Krater in den Sandstrand gerissen.
Wieder einmal musste die Badestelle
abgesichert werden.
Diese Probleme kennen wir seit
Jahren. Früher hatten wir die Regenwasserprobleme entlang des
gesamten Busrings. Mit dem Ausbau der Sacrower Allee, der Richard-Wagner-Straße und der Dorfstraße wurden sie auf einem Großteil
des Busrings gelöst. Was fehlt, ist
der Ausbau der Seepromenade. Er
hat sich immer wieder verzögert.
Aber um die Probleme endlich in
den Griff zu bekommen, muss nach
den jüngsten Erfahrungen der Aus-
bau der Seepromenade endlich realisiert werden. Mit dem Ausbau
ist, wie geplant, die Anlage für die
Regenentwässerung zu bauen: Dann
werden die Probleme in der Seepromenade endlich - wie in den
anderen Busring-Abschnitten - gelöst sein.
Deshalb setzen wir uns im Ortsbeirat
und gegenüber der Stadtverwaltung
für den baldigen Ausbau der Seepromenade ein. Für die Fragen des
Baumschutzes und des Gehwegs
muss es praktikable Lösungen geben. Der Streit darum darf nicht
als Vorwand genutzt werden, um
den Ausbau noch weiter zu verzögern.
Winfried Sträter / Birgit Malik
Groß Glienicker Forum
Seite 31 · Heveller
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
19 Uhr Gedenkstätte
„Lindenstraße 54/55“
Das Erbgesundheitsgericht in
Potsdam
Vortrag und Gespräch mit
Maja Peers, Universität Freiburg
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
20 Uhr AIP Babelsberg
Sternennacht am Donnerstag
Freitag, 19. August
18 Uhr Potsdam Museum
Appetithäppchen im Sommer:
„Romantiknacht für einen
König“
Benefizlesung für die Restaurierung eines Porträts von König Friedrich-Wilhelm IV. Susanne Fienhold Sheen und
Markus Wicke lesen bei Wein
und Kerzenschein heitere und
besinnliche Lyrik und Prosa in
der romantischen Kulisse des
Museumshofes.
18 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
19 Uhr Café 11-Line
Lesung im Café 11-Line:
„Aus drei Ecken“ – Eine Lesung über drei Generationen
Robert Schieding, Gabriele
Thiere & Rolf Böhme stellen
Lyrik und Kurzprosa vor. Begleitet werden sie von Susanne Közseghy auf der Flöte.
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
20 Uhr Gutenberg 100
Livemusik: „GehRock“
Rockmusik aus Potsdam
20 Uhr Neues Palais
Vorabendkonzert zur XIII.
Potsdamer Schlössernacht
Heveller · Seite 32
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Groß Glienicke
August 2011
Bei der Bundeswehr-Pateneinheit
Berechtigte Frage: Von Kladow nach Groß Glienicke 4497 km?
Sonnabend, 20. August
15 Uhr Pfingstberg
Pomonatempel
Kultur in der Natur – Achim
Maas
Achim Maas singt BellmanLieder auf der Dachterrasse
des Pomonatempels
17 Uhr Park Sanssouci
XIII. Potsdamer
Schlössernacht
18 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
19.30 Uhr Erlebnisrestaurant
Prinz Eisenherz
Orientalisches Fest
Genießen Sie den Zauber einer
fernen Welt und ein Spektakel
mit Fakir- und Feuerkunst,
Bauchtanz und Geschichten
aus 1001 Nacht! Sie werden
mit orientalischen Köstlichkeiten verwöhnt. Preis pro Person: 39 €/ Kinder bis 14 Jahre: 25 €
Wieder hatten sie es nicht geschafft,
der Bundeswehr-Pateneinheit aus
Kladow zu ihrem Tag der offenen
Tür im Lazarett Regiment 31 in
Berlin Kladow ein Ortsschild von
Groß Glienicke mitzubringen. Geredet hatten sie mehrfach im Ortsbeirat darüber, aber nie so, dass es
auch realisiert worden war. Die Patenkompanie von Neu Fahrland
hat schon lange ein Ortsschild an
ihr Kompaniegebäude angebracht…
Doch zur Überraschung von
Ortsvorsteher Franz Blaser und
OBR-Mitglied Birgit Malik gab es
doch ein Schild, sogar an bevorzugtem Platz an der Wand des
Stabsgebäudes, wo der ViP-Empfang des Kommandeurs die geladenen Gäste versammelte: Ein
Hinweisschild mit Kilometerangabe:
Nach Groß Glienicke 4497 km.
Major Nolten erklärte: Das Schild
war 2007 von der damaligen Bürgermeisterin Langenhoff Zur Verabschiedung in den ersten Afghanistan-Einsatz übergeben worden
und war dort in ihrem „Camp
Mama“ in Mazar-e Sharif angebracht worden. Als die erste Truppe
wieder in die Heimat zurückkam,
hatte er es selbst wieder mit zurück
gebracht – um sich unnötige Erklärungen zu ersparen, hatte er das
Schild, gut verpackt, für die Fracht
als Surfbrett deklariert.
Der Kontakt solle jedenfalls wieder aktiviert werden, waren sich
Ortsvorsteher, die wechselnden
Ortsbeiräte und die Verantwort-
lichen der 3. Kompanie des Sanitätsbataillons, Leutnant Mittelstädt,
die den Kompaniechef vertrat, einig.
Der OBR hatte einen Informationsstand über den Ort aufgebaut,
Material über Groß Glienicke mitgebracht und stand zu Gesprächen
zur Verfügung.
Und das Sanitätsbataillon zeigte,
was es vermag: Auf dem großen
Appellplatz war zur Demonstration
ein Rettungszentrum aufgebaut
worden, das in der Ausstattung einem Kreiskrankenhaus gleichkommt – allerdings bestehend aus
78 mobilen Containern, die von
der Annahme über sämtliche Fachabteilungen, OP, CT und MRT
alles bieten, was die moderne Medizin zu Verfügung hat.
Sonntag, 21. August
10 Uhr
Puppenbühne Burattino
„Die drei
kleinen Schweinchen“
14 Uhr Neues Palais
Baustellenführung
14 Uhr Schloss Babelsberg
Die Königin von Babylon
Auf den Spuren der Kaiserin
Augusta zu ihrem 200. Geburtstag. Mit Musik, Liedern
und Arien von MendelssohnBartholdy, Brahms, Meyerbeer
und Texten von Goethe, Heine
und Kaiser Wilhelm I. Beitrag:
15/12 Euro Anmeldung: +49
(0)331/2 71 30 68 oder
www.hoefische-festspiele.de
14 Uhr Lindenpark
Kinder- und Familienfreizeit
Mustafa Tetik übernimmt Bistro
Keine Angst, der liebgewordene Pavillon an der Badewiese wird wie
gewohnt weiterlaufen.
Aber Mustafa Tetik hat viel vor,
er hat am 1. August das Bistro in
der Potsdamer Chaussee übernommen. Im Monat SAugust wird umgebaut, denn Anfang September soll
sein neues Bistro renoviert und völlig
neu eingerichtet sein und das bieten,
wofür der Pavillon zu klein ist: Döner, türkische Pizza, frische Salate
verschiedener Kreationen, aber auch
Hamburger, Cheeseburger, Hot Dogs
und natürlich vegetarische Burger.
„Es soll ein Bistro sein für den Liebhaber unserer Küche und für den
eiligen Gast mit beschränktem Geldbeutel“, erzählt Mustafe Tetik.
