der oenologe der oenologe - Bund Deutscher Oenologen eV

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der oenologe der oenologe - Bund Deutscher Oenologen eV
DER OENOLOGE
40. Jahrgang
Jahrgang •• 6/2012
1/2012
40.
Zeitschrift für Führungskräfte des Weinbaus, der Oenologie, der Getränketechnologie und der Weinwirtschaft
Mitglied im Internationalen Oenologenverband UIOE, Paris und im Deutschen Weinbauverband, Bonn
EDITOrIAL
FOrschUnG & LEhrE
OEnOLOGEn IM PrOFIL
BDO-Gruppen
Förderung:
DasBaden
MEININGERund Pfalz:
Deutschlandstipendium
Bioseminar
& Burgundweinprobe 37
7
Interview mit Hans
Florian
Peter
Jungbauer
Pfeifer
Oxley
Reh Kendermann
Estate Winery
GmbH
/ Kanada 40
6
Aktuelle
Die Wahrheit
liegt
Entwicklungen
im Wein...
Prof. Dr. Otmar
Löhnertz
Robert Lönarz
2
36
Der Korken ist ein Stück Weinkultur
Naturkorken
Sektkorken
Scheibenkorken
Diam-Stopfen
Anrollverschlüsse
Schrumpfkapseln
Barriquefässer
Industriegebiet • In den Seewiesen 9 • 67480 Edenkoben • Tel. 06323/1412 • Fax 06323/3718 • www.montanergmbh.de • E-Mail: [email protected]
BUND DEUTScHER OENOLOGEN
INTERN
Editorial
Aktuelle
Die Wahrheit
Entwicklungen
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Dr. Otmar Löhnertz
Robert Lönarz, BDO-Vize-Präsident
36
DER OENOLOGE · 15.6.2012 · NR.6
BMELV fördert roboter-Projekt
Bundeslandwirtschaftsministerium fördert roboter im Wein- und
Obstbau. Geisenheim sei weltweit "die Exzellenzadresse schlechthin".
ParlamentarischerStaatssekretärPeterBleser(kleinesBild,rechts)beiderÜbergabederFörderbescheideanProf.Dr.Schwarz(Bildlinks):"KleineundintelligenteMaschinenkönnendieheimische
Erzeugungwettbewerbsfähigermachen"
Das
Bundeslandwirtschaftsministerium
fördert die Entwicklung eines intelligenten
Plantagenpflege-Roboters im Wein- und
Obstbau. Damit sollen die wirtschaftliche
Effizienz für klein- und mittelständische
Wein- und Obstbaubetriebe verbessert,
der Energiebedarf reduziert und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Das
BMELV fördert das Projekt mit 900.000
Euro. Das Gesamtvolumen beträgt 1,32 Millionen Euro, die Laufzeit drei Jahre.
Bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide in der Forschungsanstalt Geisenheim
erklärte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz,
Peter Bleser: "Der zunehmende internationale Wettbewerb im Wein- und Obstbau
führt zu einem großen Druck auf die heimischen Erzeuger. Um mit der Konkurrenz
mithalten zu können, sind gerade in einem
Hochlohnland wie Deutschland Strategien
zur Verbesserung der Verfahrensabläufe
und der gesamtbetrieblichen Effizienz erforderlich. Der Einsatz von kleineren, mit
entsprechender Sensorik und Intelligenz
ausgestatteten Maschinen, die komplexe
Arbeitsvorgänge erledigen können, wäre
ein großer Fortschritt."
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines elektrisch angetriebenen
Plantagenroboters, der in der Lage ist,
verschiedene Arbeiten in Wein- und Obstanlagen selbständig auszuführen. Am
Beispiel Pflanzenschutz soll eine neu zu
entwickelnde Prozesssteuerung getestet
und optimiert werden: Die Verbesserung
der Luftgeometrie, die Anpassung der Gebläseantriebstechnik, die Optimierung
der Düsen sowie die Einbindung moderner
Sensortechnik sollen dazu beitragen, dass
Pflanzenschutzmittel noch bedarfsgerechter dosiert und die eingesetzten Mengen
entsprechend minimiert werden.
Der Parallelbetrieb mehrerer Einheiten
würde die Effizienz der Betriebe und deren Flächenproduktivität weiter erhöhen.
Nachhaltigkeitsziele, wie etwa im nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verankert,
werden so mit weniger Aufwand erreicht.
