Claudio Parmiggiani
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Claudio Parmiggiani
Claudio Parmiggiani Claudio Parmiggiani, geboren im Jahre 1943 in Luzzara, ausgebildet am Institut fuer bildende Kuenste in Modena ( 1958 – 1960 ). Als junger Mann ist er oft mit Giorgio Morandi zusammen ( wo der Einfluss eher ethisch als stilistisch ist ) Seine erste Ausstellung findet 1965 in der Buecherei Feltrinelli in Bologna statt, wo er bemalte Gipsabdruecke ausstellt, die der Kuenstler als “ gemeisselte Gemaelde“ bezeichnet. Sie markieren, was als erste Erscheinung eines Gipsmodells im kuenstlerischen Lebens der neuen Avantgarde betrachtet wird. Es ist die Zeit der Gruppen und Poeten , die sich um Luciano Anceschi versammeln . Parmiggiani steht ihm sehr nahe und sie tragen dazu bei, ein Klima zu schaffen, typisch fuer diese Zeit , wo eine intensive Zusammenarbeit von sichtbarer Kunst und Poesie entsteht. Aber die fundamentale Beziehung ist mit Emilio Villa, mit dem er eine lange und tiefe Verbindung etabliert. 1970 entsteht Atlante, mit Texten von Balestrini und Villa, ein Kunstwerk , dass sich zwischen den Arbeiten der Messungen, die von 1967 bis 1970 vorgenommen werden, einfuegt: Landkarten und zerknitterte Globen, wahre Gegensaetze zu den Gewissheiten der physischen Welt. In diesen Jahren entstehen auch Kunstwerke, die total den Raum mit einbeziehen, wie Luce, Luce, Luce ( 1968 ) wo der Boden einer Galerie mit Gelbpigmenten bestreut ist , die ein blendendes Licht ausstrahlen, oder Labyrinthe von zerbrochenen Kristallen ( 1970) die aussehen wie Staedte , die durch eine heftige Explosion verwuestet wurden. Es waren oft Intuitionen, die ab der Haelfte der 60er Jahre in einer sehr originellen Art und Weise als Vorlauefer seine Forschungen gepraegt haben. All seine Arbeiten sind von einem revolutionaerem Geist gepraegt. Seine ersten „Delocazioni“ sind von 1970, Kunstwerke von Schatten und Abdruecken realisiert aus Feuer, Staub und Rauch, eine radikale Reflexion ueber das Thema der Abwesenheit, die sich weiter entwickelte bis sie zu einem wichtigem Traeger seiner Arbeiten wurde. Diese Werke haben den Charakter einer sehr starken emotionellen und optischen Wirkung; Wir erinnern an die „Delocazioni“ im Musee d’Art Moderne et Contemporain in Genf ( 1995), im Centre Pompidou von Paris (1997), in der Promotrice delle Belle Arti von Turin ( 1998), im Musee Fabre di Montpellier (2002), im Tel Aviv Museum of Art (2003). 1975 entwarf der Kuenstler ein Werk welches man nicht als ein Ganzes sehen konnte: Eine Skulptur, wo 4 Punkte in verschiedenen hypothetischen Himmelsrichtungen auf der Erde platziert sind ( Italien, Aegypten, Frankreich und Tschechische Republik ) Diese Arbeit wurde 1991 fertig gestellt. Seine lange Ausstellungsgeschichte ist in voller Aktivitaet mit persoenlichen und kollektiven Ausstellungen in Italien und im Ausland. In den 80er Jahren sieht man ihn in grossen Museen und er arbeitet fuer internationale Anfragen; 1992 ist er Mitarbeiter bei dem Pac aus Mailand, es folgt eine lange Serie von Arbeiten im Ausland – von dem Museum Moderner Kunst in Wien ( 1987 ) , im Neuen Kunstmuseum von Strassburg (1987), in der Albert Totah Gallery in New York (1986), die Villa Arson aus Nizza, bis hin zum Palacio de Cristal aus Madrid ( 1990). 1989 entstand die beruehmte Ikonostase von Statuen, die als erstes in der Gallerie Christina Stein in Mailand vorgestellt wurde; sowie die nicht weniger beruehmte Terra (1988), eine Kugel mit dem Aufdruck der Haende des Kuenstlers, im Museum der Beaux-Art von Lione, wie ein kleiner Planet, ein spiritueller Ausdruck des Kunstwerkes, dass, auch wenn es nicht sichtbar ist, ein Dialog mit seiner Essenz darstellt. Eine weitere permanente Ausstellung ist “der Wald der hoert und schaut“ im Park Pourtles in Strassburg (1990). In den 90 er Jahren hatte er viele Ausstellungen. Unter anderem im Institut Mathildenhoehe von Darmstadt ( 1992) an der Gallerie der modernen Kunst in Prag ( 1993) im Centre Georges Pompidou in Paris ( 1997) 1995 wird im MAMCO in Genf eine grosse Retrospektive vorgestellt, waehrend 1998 Gianni Vattimo sich um eine seiner groessten Ausstellung in Italien an der Promotrice delle Belle Arti in Turin kuemmert. Mehrere Male wurde er auf die Biennale in Venedig eingeladen ( 1972, 1982, 1984, 1986 und 1995 ) und hat seine Kunstwerke in vielen oeffentlichen und privaten renommierten Institutionen vorgestellt. Unter den spektakulaersten und spirituellsten Interventionen ist der Leuchtturm von Island (2000) , ein bleibendes Kunstwerk, allein und erleuchtet in einem kargem Gebiet von Island, aufgerichtet mitten im Eis. Er wurde als einizger italienischer Kuenstler von Jean Clair auf die grosse Ausstellung Melancolie eingeladen: Genie et folie en Occident, im Grand Palais von Paris und in der Neuen Nationalgalerie in Berlin (2005). 2006 realisiert der Kuenstler im Theater Farnese in Parma das “Theater der Kunst und des Krieges“ , ein gewaltiges Labyrinth von gebrochenen Kristallen , ein Bild von grandioser Schoenheit und Tragoedie. Nach der grossen Installation “Ex-vuoto“ im Louvre (2007) bekommt Parmiggiani eine Einladung von der Stadt Pistoia, wo er die Wiedereroeffnung des Palazzo Fabroni mit einer grossen Ausstellung begleitet, Apocalypsis cum figuris, unter der Leitung von Jean Clair. Es folgt eine weitere grosse Ausstellung im Jahre 2008 im College des Bernardins in Paris, 2009 in der Simon Lee Gallery in London , sowie 2010 eine grosse Arbeit in San Giorgio in Poggiale in Bologna.