Der Saisonbetrieb des Pavillons
werde davon nicht berührt, allerdings
werde er das, was ihn dort in der
Seepromenade auszeichnet, auch in
das neue Bistro einfließen lassen:
„Sauberkeit, Qualität und Liebe zur
Dienstleistung sollen auch hier mein
Markenzeichen werden.“ Primär
gehe es hier um Speisen, die er bald
auch im Lieferservice bis Fahrland
und Seeburg anbieten möchte. „Es
ist ein guter Ort, der mir auch gestattet, im Außenbereich einen ExtraBereich für Kinder einzurichten.“
Mit der Übernahme des Bistros soll
auch die Außenwerbung neu gestaltet
und besser sichtbar werden. Der
Name wird noch gesucht.
Seite 33 · Heveller
Marquardt
August 2011
Was, wann, wo?
Dorffest urgemütlich
Zuerst geht es in Marquardt um die Jüngsten und die Senioren im Ort
Veranstaltungen
14.30 Uhr Park Sanssouci
Das Stibadium
im Paradiesgarten
Spaziergang von der Orangerie und Führung durch den
Innenraum des restaurierten
Stibadiums
Beitrag: 5/4 Euro Anmeldung:
+49 (0)331/96 94-200 Treffpunkt: Kasse Orangerie
Urgemütlich ist es bei den Festen in und
rund um die Kulturscheune, wo jüngst auch
ein neuer Spielplatz für die Kleinsten hergerichtet worden ist. Und auch bei denen,
die nicht Kinderfest heißen, stehen die Kleinen zumindest am Nachmittag im Mittelpunkt. Bei Kaffee und Kuchen der „Hupfdohlen“ konnten es sich die Marquardter
Eltern und Großeltern gut gehen lassen,
wie bei den Auftritten der kleinen KarateKämpfer und beim Kinderprogramm. „Accordina“ aus Berlin zog mit Liedern zum
Mitsingen, Mittanzen und Mitspielen die
Kleinen wie die Großen in einen zauberhaften
Bann. Zurückgekehrt waren bis dahin auch
diejenigen, die an der Senioren-Ausfahrt
nach Ribbeck teilgenommen hatten – auch
das ein jährlich wiederkehrender Programmpunkt des Dorffestes.
14.30 Uhr Park Babelsberg
Mit Fürst Pückler unterwegs
– Aus der Zeit gefallen
Unterhaltsamer Parkspaziergang mit Hermann Fürst von
Pückler-Muskau
15 Uhr Pfingstberg
Pomonatempel
Kultur in der Natur – Jagdhornbläsergruppe Stückener
Heide
Jagdhornimpressionen intoniert von der Jagdhornbläsergruppe Stückener Heide unter
der Leitung von Helmuth Ludwig in der Gartenanlage des
Belvedere
15.30 Uhr
Puppenbühne Burattino
„Schneewittchen und
die sieben Zwerge“
16.00 Uhr 21. August
Dorfkirche Nattwerder
Musikalische Begegnungen
Improvisationen auf zwei Gitarren
16 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine
orientalische Romanze
Der Sommer im Schlosspark
Der Schlosspark ist im Sommer
die perfekte Kulisse für eine große
Sonntags-Kaffeerunde, wie sie der
Kultur- und Heimatverein Wublitztal e.V. auch in diesem Jahr
wieder vorbereitet hat. Sie beginnt
am 7. August um 14 Uhr mit
einer Parkführung durch Dr. Wolfgang Grittner.
Am 27. August um 21 Uhr wird
im Schlosspark der Film „Effi
Briest“ aufgeführt. Für große Teile
dieser Verfilmung des FontaneRomans hatten vor vier Jahren
Räumlichkeiten im Schloss Marquardt als Kulisse gedient. Im Monat Juni war Marquardt Potsdamer
Filmschauplatz des Monats gewesen. Für mehr als 30 Filme diente
der Ort schon als Kulisse.
Gemütlich soll es werden wie in den Vorjahren.
17 Uhr Nikolaikirche
Bach-Orgelkonzert
Björn O. Wiede, Orgel
11 bis 18 Uhr Volkspark
„Ein Koffer grün“
Potsdam feiert im Volkspark
Potsdam sein großes Umweltund Naturfest „Ein Koffer
grün“. Und der grüne Reisekoffer ist randvoll gepackt mit
Bühnenprogrammen, Informationen, Erlebnistouren, Spielen
und Mitmachangeboten rund
um das Thema Umwelt.
Foto: N. Löhn
Heimatgeschichte
Heveller · Seite 34
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Dienstag, 23. August
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Nackig“
19.30 Uhr Die Arche
Petzow und sein historischer
Lennépark
Vortrag & Bilder: Karl-Heinz
Friedrich, Heimatverein, Petzow
21 Uhr Walhalla
Irish Folk Session
Mittwoch, 24. August
19 Uhr Lindenpark
Lokalspiel – Spielemittwoch
19.30 Uhr Erlöserkirche
Internationaler Orgelsommer
Potsdam
Kseniya Pogorelaya (Weissrussland) J.S. Bach: Präludium und Fuge g-Moll, F.
Liszt: Elisabeth-Legende, Einleitung
August 2011
Die Nuthe – unser Ursprung
Als die Havel noch ein Nebenfluss der Nuthe war / Über die Entstehung der Insel Potsdam, über vergessene Potsdamer Prähistoriker und die Landschaftssituation heute
Von Hans Groschupp
Wer immer sich mit der Entstehung
Potsdams befasst, über die archäologischen Funde hinaus in die
Jungsteinzeit vordringt, in der erstmals Menschen in das Havelgebiet
einwanderten, kommt nicht an
den Publikationen des Potsdamers
Friedrich Bestehorn (1888-1946)
vorbei. Der erste Direktor des Städtischen Museums, welches das Naturkundemuseum mit einschloss,
drang dabei mit dem besonderen
Blick auf unsere Region bis in die
letzte Eiszeit vor. Bestehorns Publikationen und Vorträge, durch
eigene Grabungen vor dem I. Weltkrieg untermauert, waren einmal
Teil der Potsdamer Schulbildung.
Der detaillierte Bestandteil Bestehorns darin ging namentlich verloren. Das hatte einen Grund. Bestehorn war Mitglied der NSDAP.
Auf Grund eines Alliiertenkontrollratsbeschlusses wurden 1945
alle gedruckten Bücher der NSZeit verboten, ohne Ausnahme,
eben auch wissenschaftliche Publikationen zur Urgeschichte.
Blick von der Horstwegbrücke
an dem er teilnahm, neu orientieren. Oberbürgermeister Vossberg
bat Bestehorn 1919, eine wissenschaftliche Verwaltungsabteilung
aufzubauen. Dazu gehörten die
Bereiche Statistik, Presseamt, Volksbücherei, Archivwesen, Museen,
später der Schlachthof, die Krankenhausverwaltung und das Schulamt. Als das alles am Ende der
Weimarer Republik gelungen war,
konnte sich Bestehorn wieder mehr
Wer war
seinen eigentlichen Interessen widmen, dem Ursprung der Insel PotsFriedrich Bestehorn?
dam. Vor Kriegsende war Bestehorn
Bestehorn hatte Geschichte und Leiter des Kriegswirtschafts- und
Wirtschaftsgeschichte studiert und Ernährungsamtes. Oberbürgermeismusste sich nach dem I. Weltkrieg, ter Hans Friedrichs, ein beken-
nender Nazi, flüchtete unmittelbar
vor dem Eintreffen der Sowjetarmee
in den „Westen“. Friedrich Bestehorn erklärte darauf, dass er als
geborenes Potsdamer Kind seine
Heimatstadt nicht verlassen werde
und übernahm das Bürgermeisteramt. Die Russen stutzten und beließen ihn im Amt, bis zum 12.
Mai. Anfang 1946 erlag Bestehorn
einem Herzinfarkt.
Bis heute gibt es zum Ursprung
der Insel Potsdam keine wesentlich
neueren Erkenntnisse als die von
Bestehorn. Nur selten noch wird
auf Bestehorn hingewiesen. Journalist und Potsdam-Kenner Klaus
Büstrin tat dies zum letzten Mal
2009 aus Anlass des 100jährigen
Bestehens des Potsdam-Museums.