Schließlich ermöglicht eine permanente
Überwachung der Maschinen und Geräte
eine automatische, lückenlose Dokumentation sämtlicher Arbeiten. Somit unterstützt das Projekt auch die Gewährleistung
der von Handel und Gesetz geforderten
Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelproduktion.
An der Entwicklung des Plantagenroboters sind neben der Forschungsanstalt
Geisenheim die Technische Universität
Dresden, die Hochschule Osnabrück, die
Firmen Raussendorf Maschinenbau GmbH,
Obstland Dürrweitzschen AG, Karl E. Brinkmann GmbH sowie das Weingut Schloss
Proschwitz beteiligt.
(lifePR)
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INTERN
BDO-Gruppe Pfalz
BDO-Gruppe Baden
Die BDO-Gruppe Pfalz rund um Bernhard schandelmaier organisierten
eine Weinprobe mit dem Titel "Mythos Burgund". Ein rückblick.
Oenologisches Bioseminar
in Freiburg
Fotos:Schandelmaier
Eine ebenso informative wie unterhaltsame Verkostung von Spätburgunder-Weinen
aus Burgund hatte die BDO-Gruppe Pfalz
Anfang Mai in der Aula des DLR Rheinpfalz
in Neustadt unter Leitung von Pascal Herr
und Angela Kessler veranstaltet.
Pascal Herr, Geisenheim-Absolvent und
Mitarbeiter am DLR Rheinpfalz, hatte im
Rahmen eines zweijährigen Studiums an
der Universität Bordeaux umfangreiche
Kenntnisse der französischen Weinkultur
erworben. Bernhard Schandelmaier, Vorstand und Ansprechpartner für die BDOGruppe Pfalz, erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass Pascal Herr bereits im
vergangenen Jahr im ersten "Mythos"-Seminar zum Thema Bordeaux kenntnisreich
die weinfachliche Bandbreite des Bordelais-Gebietes präsentiert habe.
In der zweiten Veranstaltung übernahm
Pascal Herr nun zusammen mit Angela
Kessler die Besprechung der Weine und die
Vorstellung des Anbaugebietes Burgund.
Angela Kessler lebt seit einigen Jahren in
Burgund und ist dort als Vertreterin des
Fassherstellers Taransaud für Deutschland
tätig, so dass sie über einen hervorragenden Zugang zur burgundischen Weinszene
verfügt. Zuvor hatte die studierte Getränketechnologin sechs Jahre lang in Napa
Valley (Kalifornien) gearbeitet; seit 2009
ist sie zudem Master "Vigne et Terroir" der
Universität Bourgogne (Dijon, France).
Den 45 Teilnehmern des ausgebuchten
Seminars wurden zunächst in einem Überblicksvortrag zentrale Fakten über die regionale Gliederung und die Produktion in
der bedeutenden französischen Weinregi-
on vermittelt: Auf aktuell etwa 26.500 ha
erzeugen 3.780 Betriebe mit einer Durchschnittsgröße von sieben Hektar jährlich
rund 1,5 Mio. hl. Wein. Dabei sind es vor
allem – mit insgesamt geringem prozentualem Anteil – die Premiers crus und Grands
crus des Départements côte d’Or, die für
das internationale Renommee der Weine
aus Burgund sorgen. Schwerpunkte der
anschließenden Verkostung waren daher
Weine der côte d’Or mit ihren Bereichen
côte de Nuits und côte de Beaune sowie
der sich südlich anschließende Bereich
côte chalonnaise. Zu den Höhepunkten
der Verkostungsreihe zählten Weine wie
etwa der comtes Lafon 2005 Volnay 1er cru
champans, ein comte Armand 2006 Pommard 1er cru clos des Epeneaux, ein 1999er
Vosné Romanée 1 er cru Aux Malconsorts
und ein 2000er Nuits Saint Georges 1er cru
Les Boudots (jeweils Nicolas Potel). Zu den
vielen bemerkenswerten Weinen zählten
auch ein Pommard 1er cru Les Pézerolles
(Hubert de Montille, 2006) und ein clos de
Vougeot Grand cru von Hudelot-Noellat aus
dem Jahr 2008. Besonders aufschlussreich
für die Teilnehmer war im unmittelbaren
Vergleich der qualitativen Unterschiede
nicht nur die große Preisspanne der Einkaufspreise der verkosteten Weine von
12,50 € (ein 1er cru clos de Tavannes (Santenay) bis hin zu über 300 € (ein Vougeot
Grand cru (Richebourg), sondern auch die
direkte Gegenüberstellung mit einigen
Spitzen-Spätburgundern der deutschen
Erzeuger Fürst (Bürgstadt), Heger (Ihringen) und Rebholz (Siebeldingen) aus den
jeweils gleichen Jahrgängen.
