Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)

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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionen und Preisfindung
(SD-BF-PR)
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Symbole
Symbol
Bedeutung
Achtung
Beispiel
Empfehlung
Hinweis
Syntax
Tip
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Inhalt
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)................................................................. 7
Konditionen und Preisfindung....................................................................................................................8
Einführung in die Konditionstechnik .......................................................................................................10
Konditionsarten .......................................................................................................................................11
Konditionstabellen...................................................................................................................................13
Zugriffsfolgen...........................................................................................................................................17
Kalkulationsschemata .............................................................................................................................19
Zusammenwirken der Elemente der Konditionstechnik..........................................................................20
Preisfindung in Verkaufsbelegen .............................................................................................................21
Preiselemente in der Auftragsabwicklung...............................................................................................22
Preise .................................................................................................................................................24
Zu- und Abschläge.............................................................................................................................26
Frachtkosten ......................................................................................................................................28
Verkaufssteuern.................................................................................................................................29
Voraussetzungen für die automatische Preisfindung .............................................................................30
Preisfindungsbilder in Verkaufsbelegen..................................................................................................31
Kopf- und Positionskonditionen...............................................................................................................33
Manuelle Preisfindung.............................................................................................................................34
Verteilung zwischen Kopf und Position...................................................................................................36
Neue Preisfindung durchführen ..............................................................................................................38
Konditionsanalyse ...................................................................................................................................39
Konditionssätze..........................................................................................................................................40
Konditionspflege......................................................................................................................................42
Konditionssätze pflegen.....................................................................................................................44
Kundeneigene Erweiterungen............................................................................................................49
Pflege mit Selektion über Konditionsart.............................................................................................51
Dynamische Feldprüfung ........................................................................................................................53
Freigabeverfahren...................................................................................................................................54
Gültigkeitszeiträume................................................................................................................................57
Tabellarische Darstellung........................................................................................................................59
Langtexte in Konditionen.........................................................................................................................60
Preisstaffeln.............................................................................................................................................61
Preisfindung mit Intervallstaffeln........................................................................................................63
Zusatzkonditionen ...................................................................................................................................65
Konditionsausschluß ...............................................................................................................................67
Ober- und Untergrenzen .........................................................................................................................68
Referenzkonditionen ...............................................................................................................................69
Konditionssätze ändern...........................................................................................................................70
Änderungsbelege für Konditionssätze ....................................................................................................72
Kopieren von Konditionssätzen...............................................................................................................74
Konditionssätze kopieren...................................................................................................................76
Zwischen verschiedenen Kopierregeln wählen .................................................................................77
Konditionssätze löschen .........................................................................................................................78
Konditionsindex.......................................................................................................................................79
Sonderfunktionen für Konditionssätze ....................................................................................................81
Zahlungsbedingungen .......................................................................................................................82
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsfortschreibung kumulierter Werte......................................................................................83
Maximaler Wert..................................................................................................................................84
Maximale Menge................................................................................................................................85
Maximale Anzahl an Aufträgen..........................................................................................................87
Besondere Preisfindungsfunktionen .......................................................................................................88
Besondere Absprachestrukturen ............................................................................................................89
Daten für Promotions und Verkaufsaktionen anlegen / pflegen ........................................................91
Konditionssätze innerhalb von Verkaufsaktionen anlegen ................................................................92
Freigabestatus ...................................................................................................................................93
Budgetverfügung................................................................................................................................94
Budgetverfügung im Vertrieb........................................................................................................95
Arbeiten mit variablen Sichten auf Konditionssatzdaten ...................................................................97
Variable Sichten auf Konditionssätze auswählen.........................................................................98
Erwarteter Kundenpreis ..........................................................................................................................99
Erwartete Kundenpreise in Aufträge eingeben ................................................................................101
Listen von Aufträgen mit Preisabweichungen bearbeiten ...............................................................102
Verrechnungspreis ................................................................................................................................103
Bruttopreise ...........................................................................................................................................104
Konditionsausschluß .............................................................................................................................106
Variantenkonditionen ............................................................................................................................109
Mindestauftragswert..............................................................................................................................110
Kundenauftragskalkulation für die Preisfindung....................................................................................111
Duplizieren von Konditionen .................................................................................................................113
Kumulieren von Konditionen .................................................................................................................114
Gruppenkondition..................................................................................................................................115
Palettenrabatte......................................................................................................................................117
Hierarchiezugriffe ..................................................................................................................................122
Datenermittlung im Zugriff.....................................................................................................................124
Datenermittlung mit einer Kommunikationsstruktur.........................................................................126
Datenermittlung mit Routinen ..........................................................................................................128
Datenermittlung für Verkaufsaktionen .............................................................................................130
Preisbuch .........................................................................................................................................132
Konditionsaustausch .............................................................................................................................134
IDoc und Konditionstechnik .............................................................................................................135
Ausgangsseite ............................................................................................................................137
Eingangsseite .............................................................................................................................140
Verteilszenarien ...............................................................................................................................142
Customizing .....................................................................................................................................143
Kundenerweiterung..........................................................................................................................144
Serialisierung ...................................................................................................................................145
Preisfindungs- und Konditionsanalysen ...............................................................................................146
Konditionsanalyse .................................................................................................................................147
Konditionslisten .....................................................................................................................................148
Konditionslisten anlegen ..................................................................................................................149
Konditionslisten ausführen...............................................................................................................151
Nettopreisliste........................................................................................................................................153
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionen und Preisfindung
Konditionen und Preisfindung
Einsatzmöglichkeiten
Sie verwenden die Preisfindung, um die Berechnung von Preisen (zur externen Verwendung
durch Kunden oder Vertriebsmitarbeiter) und Kosten (für interne Zwecke, wie die der
Kostenrechnung) durchzuführen. Konditionen stellen eine Reihe von Bedingungen dar, die bei
der Kalkulation eines Preises zur Geltung kommen. Wenn beispielsweise ein bestimmter Kunde
an einem bestimmten Tag eine bestimmte Menge eines Produktes bestellt, so bestimmen die
variablen Faktoren - Kunde, Produkt, Bestellmenge, Datum - den Endpreis für den Kunden. Die
Informationen über alle diese variablen Faktoren werden im System als Stammdaten in Form von
Konditionssätzen abgelegt.
Die Konditionstechnik in der Preisfindung
Der Begriff Konditionstechnik bezieht sich auf die Methode, mit der das System aus den in
Konditionssätzen abgelegten Informationen Preise ermittelt. Im System SD werden die einzelnen
in der Konditionstechnik verwendeten Elemente im Customizing eingerichtet. Bei der
Auftragsabwicklung wendet das System die Konditionstechnik an, um eine Reihe von wichtigen
Preisfindungsinformationen zu ermitteln. Beispielsweise ermittelt das System automatisch den
Bruttopreis und die Zu- und Abschläge, die für einen bestimmten Kunden nach den geltenden
Konditionen relevant sind.
Die Preisfindung am Beispiel eines Kundenauftrags:
Die folgende Grafik zeigt am Beispiel der Preisfindung, wie die Konditionstechnik im Hintergrund
abläuft und wie die Preisinformationen erzeugt werden. Die Grafik zeigt, wie die verschiedenen
Elemente in der Konditionstechnik zusammenwirken.
Pricing procedure RVAA01
1
Order
Sales doc. type for ex. order type OR
(Doc. procedure)
Customer 123 (Cust. det. proc.)
2
1.
Price
PR00
2.
Disc. 1
RB01
3.
Disc. 2
RB02
ITEM 10
120 items
PR00 Price
99,- USD
Condition type : PR00
Access sequence: PR00
5
3
Access sequence : PR00
4
1. Customer / Material
2. Price list / Currency / Material
3. Material
Records for cond. type PR00
Scale
No record available
Valid record available
8
100 USD from 1 it
99 USD from100
98 USD from200
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionen und Preisfindung
1. Das System ermittelt aus dem Kundenschema, das im Kundenstammsatz hinterlegt ist,
und aus der Verkaufsbelegart zunächst das Kalkulationsschema.
2. Das Kalkulationsschema definiert die gültigen Konditionsarten sowie die Reihenfolge
ihrer Berechnung im Kundenauftrag. Im Beispiel der vorstehenden Abbildung nimmt das
System die erste Konditionsart (PR00) des Kalkulationsschemas und beginnt die Suche
nach einem gültigen Konditionssatz.
3. Jeder Konditionsart des Kalkulationsschemas kann eine Zugriffsfolge zugeordnet sein. In
diesem Fall verwendet das System die Zugriffsfolge PR00. Das System überprüft die
angegebenen Zugriffe, bis es einen gültigen Konditionssatz findet. (Obwohl in der Grafik
nicht dargestellt, gibt jeder Zugriff eine bestimmte Konditionstabelle an. Die Tabelle
enthält den Schlüssel, mit dem das System nach Datensätzen sucht.)
4. Der erste Zugriff im Beispiel, der nach einem kundenindividuellen Materialpreis sucht, ist
erfolglos. Das System geht zum nächstem Zugriff und findet einen gültigen Datensatz.
5. Aus den Informationen, die im Konditionssatz abgelegt sind, ermittelt das System den
Preis. Wenn der Konditionssatz z.B. eine Preisstaffel enthält, berechnet das System den
Preis gemäß dieser Preisstaffel. Im Beispiel beträgt die Auftragsposition z.B. 120 Stück
des Materials, und das System ermittelt auf der Basis einer Mengenstaffel einen
Stückpreis von 99.- DEM.
Das System wiederholt diesen Vorgang für jede Konditionsart des Kalkulationsschemas und
ermittelt aus der Verrechnung der einzelnen Ergebnisse miteinander einen Endpreis.
Weiter Informationen über die Konditionstechnik finden Sie im folgenden Kapitel Einführung in
die Konditionstechnik [Seite 10]
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Einführung in die Konditionstechnik
Einführung in die Konditionstechnik
Verwendung
In diesem Abschnitt werden die Elemente beschrieben, die zur Konditionstechnik gehören. Er ist
so aufgebaut, daß er die wahrscheinliche Abfolge von Ereignissen, die Sie bei der
Implementierung der Preisfindung im Customizing durchlaufen, reflektiert. Die Standardversion
des R/3-Systems von SAP enthält vordefinierte Elemente für routinemäßige
Preisfindungstätigkeiten. Beispielsweise gehören zum Standardsystem Konditionsarten für
grundlegende Preiselemente, wie Materialpreise, Kunden- und Materialabschläge sowie
Zuschläge wie Frachtkosten und Verkaufssteuern. Für jedes Element können Sie die
Standardversion verwenden oder völlig neue Definitionen anlegen, um den
betriebswirtschaftlichen Anforderungen Ihres Unternehmens gerecht zu werden. Die Abfolge von
Aktivitäten sieht normalerweise wie folgt aus:
1. Definition von Konditionsarten für alle Preiselemente (Preise, Zu- und Abschläge), die in
Ihren täglichen Geschäftsvorfällen vorkommen.
2. Definition der Konditionstabellen, mit deren Hilfe Sie für jede Konditionsart
Konditionssätze ablegen und zurückholen können.
3. Definition der Zugriffsfolgen, mittels derer das System die gültigen Konditionssätze
auffinden kann.
4. Gruppierung von Konditionsarten und Festlegung ihrer Folge innerhalb von
Kalkulationsschemata.
Weitere Informationen über die Implementierung und das Customizing der Preisfindung in der
Auftragsabwicklung finden Sie in Customizing für den Vertrieb.
Eine eher technische Beschreibung der Wirkungsweise von Konditionstechniken finden Sie in
der Dokumentation zum Business Workflow für die Nachrichtensteuerung.
Elemente der Konditionstechnik
Konditionsarten [Seite 11]
Konditionstabellen [Seite 13]
Zugriffsfolgen [Seite 17]
Konditionsschemata [Seite 19]
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsarten
Konditionsarten
Verwendung
Eine Konditionsart bildet einen bestimmten Aspekt der täglichen Preisfindungsaktivitäten im
System ab. Sie können beispielsweise für jede Art von Preisen, Zu- und Abschlägen, die in Ihren
Geschäftsvorfällen vorkommen, eine eigene Konditionsart festlegen.
Beispiel einer Konditionsart
Sie definieren die Konditionsart für einen speziellen Materialabschlag. Sie können
dabei festlegen, daß der Rabatt als Festbetrag errechnet wird (beispielsweise ein
Abschlag von 1,–– DM pro Verkaufseinheit) oder daß der Abschlag als Prozentsatz
berechnet wird (zum Beispiel ein Abschlag von 2 % für Aufträge über 1000
Verkaufseinheiten). Wenn Sie beide Möglichkeiten nutzen wollen, müssen Sie zwei
separate Konditionsarten definieren. Die folgende Abbildung zeigt, wie
Konditionsarten bei der Preisfindung für einen Kundenauftrag verwendet werden
können.
Schlüssel
Bezeichnung
Steuerung
PR00
Preis
K007
Kundenrabatt
Rechenregel
Bezugsgröße
:
:
prozentual
Mengenstaffel
K029
Mat.grp.rabatt
Rechenregel
Bezugsgröße
:
:
bruttogewichtsabhängig
Bruttogewichtsstaffel
Beispiele
ab
Bezugsgröße
Rechenregel
100 ST
1000 ST
10000 ST
1,0 - %
1,5 - %
2,0 - %
Bezugsgröße
Rechenregel
100 KG
1000 KG
10000 KG
DEM 0,20 - pro 1 KG
DEM 0,50 DEM 1,00 -
ab
Im obigen Beispiel gelten für die Position im Kundenauftrag zwei Abschläge. Der erste Abschlag
ist ein prozentualer Abschlag in Abhängigkeit von der Bestellmenge, der zweite ist ein fester
Abschlag in Abhängigkeit vom Gesamtgewicht der Position.
Sie legen die Rechenregel im Customizing für eine Konditionsart fest. Diese Regel
bestimmt, wie das System Preise, Zu- oder Abschläge für eine Kondition berechnet.
Bei der Neuanlage von Konditionssätzen können Sie eine vom Customizing
abweichende Rechenregel eingeben. Zur Zeit sind dabei alle verfügbaren
Rechenregeln erlaubt. Das Feld ‚Rechenregel‘ ist allerdings nur dann eingebbar,
wenn es leer ist. Nach dem Drücken der Datenfreigabe wird – falls das Feld nicht
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionsarten
manuell gefüllt wurde – der Vorschlag aus dem Customizing übernommen. Danach
ist keine manuelle Änderung mehr möglich.
Wenn Sie also für ansonsten betriebswirtschaftlich gleiche Konditionen verschiedene
Rechenregeln (z.B. prozentual, als fester Betrag oder mengenabhängig) benutzen,
so müssen Sie dafür keine verschiedenen Konditionsarten im Customizing
definieren. Sie können die Rechenregel bei der Pflege der einzelnen Konditionssätze
verschieden vorgeben.
Konditionsarten in der R/3-Standardversion von SAP
In der Standardversion werden unter anderem die folgenden vordefinierten Konditionsarten
angeboten:
Konditionsart
Beschreibung
PR00
Preis
K004
Materialabschlag
K005
Kundenspezifischer Materialabschlag
K007
Kundenrabatt
K020
Preisgruppenabschlag
KF00
Frachtkostenzuschlag (pro Position)
UTX1
State-Tax
UTX2
County-Tax
UTX3
City Tax
Konditionsarten anlegen und pflegen
Sie können die in der Standardversion des R/3-Systems von SAP angebotenen Konditionsarten
ändern und pflegen oder für Ihre spezifischen Anforderungen neue Konditionsarten anlegen.
Konditionsarten werden im Customizing angelegt bzw. gepflegt.
Um auf das Konditionsartenbild zu gelangen, wählen Sie im Einstiegsbild Customizing Vertrieb:
1. Grundfunktionen ® Preisfindung ® Steuerung der Preisfindung ® Konditionsarten
definieren.
Es erscheint ein Dialogfenster, das die Transaktionsmöglichkeiten auflistet. Wählen Sie
die entsprechende Transaktion zur Definition von Konditionsarten.
2. In der Sicht Konditionen: Konditionsarten können Sie bestehende Konditionsarten
ändern bzw. neue anlegen.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionstabellen
Konditionstabellen
Verwendung
Eine Konditionstabelle legt die Kombination der Felder (Schlüssel) fest, die einen einzelnen
Konditionssatz kennzeichnet. In einem Konditionssatz legt das System die spezifischen
Konditionsdaten ab, die Sie in das System eingeben. Wenn Sie z.B. einen Artikelpreis oder einen
speziellen Abschlag für einen guten Kunden im System eingeben, legen Sie entsprechende
Konditionssätze an.
Beispiel für eine Konditionstabelle
Eine Verkaufsabteilung legt Konditionssätze für kundenspezifische Artikelpreise an.
In der Standardversion des R/3-Systems steht dafür die Tabelle T005 zur Verfügung.
Der Tabellenschlüssel der Tabelle T005 enthält folgende Felder:
·
Verkaufsorganisation
·
Vertriebsweg
·
Kunde
·
Material
Die ersten zwei Felder legen wichtige Organisationsdaten des Konditionssatzes fest, die letzten
zwei Felder drücken die Beziehung zwischen einem Kunden und einem Material aus. Wenn die
Verkaufsabteilung einen Konditionssatz für einen kundenspezifischen Mateialpreis oder abschlag anlegt, verwendet das System automatisch die Konditionstabelle T005 zur Festlegung
des Schlüssels und Sicherung des Satzes.
Die folgende Abbildung stellt die Verknüpfung zwischen der Konditionstabelle und den
darauffolgenden Konditionssätzen dar.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionstabellen
Konditionstabellen
ausgewählte Felder der
Konditionstabelle 005:
004 Material
Verkaufsorganisation
Vertriebsweg
Kunde
005 Kunde/Material
Material
006 Preislistentyp/Währung/Material
007 Sparte / Material
.
.
.
Anlegen Kondition
Verkaufsorganisation 0001
Vertriebsweg
01
Kunde
K1
Material :
M1
M2
10,15,-
Konditionstabellen in der Standardversion
Die Standardversion enthält vordefinierte Konditionstabellen und spezifiziert sie für jeden Zugriff
in den vordefinierten Zugriffsfolgen.
Konditionstabellen anlegen und pflegen
Die Konditionstabellen können in der Standardversion geändert und gepflegt werden. Sie können
auch neue, auf die Anforderungen Ihres Unternehmens zugeschnittene Konditionstabellen
anlegen. Konditionstabellen werden im Customizing angelegt und gepflegt.
Um vom Einstiegsbild im Customizing Vertrieb zu den Konditionstabellenbildern zu gelangen,
wählen Sie Grundfunktionen ® Steuerung der Preisfindung ® Konditionstabellen definieren.
Wählen Sie dann die Transaktion, die Sie ausführen wollen (Konditionstabelle anlegen, ändern
oder anzeigen).
Informationen über Felder
Die Felder, die Sie auswählen, um den Schlüssel zu erstellen, werden ausgewählte Felder
genannt. Die Felder, die ausgewählt werden können, heißen erlaubte Felder.
Ausgewählte Felder
Die vorstehende Abbildung zeigt die Felder, aus denen sich die Konditionstabelle 005
zusammensetzt (die Tabelle für Kunden/Materialkonditionssätze im Vertrieb). Die ausgewählten
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionstabellen
Felder beinhalten Organisationsdaten, wie z.B. die Verkaufsorganisation oder den Vertriebsweg
sowie die Felder Kunde und Material, die die Beziehung zwischen einem bestimmten Kunden
und einem Material festlegen.
Feldkatalog (Erlaubte Felder)
Die Felder für den Schlüssel wählen Sie aus der Liste der erlaubten Felder aus.
Konditionstabellen ändern
Sie können bestehende Konditionstabellen in beschränktem Umfang ändern. Zum Beispiel
können Sie die Bezeichnung der Tabelle oder das Format der Schnellerfassungsbilder der
Konditionssätze ändern. (Schnellerfassungsbilder sind Bilder, mit deren Hilfe Sie die zur
Konditionstabelle gehörenden Konditionssätze auf einem einzigen Bild schnell anlegen und
pflegen können).
Format eines Schnellerfassungsbildes
Das Bild besteht aus Kopfzeilen und Positionszeilen, die jeweils einen einzelnen Konditionssatz
darstellen. Die Kopfzeilen beinhalten die Felder, die für alle Positionzeilen gültig sind. Bei der
Formatierung des Schnellerfassungsbildes können Sie für jedes Feld des Schlüssels festlegen,
ob es als Kopfzeile oder Positionszeile erfaßt werden soll.
Das Format eines Schnellerfassungsbilds ändern
Um das Format des Schnellerfassungsbildes zu ändern, wählen Sie auf dem Bildschirmbild, auf
dem Sie eine Konditionstabelle anlegen oder pflegen F6 (Technische Sicht).
Bei der Festlegung des Formates haben Sie folgende Möglichkeiten:
Wenn Sie wollen, daß...
Machen Sie folgendes...
das Feld als Kopfzeile erscheint
Lassen Sie das Feld Zeile frei
das Feld als Positionszeile erscheint
Markieren Sie das Feld Zeile
der Text für ein Positionszeile erscheint
Markieren Sie das Feld Text
Nachdem Sie eine Konditionstabelle geändert haben, drücken Sie F16 (Generieren), um
die Tabelle neu zu generieren.
Eine Konditionstabelle anlegen
Sie können neue Konditionstabellen anlegen, um die Preisfindung den Bedürfnissen Ihrer
Organisation anzupassen. Wenn Sie eine neue Konditionstabelle anlegen, wählen Sie alle
gewünschten Felder aus der Liste der erlaubten Felder aus. Die ausgewählten Felder bestimmen
den Schlüssel für die Konditionssätze.
Bevor Sie die Felder für den Schlüssel auswählen, sind zwei Dinge zu berücksichtigen:
·
die Reihenfolge (oder Hierarchie) der Felder
·
die Plazierung der Felder als Kopf- oder Positionszeile in den entsprechenden
Schnellerfassungsbildern.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionstabellen
Wichtige Felder
Im Bereich Vertrieb sind die Felder Verkaufsorganisation und Vertriebsweg besonders zu
berücksichtigen. Die Verkaufsorganisation wird fast immer als ein Kriterium in der Preisfindung
verwendet, da verschiedene Verkaufsorganisationen oft ihre eigenen Preise, Zu- und Abschläge
haben. Wenn Sie die Verkaufsorganisation als ein Kriterium in der Preisfindung verwenden,
sollten Sie gleichzeitig den Vertriebsweg verwenden. Benutzen Sie den Vertriebsweg auch dann,
wenn Sie nicht für jeden Vertriebsweg eigene Preise, Zu- und Abschläge festlegen wollen. Im
SD-Customizing können Sie einen Vertriebsweg als Vorlage für alle anderen verwenden und
dadurch die gleichen Preisfindungsdaten gemeinsam nutzen.
Die Reihenfolge der Felder festlegen
Die Reihenfolge der Felder in einer Konditionstabelle beeinflußt die Systemperformance während
der Preisfindung. Es gibt zwei allgemeine Richtlinien, um eine effiziente Konditionstabelle
anzulegen und die Systemperformance optimal zu nutzen.
1. Wenn Sie Felder auswählen, die mit der Struktur Ihrer Organisation in Verbindung
stehen (z.B. Verkaufsorganisation und Vertriebsweg), ordnen Sie die Felder nach dem
Grad ihrer Allgemeingültigkeit: Stellen Sie das allgemeinste Feld, wie z.B. die
Verkaufsorganisation an die oberste Position, das spezifischste Feld an die unterste
Position.
2. Nach den Feldern zur Organisationsebene plazieren Sie die Felder aus dem Belegkopf
und abschließend die Felder, die auf Positionsebene kommen. Nach dieser Reihenfolge
kommt z.B. das Feld Kunde vor dem Feld Material.
Nachdem Sie die Felder für den Schlüssel auf dem Bild für das Anlegen und Pflegen von
Konditionstabellen ausgewählt haben, wählen Sie F16 (Generieren), um die Tabelle im
System zu erzeugen. Durch das Generieren wird die Konditionstabelle für die Speicherung der
Konditionsdaten vorbereitet.
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SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Zugriffsfolgen
Zugriffsfolgen
Verwendung
Eine Zugriffsfolge ist eine Suchstrategie, mit deren Hilfe das System gültige Daten für eine
bestimmte Konditionstabelle sucht. Sie besteht aus einem oder mehreren Zugriffen. Die Abfolge
der Zugriffe steuert die Priorität der einzelnen Konditionssätze untereinander. Durch die Zugriffe
wird dem System mitgeteilt, wo zuerst und wo jeweils als nächstes nach einem gültigen
Konditionssatz gesucht werden soll. Für jede Konditionsart, für die Sie Konditionssätze anlegen,
legen Sie eine Zugriffsfolge fest
Es gibt einige Konditionsarten, für die keine Konditionstabellen angelegt werden
(zum Beispiel Kopfabschläge, die nur manuell eingegeben werden). Für diese
Konditionsarten muß keine Zugriffsfolge festgelegt werden.
Eine Vertriebsabteilung möchte Kunden unterschiedliche Preise anbieten. Die
Abteilung kann beispielsweise die folgenden Konditionssätze im System anlegen:
·
Einen Grundpreis für einen Artikel
·
Einen kundenspezifischen Sonderpreis für den gleichen Artikel sowie
·
Eine Preisliste, beispielsweise für Großkunden
Theoretisch kann ein Kunde bei der Auftragsabwicklung für alle drei verschiedenen Preise in
Frage kommen. Die Zugriffsfolge versetzt das System in die Lage, in einer vorgegebenen
Reihenfolge auf die Datensätze zuzugreifen, bis ein gültiger Preis gefunden ist. In diesem
Beispiel möchte die Vertriebsabteilung dem Kunden vielleicht den vorteilhaftesten Preis
gewähren. Sie legt also fest, daß zuerst der kundenspezifische Preis gesucht werden soll. In der
folgenden Abbildung wird gezeigt, wie das System nach dem relevanten Datensatz sucht.
Konditionsart
PR01
Preis
Zugriffsfolge : PR00
K004
Rabatt
Zugriffsfolge : K004
K007
Kundenrabatt
Zugriffsfolge : K007
Zugriffsfolge
PR00
1.
Kunde / Material
Spezifisch
2. Preisliste/Währung/Material
Allgemein
3.
April 2001
Material
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Zugriffsfolgen
Zugriffsfolgen in der R/3-Standardversion von SAP
Die Standardversion enthält für jede der Standardkonditionsarten vordefinierte Zugriffsfolgen. Die
Namen der Zugriffsfolgen entsprechen oft den Konditionsarten, für die sie festgelegt wurden. Die
Zugriffsfolge für einen Materialabschlag (Konditionsart K004) heißt beispielsweise auch K004.
Zugriffsfolgen anlegen und pflegen
Zugriffsfolgen werden im Customizing angelegt und gepflegt. Weitere Informationen finden Sie
im Online-Einführungsleitfaden für SD.
Sie gelangen zum Detailbild für Zugriffsfolgen, indem Sie im Einstiegsbild für das SDCustomizing wählen:
1. Grundfunktionen ® Preisfindung ® Steuerung der Preisfindung ® Zugriffsfolgen
definieren.
Wählen Sie die Transaktion aus, die Sie ausführen möchten (Zugriff pflegen).
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SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Kalkulationsschemata
Kalkulationsschemata
Verwendung
Hauptaufgabe eines Kalkulationsschemas ist es, die zulässigen Konditionsarten in einer
bestimmten Reihenfolge festzulegen. Darüber hinaus legt das Kalkulationsschema folgendes
fest:
·
welche Zwischensummen gebildet und auf den Preisbildern angezeigt werden
·
inwieweit eine manuelle Bearbeitung der Preisfindung möglich ist
·
auf welcher Basis das System prozentuale Zu- und Abschläge berechnet
·
welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine bestimmte Konditionsart
berücksichtigt wird.
Beispiel eines Kalkulationsschemas
Wenn eine Vertriebsabteilung Kundenaufträge vieler verschiedener ausländischer
Kunden bearbeitet, so können diese Kunden nach Land oder Region gruppiert
werden. Für jede Kundengruppierung kann dann ein Kalkulationsschema festgelegt
werden. Ein Kalkulationsschema kann Konditionsarten enthalten, die
landesspezifische Steuern festlegen. In der Auftragsabwicklung können Sie
Schemata für bestimmte Kunden und für Verkaufsbelegarten festlegen. Das zu
verwendende Schema wird automatisch vom System ermittelt
Kalkulationsschemata im R/3-Standardsystem von SAP
Das Standardsystem beinhaltet vordefinierte Kalkulationsschemata, die häufig verwendete
Konditionsarten in Verbindung mit entsprechend häufig verwendeten Zugriffsfolgen enthalten.
Diese Kalkulationsschemata des Standardsystems können Sie bei Bedarf modifizieren oder neue
Kalkulationsschemata anlegen.
Kalkulationsschemata anlegen und pflegen
Kalkulationsschemata werden im Customizing angelegt und gepflegt. Weitere Informationen zum
Anlegen von Kalkulationsschemata erhalten Sie online im Einführungsleitfaden im SDCustomizing.
Sie gelangen vom Einstiegsbild im SD-Customizing auf das Detailbild eines
Kalkulationsschemas, indem Sie folgendermaßen vorgehen:
1. Wählen Sie Grundfunktionen ® Preisfindung ® Steuerung der Preisfindung ®
Kalkulationsschemata definieren und zuordnen
2. Wählen Sie die Transaktion aus, die Sie ausführen möchten.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Zusammenwirken der Elemente der Konditionstechnik
Zusammenwirken der Elemente der Konditionstechnik
Die folgende Abbildung illustriert die Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen der
Konditionstechnik.
Zugriffsfolgen
Konditionssätze
CCCC
BBBB
AAAA
Zugriffsnummer
10
20
30
Konditionstabelle
001
Konditionstabellen
Suchen von
passenden
001 Schlüssel
Konditionssätzen
002 Schlüssel
003 Schlüssel
002
003
Ablegen und
Auffinden von
Konditionssätzen
003
002
Steuerung der Suche
nach passenden
Konditionssätzen
001
Konditionsarten
CCCC
BBBB
AAAA
Definition von:
- Steuerdaten
- Änderungen erlaubt
- Schemapflege
Steuerung der Konditionen
im Beleg
Schemata
US-STANDARD
Konditionsart
AAAA
BBBB
CCCC
.
.
.
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Manuell
Kontoschl.
X
ERL
ERL
ERS
X
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preisfindung in Verkaufsbelegen
Preisfindung in Verkaufsbelegen
Verwendung
In diesem Abschnitt wird ein Überblick über die in der Auftragsabwicklung verwendeten
Preiselemente gegeben. Außerdem wird gezeigt, wie Sie in Ihrer täglichen Auftragsabwicklung
mit den Preisfindungfunktionen arbeiten. Bei der Preisfindung ermittelt das System Beträge auf
der Grundlage von automatischen Verfahren und manuell eingegebenen Daten. Das System
überträgt die Preisfindungsdaten - zum Beispiel Informationen über die Preise, Zu- und
Abschläge - von sogenannten Konditionssätzen in Verkaufsbelege und Fakturen. Je nach
Preispolitik Ihres Unternehmens können Sie die Preise während der Auftragsabwicklung manuell
bearbeiten. Beispielsweise kann die Möglichkeit bestehen, innerhalb eines bestimmten Rahmens
Abschläge einzugeben oder zu ändern.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preiselemente in der Auftragsabwicklung
Preiselemente in der Auftragsabwicklung
Verwendung
Die Preiselemente, mit denen Sie in Ihren täglichen Preisfindungsverfahren zu tun haben, wie
Preise, Zu- und Abschläge, Frachtkosten und Steuern - sind im SAP-System als Konditionsarten
abgelegt. In diesem Abschnitt erhalten Sie einen Überblick über die Preiselemente und ihre
entsprechenden Konditionsarten, die in der Standardversion des Vertriebssystems (SD)
vorkommen. Beim Anlegen oder Pflegen von Preisinformationen für ein bestimmtes Preiselement
legen Sie im System Konditionssätze an. Weitere Informationen über das Anlegen und Pflegen
von Konditionssätzen finden Sie in Arbeiten mit Konditionssätzen [Seite 40].
Weiterführende Informationen
Die eigentliche Definition von Konditionsarten gehört zur Systemkonfiguration und -pflege. Weiter
Informationen zu Konditionsarten finden Sie in Einführung in die Konditionstechnik [Seite 10].