Zurück zu den Ursprüngen,
Wohngebiet Schlaatz
sagten sich in Anlehnung an den
Aufklärer Jean Jaques Rousseau bereits Mitte des 18. Jahrhunderts
Geschichtsforscher. Die Archäologie
als wissenschaftliche Disziplin war
im Entstehen. Geboren spätestens
1829, als sich das Deutsche Archäologische Institut gegründet
hat, hervorgegangen aus einem seit
1820 bestehenden Freundeskreis
Europäischer Gelehrter und Künstler in Rom, der sich Hyperboreer
August 2011
Heimatgeschichte
nannte. Wenige Jahrzehnte später
erlebt die Archäologie mit den
Ausgrabungen des Deutschen Heinrich Schliemann einen Höhepunkt.
Auch andere Wissenschaften befassen sich mit den Ursprüngen,
denen der Menschen und denen
des Planeten. Vieles überschneidet
sich. In Berlin gründet der Arzt
Rudolf Virchow 1869, immerhin
zwei Jahre vor der Gründung des
Deutschen Reiches, die „Berliner
Gesellschaft für Anthropologie,
Ethnologie und Urgeschichte“. Zu
den berühmten Präsidenten in den
Jahren 1917-1919 und 1926-1928
zählt auch Carl Schuchardt, den
wir als einen geistigen Vater von
Bestehorn verstehen wollen, da Hinter der Nuthestrandsiedlung
auch er Grabungen am Königswall
nahe Krampnitz vorgenommen Der Nachweis der Eiszeit
hatte.
ist nicht schwer, wenn man nur
Bestehorn selbst ist Anfang des die isländischen Gletscher aufsucht,
20.Jahrhunderts bereits weiter. Ne- dachte sich der schwedische Proben dem Königswall und dem wen- fessor Otto Martin Torell(1828dischen Potsdamer Burgwall, führt 1900) und zog in die Gebirge Norer Grabungen an den Burgwällen wegens und Kanadas. Noch immer
außerhalb der Insel Potsdam, auf war nicht der Beweis erbracht, „(…
dem „Räuberberg“ bei Phöben, )dass sich eine Vergletscherung
dem „Zolchow“am Plessower See, Skandinaviens und Finnlands bis
dem Galtenhausen bei Göttin, dem über das norddeutsche und russische
„Johlwerder“ bei Leest und am Flachland erstreckt hat (…)“. Torell
verschwundenen Wall bei Ketzin erbrachte den Beweis in BerlinRüdersdorf, wo er die Schleifspuren
durch.
der Gletscher fand. 1875 tagen
In seinem Hauptwerk „Deutsche deutsche Geologen in Berlin und
Urgeschichte der Insel Potsdam“ wählen Torell mit Begeisterung
stellt Friedrich Bestehorn eingangs zum Präsidenten der Tagung.
fest, dass man seit 1858, seit dem
Erscheinen der „Geschichte der Die norddeutsche
Stadt und Insel Potsdam“ von Jo- Endmoränenlandschaft
hann Karl Ernst Fidicin (18021883) nicht wesentlich weiterge- Wie wir heute wissen, ging vor
kommen sei. Bestehorn bezieht die 2,6 Millionen Jahren die erdgeneuen Erkenntnisse der Geologie schichtliche Formation des Tertiärs
in seine Überlegungen mit ein. zu Ende. Dem relativ warmen und
Man durfte Bestehorn so auch zu feuchten Klima folgte nun das
den „historischen“ Geologen zäh- Pleistozän, in dem sich das Klima
extrem veränderte. Von den Pollen.
Seite 35 · Heveller
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Nackig“
Donnerstag, 25. August
18 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Nackig“
Freitag, 26. August
kappen ausgehend, vereiste die
Erde immer wieder. Eiszeiten wechselten mit wärmeren Tauperioden.
Waren die Gletscher im Hochgebirge bis zu 3000 m stark, so erreichten sie in den Ebenen immer
noch Höhen bis zu 1000 m. In
den Kältephasen rutschten die Gletscher auf Grund des Druckes ihres
Gewichtes und schoben Gesteinsmassen und Geröll vor sich her.
Auf ihrem Rückzug in den Tauperioden hinterließen sie so eine Moränenlandschaft, die von reißenden
Urströmen durchflossen wurde.
Nach Bestehorn hatte die letzte
Eiszeit in unserer Region vor 50 000
Jahren ihren Höhepunkt und das
Eis hier nur eine Mächtigkeit von
etwa 400 m Höhe. Ab 25 000
v.u.Z. begannen die Gletscher zunächst stark zu schmelzen, dann
wieder langsamer. Insgesamt wechselte das Klima noch viermal. Bei
jedem Abtauen veränderten sich
die Endmoränenschuttmassen (Diluvium). Letztlich entstanden die
heute bekannten Ravensberge, der
Brauhausberg, die Höhen des Wildparkes, die weite Hochfläche des
Bornstedter Feldes, die Hügel bei
Bormin/Eiche und der steilaufragende Reiherberg in Golm. Umflossen wurde der „Golmer Rutschberg“ von einem eiszeitlichen Urstrom, der Nuthe, der hier ebenso
wie bei Rehbrücke eine Breite von
4 bis 5 Kilometern hatte. Der
14 Uhr AIP
Wissenschaftspark
Astrophysik auf dem Telegrafenberg
Führung, Treffpunkt: Pforte
zum Wissenschaftspark „Albert Einstein“
15 Uhr Speicherstadt
Nicht gespeichert – Die Geschichte der Speicherstadt
Führung: Thomas Sander,
Treffpunkt: Treffpunkt: Persius-Speicher, Leipziger Straße
18 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
19.30 Uhr Friedrichskirche
Konzert mit dem Kammermusikensemble Arpeggiato
Potsdam
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Nackig“
20 Uhr Nikolaisaal
10 Jahre und eine Nacht
mit der Kammerakademie
Potsdam
20 Uhr Gutenberg 100
Livemusik: „Hensley“
Heveller · Seite 36
Heimatgeschichte
August 2011
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Sonnabend, 27. August
14 Uhr Lindenpark
FamilienSpiel(en)Film
Klappe und Action. Doch nur
wer nicht größer als 1,50 m
ist, darf auf den Regiestuhl.
Mamas und Papas spielen
heute nach den Anweisungen
des Nachwuchses. Doch nicht
ohne vorherigen Besuch im
Masken- und Kostümstudio und bevor der Text richtig
sitzt.
15 Uhr Nikolaisaal
Kinderkonzerte: Happy Birthday reist um die Welt
Mitglieder der Kammerakademie Potsdam Leitung: Isabel
Stegner und Peter Rainer Konzertabenteuer für die ganze
Familie Die Kammerakademie
Potsdam feiert ihren 10. Geburtstag! Zusammen mit den
Musikern öffnet das Publikum
die Geburtstagspost und folgt
den Einladungen zu Geburtstagspartys in aller Welt.
Einladung zum
Jubiläums-Schulfest
Die Schüler und Lehrer der Regenbogenschule Fahrland feiern
am Freitag, dem 09.09.2011, von
17.00 bis 20.00 Uhr anlässlich
des 20-jährigen Bestehens des
Schulgebäudes ein Schulfest.
Ehemalige Schüler und Lehrer
sind herzlich dazu eingeladen.
mächtige Strom veränderte ständig
seinen Verlauf und lagerte Sand
ab.
Die Nuthe hatte ihren Beginn im
Südosten und bog aber schon über
Potsdam westlich in Richtung
Nordsee ab. Der Grund bestand
darin, dass der geradeaus liegende
Norden und Nordosten noch von
Gletschereis versperrt waren.