(Wirbals)
Mit60TeilnehmerwardasOenologische
BioseminarinFreiburgsehrgutbesucht
wAm 15. Mai 2012 fand im Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg ein oenologisches
Bioseminar der BDO-Gruppe Baden in Kooperation mit der Erbslöh Geisenheim AG
statt. Verschiedene Aspekte einer nachhaltigen, ökologischen Kellerwirtschaft wurden beleuchtet. Das Inkrafttreten der neuen
Bioweinverordnung der Europäischen Union stellt neue Anforderungen an die Herstellung von Biowein. Aktuelle Fragen zur
Vinifikation von Bioweinen, Schwefelgrenzwerten und oenologischen Behandlungsmitteln wurden an diesem Tag beantwortet
und diskutiert. Über die Treibhausgasemissionen während des Weinausbaus, deren
Ursachen und Minderungsmaßnahmen
berichtete Dr. Andreas Gattinger vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau
(FiBL), Schweiz. Dr. Uwe Hofmann von Ecoconsult präsentierte die neuen EU-Richtlinien für die ökologische Weinbereitung.
Aus dem Hause Erbslöh referierte M.Sc.
Maik Werner über die neuen Möglichkeiten
beim Einsatz von biozertifizierten oenologischen Produkten und Thomas Jung über
natürliche cellulose und deren Einsatz bei
der Anschwemmfiltration von Wein. Zum
Abschluss informierte Herbert Krebs vom
Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg über
das SO²-Management bei Bioweinen. Bei
der abschließenden Weinprobe konnten
die Teilnehmer verschiedene internationale
Bio-Weinen und Bio-Fingerfood verkosten.
Vorstand & Ansprechpartner
BDO-Gruppe Baden:
Bettina Schumann und Ralph Ropohl
DER OENOLOGE · 15.6.2012 · NR.6
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Gast aus Luxemburg
Moustafa selim: Gastwissenschaftler
im Fachgebiet Phytomedizin
Abschlusstreffen des Jahrgangs 1956
Ehemaliger Geisenheimer Weinbauern – Examen 1956 trafen sich vom
13. bis 15. Mai 2012 an der Mittelmosel
Von Mitte April bis Ende Mai 2012 besuchte Zum Treffen der "Ehemaligen GeisenheiMoustafa Selim vom Lippmann-Institut in mer Weinbauern – Examen 1956" hatten
Luxemburg zum vierten und voraussicht- dieses Jahr Rosi und Helmut von canal an
lich letzten Mal das Fachgebiet Phytome- die Mittelmosel eingeladen. Zum Mittagesdizin in Geisenheim, um hier die Gewächs- sen fanden sich im Hotel-Restaurant Sankt
hausversuche zu seinem Promotionsvorha- Maximilian in Bernkastel-Kues dieses Jahr
ben durchzuführen.
nur sechs Kollegen mit ihren Frauen ein;
Die
Versuche zwei der inzwischen 80-jährigen mussten
haben zum Ziel, dieses Mal kurzfristig absagen und unser
spezifische phy- Senior Johannes Ertel ist im November 2011
siologische Ab- leider verstorben.
läufe bei der Pa- Nach der Zimmerbelegung im romantithogenabwehr schen "Wohlfühl-Hotel Sankt Maximilian"
durch die so folgte eine Stadtführung zum mittelaltergenannte Indu- lichen Marktplatz von Bernkastel und zum
zierte Resistenz weinkulturellen Zentrum im Bereich des
an Topfreben zu St.Nikolaus-Hospitals im Stadtteil Kues auf
beleuchten. Im der anderen Moselseite, bevor es zum "KafZentrum der Un- fee-Stündchen" zu Hause bei "von canals"
t e r s u c h u n g e n ganz in der Nähe ging.
steht der Erreger Am nächsten Morgen führte der Weg zuerst
des
Falschen moselabwärts nach Traben-Trarbach – der
Mehltaus der Rebe, Plasmopara viticola.