Preiselemente im Standardsystem
Bei Preiselementen unterscheidet man zwischen vier Hauptkategorien:
Preise [Seite 24]
Zu- und Abschläge [Seite 26]
Frachtkosten [Seite 28]
Verkaufssteuern [Seite 29]
Bei der Erfassung von Kundenaufträgen kann das System eine automatische Preisfindung
durchführen. Dabei werden ein Bruttopreis ermittelt, alle relevanten Abschläge abgezogen,
eventuelle Zuschläge hinzugerechnet (z.B. Frachtkosten und Verkaufssteuern) und anschließend
der Nettopreis für den Kundenauftrag ermittelt. Die folgende Abbildung zeigt, wie die
verschiedenen, im Tagesgeschäft vorkommenden Preiselemente im System abgebildet werden.
PREISELEMENTE
Preise
Zu- und
Abschläge
Frachten
Abbildung im System
- Preisliste
- Materialpreis
- kundenindividuell
......
- Zum Kunden
- Zum Material
- Zur Preisgruppe
- Zur Materialgruppe
- Incoterms Teil 1
- Incoterms Teil 1+2
Steuern
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KONDITIONSARTEN
KArt
PR00
.
.
.
K007
K004
K020
K029
.
KF00
.
.
Bezeichnung
.......
Preis
.
.
.
Kundenrabatt
Material
Preisgruppe
Materialgruppe
.
Fracht
.
.
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SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preiselemente in der Auftragsabwicklung
Die vorstehende Abbildung zeigt, daß der Preis eines Artikels im System durch eine
Konditionsart (PR00) abgebildet ist. Der Preis eines Artikels kann sich aber auf andere Arten von
Preisfindungssätzen im System gründen. Der Preis kann aus einer Preisliste entnommen sein, er
kann kundenindividuell sein, oder er kann ein einfacher Materialpreis sein. Auf der anderen Seite
werden jeder Abschlag, jeder Zuschlag, alle Frachtkosten und jede Steuer durch eine eigene
Konditionsart definiert.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preise
Preise
Verwendung
In der SAP-Standardversion basiert die Preisfindung innerhalb der Auftragsabwicklung auf dem
Bruttopreis eines Materials. Folgende Preise sind vordefiniert:
·
Materialpreis
·
Preislistentyp
·
kundenindividueller Preis
Auswahl zwischen konkurrierenden Konditionssätzen
Bei der automatischen Preisfindung sucht das System nach einem Bruttopreis. Da verschiedene
Arten von Preisinformationen im System abgelegt werden können, kann es dazu kommen, daß
Konditionssätze unter bestimmten Umständen miteinander konkurrieren. So kann z.B. bei einer
Preisfindung parallel zu einem Materialpreis eine kundenindividuelle Preisvereinbarung
vorliegen.
In der Standardversion des R/3-Systems von SAP wählt das System stets den spezifischsten
Preis, also den kundenindividuellen Preis, aus. Findet das System keine kundenindividuelle
Preisvereinbarung, so sucht es nach einer gültigen Preisliste und endet schließlich mit der Suche
nach einem Materialpreis. Diese Suchstrategie wird bei der Systemkonfigurierung im SDCustomizing festgelegt. Weitere Informationen finden Sie unter Zugriffsfolgen [Seite 17].
Materialpreise
Beim Anlegen eines Materialpreises legen Sie folgendes fest:
·
Einen Preis oder eine Preisstaffel für ein spezielles Material
·
Eine Kombination aus Verkaufsorganisation und Vertriebsweg, für die der Materialpreis
gilt.
Im SD-Customizing kann festgelegt werden, daß Preisinformationen, die bestimmten
Kombinationen aus Verkaufsorganisation und Vertriebsweg zugeordnet sind, auch
für andere Kombinationen gelten können. Weitere Informationen hierzu finden Sie
online im Einführungsleitfaden.
Preislistentypen
Je nach Preispolitik Ihres Unternehmens können Sie Ihre eigenen Preislistentypen anlegen, die
Ihren besonderen Anforderungen entsprechen. Beispielsweise können Sie Preislistentypen nach
Kundengruppen (Großhandel, Einzelhandel usw.) und nach Währung (Preislisten je Land, mit
dem Handel betrieben wird) festlegen. Je Preislistentyp werden verschiedene Konditionssätze
angelegt. Dabei verwenden Sie die gleichen Organisationsdaten wie bei den Materialpreisen
(Verkaufsorganisation, Vertriebsweg). Danach können Sie bei Bedarf jedem Kunden im
Kundenstammsatz Preislistentypen zuordnen.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preise
Kundenindividuelle Preise
Besondere Preisabsprachen mit Kunden können Sie in kundenindividuellen Konditionssätzen im
System hinterlegen. Der Konditionssatz wird einer bestimmten Kunden-/Materialkombination
zugeordnet, und außerdem werden die gleichen Organisationsdaten eingegeben wie bei
Materialpreisen (Verkaufsorganisation, Vertriebsweg).
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Zu- und Abschläge
Zu- und Abschläge
Verwendung
Die R/3-Standardversion von SAP beinhaltet eine ganze Reihe normalerweise verwendeter
Abschläge. Sollten Sie in Ihrer Firma besondere Zu- und Abschläge verwenden, so können diese
während der Systemkonfiguration oder bei späteren Anpassungen im SD-Customizing definiert
werden.
Abschläge in der Standardversion
Zur Standardversion gehören unter anderem folgende Abschläge:
Abschlag (Schlüssel)
Art des Abschlags
Zum Kunden (K007)
Prozentualer Abschlag
Zum Material (K004)
Absoluter Abschlag
Zur Preisgruppe (K020)
Prozentualer Abschlag
Zur Materialgruppe (K029)
Absoluter Abschlag nach Gewicht
Zum Kunden/Material (K005)
Absoluter Abschlag
Zum Kunden/Materialgrp. (K030)
Prozentualer Abschlag
Zur Preisgrp./Material (K032)
Absoluter Abschlag
Zur Preisgrp./Materialgrp. (K031)
Prozentualer Abschlag
Zur Bonusabwicklung (BO01)
Gruppenbonus (%)
Zur Bonusabwicklung (BO02)
Materialbonus (fest)
Zur Bonusabwicklung (BO03)
Kundenbonus (%)
Zur internen Verrechnung (PI01)
Interner Abschlag (fest)
Zur internen Verrechnung (PI02)
Interner Abschlag (%)
Zu Rechnungslisten (RL00)
Delkredere
Zu Rechnungslisten (MW15)
Steuer Delkredere
Zum Anlegen von Konditionssätzen können Sie alle diese Standardabschläge verwenden. Das
System berücksichtigt bei der automatischen Preisfindung auch die Abschläge, die unter den
jeweiligen Umständen gelten, und sucht nach gültigen Konditionssätzen. Bei
Gruppenabschlägen (beispielsweise zu Material- oder Preisgruppen) müssen Sie die Gruppe
zunächst im entsprechenden Kunden- oder Materialstammsatz zuordnen, bevor die
automatische Preisfindung stattfindet.
Weiterführende Informationen
Detailliertere Informationen zu diesen Abschlägen erhalten Sie von Ihrem Systemadministrator.
Er kann Ihnen sagen, wie die einzelnen Abschläge im System eingerichtet werden. Bei der
Auftragsabwicklung selbst können Sie außerdem von jedem Preiselement im Beleg zu anderen
Bildern verzweigen, die weitere Informationen enthalten. Beispielsweise können Sie sich einige
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Verwendung
Daten anzeigen lassen - wie den relevanten Konditionssatz und Informationen zur Preisstaffel
usw. -, mit denen das System Preiselemente berechnet.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Frachtkosten
Frachtkosten
Verwendung
Sie können Frachtkosten an Ihre Kunden weitergeben, indem Sie besondere Konditionsarten für
Versand- und Frachtkosten verwenden. Die SD-Standardversion enthält vordefinierte
Konditionsarten auf der Grundlage der Incoterms.
Incoterms
Incoterms sind international anerkannte Versandbedingungen, die die Verpflichtungen sowohl
des Lieferanten als auch des Empfängers festlegen. Eine verbreitete Versandbedingung ist zum
Beispiel FOB (Frei an Bord). Sie kann noch genauer spezifiziert werden, indem man den
Verladehafen hinzufügt, zum Beispiel FOB Boston.
Sie können Konditionssätze auf zweierlei Grundlage erstellen:
·
nur auf der Grundlage des Incoterms Teil 1 (zum Beispiel FOB) oder
·
auf der Grundlage des Incoterms Teil 1 + 2 (zum Beispiel FOB und Boston).
Frachtkonditionen
Die R/3-Standardversion von SAP sieht zwei vordefinierte Frachtkonditionen vor.
·
Die erste (Konditionsart KF00) gilt für jede Position eines Verkaufsbelegs. Bei der
automatischen Preisfindung sucht das System nach gültigen Konditionssätzen, die für
diese Frachtkondition gelten.
·
Die zweite Frachtkondition (HD00) kann nur auf einen ganzen Beleg angewendet
werden. Diese Fracht wird während der Auftragsabwicklung manuell eingegeben.
Weitere Informationen zur manuellen Erfassung von Frachtkonditionen finden Sie in Manuelle
Preisfindung [Seite 34].
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SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Verkaufssteuern
Verkaufssteuern
Verwendung
Die Standardversion des Systems R/3 von SAP sieht Konditionsarten vor, die landesspezifische
Steuern festlegen. Es gibt beispielsweise Konditionsarten für Mehrwertsteuer (MwSt) zur
Verwendung in einigen Europäischen Ländern. Zur Steuerermittlung für die USA enthält die
Standardversion Konditionsarten für Verkaufssteuern auf den Ebenen "State", "County" und
"City", sowie für Steuern auf der Grundlage von Steuerstandort-Codes ("Tax Jurisdiction
Codes").
Automatische Mehrwertsteuerberechnung
Bei der automatischen Mehrwertsteuerberechnung werden die folgenden Faktoren
berücksichtigt:
·
die Art des Geschäftsvorfalls (Inlands- oder Auslandsgeschäft)
·
die Steuerklassifikation des Warenempfängers (beispielsweise sind gemeinnützige
Organisationen von der Mehrwertsteuer befreit).
·
die Steuerklassifikation des Materials (einige Produkte werden nicht besteuert, andere
unterliegen niedrigeren Steuersätzen).
Mithilfe dieser Kriterien wird der Steuersatz für jede Position im Kundenauftrag ermittelt. Im
Customizing wird für den Steuersatz eine eigene Konditionsart eingerichtet (Steuern auf
Verkäufe und Einkäufe).
Steuerklassifikation Material
Die Steuerklassifikation für ein Material wird im Materialstammsatz angegeben. Bei der
Auftragsabwicklung wird dann die Steuerklassifikation automatisch in den Verkaufsbeleg
übernommen.
Steuerklassifikation Kunde
Die Steuerklassifikation für einen Kunden wird im Kundenstammsatz angegeben. Bei der
Auftragsabwicklung wird dann die Steuerklassifikation automatisch in den Verkaufsbeleg
übernommen.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Voraussetzungen für die automatische Preisfindung
Voraussetzungen für die automatische Preisfindung
Folgende Grundvoraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die automatische Preisfindung
durchgeführt werden kann:
·
Für jede Konditonsart, die das System automatisch anwenden soll, müssen bereits
Konditionssätze bestehen. Weitere Informationen zum Anlegen und Pflegen von
Konditionssätzen finden Sie in Konditionssätze [Seite 40].
·
Bei Bedarf müssen die Daten im entsprechenden Kunden- und Materialstammsatz
gepflegt werden. Wenn Sie für bestimmte Kunden- oder Materialgruppen Abschläge
verwenden möchten, kann das System die automatische Preisfindung nur durchführen,
wenn die Gruppen im entsprechenden Kunden- bzw. Materialstammsatz festgelegt
worden sind.
Materialstammdaten
Die preisrelevanten Felder im Materialstammsatz befinden sich im in den Bildern Vertrieb:
VerkOrg 1 und Vertrieb: VerkOrg 2.
·
Steuerklassifikation: Sie gibt an, inwieweit das Material einer Verkaufssteuer unterliegt.
·
Preismaterial: In diesem Feld können Sie ein Material angeben, das als Vorlage zur
Preisfindung dient. Wenn Sie eine Vorlage angeben, verwendet das System bei der
automatischen Preisfindung alle Konditionssätze, die für das Vorlagematerial gelten.
·
Materialgruppe: Eine Materialgruppe ist eine Gruppierung von Materialien, für die der
gleiche Konditionssatz gelten soll. Mit einer Materialgruppe können Sie zum Beispiel
einen Abschlag festlegen, der für eine bestimmte Artikelgruppe gelten soll.
·
Skonto: In diesem Feld können Sie angeben, ob das Material einem Skonto unterliegt
oder nicht.
Kundenstammdaten
Die meisten für die Preisfindung relevanten Felder des Kundenstammsatzes erscheinen auf der
Registerkarte Aufträge bei den Vertriebsdaten.
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·
Kundenschema: Hier wird das Kalkulationsschema für einen bestimmten Kunden
eingegeben. Die Kalkulationsschemata werden im SD-Customizing angelegt und
gepflegt. Bei der Auftragsabwicklung bestimmt das Kalkulationsschema die Arten von
Preiselementen, die Sie verwenden können, und die Reihenfolge, in der sie bearbeitet
werden.
·
Preisliste: Preislistentypen ermöglichen es Ihnen, einen Materialpreis in einer
bestimmten Währung auf eine Kundengruppe anzuwenden. Beispielsweise können Sie
einen Preislistentypen festlegen, der für alle Großhandelskunden in einem Ihrer
Exportländer gilt.
·
Preisgruppe: Mit Preisgruppen können Sie einer bestimmten Kundengruppe Abschläge
gewähren.
·
Steuerklassifikation: (Die Steuerklassifikation finden Sie auf der Registerkarte Faktura.)
Hier pflegen Sie die Steuerklassifikationen für Ihren Kunden.
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preisfindungsbilder in Verkaufsbelegen
Preisfindungsbilder in Verkaufsbelegen
Verwendung
In den sogenannten Preisfindungsbildern werden Preisfindungsinformationen für alle
Verkaufsbelege angezeigt. Es gibt ein Preisfindungsbild für Preisfindungsinformationen auf
Belegkopfebene und eines für Preisfindungsinformationen auf Belegpositionsebene. Die in den
Preisfindungsbildern erscheinenden Konditionsarten und deren Reihenfolge werden im SDCustomizing gesteuert.
Preisfindungsbild Belegkopf
Auf Belegkopfebene findet keine automatische Preisfindung statt; daher verschafft Ihnen das
Preisfindungsbild für den Belegkopf vor allem einen Überblick über die Preiskalkulationen für alle
Belegpositionen. Es werden jedoch auch Informationen über besondere Konditionsarten
angezeigt, die Sie manuell auf Kopfebene anwenden können und die dann für alle
Belegpositionen gelten. Beispielsweise können Sie manuell einen Abschlag eingeben, der dann
entsprechend der Faktoren wie Auftragsmenge oder Gewicht automatisch auf die verschiedenen
Positionen verteilt wird. Weitere Informationen über solche sogenannten Kopfkonditionen finden
Sie unter Frachtkosten [Seite 28].
Preisfindungsbild Belegpositionen
Das Positionspreisbild zeigt Details zu jedem Preiselement an. Beispielsweise erhalten Sie für
jede Auftragsposition die Beträge, Währungen und Maßeinheiten, auf deren Basis die
Preisfindung durchgeführt wurde.
Preiselemente in Preisfindungsbildern
Die Art und Reihenfolge der Preiselemente auf Preisbildern werden im SD-Customizing
festgelegt. Ihr Systemadministrator definiert, mit welchen Konditionsarten Sie arbeiten können
und in welcher Reihenfolge sie erscheinen.
Beispiel
Es sind verschiedene Preiselemente (Preise, Abschläge, Zuschläge) und Zwischensummen
nacheinander angeordnet. Beispielsweise wird für alle Abschläge, die in diesem Fall angewendet
werden, eine Zwischensumme gebildet, bevor der Zuschlag für Frachtkosten addiert wird.
Danach kalkuliert das System die anwendbare Verkaufssteuer und gibt schließlich den Nettowert
für den Auftrag aus.
Statistische Preiselemente
Die statistischen Preiselemente - wie Skonto, Verrechnungspreis und Deckungsbeitrag - haben
rein informativen Charakter und wirken sich nicht auf den Nettoauftragswert aus. Sie erscheinen
am Ende des Preisbildes.
Preisfindungsbilder auswählen
Wenn Sie an einem Beleg arbeiten, können Sie auf die jeweiligen Preisbilder wie folgt
verzweigen:
·
Für das Kopfpreisbild wählen Sie Springen ® Kopf ® Konditionen.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preisfindungsbilder in Verkaufsbelegen
·
32
Für das Preisbild einer Position markieren Sie die entsprechende Belegposition und
wählen Springen ® Position ® Konditionen.
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Kopf- und Positionskonditionen
Kopf- und Positionskonditionen
Verwendung
In der Standardversion gibt es Konditionsarten, die ausschließlich auf Kopfebene verwendet
werden können, sogenannte Kopfkonditionen, und Konditionsarten für die Positionen, sogenannte
Positionskonditionen. Daneben gibt es in der Standardversion einige Konditionsarten, die sowohl auf
Kopf- als auch auf Positionsebene verwendet werden dürfen, wie z.B. Prozent vom Brutto
(RA01), Absolutrabatt (RB00) oder Gewichtsrabatt (RD00).
Kopfkonditionen
Da für Kopfkonditionen keine automatische Preisfindung durchgeführt werden kann, können Sie
in der Standardversion keine Konditionssätze für sie anlegen. Kopfkonditionen werden bei der
Auftragsabwicklung manuell eingetragen. In der SAP-Standardversion sind folgende
Kopfkonditionen vordefiniert:
·
Prozentrabatt (HA00)
·
Absolutrabatt (HB00)
·
Fracht (HD00)
·
Auftragswert (HM00)
Positionskonditionen
In der SAP-Standardversion sind die Konditionsarten mehrheitlich als Positionskonditionen
definiert. Beispiele für Positionskonditionen sind:
·
Material (K004)
·
Kunde/Material (K005)
·
Kundenrabatt (K007)
·
Materialpreis (PR01)
Kopf- und Positionskonditionen anzeigen
Alle Konditionsarten, die bei der Preisfindung eines Verkaufsbelegs berücksichtigt werden,
können Sie sich detailliert anzeigen lassen.
·
Auf dem Kopfpreisbild wählen Sie Konditionsdetail. Es werden die Daten angezeigt, die
zur Ermittlung des Konditionsbetrags herangezogen werden (z.B. Informationen zur
Preisstaffel, zur Mengenumrechnung, zur Staffelbasis, zur Belegwährung usw.). Vom
Detailbild können Sie in den speziellen Konditionssatz verzweigen, indem Sie
Konditionssatz wählen.
·
Entsprechend wählen Sie auf dem Positionspreisbild Konditionsdetail. In den speziellen
Konditionssatz können Sie verzweigen, indem Sie Konditionssatz wählen.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Manuelle Preisfindung
Manuelle Preisfindung
Verwendung
Während der Auftragsabwicklung können Sie die Preisfindung sowohl auf Kopf- als auch auf
Positionsebene manuell bearbeiten. Die Möglichkeiten zur manuellen Bearbeitung des
Preisbildes hängen von den einzelnen Konditionsarten ab. Im Customizing wird für jede
Konditionsart der Grad ihrer Manipulierbarkeit genau definiert. Folgende Möglichkeiten bestehen
dabei:
·
Eine Konditionsart hat keine Einschränkungen hinsichtlich ihrer manuellen Bearbeitung
(das gilt beispielsweise für die Eingabe der Frachtkosten).
·
Manuelle Eingaben haben Priorität vor automatisch ermittelten Preisfindungsergebnissen
oder umgekehrt.
·
Eine Konditionsart ist prinzipiell nicht manuell bearbeitbar (das gilt zum Beispiel für
automatisch ermittelte Verkaufssteuern).
Maßnahmen zur manuellen Bearbeitung
Je nachdem, inwieweit die manuelle Bearbeitung einer Konditionsart zulässig ist, können Sie das
Ergebnis der Preisfindung durch folgende Maßnahmen beeinflussen:
·
Sie können den Konditionsbetrag korrigieren.
·
Sie können ein Preiselement löschen.
·
Sie können neue Preiselemente aufnehmen.
In einem Verkaufsbeleg können Preiselemente nur dann manuell eingegeben werden, wenn
entsprechende Konditionsarten im System definiert sind, und wenn eine manuelle Bearbeitung
zulässig ist.
Konditionen manuell aufnehmen
Sie können die Preisfindung sowohl auf Kopf- als auch auf Positionsebene durch die Aufnahme
von Preiselementen manuell beeinflussen.
Positionskonditionen manuell aufnehmen
Gehen Sie folgendermaßen vor, um auf dem Preisbild einer Auftragsposition z.B. einen
manuellen Kundenrabatt aufzunehmen:
1. Wählen Sie auf dem Preisbild des Auftrags Zeile einfügen.
Sie gelangen auf das Datenbild, auf dem Sie eine zusätzliche Kondition anlegen können.
2. Geben Sie den Kundenrabatt K007 in das Feld Konditionsart ein.
3. Geben Sie im Feld Betrag einen Prozentsatz ein.
4. Wählen Sie ENTER.
Das System fügt die neue Kondition automatisch an der Stelle ein, wo sie nach der im
entsprechenden Kalkulationsschema festgelegten Reihenfolge hingehört.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Manuelle Preisfindung
Sie können auf dem Preisbild einer Belegposition Preise aktualisieren wählen. Dafür
müssen Sie eine Preisfindungsart wählen. Entsprechend Ihrer gewählten
Preisfindungsart werden die Preise aktualisiert.
Kopfkonditionen manuell aufnehmen
Verfahren Sie beim Aufnehmen von Kopfkonditionen auf dem Kopfpreisbild nach der für die
Positionskonditionen beschriebenen Vorgehensweise. Sie müssen jedoch danach die
Preisfindung aktivieren, indem Sie Aktivieren wählen. Bei der Aktivierung der Kopfkondition wird
der Konditionswert proportional auf die verschiedenen Verkaufsbelegpositionen verteilt. Diese
Verteilung kann auf der Basis des Auftragswertes jeder einzelnen Position oder anderer Kriterien
geschehen, je nachdem wie dies im SD-Customizing festgelegt wurde. Weitere Informationen zur
Verteilung von Kopfkonditionen finden Sie unter Voraussetzungen für die automatische
Preisfindung [Seite 30].
Konditionen in Preisbildern ändern
Je nach Konfiguration der Konditionsarten in Ihrem System können Sie automatisch ermittelte
Preise auf dem Positionspreisbild ändern. Sofern Änderungen zugelassen sind, können Sie z.B.
folgende Daten ändern:
·
Den Konditionsbetrag (z.B. den Betrag eines Preises oder den Prozentsatz eines
Abschlags).
·
die Währung, in der ein Betrag berechnet wird.
·
die Mengeneinheit, mit der der Betrag berechnet wird.
Einige Konditionsarten können üblicherweise nicht manuell geändert werden (z.B.
Verkaufssteuern und Skonto).
Kopfkonditionen können nicht auf Positionsebene und Positionskonditionen können
nicht auf Kopfebene aufgenommen oder geändert werden. Konditionen, die
gleichzeitig als Kopf- und als Positionskondition definiert sind, können auf beiden
Ebenen bearbeitet werden.
Konditionen im Kopf- oder Positionspreisbild löschen
In der Standardversion können Sie die meisten Konditionsarten in den Preisbildern wieder
löschen. Im SD-Customizing kann für jede Konditionsart festgelegt werden, ob sie gelöscht
werden darf oder nicht.
Zum Löschen stellen Sie den Cursor auf die entsprechende Kondition und wählen Zeile löschen.
Das System ermittelt automatisch das neue Ergebnis für den gesamten Beleg.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Verteilung zwischen Kopf und Position
Verteilung zwischen Kopf und Position
Verwendung
Kopfkonditionen gelten für alle Positionen eines entsprechenden Belegs und werden automatisch
auf die Positionen verteilt. Bei einer Kopfkondition kann es sich um einen Prozentsatz oder einen
festen Betrag handeln. Wenn Sie eine prozentuale Kopfkondition, z.B. ein Abschlag von 2%,
angeben, gilt dieser Prozentsatz automatisch für alle Positionen des Belegs. Handelt es sich bei
der Kopfkondition um einen festen Betrag, existieren zwei Varianten, diesen Betrag auf die
Positionen zu verteilen:
Der Konditionswert einer Kopfkondition wird
·
entweder anteilig auf die Positionen verteilt oder
·
pro Position vergeben
Die Verteilung der absoluten Kopfkonditionen wird durch das Feld Gruppenpreis je Konditionsart
bestimmt. Im Standard ist die Konditionsart HB00 als Kopfkondition und als Gruppenkondition
gekennzeichnet, die Konditionsart RB00 ist nur als Kopfkondition gekennzeichnet:
Konditionsart
Beschreibung
HB00
Kopfabschlag wird anteilig verteilt, weil als Kopf- und Gruppenkondition
gekennzeichnet
RB00
Vergibt den Kopfabschlag für jede Position, weil nur als Kopfkondition
gekennzeichnet
Beispiel
Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung von Kopfkonditionen nach den zwei
unterschiedlichen Varianten. Wird ein absoluter Wert mit Konditionsart RB00 vorgegeben, wird er
als Kopfkondition auf jeder Position als Ganzes wiederholt. Im gezeigten Beispiel erscheint der
absolute Wert des Abschlags von DM 90,-- in jeder Position. Der Gesamtwert der Kondition für
den Beleg ist dann DM 270,--. Wird der Wert dagegen wertanteilig auf die Positionen verteilt
(Konditionsart HB00), so wird er proportional z.B. zur Auftragsmenge einer Position berechnet. In
diesem Beispiel wird der absolute Abschlag von DM 90,-- anteilig auf die Positionen verteilt. Der
Gesamtwert der Kondition beträgt für diesen Beleg also DM 90,--.
Die Verteilung einer absoluten Kopfkondition ist nicht nur auf Wert-Basis möglich.
Man kann im Customizing für den Vertrieb auch einstellen, daß die Verteilung nach
Gewicht oder Volumen der einzelnen Positionen erfolgt. Die Basis für die Verteilung
wird im Kalkulationsschema im Feld Basisformel angegeben.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Verteilung zwischen Kopf und Position
Berechnung von Kopfkonditionen auf Positionsebene
1. Ein Wert wird pro Position vorgegeben
2. Ein Wert wird wertanteilig auf die
Positionen verteilt
Belegkopf
Belegkopf
KArt Bezeichnung Betrag
Konditionswert
RB00 Absolutrabatt
90
270
.
.
Position 10
.
RB00
30 ST 90
.
Position 20
RB00 10 ST 90
Position 30
RB00 5 ST
KArt Bezeichnung Betrag Konditionswert
HB00 Absolutrabatt
90
90
.
.
Position 10
HB00 30 ST 60
Position 20
HB00 10 ST 20
90
Position 30
HB00 5 ST 10
Bei der Verteilung von absoluten Beträgen kann es zu Rundungsdifferenzen
kommen. Diese gleicht das System automatisch aus, in dem der größeren Position
der Rest zugeschlagen wird, so daß die Werte im Kopf mit den Summen der Werte
der Positionen identisch sind.
Beispiel:
Eine Position hat den Nettowert 200,-DEM die zweite Position hat den Wert 100,DEM. Es soll ein Kopfzuschlag von 10,- DEM verteilt werden. Das System stellt in
die erste Position einen Zuschlag von 6,67 DEM, in die zweite Position einen
Zuschlag von 3,33 DEM ein.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Neue Preisfindung durchführen
Neue Preisfindung durchführen
Verwendung
Sie können in einem Verkaufs- oder Fakturabeleg eine neue Preisfindung durchführen. Dafür
steht Ihnen auf den Konditionsbildern auf Kopf- und Positionsebene die Funktion Preise
aktualisieren zur Verfügung.
In vielen Fälle ist es dabei erwünscht, etwa nur die Steuern oder Frachten neu zu ermitteln oder
trotz Neubewertung manuelle Konditionen zu erhalten. Deshalb können Sie bei der neuen
Preisfindung die Preisfindungsart in einem Dialogfenster bestimmen.
Die Funktion 'Preise aktualisieren' kann im Menü bei Bearbeiten -> Neue Preisfindung Beleg
auch ohne Dialogfenster durchgeführt werden(bei Transaktion VA01 und VA02). In diesem Fall
gilt die Preisfindungsart, die im Customizing dem Kalkulationsschema zugeordnet ist. Ist dort
kein Wert angegeben, gilt die Preisfindungsart 'B'.
Die Auswahl der Preisfindungsart ist auch für Massenänderungen mittels Transaktion VA05
möglich.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsanalyse
Konditionsanalyse
Verwendung
Wenn Sie mit einem Verkaufsbeleg arbeiten, können Sie vom Positionspreisbild in eine
Konditionsanalyse verzweigen. Sie erhalten eine Liste aller für die Position geltenden
Konditionen und einen kurzen Überblick über die Vorgänge bei der automatischen Preisfindung.
Mit Hilfe dieser Informationen können Sie prüfen, wie die einzelnen Preiselemente der Position
im System berechnet wurden.
Informationen in der Konditionsanalyse
Die Oberfläche der Analyse besteht aus einem dreigeteilten Bild.
Im linken Bildteil werden in einem Übersichtsbaum die vier Ebenen der Preisfindung dargestellt.
Sie bestehen aus:
·
Kalkulationsschema
·
Konditionsarten
·
Zugriffe
·
eventuell gefundener Konditionssatz
Im rechten oberen Bildteil erhalten Sie die jeweilige Detailinformation zu der Ebene im
Übersichtsbaum, auf der Sie positionieren:
·
Auf der Ebene der Konditonsart erhalten Sie die Information über die Anzahl der Zugriffe und
warum Zugriffe nicht durchgeführt wurden. Wenn eine Bedingung für eine Konditionsart im
Kalkulationsschema nicht erfüllt ist, erhalten Sie mit der Auswahl Information die Möglichkeit,
sich die Routinen anzuzeigen.
·
Auf der Ebene der Zugriffe erhalten Sie die Information mit welchen Feldern ein Zugriff
arbeitet. Mit der Auswahl der technischen Sicht erhalten Sie die Feldnamen eines Zugriffs.
·
Auf der Ebene des Konditionssatzes können Sie in den zugehörigen Konditionssatz
verzweigen.
Im rechten unteren Bildteil erhalten Sie zusätzliche Dokumentation für die Ebenen Kondition
und Zugriff, wenn die Information im Detailbild nicht ausreicht.
April 2001
39
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze
Konditionssätze
Verwendung
In diesem Abschnitt werden die Aufgaben für die Preisfindung beschrieben, die täglich in der
Auftragsabwicklung anfallen. Insbesondere wird erklärt, wie Sie in Ihrem System unter
Verwendung von Konditionssätzen Informationen zur Preisfindung anlegen und pflegen.
Funktionen der Konditionssätze
Mithilfe von Konditionssätzen werden im System Daten zur Preisfindung abgelegt und abgerufen.
Sämtliche im Alltag anfallenden Preiselemente - Preise, Abschläge, Zuschläge für Fracht und
Steuern -, die Sie verwenden wollen, müssen als Konditionssätze im System gespeichert
werden. Sie können für beliebige Gültigkeitszeiträume beliebig viele Konditionssätze für
Preiselemente definieren.
Sie legen für alle Preiselemente, die bei der Preisfindung automatisch berücksichtigt werden
sollen, Konditionssätze an. Bei der Belegbearbeitung übernimmt das System die entsprechenden
Daten aus den Konditionssätzen und ermittelt daraus die Beträge für die jeweiligen
Preiselemente (Preise, Zu- und Abschläge) sowie den Endbetrag für den Verkaufsbeleg.
Organisationsebene
Preiselemente werden in der Regel auf der Ebene der Verkaufsorganisation und des Vertriebswegs
geführt. Beim Anlegen von Konditionssätzen müssen Sie deshalb stets die Organisationsebene
angeben. Bei Konditionssätzen für Preisgruppen, Frachtkosten und kundenindividuelle Preise
und Rabatte müssen Sie außerdem die Sparte angeben. Dadurch besteht bei diesen
Preiselementen die Möglichkeit, Konditionen nach Produktgruppen anzulegen.