Schließlich verkleinerte sich das
Flussbett immer mehr und die Nuthe zerfiel in viele Nebenarme. Dadurch bildete sich in breiten Streifen
seitlich der Wasserläufe das sogenannte Alluvium, ein sumpfiges
Bruchland, auf welchem die ersten
menschlichen Ankömmlinge in der
Region noch keinen Ackerbau be-
treiben konnten. Der noch lange
eisverbaute Norden ist dann allein
daran schuld, dass ein Fluss in umgekehrter Richtung, also von Nord
nach Süd in die Nuthe mündet,
die Havel. Dann allerdings verändern tektonische Bewegungen die
Landschaft. Durch den wegfallenden Druck der Gletscher und das
Ausspülen des Untergrundes
kommt es senkrecht zur Fließrichtung der Nuthe von Spandau bis
Potsdam zu einem riesigen Grabenbruch, der sich mit dem Nuthewasser auffüllt. Die Hauptströmungsrichtung der Wassermassen
ändert sich nun und gegenüber
der heutigen Nuthemündung
kommt es zu verstärkter Sandablagerung. Der Werder Potsdam,
die erste Insel entsteht. Die Zweite
ist die Insel Töplitz, die Dritte das
Plateau des Bornstedter Feldes.
Verlandung
und Kultivierung
benötigen für unsere Gegend noch
einmal knapp 2000 Jahre, um etwa
die heutige Ausprägung zu erlangen.
Noch einmal gibt es kleinere Klimaveränderungen. Indogermanen
kommen und gehen. Wilzen und
Slawen kommen und werden unterworfen. In den ersten schriftlichen
Überlieferungen wird dann vom
Urstrom Havel ausgegangen. Die
Nuthe ist zum Nebenfluss degradiert, aber immer noch so mächtig,
dass sie für viele hundert Jahre die
natürliche Grenze rivalisierender
Stämme bildet. In den ersten Landkarten Ende des 17. und im
18.Jahrhundert erkennen wir einerseits eine vielarmige Nuthe, andererseits die einstigen Ufer des
großen Stromes.
Das blieb eigentlich auch bis ins
20. Jahrhundert so, auf der Karte
und in der Realität. Allerdings war
die Nuthe inzwischen begradigt
worden. Sie sei ein künstlicher Kanal geworden, schrieb der Heimatforscher Richard Hoffmann 1928.
Hoffmann konnte noch sagen, wo
einst die Saar in die Nuthe mündete
(Saarmund). Mir selbst wurde noch
bei einem Wandertag Ende der
1950er Jahre das Nutheurstromtal
von meiner Lehrerin erklärt. Unterhalb der Ravensberge standen wir
am Springbruch, das noch nicht
begehbar war und schauten in das
Urstromtal, das bis zur Nuthe hin
nur durch die Eisenbahnlinie nach
Dessau durchschnitten wurde. Die
Nuthewiesen hinter meinem Elternhaus in der Stadtrandsiedlung
waren seit Mitte des 20. Jahrhunderts melioriert worden. Die Waldkante, das einstige Ufer des Nuthestromes fiel knapp zwei Meter
ab zum Niveau der feuchten Wiesen, die, bei Überschwemmungen
im Winter zugefroren, ideale Flächen zum Schlittschuhlaufen boten.
Die einzige waldige Fläche nahe
der Nuthe, in der wir im Sommer
August 2011
Seite 37 · Heveller
Heimatgeschichte
Was, wann, wo?
badeten, war der Schlaatz, wo sich
eine kleine Außenstelle des meteorologischen Dienstes befand.
Veranstaltungen
Die neue Zeit
im Urstromtal
15 Uhr Pfingstberg Belvedere
Kultur in der Natur –
Folkadelic Hobo Jamboree
begann spätestens Ende der 1970er
Jahre. Die Stadt Potsdam hatte ein
Wohnungsproblem. Die seit Beginn
der 1960er Jahre errichteten Wohngebiete Waldstadt, Am Stern und
Zentrum Ost reichten noch immer
nicht aus. Man ging somit im Süden westlich in den Wald und östlich auf die Nuthewiesen. Für die
Bebauung im Nutheurstromtal,
das keineswegs den Status eines
Naturschutzgebietes hatte, wurden
gewaltige Grundwasserabsenkungen
notwendig. Nachdem das erste
Punkthochhaus des Wohngebietes
Am Schlaatz wackelte, mussten
dessen Fundamente verstärkt und
eine weitere Grundwasserabsenkung
durchgeführt werden. Diese Eingriffe in die Natur hatten verheerende Folgen. In einem Radius
von 20 Kilometern sank der Grundwasserspiegel. Das Schlangenfenn
am Teufelssee fiel trocken, das erwähnte Springbruch wurde begehbar und die Engelsquelle versiegte.
Neubauwohnungen waren seinerzeit beliebt. Das Wohl der Bevölkerung stand im Mittelpunkt. Mit
der Natur, die unberührt und reichlich vorhanden war, trieb man
Schindluder.
15 Uhr Orangerie
Park Sanssouci
Tee beim König
Ein Nachmittag zur Kulturgeschichte des Tees
Beitrag: 35 Euro inkl. Vortrag,
Teeverkostung, Gebäck und
Sandwiches Anmeldung: +49
(0)331/96 94-200 Treffpunkt:
Orangerieschloss
Die Wende
Sorge um die Nuthe kam vor zwei
Jahren auf. Sie ging einher mit der
Sorge um den Seddiner See 20 km
südlich von Potsdam. Der See wurde immer kleiner. Der Wasserspiegel
sank um fast zwei Meter. Neben
dem See war Mitte der 1990er
Jahre ein Golfplatz errichtet worden.
Die Genehmigung dazu war lange
erwogen worden, weil für die Begrünung der Spielflächen das
Grundwasser angezapft werden
musste, was einen massiven Eingriff
in den Grundwasserhaushalt im
Gebiet des Beelitzer Sanders bedeutete. Die Grundwassersituation
hatte hier schon durch den jahrzehntelangen Spargelanbau Schaden
genommen. Das Institut für Gewässerökologie, am Seddiner See
selbst gelegen, sah hingegen in der
Errichtung der 242 ha großen
Golfanlage keine Zusatzbelastung
für den Grundwasserhaushalt und
Nuthe bei Rehbrücke
befürwortete den Bau im ausgewiesenen Vogelschutzgebiet. Auch
hier gaben die Behörden die Genehmigung, das Areal um ca. zwei
Drittel zu verkleinern. Um das
Grünen der Spielwiesen zu ermöglichen, wurde genehmigt, den einstigen Grundwasserbrunnen der
LPG zu nutzen.
Nun in Sprüngen: Der Brunnen
reichte nicht aus, ein zweiter musste
gebuddelt werden, auch dieser
reichte nicht. Jetzt wurde der See
angepumpt. Zurzeit benötigt der
Golfplatz jährlich 100 000 m³
Wasser aus dem See. Nun sei alles
gut, meinte die Dreieinigkeit von
Golfclub, Institut und Bürgermeister, weil man eine größere Menge
Wasser gereinigt in den See zurückführe. Natürlich wurde dieser
noch flacher, weil man mehr entnahm als zurückgab. Dem Klima
wurde jetzt eine Mitschuld eingeräumt. Dann das Unfassbare: Es
wird vorgeschlagen, die Nieplitz,
einen kleinen Fluss, der im Süden
unberührt in den Blankensee mündet, mittels großer unterirdischer
Rohre in den Seddiner See umzuleiten. Kosten: nur ein paar Millionen. Einmalig eine Million m³
Wasser sollen in den See gelassen
werden und danach jährlich jeweils
100 000 m³. Franziska Vetter vom
Institut erklärte den Kreisverordneten: Die Nieblitz fließe in den
Blankensee, von dort in die Nuthe,
Fotos: hg
in die Havel, Elbe, Nordsee usw..