Jugendstil-Stadt an der Mosel und zur BlüMoustafa Selim setzt verschiedene Elicito- tezeit des Moselweines vor 100 Jahren mit
ren vor und nach der Inokulation mit dem Bordeaux der bedeutendste WeinhandelsSchadpilz ein und vergleicht die Reaktio- platz der Welt – zum "Ausflug in die Trabennen der Topfreben auf molekularer Ebene. Trarbacher Weinkeller-Unterwelt", einer
In den vergangenen Jahren bildeten die Besichtigungstour in die damals zahlreiSorten Riesling und Müller-Thurgau die chen, teils mehrstöckigen Weinkeller unter
experimentelle Basis der Gewächshausver- beiden Teilen der Stadt.
suche. In diesem Jahr arbeitete Selim mit Nach dem Mittagessen im ehemaligen ZisPfropfreben der pilzwiderstandsfähigen terzienserkloster Machern bei BernkastelRebsorten Regent und Solaris. Mögliche Wehlen ging es weiter moselaufwärts nach
Unterschiede im Muster der spezifischen Neumagen. Dort wartete nach einer EinfühAbwehrreaktionen anfälliger und toleran- rung in die römische Vergangenheit des
ter Sorten sollen helfen, kupferarme oder "ältesten Weinortes Deutschlands" sowie
sogar kupferfreie Rebschutzstrategien zur Informationen zum Nachbau eines RömerBekämpfung des Falschen Mehltaus zu er- weinschiffes eine besondere Attraktion auf
arbeiten. Die molekularbiologischen Ana- die Gruppe. Bei herrlich-sonnigem Wetter
lysen erfolgen in Luxemburg unter der Lei- folgte eine zweistündige Fahrt auf der Motung von Dr. Danièle Evers, die das Vorha- sel mit dem 2007 nach Originalvorlagen
ben auch koordiniert. Betreuer der Arbeit nachgebauten Römerweinschiff "Stella Noist Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel vom Giessener viomagi".
Pflanzenschutz-Institut.
Den Tagesabschluss bildete eine "Geisenheimer-Veteranen-Weinprobe" im Weingut
Termine am campus
Dr. Pauly-Bergweiler in Bernkastel-Kues,
bei der unser alter Geisenheimer Kollege,
BDO-Mitgliederversammlung2012 im Rahmen
Dr. Peter Pauly, zusammen mit seiner Frau
der Betriebsleitertagung "Weinbau und
Helga, 15 Weine kredenzte. Die PräsentatiKellerwirtschaft"am 4. September 2012, 18 Uhr
on, ergänzt durch vielfältige Informationen,
reichte vom 2011er Ürziger Würzgarten RiesVEG-Alumni–Mitgliederversammlung2012 im
ling Trocken – zum "Gekochten Rindfleisch
Rahmen des campus Geisenheim Energietages
mit Remouladensoße" als Unterlage – über
am 1. September 2012, Beginn: 17 Uhr
2010er und 2009er Riesling Spätlesen Fein-
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DER OENOLOGE · 15.6.2012 · NR.6
EhemaligeGeisenheimerunterwegsaufderMoselmitdemRömerweinschiff"StellaNoviomagi"
herb aus der Bernkasteler Alten Badstube
am Doctorberg, und einer ganzen Phalanx
weiterer Riesling-Spezialitäten aus weltbekannten Weinlagen der Jahrgänge 2007,
2001, 1999 und 1990 bis zu einer 1997er
Ürziger Würzgarten Riesling-Beerenauslese. Das Wein-Erlebnis, aufgelockert durch
Liedvorträge von Erwin Kadisch, endete mit
einem trockenen 2009er Graacher Domprobst Spätburgunder.
Der Dienstag begann mit dem Besuch bei
der Moselland e.G. in Bernkastel-Kues, wo
uns der Vorsitzende des Vorstandes Werner Kirchhoff mit einem Glas Sekt begrüßte
und es sich als Geisenheimer Kollege nicht
nehmen ließ, selbst die Führung durch die
heute größte rheinland-pfälzische Winzergenossenschaft zu übernehmen. Mit der
Aufnahme der Mitglieder der Weinvertrieb
Nahe GmbH, der Fusion mit der pfälzischen Rietburg- und der Kooperation mit
der Niersteiner-Weingenossenschaft e.G.
entstand hier, als Vollsortimenter der vier
großen Anbaugebiete in Rheinland-Pfalz,
ein attraktiver Partner für den deutschen
und internationalen Lebensmittelhandel.