Konditionssätze anlegen mit Vorlage
Wenn im System bereits Konditionssätze angelegt sind, die sich nur wenig von den
Konditionssätzen unterscheiden, die Sie anlegen möchten, können Sie diese Konditionssätze mit
Vorlage anlegen. Durch das Anlegen von Konditionssätzen mit Vorlage wird der
Erfassungsaufwand erheblich reduziert. Diese Vorgehensweise ist besonders hilfreich, wenn Sie
Konditionssätze anlegen möchten, die ähnliche Daten wie die Vorlage haben, sich jedoch im
Gültigkeitszeitraum von der Vorlage unterscheiden.
Sie können alle Angaben eines Konditionssatzes überschreiben und ihn dadurch als Vorlage
benutzen. Durch das Sichern eines überschriebenen Konditionssatzes wird im System ein
eigener Konditionssatz erzeugt.
·
Materialpreise können auch direkt im Materialstammsatz gepflegt werden. Wählen
Sie dazu im Materialstammsatz Zusätze ® Vertriebszusätze ® Verkaufspreis auf den
Bildern Vertrieb 1, Vertrieb 2, oder Vertriebstext. (Dazu müssen Sie zuvor die
entsprechenden Sichten auswählen.)
Pflege von preisfindungsrelevanten Stammdaten
Bei der Kundenauftragsbearbeitung kann das System bestimmte Konditionssätze nur bearbeiten,
wenn die entsprechenden Daten im Debitorenstammsatz oder im Materialstammsatz gepflegt
sind. Wenn Sie z.B. für verschiedene Kunden unterschiedliche Preislistenpreise berechnen
möchten, müssen Sie die entsprechende Preisliste im jeweiligen Debitorenstammsatz eintragen.
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SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionssätze
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionspflege
Konditionspflege
Verwendung
Die Konditionspflege hat zu Release 4.6A eine neue Pflegeoberfläche erhalten. Die neue
Oberfläche soll eine auf Merkmale (z.B auf den Kunden bezogene) bezogene
Massenpflege von Konditionen ermöglichen. Sie können dazu Konditionssätze
konditionsarten- und konditionstabellenübergreifend pflegen. Sie sollen z.B. für einen
Kunden sowohl alle Preise für Materialien als auch die entsprechenden Zu- und Abschläge
in einem Arbeitsschritt pflegen können.
Als Einstieg in die Konditionspflege dient die Funktion der Konditionsliste, die schon früher
eine konditionsarten- und konditionstabellenübergreifende Selektion ermöglichte, die aber
nicht für eine Massenpflege vorgesehen war. Unterschiedliche Konditionslisten werden
Ihnen im Standard in dem Bereichsmenü COND_AV zur Pflege von Konditionen
angeboten. Sie können dieses Standardmenü kopieren und für Ihre Bedürfnisse erweitern.
Außerdem wird der Aufbau von Bereichsmenüs und deren Zuordnung zu Mitarbeitern für
die Konditionspflege genutzt. Ein Beispiel dazu:
Sie haben in Ihrem Unternehmen Mitarbeiter, die für die Konditionsvereinbarungen
von bestimmten Kunden zuständig sind.
Sie nehmen eine vorhandene oder eine neu angelegte Konditionsliste (im Standard nutzt
die Konditionsliste Konditionen zum Kunden den Kunden als Selektionskriterium) und
bestimmen für diese im Selektionsbild die entsprechenden Kunden. Mit Springen ® als
Selektionsvariante sichern erhalten Sie eine Selektionsvariante für die Konditionsliste.
Im Bereichsmenü können Sie nun die Konditionsliste mit der gewünschten
Selektionsvariante einbinden, und der zuständige Sachbearbeiter kann sich diese Pflege
im Bereichsmenü zuordnen. So kann er sich komfortabel seinen Arbeitsbereich zuordnen.
Der Sachbearbeiter kann auf einem Bildschirm alle Preise, Zu- und-Abschläge für seine
Kunden pflegen.
Die Selektion von Konditionssätzen mit Konditionslisten ist möglich für das
· Anlegen
· Anlegen mit Vorlage
· Ändern
· Anzeigen
von Konditionssätzen.
Sie können auch immer noch gezielt für eine Konditionsart Konditionssätze pflegen.
Das ist z.B. dann notwendig, wenn Sie neue Konditionsarten definieren und diese nicht in
der Selektion über Konditionslisten berücksichtigen.
42
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionspflege
Das Anlegen von Konditionen für eine Konditionsart ist im folgenden Kapitel Pflege mit
Selektion über Konditionsart [Seite 51] exemplarisch beschrieben.
I
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze pflegen
Konditionssätze pflegen
1. Einstieg im Navigationsbaum
Der Einstieg für die neue (ab Release 4.6A) Pflegeoberfläche erhalten Sie über das
Navigationsmenü.
Wählen Sie dazu: Vertrieb -> Stammdaten -> Konditionen
Dort werden Ihnen die folgenden neuen Transaktionen angeboten:
Konditionen anlegen (Transaktion VK31)
Konditionen anlegen mit Vorlage (Transaktion VK34)
Konditionen ändern (VK32)
Konditionen anzeigen (VK33)
Die Pflege mit dem Einstieg über die Konditionsart erreichen Sie über: Vertrieb ->
Stammdaten -> Selektion über Konditionsart
2. Auswahl der gewünschten Konditionsliste
Wählen Sie nun eine der Transaktionen aus, z.B. Konditionen anlegen mit Vorlage dann
gelangen Sie zu einem Navigationsbaum, indem Ihnen im Standard 18 Konditionslisten zur
Selektion und Pflege von Konditionssätzen zur Auswahl angeboten werden. Im Mittelpunkt steht
dabei die im folgenden als erstes beschriebenen Konditionslisten zur Pflege von
Konditionen.
Konditionslisten zur Pflege von Konditionen (konditionsarten- und
konditionstabellenübergreifend):
Die Pflege von Konditionen benutzt folgende neue Konditionslisten, deren voreingestellte
Selektion keine Konditionsart vorgibt:
·
Selektion zum Kunden mit der Konditionsliste 28 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK28)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 030 (Kunde/Materialgruppe)
Konditionstabelle 305 (Kunde/Material mit Freigabestatus)
Konditionstabelle 307 (Kunde mit Freigabestatus)
·
Selektion zum Material mit der Konditionsliste 15 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK15)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 004 (Material)
Konditionstabelle 304 (Material mit Freigabestatus)
·
Selektion zur Kundenhierarchie mit der Konditionsliste 30 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK30) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 064 (Kundenhierarchie)
Konditionstabelle 065 (Kundenhierarchie/Material)
44
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionssätze pflegen
Mit dem Betätigen der rechten Maustaste können Sie sich über den Aufbau einer
Konditionsliste und der verwendeten Konditionstabellen informieren.
Über die rechte Maustaste oder Doppelklick führen Sie die Konditionsliste zur Selektion aus.
Die bisherigen Möglichkeiten der Konditionspflege wurden in die neue Pflege integriert. Aber
auch hier können Sie die vorgeschlagene Konditionsart bei der Selektion entfernen, um eine
konditionsarten- und konditionstabellenübergreifende Pflege zu erreichen. Es stehen Ihnen dazu
folgende Konditionstabellen zur Verfügung:
Konditionslisten zur Pflege von Preisen:
·
Selektion zum Materialpreis mit der Konditionsliste 15 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK15) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 004 (Material)
Konditionstabelle 304 (Material mit Freigabestatus)
·
Selektion zur Preisliste mit der Konditionsliste 31 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK31)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 006 (Preislistentyp/Währung/Material)
Konditionstabelle 306 (Preislistentyp/Währung/Material mit Freigabestatus)
·
Selektion zu kundenindivduellen Preisen mit der Konditionsliste 16 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK16) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 005 (Kunde/Material)
Konditionstabelle 305 (Kunde/Material mit Freigabestatus)
Konditionslisten zur Pflege von Zu- und Abschlägen:
·
Selektion zum Kunden mit der Konditionsliste 17 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK17)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 007 (Sparte/Kunde)
Konditionstabelle 307 (Kunde mit Freigabestatus)
·
Selektion zum Material mit der Konditionsliste 04 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK04)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 004 (Material)
Konditionstabelle 304 (Material mit Freigabestatus)
·
Selektion zur Preisgruppe mit der Konditionsliste 19 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK19)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 020 (Sparte/Preisgruppe)
·
Selektion zur Materialgruppe mit der Konditionsliste 020 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK20) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 029 (Materialgruppe)
·
Selektion zu Kunde/Material mit der Konditionsliste 21 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK21) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 005 (Kunde/Material)
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze pflegen
Konditionstabelle 305 (Kunde/Material mit Freigabestatus)
·
Selektion zu Kunde/Materialgruppe mit der Konditionsliste 22 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK22) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 030 (Kunde/Materialgruppe)
·
Selektion zu Preisgruppe/Material mit der Konditionsliste 23 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK23) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 032 (Preisgruppe/Material)
·
Selektion zu Preisgruppe/Materialgruppe mit der Konditionsliste 24 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK24) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 031 (Preisgruppe/Materialgruppe)
Konditionslisten zur Pflege von Frachten:
·
Selektion zu Incoterms mit der Konditionsliste 03 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK03)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 033 (Incoterms)
Konditionstabelle 034 (Incoterms Teil 1 + 2)
Konditionslisten zur Pflege von Steuern:
·
Selektion zu MWST/ATX1 mit der Konditionsliste 25 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK25)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 024 (Steuern Inlandl)
Konditionstabelle 011 (Steuern Export)
·
Selektion zu Kanada/USA mit der Konditionsliste 26 (interner Name: /1SDBF12L/RV14AK26)
mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 040 (Land/Staat/Kundenklassifikation 1/Materialklassifikation 1)
Konditionstabelle 078 (Abgangsland/Empfangsland)
·
Selektion zu I.E.P.S Mexiko Selektion mit der Konditionsliste 27 (interner Name:
/1SDBF12L/RV14AK27) mit folgenden Konditionstabellen:
Konditionstabelle 002 (Steuern Inland)
3. Selektionsbild ausfüllen
Sie gelangen nun auf ein Selektionsbild, in das Sie konkrete Selektionsvorgaben, z.B. eine
Anzahl von Kunden oder Materialien, eingeben können.
Sie haben die Möglichkeit, das Selektionsbild auszuführen ohne es anzuzeigen, eventuell
sogar mit einer vorgebenen Selektionsvariante (siehe Kapitel kundeneigene Erweiterungen).
4. Konditionspflege im Konditionsübersichtsbild
Sie müssen bei der Pflege zwischen dem Übersichtsbild und dem Schnellerfassungsbild
unterscheiden. Das im folgende beschriebene Übersichtsbild erreichen Sie zuerst. Es kann zur
Pflege von Konditionen beim Ändern von Konditionen und beim Anlegen mit Vorlage (auch
beim Anzeigen, das im Folgenden bei der Beschreibung der Konditionspflege nicht berücksichtigt
46
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionssätze pflegen
wird) benutzt werden. Für das Anlegen von Konditionen müssen Sie sich für eine der im
Übersichtsbild vorgegebenen Konditionstabellen entscheiden. Betätigen Sie nun die Ikone für
das Anlegen neben der Kurzbezeichnung der Felder der Konditionstabelle(farblich
hervorgehoben). Sie gelangen nun auf das Schnellerfassungsbild das anschließend beschrieben
wird.
Beachten Sie, daß beim Anlegen mit Vorlage immer neue Sätze angelegt werden.
Deshalb ist der Erfasser und das Datum der Erfassung immer neu gesetzt. Sollten sie
mehr Konditionssätze selektiert haben, als Sie neu anlegen möchten, können Sie
Konditionssätze aus der Selektion herauslöschen. Beim Ändern dagegen bedeutet
Herauslöschen aus der Liste, daß der Satz tatsächlich gelöscht wird.
Nach der Ausführung der Selektionen gelangen Sie z.B. bei der Transaktion VK32 (Konditionen
ändern) auf das Übersichtsbild der Konditionen. Dort werden Ihnen die Konditionssätze zur
Pflege aufgelistet. Im Kopf der Liste wird versucht maximal drei Felder, die für alle Sätze gleich
sind, anzuzeigen, z.B. die Verkaufsorganisation. Die Auflistung bildet zu jeder Konditionstabelle
eine Gruppe von Konditionsätzen, die zu der jeweiligen Konditionstabelle gehören. Die
Überschrift für jede Gruppe von Konditionen besteht aus der Überschrift der Feldbezeichnungen
der Konditionstabellen und ist farblich hevorgehoben.
Es stehen Ihnen alle Möglichkeiten der Preispflege zur Verfügung. Als Neuerungen gegenüber
der bisherigen Konditionspflege ist zu nennen:
·
Konditionsarten- und konditionstabellenübergreifende Pflege in einem Bildschirm. So könnte
z.B. der Gültigkeitszeitraum für Konditionen unterschiedlicher Konditionsarten oder -tabellen
gemeinsam abgeändert werden.
·
kontextsensitive rechte Maustaste, äquivalent zu der Auswahl von Ikonen
·
Auswahl von Feldern für die tabellarische Pflege mit der Wahl einer der folgenden
Bildschirmvarianten:
alle Felder
Grenzwerte für die Preisfindung
Gültigkeitszeitraum
Konditionsbetrag
Plandaten
Steuerdaten
Steuerungsdaten
Verwaltungsdaten
Zahlungsbedingung
Sie können eigene Bildschirmvarianten definieren. Die Pflege von neuen
Bildschirmvarianten wird im nächsten Kapitel Kundeneigene Erweiterungen beschrieben.
·
Preissimulation (Beschreibung siehe unten)
·
Registerkarten mit folgenden Detailbildern:
Gültigkeitszeiträume
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze pflegen
Staffeln
Konditionstexte
Schlüssel
Simulation der Preisfindung
Wenn Sie die Folgen einer Preisänderung abschätzen wollen, steht Ihnen eine Preissimulation
zur Verfügung. Sie können dazu mehrere Konditionen auswählen und abändern und bevor Sie
die Änderungen sichern, können Sie eine Preisfindung simulieren, die Ihnen die Auswirkung der
Preisänderung anzeigt. Es wird dazu für einen Kiunden und ein Material eine Faktura simuliert.
Als Ergebnis erhalten Sie den alten und den neuen Nettowert gegenübergestellt. Sie können
ebenfalls den alten Deckungsbeitrag (Nettopreis minus Verrechnungspreis) mit dem neuen
vergleichen.
5. Neuanlage von Konditionen im Schnellerfassungsbild
Wenn Sie Konditionen anlegen wollen, wählen Sie auf dem Übersichtsbild die Ikone zum
Anlegen, bezogen auf eine Konditionstabelle. Sie gelangen nun auf das Schnellerfassungsbild.
Das Schnellerfassungsbild ermöglicht eine Neuanlage von Konditionen. Das kann immer nur für
eine Konditionstabelle erfolgen. Wenn allerdings Konditionsarten, die gleiche Konditionstabelle
besitzen, können Sie Konditionssätze zu unterschiedlichen Konditionsarten pflegen.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Kundeneigene Erweiterungen
Kundeneigene Erweiterungen
Konditionsliste mit Variante anlegen
Als Voraussetzung der nachfolgend beschriebenen Bereichsmenüerweiterung, kann es
notwendig sein, daß Sie neue Konditionlisten und/oder neue Selektionsvarianten für
Konditionslisten erstellen müssen.
Das Anlegen von Konditionslisten ist im Kapitel Konditionslisten anlegen [Seite 148] beschrieben.
Eine Selektionsvariante zu einer Konditionsliste erhalten Sie, wenn Sie eine Konditionsliste
ausführen (Transaktion V/LD), die Selektionsvorgaben angeben (z.B. eine Anzahl von Kunden)
und Springen ® als Variante sichern wählen.
Bereichsmenüs pflegen
Das Standardbereichsmenü für die Konditionspflege heißt COND_AV. Dieses sollten Sie aber
nicht abändern, sondern - falls gewünscht - kopieren und ergänzen.
Über Werkzeuge ® ABAP Workbench ® Entwicklung ® Weitere Werkzeuge ® Bereichsmenüs
(Transaktion SE43) können Sie eigene Bereichmenüs erstellen. Im eigenen Bereichsmenü
können Sie eine Baumstruktur erstellen (Informationen zur Pflege von Bereichsmenüs erhalten
Sie in der erweiterten Hilfe bei der Transaktion SE43). Für die Konditionspflege können Sie in der
Baumstruktur eine Konditionsliste mit oder ohne Variante zur Selektion einfügen. Außerdem
können Sie bestimmen, ob die Liste bei der Auswahl mit Doppelklick im Navigationsbaum des
Bereichsmenüs mit oder ohne Selektionsbild ausgeführt werden soll (Für die im Standard
vordefinierten Konditionslisten ist das Selektionsbild notwendig, da es immer Mußfelder gibt). Die
Konditionsliste steht Ihnen dann zur Selektion von Konditionssätzen für die Pflege über das
eigene Bereichsmenü zur Verfügung.
Sie wollen für einen Mitarbeiter eine Selektion zur Pflege von Konditionen zur Verfügung
stellen, die die Kunden, die dieser Mitarbeiter betreut, beinhaltet.
·
Sie führen die Konditionsliste 28 des Standards aus, der als Selektion Kunden beinhaltet.
·
Sie tragen in der Selektion die entsprechenden Kunden ein und sichern diese Selektion
als Variante.
·
Im Bereichsmenü, das Sie dem Mitarbeiter zuordnen, tragen Sie mit der Transaktion
SE43 den Namen der Konditionsliste und den Namen der Selektionsvariante ein.
Beachten Sie, daß als Name der Konditionsliste nicht die 28, die Sie bei der
Auswahl der Konditionsliste angegeben angegeben haben hier eingetragen wird,
sondern ein intern vergebener Name, der neben der 28 angegeben wird. Diesen Namen
erfahren Sie auch, wenn Sie sich die Konditionsliste anzeigen (Transaktion V/LC) lassen.
In unserem Beispiel lautet der Name /1SDBF12L/RV14AK28.
Mitarbeiter Bereichsmenü zuordnen
Die selbst erstellten Bereichsmenüs kann sich ein Mitarbeiter zuordnen. Er muß sich dazu in
einem Bereichsmenü befinden und dort Umfeld ® Bereichsmenü zuordnen wählen.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Kundeneigene Erweiterungen
In dem Bereichsmenü, das Sie zuordnen sind nur Aktivitäten unterstützt, die mit der Auswahl
von Konditionslisten arbeiten. Sie können hier also keine andere Aktivität einbinden, die z.B. eine
Transaktion verwenden.
Bildschirmvarianten definieren
Es stehen Ihnen im Standard Bildschirmvarianten zur Verfügung. Im Customizing können Sie
unter Allgemeine Einstellungen ® Anzeigeeigenschaften von Feldern ® Felder für
Anwendungstransaktion konfigurieren (Transaktion SHD0) eigene Bildschirmvarianten erstellen:
·
Wählen Sie dazu Springen ® Screenvarinaten.
·
Tragen Sie die Transaktion VK31 ein.
·
Tragen Sie als Programmnamen SAPMV13A ein.
·
Tragen Sie als Dynpornummer 3011 ein.
·
Wählen Sie Screenvariante anlegen.
Jetzt wird die gewählte Transaktion abgespielt. Pflegen Sie dabei die Reihenfolge und Breite
der Felder.
In einem zusätzlichen Dialogfenster können Sie Ihre gewünschte Feldauswahl vornehmen.
Dabei sind nicht alle Möglichkeiten, die angeboten werden, im Kontext der
Konditionspflege sinnvoll. So ist die Auswahl obligatorisch nicht möglich. Unterstützt sind
folgende Funktionen:
·
Spaltenreihenfolge
·
Spaltenbreite
·
Unsichtbarkeit
·
nur Ausgabe
Die Bildschirmvariante können Sie nun im Übersichtsbild der Konditionen zur Feldauswahl für die
tabellarische Darstellung der Konditionssätze auswählen.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Pflege mit Selektion über Konditionsart
Pflege mit Selektion über Konditionsart
Verwendung
Sie können ganz gezielt Konditionssätze für eine Konditionsart pflegen.
Konditionssätze anlegen
Am Beispiel eines Konditionssatzes für einen Materialpreis wird nachfolgend beschrieben, wie
Sie einen Konditionssatz mit der Vorgabe der Konditionsart PR00 anlegen. Verfahren Sie
genauso, wenn Sie Konditionssätze für andere Preiselemente anlegen möchten.
Schritte:
1. Wählen Sie auf dem Einstiegsbild Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
2. Wählen Sie Konditionen ® Selektion über Konditionsart ® Anlegen.
Geben Sie die Konditionsart PR00 ein.
Wählen Sie als Schlüsselkombination Material mit Freigabestatus.
Sie gelangen auf das Schnellerfassungsbild für Konditionen.
3. Tragen Sie die Daten in die dafür vorgesehenen Felder Verkaufsorganisation, Vertriebsweg
und Material ein.
Geben Sie dann die Konditionen für das Material ein.
Die nachfolgende Abbildung zeigt das Beispiel eines Konditionssatzes für einen
Materialpreis.
4. Eingabe der Rechenregel:
Sie legen die Rechenregel im Customizing für eine Konditionsart fest. Diese Regel
bestimmt, wie das System Preise, Zu- oder Abschläge für eine Kondition berechnet. Bei
der Neuanlage von Konditionssätzen können Sie eine vom Customizing abweichende
Rechenregel eingeben. Zur Zeit sind dabei alle verfügbaren Rechenregeln erlaubt. Das
Feld ‚Rechenregel‘ ist allerdings nur dann eingebbar, wenn es leer ist. Nach dem
Drücken der Datenfreigabe wird – falls das Feld nicht manuell gefüllt wurde – der
Vorschlag aus dem Customizing übernommen. Danach ist keine manuelle Änderung
mehr möglich.
Wenn Sie also für ansonsten betriebswirtschaftlich gleiche Konditionen verschiedene
Rechenregeln (z.B. prozentual, als fester Betrag oder mengenabhängig) benutzen, so
müssen Sie dafür keine verschiedenen Konditionsarten im Customizing definieren. Sie
können die Rechenregel bei der Pflege der einzelnen Konditionssätze verschieden
vorgeben.
5. Wenn Sie eine Preisstaffel aufnehmen möchten, wählen Sie Staffeln. Wenn Sie den
vorgeschlagenen Gültigkeitszeitraum ändern möchten, wählen Sie Gültigkeitszeiträume.
6. Sichern Sie den Konditionssatz.
Beim zweiten Schritt haben Sie außerdem die Möglichkeit Anlegen mit Vorlage zu wählen. Dabei
können Sie einen vorhandenen Konditionssatz auswählen und die Materialnummer mit einer
anderen Materialnummer überschreiben. Dadurch werden die Daten für den neuen
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze anlegen
Konditionssatz kopiert. Dieses Verfahren macht dann Sinn, wenn Sie identische oder sehr
ähnliche Preise oder Preisstaffeln für mehrere Materialien anlegen wollen.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Dynamische Feldprüfung
Dynamische Feldprüfung
Verwendung
Bei der Pflege von Konditionssätzen können zu Release 4.6A prinzipiell alle Felder auf gültige
Werte geprüft werden. Wenn eine Texttabelle zu den einzelnen Werten vorhanden ist, können
diese Texte zu den einzelnen Werten ermittelt werden. Im Standard werden manche Felder
allerdings bewußt nicht geprüft, weil es nicht sinnvoll ist (z.B. werden im Standard die Felder
Produkthierarchie oder Belegnummer nicht geprüft).
Die Prüfung wird gegen Wertetabellen oder Festwerte im SAP Dictionary ermöglicht. Die schon
früher vorhandene Sonderprüfung z.B. von Kunde und Material bleibt davon unberührt.
Es handelt sich um eine dynamische Feldprüfung, weil kundeneigene Felder automatisch in die
Prüfung eingeschlossen sind. Voraussetzung für die Prüfung kundeneigener Felder ist das
Vorhandensein der Felder in der Kommunikationsstruktur KOMG und die Pflege von
Wertetabellen oder Festwerten im SAP Dictionary. Dabei ist auch eine Fremdschlüsselprüfung
möglich.
Sollten Sie die Prüfung für eigene Felder ausschalten oder selbst gestalten wollen, stehen Ihnen
folgende Business Transaction Events (BTE) zur Verfügung (Transaktion FIBF):
· 00503305 Pflege Konditionen: Feldprüfung
· 00503306 Pflege Konditionen: Textermittlung
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Freigabeverfahren
Freigabeverfahren
Verwendung
Sie können ein Freigabeverfahren für Konditionen nutzen, das Ihnen erlaubt z.B. Konditionssätze
zunächst zu reinen Planungszwecken anzulegen, die aber erst nach einer Freigabe in der
Preisfindung berücksichtigt werden. Für dieses Freigabeverfahren stehen Ihnen der
Bearbeitungs- und der Freigabestatus zur Verfügung. Wobei Sie den Bearbeitungsstatus frei
definieren und verwenden können, während der Freigabestatus niicht direkt von Ihnen gepflegt
werden kann, sondern sich aus Ihrer Zuordnung zu einem Bearbeitungsstatus indirekt ergibt.
Der Freigabestatus und der Bearbeitungsstatus stehen erst bei den neuen
Konditionstabellen (siehe Abschnitt Standardauslieferung) zur Verfügung. Wenn Sie die Status
auch für Ihre schon vorhandenen Konditionssätze nutzen wollen, können Sie diese umsetzen
(siehe Abschnitt Umsetzung).
Freigabestatus
Der Freigabestatus ist fest vorgegeben. Er kann von Ihnen nur indirekt über die Zuordnung und
Auswahl eines Bearbeitungsstatus gesetzt werden. Momentan sind folgende Status definiert:
·
freigegeben
·
gesperrt
·
freigegeben für die Preissimulation (mit Preissimulation ist die Erzeugung einer
Nettopreisliste mit Hilfe des Reports SDNETPR0 gemeint).
·
freigegeben für die Planung (damit ist eine Planung im CO-PA gemeint) und Preissimulation
Wenn beim Zugriff auf die Konditionssätze mehrere mit unterschiedlichen Freigabestatus
gefunden werden, gilt folgende Priorität:
·
Preisfindung:
nur bei Freigabestatus freigegeben
·
Simulation:
zuerst freigegeben für die Simulation
dann freigegeben für Planung und Simulation
dann freigegeben
·
Planung:
zuerst freigegeben für Planung und Simulation
dann freigegeben
Bearbeitungsstatus
Der Bearbeitungsstatus ist für Sie frei definierbar. Im Customizing der Preisfindung können Sie
eigene Bearbeitungsstatus definieren und sie einem Freigabestatus fest zuordnen.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Freigabeverfahren
Beispiele für Bearbeitungsstatus:
·
freigegeben
·
Erster Entwurf
·
Zur Genehmigung
·
Genehmigt AbteilungX
·
Genehmigt AbteilungY
·
Genehmigt AbteilungZ
·
Genehmigt Gesch.ltg.
Kundeneigene Anpassung
Für das Definieren eigener Verarbeitungslogiken des Bearbeitungsstatus steht Ihnen das
Business Transaction Event 00503303 Pflege Konditionen: Übergänge zur Verfügung. So
könnten Sie z.B die Reihenfolge der Bearbeitungsstatus festlegen wollen, die beim Pflegen der
Konditionssätze (Transaktion VK12) eingehalten werden muß.
Zusammenspiel mit Absprachen
Die Absprachen haben einen pflegbaren Freigabestatus, keinen Bearbeitungsstatus. Wenn
Konditionen einer Absprache zugeordnet sind, gibt die Absprache ihren Freigabestatus an alle
zugehörigen Konditionen weiter. Entsprechend wird dann der zugehörige Bearbeitungsstatus
gesetzt.
Sollten Sie mehrere Bearbeitungsstatus einem Freigabestatus zugeordnet haben, erhält
der Konditionssatz den ersten (alphabetisch) passenden Eintrag als Bearbeitungsstatus.
Der Bearbeitungsstatus, den Konditionen von einer Absprache indirekt über den Freigabestatus
erhalten haben, kann nur im Falle freigegebener Absprachen beliebig geändert werden.
Standardauslieferung:
Für die Verwendung des Bearbeitungs- und Freigabestatus gibt es im Standard neue
Konditionstabellen und Zugriffsfolgen:
Neue Konditionstabellen zu Release 4.6A:
A304 Material (Vorlagetabelle A004)
A305 Kunde/Material (Vorlagetabelle A005)
A306 Preislistentyp/Währung/Material (Vorlagetabelle A006)
A307 Kunde (Vorlagetabelle A007, aber ohne die Sparte)
Neue Zugriffsfolgen zu Release 4.6A:
PR02 Preis mit Freigabestatus (Vorlagezugriffsfolge PR00) mit den Tabellen A305, A306 und
A304
K304 Material mit Freigabestatus (Vorlagezugriffsfolge K004) mit der Tabelle A304
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Freigabeverfahren
K305 Kunde/Material (Vorlagezugriffsfolge K005) mit der Tabelle A305
K307 Kunde (Vorlagezugriffsfolge K007) mit der Tabelle A307
Zuordnung der neuen Zugriffsfolgen zu den bisherigen Konditionsarten ab Release 4.6A:
·
Die Zugriffsfolge PR02 wurde den Konditionsarten PR00, PR01 und PRRP zugeordnet
·
Die Zugriffsfolge K304 wurde den Konditionsarten K004 und PMIN zugeordnet.
·
Die Zugriffsfolge K305 wurde den Konditionsarten K005, KA00 und PR02 zugeordnet
·
Die Zugriffsfolge K307 wurde den Konditionsarten K007, KP00, KP01, KP02 und KP03
zugeordnet.
Umsetzung
Da der Freigabe- und das Bearbeitungsstatus nur für die neuen Konditionstabellen vorhanden
sind, haben Sie die Möglichkeit, alte Konditionssätze ohne Freigabekennzeichen in neue
Konditionssätze mit Freigabekennzeichen umzusetzen.
Dazu steht Ihnen der Report SD_MOVE_A004_TO_A304 als Beispielreport für die
Konditionstabellen zur Verfügung (Für andere Tabellen können Sie den Report kopieren und im
Quelltext Quell- und Zieltabelle eintragen). Der Lauf dieses Reports löscht die alten Sätze und
legt neue mit dem Freigabestatus freigegeben an.
Beim Start des Reports können Sie die Umsetzung für bestimmte Konditionsarten einschränken.
Außerdem werden beim Start Reports Prüfungen durchgeführt. So wird z.B. geprüft, daß sich die
alten und neuen Konditionstabellen nur im Freigabestatus unterscheiden und der gleichen
Zugriffsfolge zugeordnet sind. Weitere Information zu den Prüfungen finden sie in der
Reportdokumentation.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Gültigkeitszeiträume
Gültigkeitszeiträume
Verwendung
Konditionssätze für Preise, Zu- und Abschläge enthalten immer einen Gültigkeitszeitraum, der
durch ein Anfangs- und Enddatum definiert wird. Wenn Sie keinen Gültigkeitszeitraum eingeben,
schlägt das System automatisch einen Zeitraum vor. Der vorgeschlagene Gültigkeitszeitraum
wird über das Customizing gesteuert.
Konditionssätze mit unterschiedlichen Gültigkeitszeiträumen
Sie können unterschiedliche Konditionssätze, wie z.B. zwei Materialpreise, anlegen, die sich nur
in ihrem Gültigkeitszeitraum unterscheiden. Sie können z.B. einen Konditionssatz für einen
Materialpreis mit einem Gültigkeitszeitraum für das gesamte Jahr anlegen. Gleichzeitig können
Sie einen zweiten Konditionssatz für dasselbe Material anlegen, dessen Gültigkeitszeitraum sich
mit dem ersten überlappt. Der zweite Konditionssatz kann z.B. besondere Verkaufspreise für
einen Monat innerhalb dieses Jahres festlegen.
Pflege von Gültigkeitszeiträumen
Anlegen
Nur beim Anlegen lassen sich neue Gültigkeitszeiträume anlegen (und dort nur in der
Schnellerfassung). Anlegen neuer Gültigkeitszeiträume geht nicht beim Ändern und nicht im
Detailbild der Übersicht, weder im Ändern noch bei der Anlage (dient nur zur Anzeige).
Sie können beim Anlegen nicht gleichzeitig mehrere Gültigkeitszeiträume erfassen. Der erfaßte
Gültigkeitszeitraum muß zunächst gesichert werden. Dann können Sie einen weiteren
Gültigkeitszeitraum erfassen.