Das Wasser ginge eh verloren. Im
Klartext: Im besagten Gebiet soll
ein Umleiten von Millionen Kubikmeter Wasser keinen Schaden
verursachen. Wer soll das glauben?
Der Nuthe hätte das Fehlen der
Menge nicht gut getan, denn das
Wasser der Nieblitz fließt eben
über Blankensee und Königsgraben
in die Nuthe. Aber Vernunft und
Umweltbewusstsein siegten. Das
Vorhaben wurde gestoppt. (vorerst
?) Die Nuthe bleibt uns somit
noch erhalten.
In dem einst riesigen Talgebiet zwischen Potsdam und Babelsberg,
zwischen Schnellstraße, Straßenbahnbrücke hat man ein MiniUmweltschutzgebiet ausgewiesen,
einen kleinen Pfad mit Tafeln
zum Urstromtal. Im Springbruch
bei Rehbrücke haben sich Reiterhöfe angesiedelt. Hätte es seinerzeit
die Absenkungen nicht gegeben,
könnte man heute im Alluvium
nicht reiten. So hat sich der einstige
Nutzen des Wohnungsbauprogrammes zum Nutzen des Reitsportes
gewandelt.
Quellen:
Richard Hoffmann. Zur Geschichte
des Nuthetals. Potsdam 1928
Dr. Friedrich Bestehorn. Urgeschichte
des Potsdamer Havellandes. Potsdam
1938
15.30 Uhr
Puppenbühne Burattino
„Schneewittchen und
die sieben Zwerge“
18 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
19.30 Uhr Nikolaisaal
Axel Prahl & Filmorchester
Babelsberg
Lieder und Chansons von
Sehnsucht, Liebe und Vergänglichkeit Axel Prahl, Gesang und Gitarre Deutsches
Filmorchester Babelsberg Anschließend Straßenfest zur
Saisoneröffnung „Ich bin an
der Ostsee groß geworden –
das heißt: Lagerfeuer am
Strand, Würstchen und Wein
aus Tetrapaks, die Begleitmusik kam von mir.
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Manche mögen’s heiß“
20 Uhr Schlosstheater
Ensemble EXXENTIAL BACH
BACH IN SANSSOUCI - Ein
Brandenburgisches Konzert
20 Uhr Gutenberg 100
Livemusik: „Generation2“
20 Uhr fabrik
Tanzaufführung: Ètape Danse
Heveller · Seite 38
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Sonntag, 28. August
10 Uhr
Puppenbühne Burattino
„Schneewittchen und
die sieben Zwerge“
11 Uhr fabrik
Loutop „Attache“ – Zirkus,
Tanz, Musik
14 Uhr Neues Palais
Baustellenführung Kolonnade
14 Uhr Jagdschloss Stern
Führungen durch das Jagdschloss
Mitglieder des Fördervereins
führen durch das Jagdschloss
des Königs Friedrich Wilhelm
I. und geben Informationen
über das ehemalige Jagdgebiet. Um 15 Uhr gibt es eine
Führung für Kinder.
15 Uhr Klinikum Ernst von
Bergmann
Infos für werdende Eltern
15 Uhr Pfingstberg Belvedere
Kultur in der Natur –
Akwaaba Ensemble
15 Uhr Nikolaisaal
Franz Schubert:
Forellenquintett
15.30 Uhr
Puppenbühne Burattino
„Die drei kleinen
Schweinchen“
16 Uhr Pfingstberg Belvedere
LALLA RÛKH – Eine Eine
orientalische Romanze
16 Uhr fabrik
Loutop „Attache“ – Zirkus,
Tanz, Musik
18 Uhr Schlosstheater
Ensemble EXXENTIAL BACH
BACH IN SANSSOUCI - Violinkonzerte
Geschäftliches
August 2011
Mit dem Herz auf Reisen
Der Reisedienst mit dem AWO-Herzen ist für alle offen
Reisen mit Herz – das ist der Reisedienst der Arbeiterwohlfahrt
Brandenburg Ost, und er erweist
sich seit 18 Jahren als bewährtes,
besonders kundenfreundliches
Konzept. Das Herz im Titel ist
Programm. Unternehmungslustigen, älteren Menschen sollte in
den 90er Jahren die Möglichkeit
eröffnet werden, herzlich betreut,
miteinander die Welt zu entdecken.
„Es sollte von Anfang so sein, dass
sich unsere Reisegäste um nichts
weiter kümmern müssen“, erzählt
Dorit Klinke vom AWO-Reisedienst Berlin-Brandenburg, der
seinen Hauptsitz im Havel-Nuthe-Center in der Konrad-WolfAllee hat. Dazu gehört der „Haustürtransfer“, was bedeutet, dass jeder Reisende samt Gepäck von zu
Hause aus ganz Brandenburg und
Berlin abgeholt wird. Zwei eigene
Transferbusse und Verträge mit
regionalen Transportunternehmen
realisieren diesen Service, der im
Reisepreis enthalten ist. „Das heißt,
die Kunden haben eine bequeme
Anfahrt und der Reisebus kann
dann wirklich auf direktem Weg
zum Zielort fahren.“
Inklusive bei der Mehrzahl der
Herz-Reisen sind ebenfalls die Ausflüge vor Ort und das RundumVersicherungspaket (mit Rücktritts-, Kranken- und Gepäckversicherung). Dieser Service trifft
auf große Resonanz bei den Gästen,
da solche Leistungen bei anderen
Veranstaltern nicht zu finden sind.
„Außerdem ist bei jeder Reise ein
Reisebegleiter dabei“, sagt Dorit
Klinke. „Als Ansprechpartner ist
unsere ReiseHerz Reisebegleitung
rund um die Uhr für unsere Gäste
da, überprüft den Service vor Ort,
hält Kontakt zu den Partnern am
Reiseziel und optimiert das Reiseprogramm, wenn nötig.“ Auf rund
50 erfahrene und geschulte Reisebegleiter kann Reisen mit Herz in
Berlin-Brandenburg zurückgreifen.
Aber: Reisebegleiter, die mit Herz
bei der Sache sind, suche man immer, so Dorit Klinke.
Obwohl der AWO-Reisedienst
mittlerweile auch Flugreisen und
Kreuzfahrten anbietet, machen die
Busreisen doch immer noch 80
Prozent des Angebotes aus. Für
die Fahrten in die nähere Umgebung oder ins europäische Ausland
Dorit Klinke (r.) und Hannelore Mertin bei der Arbeit am neuen
Reisekatalog.
stehen moderne Reisebusse von
über 20 Busunternehmen zur Verfügung.
Diese Reisen finden alle Interessierten in einem exklusiven Katalog, der auf Anfrage sehr gern
zugeschickt wird oder in einer der
Buchungsstellen selbst abgeholt
werden kann. Der neue Festtagsreisen-Katalog ist gerade druckfrisch
erschienen und bereits Mitte Oktober folgt der Hauptkatalog für
2012.
Viele Programmangebote sind
zwar auf ältere Reisende abgestimmt. „Aber wir haben keine
Altersbegrenzung, denn AWO
heißt ja nicht gleich Altersheim“,
sagt Dorit Klinke und fügt hinzu,
dass mit dem AWO-Reisedienst
jeder die Welt entdecken können.
„Das Wesentliche ist nicht das
Alter, sondern das gemeinsame Erlebnis, miteinander die Welt zu
entdecken.“
Die jüngsten AWO-Reisenden
sind übrigens noch nicht mal
Schulkinder. Die Oma-Opa-Enkel-Reisen in den Harz oder an
die Ostsee erfreuen sich nämlich
zunehmender Beliebtheit.
Es lohnt sich also, in den neuen
Katalog zu schauen oder im Internet unter www.reise-herz.de zu
stöbern.