Mit über 30 % Export-Anteil liegt einer der
größten Riesling-Erzeuger der Welt damit
auch an erster Stelle aller deutschen Winzergenossenschaften. Der Rundgang durch
den Betrieb mit den umfangreichen Informationen und einem Glas Riesling trocken
zum Abschluss, hinterließ bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck.
Die anschließende Fahrt zum Mittagessen
mit dem allradgetriebenen Landshut Express vom Parkplatz an der Anlegestelle
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der Moselschiffe in Bernkastel zur Burgruine Landshut durch den steilen und
schmalen Weinbergsweg, war genau so
ein Erlebnis wie der Blick von der Burgterasse ins Moseltal. Nach dem Essen in
historischem Rahmen des café-Restaurant
Burgruine Landshut – wo der Sage nach
1354 der Trierer Kurfürst und Erzbischof Boemund II "todkrank lag und am Moselwein
gesundete" – und dem Dank an Rosi und
Helmut von canal für das tolle Programm
2012 wurde bei der Verabschiedung noch
mal an das nächste Treffen erinnert. Wir sehen uns hoffentlich alle acht bei möglichst
guter Gesundheit vom 5. bis 7. Mai 2013 in
Winningen an der Terassen-Mosel wieder.
Teilnehmer 2012: Helmut und Rosemarie
von canal, Bernkastel-Kues; Erwin und
Ellen Kadisch, Mandel b. Bad Kreuznach;
Karl und Sibylle Kirch, Mertesdorf/Ruwer b.
Trier; Walter und Lilli Kuhn, HeuchelheimKlingen b. Landau; Erich und Gilla Meinke,
Ihringen am Kaiserstuhl; Friedel und Elfriede Waldeck, Ingelheim/Rhein. Absagen
mussten: Horst und Traudel Kern, Landau/
Pfalz und Heinz und Erika Kinnen, Ennetbürgen b. Luzern / Schweiz.
(Karl Kirch)
Graduierungsfeier der hs heilbronn
Elf Absolventen ins Berufsleben verabschiedet und Antje Mayer als
semesterbeste ausgezeichnet
Zur
Auszeichnungen
Bei der Graduierungsfeier der Hochschule Weinmarketing.
Heilbronn wurden am 4. Mai 2012 elf Ab- in einem der Studienschwerpunkte des
solventen des Studiengangs Weinbetriebs- Studiums der Weinbetriebswirtschaft in
wirtschaft verabschiedet. Die Feierlichkeit Heilbronn stiftete die Vereinigung Pfälzer
waren dabei durch Reden des Rektors so- Winzergenossenschaften e.V. ein Preisgeld
wie des Bundestagsabgeordneten Josip in Höhe von 250 Euro. Dietmar Bonn, VorJuratovic geprägt und wurden durch musi- standsvorsitzender der Vereinigung Pfälzer
Winzergenossenschaften, übersandte die
kalische Beiträge begleitet.
Höhepunkt der Graduierungsfeier war die besten Glückwünsche und verdeutlichte,
Zeugnisübergabe durch den Dekan Prof. Dr. dass die Pfälzer Winzergenossenschaften
Peter Schrott und den Studiengangsverant- "das Streben der Studierenden nach guten
wortlichen Prof. Dr. Michael Brysch-Herz- Studienleistungen gerne honorieren."
berg. Im Anschluss nahm der Rektor Prof. Antje Mayer genoß den Tag der GraduieDr. Jürgen Schröder die Auszeichnungen rungsfeier und freute sich sichtlich über
der Semesterbesten vor. Im Studiengang die Auszeichnungen: "Dass ich gleich mit
Weinbetriebswirtschaft erhielt Antje May- zwei Auszeichnungen überrascht werde,
er als Semesterbeste einen Buchpreis, der habe ich nicht erwartet und danke vielmals
vom Weinbauverband Württemberg e.V. ge- den großzügigen Stiftern." Im Anschluss an
den formellen Teil der Gradurierungsfeier
stiftet wurde.
Zudem erhielt Antje Mayer ebenfalls den wurde stilecht mit Hochschulsecco ange(Bastian Klohr)
Preis für die besten Leistungen im Fach stoßen.
Projektpartner Geisenheim
TErVIcLIM: Klimawandel & Weinbau –
weltweite Vernetzung
Die Anbauregion Rheingau ist über die Forschungsanstalt Geisenheim neuer Partner
eines weltweiten Netzwerkes zur Erfassung
des Klimawandels innerhalb von Weinbergsflächen.