Ändern
Gültigkeitszeiträume können sie folgendermaßen ändern:
-
direkt im Übersichtsbild
-
direkt im Schnellerfassungsbild
-
im Detailbild der Schnellerfassung ändern
-
nicht im Detailbild der Übersicht
Anzeigen
Im Konditionsdetailbild können Sie sich die Gültigkeitszeiträume eines Konditionssatzes
anzeigen lassen.
Was passiert, wenn sich Gültigkeitszeiträumen überlappen?
Wenn Sie neue Konditionssätze anlegen oder den Gültigkeitszeitraum eines vorhandenen
Konditionssatzes ändern, kann ein neuer Zeitraum einen schon vorhandenen Gültigkeitszeitraum
überlappen. Das System reagiert unterschiedlich bei ganzer oder teilweiser Überlappung:
Teilweise Überlappung der Gültigkeitszeiträume
·
es kommt keine Meldung
April 2001
57
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Gültigkeitszeiträume
·
der Gültigkeitszeitraum des bereits bestehenden Konditionssatzes wird angepaßt
Es wird ein Konditionssatz für das ganze laufende Jahr angelegt:
01.01. - 31.12.: 20,- DEM
Zu einem späteren Zeitpunkt wird ein weiterer Konditionssatz angelegt, der innerhalb
des ürsprünglichen Konditionssatzes liegt und diesen splittet:
01.02. - 15.02.: 18,- DEM
Jetzt entstehen folgende Konditionssätze:
1. 01.01. - 31.01. 20,- DEM
2. 01.02. - 15.02. 18,- DEM
3. 16.02. - 31.12. 20,- DEM
Beachten Sie, daß die Konditionssätze 1 und 3 die gleiche Preisinformation
tragen. D.h., Änderungen des Preises des ersten Satzes wirken sich automatisch auf
den dritten Satz aus und umgekehrt Änderungen vom dritten auf den ersten.
Betriebswirtschaftlich stellen die 20,- DEM den Basispreis und die 18,- DEM einen
Aktionspreis dar.
Falls dieses Systemverhalten nicht erwünscht ist, sollte das Splitten von
Konditionssätzen durch organisatorische Maßnahmen vermieden werden. Für den
obigen Fall würde man zuerst den Jahrespreis verkürzen und dann zwei neue
unabhängige Zeiträume erfassen.
Vollständige Überlappung der Gültigkeitszeiträume
Wenn der alte Konditionssatz vollständig innerhalb des neuen Konditionssatzes liegt, erhalten
Sie eine Systemmeldung. Die Meldung weist Sie darauf hin, daß der alte Konditionssatz durch
Ihre Aktion gelöscht wird (Die Meldung kommt erst beim Sichern). Sie können Ihre Aktion jetzt
abbrechen oder bestätigen.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Tabellarische Darstellung
Tabellarische Darstellung
Verwendung
Die Daten bei der Schnellerfassung der Konditionssätze sind tabellarisch angeordnet.
Sie haben folgende Möglichkeiten, die Darstellung zu beeinflussen:
·
Änderung der Spaltenreihenfolge
Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn eine Tabelle sehr viele Felder enthält und Sie
die für Sie wichtigeren am Anfang haben möchten.
Positionieren Sie den Cursor dazu auf einem Feld und ziehen Sie es mit der Maus an die
gewünschte Stelle.
·
Änderung der Spaltenbreite (bis hin zur Unsichtbarkeit).
Positionieren Sie dazu am Feldrand den Cursor und ziehen Sie die Maus bis zur
gewünschten Breite.
Jeder Benutzer kann sich - entsprechend seiner individuellen Arbeitsweise seine eigene Sicht auf die Daten definieren, indem er die Einstellungen als
Darstellungsvarianten sichert.
Klicken Sie dazu das rechte obere Feld der Tabellendarstellung an, um
Darstellungsvarianten anzulegen.
Ein Administrator kann darüber hinaus systemweit einzelne Felder als unsichtbar
kennzeichnen.
Zur Einstellung von Berechtigungen zur Tabellendarstellung steht Ihnen in der
Berechtigungsklasse BC_A (Basis Administration) das Berechtigungsobjekt
S_ADM_FCD zur Verfügung.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Langtexte in Konditionen
Langtexte in Konditionen
Verwendung
In den Konditionssätzen für die Preisfindung und für Absprachen (Bonus, Verkaufsaktion und
Promotion) können Sie Langtexte pflegen.
Sie dienen zu Informationszwecken wie z.B.:
·
Informationen zur Konditionssatzanlage
·
Information über Genehmigungen
·
Informationen zur Ungültigkeit
Langtexte in der Bonusabsprache können - falls erwünscht - in Belege
übernommen werden (z.B. in die Gutschriftsanforderung für eine Bonusauszahlung
und von dort in die Bonusgutschrift).
Für die Texte in den Preiskonditionen ist eine Übernahme in Belege nicht unterstützt.
Texte werden beim Anlegen von Konditionssätzen mit Vorlage nicht mitkopiert.
Im Standard sind folgende Textarten eingerichtet:
·
0001: Eröffnungsvermerke
·
0002: Genehmigungen
·
0003: Abschlußvermerke
·
1000: Bonusauszahlung
Für die Textpflege gibt es eine eigene Drucktaste im Konditionssatz.
Zusätzlich können Sie für eine Textart im Detailbild des Konditionssatzes einen Editor benutzen,
der eine Fließtexterfassung erlaubt.
Customizing
Im Customizing der Textfindung können Sie auch eigene Textarten einrichten.
Für eine Konditionsart bestimmen Sie, welche Textart im Detailbild eines Konditionssatzes zur
Pflege mit dem 'Text Edit Control' zur Verfügung stehen soll.
Für die Textübergabe von der Bonusabsprache an die Bonusbelege ist im Standard das
Belegschema 'B3' mit der Textart 1000 eingerichtet.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preisstaffeln
Preisstaffeln
Verwendung
Beim Anlegen eines Konditionssatzes für ein Preiselement können Sie auch eine Preisstaffel
definieren. Beispielsweise können Sie mit einer mengenabhängigen Staffel festlegen, daß dem
Kunden in Abhängigkeit von der Auftragsmenge für ein bestimmtes Produkt ein geringerer Preis
gewährt wird. Sie können auch Rabattstaffeln anlegen. Weitere Informationen dazu finden Sie in
Preisfindung mit Intervallstaffeln [Seite 63].
Staffelbasis
In der Standardversion kann für die Staffelung eines Preiselements eines der folgenden Kriterien
zugrundegelegt werden:
·
Wert
·
Menge
·
Bruttogewicht
·
Nettogewicht
·
Volumen
·
Eine Formel in Abhängigkeit von Ihren spezifischen Anforderungen.
Die Staffelbasis wird für jede Konditionsart im SD-Customizing festgelegt.
Staffeln anlegen
Nachfolgend wird beschrieben, wie Sie eine Preisstaffel für einen Materialpreis anlegen.
Verfahren Sie analog, wenn Sie für andere Konditionssätze Preisstaffeln erfassen möchten.
Auf dem Schnellerfassungsbild des Konditionssatzes für den Materialpreis gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie Springen ® Staffeln.
2. Geben Sie eine Staffelmenge und einen Staffelbetrag ein.
3. Sichern Sie den Konditionssatz.
Staffelarten
Wenn Sie in Konditionssätzen Staffeln festlegen, können Sie auch eine Staffelart angeben. Die
Staffelart legt fest, ob die Staffel eine Ab-Staffel oder eine Bis-Staffel ist. Bei Ab-Staffeln auf der
Grundlage von Mengen wird die Staffel ab einer bestimmten Menge definiert. Um die Staffelart
eines Konditionssatzes zu ändern, wählen Sie Zusätze. Geben Sie die gewünschte Staffelart an.
Besonderheit bei der Berechnung der Staffelbasis:
Gruppenkonditionen
Konditionsarten können im Customizing als Gruppenkondition definiert werden. Bei
Gruppenkonditionen kann das System als Basis für die Ermittlung des Staffelwertes mehrere
Positionen eines Beleges verwenden, die zu einer Gruppe gehören. Bei der Preisfindung addiert
das System alle Positionen einer bestimmten Gruppenkondition und kann dadurch für die
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preisstaffeln
Staffelberechnung für den Kunden günstigere Werte zugrundelegen als dies bei den einzelnen
Positionen der Fall wäre.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preisfindung mit Intervallstaffeln
Preisfindung mit Intervallstaffeln
Verwendung
Sie können Konditionssätze mit Intervallstaffeln pflegen. Die Verwendung Intervallstaffel
ermöglicht Ihnen, für Auftragspositionen Preise auf jeder Stufe der Preisstaffel zu vergeben (bei
normaler Staffel wird ein Preis ermittelt, der z.B. von der Positionsmenge abhängig ist; für jede
Einheit der Position gilt dann der gleiche Preis). Bei Intervallstaffeln können mehrere Preise im
Preisfindungsbild einer einzelnen Position erscheinen.
Das folgende Beispiel zeigt, wie diese Funktion verwendet werden kann:
Kundenauftrag
M1
25 St.
Konditionssatz
PR02
M1
bis
10 St.
0
20
St.
9999 St.
20DM pro 1 St.
19DM
18DM
Positionskonditionen
20DM pro 1 St.
19DM pro 1 St.
18DM pro 1 St.
Konditionsart
PR02
200DM
190DM
90DM
10 St.
10 St.
5 St.
Bruttowert 19.20DM pro 1 St. 480DM
25 St.
PR02
PR02
PR02
Staffelart:
Staffelart: D
(BisBis-Intervallstaffel)
Intervallstaffel)
Die erste PR02-Zeile entspricht den ersten 10 Stück, die zweite den nächsten 10 Stück und die
dritte den letzten 5 Stück. Die Zwischensummen-Zeile mit dem Bruttowert zeigt den
Durchschnittspreis pro Einheit für die Gesamtmenge von 25 Stück.
Steuerung von Intervallstaffeln
Die Verwendung von Intervallstaffeln wird im SD-Customizing gesteuert: Dazu wird bei der
Definition einer Konditionsart die Staffelart angegeben. Die Standardversion des R/3-Systems
von SAP beinhaltet die Konditionsart PR02 (Preis gesteigert). Je nach Anforderungen Ihrer
eigenen Geschäftsprozesse können Sie bestehende Konditionsarten für Intervallstaffeln ändern
oder neue anlegen.
Intervallstaffeln werden in Preisen, Abschlägen und Zuschlägen verwendet. Sie
können allerdings keine Intervallstaffeln für Gruppenkonditionen verwenden.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preisfindung mit Intervallstaffeln
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Zusatzkonditionen
Zusatzkonditionen
Verwendung
Eine Zusatzkondition ist ein Zusatz für eine bestimmte Konditionsart. Sie können beispielsweise
immer dann eine Zusatzkondition aufnehmen, wenn Sie einen Materialpreis anwenden. Die
Zusatzkondition kann z.B. mehrere Abschläge beinhalten. Während der Preisfindung wendet das
System dann bei jedem Zugriff auf einen Materialpreis automatisch die in der Zusatzkondition
definierten Abschläge an. Im SD-Customizing wird für jede Konditionsart festgelegt, ob sie
Zusatzkonditionen enthält oder nicht.
Zusatzkonditionen im Konditionssatz aufnehmen
Gehen Sie folgendermaßen vor, um Zusatzkonditionen aufzunehmen:
Auf dem Übersichtsbild des Konditionssatzes wählen Sie Springen ® Zusatzkonditionen. Sie
gelangen auf ein Datenbild, auf dem Sie die Zusatzkonditionen eingeben können.
Beachten Sie, daß nur solche Konditionsarten als Zusatzkonditionen aufgenommen
werden können, die im Customizing als Zusatzkonditionen vorgesehen sind.
Zusatzkonditionen vorschlagen
Mit Zusatzk. vorschlagen können Sie einen Systemvorschlag einer Zusatzkondition auswählen. Es
werden dann alle Rabatte für die Konditionsart, mit der Sie arbeiten, vorgeschlagen. Sie können
dann die entsprechenden Beträge oder prozentualen Abschläge eingeben, die für die Abschläge
der Zusatzkondition gelten.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Zusatzkonditionen
Konditionsart
:
PR00 Preis
Verkaufsorganisation
:
0001
Vertriebsweg
:
01
Kunde
:
D-Kunde
Material
:
Mat1
Zeitraum:
01.01. – 31.12.
PR00 Preis
Auftrag
100 DM
PR00 Preis
K007 Kundenrabatt
Zusatzkonditionen
10 DM
K007 Kundenrabatt
KA00 Aktionsrabatt
KA00 Aktionsrabatt
Sie erfassen für den Preis des Materials Mat1 einen Konditionssatz und möchten ihn
so anlegen, daß er immer zusammen mit einem Kundenrabatt in Höhe von 10.- DM
und mit einem Aktionsrabatt in Höhe von 10 % berechnet wird. In diesem Fall wird
bei jedem Auftrag zu diesem Material zusätzlich zum Verkaufspreis der
entsprechende Kunden- und Aktionsrabatt berechnet.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsausschluß
Konditionsausschluß
Verwendung
Das System kann Konditionen ausschließen, so daß sie bei der Preisfindung in den
Verkaufsbelegen unberücksichtigt bleiben.
Bei Artikel 4711 beträgt der Preis DM 150,-. Einige Kunden bekommen einen
Abschlag von DM 10,- pro 100 Stück.
Ein spezieller Kunde bekommt aber den Preis von DM 100,-. Da dieser Preis
besonders günstig ist, soll er aber nicht auch noch den Abschlag von DM 10,- pro
100 Stück bekommen. Das heißt, dieser Abschlag soll von der Preisfindung
ausgeschlossen werden.
Hierzu sind zwei Schritten erforderlich:
1. Für den Preis muß ein Konditionsausschlußkennzeichen gesetzt werden. Dies können
Sie an zwei Stellen durchführen:
Wenn das Konditionsausschlußkennzeichen
dann vergeben Sie es
wie folgt gesetzt werden soll
für alle Konditionssätze einer Konditionsart
(z.B. mit der Konditionsart PR00)
bei der Definition einer Konditionsart
im SD-Customizing
für einen einzelnen Konditionssatz
(z.B. nur für den Artikel 4711)
auf dem Detailbild eines
Konditionssatzes (im Feld
Konditionsausschluß)
2. Für den Abschlag muß im SD-Customizing eine Bedingung im Kalkulationsschema
gesetzt sein. Diese Bedingung bewirkt, daß dieser Abschlag nicht zur Geltung kommt,
wenn das Konditionsausschlußkennzeichen gesetzt ist. Im SAP R/3 Standardsystem
steht Ihnen die Bedingung 2 zur Verfügung.
Das Konditionsausschlußkennzeichen hat bei Zusatzkonditionen keine Wirksamkeit.
D.h. wenn ein Konditionssatz Zusatzkonditionen enthält, werden diese
Zusatzkonditionen bei der Preisfindung berücksichtigt.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Ober- und Untergrenzen
Ober- und Untergrenzen
Verwendung
In einem Konditionssatz können Sie im Feld Ober- bzw. Untergrenzen eine Preisspanne
definieren, die die Möglichkeiten zur manuellen Preisänderung im Verkaufsbeleg einschränkt.
Vorgehensweise
Um eine Preisspanne festzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Wählen Sie im Übersichtsbild Detail. Dort können Sie eine Ober- oder Untergrenze eingeben.
Wird eine festgesetzte Preisspanne bei der Belegerfassung unter- oder überschritten, erscheint
eine entsprechende Fehlermeldung.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Referenzkonditionen
Referenzkonditionen
Verwendung
Es kann erforderlich sein, für die gleiche Kondition verschiedene Konditionsarten zu verwenden.
Die Konditionsarten können sich z.B. lediglich in der Zugriffsfolge, der Bezeichnung, der
Bezugsstufe im Kalkulationsschema oder der Rechenregel unterscheiden. Im Customizing
können Sie pro Konditionsart eine Referenzkonditionsart angeben. Dann gelten die
Konditionssätze einer Referenzkonditionsart auch für alle Konditionsarten, in den diese
Konditionsart als Referenzkonditionsart eingetragen ist.
Konditionsart MWST ist als Referenzkonditionsart für Konditionsart MW15 definiert.
D.h. die Konditionssätze müssen nur für die Konditionsart MWST angelegt werden
und nicht zusätzlich noch für MW15.
Sie können auch Konditionsarten aus einer anderen Applikation als Referenzkonditionsarten
verwenden. In diesem Fall müssen Sie aber im Customizing zusätzlich zu der
Referenzkonditionsart auch die Referenzapplikation pflegen.
Weiterführende Informationen erhalten Sie im SD Customizing.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze ändern
Konditionssätze ändern
Bei Preiserhöhungen oder Preissenkungen besteht die Möglichkeit, einzelne Konditionssätze
manuell zu ändern. Mit der Funktion Preisänderung können mehrere Konditionssätze
automatisch geändert werden. Nachfolgend werden beide Möglichkeiten beschrieben.
In der Standardversion sind die meisten Konditionsarten so definiert, daß ein
automatisch ermittelter Konditionsbetrag auf dem Preisbild beispielsweise des
Vertriebsbelegs nachträglich überschrieben werden kann. Diese Änderung ist jedoch
nur für diesen Konditionsbetrag gültig und beeinflußt den zugrundeliegenden
Konditionssatz nicht. Um ein Preiselement generell zu ändern, muß der
Konditionssatz selbst geändert werden.
Einzelne Konditionssätze ändern
Schritte:
Um Änderungen eines Konditionssatzes vorzunehmen, gehen Sie folgendermaßen vor::
1. Wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
2. Wählen Sie Konditionen ® Selektion über Konditionsart ® Ändern.
Geben Sie die gewünschte Konditionsart ein.
Sie gelangen auf das Datenbild, wo Sie den Konditionssatz selektieren können. An
dieser Stelle können Sie auch mehrere Konditionssätze selektieren, die Sie
nacheinander bearbeiten können.
3. Geben Sie die Selektionskriterien ein und wählen Sie Ausführen.
Das System gibt Ihren Selektionskriterien entsprechend eine Liste von Konditionssätzen
aus.
4. Wenn ein Konditionssatz keine Preisstaffel enthält, können Sie die Änderungen auf
diesem Datenbild vornehmen. Wenn der Konditionssatz Preisstaffeln enthält, müssen
Sie ihn markieren und anschließend Staffeln wählen.
5. Nehmen Sie die Änderungen des Konditionssatzes vor.
6. Sichern Sie den geänderten Konditionssatz und wiederholen Sie den Vorgang, falls Sie
weitere Konditionssätze aus der Liste ändern möchten.
Konditionssätze automatisch ändern
Wenn Sie dieselbe Preisänderung (zum Beispiel eine 5 %-ige Erhöhung) bei mehreren
Konditionssätzen durchführen möchten, können Sie die automatische Preisänderung anwenden.
Schritte:
Um eine generelle Preisänderung durchzuführen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Auf dem Einstiegsbild wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
2. Wählen Sie Konditionen ® Selektion über Konditionsart ® Ändern.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionssätze ändern
Geben Sie die gewünschte Konditionsart ein.
2. Geben Sie Ihre Selektionskriterien ein und wählen Sie Bearbeiten ® Selektion starten.
Sie erhalten eine Liste von Konditionssätzen gemäß den zuvor eingegebenen
Selektionskriterien.
3. Wählen Sie die Konditionssätze, die Sie ändern möchten, durch Markieren aus und
wählen Sie Betrag ändern.
Es erscheint ein Dialogfenster, in dem Sie die Preisänderungen eingeben. Die
Preisänderung kann prozentual oder als fester Betrag eingegeben werden. Wenn Sie
eine Änderung als festen Betrag eingeben, können Sie zusätzlich eine Währung
spezifizieren. Wenn die Preisänderung eine Preissenkung ist, geben Sie ein
Minuszeichen nach dem Betrag ein. Bei Bedarf können Sie eine Rundungsregel
anwenden.
4. Wählen Sie ENTER, um die Änderungen durchzuführen.
Das System führt die Änderungen durch (einschließlich der Preisstaffeln) und erstellt ein
Protokoll der durchgeführten Änderungen.
5. Um die geänderten Konditionssätze zu sichern, wählen Sie Zurück, um das Protokoll zu
verlassen, und anschließend Kondition ® Sichern.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Änderungsbelege für Konditionssätze
Änderungsbelege für Konditionssätze
Ab Release 3.0C werden Änderungsbelege für Konditionssätze erstellt, die in der Preisfindung,
bei Bonusabsprachen und Verkaufsaktionen verwendet werden. Damit können die in
Konditionssätzen vorgenommenen Änderungen überblickt und kontrolliert werden.
Änderungsbelege anzeigen
Die Anzeige der Änderungsbelege ist aus der Pflege der Konditionssätze heraus möglich.
Wählen Sie zunächst den bzw. die Konditionssätze, deren Änderungsbelege Sie sehen möchten.
Schritte:
Für das weitere Vorgehen bestehen zwei Möglichkeiten:
·
Sie können Umfeld ® Änderungen ® Je Konditionssatz wählen.
·
Es werden die entsprechenden Änderungsdaten der selektierten Konditionssätze
angezeigt.
·
Sie können Umfeld ® Änderungen ® Report wählen.
·
Es erscheint ein Selektionsbild, auf dem Sie bestimmte Selektionsdaten, wie z.B. das
Datum und die Konditionsart für die Änderungsbelege eingeben können. Das Ergebnis
des Selektionsreports wird auf drei Hierarchiestufen angezeigt.
Hierarchiestufen des Selektionsreports
Das Ergebnis des Selektionsreports kann auf drei Hierarchiestufen angezeigt werden:
·
·
·
Daten, die auf Hierarchiestufe 1 angezeigt werden:
-
Änderungsdatum und -uhrzeit
-
Konditionsart, Konditionstabelle und Konditionsschlüssel für den Konditionssatz
-
Transaktionscode und Benutzer, der die Änderungen vorgenommen hat
-
Gültigkeitszeitraum des Konditionssatzes zum Zeitpunkt der Änderung
Daten, die auf der Hierarchiestufe 2 angezeigt werden:
-
Beschreibung der vorgenommenen Änderungen
-
Angabe der Werte vor und nach der Änderungen
-
Feldname des geänderten Feldes
Daten, die auf der Hierarchiestufe 3 angezeigt werden:
Auf der dritten Hierarchiestufe werden Änderungen in Konditionssätzen angezeigt, die
das System aufgrund geänderter Gültigkeitszeiträume automatisch durchgeführt hat. Die
auf der dritten Hierarchiestufe angezeigten Konditionssätze stehen mit den
Konditionssätzen auf der 2. Stufe insofern in Zusammenhang, als sie aus einem Split mit
diesen hervorgegangen sind.
Wenn beispielsweise ein Konditionssatz - bedingt durch die Änderung des
Gültigkeitszeitraums - in zwei Konditionssätze gesplittet wurde, wird auf der dritten
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Änderungsbelege für Konditionssätze
Hierarchiestufe der am Split beteiligte Konditionssatz mit den entsprechenden
Änderungen angezeigt.
Die Anzeige der Änderungen mit Alt- und Neuwerten erfolgt analog zur Anzeige auf der
2. Hierarchiestufe.
Besonderheiten bei der Änderung von Konditionssätzen
1. Änderungen bei den Gültigkeitszeiträumen
Bei der Änderung von Gültigkeitszeiträumen kann das System automatisch andere
Konditionssätze mit dem gleichen Schlüssel anpassen, weil stets nur ein Konditionssatz
mit einer bestimmten Konditionsart und einem bestimmten Schlüssel gültig sein kann.
Alle Konditionssätze, die das System aufgrund geänderter Gültigkeitszeiträume
automatisch ändert, werden auf Hierarchiestufe 3 angezeigt.
Wenn z.B. der Gültigkeitszeitraum einer neuen Kondition völlig innerhalb des
Gültigkeitszeitraums eines bestehenden Konditionssatzes liegt, so splittet das System
den Konditionssatz automatisch in drei Konditionssätze mit drei unterschiedlichen
Gültigkeitszeiträumen auf.
2. Änderungen bei Staffeln
Bei Änderungen in Konditionsstaffeln werden alle Konditionsstaffeleinträge (nicht nur die
geänderten) als Änderungsbelege geschrieben. Dadurch erhält der Benutzer einen
vollständigen Überblick über die Konditionsstaffeln vor und nach den Änderungen.
3. Änderungen bei den Zusatzkonditionen
Zusammen mit den im Konditionssatz vorgenommenen Änderungen werden auch alle
Änderungen angezeigt, die in den Zusatzkonditionen (einschließlich der Staffeln)
durchgeführt wurden. Diese Änderungen werden durch den Text “Zusatzkondition”
identifiziert, gefolgt von der geänderten Zusatzkonditionsart und der Beschreibung der
vorgenommenen Änderung. Wenn z.B. die Zusatzkondition KA00 angelegt wird, wäre
die dazugehörige Beschreibung: “Zusatzkondition (KA00): Konditionssatz wurde
angelegt”.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Kopieren von Konditionssätzen
Kopieren von Konditionssätzen
Verwendung
Durch die Kopierfunktion erhalten Sie die Möglichkeit, mehrere Konditionssätze auf einmal
anzulegen. Sie können entweder bestehende Konditionssätze in neue kopieren, oder Sie können
einen neuen Konditionssatz anlegen und diesen als Kopiervorlage verwenden, um weitere
Konditionssätze in nur einem Schritt anzulegen. Konditionssätze können selbst dann kopiert
werden, wenn die Quell- und Zielkonditionssätze unterschiedliche Konditionsarten,
Konditionstabellen oder Schlüsselfeldwerte aufweisen. Das Kopieren zwischen Konditionssätzen
mit unterschiedlichen Konditionsarten oder -tabellen unterliegt jedoch bestimmten
Voraussetzungen und Kopierregeln.
Voraussetzungen für das Kopieren
Folgende allgemeine Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Konditionssätze kopiert
werden können:
·
·
Wenn Quell- und Zielkonditionssatz unterschiedliche Konditionstabellen haben,
-
dürfen sich die beiden Konditionstabellen in nur einem Feld unterscheiden
-
müssen die Konditionstabellen die gleiche Anzahl von Feldern haben
Wenn Quell- und Zielkonditionssatz unterschiedliche Konditionsarten haben, muß jede
Konditionsarten die gleiche Rechenregel, Staffelart, Konditionsklasse sowie das gleiche
Vorzeichen haben.
Kopierregeln
Durch Kopierregeln wird festgelegt, welche Konditionsarten und Konditionstabellen Sie für das
Kopieren von Quell- nach Zielkonditionssätzen verwenden können. Die Kopierregeln werden im
SD-Customizing festgelegt und müssen die weiter oben angeführten Voraussetzungen erfüllen.
Die Standardversion des R/3-Systems von SAP beinhaltet Standardkopierregeln. Wenn nötig,
kann Ihr Systemadministrator die Standardkopierregeln ändern oder neue hinzufügen, um Ihren
spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Bei der Arbeit mit dem System kann der
Benutzer zwischen verschiedenen Kopierregeln wählen, je nach Zielsetzung des
Kopiervorgangs.
Verschiedene Szenarien für das Kopieren von Konditionssätzen
Mit den nachfolgenden Szenarien werden drei Beispiele für das Kopieren von Konditionssätzen
gegeben:
Szenario 1: Gleiche Konditonsarten/gleiche Konditionstabellen
Angenommen, Sie gewähren einer bestimmten Preisgruppe (einer Gruppe von Kunden, die im
Kundenstammsatz definiert ist) einen Sonderrabatt. Sie möchen diesen Rabatt nun auch auf
andere Preisgruppen übertragen und dazu Preisfindungsdaten aus dem bestehenden
Konditionssatz kopieren. Bei dieser Art des Kopierverfahrens sind die Konditionsarten [Seite 11]
(K020) und die Konditionstabellen [Seite 13] (Tabelle 20) für den Quellkonditionssatz und den
Zielkonditionssatz identisch. Der einzige Unterschied, der sich in diesem Fall ergibt, ist der Wert
eines der Schlüsselfelder (des Schlüsselfeldes Preisgruppe).
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Kopieren von Konditionssätzen
Szenario 2: Gleiche Konditionsarten/unterschiedliche Konditionstabellen
Die Zugriffsfolgen [Seite 17] für eine bestimmte Konditionsart können im SD-Customizing so
definiert werden, daß Zugriffe auf mehr als eine Konditionstabelle möglich sind. Dies bedeutet,
daß Konditionssätze der gleichen Konditionsart unterschiedliche Schlüssel haben können. Es
besteht auch die Möglichkeit, Konditionssätze zu kopieren, deren Konditionsart die gleiche ist,
die jedoch unterschiedliche Konditionstabellen haben. Angenommen, Sie gewähren einer
bestimmten Preisgruppe einen Materialrabatt (Konditionsart K032, Konditionstabelle 32). Sie
können diesen Materialrabatt kopieren und einen neuen Konditionssatz für einen bestimmten
Kunden anlegen (Konditionsart K032, Konditionstabelle 5).
Szenario 3: Unterschiedliche Konditionsarten/unterschiedliche
Konditionstabellen
Selbst wenn sich im Quell- und Zielkonditionssatz sowohl die Konditionsarten als auch die
Konditionstabellen unterscheiden, ist das Kopieren möglich. Angenommen, Sie gewähren wie im
Szenario 1 einer bestimmten Preisgruppe einen Sonderrabatt (Konditionsart K020,
Konditionstabelle 20). Im Szenario 3 wollen Sie aber diesen Konditionssatz nicht in eine andere
Preisgruppe kopieren, sondern stattdessen in einen neuen Kundenrabatt (Konditionsart K007,
Konditionstabelle 7). In diesem Fall unterscheiden sich sowohl die Konditonsarten als auch die
Konditionstabellen.
Kopiervorgang
Sie können die Kopierfunktion in den folgenden Bildern für Konditonssätze unter dem Menüpunkt
Bearbeiten aufrufen:
·
Anlegen
·
Anlegen mit Vorlage
·
Ändern
·
Übersicht
Es gibt einige typische Situationen, in denen die Kopierfunktion angewendet wird. Vielleicht
möchten Sie einen bestehenden Konditionssatz in eine Reihe von neuen Konditionssätzen
kopieren. In diesem Fall verwenden Sie die Funktion "Konditionssatz ändern". Oder Sie möchten
einen neuen Konditionssatz anlegen und diesen dann in einem Schritt in andere kopieren. In
diesem Fall verwenden Sie die Funktion "Konditionssatz anlegen". In beiden Fällen können Sie,
falls nötig, die kopierten Daten vor dem Sichern der neuen Konditionssätze ändern.
Siehe auch:
Konditionssätze kopieren [Seite 76]
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze kopieren
Konditionssätze kopieren
Beispiel für die Verwendung der Kopierfunktion
In diesem Beispiel haben Sie einen bestehenden Konditionssatz, der einen Materialabschlag für
einen bestimmten Kunden vorsieht. Sie möchten den gleichen Rabatt auch anderen Kunden
gewähren, indem Sie die Daten aus dem bestehenden Konditionssatz für jeden zusätzlichen
Kunden in einen neuen Konditionssatz kopieren.
Schritte:
Um bestehende Konditionssätze in neue zu kopieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
2. Wählen Sie Konditionen ® Selektion über Konditionsart ® Ändern.
Geben Sie die gewünschte Konditionsart ein.
3. Geben Sie die Selektionsdaten zur Auswahl des bestehenden Konditionssatzes ein.
Der bestehende Konditionssatz (bzw. die bestehenden Sätze) werden im
Schnellerfassungsbild angezeigt.
4. Markieren Sie den Konditionssatz, den Sie kopieren möchten und wählen Sie Kopieren.
Wenn Sie zwischen alternativen Kopierregeln auswählen wollen, finden Sie die
entsprechenden Informationen in Zwischen verschiedenen Kopierregeln wählen [Seite
77].
Sie gelangen auf das Auswahlbild, wo Sie die Selektionsdaten für die Auswahl eingeben.
In diesem Beispiel wählen Sie aus einer Liste von Kunden, für die Sie die Daten des
Vorlagekonditionssatzes kopieren möchten.
5. Geben Sie die Selektionsdaten ein und wählen Sie Ausführen.
Eine Liste der Kunden, die Ihren Selektionskriterien entsprechen, wird angezeigt.
6. Markieren Sie die Kunden, für die Sie den Vorlagekonditionssatz kopieren möchten und
wählen Sie Weiter.
Es erscheint das Übersichtsbild für Konditionssätze mit einer Liste der neu angelegten
Konditionssätze zusammen mit dem Konditionssatz, den Sie als Vorlage benutzt haben.