Doch es gibt noch eine andere
Besonderheit, die diesen erfahrenen
und beliebten Reiseveranstalter
auszeichnet: das Angebot an hochwertigen Veranstaltungen und Tagesfahrten. Sei es das jährliche
Neujahrskonzert in der Berliner
Philharmonie, die traditionelle
Flottenparade, stimmungsvolle Veranstaltungen anlässlich des Muttertages, der berühmte Reiseball
im Herbst oder Ausflüge in die
nähere und weitere Umgebung –
für jeden Geschmack und jedes
Interesse ist etwas dabei. „Tausende
von Gästen in Berlin und Brandenburg haben auf diese Art und
Weise in den vergangenen Jahren
nicht nur Erholung und Entspannung gefunden, sondern auch hervorragende kulturelle Angebote
genossen und unsere schöne Heimat kennen gelernt“, zieht Dorit
Klinke das Fazit.
Wegen der großen Nachfrage
wurden in den letzten Jahren in
der Region Berlin-Brandenburg
neben Potsdam weitere ReiseHerzFilialen in Berlin, Frankfurt/Oder
und Schwedt eröffnet.
Kataloganforderung und Buchungen bei:
Reisen mit Herz, Konrad-WolfAllee 1-3 (im Havel-Nuthe-Center),
14480 Potsdam, Telefon: (03 31)
6 00 69 0
oder auch in Berlin am Alexanderplatz in der Alexanderstr. 1
(ehem. Haus der Elektroindustrie)
Tel.: 030 / 240 488 77
Ratgeber
August 2011
Freie Kfz.-Werkstätten gestärkt
AutoService Seelke begrüßt neue EU-Verordnung
Per Gesetz (EU-Verordnung
566/2011) wird die Autoindustrie
in Europa ab dem 08.06.2011 verpflichtet, unverzüglich alle Daten
ihrer Pkw mit Weitergabe der sogenannten VIN-Nummer zur eindeutigen Teileidentifikation auch
an Freie Kfz-Meisterbetriebe ungehindert freizugeben. Das teilt
die Mister A.T.Z, die Brancheninitiative der Freien Kfz.-Werkstätten mit.
Damit werde die erfolgreiche
Arbeit der ca. 18.000 Freien Fachwerkstätten gestärkt. Diagnosecomputer und Datenbänke waren
bisher von dieser schnellen, eindeutigen Suchmethode weitgehend
bei den kostengünstigeren Freien
Werkstätten ausgeschlossen. „Die
EU-Kommission arbeitet damit
im Interesse der Millionen Autofahrer und verhindert so ein Monopol und damit mögliche Mondpreise für Wartung, Inspektion
und Reparatur von Neuund Gebrauchtwagen“, heißt
es in der Pressemitteilung.
Der Autoservice Seelke ist
eine dieser Freien Werkstätten, die vom Verband auch
in diesem Jahr und bereits
mehrfach mit dem Titel
„Werkstatt des Vertrauens“
(nach Kundenbefragung)
ausgezeichnet worden ist.
Manfred Seelke sieht in dieser EU-Verordnung einen
weiteren Schritt dazu, dass
die Autofahrer frei entscheiden
können, wo sie ihr Auto warten
und reparieren lassen wollen. „Ich
höre – gerade bei Neuanschaffungen – immer wieder die oft kolportierte Meinung, dass man die
Garantie verlöre, wenn man sein
Fahrzeug nicht in einer Marken-
Seite 39 · Heveller
Was, wann, wo?
Veranstaltungen
Dienstag, 30. August
14 Uhr URANIA Planetarium
Eine Reise durch das Sonnensystem
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Endlich wieder Platz im
Kopf“
19.30 Uhr Die Arche
Mehr als „Moral“
Die 10 Gebote als Garant für
ein erfülltes Leben Vortrag: Dr.
Wolfgang Weber, kath. Priester, Berlin
21 Uhr Walhalla
Irish Folk Session
Lediglich für den Bobby-Car von Marion Moscicke gibt es diese
Foto: Mister A.T.Z.
Daten nicht.
werkstatt warten lässt“, sagt Man- weite Wege zur nächsten Markenfred Seelke. „Das ist eindeutig werkstatt ersparen und büßt keine
markenspezifischen Vorteile
ein.“
Der nun ermöglichte freie
Zugang zur haargenauen Teileidentifikation für sein Fahrzeug erspare manchen, bisher
betriebenen großen Aufwand, die Spezifik von Ersatzteilen des einzelnen Fahrzeuges zu ermitteln.
„Es ist eine gute Verordnung, die die Freien Werkstätten stärkt und gut für
den Kunden ist, weil er das
falsch. Die Freien Meisterwerk- Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich
stätten können ein Auto genauso vergleichen kann.“
rd
gut nach Herstellervorgaben betreuen und Garantieleistungen einfordern.“ Für den Kunden gebe
es keinen Unterschied, im Gegenteil: „Gerade auf dem flachen Land
in Brandenburg kann man sich
Mittwoch, 31. August
17 Uhr URANIA Planetarium
Die Entstehung des Lebens
19.30 Uhr Kabarett Obelisk
„Filmriss“
19.30 Uhr Friedenskirche
Internationaler Orgelsommer
Potsdam
Matthias Jacob, Potsdam F.
Liszt: Pilgerchor aus „Tannhäuser“ A. Guilmant: 5. Sonate c-Moll op. 80
20 Uhr fabrik
Loutop „Attache“ – Zirkus,
Tanz, Musik
Heveller · Seite 40
Ratgeber
August 2011
Zurück zu den Wurzeln
Birgit Weckwerth gibt schmackhafte Tipps für Gratisangebote der Natur
Berührende Themen schwingen nach.
Die zunehmenden Krankheitserreger
in unserer Nahrungskette – ob echt
oder manipuliert als Profitstrategie sei
dahingestellt – sind eine starke Berührung. Es betrifft unsere Lebensgrundlage. Umso lehrreicher, dort einmal ganz reflektiert drauf zu schauen –
so mit Abstand von ganz oben. Sie
werden merken, dass Sie als einzelne
Person verblassen und Ihre Wahrnehmung gemeinschaftlicher wird. Das
ist sehr wichtig, denn dem Ego des
Menschen ist es „zu verdanken“, dass
wir uns in dieser traurigen Spirale befinden. Gier hat viele Gesichter. Das
fängt beim Streit um das größte Stück
Kuchen an und hört bei unwürdiger
Massentierhaltung noch lange nicht
auf.
Menschen so an der kurzen Leine
zu halten, dass sie nur noch mit ihrer
eigenen kleinen Kuchenwelt beschäftigt
sind, und so ganz nebenbei unauffällig
unsere Mutter Erde verspielen, ist die
klassische Dummhaltestrategie. Aber
wir spielen doch fast alle ganz gut
mit – oder?
Ändern Sie ein klein wenig die
Dinge, die Sie sonst immer tun. Entdecken Sie Neues, werden Sie wieder
neugierig. Lassen Sie sich von Ihrem
Herzen und Ihrer Kreativität leiten.
Die Welt ist nicht durch „Kriege“
zum Guten zu verändern. Nur mit
einer bewussten Rückbesinnung eines
jeden Einzelnen aus der Besinnungslosigkeit.
An dieser Stelle möchte ich Ihnen
jeden Monat Anregungen und Ideen
aus meinem Fundus zur Verfügung
stellen.
Heute komme ich noch einmal auf
unsere Nahrung zurück. Aus ihr filtert
unser Körper nur die Energie, die er
zum Leben benötigt. Alles Andere
wird ausgeschieden bzw. setzt sich als
Schlacke in den Gefäßwänden und
Organen ab. Fast alle Krankheiten
sind das Resultat einer schlechten Verstoffwechslung, die durch ein Zuviel
und Zuschlecht entsteht. Wenn Sie
da jetzt ein klein wenig etwas verändern,
bewirken Sie auf Dauer sehr viel – für
sich und Ihre Umwelt. Sie können
nur gewinnen. (Ich esse übrigens auch
ganz gerne mal eine Currywurst oder
ein Stück Sahnetorte. Nicht dass der
Eindruck entsteht, hier ist eine Vegetarierin am Werk.)