Das im Jahre 2008 ins Leben gerufene
Projekt "TERVIcLIM" (Terroir, Viticulture
and climate) erfasst derzeit ca. 500 Weinberge in den Regionen der champagne,
des Burgunds, der Loire, Bordeaux, Vinho
Verde (Portugal), Navarra (Spanien), Stellenbosch (Südafrika), Valparaiso und BioBio (beide chile), Mendoza (Argentinien)
sowie Marlborough (Neuseeland). Aus
dem Rheingau wurden nun die RieslingWeinberge des Projektes "Terroir Hessen"
ausgewählt, die seit 2006 auf Initiative
der Weinbauverbände Rheingau und Hessische Bergstraße, des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG),
des Regierungspräsidiums Darmstadt sowie der Forschungsanstalt Geisenheim untersucht werden.
Ziel des TERVIcLIM Projektes ist es, weltweite und auf regionale Weinbergsflächen
bezogene Wetterdaten zu erheben und diese "kleinräumig" erfassten Daten mit großräumigeren Klimamodellen zu korrelieren.
Im Rahmen dieses interdisziplinären Projektes, an dem Geographen, Agrarwissenschaftler, Physiker und Weinfachleute
beteiligt sind, sollen mittelfristige Entscheidungshilfen für den Anbau abgeleitet
werden.
(Stoll und Schultz)
DER OENOLOGE · 15.6.2012 · NR.6
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FORScHUNG & LEHRE
campus Geisenheim Energietag
nach dem "Tag der nachhaltigkeit und Elektromobilität" folgt Anfang
september nun der Geisenheimer Energietag
ImRahmendesFACE-Projektes("freeaircarbondioxideenrichment")sollendieAuswirkungen
künftigweitersteigenderCO2-KonzentrationenaufzierpflanzenbaulicheKulturenuntersuchtwerden
Das Energieteam der Forschungsanstalt
lädt Unternehmen, Vereine, Schulen, Initiativen und alle Interessierten zur Mitwirkung
beim Geisenheimer Energietag am 1. September 2012 auf dem campus ein.
Bereits im vergangenen Jahr gab es einen
„Tag der Nachhaltigkeit und Elektromobili-
tät“ beim Open campus. Ermuntert durch
die gute Resonanz auf dieses Angebot wird
die Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe Lokale Agenda 21 und dem Energieteam
der Forschungsanstalt nun fortgesetzt und
ein Informationstag zum Ressourcen schonenden Umgang mit Energie organisiert.
Als weiterer Partner konnte das Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus e.V. gewonnen werden.
Neben der Information über die Nutzung
Erneuerbarer Energien soll der Energietag
auch einen Einblick in die Möglichkeiten
des Klimaschutzes bei der Mobilität, im
Haus oder beim Kaufverhalten geben.
Das Programm dauert von 10 bis 20 Uhr.
Geplant sind eine Gewerbeausstellung und
Vorträge im Fachforum Erneuerbare Energien, sowie ein Mitmach- und Unterhaltungsprogramm für alle Generationen.
Unternehmen erhalten die Möglichkeit,
ihre Produkte und Dienstleistungen zu
präsentieren. Vereine und Initiativen sind
eingeladen, einen Infostand mit einem
Mitmach-Angebot zum Thema Energie oder
Klimafreundlichkeit zu verbinden. Für die
Bühne werden noch Programmbeiträge
von Musik- oder Theatergruppen gesucht.
Mit der Veranstaltung möchten die Organisatoren viele Menschen für den bewussten
und sparsamen Umgang mit Energie gewinnen. Dazu rufen sie nun alle zur Beteiligung auf, die sich beruflich oder privat
schon mit dem Thema auseinandersetzen.
Ganz gleich, ob in Form von Infoständen,
Aktivitäten oder Sponsoring - jegliche Art
der Mitwirkung ist willkommen.
(Andrea Wünsch)
OEnOLOGEn IM PrOFIL
Wann haben sie in Geisenheim
abgeschlossen und was haben
sie studiert?
1979 Weinbau & Kellerwirtschaft
es sie fördert; es gibt
kaum lokale Sorten,
aber gerade das bietet chancen, Neuerungen zu erarbeiten,
z.B. Regent / mittelalterliche Sorten – Red
Riesling, Primitivo...).
In welchen Arbeitsfeldern haben
sie bisher gearbeitet und was arbeiten sie heute?