7. Wenn nötig, können Sie im Übersichtsbild die Daten einzelner Konditionssätze ändern,
indem Sie in die verschiedenen Sichten verzweigen (Gültigkeitszeiträume,
Konditionsbetrag, Zahlungsbedingungen usw.).
8. Sichern Sie die Konditionssätze.
Kopierprotokoll anzeigen
Nach Ausführen eines Kopiervorgangs erhalten Sie eine Systemnachricht, falls das
Kopierprotokoll Fehlermeldungen enthält. Das Protokoll erhalten Sie auch über Zusätze ®
Protokoll Kondition kopieren. Die Fehlermeldungen des Protokolls beziehen Sich auf den letzten
von Ihnen durchgeführten Kopiervorgang. Das Kopierprotokoll wird bei jedem neuen
Kopiervorgang automatisch aktualisiert und enthält dann nur die aktuellen Daten.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Zwischen verschiedenen Kopierregeln wählen
Zwischen verschiedenen Kopierregeln wählen
Bei einem Kopiervorgang kann es mehrere Kopierregeln geben. Wenn Sie beispielsweise einen
bestehenden Konditionssatz für einen Materialpreis kopieren möchten, gibt es in der
Standardversion zwei Möglichkeiten beim Kopieren. Der Zielkonditionssatz kann entweder ein
Material oder eine Materialgruppe sein.
Schritte:
Um zwischen verschiedenen Kopierregeln zu wählen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
2. Wählen Sie Konditionen ® Selektion über Konditionsart ® Ändern.
Geben Sie die gewünschte Konditionsart ein.
3. Geben Sie die Selektionsdaten ein, um den bestehenden Konditionssatz auszuwählen.
Alle bestehenden Konditionssätze werden im Schnellerfassungsbild angezeigt.
4. Markieren Sie den Konditionssatz, den Sie kopieren möchten, und wählen Sie
anschließend Bearbeiten ® Kopieren ® Regeln auswählen.
Es erscheint das Dialogfenster Kopieren Konditionen Regeln.
Wenn Sie Konditionssätze in einer Aktion [Seite 91] oder vom Übersichtsbild
kopieren und verschiedene Konditionssätze mit unterschiedlichen Konditionstabellen
ausgewählt haben, erscheint im Dialogfenster Kopieren Konditionen Regeln für jede
Konditionstabelle ein eigener Eintrag. Ansonsten enthält das Dialogfenster nur eine
Zeile.
5.
Um die Kopierregeln anzuzeigen, stellen Sie den Cursor auf das Feld Nr. und wählen F4
(Eingabemöglichkeiten).
Die bestehenden alternativen Kopierregeln werden aufgelistet.
6. Wählen Sie die Kopierregel, die Sie anwenden möchten.
7. Wählen Sie Weiter, um das Kopieren nach der gewählten alternativen Kopierregel
auszuführen.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionssätze löschen
Konditionssätze löschen
Verwendung
Für das Löschen von Konditionen stehen Ihnen zwei Verfahren zur Verfügung. Das sofortige
physische Löschen oder die Löschvormerkung für eine nachfolgende Archivierung. Sie stellen im
Customizing für eine Konditionsart ein, welche Art der Löschung bei der Konditionspflege
vorgeschlagen werden soll. Beim sofortigen Löschen kann für das Pflegen ein Dialogfenster
erzeugt werden, der auf das physische Löschen hinweist und als Alternative die
Löschvormerkung anbietet.
Löschvormerkung
Sie können Konditionssätze zur Löschung vormerken. Sie werden bei der automatischen
Preisfindung nicht mehr berücksichtigt. Dennoch bleiben Sie bis zur nächsten Archivierung als
Konditionssätze im System. Dadurch besteht die Möglichkeit, diesen Konditionssatz erneut zu
aktivieren, indem Sie das Löschkennzeichen entfernen.
Physisches Löschen
Beim physischen Löschen verschwindet der Konditionssatz sofort. Bei der Konditionssatzpflege
und für die Preisfindung steht er nicht mehr zur Verfügung. Diese Löschung kann auch nicht
mehr rückgängig gemacht werden. Sie müssen den Konditionssatz erneut anlegen, wenn Sie ihn
weiter benötigen. Genaugenommen wird beim physischen Löschen der Verweis auf den
Konditionssatz für die Preisfindung und Konditionssatzpflege gelöscht. Der eigentliche
Konditionssatz muß für alte Belege erhalten bleiben.
Empfehlung:
SAP empfiehlt das Verfahren des physischen Löschens. Die Löschvormerkung dient der
Aufwärtskompatibilität des Systems.
Insbesondere kann bei der Verwendung hierarchischer Zugriffe in Kombination mit dem
Löschkennzeichen ein Preisfindungsfehler auftreten (Siehe dazu die Dokumentation in der R/3
Bibliothek zu hierarchischen Zugriffen).
Früher wurde die Löschvormerkung als Ersatz für ein fehlendes Freigabeverfahrens verwendet.
Das ist jetzt nicht mehr nötig, da ein eigenständiges Freigabeverfahren zur Verfügung steht
(siehe dazu die Dokumentation in der R/3 Bibliothek zum Freigabeverfahren).
Auch die physische Löschung kann über die Änderungsbelege - z.B. Löschungen in einem
bestimmten Zeitraum - nachvollzogen werden (Report RV16ACHD).
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsindex
Konditionsindex
Verwendung
Sie können Konditionsindizes anlegen und verwenden. Über diese Indizes können Sie nach
Konditionssätzen nazeigen, ändern und anlegen mit Vorlage. Dies kann Konditionssätze mit
mehreren Konditionsarten und -tabellen beinhalten. Angenommen, Sie möchten alle
Konditionssätze anzeigen, die zu einem bestimmten Artikel gehören, egal, ob es sich dabei um
Preise oder Abschläge handelt. In diesem Fall können Sie einen der Konditionsindizes
verwenden, die mit der Standardversion ausgeliefert werden. Oder Sie möchten eine Liste von
Konditionssätzen anzeigen, die eine bestimmte Verkaufsaktion beinhalten, und einen Artikel aus
einer benutzerdefinierten Artikelliste. Um diese Informationen anzuzeigen, können Sie einen
eigenen Konditionsindex anlegen.
Indizes anlegen
Das Anlegen eines Index funktioniert ähnlich wie das Anlegen einer Konditionstabelle. Im SDCustomizing wählen Sie die Kombination von Feldern aus, mit denen Sie den Indexschlüssel
füllen möchten. Daraufhin wird automatisch eine Liste erlaubter Felder angezeigt. Die Felder, die
Sie für den Schlüssel auswählen, dürfen eine maximale Länge von 100 Zeichen haben. Weitere
Informationen zum Einrichten von Indizes finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG).
Neuaufbau eines Index
Beim Neuaufbau wird ein Index mit den neusten Daten fortgeschrieben. Ein Neuaufbau ist
beispielsweise in folgenden Fällen sinnvoll:
·
Sie haben einen Konditionsindex neu angelegt und generiert und möchten ihn mit den
aktuellen Daten Ihres Systems füllen. (Dies gilt auch, wenn Sie einen der
Standardindizes aktivieren möchten).
·
Sie haben angegeben, daß Konditionsindizes für eine bestimmte Konditionsart
fortgeschrieben werden sollen, und möchten nun die Indizes mit den entsprechenden,
bereits bestehenden Konditionssätzen aufbauen.
Beachten Sie bitte, daß der Neuaufbau automatisch als Hintergrundjob gestartet
wird, da alle relevanten Konditionssätze gelesen werden müssen.
Indizes aktivieren
Mit der Aktivierungsfunktion wird eine Liste der verfügbaren Konditionsindizes und deren
Aktivierungszustand angezeigt. Das System kann nur auf aktivierte Konditionsindizes zugreifen.
Um Standardindizes nutzen zu können, müssen Sie sie zuerst im SD-Customizing aktivieren, da
sie inaktiv ausgeliefert werden. Eigene Indizes werden jedoch beim Generieren automatisch
aktiviert. Außerdem müssen Sie für jeden Konditionsindex eine der beiden folgenden
Bedingungen für das Fortschreiben des Index angeben:
·
Bedingung 1: Der Index wird fortgeschrieben, wenn alle Indexfelder gefüllt sind.
·
Bedingung 2: Der Index wird fortgeschrieben, wenn zumindest das erste Indexfeld gefüllt
ist.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Konditionsindex
Steuerung der Indexfortschreibung nach Konditionsart
Für jede Konditionsart können Sie festlegen, ob die Konditionsindizes beim Buchen von
Konditionssätzen der entsprechenden Konditionsart automatisch fortgeschrieben werden sollen.
Sollte das Fortschreiben von Konditionsindizes nicht notwendig sein - zum Beispiel im Fall von
Konditionssätzen zu Fracht und Steuer -, so können Sie das Feld "Konditionsindex" unmarkiert
lassen.
Konditionssätze über Index auswählen
Nachdem Sie einen Konditionsindex angelegt haben und nachdem er mit aktuellen Daten
fortgeschrieben wurde, können Sie ihn zur Suche von Konditionssätzen verwenden.
Vorgehensweise
Um Konditionssätze über Index auszuwählen, verfahren Sie wie folgt:
1. Wählen Sie im Hauptmenü Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
2. Wählen Sie Konditionen ® Selektion über Index und geben Sie an, ob Sie
Konditionssätze ändern oder anzeigen möchten.
Ein Dialogfenster mit den derzeit in Ihrem System verfügbaren Konditionsindizes
erscheint.
3. Wählen Sie den gewünschten Konditionsindex und drücken Sie ENTER.
Sie gelangen in das Bild, in dem die Selektionskriterien eingegeben werden.
4. Geben Sie Ihre Selektionskriterien ein und wählen Sie Ausführen.
Gemäß Ihren Selektionskriterien wird nun eine Liste der Konditionssätze nach
Konditionsart ausgegeben.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Sonderfunktionen für Konditionssätze
Sonderfunktionen für Konditionssätze
Verwendung
Mithilfe der folgenden Funktionen können Sie Daten speichern, die bei speziellen
Geschäftsprozessen verwendet werden sollen. So können Sie z.B. die Anzahl der
Kundenaufträge, die auf einen bestimmten Konditionssatz zugegriffen haben, kumulieren. Das ist
dann sinnvoll, wenn Sie beispielsweise Abschläge im Rahmen einer Verkaufsaktion kumulieren,
die auf der Anzahl der eingegangenen Aufträge basieren (beispielsweise ein Einführungsrabatt
für einen ersten Auftrag und den ersten Nachfolgeauftrag).
Zahlungsbedingungen [Seite 82]
Konditionsfortschreibung kumulierter Werte [Seite 83]
Maximaler Wert [Seite 84]
Maximale Menge [Seite 85]
Maximale Anzahl an Aufträgen [Seite 87]
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Zahlungsbedingungen
Zahlungsbedingungen
Verwendung
Sie können Zahlungsbedingungen als Teil Ihrer Werbestrategie einzubeziehen. Beim Anlegen
von Stammdaten für Promotions und Verkaufsaktionen können Sie die folgenden
zahlungsbezogenen Daten pflegen:
·
Zahlungsbedingungen
·
Valuta-Fixdatum
·
Zusätzliche Valutatage
Wenn Sie für eine Promotion, in der Sie schon Zahlungsbedingungen angegeben haben, eine
Verkaufsaktion anlegen, werden diese Werte automatisch in die Verkaufsaktion kopiert. Legen
Sie Konditionssätze für eine Verkaufsaktion an, in der Sie besondere Zahlungsbedingungen
eingegeben haben, werden diese Bedingungen automatisch in die Konditionssätze kopiert.
Zahlungsbedingungen während der Auftragserfassung
Während der Auftragserfassung werden automatisch die Zahlungsbedingungen aus dem
Konditionssatz in den Auftrag kopiert. Die Zahlungsbedingungen im Konditionssatz haben
Priorität.
Sollte ein Auftrag Positionen beinhalten, deren Zahlungsbedingungen voneinander
abweichen, wird automatisch während der Fakturierung ein Rechnungssplit
angestoßen.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsfortschreibung kumulierter Werte
Konditionsfortschreibung kumulierter Werte
Verwendung
Häufig basieren Abschläge und besondere Angebote an Kunden im Rahmen einer Werbeaktion
auf kumulierten Auftragsdaten. Wenn ein Kunde z.B. ein neues Produkt bestellt, könnten Sie ihm
einen Einführungsrabatt bis zu einer bestimmten Summe (z.B. 5000 DM) gewähren. Wenn der
Kunde nun Aufträge für das neue Produkt erteilt, muß das System in der Lage sein, den
kumulierten Gesamtabschlagswert fortzuschreiben. In Release 2.1 war es schon möglich,
Rechnungswerte zum Zweck der Bonusabwicklung zu kumulieren. In Release 2.2 wurde dieses
Konzept erweitert und umfaßt eine neue, allgemeinere Fortschreibungsfunktion.
Steuerung der Konditionsfortschreibung
Die Konditionsfortschreibung wird durch die Konditionsart im Vertriebs-Customizing gesteuert.
Setzen Sie für eine bestimmte Konditionsart das Kennzeichen zur Konditionsfortschreibung,
werden nachfolgend die entsprechenden Konditionssätze bei der Bearbeitung relevanter
Verkaufsbelege und Fakturen fortgeschrieben.
Grundlage für neue Preisfindungsfunktionen
Die Konditionsfortschreibung ist Grundlage für folgende neue Preisfindungsfunktionen:
·
Maximaler Wert
·
Maximale Menge
·
Maximale Anzahl an Aufträgen
Diese Funktionen werden im folgenden näher beschrieben.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
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Maximaler Wert
Maximaler Wert
Verwendung
Ist die Funktion Konditionsfortschreibung für eine bestimmte Konditionsart aktiv, können Sie
Konditionssätze anlegen, die einen maximalen kumulierten Wert angeben. Das System nimmt
den Konditionswert einer Position als Grundlage für den kumulierten Wert.
Sie können z.B. angeben, daß ein Kunde einen Abschlag von 2% bis zu einem
maximalen kumulierten Abschlagswert von 1000 DM für ein bestimmtes Produkt
erhält. Wenn der Kunde Aufträge für die Produkte erteilt, schreibt das System den
kumulierten Abschlagswert fort und speichert diese Daten auf Konditionssatzebene.
Sobald der kumulierte Abschlagswert 1000 DM erreicht hat, wird der Abschlag
automatisch deaktiviert.
Angabe des maximalen Wertes
Der maximale Wert wird beim Anlegen eines neuen oder Ändern eines existierenden
Konditionssatzes angegeben. Das Konditionsfortschreibungs-Kennzeichen muß für die
entsprechenden Konditionsarten im Customizing für den Vertrieb gepflegt sein.
Um den maximalen Wert anzugeben, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
Sie gelangen auf das Bild Stammdaten Vertrieb.
2. Wählen Sie Konditionen und und verzweigen Sie in den Konditionssatz, den Sie
bearbeiten möchten.
3. Wählen Sie innerhalb des Konditionssatzes Zusatzdaten.
4. Geben Sie im Feld Maximaler Konditionswert den maximalen Wert ein.
5. Wählen Sie Zurück, um wieder auf das Übersichtsbild des Konditionssatzes zu gelangen,
oder sichern Sie Ihre Daten.
Fortschreibungsdaten in Konditionssätzen anzeigen
Um sich die kumulierten Werte eines bestimmten Konditionssatzes anzeigen zu lassen, gehen
Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie innerhalb des Konditionssatzes Zusätze ® Kumulierte Werte.
In einem Dialogfenster werden Ihnen die kumulierten Werte der Aufträge angezeigt, in
denen auf diesen Konditionssatz zugegriffen wurde.
2. Im Dialogfenster können Sie sich die kumulierten Werte relevanter Fakturen oder eine
Liste der letzten Aufträge anzeigen lassen. Sie können auch in die einzelnen Aufträge
verzweigen.
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April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Maximale Menge
Maximale Menge
Verwendung
Ist die Funktion Konditionsfortschreibung für eine bestimmte Konditionsart aktiv, können Sie
Konditionssätze anlegen, die eine maximale kumulierte Menge angeben. Das System nimmt die
Konditionsbasis eines Produkts als Grundlage für die kumulierte Menge. In den meisten Fällen
handelt es sich bei der Konditonsbasis um eine Menge. Es ist allerdings auch möglich, maximale
Mengen für einen Konditionssatz in Gewicht oder Volumen anzugeben.
Sie können z.B. angeben, daß ein Kunde einen Abschlag von 10 DEM pro Stück für
ein bestimmtes Produkt bis zu einer maximalen kumulierten Auftragsmenge von
5000 Kisten erhält. Wenn der Kunde Aufträge für das Produkt erteilt, schreibt das
System den kumulierten Wert (in diesem Fall die Anzahl der Kisten) fort und
speichert diese Daten auf Konditionssatzebene. Sobald der kumulierte Wert 5000
Kisten erreicht hat, wird der Abschlag automatisch deaktiviert.
Angabe der maximalen Menge
Sie können die maximale Menge beim Anlegen eines neuen oder beim Pflegen eines schon
existierenden Konditionssatzes angeben. Die Rechenregel der jeweiligen Konditionsart muß
mengen-, gewichts-, oder volumenabhängig definiert sein (sonst erscheint das notwendige Feld
nicht im Konditionssatz). Das Konditionsfortschreibungs-Kennzeichen muß für die
entsprechenden Konditionsarten im Customizing für den Vertrieb gepflegt sein.
Um die maximale Menge anzugeben, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
Sie gelangen auf das Bild Stammdaten Vertrieb.
2. Wählen Sie Konditionen und verzweigen Sie in den Konditionssatz, den Sie bearbeiten
möchten.
3. Wählen Sie innerhalb des Konditionssatzes Zusatzdaten Vertrieb.
4. Geben Sie die im Feld Konditionsbasis die maximale Menge an.
5. Drücken Sie Zurück, um wieder auf das Übersichtsbild des Konditionssatzes zu gelangen
oder sichern Sie Ihre Daten.
Fortschreibungsdaten im Konditionssatz anzeigen
Um sich die kumulierte Menge (Konditionsbasis) für einen bestimmten Konditionssatz anzeigen
zu lassen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie innerhalb des Konditionssatzes Zusätze ® Kumulierte Werte.
Ein Dialogfenster zeigt Ihnen den kumulierten Basiswert (in diesem Fall die Menge) der
Aufträge an, in denen dieser Konditionssatz verwendet wurde.
2. Im Dialogfenster können Sie sich die kumulierten Werte relevanter Fakturen oder eine
Liste der letzten Aufträge anzeigen lassen. Sie können auch in die einzelnen Aufträge
verzweigen.
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Maximale Menge
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April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Maximale Anzahl an Aufträgen
Maximale Anzahl an Aufträgen
Verwendung
Sie können eine maximale Anzahl an Aufträgen in einem Konditionssatz angeben. Sie bieten
Ihrem Kunden z.B. einen besonderen Abschlag für ein neues Produkt an. Dieser Abschlag soll
für den ersten und einen weiteren Auftrag gültig sein. Das System schreibt die Anzahl der
Aufträge, die vom Kunden eingehen, fort und deaktiviert den Konditionssatz, sobald die
maximale Anzahl erreicht ist. Danach erscheint der Konditionssatz nicht mehr im Konditionsbild
des Auftrags. Auch statistische Daten für Konditionssätze, die eine maximale Anzahl an
Aufträgen beinhalten, werden gespeichert.
Angabe der maximalen Anzahl an Aufträgen
Die maximale Anzahl an Aufträgen (die höchstmögliche ist 3) wird im Konditionssatz eingegeben.
Das Konditionsfortschreibungs-Kennzeichen muß für die entsprechenden Konditionsarten im
Customizing für den Vertrieb gepflegt sein.
Um die maximale Anzahl an Aufträgen anzugeben, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
Sie gelangen auf das Bild Stammdaten Vertrieb.
2. Wählen Sie Konditionen und verzweigen Sie in den Konditionssatz, den Sie bearbeiten
möchten.
3. Wählen Sie innerhalb des Konditionssatzes Zusatzdaten Vertrieb.
4. Geben Sie die maximale Anzahl im Feld Maximale Anzahl der Aufträge an.
5. Wählen Sie Zurück, um wieder auf das Übersichtsbild des Konditionssatzes zu gelangen
oder sichern Sie Ihre Daten.
Fortschreibungsdaten im Konditionssatz anzeigen
Um sich alle Aufträge anzeigen zu lassen, in denen bis zum aktuellen Zeitpunkt dieser
Konditionssatz verwendet wurde, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie innerhalb des Konditionssatzes Zusätze ® Kumulierte Werte.
Ein Dialogfenster zeigt den kumulierten Basiswert an (in diesem Fall die Menge) der
Aufträge, in denen dieser Konditionssatz verwendet wurde.
2. Wählen Sie Erste Aufträge.
Sie erhalten eine Liste der ersten (maximal drei) Aufträge angezeigt.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Besondere Preisfindungsfunktionen
Besondere Preisfindungsfunktionen
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Besondere Absprachestrukturen
Besondere Absprachestrukturen
Für das Durchführen von Marketingprogrammen mit breit angelegten Abschlagsstrukturen
stehen Ihnen zwei Arten von Absprachen zur Verfügung: Promotions und Verkaufsaktionen.
Promotions
Eine Promotion stellt gewöhnlich einen generellen Marketing-Plan für ein bestimmtes Produkt
oder eine Erzeugnisgruppe dar, z.B. eine Promotion für eine Reihe von Produkten während einer
Verkaufssaison. Eine Promotion kann mehrere verschiedene Verkaufsaktionen einschließen.
Wenn Ihre Promotion z.B. eine Reihe verschiedener Erzeugnisgruppen umfaßt, können Sie für
jede Erzeugnisgruppe eigene Verkaufsaktionen anlegen.
Verkaufsaktionen
Verkaufsaktionen sind spezifischer als Promotions. Im obigen Beispiel umfaßt eine Promotion
separate Verkaufsaktionen für jede Erzeugnisgruppe. Innerhalb der Verkaufsaktion für eine
Erzeugnisgruppe ist es möglich, die einzelnen Produkte unterschiedlich zu behandeln. Sie
können z.B. in einigen Fällen kundenabhängige Abschläge gewähren, in anderen
materialabhängige. Sie können dann spezielle Konditionssätze anlegen, die der Verkaufsaktion
zugeordnet sind, oder schon existierende Konditionssätze zuordnen. Ist die Verkaufsaktion einer
Promotion untergeordnet, enthält der Konditionssatz auch die Nummer die Promotion. Dadurch
wird ermöglicht, daß später alle Konditionssätze, die sich auf eine Promotion beziehen,
aufgelistet und ausgewertet werden können.
Absprachearten definieren
Bevor Sie Promotions und Verkaufsaktionen im System als Stammdaten anlegen können,
müssen Sie erst die Absprachearten definieren, die Sie verwenden wollen. Arten von Promotions
und Verkaufsaktionen werden genauso wie Bonusabsprachearten im Vertriebs-Customizing
definiert. Sie können z.B. verschiedene Verkaufsaktionen zur Unterscheidung verschiedener
Erzeugnisgruppen anlegen.
Für jede Abspracheart, die Sie anlegen, können Sie folgende Daten angeben:
·
Nummernkreise (intern und extern)
·
Konditionsarten und -tabellen, die für die Abspracheart verwendet werden können
·
Übersichtsbild, das der Benutzer zum Anlegen der Stammdaten erhält
·
Gültigkeitszeitraum, der als Defaultwert vorgeschlagen wird
·
zusätzliche Steuerungsdaten zu den Konditionsarten, die für die Absprache verwendet
werden können.
Stammdaten für Absprachen anlegen
Nachdem Sie die Arten von Promotionen und Verkaufsaktionen definiert haben, die Sie
verwenden wollen, können Sie die Stammdaten im System anlegen. Für jede Absprache, die Sie
anlegen, können Sie allgemeine Daten angeben. Für Verkaufsaktionen können Sie auch die
einzelnen Konditionssätze anlegen.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Besondere Absprachestrukturen
Allgemeine Daten
Die allgemeinen Daten, die Sie definieren, beziehen sich auf alle Konditionssätze, die Sie später
für diese Absprache anlegen. Jede Absprache, die Sie anlegen, wird durch eine 10-stellige Zahl
eindeutig identifiziert. Je nachdem, wie die Abspracheart definiert ist, wird die Nummer entweder
automatisch vom System vergeben oder manuell eingegeben. Außerdem können Sie folgende
Daten für jede Absprache eingeben:
90
·
Kurztextbeschreibung
·
Gültigkeitszeitraum
·
Spezielle zahlungsrelevante Daten:
-
Zahlungsbedingungen
-
Valuta-Fixdatum
-
zusätzliche Valutatage
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Daten für Promotions und Verkaufsaktionen anlegen / pflegen
Daten für Promotions und Verkaufsaktionen anlegen /
pflegen
Schritte:
Die Vorgehensweise für das Anlegen und Pflegen allgemeiner Daten für Promotions und
Verkaufsaktionen ist identisch. Um eine neue Verkaufsaktion anzulegen, gehen Sie
folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie auf dem Einstiegsbild Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
Sie gelangen auf das Bild Stammdaten Vertrieb.
2. Wählen Sie Absprachen ® Verkaufsaktion ® Anlegen.
Sie gelangen auf das Bild Aktion anlegen.
3. Geben Sie die Verkaufsaktionsart (z.B. 0101) an und wählen Sie ENTER.
Sie gelangen auf das Bild Übersicht Absprache. Ein Gültigkeitszeitraum wird
vorgeschlagen.
4. Geben Sie Kanndaten ein, wie z.B.
–
Bezeichnung der Verkaufsaktion
–
externe Bezeichnung (des Kunden)
–
Nummer der Promotion, der die Verkaufsaktion gegebenenfalls zugeordnet ist
–
besondere Zahlungsbedingungen
Wenn Sie die Verkaufsaktion einer Promotion zuordnen, schlägt das System alle
besonderen Zahlungsbedingungen vor, die Sie für die Promotion definiert haben.
5. Wenn Sie für die Verkaufsaktion zu diesem Zeitpunkt noch keine Konditionssätze
anlegen wollen, sichern Sie jetzt Ihre Daten. Sollten Sie sofort Konditionssätze anlegen
wollen, fahren Sie mit der nächsten Vorgehensweise fort.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionssätze innerhalb von Verkaufsaktionen anlegen
Konditionssätze innerhalb von Verkaufsaktionen
anlegen
Um Konditionssätze für Verkaufsaktionen anzulegen, können Sie auf verschiedene Weise
vorgehen:
·
Sie können die Konditionssätze anlegen, während Sie die Stammdaten für die
Verkaufsaktion aufnehmen. (In diesem Fall wird automatisch eine Verknüpfung zwischen
den Konditionssätzen und der entsprechenden Verkaufsaktion hergestellt)
·
Sie können eine neue Verkaufsaktion mit Bezug auf eine bestehende Verkaufsaktion
anlegen und dabei einige oder alle Konditionssätze kopieren.
·
Sie können in einer bestehenden Verkaufsaktion neue Konditionssätze hinzufügen (in
diesem Fall geben Sie die Nummer der Verkaufsaktion manuell ein)
·
Sie können bestehende Konditionssätze in eine bereits angelegte Verkaufsaktion
kopieren.
Weitere Informationen zum Kopieren von Konditionssätzen finden Sie in Konditionssätze
kopieren [Seite 76].
Schritte:
Um direkt in der Verkaufsaktion Konditionssätze anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie auf dem Übersichtsbild der Verkaufsaktion Konditionen.
Es wird Ihnen eine Liste aller gültigen Konditionsarten für diese Verkaufsaktionsart
angezeigt.
2. Wählen Sie die Konditionsart aus, für die Sie einen Konditionssatz anlegen wollen und
geben Sie Ihre Daten ein.
3. Wollen Sie weitere Konditionssätze für die Verkaufsaktion anlegen, wählen Sie Zurück.
Sie gelangen wieder auf das Dialogfenster, das Ihnen die gültigen Konditionsarten
auflistet, die Sie verwenden können.
4. Haben Sie alle Konditionssätze angelegt, wählen Sie Zurück und sichern Sie Ihre
Eingaben.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Freigabestatus
Freigabestatus
Verwendung
Der Freigabestatus für Konditionssätze einer Verkaufsaktion ermöglicht es Ihnen, die Nutzung
bereits angelegter Sätze einzuschränken.
Folgende Ausprägungen gibt es für den Freigabestatus:
·
keine Angabe: freigegeben
·
A: gesperrt
·
B: freigegeben für die Preissimulation
·
C: freigegeben für Preissimulation und Planung
Die Menge und die Bedeutung der einzelnen Ausprägungen ist über Domänenfestwerte definiert
und kann nicht gepflegt werden.
Die Pflege des Freigabestatus erfolgt in der Verkaufsaktion selbst (im Block Vorschlagswerte),
wird für die beteiligten Konditionssätze übertragen und kann für diese nicht geändert werden.
Bei Anlage einer neuen Verkaufsaktion (auch mit Vorlage) wird ein Vorschlagswert für den
Freigabestatus angeboten, der im Customizing der Abspracheart hinterlegt werden kann.
Ein für eine Anwendung geperrter Satz wird im Zugriff so behandelt, als wäre er mit einem
Löschkennzeichen versehen, er kann jedoch über die Protokollfunktionalität in der Preisfindung
als solcher erkannt und angezeigt werden.
Die Ausprägung Preissimulation wird nur im Report SDNETPR0 benutzt, der eine Nettopreisliste
ausgibt.
Wird bei der Pflege einzelner Konditionssätze etwa über die Transaktion VK12 einem
Konditionssatz eine Verkaufsaktion zugeordnet, so wird auch für diesen Satz der Freigabestatus
aus der Verkaufsaktion verwendet. Bei Änderungen des Freigabestatus durch diese Aktion oder
Änderungen innerhalb der Verkaufsaktion wird der Nutzer bei einer Verschärfung des Status auf
diese Tatsache hingewiesen.
Der Freigabestatus von Konditionen einer Absprachen kann nur geändert werden, wenn
·
der Konditionssatz den Freigabestatus im Schlüssel hat
·
die Absprache den Freigabestatus frei hat
Ansonsten hat der Konditionssatz immer den Freigabestatus der Absprache.
Ein Bearbeitungsstatus ist aber immer genau einem Freigabestatus zugeordnet. Wenn
Konditionen einer Absprache zugeordnet sind, gibt die Absprache ihren Freigabestatus an alle
zugehörigen Konditionen weiter. Entsprechend wird dann der zugehörige Bearbeitungsstatus
gesetzt.
Sollten Sie mehrere Bearbeitungsstatus einem Freigabestatus zugeordnet haben, erhält der
Konditionssatz den ersten (alphabetisch) passenden Eintrag als Bearbeitungsstatus.
Der Bearbeitungsstatus, den Konditionen von einer Absprache indirekt über den Freigabestatus
erhalten haben, kann nur im Falle freigegebener Absprachen beliebig geändert werden.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Budgetverfügung
Budgetverfügung
Verwendung
In der Ergebnis- und Marktsegmentplanung können Sie für verkaufsfördernde Maßnahmen, wie
z.B. Werbeaktionen und die damit verbundenen Aktionsrabatte Budgets erstellen. Im
Vertriebssystem (SD) wird anschließend über diese Budgets verfügt, und zwar durch die Pflege
der entsprechenden Konditionen (Aktionsrabatte) im Rahmen der Kundenabsprache. Der Prozeß
von der Budgetierung über die Verfügung im Rahmen der Kundenabsprache bis hin zur Faktura
im CO-PA kann durchgehend verfolgt werden, da auch die Budgetverfügungen zum Zeitpunkt
der Konditionspflege an das CO-PA übergeben werden.
Mit Hilfe einer Abweichungsanalyse zwischen geplantem und verfügtem Budget können Sie die
Verfügbarkeit des Budgets immer wieder überprüfen. Dies ermöglicht die durchgängige
Budgetverfolgung von verkaufsfördernden Maßnahmen schon sehr früh in der Ergebnis- und
Marktsegmentrechnung.
Ablauf
Ein typischer Ablauf beim Einsatz von Vertriebs- und Aktionsbudgets in der Ergebnisplanung
könnten folgendermaßen aussehen:
1. In der Ergebnisplanung können Sie Budgets für einzelne verkaufsfördernde Maßnahmen
erfassen.
2. Für Kundenabsprachen werden im SD Budgetverfügungen für zu gewährende
Konditionen erfaßt.