Jeder Mensch ist auf Grund seines
Typs auch in der Ernährung individuell
zu betrachten. Wir können Verantwortung tragen und dennoch mit
Freude unser „täglich Brot“ genießen.
Mein Tipp: Nutzen Sie frische,
keimfreie Gratisangebote der Natur.
Mein Pesto-Rezept:
Löwenzahn, Vogelmiere, Schafgarbe, Wegerich, Gundermann, Sauerampfer (Menge und Zusammensetzung bestimmen Sie selbst) werden
gewaschen und kleingehackt. Ich benutze für den Feinschliff meinen Multiboy aus DDR-Zeiten. Durch das
Intervallzerkleinern werden die Kräuter
nicht so überhitzt. Habe ich frisches
Basilikum bei der Hand, dann gebe
ich auch davon etwas zu. Käse lasse
ich weg. Ich setze diese Kräutermasse
roh an, mit Knoblauch und reichlich
Salz zum Haltbarmachen und fülle in
kleine Gläschen ab. Darüber Olivenöl, welches die Kräuter mind. 8 mm
abdecken muss. Bei der Zubereitung
meiner Spagetti mit Pesto füge ich
geriebenen Hartkäse und einen Spritzer
Zitrone frisch hinzu und da Pistazien
auch nicht so preiswert sind, zerstoße
ich einige Wallnüsse im Mörser und
hebe diese wichtigen Mineralspender
frisch unter das Pesto. Die Walnuss
hat die Form eines Gehirns und das
ist die Botschaft zu ihren Inhaltsstoffen:
Gut für unsere kleinen grauen Zellen.
Nach jeder Entnahme fülle ich mit
Olivenöl auf, damit nicht irgendein
kleines Kräuterteilchen am Rand
schimmeln kann. Dieses Öl benutze
ich nach dem vollständigen Kräuterverbrauch für andere Speisen. Es
schmeckt lecker und ist mit den gesunden Inhaltsstoffen der Kräuter getränkt.
Vermeiden Sie generell das Kräutersammeln an Straßen und neben
gedüngten Agrarflächen sowie starkes
Erhitzen bei der Verarbeitung.
Ach ja, sollten Sie sich nicht haben
bremsen können, und die „Faustregel“
der Nahrungsmenge – alles, was in
zwei Fäuste passt – vergessen haben,
dann geben Sie 1 Tl. Schwedenbitter
in eine Tasse mit heißem Wasser und
trinken Sie das Ganze schluckweise.
(Bäuerchen folgt… :-)
Kräuter gibt es bis spät in den
Herbst hinein. Und alle wirken entschlackend. Unternehmen Sie mit Ihrem Kind einen Kräutersammelvormittag, beobachten Sie zusammen die
Natur und kochen Sie anschließend
gemeinsam. Kinder brauchen wieder
die Berühung mit ihren Wurzeln.
Birgit Weckwerth
Seite 41 · Heveller
Ratgeber
August 2011
Darauf sollten Kunden
in kosmetischen Einrichtungen achten: HYGIENE
Gabriele Häusler gibt kompetente Ratschläge für Ihre Haut
Die Einhaltung der allgemeinen
Hygieneregeln war und ist grundlegender und selbstverständlicher
Bestandteil jeder kosmetischen Praxis. Egal welche Behandlungen
angeboten werden, Tiefenpeeling,
Schälkuren,
Dermabrasion,
Elektro-Epilation und Fußpflege.
Jedes Verständnis von Kosmetik
ist in einer solchen Art und Weise
dem Ideal von Schönheit verpflichtet, dass sich jede kosmetische Betätigung in einem unangenehmen
und verunreinigten Umfeld von
selbst ausschließt.
Die neuen Hygieneverordnungen
sprechen ein weiteres Feld der allgemeinen Sauberkeit an. Vielmehr
werden durch sie die Regeln medizinischer Krankheitsvermeidung
auf jene nichtmedizinischen Tätigkeiten übertragen, bei denen es
tätigkeitsbedingt zum Kontakt mit
Blut und anderen Körperflüssigkeiten kommen kann. Ziel ist es,
die Übertragung von durch Blut
und Körperflüssigkeiten übertragbaren Krankheiten zu verhindern.
Die menschliche Hand stellt in
der Kosmetik wie im medizinischen
Bereich die Hauptinfektionsquelle
dar. Deshalb muss Händewaschen
zwischen zwei Kunden genauso
eine Selbstverständlichkeit sein,
wie die Händedesinfektion nach
Kontakt von Verunreinigungen.
Tragen von Einmalhandschuhen
sollte sich hier durchsetzen.
Ein weiteres Erreger-Reservoir
ist angelegter Schmuck, wie Ringe,
Armreifen etc., nicht zu unterschätzen sind auch hier Piercings.
Eine seriöse Kosmetikerin führt
Behandlungen mit Hautkontakt
daher nur ohne obige Accessoires
aus.
Um einer indirekten Keimübertragung von Kunde zu Kunde über
Behandlungsutensilien vorzubeugen, sollte für jede Behandlungseinheit das notwendige Material,
wie kochfeste Wäsche, Handtücher,
separat gehalten werden. Dazu gehören auch Wattepads, EinmalKanülen, Spatel, Handschuhe. Zur
Vermeidung der bakteriellen Kontamination von Cremes und Masken, sollten diese nie mit der behandelnden Hand aus dem Gebinde entnommen werden, sondern
mit einem desinfizierbaren oder
Einmalspatel.
Bürsten und Make-up-Pinsel bereiten aus hygienischer Sicht große
Probleme. In der Praxis schwer zu
reinigen, d.h. zu desinfizieren oder
sterilisieren, da diese meist aus
Kunststoff oder Echthaar bestehen.
Der Einsatz von Wattepads gilt
hier als hygienisch und sicher.
Als Beispiel für die Empfindlichkeit der Übertragung steht die
Anwendung eines Mascara in der
Praxis. Es wurde nachgewiesen,
dass ein Herpes-simplex-Virus ca.
eine Stunde, ein Adenovirus ca.
einen Tag auf einem Mascarastift
überlebt. Es ist ratsam, hier den
Kunden zu bitten, seinen persönlichen Mascara mitzubringen.
Schon bei der Einrichtung eines
Kosmetikinstituts hat die Infrastruktur den Anforderungen der
Hygiene Rechnung zu tragen. Jedes
Bundesland hält hierfür eine spezielle Verordnung bereit, nach der
kosmetische Einrichtungen überprüft werden, diese regeln im Tätigkeitsbereich Desinfektion, Sterilisation in einem Hygieneplan,
der dann den Gesundheitsämtern
auf Verlangen vorzuweisen ist. Es
ist sicherlich ein aufwendiges Prozedere, aber ich denke zum Wohle
des Kunden und Eigenschutz ein
Muss.
Gabriele Häusler
Hautpflegeexpertin d.
regulativen Hauttherapie
Therapeutic Touch
Landesvorsitzende d. BDK
Berlin/Brandenburg
Blockunterricht: Fahrten zur Berufsschule sind Dienstreisen
Kathrin Köhler-Stahl gibt Tipps zur Einkommensteuer-Abrechnung
Viele Auszubildende besuchen die
Berufsschule über mehrere Wochen
hinweg im Blockunterricht. In diesem Zusammenhang hat der
Bundesfinanzhof (BFH) erneut
klargestellt: Eine vorübergehend
aufgesuchte Ausbildungseinrichtung – wie z. B. eine Berufsschule
– ist keine zweite Arbeitsstätte
eines sich in Ausbildung befindlichen Arbeitnehmers.