Ich habe bereits im Bereich WeinWas sind Ihre Erinnebau, Rebenzüchtung und -vered- WinemakerHans-Peter
PfeifervomOxleyEstate
rungen an die Zeit in
lung, im Versuchsanbau neuer Winery&OxleyFarms
Geisenheim? Was beSorten und im Bereich Unterla- Harrow,Ontario,Kanada
deutet Ihnen die Zeit
genprüfung bzw. mit Adaptionsin Geisenheim? Wie
anlagen gearbeitet. Die Wein- NebenWeinwirdzudem
Spargel(weiss),Feldsalat,
industrie in Ontario hat einige Schwarzwurzel,Haskapund halten sie Kontakt zu
Geisenheim?
Besonderheiten: Wir haben "Mit- Saskatoonbeerenangebaut
Es war eine tolle Zeit,
telmeersommer" und "Skandinavische Winter"; eine Sortenliste, die nicht ich habe viel gelernt konnte Kontakte
zum Klima passt und viele Winzer zeigen aufbauen und vor allem viele neue Dinge
(noch) wenig Interesse an Nachhaltigkeit; sehen. Geisenheim hat die Grundlagen
unser Liquorstore-Vertriebssystem behin- gelegt für eine lebenslange Faszination
dert die regionalen Weine mehr, als dass für den Weinbau und den Wein.
40
DER OENOLOGE · 15.6.2012 · NR.6
Was fasziniert sie am Thema Wein?
So viele Begriffe fallen mir spontan ein:
das älteste Getränk, Verbindung mit Essen und Gesundheit, nachhaltiger Weinbau und Wein, unsere Besonderheiten in
Kanada mit dem Klima, Möglichkeit des
nachhaltigen Weinbaus mit signifikanten
Einsparungen von Spritzmitteln (bekamen zwei Innovationspreise der Provinz
Ontario).
Ihre Vision für die Weinbranche?
Wir sollten umweltbewusster und schonender arbeiten, aber ohne Kompromisse
bezüglich der Qualität (Regent in Kanada).
Ihre Empfehlung an die studierenden in
der Wein- und Getränkebranche?
Viel lernen, fragen, feiern, trinken und
einen weltweiten Überblick bekommen,
man weiss ja nie, wo man mal landet.
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spiel gegen Geisenheimer studenten
WEInELF Deutschland verliert gegen den Fc campus. hinter diesem
verbirgt sich das Abschluss-semester Weinbau & Oenologie Geisenheim
FürdieWEINELF
Deutschlandspielten:
MichaelApitz,ArminDiel,
EdmundDiesler,Thomas
Fladung,JürgenFladung,
ClausGerstadt,GernotHain,
Franz-JosefJung,PeterKaul,
OtmarLöhnertz,Robert
Lönarz,MichaelLudwig,
NedjelkoMrcela,Thomas
Porsch,JohannesReiter,
FrankSimon,PascalSohns,
BerndSpreitzer,Andreas
Spreitzer,MichaelTrenz,
PeterWanner,Marc
Weinreich,StefanWinter,
PhilippWittmannund
ChristianWolf
Am Mittwoch, 6. Juni, hat die WEINELF
Deutschland gegen den Fc campus Geisenheim gespielt. Mit 5:2 (0:1) behielten
die Studenten die Oberhand. Hinter dem
Fc campus verbirgt sich das AbschlussSemester Weinbau & Oenologie der Forschungsanstalt Geisenheim.
Die WEINELF, die mit Franz-Josef Jung, Bun-
DIPLOMArBEITEn
WEInBAU & OEnOLOGIE
gehalts zeigten, dass die obersten Schichten des bearbeiteten Bodens trotz seiner
niedrigeren Evapotranspiration stärker austrockneten als der begrünte Boden. Es ist
daher von deutlichen Unterschieden in der
Wasserverlagerung aus tieferen Schichten
auszugehen. In dieser Beobachtung könnte eine Erklärung dafür liegen, dass einige
in der Literatur vorliegende Ergebnisse, die
ausschließlich auf indirekten Verfahren der
Evapotranspirationsschätzung über Bodenfeuchtemessungen basieren, andere Relationen der Verdunstungsverluste beschreiben.