3. Im Berichtswesen können Sie die Verfügbarkeit von Mitteln zur Verkaufsförderung
differenziert nach Marktsegmenten kontrollieren.
4. Der Datenfluß zu den Zeitpunkten „Konditionspflege“, „Anlegen Kundenauftrag“ und
„Faktura“ macht es in der Ergebnisrechnung möglich, entlang der Geschäftsprozeßkette
mit maximaler Genauigkeit zu berichten.
5. Auf Grund der Planstruktur können Sie in einer übersichtlichen Hierarchiedarstellung
festlegen, auf welchen Marktsegmenten Planzahlen (Budgets) erfaßt werden dürfen.
Dies stellt die Konsistenz der Planung sicher, da die Planzahlen nicht auf beliebigen,
sondern nur noch auf den erlaubten Marktsegmenten erfaßt werden können.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Budgetverfügung im Vertrieb
Budgetverfügung im Vertrieb
Das Arbeiten mit Aktions- und Vertriebsbudgets läßt sich in drei Schritten aufteilen:
1. Budgetplanung im CO-PA
2. Budgetverfügung im SD (Konditionssatzpflege)
3. Passive Verfügbarkeitsprüfung im CO-PA
Voraussetzungen
Die Übergabe von Verfügungen in das CO-PA müssen Sie pro Konditionsart aktiv schalten.
Diese Aktivschaltung nehmen Sie im CO-PA Customizing unter Werteflüsse im Ist ® Übernahme
von Kundenabsprachen vor.
Aktivitäten
1. Budgetplanung im CO-PA
Ein Budget wird im Rahmen der Manuellen Planung geplant. Hierfür stehen Ihnen
sämtliche Planungshilfen und -funktionen der Manuellen Planung zur Verfügung. Für ein
Budget ist es empfehlenswert, eine eigene Planversion zu definieren.
2. Budgetverfügung im SD (Konditionssatzpflege)
Eine Budgetverfügung kann sowohl bei der Konditionssatzpflege innerhalb von
Verkaufsaktionen und Promotionen als auch innerhalb von Bonusabsprachen stattfinden.
Um eine Budgetverfügung zu pflegen, wählen Sie Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
Unter Absprachen wählen Sie entweder Bonusabsprache, Promotion oder
Verkaufsaktion. Gehen Sie ins Konditionenbild der gewünschten Kondition und lassen
Sie sich das Detailbild zum gewünschten Merkmal anzeigen.
Hier geben Sie den Konditionsbetrag
und die geplante Basis ein. Das System
errechnet daraus den Wert, der im CO-PA in das entsprechende Wertfeld eingestellt
wird.
Regel Konditionsart
A
prozentual
B
fester Betrag
C
mengenabhängig
geplante Basis
geplanter Umsatz
geplante Menge
usw.
Sie wollen eine Budgetverfügung pflegen, indem Sie einen Preisnachlaß in Höhe von
20% des geplanten Umsatzes von 100.000 DEM für den Artikel A1 gewähren.
Im Rahmen der Verkaufsaktionspflege im SD wählen Sie das Konditionsbild zur
Kondition ‘Preisnachlaß’. Anschließend wählen Sie das Detailbild zum Artikel A1. Als
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Budgetverfügung im Vertrieb
Rechenregel ist A - prozentual gepflegt. Im Feld Konditionsbetrag geben Sie 20 ein,
im Feld geplante Basis 100.000. Sie speichern Ihre Eingaben.
Das System errechnet automatisch einen geplanten Wert in Höhe von DEM 20.000.
Dieser Wert wird gemäß der Wertfeldzuordnung in das entsprechende Wertfeld
‘Erlösschmälerungen’ des CO-PA übergeben.
Sie können auch für eine Absprache für alle Konditionen die Planwerte in einer
Übersicht pflegen. Wählen Sie dazu in der Absprache: Springen ® Übersicht
®Planwerte.
3. Passive Verfügbarkeitsprüfung im CO-PA
Mit Hilfe des Berichtswesens im CO-PA können Sie abschließend eine passive
Verfügbarkeitsprüfung durchführen. Bei dieser Verfügbarkeitsprüfung stellen Sie die
Planversion, in der das Budget (in der manuellen Planung) geplant wurde sowie die
Verfügungen aus dem SD (über Vorgangsart G) gegenüber.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Arbeiten mit variablen Sichten auf Konditionssatzdaten
Arbeiten mit variablen Sichten auf Konditionssatzdaten
Verwendung
Die Pflegefunktionen für Konditionssätze wurden um variable Sichten erweitert. Das bedeutet
z.B., daß die Pflege der Konditionssätze nicht mehr auf nur eine Konditionsart und eine
Konditionstabelle beschränkt ist. Das Bildschirmbild, das die Sichten zur Auswahl stellt, ist in drei
Teile aufgeteilt:
·
statische Daten
·
dynamische Daten
·
dynamische Drucktasten
Statische Daten
Der statische Teil des Bildschirmbildes besteht aus der Konditionsart und den Feldern, aus
denen sich der Konditionstabellenschlüssel zusammensetzt.
Dynamische Daten
Das Bild enthält auch einen dynamischen Teil, in dem sich die Daten ändern, je nachdem,
welche Sicht man wählt.
Das Standardsystem enthält folgende Standardsichten:
·
Verkaufsaktion
·
Verwaltungsdaten (Ersteller und Eröffnungsdatum)
·
Konditionsbetrag
·
Zahlungsbedingungen
·
Gültigkeitszeiträume
Im Customizing können Sie noch zusätzlich eigene Sichten anlegen, die die Datenfelder
anzeigen, die Sie wünschen. In den Feldern des dynamischen Bildteils können die Daten
gepflegt werden.
Dynamische Drucktasten
Sie können die dynamische Drucktasten verwenden, um eine bestimmte Sicht der
Konditionssatzdaten auszuwählen. Zusätzlich zu den im Standardsystem vordefinierten
Drucktasten können Sie im Customizing eigene Drucktasten definieren, über die dann weitere
Daten Ihrer Wahl anzeigbar sind.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Variable Sichten auf Konditionssätze auswählen
Variable Sichten auf Konditionssätze auswählen
Schritte:
Um die variablen Sichten der Konditionssatzdaten zu wählen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie auf dem Einstiegsbild Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten.
Sie gelangen auf das Bild Stammdaten Vertrieb.
2. Wählen Sie Konditionen und die Art von Konditionssatz (Preis, Abschlag, Zuschlag) im
Änderungs- oder Anzeigemodus, mit der Sie arbeiten wollen.
Sie gelangen auf das Konditionsselektionsbild.
3. Geben Sie Ihre Selektionsdaten ein und wählen Sie Ausführen.
Sie erhalten eine Liste der Konditionssätze, die Ihren Selektionskriterien entsprechen.
4. Wählen Sie Springen ® Übersicht ® Konditionssätze.
Sie gelangen auf das Übersichtsbild des Konditionssatzes.
5. Wählen Sie eine der gewünschten Drucktasten im unteren Teil des Bildes aus.
Zusätzliche Funktionen
Sie können in die einzelnen Sätze verzweigen, um sie anzuzeigen oder zu ändern. Es ist auch
möglich, mehrere Sätze zu markieren und dann kollektive Änderungen an allen durchzuführen.
Sie können z.B. eine Reihe von Konditionssätzen markieren und dann in einem Schritt für alle
markierten Sätze den Gültigkeitszeitraum ändern.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Erwarteter Kundenpreis
Erwarteter Kundenpreis
Verwendung
Die Abwicklung beanstandeter Rechnungen kann eine Firma (beispielsweise in der
Markenartikelindustrie) unter Umständen viel Zeit und Geld kosten. Kunden stellen die Zahlung
solcher Rechnungen zurück; Mitarbeiter müssen ihre Zeit investieren, um den Gründen für die
Beanstandungen nachzugehen. Außerdem belasten umstrittene Rechnungen die Beziehungen
zwischen den Lieferanten und Kunden. Die im Rahmen der Preisfindung zu Release 2.2
eingeführten Erweiterungen ermöglichen es Ihnen, den Preis, der vom Kunden erwartet wird, zu
berücksichtigen. Indem man den erwarteten Preis während der Auftragserfassung eingibt und ihn
mit dem vom System ermittelten vergleicht, kann man unter Umständen spätere
Beanstandungen der Rechnung vermeiden.
Eingabe bei der Auftragserfassung
Sie können die Daten bezüglich des erwarteten Kundenpreises während der Auftragserfassung
auf dem zweizeiligen Erfassungsbild des Auftrags eingeben. Sie können die Preisdaten auch
direkt auf dem Konditionsbild eingeben, indem Sie eine der zwei neuen Konditionsarten
verwenden:
Konditionsart
Beschreibung
EDI1
Erwarteter Kundenpreis
EDI2
Erwarteter Kundenwert
Systemreaktionen bei Preisabweichungen
Sollten der erwartete Kundenpreis und der ermittelte Preis während der Auftragserfasssung über
den festgelegten Betrag hinaus (abhängig von der Formel, die Sie im Kalkulationsschema
angegeben haben) voneinander abweichen, erhält der Auftrag den Status "unvollständig". Der
Auftrag kann dann nicht beliefert und fakturiert werden, bis dieser Status durch Aufklärung der
Diskrepanz zurückgesetzt wird.
Steuerung durch Kalkulationsschema
Die Funktionalität zum erwarteten Kundenpreis wird durch das Kalkulationsschema im VertriebsCustomizing gesteuert. Im Kalkulationsschema müssen die neuen Konditionsarten EDI1 und
EDI2 enthalten sein. Sie können zusätzlich für jede Konditionsart eine Formel angeben. Mit Hilfe
dieser Formel können Sie Kriterien für den Vergleich von erwartetem und ermitteltem Preis
angeben. Das SAP Standard-System enthält folgende Formeln:
Formel
Erwarteter Preis darf nicht abweichen über...
8
1.0 Währungseinheit
9
0.5 Währungseinheit
Die Formel wird in dem Feld Konditionsformel zur Rechenregel (RchFrm) in ihrem
Kalkulationsschema angegeben.
Sie können die Standard-Formeln auch modifizieren oder eigene Formeln anlegen.
Weitere Informationen über Formeln erhalten Sie online im Einführungsleitfaden.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Erwarteter Kundenpreis
Erwarteter Kundenpreis im Auftrag
Nachfolgende Vorgehensweisen zeigen Ihnen, wie Sie den erwarteten Kundenpreis in der
Auftragsabwicklung eingeben und wie Sie Aufträge bearbeiten, in denen Diskrepanzen zwischen
dem erwarteten und tatsächlichen Preis aufgetreten sind.
Erwartete Kundenpreise in Aufträge eingeben [Seite 101]
Listen von Aufträgen mit Preisabweichungen bearbeiten [Seite 102]
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Erwartete Kundenpreise in Aufträge eingeben
Erwartete Kundenpreise in Aufträge eingeben
Schritte:
Um den vom Kunden erwarteten Preis in einen Auftrag einzugeben, gehen Sie folgendermaßen
vor:
1. Wählen Sie im Auftrag Übersicht ® Erfassung zweizeilig.
Sie erreichen das Übersichtsbild zur zweizeiligen Erfassung.
2. Bezieht sich der erwartete Kundenpreis auf den Nettopreis pro Position, geben sie in das
Feld Konditionsart EDI1 und den Preis in das Feld Betrag ein.
Bezieht sich der erwartete Kundenpreis auf den Wert der Position (Nettopreis x Menge),
geben Sie in das Feld Konditionsart EDI2 und den Wert in das Feld Betrag ein. Die
Daten, die Sie eingeben, erscheinen als neue Zeile auf dem Konditionsbild.
Weicht der erwartete Kundenpreis vom automatisch ermittelten Preis oder Wert ab, wird
der Auftrag als unvollständig gekennzeichnet.
3. Sie können die Preisabweichung beheben oder den unvollständigen Auftrag zur späteren
Bearbeitung sichern.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Listen von Aufträgen mit Preisabweichungen bearbeiten
Listen von Aufträgen mit Preisabweichungen bearbeiten
Für den Fall, daß in Ihrer Firma üblicherweise die Bearbeitung von Aufträgen mit
Preisabweichungen von speziellen Mitarbeiter durchgeführt wird, wird nach Auftragserfassung
ein Arbeitsvorrat aller unvollständigen Belege erstellt.
Schritte:
Um eine Liste der aufgrund von Preisabweichungen unvollständigen Belege zu erstellen, gehen
Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie auf dem Einstiegsbild Logistik ® Vertrieb ® Verkauf.
Sie gelangen auf das Bild Verkauf.
2. Wählen Sie Auftrag ® Freigabe erw. Kundenpreis.
Sie gelangen auf ein Bild, auf dem Sie die Selektionskriterien für Ihre Liste eintragen
können.
3. Geben Sie Ihre Selektionskriterien an und wählen Sie Ausführen.
Sie erhalten eine Liste aller unvollständigen Belege, die Ihren Selektionskriterien
entsprechen. Die Liste beinhaltet grundlegende Daten jedes Belegs, wie z.B. den
erwarteten Kundenpreis und den Nettopreis.
4. Zum direkten Freigeben der Aufträge aus der Liste markieren Sie die Belege und
drücken Sie Freigeben.
Das System vergibt ein Statuskennzeichen für alle freigegebenen Belege in der Liste.
5. Wenn Sie noch Preisänderungen im Auftrag vornehmen wollen, markieren Sie den Beleg
und wählen Sie Umfeld ® Beleg.
Damit verzweigen Sie in den jeweiligen Beleg.
6. Nachdem Sie die Bearbeitung Ihrer Belege beendet haben, sichern Sie Ihre Daten.
Es wird Ihnen eine Zusammenstellung aller freigegebenen Belege mit ihrem Status
angezeigt.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Verrechnungspreis
Verrechnungspreis
Verwendung
In der Preisfindung kann es erwünscht sein, die ermittelten Preise mit den Kosten zu vergleichen
oder sogar eine Deckungsbeitragsrechnung durchzuführen.
Dazu steht Ihnen im R/3-System die Konditionsart VPRS als Verrechnungspreis zur Verfügung.
Die Konditionsart VPRS greift auf das Bewertungssegment des Materialstamms zu und ermittelt
hieraus entweder den Standardpreis oder den gleitenden Durchschnittspreis.
Einstellungen im Customizing
·
Die Konditionsart VPRS wird im Kalkulationsschema als statistische Kondition
gekennzeichnet.
·
Über den Konditionstyp G greift die Konditionsart VPRS auf das Bewertungssegment des
Materialstamms zu und ermittelt hieraus entweder den Standardpreis oder den gleitenden
Durchschnittspreis.
·
Mit Konditionstyp S wird immer auf den Standardpreis zugegriffen, während Konditionstyp T
immer auf den gleitenden Durchschnittspreis zugreift.
·
Der Deckungsbeitrag wird durch die im Kalkulationsschema zugeordnete Rechenformel 11
ermittelt. Bei dieser Rechenregel wird der Verrechnungspreis von der Zwischensumme des
Nettowerts 2 subtrahiert.
Für die Preisfindung können die Kosten auch aus einer Kalkulation ermittelt werden:
Kundenauftragskalkulation für die Preisfindung [Seite 111]
Im Falle eines Streckengeschäfts können die Kosten aus der Bestellung ermittelt
werden:
Verrechnungspreis [Extern]
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Bruttopreise
Bruttopreise
Verwendung
Beim Verkauf von Waren an Endkunden ist der Bruttopreis einer Ware relevant.
Für solche Verkaufsprozesse an Endkunden steht Ihnen das Kalkulationsschema RVAB02 als
Vorlage zur Verfügung.
Das Kalkulationschema RVAB02 ist aber so flexibel eingestellt, daß es auch für eine
Nettopreisberechnung benutzt werden kann. Dadurch brauchen Sie Konditionssätze nicht
doppelt pflegen.
Funktionsumfang
Das Kalkulationsschema RVAB02 bietet folgende Funktionen:
·
Erfassung von Bruttopreisen und -rabatten
·
getrennte Übergabe der zugehörigen Nettopreise und -rabatte in die Ergebnisrechnung
·
Ermittlung von Nettopreisen aus Bruttopreisen für nicht steuerpflichtige Kunden
Aufbau des Kalkulationsschemas
Das Kalkulationsschema RVAB02 ist in folgende Bereiche aufgeteilt:
·
Preise:
Bruttopreisermittlung (Konditionsart PR01) oder Bruttopreiserfassung (PB00)
Ausweisung des Bruttopreises in einer Zwischensumme
·
Rabatte
Bruttorabattermittlung und -erfassung
Ausweisung der kumulierten Rabatte in einer Zwischensumme
·
Steuern:
Ermittlung des Steuerbetrags, der im Preis enthalten ist (Konditionsart MWI1)
Ermittlung des Steuerbetrags, der in den Rabatten enthalten ist (Konditionsart MWI2)
Ermittlung des gesamten Steuerbetrags (Konditionsart MWIS für den Fall des
Bruttoverkaufs)
·
Nettopreise und -rabatte
Möglichkeit zur getrennten Überleitung von Nettopreisen und -rabatten in die
Ergebnisrechnung
·
Rundungskorrektur
Die Korrektur mit der Konditionsart NETD ist notwendig, da es Differenzen geben kann
zwischen der Summe von MWI1+MWI2 und MWIS.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Bruttopreise
Nettoverkauf
Für den Fall eines Nettoverkaufs (nicht steuerpflichtiger Kunde oder Auslandsgeschäft) wird die
Konditionsart MWIG anstelle von MWIS wirksam. Es wird ein Nettowarenwert ermittelt. Falls
gewünscht, können Sie auf den Nettowert eine Steuer (Konditionsart MWST) hinzurechnen.
Die Steuerung, ob ein Netto- oder Bruttoverkauf erfolgt, wird über die Bedingungen 70
und 71 im Kalkulationsschema vorgenommen. Die Bedingungen berücksichtigen u.a., das
Steuerkennzeichen des Kunden und das Ausgangs- und Empfangsland.
Für den Netto- und Bruttoverkauf möchten Sie unterschiedliche Zeilen ausdrucken. Dafür
werden im Kalkulationsschema RVAB02 verschiedene Zwischensummen gebildet und
an die Bedingungen 70 und 71 gebunden.
Das Kalkulationsschema RVAB02 kann von Ihnen kopiert und erweitert werden.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionsausschluß
Konditionsausschluß
Verwendung
Während der Preisfindung in den Positionen von Verkaufsbelegen und Fakturen kommt es vor,
daß mehrere Konditionssätze für ein Produkt gültig sind. Mit dem Konditionsauschlußverfahren
haben Sie die Möglichkeit Konditionen miteinander zu vergleichen um z.B. den für den Kunden
günstigsten Preis zu ermitteln.
Das Verfahren des Konditionsauschlusses
Sie bilden zunächst Ausschlußgruppen. Eine Ausschlußgruppe ist eine Liste von
Konditionsarten, die durch eine dreistellige Zahl identifiziert wird. Ausschlußgruppen werden im
Customizing des Vertriebs definiert. Sie geben dort auch eine kurze Beschreibung für jede
Ausschlußgruppe ein.
Anschließend ordnen Sie die Ausschlußgruppen einem Kalkulationsschema zu und bestimmen
dabei das Verfahren des Konditionsauschlusses.
Für ein Kalkulationsschema werden Ihnen sechs verschiedene Ausschlußverfahren angeboten:
·
die günstigste Kondition innerhalb einer Ausschlußgruppe
·
die ungünstigste Kondition innerhalb einer Ausschlußgruppe
·
der günstigste Konditionssatz für eine Konditionsart
·
der ungünstigste Konditionssatz für eine Konditionsart
·
die günstigeren Konditionen verschiedener Ausschlußgruppen
·
Ausschluß der Konditionen einer Ausschlußgruppe durch das Auftreten einer
Konditionsart einer anderen Ausschlußgruppe.
Ermittlung des günstigsten Preises über mehrere
Konditionsarten
Während der automatisch ablaufenden Preisfindung im Auftrag können mehrere Konditionssätze
für ein Produkt gültig sein. Gehören die "konkurrierenden" Konditionssätze verschiedenen
Konditionsarten an, wird automatisch der Satz mit dem günstigsten Preis gewählt und die
anderen Konditionssätze ausgeschlossen. Konditionssätze, die das System nicht berücksichtigt,
werden im Auftrag nicht gelöscht, sondern lediglich deaktiviert. Ausgeschlossene
Konditionssätze werden immer noch auf dem Konditionsbild des Auftrags angezeigt.
Im Standard wird beim Konditionsausschluß ein Konditionssatz mit Wert Null nicht
berücksichtigt. Er wird behandelt, als existiere er nicht.
Wenn Sie den Wert Null berücksichtigen möchten, tragen Sie im Kalkulationsschema bei einer
der zu vergleichenden Konditionen die Standard-Rechenformel 038 ein.
Nachfolgend ein Beispiel, für das die Berücksichtung des Werts Null sinnvoll ist:
Ein Unternehmen hat im Kalkulationsschema zwei Konditionsarten für Zuschläge. Eine
Konditionsausschlußgruppe mit diesen beiden Konditionsarten wurde definiert und zeigt an, daß
die niedrigste der beiden angewandt werden soll. In manchen Fällen könnte der Zuschlag Null
sein. Der Grund dafür ist möglicherweise ein gefundener Konditionssatz oder ein manueller
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsausschluß
Eintrag. Damit das System Null als niedrigsten Zuschlag für den Kunden berücksichtigt, muß die
Formel '38' einer der Konditionsarten im Kalkulationsschema zugeordnet werden.
Ermittlung des günstigsten Preises innerhalb einer
Konditionsart
Falls die Zugriffsfolge einer bestimmten Konditionsart keine Exklusivzugriffe beinhaltet, ist es
möglich, daß das System automatisch den günstigsten Preis aus den möglichen
Konditionssätzen, die innerhalb derselben Konditionsart existieren, auswählt. Beispielsweise
könnte das System für den Materialabschlag (K004) zwei gültige Konditionssätze finden: einen
Materialabschlag und einen kundenspezifischen Materialabschlag. Das System würde in diesem
Fall den Satz mit dem günstigsten Preis ermitteln.
Sind in der Zugriffsfolge Exklusivkennzeichen gesetzt, so wird beim ersten
erfolgreichen Zugriff nicht weiter gesucht. Die Ermittlung des günstigsten Preises ist
dann nicht möglich.
Ermittlung des günstigsten Preises aus verschiedenen
Ausschlußgruppen
Bei dieser dritten Möglichkeit wird aus zwei verschiedenen Ausschlußgruppen der günstigste
Preis oder Abschlag ausgewählt. Das System summiert dabei die Konditionswerte jeder Gruppe,
vergleicht sie und wählt die für den Kunden günstigste Gruppe aus.
Ausschluß von Konditionen einer Ausschlußgruppe
Bei dieser vierten Möglichkeit wird beim Auftreten einer Konditionsart, die in der ersten
Ausschlußgruppe enthalten ist, alle Konditionsarten der zweiten Ausschlußgruppe aus der
Preisfindung ausgeschlossen.
Nachdem Sie die Ausschlußgruppen definiert haben, die Sie verwenden wollen, können Sie
diese und das gewünschte Ausschlußverfahren im Kalkulationsschema angeben. Das folgende
Beispiel zeigt, wie Ausschlußgruppen im Kalkulationsschema verwendet werden können. Das
gewählte Ausschlußverfahren ist in diesem Fall die günstigste Konditionsart innerhalb einer
Gruppe.
Kalkulationsschema
Ausschlußgruppe
Konditionsart
RVAA01
001
KA00 Aktion
RVAA01
001
K005 Kunde/Material
RVAA01
002
KF00 Fracht
RVAA01
002
KF01 Fracht
RVAA01
002
KF02 Fracht
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionsausschluß
Sie bearbeiten einen Auftrag, für den folgende Konditionssätze gelten:
Konditionsart
Betrag
Wert
Währung
PR00
100 DM/Kl
100
DM
KA00
20%
20
DM
K005
10%
10
DM
KF01
1 DM/Kl
1
DM
KF02
2 DM/Kl
2
DM
In diesem Beispiel deaktiviert die Ausschlußgruppe 001 die Konditionsart K005 (die Konditionsart
KA00 wurde als bester Abschlag ermittelt; die anderen Konditionsarten innerhalb der Gruppe
bleiben unberücksichtigt). Ausschlußgruppe 002 deaktiviert aus dem gleichen Grund die
Konditionsart KF02 (die Konditionsart KF01 enthält die niedrigsten Frachtkosten, die anderen
Konditionsarten innerhalb der Gruppe bleiben daher unberücksichtigt). Der Endpreis errechnet
sich in diesem Beispiel folgendermaßen:
100 DM - 20 DM + 1 DM = 81 DM/Kl
Weitere Informationen
Weiter Informationen über das Definieren von Ausschlußgruppen im Customizing für den
Vertrieb finden Sie im Online-Einführungsleitfaden.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Variantenkonditionen
Variantenkonditionen
Definition
Mit Hilfe von Variantenkonditionen können Sie den Preis eines konfigurierbaren Materials in
Abhängigkeit von den Merkmalwerten beeinflussen.
Verwendung
Sie können Variantenkonditionen im Vertrieb und im Einkauf definieren, um Zu- oder Abschläge
für den Grundpreis anzugeben.
Struktur
Variantenkonditionen bestehen aus einem Variantenschlüssel und einem Betrag, der über den
Variantenschlüssel identifiziert wird.
April 2001
109
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Mindestauftragswert
Mindestauftragswert
Verwendung
Sie können für Ihre Auftragsabwicklung Mindestauftragswerte festlegen. Das folgende Beispiel
zeigt, wie diese Funktion sich auswirkt:
·
Sie legen einen Mindestauftragswert von DEM 200 fest.
·
Bei der Auftragsabwicklung ergibt sich eine Kundenauftrag, dessen Nettowert (nach
Abschlägen und Fracht, vor Steuer) DEM 190,08 beträgt.
·
Bei der Preisfindung wird nun festgestellt, daß der Nettowert unterhalb des
Mindestauftragswertes liegt. Es wird ein Mindestwertzuschlag berechnet. In diesem
Beispiel liegt der Mindestwertzuschlag bei DEM 9,92.
·
Der Mindestauftragswert und der Zuschlag erscheinen als getrennte Zeilen im Preisbild.
Der Mindestauftragswert ist eine statistische Größe mit rein informativem Charakter und
beeinflußt die Preisfindung für den Auftrag nicht. Das System paßt den Nettowert (vor
Steuer) automatisch an den zulässigen Mindestauftragswert an.
Konditionsarten für den Mindestauftragswert
Das R/3-Standardsystem enthält die beiden folgenden Konditionsarten für die Bearbeitung von
Mindestauftragswerten:
Konditionsart
Bezeichnung
AMIW
Mindestauftragswert
AMIZ
Mindestwertzuschlag
Konditionssätze für Mindestauftragswerte anlegen
Wenn Sie mit Mindestauftragswerten arbeiten, so müssen Sie Konditionssätze für die
Konditionsart AMIW anlegen, in denen Sie die Auftraggeber und die zugehörigen
Mindestauftragswerte angeben. Bei der Preisfindung werden diese Konditionssätze dann
automatisch zur Ermittlung des entsprechenden Mindestwertzuschlags herangezogen
(Konditionsart AMIZ). In der Standardversion hat die Konditionsart AMIZ Bezug zu Konditionsart
AMIW. Das bedeutet, daß das System die Werte für die Konditionsart AMIZ automatisch
berechnet, ohne daß Sie eigene Konditionssätze anlegen müssen.
Vielleicht möchten Sie Ihren Mindestauftragswert nicht nach Kunden festlegen,
sondern beispielsweise je Verkaufsorganisation oder Sparte. Dazu muß Ihr
Systemadministrator zunächst eine neue Konditionstabelle anlegen, die die
entsprechenden Felder im Feldschlüssel enthält. Die Konditionstabelle kann dann in
die Zugriffsfolge für die Konditionsart AMIW eingefügt werden.
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Kundenauftragskalkulation für die Preisfindung
Kundenauftragskalkulation für die Preisfindung
Verwendung
Sie können zu einer Vertriebsbelegposition (Position einer Anfrage, eines Angebotes oder eines
Kundenauftrages) eine Kalkulation zur Ermittlung der Plankosten dieser Position anlegen. Diese
Kalkulation wird Kundenauftragskalkulation genannt.
Eine Kundenauftragskalkulation kann nach folgenden Kalkulationsmethoden durchgeführt
werden:
·
Erzeugniskalkulation
Die Erzeugniskalkulation kalkuliert die Kundenauftragsposition auf Basis der
Auftragsstückliste. Eine solche Auftragsstückliste kann beispielsweise auf einer
Maximalstückliste und dem Beziehungswissen der Konfiguration beruhen.
·
Einzelkalkulation
Sie verwenden die Einzelkalkulation, wenn das System nicht auf eine Auftragsstückliste
zugreifen kann. Sie geben bei der Einzelkalkulation manuell die zu kalkulierenden
Positionen ein.
Das System ermittelt die Preise der einzusetztenden Materialien und Leistungen gemäß der in
der Kalkulationsvariante hinterlegten Bewertungsvariante.
Mit der Kundenauftragskalkulation können Sie die Herstellkosten und die Selbstkosten zum
einzelbestandsgeführten Material ermitteln. Sie können dabei neben den Materialeinzelkosten
und den Fertigungseinzelkosten auch Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten sowie
Vertriebs- und Verwaltungskosten oder Kosten für Versand und Versicherung ermitteln.
Die Kundenauftragskalkulaton wird im wesentlichen über die Kalkulationsvariante gesteuert.
Diese Kalkulationsvariante ist in der Bedarfsklasse als Vorschlagswert hinterlegt. In der
Bedarfsklasse hinterlegen Sie unter anderem auch die Kalkulationsmethode und das
Kalkulationsschema.
Übernahme der Kundenautragskalkulation in die SDKonditionen
Sie können die Kundenauftragskalkulation in die SD-Konditionen übernehmen. Die Übernahme
kann erfolgen
·
als Grundlage für die Preisfindung
Wenn Sie die Kundenauftragskalkulaton als Grundlage für die Preisfindung übernehmen
möchten, können Sie die SAP-Standard-Konditionsart EK01 verwenden.
·
statistisch
Die statistische Übernahme ist sinnvoll, wenn Sie den Preis nicht auf Basis der
Kostenkalkulation ermitteln möchten, aber die mit der Kundenafutragskalkulation
ermittelten Kosten zur Berechnung des Deckungsbeitrages im SD heranziehen möchten.
Im Standard gibt es dafür die Konditionsart EK02.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Kundenauftragskalkulation für die Preisfindung
Sie können die Konditionsart in der Vertriebsbelegart hinterlegen. Möchten Sie die Konditionsart
in Abhängigkeit von der Vertriebsbelegposition definieren, dann können Sie die Konditionsart
auch in der Bedarfsklasse hinterlegen.
In der Bedarfsklasse können Sie des weiteren eine Konditionsart zur Übergabe des
Fixkostenanteils der Plankosten hinterlegen. Im Standard ist dazu die Konditionsart EK03
voreingestellt.
Weitere Information zur Kundenauftragskalkulation finden Sie im Controlling unter:
Kundenauftragskalkulation [Extern]
Weitere Information zum Customizing der Kundenauftragskalkulation finden Sie im
Einführungsleitfaden unter:
Controlling ® Produktkostencontrolling ® Kostenträgerrechnung ® Kundenauftragscontrolling
® Steuerung der Kundenauftragsfertigung und Vorkalkulation
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April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Duplizieren von Konditionen
Duplizieren von Konditionen
Verwendung
Im Standardsystem steht Ihnen eine Konditionsart DUPL zur Verfügung, die zum Zeitpunkt der
Preisfindung auf alle der Position untergeordnete Positionen kopiert wird.
Die Verwendung von Duplikationskonditionen ist also nur bei Stücklisten und konfigurierbaren
Materialien sinnvoll.
Für ein Material 4711 ist eine Duplikationskondition von 10 % als Konditionssatz
spezifiziert. Das Material hat die Komponenten 4712 und 4713. Bei der Erfassung im
Kundenauftrag wird bei der Preisfindung die Duplikationskondition von 10% in den
Komponenten 4712 und 4713 ausgewiesen.
Einschränkungen
·
Duplikationskonditionen können nur prozentuale Konditionen sein.
·
Duplikatrionskonditionen können nicht als Kopfkonditionen verwendet werden.
·
Der Konditionswert einer Duplikationskondition kann im Konditionsbild nicht manuell
verändert werden.