Damit gelten die Fahrten zur Berufsschule als Dienstreisen; die
Reisekosten werden mit 0,30 Euro
pro gefahrenem Kilometer (hin
und zurück) als Werbungskosten
steuerlich angesetzt.
Im konkreten BFH-Fall ging es
um eine 19-Jährige, die eine Ausbildung zur Gesundheits- und
Krankenpflegerin machte. Für die
theoretische Ausbildung fuhr sie
jeweils mehrere Wochen zu einer
Krankenpflegeschule in eine andere
Stadt.
Die Familienkasse betrachtete beide
Orte als regelmäßige Arbeitsstätte
– und ging von Fahrten zwischen
Wohnung und Arbeitsstätte aus,
die mit 0,30 Euro nur für die einfache Entfernung steuerlich begünstigt werden. Dadurch konnten
weniger Werbungskosten abgesetzt
werden: Die Auszubildende kam
mit ihren Einkünften und Bezügen
über den Grenzbetrag fürs Kindergeld; das Kindergeld wurde gestrichen.
Falsch, urteilten Finanzgericht und
BFH: Allein das Krankenhaus ist
als regelmäßige Arbeitsstätte zu
sehen, da die Pflegeschule nicht
in räumlicher Nähe zum Krankenhaus lag und nur zeitweilig
aufgesucht wurde. Die Fahrten zur
Krankenpflegeschule sind damit
Dienstreisen.
Weitere Informationen gibt es beim Lohn- und Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V., Beratungsstelle Potsdam, Kathrin KöhlerStahl, Jägerstraße 41, 14467 Potsdam, Tel. 0331/5057739 oder im
Internet unter www. LHRD.de.
Heveller · Seite 42
Vermischtes
August 2011
Monika Meiser swing
Zur aktuellen Ausstellung in der Neu Fahrlander Arztpraxis Boettcher in Neu Fahrland
Wie sehr Kunst und Literatur im
Zusammenhang stehen mit der
Medizin und der Lebensfähigkeit
des Menschen, wissen wir seit Sigmund Freud. Schriftsteller und
Maler waren die interessantesten
Patienten des Wiener Nervenarztes.
Die Umkehrung der Kunstbewertung geht aber auch und dessen
bedienen sich heuer die Kliniken
dieser Welt. Malerei und Bildende
Kunst haben in der Ausschmückung
ärztlicher Bezirke eine sowohl heilsame als auch dekorative Funktion
übernommen. Beruhigung durch
Ästhetik heißt die Begründung für
den Erwerb preiswerter Bildkunst.
Bezeichnenderweise haben sich
auch Banken dieser Idee angeschlossen.
Das ist nicht der Ansatz des Arztehepaares Boettcher. Es entwickelt
mit einer Ausstellung von Malerei
eine analysefreie Gegenwelt, die
überhaupt keine therapeutischen
Intentionen einschließt. Die Aussteller sind anerkannte Künstler,
oft Freunde und Bekannte.
Seit 1985 organisierte Wolf Boettcher Künstlern die Möglichkeit,
in der Sanitätsstelle Neu Fahrland
auszustellen. Carola und Joachim
Buhlmann gehörten ebenso dazu,
wie der, im letzten Jahr verstorbene
Peter Wilde oder gleich zweimal
Christian Heinze in früheren Jahren.
Nun stellt die Berlinerin Monika
Meiser aus. Die neue Künstlerin
wurde empfohlen von der Schul-
freundin Regine Boettchers, der
Kunstwissenschaftlerin Dr. Friedegund Weidemann aus Berlin, welche zur Ausstellungseröffnung am
24.Juni auch die Laudatio sprach.
Monika Meiser ist 1946 in
Schwerin geboren und hat an der
Humboldt-Universität Berlin Mathematik studiert. Seit 1982 betätigte sich Meiser als Grafikerin.
Sie widerspiegelte ihre Berliner
„Häuserumgebung“ in Zeichnung,
Holzschnitt, Siebdruck und besonders beeindruckend in der Technik der Kaltnadelradierung. Ihr
Format ist folglich das kleine.
Es sind immer wieder Häusereingänge und Fassaden des Berliner
Altbaus, die detailgetreu in der
Schwarz-Weiß-Kunst widergegeben
werden. Alter und Morbidität drücken die Grafiken aus, aber auch
eine Ästhetik des Zerfalls. Etwas
geht verloren, gilt aufgezeichnet
zu werden, bis es aufgelöst ist in
Sterilität und heutigem langweiligen
Formengleichklang. Monika Meisers Fassaden aus natürlichem Mörtel scheinen zu leben wie die Borken
von Bäumen.
Nach dieser Phase ihres Schaffens
wechselte die Künstlerin Motiv
und Gestaltungsart. Farbe kam
hinzu, konkret Wasserfarbe. Von
der äußeren Welt entschwand sie
in eine innere. Aquarelle und Gouachen zaubert sie auf Papier und
Pappe und Farbradierungen. Ein
wenig ist man über diesen Bruch
verwirrt, will gar nicht glauben,
Gespräche während der Eröffnung.
dass e i n e Künstlerin dies zusammen schuf. Den Zugang zu den
oft ornamentiven Werken muss
man sich erarbeiten, nein genehmigen, denn die Bilder atmen eine
erträgliche Leichtigkeit des Seins,
scheinen selbst mit leichter Hand
geschaffen. Wo Bewegung und
Licht umgesetzt werden, ist die
Künstlerin am stärksten. Da, wo
sie baut und Ideen bemüht, wie
aufsteigende Vogelschwärme oder
Graslandschaften wirkt sie ein wenig
ästhetizistisch. Besser als ihre Farbradierungen gefallen mir jene Gouachen, welche die bemühte Harmonie durchbrechen, wie „Tulipan“
oder „Amazonien“, und in knapper
Gegenständlichkeit ein Geschehnis
erahnen lassen oder besser ein großes Gefühl zu diesem. So gibt denn
Monika Meiser ihren Betrachtern
einige Rätsel mit auf den Nachhauseweg.
Über sich selbst, ihr gelebtes Leben verriet Monika Meiser, die mit
ihrem Lebensgefährten gekommen
war, wenig. Auch Frau Dr. Weidemann oder Wolf Rüdiger Boettcher konnten da nicht weiterhelfen.
So wissen wir nur, was auf der
Biografie-Tafel zu lesen war. 1989
wurde sie Mitglied des Verbandes
der Bildenden Künstler. Über zehn
größere Ausstellungen hatte sie im
Zeitraum 1992 bis 2004 und nun
eben jene in Neu Fahrland.
Vielleicht sind die Biografien
eines Künstlers aber immer Nebensache. Die Werke müssen es sein.
Darin verborgen ist das ganze Leben
des Künstlers.
hg
Unser Foto-Preisrätsel
Ja, es war die seit 1375 bestehende Fährstelle
Ketzin, die den alten Fischerort über die Havel
mit Schmergow und weiter bis Werder verbindet.
Richtig erkannt hat Sylvia Reimann aus der
Wittekindstr.54 in 12103 Berlin die Fähre.
Wiederum eine Familienkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder erhält diesmal derjenige,
der erkennt, wo wir dieses Foto aufgenommen
haben. Kleine Hilfe: Während der Arbeiten am
Kreisel der B 273 kurz vor der Autobahn war
dieser Anlaufpunkt für regionale Produkte fast
vom Besucherverkehr abgeschnitten. Jetzt ist
er wieder gut erreichbar.
Antworten wieder an
medienPUNKTpotsdam, Hessestr. 5, 14469
Potsdam
Fax: 0331/20018971
Mail: [email protected]
Heveller · Seite 43
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