Mindnich,Elisabeth
Ref.:B.Gruber–
M.Hofmann
Einfluss unterschiedlicher Konzepte
des Bodenmanagements auf die Evapotranspiration in Rebgassen
In dieser Arbeit sollten die Auswirkungen
ausgewählter Bodenpflegesysteme auf die
Evapotranspiration von Rebgassen untersucht werden. Hierzu wurden die Evapotranspirationsraten von dauerbegrünten sowie
durch Pflügen und Fräsen offen gehaltenen
Rebgassen vor und nach den Bearbeitungsmaßnahmen und unter verschiedenen
Witterungsbedingungen mittels einer Gaswechselmessung mit speziell entwickelten
Großküvetten direkt erfasst und verglichen.
Sowohl nach der Bearbeitung der offenen
Gasse mit einem Parapflug, als auch nach
Einsatz einer Fräse sank die Evapotranspirationsrate der bearbeiteten Gasse deutlich
unter die Evapotranspiration der begrünten
Vergleichsvariante ab, die je nach Witterung und Bodenwassergehalt bei 0,1 bis 0,4
mm/h lag. Messungen des Bodenwasser-
Müller,Florian
Ref.:B.BerkelmannLöhnertz–R.Kauer
Screening und Charakterisierung alternativer Substanzen zur Eindämmung von
Botrytis Cinerea an der Weinrebe
Ziel der Arbeit war es, verschiedene Substanzen auf ihre Wirkung gegenüber Botrytiscinerea an Weinreben zu testen. Bei den
Mitteln handelte es sich um natürliche Substanzen, Desinfektionsmittel, Algenpräparate sowie Formulierungen mit Bakterien
und / oder Pilzen. Der verwendete BotrytisStamm wurde 2008 in Kiedrich (Rheingau)
desminister a.D., als Kapitän auflief, behielt in der ersten Halbzeit die Oberhand.
Philipp Wittmann gelang mit einem direkt
verwandelten Freistoß die 1:0 Halbzeitführung. Kurz nach der Halbzeit, in der die
WEINELF einige Wechsel vornahm, ging die
taktische Disziplin etwas verloren. Die Studenten schafften den schnellen Ausgleich
und legten nach, so dass es bald 4:1 stand.
Marc Weinreich konnte nach einem Eckball
noch einmal auf 4:2 verkürzen, ehe der Fc
campus zum 5:2 Endstand traf. RheingauWinzer und WEINELF-Vizepräsident Pascal
Sohns, der aktuell im Abschluss-Semester
ist, spielte die erste Halbzeit bei der WEINELF und die zweite beim Fc campus. Nach
dem Spiel fand die dritte Halbzeit im getränketechnologischen Zentrum der Forschungsanstalt statt. Highlight war neben
einer Auswahl von WEINELF-Weinen das
Original Schweizer Raclette, bedient von
WEINELF-Ehrenpräsident Norbert Heine.
(Andreas Kaul)
isoliert. Alle Prüfmittel wurden in vitro und
in situ untersucht. Die Substanzen wurden
zunächst im Mikrotiterplatten-Ansatz getestet. Danach erfolgte die Überprüfung
der biologischen Wirksamkeit mittels Blattscheibentest. Sowohl Protektiv- als auch
Kurativleistung wurden überprüft. Getestet
wurde über einen Zeitraum von zwölf Tagen,
was einem maximalen Applikationsintervall in der Praxis entspricht. Die getesteten
Desinfektionsmittel haben eine sehr gute
kurative Wirkung auf Botrytis, wirken sich
aber zum Teil negativ auf das Blatt aus. Die
Bakterien- und Pilz-Präparate sowie die Algenpräparate zeigten eine gute protektive
Wirkung. Bei allen Tests am wirkungsvollsten abgeschnitten haben die Prüfmittel
Mucasol®, MENNO®TER forte und Senfmehl.
Nach neun Tagen zeigte sich ein bis zu 95 %
geringeres Wachstum von Botrytis cinerea
gegenüber der Kontrolle mit 100 % Wachstum. Andere Präparate wie beispielsweise
die Waschnusspräparate förderten sogar
das Wachstum von Botrytis cinerea. Sowohl kurativ als auch protektiv wuchs der
Botrytis-Pilz etwa 11 % mehr als in der Kontrolle. Neun der dreizehn Produkte wirkten
protektiv, davon vier auch kurativ. Drei der
getesteten Produkte hatten eine sehr gute
Kurativwirkung, dafür eine schlechte Protektivwirkung. Da im Rahmen dieser Arbeit
nur ein geringer Teil an möglichen Substanzen getestet wurde, besteht hier noch viel
Forschungsbedarf.
DER OENOLOGE · 15.6.2012 · NR.6
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