·
Beim Kopieren eines Verkaufsbelegs in einen Fakturabeleg wird der Konditionsbetrag
einer Duplikationskondition ‘eingefroren’. D.h., unabhängig von der Preisfindungsart
beim Kopieren wird die Kondition nicht neu ermittelt.
April 2001
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Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Kumulieren von Konditionen
Kumulieren von Konditionen
Verwendung
Die im Standardsystem enthaltene Konditonsart KUMU bietet Ihnen die Möglichkeit die Summe
der Nettowerte einer Position und aller dieser Position zugeordneten Positionen anzuzeigen.
Position überg. Pos. Pos.Nettowert Nettowert
0010
0,00
355,00
0020
0010
100,00
320,00
0030
0010
35,00
35,00
0040
0020
80,00
80,00
0050
0020
140,00
140,00
Einschränkungen
114
·
Kumulationskonditionen können nicht als Kopfkonditionen verwendet werden.
·
Kumulationskonditionen können nicht manuell bearbeitet werden.
·
Beim Kopieren eines Verkaufsbelegs in einen Fakturabeleg werden Konditionsbetrag
und -wert einer Kumulationskondition ‘eingefroren’. D.h., unabhängig von der
Preisfindungsart beim Kopieren wird die Kondition nicht neu ermittelt, die Summierung
der Nettowerte also nicht neu durchgeführt, auch wenn sich die einzelnen Nettowerte
geändert haben sollten.
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Gruppenkondition
Gruppenkondition
Verwendung
Sie möchten für bestimmte Konditionen erreichen, daß die Basis für die Ermittlung von
Staffelwerten aus mehreren Positionen ermittelt wird.
Sie haben Materialien einer Materialgruppe zugeordnet. Für alle diese Materialien
soll ein Abschlag mengenabhängig gewährt werden. Die Mengenstaffel soll aber mit
der kumulierten Menge aller Materialien im Kundenauftrag, die dieser Materialgruppe
zugeordnet sind, kumuliert gelesen werden:
Konditionssatz bezogen auf eine Materialgruppe:
Ab 1
KG
- 10,- DEM / KG
Ab 100 KG
- 20,- DEM / KG
Ab 500 KG
- 30,- DEM / KG
Preisfindung im Auftrag für zwei Materialien der Materialgruppe:
Position 10
Material 1
60 KG
- 20,- DEM Abschlag
Position 20
Material 2
70 KG
- 20,- DEM Abschlag
Gruppenkondition
Konditionsart
Gruppenkond.
K029
X
Material M1
Materialgruppe
02
Material M2
Konditionssatz K029
Order
Materialgruppe 02
ab
ab
ab
April 2001
1 kg
100 kg
500 kg
10- DEM/kg
20- DEM/kg
30- DEM/kg
Pos. 10
M1 60 kg
K029
20-
Pos. 20
M2 70 kg
K029
20-
115
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Gruppenkondition
Voraussetzungen
Sie müssen im Customizing die Konditionsart als Gruppenkondition kennzeichnen.
Wenn das System zwar positionsübergreifend kumulieren soll, aber für jede Position der eigene
Konditionssatz mit dieser kumulierten Menge gelesen werden soll, müssen Sie zusätzlich die
folgenden Einträge für die Konditionsart pflegen:
·
Mengeneinheit für die Kumulierung
·
Gruppenkeynummer
Gruppenkonditionen mit abweichendem Schlüssel
Auftrag
Kond.satz
M1
ab 0: 80- DEM
ab 10: 500- DEM
M1 Menge 3 ST
K005:
K005
500- DEM
3+7=
10
M2 Menge 7 ST
K005:
116
700- DEM
Kond.satz K005
M2
ab 0:
80- DEM
ab 10: 700- DEM
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Palettenrabatte
Palettenrabatte
Verwendung
Die Palettenrabatte sollen es Ihnen ermöglichen, Konditionen nur für ganze Mengeneinheiten zu
vergeben. Dabei bestehen folgende Anforderungen:
·
Es sollen Zu- oder Abschläge berechnet werden.
·
Die Mengen sollen positionsübergreifend kumuliert werden.
Für diese unterschiedlichen Anforderungen stehen Ihnen im Standardsystem Konditionsarten zur
Verfügung die im folgenden anhand von Beispielen erläutert werden sollen.
Konditionsart KP00
·
Ziel des Palettenrabatts ist es, dem Kunden nur bei ganzen Mengeneinheiten, z.B. ganzen
Paletten, einen Abschlag einzuräumen.
·
Dies wird über die Basisformel 22 des Kalkulationsschemas gesteuert, nach der nur der
ganzzahlige Anteil der Mengen berücksichtigt wird.
Palettenrabatt KP00
Auftrag
Auftrag 11
M
aterial M1
Material
M1
50
50 KAR
KAR
55- DEM
DEM
55- DEM
DEM Abschlag
Abschlag
pro
pro Palette
Palette
Auftrag
Auftrag 22
Material
Material M1
M1
Konditionssatz
Konditionssatz KP00
KP00
100
100 KAR
KAR
1010- DEM
DEM
M aterialstam m M 1
^
50
=
50 KAR
KAR ^
= 11 Palette
Palette
Auftrag
Auftrag 33
M
aterial M1
Material
M1
70
70 KAR
KAR
55- DEM
DEM
R
ã SAP AG
Konditionsart KP01
·
Ziel des Anbruchzuschlags ist es, dem Kunden bei Anbrüchen einer Palette einen Zuschlag
zu vergeben.
April 2001
117
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Palettenrabatte
·
Dies wird über die Basisformel 24 im Kalkulationsschema gesteuert. Sie prüft die
Anbruchmenge.
A n b ru ch zu s ch lag K P 01
A
Au
uftra
ftragg 11
M
teria ll M
M aateria
M 11
K
s atz
Koonndditio
itionnsss
a tz K
KP
P0011
5500 K
KA
AR
R
A
Auuftra
ftragg 22
M
ria ll M
M aate
ate
teria
M 11
5500 D
DE
EM
M ppro
ro P
Pale
a lette
tte
M a teria ls tam m M 1
7700 K
KA
AR
R
5500 D
DE
EM
M
^
5500 K
=
KA
AR
R ^
= 11 P
Paalette
lette
R
ã S AP AG
Konditionsart KP02
·
Ziel des Mixpalettenrabatts ist es, die Mengen der einzelnen Positionen zu kumulieren, aber
nur für ganze Paletten den Abschlag zu berechnen.
·
Dies wird über die Konditionsart KP02 (Gruppenkond. = X und Mengeneinheit = PAL) und
einem entsprechenden Konditionssatz gesteuert.
118
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Palettenrabatte
Mixpalettenrabatt KP02
Auftrag
Auftrag 11
Kopf:
Kopf: KP02
KP02
M
M11
M
M22
1010- DEM
DEM
20
20 KAR
KAR
30
30 KAR
KAR
Konditionssatz
Konditionssatz KP02
KP02
ab
ab 11 Pal
Pal
ab
ab 22 Pal
Pal
1010- DEM
DEM
2020- DEM
DEM
Auftrag
Auftrag 22
Kopf:
Kopf: KP02
KP02
M1
M1
M2
M2
20
20 KAR
KAR
40
40 KAR
KAR
1010- DEM
DEM
M aterialstam m M 1, M2
^
50
=
50 KAR
KAR ^
= 11 Palette
Palette
R
ã SAP AG
Konditionsart KP03
·
Ziel des Mixanbruchzuschlags ist es, die Mengen der Positionen zu kumulieren. Gibt es bei
der Gesamtmenge einen Anbruch, soll ein Zuschlag erhoben werden.
·
Dies wird über die Konditonsart KP03 gesteuert (Gruppenkond. = X, Mengeneinheit = PAL
und Staffelformel 23, die die Anbruchmenge der Gesamtmenge berechnet).
April 2001
119
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Palettenrabatte
Mixanbruchzuschlag KP03
Auftrag
Auftrag 11
Konditionssatz
Konditionssatz KP03
KP03
Kopf
Kopf
M
M11
M
M22
20
20 KAR
KAR
30
30 KAR
KAR
ab
ab 11
55 DEM
DEM
Auftrag
Auftrag 22
Kopf
Kopf
M
M11
M
M22
55 DEM
DEM
20
20 KAR
KAR
40
40 KAR
KAR
Materialstamm M1, M 2
^
50
=
50 KAR
KAR ^
= 11 Palette
Palette
R
ã SAP AG
120
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Palettenrabatte
April 2001
121
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Hierarchiezugriffe
Hierarchiezugriffe
Verwendung
Hierarchiezugriffe dienen der Optimierung der Preisfindung für hierarchische
Datenkonstellationen wie z.B. einer Produkthierarchie. Denn für solche Hierarchien kann es
notwendig sein, daß für eine vorgegebene Menge von Merkmalen beliebige Teilmengen zur
Definition der Schlüssel der Konditionstabellen herangezogen werden müssen. Einfachstes
Beispiel wäre ein Preis, der fest von Verkaufsorganisation und Vertriebsweg und außerdem
entweder vom Kunden oder vom Material oder von beidem abhängt.
Ohne hierarchische Zugriffe wäre es nötig, für jede Kombination eine Konditionstabelle
anzulegen und alle Zugriffe auf diese Tabellen hierarchisch in einer Zugriffsfolge anzuordnen.
Dies erfordert einerseits einen hohen Pflegeaufwand, führt andererseits zu Performanceverlusten
und die Reihenfolge des Zugriffs ist starr vorgegeben.
Gerade bei hierarchischen Daten wie bei der Abbildung einer Produkt- oder Kundenhierarchie
kann das ein großer Nachteil sein.
Mit der Funktionalität der Hierarchiezugriffe soll es nun möglich sein, solche Varianten durch
einen einzigen Zugriff auf eine Konditionstabelle zu realisieren, die alle erforderlichen Felder als
Kann-Felder im variablen Key enthält, und erst nachfolgend eine Auswahl des gewünschten
Konditionssatzes nach entsprechenden Kriterien zu treffen.
Voraussetzungen
Für den Anwender besteht die Möglichkeit, beim Anlegen einer Zugriffsfolge zur
Konditionstabelle für die Felder eines Zugriffs festzulegen, welcher Teil des Schlüssels festen
Charakter tragen und welches der freie Anteil sein soll (Die freien Felder sind Kann-Felder bei
der Konditionssatzpflege). Den Feldern des freien Anteils werden in der Pflege der Zugriffsfolge
Prioritäten zugeordnet, um die über den festen Anteil gefundenen und qualifizierten
Konditionssätze zu bewerten.
Im Customizing der Preisfindung muß dazu im Zugriff auf der Ebene der Felder folgendes
eingestellt werden:
·
Verarbeitungsart im Zugriff (Feld ZArt): Mit der Ausprägung A kennzeichnen Sie ein
freies Feld. Freie Felder sind Kann-Felder bei der Konditionssatzpflege, so daß beliebige
Kombinationen von Merkmalen für einen Zugriff angelegt werden können.
·
Bewertung von Merkmalen (Feld Prio): Mit 01 (hoch) bis 99 (niedrig) vergeben Sie eine
Priorität.
In der Preisfindung werden dann die am höchsten priorisierten Sätze zur Verfügung gestellt.
Das Schnellerfassungsbild für die Konditionssätze bleibt unberührt, es wird lediglich für die KannFelder auf die Mußeingabe verzichtet.
Bei der Verwendung von Hierarchiezugriffen sollten Sie nicht die Löschvormerkung,
sondern immer das physische Löschen nutzen. Denn die Ermittlung eines
Konditionssatzes über die Priorität für Hierarchiekonditionen findet vor der
122
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Hierarchiezugriffe
Preisfindung statt. Die Prüfung des Löschkennzeichens findet aber erst in der
Preisfindung statt. Dadurch kann folgendes passieren:
Es könnte ein Konditionssatz bei den Hierarchiezugriffen die höchste Priorität haben
und der Preisfindung übergeben werden. Durch ein vorhandenes Löschkennzeichen
wird der Konditionssatz aber wieder aus der Preisfindung ohne Ersatz entfernt.
Information zum Löschen erhalten Sie im Kapitel Konditionssätze löschen [Seite 78].
Beispiel für eine Preisfindung mit freien Feldern:
Sie möchten eine Preisfindung für Materialien einrichten, für die eine Zuordnung zu einer
Produkthierarchie vorliegt. Sie kennzeichnen die Hierarchieebenen als freie Felder und vergeben
eine Priorität. Die Priorität wird in der Regel aufsteigend vom Alllgemeinen zum Speziellen sein:
Feld
Verarbeitungsart im Zugriff
Bewertung
Materialgruppe
A
5
Hauptgruppe
A
4
Gruppe
A
3
Untergruppe
A
2
Material
A
1
Verkaufsorganisation
Der Vorteil liegt nun darin, daß für die Stammdatenpflege nur ein Zugriff in der Zugriffsfolge
angelegt werden muß. Denn die freien Felder sind Kann-Eingaben bei der Konditionssatzpflege,
so daß beliebige Kombinationen von Merkmalen für ein Zugriff gepflegt werden können.
Außerdem ist die Stammdatenpflege erheblich übersichtlicher, weil für eine Konditionsart im
Schnellerfassungsbild der Konditionspflege die unterschiedlichen Konditionssätze angelegt
werden können.
Beispieldaten im Auslieferungssystem
Im Standard steht Ihnen die Konditionsart K148 mit der Zugriffsfolge PRHI zum Testen der
Hierarchiezugriffe zur Verfügung.
April 2001
123
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Datenermittlung im Zugriff
Datenermittlung im Zugriff
Verwendung
Für die Preisfindung kann es erwünscht sein, Daten zu ermitteln, die nicht im Beleg zur
Verfügung stehen und diese dann der Preisfindung zur Verfügung zu stellen.
Beispiele:
So möchten Sie z.B. Kunden einer Kundengruppe in einem Aktionszeitraum ohne
die Stammdaten zu verändern die Großhändlerpreislistenpreise gewähren.
Im Beleg wird dazu zunächst der Preislistentyp nicht aus den Stammdaten, sondern
aus einem speziellen Konditionssatz ermittelt und dann der Preisfindung zur
Verfügung gestellt.
Oder sie möchten Kunden einer Kundengruppe für die Preisfindung eine feste
Staffelmenge unabhhängig von der bestellten Menge gewähren.
Im Belege muß dazu die Staffelmenge über einen speziellen Konditionssatz ermittelt
werden und dann der Preisfindung zur Verfügung gestellt werden.
Dieses Verfahren besteht grundsätzlich aus zwei Schritten:
·
Datenermittlung für die Preisfindung
·
Datenverwendung in der Preisfindung
Diese zwei Schritte sind aber je nach Beschaffung der Daten unterschiedlich, so daß drei
Verfahren für die Datenermittlung unterschieden werden müssen:
·
Datenermittlung mit Hilfe der Kommunikationsstruktur KOMPAZD
Für die Datenermittlung steht Ihnen eine Kommunikationsstruktur KOMPAZD zur
Verfügung. Dieses Verfahren ist möglich bei Feldern, die in Zugriffen vorkommen.
·
Datenermittlung mit Hilfe von Routinen
Für Felder, die nicht in Zugriffen verwendet werden wie die Staffelmenge oder das
Preisdatum müssen Routinen für die Datenermittlung verwendet werden.
·
Datenermittlung für Verkaufsaktionen
Für die Verkaufsaktion gibt es eine spezielle Lösung für die Datenermittlung.
Diese drei Verfahren werden in den folgenden Kapiteln vorgestellt.
124
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Datenermittlung im Zugriff
April 2001
125
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Datenermittlung mit einer Kommunikationsstruktur
Datenermittlung mit einer Kommunikationsstruktur
Verwendung
Für die Datenermittlung wird eine Struktur benötigt, in der ermittelte Daten abgelegt und der
Preisfindung zur Verfügung gestellt werden können. Dazu steht Ihnen die
Kommunikationsstruktur KOMPAZD zur Verfügung.
In dieser Struktur sind im Standard folgende Felder vorhanden:
·
Preislistentyp
·
Ausschlußkennzeichen
Die Kommunikationsstruktur KOMPAZD kann von Ihnen, wie die anderen Ihnen zur Verfügung
stehenden Kommunikationsstrukturen KOMKAZ und KOMPAZ, erweitert werden.
Diese Erweiterung ist im Customizing des Vertriebs beschrieben unter:
Vertrieb ® Systemanpassung ® Aufnahme neuer Felder (mit Konditionstechnik) ® Neue Felder
für die Preisfindung
Vorraussetzung:
Die Datenermitttlung findet im Zugriff der Preisfindung auf Feldebene statt. Dazu wird ein Feld
gekennzeichnet. Es dient nicht der Preisfindung sondern einer Datenermitllung. Das geschieht
folgendermaßen:
Bei der Pflege einer Konditionstabelle können Sie im Bild Technische Einstellungen ein Feld aus
dem Schlüssel herausnehmen. Dadurch wird es zu einem Datenfeld und erhält im Customizing
Zugriffsfolgen im Zugriff automatisch die Kennzeichnung C. Dies ist nur beim Anlegen möglich.
Wollen Sie vorhandene Konditionstabellen ändern, müssen Sie diese löschen und neu anlegen.
Die Daten, die im folgenden Beispiel verwendet werden sind als Beispieldaten für
Sie im Auslieferungssystem eingerichtet.
Beispiel Positionspreislistentyp
Für einen Kunden soll für einen bestimmten Zeitraum, ohne die Stammdaten zu verändern, eine
Großhändlerpreisliste gewährt werden. Dazu muß
·
der Positionspreislistentyp abhängig vom Kunden ermittelt werden.
·
Mit dem Positionspreislistentyp ein Preis ermittelt werden.
Dafür müssen folgende Konditionen im Kalkulationsschema vorhanden sein:
Konditionen im Kalkulationsschema
126
Konditionsart
Zugriffsfolge
PBP
PBP (Zur Datenermittlung)
PBBS
PR01 (Zur Datenverwendung in der Preisfindung)
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Datenermittlung mit einer Kommunikationsstruktur
Ermittlung des Preislistentyps:
Im Zugriff 10 der Zugriffsfolge PBP ist das Feld KOMPAZD PLTYP_D enthalten. Es ist ein Feld,
mit der Verarbeitungsart C, das der Datenermittlung dient:
Zugriffsfolge PBP mit folgendem Zugriff:
Belegstruktur
Belegfeld
Verarbeitungsart im Zugriff (Feld Zart)
KOMPAZD
PLTYP_D
C (Datenfeld zur Datenermittlung)
Mit diesem Zugriff kann ein Konditionssatz gelesen und kundenspezifisch z.B. der Preislistentyp
04 ermittelt werden.
Verwendung der Daten für die Preisfindung
Die Preiskondition PBBS hat die Zugriffsfolge PR01, die den Preislistentyp (PLTYP) aus dem
Feld KOMPAZD PLTYP_D (Tabelle 6) für die Preisfindung verwendet. Das sei der Preislistentyp
04, der im vorherigen Schritt ermittelt wurde.
Zugriffsfolge PR01 mit folgendem Zugriff:
Belegstruktur
Belegfeld
KOMPAZD
PLTYP_D
Verarbeitungsart im Zugriff (Feld Zart)
Mit diesem Zugriff werden folgende Konditionssätze gelesen und der günstigere Preis von 190,-DEM ermittelt:
Konditionssätze für die Konditionsart PR00:
Preislistentyp
Materialnummer
Preis
01
4711
200
04
4711
190
April 2001
127
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Datenermittlung mit Routinen
Datenermittlung mit Routinen
Verwendung
Im vorherigen Fall der Datenermittlung mit Hilfe der Kommunikationsstruktur KOMPAZD waren
Felder im Spiel, die in Zugriffen Verwendung finden. Für Daten, die nicht als Felder in Zugriffen
verwendet werden, wie z.B. die Staffelmenge oder das Preisdatum, kann die
Kommunikationsstruktur KOMPAZD nicht verwendet werden. In diesem Fall müssen Sie den
Datentransport mit Hilfe von Routinen durchführen.
Zunächst werden die Daten mit Hilfe z.B. der Konditionsart PBUD ermittelt. Dazu beinhaltet die
der Konditionsart PBUD zugeordnete Zugriffsfolge PBUD das Feld Preisstellungsdatum, das als
Datenermittlungsfeld gekennzeichnet ist.
Danach kann einem Abschlag eine Routine zugeordnet werden, die diese Daten für die
Preisfindung nutzt.
Voraussetzung: Feld als Datenermittlungsfeld kennzeichnen
Die Datenermitttlung findet im Zugriff der Preisfindung auf Feldebene statt. Dazu
wird ein Feld gekennzeichnet. Es dient nicht der Preisfindung sondern einer
Datenermitllung. Das geschieht folgendermaßen:
Bei der Pflege einer Konditionstabelle können Sie im Bild Technische Einstellungen
ein Feld aus dem Schlüssel herausnehmen. Dadurch wird es zu einem Datenfeld
und erhält im Zugriff automatisch die Kennzeichnung C. Dies ist nur beim Anlegen
möglich. Ausnahmsweise vorhandene ändern: löschen - neu hinzufügen
Im Kalkulationsschema dient die Konditionsart PBUD der Datenermittlung. Beliebigen
Abschlägen können dann für die Verwendung der Daten in der Preisfindung die folgende Routine
zugeordnet werden:
Konditionen im Kalkulationsschema:
Konditionsart
Bedingung im
Kalkulationsschema
PBUD (Datenermittlung)
KXXX (Datenverwendung)
128
202 (sorgt für die Verwendung des mit Hilfe der Konditionsart
PBUD ermittelten Preisfindungsdatum für die Preisfindung)
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Datenermittlung mit Routinen
Die Daten, die im folgenden Beispiel verwendet werden sind als Beispieldaten für
Sie im Auslieferungssystem eingerichtet.
Beispiel Preisdatum
Für Kunden einer Kundengruppe sollen Preise des Vorjahres gewährt werden, die im laufenden
Jahr nicht mehr gültig sind. Dazu soll das Preisdatum 31.12. des Vorjahres für die Preisfindung
vorgegeben werden.
Dazu muß es eine Ermittlung der Daten und eine Datenverwendung in der Preisfindung geben.
Die Ermittlung macht in unserem Beispiel die Konditionsart PBUD. Verwendung sollen die Daten
in beliebigen Abschlägen finden. Im folgenden Beispiel als Konditionsart KXXX genannt. Beide
Konditionen müssen im Kalkulationsschema aufgenommen werden.
Datenermittlung:
Die Zugriffsfolge PBUD beinhaltet das Feld KDATU.
Das Feld KDATU ist als Datenermittlungsfeld gekennzeichnet:
Zugriffsfolge PBUD mit folgendem Zugriff:
Feld
Bezeichnung
Verarbeitungsart im Zugriff (Feld Zart)
KDATU
Preisstellungsdatum
C (Datenfeld zur Datenermittlung)
Mit diesem Zugriff kann dann ein kundenspezifischer Konditionssatz gelesen werden, der als
Preisstellungsdatum ein Datum aus dem vergangenen Jahr ermittelt.
Verwendung der Daten für die Preisfindung
Sie können nun einem Abschlag im Kalkulationsschema die Bedingung 202 zuordnen. Damit
wird für die Preisfindung das Preisstellungsdatum aus dem vorher ermittelten Feld KDATU
ermittelt.
April 2001
129
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Datenermittlung für Verkaufsaktionen
Datenermittlung für Verkaufsaktionen
Verwendung
Für die Verkaufsaktion steht Ihnen ein spezieller Datentransport zur Verfügung, den Sie in der
Konditionsart durch die Zuordnung der Konditionsklasse H (Ermittlung Verkaufsaktion)
ermöglichen.
Die in dem nachfolgenden Beispiel verwendeten Daten, sind für Sie beispielhaft im
Standardsystem vorhanden.
Beispiel Verkaufsaktion
Für Kunden einer Kundengruppe sollen eine oder mehrere Verkaufsaktionen ermittelt werden.
Mit den ermittelten Verkaufsaktionen sollen Preise für Materialien gefunden werden.
Dazu müssen die folgelnden Konditionsarten im Kalkulationsschema vorhanden sein:
Konditionen im Kalkulationsschema:
Konditionsart
Konditionsklasse
Zugriffsfolge
PB1 (dient der
Datenermittlung)
H
PBD
PB1D (dient der
Datenverwendung)
A
PBUD
Bedingung
062 (dient bei
mehreren ermittelten
Verkaufsaktionen dem
Füllen einer internen
Tabelle)
Außerdem steht Ihnen im Standard die Verkaufsaktionsart PRB1 zur Verfügung, der diese
Konditionsarten zugeordnet sind.
Datenermittlung
Die Konditionsart PB1 ermittelt mit dem Zugriff PBD eine oder mehrere Verkaufsaktionen.
Es kann der Wunsch bestehen, mehrere Verkaufsaktionen zu ermitteln, da für den
Kunden mehrere relevant sein können. In diesem Fall kann die in den vorherigen
Formen der Datenermittlung beschriebenen Datenermittlung mit der
Verarbeitungsart C nicht verwendet werden, weil eine Kondition mit dem gleichen
Schlüssel nur einmal vorkommen kann. Deswegen steht Ihnen die Datenermittlung B
zur Verfügung, das ein Schlüsselfeld als Datenfeldermittlung kennzeichnet. Damit
kann es mehrere Sätze mit den sonst identischen Kundendaten aber
unterschiedlicher Verkaufsaktionsnummern geben.
130
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Datenermittlung für Verkaufsaktionen
Die Art der Datenermittlung B geben Sie für ein Feld im Zugriff einer Zugriffsfolge an.
Zugriffsfolge zur Datenermittlung:
Zugriffsfolge PBD mit folgendem Zugriff:
Feld
Feldbezeichnung
Verarbeitungsart im Zugriff (Feld ZArt)
KNUMA_AG
Verkaufsaktion
B (Schlüsselfeld zur Datenermittlung)
Mit diesem Zugriff wird folgender Konditionssatz gelesen und die Verkaufsaktionsnummer 01 und
02 ermittelt:
Konditionssatz:
Für Konditionsart PB1:
Auftraggeber
Verkaufsaktion
0001
01
0001
02
Datenverwendung:
Die Konditionsart PB1D hat die Zugriffsfolge PBUD, die die Verkaufsaktion im Schlüssel hat:
Zugriffsfolge PBUD mit folgendem Zugriff:
Belegstruktur
Belegfeld
KOMP
KNUMA_AG
Verarbeitungsart im Zugriff (Feld Zart)
Mit diesem Zugriff werden die folgenden Konditionssätze gelesen. Es können nun
unterschiedliche Abschläge, je nach Verwendung für unterschiedliche Verkaufsaktionen
verwendet werden.
Konditionssatz für Konditionsart PB1D:
Verkaufsaktion
Materialgruppe
Abschlag
01
01
- 2,00 %
02
01
- 3,00 %
April 2001
131
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preisbuch
Preisbuch
Verwendung
Der Begriff Preisbuch steht für eine Preisermittlungsstrategie:
Als Basis stehen Materialpreise zur Verfügung.
Diese Preise sollen zweistufig zunächst über kundenbezogenen Daten ermittelt und dann
materialbezogen mit Sondervereinbarungen angereichert werden.
Als Beispiel dazu ist im Standard das Kalkulationsschema RVAA02 eingerichtet.
Dieses Kalkulationsschema wird im folgenden anhand eines Beispiels erläutert. Dabei sind die
Kenntnisse der verschiedenen Datenermittlungen Voraussetzung, die in den vorherigen Kapiteln
dargestellt wurden.
Beispiel für ein Preisbuch (Kalkulationsschema RVAA02)
Sie möchten Kunden einer Kundengruppe Preise gewähren. Für diese Preise sollen aber
abhängig von der Materialgruppe Sondervereinbarungen, wie z.B eine fest vorgegebene
Staffelmenge für die Preisfindung gewährt werden.
Dies erreichen Sie durch eine zweistufige Datenermittlung:
·
Stufe 1: Abhängig von der Kundengruppe ermitteln Sie eine Verkaufsaktionsnummer.
·
Stufe 2: Abhängig von der Materialgruppe ermitteln Sie Sondervereinbarungen bezogen
auf das Preisdatum, die Staffelmenge und die Positionspreisliste.
Zweistufige Datenermittlung:
Bezeichnung
Funktion
Datenermittlungstechnik
Konditionsar
t
132
PBU
Ermittlung einer
Preisbuchfindun Verkaufsaktionsnummer
(von Kundendaten
g
abhängig)
PBUD
Preisbuchbasis
Datenermittlung mit der
Konditonsklasse H für
Verkaufsaktionen (siehe Kapitel
Datenermittlung für
Verkaufsaktionen)
Ermittlung von folgenden Die Verkaufsaktion ist im
Daten (Materialabhängig) Schlüssel des Zugriffs.
für die gefundene
Die zu ermittelten Daten haben
Verkaufsaktionsnummer:
im Zugriff die Verarbeitungsart
C für Datenermittlungsfelder
Preisdatum
(siehe Kapitel Datenermittlung
Staffelmenge
mit Routinen).
Positionspreisliste
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Preisbuch
Diese ermittelten Sondervereinbarungen werden bei der darauffolgenden Kondition für die
Preisfindung verwendet.
Datenverwendung:
Funktion
Datentransport
Konditionsar Bezeichnun
t
g
PBBS
Basispreis
Verwendung der vorher
ermittelten Daten:
Preisdatum
Staffelmenge
Bedingung 202 im
Kalkulationsschema
Staffelbasisformel 202 in der
Konditionsart
(siehe dazu Kapitel
Datenermittlung mit Routinen)
Positionspreisliste
Kommunikationsstruktur
KOMPAZD
(siehe dazu Kapitel
Datenermittlung mit einer
Kommunikationsstruktur)
PBUP
April 2001
Bruttopreis
Mit der Kondition PBUP
können Sie eine
prozentuale Berechnung
auf die
Vorgängerkondition
durchführen
Basisformel 202 im
Kalkulationsschema
133
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionsaustausch
Konditionsaustausch
Verwendung
Sie möchten Konditionen mit Fremd- oder anderen SAP-Systemen austauschen.
Beispiele für die Eingangsseite:
·
Versorgung des R/3 mit Daten aus einem Alt- oder Fremdsystem, z.B. in der
Einführungsphase
·
Übernahme der vorgeschriebenen Endverbraucherpreise eines Lieferanten
·
Übernahme der individuellen Endverbraucherpreise eines Großhandelskunden
Beispiele für die Ausgangsseite:
·
Versorgung von Subsystemen mit Preisinformationen für neue Materialien
·
Versorgung eines neuen Subsystems mit Preisinformationen
Was ist realisiert für die Ausgangsseite?
·
Automatisches Selektieren und Verteilen aufgrund von Änderungsbelegen aus der Preis- und
Konditionspflege
·
Manuelles Selektieren und Verteilen ohne daß Änderungsbelege vorliegen müssen (bei der
Konditionspflege ist das bei der Konditionsinfo möglich)
·
IDoc Modifikationsmöglichkeit über Customer-Functions
Was ist realisiert für die Eingangsseite?
·
Übernahme der IDocs in die Stammkonditionen (Tabellen: Axxx, Konh, Konp, Konm/Konw)
·
auch für Einkaufsinfosätze
·
auch für belegbezogene Konditionen (Kontrakte)
·
auch für Einkaufsbonus (Absprache)
·
nicht für andere Absprachen (KONA-Bezug)
·
nicht für Naturalrabatt
·
IDoc Modifikationsmöglichkeit über Customer-Functions
134
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
IDoc und Konditionstechnik
IDoc und Konditionstechnik
Überblick über die Konditionstechnik
l
Überblick
n am Beispiel
der Verwendung
der Applikation
T685
T682
T683
...
PR00 - Preis
PR01 - Preis incl. MwSt
RA01 - Proz. v. Brutto
RB00 - Absolutrabatt
SKTO - Skonto
...
10
20
30
40
50
60
...
Konditionsart
Konm
A = Preisfindung
V = Vertrieb
Konp
PR00
PR02
PB00
K004
RA01
Preis
Preis gesteigert
Preis brutto
Brutto
Material
Proz.v.Brutto
0
0
0 X
0
0
40
10
20
30
40
50
...
Kalkulationsschema
Konh
005
006
006
004
029
Kunde/Material
Preisliste/Mat
Preisliste/Mat
Material
Materialgruppe
0
0
3
0
0
X
X
X
X
X
Zugriffsfolge
A999
A001
A005
Konw
Konditionssätze
Applikation
Konditionsart
Variabler-Schlüssel
Datum-bis
Verweis (knumh)
X
X
X
X
Konditionstabellen
·
Konditionsart: legt fest, um was für eine Kondition es sich handelt; Preis, Zu- oder Abschlag
in Wert oder Prozent, Staffeln ja/nein
·
Kalkulationsschema: legt fest in welcher Reihenfolge und mit welchen Regeln die
Konditionsarten zur Preisermittlung herangezogen werden sollen
·
Zugriffsfolge: ist bei der Konditionsart hinterlegt und bestimmt die Reihenfolge, wie die
Konditionstabellen nach gültigen Einträgen durchsucht werden sollen. I.A. wird von einer
speziellen Suche (hier Kunde+Material) zu einer allgemeinen Suche (Materialgruppe) hin
ausgegangen
·
Konditionstabelle: stellen die Gültigkeitszeiträume der einzelnen Konditionssätze dar. Die
Verbindung zu den Konditionssätzen erfolgt über eine eindeutige Konditionssatznummer
(knumh)
·
Konditionssätze:
Konh: Konditionskopf
Konp: Konditionsposition(en) evtl. mit Zusatzkonditionen
Konm/Konw
: Mengen- bzw. Wertstaffel
Aufbau eines IDocs:
E1KOMG
E1KONH
E1KONP
April 2001
für Filterfunktionen
(1:muß)
Konditionskopf
(n:muß)
Konditionsposition
(m:muß)
135
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
IDoc und Konditionstechnik
E1KONM
Mengenstaffel (i:kann)
E1KONW
Wertstaffel (j:kann)
E1KONH
E1KONP
Konditionsposition (m:muß)
usw..
Innerhalb eines IDocs werden alle Konditionssätze zusammengefaßt, die spezielle Kriterien
erfüllen (Siehe Punkt Serialisierung).
Applikation + Konditionsart + Konditionstabelle + VAKEY
Die Konh-Blöcke sind die einzelnen Gültigkeitszeiträume innerhalb der logischen Einheit (siehe
Serialisierung).
Begriffe
·
IDoc-Typ: COND_A01 legt den hierarchischen Aufbau des IDocs zum Preis- /
Konditionsaustausch fest
·
IDocs mit ihren Segmenten sind dem IDoc-Typ zugeordnet
·
Nachrichtentyp: COND_A ist dem IDoc Typ zugeordnet. Kundenseitig sind
Reduziernachrichtentypen möglich
·
Reduzierfähigkeit: einzelne Felder der IDoc-Segmente können reduziert, d.h. ohne Daten
übertragen werden. Kundenseitig können Reduziernachrichtentypen angelegt werden, die
den Bezug zum IDoc Typ Cond_A01 haben. Die Reduzierfähigkeit ist auf Segment- und
Feldebene vorgesehen. Ganze IDoc-Segmente können von der Übertragung
ausgeschlossen werden (siehe Kapitel Kundenanpassung).
136
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Ausgangsseite
Ausgangsseite
Manuelles Selektieren und Verteilen
·
pro Konditionsart über die Anzeige von Konditionssätzen (Konditionsinfo) mit folgenden
Selektionsmöglichkeiten:
Gültig-am oder Gültigkeitsbereich
Markierungscheckbox mit Einzel-, Block und Komplett-Markierungsmöglichkeit
Anzeige des Namens der Konditionstabelle
Auswahl (Reduzier-)Nachrichtentyp und evtl. Zielsystem
·
Übergabe der selektierten Daten an Versendebaustein 'MASTERIDOC_CREATE_COND_A'
·
In der ALE-Schicht: Empfänger selektieren, filtern, umsetzen, ...
·
In der Konditionspflege können Sie zu einer Konditionsart die Konditionsinfo aufrufen, mit der
Sie sich über ein Selektionsbild alle im System vorhandenen Konditionssätze anzeigen
lassen können. Bei dieser Anzeige können Sie Konditionssätze selektieren und versenden.
·
Konditionssätze mit mehreren Gültigkeitszeiträumen sind farblich markiert.
·
Beim Versenden der angekreuzten Konditionen kommt ein Popup zur Angabe
eines evtl. abweichenden Nachrichtentyps (reduzierte Nachricht)
eines logischen Systems; bleibt das Feld leer, wird die Nachricht an alle in der
Partnervereinbarung definierten Systeme geschickt.
Automatisches Selektieren und Verteilen
·
Bearbeitung der Änderungsbelege COND_A aus der Konditions- und Preispflege mit dem
Funktionsbaustein MASTERIDOC_CREATE_SMD_COND_A
·
Der Aufruf erfolgt über den Report RBDMIDOC mit dem Nachrichententyp COND_A als
Parameter
·
Prüfung über die Partnervereinbarung, ob ein System an den Daten interessiert ist
·
Aufbau des IDocs und Versenden mit Funktionsbaustein
'MASTERIDOC_CREATE_COND_A'
·
In der ALE-Schicht: Empfänger selektieren, filtern, umsetzen, ...
Besonderheiten Ausgang
Filter- und Verteilfunktion
·
VAKEY im E1KOMG-Segment
E1KOMG enthält (fast) alle Felder, die als Keyfelder von Konditionstabellen möglich sind
E1KOMG erweitert um wichtige Felder aus dem Konditionskopf
(Verwendung, Applikation, Tabellennummer, Konditionsart, Handelsaktionsnummer, ...)
April 2001
137
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Ausgangsseite
E1KOMG erweitert um Felder für Konditionen mit Bezug (z.B. zu Kontrakt, Infosatz) =
(Einkaufsbelegtyp, -art, Einkäufergruppe,...)
·
Call Customer-Function zur Datenanreicherung
·
kundeneigenes Segment auf E1KOMG Ebene für weitere Filter- und Verteilfunktionalität
möglich
·
EKKO-Felder: wenn Komg-evrtn gefüllt ist.
·
EKKO-Felder: wenn Komg-kont_pack gefüllt ist (Leistungsheader) ab 4.0C
Bedeutung des VAKEY in dem E1KOMG Segment.
Die Keyfelder einer Konditionstabelle enthalten oft die eigentlichen Empfängerdaten für die
Konditionsversendung. Diese Felder sind im VAKEY des Konditionskopfes verschlüsselt
hinterlegt. Das E1KOMG Segment enthält diese Daten unverschlüsselt; sie können damit durch
Standard ALE-Funktionalität für Filter- und Verteilfunktionen genutzt werden. Da das E1KOMGSegment fest definiert sein muß und nicht um kundeneigene Keyfelder (XKOMG) erweitert
werden kann, müssen diese Felder über den VAKEY ins Zielsystem gelangen. Aus diesem
Grunde wurde der VAKEY zusätzlich in das Segment aufgenommen. Es ergibt sich folgender
Ablauf im Ausgang:
·
der Vakey des Konditionssatzes wird ausgewertet und in die entsprechenden Felder der
KOMG-Struktur übernommen (evtl. sind kundenseitige Keyfelder vorhanden)
·
Customer-Funktion zur Modifikation der gerade aufgebauten KOMG-Struktur. Sie kann für
Filter- und Verteilfunktionen angereichert werden, d.h. es können Daten in vorhande Felder
neu aufgenommen werden. Bestehende Dateninhalte können umgeschlüsselt werden.
·
Die Felder der evtl. modifizierten KOMG-Struktur werden in die E1KOMG Struktur
übernommen, falls sie in der Struktur vorhanden.
Der Vakey wird aus der modifizierten KOMG-Struktur neu aufgebaut und in die Felder VAKEY
und VAKEY_LONG (Rel4.0) der E1KOMG-Struktur übernommen.
Ablauf im Eingang:
·
der Vakey der übergebenen E1KOMG-Struktur wird ausgewertet und in die entsprechenden
Felder der KOMG-Struktur zur Konditionsanlage übernommen.
·
Customer-Funktion zur Modifikation der gerade aufgebauten KOMG-Struktur zur
Umschlüsselung bestehender Daten bzw. Anreicherung vorhandener Felder mit Daten, die
z.B. in der Konditionstabelle des Zielsystems zusätzlich gebraucht werden.
·
Mit dem Inhalt der KOMG-Struktur wird die Kondition angelegt.
Dies Vorgehen bedeutet, daß die von der ALE-Schicht angebotenen Feldumschüsselungen
durch Umsetzregeln im Ein- und Ausgang für das E1KOMG-Segment nicht nutzbar sind, da der
Inhalt des Vakeys auch zwingend mit umgesetzt werden muß. Dies ist aber mit den vorhandenen
Mitteln der Umsetzregeln (COMBINE oder GROUP) nicht machbar. Diese Umschlüsselungen
müssen, wie oben beschrieben, über die Customer-Functions im Ein- oder Ausgang erfolgen,
wobei der Vakey entsprechend angepaßt werden muß.
Fehlerbehandlung
·
Alles was die Standardtransaktion 'BALE' bietet
erzeugte Belege mit ihren Verarbeitungsstati
IDoc Segmente mit den zu versendenden Daten
138
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Ausgangsseite
·
manuelles Versenden: bringt Erfolgs- oder Mißerfolgsmeldung
·
automatisches Versenden:
nur formal konsistente Konditionen werden übertragen; der Änderungspointer wird auf
'abgearbeitet' gesetzt
nur bei systembedingten Fehlern wird der Status des Änderungspointers nicht verändert
Gültigkeitszeiträume
·
manuelles Versenden
die einzelnen ausgewählten Konditionen werden mit ihrem Gültigkeitsbereich versendet
·
automatisches Versenden
zu jeder Konditionssatznummer werden alle Gültigkeitszeiträume ermittelt, deren Bis_Datum
>= Tagesdatum ist. Diese Gültigkeitszeiträume werden versendet (Konsistenz zwischen
Quell- und Zielsystem).
April 2001
139
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Eingangsseite
Eingangsseite
Was kann verarbeitet werden?
·
Preise und Konditionen (Stammkonditionen)
Axxx
Konditionstabelle
Mandant + Applikation + Konditionsart + VAKEY + Gültig_bis
Konh
Konditionskopf
Mandant + Konditionssatznummer (knumh)
Konp
Konditionsposition
Mandant + Knumh + laufende Nummer
·
Zusatzkonditionen (Einkauf und Vertrieb)
Konp
·
Konditionsposition
Staffeln
Konm
Mengenstaffel
Mandant + knumh + laufende Nummer + laufende Nr. Staffel
Konw
Wertstaffel
Mandant + knumh + laufende Nummer + laufende Nr. Staffel
zu Einkaufsinfosätzen
·
Belegbezogene Konditionen
zu Kontrakten
zu Bonusabsprachen Einkauf (auch die Periodenkonditionssätze)
keine anderen Absprachen
Verarbeitungsbaustein
·
Dem IDoc-Typ COND_A01 ist der Eingangsverarbeitungsbaustein IDOC_INPUT_COND_A
zugeordnet.
·
Die IDoc-Daten werden eingelesen, geprüft, aufbereitet und dem SD-Standard
Funktionsbaustein RV_CONDITION_COPY übergeben
·
Übergabe an Dialogbaustein RV_CONDITION_MAINTENANCE
·
Aufbereitung der Daten; z.B. Zeiträume anpassen und Verbuchen des Konditionssatzes mit
RV_CONDITION_SAVE auf der Datenbank
·
IDoc_Input_Cond_A macht vor der Weitergabe an Rv_Condition_Copy die gleichen
Prüfungen, die die Konditionsanlage per Dialog auch durchführt. Somit galangen nur
syntaktisch korrekte Konditionssätze in die Verbuchung.
140
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Eingangsseite
·
Fehlerhafte Sätze bleiben im IDoc Eingang stehen und haben alle aufgetretenen Fehler in
ihrem Protokoll aufgeführt
·
Im Zielsystem erfolgt immer eine Neuanlage der Konditionssätze, d.h. es wird immer eine
neue Konditionssatznummer vergeben.
·
Bleiben im Quellsystem durch Konditonsänderungen zeitliche Lücken, werden diese im
Zielsystem nicht immer entstehen.
·
Zeitraumverknüpfungen über die Konditionssatznummer gehen verloren
·
Die Pflege der Konditionen ist nicht teilbar; z.B. Preise im Quellsystem und Staffeln im
Zielsystem
·
Bei Versendung anhand von Änderungsbelegen werden zu jeder Konditionssatznummer alle
betroffenen Gültigkeitszeiträume >= Tagesdatum versendet. (Konsistenz)
Lücken im Zielsystem:
Quellsystem:
1.) AAAAABBBBBCCCCC
2.) AAAAA
BBBCCCCC
verkürzen von BBBBB
3.)
4.) AAAAA
Zielsystem:
senden von BBB
BBBCCCCC
1.) DDDDDKKKKKEEEEE
aktueller Stand auf der DB
identisch zu Quelle
2.) Neuanlage von BBB
3.) DDDDDKKBBBEEEEE
ein Teil von KKKKK bleibt stehen
Neue Konditionssatznummer:
Quellsystem 1.)AAAAABBBBBAAAAA AAAAA hat gleiche Knumh
2.) komplette Versendung
Zielsystem
April 2001
1.) DDDDDKKKKKEEEEE
jeweils unterschiedliche Knumh
141
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Verteilszenarien
Verteilszenarien
Einkaufsinfosatz / Kontrakt
Es wird davon ausgegangen, daß bei der Pflege der Infosätze und der Kontrakte sowohl
Änderungsbelege für die eigentlichen Daten, als auch für die zugehörigen Konditionen erzeugt
werden.
Die Versendung der Daten erfolgt dann separat
Bei der Eingangsverarbeitung der Konditionen wird geprüft, ob der Infosatz oder der Kontrakt mit
der gleichen Nummer wie im Quellsystem auf dem Zielsystem schon vorhanden ist.
Bonusvereinbarung im Einkauf (Absprache)
Die zugehörigen Konditionen können einmal manuell versendet werden. Zugehörige
Änderungsbelege werden nicht verarbeitet.
Andere Absprachen (KONA-Bezug)
Konditionen dazu können nicht versendet werden
Naturalrabattkonditionen
können nicht versendet werden
VKPs mit Material (Retail)
·
Preisübernahme nicht als Stammkondition, sondern als reine Belegkondition ist über über die
Filial- und Kundenauftrags-IDocs realisiert (ab 4.0A)
·
Konditionen zu Absprachen machen dahingehend Probleme, weil die Statistiken zu den
jewiligen Absprachen konditiossatznummerbezogen sind. Bei der Verbuchung von
Konditonsänderungen zu einer Absprache wird im Zielsystem dann eine neue
Konditionssatznummer vergeben und die bisher vorhandenen Statistiken zu der Absprache
sind unbrauchbar.
·
Wird bei der Verarbeitung von Konditionen zu Absprachen oder Kontrakten festgestellt, daß
diese auf dem Zielsystem (mit der gleichen Nummer wie auf dem Quellsystem) noch nicht
vorhanden sind (die Konditionsverteilung hat die Kontraktverteilung überholt), werden die
KonditionsIDocs nicht verarbeitet. Sie bleiben in IDoc Eingang stehen und können später,
wenn die Kontrakte/Infosätze vorhanden sind, nochmals der Verbuchung zugeführt werden.
142
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Customizing
Customizing
·
Customizingdaten der Konditionstechnik werden nicht übertragen
·
Das Customizing im Quell- und Zielsystem muß übereinstimmen
·
gewisse Umsetzungen sind allerdings möglich z.B.:
Konditionsart umbenennen
Konditionstabelle umbenennen
·
nicht möglich sind z.B.
Umsetzung einer Prozent- in eine Betragskonditonsart
Umsetzung von Wert- in Mengenstaffel
·
Die Stammdaten im Quell- und Zielsystem müssen gleich und vorhanden sind.
·
Organisatorisch muß sichergestellt sein, daß die Nummernkreiseinstellungen im Zielsystem
nicht zu doppelten Keys führen
·
ISO Normierung:
Länder, Mengeneinheiten, Währungen und zugehörige Beträge werden in ISO-Normierung
übertragen. Liegt kein ISO-Code zum SAP_Code vor, wird der SAP_Code übertragen
(Ausgang)
Ist im Eingang die Umschlüsselung ISO-SAP nicht eindeutig möglich, kommt es zu einer
Fehlermeldung
April 2001
143
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Kundenerweiterung
Kundenerweiterung
Ausgang
·
customer-function '001‘
Anreicherung der KOMG Daten für Verteil- und Filterfunktionen
·
customer-function '002'
Füllen eines Kundensegments. Es kann zu weiteren Filter- und Verteilfunktionszwecken
verwendet werden.
Eingang
·
customer-function '001'
Ändern des Segmentes E1KOMG (z.B Kond.Art oder Tabelle)
·
customer-function '002'
Zur Verbuchung des Kundensegmentes.
Wenn das kundeneigene Segment für Filter- und Verteilfunktionen verwendet werden soll,
muß es auf der gleichen Hierarchiestufe wie das E1KOMG Segment als Mußsegment definiert
werden.
Sonstiges
·
Reduzierung von Segmenten
Die Segmente zu den Wert- oder Mengenstaffeln können von der Übertragung
ausgeschlossen werden (E1KONM, E1KONW). Im Zielsystem werden dann keine Staffeln
angelegt. Wegen der Neuanlage sind evtl. vorhandene Staffeln nicht mehr gültig.
·
Reduzierung auf Feldebene
Feldinhalte können mit einem ‚Reduce Charcter‘ (z.B = / ) versehen werden. Anders als in
anderen Stammdatenübertragungen bleiben im Zielsystem die Werte der entsprechenden
Felder nicht bestehen, sondern werden initialisiert.
144
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Serialisierung
Serialisierung
IDoc = logische Einheit
Die logische Einheit besteht bei den Konditionen aus:
·
Applikation + Konditionsart + Konditionstabelle + VAKEY
·
Alle Daten, die übertragen werden sollen und die zu einer logischen Einheit gehören, werden
in einem IDoc zusammengefaßt und versendet. (d.h. speziell alle Zeiträume)
·
Diese Einheit ist auch die Grundlage für die Serialisierung im Eingang. Es können
eingangsseitig nur jüngere Daten zu einer logischen Einheit bearbeitet werden.
Werden im Quellsystem zwei neue Gültigkeitsbereiche angelegt und im Zielsystem in der
falschen Reihenfolge eingespielt, kann dort ein anderes Ergebnis als im Quellsystem entstehen.
Hier kein Problem, da zu einer Konditionssatznummer immer alle möglichen Gültigkeitszeiträume
übertragen werden und nur jüngere Daten zu einer logischen Einheit bearbeitet werden.
Beispiel: Folgende Daten sollen übertragen werden:
Appl
KoArt KoTab VaKey
knumh
Wert
Gültig
M
PB00
A016
R001R01 01
000005
3,50
01.06.-30.06
M
PB00
A016
R001R01 01
000126
3,40
01.07.-20.08
M
PB00
A016
R001R01 01
000005
3,50
21.08.-31.12
M
PB00
A016
R001R02 01
000055
3,50
01.07.-31.12
Es werden 2 IDocs erzeugt:
KOMG
mit M+PB00+A016+R001R01 01 ........
KONH
mit knumh=000005 + 01.06.-30.06. ......
KONP mit Daten .... 3,50 .....
KONH
mit knumh=000126 + 01.07.-20.08. ......
KONP mit Daten .... 3,40 .....
KONH
mit knumh=000005 + 21.08.-31.12. ......
KONP mit Daten .... 3,50 .....
-------------------------------------------------------------------------------------------KOMG
mit M+PB00+A016+R001R02 01 ........
KONH
mit knumh=000055 + 01.07.-31.12. ......
KONP mit Daten .... 3,50 .....
April 2001
145
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Preisfindungs- und Konditionsanalysen
Preisfindungs- und Konditionsanalysen
Verwendung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich Informationen über Preisfindung und Konditionssätze
anzeigen zu lassen. Beispielsweise können Sie während der Auftragsabwicklung im
Preisfindungsbild eine Preisanalyse [Seite 146] durchführen. Die Analyse liefert detaillierte
Informationen über die verwendeten Konditionsarten und über die Konditionsarten, die gefunden
bzw. nicht gefunden wurden. Außerdem können Sie Informationen über Stammdaten für die
Preisfindung (Konditionssätze) anzeigen. Z.B. können Sie unabhängig von der Konditionsart
nach allen Konditionssätzen suchen (Konditionssätze über Index suchen [Seite 79]), in denen ein
bestimmtes Material zum Schlüssel des Konditionssatzes gehört.
146
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionsanalyse
Konditionsanalyse
Verwendung
Wenn Sie mit einem Verkaufsbeleg arbeiten, können Sie vom Positionspreisbild in eine
Konditionsanalyse verzweigen. Sie erhalten eine Liste aller für die Position geltenden
Konditionen und einen kurzen Überblick über die Vorgänge bei der automatischen Preisfindung.
Mit Hilfe dieser Informationen können Sie prüfen, wie die einzelnen Preiselemente der Position
im System berechnet wurden.
Informationen in der Konditionsanalyse
Die Oberfläche der Analyse besteht aus einem dreigeteilten Bild.
Im linken Bildteil werden in einem Übersichtsbaum die vier Ebenen der Preisfindung dargestellt.
Sie bestehen aus:
·
Kalkulationsschema
·
Konditionsarten
·
Zugriffe
·
eventuell gefundener Konditionssatz
Im rechten oberen Bildteil erhalten Sie die jeweilige Detailinformation zu der Ebene im
Übersichtsbaum, auf der Sie positionieren:
·
Auf der Ebene der Konditonsart erhalten Sie die Information über die Anzahl der Zugriffe und
warum Zugriffe nicht durchgeführt wurden. Wenn eine Bedingung für eine Konditionsart im
Kalkulationsschema nicht erfüllt ist, erhalten Sie mit der Auswahl Information die Möglichkeit,
sich die Routinen anzuzeigen.
·
Auf der Ebene der Zugriffe erhalten Sie die Information mit welchen Feldern ein Zugriff
arbeitet. Mit der Auswahl der technischen Sicht erhalten Sie die Feldnamen eines Zugriffs.
·
Auf der Ebene des Konditionssatzes können Sie in den zugehörigen Konditionssatz
verzweigen.
Im rechten unteren Bildteil erhalten Sie zusätzliche Dokumentation für die Ebenen Kondition
und Zugriff, wenn die Information im Detailbild nicht ausreicht.
April 2001
147
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionslisten
Konditionslisten
Verwendung
Wenn Sie sich einen Überblick über die im System vorhandenen Konditionssätze verschaffen
möchten, können Sie Konditionslisten erstellen. Konditionslisten stellen Informationen aus
Konditionssätzen - konditionsarten- und konditionstabellenübergreifend - nach unterschiedlichen
Kriterien zusammen. Sie erstellen Konditionslisten z.B. bei folgenden Fragen:
·
Welche kundenindividuellen Preisvereinbarungen wurden innerhalb eines bestimmten
Zeitraums getroffen?
·
Welche Konditionssätze für Frachten sind im System vorhanden?
·
Welche Konditionssätze sind für bestimmte Kunden in einem bestimmten Land oder
einer bestimmten Region vorhanden?
Konditionslisten anlegen
Konditionslisten werden im Customizing entsprechend den Bedürfnissen ihrer Organisation
angelegt und können über das Anwendungsmenü ausgeführt werden. Durch Selektionskriterien
können Sie zwar den Umfang der Konditionsliste beeinflussen, aber die Kriterien, nach denen die
Konditionsliste erstellt wird, können Sie nicht verändern. Dies erfolgt im Customizing.
Weitere Auswertungsmöglichkeiten von Konditionssätzen
Zusätzlich zur Möglichkeit, Konditionssätze mit Hilfe von Konditionslisten auszuwerten, können
Sie auch während der Arbeit mit Konditionssätzen Auswertungen zu bestimmten Konditionsarten
vornehmen. Auf dem Übersichtsbild eines Konditionssatzes wählen Sie dazu Umfeld ®
Konditionsinfo. Sie gelangen auf ein Selektionsbild, auf dem Sie Konditionssätze nach
bestimmten Kriterien auswerten können.
Konditionslisten können auch zur Pflege von Konditionen eingesetzt werden.
Lesen Sie dazu Konditionssätze pflegen [Seite 44].
148
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionslisten anlegen
Konditionslisten anlegen
Verwendung
Im Customzing des Vertriebs unter Vertrieb ® Grundfunktionen ® Preisfindung
(Transaktion V/LA) können Sie eigene Konditionslisten anlegen. Technisch stellen
Konditionslisten ABAP/4-Programme dar.
Die SAP-Standardauslieferung enthält vordefinierte Konditionslisten, die Sie über
das Anwendungsmenü starten können (Wählen sie dazu Logistik ® Vertrieb ®
Stammdaten ® Infosystem ® Konditionen und Preisfindung ® Konditionsliste).
Konditionslisten können auch zur Pflege von Konditionen eingesetzt werden. Lesen
Sie dazu Konditionssätze pflegen [Seite 44].
Vorgehensweise
Prüfen Sie, inwieweit Sie die in der SAP-Standardauslieferung enthaltenen
Konditionslisten nutzen können.Dazu können Sie sich die definierten Konditionslisten
anzeigen lassen.
Legen Sie neue Konditionslisten an (im Customizing unter Vertrieb ® Grundfunktionen ®
Preisfindung, Transaktion V/LA). Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
· Geben Sie einen Kurznamen, bestehend aus zwei Zeichen, von denen das erste ein
Buchstaben sein muß, und den Titel der Konditionsliste ein, die Sie anlegen möchten.Auf
dem nachfolgenden Datenbild erscheinen alle Schlüsselfelder, die im Bereich der
Konditionen verwendet werden, in alphabetischer Reihenfolge. Wählen Sie alle
Schlüsselfelder aus, die in der Konditionsliste berücksichtigt werden sollen.
· Wenn Sie "Bearbeiten -> weiter mit UND" wählen, werden alle Konditionstabellen
ausgewertet, die mindestens eines der selektierten Schlüsselfelder enthalten. Wenn Sie
"Bearbeiten ->weiter mit ODER" wählen, werden nur Konditionstabellen ausgewertet, die
alle selektierten Schlüsselfelder enthalten. Markieren Sie im nächsten Dialogfenster alle
Konditionstabellen, die ausgewertet werden sollen.
·
Wählen Sie "weiter zum Listaufbau", um den Bildaufbau der Konditionsliste festzulegen.
Beachten Sie, daß auf dem nachfolgenden Datenbild alle Schlüsselfelder der
selektierten Tabellen erscheinen. Felder, die beim späteren Anzeigen der Liste nicht als
Selektionskriterien genutzt werden sollen, können Sie durch die Zurücknahme der
Markierung in der Spalte "Selektion" ausblenden.Felder können auf dem Selektionsbild
als Muß-Felder markiert werden.Durch den Aufbau der Konditionlisten können
Informationen an unterschiedlichen Stellen in der Liste plaziert werden. Es werden drei
Elemente unterschieden:
·
Dieses Layoutelement...
hat folgende Funktion in der Liste...
Seitenkopf
Informationen, die für jede Seite der Liste gelten
Gruppenkopf
Teilt die Informationen in Kategorien ein
Position
Spezielle Informationen aus einem Konditonssatz
April 2001
149
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionslisten anlegen
Beispiel
Nachfolgende Abbildung zeigt beispielhaft einen Abschnitt einer Konditionsliste mit Informationen
über kundenspezifische Preise (jedoch ohne Informationen über Preisstaffeln). Die
verschiedenen Layoutelemente sind in der Abbildung angezeigt.
Kundenind. Preise ohne Staffelanzeige
Kundenind. Preise ohne Staffelanzeige
Liste
Bearbeiten
Springen
System
Seitenkopf
Verkaufsorganisation ......................0001
Vertriebsweg ............................... ...01
Gruppenkopf
Debitor
Hilfe
Deutschland Nord
Vertreterbesuch
Positionen
Kond.Art
Material
Betrag Einh. pro ME
gültig ab
...
Kunde A
PR00
K005
PR00
Mat1
Mat2
Mat3
Kunde B
PR00
Mat1
.
.
150
.
.
10
20
15
DM
DM
DM
1
1
1
ST
KG
ST
10.01.1993
15.01.1993
15.01.1993
9
DM
1
ST
10.01.1993
.
.
.
.
.
.
.
.
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Konditionslisten ausführen
Konditionslisten ausführen
Schritte:
Um eine Konditionsliste auszuführen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Wählen Sie im Einstiegsbild Logistik ® Vertrieb ® Stammdaten ® Infosystem ®
Konditionen und Preisfindung ® Konditionsliste (Transaktion V/LD).
Sie gelangen auf das Datenbild Konditionsliste ausführen.
2. Geben Sie den Namen der Konditionsliste ein, die Sie ausführen möchten.
Falls Sie den Namen nicht kennen, können Sie ihn über F4
(Eingabemöglichkeiten) ermitteln. Es erscheint ein Dialogfenster, in dem Sie
sowohl nach dem Namen der Konditionsliste als auch nach dem Titel suchen können.
Sie können auch eine generische Suche starten, indem Sie "*" eingeben. Wenn Sie
WEITER wählen, erhalten Sie alle vorhandenen Konditionslisten.
Wenn Sie beide Felder frei lassen und ENTER, wählen, werden Ihnen alle vorhandenen
Konditionslisten angezeigt.
3. Wählen Sie Ausführen.
Sie gelangen auf ein Selektionsbild für die gewünschte Konditionsliste.
In den Bildabschnitten des Selektionsbildes wird gezeigt, wie die Liste aufgebaut ist. Die
Felder, die im Bereich Seitenkopf, Gruppenkopf und Positionen stehen, geben an, wo die
Felder in der Konditionsliste plaziert sind. Ein Pfeil im unteren rechten Bildbereich weist
darauf hin, daß mehr Felder in der Konditionsliste berücksichtigt werden, als auf dem
aktuellen Datenbild angezeigt werden können.
4. Grenzen Sie die Auswertung durch Selektionskriterien ein.
5. Mit Freie Abgrenzungen können Sie weitere Selektionskriterien angeben, die nicht auf
dem Selektionsbild angezeigt werden. So können Sie z.B. den Erfasser einer Kondition
als Selektionskriterium vorgeben.
6. Wählen Sie Ausführen.
Die Konditionsliste wird angezeigt.
Je mehr Informationen die Liste enthält, desto komplexer wird die Arbeit mit ihr. Breite
Listen können Sie mit Hilfe der horizontalen Bildlaufleiste anzeigen. Sie können auch mit
einem größeren Fenster arbeiten.
Konditionsliste drucken
Erzeugte Konditionslisten können Sie drucken, indem Sie auf dem Bild der Konditionsliste
Drucken wählen. Geben Sie im nachfolgenden Bild das Ausgabegerät und Angaben zur SpoolSteuerung ein und wählen Sie Ausgabe ® Drucken.
Arbeiten mit Varianten von Konditionslisten
Wenn Sie Konditionslisten mit denselben Selektionskriterien wiederholt verwenden, können Sie
diese Konditionsliste als Variante speichern und zu späteren Zeitpunkten wiederverwenden.
Beim erneuten Starten der Auswertung entfällt die Eingabe der Selektionskriterien. Um eine
April 2001
151
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
SAP AG
Konditionslisten ausführen
Variante im Selektionsbild einer Konditionsliste anzulegen bzw. zu pflegen, wählen Sie Springen
® Varianten.
152
April 2001
SAP AG
Konditionen und Preisfindung (SD-BF-PR)
Nettopreisliste
Nettopreisliste
Verwendung
Die Nettopreisliste bietet Ihnen die Möglichkeit, Kunden eine Preisauskunft über Materialien zu
erstellen.
Funktionsumfang
Wählen Sie im Menü: Vertrieb ® Stammdaten ® Konditionslisten ® Nettopreisliste.
Sie geben nun den Vertriebsbereich, den Auftraggeber und das Werk an.
Sie geben die Vorgabedaten an, die Einfluß auf die Preisfindung nehmen wie z.B. Auftragsart
und Preisdatum.
Nach dem Start des Programms SDNETPRO wird eine Faktura simuliert und das Ergebnis
ausgegeben.
Die Nettopreisliste arbeitet mit dem ABAP List Viewer.
Mit dem ABAP List Viewer können Sie auch eigene Anzeigevarianten definieren.
Dazu stehen Ihnen alle Felder der Tabelle VBRP zur Verfügung. Insbesondere
können die Zwischensummenfelder KZW11 bis KZW16 genutzt werden, um
kundenspezifische Informationen zu hinterlegen.
Informationen zum ABAP List Viewer erhalten Sie bei: Cross Application ®
Allgemeine Anwendungsfunktionen.
April 2001
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